Heimatheft 2

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  1. 1. Impressum: Herausgeber: Verein fr Heimatkunde Lisdorf e. V. (VHL) Am Ginsterberg 13, 66740 SaarlouisLisdorf Tel.u.Fax: 06831/41694 Redaktion: Heiner Gro (verantwortlich), Georg Gro, Gnter Mang, Wolfgang Mang, Werner Naumann, Druck: Druckerei und Verlag Heinz Klein GmbH, Auf der Wies 7, 66740 SaarlouisLisdorf Bankverbindungen: Kreissparkasse Saarlouis (BLZ 593 501 10), Kto.Nr.: 74300880 Volksbank Saarlouis (BLZ 593 901 00), Kto.Nr.: 1401217629 Bezugspreis: 5,00 DM je Heft, Vereinsmitglieder erhalten es kostenlos Mitgliedsbeitrag: 36,00 DM/ Jahr bei Einzelmitgliedschaft, 60,00 DM bei Familienmitgliedschaft Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt der Redaktion wieder Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers Titelfoto: Gerhard Destruelle Fotos auf letzter Seite: Agnes Gro 2 Inhalt Vorwort 3 Wie alt ist Lisdorf? 4 Aus dem Arbeitskreis Mundart und Brauchtum 6 Kindesaussetzung in Lisdorf 8 Bereits 1933 existierte ein Verein fr Heimatkunde 8 Lisdorfer Frauenrevolte im Jahre 1838 9 Bilder der Ausstellungserffnung mit Robert Eisenbarth 10 Bilder von der Einweihung des Feldkreuzes 11 Das Kreuz auf dem Lisdorfer Berg 12 Eine gute Idee in die Tat umgesetzt 14 Heimatstube in Lisdorf erffnet 15 Vorstze eines Geistlichen 16 Johann Anton Josef Hansen 17 Veranstaltungen des Heimatkundevereins 18 Neue Bcher ber Lisdorf 19
  2. 2. Vorwort Als wir im November des vergangenen Jahres die 1. Ausgabe des Lisdorfer Heimatblattes herausgebracht hatten, sollte dieser im Frhjahr 2000 die 2. Ausgabe folgen. Leider konnte diese zeitliche Vorgabe nicht eingehalten wer- den. Der Hauptgrund fr die Verzgerung waren die umfangreichen Arbeiten fr unser inzwischen fast fertiggestelltes Buch Letzte Zufluchtsttte: Der Felsenstollen Rosenthal, in dem die Geschehnisse im Kriegswinter 1944/45 in Lisdorf aus- fhrlich behandelt werden. Mehrere Stolleninsassen, die damals noch im Kin- des oder Jugendalter waren, schildern in dieser Schrift ihre mehr oder weniger schrecklichen Erlebnisse aus dieser Zeit. Fr diese Ausgabe haben wir berwiegend zeitgenssische und auch aktuelle Themen ausgewhlt. Die Wahl des Titelbildes fr diese Ausgabe hat ebenfalls einen besonderen aktuellen Bezug. Die dort abgebildete Lisdorfer Aue ist mal wieder durch ein Vorhaben in ihrer jahrhundertlangen Funktion als Gemse- kammer des Saarlandes gefhrdet. Die VSE als Betreiberin des auf dem Titelbild hinten links erkennbaren Kraftwerkes beabsichtigt, in nchster Zeit dort neben Kohle auch Tiermehl, Tierfette (Talg), Klrschlmme und weitere Abfallprodukte einzuset- zen. Dagegen gbe es nichts einzuwenden, wenn keine schdlichen Auswirkungen, wie das die VSE be- hauptet, zu erwarten wren. Das ist jedoch sehr fraglich. Ob der entsprechende Antrag der VSE von der Genehmigungsbehrde, dem Ministerium fr Umwelt, tatschlich genehmigt wird, ist derzeit noch offen. Jedenfalls haben inzwischen viele besorgte Brgerinnen und Brger in Ensdorf und in den angrenzenden Orten bei verschiedenen Anlssen ihren Unmut ber das Verhalten der VSE geuert. Auch der Stadtrat von Saarlouis hat sich wegen der unmittelbaren Nhe des Kraftwerkes Ensdorf zum Stadtteil Lisdorf und dem Gemseanbaugebiet gegen die Mitverbrennung von Tiermehl und Klrschlmmen im Kraftwerk Ensdorf ausgesprochen. Neben dem vorrangigen Schutz der Bevlkerung spielte dabei die berlegung eine Rolle, dass der Lisdorfer Gemsebau durch tatschliche verstrkte Immissionen oder emotional bedingtes gendertes Kuferverhalten unabsehbaren Schaden er- leiden knnte. Vielleicht sagt sich jetzt mancher Leser, was hat das Ganze mit Heimatkunde zu tun. Sehr viel! Denn das geschilderte Vorhaben kann, wenn es in die Tat umgesetzt werden sollte, unserer Heimat auf vielfltige Art und Weise nachhaltig verndern. Wir als Heimatkundler sind in besonderem Mae dazu verpflichtet, unse- re Heimat fr die jetzt Lebenden und die nachfolgenden Generationen in einem lebenswerten Zustand zu erhalten. Wenn Geschichte als Geschehen zu verstehen ist, so gehrt dazu selbstverstndlich auch das aktuelle Geschehen, wie das VSEVorhaben. Es ist erfreulich festzustellen, dass in dieser Ausgabe ber lobenswerte Initiativen fr Natur, Umwelt und Kultur und auch ber Engagement innerhalb unseres Vereins fr Heimatkunde berichtet werden kann. Als Vereinsvorsitzender bin ich und der gesamte Vorstand mit dem nun zur Neige gehenden Jahr 2000 mehr als zufrieden. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranstaltungen, Besichtigungen, Exkursionen und auch Vergngungsfahrten konnten mit jeweils gute Beteiligung durchgefhrt werden. Als besonders erfreulich ist zu vermelden, dass sich die Mitgliederzahl in diesem Jahr um fast 100 neue Mitglieder auf rund 350 erhht hat. Allen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand danke ich herzlich fr ihre Mitarbeit. Den Mitgliedern danke ich fr ihre Treue und Verbundenheit und die neu Hinzugekommenen begre ich herzlich in unserem Verein. Den Mitgliedern der Redaktion danke ich herzlich fr ihre eifrige Mitarbeit. Besonders danken mchte ich Georg Gro, der mit seiner PCAnlage auch fr diese 2. Ausgabe einen druckfertigen Entwurf gefertigt hat. Den Abonnenten, Freunden und Gnnern sowie den Lesern danke ich ebenso herzlich fr ihr Interesse und ihre Untersttzung. Allen wnsche ich namens des gesamten Vorstandes und der Redaktion ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute fr das Neue Jahr. Heiner Gro Vorsitzender des Vereins fr Heimatkunde Lisdorf e. V. 3
