Hermann-Josef Lamberti

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WI: In der Deutschen Bank verfolgt man derzeit die Strategie des so genannten Business Alignment der IT, letztlich also der AuflɆsung des zentralen IT-Bereichs und der (mehrfachen) dezentralen IT-Un- terstɒtzung in den Fachlinien. Wie werden in diesem Umfeld die die ganze Unterneh- mung betreffenden „Governance-Fragen“ gelɆst, also etwa der Betrieb einer gemein- samen Architektur, unternehmensweite Si- cherheitstechniken etc.? Lamberti: Der Prozess des Business Alignment der IT ist erfolgreich abge- schlossen. Governance-Fragen werden im speziell dafɒr aufgestellten Corporate IT Office koordiniert. Dort halten wir The- men wie IT-Architektur, IT-Risikomana- gement, Governance von IT-Investment- projekten und -Programmen sowie Kon- zepte zur FɆrderung und Entwicklung der IT-Mitarbeiter nach. Darɒber hinaus gibt es ein globales Purchasing Committee. WI: Fɒhrt das massive Zusammenstrei- chen der zentralen IT-Ausgaben in mitt- lerer oder gar schon in kurzer Sicht zu Aus- fȨllen hauseigener Innovationen respektive zu Diversifikationslɒcken, also zu spȨter nur schwer oder ɒberhaupt nicht aufhol- baren ErfahrungsschwȨchen in verschiede- nen Feldern des E-Banking? Lamberti: Von einem „massiven Zu- sammenstreichen“ kann keine Rede sein. Vielmehr halten sich die IT-Kosten nach Jahren starken Wachstums derzeit auf ei- nem konstanten Niveau und fɒr die Zu- kunft erwarten wir, dass das IT Business Alignment zu einer Kostenreduktion von mindestens 5% fɒhren wird. Darin spiegelt sich die hɆhere Effizienz beim IT-Abstimmungs- und Projekt- umsetzungsprozess mit den GeschȨfts- bereichen wider. WIRTSCHAFTSINFORMATIK 43 (2001) 6, S. 619–621 619 Hermann-Josef Lamberti Interviewt von Wolfgang KɆnig und Peter Mertens WI – Profil Werdegang Hermann-Josef Lamberti ist Mitglied des Vorstandes der Deutsche Bank AG. Als Chief Information Officer (CIO) verant- wortet er die Informationstechnologie der gesamten Deutsche-Bank-Gruppe, ebenso die Kunden- und Vertriebsseite des Unter- nehmensbereiches Private Clients and As- set Management (PCAM), zu dem neben der Deutschen Bank 24 und dem Private Banking auch das Asset Management ge- hɆren. Bis Ende 2000 leitete Herr Lamberti den Unternehmensbereich Global Tech- nology and Services sowie die European Transaction Bank. Er fɒhrte u. a. die GTS- Transformation, die IT-Integration von Bankers Trust sowie die Jahr-2000-Prɒ- fung durch. Hermann-Josef Lamberti wurde mit Wirkung Oktober 1999 zum Mitglied des Vorstandes ernannt. Bevor er zur Deutschen Bank kam, war Herr Lamberti 14 Jahre fɒr IBM tȨtig. Dort begann er 1985 als Trainee. Bereits nach kurzer Zeit ɒbertrug man ihm in den deutschen IBM-Niederlassungen Fɒh- rungspositionen mit Schwerpunkt Bank- und Versicherungswesen. 1993 wurde er zum General Manager der Personal Soft- ware Division bei IBM Europe in Paris er- nannt, wo er den Softwarevertrieb fɒr Eu- ropa, den Mittleren Osten und Afrika lei- tete. 1995 wechselte Herr Lamberti als Vice President fɒr Marketing und Brand Management zu IBM USA, wo er fɒr das Mainframe-GeschȨft zustȨndig war. 1997 kehrte er nach Deutschland zurɒck und wurde Vorsitzender der GeschȨftsfɒhrung der IBM Deutschland in Stuttgart. Vor Beginn seiner beruflichen Lauf- bahn im Finanzsektor studierte Hermann- Josef Lamberti in KɆln und Dublin und machte 1981 seinen Abschluss in Betriebs- wirtschaftslehre. Anschließend arbeitete er bei Touche Ross in Toronto in den Berei- chen Auditing und Consulting sowie bei der Chemical Bank in Frankfurt im Fo- reign Exchange Trading. Prof. Dr. Wolfgang KɆnig, Institut fɒr Wirtschaftsinformatik, J. W. Goethe- UniversitȨt, Mertonstr. 17, D-60054 Frankfurt am Main, Telefon (069) 7 98-2 33 18, Fax (069) 7 98-2 85 85, E-Mail: [email protected] furt.de; Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Mertens, Friedrich-Alexander-UniversitȨt Erlangen-Nɒrnberg, Bereich Wirtschaftsinformatik I, Lange Gasse 20, D-90403 Nɒrnberg, E-Mail: [email protected]

