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healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 16. Jänner 2015 – 37

Studie: Pharmaumsätze steigen wieder kräftig

Arzneimittelkosten eine aktuelle studie von iMs Health lässt erwarten, dass die weltweiten Medikamentenausgaben 2018 nahezu 1,1 Mrd. euro umfassen werden; gegenüber 2013 ist dies ein anstieg um etwa 30 Prozent. Seite 39

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Healthcare> Neue Gewerkschaft: Ärzte

stehen vor Spaltung 38> Impftag geht am Samstag

über die Bühne 39

Pharmareport und Lifescience> Baxter ordnet sich

in Österreich neu 40> Pfizer kauft weitere

Impfstofffirma 40

Medizintechnik und eHealth> Wozabal beschäftigt be-

einträchtigte Menschen 41> IT-SV ist ausgezeichneter

Lehrlingsbetrieb 41> KiloCoach startet

eigene TV-Kampagne 41

Wie Medikamente die Welt verändern

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Impfstoffe retten 2,5 Mio Menschenleben jährlich.** WHO, Unicef World Bank (2009). State of world’s vaccination and immunization, 3rd ed pfi zer.at/vom/impfstoffe

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Übernahme Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat die Dutalys GmbH, ein in Privatbesitz befindliches Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Wien, übernommen. Dutalys hat sich auf die Erfor-schung und Entwicklung von vollhumanen, bispezifischen Antikörpern, basierend auf der firmeneigenen „DutaMab TM“-Technologie, spezialisiert. Die bispezifischen Antikörper, die mit dieser Plattform entwi-ckelt wurden, zeichnen sich als neuartige, best-in-class-Moleküle für verschiedene Therapiebereiche aus, teilt Roche mit. Seite 40

Debatte In seinem Buch „Ma-schinensturm“ beschreibt der Historiker Michael Spehr den Protest und Widerstand gegen technische Neuerungen am Anfang der Industrialisierung und geht der Frage nach, ob es sich dabei um blinden Hass auf neue Technologien oder um eine sozialverträgliche Technikkontrolle handelte. Ganz einfach lässt sich das auch bei der langatmigen, immer noch andauernden Debatte um die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) nicht beantworten: Elga-Geschäfts-führerin Susanne Herbek ver-teidigt das System gegen neue Kritik. Seite 41

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Wien. Die gerade erst sanierten Krankenkassen werden heuer vo-raussichtlich wieder ins Minus rutschen. Während die Kassen für 2014 nach letzter Prognose noch ein Plus von 59 Mio. € erwarten, rechnet der Vorsitzende im Haupt-verband der Sozialversicherungs-träger, Peter McDonald, für 2015 und 2016 rote Zahlen. Ab der Jah-resmitte 2014 seien wirtschaftlich „düstere Wolken“ aufgezogen. In der zweiten Jahreshälfte seien die Medikamentenkosten wieder um 8% gestiegen, vor allem aber füh-ren die Wirtschaftsflaute und die steigende Arbeitslosigkeit zu ge-ringeren Einnahmen. Seite 38

Bilanz Kassen setzen auf Prävention und reform

Krankenkassen erwarten DefizitWien. Pfizer gehört nun auch zu den großen Pharmaproduzenten in Österreich. Nach der Übernahme der Produktpalette zugelassener Impfstoffe von Baxter Internatio-nal Inc. hat der Konzern auch ei-nen Teil des Baxter-Produktions-standorts in Orth an der Donau übernommen. Dort werden die Impfstoffe der übernommenen Pro-duktpalette (NeisVac-C) und (FS-ME-Immun). Beide Impfstoffe pas-sen perfekt zum Impfstoffgeschäft von Pfizer, sagt Pfizer Österreich-Geschäftsführer Robin Rumler. Mit dem Werk in Österreich gebe man ein klares Bekenntnis zum Standort ab, sagt Rumler. Seite 40

Industrie Pfizer hat jetzt auch Produktion in Österreich

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Pfizer Österreich-Chef Robin Rumler sieht Bekenntnis zum Standort.

Kassenvorsitzender Peter McDonald erwartet sinkende Einnahmen.

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38 – healtheconomy cover Freitag, 16. Jänner 2015

Kommentar

Neue Ideen im neuen Jahr

martin rümmele

Die Menschen in Öster-reich gehen laut Um-fragen mehrheitlich

pessimistisch ins neue Jahr. Einer davon ist offenbar der neue Vorsitzende im Haupt-verband der Sozialversiche-rungsträger, Peter McDonald. Der Kassenboss erwartet für 2015 und 2016 rote Zahlen. Solche Prognosen seien nichts Neues, unkt die Pharmaindu-strie – am Ende würden die Kassen immer besser dastehen, als geplant. Das sei lediglich ein Spiel, um den Preisvorstel-lungen der Industrie den Wind aus den Segeln zu nehmen, kritisiert die Branche.

Aber wie steht es wirklich um die Kassen? Die Rah-menbedingungen sind in der Tat alles andere als ro-sig: Neueinführungen teurer Medikamente werden 2015 folgen, während die Zahl der Patentabläufe, von denen die Kassen zuletzt profitiert ha-ben, zurückgeht. Die Ausgaben dürften also steigen.

Gleichzeitig könnten die Ein-nahmen sinken, wenn sich die Gesamtwirtschaft schleppend entwickelt. Ein Ausweg könnte hier die von der Regierung an-gekündigte Steuerreform brin-gen. Nicht nur durch Beschäf-tigungsimpulse, sondern viel-leicht auch eine Verbreiterung der Beitragsgrundlage. Anders formuliert: ein Einbeziehen an-derer Einkommensarten in die Sozialversicherungspflicht und eine gleichzeitig Entlastung des Faktors Arbeit.