  3. 3. Josef Rupp Wie alt ist Lisdorf ? Immer wieder tritt diese Frage auf. Nach allgemei- ner Auffassung wird in alten Urkunden die Herr- schaft Villa Lestorpfen um 902 im Besitz der frn- kischen Knige genannt, umgeben von der unmit- telbaren Nachbarschaft des ausgedehnten Warndt- waldes. Hier konnten die Frnkischen Knige ihrer Leidenschaft der Jagd huldigen. Das groe Gefol- ge, oft Hunderte von Begleitern, wurde von den nahen Gutshfen versorgt. Leider gibt es nur sehr wenige Urkunden aus dieser frnkischen Zeit, was zur weiteren Aufklrung bei- tragen wrde. Mein Nachbar und Verwandter Ulli Mailnder verfgt ber ein umfangreiches Archiv, aus dem ich hoffe, noch fndig zu werden. Sein Vater, der langjhrige 1. Vorsitzende des Ver- eins fr Heimatkunde im Kreis Saarlouis, Studien- rat Dr. A. Mailnder schreibt in einem seiner zahl- reichen Beitrge zur Heimatgeschichte von Saar- louis ber die Herrschaft Lisdorf ausfhrlich. Im hei- matkundlichen Jahrbuch des Kreises Saarlouis von 1960 erwhnte er eine der wichtigsten Urkunden, ausgestellt am 19. September 900 fr den Erzbi- schof Radebold von Trier. Darin erhielt dieser eine Reihe fiskalischer Rechte zurck, die seinen Vorgn- gern entzogen wurden. Dr. Mailnder geht aber auch auf die Zeit davor nher ein. Dabei tritt zutage, da die Herrschaft Lisdorf, zu der auch Ensdorf und der Bann von Wall- erfangen gehrte, sehr gro war. Es ist anzuneh- men, da die Villa Lestorpfen ursprnglich Fis- kalgebiet war. Die Pfarrkirche von Lisdorf besitzt heute noch das Patrozinium der Heiligen Crispinus und Crispinianus. Dieses Patrozinium ging nicht von der Dizese Trier aus, sondern von einem adeligen bzw. kniglichen Kirchengrnder. Bekanntlich starben unseren beiden Heiligen schon in rmischer Zeit. Aufgrund seiner intensiven Nach- forschungen wagt es Dr. Mailnder, die Existenz von Lisdorf mindestens um das Jahr 570 anzusetzen. Somit wre die Kirche von Lisdorf mit der von Wad- gassen einer der ltesten Kirchen des Saarlandes. Im oben genannten Jahrbuch schreibt Dr. Mailn- der einen interessanten Bericht ber das denkwrdige Jahr 570, damit wre also unsere Kirche noch lter als die Stiftskirche St. Arnual, die nach einer ber- lieferung auf die Grndung einer kirchlichen Ein- richtung durch den namensgebenden Metzer Bischof Amualdus, dem der Knig Theudebert des Aus- trasischen um 600 den Hof Merkingen schenkt. Ich erwhne die Stiftskirche St. Amual deshalb sehr gerne, weil auch ich in die Restaurierung dieser Kir- che mit eingebunden war. In meiner Herrn Prof. Dr. Herrmann berlassenen Dokumentation wird mei- ne Restaurierung des Stuckgrabmales des Johann Friedrich von Beulewitz ausfhrlich beschrieben. Aber auch mit dem Jahr 570 sollten wir uns als Lisdorfer nicht abfinden, denn umfangreiche Nach- forschungen, wie auch Funde, zeugen davon, da Lisdorf schon zu weit frherer Zeit besiedelt war. So hat der Saarlouiser Studienrat Dr. Herrmann Maisant in ber mehr als zehnjhriger mhevoller Kleinarbeit alle vorhandenen Quellen ausgeschpft und umfangreiches Material zusammengetragen. Alte wie auch neu entdeckte Fundstellen berprft, mit wissenschaftlicher Methode erfat und auch dar- gestellt. In seinen beiden Bnden Der Kreis Saar- louis in vor und frhgeschichtlicher Zeit, erschie- nen im Jahr 1971, wird auch Lisdorf eingehend beschrieben. Die zahlreichen Funde verbunden mit Skizzen der jeweiligen Fundstellen sind erwhnt. ber die rmische Zeit berichtet der Autor: Justiz- rat Motte der ltere, fand in den Grten ein Stck einer rmischen Handmhle. Auf dem heute mir gehrendem Grundstck Gatter- strae 16, auf dem sich mein Wohnhaus, die Werk- statt und ein Lager befinden, betrieb der Landwirt Johann Ecker 1902 eine Sand und Kiesgrube. Hier stie er beim Abbau auf rmische Tongefe, die er geborgen und spter dem Heimatmuseum Saar- louis geschenkt hatte. Diese Gefe knnen dort besichtigt werden. Als ich dann 1960 dieses Grundstck bebaute, habe ich mich beim Aushub gewundert ber die dort angetroffenen unterschiedlich gefrbten Bo- densorten. Damals hielt ich diese fr Versatz, wel- cher fr den ausgehobenen Kies eingebracht wur- de. Zumal diese Erdmassen angereichert waren mit Donner Bru Bierflaschen, Steinhgerkrgen und anderen Abfllen. Meine Vermutung stimmte jedoch nur teilweise. Vereinzelt gefundene Tonscherben htten uns eigentlich Hinweis sein mssen auf fr- here hier vorhandene Grabfelder. Wahrscheinlich gingen der Nachwelt hier viele hi- storische Zeugnisse verloren, genau wie 1953 an nachstehend beschriebenem Standort. Etwas wei- ter nrdlich, auf der anderen Seite der Gatterstrae Nr. 3 als im Zuge des Neubaus meines Elternhau- ses ebenfalls Grber entdeckt wurden. Damals beauftragte mich mein Vater, fr beabsichtigte Be- 4
  4. 4. tonarbeiten an seinem Hause den dazu bentigten Kies zu schrfen. Als ich ihm diesen Kies brachte, war er verrgert, weil dieser Kies stellenweise mit schwarzem Mutterboden durchsetzt war. Er war der Ansicht, dass ich nicht tief genug gegraben htte und begab sich selbst in die Grube. Bei weiterem graben stieen wir dann auf mehrere Urnen, Kr- ge, Schalen und einer groen Anzahl von Scher- ben aus zerbrochenem Ton. Alle Gegenstnde stan- den in einer Tiefe von 0,8 m. Smtliche damaligen Funde teilten wir dann unse- rem Nachbarn, Reg. Amtmann J. Leick mit, damit dieser als Bediensteter der Unteren Bauaufsichts- behrde weiter verfahren mge. Leider stie seine erfolgte Meldung beim Landeskonservator Dr. Kel- ler auf wenig Interesse. Die Bauarbeiten wurden dann weiter fortgesetzt. Der bis ins Nachbargrundstck Rullang reichende Fund- ort mit seinen ber 43 aufgelisteten Funden fand dann spter doch noch reges Interesse. Viele Stk- ke gelangten ins Saarlouiser Heimatmuseum bzw. in das Museum fr Vor und Frhgeschichte in Saar- brcken. Viele Lisdorfer konnten sich schon von die- sen Ausstellungsstcken berzeugen. Einige dieser Funde verblieben allerdings auch in privatem Be- sitz. Reg. Rat Kremp, Herr Orth vom Heimatmuse- um, Konrektor Paul Kremp, Oberamtsrat Focht, R. J. Leick und ich nahmen Fundstcke in Besitz. Bleibt zu hoffen, das irgendwann alle Funde ihren Stamm- platz im Museum finden werden. Eine Scherbe war mit der Aufschrift L V C I V S ver- sehen. Auerdem wurden Knochenreste, Metallteile, Lanzenspitzen, Messer und auch Ngel gefunden. Ich selbst fand eine massive aus weiem Ton gefer- tigteTaube. Diese war eine Spielzeuggabe fr ein Kin- dergrab. Zwischenzeitlich habe ich eine Gipsform dieser Taube angefertigt und zahlreiche Replikate gegossen, die ich an Mitglieder des Heimatvereins und ans Museum weitergegeben habe. Zu bedauern ist es, da damals nicht wie bei anderen greren Ausgrabungen, wie Reinheim, Borg oder Schwarzen- acker, mit mehr Sorgfalt vorgegangen wurde. Alle Funde gehrten zu einem Grberfeld, das ber mehrere Jahrhunderte belegt wurde. Zu diesem Grberfeld gehrte auch das alte Grab, das nach dem Bericht Hansens 1832 aufgedeckt worden ist. Mnzen wurden in keinem dieser Grber gefun- den. Einige von mir gefundene Mnzen sind weit jngeren Datums. Diese stammen aus einem Lis- dorfer Umbau und sind franzsische Prgungen aus dem Jahre 1792. 