Historische Tatsachen Nr. 04: Udo Walendy: Der Verrat an Osteuropa
Historische Tatsachen - Nr. 37 - Udo Walendy - Siebzig Jahre Versailles (1989, 40 S).pdf
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istorische
Tatsachen
Nr 3
7
-
WissenschaftlicheZeitschrift
7 Jahre
Versa i l les
Dieses
Heft s t
vor Drucklegung juristisch
dahingehend berprft worden daR weder
Inhalt noch
Auf
rnachung irgendwelche
B
RD-Strafgesetze
verletzen
oder
ccizial-
ethische
Verwirrung
unter Jugendlichen
auslosen.
~ Q ~ ~ v Q ~ ~ ~ ~ ~ ~ w o ~ ~ B ~
Die Welt wird
sagen da&
die Gromchte
zuerst
die
a
U
7
wehrlosen
Teile
der
Welt
unter sich
verteilten,
um
dann
inen Verkerbund zu
grnden.
Die
nackte
Tatsache wird
U
bestehen
bleiben, daR jeder einzelne dieser Teile einer
der
Gromchte zugewiesen worden ist. Ich mchte in
aller
B
17 Offenheit
darauf
hinweisen
da die
Welt sich eine
?
derartige
Handlungsweise nicht bieten lassen wird: sie
ird den Vlkerbund unmglich machen und wir
werden
zu
dem
System
des
Wettrstens
und
den damit
i
verbundenen Schuldanhaufungen
und der Last groi3er U
W Armeen
zuruckkehren mssen.''
I
Ge
heirnprotokoll
des
Zehnerrates
~n
Versailles V. 24.f.7919
L1
U
L1
~ i ~ m D r n ~ i ~ i ~ ~ ~ i i ~ a ~ a ~ m ~ m m
'Man htte
dem
Schauspiel eines
dem Anschein nach
zur Verteidigung
der
Heiligkeit international~rVerpflich-
tungen
ge
h
en
Krieges
beige
wohnt,
der
mit
der
schla-
genden
erktzung einer der geheil esten dieser Ver-
p flichtringen durch die
Sieger,
die Ver ech ter dieses
Ideals geender hatte.''
John
Maynard eynes
Alcide Ebray Der unsaubere Frieden . Berlin 1925 S 291.
Copyright
by-
Verlag fr
Volkstum
und Zeitgeschichtsforschung
D
4973
VlothotWeser
Postfach 1643
Konten
des
Verlages:
1989
Postscheck Essen
6162
433
KreissparLisseHcdord 250 00 2532 BLZ 494 501 2 0 )
ISSN
0
176 4144
D,*:
Kaiie ruck 0-4994 Pi. Oldendorf
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ieFr iedensproklam ationen
USA-Prsident Woodrow Wilson hat whrend des I.
Weltkrieges viermal ffentlich die Bedingungen spezi-
fiziert, die nach seiner Auffassung zur Durchsetzung
eines dauerhaften und gerechten Friedens unerllich
seien
Die 14 Punkte'
die Wilson
arn
8.
Januar 1918 in
einer
Botschaft
an den Konge zur Darlegung
des
Frie-
densprogsammes der Vereinigten Staaten ffentlich
bekannt
gemacht hat. Diese Punkte lauteten in Kurz
form
I. Friedensvertrge sind den Vlkern de r Welt be-
kanntzumachen. Abschaffung der Geheimdiplomatie
und der Geheimvedrge.
11 Freiheit der Schiffahrt und der Meere
m
Frieden
wie im Krieg mit Ausnahme der durch ein internationa-
les Gremium verfgten Manahmen
zur
Durchsetzung
iiiternationaler Vertrge.
111
Herstellung gleicher Handelsbedingungen unter al-
len
Staaten.
IV.
Brgschaften zur Minderung der Rstungen
auf
das niedrigste,
mit
der inneren Sicherheit zu vereinba-
rende Ma.
V. Unparteiische Schlichtung aller kolonialen
An-
sprche
unter gleichgewichtiger Interessenbeachtung der
betroffenen Bevlkerungen.
VI. Rumung des russischen Gebietes und Gewhrung
ungehinderter nationaler Entwicklung Rulands unter
selbstgewhlten Staatseinrichtungen.
VII.
Rumung
und Wiederherstellung eines souver-
nen
Belgiens.
VIII.
Rumung Frankreichs, Rckgabe Elsa-Lothrin-
gens an Frankreich.
IX Berichtigung der Grenze Italiens nach dem klar er-
kennbaren nationalen Besitzstand.
X. Freiester Spielraum zu selbstndiger Entwicklung
fr die Vlker Usterreich-Ungarns.
XI. Rumung von Rumnien, Serbien, Montenegro;
sicherer Zugang zur See fr Serbien; Volkctumsgrenzen
und vlkerrechtliche Sicherungsvertrge auf
dem
Balkan
zwecks
Durchsetzung fr idv oll er Verhltnisse.
X I . Selbstndigkeit fr die Vlkerschaften
des
Osrna
fischen Kaiserreiches; freies Durchfahrtcrecht mit vl-
kerrechtlichen Brgschaften fr den internationalen
Handel in
den
Dardanellen.
XIII. Errichtung eines
unabhngigen
polnischen Staa-
tes, der alle
Lnder
die von einer unzweifelhaft polni-
schen Bevlkemng bewohnt sind, umfassen
und einen
freien, sicheren Zugang zur See erhalten solI. Sein
e
biet ist durch volkerrechtEichen Vertrag zu
gewhr-
Ieisten.
XIV.
Vereinigung der Vlker unter bestimmten Ver-
tragsbedingungen,
um
groen
wie
kleinen
Nationen
gleichemaen ihre politische Unabhngigkeit und die
Unverletzlichkeit \ihres Gebietes zu gewhrleisten.
Am
11 Februar I9 8 als Antwort auf die deutsch-
sterreichischen Friedensfuhler in derAnsprache an
den
Kongre.
Inhalt
in Kurzform:
I.
Der
Friede msse auf Gerechtigkeit und einem sol-
chen Interessenausgleich aufgebaut werden,
wie
er mit
grter Wahrscheinlichkeit Dauer verspricht.
11
Vlker
und Provinzen
drfen
nicht
von
einer
Staatshoheit
zur
anderen verschachert werden,
als ob
sie
bloe Sachen
oder
Steine in
einem Spiel wren.
TXI Jede Gebietsfrage mu zugunsten der beteiligten
Bevlkerungen
gelst werden und
nicht
als Teil eines
groen Ausgleichs oder Kompromisses zwischen An-
spriiehen wetteifernder Staaten.
IV.
Alle
klar
umschriebenen nationalen Ansprche
sind weitestgehend zu befriedigen.
