Herbstausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte · Zwei der weltbesten Konzertflügel...in einem...

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Anzeige Das Musikmagazin für Ärzte Herbstausgabe | 2015 www.tonartmagazin.de jazz Iiro Rantala Enrico Rava Lisa Bassenge pop Joe Jackson Hannes Wader Lianne La Havas klassik Igor Levit Paavo Järvi Jonas Kaufmann hifi Revox Voxnet Technics C500 Sonos Play:5 Michael Wollny Herzenssache

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4 | 2014

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Das Musikmagazin für ÄrzteHerbstausgabe | 2015

www.tonartmagazin.de

jazz

Iiro Rantala

Enrico Rava

Lisa Bassenge

pop

Joe Jackson

Hannes Wader

Lianne La Havas

klassik

Igor Levit

Paavo Järvi

Jonas Kaufmann

hifi

Revox Voxnet

Technics C500

Sonos Play:5 Michael Wollny

Herzenssache

Zwei der weltbesten Konzertflügel

...in einem PianoDas Erlebnis einen Konzertflügel zu spielen war nie zuvor zugänglicher als mit der neuen Clavinova CLP-Serie. Die Klänge wurden mithöchster Sorgfalt von Yamahas größtem Konzertflügel, dem CFX, sowie dem prächtigen Bösendorfer Imperial, aufgezeichnet und bietendamit eine einzigartige Klang-Auswahl. Mit Virtual Resonance Modeling sowie Saiten- und Dämpfer-Resonanz liegen die feinen Nuancen einer Darbietung wie auf einemKonzertflügel unter Ihren Fingerspitzen. Darüber hinaus werden Sie dank des realistischen Tastenanschlags, den Decklagen aussynthetischem Elfenbein und der Druckpunktsimulation das Gefühl haben, dass Sie mit einem Clavinova der CLP-Serie vielleicht doch einechtes, akustisches Instrument spielen. 6 verschiedene CLP-Modelle sind in unterschiedlichen Farbvariationen verfügbar, weitere Informationen unter yamaha.com.

#40714 - Resized CLP Ad DE - Tonart_Layout 1 20/05/2014 10:54 Page 1

www.tonartmagazin.de

3 inhalt | editorial | impressum

Neues Album, neue Tour: Michael Wollny im Gespräch

Endlich ein wahres Talent - Cecile McLorin SalvantPianist Iiro Rantala knöpft sich John Lennon vor Szene: von Enrico Rava bis Duke EllingtonJazz Thermometer: neue CDs im Hörtest Trip nach L.A.: Lisa Bassenge auf Entdeckungsreise

Das Joe Jackson-Interview zum neuen AlbumLianne La Havas singt die Sterne vom HimmelHalten die Fahne des Prog Rock hoch - Spock’s Beard Jon Anderson & Jean-Luc Ponty - Grenzenlos Über Frauen, Musik und die Nordsee - Stefan GwildisHeute hier, morgen dort: Hannes Wader auf Solo-TourSzene: von Natalie Imbruglia bis David GilmourHören & Sehen - DVD AreaHot Spots - 4 Tipps der Redaktion

Pavoo Järvi - rastloser PultstarMusikalischer Sonnenkönig - Ludwig der XIVSemperoper Dresden - Richard Strauss Tage 2015Werksbesuch bei der Klaviermanufaktur Bechstein Szene: Highlights aus der KlassikweltKlassik Thermometer: neue CDs und DVDs

Multiroom-System von RevoxTechnics - neues zum 50sten JahrestagKlangzylinder von Samsung

jazz | titel 4

jazz 678

1011

pop 12

1314

15 16 17

182021

klassik 222324252628

hifi 303334

Editorial | tonart

Liebe Leserinnen und Leser! Die infl ationäre Verfügbarkeit von Musik ist längst keine Fiktion mehr. Möglichst gleich als endloser Stre-am in Dauerschleife. Dass neben praktischen Annehmlichkeiten dabei das Sinnliche auf der Stre-cke bleiben kann und Musik der Gefahr einer schleichenden Ent-wertung ausgesetzt ist, scheint viele Konsumenten vorerst nicht zu tangieren. Neben seiner brandneuen Veröffentlichung the-matisiert unser Titelheld Michael Wollny im tonart-Interview auch diesen Aspekt. Der Redaktion ist es eine Freude mit Cecile McLorin Salvant eine Frau vorzustellen, die mit ihrer ungewöhnlichen Per-formance im Begriff ist den Jazzmarkt neu aufzumischen, so wie es unlängst Gregory Porter tat. Ähnliches gelingt derzeit in der Popwelt der bezaubernden Lianne La Ha-vas mit großem Erfolg - siehe diese Ausgabe. Darüber hi-naus werfen wir einen Blick auf das Prog Rock-Genre so-wie die aktuelle Einspielung des einzigartigen Joe Jackson.Die Klassik punktet u.a. mit dem US-Dirigenten estnischer Herkunft, Paavo Järvi, ein Mann mit bewegter Vita. Lassen Sie sich über die Semper Oper und die Klaviermanufaktur Bech-stein informieren. Für die „Hobbypianisten“ unter Ihnen ein zu empfehlender Beitrag der aktuellen tonart. Die Ausgabe schließt mit einigen auf der IFA vorgestellten Produkttipps unseres HiFi-Experten. Wie immer wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre der neuen tonart, wo immer Sie auch sein mögen!

Herzlichst Ihr Michael Möhring

Impressum | tonart

tonart das Musikmagazin für Ärzte ist ein Produkt von otello media.tonart (15. Jhg.) erscheint als Beilage im Deutschen ÄrzteblattDeutsches Ärzteblatt - Praxisausgabe IVW-geprüft

Herausgeber Christian Scharf email offi [email protected] Michael Möhring email [email protected] Klassik Manuel Brug email [email protected] HiFi Wolfgang Tunze email [email protected] & Anzeigen mpc media mobil 0171 - 244 08 45Anschrift Verlag otello media, Preysingstrasse 50 | 81667 München fon +49 (0)89 45 70 98 - 70 fax +49 (0)89 45 70 98 - 71 email offi [email protected] website www.tonartmagazin.deAutoren Manuel Brug, Volker Doberstein, Michael Fuchs-Gamböck, Matthias Kornemann, Michael Loesl, Steffen Rüth, Thorsten Schatz, Wolfgang Tunze, Stefan Woldach Online-Redaktion (Ltg.) Michael MöhringGrafi k Agentur Scharf, Thomas PerryDruck hofmann infocom GmbH, NürnbergTitelbild Jörg Steinmetz / ACT

Titelstory - Jazzpianist Michael Wollny sprüht vor Kreativität

Inhalt | Herbst 2015

Michael MöhringChefredakteur

Foto

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CT

www.tonartmagazin.de

3 inhalt | editorial | impressum

Neues Album, neue Tour: Michael Wollny im Gespräch

Endlich ein wahres Talent - Cecile McLorin SalvantPianist Iiro Rantala knöpft sich John Lennon vor Szene: von Enrico Rava bis Duke EllingtonJazz Thermometer: neue CDs im Hörtest Trip nach L.A.: Lisa Bassenge auf Entdeckungsreise

Das Joe Jackson-Interview zum neuen AlbumLianne La Havas singt die Sterne vom HimmelHalten die Fahne des Prog Rock hoch - Spock’s Beard Jon Anderson & Jean-Luc Ponty - Grenzenlos Über Frauen, Musik und die Nordsee - Stefan GwildisHeute hier, morgen dort: Hannes Wader auf Solo-TourSzene: von Natalie Imbruglia bis David GilmourHören & Sehen - DVD AreaHot Spots - 4 Tipps der Redaktion

Pavoo Järvi - rastloser PultstarMusikalischer Sonnenkönig - Ludwig der XIVSemperoper Dresden - Richard Strauss Tage 2015Werksbesuch bei der Klaviermanufaktur Bechstein Szene: Highlights aus der KlassikweltKlassik Thermometer: neue CDs und DVDs

Multiroom-System von RevoxTechnics - neues zum 50sten JahrestagKlangzylinder von Samsung

jazz | titel 4

jazz 678

1011

pop 12

1314

15 16 17

182021

klassik 222324252628

hifi 303334

Editorial | tonart

Liebe Leserinnen und Leser! Die infl ationäre Verfügbarkeit von Musik ist längst keine Fiktion mehr. Möglichst gleich als endloser Stre-am in Dauerschleife. Dass neben praktischen Annehmlichkeiten dabei das Sinnliche auf der Stre-cke bleiben kann und Musik der Gefahr einer schleichenden Ent-wertung ausgesetzt ist, scheint viele Konsumenten vorerst nicht zu tangieren. Neben seiner brandneuen Veröffentlichung the-matisiert unser Titelheld Michael Wollny im tonart-Interview auch diesen Aspekt. Der Redaktion ist es eine Freude mit Cecile McLorin Salvant eine Frau vorzustellen, die mit ihrer ungewöhnlichen Per-formance im Begriff ist den Jazzmarkt neu aufzumischen, so wie es unlängst Gregory Porter tat. Ähnliches gelingt derzeit in der Popwelt der bezaubernden Lianne La Ha-vas mit großem Erfolg - siehe diese Ausgabe. Darüber hi-naus werfen wir einen Blick auf das Prog Rock-Genre so-wie die aktuelle Einspielung des einzigartigen Joe Jackson.Die Klassik punktet u.a. mit dem US-Dirigenten estnischer Herkunft, Paavo Järvi, ein Mann mit bewegter Vita. Lassen Sie sich über die Semper Oper und die Klaviermanufaktur Bech-stein informieren. Für die „Hobbypianisten“ unter Ihnen ein zu empfehlender Beitrag der aktuellen tonart. Die Ausgabe schließt mit einigen auf der IFA vorgestellten Produkttipps unseres HiFi-Experten. Wie immer wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre der neuen tonart, wo immer Sie auch sein mögen!

Herzlichst Ihr Michael Möhring

Impressum | tonart

tonart das Musikmagazin für Ärzte ist ein Produkt von otello media.tonart (15. Jhg.) erscheint als Beilage im Deutschen ÄrzteblattDeutsches Ärzteblatt - Praxisausgabe IVW-geprüft

Herausgeber Christian Scharf email offi [email protected] Michael Möhring email [email protected] Klassik Manuel Brug email [email protected] HiFi Wolfgang Tunze email [email protected] & Anzeigen mpc media mobil 0171 - 244 08 45Anschrift Verlag otello media, Preysingstrasse 50 | 81667 München fon +49 (0)89 45 70 98 - 70 fax +49 (0)89 45 70 98 - 71 email offi [email protected] website www.tonartmagazin.deAutoren Manuel Brug, Volker Doberstein, Michael Fuchs-Gamböck, Matthias Kornemann, Michael Loesl, Steffen Rüth, Thorsten Schatz, Wolfgang Tunze, Stefan Woldach Online-Redaktion (Ltg.) Michael MöhringGrafi k Agentur Scharf, Thomas PerryDruck hofmann infocom GmbH, NürnbergTitelbild Jörg Steinmetz / ACT

Titelstory - Jazzpianist Michael Wollny sprüht vor Kreativität

Inhalt | Herbst 2015

Michael MöhringChefredakteur

Foto

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CT

Art geistiger Heimat geworden. Dabei hat Wollnys Meisterschaft etwas Pa-radoxes, weil sie genau genommen auf dem Bekenntnis zum Unperfekten beruht. Was der Pianist vielmehr mit seiner Musik sucht, ist das Überschwäng-liche, das Expressive, das dunkel Verhangene. Jedoch nicht, und das ist das Zeitgemäße an Wollnys Kompositionen, um das Leiden künstlerisch zu stili-sieren, sondern um einen Kontrast aufzubauen, der das Hier und Heute umso deutlicher hervortreten lässt. Mit tonart sprach Michael Wollny erstmals über sein brandneues Album.

tonart In Ihrem soeben erschienenen Werk ‘Nachfahrten‘ betritt man als Hörer die Musik durch eine sehr einfache, vom elementaren Klang her gedachte Melodie. Michael Wollny Das war genau unsere Intention. Wir haben dieses Stück an den Anfang gesetzt, weil es wie ein Koordinatenkreuz funktioniert. Ein Nullpunkt. Ein Portal. Es stellt ganz radikal einfach diese magische Melodie in das Zentrum. Sonst nichts. Ich glaube, man hört alles, was danach kommt, dadurch anders, dass man diesen Einstieg in den musikalischen Raum ge-wählt hat. Das hat viel mit dem Klang zu tun, mit der zurückgenommenen Dynamik, wodurch die Töne einfach anders miteinander schwingen. Als Pianist in einem Trio ist man ja häufi g eher im oberen dynamischen Drit-tel unterwegs. Das einfach mal zu lichten und freizugeben führt dazu, dass der musikalische Raum auf andere Art plastisch und begehbar wird. Dieses Platzschaffen fi ndet sich in einer anderen Lesart dann im Schlussstück wie-der, also beim Verlassen des Raumes. tonart Dieses Album ist wirklich ein einziger musikalischer Raum. Wollny Ja. Übrigens empfanden wir das im wahrsten Sinne des Wortes so, und zwar durch das Betreten des Studios. Wir gehen als Band in diesen Aufnahmeraum und füllen ihn mit Musik. Das ist für mich der Sinn und Zweck einer Platte, einen gemeinsamen, im Spielen wie im Hören begehbaren Raum zu schaffen. Wie es Sinn und Zweck des einzelnen Stückes ist, eine kleine Welt innerhalb dieses Raumes zu erschaffen und zu gestalten, in der bestimm-te Regeln gelten. Ich mag Platten, die sich einem einzigen nachvollziehbaren Grundgedanken verschreiben und diesen dann so konsequent wie möglich durchspielen. Ich habe kürzlich einen interessanten Beitrag gelesen, wonach

Michael WollnyHymnen der Entschleunigung Im deutschen Jazz ist Michael Wollny der Musiker der Stunde. Schon früh zeigte sich seine außergewöhnliche Begabung. Als Gymnasiast, unterrichtet von Chris Beier, an der Hochschule für Musik in Würzburg, im Alter von 19 Jahren dann Mitglied des „Bundesjazzorchesters“. Mit seinem mehrfach ausgezeichneten Trio [em], das zum Synonym für den neuen „Young German Jazz“ wurde, er-spielte sich der Pianist schnell eine hohe Anerkennung. Die exzellenten Duo-Aufnahmen mit Saxophonist Heinz Sauer katapultierten Wollny schließlich endgültig in die Top-Liga des europäischen Jazz. Sein letztes Album ‘Weltentraum‘ wurde mit gleich drei ECHOs ausgezeich-net. Zuvor waren u.a. Auszeichnungen wie „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, „SWR-Jazzpreis“, „Choc de l’annee“ und „Ronnie Scott’s Jazz Award“ dran.

Nun hat der 36-Jährige sein mit Spannung erwartetes Album NACHTFAHRTEN veröffentlicht. Mit dabei sein langjähriger Schlagzeuger Eric Schaefer sowie erstmals der Schweizer Bassist Christian Weber, der im Jazz ebenso zu-hause ist wie in der Neuen Musik und mit einer originellen Klangsprache besticht.Romantik als geistige Heimat

Auf ‘Nachtfahrten‘ schöpft Wollny erneut mit leichter Hand, aber tiefgründigem Gestus aus der deutschen Musik- und Geistesgeschichte. Vor allem die Romantik mit ihrer im Grundton eher düsteren Programmmusik ist ihm zu einer

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Verfolgen zusammen den Weg einer originellen Klangsprache: Schlagzeuger Eric Schaefer, Pianist Michael Wollny und Kontrabassist Christian Weber

3 | 2015

titelstory | jazz 4

sich unsere gegenwärtigen Kulturprodukte mehr und mehr ins Unendliche wenden. Filme mit klarem Anfang und Ende werden durch Serien mit offe-nem Ausgang und theoretisch beliebig vielen Staffeln abgelöst und so weiter. Oder die Idee des Streaming, die Idee des kurzen Teilhabens an einem unend-lichen Strom, der nie ein Ende fi ndet. Ein Album ist aber glücklicherweise nach wie vor ein begrenzter Ort, so dass man hier noch eine einzige Geschichte erzählen kann ohne gleichzeitig zahllose andere beginnen und in der Schwebe lassen zu müssen. tonart Man wird zu diesem Ende mit dem Mittel der Entschleunigung geführt. Wollny Ich bin sehr froh, dass Sie dieses Wort „Entschleunigung“ verwen-den. Ich glaube nämlich, wenn ich das so allgemein sagen darf, dass es genau das ist, was wir alle brauchen: Entschleunigung. tonart Weil das Verstehen manchmal mehr Zeit bräuchte, als einem der Hand-lungsdruck einräumt? Wollny Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass alle aktuellen Krisen etwas mit einer aus dem Ruder gelaufenen Geschwindigkeit zu tun haben, die nicht mehr oder nur sehr schwer kontrollierbar ist. tonart In diesem entschleunigten Sinne stellen Ihre musikalischen „Nachtfahrten“ geradezu eine „Schule des Zuhörens“ dar.

Wollny Das wäre wunderbar. Wenn man auf dem Klavier einen einzelnen Ton spielt und ihm zuhört, dann stellt man fest, dass es sich dabei nicht um ein einziges Ereignis handelt, sondern um eine Kette von unendlich vielen Ereignissen und Einfl üssen, die in diesem Moment miteinander reagieren: der Raum, die Obertöne und so weiter. Außerdem hat jeder Ton, den man anschlägt, eine gewisse Lebensdauer. Deshalb hat Phrasie-rung oftmals weniger mit der Komposition oder dem Willen des Interpre-ten zu tun als mit dem Willen des Tons. Er sagt dir, wie lang er ist und in welcher Geschwindigkeit ein Stück in einem bestimmten Raum gespielt

Michael Wollny-Konzerttermine

28.10. Berlin, Kammermusiksaal 30.10. München, Prinzregententheater 31.10. Memmingen, Maximilian-Kolbe-Haus

01.11. Stuttgart, Theaterhaus 03.11. Hanno-ver, Theater am Aegi 04.11. Bremen, Die

Glocke 05.11. Kreuztal, Stadthalle 06.11. Düsseldorf, Robert-Schumann-Saal 07.11. Dortmund, Konzerthaus 08.11. Straßburg [FR], Jazzdor Festival 09.11. Frankfurt, Alte Oper 11.11. Erlangen, E-Werk 12.11. Karls-ruhe, Tollhaus 13.11. Hamburg, Laeiszhalle

CD-Tipp | Jazz

Michael WollnyNachtfahrtenACT Music 9592-2/Edel:Kultur (auch als Vinyl)

werden kann. Wenn nun mehrere Instrumente in die-ser Weise zusammenkommen und ihre Töne miteinan-der kombiniert werden, wird diese Ereigniskette noch viel komplexer. Insofern betrifft das Thema „Schule des Zuhörens“ auch uns als Musiker. Weil auch wir erst im Spielen und Zuhören bestimmte Dinge herausfi nden.tonart Die Organisationsform auf der Platte ist außergewöhn-lich. Es wirkt, als wären die Instrumente gar nicht primär stringent organisiert, eher besonders autonom, und würden sich wie von selbst zusammenfügen. Wollny Wir haben an einigen Stellen diskutiert, ob wir nachträglich einzelne Dinge noch etwas zurechtrücken wol-len. Aber genau das, die völlige, die reine Perfektion, ist das, was alles zerstört. Deshalb haben wir es dabei belassen. tonart Hat der Druck durch den Erfolg der letzten Jahre zu-genommen?Wollny Natürlich will ich niemanden enttäuschen, auch mich selbst nicht. Aber es geht eigentlich immer um dassel-be: ein Thema zu fi nden, das es wert ist, erzählt zu werden, und dann genug Zeit und Refl exion zu haben. Insofern war der Druck über all die Jahre immer gleich. Als Musiker gehst du auf die Bühne und beginnst immer bei null. Deshalb spie-len Erwartungen, Vorurteile, Wünsche in dieser Hinsicht überhaupt keine Rolle. Alles passiert genau jetzt. Und die-sen Moment gilt es zu schützen. Diesen ersten Ton zu ver-folgen, zu sehen, wo er hingeht, wo die Melodie- und Ener-giebögen landen, also den Ideen nicht im Weg zu stehen, das ist die einzige Aufgabe. Wenn man von diesem Moment etwas wegnimmt, durch äußere Einfl üsse, dann führt das zu einer Beschädigung. Insofern kann ich auch Keith Jarrett verstehen, wenn er, aus der Sicht mancher, unnötig aggressiv, auf Störungen reagiert. Aber, wie gesagt, der Moment der Musik ist heilig, fragil, und den gilt es mit allen Mitteln zu schützen. Interview: Volker Doberstein II

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5 jazz | titelstory

Art geistiger Heimat geworden. Dabei hat Wollnys Meisterschaft etwas Pa-radoxes, weil sie genau genommen auf dem Bekenntnis zum Unperfekten beruht. Was der Pianist vielmehr mit seiner Musik sucht, ist das Überschwäng-liche, das Expressive, das dunkel Verhangene. Jedoch nicht, und das ist das Zeitgemäße an Wollnys Kompositionen, um das Leiden künstlerisch zu stili-sieren, sondern um einen Kontrast aufzubauen, der das Hier und Heute umso deutlicher hervortreten lässt. Mit tonart sprach Michael Wollny erstmals über sein brandneues Album.

tonart In Ihrem soeben erschienenen Werk ‘Nachfahrten‘ betritt man als Hörer die Musik durch eine sehr einfache, vom elementaren Klang her gedachte Melodie. Michael Wollny Das war genau unsere Intention. Wir haben dieses Stück an den Anfang gesetzt, weil es wie ein Koordinatenkreuz funktioniert. Ein Nullpunkt. Ein Portal. Es stellt ganz radikal einfach diese magische Melodie in das Zentrum. Sonst nichts. Ich glaube, man hört alles, was danach kommt, dadurch anders, dass man diesen Einstieg in den musikalischen Raum ge-wählt hat. Das hat viel mit dem Klang zu tun, mit der zurückgenommenen Dynamik, wodurch die Töne einfach anders miteinander schwingen. Als Pianist in einem Trio ist man ja häufi g eher im oberen dynamischen Drit-tel unterwegs. Das einfach mal zu lichten und freizugeben führt dazu, dass der musikalische Raum auf andere Art plastisch und begehbar wird. Dieses Platzschaffen fi ndet sich in einer anderen Lesart dann im Schlussstück wie-der, also beim Verlassen des Raumes. tonart Dieses Album ist wirklich ein einziger musikalischer Raum. Wollny Ja. Übrigens empfanden wir das im wahrsten Sinne des Wortes so, und zwar durch das Betreten des Studios. Wir gehen als Band in diesen Aufnahmeraum und füllen ihn mit Musik. Das ist für mich der Sinn und Zweck einer Platte, einen gemeinsamen, im Spielen wie im Hören begehbaren Raum zu schaffen. Wie es Sinn und Zweck des einzelnen Stückes ist, eine kleine Welt innerhalb dieses Raumes zu erschaffen und zu gestalten, in der bestimm-te Regeln gelten. Ich mag Platten, die sich einem einzigen nachvollziehbaren Grundgedanken verschreiben und diesen dann so konsequent wie möglich durchspielen. Ich habe kürzlich einen interessanten Beitrag gelesen, wonach

Michael WollnyHymnen der Entschleunigung Im deutschen Jazz ist Michael Wollny der Musiker der Stunde. Schon früh zeigte sich seine außergewöhnliche Begabung. Als Gymnasiast, unterrichtet von Chris Beier, an der Hochschule für Musik in Würzburg, im Alter von 19 Jahren dann Mitglied des „Bundesjazzorchesters“. Mit seinem mehrfach ausgezeichneten Trio [em], das zum Synonym für den neuen „Young German Jazz“ wurde, er-spielte sich der Pianist schnell eine hohe Anerkennung. Die exzellenten Duo-Aufnahmen mit Saxophonist Heinz Sauer katapultierten Wollny schließlich endgültig in die Top-Liga des europäischen Jazz. Sein letztes Album ‘Weltentraum‘ wurde mit gleich drei ECHOs ausgezeich-net. Zuvor waren u.a. Auszeichnungen wie „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, „SWR-Jazzpreis“, „Choc de l’annee“ und „Ronnie Scott’s Jazz Award“ dran.

Nun hat der 36-Jährige sein mit Spannung erwartetes Album NACHTFAHRTEN veröffentlicht. Mit dabei sein langjähriger Schlagzeuger Eric Schaefer sowie erstmals der Schweizer Bassist Christian Weber, der im Jazz ebenso zu-hause ist wie in der Neuen Musik und mit einer originellen Klangsprache besticht.Romantik als geistige Heimat

Auf ‘Nachtfahrten‘ schöpft Wollny erneut mit leichter Hand, aber tiefgründigem Gestus aus der deutschen Musik- und Geistesgeschichte. Vor allem die Romantik mit ihrer im Grundton eher düsteren Programmmusik ist ihm zu einer

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Verfolgen zusammen den Weg einer originellen Klangsprache: Schlagzeuger Eric Schaefer, Pianist Michael Wollny und Kontrabassist Christian Weber

3 | 2015

titelstory | jazz 4

sich unsere gegenwärtigen Kulturprodukte mehr und mehr ins Unendliche wenden. Filme mit klarem Anfang und Ende werden durch Serien mit offe-nem Ausgang und theoretisch beliebig vielen Staffeln abgelöst und so weiter. Oder die Idee des Streaming, die Idee des kurzen Teilhabens an einem unend-lichen Strom, der nie ein Ende fi ndet. Ein Album ist aber glücklicherweise nach wie vor ein begrenzter Ort, so dass man hier noch eine einzige Geschichte erzählen kann ohne gleichzeitig zahllose andere beginnen und in der Schwebe lassen zu müssen. tonart Man wird zu diesem Ende mit dem Mittel der Entschleunigung geführt. Wollny Ich bin sehr froh, dass Sie dieses Wort „Entschleunigung“ verwen-den. Ich glaube nämlich, wenn ich das so allgemein sagen darf, dass es genau das ist, was wir alle brauchen: Entschleunigung. tonart Weil das Verstehen manchmal mehr Zeit bräuchte, als einem der Hand-lungsdruck einräumt? Wollny Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass alle aktuellen Krisen etwas mit einer aus dem Ruder gelaufenen Geschwindigkeit zu tun haben, die nicht mehr oder nur sehr schwer kontrollierbar ist. tonart In diesem entschleunigten Sinne stellen Ihre musikalischen „Nachtfahrten“ geradezu eine „Schule des Zuhörens“ dar.