3 dieser 4 gefundenen Mnzen habe ich aufbewahrt. Die 4. Mnze, die sich Claude Ravigny mitnahm, trug dieser zu einem Mnzsam- mler in die Stadt und bekam 70, - DM fr dieses schne Stck. In nchster Zeit werden die bereits begonnenen Aus- schachtarbeiten zum beabsichtigten Neubau eines Verbrauchermarktes in der Verlngerung des An- wesens Rupp auf der anderen Straenseite der Pro- vinzialstrae 1 weiter fortgesetzt. Ich werde hier mit wachen Sinnen und weit mehr als frher darauf ach- ten, ob nicht auch hier Spuren geschichtlicher Ver- gangenheit zu entdecken sind. Diese Flche liegt nmlich im unmittelbaren Um- feld der bisherigen Fundstellen. Bis jetzt jedenfalls war nicht zu erkennen, da hier Bodenvernder- ungen erfolgt wren, die auf uere Einflsse zu- rckzufhren sind. Das dort um ca. 60 cm vom Mutterboden abgetragene Kiesfeld scheint total geschlossen zu sein. Es bleibt abzuwarten, bis die tiefergelegenen Bodenschichten berhrt werden. Lediglich im vorderen Teil, wo bereits die Baugrube fr ein ursprnglich hheres Gebude ausgeho- ben wurde, konnte ich eine Tonscherbe finden, ber deren Herkunft ich aber im Zweifel bin. Auch ber Funde aus der Steinzeit berichtet Herr Mai- sant. Im November 1902 fand der Bauer Johannes aus Lisdorf beim Pflgen eine Steinaxt aus Grauwacke im Differter Loch. Diese Steinaxt wurde von dem damaligen Kreisausschusekretr Gotzen als Leihgabe dem Heimatmuseum Saarlouis ber- geben, wo sie sich auch heute noch befindet. Bei Feldarbeiten in der Lisdorfer Au, ca. 250 m westlich der ehemaligen Ensdorfer Schleuse, fand der Bauer Johann Berdin 1933 ebenfalls ein Steinbeil. Der frhere Lisdorfer Pfarrer Hansen berichtet in sehr aufschlureichen Abhandlungen ber die angebli- chen Heilungen von Viehkrankheiten mit Steinbeilen in seiner Pfarrfiliale Ensdorf. (wird fortgesetzt) Quellennachweis : Ludwig Karl Balzer, Saarlouis 1964 Hermann Maisant, Der Kreis Saarlouis in vor und frhgeschichtlicher Zeit, 1971 Dr. Andreas Mailnder 5
  5. 5. Werner Naumann Aus dem Arbeitskreis Mundart und Brauchtum Die Mitglieder dieses Arbeitskreises im Verein fr Heimatkunde Lisdorf befassen sich seit nunmehr 2 Jahren mit der Lisdorfer Mundart oder dem Le.isch- trowwa Bladd. Dabei gilt das Motto: Mia schwedd- sen wie us da Schnawwell gewaas es. Aber nicht nur schweddsen wollen wir in der uns eigenen Mundart, sondern auch eine umfangrei- che Sammlung von Wrtern und Begriffen, Rede- wendungen, Sprchen und Texten im Lisdorfer Dia- lekt anlegen. Mittlerweile haben die Mitglieder des Arbeitskrei- ses ber 1200 Begriffe und Wrter zusammenge- tragen. Auch die Sammlung von Texten und Rede- wendungen hat bereits einen betrchtlichen Um- fang erreicht. Neben den monatlichen Treffen des Arbeitskreises, zu denen regelmig 10 bis 20 MundartLiebha- ber kommen, die sich der Pflege und Erforschung unserer heimischen Mundart widmen, fhrt der Ar- beitskreis zur Abrundung seines Programmes wei- tere Veranstaltungen durch. Hier eine kleine Schilderung einer Fahrt: Geschichte und Mundart Etwa vierzig Vereinsmitglieder trafen sich am Pfingst- samstag bei strahlendem Sonnenschein zu einer Rei- se in Geschichte und Mundart des grenznahen Loth- ringens, einer Landschaft, deren Geschichte eng mit der unseren verbunden ist. Erstes Ziel der Fahrt war die Abteikirche in Bou- zonville. Die Grndung dieser Kirche geht auf die Jahre 1029/1030 zurck. Adalbert II. war ins Hl. Land gezogen und brachte von dort einen Splitter vom Kreuz Jesu mit. Damit diese Reliquie wrdig aufbewahrt und verehrt werden konnte, wurde die Kirche in Bouzonville gebaut. Am 31. Januar 1033 wurde sie durch den Bischof von Metz geweiht. Der Stifter der Kirche wurde spter im Chor der Kirche beigesetzt. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche wiederholt bei kriegerischen Auseinandersetzungen, u.a. 1340 zwischen dem Herzog von Lothringen und dem Bischof von Metz, zerstrt. Sie wurde aber immer wieder aufgebaut. Whrend der franzsischen Revolution wurde die Kirche in einen Temple de la Raison (Tempel der Vernunft) verwandelt. Spter war sie ein Heuspeicher und eine Schmiede. Einige Jahre nach der Revolu- tion wurde die Kirche wieder hergerichtet. Die Geschichte der Reliquie, zu deren Aufbewah- rung die Kirche erbaut wurde, kann durch die Jahr- hunderte verfolgt werden bis zur franzsischen Re- volution. Whrend der Revolution wurde sie ver- brannt. Um diese Reliquie ranken sich viele Ge- schichten und Legenden. Eine davon erzhlt, dass das Kreuzesholz aus der Kirche geraubt wurde. Auf ihrer Flucht warfen die Ruber aus Angst vor Ent- deckung das Holz ins Feuer. Aber immer wieder sei das Kreuzesholz aus dem Feuer gesprungen. Dies habe sich dreimal wiederholt. Im Jahre 1912 wur- de der Pfarrei eine neue Reliquie geschenkt. Heute ist die alte Abteikirche die Pfarrkirche von Busentroff. Der in der Region bekannte Karfrei- tagsmarkt von Bouzonville geht auf die Notwen- digkeit zurck, die groe Zahl von Pilgern, die die Kreuzreliquie am Karfreitag verehrten, mit dem Not- wendigen zu versorgen. Im Anschluss an die Fhrung durch die Kirche traf sich die Gruppe aus Lisdorf an dem unmittelbar an der Abteikirche vorbeifliessenden ehemaligen Mh- lenkanal mit Francois Summa, einem Erzhler aus dem nahen Filstroff. Er erzhlt seine Mrchen und Sagen in der Sprache der Region, der moselfrnk- ischen Mundart. Hier am Wasser der Nied erzhlte er einige Mrchen und Sagen von der Niednixe. Ein sich zusammenbrauendes Gewitter und die grosse Hitze trieben die Lisdorfer etwas frher als geplant in den Schatten und die Khle des Bibich- bacherhofes zwischen Bouzonville und Filstroff. Im neu errichteten Gastraum des alten Bauernho- fes und bei erfrischenden Getrnken war es eine Freude den Geschichten des Musje Summa zu lauschen. Die Erzhlungen vom Busentroffer Fochs, vom GoldPoul, dem Belcherholzer Kuckuck, der Fahrt der Busentroffer Gemeinderte nach Metz und andere Geschichten mehr entlockten vielen Zuh- rern ein Schmunzeln und mit dem Hinweis auf man- ches fast vergessenes Wort war oft der Satz zu h- ren: So hann mia fre.ia aach gesaat! Alle, die dabei waren haben einen Mann erlebt, dessen Vortrge getragen sind von seiner Liebe und 6
