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Herausgeber Bernd Klaedtke & Michael Thissen 7. Jahrgang 31.05.2011 Nr. 3 Günter Strumpf Adolf Dittmann Seite 46 Carl Krameyer Seite 49 Adolf Libert Westphalen Seite 51 Carl Metz Seite 56 Referat 11 der vfdb Biographien ab Seite 46

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3-2011 Seite 47Herausgeber

Bernd Klaedtke & Michael Thissen

Feuerwehrchronik7. Jahrgang 31.05.2011 Nr. 3

Günter Strumpf

Adolf Dittmann

Seite 46

Carl Krameyer

Seite 49

Adolf Libert Westphalen

Seite 51

Carl Metz

Seite 56

Referat 11 der vfdbBiographienab Seite 46

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BB IOGRAPHIENIOGRAPHIEN* Referat 11 der vfdb

Adolf DittmannEinführung ausländischer Fortschritte inDeutschland, Bekanntmachen deutscher Fort-schritte im Ausland

22.04.1846 geboren in Berlin

Abitur in Berlin

Wehrdienst als Einjähriger

Tätigkeiten im Bankwesen

1870/71 Teilnahme am Deutsch-/

Französischen Krieg

01.09.1875 Volontär bei der Berliner

Feuerwehr

01.12.1875 Brandmeister in Bremen

12.02.1879 Brandmeister in Köln

01.10.1887 Brandmeister in Breslau

13.02.1888 Brandmeister in Bremen

09.02.1908 verstorben in Bremen

„Wer kannte nicht diesen Namen, wer verbän-de mit ihm nicht den Begriff unermüdlicherArbeitskraft, umfangreicher Fachkenntnisseund stets bereiter Hilfe für alle, die sich, auswelchem Anlasse immer, an ihn wandten. Hatje eine Versammlung der deutschen Berufs-feuerwehren stattgefunden, auf der Dittmannnicht Bericht erstattet hatte […]? Was aber hatDittmann in der Zeit seiner 20jährigen Tätigkeitals Bremer Branddirektor aus seiner Feuer-wehr gemacht: ein Musterinstitut für die ganzeWelt!“

Diese Zeilen enthält einer der vielen Nachrufe,die auf Dittmanns Tod folgten (Feuer undWasser 1908). Dittmann ist den Feuerwehr-leuten im damaligen großen Deutschlandwegen seiner Studienreisen ins In- und Aus-land mit den darauf folgenden Artikeln in derFachpresse und Vorträgen auf entsprechen-den Fachtagungen bekannt wie kein zweiter.Er lässt seine Brandingenieure wichtige Artikelder ausländischen Fachpresse übersetzenund veröffentlichen. Die Auswahl trifft er durchVergleich der deutschen mit den ihm teilweiseebenso gut bekannten ausländischen Verhält-nissen. So ist er durch sein Interesse an denFeuerwehreinrichtungen anderer Länder inmehreren ausländischen Feuerwehrverbän-den Ehrenmitglied und erhält auch ausländi-sche Auszeichnungen. Doch erst als Brand-direktor in Bremen erhält er auch die Möglich-keit, selbst zu gestalten. Dabei greift er immerwieder ausländische Anregungen auf, die er inseiner Feuerwehr erprobt und ggf. einführt.Und doch wird Dittmann seinen Zeitgenossenzunächst durch eine Leistung bekannt, die aufden deutschen Feuerwehrbereich beschränktbleiben wird.

Denn Dittmann propagiert die Entwicklungeiner Gasspritze, die zwar auf einer amerikani-schen Erfindung beruht, aber erst von ihmnach einem Vorschlag durch Krameyer derartweiter entwickelt wird, dass sie im Alltags-dienst eingesetzt werden kann. Dittmann er-setzt die Kohlendioxidproduktion (damals Koh-lensäure) auf dem Fahrzeug (so die amerikani-sche Urform) durch einen Kohlendioxidvorratin den damals neu aufkommenden Stahlfla-schen und senkt den Wassergehalt des Fahr-zeugtanks auf rd. 500 Liter, womit das Fahr-zeug überhaupt erst Alarmgeschwindigkeit undBeweglichkeit auf den hiesigen Straßen be-kommt. 1889 stellt er in Bremen eine nach sei-nen Angaben gebaute Gasspritze vor. Siekann 30 Sekunden nach Eintreffen auf derBrandstelle Wasser geben, was schneller war,als damals das Anschließen von Schläuchenan Hydranten. Dieses Fahrzeug setzt sich inrelativ kurzer Zeit praktisch bei allen Berufs-feuerwehren und einer Reihe größerer Frei-williger Feuerwehren im deutschen Sprach-raum durch.

In Bremen liegen die Kaimauern besondershoch über dem mittleren Wasserspiegel derWeser. So ist es nur an wenigen Stellen derUferstraßen und der Hafenanlagen möglich,mit den Dampfspritzen Wasser zu saugen. Beiden damals ständig wachsenden Hafenanla-gen und dem Erscheinen der ersten wirklichen

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„Ozeanriesen“ muss dieser Mangel überwun-den werden. Auf der Suche nach einer Lösungstößt Dittmann auf den Hafen von Amsterdam,wo ein Löschboot eingesetzt ist. So beschafftDittman 1895 seinerseits nach dem Vorbildvon Amsterdam ein Löschboot, das er aber miteiner besonders leistungsfähigen Dampfsprit-ze ausrüsten lässt. Dieses Löschboot ist daserste in Deutschland und wird wieder zumBeispiel für andere Hafenstadt-Feuerwehren.

Im selben Jahr 1895 richtet Dittmann den Neu-bau der Bremer Feuerwache 3 unter Verwen-dung amerikanischer Verbesserungen ein; hierwerden die ersten Rutschstangen eingebaut,die Pferde werden in der Fahrzeugremise be-lassen, was durch Einführung der Torfstreumöglich gemacht wird, und die Pferdegeschir-re hängen in der Form von Klapp-Kummetge-schirren geöffnet an der Decke. Im Alarmfalltreten die Pferde vor die Fahrzeuge, die Ge-schirre werden durch Hebelbetätigung herun-ter gelassen und schließen sich auf demPferdehals selbsttätig. Diese Einrichtungenwirken sensationell und werden rasch in vielenOrten Deutschlands eingeführt; zur sofortigenEinführung der Rutschstangen werden sogarim Bau befindliche Feuerwachen umgeplant.

Dittmann lässt auch in seine Wachgebäude dieerste amerikanische Feuermeldeanlage inDeutschland einbauen. Dahinter verbirgt sichder Übergang vom Ruhestrom zum Arbeits-strom; in Deutschland ruht der Strom und fließtbloß bei Alarmierung durch die elektrischenLeitungen zwischen den Feuermeldern undder Empfangsanlage, so dass man nur imMoment der Nutzung erfährt, ob die Leitungungestört arbeitet, ein System, das häufigePrüfungen erfordert. In Amerika hat man die-ses Verfahren umgekehrt, dort stehen dieLeitungen ständig unter Strom; fällt der Stromaus, wird eben die Unterbrechung angezeigt,und das sofort und zuverlässig. Dies Verfahrenwird anschließend von der deutschen Industrieaufgegriffen, doch dauert es natürlich einigeZeit, bis die alten Anlagen umgebaut sind.Daneben verbessert Dittmann auch die Über-flurhydranten. Die von ihm betriebene Einrich-tung von Sanitätswachen weckt ebenfalls gro-ßes Interesse.

Zur Dienstaufnahme der Wache 3 hat Dittmanmit seiner Hingabe an den Feuerwehrberufund seinem Sinn für enge Zusammenarbeitalle Branddirektoren von deutschen Groß-städten zu einer Branddirektoren-Tagung ein-geladen; tatsächlich erscheinen 12 Herren,darunter Giersberg (Berlin), Westphalen

(Hamburg) und Ruhstrat (Stettin). Ihnen führter seine Neuerungen unmittelbar vor und lösteinen Verbesserungsschub aus. DiesesTreffen führt später zur Gründung einer Feuer-wehroffiziers-Vereinigung, die die Facharbeitvorantreiben wird.