Sozialversicherung Wirtschaftsflaute und hohe Ausgaben für Arzneimittel erhöhen heuer wieder das Defizit

Krankenkassen sehen 2015 eher pessimistisch

Wien. Die gerade erst sanierten Krankenkassen werden heuer vo-raussichtlich wieder ins Minus rutschen. Während die Kassen für 2014 nach letzter Prognose noch ein Plus von 59 Millionen Euro erwarten, rechnet der Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversi-cherungsträger, Peter McDonald, für 2015 und 2016 rote Zahlen. Ab der Jahresmitte 2014 seien wirtschaftlich „düstere Wolken“ aufgezogen. In der zweiten Jah-reshälfte seien die Medikamen-tenkosten wieder um acht Prozent gestiegen, vor allem aber führen das geringe Wirtschaftswachstum und die steigende Arbeitslosigkeit zu geringeren Erwartungen bei den Beitragseinnahmen, die an die Löhne und Gehälter gekoppelt sind.

Verhandlungen mit Ländern

Hoffnung setzt McDonald in die von der Regierung angekündi-gte Steuerreform; wenn diese ei-nen Impuls für die Beschäftigung und den Standort bringe, würde das auch Mehreinnahmen für die Kassen bedeuten. Bis Ende 2016 ist mit den Kassen auch noch ein „Ausgabendämpfungspfad“ ver-einbart. Die Verhandlungen mit den Ländern über neue Ziele sollen dann ab der zweiten Jahreshälfte 2015 parallel mit jenen über den neuen Finanzausgleich, der eben-falls Ende 2016 ausläuft, geführt werden.

Große Erwartungen setzt McDo-nald in die beschlossene Gesund-heitsreform, die nun umgesetzt werden muss. Obwohl die Öster-reicher mit ihrem Gesundheitswe-sen jetzt schon in einer beneidens-werten Situation seien, könne das

System mit Reformen fit für die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts gemacht werden. Mit der beschlos-senen Reform hätten Bund, Länder und Sozialversicherung die Grund-lage geschaffen, damit die Räd-chen stärker ineinandergreifen. Im nächsten Schritt müssten nun in der Umsetzung alle an einem Strang ziehen, um Doppelgleisig-keiten zu beseitigen und Steuer- sowie Beitragsgelder effizienter einzusetzen, meint der Sozialversi-cherungs-Chef.

Wichtig ist dem Hauptverband-Chef die Gesundheitsvorsorge. Deshalb hält der das von ihm bei der Gewerblichen Sozialversiche-rungsanstalt (SVA) eingeführte Bonus-System, mit dem Versicher-

te ihren Selbstbehalt bei Erreichen von Gesundheitszielen halbieren können, nach wie vor für ein „gutes Modell“. Er strebt an, dass alle Träger einen stärkeren Fokus auf die Vorsorge legen, will das SVA-Modell aber den anderen nicht „überstülpen“. Auch andere Träger hätten schon Modelle zur Gesund-heitsvorsorge; deshalb sollten die Träger von den besten Beispielen lernen.

Ministerin zurückhaltend

Zurückhaltend reagiert Gesund-heitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) auf die Ankündigung, dass die Krankenkassen 2015 und 2016 wieder ins Minus rutschen werden.

Es sei zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, um abschätzen zu können, wie sich die Kassen wirtschaftlich in den kommenden Jahren ent- wickeln werden.

Die steigenden Medikamen-tenkosten seien auf jeden Fall ein wichtiger Aspekt. Dabei han-delt es sich für Oberhauser aller-dings um ein Problem, das nicht nur Österreich betrifft, und „wir brauchen hier gesamteuropäische Lösungen“. Grundsätzlich hielt die Gesundheitsministerin fest, es sei McDonald „hoch anzurechnen, dass er mit der Vorsicht eines or-dentlichen Kaufmanns bedachte Prognosen über die finanzielle Entwicklung der Krankenkassen tätigt“.

martin rümmele

Sozialversicherung und Gesundheitsministerin setzen auf Steuer- und Gesundheitsreform.

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Kassenpräsident Peter McDonald will mit Bonusmodellen die Menschen zu einer gesünderen Lebensweise anspornen.

Wien. Im Fahrwasser der Diskussi-on um das neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte will sich nun ei-ne neue eigene Ärztegewerkschaft formieren. Unter dem Arbeitstitel „Asklepios-Gewerkschaft für ange-stellte Ärztinnen und Ärzte in Ös-terreich“ sammelt Initiator Gernot Rainer derzeit Unterstützer – auf Facebook hatten am Mittwoch-nachmittag bereits Hunderte Nut-zer auf „Gefällt mir“ geklickt.

Die neue Gewerkschaft soll nach dem Vorbild des Marburger Bundes, der Interessenvertretung aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte in Deutsch-land, aufgebaut werden. Auch die Forderungen sind bereits publi-ziert, darunter unter anderem die Verdoppelung des Bruttogrundge-halts bei 40 Wochenstunden sowie eine angemessene Bezahlung der anfallenden Überstunden.

Derzeit sei ein Treffen mit dem Präsidenten der Wiener Ärztekam-mer, Thomas Szekeres, vorgesehen. Zudem wolle man die Einreichung als Gewerkschaft bei den Behörden in den kommenden Tagen durch-führen, heißt es auf Facebook. Be-

vor noch irgendetwas fix ist, winkt die Gewerkschaft der Gemeindebe-diensteten (GdG) bereits ab: „Wir treten geeint auf und agieren in enger Kooperation mit Vertretern der Ärztekammer. Wir erwarten uns auch von der restlichen Ärzte-schaft, dass sie mit uns an einem Strang zieht“, erklärte Christian Meidlinger, Vorsitzender der GdG – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB) per Aussendung.

Die GdG verhandelt aber nur für die Ärzte in den Spitälern des Wie-ner Krankenanstaltenverbundes. Das größte Wiener Krankenhaus, das AKH, wo die Mediziner bei der MedUni Wien angestellt und damit in der Zuständigkeit des Bundes liegen, führt eigene Gespräche.

Anlass für die Debatten ist das neue Arbeitszeitgesetz für Spi-talsärzte, das mit 1. Jänner 2015 in Kraft getreten ist. Es sieht u.a.

vor, dass Ärzte künftig nur noch 48 statt 72 Stunden pro Woche ar-beiten dürfen – damit fallen auch gut bezahlte Überstunden und Nachtdienste weg, was die Ärzte-vertreter auch Gehaltseinbußen von bis zu 30% befürchten lässt.

