I N H A L T - PNH-Forum...Hil men et al. N Engl J Med. 1995 333 1253-1258 Kelly et al. Blood. 2011...
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I N H A L T
Seite
1-4 PNH und AA –Nicht bösartig, aber doch gefährlich
Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Röth
5-16 Erstdiagnose PNH und AA –Was bedeutet das?
Dr. med. Ferras Alashkar
17-22 PNH und AA für „Fortgeschrittene“
Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Röth
23-28 Transplantation bei PNH und AA
Dr. med. Dr. phil. Lambros Kordelas
29-34 Ernährung bei PNH und AA
Kristine Schweins
35-38 Sozialrechtliche Fragen bei chronischen Erkrankungen
Dagmar Steidel
39-43 Patientenkompetenz –Wie beschaffe ich mit notwendige Informationen?
Rainer Göbel und Ulrike Scharbau
44-47 Vorstellung der Selbsthilfegruppen: Lichterzellen und Aplastische Anämie e.V.
Hans-Michael RiegelUlrike Scharbau
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH / AA 2015
PNH und AA –Nicht bösartig,
aber doch gefährlich!Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Röth
Ambulanz für PNH und AAKlinik für Hämatologie
Westdeutsches Tumorzentrum (WTZ)Universitätsklinikum Essen
AA
PNH
AA/PNH
Aplastische Anämie und PNH
Normal Aplastische Anämie
Blut
Knochen-mark
Adapted from
Marieb E
N. H
uman A
natomy &
Physiolog
y. 7th ed.; 2007
Normale BlutbildungBlutstammzelle
Blut-plättchen
Rote Blut-körperchen
Abwehrzellen
AA: Überreaktion des Immunsystems
Nach Shin S. H. et al. Int J Hematol. 2013 97 564-572
Adapted from
Marieb E
N. H
uman A
natomy &
Physiolog
y. 7th ed.; 2007
Aplastische AnämieBlutstammzelle
1
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Beschwerden der AA
Beschwerden der Blutarmut
…durch das Fehlen der roten Blutkörperchen
(Anämie)
Blutungszeichen und Blutungen
…durch das Fehlen der Blutplättchen
(Thrombopenie)
Infektionen durch Bakterien und Viren
…durch das Fehlen der Abwehrzellen
(Leukopenie bzw. Neutropenie)
Beschwerden der AA
Supportive TherapieBeschwerden mildern, Komplikationen verhindern und
Überbrückung der Zeit bis zur Wiederherstellung einer
ausreichende Knochenmarkfunktion (z.B. Transfusionen,
Antibiotika, Virustat ka, Medikamente gegen Pilze)
Immunsuppression (IS)Unterdrückung der Überreaktion des Immunsystems
Allogene Stammzelltransplantation (SZT)Ersatz des defekten Knochenmarks durch ein
Spenderknochenmark
Behandlungsansätze der AA
Passweg JR et al. Haematolog ca. 2009 94 310-312.Lynch RE et al., Blood. 1975;45 517-528.
Therapie und Prognose der AASupportive Therapie
Young NS Hematology. 2013 2013 76-81.
Era Therapie Ansprechen1960s Steroide; Androgene ~10% (gelegentlich)1970s ATGs 40-50%1980s ATG plus CSA 60-70%1990s Salvage-ATG 30-70% (refraktäre Fälle)
Immunsuppressive Therapie
http //www.dgho-onkopedia.de/de/onkopedia/le tlinien/aplastische-anaem e-diagnostik-und-therapie-der
Therapie der (V)SAA
ATG (z.B. ATGAM® 40 mg/kg KG/Tag (4d), Lymphoglobulin® 2,5-3,5(3,75) mg/kg KG/Tag (5d))
Tag 1-4 (5)
Ciclosporin Initial 5 mg/kg KG verteilt auf 2 Dosen/Tag
Im Verlauf Anpassung der Dosis entsprechend BlutspiegelAnzustrebende Talspiegel (150-200(250) ng/ml)
Therapiedauer mindestens (6-) 12 Monate (Fortsetzung abhängig vom Ansprechen)
Langsames Ausschleichen…
Tag 1-14 Ausschleichen bis Tag 28
Prednison (1 mg/kg KG/Tag)
Marsh et al. Brit J Haematol 2009 147 43-70. Kojima S et al. Int J Hematol. 2011 93 832-837
Immunsuppression bei AA
2
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
normal PNH
Normal PNH
Aplastische Anämie und PNH
AplastischeAnämie
Paroxysmale NächtlicheHämoglobinurie (PNH)
Typische Kombination von drei SymptomenZytopenie
Knochenmarkversagen Variable Ausprägung von
niedrigen Blutplättchen bis zur aplastischen Anämie
Geht der PNH oft voraus Selektionsvorteil für den
PNH-Klon
Thrombophilie
Blutgerinnselbildung Venös/ arteriell Insbesondere Leber/Gehirn 50% der Patienten im
Verlauf der Erkrankung 33% schwerwiegende
Verläufe
Hämolytische Anämie
Zerstörung der roten Blutkörperchen
Blutarmut, Fatigue Dunkler Urin Bauchschmerzen Schluckstörungen, ED Luftnot, Herzschädigung Nierenschaden
Rother, JAMA. 2005;293 1653–1662; Hillmen et al., Blood. 2007;110 4123-4128; Röth & Dührsen, Dtsch Arztebl. 2007; 104 A192-7; Brodsky, B ood Reviews. 2008 22 65–74 H llmen et al. Am J Hematol. 2010 85 553-559 Röth & Dührsen Eur J Haematol. 2011 87 473-9.
