Herbert Handler Brain Gym im Grünen - kinesiologie-verband.de · schnell gegangen bin ... oder das...

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EVfK - Europäischer Verband für Kinesiologie Cunostr. 50 - 52 D-60388 Frankfurt- Bergen E-Mail: [email protected] www.kinesiologie-verband.de E V f K Herbert Handler Brain Gym ® im Grünen Der erste „Leichter Lernen Wanderweg“ in Tirol 1 10/06 Die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen ist schön und immer neu. Neugierig, mit allen Sinnen lernend, tastend, fühlend und schmeckend wahrnehmen, was rund um einen ist. Immer in Bewegung sein, Fragen stellen, Entdeckungsreisen in die Na- tur unternehmen und dabei die Phantasie spielen lassen - das macht das kindliche Lernen aus. Der Leichter Lernen Wander- weg aktiviert die Sinne Im Tiroler Unterinntal gibt es seit dem Früh- jahr einen völlig neuartigen Themenwander- weg. Ein kleines Männchen, Schlaukopf ge- nannt, macht auf 12 Schautafeln entlang des Wanderweges vor, wie man mit Bewegungs- übungen die Sinne aktivieren kann. Dazu ge- hören Übungen für das Sehen, Hören, Bewe- gungsgefühl, die Koordination und das Gleich- gewicht. Die Kinder, aber natürlich auch die Erwach- senen, werden durch Vorübungen aufgefor- dert, den Momentanzustand in sich zu fühlen. So lautet z.B. eine Aufforderung auf einer der Tafeln: „Stell dich auf den Baumstamm und geh über den Stamm. Spüre, ob du im Mo- ment Sicherheit hast, oder unsicher bist.“ Oder auf einer anderen, der Tafel für das ak- tive Hören, wird dazu aufgefordert, bewusst auf die Geräusche im Wald zu hören. Erst so fällt vielen auf, dass sie gar nicht mehr wirk- lich hinhören können. Sie zählen dann z.B. nur drei Geräusche: „Ein Vogel, der Wind, eine Stimme im Wald ...?“ Wenn sie dann die akti- vierende Übung, für das Hören machen, dann fallen ihnen nachher viel mehr Töne auf: „Ach, jetzt hör ich auch das Wasser plätschern, meinen Hautpuls in den Ohren, weil ich zu schnell gegangen bin ... oder das Gefühl mei- nes Magens ...!“ Die Übungen aktivieren also das Hin- und Zu- hören, und sogar das In-sich-Hineinhören-Kön- nen. Man sollte unaufmerksamen Kindern, die Schwierigkeiten haben zuzuhören, vor der Übung sagen, dass sie mit dieser Übung et- was dagegen unternehmen können. Viele Kin- der meinen, dass ihnen das egal ist. Bringt man sie in einem Wettspiel dazu, doch mal hinzuhören (Vater und Sohn lauschen z.B., wie viele unterschiedliche Geräusche sie hö- ren), spielen sie dann meist doch mit und es macht ihnen Spaß. Lernen ist Aufnehmen, Wahrnehmen, Verarbeiten, es sich zu Eigen machen und bewusst leben: Viele Kinder sind einer Reizüberflutung aus- gesetzt, die von Zeit zu Zeit wieder abgebaut werden sollte. Eine Möglichkeit ist Bewe- gung. Die Arbeit der Sinne kehrt so wieder in einen ausgeglicheneren Bereich zurück, in dem das Lernen stattfinden kann. Für manche Kinder ist die Bewegung eine Möglichkeit, Aggressionen abzubauen oder sich wieder einmal richtig auszutoben. Das Mitmachen fordert Konzentration, Zuhören und das Einlassen auf die Übungen. Am Ende des Wanderweges sagen die Kinder dann oft: “Das war schön...!“ Was immer sie damit ge- nau meinen, ich weiß es nicht, aber das Leuchten in ihren Augen verrät mehr als tau- send Worte. Sie wirken vitaler und bereitwilli- ger, ...auch für das Lernen... Einfache Bewegungen unterstützen die Qualität der Wahrnehmung. Sollte mal eine Übung besonders wichtig sein, kann man sie nachher auch auf der Bro- schüre des Leichter Lernen Wanderweges wiederfinden und zu Hause wiederholen. Um Neues zu lernen, brauchen die Kinder ein langsames und bewusstes Herangehen an die Lerninhalte. Automatische Bewegungen benötigen nicht mehr unsere volle Aufmerk- samkeit. Ein gutes Beispiel ist das Autofah- ren. Am Anfang muss es langsam und Schritt für Schritt gelernt werden. Es dauert seine Zeit, bis man weiß, wo das Bremspedal und das Gaspedal sind, und dazu soll man ja auch noch lenken und schauen. Dasselbe gilt auch für neue Rechenvorgänge in der Schule. Auch diese müssen durch langsame Wahrnehmung gelernt werden. Werden sie nach einiger Zeit gekonnt (integriert und ganzheitlich verstan- den), kann man zum nächsten Rechenschritt weitergehen. Sinnliches Wahrnehmen Einfache Bewegungsübungen helfen Kindern (und auch Erwachsenen) sich leichter zu be- wegen und damit auch die Lernfähigkeit zu unterstützen. Die Standfestigkeit und das Selbstwertgefühl werden gestärkt, Sicherheit und Konzentration auch in Stresssituationen gefördert. In unserer Zeit wird es immer deutlicher wie wichtig begreifen und spüren ist, um Erlerntes zu integrieren. Kinesiologen und andere Bewegungsfachleu- te arbeiten inzwischen weltweit mit wahrneh- Abb. 1: Der Erder unterstützt durch die Entspannung und Entstressung des Beckens auch deine Atmung. So wird das Finden klarer Gedanken gefördert. (Fotos vom Tourismusverband Alpbach- tal & Tiroler Seenland) Der nachfolgende Artikel ist mit freundlicher Genehmigung entnommen aus Ausgabe 10/06. Fordern Sie Ihr Probeheft an! Tel.: 0 61 46 - 90 74 - 0 • Fax: 0 61 46 - 90 74-44 • www.comedverlag.de Der Fachverlag für Complementär-Medizin Modifizierter Artikel