Ärztekammer bremst

Auch die Ärztekammer bremst: ÖÄK-Vizepräsident Harald Ma-yer erklärte in einer Aussendung, dass die Angestellten-Kurien „100 Prozent aller Spitalsärzte in Österreich“ vertreten und über ein entsprechendes Verhandlungsman-dat verfügen, wenn es darum gehe, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. „Die Angestellten-Kurien können Kollektivverträge für die Spitalsärzteschaft abschließen und tun das bereits seit Jahren“, so Mayer. Insofern sei es nur logisch, dass die Vertreter der Angestellten-Kurien die Verhandlungen führen. „Die Steiermark und Salzburg ha-ben gezeigt, dass vernünftige Er-gebnisse nur durch Verhandlung mit den Angestellten-Kurien zu er-zielen sind.“ (APA/iks)

Spitalsstreit Gehaltsdebatte in den Krankenhäusern lässt Ruf nach eigener Gewerkschaft laut werden

Ärzte sind mit eigener Kammer unzufrieden

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Ärzteproteste in Kärnten und anderen Ländern spalten auch die Ärzteschaft.

reform Erstattung

Kassen legen Preisliste vorWien. Die österreichische Sozi-alversicherung hat ein vitales Interesse an einer lückenlos qualitätsgesicherten Versor-gung ihrer Versicherten mit entsprechenden Medikamenten, betonte gestern auf einer Pres-sekonferent Peter McDonald, Vorstandsvorsitzender des Hauptverbands der österrei-chischen Sozialversicherungs-träger.

Der Hauptverband trage dem durch die Herausgabe des Er-stattungskodex Rechnung, in dem sich derzeit rund 6.650 verschiedene Packungen von Arzneispezialitäten befinden. Dadurch wird die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit hochwertigen Arzneimitteln zu ökonomisch vernünftigen Preisen gesichert.

Der Erstattungskodex wurde im Laufe der vergangenen zehn Jahre durch zahlreiche funkti-onale Tools und Applikationen wie etwa EKO2go erweitert und nun mit neuen Inhalten neu vorgestellt.

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gaben laut den Daten in den USA konstant steigen. Dies liege daran, dass im Vergleich zu den Vorjahren in den Industrienationen weniger Patente auslaufen und mehr Inno-vationen auf den Markt kommen. Auch die Preissteigerung spiele ei-ne Rolle. Trotz steigendem Wachs-tum in den Schwellenländern gebe es noch starke Unterschiede zu den Medikamentenausgaben pro Kopf. Nur in Spanien und Frankreich würden die Medikamentenaus-gaben pro Kopf bis 2018 zurück- gehen, was an Richtlinien zur Aus-gabenkontrolle liege.

Der höchste Anstieg wird für China erwartet, wo die Medika-

mentenausgaben pro Kopf in den kommenden fünf Jahren um mehr als 70% steigen sollen. Obwohl China die zweitgrößte Volkswirt-schaft der Welt ist, wird davon ausgegangen, dass dessen Ausga-ben pro Kopf nur neun Prozent der Ausgaben der USA ausmachen.

Höchster Wert im Jahr 2014

Aufgrund der Tatsache, dass we-niger Patente auslaufen und neue, innovative Produkte auf den Markt kommen, wird es in den Industrie- ländern 2014 zu einem starken An-stieg kommen. Die Ausgabenstei-gerung bis 2018 wird von den USA

und Japan angeführt, gefolgt von den fünf größten Wirtschaftsnati-onen der EU (Deutschland, Frank-reich, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich), die ihre nach wie vor niedrigen Ausgaben-steigerungen beibehalten werden.Der Anstieg in den Industrielän-dern wird jedoch zurückgehen. Auslaufende Patente und Maßnah-men zur Kontrolle von Medikamen-tenpreisen werden den Preisan-stieg eingrenzen, sodass die Steige-rung zu einem großen Teil von den verkauften Mengen abhängt.

In den Schwellenländern setzt sich der Anstieg weiter fort, was am Bevölkerungswachstum liegt.

HEALTH:CARE healtheconomy – 39Freitag, 16. Jänner 2015

Pharmastudie Medikamentenausgaben pro Kopf werden bis 2018 in den meisten Ländern wachsen, sagt IMS Institute for Healthcare Informatics

Arzneimittelkosten steigen anIna SchrIebl

Wien. Eine aktuelle Studie des IMS Institute for Healthcare Informa-tics lässt erwarten, dass die welt-weiten Medikamentenausgaben 2018 nahezu 1,3 Mrd. USD (umge-rechnet etwa 1,1 Mrd. €) umfassen werden. Gegenüber 2013 ist dies ein Anstieg um etwa 30%. Diese Wachstumswerte – bei stabiler Währung stellt dies ein durch-schnittliches jährliches Wachstum von fünf bis sieben Prozent dar – liegen über den durchschnittlichen 5,2 Prozent der vergangenen fünf Jahre.

Dies sei in erster Linie auf die Einführung neuer Spezialmedika-mente, den erleichterten Zugang der Patienten zu diesen sowie die geringere Bedeutung von auslau-fenden Patenten in den Industrie-ländern zurückzuführen.

Ganz im Gegensatz zum Bevölke-rungswachstum werden die Aus-

Den weltweit höchsten Anstieg erwarten Pharma-Statistiker mit mehr als 70 Prozent in China.

Medikamentenausgaben pro Kopf werden weltweit zunehmen.

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Fortbildung Immunisieren

Impftag startet Wien. Experten warnen immer öfter vor einer zunehmenden Impf-müdigkeit in Österreich. Durch die nachlassende Impfdisziplin in der Bevölkerung kehren Krankheiten vermehrt zurück, die bereits als besiegt oder eliminiert galten. Das betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Information darüber und über anderes rund um das Thema Impfen bietet der Österreichische Impftag, der mor-gen, Samstag, 17. Jänner, von 9 bis 17 Uhr in der Aula der Wissen-schaften in Wien stattfindet.

Breiter Themenbogen

Das Motto dieses Tages lautet „Vom Wissen zum Handeln“ und umfasst neue, brisante und auch kontroversiell diskutierte Impfthe-men. Es wartet ein umfangreiches Programm von Säuglingen bis Senioren, der Rolle von Aluminium in Impfstoffen oder wie man der steigenden Impfmüdigkeit besser begegnen kann. Referenten aus England, Deutschland, der Schweiz und Österreich werden sprechen und mit den Teilnehmern aktuelle Fragen diskutieren. In Workshops, Vorträgen und anderen Kommuni-kationsformen werden Inhalte so beleuchtet, dass sie bei der tagtäg-lichen Arbeit nützlich sein werden.