Wollny Das wäre wunderbar. Wenn man auf dem Klavier einen einzelnen Ton spielt und ihm zuhört, dann stellt man fest, dass es sich dabei nicht um ein einziges Ereignis handelt, sondern um eine Kette von unendlich vielen Ereignissen und Einfl üssen, die in diesem Moment miteinander reagieren: der Raum, die Obertöne und so weiter. Außerdem hat jeder Ton, den man anschlägt, eine gewisse Lebensdauer. Deshalb hat Phrasie-rung oftmals weniger mit der Komposition oder dem Willen des Interpre-ten zu tun als mit dem Willen des Tons. Er sagt dir, wie lang er ist und in welcher Geschwindigkeit ein Stück in einem bestimmten Raum gespielt

Michael Wollny-Konzerttermine

28.10. Berlin, Kammermusiksaal 30.10. München, Prinzregententheater 31.10. Memmingen, Maximilian-Kolbe-Haus

01.11. Stuttgart, Theaterhaus 03.11. Hanno-ver, Theater am Aegi 04.11. Bremen, Die

Glocke 05.11. Kreuztal, Stadthalle 06.11. Düsseldorf, Robert-Schumann-Saal 07.11. Dortmund, Konzerthaus 08.11. Straßburg [FR], Jazzdor Festival 09.11. Frankfurt, Alte Oper 11.11. Erlangen, E-Werk 12.11. Karls-ruhe, Tollhaus 13.11. Hamburg, Laeiszhalle

CD-Tipp | Jazz

Michael WollnyNachtfahrtenACT Music 9592-2/Edel:Kultur (auch als Vinyl)

werden kann. Wenn nun mehrere Instrumente in die-ser Weise zusammenkommen und ihre Töne miteinan-der kombiniert werden, wird diese Ereigniskette noch viel komplexer. Insofern betrifft das Thema „Schule des Zuhörens“ auch uns als Musiker. Weil auch wir erst im Spielen und Zuhören bestimmte Dinge herausfi nden.tonart Die Organisationsform auf der Platte ist außergewöhn-lich. Es wirkt, als wären die Instrumente gar nicht primär stringent organisiert, eher besonders autonom, und würden sich wie von selbst zusammenfügen. Wollny Wir haben an einigen Stellen diskutiert, ob wir nachträglich einzelne Dinge noch etwas zurechtrücken wol-len. Aber genau das, die völlige, die reine Perfektion, ist das, was alles zerstört. Deshalb haben wir es dabei belassen. tonart Hat der Druck durch den Erfolg der letzten Jahre zu-genommen?Wollny Natürlich will ich niemanden enttäuschen, auch mich selbst nicht. Aber es geht eigentlich immer um dassel-be: ein Thema zu fi nden, das es wert ist, erzählt zu werden, und dann genug Zeit und Refl exion zu haben. Insofern war der Druck über all die Jahre immer gleich. Als Musiker gehst du auf die Bühne und beginnst immer bei null. Deshalb spie-len Erwartungen, Vorurteile, Wünsche in dieser Hinsicht überhaupt keine Rolle. Alles passiert genau jetzt. Und die-sen Moment gilt es zu schützen. Diesen ersten Ton zu ver-folgen, zu sehen, wo er hingeht, wo die Melodie- und Ener-giebögen landen, also den Ideen nicht im Weg zu stehen, das ist die einzige Aufgabe. Wenn man von diesem Moment etwas wegnimmt, durch äußere Einfl üsse, dann führt das zu einer Beschädigung. Insofern kann ich auch Keith Jarrett verstehen, wenn er, aus der Sicht mancher, unnötig aggressiv, auf Störungen reagiert. Aber, wie gesagt, der Moment der Musik ist heilig, fragil, und den gilt es mit allen Mitteln zu schützen. Interview: Volker Doberstein II

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5 jazz | titelstory

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Schreiben, aber ich hasse das meiste, was dabei rauskommt. Außerdem ist der Vorgang ist nicht gerade gut strukturiert: Manchmal ist ein Song fertig und während ich den nächsten schreibe, fällt mir auf, dass darin Wörter sind, die besser zum ersten Song gepasst hätten, was oftmals dazu führt, dass ich wieder von vorne anfange.“ Deshalb sind ihre Geschichten autobiografi sch. Fast alle han-deln von den großen Themen Liebe und Trennung. Und fast alle verfügen über ein eigentümlich positives, offenes Ende. „Mit meinen Texten“, so Cécile McLorin Salvant, „mache ich mich sozusagen zu meiner eigenen Therapeutin. Sie sind sehr persönliche Orte für mich und Teil meiner großen offenen Ge-schichte, die ja immer weitergeht.“ Volker Doberstein II

CD-Tipp | Jazz

Cécile McLorin SalvantFor One To LoveMack Avenue /in-akustik 673203109520

Cécile McLorin Salvant Jazz als BefreiungSie ist gerade mal 25 und gilt als neue große Hoffnung des Jazzgesangs, möglicherweise gar als weibliches Pendant zu Gregory Porter: Cécile McLorin Salvant setzt die Tradition der großen Geschichtenerzählerinnen des Jazz wie Sarah Vaughan, Betty Carter und Billie Holiday auf beeindru-ckend eigenständige Weise fort. Das Debütalbum der Amerikanerin mit französisch-haitianischen Wurzeln wurde direkt „Album of the Year“ des renommierten Downbeat-Magazins sowie für einen Grammy nominiert. Der nun erschienene Nachfolger FOR ONE TO LOVE geht in Sachen musi-kalische Klarheit und textliche Brillanz noch einen Schritt weiter.

Die Biografi e dieser jungen Frau liest sich wie die Essenz aus mehreren Leben: Sie ist multikulturell und multilingual aufgewachsen, hat in Frankreich erst Jura, dann klassischen Gesang und schließlich, in Aix-en-Provence, Jazz studiert..

Studium des klassischen Gesangs

Ihr Gesang ist der ideale Mix aus Kontrolliertheit und Intuition. „Ich denke“, so die Sängerin im Gespräch mit tonart, „beides ist nötig: höchste Konzentration und die Fähigkeit, sich in etwas hineinfallen lassen zu können. In meinem Fall kommt hinzu, dass ich ja zunächst klassischen Gesang studiert habe. Aber erst der Jazz gab mir die Freiheit und die Möglichkeit, meine Stimme im Einklang mit mir zu entwickeln.“ Denn in der Klassik erwies es sich als Nachteil, dass ihre Stimme in den tiefen Lagen sehr dunkel und voll, in den Höhen aber deutlich dünner ist. Dabei war es gerade dieses Charakteristikum, das Cécile McLorin Salvant immer mochte. „Man kann wunderbar damit arbeiten. Ich mag es, diese klaren Highlights im Stimmbild zu haben.“

Vorbild Billie Holiday

Was sie damit meint, wird gleich auf dem Eröffnungsstück des neuen Al-bums deutlich. Wenn sie hier das Wort „Fog“, singt, dann ist sie der Nebel. Diese faszinierende Gestaltungskraft ist wie die Übertragung des schau-spielerischen Prinzips des Method Ac-ting auf den Gesang. Billie Holiday ist die unerreichte Großmeisterin dieser Kompromisslosigkeit im Sinne einer authentischen Interpretation. McLorin Salvant hat viel von ihr gelernt: „Hö-ren Sie sich nur mal an, auf wie viele verschiedene Arten Billie Holiday das Wort „Love“ singt. Dann werden Sie feststellen, dass darin eine jeweils ganz konkrete Lesart der Liebe liegt. Genau das interessiert mich. So tief in ein Wort einzudringen, dass es am Ende gelingt, den Zuhörer dieses Wort in seiner konkreten Bedeutung im Song-kontext fühlen zu lassen.“ Ein zweiter liegt in den ungewöhnlich reduzierten Texten. Die Sängerin zählt zu den wenigen Musikerinnen, die es lieben, Lyrics zu schreiben – mit einer kleinen Einschränkung: „Ja, ich liebe das

„Obwohl ich damals wirklich auch gerne eine klassische

Sängerin geworden wäre, war der Jazz für mich wie eine

Befreiung. Denn der Jazzgesang muss nicht auf diese klassi-

sche Weise schön klingen. Er steht für eine andere, weniger technisch geprägte Form der

Authentizität, die eine andere Form von Schönheit erzeugt.“

Cécile McLorin Salvant

Wird bereits als weibliches Pendant zu Gregory Porter ge-handelt. Die überaus talentierte Sängerin Cécile McLorin Salvant.

3 | 2015

aktuell | jazz 6

Iiro RantalaDer fi nnische Jazz-Pianist Iiro Rantala entwickelt sich allmählich zu einem Spezialisten für das Subgenre der musikalischen Hommage. Mit seinem brandneuen Werk MY WORKING CLASS HERO setzt er diese Tradition fort.

Am Anfang, so Rantala, stand die simple Frage „Wie arrangiert man etwas, das melodisch wie harmonisch eher schlicht konstruiert ist, zugleich aber wie eine Art mystischen Subtext eine bis heute funktionierende und doch uner-klärliche Magie mitführt? Wie kann man diese an sich bereits einfache Musik nochmals reduzieren und nur auf dem Klavier spielen?

Juwelen aus John Lennons Gesamtwerk

Rantala hat nach langem Ringen einen Weg gefunden – vielleicht den einzig mögli-chen. Er setzt der Reduktion in seinen Arrangements etwas entgegen, was sich wie eine zweite Linie in Lennons Geschichten einschreibt. Das können überraschende Akkordfolgen sein, unerwartete rhyth-mische Variationen oder korrespondie-rende Melodiefragmente. Der wunderbare Klang der Auf-nahmen ist dem besonderen Um-stand geschuldet, dass sie auf ei-nem der berühmtesten Flügel der Welt, dem legendären Steinway D mit der Seriennummer 524780, eingespielt wurden. Jahrzehnte lang bespielte der große Konzertpianist Alfred Brendel den Flügel, wenn er in der Berliner Philharmonie gastier te. Volker Doberstein II

CD-Tipp | Jazz

Iiro RantalaMy Working Class HeroACT 9597-2/Edel:Kultur

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Lennon auf dem Brendel-Flügel

Wäre am 9. Oktober 75 gewor-den. Ex-Beatle und Komponist

unzähliger Klassiker: John Lennon

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Präzise, dynamisch und bassstark. Edel und geradlinig, erhältlich in Schleiflack Weiß oder Schwarz, Platin, Nussbaum oder Kirsche. 220/160 Watt. 335,- Euro/Box(inkl. 19% MwSt. zzgl. Versand)

1. Platz

Goldenes Ohr 2015Goldenes Ohr 2015

Bernhard Rietschel Chefredakteur

1. Platzin der Kategorie

Kompaktboxen(bis 700 Euro)

Nubert nuLine 34

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7 jazz | aktuell

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Schreiben, aber ich hasse das meiste, was dabei rauskommt. Außerdem ist der Vorgang ist nicht gerade gut strukturiert: Manchmal ist ein Song fertig und während ich den nächsten schreibe, fällt mir auf, dass darin Wörter sind, die besser zum ersten Song gepasst hätten, was oftmals dazu führt, dass ich wieder von vorne anfange.“ Deshalb sind ihre Geschichten autobiografi sch. Fast alle han-deln von den großen Themen Liebe und Trennung. Und fast alle verfügen über ein eigentümlich positives, offenes Ende. „Mit meinen Texten“, so Cécile McLorin Salvant, „mache ich mich sozusagen zu meiner eigenen Therapeutin. Sie sind sehr persönliche Orte für mich und Teil meiner großen offenen Ge-schichte, die ja immer weitergeht.“ Volker Doberstein II

CD-Tipp | Jazz

Cécile McLorin SalvantFor One To LoveMack Avenue /in-akustik 673203109520

Cécile McLorin Salvant Jazz als BefreiungSie ist gerade mal 25 und gilt als neue große Hoffnung des Jazzgesangs, möglicherweise gar als weibliches Pendant zu Gregory Porter: Cécile McLorin Salvant setzt die Tradition der großen Geschichtenerzählerinnen des Jazz wie Sarah Vaughan, Betty Carter und Billie Holiday auf beeindru-ckend eigenständige Weise fort. Das Debütalbum der Amerikanerin mit französisch-haitianischen Wurzeln wurde direkt „Album of the Year“ des renommierten Downbeat-Magazins sowie für einen Grammy nominiert. Der nun erschienene Nachfolger FOR ONE TO LOVE geht in Sachen musi-kalische Klarheit und textliche Brillanz noch einen Schritt weiter.

Die Biografi e dieser jungen Frau liest sich wie die Essenz aus mehreren Leben: Sie ist multikulturell und multilingual aufgewachsen, hat in Frankreich erst Jura, dann klassischen Gesang und schließlich, in Aix-en-Provence, Jazz studiert..

Studium des klassischen Gesangs

Ihr Gesang ist der ideale Mix aus Kontrolliertheit und Intuition. „Ich denke“, so die Sängerin im Gespräch mit tonart, „beides ist nötig: höchste Konzentration und die Fähigkeit, sich in etwas hineinfallen lassen zu können. In meinem Fall kommt hinzu, dass ich ja zunächst klassischen Gesang studiert habe. Aber erst der Jazz gab mir die Freiheit und die Möglichkeit, meine Stimme im Einklang mit mir zu entwickeln.“ Denn in der Klassik erwies es sich als Nachteil, dass ihre Stimme in den tiefen Lagen sehr dunkel und voll, in den Höhen aber deutlich dünner ist. Dabei war es gerade dieses Charakteristikum, das Cécile McLorin Salvant immer mochte. „Man kann wunderbar damit arbeiten. Ich mag es, diese klaren Highlights im Stimmbild zu haben.“

Vorbild Billie Holiday

Was sie damit meint, wird gleich auf dem Eröffnungsstück des neuen Al-bums deutlich. Wenn sie hier das Wort „Fog“, singt, dann ist sie der Nebel. Diese faszinierende Gestaltungskraft ist wie die Übertragung des schau-spielerischen Prinzips des Method Ac-ting auf den Gesang. Billie Holiday ist die unerreichte Großmeisterin dieser Kompromisslosigkeit im Sinne einer authentischen Interpretation. McLorin Salvant hat viel von ihr gelernt: „Hö-ren Sie sich nur mal an, auf wie viele verschiedene Arten Billie Holiday das Wort „Love“ singt. Dann werden Sie feststellen, dass darin eine jeweils ganz konkrete Lesart der Liebe liegt. Genau das interessiert mich. So tief in ein Wort einzudringen, dass es am Ende gelingt, den Zuhörer dieses Wort in seiner konkreten Bedeutung im Song-kontext fühlen zu lassen.“ Ein zweiter liegt in den ungewöhnlich reduzierten Texten. Die Sängerin zählt zu den wenigen Musikerinnen, die es lieben, Lyrics zu schreiben – mit einer kleinen Einschränkung: „Ja, ich liebe das

„Obwohl ich damals wirklich auch gerne eine klassische

Sängerin geworden wäre, war der Jazz für mich wie eine

Befreiung. Denn der Jazzgesang muss nicht auf diese klassi-

sche Weise schön klingen. Er steht für eine andere, weniger technisch geprägte Form der

Authentizität, die eine andere Form von Schönheit erzeugt.“

Cécile McLorin Salvant

Wird bereits als weibliches Pendant zu Gregory Porter ge-handelt. Die überaus talentierte Sängerin Cécile McLorin Salvant.

3 | 2015

aktuell | jazz 6

Iiro RantalaDer fi nnische Jazz-Pianist Iiro Rantala entwickelt sich allmählich zu einem Spezialisten für das Subgenre der musikalischen Hommage. Mit seinem brandneuen Werk MY WORKING CLASS HERO setzt er diese Tradition fort.

Am Anfang, so Rantala, stand die simple Frage „Wie arrangiert man etwas, das melodisch wie harmonisch eher schlicht konstruiert ist, zugleich aber wie eine Art mystischen Subtext eine bis heute funktionierende und doch uner-klärliche Magie mitführt? Wie kann man diese an sich bereits einfache Musik nochmals reduzieren und nur auf dem Klavier spielen?

Juwelen aus John Lennons Gesamtwerk

Rantala hat nach langem Ringen einen Weg gefunden – vielleicht den einzig mögli-chen. Er setzt der Reduktion in seinen Arrangements etwas entgegen, was sich wie eine zweite Linie in Lennons Geschichten einschreibt. Das können überraschende Akkordfolgen sein, unerwartete rhyth-mische Variationen oder korrespondie-rende Melodiefragmente. Der wunderbare Klang der Auf-nahmen ist dem besonderen Um-stand geschuldet, dass sie auf ei-nem der berühmtesten Flügel der Welt, dem legendären Steinway D mit der Seriennummer 524780, eingespielt wurden. Jahrzehnte lang bespielte der große Konzertpianist Alfred Brendel den Flügel, wenn er in der Berliner Philharmonie gastier te. Volker Doberstein II

CD-Tipp | Jazz

Iiro RantalaMy Working Class HeroACT 9597-2/Edel:Kultur

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Lennon auf dem Brendel-Flügel

Wäre am 9. Oktober 75 gewor-den. Ex-Beatle und Komponist

unzähliger Klassiker: John Lennon

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Goldenes Ohr 2015Goldenes Ohr 2015

Bernhard Rietschel Chefredakteur

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7 jazz | aktuell

3 | 2015

szene | jazz 8

Caecilie Norby & Lars DanielssonUntrennbar Die dänische Sängerin Caecilie Norby hat mit Größen wie Chick Corea oder Mike Stern gear-beitet. Ihr Mann Lars Danielsson dürfte der im Moment wohl begehrteste Jazz-Bassist Europas sein. Privat sind die beiden seit langem ein Paar, doch erst jetzt dokumentieren sie ihre Vertraut-heit auch musikalisch.

Mit JUST THE TWO OF US wagte man sich an eine gemeinsame Duo-Aufnahme: intim, an-rührend und von künstlerischem Tiefgang. Schon der Auftakt passt: ein einsamer Bass spielt warm grundierte dunkle Töne, die Gesangsstimme setzt ein. Wie zwei Seiten einer Medaille behalten beide Stimmen ihre Eigenständigkeit und doch ist in jedem Moment erkennbar, wie untrennbar sie verbunden sind. Besser kann man den Inhalt des Songs - Joni Mitchells ‘Both Sides Now‘ - nicht in reine Musik übersetzen. Zu den Höhepunkten zählen auch Abbey Lin-colns ‘Wholly Earth‘ und Leonard Cohens ‘Hallelujah‘, das hier in nack-ter Schönheit leuchtet. Um die Songs nicht in seiner schlichten Ästhetik erstarren zu lassen, greift Danielsson ab und an auch zu Cello, Gitar-re oder Marimba und Caecilie Norby steuert perkussive Klänge bei. So bleibt diese Musik schlank und kurzweilig. Ein wunderbares Album. Musik zum Zurückleh-nen und Wohlfühlen. Volker Doberstein II

Duke Ellington … trifft auf Conny PlankHier darf vom ansonsten infl ationär gebrauchten Wort „legendär“ bedenkenlos Ge-brauch gemacht werden. Eine Ikone der Jazzgeschichte, Duke Ellington, trifft anno 1970 auf die deutsche Toningenieur-Legende Conny Plank, der u.a. Kraftwerk, Can, Ideal, Grönemeyer bis hin zu den Eurythmics zu seinem Kundenstamm zählen durfte.

Als Ellington während einer Europatour einige freie Tage hatte, wurde das Rhenus Studio in Köln nebst Soundmann Plank angemietet, um sogenannte „Stockpile Recor-dings“ für das Archiv aufzunehmen. Die Session beinhaltet die beiden Stücke ‘Alerado‘ und ‘Afrique‘ mit jeweils drei unterschiedlichen Versionen, in denen der wunderbar swingende Jungle-Sound Ellingtons auch tontechnisch brilliert. Trompeter Cat Ander-son und Organist Wild Bill Davis bestechen dabei mit ungewöhnlich „freien“ Soli. Zu-dem veredelt eine namentlich nicht genannte Sopranistin Take 3 von ‘Afrique‘. Dank gebührt dem Grönland-Label von Herbert Grönemeyer, das diese herrlichen Auf-nahmen aus Planks Nachlass nun erstmals der Nachwelt zur Verfügung stellt. red II

Lee Ritenour Werkschau neu gedacht Nach 40 Jahren im Business darf man schon mal Rückschau halten. Der als Bandleader und Studiomusiker bekannte Lee Ritenour gönnt sich mit A TWIST OF RIT diesen Luxus.

Mit ‘First Course‘ spielte der Gitarrist aus L.A. bereits 1975 sein erstes Album ein. Zahlrei-che weitere kamen seitdem hinzu. Die Grundidee für die neue Veröffentlichung war, einige Klassiker aus seinem früheren Schaffen einer Neubearbeitung zu unterziehen. Alte Wegge-nossen wie Dave Grusin, Ernie Watts, Patrice Rushen, Dave Weckl und Paulinho da Costa wurden eingeladen, um den „Ritenour“-Sound neu zu polieren. Das Resultat kann sich se-hen lassen. Druckvolle z. T. mit satten Bläserarrangements versehene Klänge, lassen Stücke wie ‘Wild Rice‘, ‘Countdown‘ oder ‘Twist Of Rit‘ ungeahnt frisch er-klingen. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von Funk über Latin bis Jazz. Drei brandneue Kompositi-onen runden diese Kollektion ab. Auch mit 63 steht Lee Ritenour im Zentrum des Geschehens. red II

Norby & DanielssonJust The Two Of Us

ACT 9732-2/Edel:Kultur

Reduzieren die Songs auf ihre Essenz: Caecilie Norby und Lars Danielsson

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A Twist Of RitLee Ritenour

Concord/Universal Music

Verlor auch in den späten Jahren nichts von seiner charismatischen Noblesse: Duke Ellington

Glänzte als Studio-gast auch schon bei Sinatra, Pink Floyd und Steely Dan: Gitarrist Lee Ritenour

SoleandoCHANO DOMINGUEZ& WDR BIG BAND COLOGNE

Arranged & Conducted by Vince Mendoza

N 77023 CHANO DOMINGUEZ & WDR BIG BAND COLOGNE • SOLEANDO

N 77023 CHANO DOMINGUEZ & WDR BIG BAND COLOGNE • SOLEANDO

Produced by Lucas Schmid & Chano Dominguez

π Westdeutscher Rundfunk Köln, 2011 © 2015 DELTA Music & Entertainment GmbH & Co. KG licensed through WDR Mediagroup GmbH

CHANO DOMÍNGUEZ ~ piano / compositions

Grupo de Chano Domínguez:DANIEL NAVARRO ~ dance, percussion

BLAS CÓRDOBA ~ vocalsISRAEL SUÁREZ »EL PIRAÑA« ~ percussion

WDR BIG BAND COLOGNEarranged & conducted by Vince Mendoza

1 Martinete 0:15

2 Mentidero 7:51

3 Soleando 9:52

4 Plaza de Mina 8:45

5 Parque Genoveses 6:06

6 Habanera de la Alameda 8:50

7 Rumbetango 7:20

8 El Aguacero 8:13

9 Mas Que Swing 9:19

www.deltamusic.de Made in GermanyN 77023 LC 08597

Sole_Banderole.indd 1 29.06.15 11:06

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N 77021 Loeb Haffner forMan • METRO • WDr bIG banD CoLoGne ”BIG BAND BOOM“

N 77021 Loeb Haffner forMan • METRO • WDr bIG banD CoLoGne ”BIG BAND BOOM“

1 YIkes 7:222 MontH of sunDaY 5:29

3 MetroCafe 6:384 tHe JourneY 6:59

5 nIMbus 5:576 bIG banG booM 6:53

7 tHere anD baCk aGaIn 5:318 GranD sLaM 6:22

9 rIo frIo 7:21

metro CHuCk Loeb: guitarMItCHeL forMan: keyboards WoLfGanG Haffner: drums

nICoLas fIszMan: bassroLanD PeIL: percussion

WDr bIG banD CoLoGneMichael abene: arranger & conductor

N 77021

Produced by Joachim becker & WDr broadcasting

WDr big band executive Producer: Lucas schmidWolfgang Haffner appears courtesy of aCt

© DeLta Music & entertainment GmbH & Co. kG π Westdeutscher rundfunk köln, 2013/2015 lizensiert durch die WDr Mediagroup GmbH

LC 08597

METRO_Banderole.indd 1 19.03.15 09:32

THE ART OF THE BIG BAND!

Chano Dominguez & WDR Big Band Cologne: SOLEANDO - arranged & conducted by Vince Mendoza

Hier erleben wir die Verschmelzung von Flamenco und Jazz in perfekter Form mit dem spanischen Meisterpianisten Chano Dominguez und der WDR Big Band unter der Leitung von Vince Mendoza.

CD: 50 55551 77023 5 LP: 50 55551 78023 4

Michael Villmow’s KölnBigBand - 1987 – 1990Das Line Up dieser Großformation liest sich wie das ”who is who“ der heutigen deutschen Big Band Szene. Nun liegt die remasterte Wiederveröffentlichung der beiden Köln Big Band Produktionen ”Update“ und ”N“ mit einem ausführlichen 32-seitigen Booklet vor. Featuring Chad Wackerman & Bendik Hofseth

CD: 50 CD: 50 55551 77020 4 LP: 50 55551 78020 3

Chuck Loeb – Mitchel Forman – Wolfgang Haffner - METRO ”BIG BAND BOOM“CHUCK LOEB – WOLFGANG HAFFNER – MITCHEL FORMANWDR BIG BAND COLOGNE / MICHAEL ABENEDer Name ist Programm: Die Songs der Band METRO in Großformation mit fetzigen Bläsern und treibender Rhythmusgruppe

CD: 50 5551 77021 1 LP: 50 5551 78021 0

Alle Artikel sind erhältlich auf CD, Vinyl (180 g Pressung!) und via digital download

DELTA Music & Entertainment GmbH & Co. KGAugustinusstr. 11b, D-50226 Frechenwww.deltamusic.de

ANZ_09_15_Tonart_1_4quer.indd 1 21.09.15 10:20

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9 jazz | szene

Enrico Rava Auf Höhenfl ugKaum einer kann so lyrisch, gleichsam melancholisch seine Trompete überbla-sen wie Enrico Rava. Seit seinem ECM-Debüt 1975 bleibt der Italiener in unre-gelmäßigen Abständen dem Renommierlabel verbunden, dem mit WILD DAN-CE erneut ein großer Wurf gelungen ist.

Durch Hinzunahme von Posaune (Gianluca Petrella) und E-Gitarre (Francesco Di-odati) erfährt das Klangspektrum eine nachhaltige Erweiterung, welches mit dem gewohnt tontechnisch-transparenten ECM-Sound nahezu perfekt harmoniert. Da-bei hält Rava‘s Free Jazz-Erfahrung sein oft von Melancholie geprägtes Spiel stets innovativ. Es sind die in überwiegend reduzierten Tempi vorgetragenen Stücke, bei denen sich bei den Beteiligten bisweilen geniale Dialoge in den Improvisationen ergeben. Zwischen Balladen und boppiger Postmoder-ne bleibt die Formation hier über die ganze Spielzeit auf Höhenfl ug. Hinzu kommt, dass fast alle Stücke sogenannte „First Takes“ sind, was zeigt, wie hochkarätig diese Veranstal-tung ist. – Ein Meisterwerk, welches im ECM-Katalog einen besonde-ren Stellenwert einnimmt! red II

Wild DanceEnrico Rava Quartet

ECM/Universal Music

Lässt seiner Bewun-derung für den un-längst verstorbenen Ornette Coleman im Stück ‘Happy Shades‘ freien Lauf: Enrico Rava

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Miles Davis Newport: Urmutter aller JazzfestivalsDie Archive scheinen unerschöpfl ich. Im Rahmen der „Bootleg Series“ veröffentlicht die Sony mit AT NEWPORT bereits die vierte Box in dieser Staffel. Schön nachzuverfolgen dabei, wie rigoros Miles Davis über eine Zeitspanne von 20 Jahren seinen Stil veränderte.

Alle Konzertmitschnitte eint, dass sie auf dem von Impressario George Wein veranstal-teten Newport Festival stattfanden. Eine Marke, die sich später bis nach Europa hin ausbreitete. Das Deluxe-Set beinhaltet 8 Auftritte, davon fast 4 Stunden unveröffentlich-tes Material. Angefangen bei dem 1955 noch vom Bebop geprägten Auftritt mit Gerry Mulligan, Zoot Sims und Thelonious Monk über das erste große Quintett mit Coltrane, Adderley und Pianist Bill Evans (1958) bis hin zu den furiosen Konzerten des zwei-ten berühmten Quintetts mit Shorter, Hancock, Carter und Williams (1966/67). CD 3 liefert die Übergangsphase zum elektrischen Jazz (1969) plus Auftritte in Berlin (1973) bzw. New York (1975). Highlight je-doch ist der 1971er-Mitschnitt aus der Schweiz auf CD 4, bei dem vor allem Keith Jarrett am Fen-der Rhodes(!) mit ausschweifenden Improvisationen beeindruckt. Auffäl-lig hier auch die hochwertige Klang-qualität dieses Mitschnitts. red II

At NewportMiles Davis

Columbia/Legacy/Sony Music

Hatte seine Mitmusiker

stets im Blick: Miles Davis mit Impres-

sario George Wein

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esSoleandoCHANO DOMINGUEZ& WDR BIG BAND COLOGNE

Arranged & Conducted by Vince Mendoza

N 77023 CHANO DOMINGUEZ & WDR BIG BAND COLOGNE • SOLEANDO

N 77023 CHANO DOMINGUEZ & WDR BIG BAND COLOGNE • SOLEANDO

Produced by Lucas Schmid & Chano Dominguez

π Westdeutscher Rundfunk Köln, 2011 © 2015 DELTA Music & Entertainment GmbH & Co. KG licensed through WDR Mediagroup GmbH

CHANO DOMÍNGUEZ ~ piano / compositions

Grupo de Chano Domínguez:DANIEL NAVARRO ~ dance, percussion

BLAS CÓRDOBA ~ vocalsISRAEL SUÁREZ »EL PIRAÑA« ~ percussion

WDR BIG BAND COLOGNEarranged & conducted by Vince Mendoza

1 Martinete 0:15

2 Mentidero 7:51

3 Soleando 9:52

4 Plaza de Mina 8:45

5 Parque Genoveses 6:06

6 Habanera de la Alameda 8:50

7 Rumbetango 7:20

8 El Aguacero 8:13

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N 77021 Loeb Haffner forMan • METRO • WDr bIG banD CoLoGne ”BIG BAND BOOM“

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N 77021

Produced by Joachim becker & WDr broadcasting

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CD: 50 55551 77023 5 LP: 50 55551 78023 4

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CD: 50 CD: 50 55551 77020 4 LP: 50 55551 78020 3

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3 | 2015

szene | jazz 8

Caecilie Norby & Lars DanielssonUntrennbar Die dänische Sängerin Caecilie Norby hat mit Größen wie Chick Corea oder Mike Stern gear-beitet. Ihr Mann Lars Danielsson dürfte der im Moment wohl begehrteste Jazz-Bassist Europas sein. Privat sind die beiden seit langem ein Paar, doch erst jetzt dokumentieren sie ihre Vertraut-heit auch musikalisch.