Am 4.
Juli 1918
przisierte Prsident Wilson
in ei-
ner Rede am
Grabe
Washingtons in Mount Vernon
seine Vorstellungen erneut:
I. Vernichtung, zumindest Entmachtung jeder Will-
krherrschaft, die heimlich
und
aus
eigenem
Entschlu
den Frieden
der
Welt stren kann
11. Volksbeteiligung zur Regelung jedweder Gebiets-,
Souvernitts-, Wirtschafts- und polit jschen Probleme
unter Ausschaltung aller jeweils auslndischen
Macht
interessen.
111.
Einwilligung aller
Vlker
in
die Grundstze der
hre
'Und Achtung
vor
dem
Gewohnheitsrecht
der
d
Yilisierten Gesellschaft. Gewissenhafte Einhaltung aller
Versprechen und
Vertrge unter Vereitelung jedweder
Geheimanschlge und Verschwrungen.
IV. Schaffung einer Friedensordnung, die k die
Ge-
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samtheit der Nationen Rechtsverletzungen verhiitet und
die ein hchstes Tribunal der offentlichen Meinung
sichert, dem
sich
alle
zu
unterwerfen haben.
Am 27. September 1918 spezifizierte
Wilson
in einer
Ansprache
fr
die
vierte Freiheitsanleihe folgende Punk-
te:
I. Gerechtigkeit
auf
internationaler Ebene unter Ver-
hinderung jedweder Parteilichkeit.
11 Keinerlei Freiraum fr irgendwelche nationalen
oder Gruppeninteressen in bezug auf internationale
Re-
gelungen.
111.
Schaffung einer Familie des Vlkerbundes ohne
Sonderbndnisse.
IV.
Vereitelung jedweder egoistischen Whtschaftskom-
binationen einschlielich Boykott oder Ausschlieung
in igendeiner Form, mit Ausnahme der
vorn
Vlker-
bund selbst
als
Zucht- und Machtmittel verfgten
Ma-
nahmen.
V. OffenIegung jedweder
internationaler Abrnachun-
gen und Vertrge, zumal insbesondere die Geheimdiplo-
matie bislang Konflikte und Kriege heraufbeschworen
hat.
ie Waffenst i l is tandsersuchen
Am
4
Oktober
1918
haben die Regierungen Oster-
gegenwrtigen Krieg
fiihrten.
reich-Ungarns via Schweden und am 5.
Oktober
1918
Reichskanzler Prinz Max von Baden ber die Schweiz
den us-arnerikanischen Prsidenten auf
de r
Grundlage
seiner proklamierten Friedensbedingungen um
Waf-
fenstillstand ersucht.
Die
Trkei
hat
sich der Initia-
tive von Wien und Berlin angeschlossen. Washington
verzgerte
den Abschlu eines Waffenstillstandes
mit Hilfe einiger umstndlicher,
an
die einzelnen Regie-
rungen
gerichteter Schriftwechsel, in denen notifiziert
wurde, da die US-Regierung die vorherige Rumung
aller
von
Deutschland
und
Usterreich-Ungarn besetzter
Gebiete, sowi Biirgschaften fr die Fortdauer der ge-
genwrtigen militrischen berlegenheit der
Armeen
der Vereinigten Staaten
an der
Front fordere.
Diese
Forderung
wurde
in der Note
des
US-Staats
sekretrs (Auenministers) Lansing dahingehend
pr
zisiert,
die
USA sahen
es
als eine Bedingung an,
da13
Deutschland nach Abschlu eines Waffenstillstandes
nicht mehr in der Lage sein drfe, die Feindseligkeiten
erneut
aufzunehmen. Auerdem verIangte eine US-
Note
die Zusicherung,
da
die deutschen Verhand-
lungspartner nicht diejenigen seien, die bisher Deutsch-
lands Politik diktie rten und im
amen Deutschlands den
In Berlin hat man sich diesen Bedingungen
m
Prin-
zip gebeugt, versicherte, von den Reichstagsabgeordne-
ten zum Abschlu der Verhandlungen beauftragt zu
sein, verlangte jedoch die Modalitten zur Gebietsru-
mung auf der Waffenstlllstandskonferenz mit den
je-
weiligen Truppenfuhrern abzusprechen.
Am 5 November 1918 lie WS-Staatssekretr Lansirq
Berlin wissen,
da die
alliierken Regierungen zugestimmt
htten, den
Frieden
auf
Grund der von Deutschland an-
genommenen Bedingungen zu schlieen. Diese von
Deutschland angenommenen Bedingungen
waren, wie
es auch in dieser Note ausdrcklich hie, die Grund-
stze
des
amerikanischen Prsidenten vom 8.1.1918
und seiner spteren
Ansprachen.
Die alliierten Regienin-
gen machten dennoch in
ihren
Antworten an Wilson
weiteres geltend b er die Auslegung des Begriffs Frei-
heit der Meere mten die alliierten Regierungen Vor-
behalte geltend machen. Auerdem schliee die
Ru-
mung der besetzten Gebiete den Schadensersatz fr
verursachte
Schden ein. Die US-Regierung beauftrag-
t e
den
franzsischen MarschalI Foch, die Waffenstill-
standsmodalitten irn einzelnen zu
regeln.
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Die W a f f e n s t iIIstandsbedingungen
Die Einzelheiten, die sich aus den Wilson'schen Pro-
sowie
den alliierten Antworbnoten
-1918
rgaben, sollten den Absprachen
ber
Waffenstillstand
am
11
November 19 18 im
Walde
Compiegne zugrilndeliegen.
Doch die dor t der deutschen Delegation vorgetragenen
weit
ber
die
vorherigen alliierten
In die Rumung der besetzten
wurde Elsa-Lothringen einbezogen ,
aber
die linksrheinischen
Lnder,
die von den Alliierten
Dazu kam eine neutrale, entmi-
Zone von 50
km
Breite rechts des Rheins
Koblenz und
in
denen
sich
die
AIliierLen festsetzten. Wie
Marschall Foch
das Recht herausnahm,
des linken Rheinufers zu besetzen, was dann
zu einem beachtlichen Teil mit farbigen Kolonial-
wurde.
Noch im Jahre 1930 befanden sich ber 60.000 fran-
Soldaten im besetzten Gebiet. Erst Ende
jenen
verlieen die letzten franzsischen Soldaten das
wenn man
vom
Saargebiet absieht.