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EVfK - Europäischer Verband für KinesiologieCunostr. 50 - 52

D-60388 Frankfurt- BergenE-Mail: [email protected]

www.kinesiologie-verband.de

E V f K

Herbert Handler

Brain Gym® im Grünen Der erste „Leichter Lernen Wanderweg“ in Tirol

110/06

Die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen ist schön und immer neu. Neugierig,mit allen Sinnen lernend, tastend, fühlend und schmeckend wahrnehmen, was rundum einen ist. Immer in Bewegung sein, Fragen stellen, Entdeckungsreisen in die Na-tur unternehmen und dabei die Phantasie spielen lassen - das macht das kindlicheLernen aus.

Der Leichter Lernen Wander-weg aktiviert die SinneIm Tiroler Unterinntal gibt es seit dem Früh-jahr einen völlig neuartigen Themenwander-weg. Ein kleines Männchen, Schlaukopf ge-nannt, macht auf 12 Schautafeln entlang desWanderweges vor, wie man mit Bewegungs-übungen die Sinne aktivieren kann. Dazu ge-hören Übungen für das Sehen, Hören, Bewe-gungsgefühl, die Koordination und das Gleich-gewicht.

Die Kinder, aber natürlich auch die Erwach-senen, werden durch Vorübungen aufgefor-dert, den Momentanzustand in sich zu fühlen.So lautet z.B. eine Aufforderung auf einer derTafeln: „Stell dich auf den Baumstamm undgeh über den Stamm. Spüre, ob du im Mo-ment Sicherheit hast, oder unsicher bist.“

Oder auf einer anderen, der Tafel für das ak-tive Hören, wird dazu aufgefordert, bewusstauf die Geräusche im Wald zu hören. Erst sofällt vielen auf, dass sie gar nicht mehr wirk-lich hinhören können. Sie zählen dann z.B. nurdrei Geräusche: „Ein Vogel, der Wind, eineStimme im Wald ...?“ Wenn sie dann die akti-vierende Übung, für das Hören machen, dann

fallen ihnen nachher viel mehr Töne auf: „Ach,jetzt hör ich auch das Wasser plätschern,meinen Hautpuls in den Ohren, weil ich zuschnell gegangen bin ... oder das Gefühl mei-nes Magens ...!“