Dittmann scheut aber auch nicht den öffentli-chen Streit in der Fachpresse, wenn es ihm fürden brandtechnischen Fortschritt nötig er-scheint. So setzt er sich 1897 mit dem in dieÖffentlichkeit strebenden jungen Branddirektorvon Altona, Reichel, auseinander, als der dieAuffassung veröffentlicht, auch bei den größ-ten Bränden sei der Löschangriff mit vielenkleinen Rohren sinnvoller, als mit wenigen gro-ßen. Dittmann bestreitet genau dies und weistnach, dass mit wenigen großen Rohrenschneller mehr zu erreichen ist, und das beigeringerem Schaden. Dazu stellt er den Lehr-satz auf, beim Angriff auf große Feuer seienweite Schlauchleitungen mit großen Mund-stücken erfolgreicher, bei der Verteidigungaber viele enge Schlauchleitungen mit kleine-ren Mundstücken. Das ganze formuliert erjedoch so schonend, dass auch der namentlichangesprochene Reichel nicht bloßgestellt wird.Dittmann arbeitet in vielen ausländischenFeuerwehr-Gremien mit und wird zum Verbin-dungsglied zwischen den deutschen und die-sen ausländischen Feuerwehren. Dort im Aus-land informiert er über die technische Entwick-lung in Deutschland, umgekehrt berichtet erhier in Deutschland über die Feuerwehrenfremder Länder; sein Bericht über die nord-amerikanischen Verhältnisse, in denen er dieModernität heraus stellt, bleibt so in Erin-

Original-Bildunterschrift aus derFestschrift zum 100jährigen Bestehen derBerufsfeuer-wehr Bremen 11. Mai 1970.„Die Kohlensäure-Druckspritze - Gassprit-ze genannt - wurde 1889 von Ditmann kon-struiert. Dieser Vorläufer des modernenTanklöschfahrzeuges führte 600 l Wassermit, das mit Kohlensäuredruck in das Feuergespritzt wurde.“

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nerung; es wird dabei auch deutlich, dass fürDeutschland Neues aus dem Ausland um die-se Zeit eigentlich nur noch aus Amerikakommt. Merkwürdigerweise erhält er keinedeutschen Auszeichnungen. Allerdings unter-lässt er bei seinen Darlegungen direkte Ver-gleiche mit deutschen Verhältnissen, das wirddann erst Westphalen tun, der im übrigen unterNennung von Vergleichen gegenüber den Ver-einigten Staaten zu einem anderen Urteilkommt. Vielleicht war Dittmanns gerühmte Lie-benswürdigkeit zu höflich?

Es ist auch Dittmann, der sich mit dem Deut-schen Feuerwehr-Ausschuss anlegt. Er vertrittdie Auffassung, dass die Berufsfeuerwehrenungleich wichtiger für den Brandschutz inDeutschland seien als die Freiwilligen Feuer-wehren, weil sich der wesentliche Teil desNationalvermögens in den Städten mit den Be-rufsfeuerwehren sammle.

Für die deutsche Feuerwehrentwicklung istDittmann quasi der Erfinder der Gasspritzeund der Überbringer ausländischer Fortschrittegeworden.

Veröffentlichungen- Bekämpfen grosser Brände durch Wasser-geben aus engen oder weiten Schläuchen;Zeitschrift Feuer und Wasser, Jahrgang 1897S. 85 ff.- Vortrag Jahrestagung 1901 des VDB:Versorgung der Berufsfeuerwehrleute,Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1903 des VDB:Die Internationale Feuer-Ausstellung London1903 und der Internationale Feuerverhütungs-kongreß; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1904 des VDB:Feuersichere Türen und Treppen in Waren-häusern; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1904 des VDB:Reichsschlauchkupplung; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1904 des VDB: Branddes Iroquis-Theaters in Chikago und derFeuerschutz in Theatern; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1905 des VDB:Feuerwehren in den Vereinigten StaatenNord-Amerikas; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1905 des VDB:Kommissionsbericht betr. Feuerschutz inTheatern; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1906 des VDB:Mitteilungen über amerikanische Feuerwehr-geräte im Vergleich zu deutschen; Tagungs-band- Vortrag Jahrestagung 1907 des VDB:

Das Verhalten der Bauten bei Erdbeben nachden Erfahrungen in San Francisco, Valparaisound Baltimore; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1907 des VDB:Feuersichere Türen; Tagungsband- Vortrag Jahrestagung 1907 des VDB: DerOffiziersersatz bei den Feuerwehren;Tagungsband

Bibliografie- B.(andau): Branddirektor Dittmann † ;Zeitschrift Archiv für Feuerschutz, Rettungs-und Feuerlöschwesen, Jahrgang 1908 S. 25ff.- P. Chrisnach: Geschichte der Entwickelungdes Feuerlösch- und Rettungswesens in derzivilisierten Welt von den frühesten Zeiten biszur Gegenwart; Selbstverlag,Ulflingen/Luxemburg 1901- Paul Leopold: 80jähriges Jubiläum derBremer Feuerwehr am 11. Mai 1950 – einErinnerungsblatt an Branddirektor Dittmann,unveröffentlichtes Manuskript- D. W. Reutlinger: Die Entwicklung der deut-schen Gasspritze; Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1903 S. 119 ff.- D. W. Reutlinger: Branddirektor AdolfDittmann, Zeitschrift Feuer und Wasser,Jahrgang 1908 S. 49 ff.- Rudolf Prescher, Die Deutschen Berufsfeu-erwehren, Braunschweig, 1980 (nicht veröf-fentlichtes Manuskript)- Verfasser H. Schwenker: 1870 – 1970Berufsfeuerwehr Bremen; in Festschrift zum100jährigen Bestehen der BerufsfeuerwehrBremen 11. Mai 1970; Bremen 1970- Sn. (Silomon): Zur 25. Wiederkehr desTodestages von Branddirektor Dittmann-Bremen (09.02.1908); Zeitschrift Feuerschutz,Jahrgang 1933 S. 59- Commandant Welsch: Mort du BranddirektorDittmann du Breme; Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1908 S. 57 ff.- Verfasser ungenannt: Die Gasspritze derBreslauer Feuerwehr; Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1896 S. 51- Verfasser ungenannt: BranddirektorDittmann; Zeitschrift Feuer und Wasser,Jahrgang 1900 S. 185- Verfasser ungenannt: BranddirektorDittmann, Beilage der Zeitschrift Archiv fürFeuerschutz, Rettungs- und Feuerlösch-wesen, Jahrgang 1900- (Feuerwehrmann): Branddirektor Dittmann-Bremen † ; Deutsche Feuerwehr-Zeitung,Jahrgang 1908 S. 34 ff.- Verfasser ungenannt: BranddirektorDittmann, Bremen † ; Zeitschrift Feuerpolizei,

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Jahrgang 1908 S. 63- Verfasser ungenannt: PersonalnachrichtenBremen; Zeitschrift Feuer und Wasser,Jahrgang 1908 S. 63- Verfasser ungenannt: Jubiläum der BremerBerufsfeuerwehr; Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1920 S. 69- Verfasser ungenannt: 50 Jahre BremerFeuerwehr; Zeitschrift Feuerpolizei, Jahrgang1920 S. 90 f.- Verfasser ungenannt: BF Bremen, dieAltherren-Mannschaft; Zeitschrift Feuerwehr-Magazin, Bremen 1987 S. 8- Verfasser ungenannt: Brandschutz unterdem Roland; in Feuerwehr und ModellSpezial, MIBA-Verlag Nürnberg 1991- Verfasser ungenannt: Wir gehen für Siedurch´s Feuer, 125 Jahre Bremer Berufsfeu-erwehr; Herausgeber BerufsfeuerwehrBremen, Mondo Verde Verlag GmbH, Weyhe1995(*Autor: Günter Strumpf)

Carl KrameyerErster staatlich bestellter Feuerlöschdirektor

21.08.1855 geboren in Minden/Westfalen

01.05.1874 Angehöriger der FF Minden

Regierungsbauführer

Leitungstätigkeit beim Bauder Berliner Kanalisation

Leitungstätigkeit beim Bauder Berliner Stadtbahn

01.05.1880 Brandmeister Berliner FW

24.06.1884 Brandinspektor

15.11.1891 Feuerlöschinspektor der preu-ßischen Provinz Sachsen

31.03.1923 Ruhestand

01.07.1925 verstorben in Merseburg (Provinz Sachsen)

Bereits 1882 fasst Krameyer den anschließendvon Witte aufgegriffenen Gedanken, derDampfspritze einen Extinkteur vorzuschalten.Es soll damit die Dampfspritze sofort einge-setzt werden können, ohne deren Anheizzeitabwarten zu müssen. Im März 1888 schlägtKrameyer im Zentralblatt der Bauverwaltungeine neue Taktik vor. Dazu „Feuer und Wasser“(1903):

„Grundsätzlich verschieden hiervon ist derVorschlag, den Krameyer machte, dieGasspritze nur für den ersten Angriff zu ver-wenden und nach einer Benutzung von etwa10 Minuten außer Betrieb zu setzen. In der Tatein origineller und kühner Gedanke! Originell,denn aus den früheren Veröffentlichungen istdieser Gedanke nicht herauszulesen undkühn, weil es kein gewöhnlicher Gedanke ist,Löschgeräte in Vorschlag zu bringen, die imBrandfall nur wenige Minuten verwendet wer-den sollen“ (Reutlinger).

„[...]. Der nach Angaben des Herrn Provinzial-Feuer-löschinspektors Krameyer zu Merseburg erbaute Univer-sal-Feuerlöschzug soll diesem Umstande abhelfen. Der-selbe ist nach folgenden Gesichtspunkten erbaut: [1891].Um das in den allermeisten Fällen unnötige Ausrückenmehrerer Fahrzeuge entbehrlich zu machen, sind alle zurBekämpfung eines Kleinfeuers nötigen Geräte zu einemeinzigen Gefährt vereinigt, das somit einen ganzenLöschzug bisheriger Zusammenstellung ersetzt. Demge-mäß besteht der neue Universal-Feuerlöschzug ausMannschaftswagen, Spritze, Wasserwagen, Leitertrans-portgerüst und Gelassen zur Unterbringung von Sprung-tuch, Rauchmasken, Hydrantenaufsätzen und allen son-stigen Löschgeräten. [...]“. Text aus www.Burgenlandfeu-erwehr.de (C. Szkasko).Krameyer bezeichnet somit ein einziges Fahrzeug als„Feuerlöschzug“.