Abgerundet wird dieser Tag mit dem Ball der Pharmacie in der Wiener Hofburg. Der Impftag ist die größte richtungsweisende Impfveranstaltung für Ärzte und Apotheker in Österreich. (iks)

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Morgen, Samstag, findet der Öster reichische Impftag statt.

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40 – healtheconomy Pharma:rePort Freitag, 16. Jänner 2015

Novartis baut den Generika-Bereich ausBasel/Wien. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat gute Chancen, für ein Nachah-mermedikament des Amgen-Krebsmittels Neupogen die Zulassung in den USA zu er-halten. Ein Expertenausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA stimmte einstimmig für eine Genehmigung. Die Be-hörde folgt in der Regel den Empfehlungen des Gremiums. In diesem Fall würde die Be-hörde damit erstmals grünes Licht für ein nachgebautes Biotech-Produkt geben. Die Pharmabranche bemüht sich verstärkt um die Entwicklung solcher Biosimilars, um Kosten zu sparen.

AbbVie bezieht neues Öko-Büro in WienWien. „Es ist ein weiterer Schritt im Rahmen unserer langfristigen Wachstumsstra-tegie und zugleich eine Be-stätigung unseres bisherigen Unternehmenserfolgs“, sagt Ingo Raimon, General Manager AbbVie Österreich, anlässlich des Umzugs des international tätigen biopharmazeutischen Unternehmens. Für die neu-en Büroräumlichkeiten im klima:aktiv Passivbürohaus „Silo“ im 23. Wiener Gemein-debezirk erarbeitete AbbVie ein innovatives Bürokonzept mit zukunftsweisender Aus-stattung. Mit dem Silo hat die Erste Group Immorent in der Lemböckgasse 61 ein Passiv-haus-Konzept umgesetzt.

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Der Pharmariese Novartis setzt auf sogenannte Biosimilars.

Impfstoffe US-Pharmakonzern übernimmt mit Impfstoffsparte auch Produktionsstandorte in Orth an der Donau

Pfizer ist mit Baxter-Deal in Österreich auch hersteller

Wien/Orth. Pfizer gehört nun auch zu den großen Pharmaprodu-zenten in Österreich. Nach der Übernahme der Produktpalet-te zugelassener Impfstoffe von Baxter International Inc. hat der Konzern auch einen Teil des Baxter-Produktionsstandorts in Orth an der Donau übernommen. Dort werden die Impfstoffe der übernommenen Produktpalette (NeisVac-C und FSME-Immun) produziert. Beide Impfstoffe pas-sen perfekt zum Impfstoffgeschäft von Pfizer, sagt Pfizer Österreich- Geschäftsführer Robin Rumler. Pfizer hat nun zwei Unternehmen in Österreich, und in Orth an der Donau einen Produktionsstandort mit 213 Mitarbeitern. „NeisVac-C“ ist ein Impfstoff zum Schutz gegen die durch Meningokokken der Sero-gruppe C verur-sachte Meningitis. Diese schwere Infektion der Hirn-häute kann bei 10 bis 15 Prozent der Patienten tödlich verlaufen, bei 30 bis mehr als 50 Prozent der überlebenden Patienten kommt es zu schweren körperlichen, sozialen oder psychischen Folgeschäden.

FSME-Impfung

„FSME-Immun“ ist ein Impfstoff gegen Frühsommer-Meningoenze-phalitis, einer Virusinfektion des Gehirns, die durch den Biss von mit dem FSME-Virus infizierten Zecken übertragen wird. Jedes Jahr führt das FSME-Virus auf-grund von neuroinvasiven Erkran-kungen in Europa und Asien zu Tausenden Todesfällen. Vor allem in Österreich ist die Impfrate tra-ditionell hoch.

Pfizer erforscht und entwickelt moderne Arzneimittel für Men-schen in allen Lebensphasen. Mit

einem Forschungsetat von 6,7 Mil-liarden US-Dollar im Jahr 2013 zählt Pfizer zu den größten for-schenden Pharmaunternehmen der Welt und setzt Standards in ver-schiedenen Therapiegebieten wie Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-erkrankungen, Entzündungser-krankungen, Krebs, Neurologische Erkrankungen und Schmerz, Sel-tene Erkrankungen oder bei Impf-stoffen. In Österreich gliedert sich das Unternehmen in zwei Geschäftsfelder: Rezeptpflichti-ge Medikamente und Rezeptfreie Produkte. Das Produktportfolio umfasst innovative Originalpräpa-rate und patentfreie Produkte ein-schließlich Generika.

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Pfizer Österreich-Chef Robin Rumler: „Wir setzen mit insgesamt 500 Mitarbeitern klar auf Österreich.“

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Pfizer Österreich-Chef Robin Rumler und Produktionsmanager Martin Dallinger setzen klar auf den Standort Österreich.

Wien. Vor seiner Trennung in zwei unabhängige Unternehmen ordnet das Pharma- und BioScience-Un-ternehmen Baxter seinen Vorstand neu. Wie Baxter-Sprecher Michael Heinrich bekannt gibt, ziehen als neue Mitglieder Simone Oremovic (Senior Director Human Resources), Karl-Heinz Hofbauer (Betriebsleiter Wien) und Karl Kogelmüller (Vice President Finance und Transition Management Office Lead) ein.

Als Geschäftsführer der Baxter Innovations GmbH wurden Roman Necina (Vice President Process Sci-ence & Technical Operations) und Karl Kogelmüller bestellt. Alexan-der Herget (Betriebsleiter Orth an der Donau) wurde Prokurist für Baxter AG und Baxter Innovations GmbH. Die beiden Unternehmen werden ab Mitte 2015 wie berichtet unter dem neuen Namen „Baxalta“ firmieren.