Diese
als 10-jhrige Besatzungszeit stand unter vielem
im Widerspruch zu
den
Grundstzen Wilsons
war sogar eine Verletzung des spteren Versailler
Weitere Forderungen wurden gestellt:
Werreich-Ungarn ha t t e seine gesamte Armee zu de-
eren (dies wurde bereits arn 3.11.1918 unter-
Unter
der neuen Rubrik Wiedergutmachung war ein
ordemngen der Alliier-
vermerkt. Als Vorauszahlung
hatte
Deutschland 20
Zur Geschichte ElsaR-Lothringens Seit
84
(Vertrag
zu
Verdunl
wurde
das
Reich Karls des Groen unter di e Sohne Ludwigs
des
From
men aufgeteilt Karl
d.
Kahle erhielt Frankreich. Lu dwig
d.
Deutsche
erhielt Deutschland, L orhar das dazwis chenli qende Lan d bis zur nord-
Iichen Atlantikkusre. 87 wurde
das
Land Lothars zwtschen
Ka r l
und
Ludwig aufgeteilt, wobei ElsaR-Lothrrngen an Deutschland fiel.
1648
nutzte Fr ankreic h die Lage nach dem dreiRiglahrigen Krieg, um sich
Elsa lauRer StraRburgl sowie dre lothringischen Bistumer Metz. Toul
Verdun hertrage n zu lassen und 1766 sich den
Rest
Lothringens einzu-
verleiben. Obgleich die Bevalkerung mit Ausnahme von Teilen Lo th ri n
gens weitgehend deutsch war, wurde darauf keine Rucksicht qenommen
Mit
Grundung des Zweiten
Rerches
1871 gliederte Reichskanzler Bis
marck E lsa-L othringe n mi t Rucksicht auf seine Geschichte u nd BevolkF
rungszuSammenseizung erneut d em Reich ein.
Wenn Frankreich
1648
nicht anerkannt hat.
da
ein ununterbrochener
Besitz
von 778
Jahren ein unantastbares Recht Deutsch lands geschaffen
hatte, so war es fur die deutsche Politik nicht einzusehen, da ein un-
unterbrochener Besitz von
223
Jahren fur Frankreich unantastbares
Recht geschaffen haben soll. Sicherlich
maq
die
1871
nicht durchgefuhr-
te Volksabstimmung kr iris iert werden: Aber
hatte
seiner7eit Frankreich
eme solche erwoaen oder auch
b e i
der Ann ektion seines Kolonialreiches?
Milliarden Goldmark zu leisten, auerdem:
5 .000 Lokom ot i ven , 150 .0 00 E isenbahnwagen , 5 .0 00 Last -
kraftwagen, 3 Jahrc lang je 35.000 Tonnen I$enzol , je 5 0 . 0 0 0
T o n n e n
eer
u n d
je
3 0 . 0 0 0 T o n n e n
Ammoniak,
ferner 700
Zuchthengste , 4 0 .0 00 Stuten , 4 .0 00 St iere , 140 . 000 Mil chkhe,
40 .000 Frsen
junge Khe ,
1 . 2 0 0
Bcke
220.000 Schafe,
2 1 . 0 0 0 Z i eg e n, 2 5 . 0 0 0 S c I iw e in e , 2 4 5 . 0 0 0 Stck Geflgel.
1 4 . 5 0 0
Pfluge, 400
Dam~fp f l i i ~ e ,.500 Smaschinen,
6 500
Dngerstreiimaschincn, 18.500 Eggen, 2 .500 StahlwaIzen,
2.500
Grasmhmaschincn, 2 .5 00 Heuwendcr, 3 . 00 0 Bindemh-
maschinen,
Jahre
lang je 2 0 0 . 0 0 0 Tonnen Schiffsneubaaten.
Fcrncr m onat l i ch
Mdlionen
T o n n e n K o h l e , weiter
ungeheure
Mengen von
Steinen,
Ziegeln, StahI, Kalk, Zement, Bauholz,
Fensterglas und Maschinen. 1
Frankreich hat sie selbst 1918 abgelehnt, nachdem die Alliierten "das
Selbstbestimmungsrecht der Volker" als neue vl kerr ech tqru ndla ge pro.
2
Hei nric h Kessemeier, "Der Feldzuq
mit
der
anderen
~ a f f e " , a r n b u r ~
ktamierr hatten.
1941,s
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Gurge l zu gehen.
F p g
I
L'-A.% . 1 ?. aA
die
Ye
An
m n
sche
berlassend, versprachen sich er und - -
?Am.
seine
befreundeten Fi i idenrpol i t iker Un-
t s r s t h u n g d u rc h die Verwil ler Sieger, denn
se
Landkarte wurde tatschl ich der
rsailler Friedenskonfernz 1919 m i t d e m
spruch auf terri toriale Real isierung
vorge
t.
Es
war einer jener zahlreichen Versuche
in Versailies, D eutschland no ch sehr viel
wait-
gehender zu zerstkkeln, als es dann
g e
schehen ist.
Vergleicht
man
jedoch das Deutschland von
1945
m i t
jener
Malosigkeit von damals,
ist man doch erschrocken ber die kon-
equente Zielstrebigkeit ber Jahrzehnte hin-
veg,
m i t der hier die Wchter des Friedens
ins Werk gegangen waren.
Unser
Staat un d der Weltfr iede
Mit diesem
Titel
hat im Jahre 1912
e in
ge-
wisser Hanusch
uff
ner
der
Weltof fent l ich-
k e i t den von Tschechen beanspruchten Le-
bensraurn unterbreitet und gleichzeitig
die
Kampfparole ausgegeben als Wchter
des
Friedens dem Raubtier Deutschland an dFe
Obgleich selbst auf Raub aus und d en D eut-
sehen lediglich eine Reservation
fr
Deut-
kei
lu
n
Lu,
ldrrn a u c h 7 u i e d ~ r h ~ r ~ ~ s t e E l tirrdpn rniijten.
Die
all i irrten Re-
ten bereits geschaffen worden. Das geht besonders deutlich her-
ru p
~ i n d
rr Ansirht
dab
ber
d ~ ninn dieser B~dingungen
vor aus der N ote L a n s in ~ om
5
November
19
18
die
er an
n
% w ~ i , f e l
estehen
dar
Sie i ierstehrn doruntes, d j
D r u lsch-
Deutschland richtete,
und
in weicher
er
im Anschlua an das so-
d i r o l l ~ n urch s ~ i n e w r l f f zzii Land. zu Wasser un in der
cben
mitgetei l te
Memorandum der Alliierten
zur
Schadenersatz-
ft
des
%luiIbmlkrrunff
d e r
Alli ierten und
ihrem
Eigentum
z
frage aaufuhrte:
g r ji g te n S r h a d ~ n
rsutz lefs t r n
soll.