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WI: In der Deutschen Bank verfolgtman derzeit die Strategie des so genanntenBusiness Alignment der IT, letztlich alsoder Aufl�sung des zentralen IT-Bereichsund der (mehrfachen) dezentralen IT-Un-terst�tzung in den Fachlinien. Wie werdenin diesem Umfeld die die ganze Unterneh-mung betreffenden „Governance-Fragen“gel�st, also etwa der Betrieb einer gemein-samen Architektur, unternehmensweite Si-cherheitstechniken etc.?

Lamberti: Der Prozess des BusinessAlignment der IT ist erfolgreich abge-schlossen. Governance-Fragen werden imspeziell daf�r aufgestellten Corporate ITOffice koordiniert. Dort halten wir The-men wie IT-Architektur, IT-Risikomana-gement, Governance von IT-Investment-projekten und -Programmen sowie Kon-zepte zur F�rderung und Entwicklung derIT-Mitarbeiter nach. Dar�ber hinaus gibtes ein globales Purchasing Committee.

WI: F�hrt das massive Zusammenstrei-chen der zentralen IT-Ausgaben in mitt-lerer oder gar schon in kurzer Sicht zu Aus-f�llen hauseigener Innovationen respektivezu Diversifikationsl�cken, also zu sp�ternur schwer oder �berhaupt nicht aufhol-baren Erfahrungsschw�chen in verschiede-nen Feldern des E-Banking?

Lamberti: Von einem „massiven Zu-sammenstreichen“ kann keine Rede sein.Vielmehr halten sich die IT-Kosten nachJahren starken Wachstums derzeit auf ei-nem konstanten Niveau und f�r die Zu-kunft erwarten wir, dass das IT BusinessAlignment zu einer Kostenreduktion vonmindestens 5% f�hren wird.

Darin spiegelt sich die h�here Effizienzbeim IT-Abstimmungs- und Projekt-umsetzungsprozess mit den Gesch�fts-bereichen wider.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 43 (2001) 6, S. 619–621 619

Hermann-Josef Lamberti

Interviewt vonWolfgang K�nigund Peter Mertens

WI – Profil

WerdegangHermann-Josef Lamberti ist Mitglied desVorstandes der Deutsche Bank AG. AlsChief Information Officer (CIO) verant-wortet er die Informationstechnologie dergesamten Deutsche-Bank-Gruppe, ebensodie Kunden- und Vertriebsseite des Unter-nehmensbereiches Private Clients and As-set Management (PCAM), zu dem nebender Deutschen Bank 24 und dem PrivateBanking auch das Asset Management ge-h�ren.

Bis Ende 2000 leitete Herr Lambertiden Unternehmensbereich Global Tech-nology and Services sowie die EuropeanTransaction Bank. Er f�hrte u. a. die GTS-Transformation, die IT-Integration vonBankers Trust sowie die Jahr-2000-Pr�-fung durch.

Hermann-Josef Lamberti wurde mitWirkung Oktober 1999 zum Mitglied desVorstandes ernannt.

Bevor er zur Deutschen Bank kam, warHerr Lamberti 14 Jahre f�r IBM t�tig.Dort begann er 1985 als Trainee. Bereits

nach kurzer Zeit �bertrug man ihm in dendeutschen IBM-Niederlassungen F�h-rungspositionen mit Schwerpunkt Bank-und Versicherungswesen. 1993 wurde erzum General Manager der Personal Soft-ware Division bei IBM Europe in Paris er-nannt, wo er den Softwarevertrieb f�r Eu-ropa, den Mittleren Osten und Afrika lei-tete. 1995 wechselte Herr Lamberti alsVice President f�r Marketing und BrandManagement zu IBM USA, wo er f�r dasMainframe-Gesch�ft zust�ndig war. 1997kehrte er nach Deutschland zur�ck undwurde Vorsitzender der Gesch�ftsf�hrungder IBMDeutschland in Stuttgart.