  6. 6. seinem Engagement fr die Erhaltung der mosel- frnkischen Mundart. Ein Mann, der seine Ge- schichten nicht nur erzhlt, sondern, der mit seinen Erzhlungen lebt. Seine Gesten und sein Umgang mit Muttersprache und Stimme haben die Zuhrer die Mrchen im wahrsten Sinne des Wortes miter- leben lassen. Beim anschlieenden gemeinsamen Abendessen mit Lothringer Spezialitten aus der Kche des Bibicherhofes konnte nicht nur nach Herzenslust geschlemmt sondern auch richtig schn Mosel- frnkisch geschwtzt genn. Im August lud der Vorsitzende des Arbeitskreises, wie in den Vorjahren, zu einem Sommerfest in sein Haus sein. Bei Bier, Wein und Essen gab es viel zu erzhlen, selbstverstndlich in unserer ge- liebten Mundart. Auch dabei wurden manche mundartliche Redewendung wiederentdeckt und sogleich zu Papier gebracht. II. Lisdorfer MundartAbend Eine besondere Veranstaltung war der II. Lisdorfer MundartAbend am 1. Dezember 2000. Fr diesen Abend konnte der bekannte Mundartautor Heinz Bernard aus Hlzweiler gewonnen werden. Er trug gekonnt und fesselnd Geschichten und Erinnerun- gen in der Mundart seines Heimatortes, dem Hellzwellera Bladd, vor. Unnachahmlich wie er an einigen Beispielen die Krze und Knappheit der Mundart verdeutlichte. Oft ist es nur eine andere Betonung, die dem Wort oder Laut eine andere Be- deutung gibt. Die Wiedergabe eines Gesprches, das 2 Dorfretschen abgehalten haben, war ein Genuss. Immer wieder wurde sein Vortrag von Ap- plaus und spontanem Lachen unterbrochen. Das zeigte, dass Heinz Bernard die Erwartungen seiner Zuhrer voll und ganz getroffen hatte. Aber auch einige verstohlene Trnen gab es zum Schluss der zweiten Hlfte seines Vortrages, als er die Geschichte eines sterbenskranken Mdchens erzhlte, fr das Weihnachten bereits Anfang Dezember gefeiert wur- de, weil es den 24. Dezember nicht erleben wrde. Auch die Mitglieder des Vereins fr Heimatkunde, die an diesem Abend mit auftraten, konnten die Zuhrer berzeugen. Christine Hawner, die van dahemm erzhlte, begeisterte die Zuhrer. Ihre Geschichte schilderte den Kauf eines alten Bau- ernhauses und erzhlt von den Lchern in Decken und Wnden, die bei der anstehenden Renovie- rung von ihrem Mann gebrochen wurden. Einige lustige Erzhlungen in Le.ischtrowwa Bladd trug der Leiter des Arbeitskreises, Werner Naumann vor. In einigen der Geschichtchen konnte man die Personen erahnen, die diese erlebt oder zumindest frher oft und gern erzhlt haben. Authentisch die Ualaubsa.enarongen. Erinnerun- gen an den gemeinsamen Urlaub zweier Lisdorfer Familien im Jahre 1958. Was von einer Zuhrerin, die damals dabei war, besttigt wurde. Musikalisch umrahmt wurde der II. Lisdorfer Mund- artAbend von Helmut Amann am Klavier. Er spiel- te jeweils den Vortrgen angepate Stcke, was zu einer harmonischen Abrundung der Veranstaltung fhrte. Am 15. Dezember fand die Weihnachtsfeier des Arbeitskreises mit einem gemeinsamen Abendes- sen in der Hopfenblte statt. Nach einem Rckblick auf die Arbeit des ablaufenden Jahres und einem Ausblick auf das Jahr 2001 wurde in gemtlicher Runde Mundart und Brauchtum gepflegt. Die Mitglieder des Arbeitskreises wrden sich freu- en, wenn sie im kommenden Jahr weitere Interes- senten zu ihren Treffs begren knnten. Arbeitskreises Mundart und Brauchtum Termine 2001 12. Januar Arbeitskreistreffen Hopfenblte 16. Februar Arbeitskreistreffen Hopfenblte 16. Mrz Arbeitskreistreffen Hopfenblte 20. April Arbeitskreistreffen Hopfenblte 18. Mai Arbeitskreistreffen Hopfenblte 8. Juni Arbeitskreistreffen Hopfenblte 16. Juni Exkursion in den moselfrnkischen Sprachraum event. Lothringen 13. Juli Arbeitskreistreffen Hopfenblte 17. August Arbeitskreistreffen Hopfenblte 14. September Arbeitskreistreffen Hopfenblte 12. Oktober Arbeitskreistreffen Hopfenblte 16. November Arbeitskreistreffen Hopfenblte 7. Dezember III. Lisdorfer MundartAbend 14. Dezember Weihnachtsfeier des Arbeitskrei- ses Hopfenblte 7
  7. 7. Kindesaussetzung in Lisdorf Am Ende des 17. Jahrhunderts haben Pastre be- gonnen, wichtige Ereignisse in Bchern festzuhal- ten. Geburten, Taufen, Hochzeiten und Sterbeflle wurden aufgezeichnet. Als Randnotizen hielten sie oft auch Unwetter, Hochwasser, Truppenbe - wegungen, Brnde, gute oder schlechte Ernten und andere anscheinbare Nebenschlichkeiten fest. Diese Bcher sind heute begehrte Quellen fr Hei- matforscher und Historiker. Die meist in lateinischer und spter in unserem Gebiet in franzsischer Spra- che gefhrten Bcher spiegeln ein Stck Heimat- geschichte wider. So wurde auch eine Kindes- aussetzung in Lisdorf in den Kirchenbchern vermerkt. Catherine Meiltgen, Magd bei dem Grtnermeister Mock bei der Steuerstelle St. Marien, hob ein Kind auf, das Vorbergehende gefunden hatten. Dies geschah am 11. Mrz 1786 morgens um 6 Uhr. Das Kind war etwa 2 Wochen alt und wurde am 12. Mrz in der Pfarrkirche in Lisdorf getauft. Tauf- pate war Pierre Mertersdorff und Patin wurde die Catherine Meiltgen. Die Grnde fr diese Kindesaussetzung blieben ungewiss. Wer immer das getan hatte, er befand sich sicher in einer Zwangslage. Wollte sich eine Magd der allgemeinen Schande entziehen? Damals war offenbar unter stark klerikalem Einflu ein un- eheliches Kind eine Schande fr die Mutter und deren Familie. War eine junge Brgerstochter aus einer franzischen Stadt die Mutter des ausgestzten Kindes, die bei Verwandten in Lisdorf niedergekom- men ist? Hat die Witwe eines Tagelhners das Kind ausgesetzt, aussetzen mssen, weil sie nicht wusste, wie sie ihre brigen Kinder ernhren sollte? Kindesaussetzungen waren in unserer Gegend zwar selten. Auch aussereheliche Kinder waren relativ selten vorzufinden. Auffllig ist aber, wenn bei ausserehelichen Kindern der Erzeuger genannt wur- de, dies in der Regel ein in Saarlouis stationierter Soldat war. Wenn trotz strenger Kontrolle durch die Dorfffent- lichkeit ein Kind unterwegs war, wurde offensicht- lich geheiratet. Quelle: SZ v. 08.08.1994 Werner Naumann 8 Bereits 1933 existierte ein Ver- ein fr Heimatkunde in Lisdorf Bei der Durchsicht des von Gnter Mang gefhrten Archivs sind wir auf zwei Verffentlichungen in der SaarZeitung vom 31. 10 .1933 bzw. 6. 3. 1934 gestoen, die belegen, dass bereits 1933 ein Ver- ein fr Heimatkunde in Lisdorf existierte. Die bei- den Artikel sind schon stark geprgt von national- sozialistischem Vokabular. 1934 nannte sich der Verein schon nicht mehr Verein fr Heimatkunde, sondern Deutscher Heimat und Kulturverband. Nach der Rckgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich im Jahre 1935 wurde auch dieser Verein in die entsprechende NSOrganisation zwangseingegliedert.