Big-Player in Österreich

Baxter entwickelt, produziert und vertreibt Produkte, die das Le-ben von Menschen mit Hämophilie, Immunerkrankungen, Infektions-krankheiten, Nierenerkrankungen, Traumata und anderen chro-nischen und akuten Erkrankungen erhalten und bewahren. Baxter ist mit rund 4.000 Mitarbeitern eines der größten forschenden und pro-duzierenden Pharma- und Biotech-Unternehmen Österreichs. Zugleich ist Österreich der größte Standort von Baxter außerhalb der USA mit Niederlassungen in Wien, Orth an der Donau und Krems. (iks)

Industrie US-Pharmariese organisiert sich neu

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Baxter wird am Mitte des Jahres „Baxalta“ heißen und teilt sich auf.

Wien. Der Schweizer Pharmakon-zern Roche hat die Dutalys GmbH, ein in Privatbesitz befindliches Bio- technologie-Unternehmen mit Sitz in Wien, übernommen. Dutalys hat sich auf die Erforschung und Ent-wicklung von vollhumanen, bispe-zifischen Antikörpern, basierend auf der firmeneigenen „DutaMab TM“-Technologie, spezialisiert. Die bispezifischen Antikörper, die mit dieser Plattform entwickelt

wurden, zeichnen sich als neuar-tige, best-in-class-Moleküle für verschiedene Therapiebereiche aus. Die Übernahme von Dutalys unterstreicht die Vorreiterrolle von Roche in der Entwicklung von the-rapeutischen Antikörpern und den Innovationsgrad des Forschungs-standorts Österreich, teilt das Unternehmen mit.

„Die von Dutalys entwickelte Plattform ist eine bahnbrechende

Technologie. Wir freuen uns darü-ber, diese bei Roche integrieren zu können“, sagt John C. Reed, Head of Pharma Research and Early Development. „Die Plattform stärkt unsere Möglichkeiten in der Forschung und Entwicklung – wir können dadurch bispezifische Anti- körper bereitstellen, die die poten-zielle Grundlage für neue Medika-mente sind.“

„Wir sind froh, einen Partner gefunden zu haben, der unsere Technologie in vollem Umfang für den maximalen Nutzen einsetzen kann“, sagt Roland Beckmann, Mitbegründer und CSO von Duta-lys. „DutaMabs eignen sich für die Behandlung zahlreicher Krank-heitsmechanismen und therapeu-tischer Ziele. Wir freuen uns sehr darauf, innerhalb des Forschungs- und Entwicklungsteams von Roche vielfältige neue Wirkstoffe zu ent-wickeln.“ Das Unternehmen wurde im April 2010 gegründet und wird unterstützt von der Austria Wirt-schaftsservice Gesellschaft mbH, der FFG, der ZIT – Die Technolo-gieagentur der Stadt Wien und des Gründerservice Wien. (iks)

Übernahme Wiener Biotech-Unternehmen entwickelt Antikörper-Plattform

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Roche kauft im Forschungsbereich zu und sieht in Österreich Potenzial.

Pfizer meldet dieser Tage eine weitere Über-nahme: Der US-amerikanische Pharmakon-zern kauft einen Mehrheitsanteil an der Zür-cher Biotechfirma Redvax. Damit erhalte Pfizer Zugang zur Erforschung eines Impfstoffs ge-gen das Humane Cytomegalievirus, teilte der US-Konzern mit. Redvax mit Sitz in Schlieren gehörte vor der Übernahme zum Zürcher Bi-otechunternehmen Redbiotec und wurde für den Verkauf abgespalten; ein Kaufpreis wurde nicht genannt.Das Humane Cytomegalievirus (HCMV) ist ein Herpesvirus, das 50 bis 90 Prozent der erwach-senen Bevölkerung in sich tragen, wie es in der Pfizer-Mitteilung heißt. Bei der Mehrheit der Träger zeigten sich allerdings keine Symptome.

Das Virus werde gefährlich, wenn es von schwangeren Frauen an ihr ungeborenes Kind weitergegeben werde. Jedes fünfte infizierte Kind leide an Symptomen, die von Gehör-verlust bis hin zu geistigen Behinderungen reichen.

Wachstum Pfizer hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren im Bereich Impfstoffe stark zu wachsen und investiert hier auch in die eigene Forschung. In Österreich hat mit Jahreswechsel Renée Gallo-Daniel die Leitung der Business Unit Vaccines übernommen. Sie ist seit mehr als 20 Jahren in der pharma-zeutischen Industrie, davon mehr als 10 Jahre im Impfstoffbereich.

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Medizintechnik:e-health healtheconomy – 41Freitag, 16. Jänner 2015

Neue Empfehlungen für RadiologenWien. Der Wissenschaftsrat hat neue Empfehlungen zur Nutzung der Bildgebung an den Medizinischen Universi-täten vorgelegt. Investitionen in die Bildgebung haben sich für Österreich ausgezahlt: Zum wissenschaftlichen und klinischen Erfolg der Medi-zinischen Universitäten hat die insgesamt sehr gute Gerä-teausstattung zur Durchfüh-rung bildgebender Verfahren beigetragen. Thematisch sind es die großen und gesundheits-politisch schwerwiegenden Bereiche „Neuroimaging“ und „Onkologische Bildgebung“, in denen alle drei Medizinischen Universitäten international ex-zellent ausgewiesen sind.

KiloCoach startet neue TV-Kampagne

Wien. Kurz nach dem Relaunch des Portals mit erweitertem Inhalt und verbesserten Pro-grammfunktionen sowie der Einführung der dazugehörigen Gratis-App lanciert KiloCoach mit einem TV-Werbespot zu Beginn des Jahres eine neue Kommunikationsoffensive. Mit der Kernbotschaft „Fühl dich wieder wohl“ soll die Kampagne darauf aufmerksam machen, dass wissenschaftlich fundiertes Abnehmen auch Spaß machen kann, unkompli-ziert und alltagstauglich ist. Die drei im TV-Spot vorkom-menden Protagonisten stehen repräsentativ für die Bedürf-nisvielfalt unterschiedlicher Zielgruppen.

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Gratis-App informiert, wie man sich wohlfühlen und abnehmen kann.