Mit JUST THE TWO OF US wagte man sich an eine gemeinsame Duo-Aufnahme: intim, an-rührend und von künstlerischem Tiefgang. Schon der Auftakt passt: ein einsamer Bass spielt warm grundierte dunkle Töne, die Gesangsstimme setzt ein. Wie zwei Seiten einer Medaille behalten beide Stimmen ihre Eigenständigkeit und doch ist in jedem Moment erkennbar, wie untrennbar sie verbunden sind. Besser kann man den Inhalt des Songs - Joni Mitchells ‘Both Sides Now‘ - nicht in reine Musik übersetzen. Zu den Höhepunkten zählen auch Abbey Lin-colns ‘Wholly Earth‘ und Leonard Cohens ‘Hallelujah‘, das hier in nack-ter Schönheit leuchtet. Um die Songs nicht in seiner schlichten Ästhetik erstarren zu lassen, greift Danielsson ab und an auch zu Cello, Gitar-re oder Marimba und Caecilie Norby steuert perkussive Klänge bei. So bleibt diese Musik schlank und kurzweilig. Ein wunderbares Album. Musik zum Zurückleh-nen und Wohlfühlen. Volker Doberstein II

Duke Ellington … trifft auf Conny PlankHier darf vom ansonsten infl ationär gebrauchten Wort „legendär“ bedenkenlos Ge-brauch gemacht werden. Eine Ikone der Jazzgeschichte, Duke Ellington, trifft anno 1970 auf die deutsche Toningenieur-Legende Conny Plank, der u.a. Kraftwerk, Can, Ideal, Grönemeyer bis hin zu den Eurythmics zu seinem Kundenstamm zählen durfte.

Als Ellington während einer Europatour einige freie Tage hatte, wurde das Rhenus Studio in Köln nebst Soundmann Plank angemietet, um sogenannte „Stockpile Recor-dings“ für das Archiv aufzunehmen. Die Session beinhaltet die beiden Stücke ‘Alerado‘ und ‘Afrique‘ mit jeweils drei unterschiedlichen Versionen, in denen der wunderbar swingende Jungle-Sound Ellingtons auch tontechnisch brilliert. Trompeter Cat Ander-son und Organist Wild Bill Davis bestechen dabei mit ungewöhnlich „freien“ Soli. Zu-dem veredelt eine namentlich nicht genannte Sopranistin Take 3 von ‘Afrique‘. Dank gebührt dem Grönland-Label von Herbert Grönemeyer, das diese herrlichen Auf-nahmen aus Planks Nachlass nun erstmals der Nachwelt zur Verfügung stellt. red II

Lee Ritenour Werkschau neu gedacht Nach 40 Jahren im Business darf man schon mal Rückschau halten. Der als Bandleader und Studiomusiker bekannte Lee Ritenour gönnt sich mit A TWIST OF RIT diesen Luxus.

Mit ‘First Course‘ spielte der Gitarrist aus L.A. bereits 1975 sein erstes Album ein. Zahlrei-che weitere kamen seitdem hinzu. Die Grundidee für die neue Veröffentlichung war, einige Klassiker aus seinem früheren Schaffen einer Neubearbeitung zu unterziehen. Alte Wegge-nossen wie Dave Grusin, Ernie Watts, Patrice Rushen, Dave Weckl und Paulinho da Costa wurden eingeladen, um den „Ritenour“-Sound neu zu polieren. Das Resultat kann sich se-hen lassen. Druckvolle z. T. mit satten Bläserarrangements versehene Klänge, lassen Stücke wie ‘Wild Rice‘, ‘Countdown‘ oder ‘Twist Of Rit‘ ungeahnt frisch er-klingen. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von Funk über Latin bis Jazz. Drei brandneue Kompositi-onen runden diese Kollektion ab. Auch mit 63 steht Lee Ritenour im Zentrum des Geschehens. red II

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ACT 9732-2/Edel:Kultur

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A Twist Of RitLee Ritenour

Concord/Universal Music

Verlor auch in den späten Jahren nichts von seiner charismatischen Noblesse: Duke Ellington

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SoleandoCHANO DOMINGUEZ& WDR BIG BAND COLOGNE

Arranged & Conducted by Vince Mendoza

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Produced by Lucas Schmid & Chano Dominguez

π Westdeutscher Rundfunk Köln, 2011 © 2015 DELTA Music & Entertainment GmbH & Co. KG licensed through WDR Mediagroup GmbH

CHANO DOMÍNGUEZ ~ piano / compositions

Grupo de Chano Domínguez:DANIEL NAVARRO ~ dance, percussion

BLAS CÓRDOBA ~ vocalsISRAEL SUÁREZ »EL PIRAÑA« ~ percussion

WDR BIG BAND COLOGNEarranged & conducted by Vince Mendoza

1 Martinete 0:15

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N 77021 Loeb Haffner forMan • METRO • WDr bIG banD CoLoGne ”BIG BAND BOOM“

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1 YIkes 7:222 MontH of sunDaY 5:29

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5 nIMbus 5:576 bIG banG booM 6:53

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metro CHuCk Loeb: guitarMItCHeL forMan: keyboards WoLfGanG Haffner: drums

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THE ART OF THE BIG BAND!

Chano Dominguez & WDR Big Band Cologne: SOLEANDO - arranged & conducted by Vince Mendoza

Hier erleben wir die Verschmelzung von Flamenco und Jazz in perfekter Form mit dem spanischen Meisterpianisten Chano Dominguez und der WDR Big Band unter der Leitung von Vince Mendoza.

CD: 50 55551 77023 5 LP: 50 55551 78023 4

Michael Villmow’s KölnBigBand - 1987 – 1990Das Line Up dieser Großformation liest sich wie das ”who is who“ der heutigen deutschen Big Band Szene. Nun liegt die remasterte Wiederveröffentlichung der beiden Köln Big Band Produktionen ”Update“ und ”N“ mit einem ausführlichen 32-seitigen Booklet vor. Featuring Chad Wackerman & Bendik Hofseth

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Chuck Loeb – Mitchel Forman – Wolfgang Haffner - METRO ”BIG BAND BOOM“CHUCK LOEB – WOLFGANG HAFFNER – MITCHEL FORMANWDR BIG BAND COLOGNE / MICHAEL ABENEDer Name ist Programm: Die Songs der Band METRO in Großformation mit fetzigen Bläsern und treibender Rhythmusgruppe

CD: 50 5551 77021 1 LP: 50 5551 78021 0

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9 jazz | szene

Enrico Rava Auf Höhenfl ugKaum einer kann so lyrisch, gleichsam melancholisch seine Trompete überbla-sen wie Enrico Rava. Seit seinem ECM-Debüt 1975 bleibt der Italiener in unre-gelmäßigen Abständen dem Renommierlabel verbunden, dem mit WILD DAN-CE erneut ein großer Wurf gelungen ist.

Durch Hinzunahme von Posaune (Gianluca Petrella) und E-Gitarre (Francesco Di-odati) erfährt das Klangspektrum eine nachhaltige Erweiterung, welches mit dem gewohnt tontechnisch-transparenten ECM-Sound nahezu perfekt harmoniert. Da-bei hält Rava‘s Free Jazz-Erfahrung sein oft von Melancholie geprägtes Spiel stets innovativ. Es sind die in überwiegend reduzierten Tempi vorgetragenen Stücke, bei denen sich bei den Beteiligten bisweilen geniale Dialoge in den Improvisationen ergeben. Zwischen Balladen und boppiger Postmoder-ne bleibt die Formation hier über die ganze Spielzeit auf Höhenfl ug. Hinzu kommt, dass fast alle Stücke sogenannte „First Takes“ sind, was zeigt, wie hochkarätig diese Veranstal-tung ist. – Ein Meisterwerk, welches im ECM-Katalog einen besonde-ren Stellenwert einnimmt! red II

Wild DanceEnrico Rava Quartet

ECM/Universal Music

Lässt seiner Bewun-derung für den un-längst verstorbenen Ornette Coleman im Stück ‘Happy Shades‘ freien Lauf: Enrico Rava

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Miles Davis Newport: Urmutter aller JazzfestivalsDie Archive scheinen unerschöpfl ich. Im Rahmen der „Bootleg Series“ veröffentlicht die Sony mit AT NEWPORT bereits die vierte Box in dieser Staffel. Schön nachzuverfolgen dabei, wie rigoros Miles Davis über eine Zeitspanne von 20 Jahren seinen Stil veränderte.

Alle Konzertmitschnitte eint, dass sie auf dem von Impressario George Wein veranstal-teten Newport Festival stattfanden. Eine Marke, die sich später bis nach Europa hin ausbreitete. Das Deluxe-Set beinhaltet 8 Auftritte, davon fast 4 Stunden unveröffentlich-tes Material. Angefangen bei dem 1955 noch vom Bebop geprägten Auftritt mit Gerry Mulligan, Zoot Sims und Thelonious Monk über das erste große Quintett mit Coltrane, Adderley und Pianist Bill Evans (1958) bis hin zu den furiosen Konzerten des zwei-ten berühmten Quintetts mit Shorter, Hancock, Carter und Williams (1966/67). CD 3 liefert die Übergangsphase zum elektrischen Jazz (1969) plus Auftritte in Berlin (1973) bzw. New York (1975). Highlight je-doch ist der 1971er-Mitschnitt aus der Schweiz auf CD 4, bei dem vor allem Keith Jarrett am Fen-der Rhodes(!) mit ausschweifenden Improvisationen beeindruckt. Auffäl-lig hier auch die hochwertige Klang-qualität dieses Mitschnitts. red II

At NewportMiles Davis

Columbia/Legacy/Sony Music

Hatte seine Mitmusiker

stets im Blick: Miles Davis mit Impres-

sario George Wein

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SoleandoCHANO DOMINGUEZ& WDR BIG BAND COLOGNE

Arranged & Conducted by Vince Mendoza

N 77023 CHANO DOMINGUEZ & WDR BIG BAND COLOGNE • SOLEANDO

N 77023 CHANO DOMINGUEZ & WDR BIG BAND COLOGNE • SOLEANDO

Produced by Lucas Schmid & Chano Dominguez

π Westdeutscher Rundfunk Köln, 2011 © 2015 DELTA Music & Entertainment GmbH & Co. KG licensed through WDR Mediagroup GmbH

CHANO DOMÍNGUEZ ~ piano / compositions

Grupo de Chano Domínguez:DANIEL NAVARRO ~ dance, percussion

BLAS CÓRDOBA ~ vocalsISRAEL SUÁREZ »EL PIRAÑA« ~ percussion

WDR BIG BAND COLOGNEarranged & conducted by Vince Mendoza

1 Martinete 0:15

2 Mentidero 7:51

3 Soleando 9:52

4 Plaza de Mina 8:45

5 Parque Genoveses 6:06

6 Habanera de la Alameda 8:50

7 Rumbetango 7:20

8 El Aguacero 8:13

9 Mas Que Swing 9:19

www.deltamusic.de Made in GermanyN 77023 LC 08597

Sole_Banderole.indd 1 29.06.15 11:06

www.thejazzline.de www.deltamusic.de Made in Germany

N 77021 Loeb Haffner forMan • METRO • WDr bIG banD CoLoGne ”BIG BAND BOOM“

N 77021 Loeb Haffner forMan • METRO • WDr bIG banD CoLoGne ”BIG BAND BOOM“

1 YIkes 7:222 MontH of sunDaY 5:29

3 MetroCafe 6:384 tHe JourneY 6:59

5 nIMbus 5:576 bIG banG booM 6:53

7 tHere anD baCk aGaIn 5:318 GranD sLaM 6:22

9 rIo frIo 7:21

metro CHuCk Loeb: guitarMItCHeL forMan: keyboards WoLfGanG Haffner: drums

nICoLas fIszMan: bassroLanD PeIL: percussion

WDr bIG banD CoLoGneMichael abene: arranger & conductor

N 77021

Produced by Joachim becker & WDr broadcasting

WDr big band executive Producer: Lucas schmidWolfgang Haffner appears courtesy of aCt

© DeLta Music & entertainment GmbH & Co. kG π Westdeutscher rundfunk köln, 2013/2015 lizensiert durch die WDr Mediagroup GmbH

LC 08597

METRO_Banderole.indd 1 19.03.15 09:32

THE ART OF THE BIG BAND!

Chano Dominguez & WDR Big Band Cologne: SOLEANDO - arranged & conducted by Vince Mendoza

Hier erleben wir die Verschmelzung von Flamenco und Jazz in perfekter Form mit dem spanischen Meisterpianisten Chano Dominguez und der WDR Big Band unter der Leitung von Vince Mendoza.

CD: 50 55551 77023 5 LP: 50 55551 78023 4

Michael Villmow’s KölnBigBand - 1987 – 1990Das Line Up dieser Großformation liest sich wie das ”who is who“ der heutigen deutschen Big Band Szene. Nun liegt die remasterte Wiederveröffentlichung der beiden Köln Big Band Produktionen ”Update“ und ”N“ mit einem ausführlichen 32-seitigen Booklet vor. Featuring Chad Wackerman & Bendik Hofseth

CD: 50 CD: 50 55551 77020 4 LP: 50 55551 78020 3

Chuck Loeb – Mitchel Forman – Wolfgang Haffner - METRO ”BIG BAND BOOM“CHUCK LOEB – WOLFGANG HAFFNER – MITCHEL FORMANWDR BIG BAND COLOGNE / MICHAEL ABENEDer Name ist Programm: Die Songs der Band METRO in Großformation mit fetzigen Bläsern und treibender Rhythmusgruppe

CD: 50 5551 77021 1 LP: 50 5551 78021 0

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3 | 2015

rezensionen | cd 10

Jazz Thermometer | tonart prüft neue Jazz CDs auf Herz und Nieren

Kamasi WashingtonThe EpicBrainfeeder BFCD 050/Rough Trade

Antonio Sanchez & MigrationThe Meridan SuiteCamJazz 7890-2/Harmonia Mundi

Jeff Denson TrioPlus Lee KonitzRidgeway Records RRCD 001/in-akustik

Inge BrandenburgEasy StreetBear Family BCD 17049/Indigo

Spiritueller Jazz à la Coltrane und Pharoah Sanders auf 3 CDs, ver-sehen mit großer Besetzung inkl. genialer Chorgesänge, machen den Saxophonisten aus L.A. zum Mann der Stunde! tonart-Höchstwertung

Jamison RossJamisonConcord CJA-36710-02/in-akustik

Eine echte Überraschung ist die-ser noch völlig unbekannte Sänger/Drummer. Seine zwölf zwischen Blu-es, R&B und viel Jazz changierenden Songs verbindet eine wohltuende Leichtigkeit. Mehr davon!

Eberhard Weber HommageECM/Universal Music 473 2342

Zu seinem 75. kamen sie alle. Methe-ny, Garbarek, Gary Burton und die SWR Big Band. Mittlerweile gesund-heitlich gehandicapt, wird der renom-mierte Bassist mit andächtigen Insze-nierungen seiner Stücke geehrt.

Auf seinem fünften Soloalbum lie-fert der ex-Pat Metheny-Drummer eine visionär klingende Suite, welche sich elegant zwischen Free Form, elektronischen und leicht rockigen Passagen bewegt.

Das Trio des Bassisten Jeff Denson trifft auf die Cool Jazz-Ikone Konitz. Passend eröffnet wird mit Tristano’s Stück ‘Baby‘. Dennoch lässt die Kraft des 89-jähri-gen Saxophonisten zunehmend nach. Eine zwiespältige Einspielung.

Die verkannte, dennoch bedeuten-de deutsche Jazzsängerin fi ndet mit diesen zwischen 1959 – 1961 zu-sammen mit dem HR-Jazzensemble eingespielten Stücken endlich eine späte Würdigung.

Bewertung | Thermometer

Michael Brecker & UMO Jazz Orch.Live In Helsinki Random Act Records RAR1018CD/Membran

1995 traf Sax-Virtuoso Michael Bre-cker auf die fi nnische Big Band UMO, um einen Querschnitt aus Hardbop (Horace Silver) bis Fusion (Brecker Brothers) zu präsentieren. Lange im Archiv, nun endlich erhältlich.

Chico FreemanSpoken Into ExistenceJM-2080-2/Edel:Kultur

Der US-Saxophonist scheint zurück zu alter Stärke gefunden zu haben. Zusammen mit seinem agilen euro-päischen Trio improvisiert Freeman so inspiriert und aufgeräumt wie lan-ge nicht mehr.

AN

ZEIG

E

Lisa BassengeGrüße aus L.A. Eine der besten deutschen Sängerinnen im Grenzgebiet von Jazz und Pop, schickt uns frühherbstliche musikalische Grüße aus dem fernen Los Angeles. Vor den Toren der Westküsten-Metropole befi ndet sich mit dem Laurel Canyon ein Areal, das die Keimzelle vieler musikalischer Legenden war und ist: von Frank Zappa über Jim Morrison bis zu Joni Mitchell und Crosby, Stills, Nash & Young. Vor einigen dieser prägenden Songwriter verneigt sich Lisa Bassenge mit ihrem neuen Werk CANYON SONGS.

Dafür wurde sich in ein Studio in L.A. eingemietet, direkt am Sunset Boulevard, und mit Larry Klein ein Spezialist für süffi g-entspannte Jazz-pop-Sounds als Produzent ins Boot geholt inkl. die erste Riege amerika-nischer Studiomusiker - darunter Schlagzeuger Vinnie Colaiuta, der u.a. schon für Herbie Hancock und Sting trommelte. Auch Till Brönner, der neuerdings zeitweilig auch in L.A. lebt, hat einige Solos beigesteuert.

Tribut an die Singer/Songwriter-Szene der Siebziger

„Ich bin mit dieser Platte in unbekannte Gewässer gesprungen“, sagt Lisa Bassenge. Das Resultat ist eine luftig-leichte Verbeugung vor der Singer/Songwriter-Szene der amerikanischen Westküste. Ob Stücke von Tom Waits, Joni Mitchell, Warren Zevon oder Stephen Stills: Bassen-ge zaubert daraus in langsamem bis mittlerem Tempo dahingleitende Wohlfühlsongs von interpretatorischer Tiefe. Dabei wirkt ihre Stim-me eher respektvoll und so wenig besitzergreifend, als sei sie in die-sen Songs nur zu Gast und trotzdem vollständig zuhause. Das größte Verdienst dieser Platte aber ist, dass die zeitlosen klassischen Geschich-ten hier neu und trotzdem überzeitlich erzählt werden. Nichts wirkt abgekupfert oder zwanghaft modernisiert. Die hier erreichte Balance von Mittel und Melodie zeugt von einer beeindruckend hohen Kunst, die ihre Wurzeln hörbar im Jazz hat. Volker Doberstein II

CD-Tipp | Jazz - Pop

Lisa BassengeCanyon SongsMPS/Edel:Kultur 0210321/Edel

Foto

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Eröffnet sich mit ihrem L.A.-Trip neue musikalische Perspektiven: die in Berlin lebende Sängerin Lisa Bassenge

www.tonartmagazin.de

11 jazz | aktuell

jazz hommage an john lennon. piano soloACT 9597-2 cd / doppel-lp / download

in the spirit of jazz

gospeltrunkener soul jazz mit star besetzungACT 9731-2 cd / download

traumpaar des jazz im intimen duettACT 9732-2 cd / lp / download

vertrieb: edel:kultur | www.actmusic.com

Tonart_Ausgabe_10.2015_Anz 03.09.15 13:56 Seite 1

3 | 2015

rezensionen | cd 10

Jazz Thermometer | tonart prüft neue Jazz CDs auf Herz und Nieren

Kamasi WashingtonThe EpicBrainfeeder BFCD 050/Rough Trade

Antonio Sanchez & MigrationThe Meridan SuiteCamJazz 7890-2/Harmonia Mundi

Jeff Denson TrioPlus Lee KonitzRidgeway Records RRCD 001/in-akustik

Inge BrandenburgEasy StreetBear Family BCD 17049/Indigo

Spiritueller Jazz à la Coltrane und Pharoah Sanders auf 3 CDs, ver-sehen mit großer Besetzung inkl. genialer Chorgesänge, machen den Saxophonisten aus L.A. zum Mann der Stunde! tonart-Höchstwertung

Jamison RossJamisonConcord CJA-36710-02/in-akustik

Eine echte Überraschung ist die-ser noch völlig unbekannte Sänger/Drummer. Seine zwölf zwischen Blu-es, R&B und viel Jazz changierenden Songs verbindet eine wohltuende Leichtigkeit. Mehr davon!

Eberhard Weber HommageECM/Universal Music 473 2342

Zu seinem 75. kamen sie alle. Methe-ny, Garbarek, Gary Burton und die SWR Big Band. Mittlerweile gesund-heitlich gehandicapt, wird der renom-mierte Bassist mit andächtigen Insze-nierungen seiner Stücke geehrt.

Auf seinem fünften Soloalbum lie-fert der ex-Pat Metheny-Drummer eine visionär klingende Suite, welche sich elegant zwischen Free Form, elektronischen und leicht rockigen Passagen bewegt.

Das Trio des Bassisten Jeff Denson trifft auf die Cool Jazz-Ikone Konitz. Passend eröffnet wird mit Tristano’s Stück ‘Baby‘. Dennoch lässt die Kraft des 89-jähri-gen Saxophonisten zunehmend nach. Eine zwiespältige Einspielung.

Die verkannte, dennoch bedeuten-de deutsche Jazzsängerin fi ndet mit diesen zwischen 1959 – 1961 zu-sammen mit dem HR-Jazzensemble eingespielten Stücken endlich eine späte Würdigung.

Bewertung | Thermometer

Michael Brecker & UMO Jazz Orch.Live In Helsinki Random Act Records RAR1018CD/Membran

1995 traf Sax-Virtuoso Michael Bre-cker auf die fi nnische Big Band UMO, um einen Querschnitt aus Hardbop (Horace Silver) bis Fusion (Brecker Brothers) zu präsentieren. Lange im Archiv, nun endlich erhältlich.

Chico FreemanSpoken Into ExistenceJM-2080-2/Edel:Kultur

Der US-Saxophonist scheint zurück zu alter Stärke gefunden zu haben. Zusammen mit seinem agilen euro-päischen Trio improvisiert Freeman so inspiriert und aufgeräumt wie lan-ge nicht mehr.

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ZEIG

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Lisa BassengeGrüße aus L.A. Eine der besten deutschen Sängerinnen im Grenzgebiet von Jazz und Pop, schickt uns frühherbstliche musikalische Grüße aus dem fernen Los Angeles. Vor den Toren der Westküsten-Metropole befi ndet sich mit dem Laurel Canyon ein Areal, das die Keimzelle vieler musikalischer Legenden war und ist: von Frank Zappa über Jim Morrison bis zu Joni Mitchell und Crosby, Stills, Nash & Young. Vor einigen dieser prägenden Songwriter verneigt sich Lisa Bassenge mit ihrem neuen Werk CANYON SONGS.

Dafür wurde sich in ein Studio in L.A. eingemietet, direkt am Sunset Boulevard, und mit Larry Klein ein Spezialist für süffi g-entspannte Jazz-pop-Sounds als Produzent ins Boot geholt inkl. die erste Riege amerika-nischer Studiomusiker - darunter Schlagzeuger Vinnie Colaiuta, der u.a. schon für Herbie Hancock und Sting trommelte. Auch Till Brönner, der neuerdings zeitweilig auch in L.A. lebt, hat einige Solos beigesteuert.

Tribut an die Singer/Songwriter-Szene der Siebziger

„Ich bin mit dieser Platte in unbekannte Gewässer gesprungen“, sagt Lisa Bassenge. Das Resultat ist eine luftig-leichte Verbeugung vor der Singer/Songwriter-Szene der amerikanischen Westküste. Ob Stücke von Tom Waits, Joni Mitchell, Warren Zevon oder Stephen Stills: Bassen-ge zaubert daraus in langsamem bis mittlerem Tempo dahingleitende Wohlfühlsongs von interpretatorischer Tiefe. Dabei wirkt ihre Stim-me eher respektvoll und so wenig besitzergreifend, als sei sie in die-sen Songs nur zu Gast und trotzdem vollständig zuhause. Das größte Verdienst dieser Platte aber ist, dass die zeitlosen klassischen Geschich-ten hier neu und trotzdem überzeitlich erzählt werden. Nichts wirkt abgekupfert oder zwanghaft modernisiert. Die hier erreichte Balance von Mittel und Melodie zeugt von einer beeindruckend hohen Kunst, die ihre Wurzeln hörbar im Jazz hat. Volker Doberstein II

CD-Tipp | Jazz - Pop

Lisa BassengeCanyon SongsMPS/Edel:Kultur 0210321/Edel

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Eröffnet sich mit ihrem L.A.-Trip neue musikalische Perspektiven: die in Berlin lebende Sängerin Lisa Bassenge

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11 jazz | aktuell

jazz hommage an john lennon. piano soloACT 9597-2 cd / doppel-lp / download

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Tonart_Ausgabe_10.2015_Anz 03.09.15 13:56 Seite 1

Die vielfältig orientierte Künstlerseele von Joe Jackson ließ sich nie in Gefangenschaft nehmen. Seinem platinveredel-ten, mit leichter Punk-Attitüde versehenen Pub-Rock-De-büt ‘Look Sharp‘ und der Radio-Dauerbrenner-Single ‘Is She Really Going Out With Him‘ ließ er Swing folgen. Auf ‘Night & Day‘, seinem bislang größten Erfolg, huldigte er Cole Por-ter, bevor er wenige Jahre später mit Symphonischem über-raschte. Für sein neues Ouevre FAST FORWARD nahm der groß Gewachsene jeweils vier Songs mit vier verschiedenen Bands in vier Städten auf: New York, Amsterdam, Berlin und New Orleans. Mit gleichsam versöhnlichem Charakter un-terstreicht Jackson, dass sich Liebeslieder, bisweilen bissige Gesellschaftskommentare, alte Berliner Kabarett-Num-mern und exaltierter musikalischer Humor keineswegs ausschließen. Jedenfalls nicht bei dem 61-Jährigen, der mit tonart am liebsten über Sinnsuche und Lebensfreude spricht.

tonart Mr. Jackson, Ihr neues Album be-ginnt mit dem Verwirrungspotenzial der mo-dernen Welt und endet mit ihrer Ode an die Freude und der Einsicht, das beste aus dem Jetzt zu machen. Durchleben Sie gerade eine versöhnliche Lebensphase?Joe Jackson Das Album ist kein philo-sophisches Statement. Die Songs refl ektieren, wer ich zu diesem Zeitpunkt meines Lebens bin. Ich habe keine Zeit für Blödsinn, sondern glaube, dass es wichtig ist, konstruk-tiv und positiv zu sein, in ehrlicher Weise. tonart Ist die Beziehung konstruktiv, die Sie im Liebeslied ‘If It Wasn’t For You‘ beschreiben? Die kann eigentlich nicht gut gehen kann, wächst aber letztlich genau an ihren Unzu-länglichkeiten.Jackson Zwei Leute, die sich gegenseitig in den Wahn-sinn treiben und trotzdem zusammen bleiben, weil sie sich lieben und einander verstehen lernen wollen – das fi nde ich konstruktiv, ja. Zynismus hatte in meinem Le-ben nie einen wichtigen Stellenwert, aber jetzt, mit knapp über 60, fi nde ich Zynismus nur noch erbärmlich. tonart Steckt deswegen so viel Humor in Ihrer neuen Platte?

Jackson Man braucht Humor, um sich vorstellen zu können, dass der Mond unsere Spezies aus seiner Perspektive betrachtet und dabei traurig wird und gleichzeitig über uns lacht, weil wir nicht imstande dazu sind, unser gegen-wärtiges Handeln zu verstehen. tonart Im Song ‘If I Could See Your Face‘ setzen Sie ein Zitat von Bach in den Kontext eines Ehrenmords und lassen Sozialromantiker im Refrain ziemlich selbstbetrügerisch aussehen. Ist Berlin voller Sozialkitsch?Jackson Mir gefällt Berlin und ich lebe zum Teil dort. Aber ich frage mich, wie man in Neukölln oder Kreuzberg krampfhaft Kulturen zusammenhal-ten will, in denen einerseits viele Frauen ihre Haare verstecken, während andere fast nichts anhaben und sich in Tattoos kleiden. Ich habe keine Antwort auf das Problem dieses Kulturen-Clashs, aber ich fi nde den ge-betsmühlenartig wiederholten Multikulti-Gedanken seltsam, den ich höre,

seitdem ich nach Berlin kam. tonart Speist sich Ihre andere Wahlheimat New York nicht vor allem aus einem multikul-turellen Gefl echt?Jackson Sicher, aber in Amerika hat das multikulturelle Gefl echt eine andere Tradi-tion. Deutschland braucht noch eine Wei-le, um wirklich multikulturell zu werden. tonart Warum haben Sie mit vier verschiede-nen Bands in vier Städten aufgenommen?Jackson Ursprünglich wollte ich vier EPs veröffentlichen, stellte dann aber fest, dass die unterschiedlichen Sessions dem Album

eine schöne Gesamtwürze geben, ohne die Platte wie einen globalen Suppen-topf klingen zu lassen. tonart Sind Unterschiede wichtig?Jackson Sie bereichern das Leben und zeichnen die Welt spannend. Interview: Michael Loesl II

Joe JacksonKlingende Vielfalt

CD-Tipp | Pop

Joe JacksonFast Forward!earMusic 0210650EMU/Edel

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licke

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„Ursprünglich wollte ich vier EPs ver-öffentlichen, stellte dann aber fest, dass die unterschiedlichen Sessions

dem Album eine schöne Gesamtwür-ze geben, ohne die Platte wie einen

globalen Suppentopf klingen zu lassen.“

Joe Jackson

Will sich verstärkt auf die wesentlichen Dinge fokussieren: Sänger und Komponist Joe Jackson

3 | 2015

aktuell | pop 12

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oder alsdownload

erhaltlich

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jetzt bei jpcerhaltlich

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www.stefangwildis.dewww.105music.com

das neue album:

jetzt im handel

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sg_anz_tonart_04.pdf 1 07.09.15 15:01

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Lianne La HavasFräulein Wunder Wenn ein Albumdebüt aus dem Nichts auf Platz 4 der britischen Charts stürmt, die altehr-würdige BBC die Newcomerin als „Sounds of 2012“ feiert und die Sunday Times vom „Pop’s next Superstar“ schwärmt, muss etwas dran sein, bei so viel Euphorie. Seit ihrem Sensations-debüt ‘Is Your Love Big Enough‘ wird Lianne La Havas mit Ikonen wie Nina Simone, Erykah Badu und Lauryn Hill verglichen. Aber Achtung: die junge Dame besitzt durchaus die Qualität, das Vakuum nach Amy Winehouse zu füllen. Auf ihre ganz eigene Art natürlich.