  8. 8. 9 Lisdorfer Frauenrevolte im Jahre 1838 Heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist die sogenannte Lisdorfer Frauenrevolte vom 16./17. Mai 1838, als Frauen aus Lisdorf und Ensdorf (da- mals gehrte Ensdorf zur Pfarrei Lisdorf) den Weg- zug ihres Pastors Johann Anton Joseph Hansen (18011875) nach Ottweiler mit Gewalt versucht haben zu verhindern. Pastor Hansen war von 1832 bis 1838 Pastor in Lisdorf. Nach der berlieferung war er bei seinen Pfarran- gehrigen in Lisdorf/Ensdorf sehr beliebt. Offen- bar hatten ihn besonders die Frauen in der Pfarrei in ihr Herz geschlossen, denn sie wollten sich nicht damit abfinden, dass Pastor Hansen auf eigenen Wunsch hin vom Trierer Bischof Hommer nach Ott- weiler versetzt wurde. Mit Gewalt wollten sie ihn in Lisdorf halten. Zum 100. Jahrestag dieses Ereignisses verffent- lichte die SaarZeitung am 25. Mai 1938, also vor nunmehr 62 Jahren einen Artikel unter der ber- schrift Lisdorfer Frauenrevolte vor 100 Jahren. Nachfolgend drucken wir diesen Artikel, den uns Gnter Mang vom Vorstand des Heimatkunde- vereins Lisdorf aus seinem Archiv zur Verfgung stell- te, wortgetreu ab. (hg)
  9. 9. 10 Erffnung der Ausstellung von lgemlden des Malers Robert Eisenbarth am 12. 11. 2000 im Gasthaus A. Breininger Organisation: VHL Fotos: MarieLuise Gro Begrung durch Heiner Gro Robert Eisenbarth Sabine Becker und der Maler Gasthaus Breininger frher (R. Eisenbarth) Laudator Ferdinand Kappenberg Rudolf Lonsdorfer und der Maler
  10. 10. Einweihung des Feldkreuzes auf dem Lisdorfer Berg am 13. November 2000 Oberbrgermeister HansJo- achim Fontaine bei der ber- gabe des neugestalteten Feld- kreuzbereichs. v. l. n. r.: Pastor Anton Heidger, Beigeordneter Hans Diwo, Ober- brgermeister HansJoachim Fontaine, VHLVorsitzender Hei- ner Gro, CDUFraktionsvorsit- zender Klaus Pecina, VHLVor- standsmitglied G. Mang, stellv. VHLVorsitzende M. Scholly Pastor Anton Heidger bei der Einsegung des Kreuzes v. l. n. r.: Georg Jungmann MdL, 2 Mediener, Pastor An- ton Heidger, Beigeordneter Hans Diwo, Oberbrgermei- ster HansJoachim Fontaine VHLVorsitzender Heiner Gro bei seinen Ausfhrungen zur Hi- storie des Feldkreuzes v. l. n. r.: Georg Jungmann MdL, 2 Mediener, Pastor Anton Heidger, Beigeordneter Hans Diwo, Oberbr- germeister HansJoachim Fontaine, VHLVorsitzender Heiner Gro, CDUFraktionsvorsitzender Klaus Pecina, Feuerwehrmann Roland Gro 11 Fotos: Agnes Gro
  11. 11. 12 Heiner Gro Das Kreuz auf dem Lisdorfer Berg Kreuz und Umfeld neu gestaltet Am 13. November 2000 war es endlich soweit. Das nach mehrjhrigen Bemhungen des Lisdorfer Stadtverordneten und Vorsitzenden des Vereins fr Heimatkunde, Heiner Gro, von der Stadt Saar- louis neugestaltete FeldkreuzEnsemble auf dem Lisdorfer Berg, an der Gabelung der beiden Haupt- feldwege, konnte an diesem Tag seiner Bestimmung bergeben und eingesegnet werden. Obwohl die Witterung alles andere als einladend war, es regnete an diesem Tag unentwegt, waren trotzdem erstaunlich viele Lisdorfer und Beteiligte sowie Gste zum Kreuz auf dem Lisdorfer Berg ge- kommen, um an der schlichten Feier teilzunehmen. Oberbrgermeister HansJoachim Fontaine be- grte die Teilnehmer und dankte allen, die an der Neugestaltung mitgewirkt hatten, insbesondere dem Vorstand des Heimatkundevereins fr seine Initiati- ve und die Anregungen whrend der Planungs- und Ausfhrungsphase. Mit der bergabe dieses neu- gestalteten Feldkreuzbereiches erhalte Lisdorf das Wahrzeichen des Berges in ansprechender Form wieder zurck. Er hoffe, dass dieses mehr als 110 Jahr alte Kreuz auch die nchsten 100 Jahre un- beschadet berstehe. Anschlieend gab Heiner Gro einen historischen berblick ber die wechselvolle Geschichte des Feldkreuzes. Bei dieser Gelegenheit dankte er dem Oberbrgermeister und dem Baudezernenten Hans Diwo sowie den zustndigen Planungs- und Bau- fachleuten bei der Stadtverwaltung, insbesondere Grnflchenplaner Joachim Brys und Bautechni- ker Wolfgang Wacker fr die ansprechende Um- feldgestaltung des Kreuzes. In den Dank bezog er auch Klemens Port, Rudolf Lonsdorfer und Emma Welsch mit ein, die einige Jahre vor der Neuge- staltung das Kreuzumfeld gepflegt und mit Blumen geschmckt hatten. Ebenso dankte er seinen Vor- standskollegen HansJoachim Loris und Rudolf Lonsdorfer sowie der Firma Peter fr die Bepflan- zung der KreuzVorflche im Rahmen der Neuge- staltung. Heiner Gro erwhnte dabei auch, dass die beiden Bnke, die auf der gepflasterten Flche hinter dem Kreuz stehen, von der Chorgemeinschaft MGV 1859 Lisdorf und dem Heimatkundeverein im Rahmen der von Hans-Joachim Loris initiierten BankAktion gestiftet wurden. Den wichtigsten Teil der Feier bernahm dann Pa- stor Anton Heidger mit der Einsegnung des Kreu- zes. Schlielich handelt es sich bei dem Denkmal- Ensemble mit Kreuz, 2 groen Bumen und neu- gestalteter Umringflche um eine Gebets und Ge- denksttte, die aus religisen Motiven vor ber 111 Jahren errichtet wurde. Pastor Heidger zitierte anhand eines Zeitungsartikels vom 1. Februar 1949 den damaligen Lisdorfer Pastor, Dechant Josef Spengler, der anlsslich einer Veranstaltung des Lisdorfer Bauernvereins im Saale Breininger zugun- sten des Kreuzes auf dem Lisdorfer Berg ber den Sinn und den hohen ideellen Wert eines Feldkreuzes auf heimischer Flur gesprochen habe. Dechant Spengler habe damals die Hoffnung ausgespro- chen, dass recht bald wieder an weithin sichtbarer Stelle auf dem Lisdorfer Berg das Kreuz uns daran erinnern mge, dass hier christliche Menschen wir- ken und schaffen. Die Restaurierung des Kreuzes und die Neugestal- tung des Umfeldes zeugten davon, so Pastor Heid- ger, dass Glaube und Hoffnung bei den hier Wir- kenden und Schaffenden tief verwurzelt sei. Fr alle erbat er Gottes Segen und Heil. Mit