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Dittmann (Bremen) greift den Gedanken aufund setzt ihn unter erheblicher Veränderungder bis dahin entwickelten Gasspritzen inDeutschland durch.

Krameyer ist um 1890 einer von nur dreiAkademikern, die zu jener Zeit in Deutsch-lands Berufsfeuerwehren tätig sind.

Den Dienst in Berlin beendet Krameyer mit Ab-lauf des 14.11.1891, um als Feuerlöschinspek-tor (seit 1900 Feuerlöschdirektor) in die preußi-sche Provinz Sachsen zu wechseln, wo er sei-nen Dienstsitz in Merseburg nimmt. Die Stelleist auf Betreiben des dortigen Vorsitzendendes Provinzial-Feuerwehrverbandes Schulze-Delitzsch von der staatlichen Provinzialverwal-tung mit dem Ziel eingerichtet worden, denBrandschutz der gesamten Provinz aufzubau-en bzw. zu fördern.

In der Position des Feuerlöschinspektors zeigtKrameyer mit umsichtigem Hinwirken auf Ent-stehen, Ausbildung, Schnelligkeit und Taktik,welche Möglichkeiten zur Vervollkommnungbestehen und wie sie genutzt werden können.

Er bereist die Ortschaften, bewegt dort dieMänner, freiwillige Feuerwehren zu gründen,lässt sich in Prämierungskommissionen vonFeuerwehrveranstaltungen wählen und dringtauf Herstellung wirklich geeigneten Geräts,kümmert sich um praxisnahe Ausbildung, sorgtfür Zuschüsse zur Ausrüstung und beeinflusstdabei wieder die Geräteauswahl. In dieser Auf-gabe ist er mit etwa 120 Tagen im Jahr aufReisen.

Seine Tätigkeit umfasst weiter die Abnahmevon Geräten, den Bau von Feuermeldeanla-gen, den Bau von Gerätehäusern und die Ver-besserung der Wasserverhältnisse. Sein Zielist die Schaffung und Vervollkommnung einerFeuerwehr in jeder Gemeinde, das er auch inenger Zusammenarbeit mit den gemeindlichenund staatlichen Behörden erreicht.

Er geht sogar von der Berliner Ausbildung aus,das heißt, es gelingt ihm, das Personal einesDrittels der Freiwilligen Feuerwehren in seinerProvinz zu überzeugen, sich an der Spritzeund als Steiger ausbilden zu lassen. Auch allePflichtfeuerwehren werden so ausgebildet.Krameyers Arbeit ist so überzeugend undsegensreich, dass in Preußen dazu überge-gangen wird, diese Aufgabe durch die Behör-den ausführen zu lassen. Nun richten die Be-hörden dazu Feuerlöschdirektorenstellen auchin anderen Provinzen ein.

Als Leitfaden für die Errichtung und Führungder freiwilligen Feuerwehren verfasst er seinWerk „Die Organisation der Feuerwehren“,eine sehr die Praxis betonende, noch heutelesenswerte Arbeit.

„Hier ist wieder eins von den wenigen wirklichbrauchbaren Werken geschrieben worden:Schumanns Theorie […] in Verbindung miteiner tüchtigen eigenen Praxis und ein klarerStil, der auch in Kapiteln, wo er wissenschaftli-che Erörterungen bringt, dem Mann aus derVolksschule verständlich bleibt“. (Lenz).

Schließlich ist Krameyer auch für die Tech-nische Kommission des Deutschen Feuer-wehr-Ausschusses (vorwiegend der freiwilli-gen Feuerwehren) tätig, für die er eine Norm-vorschrift für Handdruckspritzen entwirft, umden Vorschriftenwirrwarr der preußischen Pro-vinzen und der deutschen Einzelstaaten anzu-gehen. Krameyer ist so erfolgreich, dass ereiner der Wegbereiter des Freiwilligen Feuer-wehrgedankens in ganz Deutschland wird.

Veröffentlichungen- Dampfspritze und Extincteur als Lösch-system; Zeitschrift Der NorddeutscheFeuerwehrmann, Jahrgang 1890 S. 57- Die Bekämpfung der Schadenfeuer; Berlin,Verlag von Julius Springer 1891- Die Organisation der Feuerwehren; Berlin,Verlag von Julius Springer, 1897- Die Versorgung der Ortschaften mit Feuer-Löschwasser; Zeitschrift Der NorddeutscheFeuerwehrmann, Jahrgang 1900 S. 77- Feuerpolizei; in Handwörterbuch derStaatswissenschaften 2. Auflage, 3. Band;Jena, Verlag Gustav Fischer, 1900- Bericht des Feuerlösch-Direktors für dieProvinz Sachsen über seine Tätigkeit vomNovember 1891 bis zum Ende des Jahres1901; Zeitschrift Der Norddeutsche Feuer-wehrmann, Jahrgang 1902- Die Vertretung der Feuerwehren denBehörden gegenüber; Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1904 S. 329

Bibliografie- Lenz, Friedrich: Literatur; Danzig, ZeitschriftDer Norddeutsche Feuerwehrmann vom01.11.1890 (Beilage)- Magistrat Berlin: 75 Jahre Berliner Feuer-wehr; Berlin, 1926- Peill, Bernhard: Chronik der BerlinerFeuerwehr; Manuskript 1951 (teilweise veröf-fentlicht in „Der goldene Helm“ von H.G.

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Kernmayr; München, VerlagsbuchhandlungPohl u. Co., 1956)- Personalnachrichten; Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1905, S. 259- Personalnachrichten: Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1908 S. 259- Personalnachrichten: Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1923 S. 161- Preußischer Feuerwehr-Beirat: I. Hauptver-sammlung am 15. und 16. März 1909 zuBerlin; Berlin, Druck von Gebrüder Grunart1909 (Drucksache Nr. 1)- Preußischer Feuerwehr-Beirat: II. Hauptver-sammlung am 15. und 16. März 1910 zuBerlin; Berlin, Druck Gebrüder Grunart 1910,S. 12, S. 23 f., S. 39, S. 53 f., S. 78 f.- Preußischer Feuerwehr-Beirat: V. Hauptver-sammlung am 28. und 29. März 1913 zuBerlin; Hannover, Rechts-, Staats- undSozialwissenschaftlicher Verlag, 1913(Drucksache Nr. 14) S. 9- Branddirektor Dr. Reddemann - Posen:Wozu gehören wir dem Provinzialfeuerwehr-verbande an? Zeitschrift Der NorddeutscheFeuerwehrmann, Jahrgang 1906, S. 82- D. W. Reutlinger: Die Entwicklung der deut-schen Gasspritze; Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1903, S. 119- Branddirektor Stein, Magdeburg: Denkschriftüber die Bildung und Einrichtung einerDeutschen Feuerwehr-Akademie nebst feuer-wehrtechnischen Versuchsanstalt inDüsseldorf, 1926- Teubner, Hans: Die ersten 50 Jahre derBerliner Feuerwehr; Berlin, Verlag von MaxPasch, 1901- Verfasser ungenannt: Erinnerungen einesalten Berufsfeuerwehroffiziers; ZeitschriftFeuer und Wasser, Jahrgang 1926 S. 251

(*Autor: Günter Strumpf)

Adolf Libert WestphalenBranddirektor Westphalen ist in seiner

Zeit das Muster des deutschen Feuerwehr-ingenieurs

01.11.1851 geboren in Hamburg

1867 Lehre als Zimmermann

28.07.1870 Kriegsfreiwilliger

1871 Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart

1874 freier Architekt für das Hoch-baubüro der Hamburger Baude-putation

01.01.1885 Bauinspektor der Hamburger Baupolizeibehörde

1892/1893 Ausbildung bei den Berufsfeu-erwehren Berlin und Breslau

14.04.1893 Auswahl zum Branddirektor (Hamburg)

22.04.1893 Dienstantritt als Branddirektor der Hamburger Feuerwehr

29.05.1895 Verletzung auf der Einsatzstelle

08.1914 Kriegsfreiwilliger als Major der Reserve

18.10.1915 Verwundung in Serbien

03.01.1916 verstorben im Reservelazarett Zeithain/Sachsen

Die Feuerwehrverhältnisse Hamburgs erwei-sen sich 1892 nach dem plötzlichen Unfalltoddes vormaligen Branddirektors FriedrichWilhelm Kipping nicht in gleicher Weise ent-wickelt wie die Stadt selbst. Hamburgs Handel,Schifffahrt und Gewerbe blühen in höchstem

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Maße, die Hamburger Feuerwehr jedoch hateine mehr aufs Handwerksmäßige begrenzteAusrichtung genommen; Brände werden mitvielem Wasserverbrauch erstickt (so späterWestphalen), Problemlösungen nur auf Tages-sicht angegangen und ein vorbeugenderBrandschutz ist nicht entwickelt worden, ob-wohl sich anderswo deutliche Ansätze zeigen.Da liegt es gewiss in der Absicht des Hambur-ger Senats, mit der Neubesetzung der Stelleauch der Feuerwehr eine neue Entwicklungvorzugeben. Muss doch dem Senat besondersder Vorbeugende Brandschutz am Herzen lie-gen, denn auf Hamburger Gebiet befinden sichum diese Zeit Versicherungswerte von rd. vierMilliarden Goldmark. Zum Vergleich wird aufdas ganze Königreich Sachsen verwiesen (da-mals in Deutschland am weitesten industriali-siert), das trotz mehrerer großer Industrie- undHandelsstädte doch nur den Versicherungs-wert von rd. fünf Milliarden Goldmark auf sei-nem Gebiet versammelt hat.