Die Londonerin mit Familienwurzeln in Griechenland und Jamaika ist in vieler Hinsicht einmalig. Wo sie auch spielt, La Havas wickelt ihr Publikum um den kleinen Finger. Stets das Gleiche: Sie stellt sich auf die Bühne und singt mit hinreißender Stimme leise Lieder zwischen Swing und Soul wie man es heute nur selten erlebt. Zuletzt bei Duffy, Adele oder Amy Winehouse.

London - Jamaica - Griechenland

Nun steht ihr Nachfolger BLOOD in den Startlöchern, „ein Trip der Selbstentdeckung“ wie sie sagt, inklusive Reise zu ihren Verwandten auf Jamaika, was sie gleich zu einer Jam-Session mit Dance-hall-Ikone und Reggae-Producer Stephen McGregor nutzte. Der hat ihren Songs auch einen neuen Dreh verpasst: Groove. Ich mag es, wenn Musikstile eine hypnotische Qualität haben, ein starkes rhythmisches Fundament. Es steckt alles in meiner Familie, es liegt uns sozusagen im Blut. Deswegen habe ich mein Album so genannt.” Momentan ist La Havas einfach nur glücklich. „Wenn ich singe und Gitarre spiele, fühlt es sich gut an. Was will ich mehr?" Stephan Woldach II

CD-Tipp | Pop

Lianne La HavasBloodWarner Music 0825646102358

www.tonartmagazin.de

13 pop | aktuell

Verkörpert die moderne Singer/Songwriterin par

excellence. Lianne La Havas kommt für fünf

Konzerte im November auch nach Deutschland.

Die vielfältig orientierte Künstlerseele von Joe Jackson ließ sich nie in Gefangenschaft nehmen. Seinem platinveredel-ten, mit leichter Punk-Attitüde versehenen Pub-Rock-De-büt ‘Look Sharp‘ und der Radio-Dauerbrenner-Single ‘Is She Really Going Out With Him‘ ließ er Swing folgen. Auf ‘Night & Day‘, seinem bislang größten Erfolg, huldigte er Cole Por-ter, bevor er wenige Jahre später mit Symphonischem über-raschte. Für sein neues Ouevre FAST FORWARD nahm der groß Gewachsene jeweils vier Songs mit vier verschiedenen Bands in vier Städten auf: New York, Amsterdam, Berlin und New Orleans. Mit gleichsam versöhnlichem Charakter un-terstreicht Jackson, dass sich Liebeslieder, bisweilen bissige Gesellschaftskommentare, alte Berliner Kabarett-Num-mern und exaltierter musikalischer Humor keineswegs ausschließen. Jedenfalls nicht bei dem 61-Jährigen, der mit tonart am liebsten über Sinnsuche und Lebensfreude spricht.

tonart Mr. Jackson, Ihr neues Album be-ginnt mit dem Verwirrungspotenzial der mo-dernen Welt und endet mit ihrer Ode an die Freude und der Einsicht, das beste aus dem Jetzt zu machen. Durchleben Sie gerade eine versöhnliche Lebensphase?Joe Jackson Das Album ist kein philo-sophisches Statement. Die Songs refl ektieren, wer ich zu diesem Zeitpunkt meines Lebens bin. Ich habe keine Zeit für Blödsinn, sondern glaube, dass es wichtig ist, konstruk-tiv und positiv zu sein, in ehrlicher Weise. tonart Ist die Beziehung konstruktiv, die Sie im Liebeslied ‘If It Wasn’t For You‘ beschreiben? Die kann eigentlich nicht gut gehen kann, wächst aber letztlich genau an ihren Unzu-länglichkeiten.Jackson Zwei Leute, die sich gegenseitig in den Wahn-sinn treiben und trotzdem zusammen bleiben, weil sie sich lieben und einander verstehen lernen wollen – das fi nde ich konstruktiv, ja. Zynismus hatte in meinem Le-ben nie einen wichtigen Stellenwert, aber jetzt, mit knapp über 60, fi nde ich Zynismus nur noch erbärmlich. tonart Steckt deswegen so viel Humor in Ihrer neuen Platte?

Jackson Man braucht Humor, um sich vorstellen zu können, dass der Mond unsere Spezies aus seiner Perspektive betrachtet und dabei traurig wird und gleichzeitig über uns lacht, weil wir nicht imstande dazu sind, unser gegen-wärtiges Handeln zu verstehen. tonart Im Song ‘If I Could See Your Face‘ setzen Sie ein Zitat von Bach in den Kontext eines Ehrenmords und lassen Sozialromantiker im Refrain ziemlich selbstbetrügerisch aussehen. Ist Berlin voller Sozialkitsch?Jackson Mir gefällt Berlin und ich lebe zum Teil dort. Aber ich frage mich, wie man in Neukölln oder Kreuzberg krampfhaft Kulturen zusammenhal-ten will, in denen einerseits viele Frauen ihre Haare verstecken, während andere fast nichts anhaben und sich in Tattoos kleiden. Ich habe keine Antwort auf das Problem dieses Kulturen-Clashs, aber ich fi nde den ge-betsmühlenartig wiederholten Multikulti-Gedanken seltsam, den ich höre,

seitdem ich nach Berlin kam. tonart Speist sich Ihre andere Wahlheimat New York nicht vor allem aus einem multikul-turellen Gefl echt?Jackson Sicher, aber in Amerika hat das multikulturelle Gefl echt eine andere Tradi-tion. Deutschland braucht noch eine Wei-le, um wirklich multikulturell zu werden. tonart Warum haben Sie mit vier verschiede-nen Bands in vier Städten aufgenommen?Jackson Ursprünglich wollte ich vier EPs veröffentlichen, stellte dann aber fest, dass die unterschiedlichen Sessions dem Album

eine schöne Gesamtwürze geben, ohne die Platte wie einen globalen Suppen-topf klingen zu lassen. tonart Sind Unterschiede wichtig?Jackson Sie bereichern das Leben und zeichnen die Welt spannend. Interview: Michael Loesl II

Joe JacksonKlingende Vielfalt

CD-Tipp | Pop

Joe JacksonFast Forward!earMusic 0210650EMU/Edel

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„Ursprünglich wollte ich vier EPs ver-öffentlichen, stellte dann aber fest, dass die unterschiedlichen Sessions

dem Album eine schöne Gesamtwür-ze geben, ohne die Platte wie einen

globalen Suppentopf klingen zu lassen.“

Joe Jackson

Will sich verstärkt auf die wesentlichen Dinge fokussieren: Sänger und Komponist Joe Jackson

3 | 2015

aktuell | pop 12

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Lianne La HavasFräulein Wunder Wenn ein Albumdebüt aus dem Nichts auf Platz 4 der britischen Charts stürmt, die altehr-würdige BBC die Newcomerin als „Sounds of 2012“ feiert und die Sunday Times vom „Pop’s next Superstar“ schwärmt, muss etwas dran sein, bei so viel Euphorie. Seit ihrem Sensations-debüt ‘Is Your Love Big Enough‘ wird Lianne La Havas mit Ikonen wie Nina Simone, Erykah Badu und Lauryn Hill verglichen. Aber Achtung: die junge Dame besitzt durchaus die Qualität, das Vakuum nach Amy Winehouse zu füllen. Auf ihre ganz eigene Art natürlich.

Die Londonerin mit Familienwurzeln in Griechenland und Jamaika ist in vieler Hinsicht einmalig. Wo sie auch spielt, La Havas wickelt ihr Publikum um den kleinen Finger. Stets das Gleiche: Sie stellt sich auf die Bühne und singt mit hinreißender Stimme leise Lieder zwischen Swing und Soul wie man es heute nur selten erlebt. Zuletzt bei Duffy, Adele oder Amy Winehouse.

London - Jamaica - Griechenland

Nun steht ihr Nachfolger BLOOD in den Startlöchern, „ein Trip der Selbstentdeckung“ wie sie sagt, inklusive Reise zu ihren Verwandten auf Jamaika, was sie gleich zu einer Jam-Session mit Dance-hall-Ikone und Reggae-Producer Stephen McGregor nutzte. Der hat ihren Songs auch einen neuen Dreh verpasst: Groove. Ich mag es, wenn Musikstile eine hypnotische Qualität haben, ein starkes rhythmisches Fundament. Es steckt alles in meiner Familie, es liegt uns sozusagen im Blut. Deswegen habe ich mein Album so genannt.” Momentan ist La Havas einfach nur glücklich. „Wenn ich singe und Gitarre spiele, fühlt es sich gut an. Was will ich mehr?" Stephan Woldach II

CD-Tipp | Pop

Lianne La HavasBloodWarner Music 0825646102358

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13 pop | aktuell

Verkörpert die moderne Singer/Songwriterin par

excellence. Lianne La Havas kommt für fünf

Konzerte im November auch nach Deutschland.

CD-Tipp | Progressive Rock

Spock’s BeardThe Oblivion ParticleInside Out 0507172/Universal Music

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Spock’s BeardDer Bart ist noch lange nicht ab Prog-Rock bietet ein gewaltiges Spielfeld an Möglichkeiten. Schließlich wur-de dieses komplexe musikalische Genre von Pionieren wie Genesis, Yes, King Crimson, Gentle Giant und Emerson, Lake & Palmer Ende der 60er ins Leben gerufen, weil junge Musiker ihre Talente ausleben wollten, ihre Begeisterung für einen dynamischen, opulenten, gerne mal versponnenen Spagat zwi-schen Klassik und Rock. Einer der würdigen Nachfolger dieser Pioniere sind Spock’s Beard, deren opulente neue Einspielung an die besten Momente des Progressive-Genres erinnert.

Die „Bärte”, wie Spock’s Beard liebevoll von ihrer Anhängerschar genannt werden, bilden neben Formationen wie Marillion, Arena, IQ, Dream Theater und einer erquicklichen Garde mehr die zweite Generation eines ausgefeil-ten, vielschichtigen, gelegentlich ausufernden Klangbilds. Es ist nicht immer einfach, Mitglied einer so genannten „Progressive Rock-Band” zu sein, stöhnt Dave Meros im tonart-Interview. Der 59-jährige Kali-fornier ist Bassist und eines der Gründungsmitglieder des Quintetts Spock’s Beard, das vor exakt 20 Jahren sein Debüt ‘The Light‘ der Öffentlichkeit prä-sentierte, und das jetzt mit THE OBLIVION PARTICLE bereits sein 12. Stu-

dioalbum vorlegt. „Prog-Fans”, schnauft Meros hörbar auf, „sind eher konservative Zeitgenossen. Sie erwarten von ihren Favoriten zwar handwerklich hochklassige Musik, aber möglichst gleichzeitig wenig Änderungen im Klang-bild. Ersteres geht völlig in Ordnung, denn alle Fünf von uns sind versiert an ihren Instrumenten, wir haben wie ich teilweise klassische Ausbildungen hinter uns. Zweiteres ist gelegentlich etwas fad, denn gerade weil wir schon so lange zusammen spielen, ist die Lust auf Neues, aufs gele-gentliche Experiment, natürlich groß.”

Anspruch versus Eintönigkeit

Spock’s Beard haben sich seit ihrer Gründung 1992, trotz einiger gewichtiger Umbesetzungen, kontinuierlich ihren Weg in die Charts gebahnt, obwohl ihre Musik praktisch gar nicht im Radio oder Fernsehen auftaucht. Und auch trotz aller Unkenrufe, dass progressiver Rock Mitte der 1970-er durch die Punk-Revolution hinweggefegt worden ist. „Das ist alles Humbug”, ereifert sich Dave Meros lautstark. „Ich muss mich doch vor einem Typen, der gerade mal holprig drei Akkorde spielen kann, nicht dafür rechtfertigen, dass ich mit meinem Instrument exzellent umgehen kann. Ich habe überhaupt nichts gegen einfach gestrickte Melodien. Doch es wird immer Zuhörer geben, die gerne auch et-was episch angelegte, vertracktere Harmonien und mehr rhythmische Variationen bevorzugen - für diese Zeitgenos-sen sind Gruppen wie wir zuständig. Tatsächlich ist es ja so, dass die Prog-Gemeinde Jahr für Jahr an Fahrt und Zustim-mung aufnimmt. Je hässlicher und aggressiver es auf unse-rem Planeten zugeht, desto mehr Nachfrage existiert für epochales Zeug wie das unsere. Wir heilen die Welt nicht mit unserer Arbeit. Aber wir bieten ihr zumindest eine äs-thetische Schönheit an.” Michael Fuchs-Gamböck II

Führen kompe-tent das Erbe

von Yes und Genesis fort:

Spock’s Beard

3 | 2015

aktuell | pop 14

Das neue albumCD, Vinyl lP,

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Zwei aktive Legen-den, die sich nichts

mehr beweisen müs-sen: Ex-Yes Sänger Jon Anderson und

Jazz-Violinist Jean-Luc Ponty

Foto

: Cat

hy M

iller

Anderson - Ponty BandDie große FusionEx-Yes-Frontmann Jon Anderson war stets gut für ungewöhnliche Ko-operationen, siehe Vangelis, Mike Oldfi eld oder Kitaro. Jetzt ist Jazz-Vi-olinist Jean-Luc Ponty an der Reihe, um mit dem Ausnahme-Sänger, dessen Stimmbänder nach wie vor in ungeahnten Höhen jubilieren, ge-meinsame Sache zu machen. Zunächst fand am 20. September letzten Jahres das erste offi zielle Konzert der Anderson-Ponty-Band im Club „Wheeler” im amerikanischen Aspen/Colorado statt. Gespielt wurden Yes-Klassiker wie ‘And You And I‘ oder ‘I’ve Seen All Good People‘, aber auch Ponty-Stücke aus seiner Fusion-Periode wie ‘I See You Messenger‘ und ‘Infi nite Mirage‘. Allesamt freilich, das war der Hintergedanke, in er-staunlichen, überraschenden Versionen.

Nun gibt es einen Mitschnitt dieses Konzerts auf CD sowie DVD unter dem Titel BETTER LATE THAN NEVER, welche aus klanglichen Aspekten bewusst im Studio ausproduziert wurden, eine Europa-Tournee folgt im Frühling. „Es geht uns um die große Fusion“, erklärt Jon Anderson im Ge-spräch mit tonart, „wobei man dieses Wort durchaus doppeldeutig ver-stehen darf.”

Yes und das Mahavishnu Orchestra als Referenzen

Tatsächlich hat der Franzose Ponty, der seit rund 40 Jahren in Los An-geles lebt, neben seiner eigenen Band auch mit Koryphäen wie Frank Zappa, dem Mahavishnu Orchestra oder George Duke musiziert. Der Brite Anderson hingegen, auch seit langem Wahl-Kalifornier, ist der breiten Öffentlichkeit nach wie vor als Stimme von Yes ein Begriff.

Spock’s BeardThe Oblivion ParticleInside Out 0507172/Universal Music

CD- & DVD-Tipp | Prog Rock

Anderson - Ponty BandBetter Late Than NeverearMusic/Edel 0210652 EMU

Jon Anderson ist glücklich über den Umstand, wie er es ausdrückt, „endlich wieder Mitglied in einer richtigen Band zu sein. Es gibt dieses unbedingte Zusammengehörigkeits-gefühl, wir gehen gemeinsam auf Tour, wir tauschen uns regelmäßig kreativ aus. Alles so wie früher! Mich berauscht und befl ügelt das sehr.” Ponty besteht darauf, dass diesem Projekt „nicht daran gelegen ist, eine Ästhetik aus den 70/80ern aufzuwärmen. Natürlich kennen Jon und ich unser beider musikalischer Vergangenheit. Genau damit arbeiten wir, bauen auf - und schaffen mit Hilfe dieser Mosaiksteine etwas hoffentlich Modernes.” Anderson wie Ponty stimmen darin überein, dass ihr aktuelles Projekt „eine Art Neustart in unserer langjährigen und abwechs-lungsreichen Karriere ist”, betonen sie unisono. „Natürlich haben wir nicht komplett andere Wege als die bisheri-gen Wege einschlagen. Dadurch würden wir ja unsere kreative Vergangenheit verleugnen, auf die wir sehr stolz sind. Nein, wir gehen einfach weiter auf unseren musika-lischen Pfaden. Und das Schönste daran ist, dass wir es gemeinsam tun.” Michael Fuchs-Gamböck II

„Für mich ist dieses Projekt eher Rock- als Jazz-orien-tiert. Das hat mit meinem Respekt für Jon Anderson’s Künstler-Biographie zu tun,

denn er kommt aus der Prog-Ecke, während ich mich stets

mehr der Avantgarde und dem Fusion-Genre verschrie-

ben hatte.” Jean-Luc Ponty

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15 pop | aktuell

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CD-Tipp | Progressive Rock

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Spock’s BeardDer Bart ist noch lange nicht ab Prog-Rock bietet ein gewaltiges Spielfeld an Möglichkeiten. Schließlich wur-de dieses komplexe musikalische Genre von Pionieren wie Genesis, Yes, King Crimson, Gentle Giant und Emerson, Lake & Palmer Ende der 60er ins Leben gerufen, weil junge Musiker ihre Talente ausleben wollten, ihre Begeisterung für einen dynamischen, opulenten, gerne mal versponnenen Spagat zwi-schen Klassik und Rock. Einer der würdigen Nachfolger dieser Pioniere sind Spock’s Beard, deren opulente neue Einspielung an die besten Momente des Progressive-Genres erinnert.

Die „Bärte”, wie Spock’s Beard liebevoll von ihrer Anhängerschar genannt werden, bilden neben Formationen wie Marillion, Arena, IQ, Dream Theater und einer erquicklichen Garde mehr die zweite Generation eines ausgefeil-ten, vielschichtigen, gelegentlich ausufernden Klangbilds. Es ist nicht immer einfach, Mitglied einer so genannten „Progressive Rock-Band” zu sein, stöhnt Dave Meros im tonart-Interview. Der 59-jährige Kali-fornier ist Bassist und eines der Gründungsmitglieder des Quintetts Spock’s Beard, das vor exakt 20 Jahren sein Debüt ‘The Light‘ der Öffentlichkeit prä-sentierte, und das jetzt mit THE OBLIVION PARTICLE bereits sein 12. Stu-

dioalbum vorlegt. „Prog-Fans”, schnauft Meros hörbar auf, „sind eher konservative Zeitgenossen. Sie erwarten von ihren Favoriten zwar handwerklich hochklassige Musik, aber möglichst gleichzeitig wenig Änderungen im Klang-bild. Ersteres geht völlig in Ordnung, denn alle Fünf von uns sind versiert an ihren Instrumenten, wir haben wie ich teilweise klassische Ausbildungen hinter uns. Zweiteres ist gelegentlich etwas fad, denn gerade weil wir schon so lange zusammen spielen, ist die Lust auf Neues, aufs gele-gentliche Experiment, natürlich groß.”

Anspruch versus Eintönigkeit

Spock’s Beard haben sich seit ihrer Gründung 1992, trotz einiger gewichtiger Umbesetzungen, kontinuierlich ihren Weg in die Charts gebahnt, obwohl ihre Musik praktisch gar nicht im Radio oder Fernsehen auftaucht. Und auch trotz aller Unkenrufe, dass progressiver Rock Mitte der 1970-er durch die Punk-Revolution hinweggefegt worden ist. „Das ist alles Humbug”, ereifert sich Dave Meros lautstark. „Ich muss mich doch vor einem Typen, der gerade mal holprig drei Akkorde spielen kann, nicht dafür rechtfertigen, dass ich mit meinem Instrument exzellent umgehen kann. Ich habe überhaupt nichts gegen einfach gestrickte Melodien. Doch es wird immer Zuhörer geben, die gerne auch et-was episch angelegte, vertracktere Harmonien und mehr rhythmische Variationen bevorzugen - für diese Zeitgenos-sen sind Gruppen wie wir zuständig. Tatsächlich ist es ja so, dass die Prog-Gemeinde Jahr für Jahr an Fahrt und Zustim-mung aufnimmt. Je hässlicher und aggressiver es auf unse-rem Planeten zugeht, desto mehr Nachfrage existiert für epochales Zeug wie das unsere. Wir heilen die Welt nicht mit unserer Arbeit. Aber wir bieten ihr zumindest eine äs-thetische Schönheit an.” Michael Fuchs-Gamböck II

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Nun gibt es einen Mitschnitt dieses Konzerts auf CD sowie DVD unter dem Titel BETTER LATE THAN NEVER, welche aus klanglichen Aspekten bewusst im Studio ausproduziert wurden, eine Europa-Tournee folgt im Frühling. „Es geht uns um die große Fusion“, erklärt Jon Anderson im Ge-spräch mit tonart, „wobei man dieses Wort durchaus doppeldeutig ver-stehen darf.”

Yes und das Mahavishnu Orchestra als Referenzen

Tatsächlich hat der Franzose Ponty, der seit rund 40 Jahren in Los An-geles lebt, neben seiner eigenen Band auch mit Koryphäen wie Frank Zappa, dem Mahavishnu Orchestra oder George Duke musiziert. Der Brite Anderson hingegen, auch seit langem Wahl-Kalifornier, ist der breiten Öffentlichkeit nach wie vor als Stimme von Yes ein Begriff.

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Jon Anderson ist glücklich über den Umstand, wie er es ausdrückt, „endlich wieder Mitglied in einer richtigen Band zu sein. Es gibt dieses unbedingte Zusammengehörigkeits-gefühl, wir gehen gemeinsam auf Tour, wir tauschen uns regelmäßig kreativ aus. Alles so wie früher! Mich berauscht und befl ügelt das sehr.” Ponty besteht darauf, dass diesem Projekt „nicht daran gelegen ist, eine Ästhetik aus den 70/80ern aufzuwärmen. Natürlich kennen Jon und ich unser beider musikalischer Vergangenheit. Genau damit arbeiten wir, bauen auf - und schaffen mit Hilfe dieser Mosaiksteine etwas hoffentlich Modernes.” Anderson wie Ponty stimmen darin überein, dass ihr aktuelles Projekt „eine Art Neustart in unserer langjährigen und abwechs-lungsreichen Karriere ist”, betonen sie unisono. „Natürlich haben wir nicht komplett andere Wege als die bisheri-gen Wege einschlagen. Dadurch würden wir ja unsere kreative Vergangenheit verleugnen, auf die wir sehr stolz sind. Nein, wir gehen einfach weiter auf unseren musika-lischen Pfaden. Und das Schönste daran ist, dass wir es gemeinsam tun.” Michael Fuchs-Gamböck II

„Für mich ist dieses Projekt eher Rock- als Jazz-orien-tiert. Das hat mit meinem Respekt für Jon Anderson’s Künstler-Biographie zu tun,

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Stefan GwildisBariton mit viel Soul Stefan Gwildis, 56, ist ein Hamburger Jung durch und durch. Der gelernte Stuntman und langjährige Gelegenheitsarbei-ter schaffte seinen musikalischen Durchbruch 2003. Seit-dem ist Gwildis ein etablierter Musiker. Auf seinem neuen Album ALLES DREHT SICH überzeugt er mit einem Stil- und Themenmix aus Ernst und Humor. Für tonart stand der Mann mit der markanten Stimme Rede und Antwort.

tonart Herr Gwildis, Sie beginnen ihr Album mit ‘Mein Meer‘, einem Liebeslied an die See. Wann fi ng diese Beziehung an?Stefan Gwildis Ich hege eine tiefe Leidenschaft dem Meer gegenüber. Wir sind ganz oft an der Küste ge-wesen. Und immer, wenn ich ans Wasser ging und das Meer mir seine archaische Ladung entgegen-schleuderte, entstanden in meinem Kopf Melodien. Das waren die Momente, in denen ich beschloss, in meinem Leben etwas mit Musik zu machen.tonart Haben Sie eine Lieblingsmeeresstelle?Gwildis Den Ellenbogen in List auf Sylt, die nörd-lichste Spitze Deutschlands. tonart Zuletzt haben sie zusammen mit der NDR Bigband alte Jazzstandards neu eingespielt, jetzt prä-sentieren Sie ausschließlich eigene Songs. Gab es eine Grundidee für die Platte?Gwildis Ich wollte mich komplett öffnen, was die Stilistik angeht. Über die letzten Jahre habe ich viele Geschichten und Songs gesammelt und dabei sämtliche Scheuklappen ab-gelegt. Es sind südamerikanische Klänge drauf, aber natürlich auch viel Nordamerikanisches, sprich Jazz und Soul. tonart Sie haben dennoch immer an die deutsche Sprache geglaubt?Gwildis Ja, es ist meine Sprache. Ich bin mit 26 nach Kalifor-nien gegangen. Als ich eine Weile da war, merkte ich, dass ich dort nicht hingehöre, und das hatte ganz viel mit Sprache zu tun. Sprachliche Identität macht für mich Heimat aus.

tonart Um Toleranz und Respekt geht es auch im Lied ‘Handvoll Liebe‘. Was war der Auslöser für die Nummer?

Gwildis Leute gehen auf die Straße und hetzen ge-gen Menschen, die hier Schutz und Zufl ucht suchen? Das geht nicht. Für mich gilt im Zusammenleben zwi-schen den Menschen, unabhängig von Herkunft, Religi-on oder sonst was, eine tolerante Grundregel, die ich während meiner Arbeit im Hafen verinnerlicht habe: tonart Das letzte Stück heißt ‘Sonntag‘. Wie sieht ihr perfekter Sonntag aus?Gwildis Sonntags spiele ich Hockey mit der Mann-schaft. Ich bin fürs Tore schießen verantwortlich. Und abends muss der „Tatort“ geguckt werden. Am liebs-ten mag ich die Kölner Kommissare. Mit Dietmar Bär,

einem hervorragenden Sänger, habe ich ‘Handvoll Liebe‘ als Duett für die „De-luxe Edition“ des Albums aufgenommen. Interview: Steffen Rüth II

CD-Tipp | Pop

Stefan GwildisAlles dreht sich105 Music/Sony Music 88843023982

Foto

: 10

5 M

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„Frauen können dich genauso durchspülen und

dir den Kopf verdrehen wie die Nordsee bei

Sturm. Das kann ich als großer, in zweiter Ehe

lebender Frauenliebha-ber nur unterstreichen.“

Stefan Gwildis

Favorisiert den Groove der schwarzen Musik: Stefan Gwildis

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aktuell | pop 16

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Design ist auch das,was man nicht sieht.Maßgeschneiderter Klang für Ihren Raum

Mit sonoro verwandeln Sie Ihr Zuhause in eine wahre Klangbühne. Hochwertige Materialverarbeitung, komfortable Bedienung und eine kompromisslose Gestaltung bieten für jeden Raum, ob sonoroSTEREO für das Wohnzimmer, sonoroRADIO und sonoroCD für das Schlafzimmer oder GoLondon für die Küche das passende Hörinterieur.

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Sie die hervorra-

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003_Anzeige_Tonart_magazin_200x91_MAI_15.indd 1 26.05.15 16:17

Hannes WaderZeitlose Geschichten Seit rund 50 Jahren ist Hannes Wader der wichtigste Vertreter dessen, was man als die wahre deutsche Volksmusik bezeichnen könnte. Seine Lieder sind Geschichten, deren Zeitlosigkeit in einer tiefen, unverfallbaren Menschlich-keit begründet liegen. Vor dem Hintergrund der gegenseitigen Verantwortung ist ihr Meta-Thema die persönliche Freiheit.

Mit LIVE veröffentlicht der Liedermacher nun sein erstes vollgültiges So-lo-Live-Album. Eine dunkle und doch warme Stimme, das typische Vibrato, das seine Songs dramaturgisch steuert, eine stilsicher gezupfte Gitarre und ein ehrfürchtig begeistertes Publikum – mehr braucht es nicht für ein zeitloses Tondokument. Verteilt auf zwei CDs mit über 130 Minuten Spielzeit singt sich Wader quer durch seine beeindruckende Karriere – inklusive einer überaus amüsanten Verbeugung vor seinem Freund Reinhard Mey in ‘Nah dran‘.