Vor Beginn seiner beruflichen Lauf-bahn im Finanzsektor studierte Hermann-Josef Lamberti in K�ln und Dublin undmachte 1981 seinen Abschluss in Betriebs-wirtschaftslehre. Anschließend arbeitete erbei Touche Ross in Toronto in den Berei-chen Auditing und Consulting sowie beider Chemical Bank in Frankfurt im Fo-reign Exchange Trading.

Prof. Dr.Wolfgang K�nig, Institut f�rWirtschaftsinformatik, J. W. Goethe-Universit�t, Mertonstr. 17, D-60054Frankfurt amMain, Telefon(069)798-23318, Fax (069)798-28585,E-Mail: [email protected];Prof. Dr. Dr. h. c. mult. PeterMertens,Friedrich-Alexander-Universit�tErlangen-N�rnberg,BereichWirtschaftsinformatik I,Lange Gasse 20, D-90403N�rnberg,E-Mail: [email protected]

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Business Alignment stellt sicher, dassunsere Innovationsprojekte den Anforde-rungen der internen wie externen Kundenentsprechen.

WI: In welchen Bereichen im Bank-gesch�ft wird unter diesen Umst�nden in-vestiert oder welche Felder sind wenigerstark betroffen?

Lamberti: Investitionsschwerpunktesind die Bereiche Frontend und Backenddes E-Banking / Brokerage. Dabei wollenwir gezielt die Kundenfreundlichkeit ver-bessern und gleichzeitig Transaktions-und Abwicklungsprozesse weiter optimie-ren.

Ein Beispiel in diesem Zusammenhangist maxblue, das Online Investment Centerder Deutschen Bank, das in den ersten 100Tagen seines Bestehens mehr als 100.000Kunden gewinnen konnte. Ein weiteresBeispiel aus dem Backend-Bereich iste-spear, unser neues Security SettlementSystem f�r die Investmentbank, welcheserstmals konsequent E-Technologien f�rdas Backoffice zumAnsatz bringt.

WI: Auf welche Strategien setzen Sie beider Anwendungsintegration, etwa nachFusionen mit Blick auf das Privatkunden-gesch�ft und das Investment Banking?

Lamberti: Die Deutsche Bank setztkonzernweit auf eine komponentenbasier-te, standardisierte und skalierbare IT-Ar-chitektur, bei der immer st�rker die Bedeu-tung einer standardisierten TX-Middlewa-re hervortritt. Dieses Konzept hat sich be-reits bei der Systemintegration beim Mer-ger mit Bankers Trust bew�hrt – neben derIntegration der neuen Mitarbeiter nat�r-lich.

WI: Welche Rolle spielen XML undOpen-Source-Systeme in IhremHaus?

Lamberti: Der Einsatz von XML zumDatenaustausch wird sowohl innerhalbder Deutschen Bank als auch in der Kom-munikation mit anderen Unternehmenmehr und mehr an Bedeutung gewinnenund k�nftig Standards setzen.

Wir stehen den zukunftsorientiertenOpen-Source-Konzepten aufgeschlossengegen�ber, nat�rlich unter Wahrung dernotwendigen Sicherheitsstandards.

WI: Welches wird in f�nf Jahren die do-minierende Form der Bezahlung im Elect-ronic Commerce sein?

Lamberti: An zuk�nftige Zahlungsmit-tel im Electronic Commerce werden diegleichen Anforderungen gestellt wie ankonventionelle Zahlungsmittel. Sie m�ssensicher, preiswert, einfach in der Hand-

habung, allgemein anerkannt sowie schnellund �berall verf�gbar sein.

Und wie immer entscheidet der Kunde:Interessant ist beispielsweise die Bezahl-methode von paybox, bei der via Handygezahlt wird. Die Abwicklung erfolgt�brigens �ber die gute alte Lastschrift, je-doch in vollelektronischer so genannterStraight-through-processing-Verbindung(STP).