Vor der Stellenbesetzung wird Westphalen zurBewerbung aufgefordert, offenbar zeigt er be-reits als Inspektor in der Hamburger Baupolizeineben seinen Baufachkenntnissen die ge-wünschten Eigenschaften. Er kommt in dieengste Auswahl und wird zur Vorbereitungmehrere Monate als Volontär zur Berliner undzur Breslauer Feuerwehr entsandt. Nach derendgültigen Auswahlentscheidung durch denSenat am 14. April 1893 tritt er am 22. April dasAmt des Branddirektors an. Westphalen istkein Tüftler oder Visionär, seine Entschlüssegewinnt er aus dem Vergleich, wozu er abervorher das zu Vergleichende auch ergründet.Um ergründen zu können, soll der Neue auchreisen und so stellt der weitsichtige HamburgerSenat gerade für diesen Zweck entsprechendeMittel zur Verfügung. Hervorzuheben ist West-phalens Studienreise in die USA 1904, die ihnnach New York, Philadelphia, Baltimore,Washington, Boston, Pittsburgh und Chicagoführt. Mit klarem Blick verfolgt Westphalen dieFortschritte auf allen Gebieten des Feuer-löschwesens und wird die bei seinen häufigenStudienreisen gesammelten Erfahrungen fürHamburg verwerten. Westphalen will hin zu ei-nem wissenschaftlich geleiteten Brandschutz,der bereits zukünftig entstehende Problemeerkennt und entsprechende Lösungen ermög-licht.

Bereits 1894 erscheint von Westphalen derBericht „Brand des Speichers Kehrwieder“, derschon von kritischen Beurteilern mit denWorten begrüßt wird, „Diese Studie ist dererste gründliche und zielbewusste Anfang zu

einer fruchtbaren Theorie der Lehre vomFeuerschutz. Nur aus solchen praktischenErfahrungen kann eine vernunftgemäße Theo-rie entspringen.“ (Der Norddeutsche Feuer-wehrmann 1894).

Bereits zu dieser frühen Zeit entwickelt er sei-ne Theorie vom zweiten Rettungsweg und for-dert erstmalig den Bau von (heute so genann-ten) Sicherheitstreppenhäusern.

Wir lesen weiter:„Als der Verfasser (gemeint ist Kipping) unsvor Jahresfrist ein dürftiges Blättchen, wie eshier in Danzig als Bericht figuriert, einsandte,schrieben wir: zu lernen ist daraus nichts,möge es anders werden! Und es ist andersgeworden! Unter Fortlassung alles, was unwe-sentlich ist, finden wir alles Wissenswerte inanschaulicher Form zusammengetragen […]zunächst wünschen wir dem sehr schwer ver-letzten Kameraden baldige Genesung, damiter auch fernerhin das Banner des Fortschrittsgegenüber jenem engherzigen und dabeihochmüthigem Conservatismus hoch halte,der nach Jena und Auerstedt führte.“(a. a. O. 1895).Westphalen ist am 29. Mai 1895 bei der Lei-tung eines Einsatzes von herab stürzendenTrümmern so schwer verletzt worden, dass ermehrere Monate krank liegt.

1897 lässt Westphalen eine „Sammlung vonSkizzen neuerer deutscher, englischer undamerikanischer Feuerwachen“ erscheinen. DieSammlung ist das Ergebnis seiner Studien vorder Erneuerung veralteter Hamburger Feuer-wachen, die unter Anderem zur Einführung vonRutschstangen, von Pferdeständen in denFahrzeughallen, aber auch der Einstellung vonGasspritzen in die Löschzüge sowie der Schaf-fung von Sozialräumen (kleinere Schlafsäle,bessere Sanitärräume) erforderlich werden.Von 1898 an bis zum Kriegsausbruch 1914kann er auf diese Weise sechs neue moderneWachen fertig stellen lassen und den Bau dersiebten, der künftigen Hauptwache, beginnenlassen. In den modernen Wachgebäuden wirddie Ausrückezeit auf 30 Sekunden gedrückt.

Gleichzeitig verlangt und bekommt Westpha-len eine Personalvermehrung, die rd. 80 Pro-zent des früheren Bestandes ausmacht.Dieses Personal lässt er dergestalt ausbilden,dass es mit Hilfe der neu beschafften moder-nen Dampfspritzen gelingt, die Brandobjektenicht unnötig mit Wasser zu überschwemmen.„Diese modernen Dampfspritzen sind mitvariablem Druck eingerichtet, das heißt sie

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können mit vollem Strahl arbeiten, aber auchden Strahl auf ein Minimum reduzieren. DieFeuerwehr liefert dadurch so feine und saube-re Arbeit, dass beispielsweise beim Löschen ineiner oberen Etage die darunter befindlicheGipsdecke nicht einmal beschädigt wird“,so Westphalen 1898 vor dem Hamburger Ge-werbeverein. In ähnlichem Zusammenhangstellt Westphalen fest:„Aber wir bemühen uns durch Eindringen indas Innere der Brandstätte die persönlicheIntelligenz des Feuerwehrmannes für dasGelingen des Angriffs und für Verhütung weite-ren Schadens nach Möglichkeit mit zu verwer-ten und den Wasserstrahl sofort zu reduzieren,wenn die Kraft des Feuers gebrochen ist.“Hier schildert er den Vorzug der Auftragstaktikund zeigt die deutliche Verbesserung gegen-über der Vergangenheit auf. Weiter führt West-phalen auch abstellbare Strahlrohre in Ham-burg ein.

Vor allem kann Westphalen bei der Personal-vermehrung Brandmeister mit technisch-wis-senschaftlicher Ausbildung einstellen, denndas Niveau der Arbeit wird von diesen Offizie-ren geformt. Nach der 1899 erlangten akade-mischen Gleichstellung der technisch-wissen-schaftlichen Ausbildung wird den Absolventender Technischen Hochschulen der TitelDiplom-Ingenieur verliehen; es ist Westphalen,der jetzt als erster in Deutschland nur noch sol-che Bewerber einstellt. Diese Brandmeisterkann er vorzüglich im Vorbeugenden Brand-schutz einsetzen; dort gilt die besondere Sorgeden Hafenanlagen und innerhalb der Hafenan-lagen wiederum den riesigen Speichern.Dazu entwickelt Westphalen spezielle, nachihm benannte Treppentürme. „Sie werden ander Fleetseite gebaut und sind von den„Böden“ nur über offene Balkone zu erreichenund bleiben damit rauchfrei. Nur im Erdge-schoss führt ein baulich gesicherter Gang zurStraßenseite. Er dient einerseits als Flucht-weg, andererseits als Angriffsweg“ (Prescher).Damit kann er die Hafenspeicher, die Quelledes Hamburger Wohlstands, endlich brandsi-cher machen.

Für Westphalens Arbeitsweise ist sein Vor-gehen bei der Schornsteinüberwachungtypisch. Zunächst einmal stellt er fest, dass inHamburg die Zahl der durch versiffte Schorn-steine verursachten Brände deutlich höher istals in Berlin. Das führt bei ihm bis hin zum Ver-gleich der Bauweisen beider Städte. Anschlie-ßend macht er die gewonnene Erkenntnis angeeigneter und einflussreicher Stelle publik, indiesem Falle vor dem Gewerbeverein.

„Die Feuersicherheit Berlins ist bedeutend grö-ßer als die Hamburgs. Das resultiert zunächstaus der Art des Bauens [...]. Hierzu tritt die Artder Ausübung des Schornsteinfegerhand-werks helfend hinzu. In Berlin gibt es nur fach-männisch herangebildete Schornsteinfeger.Die ganze Stadt ist in Kehrbezirke eingeteilt, indenen nur der designierte Meister das Ge-schäft ausüben darf, dafür aber auch die ersteVerantwortlichkeit trägt. In Hamburg kannjeder Schuster und Schneider sich als Schorn-steinfeger etablieren.“

Nun ist der Mangel verbunden mit der Er-kenntnis, man müsse etwas tun und man kön-ne auch etwas tun, deutlich gemacht und dasmaßgebliche Umfeld eingestimmt. Daran an-schließend tritt er vor den nun schon vorberei-teten Senat, von dem er Geld und Maßnahmenverlangt. So erreicht Westphalen die Einfüh-rung des Berliner Kehrsystems, doch mit derfür ihn typischen Verbesserung: das neu ge-staltete Kehrwesen wird in Hamburg gleich sei-ner Feuerwehr unterstellt (in Berlin derPolizei).