Treue Hörerschaft über Jahrzehnte

Es ist anrührend zu hören, wie sehr das Publikum diesen Vortrag genießt. Seit 44 Jahren beginnt Wader seine Konzerte mit dem Klassiker ‘Heute hier, mor-gen dort‘. Dieses längst zum Volkslied gewordene Stück beschreibt ihn besser als jedes andere. Wo sein Kollege Konstantin Wecker, mit dem er mehrfach und sehr erfolgreich zusammengearbeitet hat, sich mit seinen Songs und gro-ßer Geste wütend, sinnlich und fordernd immer irgendwie an die Spitze einer Bewegung setzt, selbst in den Liebesliedern, bleibt Wader uns ein leiser Ver-trauter. Einer, der uns nicht stößt, sondern dezent am Ärmel zupft. Eine unver-zichtbare Geste, ein wunderbares Album. Volker Doberstein II

CD-Tipp | Liedermacher

Hannes WaderLiveMercury/Universal 06025 4752841

Foto

: Mic

hael

Pet

erso

hn

Entlockt seiner Gitarre stets zielsi-cher gezupfte Töne: Hannes Wader

yamaha.com/thr

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tubes RequiRed

Revolution

don't emulate. cReate.

THRH_AD_ENG_80x275+3.indd 1 21.09.1539 13:17

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Stefan GwildisBariton mit viel Soul Stefan Gwildis, 56, ist ein Hamburger Jung durch und durch. Der gelernte Stuntman und langjährige Gelegenheitsarbei-ter schaffte seinen musikalischen Durchbruch 2003. Seit-dem ist Gwildis ein etablierter Musiker. Auf seinem neuen Album ALLES DREHT SICH überzeugt er mit einem Stil- und Themenmix aus Ernst und Humor. Für tonart stand der Mann mit der markanten Stimme Rede und Antwort.

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CD-Tipp | Pop

Stefan GwildisAlles dreht sich105 Music/Sony Music 88843023982

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„Frauen können dich genauso durchspülen und

dir den Kopf verdrehen wie die Nordsee bei

Sturm. Das kann ich als großer, in zweiter Ehe

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Hannes WaderZeitlose Geschichten Seit rund 50 Jahren ist Hannes Wader der wichtigste Vertreter dessen, was man als die wahre deutsche Volksmusik bezeichnen könnte. Seine Lieder sind Geschichten, deren Zeitlosigkeit in einer tiefen, unverfallbaren Menschlich-keit begründet liegen. Vor dem Hintergrund der gegenseitigen Verantwortung ist ihr Meta-Thema die persönliche Freiheit.

Mit LIVE veröffentlicht der Liedermacher nun sein erstes vollgültiges So-lo-Live-Album. Eine dunkle und doch warme Stimme, das typische Vibrato, das seine Songs dramaturgisch steuert, eine stilsicher gezupfte Gitarre und ein ehrfürchtig begeistertes Publikum – mehr braucht es nicht für ein zeitloses Tondokument. Verteilt auf zwei CDs mit über 130 Minuten Spielzeit singt sich Wader quer durch seine beeindruckende Karriere – inklusive einer überaus amüsanten Verbeugung vor seinem Freund Reinhard Mey in ‘Nah dran‘.

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3 | 2015

szene | pop 18

Natalie Imbruglia Zurück im Geschäft Als Pop-Sängerin machte sich Natalie Imbruglia in den vergangenen sechs Jahren rar. Mit der aktuellen Einspielung MALE nun probiert die 40-jährige Australierin die Rückkehr ins Pop-Geschäft.

Nach ihrem Durchbruchs-Hit ‘Torn‘ (1997) gelangen der Sängerin vorwiegend in Euro-pa und Australien weitere Single- wie auch Alben-Erfolge. 2009 markierte dann vorerst ein Ende. Stattdessen arbeitete sie als Model, als Botschafterin des Hilfsnetzwerkes Virgin Unite und im Frühjahr 2014 erstmalig als Theaterschauspielerin in Großbritannien in Alan Ayckbourns Stück ‘Things We Do For Love‘. Neue Ideen für ein Album brachten sie zurück zur Musik. Von Männern gesungene Lieblingssongs sollten aus der weiblichen Perspektive interpretiert werden. Neil Youngs ‘Only Love Can Break Your He-art’, ‘Cannonball’ von Damien Rice, Tom Pettys ‘The Waiting’ oder Cat Stevens ‘The Wind’ sind nur einige Beispiele. Dabei stellten Imbruglia und ihr Produzent Billy Mann die Stimme und einen na-türlichen Sound in den Vordergrund. Ein Sound, der für entspannte, akustische Momente sorgt Thorsten Schatz II

BOY Klingende Symbiose Vier lange Jahre mussten die nicht wenigen Fans auf den Nachfolger des Debüts warten. Was damals schon sehr erfolgreich funktionierte, legt mit der neuen Veröffentlichung WE WERE HERE (Grönland/Good To Go) nun noch einen Zacken nach. BOY nennt sich das sympathische Duo um Sonja Glass und Valeska Steiner. Ihr beseelter Indie-Pop wägt sensibel ab zwischen melodischen Anleihen aus Electro und Singer/Songwriter-Pop. Es ist der warm-analoge, melodieverliebte Groove, der sofort berührt. Herz und Seele sind Trumpf, statt der gestylten Retorten-Karaoke vieler TV-Ta-lentshows. Schon längst ist klar, dass Letzteres kein Mensch braucht und TV diesbezüglich ein Medium von gestern ist. BOY zeigt internationales Niveau, was ihr hoher Charteinstieg unterstreicht. Auch ist die anstehende Tour ist zu großen Teilen bereits ausverkauft. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu-letzt. - Ein Hoch auf nachhaltige Popmusik! red II

Benjamin Biolay Tribut an Charles Trenet Als der große französische Chansonnier Charles Trenet 2001 im Alter von 87 stirbt, steht mit Benjamin Biolay der zukünftige Meister des „nouvelle chanson“ in den Startlöchern. Statt der gewohn-ten Experimentierlust, begibt sich Biolay mit seiner aktuellen Veröffentlichung TRENET bewusst auf einen ausgedehnt nostalgischen Trip. Ein Tribut an den Übervater ist sein bestimmendes Thema.

Der aus einer Anwaltsfamilie stammende Trenet ist nicht nur Ikone der Chansonkultur, sondern reüssier-te auch als Schauspieler. Als Musiker schrieb er u.a für Kollegen wie Yves Montand und Maurice Chevalier. Die 40er und 50er Jahre waren seine große Zeit. Kaum jemand dürfte seinen Welthit ‘La Mer‘ nicht kennen. Zusammen mit Bassist Nicholas Fiszman, dem Schlagzeuger Denis Benarrosh und einem 26-köp-fi gen Orchester tischt Benjamin Biolay 13 reizvoll arrangierte Stücke auf, wobei zwölf davon aus Trenets Feder stammen. Frühlingshafter Flair dringt aus den Boxen, das Reinheitsgebot des Chansons immer im Auge. Dabei ist ein unterschwelliger Swing stets mit von der Partie - Django Reinhardt beispielsweise lässt in ‘Le Grand Café‘ grüßen. Biolay selbst singt gelöst und bedient zudem noch Geige, Trompete und Klavier. Da-bei steht textlich das Thema „Paris“ im Zentrum. Kein Wunder, war der Bezug zwischen Chanson und der romantischen Metropole doch stets ein enger. - Eine swingende Hommage, die Trenet gefreut hätte! red II

Natalie ImbrugliaMale

Sony Masterworks/Sony Music

Arbeitete auch als Model und

Schauspielerin: die Australierin

Natalie Imbruglia

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TrenetBenjamin Biolay

Barclay/Universal Music

Total angesagt: Valeska Steiner und Sonja Glass

von BOY

Erweckt den Chanson der 40er und 50er zu neuem Leben: Benjamin Biolay

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19 pop | szene

Cäthe Alles neuEine Frau, die auszieht ihre Träume zu realisieren, so eine ist Cäthe. Der letztjährige Um-zug nach Berlin markiert einen Neuanfang für die Sängerin. Im November nun kommt sie nach Dresden, München, Berlin, Köln und Hamburg, um ihre soeben erschienene Songkollektion VAGABUND (DEAG/Sony Mu-sic) vorzustellen.

Deutsch zu singen ist seit Jah-ren mehr denn je wieder an-gesagt. Mit steigender Tendenz,

wie die aktuellen Charts mit u.a. Sarah Connors‘ Erfolgsalbum ‘Mutterspra-che‘ beweisen. Crooner wie Stefan Gwildis und Singer/Songwriterin Annett Louisan haben diesen Trend salonfähig gemacht. Ein Trend, der mit biederem Schlagergetue nichts am Hut hat. Vielmehr ist die ausgefeilte Singer/Songwri-ter-Kultur amerikanischer Vorbilder aus den Siebzigern eine Inspiration, welche bekanntlich auch die instrumentalen Fertigkeiten hoch ansetzte. Cäthe fügt mit ihren textlich selbstbewussten Statements über die üblichen Dramen des Lebens, verbunden mit einer locker-leichten Stimmführung, weitere Facetten hinzu. Aufgenommen unter Live-Bedingungen mit vierköpfi ger Band in den Hamburger Hafenklang Studios, besitzen die Lieder viel autobiographisches Flair. Vergangenes und der zielstrebige Blick nach vorn bestimmen das Koor-dinatenkreuz der 32-Jährigen und zeichnen eine Kurve, die nach oben zeigt. Dazu hat natürlich auch die neue Umgebung in Friedrichshain einen nicht un-wesentlichen Anteil. Der Traum hat somit gerade erst richtig begonnen. red II

AN

ZEIG

E

David GilmourAufbruch statt Rückzug„Pink Floyd ist Geschichte”, so unlängst die lapidare Mitteilung des langjährigen Gitarris-ten und Sängers David Gilmour. Dennoch ist für den 69-Jährigen ein Rückzug derzeit noch keine Option. Mit dem soeben erschienenen Soloalbum RATTLE THAT LOCK (Sony Music) und anschließender Tour probiert der Brite musikalisch andere Wege.

Nachdem das 2014 veröffentlichte Pink Flo-yd-Abschiedswerk ‘The Endless River‘ einen Schlusspunkt unter eine einzigartige Karrie-

re gesetzt hat, können sich die beiden verbliebenen David Gilmour und Schlagzeuger Nick Mason neu orientieren. Eine Reunion mit dem im Streit geschiedenen Roger Waters ist ausgeschlossen. Dennoch bietet ‘Ratt-le That Lock‘ einen kleinen Querverweis auf die Floyd-Zeit. Das Stück ‘A Boat Lies Waiting‘ ist eine Reminiszenz an den 2006 an Krebs gestorbe-nen Pink Floyd-Keyboarder Rick Wright, dessen große Leidenschaft neben der Musik das Segeln war. Angesprochen auf die kommende Konzerttour, freut sich Gilmour auf den etwas „kleineren Rahmen“. Den riesigen Stadi-onbühnen mittlerweile überdrüssig, bevorzugt er „lieber den direkten Kon-takt zum Publikum“. Dabei wird es selektiv auch das ein oder andere Flo-yd-Stück auf die Konzert-Setlist, so ließ er durchblicken, schaffen. red II

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g Hat mit dem Kapitel Pink

Floyd abgeschlos-sen. Gitarrist und

Sänger David Gilmour

OUT NOW!

RIVERSIDEs sechstes Studioalbum ist eine wahre musikalische Glanzstunde und ein absoluter Meilenstein

des atmosphärischen Progressive Rocks.

Auch erhältlich als Ltd. Edition 2CD Mediabook (inkl. “Day Session” 5-Track Bonus-Disc) und als 180gr 2LP

(mit Extra-Track und dem Album auf CD als Bonus).

RIVERSIDE auf Tour: 15.10. Dresden, 16.10. Oberhausen, 17.10. Zwolle (NL),

18.10. Tilburg (NL), 04.11. Pratteln (CH), 05.11. München, 06.11. Karlsruhe, 07.11. Berlin

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OUT NOW!

Neun großartige neue Songs der kalifornischen Prog Rock Legende Spock‘s Beard!

Produziert, gemixt und gemastert von Rich Mouser!

Auch erhältlich als Ltd. Edition Media Book (inkl. Bonus Track) und als 180gr Gatefold 2LP Vinyl Edition (inkl. Album auf CD).

Auf großer Europa-Tour im Herbst 2015!

3 | 2015

szene | pop 18

Natalie Imbruglia Zurück im Geschäft Als Pop-Sängerin machte sich Natalie Imbruglia in den vergangenen sechs Jahren rar. Mit der aktuellen Einspielung MALE nun probiert die 40-jährige Australierin die Rückkehr ins Pop-Geschäft.

Nach ihrem Durchbruchs-Hit ‘Torn‘ (1997) gelangen der Sängerin vorwiegend in Euro-pa und Australien weitere Single- wie auch Alben-Erfolge. 2009 markierte dann vorerst ein Ende. Stattdessen arbeitete sie als Model, als Botschafterin des Hilfsnetzwerkes Virgin Unite und im Frühjahr 2014 erstmalig als Theaterschauspielerin in Großbritannien in Alan Ayckbourns Stück ‘Things We Do For Love‘. Neue Ideen für ein Album brachten sie zurück zur Musik. Von Männern gesungene Lieblingssongs sollten aus der weiblichen Perspektive interpretiert werden. Neil Youngs ‘Only Love Can Break Your He-art’, ‘Cannonball’ von Damien Rice, Tom Pettys ‘The Waiting’ oder Cat Stevens ‘The Wind’ sind nur einige Beispiele. Dabei stellten Imbruglia und ihr Produzent Billy Mann die Stimme und einen na-türlichen Sound in den Vordergrund. Ein Sound, der für entspannte, akustische Momente sorgt Thorsten Schatz II

BOY Klingende Symbiose Vier lange Jahre mussten die nicht wenigen Fans auf den Nachfolger des Debüts warten. Was damals schon sehr erfolgreich funktionierte, legt mit der neuen Veröffentlichung WE WERE HERE (Grönland/Good To Go) nun noch einen Zacken nach. BOY nennt sich das sympathische Duo um Sonja Glass und Valeska Steiner. Ihr beseelter Indie-Pop wägt sensibel ab zwischen melodischen Anleihen aus Electro und Singer/Songwriter-Pop. Es ist der warm-analoge, melodieverliebte Groove, der sofort berührt. Herz und Seele sind Trumpf, statt der gestylten Retorten-Karaoke vieler TV-Ta-lentshows. Schon längst ist klar, dass Letzteres kein Mensch braucht und TV diesbezüglich ein Medium von gestern ist. BOY zeigt internationales Niveau, was ihr hoher Charteinstieg unterstreicht. Auch ist die anstehende Tour ist zu großen Teilen bereits ausverkauft. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu-letzt. - Ein Hoch auf nachhaltige Popmusik! red II

Benjamin Biolay Tribut an Charles Trenet Als der große französische Chansonnier Charles Trenet 2001 im Alter von 87 stirbt, steht mit Benjamin Biolay der zukünftige Meister des „nouvelle chanson“ in den Startlöchern. Statt der gewohn-ten Experimentierlust, begibt sich Biolay mit seiner aktuellen Veröffentlichung TRENET bewusst auf einen ausgedehnt nostalgischen Trip. Ein Tribut an den Übervater ist sein bestimmendes Thema.

Der aus einer Anwaltsfamilie stammende Trenet ist nicht nur Ikone der Chansonkultur, sondern reüssier-te auch als Schauspieler. Als Musiker schrieb er u.a für Kollegen wie Yves Montand und Maurice Chevalier. Die 40er und 50er Jahre waren seine große Zeit. Kaum jemand dürfte seinen Welthit ‘La Mer‘ nicht kennen. Zusammen mit Bassist Nicholas Fiszman, dem Schlagzeuger Denis Benarrosh und einem 26-köp-fi gen Orchester tischt Benjamin Biolay 13 reizvoll arrangierte Stücke auf, wobei zwölf davon aus Trenets Feder stammen. Frühlingshafter Flair dringt aus den Boxen, das Reinheitsgebot des Chansons immer im Auge. Dabei ist ein unterschwelliger Swing stets mit von der Partie - Django Reinhardt beispielsweise lässt in ‘Le Grand Café‘ grüßen. Biolay selbst singt gelöst und bedient zudem noch Geige, Trompete und Klavier. Da-bei steht textlich das Thema „Paris“ im Zentrum. Kein Wunder, war der Bezug zwischen Chanson und der romantischen Metropole doch stets ein enger. - Eine swingende Hommage, die Trenet gefreut hätte! red II

Natalie ImbrugliaMale

Sony Masterworks/Sony Music

Arbeitete auch als Model und

Schauspielerin: die Australierin

Natalie Imbruglia

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TrenetBenjamin Biolay

Barclay/Universal Music

Total angesagt: Valeska Steiner und Sonja Glass

von BOY

Erweckt den Chanson der 40er und 50er zu neuem Leben: Benjamin Biolay

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19 pop | szene

Cäthe Alles neuEine Frau, die auszieht ihre Träume zu realisieren, so eine ist Cäthe. Der letztjährige Um-zug nach Berlin markiert einen Neuanfang für die Sängerin. Im November nun kommt sie nach Dresden, München, Berlin, Köln und Hamburg, um ihre soeben erschienene Songkollektion VAGABUND (DEAG/Sony Mu-sic) vorzustellen.

Deutsch zu singen ist seit Jah-ren mehr denn je wieder an-gesagt. Mit steigender Tendenz,

wie die aktuellen Charts mit u.a. Sarah Connors‘ Erfolgsalbum ‘Mutterspra-che‘ beweisen. Crooner wie Stefan Gwildis und Singer/Songwriterin Annett Louisan haben diesen Trend salonfähig gemacht. Ein Trend, der mit biederem Schlagergetue nichts am Hut hat. Vielmehr ist die ausgefeilte Singer/Songwri-ter-Kultur amerikanischer Vorbilder aus den Siebzigern eine Inspiration, welche bekanntlich auch die instrumentalen Fertigkeiten hoch ansetzte. Cäthe fügt mit ihren textlich selbstbewussten Statements über die üblichen Dramen des Lebens, verbunden mit einer locker-leichten Stimmführung, weitere Facetten hinzu. Aufgenommen unter Live-Bedingungen mit vierköpfi ger Band in den Hamburger Hafenklang Studios, besitzen die Lieder viel autobiographisches Flair. Vergangenes und der zielstrebige Blick nach vorn bestimmen das Koor-dinatenkreuz der 32-Jährigen und zeichnen eine Kurve, die nach oben zeigt. Dazu hat natürlich auch die neue Umgebung in Friedrichshain einen nicht un-wesentlichen Anteil. Der Traum hat somit gerade erst richtig begonnen. red II

AN

ZEIG

E

David GilmourAufbruch statt Rückzug„Pink Floyd ist Geschichte”, so unlängst die lapidare Mitteilung des langjährigen Gitarris-ten und Sängers David Gilmour. Dennoch ist für den 69-Jährigen ein Rückzug derzeit noch keine Option. Mit dem soeben erschienenen Soloalbum RATTLE THAT LOCK (Sony Music) und anschließender Tour probiert der Brite musikalisch andere Wege.

Nachdem das 2014 veröffentlichte Pink Flo-yd-Abschiedswerk ‘The Endless River‘ einen Schlusspunkt unter eine einzigartige Karrie-

re gesetzt hat, können sich die beiden verbliebenen David Gilmour und Schlagzeuger Nick Mason neu orientieren. Eine Reunion mit dem im Streit geschiedenen Roger Waters ist ausgeschlossen. Dennoch bietet ‘Ratt-le That Lock‘ einen kleinen Querverweis auf die Floyd-Zeit. Das Stück ‘A Boat Lies Waiting‘ ist eine Reminiszenz an den 2006 an Krebs gestorbe-nen Pink Floyd-Keyboarder Rick Wright, dessen große Leidenschaft neben der Musik das Segeln war. Angesprochen auf die kommende Konzerttour, freut sich Gilmour auf den etwas „kleineren Rahmen“. Den riesigen Stadi-onbühnen mittlerweile überdrüssig, bevorzugt er „lieber den direkten Kon-takt zum Publikum“. Dabei wird es selektiv auch das ein oder andere Flo-yd-Stück auf die Konzert-Setlist, so ließ er durchblicken, schaffen. red II

Foto

: Kev

in W

este

nber

g Hat mit dem Kapitel Pink

Floyd abgeschlos-sen. Gitarrist und

Sänger David Gilmour

OUT NOW!

RIVERSIDEs sechstes Studioalbum ist eine wahre musikalische Glanzstunde und ein absoluter Meilenstein

des atmosphärischen Progressive Rocks.

Auch erhältlich als Ltd. Edition 2CD Mediabook (inkl. “Day Session” 5-Track Bonus-Disc) und als 180gr 2LP

(mit Extra-Track und dem Album auf CD als Bonus).

RIVERSIDE auf Tour: 15.10. Dresden, 16.10. Oberhausen, 17.10. Zwolle (NL),

18.10. Tilburg (NL), 04.11. Pratteln (CH), 05.11. München, 06.11. Karlsruhe, 07.11. Berlin

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OUT NOW!

Neun großartige neue Songs der kalifornischen Prog Rock Legende Spock‘s Beard!

Produziert, gemixt und gemastert von Rich Mouser!

Auch erhältlich als Ltd. Edition Media Book (inkl. Bonus Track) und als 180gr Gatefold 2LP Vinyl Edition (inkl. Album auf CD).

Auf großer Europa-Tour im Herbst 2015!

3 | 2015

rezensionen | dvd 20

DVD Area | Musik in Bild und Ton

Als am 14. September 2014 Jeff Lynne auf die Bretter der Hyde Park-Bühne stieg, lag ihm sein Publikum zu Füßen. Textsi-cher und bisweilen frenetisch feierten die Fans sein Electric Light Orchestra, deren Crossover-Oldies wie ‘Roll Over Bee-thoven‘ bei partywilligen Erwachsenen offensichtlich noch immer funktionieren.

DVD-Tipp | Pop

Jeff Lynne’s E.L.O.Live In Hyde ParkEagle Vision EREDV 1185/Edel

Das Timbre ihrer Stimme war nicht von dieser Welt. Bewusst wurde das vielen erst, als die Londonerin 2011 unerwartet starb. Eigentlich war Pop nicht ihr Ding, vielmehr hatten es Amy Soul und Jazz angetan. Auf-schlussreiche Kommentare vieler Insider machen dieses prall gefüllte Doku-Dop-pel zu einer kurzweiligen Angelegenheit.

DVD-Tipp | Soul - Pop

Amy WinehouseInside & OutThe Collector’s Forum DVDCD054/in-akustik

Es war der Druck eines unfähigen Manage-ments, der das Trio um Gitarrist und Sän-ger Rory Gallagher auf dem Höhepunkt ihrer kurzen Karriere just nach diesem fesselnden Auftritt vor 600.000(!) Men-schen beim legendären Isle of Wight-Fes-tival leider zur Aufl ösung zwang. Bonus-zugabe: ein Auftritt im Beat Club 1970!

DVD-Tipp | Rock - Blues

TasteWhat’s Going On - LiveEagle Vision EREDV1190/Edel

Dieses Doppelpack steigt tief in die His-torie der noch aktiven Sängerin. Aus dem Umkreis der New Yorker-Punkszene im legendären Klub CBGBs heraus entwi-ckelte sie einst ihren rotzigen Rocksound mit Punkattitüde. Ihr Hit ‘Because The Night‘ offenbart nur die poppige Oberfl ä-che einer ansonsten rebellischen Aktivistin.

DVD-Tipp | Rock

Patti SmithHell Hath No FuryPride PG2DVD180/in-akustik

Crossover im Hier und Jetzt spielt die Vi-olinistin und ECHO-Gewinnerin Lindsey Stirling. Im beigefügten Interview wird klar, dass die junge Amerikanerin sich vom Er-folg getragen fühlt. Zusammen mit Band und Tänzern liefern alle Beteiligten pro-fessionelles Entertainment inkl. der Hit-singles ‘Shatter Me‘ und ‘Beyond The Veil‘.

DVD-Tipp | Crossover - Pop

Lindsey StirlingLive From LondonWe Love Music/Universal Music 0602547 386823

Eine Doku über das US Folk Revival 1961 -1965 und Dylans kontrovers diskutier-ten Wechsel ins rockige Genre ist Kern dieser umfangreichen Zusammenstellung. Robert Allen Zimmermans, alias Bob Dylan, frühe Mentoren wie Pete Seeger und Woody Guthrie konnten seinen Drang nach Veränderung nicht stoppen.

DVD-Tipp | Singer/Songwriter

Bob DylanRoads Rapidly ChangingSexy Intellectual SIDVD 582/in-akustik

proudly presents

DAS NEUE ALBUM4 SETS MIT JE 4 SONGS.AUFGENOMMEN IN 4 STÄDTEN.NEW YORK. AMSTERDAM. BERLIN. NEW ORLEANS.

JOE JACKSONFAST FORWARD

www.ear-music.net · Facebook: earmusicofficial · Youtube: earmusicofficial · Twitter @earmusicedel

AB 2.OKTOBERCD | VINYL | DOWNLOAD

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21 cd | rezensionen

Hot Spots | 4 CD-Tipps der Redaktion

Klaus Hoffmann’s Biografi e ist seit jeher eng mit Berlin ver-bunden. Dieses am 16.12.14 im Friedrichspalast mitgeschnitte-ne Heimspiel des Liedermachers zeigt den mittlerweile 64-Jäh-rigen zusammen mit seiner gut eingespielten Band entspannt und inspiriert. Neben einigen Seitensprüngen zu Jacques Brel und Charles Aznavour, unternimmt Hoffmann in einer fast 3-stündigen Dramaturgie auch einen unterhaltsamen Streifzug durch Berlin. - Ab Oktober auf großer Herbsttour.

CD-Tipp | Liedermacher

Klaus Hoffmann Sehnsucht - Live In Berlin stille-music/Indigo CD 10768-2

Einige subsummieren die junge US-Sängerin unter Jazz. Doch ähnlich wie bei Norah Jones, zeigt Wright eher eine Vorliebe für Country, Rhythm&Blues sowie typischer Singer/Songwri-ter-Ästhetik. Auf ‘Right Where You Are‘ trifft sie auf Gregory Porter, auch das immer wieder gern interpretierte ‘River Man‘ von Nick Drake, hier mit Gasttrompeter Till Brönner, steht ihr gut. 10 der 15 Stücke hat sie selbst geschrieben. Do-minieren tut ein sanfter, vornehm akustisch gehaltener Sound.

Joe Davis zeigt mit seinem allseits geschätzten Label Far Out auch im 20. Jahr keine Ermüdungserscheinungen. Aus gegebe-nem Anlass gibt’s ein Doppelpack mit 15 Katalog-Nuggets von Marcos Valle, Joyce, The Ipanemas, Azymuth und Banda Black Rio sowie auf CD zwei 27 Club-Remixe renommierter Freunde wie Gilles Peterson, 4hero und Kenny Dope. Höchst-persönlich kompiliert, gelingt dem Londoner Labelchef ein breites Spektrum sonniger Klänge. Auf die nächsten 20 Jahre!

Allenfalls drei von 12 Songs erinnern vage an frühe Zeiten, als der Brite Mitglied der legendären Folkrocker Fairport Convention war. Seitdem hat der bei Kennern hochgeschätzte Gitarrist ein imposantes Solowerk hingelegt, welchem mit STILL ein wei-teres feines Mosaiksteinchen hinzugefügt wird. Aufgenommen wurde in Chicago unter der Ägide von Produzent Jeff Twee-dy (Wilco), der den neuen Thompson-Kompositionen einen gitarrenlastigen, vorwiegend rockigeren Rahmen verpasste.

CD-Tipp | Singer/Songwriter

CD-Tipp | Brazil

CD-Tipp | Folk - Rock

Lizz Wright Freedom & Surrender Concord/Universal Music 00888072372207

Various ArtistsBrazilikaFarOut FARO185CD/H’Art Musik Vertrieb

Richard ThompsonStill Proper Records PRPCD 131/H’Art Musik Vertrieb

KARSTENJAHNKEKONZERTDIREKTIONGMBH

TICKETS: 01806 62 62 80*

& (0 40) 4 13 22 60*Fest netz: € 0,20/Anruf , Mobilfunk max. € 0,60/Anruf

→ KJ.DE

›Nachtfahrten‹ Solo – Duo – Trio 28.10.15 BERLIN Kammermusiksaal30.10.15 MÜNCHEN Prinzregententheater31.10.15 MEMMINGEN Maximilian-Kolbe-Haus01.11.15 STUTTGART Theaterhaus03.11.15 HANNOVER Theater Am Aegi04.11.15 BREMEN Glocke05.11.15 KREUZTAL Stadthalle06.11.15 DÜSSELDORF Robert Schumann Saal07.11.15 DORTMUND Konzerthaus08.11.15 STRASSBURG [FR] Jazzdor Festival09.11.15 FRANKFURT Alte Oper11.11.15 ERLANGEN E-Werk12.11.15 KARLSRUHE Tollhaus13.11.15 HAMBURG Laeiszhalle

MICHAEL WOLLNY

›Get Happy‹ Tour 2015 13.10.15 FRANKFURT Alte Oper14.10.15 KARLSRUHE Tollhaus16.10.15 LEIPZIG Stadtbad17.10.15 HAMBURG Laeiszhalle23.10.15 DORTMUND Konzerthaus24.10.15 MÜNCHEN Philharmonie25.10.15 BERLIN Admiralspalast26.10.15 DÜSSELDORF SAVOY THEATER

PINK MARTINI

AN

ZEIG

E

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3 | 2015

rezensionen | dvd 20

DVD Area | Musik in Bild und Ton

Als am 14. September 2014 Jeff Lynne auf die Bretter der Hyde Park-Bühne stieg, lag ihm sein Publikum zu Füßen. Textsi-cher und bisweilen frenetisch feierten die Fans sein Electric Light Orchestra, deren Crossover-Oldies wie ‘Roll Over Bee-thoven‘ bei partywilligen Erwachsenen offensichtlich noch immer funktionieren.