einem gemeinsamen Gebet und Lied wurde die Einsegnungsfeier beendet. Es folgte ein kleiner Um- trunk, zu dem die Stadt und der Heimatkundeverein geladen hatten. Wie bei der feuchtkalten Witterung nicht anders zu erwarten, war der von Vorstands- mitglied Josef Rupp gespendete Edelbrand dabei besonders begehrt. Zur Geschichte des Kreuzes Es wurde im Frhjahr 1889 von zunchst Unbe- kannten errichtet. Eines Morgens sahen vorbeifah- rende Bauern das Kreuz. Am Vorabend war es noch nicht da. Es muss also whrend der Nacht aufge- stellt worden sein. Der oder die Errichter wollten offenbar unbekannt bleiben. Da das Kreuz auf Grundeigentum der Familie Schwarz aus Lisdorf errichtet war, lag die Vermutung nahe, dass Ange- hrige dieser Familie das Kreuz errichtet hatten. In der Folge pflanzte die Familie Schwarz zur Einrah- mung des Kreuzes zwei Akazien, von denen eine nach ein paar Jahren einging, whrend sich die andere zu einem prchtigen Baum entwickelte. Es ist anzunehmen, dass das Kreuz kurze Zeit nach seiner Errichtung von dem damaligen Lisdorfer Pa- stor Karl Wehn, der von 1869 bis 1906 in Lisdorf war, eingeweiht wurde. Aus der berlieferung ist bekannt, dass bereits vor 1900 zu dem Feldkreuz
  12. 12. 13 Bittprozessionen durchgefhrt wurden. Es entwickel- te sich in der Folge zu einer Gebets und Gedenk- sttte und whrend der Sommermonate wegen des Schattendaches der Akazie auch zu einer Raststtte. Das Kreuz und die mchtige Akazie waren auf dem sonst ziemlich baumlosen Lisdorfer Berg zu dessen Wahrzeichen geworden, das von weithin sichtbar war. Das wurde dem DenkmalEnsemble kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges zum Verhngnis. Das deutsche Militr hatte die Befrchtung, dass sich feindliche Artillerie an dem Kreuz orientieren knnte. Deshalb wurde Ende August 1939 das Kreuz um- gelegt und die groe Akazie gefllt. Zu gleicher Zeit wurde in Berus der erst kurz vorher errichtete HindenburgTurm gesprengt. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges bemhte sich insbesondere der Lisdorfer Bauernverein um die Wiedererrichtung eines Kreuzes an dieser Stelle. Er fhrte am 25. Januar 1949 im Saale Breininger ei- nen Familienabend durch, dessen Erls fr die Er- stellung eines neuen Feldkreuzes auf dem Lisdorfer Berg bestimmt war. Das 1939 niedergelegte Kreuz war nach dem Krieg offenbar nicht mehr vorhanden. Die Eheleute Nikolaus Klein stellten von einer ab- gerumten Grabstelle den Sockel zur Verfgung. Der Bauernverein finanzierte aus dem Erls seines Familienabends das brige. Das Kreuz mit der Christusfigur sowie die Inschrift O crux ave spes unica, die bereits auf dem frheren Kreuz war, fer- tigte eine Firma Biehl aus Vlklingen. Ende Mrz 1949 wurde das Kreuz unter Mithilfe von Josef (Sepp) Breininger, Paul Morguet, Gott- fried Schmitt und Gerhard Gro aufgestellt. Am 15. Mai 1949 wurde es von dem Lisdorfer Pa- stor, Dechant Josef Spengler, eingesegnet. Ende des Jahres 1949 pflanzten die Vorerwhnten dort zwei Pappeln, die von einer von Ortsvorsteher Weiler am Lisdorfer Friedhof durchgefhrten Pappelpflanzung brig waren. Die Pappeln haben sich zu mchtigen Bumen entwickelt, die heute das Kreuz sumen. Die lateinische Inschrift: O CRUX AVE SPES UNICA heit auf deutsch O Kreuz sei gegrt einzige Hoffnung. Foto: Harald Weiler
  13. 13. Die zehn Bnke wurden an folgenden Stand- orten aufgestellt: 1. Marienbildnis im Obstgarten Bank gestiftet von Kath. Frauengemeinschaft Lisdorf 2. Saarlauf in Hhe des Gemsebaubetreibes Tho- mas Lonsdorfer Bank gestiftet von der Kreissparkasse Saarlouis 3. Saarlauf oberhalb der Schleuse Bank gestiftet vom Spielmannszug und Berg und Httenarbeiterverein Lisdorf 4. Saarlauf unterhalb der Schleuse im Bereich Kapellenmhle Bank gestiftet von SPDLisdorf Heiner Gro Eine gute Idee in die Tat umgesetzt Seit Jahrzehnten wurde von Senioren, aber auch von jungen Mitbrgern wiederholt gergt, dass in Lisdorf sowohl im Ort als auch in der Feldlage ent- lang der Saar und der Wege Sitzbnke zum Ausru- hen und Verweilen fehlen. Entsprechende Antrge von Stadtverordneten aller Couleur wurden in der Regel von den zustndigen Stellen bei der Stadt einfach ignoriert oder sind nach anfnglicher Reali- sierungszusage wohl in der Verwaltungsmhle ver- modert. Ein paar Monate vor seinem altersbedingten Aus- scheiden aus dem aktiven Dienst als Chef der Lis- dorfer Feuerwehr hatte HansJoachim Loris, zu- gleich Organisationsleiter im Vorstand des Vereins fr Heimatkunde Lisdorf e. V., die lobenswerte Idee, die Lisdorfer Vereine und Bankfilialen fr die An- schaffung von Sitzbnken zu gewinnen. Diese Idee versuchte er nach Gesprchen mit den Lisdorfer Stadtverordneten, dem Oberbrgermeister Hans Joachim Fontaine und dem Lisdorfer Hans Diwo, BauBeigeordneter bei der Stadt und weiteren Stel- len bei der Stadtverwaltung schnellstmglich in die Tat umzusetzen. Am 16. August 1999 lud er alle Lisdorfer Vereins- vorsitzende zu einer diesbezglichen Besprechung in das Lisdorfer Feuerwehrhaus ein. Die Idee von HansJoachim Loris wurde fast einhellig fr gut be- funden. Acht Vereine und die Feuerwehr sowie die KSKFiliale Lisdorf erklrten sich spontan bereit, je eine Bank im Wert von etwa 400 DM fr diese Akti- on zu stiften. Der KSKFilialleiter Heinz Bauer stock- 14 5. Saarlauf in Hhe der Prof.EckerStrae Bank gestiftet vom Frderverein Klingende Kirche 6. Am Saaraltarm auf der Werth Bank gestiftet von CDULisdorf 7. Am Saaraltarm in der Lisdorfer Au Bank gestiftet von Kreissparkasse Saarlouis 8. Auf der Holzmhle an der Linde Bank gestiftet von der Feuerwehr Lisdorf 9. Hinter dem Feldkreuz auf dem Lisdorfer Berg 1 Bank gestiftet von der Chorgemeinschaft MGV 1859 Lisdorf 1 Bank gestiftet vom Verein fr Heimatkunde Lis- dorf e. V. te sein Angebot auf zwei Bnke