Westphalens Fähigkeiten zur Analyse zeigensich in seinem Cripplegate-Bericht. Im Novem-ber 1897 hatte ein Großbrand in London, deminmitten der Stadt das ganze Cripplegate-Viertel zum Opfer fiel, Westphalen zunächst zueiner seiner Studienreisen veranlasst. An-schließend fertigt er einen Bericht, der dennauch deutlich die Mängel des Londoner bauli-chen Brandschutzes und der Londoner Feuer-wehr-Organisation aufzeigt (wobei er daraufverweist, dass letztere vorwiegend auf dieSparsamkeit der Stadtverwaltung zurückgeht).So geht er dem erstaunlichen Umstand nach,dass von 997 am Brandtage im Dienst befind-lichen Beschäftigten der Londoner Feuerwehrnur 297 auf der Riesenbrandstelle tätig waren.Die Mängel des baulichen Brandschutzes siehter in ungeeigneten Brandmauerdurchbrüchenund überholten Tragekonstruktionen. Aller-dings zeigt sein Bericht auch, dass Personal-menge und Pferdeausstattung der LondonerFeuerwehr zu gering bemessen sind, aber inerster Linie für einen modernen baulichenBrandschutz die Offiziere (vor allem geeignete,damals waren es häufig frühere Marineoffizie-re) ebenso fehlen wie für die Gesamtleitungeiner solch großen Einsatzstelle. Im Übrigenzeigt der Bericht den Nachteil des Einsatzesvon Einzelfahrzeugen auf, die auch noch un-terbesetzt fahren mussten und deren Besat-zungen das Feuer wegen fehlender Gesamt-einsatzleitung einfach dort angriffen, wo sie eszufällig trafen.

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In die Dienstzeit von Branddirektor Westphalenfällt der „Michelsbrand“ (Michaeliskirche) 1906.

Nach umfangreichen baufachlichen Darlegun-gen kommt Westphalen zu dem Schluss:„Viel besser ist doch das System der […] deut-schen Feuerwehren, sofort auf die ersteFeuermeldung eine möglichst große Machtunter einheitlichem Kommando auf die Brand-stelle zu senden, um rasch im ersten AngriffeHerr der Situation zu werden, des Feuers Ge-walt zu brechen und dann unter Zurücklassungder zum Nachlöschen und Aufräumen erfor-derlichen Abtheilung baldmöglichst mit derHauptmacht in Wachtbereitschaft zurückzu-kehren.“(Feuer und Wasser 1898).

Doch fügt er auch noch an, dass die Erklärungmaßgeblicher Londoner Herren, „die LondonerFeuerwehr sei die beste der Welt“, durchausunrichtig sei und sie inzwischen von einigenanderen übertroffen werde, darunter auch voneinigen deutschen. Diese Ausführungen führennun zu hässlichen Pressekommentaren inEngland (es ist die Zeit der Ohm-Krüger-Depesche des Deutschen Kaisers), denn demKontinent fühlt man sich in allem überlegenund will sich von dort schon gar nicht einesBesseren belehren lassen.

Doch erfreulicherweise springt die englischeFachzeitschrift „Engineering“ Westphalen bei,ihr ist er bereits aus voran gegangenen Fach-kontakten bekannt. Die Fachzeitschrift weistauf den Wunsch der Hamburger Verwaltunghin, von den Erfahrungen anderer zu lernen,um deren Erfahrungen nicht selbst machen zumüssen. Sie verweist auch darauf, dass West-phalen als Schüler des 1893 verstorbenenBerliner Branddirektors Alexander Stude anzu-

sehen sei, der als Träger der neuen Schule derFeuerverhütung bezeichnet werden kann,deren moderne Grundsätze in ganz Nord- undMitteleuropa von Stockholm bis Wien undBudapest, ja selbst im kleinen Portugal festenFuß gefasst hätten. Leider sei es Tatsache,dass allein England und speziell London vonden in dieser Beziehung gemachten Fortschrit-ten der letzten 10 - 15 Jahre keinerlei Nutzengezogen habe. Dabei macht die Zeitschriftauch publik, dass Westphalen schon im selbenJahr beim Brand des großen Petroleumlagersin Purfleet a. d. Themse in der Nähe Londonsbereits 36 Stunden nach dessen Ausbruch er-schien, um die Umstände des neuartigenBrandes und die Suche nach den damals völ-lig unbekannten Bekämpfungsmöglichkeitenzu studieren, was der Londoner Feuerwehr-chef nicht getan hatte.

Auf Anregung des Bremer Branddirektors Ditt-mann haben inzwischen die Branddirektorender großen Städte in Deutschland Bestrebun-gen entwickelt, sich zum Erfahrungsaustauschzusammenzufinden. Die Teilnehmer dieserTreffen, darunter Westphalen, nennen sich zu-nächst Freie Vereinigung Deutscher Branddi-rektoren, weil sie als Ansprechpartner der Be-hörden wahrgenommen werden wollen. Da sieaber nichtöffentlich tagen, führt das Verfahrenauch nicht zum Ziel. 1898 tagt die Vereinigungin Hamburg. Hier entsteht der Gedanke, einenVerein zu bilden, der öffentlich tagen und sichals Körperschaft selbst an die Behörden wen-den könne. 1899 wird in Stettin die Vorberei-tung einer Verbandsgründung beschlossen,Westphalen damit beauftragt und 1900 in Leip-zig als Verband Deutscher Berufsfeuerwehrengegründet. Obwohl die Gründung vom eher alspragmatisch geltenden Dittmann angeregtworden ist, wird als Vorsitzender dann doch

Branddirektor Westphalen in der Felduniformeines Majors der Reserve.

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der mit wissenschaftlichem Ansatz arbeitendeWestphalen gewählt. Den Vorsitz hat er bis zuseinem Tode inne.

Von ihm erwarten die Mitglieder die Anerken-nung des Brandschutzes als eigenständigeWissenschaft, der ja nun schon mit seinen For-derungen in den Städtebau einzugreifen be-ginnt. Längst zu einer Autorität auf dem Feldedes modernen Brandschutzes geworden, setztsich Westphalen dafür ein, dass auch die Mit-gliedsfeuerwehren nur noch die neuen Diplom-Ingenieure als Brandmeister einstellen, wasdie Vereinigung denn auch nach der Begrün-dung durch ihn beschließt.

Westphalens Erscheinung ist wohl am bestenim Vergleich mit seinem Bremer Pendant Ditt-mann zu verstehen. Beide kümmern sich auchum die Verhältnisse im Ausland; während Ditt-mann bessere Einzelfall-Lösungen des Aus-lands im Inland bekannt macht, geht West-phalen prinzipieller vor. Er vergleicht die Sys-teme und macht die von ihm erkannten Un-ter-schiede deutlich. So stellt er 1899 fest:„Die Einrichtungen der Feuerwehren werdenvon den Gewohnheiten und den Erwerbsver-hältnissen der Bewohner bedingt. So sehenwir in Amerika, speziell in New York, geradezuriesenhafte Löscheinrichtungen, die geeignetsind; ein ausgebrochenes Feuer im wahrenSinne des Wortes niederzuschmettern. Diegewaltigen Dampfspritzen, die himmelhohenRettungsleitern, die fahrbaren, teleskopartig zuverlängernden Wasserthürme sind nöthig, ummit gewaltigen Wassermassen das Feuer zuersticken […] Die Gefahr ist […] umso größer,weil in Amerika ohnedies sehr viel Holz zumHäuserbau verwendet wird.[…]. Der Gegen-satz liegt in Italien. Dort ist die Feuersgefahrgleich Null. Denn der Italiener raucht nicht, erkocht wenig im Hause und heizt überhauptnicht. Die größte Feuersicherheit besteht aberdarin, dass Italien an großem Holzmangel lei-det. Daher kommt es, dass alle Häuser […]aus Steinen gebaut werden. Der geringenGefahr entsprechend, sind auch die italieni-schen Feuerwehren noch in den Kinderschu-hen.“

Es ist auch Westphalen, der bei den Versamm-lungen die sächsischen Delegierten, die alseinzige Freiwilligenvertreter zu den Berufsfeu-erwehr-Tagungen erscheinen, betont liebens-würdig begrüßt, während Dittmann sich mitden Freiwilligen Feuerwehren öffentlich in derPresse über die (seiner Meinung nach) höhereBedeutung der Berufs- und die geringere Be-deutung der Freiwilligen Feuerwehr streitet.

Im Ergebnis begründet Westphalen, dass dasdamalige deutsche Brandschutzsystem mitBerufs- und mit Freiwilliger Feuerwehr beiAbwehr, Vorbeugung und Technik das Besteseiner Zeit sei. Die Wahl Westphalens - undnicht die Dittmanns - zum Vorsitzenden desBerufsfeuerwehrverbandes ist gewiss von die-ser Warte aus zu sehen.