'De r Priisident hat mich mit
d ~ r
Vfitt ~iI1~ngmuftrngt , i ldfi er
Durch d ieaes Memorandum der Alliierten ist soweit vollkom-
m t der im l c t z r rn Tcil d ~ sngeJuhr t cn ~ l f~morand i ~rnsn thalte-
mene Uberein~timrnun~it A usnahme des Punktes ber
d i e
Frei- npn
Auslegi~ng inverstanden
ist .
heit der Meere unter
den
Alliierten mit Prsident Wilson herbeige-
Mit andercn Worten: Prsident Wjlson ist der Auslegung wel-
uhrt worden. Andererseits wiederum
besteht
vollkommene Ober-
che die Alliierten der Schadenersatzfrage
gegeben
haben, beige-
einstimmung zwischen Wilson und Deutschland. Damit
i s t
na
treten, nicht aber der Auslegung,
welche
die Alliierten ber die
rnentIich in der Frage des Schadenersatzes
ein
vollkommen kla-
Freiheit
der
Meere wnschten. Diese A u s l w n g ht noch offen,
res Rechtsverhltnis zwischen Deutwhland
und
smtlichen Aiiiier-
Endgltig abgeschlossen
aber
ist die Frage
des
Schadenersatzes.
3)
Vertragsbruch
von
Anfang
an
Die Alliierten haben ihre
Verpflichtungen nicht einge-
haken
die
sie
im Waffenstillstand mit Deutschland
ein-
gegangen waren. Die m
Oktober
und
November
1918
zwischen
den
Mittelmchten
und
dem Prsidenten
der
Vereinigten
Staaten
gewechselten Noten sowie die dies-
bezglichen Infosmationsabsprachen
der
Alliierten un-
tereinander
stellten einen
Vorvertrag fr
Waffenctill
standsbedingungen
auf der
Grundlage mit den
in den
Bedeuteten die alliierten
Waffenstillstandsbedingungen
bereits
eine
vielfache Verletzung
der
1 4 Punkte
Wilsons
-
er
selbst
hatte am 23.
August 1918
zustzlich die
Beseitigung
der Monarchie in
Deutschland
gefordert -,
so wurde der Vlkerbetrug erst
recht
irn
Versailler Frie-
den grandios ausgeweitet.
Schon mit
der
Prozedur
des
Verfahrens fing es an.
Der
franzsische Diplomat 41ci-
de
Ebray formulierte
es
so
Botschaften
des
US-Prsidenten
ausgefihrten Grundst-
Fr jeden gesund und anstandig Denkenden kann kein Zweifel
zen
dar.
Die in ihm vorgesehenen Besprechungen der
da~+b,
herrschen daR
der 1 . der 14 Punkte, der 'ffentliche und
Einzelheiten konnten
sich
d em
Text der
Absprachen zu-
f fen t l i ch
zustandegekommene Friedensvertrge' vorsieht, eine
folge ausschlielich auf
die
Durchfhrung dieser Grund
3
staatWkretrfrzberger *Der~ 6 1erbund
l s ~ r i e d e n ~ f ~ ~ e ,
erlin
stze beziehen.
191
9,
Deutsche Liga fur Volkerbud Heft 1,s. 22 25
7
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Die
Bedingungen
' De Stundr der SC hweren lirechnung ist gekommen.
Sir hn-
Die t.-riiur auge11
V ernanalungen" in versaiiies waren
Verhandlungen der Alliierten unter sich einschlielich
Hinzuziehung ihnen genehmer und
an zu
verteilender
Beute "interessierter" Partner sowie international orga-
nisiert er "Minderheitengruppen , die die Souvernitt
der Vlker nsbesondere der Besiegten u beseiti-
gen
suchten. Das Ergebnis ihrer "Friedensbemhungen"
war das besagte "dicke Ruch mit 440 Artikeln, das
d e m
inzwischen wehrlos gemachten und in wirtschaft-
Iiche
Verzweiflung -gedrngten Deutschland ultimativ
aufgezwungen wurde.
Nahezu
jeder
der
440
Artikel widersprach
den
Frie-
denspostulaten Prsident Wilsons, aber
auch
den fr
einen Frieden in Europa notwendigen Kriterien.
Die
Siegermchte
setzten sich ber ihre eigenen
Sprche
hinweg, wo immer sie ihren Macht -
und
LVirtschafts-
interessen zuwiderliefen. Sie verfgten ber Schuldti-
tel, o h n e sich einer unvoreingenommenen Fakten-
ana lys~ u steilen. Sie erklrten z u m Recht was ihrem
nationalen Egoismus zu dienen schien. Sie versetzten
Grenzen und entwurzel ten ,Millionen Menschen ohne
Rcksicht auf Recht und Moral. Sie selbst verhhnten
damit vor der Weltffentlichkeit
a l e
Grundstze von
ben
ium
d e n f i i ad a n gebdten. W ir herrcichen I hnen hiermit
-
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10/40
in unmittelbarer Folge an die Friedenskonferenz
mit
Anregungen praktischer
Art
Die Antworten des franzsischen Ministerprsiden-
ten waren kornpromilos. Ein zeitgenssischer Kom-
mentar
gibt
treffend das Resmee wieder:
Immer sprach aus dcn Konferenznoten der oberste Cerichts-
hof der Welt, der
alle
RegeIung darin auf das Reste und unber-
trefflich ergnindet und darum die Durchfhrung oh ne Andening
beschlossen hatte. Und die Hflichkeit der Form hie lt den Pr-
sidenten der Konferenz nicht ab, stets aufs neue in seine Ant-
wortnoten den einen oder anderen Satz einzustreuen, der, in den
meisten Fllen von Clemenceaus ausarbeitendem Sekretr Man-
del erdacht, die deutschen Bevollmchtigten die Stellung
noch
einmal wissen IieG, in dcr sie, in der
das
deutschc Volk sich hier
eigentlich befanden. Sie hatten nicht nur ohne Widerrede zu un-
terschreiben, was der 'Oberste Rat der Vier' erdacht und fr
gut
befunden,
sie
hattcn auch, wenn
sie
schon den ganz berflissigen
Notenwechsel durchaiis haben wollten, immer noch
auf
der
moralischen Anklagebank, auf der sie
in
der groflen Sitzung im
'Trianon-Palast-Hotel' gesessen hat ten, Belehrung und Verweisung
hinzunehmen. 9)
Am
20.
Mai ersuchte Graf Brockdorf-Rantzau um
Fristverlngemng mit dem Hinweis, da eine Prfung
der
440 Artikel nicht so schnell mglich sei und da
zunchst
6
Sondernoten sowie eine Zusammenstellung
der Bemerkungen,
zu denen der Entwurf
des
Friedens-
vertrages in seinen Einzelbestirnmungen der deutschen
Regierung Anla bietet , vorbereitet werden.
Antwort Clemenceaus: Fristaufschub
Tage.