DVD-Tipp | Pop

Jeff Lynne’s E.L.O.Live In Hyde ParkEagle Vision EREDV 1185/Edel

Das Timbre ihrer Stimme war nicht von dieser Welt. Bewusst wurde das vielen erst, als die Londonerin 2011 unerwartet starb. Eigentlich war Pop nicht ihr Ding, vielmehr hatten es Amy Soul und Jazz angetan. Auf-schlussreiche Kommentare vieler Insider machen dieses prall gefüllte Doku-Dop-pel zu einer kurzweiligen Angelegenheit.

DVD-Tipp | Soul - Pop

Amy WinehouseInside & OutThe Collector’s Forum DVDCD054/in-akustik

Es war der Druck eines unfähigen Manage-ments, der das Trio um Gitarrist und Sän-ger Rory Gallagher auf dem Höhepunkt ihrer kurzen Karriere just nach diesem fesselnden Auftritt vor 600.000(!) Men-schen beim legendären Isle of Wight-Fes-tival leider zur Aufl ösung zwang. Bonus-zugabe: ein Auftritt im Beat Club 1970!

DVD-Tipp | Rock - Blues

TasteWhat’s Going On - LiveEagle Vision EREDV1190/Edel

Dieses Doppelpack steigt tief in die His-torie der noch aktiven Sängerin. Aus dem Umkreis der New Yorker-Punkszene im legendären Klub CBGBs heraus entwi-ckelte sie einst ihren rotzigen Rocksound mit Punkattitüde. Ihr Hit ‘Because The Night‘ offenbart nur die poppige Oberfl ä-che einer ansonsten rebellischen Aktivistin.

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Crossover im Hier und Jetzt spielt die Vi-olinistin und ECHO-Gewinnerin Lindsey Stirling. Im beigefügten Interview wird klar, dass die junge Amerikanerin sich vom Er-folg getragen fühlt. Zusammen mit Band und Tänzern liefern alle Beteiligten pro-fessionelles Entertainment inkl. der Hit-singles ‘Shatter Me‘ und ‘Beyond The Veil‘.

DVD-Tipp | Crossover - Pop

Lindsey StirlingLive From LondonWe Love Music/Universal Music 0602547 386823

Eine Doku über das US Folk Revival 1961 -1965 und Dylans kontrovers diskutier-ten Wechsel ins rockige Genre ist Kern dieser umfangreichen Zusammenstellung. Robert Allen Zimmermans, alias Bob Dylan, frühe Mentoren wie Pete Seeger und Woody Guthrie konnten seinen Drang nach Veränderung nicht stoppen.

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Klaus Hoffmann’s Biografi e ist seit jeher eng mit Berlin ver-bunden. Dieses am 16.12.14 im Friedrichspalast mitgeschnitte-ne Heimspiel des Liedermachers zeigt den mittlerweile 64-Jäh-rigen zusammen mit seiner gut eingespielten Band entspannt und inspiriert. Neben einigen Seitensprüngen zu Jacques Brel und Charles Aznavour, unternimmt Hoffmann in einer fast 3-stündigen Dramaturgie auch einen unterhaltsamen Streifzug durch Berlin. - Ab Oktober auf großer Herbsttour.

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Klaus Hoffmann Sehnsucht - Live In Berlin stille-music/Indigo CD 10768-2

Einige subsummieren die junge US-Sängerin unter Jazz. Doch ähnlich wie bei Norah Jones, zeigt Wright eher eine Vorliebe für Country, Rhythm&Blues sowie typischer Singer/Songwri-ter-Ästhetik. Auf ‘Right Where You Are‘ trifft sie auf Gregory Porter, auch das immer wieder gern interpretierte ‘River Man‘ von Nick Drake, hier mit Gasttrompeter Till Brönner, steht ihr gut. 10 der 15 Stücke hat sie selbst geschrieben. Do-minieren tut ein sanfter, vornehm akustisch gehaltener Sound.

Joe Davis zeigt mit seinem allseits geschätzten Label Far Out auch im 20. Jahr keine Ermüdungserscheinungen. Aus gegebe-nem Anlass gibt’s ein Doppelpack mit 15 Katalog-Nuggets von Marcos Valle, Joyce, The Ipanemas, Azymuth und Banda Black Rio sowie auf CD zwei 27 Club-Remixe renommierter Freunde wie Gilles Peterson, 4hero und Kenny Dope. Höchst-persönlich kompiliert, gelingt dem Londoner Labelchef ein breites Spektrum sonniger Klänge. Auf die nächsten 20 Jahre!

Allenfalls drei von 12 Songs erinnern vage an frühe Zeiten, als der Brite Mitglied der legendären Folkrocker Fairport Convention war. Seitdem hat der bei Kennern hochgeschätzte Gitarrist ein imposantes Solowerk hingelegt, welchem mit STILL ein wei-teres feines Mosaiksteinchen hinzugefügt wird. Aufgenommen wurde in Chicago unter der Ägide von Produzent Jeff Twee-dy (Wilco), der den neuen Thompson-Kompositionen einen gitarrenlastigen, vorwiegend rockigeren Rahmen verpasste.

CD-Tipp | Singer/Songwriter

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CD-Tipp | Folk - Rock

Lizz Wright Freedom & Surrender Concord/Universal Music 00888072372207

Various ArtistsBrazilikaFarOut FARO185CD/H’Art Musik Vertrieb

Richard ThompsonStill Proper Records PRPCD 131/H’Art Musik Vertrieb

KARSTENJAHNKEKONZERTDIREKTIONGMBH

TICKETS: 01806 62 62 80*

& (0 40) 4 13 22 60*Fest netz: € 0,20/Anruf , Mobilfunk max. € 0,60/Anruf

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›Nachtfahrten‹ Solo – Duo – Trio 28.10.15 BERLIN Kammermusiksaal30.10.15 MÜNCHEN Prinzregententheater31.10.15 MEMMINGEN Maximilian-Kolbe-Haus01.11.15 STUTTGART Theaterhaus03.11.15 HANNOVER Theater Am Aegi04.11.15 BREMEN Glocke05.11.15 KREUZTAL Stadthalle06.11.15 DÜSSELDORF Robert Schumann Saal07.11.15 DORTMUND Konzerthaus08.11.15 STRASSBURG [FR] Jazzdor Festival09.11.15 FRANKFURT Alte Oper11.11.15 ERLANGEN E-Werk12.11.15 KARLSRUHE Tollhaus13.11.15 HAMBURG Laeiszhalle

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›Get Happy‹ Tour 2015 13.10.15 FRANKFURT Alte Oper14.10.15 KARLSRUHE Tollhaus16.10.15 LEIPZIG Stadtbad17.10.15 HAMBURG Laeiszhalle23.10.15 DORTMUND Konzerthaus24.10.15 MÜNCHEN Philharmonie25.10.15 BERLIN Admiralspalast26.10.15 DÜSSELDORF SAVOY THEATER

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AB 2.OKTOBERCD | VINYL | DOWNLOAD

Paavo JärviPultgewaltige VielfaltMan kann den estnischen Dirigenten Paavo Järvi durchaus als glücklich be-zeichnen. Gegenwärtig hat er einen hervorragenden Karrierelauf. Und kein anderer Pultgewaltiger nimmt augenblicklich dermaßen viele Tonträger auf.

Der 52-jährige Este mit dem amerikanischen Pass ist Sohn von Taktstock-Urgestein Neeme Järvi. Auch sein zehn Jahre jüngerer Bruder Kristjan dirigiert. Nach wie vor leitet Paavo („eine ideale Partnerschaft“, freut er sich) die Deutschen Kam-merphilharmonie Bremen. Soeben hat er seine letzte Saison als Chef des Orchestre de Paris be-gonnen, mit dem er im Januar die neue, gefeierte Philharmonie in der französischen Hauptstadt er-öffnet hatte. Zusätzlich begann er gerade als neu-er Musikdirektor des NHK Symphony Orchestra in Tokio, Japans bestem Klangkörper, mit dem er Großes vorhat.

Rastlose Tonträger - Aufnahmetätigkeit

Über seine rastlose Tonträger-Aufnahmetätigkeit sagt Järvi: „Das Beste was mir passierte, ist der Zusammenbruch der großen Firmen. Ich kann tun, was ich will, die Finanzierung ist leicht, man muss mit den Organisationen zusam-menarbeiten und die wollen sichtbar sein, also finden sie Wege, deine Arbeit zu bezahlen. Und so kann ich alles einspielen, was ich machen möchte, mit diversen Orchestern. Ich drücke sie allerdings auch sehr in die Richtung, die mir wichtig ist.“

Nach drei Schostakowitsch-Kantaten mit dem Estnischen Nationalorches-ter (Erato), dem er ebenfalls beratend zur Seite steht, erschien mit Järvi und dem Orchester de Paris kürzlich die feinsinnige 1. Sinfonie von Henri Dutilleux mit Christian Tetzlaff (Erato), Schostakowitschs wuchtige 7. Sin-fonie mit dem Russischen Nationalorchester wurde beim Label Pentatone

herausgebracht. Nach sieben Jahre hat er aktuell seinen klangprächtigen Mahler-Zyklus mit dem hr-Sinfonieorches-ter auf DVD (cMajor) vollendet, mit seinem ehemaligen Orchester sind ebenfalls die 4. und 6. Sinfonie von An-ton Bruckner veröffentlicht worden (Sony Classcial), zum 150. Komponistengeburtstag erscheint darüber hinaus ein ein kompletter Nielsen-Zyklus. Damit nicht genug: Einige frische CD‘s dokumentieren auch langjährige Partner-schaften mit Instrumentalistenfreunden, so Prokofiews 2. Violinkonzert mit Viktoria Mullova (Onyx), aber auch das 5. Konzert von Mozart und das 4. von Henri Vieuxtemps mit Hilary Hahn (Deutsche Grammophon) plus Proko-fiews Cellokonzert mit Steven Isserlis (Hyperion). Auf einer Sony-Porträt-CD der Deutscher Kammerphilhar-monie finden sich während dessen drei neue Ungarische Brahms-Tänze.

Heimat in Florida

„Mein Leben ist nie langweilig“, freut sich einer, der jeden freien Moment bei der Familie in Florida verbringt. „In diesem Landstrich ist es immer schön, wir leben in Palm Beach am Meer, und ich nehme dann die Kinder aus der Schule, um mit ihnen Quality Time zu verbringen.“ Und berufl ich? Ein Brahms-Zyklus mit seinem Bremern wird das nächste CD-Projekt sein, danach Sibelius mit den Pa-risern, dann vielleicht noch Mendelssohn: „Wobei der für mich gegenwärtig nicht so im Mittelpunkt steht, ich ma-che lieber etwas mehr Haydn. Mendelssohn ist gefährlich, wenn man vom Barock kommt. Da fi nde ich es von der

spätromantischen Seite besser. Ist auch komisch, dass heute alles in Zyklen ge-macht wird.“

Paavo Järvi will nicht mehr so viel gastieren. „Ich bekomme andere Re-sultate, wenn ich etwas längere Zeit mit einem Orchester entwickele. Ein Orchester ändert sich nicht so sehr für einen Gastdirigenten, es kommt ihm zwar entgegen, aber es ist an-ders, wenn es Kontinuität gibt. Zu Beginn ist immer ein Kampf, neue Persönlichkeiten treffen aufeinander, das kostet Energie. Am Anfang ist das

schon spannend, aber irgendwann möchte man sich konzentrieren. So wie ich es jetzt mit meinem japa-nischen Orchester tue. Passt!“ Manuel Brug II

DVD-Tipp | Klassik

Paavo JärviGustav Mahler: Die SinfoniencMajor/Naxos 0814337013301

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„Das Beste was mir passierte, ist der Zusammenbruch der großen Fir-men. Ich kann tun, was ich will, die Finanzierung ist leicht, man muss

mit den Organisationen zusammen-arbeiten und die wollen sichtbar sein, also fi nden sie Wege, deine Arbeit zu bezahlen. Und so kann

ich alles einspielen, was ich machen möchte, mit diversen Orchestern.“

Paavo Järvi

Große Pläne mit dem NHK Symphony Orchestra in Tokio: Pultstar Paavo Järvi

3 | 2015

aktuell | klassik 22

Ludwig XIV.Musik am Hofe des klangverliebten Sonnenkönigs Der König tanzt. Das tun Monarchen bis heute – mehr oder weniger freiwillig, mitunter zähneknirschend und mit unter-schiedlichster Allüre; schließlich haben sie ja auch ihre repräsentativen Pfl ichten. Ludwig XIV. tanzte allerdings nicht nur im Ballsaal, sondern auch auf der Bühne. Als beweglicher Ballerino-Kindkönig, der übrigens auch virtuos die ab 1690 mo-dische Gitarre spielte, inmitten seiner sich wie im Planetensystem um dieses Zentralgestirn reihenden Höfl inge.

Ludwig XIV. hatte freilich nicht nur Spaß am Tanz und Tand, er erkannte schnell den propagandistischen Wert dieser Auftritte. Ganz besonders groß war der offenbar, als er 15-jährig im Louvre im ‘Ballet Royal de la Nuit‘ als Sonne auftrat. Die Sonne von 1653 blieb förmlich an ihm kleben, Ludwig wurde, obwohl nicht von ihm so etikettiert und propagiert, der ewige Son-nenkönig, le roi soleil.

Dieses ‘Ballet Royal de la Nuit‘, nur siebenmal auf die Bühne gebracht, war ein fast alle Sinne beschäftigendes Gemeinschaftswerk der darstellenden Künste, komponiert aus Rezitation, Gesang, Tanz, Musik, Ausstattung. Über-legen zusammengestellt und dramaturgisch gestaltet, eingeteilt in vier Par-tien oder ‘Wachen‘, in denen das allegorische, konsequent den Souverän verherrlichende Geschehen abrollte und erblühte – bis hin zum fi nalen Son-nenaufgang, der die Morgenröte jenes Königs für die Nation bedeuten sollte. Ein Spektakel der barocken Art. Damals noch von sechs, bis auf Cavalli und Rossi heutzutage weniger bedeutenden, Komponisten bewältigt.

Weitgehend originalgetreue Musik

Obwohl dieses Werk schnell in seiner historischen Bedeutung eingeordnet wurde, geriet es, weil nie wieder gespielt, in Vergessenheit. Tanzschritte und Kostüme überlebten in Skizzenbüchern, nicht aber die Musik. Die hat nun – extra zum Jubiläum des 300. Todestages des Königs – der Musikologe und Dirigent Sebastien Daucé als ‘Le Concert Royal de la Nuit‘ rekonstruiert und neu komponiert. Als schönes, repräsentatives, einem Ludwig XIV. würdiges CD-Buch ist das Doppelalbum bei harmonia mundi erschienen. Anders als im opulenten Film von Gérard Corbiau aus dem Jahr 2000, könnte der König jetzt also zu der weitgehend originalgetreuen Musik tanzen. Manuel Brug II

Paavo JärviGustav Mahler: Die SinfoniencMajor/Naxos 0814337013301

CD-Tipp | Klassik

Sebastien DaucéLe Concert Royal de la nuitharmonia mundi 3149020222379

MOZART

Die Entführung aus dem Serail

Robin Johannsen (Konstanze) Mari Eriksmoen (Blonde)

Maximilian Schmitt (Belmonte) Julian Prégardien (Pedrillo)

Dimitry Ivashchenko (Osmin)Cornelius Obonya (Bassa Selim)

RIAS KammerchorAkademie für Alte Musik Berlin

René Jacobs

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Erstaunliche ModernitätDie 1782 in Wien uraufgeführte Entführung aus dem

Serail war für Mozart ein beispielloser öffentlicher und beruflicher Erfolg. Dieser glänzende Triumph kam nicht von ungefähr: Mit geschickt genutzten

musikalischen Exotismen und einem Libretto, das die Ideen der Aufklärung feiert, wendete sich die Oper gegen die zeitgenössischen Vorurteile gegenüber dem Osmanischen Reich. In seinem Eintreten für eine deutsche Nationaloper legte Mozart großen

Wert auf die später leider oft verstümmelten Dialoge, die hier jedoch aus Respekt vor dem Text wieder

zu ihrem Recht gelangen, um die erstaunliche Modernität des Werks zu unterstreichen.

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23 klassik | aktuell

Paavo JärviPultgewaltige VielfaltMan kann den estnischen Dirigenten Paavo Järvi durchaus als glücklich be-zeichnen. Gegenwärtig hat er einen hervorragenden Karrierelauf. Und kein anderer Pultgewaltiger nimmt augenblicklich dermaßen viele Tonträger auf.

Der 52-jährige Este mit dem amerikanischen Pass ist Sohn von Taktstock-Urgestein Neeme Järvi. Auch sein zehn Jahre jüngerer Bruder Kristjan dirigiert. Nach wie vor leitet Paavo („eine ideale Partnerschaft“, freut er sich) die Deutschen Kam-merphilharmonie Bremen. Soeben hat er seine letzte Saison als Chef des Orchestre de Paris be-gonnen, mit dem er im Januar die neue, gefeierte Philharmonie in der französischen Hauptstadt er-öffnet hatte. Zusätzlich begann er gerade als neu-er Musikdirektor des NHK Symphony Orchestra in Tokio, Japans bestem Klangkörper, mit dem er Großes vorhat.

Rastlose Tonträger - Aufnahmetätigkeit

Über seine rastlose Tonträger-Aufnahmetätigkeit sagt Järvi: „Das Beste was mir passierte, ist der Zusammenbruch der großen Firmen. Ich kann tun, was ich will, die Finanzierung ist leicht, man muss mit den Organisationen zusam-menarbeiten und die wollen sichtbar sein, also finden sie Wege, deine Arbeit zu bezahlen. Und so kann ich alles einspielen, was ich machen möchte, mit diversen Orchestern. Ich drücke sie allerdings auch sehr in die Richtung, die mir wichtig ist.“

Nach drei Schostakowitsch-Kantaten mit dem Estnischen Nationalorches-ter (Erato), dem er ebenfalls beratend zur Seite steht, erschien mit Järvi und dem Orchester de Paris kürzlich die feinsinnige 1. Sinfonie von Henri Dutilleux mit Christian Tetzlaff (Erato), Schostakowitschs wuchtige 7. Sin-fonie mit dem Russischen Nationalorchester wurde beim Label Pentatone

herausgebracht. Nach sieben Jahre hat er aktuell seinen klangprächtigen Mahler-Zyklus mit dem hr-Sinfonieorches-ter auf DVD (cMajor) vollendet, mit seinem ehemaligen Orchester sind ebenfalls die 4. und 6. Sinfonie von An-ton Bruckner veröffentlicht worden (Sony Classcial), zum 150. Komponistengeburtstag erscheint darüber hinaus ein ein kompletter Nielsen-Zyklus. Damit nicht genug: Einige frische CD‘s dokumentieren auch langjährige Partner-schaften mit Instrumentalistenfreunden, so Prokofiews 2. Violinkonzert mit Viktoria Mullova (Onyx), aber auch das 5. Konzert von Mozart und das 4. von Henri Vieuxtemps mit Hilary Hahn (Deutsche Grammophon) plus Proko-fiews Cellokonzert mit Steven Isserlis (Hyperion). Auf einer Sony-Porträt-CD der Deutscher Kammerphilhar-monie finden sich während dessen drei neue Ungarische Brahms-Tänze.

Heimat in Florida

„Mein Leben ist nie langweilig“, freut sich einer, der jeden freien Moment bei der Familie in Florida verbringt. „In diesem Landstrich ist es immer schön, wir leben in Palm Beach am Meer, und ich nehme dann die Kinder aus der Schule, um mit ihnen Quality Time zu verbringen.“ Und berufl ich? Ein Brahms-Zyklus mit seinem Bremern wird das nächste CD-Projekt sein, danach Sibelius mit den Pa-risern, dann vielleicht noch Mendelssohn: „Wobei der für mich gegenwärtig nicht so im Mittelpunkt steht, ich ma-che lieber etwas mehr Haydn. Mendelssohn ist gefährlich, wenn man vom Barock kommt. Da fi nde ich es von der

spätromantischen Seite besser. Ist auch komisch, dass heute alles in Zyklen ge-macht wird.“

Paavo Järvi will nicht mehr so viel gastieren. „Ich bekomme andere Re-sultate, wenn ich etwas längere Zeit mit einem Orchester entwickele. Ein Orchester ändert sich nicht so sehr für einen Gastdirigenten, es kommt ihm zwar entgegen, aber es ist an-ders, wenn es Kontinuität gibt. Zu Beginn ist immer ein Kampf, neue Persönlichkeiten treffen aufeinander, das kostet Energie. Am Anfang ist das

schon spannend, aber irgendwann möchte man sich konzentrieren. So wie ich es jetzt mit meinem japa-nischen Orchester tue. Passt!“ Manuel Brug II

DVD-Tipp | Klassik

Paavo JärviGustav Mahler: Die SinfoniencMajor/Naxos 0814337013301

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„Das Beste was mir passierte, ist der Zusammenbruch der großen Fir-men. Ich kann tun, was ich will, die Finanzierung ist leicht, man muss

mit den Organisationen zusammen-arbeiten und die wollen sichtbar sein, also fi nden sie Wege, deine Arbeit zu bezahlen. Und so kann

ich alles einspielen, was ich machen möchte, mit diversen Orchestern.“

Paavo Järvi

Große Pläne mit dem NHK Symphony Orchestra in Tokio: Pultstar Paavo Järvi

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Ludwig XIV.Musik am Hofe des klangverliebten Sonnenkönigs Der König tanzt. Das tun Monarchen bis heute – mehr oder weniger freiwillig, mitunter zähneknirschend und mit unter-schiedlichster Allüre; schließlich haben sie ja auch ihre repräsentativen Pfl ichten. Ludwig XIV. tanzte allerdings nicht nur im Ballsaal, sondern auch auf der Bühne. Als beweglicher Ballerino-Kindkönig, der übrigens auch virtuos die ab 1690 mo-dische Gitarre spielte, inmitten seiner sich wie im Planetensystem um dieses Zentralgestirn reihenden Höfl inge.

Ludwig XIV. hatte freilich nicht nur Spaß am Tanz und Tand, er erkannte schnell den propagandistischen Wert dieser Auftritte. Ganz besonders groß war der offenbar, als er 15-jährig im Louvre im ‘Ballet Royal de la Nuit‘ als Sonne auftrat. Die Sonne von 1653 blieb förmlich an ihm kleben, Ludwig wurde, obwohl nicht von ihm so etikettiert und propagiert, der ewige Son-nenkönig, le roi soleil.

Dieses ‘Ballet Royal de la Nuit‘, nur siebenmal auf die Bühne gebracht, war ein fast alle Sinne beschäftigendes Gemeinschaftswerk der darstellenden Künste, komponiert aus Rezitation, Gesang, Tanz, Musik, Ausstattung. Über-legen zusammengestellt und dramaturgisch gestaltet, eingeteilt in vier Par-tien oder ‘Wachen‘, in denen das allegorische, konsequent den Souverän verherrlichende Geschehen abrollte und erblühte – bis hin zum fi nalen Son-nenaufgang, der die Morgenröte jenes Königs für die Nation bedeuten sollte. Ein Spektakel der barocken Art. Damals noch von sechs, bis auf Cavalli und Rossi heutzutage weniger bedeutenden, Komponisten bewältigt.

Weitgehend originalgetreue Musik

Obwohl dieses Werk schnell in seiner historischen Bedeutung eingeordnet wurde, geriet es, weil nie wieder gespielt, in Vergessenheit. Tanzschritte und Kostüme überlebten in Skizzenbüchern, nicht aber die Musik. Die hat nun – extra zum Jubiläum des 300. Todestages des Königs – der Musikologe und Dirigent Sebastien Daucé als ‘Le Concert Royal de la Nuit‘ rekonstruiert und neu komponiert. Als schönes, repräsentatives, einem Ludwig XIV. würdiges CD-Buch ist das Doppelalbum bei harmonia mundi erschienen. Anders als im opulenten Film von Gérard Corbiau aus dem Jahr 2000, könnte der König jetzt also zu der weitgehend originalgetreuen Musik tanzen. Manuel Brug II

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Die Entführung aus dem Serail

Robin Johannsen (Konstanze) Mari Eriksmoen (Blonde)

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Dimitry Ivashchenko (Osmin)Cornelius Obonya (Bassa Selim)

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Erstaunliche ModernitätDie 1782 in Wien uraufgeführte Entführung aus dem

Serail war für Mozart ein beispielloser öffentlicher und beruflicher Erfolg. Dieser glänzende Triumph kam nicht von ungefähr: Mit geschickt genutzten

musikalischen Exotismen und einem Libretto, das die Ideen der Aufklärung feiert, wendete sich die Oper gegen die zeitgenössischen Vorurteile gegenüber dem Osmanischen Reich. In seinem Eintreten für eine deutsche Nationaloper legte Mozart großen

Wert auf die später leider oft verstümmelten Dialoge, die hier jedoch aus Respekt vor dem Text wieder

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23 klassik | aktuell

Richard-Strauss-Tage in DresdenIdealer Dreiklang an der ElbeRichard Strauss und Dresden – das verursacht immer noch eine beson-dere Vibration, das erzeugt einen einzigartigen Dreiklang: die Staatskapel-le, die neun seiner 15 Opern uraufgeführt hat, die herrliche Akustik der opulenten Semperoper, die gerade eben den 25. Jahrestag ihrer Neuer-öffnung begehen konnte, dazu Christian Thielemann, einer der führenden Strauss-Dirigenten unserer Tage am Pult - nicht immer, aber oft. Daraus jedenfalls lässt sich ein attraktives Eventpaket schnüren. Was man an der Elbe im letzten Jahr anlässlich der 150. Wiederkehr des Strauss-Geburts-tags höchst effektvoll auch praktiziert hat.

Und so gibt es dieses Jahr wieder vom 16. bis 25. Oktober Strauss-Tage in Dresden - mit Oper, Konzert, Kammermusik und Lied, somit allen Gattungen, die dem Komponisten lieb und teuer waren. Szenisch er-wartet den Besucher keine Neuinszenierung, stattdessen darf er sich auf zwei hochbesetzte Wiederaufnahmen freuen: die wild-wütende ELEKT-RA unter der musikalischen Leitung von Axel Kober, in der Inszenierung von Barbara Frey, mit den Interpreten Iréne Theorin, Camilla Nylund, Waltraud Meier und Markus Marquardt an Bord zum einen.

Erlesene Liedmatinee

In die illustre Reihe der Dresdner Generalmusikdirektoren wie Ernst von Schuch, Fritz Busch und Karl Böhm reiht sich zum anderen auch Christian Thielemann ein, der die bei den Salzburger Osterfestspielen 2014 mit großem Beifall herausgebrachte ARABELLA samt Anne Schwanewilms in der Titelrolle und Bo Skovhus als Madryka an jeweils zwei Abenden während der Strauss-Tage leiten wird. Die Staatskapelle Dresden wird unter seiner Leitung zudem die Alpensinfonie anlässlich der Urauffüh-rung dieses ihr gewidmeten Werkes mit der Dresdner Hofkapelle vor 100 Jahren zu Gehör bringen. Eine erlesene Lied-Matinee mit der fi n-nischen Sopranistin Soile Isokoski sowie ein Kammerabend runden die Strauss-Tage 2015 ab. Manuel Brug II

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Richard-Strauss-Tage 2015: ARABELLA mit Anne Schwanewilms in der Titelrolle.

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3 | 2015

aktuell | klassik 24

Die C. Bechstein-PianofortefabrikEin Werksbesuch Seifhennersdorf, kaum einen Steinwurf von der tschechischen Grenze entfernt, strahlt eine geradezu Jean Paulsche Atmosphäre liebenswerter Abgeschiedenheit aus. Eine große Klavier-baufi rma würde man hier kaum vermuten, und doch wurden hier seit 1911 die Instrumente des Traditionsherstellers Zimmermann gebaut, 1992 dann übernahm ein noch traditionsreicherer Name Fabrik und Belegschaft: C. Bechstein.

Die C. Bechstein Pianofortefabrik verlegte ihre komplette Flügel- und Klavierproduktion in diesen stillen Winkel. Und wie in alten Tagen stammen die meisten Mitarbeiter tatsächlich aus der nähe-ren Umgebung. Doch man täusche sich nicht: fast heimelig-nostalgische Traditionspfl ege trifft im modernen Klavierbau auf computerisierter Effi zienz.