Veröffentlichungen- A. L. Westphalen: Brand des SpeichersKehrwieder No. 4/5; Hamburg 1894- A. L. Westphalen: Kurze Entwicklungsge-schichte der Hamburger Feuerwehr; Hamburg1894, abgedruckt in der Fachzeitschrift DerNorddeutsche Feuerwehrmann, Jahrgang1896 S. 9- Branddirektor Westphalen: Sammlung vonSkizzen neuerer deutscher, englischer undamerikanischer Feuerwachen; herausgege-ben von der Technischen Zeitschrift Feuerund Wasser, Frankfurt a. M., 1897- Branddirektor Westphalen: Festschrift zum25-jährigen Jubiläum der Hamburger Berufs-feuerwehr; Hamburg 1897- Branddirektor Westphalen-Hamburg:Grossfeuer in London am 19. November1897, in Zeitschrift Feuer und Wasser,Jahrgang 1898 S. 1- Branddirektor Westphalen: Bericht über eineStudienreise nach den Vereinigten Staatenvon Nordamerika; abgedruckt in der Fachzeit-schrift Feuer und Wasser, Jahrgang 1905 S. 2- A. L. Westphalen: Bericht des Branddirek-tors Westphalen betreffend den Brand der St.Michaeliskirche und Umgebung in Hamburgam 3. Juli 1906; Druck von Grefe undTiedemann, Hamburg 1906

Bibliografie- Festschrift 50 Jahre Hamburger Berufsfeuer-wehr; Hamburg 1922- Festschrift 60 Jahre BerufsfeuerwehrHamburg; Hamburg 1932- Festschrift 100 Jahre Feuerwehr Hamburg;Hamburg 1972- Manfred Gihl, Harry Braun: Feuerwehr imHafen. Die Geschichte der HamburgerFeuerlöschboote; Ernst Kabel Verlag,Hamburg 1991- Manfred Gihl: Feuerwehr Hamburg Eins-Eins-Zwo; EFB-Verlag, Erlensee 1997- Manfred Gihl: Adolf Libert Westphalen;Zeitschrift Brandschutz, Jahrgang 1997 S.854- Hamburger Feuerwehr: Kurzer Überblicküber die Geschichte der Feuerwehr Hamburg;

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Hamburg 1965- Sören Heidenreich: 125 Jahre; HerausgeberFeuerwehr Hamburg, 1997- Friedrich Johnsen: Die Einrichtungen derHamburger Feuerwehr; in BrandenburgischeFeuerwehr-Zeitung, Jahrgang 1899 S. 93- Krüger, Brandinspektor: Todesanzeige; inZeitschrift Feuer und Wasser, Jahrgang 1916S.- F(riedrich) L(enz): Literatur, Brand desSpeichers Kehrwieder; Zeitschrift DerNorddeutsche Feuerwehrmann, Jahrgang1894 S. 166- F(riedrich) L(enz): Literatur, Jahresberichtder Deputation für das Feuerlöschwesen pro1894; Zeitschrift Der NorddeutscheFeuerwehrmann, Jahrgang 1895 S. 99- Rudolf Prescher: Deutsche Brandschutzge-schichte, Berufsfeuerwehr Hamburg, unveröf-fentlichtes Manuskript, Braunschweig 1981- Pressestelle der Feuerwehr Hamburg: Überuns; Hamburg 1998- D. W. Reutlinger: Sammlung von Skizzenneuerer Feuerwachen von BranddirektorWestphalen in Hamburg; in Zeitschrift Feuerund Wasser, Jahrgang 1897 S. 68- Stefan Ruhnau: Einhundert Jahre FeuerwehrHamburg; Zeitschrift Brandschutz, Jahrgang1972 S. 348- Ruhstrat: Herr Branddirektor Westphalen-Hamburg; Zeitschrift Feuerpolizei, Jahrgang1916 S. 34- Baurat Dipl.-Ing. Schunck: Die Geschichtedes Feuerlöschwesens in Hamburg; Zeit-schrift Feuer und Wasser, Jahrgang 1923 S. 3- Verfasser ungenannt: Geschichte der Ent-wicklung des Feuerlösch- und Rettungs-wesens in der zivilisierten Welt von den frühe-sten Zeiten bis zur Gegenwart, von P. Chris-nach; erschienen in Zeitschrift Feuer undWasser, Jahrgang 1901 S. 15- Verfasser ungenannt: Personalnachrichten;in Zeitschrift Feuer und Wasser, Jahrgang1909 S. 432- Verfasser ungenannt: BranddirektorWestphalen-Hamburg; in Zeitschrift Archiv fürFeuerschutz, Rettungs- und Feuerlösch-wesen, Jahrgang 1910 S.1- Verfasser ungenannt: Nachrichten aus deut-schen Feuerwehren; in Deutsche Feuerwehr-Zeitung, Jahrgang 1910 S. 14- Verfasser ungenannt: Personalnachrichten;in Zeitschrift Feuer und Wasser, Jahrgang1911 S. 314- Verfasser ungenannt: Ritter des EisernenKreuzes I. Klasse; in Zeitschrift Feuerpolizei,Jahrgang 1915 S. 185- Verfasser ungenannt: Nachruf; ZeitschriftFeuer und Wasser, Jahrgang 1916 S. 2

- Verfasser ungenannt: BranddirektorWestphalen-Hamburg +; in ZeitschriftFeuerpolizei, Jahrgang 1916 S. 1- Verfasser ungenannt: Personalien; inBrandenburgische Feuerwehr-ZeitungJahrgang 1916 S. 14- Verfasser ungenannt: BranddirektorWestphalen +; in Zeitschrift Die Feuerspritze,Jahrgang 1916 S. 13- Verfasser ungenannt: Trauerfeier fürBranddirektor Westphalen; Zeitschrift Feuerund Wasser, Jahrgang 1916 S. 9- Verfasser ungenannt: Persönliche Nach-richten; Zeitschrift Feuer und Wasser, Jahr-gang 1916 S. 29- Verfasser ungenannt: BranddirektorWestphalen-Hamburg +; Zeitschrift DerNorddeutsche Feuerwehrmann, Jahrgang1916 S. 11- Verfasser ungenannt: Personalnachrichten;Zeitschrift Feuerpolizei, Jahrgang 1916 S. 35- Verfasser ungenannt: Branddirektor AdolfLibert Westphalen; in Bericht der XI. Tagungdes Reichsvereins Deutscher Feuerwehringe-nieure am 14. bis 16. Juni 1919 in Bad Kösen- Verfasser ungenannt: Die Hamburger Lösch-boote; Zeitschrift Feuerwehr-Magazin, Jahr-gang 1987 S. 8(*Autor: Günter Strumpf)

Carl MetzSpritzenbauer; anfangs Vertreter der „kleinenPosten“ der Pariser Feuerwehr; bewirkte,dass in jeder Ortschaft eine freiwillige

Feuerwehr gebildet wurde.

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05.08.1818 geboren in Freudenheim (heute Ortsteil von Heidelberg)Lyzeum in Mannheim

1835 Lehre als Schlosser

von 1837 Volontär in der MaschinenfabrikChristian Dingler in Zweibrük-kenund

bis 1840 in der Maschinenfabrik JakobMeßmer in Graffenstaden beiStraßburg

1840 Firma André Köchlin und J. J. Maier zu Mühlhausen im Elsaß,beide Eisenbahnwesen

von 1841 Werkführer auf der badischenBahn, Stationswerkstätte Hei-delberg

1842 Firmengründung in Heidelberg

31.10.1877 gestorben in Heidelberg

Als Metz Ende 1840 nach Baden zurückkehrtund dort die Stationswerkstätte Heidelberg derBadischen Staatsbahn übernimmt, lernt er denBedarf der Bahn an Feuerlöschgerät kennen,der wegen der Brände auf Grund des Funken-flugs aus den kohlebeheizten Dampflokomoti-ven entsteht. Aber bereits 1842 (24 Jahre alt)macht er sich mit der Gründung einer Fabrikhydraulischer Maschinen, Eisen- und Messing-gießerei in Heidelberg selbstständig und belie-fert die örtlichen Werkstätten und Laborato-rien. Metz setzt, wie er etwas später selbstsagt, auf die in der industriellen Fertigung mög-liche Präzision und die Anwendung techni-scher Kenntnisse, womit er den Spritzenbauvon der damaligen handwerklichen Gelegen-heitsfertigung löst und zum industriellen Ferti-gungszweig macht.

In der Fertigung von Feuerwehrgerät beziehtsich Metz auf französische Vorbilder beimSpritzen- und beim Hakenleiterbau. DieseVorbilder sind in Deutschland damals unbe-kannt, jedenfalls werden solche Geräte nichtim eigenen Lande produziert. Aus dieser ge-nauen Kenntnis des französischen Geräte-baus wird abgeleitet, dass Metz auch das fran-zösische Löschverfahren genau gekannt habe.So werden etwaige Reisen während seinerFrankreichzeit angenommen, obwohl es regel-rechte Nachweise darüber nicht gibt. DerUmfang seiner Kenntnisse des französischenLöschverfahrens läuft darauf hinaus, dass er

die Pariser Stadtposten, später „kleine Posten“genannt, als alleinige Organisationsform be-trachtet und propagiert.