Die inzwischen von
Graf
Brockdorf-Rantzau bersand-
ten weiteren Noten einschlielich der avisierLen
Zusam-
menstellung beantwortete die Friedenskonferenz
am
16. Juni 1919 mit einer separaten
und
einer 'Mantel-
note
sowie
der neuerlichen berreichung des dicken
Buches
mit den Vertragsklauseln, in
dem
lediglich eini-
ge Neuregelungen bezglich des Saargebietes und eine
Volksabstimmung i n Oberschlesien
konzediert
waren.
Frist fr die
deutsche
Regierung,
zu
erklren, da
sie zur Unterschrift bereit sei: 3 , dann 5 Tage Unter
dem Eindruck fliegender
Steine
durch demonstrierende
Chaoten
verlie
die
deutsche
Delegation
Paris.
Die separate Note enthielt einen Hinweis auf den
Waffenstillstand:
Die alliierten und assoziierten
Mche
stimmen m it der deut-
schen Delegation vollig
baein
wenn si betont,
da
die Grund-
lage der V~rhandIungenber den Friedensvertrag sich in dem
Schriftwechsel b e h d e t , welcher der
Un t en e i c hnung
des Waf-
fenstillstandes
vom
1
I.
November
1918
unmittel bar vorausgegan-
gen ist.
Es
wurde damals vereinbart, da8 der Friedensvertrag a I s
Grundlage
die 14 Punkte aus der Rede des Prsidenten Wilson
vom
8.
Januar
1918
haben solIte, unter Bercksi chtipng der An-
derungen durch
das
Memorandum dcr Alliierten
in
der Note
des
Prsidenten
vom
5.
November
1918,
sowie die Grundstze
fr
eine
Regelung, wie sie vom Prisident en Wilson in seinen wei teren
Reden, insbesondere in seiner Rede vom 2 7 September 19
8
aus
gesprochen worden sind.
Das
sind die Grundstze, d ie im
Novcm-
9) Karl Frledrich N o w a k , Versailles , Berlin
1927
S.275 276.
ber 1918 zur EinstelIung der FeindseIigkeiten gefhrt;
haben.
Diese Grundstze haben die alIiierten
und
assoziierten
Machte
als
geeignete FriedenspndIage angesehen; diese Grundstze sind es
immer wieder, die
in
den Beratungen der alliierten und assoziier-
ten Machte, die zur
Abfassung
der Friedensbedingungen gefhrt
haben, befolgt worden sind.
a
Die
alliierke Mantelnote enthlt
u.a.
folgenden
Text:
Nach Ansicht
der
alliierten und assoziierten Mchte
war
der
Krieg, der a m 1. August
1914
zum Ausbruch kam,
das
grte
Verbreche n gegen die Menschheit
und
gegen die Freiheit
der
Vl-
ker,
das
eine sich Fir ziviIisiert ausgebende Nation
jemals
mit
ewufltsein begangen hat. Whrend langer Jahr e haben di e Re-
gierenden in Deutschland, getreu der preuipchen Tradition, die
Vorherrschaft in Europa angesbebt.
... Sie
haben danach getrach-
tet, ein unterjochtes
Europa
beherrschen und tyrannisieren zu
konn en, so wie sie ein unterjochtes D eutschland beherrschten und
tyrannisierten.
Um ihr Ziel zu erreichen, haben sie mit dien ihnen zur Verf-
gung stehenden Mitteln ihren eigenen Untertanen
die
Lehre ein-
geschrft, da in internationalen Angelegenheiten Gewalt Recht
sei. ...
Sobald ihre Vorbereitungen vollendet waren, haben sie einen
unterwrfigen VerFindeten ermuntert, Serbien ... den Krieg zu
erklren.
Um
diesen allgemeinen Krieg dopp elt sicher zu machen,
entzogen sie
sich
jedem Versuch der Vershnun g und Beratung,
bis
es zu spt war, und der Weltkrieg wurde unvermeidlich, jener
Weltkrieg, den sie ausgeheckt hatten und fr den Deutschland
d
Iein unter den Nationen vollstndig ausgerstet und vorbereitet
war.
Indessen beschrnkt sich die Verantwortung Deut~hlands
nicht auf die Tatsache, den Krieg
gewollt
und entfesselt zu
ha-
ben. Es ist ebenso verantwortlich fr die grausame und unmenwh-
liche Art und
Weise
wie
er
gefhrt worden
i s t
..
Darum haben die alliierten und assoziierten Mchte nachdrck-
lich
erklrt,
da Deutschland als grundlegende Bedingung des Ver-
trages ein Werk der Wiedergutmachung bis zur unersten Grenze
seiner Leistungsfahigkeit vollbringen
rnuf3.
Denn Wiedergutmacb-
ung
des
Unrechts, das man begangen hat, ist das wahre Wesen der
Gerechtigkeit.
Die alliierten und assoziierten Mchte glauben daher, da der
Friede, den sie vorg esch lqen haben, seinem Grundwesen nach
ein Rechtsfnede ist. ... gem den zur Zeit des Waffenstillstan-
des aner kannten Grundstzen. ...
Nach Kenntnisnahme
des
5-Tage-Ultimatums der Ver-
sailler
Friedenskonferenz zur
Unterzeichnung
der
um-
fangreichen Bedingungen lie Admiral Ludwig
V.
Reuter
die in Scapa Flow (Orkney Insel Mainland) internierte
deutsche Kriegsflotte 11Linienschiffe, 5 Schlachtkreu-
zer, 8 kleine Kreuzer und 50 Torpedoboote) versenken,
um sie
nicht den Englndern bergeben
zu
mssen. Auf
die
sich
zu
retten suchenden
Matrosen
wurde
geschos-
sen: 4 Offiziere und
24
Mann blieben tot oder
verwun-
det
zurck.
101 Alcide Ebray
aaO . C.
92
93.
1 1 1 6 . Benoist-Mechin, Geschichte
der
deutschen Militarmacht , Olden-
burg
Hamburg
1965.
Bd.
Jahre
der Zwietracht
1919
-
1925 '
5 .
358.
Tatschlich hatte
der
Oberste Rat Marschall
Foch
bevollmachtigt, am
Abend
des 23.6.
vorzumarschieren, falls das Relchskabinert die Unter-
schrift verweigern sollte. Vgl.
R. St. Baker, Woodmw Wllson Memoiren
und
Dokumente uber
den
Vertrag
von
Versailles anno
1919 ,
Leipzig o.J.,
Bd.
I I, S
403,
-
8/10/2019 Historische Tatsachen - Nr. 37 - Udo Walendy - Siebzig Jahre Versailles (1989, 40 S).pdf
11/40
Innerhalb
der gesetzten Frist
und
angesichtc einer an-
R ~ ~ - , ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
n der zu
verteilenden ~~~t~ nd an
gedrohten militrischen Besetzung sandte die Reichsre-
den in ~ ~ ~ ~ i ~ h testellten wirtschaftlichen hofi ten in-
g i e r ~ n g m
23.