Gesetze althergebrachter Handwerkskunst

Die komplex getakteten Produktionsabläufe, die durchaus an eine Autofabrik erinnern könnten, ha-ben sich allerding den Gesetzen althergebrachter Handwerkskunst zu beugen. Edle Naturmateria-lien lassen sich nicht zusammennieten wie Fahrzeugbleche. Sie verlangen nach höchstem manuellen Geschick. Da werden etwa hauchdünne Furnierblätter übereinander geleimt, und gerade einmal 40 Minuten später muss das bis zu acht Meter lange Bauteil mit einer kaum glaublichen Präzision eingespannt sein. Der winzigste Fehler, ein paar bloße Zentimeter zu dünn aufgetragenen Leims, und aus den edlen Hölzern würde niemals der Außenrahmen, der „Rim“ eines Konzertfl ügels. Und dann müssen diese schöngeschwungenen Objekte erst einmal in aller Ruhe trocknen. Diese Pro-zesse haben sich seit dem späten 19. Jahrhundert kaum verändert. In anderen Bereichen aber hat der Computer die Herrschaft übernommen, etwa bei der exakten Bearbeitung hölzerner Bauteile wie der Raste, also des tragenden Rahmens. Ob Menschen nicht auch das besser können würden, frage ich den Werksleiter Matthias König. Theoretisch schon, aber in der Epoche vor der Automatisierung sei der Ausschlag nach unten bedeutend gewesen. Auf ein perfektes Instrument seinen eben zwei oder drei Mäßigere gekommen. Das kann sich ein Premium-hersteller heutzutage nicht mehr leisten. Und so fräsen sich unerbittlich-präzise große Sägen durch

Ahorn, Mahagoni und Bergfi chte. Doch ein „perfektes“ Instrument ist eben auch eines, dem im Innersten eine Art Individualität zu-wächst, deren Erschaffung man keiner Maschine und keinem Com-puter überlassen kann. Das gilt für die „Seele“ des Instrumentes, den Resonanzboden, dessen Herstellung bei jedem Klavierbauer ein Betriebsgeheimnis bleibt, aber auch für die Filze der Hammer-köpfe. Die produziert Bechstein seit kurzem wieder selbst. Ein gro-ßer Aufwand, denn auch die zugekauften Materialen waren von hoher Qualität. Aber wenn man sich etwas Zeit lässt, beginnt man, hart an der Wahrnehmungsgrenze, jene Nuancen herauszuhören, in denen sich der Hersteller von der Konkurrenz absetzen möch-te. Am Ende regelrecht futuristischer Abläufe ist es also wieder die Handwerkskunst einer kleinen Zahl regelrechter Klang-Alchi-misten, die das individuell-schöpferische Wesen einer überschau-baren Werkstatt fortleben lassen. Matthias Kornemann II

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Der C. Bechstein Konzertfl ügel D 282.

Ian Bostridge Schuberts Winterreise Lieder von Liebe und Schmerz. Aus dem Englischen von Annabel Zettel. 405 S., 44 Abb., 3 Grafiken. Geb. € 29,95 ISBN 978-3-406-68248-3

„Die meisten Sänger können nicht erklären, was sie tun. Ian Bostridge kann es. Ob Sie Schuberts Winterreise kennen oder nicht, sein Buch ist fesselnd, weil es uns zeigt, wie aus unerfüll-ter Liebe große Kunst entsteht.“ Richard Sennett

C.H.BECKwww.chbeck.de

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Und so gibt es dieses Jahr wieder vom 16. bis 25. Oktober Strauss-Tage in Dresden - mit Oper, Konzert, Kammermusik und Lied, somit allen Gattungen, die dem Komponisten lieb und teuer waren. Szenisch er-wartet den Besucher keine Neuinszenierung, stattdessen darf er sich auf zwei hochbesetzte Wiederaufnahmen freuen: die wild-wütende ELEKT-RA unter der musikalischen Leitung von Axel Kober, in der Inszenierung von Barbara Frey, mit den Interpreten Iréne Theorin, Camilla Nylund, Waltraud Meier und Markus Marquardt an Bord zum einen.

Erlesene Liedmatinee

In die illustre Reihe der Dresdner Generalmusikdirektoren wie Ernst von Schuch, Fritz Busch und Karl Böhm reiht sich zum anderen auch Christian Thielemann ein, der die bei den Salzburger Osterfestspielen 2014 mit großem Beifall herausgebrachte ARABELLA samt Anne Schwanewilms in der Titelrolle und Bo Skovhus als Madryka an jeweils zwei Abenden während der Strauss-Tage leiten wird. Die Staatskapelle Dresden wird unter seiner Leitung zudem die Alpensinfonie anlässlich der Urauffüh-rung dieses ihr gewidmeten Werkes mit der Dresdner Hofkapelle vor 100 Jahren zu Gehör bringen. Eine erlesene Lied-Matinee mit der fi n-nischen Sopranistin Soile Isokoski sowie ein Kammerabend runden die Strauss-Tage 2015 ab. Manuel Brug II

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25 klassik | aktuell

3 | 2015

szene | klassik 26

Jonas Kaufmann Puccini und Verdi Man nehme den gegenwärtig populärsten Tenor, Jonas Kaufmann, kombiniere ihn mit dem besten italienischen Orchester (Accademia di Santa Cecilia) sowie dem stilistisch begabtesten Dirigenten (Antonio Pappano) – und lasse sie allesamt in Arien von Giacomo Puccini schwelgen.

Der Bestseller ist dabei vorprogrammiert. Und trotzdem hat man sich alle Mühe gegeben, nicht den leichtesten Weg zu gehen. Zur CD gibt es

die entsprechende Europatournee zwischen dem 14. und 29. Oktober. Am Sep-tember hat er bei der weltweit übertragenen Last Night of the Proms in der Royal Albert Hall für Puccini (und die eigene CD) geworben. Der Puccini kommt als Konzertaufzeichnung aus Mailand am 8. Oktober in die Kinos. Es erscheinen zudem zwei Puccini-DVDs, MANON LESCAUT mit Kristine Opolais und mit Nina Stem-me LA FANCIULLA DEL WEST. Auch Verdi hat Kaufmann im Köcher: parallel zu seinem Bühnendebüt als Radames in München gibt es die mit Spannung erwartete römische Studio-Einspielung an der Seite von Anja Harteros sowie wieder mit Pappano und den Accademia di Santa Cecilia-Kräf-ten. Manuel Brug II

Eulenburg PluScore®-App Die Augen hören mit Für den Musikprofi sind Partituren kein Buch mit sieben Siegeln, son-dern tägliches Notenbrot. Aber auch der interessierte Laie mit musika-lischen Grundkenntnissen muss am vielsystemigen Zeichendschungel nicht mehr verzweifeln und fi ndet spielend seinen Weg durch die kryp-tischsten Neutöner-Werke: mit der Eulenburg PluScore®-App.

Denn die traditionsreiche Reihe dieser beliebten Studienpartituren er-scheint ab sofort im neuen multimedialen Gewand zum Lesen, Hören und Bearbeiten von Partituren. Neben dem digitalen Notentext in gesto-chen scharfer Qualität stehen hochklassige Einspielungen der Deutschen Grammophon sowie verschiedene Ein-zeichnungs- und Markierungstools zur Verfügung. Eulenburg PluScore® bietet die bekanntesten klassischen Werke der Musikgeschichte sowie ausgewähl-te zeitgenössische Kompositionen. Das Repertoire wird kontinuierlich um Neu-es ergänzt. Die App selbst ist kostenlos und enthält neben einer Beispielausgabe des Finales aus Mozarts Jupiter-Sinfonie auch eine Anleitung zum Partitur-Lesen. Alle Noten lassen sich über den Store innerhalb der App kaufen. Die App ist sowohl im Apple iTunes-Store als auch im Android-Store erhältlich. MB II

Jonas KaufmannNessun Dorma – The Puccini Album

Sony Classical/Sony Music 88875092522

Mit Puccini im Oktober auch im Kino zu sehen und zu hören: Startenor Jonas Kaufmann

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Mehr Infos, Tickets und teilnehmendeStandorte unter www.UCI-KINOWELT.de

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Die Royal Opera House-Saison 2015/16

live auf der großen Kinoleinwand

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DIE HOCHZEIT DES FIGARO5. OKTOBER 2015

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THE ROYAL OPERA

CAVALLERIA RUSTICANA/

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DER NUSSKNACKER16. DEZEMBER 2015

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27 klassik | szene

Jessye Norman70. GeburtstagMan muss dieses Urereignis einer Stim-me zu ihrer großen Zeit erlebt haben, um die Faszination, von denen auch ihre vielen CDs nur einen Bruchteil zu vermitteln wissen, wirklich würdigen zu können. Die größte Zeit der am 15. September 1945 geborenen Jessye Norman, das waren die Achtziger- und frühen Neunzigerjahre.

Sie besaß die wundersame, einzigartige Stim-me, von der man nie wusste, ob sie eigent-lich ein Sopran oder Mezzo ist, noch lyrisch oder schon dramatisch, diese verströmte sich über den Zuhörer, begann plötzlich aus dunklem Urlaut zu strahlen, warm, fraulich, jubelnd. Wenn diese nubische Göttin aus Augusta, Georgia mit ihren riesigen, immer eleganten Batik-Zelten und Turban-Kopf-putzen den Saal betrat, umschwang sie auf der Stelle eine königliche Aura. Kurz vor ihrem 70. Geburtstag hat Jesse Norman ihre etwas aussparenden, im nächsten Mo-ment wieder heftig eigenlobenden Memoiren vorgelegt: ‘Stand up Straight and Sing‘ heißen sie im Original nach einer Ermahnung der Mutter. I SING THE MUSIC FROM MY HEART wurden sie, ein wenig kitschig, in Deutschland umbenannt. MB II

Aufregende Gold-bergvariationen: Igor Levit

VASCO DA GAMA – Giacomo Meyerbeer

4. Oktober 2015Musikalische Leitung: Enrique Mazzola Inszenierung: Vera Nemirova

AIDA – Giuseppe Verdi

22. November 2015 Musikalische Leitung: Andrea Battistoni Inszenierung: Benedikt von Peter

LA FAVORITE [konzertant] – Gaetano Donizetti

2. Dezember 2015 Musikalische Leitung: Ivan Repušić Mit Elīna Garanča, Joseph Calleja, Florian Sempey u. a.

SALOME – Richard Strauss

24. Januar 2016 Musikalische Leitung: Alain Altinoglu Inszenierung: Claus Guth

DIE SACHE MAKROPULOS – Leoš Janáček

19. Februar 2016Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung: David Hermann

I CAPULETI E I MONTECCHI [konzertant] – Vincenzo Bellini

29. Februar 2016Musikalische Leitung: Paolo Arrivabeni Mit Joyce DiDonato, Venera Gimadieva,Celso Albelo u. a.

MORGEN UND ABEND – Georg Friedrich Haas

29. April 2016 [Deutsche Erstaufführung]Musikalische Leitung: Michael Boder Inszenierung: Graham Vick

NORMA [konzertant] – Vincenzo Bellini

7. Mai 2016Musikalische Leitung: Peter Valentovic Mit Edita Gruberová, Sonia Ganassi, Fabio Sartori u. a.

DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL – Wolfgang Amadeus Mozart

17. Juni 2016 Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung: Rodrigo García

Deutsche Oper BerlinBismarckstraße 35, 10627 BerlinKarten +49 [30]-343 84 343www.deutscheoperberlin.de

Premieren 15 / 16

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ZEIG

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Igor LevitSchwer ist leichtEr ist ein Musik-Vielfraß und er liebt es, die Leute im Dreierpack zu überrumpeln. Mit den späten Beethoven-Sonaten als CD-Debüt zum Beispiel. Zugegeben, er hat diesem Auftakt seiner Plattenkarriere danach „nur“ eine Doppel-CD folgen lassen. Aber jetzt legt der in Nischni Nowgorod geborene, in Hannover lebende Pianist Igor Levit erneut ein Silberscheiben-Trio vor.

Übrigens eines, das es in sich hat: Variationen, dabei die schwersten überhaupt. Und dann auch noch stilistisch völlig unterschiedlich. Es hebt an mit den Bachschen Goldbergvariationen. Die spielt Levit so aufregend gespannt und gleichzeitig ruhevoll, dass auch Herr Goldberg dabei nicht mehr an Schlaf gedacht hätte. Es folgen Beethovens Diabelli-Variationen, bei Pianisten von weniger technischer Makellosigkeit und scheinbar un-erschöpfl icher Gestaltungsfantasie schnell ein arg le-deriger Brocken. Schließlich folgen Frederic Rzewskis unerhörte Variationen über das chilenische Volkslied ‘The People United Will Never Be Defeated‘ (1975), so mächtig und brillant, dass sie inzwischen das kultisch-beklatsche Signatur-stück dieses längst nicht mehr neu aufstrebenden Künst-lers geworden sind. MB II

Igor LevitBach, Beethoven, Rzewski: Variationen

Sony Classical/Sony Music 88875060962

Jessye NormanI Sing the Music of My Heart

– Erinnerungendtv , 352 Seiten, 22,90 Euro

ISBN 978-3-423-28056-3

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Aufregende Goldbergva-riationen: Igor Levit

3 | 2015

szene | klassik 26

Jonas Kaufmann Puccini und Verdi Man nehme den gegenwärtig populärsten Tenor, Jonas Kaufmann, kombiniere ihn mit dem besten italienischen Orchester (Accademia di Santa Cecilia) sowie dem stilistisch begabtesten Dirigenten (Antonio Pappano) – und lasse sie allesamt in Arien von Giacomo Puccini schwelgen.

Der Bestseller ist dabei vorprogrammiert. Und trotzdem hat man sich alle Mühe gegeben, nicht den leichtesten Weg zu gehen. Zur CD gibt es

die entsprechende Europatournee zwischen dem 14. und 29. Oktober. Am Sep-tember hat er bei der weltweit übertragenen Last Night of the Proms in der Royal Albert Hall für Puccini (und die eigene CD) geworben. Der Puccini kommt als Konzertaufzeichnung aus Mailand am 8. Oktober in die Kinos. Es erscheinen zudem zwei Puccini-DVDs, MANON LESCAUT mit Kristine Opolais und mit Nina Stem-me LA FANCIULLA DEL WEST. Auch Verdi hat Kaufmann im Köcher: parallel zu seinem Bühnendebüt als Radames in München gibt es die mit Spannung erwartete römische Studio-Einspielung an der Seite von Anja Harteros sowie wieder mit Pappano und den Accademia di Santa Cecilia-Kräf-ten. Manuel Brug II

Eulenburg PluScore®-App Die Augen hören mit Für den Musikprofi sind Partituren kein Buch mit sieben Siegeln, son-dern tägliches Notenbrot. Aber auch der interessierte Laie mit musika-lischen Grundkenntnissen muss am vielsystemigen Zeichendschungel nicht mehr verzweifeln und fi ndet spielend seinen Weg durch die kryp-tischsten Neutöner-Werke: mit der Eulenburg PluScore®-App.

Denn die traditionsreiche Reihe dieser beliebten Studienpartituren er-scheint ab sofort im neuen multimedialen Gewand zum Lesen, Hören und Bearbeiten von Partituren. Neben dem digitalen Notentext in gesto-chen scharfer Qualität stehen hochklassige Einspielungen der Deutschen Grammophon sowie verschiedene Ein-zeichnungs- und Markierungstools zur Verfügung. Eulenburg PluScore® bietet die bekanntesten klassischen Werke der Musikgeschichte sowie ausgewähl-te zeitgenössische Kompositionen. Das Repertoire wird kontinuierlich um Neu-es ergänzt. Die App selbst ist kostenlos und enthält neben einer Beispielausgabe des Finales aus Mozarts Jupiter-Sinfonie auch eine Anleitung zum Partitur-Lesen. Alle Noten lassen sich über den Store innerhalb der App kaufen. Die App ist sowohl im Apple iTunes-Store als auch im Android-Store erhältlich. MB II

Jonas KaufmannNessun Dorma – The Puccini Album

Sony Classical/Sony Music 88875092522

Mit Puccini im Oktober auch im Kino zu sehen und zu hören: Startenor Jonas Kaufmann

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Mehr Infos, Tickets und teilnehmendeStandorte unter www.UCI-KINOWELT.de

KINOSAISON

Die Royal Opera House-Saison 2015/16

live auf der großen Kinoleinwand

Jetzt Lieblingsplätze sichern!

THE ROYAL OPERA

DIE HOCHZEIT DES FIGARO5. OKTOBER 2015

THE ROYAL BALLET

VISCERA/AFTERNOON OF A FAUN/

TCHAIKOVSKY PAS DE DEUX/CARMEN

12. NOVEMBER 2015

THE ROYAL OPERA

CAVALLERIA RUSTICANA/

PAGLIACCI10. DEZEMBER 2015

THE ROYAL BALLET

DER NUSSKNACKER16. DEZEMBER 2015

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27 klassik | szene

Jessye Norman70. GeburtstagMan muss dieses Urereignis einer Stim-me zu ihrer großen Zeit erlebt haben, um die Faszination, von denen auch ihre vielen CDs nur einen Bruchteil zu vermitteln wissen, wirklich würdigen zu können. Die größte Zeit der am 15. September 1945 geborenen Jessye Norman, das waren die Achtziger- und frühen Neunzigerjahre.

Sie besaß die wundersame, einzigartige Stim-me, von der man nie wusste, ob sie eigent-lich ein Sopran oder Mezzo ist, noch lyrisch oder schon dramatisch, diese verströmte sich über den Zuhörer, begann plötzlich aus dunklem Urlaut zu strahlen, warm, fraulich, jubelnd. Wenn diese nubische Göttin aus Augusta, Georgia mit ihren riesigen, immer eleganten Batik-Zelten und Turban-Kopf-putzen den Saal betrat, umschwang sie auf der Stelle eine königliche Aura. Kurz vor ihrem 70. Geburtstag hat Jesse Norman ihre etwas aussparenden, im nächsten Mo-ment wieder heftig eigenlobenden Memoiren vorgelegt: ‘Stand up Straight and Sing‘ heißen sie im Original nach einer Ermahnung der Mutter. I SING THE MUSIC FROM MY HEART wurden sie, ein wenig kitschig, in Deutschland umbenannt. MB II

Aufregende Gold-bergvariationen: Igor Levit

VASCO DA GAMA – Giacomo Meyerbeer

4. Oktober 2015Musikalische Leitung: Enrique Mazzola Inszenierung: Vera Nemirova

AIDA – Giuseppe Verdi

22. November 2015 Musikalische Leitung: Andrea Battistoni Inszenierung: Benedikt von Peter

LA FAVORITE [konzertant] – Gaetano Donizetti

2. Dezember 2015 Musikalische Leitung: Ivan Repušić Mit Elīna Garanča, Joseph Calleja, Florian Sempey u. a.

SALOME – Richard Strauss

24. Januar 2016 Musikalische Leitung: Alain Altinoglu Inszenierung: Claus Guth

DIE SACHE MAKROPULOS – Leoš Janáček

19. Februar 2016Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung: David Hermann

I CAPULETI E I MONTECCHI [konzertant] – Vincenzo Bellini

29. Februar 2016Musikalische Leitung: Paolo Arrivabeni Mit Joyce DiDonato, Venera Gimadieva,Celso Albelo u. a.

MORGEN UND ABEND – Georg Friedrich Haas

29. April 2016 [Deutsche Erstaufführung]Musikalische Leitung: Michael Boder Inszenierung: Graham Vick

NORMA [konzertant] – Vincenzo Bellini

7. Mai 2016Musikalische Leitung: Peter Valentovic Mit Edita Gruberová, Sonia Ganassi, Fabio Sartori u. a.

DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL – Wolfgang Amadeus Mozart

17. Juni 2016 Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung: Rodrigo García

Deutsche Oper BerlinBismarckstraße 35, 10627 BerlinKarten +49 [30]-343 84 343www.deutscheoperberlin.de

Premieren 15 / 16

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ZEIG

E

Igor LevitSchwer ist leichtEr ist ein Musik-Vielfraß und er liebt es, die Leute im Dreierpack zu überrumpeln. Mit den späten Beethoven-Sonaten als CD-Debüt zum Beispiel. Zugegeben, er hat diesem Auftakt seiner Plattenkarriere danach „nur“ eine Doppel-CD folgen lassen. Aber jetzt legt der in Nischni Nowgorod geborene, in Hannover lebende Pianist Igor Levit erneut ein Silberscheiben-Trio vor.

Übrigens eines, das es in sich hat: Variationen, dabei die schwersten überhaupt. Und dann auch noch stilistisch völlig unterschiedlich. Es hebt an mit den Bachschen Goldbergvariationen. Die spielt Levit so aufregend gespannt und gleichzeitig ruhevoll, dass auch Herr Goldberg dabei nicht mehr an Schlaf gedacht hätte. Es folgen Beethovens Diabelli-Variationen, bei Pianisten von weniger technischer Makellosigkeit und scheinbar un-erschöpfl icher Gestaltungsfantasie schnell ein arg le-deriger Brocken. Schließlich folgen Frederic Rzewskis unerhörte Variationen über das chilenische Volkslied ‘The People United Will Never Be Defeated‘ (1975), so mächtig und brillant, dass sie inzwischen das kultisch-beklatsche Signatur-stück dieses längst nicht mehr neu aufstrebenden Künst-lers geworden sind. MB II

Igor LevitBach, Beethoven, Rzewski: Variationen

Sony Classical/Sony Music 88875060962

Jessye NormanI Sing the Music of My Heart

– Erinnerungendtv , 352 Seiten, 22,90 Euro

ISBN 978-3-423-28056-3

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gor H

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Aufregende Goldbergva-riationen: Igor Levit

3 | 2015

rezensionen | cd 28

Klassik Thermometer | tonart prüft neue CDs & DVDs auf Herz und Nieren

Daniil TrifonovRachmaninow-VariationenDt. Grammophon/Universal Music 0028947949701

Johannes Moser Cellokonzerte von Dvorák & LaloPentatone/Naxos 827949048869

Hans-Christoph RademannBach: Messe in h-moll Carus/Note 1 4009350833159

Isabelle Faust/Alexander MelnikovBrahms-ViolinsonatenHarmonia mundi 3149020221921

Der russische Wunderpianist sucht auf dem ersten Studioalbum seinen russischen Landsmann mit der Seele. Und das mit dessen Chopin-, Corelli- und Paganini-Va-riationen sowie einer eigenen Hommage. Fesselnder kann Klavierspiel nicht sein.

Joyce DiDonatoLive at Wigmore HallErato/Warner Classics 825646107896

Der amerikanische Supermezzo und der britisch-amerikanische, am Kla-vier fremdgehende Dirigentenstar Antonio Pappano, hatten im Londo-ner Lied-Mekka einen recht vergnüg-ten Abend. Gewürzt mit italienischen Spezialitäten und US-Schmankerln.

Mariss JansonsTschaikowsky: Pique DameBR Klassik/Naxos 4035719001297

Zu früh gefreut: Einer der weltbesten Dirigenten mit einer seiner Lieblings-opern. Er und das BR-Orchester ge-fallen, auch Misha Didyks verrückter Hermann. Aber Tatjana Serjan Lisa klingt ältlich, Larissa Diadkovas Gräfi n langweilig.

Er hat die Plattenfi rma gewechselt. Mit viel Verve, fantastischer Energie und hingebungsvollem Schmelz spielt der deutsche Cellist ein romantisches Stan-dardwerk und eine französische Rarität. Jakub Hrůša dirigiert partnerschaftlich.

Die vorliegende Neueinspielung folgt in Kyrie und Gloria konsequent den von Bach selbst detailliert eingerichte-ten „Dresdner Stimmen“ und basiert damit erstmals ausschließlich auf einem authentischen Notentext. Aufregend.

Das eingespielte Duo komplettiert seine 2007 begonnene, vielfach ge-lobte Einspielung der Brahms-Sonaten für Violine und Klavier mit der Nr. 2 A-Dur, op. 100 und der Nr. 3 d-moll, op. 78. Auch die nur seltene FAE-Sona-te ist dabei. Hörenswerte Einspielung.

Bewertung | Thermometer

Franco FagioliGluck: Orfeo ed EuridiceDt. Grammophon/Universal Music 28947953159

Er ist der erste Countertenor, den die Deutsche Grammophon exklusiv unter Vertrag genommen hat. Jetzt ist der furiose Argentinier in Glucks bahnbrechender Re-formoper „Orfeo Ed Euridice“ zu hören. Einfühlsam und virtuos singt er den Orfeo.

Mikhail PletnjowRuss. Nat. Orchester: Tschaikowsky-SinfonienPentatone/Naxos 827949048968

Der zum Dirigent avancierte Weltklas-sepianist ist einer der besten Tschaikows-ky-Interpreten. Dieser um Tondichtungen und Ouvertüren ergänzte Zyklus mit seinem eigenen Orchester ist so intel-ligent wie tiefgründig und klangprächtig.

www.tonartmagazin.de

29 dvd | rezensionen

Christophe RoussetRameau: Les Indes galantesAlpha/Note 1 3760014197130

Fünf Akte Barockoper, die nichts mitein-ander zu tun haben und keine Inder auf-weisen. Dafür sehr heutige Zustände. Das gelingt der Choreografi n Laura Scozzi mit Roussets formidabler Les-Talents-ly-riques-Truppe an der Opéra de Bordeaux.

Michaela KauneJanácek: JenufaArthaus Musik/Naxos 0807280907094

Ein Lob auf die Deutsche Oper Ber-lin. Mit dieser packenden böhmischen Bauerntragödie knüpft sie an große Zeiten an. Jennifer Larmore ist eine junge Küsterin, Donald Runnicles di-rigier t mit Feuer, und Michaela Kaune singt anrührend.

Sir Simon RattleBerliner Philharmoniker: Europakonzert 2015EuroArts/Naxos 0880242608949

Wo Europa strandete, in jedem Wortsinn, dorthin fuhr dieses Jahr das Berliner Eliteor-chester zu seinem alljährlichen Gründungs-konzert: nach Athen. Mit Rossini, Schu-manns Rheinischer und dem Violinkonzert des 150-jährigen Jubilars Jean Sibelius.

Robert WilsonArvo Pärt: Adams PassionAccentus/Naxos 4260234831016

Zwei Meister der Stille in einer Mensch-heitspassion, die ruhevoll zu schweben scheint. Der nackte Mensch ist auf sich selbst geworfen. Da hat sich der est-nische Kult-Komponist sein schönstes Geschenk zum 80. Geburtstag bereitet.

Einzigartiges Spielgefühl mit eindrucksvollem Sound

Erleben Sie perfekte Ergonomie, kombiniert mit einer vollkommen gleichmäßigen Ansprache—vom tiefsten bis zum höchsten Ton. Mehr als nur ein Saxophon: das neue Custom EX.

Weitere Informationen finden Sie unter www.yamaha.com

Das neue Custom EX Alt-Saxophon

Autor: Manuel Brug II

3 | 2015

rezensionen | cd 28

Klassik Thermometer | tonart prüft neue CDs & DVDs auf Herz und Nieren

Daniil TrifonovRachmaninow-VariationenDt. Grammophon/Universal Music 0028947949701

Johannes Moser Cellokonzerte von Dvorák & LaloPentatone/Naxos 827949048869

Hans-Christoph RademannBach: Messe in h-moll Carus/Note 1 4009350833159

Isabelle Faust/Alexander MelnikovBrahms-ViolinsonatenHarmonia mundi 3149020221921

Der russische Wunderpianist sucht auf dem ersten Studioalbum seinen russischen Landsmann mit der Seele. Und das mit dessen Chopin-, Corelli- und Paganini-Va-riationen sowie einer eigenen Hommage. Fesselnder kann Klavierspiel nicht sein.

Joyce DiDonatoLive at Wigmore HallErato/Warner Classics 825646107896

Der amerikanische Supermezzo und der britisch-amerikanische, am Kla-vier fremdgehende Dirigentenstar Antonio Pappano, hatten im Londo-ner Lied-Mekka einen recht vergnüg-ten Abend. Gewürzt mit italienischen Spezialitäten und US-Schmankerln.

Mariss JansonsTschaikowsky: Pique DameBR Klassik/Naxos 4035719001297

Zu früh gefreut: Einer der weltbesten Dirigenten mit einer seiner Lieblings-opern. Er und das BR-Orchester ge-fallen, auch Misha Didyks verrückter Hermann. Aber Tatjana Serjan Lisa klingt ältlich, Larissa Diadkovas Gräfi n langweilig.

Er hat die Plattenfi rma gewechselt. Mit viel Verve, fantastischer Energie und hingebungsvollem Schmelz spielt der deutsche Cellist ein romantisches Stan-dardwerk und eine französische Rarität. Jakub Hrůša dirigiert partnerschaftlich.

Die vorliegende Neueinspielung folgt in Kyrie und Gloria konsequent den von Bach selbst detailliert eingerichte-ten „Dresdner Stimmen“ und basiert damit erstmals ausschließlich auf einem authentischen Notentext. Aufregend.