auf. Gesagt getan! HansJoachim Loris beschaffte die Bnke bei einer Spezialfirma zu einem gnstigen Preis. Dann wur- den die Standorte fr die Bnke festgelegt und bei den betreffenden privaten und ffentlichen Grund- stckseigentmern Gestattungen fr die Aufstellung der Bnke auf deren Grund und Boden eingeholt. Unmittelbar danach machte sich Hans Joachim Loris mit Untersttzung seines Lisdorfer Lschbe- zirkes daran, die Bnke nach und nach aufzustel- len. Damit diese auch an den jetzigen Pltzen ver- ankert werden konnten, mussten zunchst Beton- fundamente gefertigt werden. Auf diese Fundamente wurden die Bnke aufgestellt und darin auch fest verankert. Die beiden letzten Bnke wurden im Ok- tober dieses Jahres auf der gepflasterten Flche im neugestalteten Feldkreuzbereich auf dem Lisdorfer Berg aufgestellt. Mit der feierlichen bergabe des von der Stadt im Einvernehmen mit dem Heimatkundeverein Lisdorf neugestalteten Feldkreuzbereichs durch Oberbr- germeister HansJoachim Fontaine und der Ein- segnung durch Pastor Anton Heidger am 13. No- vember 2000, zu der trotz starken Regens ann- hernd 100 Personen gekommen waren, fand die von allen gelobte BankAktion von HansJoa- chim Loris einen wrdigen Abschluss. Ihm, wie auch der Lisdorfer Feuerwehr und hier besonders Ludwig Freichel und Roland Gro, ist herzlich zu danken fr dieses Engagement im Sin- ne des Gemeinwohls. Aber auch den Stiftern der Bnke ist ein herzliches Danke zu sagen. Sie alle haben damit einen lobenswerten Beitrag zur Hei- mat geleistet. Es bleibt zu hoffen, dass die zehn Bnke sich zu kleinen Sttten des Verweilens, Entspannens und der Kommunikation entwickeln und sie von Vandalismus verschont bleiben.
  14. 14. 15 Heimatstube in Lisdorf erffnet So oder hnlich berichteten mehrere Tagesund Wochenzeitungen ber die Einweihung der Heimatstube des Vereins fr Heimatkunde Lisdorf e. V. im historischen Torbogengebude (erbaut 1894) der Prof. EckerSchule am 12. Mai 2000. Vorerst ist die Heimatstube an jedem 1. Sonntag im Monat von 15.00 Uhr18.00 Uhr und nach Vereinbarung geffnet. InfoTel.: 42631 (G. Mang), 40651 (A. Gro) Den Bericht der Saarlouiser Stadtrundschau vom 31. Mai 2000 drucken wir nachfolgend ab. Foto: Heiner Gro Im historischen Torbogengebude der Professor-Ecker- Schule hat der Verein fr Heimatkunde Lisdorf die Lisdorfer Heimatstube eingerichtet. Betagte Mbel, alte Fotos, wertvolle Dokumente, Landkarten, Bilder und Zeichnungen sind dort dem Vergessen entrissen und fr ein interessiertes Publikum untergebracht. Jetzt fand die feierliche Einweihung statt. Heiner Gro, der Vorsitzende des Vereins fr Heimatkunde, begrte viele Ehrengste. Er bedankte sich bei Oberbrgermeister Hans-Joachim Fontaine fr die Bereitstellung des Raumes in der Schule und bei seinen Mitstreitern in Heimatangelegenheiten, die viele Stunden gewerkelt htten:Ohne die ttige Hilfe der Kolle- gen des Vorstandes wre das nicht mglich gewesen. Oberbrgermeister Fontaine sparte auch nicht mit Worten, um das Engagement des im November 1997 gegrndeten Vereins fr Heimatkunde zu wrdigen, der mittlerweile auf dem Weg ist, der grte Lisdorfer Verein zu werden. Fontaine lobte: Die Heimatstube ist bereits zu einem kleinen Heimatmuseum geworden. Hier habe der Verein eine Heimsttte, um die Heimat zu erkunden, die Geschichte zu erforschen und damit ein gutes Stck Identifikation mit dem eigenen Dorf herzustellen. Landrat Dr. Peter Winter sprach als Vorsitzender der Kreisvereinigung fr Heimatkunde. Er rsonierte ber denBegriff Heimat. Das sei dort, wo einen keiner fragt, wo man herkommt. Ein anderer (es war der Philosoph Ernst Bloch) habe Heimat definiert als da, wo noch keiner gewesen ist. Und der Dichter und Staatsmann Vaclav Havel beschreibe Heimat als fester Ort, von dem aus man den Himmel ber sich sehen knne und als stabilen Boden, von dem aus man in die Fremde hinausgehe. Pastor Karl Detemple segnete die Heimatstube ein, betete mit der recht groen versammelten Erffnungs- gesellschaft und ermunterte dazu, die Spuren des christlichen Glaubens in Lisdorf weiter zu verfolgen. Das Silcher-Quartett unter Leitung von Hubert Schmitt umrahmte die Feierstunde mit Gesang. gal
  15. 15. Vorstze eines Geistlichen aus dem 17. Jahrhundert Anmerkung der Redaktion: Zur Nachahmung empfohlen 16
  16. 16. Johann Anton Josef Hansen 1801 - 1875 Lisdorfer Pfarrer von 18321836 Im Jahre 1976 verfate Heiner Gro eine Kurzbio- graphie ber den Lisdorfer Pfarrer Hansen, die in der Reihe Lebensbilder Lisdorfer Brger am 5.11.1976 in Lisdorf aktuell verffentlicht wur- de. Nachfolgend drucken wir diese unverndert ab. Weitergehende Literatur ber Hansen ist u. a. zu finden in: Saarlndische Lebensbilder, Band II S. 161 ff., Verlag SVD und Dillmann Erinnerungen an das lndliche Leben S. 213 ff., Rhrig Verlag J. A. J. Hansen wurde am 10. J u l i 1 8 0 1 i n Q u i d d e l b a c h bei Adenau in der Eifel gebo- ren. Er entstam- mte einer alten Frsterfamilie. Nach dem Be- such des Gym- nasiums studier- te er Philosophie und Theologie an den Universi- tten Kln und Bonn. Die Chronisten berichten, da er trotz seiner hohen Intelligenz mit groem Flei seine Studien betrieben habe und glnzende Examina abgelegt habe. Als Vierundzwanzigjhriger wurde er am 19. 5. 