Vernetzung Trotz Kritik: Von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA sollen Patienten und Ärzte profitieren

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Wien. In seinem Buch „Maschinen-sturm“ beschreibt der Historiker Michael Spehr den Protest und Widerstand gegen technische Neu-erungen am Anfang der Industria-lisierung und geht der Frage nach, ob es sich dabei um blinden Hass auf neue Technologien oder um ei-ne sozialverträgliche Technikkon-trolle handelte. Ganz einfach lässt sich das auch bei der langatmigen, immer noch andauernden Debatte um die Elektronische Gesundheits-akte (ELGA) nicht beantworten.

Mit der Vernetzung von Gesund-heitsdaten und -informationen und der Standardisierung der elek-tronischen Kommunikation zwi-schen Gesundheitsanbietern durch ELGA erhofft sich die Regierung eine Steigerung der Qualität und der Effizienz der gesundheitlichen Versorgung.

„Großer Nutzen“

„ELGA ist Teil der Gesundheits-reform. Sie wird sowohl für die Patienten als auch für die Ärzte anwenderfreundlich gestaltet sein und beiden großen Nutzen bringen“, verspricht ELGA-Ge-schäftsführerin Susanne Herbek. Vor allem für chronisch Erkrankte bringe ELGA Erleichterung, weil die behandelnden Ärzte künftig auf Befunde oder Medikamenten-listen direkt und rund um die Uhr zugreifen können. Mit ELGA sol-len stufenweise niedergelassene Vertragsärzte, Apotheken, Pfle-geeinrichtungen und Spitäler in Österreich flächendeckend vernetzt werden; bis Mitte 2016 sollen auch alle öffentlichen Spitäler mit ELGA arbeiten.

Die Teilnahme an ELGA ist für die Österreicher freiwillig; wer

nicht daran teilnehmen möch-te, kann sich schriftlich über die ELGA-Widerspruchstelle oder on-line über das ELGA-Portal abmel-den; rund 194.000 Personen, das entspricht 2% der Bürger, sind die-ser Option bisher nachgegangen.

Widerstand und Kritik kommen wiederholt vom Österreichischen Hausärztverband (ÖHV), der An-fang 2014 mit einer Kampagne für eine Abmeldung der Patienten von ELGA auch einen großen Teil der Ausstiege motivierte und nun sei-ne Kritik erneuert; Unterstützung erhält der ÖHV etwa von der Ärzte-kammer und der ARGE Daten.

An oberster Stelle fürchtet der ÖHV eine mangelnde Sicherheit der Daten und einen Missbrauch dieser durch Ämter und Behörden.

Weiters sieht man die ärztliche Schweigepflicht gefährdet und be-fürchtet hohe Kosten und ein Cha-os bei der Umsetzung. Außerdem wirft man der Regierung vor, dass die Ärzteschaft zu wenig in den Entwicklungsprozess von ELGA eingebunden worden sei.

Desinformation

Die Verantwortlichen verspre-chen, dass Qualität und Sicherheit an oberster Stelle stehen, und ver-weisen auf Desinformation seitens des ÖHV. „ELGA-Gesundheitsdaten dürfen weder von Behörden noch durch Versicherungen abgefragt werden“, erklärt Herbek: „Auch Ärzte, die für Behörden oder Ver-sicherungen tätig sind, etwa Amts-

oder Chefärzte, haben keinen Zu-griff. Jeder Zugriff auf die Daten ist protokolliert. Für nicht befugte Zugriffe gibt es Strafen in der Höhe von mehreren 10.000 Euro bzw. bis zu einem halben Jahr Haft.“

Die Vorteile der ELGA sind etwa Zeitersparnis durch das Wegfal-len von Mehrfachuntersuchungen und eine Stärkung der Patienten-autonomie durch einen besseren und leichteren Zugang zu den ei-genen Gesundheitsdaten. Bis zum Jahr 2017 soll die Einführung von ELGA 130 Mio. Euro kosten, da-nach wird mit jährlichen Ko-sten von 18 Mio. Euro gerechnet. Demgegenüber stehen jährlich zu erzielende Einsparungen im Ge-sundheitssystem von 129 Mio. Euro durch ELGA.

Judith NeuNteufl

Widerstand und Kritik vonseiten des Österreichischen Hausärzteverbands lassen nicht nach.

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ELGA-Geschäftsführerin Susanne Herbek verspricht, dass man alles tut, um die Elektronische Gesundheitsakte sicher zu machen.

Wien. Mit dem Jahreswechsel wurde erstmals an 99 vorbildliche Lehrbe-triebe im Rahmen eines Festakts im Wiener Rathaus für vier Jahre das Qualitätssiegel „Top Lehrbetrieb“ verliehen. Die ausgezeichneten Be-triebe entsprechen den strengen Zulassungskriterien, wie beispiels-weise die entsprechende Ausstat-tung des Lehrbetriebs, eine schrift-liche Ausbildungsplanung und die Einhaltung aller einschlägigen Be-stimmungen. Die Präsidenten von Wirtschaftskammer Wien, Indus-triellenvereinigung Wien, Gewerk-schaftsbund und Arbeiterkammer Wien sowie Vizebürgermeisterin Brauner gratulierten den Betrie-ben. Voller Stolz durfte Nicole Kronigl, Lehrlingsverantwortliche der ITSV GmbH, gemeinsam mit zwei IT-Technikern, Kenan Klicic und Manuel Ekinci, das Zertifikat entgegennehmen.

Seit 2010 bildet die ITSV GmbH Lehrlinge in den Berufen IT-Tech-nikerIn, IT-InformatikerIn und Bürokaufleute aus. Derzeit sind im Unternehmen zwölf Lehrlinge in Ausbildung. Dieser wichtige „Auf-trag“ war und ist auch für die ITSV

GmbH, ihres Zeichens einer der ös-terreichischen Leitbetriebe der IT-Branche, ein besonderes Anliegen.

Die ITSV GmbH übernimmt nicht nur bildungs- und gesellschafts-politische Verantwortung, sie setzt als Wegbereiter des techno-logischen Wandels auf Innovati-on und Fachexpertise. So werden den Lehrlingen Ausbildungsmaß-nahmen wie Weiterbildungen, Vor-bereitungskurse ermöglicht. (iks)

auszeichnung ITSV der Kassen ist Top-Lehrbetrieb

Gute SV-lehrlinge

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Auszeichnung für die Spitzen der Lehrausbildung in der ITSV.