WI: Sie haben einmal formuliert: „Werden Kunden keine Zeit l�sst, sich auf dasOnline-Gesch�ft einzustellen, erlebt einWaterloo.“ Welche organisatorischen undtechnischen Konsequenzen zieht die Deut-sche Bank hieraus?

Lamberti: Die Durchsetzung des On-line-Business l�uft nicht mit der prognosti-ziertenGeschwindigkeit ab, die vollst�ndi-ge Marktdurchdringung l�sst noch auf sichwarten. F�r die Deutsche Bank hat dasOnline-Angebot ihrer Produktpalette denCharakter eines zus�tzlichen Zugangs-kanals, der die herk�mmlichen Vertriebs-wege erg�nzt. Allerdings gilt, dass dasWachstum des Online-Kanals mit 30 bis40% p. a. bei weitem die Steigerungen beiden �brigen Vertriebskan�len �bertrifft.

WI: Verschiedene Leute sind auf der Su-che nach so genannten Killer-Applikatio-nen f�r M-Commerce. Liegen solche im Fi-nanzsektor?

Lamberti: Solange sich keine wirklichneuartigen Gesch�ftsformen einstellen, isteher davon auszugehen, dass sich k�nftigeAnwendungen, wenn Sie denNamen „Kil-ler-Applikation“ �berhaupt verdienen, aufaltbekannte Funktionen beschr�nken wer-den, wie etwa das „Versenden und Emp-fangen von E-Mails“, der „Zugriff auf Ver-kehrsinformationen“ oder der „Abruf vonaktuellen Nachrichten“. Sicher werdenauchNachrichten von der eigenen Bank zudieser Gruppe z�hlen.

Auch hier gilt: Der Kunde wird ent-scheiden – Verhaltens�nderungen �berneuere Applikationen sind kurzfristignicht zu erwarten.

WI: Haben Sie eine ungef�hre Vorstel-lung, welcher Anteil Ihrer Kunden bzw.welcher Kundentyp Personalisierung alsw�nschenswert empfindet? Umgekehrt:Welche Kunden sehen Personalisierung alsunerw�nschte Attacke auf ihre Privatsph�-re?

Lamberti: Die Anspr�che modernerPrivatkunden haben sich in den letztenJahren deutlich ver�ndert: Kunden vonheute w�nschen sich ausnahmslos ein

konsequent auf ihre Anspr�che und Be-d�rfnisse ausgerichtetes Produkt- und Be-ratungsangebot. Sie erwarten, dass ihreBank sie aktiv bei der privaten Vorsorgeund dem Verm�gensaufbau begleitet undindividuell passende Angebote unterbrei-tet.

Dies gilt sowohl f�r die Kunden, dieschwerpunktm�ßig eine pers�nliche Bera-tung in Anspruch nehmen wollen, als auchf�r jene Kunden, die sich lieber selbstst�n-dig informieren und handeln. Die Persona-lisierung des Leistungs- und Servicespek-trums �ber Online- und Offline-Wege istf�r alle Kunden ein zentrales Qualit�ts-merkmal des modernen Bankgesch�fts.

WI: Wie ist der Stand und welche Per-sonalisierungsstrategien verfolgt Ihr Haus?

Lamberti: Um in jeder Lebensphase be-darfsgerechte Angebote �ber den individu-ell gew�nschten Zugangsweg anbieten zuk�nnen, muss man die W�nsche und Be-d�rfnisse der Kunden genau kennen. ImPrivatkundengesch�ft verf�gen wir bereits�ber ein State-of-the-Art CustomerRelati-onshipManagement. Herzst�ck ist einDa-ta Warehousing System, das alle notwendi-gen Online- und Offline-Informationenaufnimmt. �ber Anwendungen in den Fi-lialen oder im „Call Center“ k�nnen dieseDaten abgefragt und kundenspezifischeAngebote unterbreitet werden. So sichernwir �ber alle Zugangswege hinweg einegleich hoheQualit�t in derAnsprache.

WI: Sie postulieren „Technology Lead-ership“. Mit welchen konkreten Maßnah-men wird dieser Anspruch in die Wirklich-keit �bersetzt?