1825 zum Priester geweiht. Wegen seiner au- ergewhnlichen Begabung berief ihn Bischof Hommer nach nur einjhriger Ttigkeit als Kaplan in Mayen/Eifel nach Trier. Hier trat er bald mit fort- schrittlichen Vorstellungen hervor und bettigte sich aktiv in der kirchlichen Reformbewegung, was den Unwillen der kirchlichen Behrden erregte. Nach vierjhriger Ttigkeit am Bischofssitz kam er 1832 als Pastor nach Lisdorf. In Lisdorf entwickelte Pastor Hansen eine vielseitige Ttigkeit. Neben der seelsorgerischen Betreuung der Pfarrangehrigen kmmerte er sich um deren persnlichen Proble- me, die beruflichen Dinge wie auch um das kultu- relle drfliche Leben. Er trat als besorgter Gemein- devater auf und wurde obwohl erst wenig mehr als 30 Jahre alt als solcher geachtet. Da zu der damaligen Zeit der Aberglauben noch sehr verbrei- tet war, machte er sich zunchst daran, diesen durch Aufklrung zu bekmpfen. Zu dieser Zeit wurden bei der Bewirtschaftung der Felder und Grten in Lisdorf noch zahlreiche Steinwerkzeuge aus der er- sten Besiedlungszeit unseres Raumes gefunden, die von der Bevlkerung zum Aberglauben benutzt wur- den. Um dem Aberglauben mit den jungsteinzeit- lichen Steinwerkzeugen ein Ende zu setzen, gab er die Schrift: ber die bei Lisdorf gefundenen Stein- keile heraus. Seinen reformerischen Eifer hatte Pas- tor Hansen nach der Versetzung nach Lisdorf nicht verloren. Whrend er in Trier auf die Kirche gerich- tet war, so galt er in Lisdorf in erster Linie der Land- wirtschaft. Er legte u. a. Musterbewirtschaftungs- plne fr die Ackerbestellung an und grndete im Jahre 1835 in Lisdorf die erste landwirtschaftliche Schule in Preuen. Die vielen in Lisdorf vorgefun- denen althergebrachten Sitten und Gebruche ver- anlaten Pastor Hansen, diese in der Schrift Be- merkungen ber die Pfarrgemeinde Lisdorf nie- derzulegen. Interessant zu vermerken ist, da er in seinen historischen Notizen ber Lisdorf sich ber viele Brandstiftungen, die sakramentale Anbetung an Fastnachtssonntag, den Kleiderluxus und die Auswanderungen nach Amerika beklagte. Im Jahre 1836 verlie Pastor Hansen Lisdorf und bernahm die CantonalPfarrei OttweilerNeu- mnster, wo er spter Dechant wurde. Hier blieb er bis zu seinem Tod am 5. Mai 1875. Die politischen Unruhen und sozialen Spannungen dieser Zeit beschftigten Pastor Hansen in beson- derem Mae. Er schaltete sich aktiv ein in die Be- strebungen nach menschenwrdigen Arbeitsbedin- gungen fr die Arbeiterschaft, nach mehr Freiheit und sozialer Gerechtigkeit. Bei den Wahlen zur preuischen Nationalversammlung im Jahre 1848 kam er als Vertreter des Wahlkreises Ottweiler in dieses Gremium nach Frankfurt. Die schlechten sozialen Verhltnisse der Bergleute veranlaten ihn, im Jahre 1855 die 1. Bergmanns- bruderschaft St. Barbara an der Saar in Ottweiler zu grnden. Die spteren Grndungen von St. Bar- bara-Bruderschaften (Lisdorf 1859) standen alle zu der ErzBruderschaft Ottweiler in einem Filialver- hltnis. Im Jahre 1859 grndete Pastor Hansen das erste katholische Wochenblatt fr das Bistum Trier. Auerdem gab er mehrere staatsbrgerliche und heimatgeschichtliche Schriften sowie Pfarreige- schichten von Mayen, Ottweiler u.a. heraus. Der Staat belohnte sein Wirken durch die Verleihung der Groen Goldenen Medaille fr Kunst und Wis- senschaft. 17 Heiner Gro
  17. 17. Veranstaltungen des Heimatkundevereins Lisdorf im 1. Halbjahr 2001 07. Januar ffnung der Heimatstube 12. Januar Vortrag ber Wappenkunde und Familienwappen 16. Januar Ausstellungserffnung mit Bildern von Kurt Daub 17. Januar Fahrt zur Grnen Woche bis 21. Januar 02. Februar Weinprobe in Perl 03. Februar ffnung der Heimatstube 09. Februar Mitgliederversammlung 04. Mrz ffnung der Heimatstube 24. Mrz Besichtigung der Grube Ensdorf 01. April ffnung der Heimatstube 28. April Fhrung durch historisches Saarlouis 05. Mai Fahrt nach Sierck-le-Bains und Rodemack 06. Mai ffnung der Heimatstube 16. Mai Exkursion in den moselfrnkischen Sprachraum 03. Juni ffnung der Heimatstube Auerdem finden kurzfristig terminierte Veranstaltungen statt, zu denen besonders eingeladen wird. Die Heimatstube kann aus besonderen Grnden auch abweichend von den oben angegebenen Terminen besucht werden. In diesem Fall ist mit Gnther Mang, Tel. 06831/42631, oder Heiner Gro 06831/41694 der gewnschte Termin zu vereinbaren. In der 2. Jahreshlfte finden folgende Fahrten statt: 27.-30. Juli 2001 nach Thringen Im September 2001 nach Krakau und Breslau in Polen Informationen unter 06831/41694 18
  18. 18. Neue Bcher ber Lisdorf Der Verein fr Heimatkunde Lisdorf e.V. gibt Anfang des Jahres 2001 ein Buch heraus unter dem Titel: Letzte Zufluchtssttte: Der Felsenstollen Rosenthal Es handelt vom Kriegsende 1944/45 in Lisdorf, als etwa 800 Menschen aus Lisdorf und den Nach- barorten vor der heranrckenden Kriegsfront in die Felsenstollen im Rosenthal geflchtet sind, um dort ihr Leib und Leben vor den erwarteten verheerenden Kmpfen am Westwall zu retten. Mehr als sechs Wochen mussten die Menschen in den total berfllten Stollen unter dramatischen Verhlt- nissen ausharren. Eine Arbeitsgruppe des VHL hat fast drei Jahre lang an den Vorbereitungen gearbeitet. Es konnten ber 700 Stolleninsassen nachgewiesen werden, die in dem Buch namentlich aufgefhrt sind; auerdem die Insassen, die in den Stollen oder auf Grund von Erkrankungen, die sie sich im Stollen zugezogen hatten, verstorben sind. In dem Buch werden mehrere Beitrge von ehemaligen Stolleninsassen erscheinen, die dort Leid, Schmerz und Hunger erfahren haben. Das Buch wird ein Dokument sein ber ein dunkles Kapitel in unserer jngeren Geschichte und soll auch ein Dokument sein gegen den Wahnsinn des Krieges. Das Buch wird in ansprechender Form gestaltet sein und voraussichtlich etwa 35,- DM kosten. Bestellungen knnen bereits jetzt unter Tel. 06831/41694 gettigt werden. Die Einwohner von Lisdorf vor 1900 von Rudolf Zenner, Felsberg mit einem kurzen geschichtlichen Teil von Lisdorf als Band 23 (3 Teilbnde) der Reihe Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis und angrenzenden Gebieten Herausgeber: Gernot Karge im Auftrag der Vereinigung fr die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V. Informationen: Kreisarchiv 06831/444-425 Gernot Karge 06831/2643 Rudolf Zenner 06837/818 Heiner Gro 06831/41694 19