Linz. Die Unternehmensgruppe Wozabal nutzt das Angebot der Personalassistenz des Vereins „Netzwerk“ und setzt temporäre und fixe Mitarbeiter mit Beein-trächtigungen ein. „‚Netzwerk‘ mit seiner Personalassistenz ist für Wozabal der Ansprechpartner Nummer eins, wenn es um Mitar-beiter mit Beeinträchtigung geht. Die Kooperation ist für uns sehr wichtig, da wir mit dem Netzwerk einen fairen und kompetenten Partner für die Beschäftigung von Menschen mit besonderen Bedürf-nissen gefunden haben und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gute Arbeit leisten“, erklärt der Personalleiter Johannes Klopf.

Erfolg mit Miettextilien

Deshalb werden immer häufiger, statt herkömmliche Leasingfirmen zu beauftragen, temporäre Mit-arbeiter von Netzwerk eingesetzt. Aufgrund der guten Leistungen wurden besonders engagierte Mit-arbeiter bereits ins Stammperso-nal übernommen. Mithilfe kom-petenter Führungskräfte wird die

Einbindung in Teams und Arbeits-abläufe unterstützt. Die Integra-tion von Menschen mit Behinde-rung und daher am Arbeitsmarkt schwer vermittelbaren Personen ist ein wichtiger Bestandteil für das soziale Selbstverständnis des Unternehmens. Coaching für al-le Teamleiter sowie interne Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen unterstützen den Integrations- prozess.

Wozabal bereitet in Enns, Linz, Lenzing, Bad Hofgastein, Klagenfurt und Budweis Miettextilien auf. Die 900 Wozabal-Mitarbeiter bearbei-ten täglich über 130 t Wäsche, das entspricht 19.000 Haushaltswasch-maschinen-Ladungen. Insgesamt werden damit 61 Krankenhäuser, 250 Seniorenheime und mehr als 1.500 Betriebe in der Hotellerie und der Industrie in Österreich, Bayern und Südböhmen versorgt. (iks)

Beschäftigte Unternehmensgruppe Wozabal setzt auf behinderte Arbeitskräfte

Job für beeinträchtigte Menschen

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Christian Wozabal ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe.

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42 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 16. Jänner 2015

Menschen, über die Man spricht

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Die 27 Mitglieder des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI) bestätigten in ihrer Generalversammlung ihr neues und zugleich „altes“ Präsidium. Ingo Raimon, Ge-neral Manager des BioPharma-Unternehmens AbbVie, wurde erneut das Vertrauen für weitere zwei Jahre ausgesprochen. Raimon: „Es muss das gemeinsame Ziel aller Akteure sein, Ös-terreich als attraktiven Standort für Innovation erneut in eine Top-Position zu bringen.“

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Jubiläumsball Die Hofburg fungiert wieder als prachtvolle Kulisse für die Ärzteschaft und deren illustre Gäste

Wiener ärzteschaft tanztWien. Jeweils der letzte Samstag im Jänner gehört den tanzenden Ärz-tinnen und Ärzten sowie allen, die mit ihnen gemeinsam das Tanz-bein schwingen. Diesmal ist es der 31. Jänner, an dem der nunmehr 65. Wiener Ärzteball in der Wiener Hofburg stattfindet. Das Ballbüro hat bereits geöffnet.

Der Ball zählt mit seinen knapp 4.000 Besuchern zum Fixstern der Wiener Ballsaison. Er ist längst zu einem internationalen Ereignis geworden, kommen doch bereits mehr als 800 Ballgäste aus dem nahen und fernen Ausland.

Langjährige Tradition ist die Mitternachtseinlage, die diesmal unter dem Motto „La notte italiana“ steht und die Gäste mit südlichen Klängen begeistern wird, sowie die Publikumsquadrille im Fest-saal um drei Uhr früh, zu der es um 01:30 Uhr eine eigene Probe im

Radetzky Appartement II geben wird. Das monatliche „Med Club-bing“ aus der „Passage“ wird ein-fach in den Gartensaal im Parterre der Hofburg verlegt. Insgesamt spielen während des Balls elf Kapellen und Combos auf.

Bereits zum dritten Mal gibt es ein Casino, wobei der Reinerlös dieses Jahr dem Verein „Licht für die Welt“ zugutekommt, der sich für blinde, behinderte und von Be-hinderung bedrohte Menschen in Armutsgebieten einsetzt.

Kartenbestellungen sind zwar schon länger möglich, Karten selbst sind inzwischen aber be-reits rar. Das Ballbüro ist noch bis einschließlich 30. Jänner geöffnet. Die Nachfrage nach Karten und Ti-schen ist immens groß, eine baldige Bestellung ist daher ratsam, um sich noch Karten und Plätze zu si-chern. An der Abendkasse hat man gegebenenfalls nur noch Chancen auf vereinzelte Restkarten.

Der 65. Wiener Ärzteball am 31. Jänner wird zu einer musikalischen Reise mit Italo-Hits.

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Am 31. Jänner findet der bereits 65. Wiener Ärzteball in der Hofburg statt.

Wien. „Wenn es einen Menschen gibt, der die Tumortherapie revo-lutioniert hat, dann ist es James Allison.“ Dieses Urteil stammt von Meinrad Busslinger, der als Senior Scientist eine Arbeitsgruppe am IMP leitet. Auf seine Einladung kam diese Woche der US-Immuno-loge James Allison nach Wien, um am Institut für Molekulare Patho-logie seine neuesten Forschungs-ergebnisse vorzustellen.

Was Allison gelang, wird von Fachleuten als Paradigmenwech-sel in der Tumorbehandlung be-zeichnet. Anstatt die Tumorzellen ins Visier zu nehmen und Möglich-keiten ihrer Vernichtung auszu-loten, zielt seine Strategie auf eine Aktivierung des Immunsystems. Er erkannte, dass die für die Bekämp-fung von körperfremdem Material

wichtigen T-Zellen zwar auch im Tumorgewebe zu finden sind, dort aber durch ein Molekül namens CTLA-4 blockiert werden. (red)

onkologie US-Legende kam zum Vortrag nach Wien

James Allison referierte am IMPWien. „Best of Biotech“ geht in die zweite Phase. Nun werden die Biotechnologie-Geschäftsideen zu Businessplänen ausgearbeitet. Zusätzlich stehen in dieser Phase auch wieder Coaches für One-on-One-Meetings zur Verfügung.