Lamberti: Die Deutsche Bank ist FirstMover in der Bankenwelt. Moderne Kun-den wollen sich nicht permanent zwischenonline oder offline, Direktbank, Online-Bank oder Filialberatung entscheidenm�ssen. Sie wollen nicht „entweder oder“,sondern „sowohl als auch“ und dabei dieVorteile nutzen, alles aus einer Hand zubekommen. Kunden wollen das Beste vonbeidem. Dazu bedarf es kompetenter undserviceorientierter Mitarbeiter in der Bera-tung genauso wie �berlegener IT-Plattfor-men, die dem Wunsch nach unkomplizier-ten und sicheren Dienstleistungen gerechtwerden.

Seit dem Start der Deutschen Bank 24haben wir dort rund 800.000 neue Kundenhinzugewonnen. Mehr als jeder f�nfte –insgesamt 1,6 Millionen Kunden – davonist bereits online, nutzt aber gleichzeitigdas pers�nliche Beratungsangebot.

Wolgang K�nig und Peter Mertens interviewen Hermann-Josef Lamberti

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Die �berlegenheit unseres Gesch�fts-modells gr�ndet sich von Beginn an aufder Integration von Online- und Offline-Banking-Welt.

WI: Inwieweit l�sst sich in maxblue die-se F�hrungsposition erkennen? Welche Zu-kunft hat das Online Brokerage?

Lamberti: Das Online Brokerage siehteiner aussichtsreichen Zukunft entgegen,allerdings nicht als eindimensionale Inter-net-Pr�senz – als so genanntes „Pure-Play“ –, sondern als integriertes Angebot,das gleichzeitig den Zugang zu pers�nli-cher Beratung er�ffnet. Marktstudien[Quelle: J.P. Morgan-Studie] gehen davonaus, dass in drei Jahren rund 43% allerWertpapierdepots online gef�hrt werden.Wir nehmen an, dass sich die Kundenbe-d�rfnisse wandeln werden. Nicht mehrdie reine Technologieorientierung der ers-ten Welle, der sog. Heavy Trader, steht imVordergrund, sondern das Interesse anrenditestarken Anlagen verbunden mit ei-nem hohen Informationsbedarf. Umfas-sende Informationsdarbietung sowie einoptionales Beratungsangebot stehen imFokus des Kundenbedarfs. maxblue ver-eint mit seinem Angebot „clicks andbricks“. Mit �ber 100.000 neuen Kundenseit Marktstart im April weisen wir ein�berproportionales Wachstum gegen�berden Pure-play-Online-Brokern der erstenWelle auf.

WI: Welche Rolle spielt die DeutscheBank beim Aufkommen von großen Bran-chen-Marktpl�tzen, beispielsweise beiec4ec?

Lamberti: Bei ec4ec haben wir uns fi-nanziell beteiligt. Mit SAP zusammen be-treiben wir emaro und wickeln hier�berbereits einen Teil unseres eigenen Einkaufsab.

WI: Welches sind Zielsetzung und Auf-gaben der „E-Transaction“-Allianz mitder Deutschen Telekom?

Lamberti: Mit dieser Allianz strebenwir Wissenstransfer und gegebenenfallsgemeinsame Gesch�ftsmodelle in den Be-reichen Online-Sicherheit, elektronischerZahlungsverkehr und elektronischeMarktpl�tze an, um Synergiepotenziale zuerzielen.

WI: Die Postbank entwickelt nach eige-nen Angaben gemeinsam mit SAP Stan-dardsoftwarel�sungen, die sp�ter auch ge-meinsam vermarktet werden sollen. Ver-folgt die Deutsche Bank eine �hnliche Stra-tegie mit SAP oder einem anderen Soft-warehaus?

Lamberti: Nat�rlich bestehen enge Ko-operationen zwischen der Deutschen Bankund Firmen wie SAP, aber vor allem auchmit etlichen kleineren Softwareh�usern,die f�r uns strategische Bedeutung haben.In der j�ngsten Vergangenheit wurden ver-schiedene Module und Funktionalit�tengemeinschaftlich seitens SAP mit derDeutschen Bank entwickelt.

Im Umfeld elektronischer Marktpl�tzeist – wie gesagt – emaro ein gutes Beispielf�r die enge Zusammenarbeit zwischen derDeutschen Bank und SAP.

Kooperationen mit Entwicklungsfir-men bei großen Softwarel�sungen sindgrunds�tzlich w�nschenswert. Dabei wirdeine Balance zwischen Marktstandard undden speziellen Bed�rfnisse des jeweiligenUnternehmens gewahrt.