Juni
1919 an
die Friedenskonferenz fol-
t,ie* waren oder interessie* werden konnten.
gende
Note:
Die Regierung der Deutschen Republik hat aus der letzten Mit-
teilung
der
alliierten und assoziierten Regierungen
mit Erschtte-
rung ersehen, da sie entschlossen sind,
von Deutschland
auch
die
Annahme derjenigen Friedensbedingungen mit uerster Ge
walt
zu
erzwingen,
die,
ahne eine
materielle Bedcutzing zu
besitz-
en den
Zweck
verfolgen, dem deutschen Volke seine Ehre zu
nehmen.
Durch
einen
Gewaltakt wird die Ehre
des
deutschen Val-
kes nicht berhrt. Sie nach auen hin zu verteidigen, fehlt dem
deutschen Volke nach
den
entsetzlichen Leiden
der
letztenJahre
jedes
WtteI.
Der beriultigenden
Gewalt
weichend,
und
ulirie
da-
mit
ihre Auffassung uber
die
unerhrte Ungerechtigkeit
der
Frie-
densbedingungen aufzugeben,
crldrt
deqhalIi die Regierung der
Deutschen
Republik,
daf3
sie bereit
i s t
die von den alliierten und
assoziierten Regierungen auferlegten Friedensbedingungen anzu-
nehmen und zu unterzeichnen.
Um 17.15
Uhr teilte Reichsprsident
Ebert der deut-
schen Friedensdelegation in Paris
telegrafisch
mit,
da
die Reichsregierung
zur
Unterschrift bereit sei.
19
Minu-
ten
vor Fristablauf wurde Clernenceau diese Mitteilung
berbracht. Der franzsische Historiker J. Benoist-
Mechin
ergnzte:
Die drei Millionen Soldaten,
die arn
Rhein standen
und sich
bercithielten, den FluB zu berschreiten,
konnten ihre Waffen
~.iiedw
bsetzen.
I
Am 28. Juni 1919 vollzogen fr
das
Deutsche Reich
Herrnann
~ S l e r
Reichsaufienminister)
und
Dr.
Bell
(Reichsjustiz-
und
Kolonialminister) im Spiegelsaal
von Versailles die Unterschrift. Es w a r nur noch die
letzte
Formalie. Der Reichstag
s t immte am 16. Juli 1919
d c m
Gesetz ber
d e n
Friedensschlu
zwischen Deutsch-
und d e n al l i ie r ten und assoz i i e r t en
Mchten
Z U -
hspriisident Eriedrich Ebert zeichnete es
gegcn,
.
P.
l a nd
Der
l k e r b u n d
ion
fr
ene
Stai
vn
Mas
So bauten sie
als Teil
in das
Versailler Vertragswerk
gegen Deutschland den Vlkerbund
ein,
verfgten seine
Satzung, seine Aufgabenstellung,
seine
Mitgliedschaften.
Nicht auf
verbessertes Vlkerrecht, Souverinit t und
Gleichberechtigung der Vtilker wurde der Vlkerbund
verpflichtet, sondern
auf
Durchsetzung und
Wahrung:
der in den 440 Artikeln des Versailler Vertrags -textes
festgelegten Bedingungen gegen Deutschland.
So
war
dieser Vlkerbund von Anfang an
als
internationales
berwachungsorgan zur Einhaltung dieser
Bedingun-
gen
gedacht. Dieser Aufgabenstellung entsprach es das
besiegte Deutschland zw r jeglichen Entscheidungen
dieses Vlkerbundes zu unterwerfen, es jedoch als Mit-
glied auszuschli~J3en.
Da Deutschland
vom
Vlkerbund ausgeschlossen
blieb, brauchte sich auch
kein
Mitglied des Vlkerbun-
des
an
den Art.
10
seiner Satzung gebunden zu fhlen,
die Unversehrtheit ihres (des deutschen) Gebietes
und
ihre
Unabhngigkeit zu achten
und
gegen
jeden ueren
Angriff
zu
wahren .
Da
sich der Vlkerbbund
u m
Pflichtverletzungen sei-
ner
Mitglieder
entweder gar
nicht
kmmerte oder
sie
tolerierte,
ihnen
teilweise sogar Vorschub leistete, zeig-
te
sich sehr rasch an der Weigerung dieser Mitglieder,
den
Verpflichtungen
zur
Abrstung
Art.
81
Offenle-
gung der Vertrge (Art.
181
Annuliemg von
Vertra-
gen
nachzukommen,
die der
Vlkerbundsakte
wider-
sprachen
(Art.
20 .
Schlielich
zeigte si h dies darin,
da8 man
ber
Verletzungen
der Minderheiten-Schutz-
vertrge einfach hinwegsah, sofern Deutschland bzw.
deutsche Menschen
die
Verletzten waren.
Die
Willkur,
von der die brigen Versailler Ver-
trags -Artikel gekennzeichnet
waren,
spiegelte
sich
fol-
gerichtig
in den Grundstzen
wider,
die der Vlker-
bund
zugeordnet erhielt,
Ganz
abgesehen
von den
zum
Um sich
gegen die Vorwrfe abzusichern, Haupt- neuen internationalen
Recht
erklrten
Willkrgrenzen
oder Mitschuldige, Ruber
und
Vergewaltiger zu sein, Deutschlands unter Verletzung jeglicher demokrati-
begrndeten
die
Siegermchte eine internationale
Qrga- schen
und Selbstbestimmungsrechte haben die Sieger in
nisat aten, die
a n
ihri tbenund V
unter der
Tarnung von
Vlkerbundsmanda-
ten den Besitz der deutschen Kolonien
I
unter sich verteilt, anstatt diesen Lndern
zumindest Unabhngigkeit zu gewhren.
Da der Vlkerbund bei so bestellter
Sachlage seiner internationalen
Friedens-
mission gar
nicht gerecht
werden
konnte,
zeigte sich
sehr
bald. Schon kurz
nach
vollzogener Unterschrift
stieg
die Haupt-
weltmacht, die
sich
von Frankreich und
Grobritannien berfahren
sah, aus
dieser
Zwangslieferungen nach rankreich Zwangstieferungen nach rankreich
eutsche Landmaschinen
5 000
Lokomotiven
Verfahrensregelung
aus.
-
8/10/2019 Historische Tatsachen - Nr. 37 - Udo Walendy - Siebzig Jahre Versailles (1989, 40 S).pdf
12/40
Der amerikanische Kongre
hat sich geweigert,
sowohl
den
Versailler Vertrag
zu
ratifizieren,
als
auch dem
Vlkerbund beizutreten.