Nach Einreichung der Business-pläne im Februar werden die zehn besten Teams ausgewählt; diese werden dann in der Coaching Ses-sion im April individuell beraten, bevor sie im Mai von der interna-tionalen Jury evaluiert werden. Bei der Abschlussgala am 6. Mai wer-den die drei besten Businesspläne mit einem Geldpreis von je 15.000, 10.000 beziehungsweise 5.000 € prämiert; zusätzlich gibt es einen Preis für das beste Medtech-Projekt in der Höhe von 10.000 €. Veran-staltet wird BOB von Life Science

Austria, ein Programm der Austria Wirtschaftsservice GmbH, im Auf-trag des Wirtschaftsministeriums, bereits zum siebten Mal.

Best of Biotech Die heiße Phase zwei hat begonnen

Biotechnologie vor den Vorhang

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Ingeborg und Erwin Hochmair erhalten Russ Prize Innsbruck. Die National Academy of Engineering (NAE) verleiht den Fritz J. und Dolores H. Russ Prize 2015 für die Entwicklung des

Cochleaimplantats an die Pioniere auf dem Gebiet der Bioinge-nieurswissenschaften und Gründer von Med-El Medical

Electronics in Innsbruck, Ingeborg und Erwin Hochmair. Mithilfe eines Cochleaimplantats kann Betroffenen von Hörverlust das Hören und damit ein besseres Leben ermöglicht werden: Das Cochleaimplantat ist der erste tatsächlich realisierte Ersatz eines Sinnesorgans. Neben der Unternehmensführung durch Ingeborg Hochmair als CEO forscht das Ehepaar Hochmair wei-terhin an neuen Entwicklungen rund um das Cochlea-implantat und weiterer Hörlösungen. (red)

James Allison revolutionierte die Tumormedizin, sprach jetzt am IMP.

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„Best of Biotech“ (BOB) tritt derzeit bereits in die Endphase ein.

AlExANdER KlAuS, pRIMAR AM HERz-JESu-SpItAl IN WIEN

Alexander Klaus ist neuer Leiter der Abteilung für Allgemeinchirurgie im Herz-Jesu Krankenhaus in Wien. Er folgt Johannes Zacherl als Vorstand der Abteilung. Klaus ist Top-Spezialist für minimal-invasive Chirurgie. Er ist auch Vorstand der Abteilung für Chirurgie am Krankenhaus der Barmher-zigen Schwestern in Wien (einem weiteren Haus der Vinzenz Gruppe). Diese Funktion wird er behalten, die beiden Spitäler werden künftig enger zusammenarbeiten.

ANdREAS vAlEN-tIN, pRIMAR AM KH SCHWARzACH IN SAlzBuRg

Andreas Valentin ist im Salzburger Krankenhaus Schwarzach neuer Primar der Inneren Medizin und folgt damit Reinhard Lenzhofer. Valentin absolvierte sein Medizinstudium an der Uni Wien, wo er auch habilitierte. Seine Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin sowie Additivfacharzt in den Bereichen Inten-sivmedizin und Kardiologie erfolgte an der Wiener Krankenanstalt Rudolfstiftung; dort hat er bis zu letzt als Primarius gearbeitet.

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AUVA-Pflegepreis in Gold verliehen

Wien. Mirsada Divovic ist die zweite Wienerin, die einen AUVA-Pflegepreis in Gold erhält. Sie betreut ihren kom-plett gelähmten Mann in der höchsten Pflegestufe nach einem Leitersturz auf einer Baustelle seit 1997 vorbildlich zu Hause und hat ihr Leben ganz dieser Aufgabe gewidmet. Mit ausschlaggebend für die Vergabe eines „Goldenen“ war die Länge der Pflegezeit – den AUVA-Pflegepreis selbst hatte sie schon 2002 bekommen.

Privatklinik Wehrle hat einen Geburtenrekord

Salzburg. In der Geburtshilfe der neu strukturierten Salzbur-ger Privatklinik Wehrle-Diako-nissen freut man sich über ein äußerst babyreiches Jahr 2014 und einen neuen Geburtenre-kord: 554 Kinder wurden im Salzburger Traditionsspital in Aigen geboren. Übrigens: Mit 1. Jänner haben sich die Salz-burger Spitäler Privatklinik Wehrle und Klinik Diakonissen Salzburg zu einer neuen Top-Klinik zusammengeschlossen.

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Mirsada Divovic wurde von der AUVA ausgezeichnet.

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Bodhi-Jackson kam 2014 als das 554. Baby in der Klinik zur Welt.

Wien. Am 9. und 10. Jänner dieses Jahres rückte Wien ins Zentrum des Weltwissens der Uro-Onkolo-gieforschung, als der Wiener Uro-loge Stephan Madersbacher alle Urologen Österreichs zum „Astel-las Oncoforum“ einlud: Exklusiv und vor allen anderen erfuhren die Gäste von uro-onkologischen Highlights der vier größten inter-nationalen Kongresse im vergan-genen Jahr.

Anlässlich der aktuellen „Rau-cherschutz-Debatte“ legte Ma-dersbacher einen Schwerpunkt

auf das Thema „Rauchen und Prostatakrebs“. Dass Raucher, die an Prostatakrebs erkrankt sind, eine schlechtere Prognose haben als Nichtraucher, wurde in ver-schiedenen Studien gezeigt. Diese besagen unter anderem, dass das Prostatakarzinom bei Rauchern aggressiver wächst und respekti-ve oder nicht optimal auf Therapie anspricht.

Neben SPÖ und Grünen hat sich nun auch die ÖVP für ein gene-relles Rauchverbot in heimischen Gasthäusern ausgesprochen.

zusammenschau Prostata, Nikotin und Kongressbericht

Onkoforum diskutierte Rauchen

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Stephan Madersbacher referierte über Rauchen und Prostatakrebs.