Dementsprechend propagiert Metz die Pom-pierspritze (siehe Bild). Das ist eine abprotzba-re Handdruckspritze, Fahrgestell und Spritzewerden auf der Brandstelle getrennt; dieSpritze kann von sechs Leuten getragen unddeshalb auch dort aufgestellt werden, wo einFahrzeug nicht hinkommt, z. B. innerhalb vonGebäuden. Sie kann mit zwei Druckschläu-chen betrieben werden. Die Pompierspritze(bei Metz Stadtspritze) bietet er für zwölf Mann

„Beiwagen“ (links ) und „Stadtspritze“

Bedienung an: zwei Rohrführer, zehn MannDruckpersonal. Die Rohrführer haben bei ihmlaut seinem Firmenprospekt auch die Haken-leitern einzusetzen. Damit bringt Metz die Be-dienung der Spritze, aber noch nicht die syste-matische Brandbekämpfung mit dem Öffnender Brandstelle, der späteren Arbeit der Stei-ger. Er bietet auch die Einweisung in die Hand-habung der Spritzen an, aber noch nicht diemonatelange Ausbildung. Doch rät er schonseit 1843 zur Bildung von Vereinen zur Beman-nung der Spritzen und verweist dazu auf dieTurner, die im Interesse ihrer Mitbürger bereitseien, diese Aufgabe ehrenamtlich zu über-nehmen.

1844 erscheint Metz erster Preiscourant(Angebotskatalog), in dem er zahlreiche Feu-erwehrgeräte, aber in nicht geringer Anzahlauch Produkte anderer Fertigungsbereiche an-bietet. Er sieht sich noch nicht als reiner Feuer-wehrfabrikant. Von den Spritzen verkauft er inden ersten zwei Jahren 50 Stück. Maßgebendsind die überall neu entstehenden Eisenbah-nen: Kaufen diese die moderne Technik vonMetz, kaufen nach und nach auch die von derBahn berührten Städte dessen Spritzen.

Metz kümmert sich persönlich um die Gewin-nung von Kunden und ist dazu ständig auf Rei-

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sen. Er knüpft an Turnveranstaltungen wie Tur-nertage und Turnhalleneinweihungen an undbietet Vorführungen seiner Technik mit Bera-tung zur Bildung von Löschvereinen an. Mit Er-folg, es werden zahlreich Spritzen verkauft, un-ter anderem nach Leipzig. Überall sind diegrößte Gruppe von Interessenten die Turner,die auch in ihrer Turnerzeitung die Verbreitungder neuen Aufgabe fördern. Für die Vorführun-gen hat sich Metz eine Arbeitergruppe aus sei-ner Fabrik, das Feuerpikett, herangebildet, mitdem er Werbevorführungen und Übergabeun-terweisungen durchführt.

Im Jahre 1844, 26 Jahre alt, lässt Metz dieSchrift „Über Fabrication der Spritzen undderen Anwendung“ bei Feuersbrünsten er-scheinen, in der er die Anforderungen an dieHerstellung seiner Geräte darlegt und über-zeugend die Vorteile der industriellen Serien-fertigung seiner Spritzen gegenüber der bisdahin vorherrschenden auf Einzelgelegenhei-ten beschränkten handwerklichen Einzelferti-gungen begründet. Im selben Jahr wird seinName noch bekannter, weil er mit seinemFeuerpikett einen Aufsehen erregenden Ein-satz bei der Bekämpfung des Brandes der VillaCharlottenburg in Heidelberg leistet.

1846 liefert Metz eine Stadtspritze an die StadtDurlach, die er bei der Übergabe wie gewohntvon seiner Werkmannschaft vorführen lässt.Übernehmer ist dort der Stadtbaumeister undZimmermeister Christian Hengst. Der wird nunüber die Spritzenbemannung mit zwölf Mann,wie sie bisher Metz - völlig nach französischemVorbild - propagiert, hinausgehen und die sys-tematische Öffnung der Brandstelle und dieBekämpfung des Brandherdes organisieren.Dazu wird Hengst das Bahnen des Lösch-angriffsweges einer völlig neuen Personen-gruppe übertragen, den Steigern, sie werdenzum Symbol der neuen Feuerwehr. Dafürbraucht Hengst aber, ganz anders als Metz bisdahin fordert, 50 - 60 Mann, die ihm die Ge-meinde auch stellt.

Metz erscheint in Durlach nachgewiesenerma-ßen nur einmal, was allerdings weitere (weni-ge) Male nicht ausschließt. Vertraglich sinddrei weitere Male vereinbart, wenn Durlach ihnanfordert. Für eine solche Anforderung gibt esaber bislang keinen Beweis. Im Herbst 1846nimmt Metz an der Badischen Industrie-Aus-stellung in Karlsruhe teil und zeigt dort amTheatergebäude mit seinem Feuerpikett eineLösch- und Rettungsprobe. Für seine ausge-stellten Geräte und deren Vorführung erhält erdie goldene Preismedaille.

Am 28. Februar brennt eben dieses Theaterund der Stadtbaumeister Hengst mit seinemmilitär-methodisch ausgebildeten und arbeits-teilig organisierten Personal unter seiner bau-fachlichen Führung sowie den bis dahin unbe-kannten Steigern, aber natürlich auch mit dermodernen leistungsfähigen Spritze und denHakenleitern von Metz, löscht den angrenzen-den Orangeriebau spektakulär und bewahrtSchloss und Stadt vor einem Stadtbrand. Diealte Karlsruher Löschanstalt, die das brennen-de Theater umstellt, kann nicht verhindern,dass 68 Menschen in den Flammen umkom-men. Der Erfolg des Durlacher Pompiercorpsmit der Metzschen Spritze macht Furore undbeide weithin bekannt. Karlsruhe gründetwenige Tage darauf ebenfalls ein gleichartigesCorps, das sich im November 1847 öffentlichals „Feuerwehr“ bezeichnet und namensge-bend wird. Diese Gründung geht ganz ohneMetz vor sich und wird allein durch Freiwilligegebildet, dabei meldet sich gleich der Karls-ruher Turnverein für die Steigerabteilung.

Ich bin Gründer und Instructeur der deut-schen Feuerwehr ...Metz zweiter Preiscourant erscheint 1847 undumfasst nun schon 20 Seiten, zeigt ihn aberimmer noch als Produzenten, der nur zum TeilFeuerwehrgerät produziert. Für dieses nennter ausdrücklich die Turnvereinsmitglieder alsgeeignetes Personal. Als Metz in Heidelbergunentrinnbar in die Wirren der 1848er Revolu-tion gerät, verfasst er die Flugschrift „DieFeuerwehr als notwendiger Bestandteil der all-gemeinen deutschen Bürgerwehr“, in der erdie Einrichtung der Feuerwehr als eigenständi-ge technische Compagnie fordert. Die Schriftenthält die Feststellung „Das Löschwesen istTurnwesen“ und die aufrüttelnde Frage, „Wasist die Kenntnis eines Gewehrs im Vergleich zuder einer Spritze?“. Metz ist jetzt 30 Jahre alt.

Im Jahre 1849 gerät Metz in eine Pressefehdemit dem Gründer und Leiter der HeidelbergerFreiwilligen Feuerwehr, Johannes Rasp, diesich in der Tageszeitung „Die Republik“, da-mals auch eine neue Zeiterscheinung, im Märzabspielt. Darin werden beide deutlich. Metzfordert am Anfang eine „streng exercierteMannschaft“ und greift Rasp an; der bestreitetMetz, für die Heidelberger Freiwillige Feuer-wehr sprechen zu dürfen. Darauf antwortetMetz am 21. März 1849:„Ich bin Gründer und Instrukteur der deutschenFeuerwehr […]. Sie sagen, das Korps habesich selbst gebildet ohne mich! Es diene Ihnenzur Antwort, dass ich auswärts nur acht Mannauf die Maschine und drei zu den Steig- und

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Rettungsversuchen einübe und den Leuten dieWege angebe, die sie bei Organisation ihresKorps einzuschlagen haben; das habe ichauch hier gethan, ja noch mehr, ich habe Ihnenmein Manuskript über das Exerzier-Regle-ment […] übergeben. […].“Darauf antwortet Rasp in der Zeitung:[…] sondern wegen meines Corps. Dasselbeverwahrt sich, so wie sich in gleichem Sinnedie Feuerwehren von Durlach, Karlsruhe etc.verwahren werden, durch Sie etwas gelernt zuhaben.“ Darauf antwortet Metz nicht mehr undlässt die Behauptung, mit Durlach nichts Orga-nisatorisches zu tun habe, unwidersprochen.Hintergrund dürfte sein, dass Metz um dieseZeit eine Spritzenbemannung für eine „Feuer-wehr“ hält, die Feuerwehren selbst dies abernicht so sehen.

Inzwischen hat ein übles Ereignis Metz´s Be-kanntheit beträchtlich erweitert. 1849 kommtes zum dritten badischen Aufstand und der ge-flüchtete Großherzog ruft Preußen gegen dieAufständischen zu Hilfe. So erscheint im Juni1849 der preußische Prinz Wilhelm (späterKaiser Wilhelm) mit seinen preußischen Trup-pen und lässt die letzte Bastion der Aufstän-dischen, nämlich Rastatt, vor der Erstürmungnach dem üblichen Verfahren in Brand schie-ßen. Doch die Stadt brennt nicht! Erst nach dertrotzdem durchgeführten Erstürmung löst sichdas Rätsel: Eine „Freiwillige Feuerwehr“ hatdem Beschuss entgegen gewirkt.