Damit hatten die USA jedoch
nicht das
Unrecht aus
der
Welt geschafft
oder die Ver-
sailler Willkir bekmpft. Im Gegenteil
die einzige
Gromacht,
der man
in europischen Angelegenheiten
eine gewisse Unabhiingigkeit zumuten
konnte,
blieb
fortan bei
allen neu aufgeworfenen europiijsehen Prob-
lemen ausgeschaltet.
Der britische Premierminister
LIoyd
George
sprach am
13.1.1923 irn Hinblick
auf die Abwendung
der
US A
rogar von
einer
Vertragsverletzung. '3 Der
Verfasser
ler Grundstze f r die Regelung des Weltfriedens und
lie Neuordnung der Weltpolitik
entzog sich
der Ver-
intwortung und lie die Dinge
ins
Verhngnis treiben.
Lloyd George gestand in seinen Memoiren
aber
au-h
ein
:
Unter seinem (Poincarp's) Einflu, der jahrelang nach sein,
Tod e noch andauerte, wurde der Vlkerhiind nicht z u ein,
Instr umen t des Friedens und des gu ten Willens unter
den
lke
einschlienlich Deutschlands;
er
wurde in eine Organisation
Herstellung der rnilit3rischen und d adurc h auch dipIomatisc1
Vormachtrtrllung Frankreichs als Dauerzustand verwandelt.
14)
Die USA lieen alles gewhren,
w a s
Vertreter und
Freunde der
Versailler
Mentalitt nur noch
ermunter-
te. Und als im
April
1933 gar Prsident
F.D.
Roo
velt gewhlt
war,
und sich New
Y o r k
zunehmend z i
Zentrum
von
Boykott- und Heiligem Kriegw-Fanal
m u s
gegen 'Deutschland herausbildete, war
der e
v o n Versailles der sich schon
zu
mildern und
zu
W:
deln schien,
neu erwacht, diesmal inspiriert von unv
shnlichen Predigern in den USA.
Die
r i e g s s c h
uld
rn
Gegensatz zu den Wibon-Punkten verf@en
die
Vwsailler Friedensbedingungen:
Deutschland hatte entgegen der historischen
Fakten-
iage die alleinige
Kriegsschuld
(Art. 231 anzuerkennen
und sich in bezug auf behauptete Kriegsverbrechen
der
Tus t l z
der Siegermchte zu unterstellen.
Die
Diffamiemng Deutschlands vor den
Vlkern der
Y
elt sollte nicht nur alle brigen
Artikel
des Versailler
i'extes rechtfertigen, sondern auch Deutschland f i r
al-
le Zukunft wehrlos und
ehrlos,
wirtschaftlich ohnmch-
tig,
fr jede
noch weitergehende Diskreditierung und
W iilkr auserkoren belassen. Als eine unter unzhligen
reprikentativen
St immen
aus der Nachkriegszeit
sei
hierzu der arnerikanische Senator Victor
L . Berger
in
seiner Rede vor dem WS-Reprsentantenhaus arn 18.
Januar 1926 zitiert:
Aber d ie g r ~ t c
uge von
allen
-
die Lge, die allen gegen-
wrtigen Schwierigkeiten in der
Welt
zugrunde liegt
-
ist die
Luge, da Deutschla nd d ie einzige UrsacEie des WeItkrieges war
weil
der sogenannte Fricden von Versailles darauf beruht. Ohne
diese Lge kann
der
Vertrag von Versailles
n ich t
bestehen.
Dies
ist die Stelhngnahme,
die
beide, Poincare und Lloyd Gmrge,
verschiedentlich eingenommen
haben.
...
Aber
was
ist die 12.'ahrhcit?
Sowjet-Enthllungen aus den Geheimarchiven des russischen
Auswartigen Amtes, ergnzt durch
einige aus
dem engIischen
Foreign Office und
auch dizrch Funde
der
Deutschen
in BcI-
gien, beweisen, da Deutschland, anstatt schuldiga
aIs
die ande-
ren Machte
arn
Beginn des Weltkrieges
gewesen
zii sein, viel we-
niger schuld war. Die
ganze
Welt war systematisch gethscht
worden und
fahr t
fort, von der kapitalistischen
Presse
und der
Sehr
massiv
wandte sich
US-Senator Robert L.
Owen
(Oklahoma)
in seiner Rede ber
die
Kriegsschuldfrage
am 18.
Dezember
1923
vor
d e m
Senat
der
USA
gegen
die Bestimmungen des
Versailler Textes:
Die
Berichte und ProtokoIle, auf die ich die Aufmerksamkeit
des Senats gelenkt ha be, ergeben offensichtlich, da die deut-
schen militrischen ller rsche r den Krieg nicht gewollt, da sie ver-
sucht haben, ihn
/ i i
vermeiden, und dai3 sie zum Kriege geschrit-
ten sind nur aus der Uberzeugung, da dic
dauernden
Mobitisatio-
nen in Riiland und Frankreich rli Entschlossenheit dieser Ln-
der
a u m Kriege bedeuteten und heimlich als eine KriegserkIarung
seitens
Rulands
und Frankreichs gegen Deutschland gemeint
wa-
i
ren. Die Dokumente zeigen, dai3
die
russischen und franzsischen
Fhrer zum Kriege
entschlossen
waren, und
da
die Mobilisatio-
nen
der Reginn
eine s Krieges sein sollten, de r seit vielen Jahre n in
jhrlichen militrischen Konferenzen tiberIegl, vorbereitet und
i n
volIstndigen Feldzugspl'nen ausgearbeitet war.''
I
5 )
Frederick Bawman, Richter
am
Obersten Gerichtshof
der
USA,
in seinem Buch Let France explain , London
1922,
S. 241, forderte eine Revision des Versailler Ver-
trages als Voraussetzung fur eine Friedenspolitik:
Vollig
klar wird es dann hervortreten, da der Vertrag
von
Ver sdl es, indem e r Deutschland Buen auferIegte, v o n zwei
Grund irrt mern ausging, dem einen, da Deutschland allein schuI-
dig sein sollte, und dem andern, da dem Schuldigen nichts Fur
unIeugbar vorhandene mildernde Umstnde nachgesehen wurde.
Deutschland war in gefhrlicher Weise durch drei rnachtige Kin-
der eingekreist gewesen, von denen das cine
sich
ber seine Flott e
rgerte, das zweite von Revanchelust erfullt w r und das dritte
gierig nach mehr Gebiet an der Ostsee, an den Dardanellen und
auf dem Balkan v erlange. Und letzteres hatt e tatschlich mobil
geffiacbt I 6
it zu
weri
t und
hat
jen. Tatsa
ihn
nicht
alliierten Propaganda getuscl
iche
ist, ileiitsch-
land wnschte den Krieg nich
13 Ck~rl,v T p l p p p h
DaiIy
Chrorlir lr vom 13.1.1923; Vgl. Alcide
hervorgerufen.