Das eingespielte Duo komplettiert seine 2007 begonnene, vielfach ge-lobte Einspielung der Brahms-Sonaten für Violine und Klavier mit der Nr. 2 A-Dur, op. 100 und der Nr. 3 d-moll, op. 78. Auch die nur seltene FAE-Sona-te ist dabei. Hörenswerte Einspielung.

Bewertung | Thermometer

Franco FagioliGluck: Orfeo ed EuridiceDt. Grammophon/Universal Music 28947953159

Er ist der erste Countertenor, den die Deutsche Grammophon exklusiv unter Vertrag genommen hat. Jetzt ist der furiose Argentinier in Glucks bahnbrechender Re-formoper „Orfeo Ed Euridice“ zu hören. Einfühlsam und virtuos singt er den Orfeo.

Mikhail PletnjowRuss. Nat. Orchester: Tschaikowsky-SinfonienPentatone/Naxos 827949048968

Der zum Dirigent avancierte Weltklas-sepianist ist einer der besten Tschaikows-ky-Interpreten. Dieser um Tondichtungen und Ouvertüren ergänzte Zyklus mit seinem eigenen Orchester ist so intel-ligent wie tiefgründig und klangprächtig.

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Christophe RoussetRameau: Les Indes galantesAlpha/Note 1 3760014197130

Fünf Akte Barockoper, die nichts mitein-ander zu tun haben und keine Inder auf-weisen. Dafür sehr heutige Zustände. Das gelingt der Choreografi n Laura Scozzi mit Roussets formidabler Les-Talents-ly-riques-Truppe an der Opéra de Bordeaux.

Michaela KauneJanácek: JenufaArthaus Musik/Naxos 0807280907094

Ein Lob auf die Deutsche Oper Ber-lin. Mit dieser packenden böhmischen Bauerntragödie knüpft sie an große Zeiten an. Jennifer Larmore ist eine junge Küsterin, Donald Runnicles di-rigier t mit Feuer, und Michaela Kaune singt anrührend.

Sir Simon RattleBerliner Philharmoniker: Europakonzert 2015EuroArts/Naxos 0880242608949

Wo Europa strandete, in jedem Wortsinn, dorthin fuhr dieses Jahr das Berliner Eliteor-chester zu seinem alljährlichen Gründungs-konzert: nach Athen. Mit Rossini, Schu-manns Rheinischer und dem Violinkonzert des 150-jährigen Jubilars Jean Sibelius.

Robert WilsonArvo Pärt: Adams PassionAccentus/Naxos 4260234831016

Zwei Meister der Stille in einer Mensch-heitspassion, die ruhevoll zu schweben scheint. Der nackte Mensch ist auf sich selbst geworfen. Da hat sich der est-nische Kult-Komponist sein schönstes Geschenk zum 80. Geburtstag bereitet.

Einzigartiges Spielgefühl mit eindrucksvollem Sound

Erleben Sie perfekte Ergonomie, kombiniert mit einer vollkommen gleichmäßigen Ansprache—vom tiefsten bis zum höchsten Ton. Mehr als nur ein Saxophon: das neue Custom EX.

Weitere Informationen finden Sie unter www.yamaha.com

Das neue Custom EX Alt-Saxophon

Autor: Manuel Brug II

3 | 2015

produkttipp | hifi 30

Das neue Multiroom-System von Revox besteht lediglich aus drei Teilen: einer Netzwerk-Festplatte, einem kompakten Verstärker in jedem Raum und einer App. Lautsprecher können nach Gusto angeschlossen werden. Von Ulrich Wienfort

Seit vielen Jahren ist Revox spezialisiert auf Multiroom-Musiksysteme, doch bisher wurden die Signale aus einer Zentraleinheit auf der analogen Ebene in die einzelnen Räume verteilt. Beim neu-en „Voxnet“-System nutzt Revox die digitale Verteilung via Heimnetz und Router. Als Zentrale zur Musikspei-cherung, Decodierung und zum Multiroom-Management dient ein handelsübliches NAS-System, das Re-vox in verschiedenen Größen anbietet – komplett mit der hauseigenen Soft-ware.

Verteilung über Kabel

Von dort geht‘s über LAN-Kabel zum Router und weiter, ebenfalls drahtge-bunden, zu den kompakten Verstärkern in jedem Raum. In ihnen steckt jeweils ein Digital/Analogwandler und eine Ste-reo-Endstufe. Bedient wird das System vorzugsweise über die Revox-App am Smartphone oder Tablet. Alternativ lässt sich die Wiedergabe auch über eine klas-sische Infrarotfernbedienung oder – in den Grundfunktionen wie: zuletzt gehör-te Musik, Lautstärke, Skip, etc. – über eine Wandbedieneinheit steuern. Deren Tasten können individuell belegt und über den Gi-ra-Service entsprechend beschriftet werden.

Wer lokale Quellen einbinden möchte, etwa den Ton des Fernsehers im selben Raum, kann das über das optionale „I/O“-Ein-steckmodul tun. An dessen Analog- oder Digitaleingänge lassen sich auch Airplay- und Bluetooth- Adapter anschließen, über die lokal auf dem Smartphone oder Tablet gespeicherte Musik oder Titel von Streaming-Diensten wie Spotify, Tidal & Co. wiedergegeben werden können. Für iOS-Geräte käme zum Beispiel ein Apple TV oder Airport Express in Frage, ansonsten auch ein an den Fernseher angeschlossener Chromecast-Stick. Die so eingespeiste Musik ist dadurch gleichfalls in anderen Räumen verfügbar. Aufs Internet -Radio kann das Voxnet ebenso zugreifen.

Das Revox-System ist in der Lage, entweder das ganze Haus im Party-Mo-dus mit derselben Musik synchron oder verschiedene Räume mit unter-schiedlicher Musik zu beschallen. Man kann ebenfalls mehrere Räume zu synchron beschallten Hörzonen zusammenfassen. Das funktioniert einfach

Peter hört Internet-Radio, während Sarah sich ein Album von der Festplatte

aussucht. Jeder kann seine Musik von Raum zu Raum mitnehmen. Die cleveren Farbcodes bedeuten beim Benutzer: Grün = User ist aktiv, Orange= User ist nicht aktiv. Bei den Räumen bedeuten sie: Grün = Raum wird von dem in der App ausgewählten User

genutzt, Orange = Raum ist aus, Blau = Raum wird von einem anderen User genutzt.

über einen Farbcode in der App. Dank der kabelgebunde-nen Verteilung muss Revox die Daten nicht komprimieren, sondern schickt sie im verlustfreien PCM-Format übers Heimnetz. Wie viele unterschiedliche Streams das System verkraftet, hängt von der gewählten Netzwerkfestplatte ab. Das kleinste System, eine Synology DS 214+, schafft zwei Streams gleichzeitig, das größte kann bis zu acht Räu-me oder Hörzonen mit unterschiedlicher Musik versor-gen.

Revox VoxnetMusik aus dem Nirgendwo – in allen Räumen

Hoch die Tasten! PIANO-FISCHER wird 111 und kein bisschen leiser.

Wir laden Sie herzlich zu unserem Jubiläum

ein. Erleben Sie an jedem unserer Standorte

wechselnde Aktionen, attraktive Angebote und

Konzerte der besonderen Art.

Lassen Sie sich in unseren Häusern befl ügeln,

beraten und inspirieren – aus Liebe zur Musik.

JUBILÄUMS WOCHEN

MÜNCHEN | STUTTGART | SCHWÄBISCH HALL | WWW.PIANO-FISCHER.DE

MÜNCHEN | Thierschstr. 11 | 80538 München | T +49 89 211 13 54 00 | info@piano-fi scher.de

MÜNCHEN | Thierschstr. 11 | 80538 München | T +49 89 21 11 35 400 | STUTTGART | Theodor-Heuss-Str. 8 | 70174 Stuttgart | T +49 711 16 34 82 70

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Revox

Voxnet

Das

Musikmagazin

im

Deutschen

Ärzteblatt

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Das neue Multiroom-System von Revox besteht lediglich aus drei Teilen: einer Netzwerk-Festplatte, einem kompakten Verstärker in jedem Raum und einer App. Lautsprecher können nach Gusto angeschlossen werden. Von Ulrich Wienfort

Seit vielen Jahren ist Revox spezialisiert auf Multiroom-Musiksysteme, doch bisher wurden die Signale aus einer Zentraleinheit auf der analogen Ebene in die einzelnen Räume verteilt. Beim neu-en „Voxnet“-System nutzt Revox die digitale Verteilung via Heimnetz und Router. Als Zentrale zur Musikspei-cherung, Decodierung und zum Multiroom-Management dient ein handelsübliches NAS-System, das Re-vox in verschiedenen Größen anbietet – komplett mit der hauseigenen Soft-ware.

Verteilung über Kabel

Von dort geht‘s über LAN-Kabel zum Router und weiter, ebenfalls drahtge-bunden, zu den kompakten Verstärkern in jedem Raum. In ihnen steckt jeweils ein Digital/Analogwandler und eine Ste-reo-Endstufe. Bedient wird das System vorzugsweise über die Revox-App am Smartphone oder Tablet. Alternativ lässt sich die Wiedergabe auch über eine klas-sische Infrarotfernbedienung oder – in den Grundfunktionen wie: zuletzt gehör-te Musik, Lautstärke, Skip, etc. – über eine Wandbedieneinheit steuern. Deren Tasten können individuell belegt und über den Gi-ra-Service entsprechend beschriftet werden.

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Peter hört Internet-Radio, während Sarah sich ein Album von der Festplatte

aussucht. Jeder kann seine Musik von Raum zu Raum mitnehmen. Die cleveren Farbcodes bedeuten beim Benutzer: Grün = User ist aktiv, Orange= User ist nicht aktiv. Bei den Räumen bedeuten sie: Grün = Raum wird von dem in der App ausgewählten User

genutzt, Orange = Raum ist aus, Blau = Raum wird von einem anderen User genutzt.

über einen Farbcode in der App. Dank der kabelgebunde-nen Verteilung muss Revox die Daten nicht komprimieren, sondern schickt sie im verlustfreien PCM-Format übers Heimnetz. Wie viele unterschiedliche Streams das System verkraftet, hängt von der gewählten Netzwerkfestplatte ab. Das kleinste System, eine Synology DS 214+, schafft zwei Streams gleichzeitig, das größte kann bis zu acht Räu-me oder Hörzonen mit unterschiedlicher Musik versor-gen.

Revox VoxnetMusik aus dem Nirgendwo – in allen Räumen

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wechselnde Aktionen, attraktive Angebote und

Konzerte der besonderen Art.

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beraten und inspirieren – aus Liebe zur Musik.

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produkttipp | hifi 32

Die Netz-werk-Festplat-te von Syno-logy (links, ab 350 Euro mit 1 TB Kapazität) verschwin-det in der Besenkammer oder im Ar-maturenkeller. Hier ist nicht nur die Musik gespeichert, sondern auch die komplette Revox-Steu-er-Software.

Der Raumverstärker Voxnet 219 (um 1000 Euro) leistet 2x50 Watt und ist nur 22 cm breit. Er kann in einem Schrank oder über einer abgehängten Decke versteckt werden.

Das Anschlussfeld des Raumverstärkers: Mit Musik wird er via LAN-Kabel versorgt, oder über das optionale „I/O“-Einsteckmodul (um 190 Euro) von einer lokalen Quelle.

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Standardausführung oder nach Kundenwunsch. www.magicLX521.com

ONE OF THE 24 WONDERS OF THE WORLDLinkwitz Lautsprecher verlassen das traditionelle “Boxen”-Konzept und ermöglichen den entscheidenden Schritt zum 3D-Live-Konzert zuhause:

“...the best sound I heard was in the room with the lowest price system!” STEREOPHILE Denver Show 2014

“...the most solid three-dimensional soundstage of any stereo system in my listening experience.” THE AUDIO CRITIC

“...the detail, clarity, and soundstage are all extraordinary. I don’t really believe in magic, but this is the closest I’ve heard to real music from a recording...” JHERRICK

Ausgezeichnet mit dem “Titanium

Driver Award 2014”LXmini LXstudio LX521

Standardausführung oder nach Kundenwunsch.

EarFood GmbH, D 70771 Leinfelden, [email protected]

Personalisierter Zugriff

Neben der Multiroom-Funktionalität legt Revox auch sehr viel Wert auf die „Mul-ti-User“-Funktion. Jeder Nutzer meldet sich in der App an und kann sofort auf seine Lieblingsmusik, seine Lieblingssender, seine Play-Listen oder einfach auf die zuletzt gehörte Musik zugreifen.

Mit dem Voxnet wendet sich Revox in erster Linie an Bauherren, die beim Neu-bau entsprechende LAN-Kabel in alle Räume verlegen lassen und auch für die Raumverstärker und die Lautsprecherkabel möglichst unsichtbare Lösungen einplanen. Auf Wunsch übernimmt der Revox-Händler die komplette Installati-on und Einrichtung der Anlage. Wer selbst in die Konfi guration des Voxnet ein-greifen möchte, kann das jederzeit am PC über das Web-Interface des NAS-Sys-tems tun. Ulrich Wienforth II

Kontakt: www.revox.de

Das optionale Wand-Bedienfeld passt zum Schalterprogramm von Gira – es kann die wichtigsten Funktionen des Voxnet steuern und lässt sich individuell beschriften.

www.tonartmagazin.de

33 hifi | aktuell

AN

ZEIG

E

kompetentprofessionellunvergleichlich

THE headphone company

www.ultrasone.com

Alles drahtlosMusik aus Datenströmen

Hörbarer Untersatz für den Fernseher

Der Berliner Hersteller Raumfeld legt an seine vernetzten Laut-sprecher klassische HiFi-Qualitätsmaßstäbe. Jetzt soll auch der Fernsehton anständig klingen. Dazu baut Raumfeld einen Sound-deck genannten Flachlautsprecher, in dem sechs Membranen den Ton angeben, assistiert von zwei Tieftönern, die den Schall nach unten abstrahlen. Neben dem TV-Ton spielt der Flachbau über das Heimnetz auch Musikarchive ab, Musikdienste wie Spotify und Tidal sind weitere Programmquellen. Der Preis: circa 1000 Euro.

Tradition trifft auf Moderne

Schon vor einem Jahr hat Matsushita, der Mutterkonzern von Panasonic, sein HiFi-Label Technics neu be-lebt. Der traditi-onsreiche Name hat bis heute viele Fans. Zwölf Monate später, pünktlich zum 50sten Jahrestag der Marke, macht der Hersteller klar: Technics soll

Vernetzte HiFi-Komponenten sind das Mega-Thema der Unterhaltungselektro-nik. Sie verkaufen sich wie warme Sem-meln – aus gutem Grund: Die smarten Geräte spielen Musik von der Festplatte, empfangen Internet-Radio und zapfen das unerschöpfl iche Repertoire von Stre-aming-Diensten an. Von Wolfgang Tunze

Akustische TV-Veredlung: Sounddeck von Raumfeld

Voll vernetzt: Komplettanlage C500 von Technics

3 | 2015

produkttipp | hifi 32

Die Netz-werk-Festplat-te von Syno-logy (links, ab 350 Euro mit 1 TB Kapazität) verschwin-det in der Besenkammer oder im Ar-maturenkeller. Hier ist nicht nur die Musik gespeichert, sondern auch die komplette Revox-Steu-er-Software.

Der Raumverstärker Voxnet 219 (um 1000 Euro) leistet 2x50 Watt und ist nur 22 cm breit. Er kann in einem Schrank oder über einer abgehängten Decke versteckt werden.

Das Anschlussfeld des Raumverstärkers: Mit Musik wird er via LAN-Kabel versorgt, oder über das optionale „I/O“-Einsteckmodul (um 190 Euro) von einer lokalen Quelle.

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“...the best sound I heard was in the room with the lowest price system!” STEREOPHILE Denver Show 2014

“...the most solid three-dimensional soundstage of any stereo system in my listening experience.” THE AUDIO CRITIC

“...the detail, clarity, and soundstage are all extraordinary. I don’t really believe in magic, but this is the closest I’ve heard to real music from a recording...” JHERRICK

Ausgezeichnet mit dem “Titanium

Driver Award 2014”LXmini LXstudio LX521

Standardausführung oder nach Kundenwunsch.

EarFood GmbH, D 70771 Leinfelden, [email protected]

Personalisierter Zugriff

Neben der Multiroom-Funktionalität legt Revox auch sehr viel Wert auf die „Mul-ti-User“-Funktion. Jeder Nutzer meldet sich in der App an und kann sofort auf seine Lieblingsmusik, seine Lieblingssender, seine Play-Listen oder einfach auf die zuletzt gehörte Musik zugreifen.

Mit dem Voxnet wendet sich Revox in erster Linie an Bauherren, die beim Neu-bau entsprechende LAN-Kabel in alle Räume verlegen lassen und auch für die Raumverstärker und die Lautsprecherkabel möglichst unsichtbare Lösungen einplanen. Auf Wunsch übernimmt der Revox-Händler die komplette Installati-on und Einrichtung der Anlage. Wer selbst in die Konfi guration des Voxnet ein-greifen möchte, kann das jederzeit am PC über das Web-Interface des NAS-Sys-tems tun. Ulrich Wienforth II

Kontakt: www.revox.de

Das optionale Wand-Bedienfeld passt zum Schalterprogramm von Gira – es kann die wichtigsten Funktionen des Voxnet steuern und lässt sich individuell beschriften.

www.tonartmagazin.de

33 hifi | aktuell

AN

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E

kompetentprofessionellunvergleichlich

THE headphone company

www.ultrasone.com

Alles drahtlosMusik aus Datenströmen

Hörbarer Untersatz für den Fernseher

Der Berliner Hersteller Raumfeld legt an seine vernetzten Laut-sprecher klassische HiFi-Qualitätsmaßstäbe. Jetzt soll auch der Fernsehton anständig klingen. Dazu baut Raumfeld einen Sound-deck genannten Flachlautsprecher, in dem sechs Membranen den Ton angeben, assistiert von zwei Tieftönern, die den Schall nach unten abstrahlen. Neben dem TV-Ton spielt der Flachbau über das Heimnetz auch Musikarchive ab, Musikdienste wie Spotify und Tidal sind weitere Programmquellen. Der Preis: circa 1000 Euro.

Tradition trifft auf Moderne

Schon vor einem Jahr hat Matsushita, der Mutterkonzern von Panasonic, sein HiFi-Label Technics neu be-lebt. Der traditi-onsreiche Name hat bis heute viele Fans. Zwölf Monate später, pünktlich zum 50sten Jahrestag der Marke, macht der Hersteller klar: Technics soll

Vernetzte HiFi-Komponenten sind das Mega-Thema der Unterhaltungselektro-nik. Sie verkaufen sich wie warme Sem-meln – aus gutem Grund: Die smarten Geräte spielen Musik von der Festplatte, empfangen Internet-Radio und zapfen das unerschöpfl iche Repertoire von Stre-aming-Diensten an. Von Wolfgang Tunze

Akustische TV-Veredlung: Sounddeck von Raumfeld

Voll vernetzt: Komplettanlage C500 von Technics

3 | 2015

aktuell | hifi 34

© J

orin

de V

oigt

Bayerische staatsoper

2015 2016premieren

Oper

Arrigo Boito Mefistofele  omer Meir Wellber, Roland schwab 

Sa, 24 Okt 2015

Sergej Prokofjew DeR feuRige engel  Vladimir Jurowski, Barrie Kosky 

So, 29 Nov 2015

Miroslav Srnka south pole  Kirill petrenko, hans neuenfels 

So, 31 Jan 2016

Giuseppe Verdi un Ballo in MascheRa  Zubin Mehta, Johannes erath 

So, 6 Mär 2016

Richard Wagner Die MeisteRsingeR Von nüRnBeRg 

Kirill petrenko, David Bösch Mo, 16 Mai 2016

Jacques Fromental Halévy la JuiVe  Bertrand de Billy, calixto Bieito 

So, 26 Jun 2016

Jean-Philippe Rameau les inDes galantes  ivor Bolton, sidi larbi cherkaoui 

So, 24 Jul 2016

Ballett

Jerome Robbins / Aszure Barton /  George Balanchine 

in the night / uRauffühRungasZuRe BaRton / sinfonie in c 

So, 20 Dez 2015

Pina Bausch füR Die KinDeR Von gesteRn,

heute unD MoRgen So, 3 Apr 2016

Simone Sandroni the passengeR Fr, 15 Apr 2016

MünchneR opeRnfestspiele  26 Jun – 31 Jul 2016 

BallettfestWochen 

3 – 19 Apr 2016

InformatIon / Karten tageskasse der Bayerischen staatsoper 

Marstallplatz 5 80539 München  t +49.(0)89.21 85 19 20 

[email protected] www.staatsoper.de

AN

ZEIG

E

sich dauerhaft in der Welt des guten Tons etablieren. Sogar einen neuen Analog-plattenspieler haben die Ja-paner angekündigt, aber auch viele neue Komponenten, die mit anspruchsvoller Digi-taltechnik den Anschluss an die Moderne suchen. Unter dem Namen C500 schickt Technics eine Komplettanlage ins Rennen – mit einem Elek-tronik-Baustein samt einge-

bautem Top-Lader-CD-Spieler und zwei eleganten, schmalen Lautsprechern fürs Regal. Die C500 enthält auch einen Netzwerk-Player, der Musiksammlun-gen in allen erdenklichen Digitalformaten und in höchsten Aufl ösungen abspie-len kann. Sie wird Anfang 2016 erscheinen und um 1500 Euro kosten.

Klangzylinder mit Netzanbindung

Samsung setzt auf Rundumklang: Die neuen Netzwerk-Lautsprecher des süd-koreanischen Herstellers strahlen den Schall in alle Richtungen gleichmäßig ab und erzielen so eindrucksvollen Raumklang, ganz unabhängig von der Hörpo-sition. Die R5, R3 und R1 genannten Modelle (Preise: 399, 299 und199 Euro) nehmen über W-LAN Kontakt zum Heimnetz auf und spielen Musik aus Fest-plattenarchiven, Web-Radio oder Stre-aming-Diensten. Die pfi ffi gen Klangzy-linder können Musik in allen gängigen Dateiformaten wiedergeben. Selbst vor hochaufl ösenden Tonkonserven müssen sie nicht kapitulieren.

Kompakte Drahtlos-Monitore

Sie sehen aus wie kleine Studio-Moni-tore, und so anspruchsvoll ist auch ihre Technik: Die kleinen Zweiwege-Boxen NX-N500 von Yamaha (Paarpreis: um 800 Euro) spielen nicht nur Musik aus dem drahtlosen Heimnetz. Über ihren eingebauten USB-Eingang nehmen sie auch digitale Musiksignale direkt aus dem Notebook entgegen – und zwar in allerhöchsten Aufl ösungen. Für Exper-ten: Sogar die Wiedergabe von Digitalkonserven in DSD mit 5,6 Megahertz ist möglich. Optische und elektrische Digitaleingänge existieren ebenfalls. Die kompakten Lautsprecher gibt es in Schwarz und in Weiß.

Die Wahrheit des Klangs

Sonos, der amerikanische Pionier vernetzter HiFi-Technik, betritt ein weite-res Mal technisches Neuland. Die nächste Version der Sonos App kann die

Lautsprecherwiedergabe an den Raum anpassen: Das Mikrofon im Smartphone oder im Tablet registriert die Wiedergabe und kompensiert Fehler, die zum Bei-spiel aus der Aufstellung in einer Raumecke resultieren. Die True Play genannte Technik wird auch von einer neuen Version des Lautsprechers Play:5 unterstützt, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. W. Tunze II

Wie die Orgelpfeifen: Lautsprecherzylinder R5, R3 und R1 von Samsung

Vernetzte Mini-Monitore: NX-N500 von Yamaha

Passt zu jeder Raumakustik: die Neuausgabe des Play:5 von Sonos

top adressen für urlaub mit babys & kindern

Ihre Spezialisten für den Familienurlaub in Österreich und Deutschland • vielfach ausgezeichnet

• familiengerechte Zimmer, Appartements und Suiten • professionelle Baby- und Kinderbetreuung

durch 20 Pädagog(inn)en an 7 Tagen pro Woche • Indoorspielbereiche auf 2.000 m²

• riesige Outdoorspielanlagen • umfangreiche Bade-, Sauna- und Wellnesslandschaften

mit separaten Kinderhallenbädern

A-6631 Lermoos/TirolTel.: +43 (0)[email protected]

www.hotelalpenrose.at®

D-87541 Bad Hindelang-OberjochTel.: +49 (0)[email protected]

www.kinderhoteloberjoch.de

★★★★ ★★★★s

Familienurlaub zum Bestpreis Familienurlaub der Extraklasse

3 | 2015

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Bayerische staatsoper

2015 2016premieren

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Arrigo Boito Mefistofele  omer Meir Wellber, Roland schwab 

Sa, 24 Okt 2015

Sergej Prokofjew DeR feuRige engel  Vladimir Jurowski, Barrie Kosky 

So, 29 Nov 2015

Miroslav Srnka south pole  Kirill petrenko, hans neuenfels 

So, 31 Jan 2016

Giuseppe Verdi un Ballo in MascheRa  Zubin Mehta, Johannes erath 

So, 6 Mär 2016

Richard Wagner Die MeisteRsingeR Von nüRnBeRg 

Kirill petrenko, David Bösch Mo, 16 Mai 2016

Jacques Fromental Halévy la JuiVe  Bertrand de Billy, calixto Bieito 

So, 26 Jun 2016

Jean-Philippe Rameau les inDes galantes  ivor Bolton, sidi larbi cherkaoui 

So, 24 Jul 2016

Ballett

Jerome Robbins / Aszure Barton /  George Balanchine 

in the night / uRauffühRungasZuRe BaRton / sinfonie in c 

So, 20 Dez 2015

Pina Bausch füR Die KinDeR Von gesteRn,

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Simone Sandroni the passengeR Fr, 15 Apr 2016

MünchneR opeRnfestspiele  26 Jun – 31 Jul 2016 

BallettfestWochen 

3 – 19 Apr 2016

InformatIon / Karten tageskasse der Bayerischen staatsoper 

Marstallplatz 5 80539 München  t +49.(0)89.21 85 19 20 

[email protected] www.staatsoper.de

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sich dauerhaft in der Welt des guten Tons etablieren. Sogar einen neuen Analog-plattenspieler haben die Ja-paner angekündigt, aber auch viele neue Komponenten, die mit anspruchsvoller Digi-taltechnik den Anschluss an die Moderne suchen. Unter dem Namen C500 schickt Technics eine Komplettanlage ins Rennen – mit einem Elek-tronik-Baustein samt einge-

bautem Top-Lader-CD-Spieler und zwei eleganten, schmalen Lautsprechern fürs Regal. Die C500 enthält auch einen Netzwerk-Player, der Musiksammlun-gen in allen erdenklichen Digitalformaten und in höchsten Aufl ösungen abspie-len kann. Sie wird Anfang 2016 erscheinen und um 1500 Euro kosten.

Klangzylinder mit Netzanbindung

Samsung setzt auf Rundumklang: Die neuen Netzwerk-Lautsprecher des süd-koreanischen Herstellers strahlen den Schall in alle Richtungen gleichmäßig ab und erzielen so eindrucksvollen Raumklang, ganz unabhängig von der Hörpo-sition. Die R5, R3 und R1 genannten Modelle (Preise: 399, 299 und199 Euro) nehmen über W-LAN Kontakt zum Heimnetz auf und spielen Musik aus Fest-plattenarchiven, Web-Radio oder Stre-aming-Diensten. Die pfi ffi gen Klangzy-linder können Musik in allen gängigen Dateiformaten wiedergeben. Selbst vor hochaufl ösenden Tonkonserven müssen sie nicht kapitulieren.

Kompakte Drahtlos-Monitore

Sie sehen aus wie kleine Studio-Moni-tore, und so anspruchsvoll ist auch ihre Technik: Die kleinen Zweiwege-Boxen NX-N500 von Yamaha (Paarpreis: um 800 Euro) spielen nicht nur Musik aus dem drahtlosen Heimnetz. Über ihren eingebauten USB-Eingang nehmen sie auch digitale Musiksignale direkt aus dem Notebook entgegen – und zwar in allerhöchsten Aufl ösungen. Für Exper-ten: Sogar die Wiedergabe von Digitalkonserven in DSD mit 5,6 Megahertz ist möglich. Optische und elektrische Digitaleingänge existieren ebenfalls. Die kompakten Lautsprecher gibt es in Schwarz und in Weiß.

Die Wahrheit des Klangs

Sonos, der amerikanische Pionier vernetzter HiFi-Technik, betritt ein weite-res Mal technisches Neuland. Die nächste Version der Sonos App kann die

Lautsprecherwiedergabe an den Raum anpassen: Das Mikrofon im Smartphone oder im Tablet registriert die Wiedergabe und kompensiert Fehler, die zum Bei-spiel aus der Aufstellung in einer Raumecke resultieren. Die True Play genannte Technik wird auch von einer neuen Version des Lautsprechers Play:5 unterstützt, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. W. Tunze II

Wie die Orgelpfeifen: Lautsprecherzylinder R5, R3 und R1 von Samsung

Vernetzte Mini-Monitore: NX-N500 von Yamaha

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