Die Übungen aktivieren also das Hin- und Zu-hören, und sogar das In-sich-Hineinhören-Kön-nen. Man sollte unaufmerksamen Kindern, dieSchwierigkeiten haben zuzuhören, vor derÜbung sagen, dass sie mit dieser Übung et-was dagegen unternehmen können. Viele Kin-der meinen, dass ihnen das egal ist. Bringtman sie in einem Wettspiel dazu, doch malhinzuhören (Vater und Sohn lauschen z.B.,wie viele unterschiedliche Geräusche sie hö-ren), spielen sie dann meist doch mit und esmacht ihnen Spaß.

Lernen ist Aufnehmen, Wahrnehmen,Verarbeiten, es sich zu Eigen machenund bewusst leben:Viele Kinder sind einer Reizüberflutung aus-gesetzt, die von Zeit zu Zeit wieder abgebautwerden sollte. Eine Möglichkeit ist Bewe-gung. Die Arbeit der Sinne kehrt so wieder ineinen ausgeglicheneren Bereich zurück, indem das Lernen stattfinden kann.

Für manche Kinder ist die Bewegung eineMöglichkeit, Aggressionen abzubauen odersich wieder einmal richtig auszutoben. DasMitmachen fordert Konzentration, Zuhörenund das Einlassen auf die Übungen. Am Endedes Wanderweges sagen die Kinder dann oft:“Das war schön...!“ Was immer sie damit ge-nau meinen, ich weiß es nicht, aber dasLeuchten in ihren Augen verrät mehr als tau-send Worte. Sie wirken vitaler und bereitwilli-ger, ...auch für das Lernen...

Einfache Bewegungen unterstützen die Qualität der

Wahrnehmung.

Sollte mal eine Übung besonders wichtigsein, kann man sie nachher auch auf der Bro-schüre des Leichter Lernen Wanderwegeswiederfinden und zu Hause wiederholen.

Um Neues zu lernen, brauchen die Kinder einlangsames und bewusstes Herangehen andie Lerninhalte. Automatische Bewegungenbenötigen nicht mehr unsere volle Aufmerk-samkeit. Ein gutes Beispiel ist das Autofah-ren. Am Anfang muss es langsam und Schrittfür Schritt gelernt werden. Es dauert seineZeit, bis man weiß, wo das Bremspedal unddas Gaspedal sind, und dazu soll man ja auchnoch lenken und schauen. Dasselbe gilt auchfür neue Rechenvorgänge in der Schule. Auchdiese müssen durch langsame Wahrnehmunggelernt werden. Werden sie nach einiger Zeitgekonnt (integriert und ganzheitlich verstan-den), kann man zum nächsten Rechenschrittweitergehen.

Sinnliches WahrnehmenEinfache Bewegungsübungen helfen Kindern(und auch Erwachsenen) sich leichter zu be-wegen und damit auch die Lernfähigkeit zuunterstützen. Die Standfestigkeit und dasSelbstwertgefühl werden gestärkt, Sicherheitund Konzentration auch in Stresssituationengefördert.

In unserer Zeit wird es immerdeutlicher wie wichtig begreifen

und spüren ist, um Erlerntes zu integrieren.

Kinesiologen und andere Bewegungsfachleu-te arbeiten inzwischen weltweit mit wahrneh-

Abb. 1: Der Erder unterstützt durch die Entspannung und Entstressung des Beckens auch deineAtmung. So wird das Finden klarer Gedanken gefördert. (Fotos vom Tourismusverband Alpbach-tal & Tiroler Seenland)

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Modifizierter Artikel

E V f K

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mungsauffälligen Kindern. Lehrer gestaltenden Unterricht so, dass die Lerninhalte aktiverund mit wacheren Sinnen wahrgenommenwerden können. Koordinationsübungen (wiez.B. die Brain Gym®-Übungen von Dr. P. Den-nison) sind in der Schule keine Seltenheitmehr.