2)
Ebray
aao.
S
283.
14
Lloyd
George. The
Truth
about the Peace
Treaties , London 1938,S
12) Alfred von Wegerer. Das Ausiano urteirt
D a s Versailler Urteil ,
1410. So
auch
Prasident
Herbert
Hoover , Memoiren ,
Bd.
I I ,
S . 14.
Berlin . 15 COngressionaE
e c o r d r
69. KangreR,
$5) Congressional Record, Sixty.Eighth Congress,
First
Session,
2,
s
3
4.
-
8/10/2019 Historische Tatsachen - Nr. 37 - Udo Walendy - Siebzig Jahre Versailles (1989, 40 S).pdf
13/40
aymond
Poincare
Frankreichs
Staatsprsident
T913 1920
Professor Harry E h e r Bai er lehrte arn
Smith College
in
Northampton,
~v~assachusetts,at
magebende Bcher ber
die
internationale Ent-
wicklung
Europas
und
der USA
verfat
und gilt
als
Begrnder des Revisionismus hat die Un-
moral
der Versailler Regelung hart gegeielt und
umfangreich
analysiert :
in CurrentHisrory
New
York, Mai 1924 S.
194:
Es diirfte
f r
jeden, der der Auseinandersetzung der
Be-
weise fr die Kriegsschuldfrage bis zum gegenwrtigen Zeit-
punkt gefoIgt ist, offenkundig sein, da die Sundcnbock-
theorie von der vollstndigen, alIcinigen und einzigen
Schuld Deutschlands oder irgendeines anderen EinzeIstaa-
tes nicht lnger aufrechterh alten werden kann.
l h
in
seinem Buch The
Genesis of
the World.War'
',
New
1926
S.
679:
Einen urteilsfhigen und sachkundigen Historiker, welcher das
Problem der Entstehung des Weltkriegs grndIich studiert hat
u n d
nicht die in den Artikeln 2 2 7 und 23 1 des VersaiIler Vertra -
ges vertretene
Theorie der Kriegsschuid
fr
gnzIich falsch, irre-
fhrend und ungerecht anshe, gibt es in keinem Lande.
in
seinem Buch In Quest of Truth and Just lee , Chi-
1928, s. 1 2 :
Es besteht keine Hoffnung, den Fricden in Europa herzustel-
en, ehc nicht die moralischen und sachlichen Ungerechtigkeiten
er Vertrge von VersaiIles, St. Germain
und
Trianon aus der
und Europa wieder irn EinkIang mit der GP-
hti ~k eit nd Anstndigkeit steht.
Aus
den v o n
den
Bolschewisten verffentlichten
za-
r die Weltf-
so
a u c h
f r
die
Amer ikaner , vllig
neue
Er-
von denen sie bisher nichts
gewut
hatten,
die nachfolgende:
Der russische Botschafter
in
Paris, Iswolski, hatte
im
Jahre
191
2 nach Petersburg
geschrieben:
,,Es handelt
sich darum,
die
Zeitungen,
welche
der
kriegsfreudigen
Politik
Poincarts
feindlich gesonnen
sind,
zu
neutralisieren,
indem
wir
sie
stillschweigetid
bezahlen
und
den
Krieg
vorbereiten.
Am
8.121.
Juni
g 3 schrieb Iswolski nach Petersburg:
,,Herr Poincart
glaubt
mit mir,
da zur Beschwichtigung
der
Opposition ein
groes
Opfer
unsrerseits
notwendig
ist:
3
Millionen
Francs.
Die
Russen bewilligten
die
Bestechungsgelder und
schickten den Abteilungschef Davidov nach Paris, damit
dieser
die Verteilung
bemache. Mit dieser Sache
befat
sich Poincarg
in
seinen Erinnerungen ein ganzes
Kapitel
lang.
ober
die Besprechung mit
Davidov macht er
auf
Seite
64 ( B a d z, Deutsche Ausgabe) folgendes unerhrte
Eingestndnis
Ich
habe nur geglaubt,
ihm
(Davidov)
sagen zu
mssen,
die bewilligten
Gelder mit groer Vorsicht
u n d Verschwiegenheit zu verteilen.
Poincarh,
der als
Staatsprzsident das
hchste
Amt
in
Frankreich
innehatte verbot
also
die Verteilung
der
Bestechungsgeldes
nicht,
sondern
frderte sie sogar durch
seinen
Rat,
Der franzsische Geschichtsforscher R en au l d bekannte
sich
in einem
an uns gerichteten Brief vom
23.
November
xg23 dazu,
am
2 April
xgzr
ffentlich folgende Anklage
gegen Poincard erhoben zu haben:
Herr
PoincarCI Ihnen
und
Ihrer Politik i s t
es
zu
danken, a aus
franzsischem
Boden in einer Ausdehnung
von 6 km ein
einziger Friedhof
geworden ist. Sie knnen
den
R u h m in Anspruch nehmen, der erste
Totengrber
Europas ZU
seinl
l7
Auf Grund
der
in
den USA
auf
hchster
Ebene
jahrelang andauernden Dispute
ber
den Kriegsschuld-
paragraphen
231
wurde
Anfang der zwanziger Jahre
in
den USA
eine
Zentra lkommiss ion fr
die
neutrale
Er-
forschung
der
Ursachen des Weltkrieges
eingesetzt.
Sie
stellte ihre Arbeiten jedoch in
aller
Stille ein, angebIich
weil es
an FinanzierungsrnitteIn fehle.
Die Monatszeit-
schrift The r ne r i c a~Monthly hat jedoch in
ihrer
Ausgabe 4 des Jahrganges
1928
die Offentlichkeit
ber
ihre Anfrage und die
von
der Zentralkornmission erhaI-
tene Antwort
unterrichtet:
Trotz
eifriger Untersuchungen waren wir
nicht
in der Lage,
einen Anteil
Deutschlands
an der Kriegsschuld nachzuweisen.
Wir
verlngerten die Untersuchungen in der Hoffnung, irgendetwas zu
entdecken, Denn bei
dem
augenblicklichen
Stand
der
ffentlichen
~ e f n u n ~
s t
es nicht angngig, ein
Ergebnis
zu verffentlichen,
das
Deutschland vlIig entlastet. Wenn
wir
eine dahingehende
ErHa-
mng verffentIichten, wrden wir beschuldigt, pro-deutsch zu
sein.
Alfred v o n
Wegerer