WI: �ber welche Erfahrungen k�nnenSie mit Absolventen der Wirtschaftsinfor-matik berichten?

Lamberti: F�r ihre IT-Bereiche suchtdie Deutschen Bank gezielt nach Wirt-schaftsinformatikern sowohl als IT-Spe-zialisten als auch f�r Aufgaben im Linien-management und in der Projektverantwor-tung. Zurzeit kommen etwa 30% der neueingestellten Hochschulabsolventen ausden Bereichen Informatik und Wirt-schaftsinformatik. In diesem Zusammen-hang ist erw�hnenswert, dass die Finanz-branche in zunehmendem Maße von tech-nischen Neuerungen beeinflusst wird,selbst aber auch Technologietreiber im Be-reich des E-Business geworden ist. Umdieser Entwicklung auch zuk�nftig ge-wachsen zu sein, ben�tigen wir hochquali-fizierte, motivierte und flexible Absolven-ten mit ausgezeichneten IT-Kenntnissen.

WI: �ber die vielfach ge�bte Zusam-menarbeit in Praktika und die gerade ingroßen Metropolen h�ufig zu findendeTeilzeitbesch�ftigung von Studierenden hi-naus: Welche neuen vielversprechendenFormen der Zusammenarbeit zwischenPraxis undHochschule sehen Sie?

Lamberti: Neben zahlreichen Partner-schaften mit wirtschaftswissenschaftlichenund technischen Fakult�ten unterst�tzt dieDeutsche Bank die Forschungsarbeit f�h-render europ�ischer Hochschulen. Ein be-sonderes Anliegen der Deutschen Bank istes, eine Br�cke zwischenWissenschaft undPraxis zu schlagen. So k�nnen Finanz-dienstleistungsunternehmen nur bestehen,wenn sie aktuelle IT-Trends aufgreifen.

Ein gutes Beispiel f�r diese zukunfts-orientierten Kooperationen ist unser En-

gagement f�r den neuen Studiengang In-formatik an der Gesamthochschule Kassel,das wir nicht nur auf die finanzielle F�r-derung beschr�nken, sondern mit dem wireine aktive Zusammenarbeit – beispiels-weise im Rahmen von Praxisvortr�gen –anstreben.

Auf dem Gebiet der Personalentwick-lung bietet die Deutsche Bank �ber DBUniversity – unserem Ausbildungspro-gramm f�r F�hrungs- und Nachwuchs-kr�fte – ausgew�hlten Mitarbeitern bei-spielsweise die M�glichkeit, einen MBA-Abschluss zu erwerben. Wir kooperierendabei mit verschiedenen renommiertenHochschulen im In- und Ausland. �berunsere eHR-Initiative werden die Mit-arbeiter dabei in die Lage versetzt, selbst-st�ndig f�r Ihre personelle und pers�nlicheEntwicklung Sorge zu tragen.

Neben den Kontakten zu den Fakult�-ten sucht die Deutsche Bank aber auch dendirekten Kontakt zu den Studierenden. Ei-ne solche Initiative ist e-fellows.net, einOnline-Netzwerk, das den Mitgliedern ei-ne Vielzahl von M�glichkeiten – von Ka-mingespr�chen bis zu Mentorenprogram-men – zur Verf�gung stellt.

WI: Unter dem Eindruck der Kostenre-duktionsprogramme: Wie wollen Sie zu-k�nftig die besten Talente und die bestenFachleute an die Deutsche Bank binden?

Lamberti: Mit einem Gesamtbudgetvon mehr als 2 Milliarden Euro weltweitf�r die Bereiche IT und Operations geh�rtdie Deutsche Bank auch in der Zukunft zuden gr�ßten und anspruchsvollsten Platt-formen weltweit.

Die Aufgaben, die sich hier stellen, sindnicht nur technisch herausragend, sondernerfordern Mitarbeiter, die sich in einer kul-turell unterschiedlichen und sich stark ver-�ndernden globalen Industrie zurecht fin-den. Wir suchen hierf�r die Agilsten undBesten!

Damit stellt sich die Deutsche Bankdem „war for talents“ und positioniert sichals attraktiver Arbeitergeber f�r IT-Spezia-listen in der Finanzindustrie.