Verspannungen, unkoordinier-te Bewegungen sowie über-triebene Zusatzbewegungenzeigen sich auch durch einge-schränkte Merk- oder Konzen-trationsfähigkeit. Durch kör-perliche Übungen und Techni-ken kann der Körper entspanntund dadurch eine verbesserteLernbasis geschaffen werden.Wenn diese Verbindung wie„geschmiert“ läuft, kann derMensch gut aufnehmen, wahr-nehmen, umsetzen, arbeitenund lernen.

Die Idee Die Natur gibt uns täglich die

Möglichkeit, uns wieder wohler zu fühlen undmit uns selbst in Einklang zu kommen. Schonein abendlicher Spaziergang durch den Parkerfüllt unser Herz und unseren Körper mit neu-er Energie. Noch besser wäre es jedoch,wenn auf diesem Weg zusätzliche Übungendazu auffordern würden, uns spielerisch zu

bewegen und wir so mit besserer Lernfähig-keit bestärkt würden. Der Ansporn von neuenLernbewegungen, in einer Idylle mit harmoni-schem Lernen, sollte den Besuchern einenAbstand vom Alltag bringen.

Dieser Gedanke war es, der mich auf die Ideegebracht hat, Tafeln mit Bewegungsübungenauf dem vielbesuchten Spazierweg zum Bergl-steiner See - einem ruhigen Waldsee, einge-bettet in die Tiroler Bergwelt - hoch über mei-ner Heimatgemeinde Kramsach, anzubringen.

Im Tourismusverband Kramsach hatte ich ei-nen ausgezeichneten Partner für die Umset-zung dieses Projektes gefunden – so war dererste „Leichter Lernen Wanderweg“ geboren!

Zielgruppen, geführte WanderungenHauptsächlich werden Eltern und ihre Kindervon dem Weg angesprochen und unterwegssein. Auch ganze Schulklassen können ihrenWandertag mit Lernübungen verbinden undden Weg absolvieren. Senioren können zumThema Merkfähigkeit und Gedächtnistrainingdie Übungen bzw. die Wanderung machen.Manager können den Weg gehen bzw. in demBerggasthof am Berglsteinersee ein Seminarzum Thema „Kreativität durch Kinesiologie“buchen. Auf Wunsch begleitet Sie auf dem„Leichter Lernen Wanderweg“ ein ausgebilde-ter Fachmann und zeigt die Übungen, erläu-tert die Hintergründe und bespricht mit Ihnenindividuelle Fragestellungen zum Lernen bzw.die Möglichkeiten, welche die Kinesiologie fürLehrer in Schulstunden bietet.

Geführte WanderungenDie Kontaktadresse des regionalen Touris-musverbandes für geführte Wanderungen fin-den Sie im Kasten unten angeführt.

Herbert Handlerist ausgebildeter Wirbelsäulen-trainer mit Spezialgebiet Kinder-gymnastik. Als selbständiger Ki-nesiologe arbeitet er im TirolerUnterinntal. Er ist Lehrer fürTouch for Health, Brain Gym® undHyperton – X. Sein Hauptaufga-bengebiet bildet die Arbeit mitlernauffälligen Kindern.

Kontakt:Dorfstraße 18, A-6233 KundlTel.: 0043 (0)650 933 8994

[email protected]

Abb. 2: Das Energiegähnen lockert das Kiefergelenk und führt zu mehr Standfestigkeit. Es er-leichtert die innere Organisation in Körper, Geist und Seele. (Fotos vom Tourismusverband Alp-bachtal & Tiroler Seenland)

Abb. 3: Die Nackenrolle entspannt den Nacken und hilft so beim Schreiben und Zeichnen. (Fotosvom Tourismusverband Alpbachtal & Tiroler Seenland)

Weitere Informationen:Ferienregion Alpbachtal & Tiroler Seenland Zentrum 1, A-6233 Kramsach/Tirol Tel. + 43 (0)5336 600 600 Fax + 43 (0)5336 600 [email protected]