Prinz Wilhelm fordert mit Schreiben vom 3.September seinen Innenminister auf, sich mitdem Mechanikus Metz zu Heidelberg in Ver-bindung zu setzen. Der Innenminister wieder-um holt von Metz entsprechende Vorschlägeein und fordert den Polizeipräsidenten in Berlinmit Schreiben vom 29.09. auf, binnen achtTagen Stellung zu den Metzschen Vorschlägenzu beziehen. Innerhalb der Behörde hat diesder damalige Bauinspekteur Scabell zu über-nehmen. Scabell antwortet am 05.10. mit demHinweis, „dass die Vorschläge des Herrn Metzin Heidelberg hiesigen Orts nicht unbekanntgeblieben sind“. Und lehnt dessen Vorschlägefür eine Freiwillige Feuerwehr als für eineGroßstadt ungeeignet ab, ebenso die Spritzenvon Metz, diese als zu teuer. Scabell will eineBerufsfeuerwehr einführen. Auch zu diesenVerhandlungen reist Metz für vier Wochennach Berlin zum erhofften Auftraggeber, wasseine Reisetätigkeit unterstreicht.

Erst 1850 berichtet die „Tübinger Chronik“,dass Metz; er ist nun 32 Jahre alt, 50 Mann füreine Feuerwehrgründung für erforderlich hält.

Jetzt bezeichnet Metz eine Spritzenbeman-nung alleine nicht mehr als „Feuerwehr“, erüberreicht jetzt den Käufern auch Ausbil-dungsanleitungen, deren Manuskript (also Ent-wurf) er 1849 in der Pressefehde erwähnt hat.Erst jetzt verkauft er nicht nur Spritzen und for-dert nur deren Bemannung, nun tritt er für dieSchaffung der „militärisch organisierten Feuer-wehr“, also der Brandbekämpfung mit dem da-mals modernsten Löschverfahren der sofortalarmierbaren ausgebildeten Steiger und damitder Gründung ganzer Feuerwehren ein. DieSteiger mit ihren geflochtenen Fangleinen überder Schulter sind inzwischen zum Symbol derneuen Feuerwehr geworden.

Metz, der sich früh selbst als Gründer der deut-schen Feuerwehr (als er noch eine Spritzen-bemannung als Feuerwehr ansah) bezeichnethat, hält sich nun durch seine unermüdlicheWerbetätigkeit bei Stadtverwaltungen undTurnfesten, aber auch durch Zeitungsanzeigenin Erinnerung. Er rührt die Werbetrommel dort,wo die Feuerwehr noch nicht bekannt ist. Ermuss dem Gedanken, dem Feuer ebensoüberfallartig entgegen zu treten, wie es selbstauftritt, erst Bahn brechen. Das tut er, wennauch mit anderen Formulierungen, mit nienachlassendem Eifer und schließlich großemErfolg. Allen anderen nach ihm macht er esdann in dieser Hinsicht leichter. Als seine da-malige Stadtspritze bei der Weltausstellung1855 in Paris bei einem Leistungsvergleich miteiner französischen Spritze die Goldmedailleerhält, ist er in Deutschland ein weithin be-kannter Mann. 1856 erhält er für seine Ver-dienste um die Schaffung freiwilliger Feuer-wehren in Baden die goldene badische Ver-dienstmedaille von seinem Landesherrn. DieTurner anzusprechen, besonders für die Auf-gabe der Steiger, behält er sein Leben langbei, ebenso seine Bevorzugung der Pompier-spritze. Allerdings kommen ihm die Turnerauch entgegen. So gibt es aus dem Hes-sischen die ersten Nachrichten über Turner inder Spritzenbedienung, als Metz noch gar kei-ne Spritzen fertigt.

Metz wird mit seiner jahrzehntelangen For-derung nach Schaffung Freiwilliger Feuerweh-ren in jedem Ort und der Ausrüstung mit „Pom-pierspritzen“, vor allem aber seinem persönli-chen Erscheinen bei jeder Schwierigkeit, zurweithin bekannten Vaterfigur der Feuerwehr-bewegung. Sein Bild verändert sich von demeines Fabrikanten zu dem eines Wohltäters. Inganz Süd- und Westdeutschland wird er mitdem Spruch „Gott zur Ehr, dem nächsten zurWehr“ geradezu volkstümlich und nach und

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nach zu „Vater Metz“. Die nur im deutschenSprachraum zu findende flächendeckende Ein-richtung von Freiwilligen Feuerwehren ist gro-ßenteils sein Verdienst. Er schuf diesen Ge-danken und arbeitete für dessen Verbreitung;dass es gelang, haben wir aber auch denTurnern und den Selbstverwaltungen in denGemeinden zu verdanken. Metz erreichte dieFeuerwehrdichte vor allem in Süd- und West-deutschland; aber das Beispiel wirkt auf ganzDeutschland. Metz hat gezeigt: Es ist möglich!

Als „Vater Metz“ mit 59 Jahren am 31. Oktober1877 in Heidelberg recht früh verstirbt, hat sichdas Löschwesen in Deutschland von seinemfranzösischen Ausgangspunkt weit entfernt.Den Zeitgenossen ist das deutlich. So findensich zu seiner Beisetzung mehrere HundertVertreter der verschiedensten Feuerwehrenals Trauergäste ein. Ihm wird in seiner Heimat-stadt Heidelberg ein Denkmal gesetzt, dessenFinanzierung aus einer Sammlung in den deut-schen Feuerwehren hervorgeht, eine Ehrung,die im Feuerwehrwesen Deutschlands einma-lig bleibt und nur ihm zuteil wird.

Bildnachweis- Seite 1: Metz Aerials GmbH & Co. KG- Seite 2: Rolf Metzger: 150 Jahre Metz,Konkordia Verlag GmbH, Brühl/Baden, 1992

Veröffentlichungen- Die Feuerwehr als nothwendiger Bestand-theil der allgemeinen deutschen Bürgerwehr;Heidelberg, 1848

Bibliografie- Becker, Clemens und Loscher, Klaus: CarlMetz - Ein Leben im Dienste des Nächsten;Zeitschrift Brandschutz, Stuttgart 1977, S. 318- Brunswig, Hans, Oberbrandrat Dipl.-Ing.:Carl Metz; Zeitschrift VDI-Nachrichten, 2.Januar 1960- Fleck, Egid : Carl Metz, Mechanicus,Spritzenfabrikant, Initiator wie auch Beraterder freiw. Feuerwehren und Pionier desFeuerlöschwesens; Gestalten aus demBrandschutz- und Feuerwehrwesen, W.Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1963- Hentschel, Heinz : Carl Metz, der Pionierdes deutschen Feuerlöschwesens; ZeitschriftBrandschutz, Stuttgart 1953, S.127- Jung, Ludwig: Vater Metz; in Zeitschrift FürFeuerwehren, München 1877. Nachdruck inDeutsche Feuerwehr-Zeitung, Stuttgart 1878,S. 4

- L. [Lenz] F. [Friedrich] : Die Legende vomVater Metz; Zeitschrift Der NorddeutscheFeuerwehrmann, Danzig 1894, S. 36 L.[Lenz] F. [Friedrich]: Altvater Bachmann;Zeitschrift Der Norddeutsche Feuerwehrmann,Danzig 1894, S. 73- L. [Lenz] F. [Friedrich] Noch einmal Metz;Zeitschrift Der Norddeutsche Feuerwehrmann,Danzig 1894, S. 84- Metzger, Rolf : 150 Jahre Metz, KonkordiaVerlag GmbH, Brühl/Baden, 1992- Mumm, Hans-Martin: Carl Metz (1818-1877); in Feuer schwarz (Hrsg. MartinLangner), Verlag das Wunderhorn,Heidelberg, 1996- Präger, Christmut: Carl Metz und seinMuseum; Zeitschrift Brandschutz, Stuttgart2000, S. 72- Siebertz, Paul : Vom Feuerlöschwesen undden Uranfängen seiner Motorisierung; Viertel-jahreshefte Motorschau, Motorschau-Verlag,Berlin April 1943- Sigmund, Wilhelm, Rektor a. D.: Aus denAnfängen der Feuerwehrgeräteindustrie;Zeitschrift Deutscher Feuerschutz, Berlin1943, S. 32- Verfasser ungenannt: Carl Metz, derErfinder der Freiwilligen Feuerwehr; Feuer-wehr-Magazin, Bremen 1984, S. 64- Verfasser ungenannt: Karl Metz, der Mitbe-gründer der deutschen Freiwilligen Feuer-wehr; Feuer-Welt-Album, Luxembourg 1894,S.24- Verfasser ungenannt: Hengst oder Metz?;Der Norddeutsche Feuerwehrmann, Danzig1896, S. 108- Verfasser ungenannt: Die Gründung derFeuerwehr zu Durlach; Zeitschrift Die Feuer-spritze, Chemnitz 1896, S. 20(*Autor: Günter Strumpf)

Herausgeber:Bernd Klaedtke und Michael Thissen

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