Schrezenmeier et al Haematologica 2014 99 922-92
Beschwerden von PNH-Patienten
Das PIG-A Genprodukt ist ent-scheidend für die Synthesedes GPI-Ankers imendoplasmatischen Retikulum.
GPI-Aps (eg CD14, CD16, CD24, CD48, CD52, CD55 (DAF), CD58, CD59 (MIRL), CD66b, CD73, CD87, CD90, CD108, CD109, CD157)
PIG-A Mutationen bei der PNH sind erworbene somatischeMutationen und betreffen 1 odermehrere hämatopoetischeStammzellen
Rosse WF. Curr Op n Hematol 2001;8 61-7PIG-A, phosphatidy inositol glycan class A; GPI, glycosylphosphatidyl nositol; AP, anchored prote n; PIPL, phosphoinosito -spec fic phospho ipase
Ethanolamin
GlycanGlucosamin
PPIPL-D
PIPL-C
Fett-säuren
Zell-membran
NH2
Der genetische Fehler der PNH
Zerstörung der roten Blutkörperchen durch das Komplementsystem
Haptoglobin
Hämoglobin
Dunkler Urin(Hämoglobinurie)
Methämalbumin
Intravasal
Hämoglobin NO-Verbrauch
Krämfe glatter Muskeln Störung der Gefäßfunktion Thromboseneigung
Arginase L-Arginin NO-Produktion
Nach Rother RP et al. JAMA. 2005;293(13) 1653-1662.
Thrombosen Nierenschädigung Lungenhochdruck
Abgeschlagenheit Bauchschmerzen Schluckstörungen Erektionsstörungen Bluthochdruck
Mo
rbid
itä
t
M
ort
ali
tät
Freisetzung des roten Blutfarbstoffesund die Folgen…
3
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
…können Anzeichen sein für mögliche Komplikationen
Häufige Symptome der PNH…
Embolie
Nierenschäden
Lungenhochdruck
Herzschäden
SchlaganfallDarmischämie
Thrombosen
Leberversagen
Fatigue
Einschränkungen der Lebensqualität
Anämie
Hämoglobinurie
Luftnot
Schluckstörungen
BauchschmerzenErektile Dysfunktion
Hemmung des Komplementsystem
Klinische Wirksamkeit von EculizumabKlinischen Studien mit Eculizumab zeigten:
1. H llmen P et al. NEJM 2006; 355 1233-1243; 2. Schubert J et al. BJH 2008; 142 263-272; 3. Hillmen P et al. Blood 2007, 110 4123-4128;4. Brodsky A et al. Blood 2008; 111 1840-1847; 5. Hi lmen P et al., Am J Hematol 2010;8 553-559; 6. Fachinformation Soliris® (Eculizumab).
Hämolyse(LDH)
Transfusions-bedarf
Thrombosen
Fatigue
RenaleKomplikationen
Hil men et al. N Engl J Med. 1995 333 1253-1258 Kelly et al. Blood. 2011 117 6786-6792 Hi l et al. #3472 ASH 2012 H llmen et al BJH doi 10 1111/bjh 12347
Eculizumab: Normalisierung der Lebenserwartung von PNH-Patienten
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Erstdiagnose PNH und AA –
Was bedeutet das?
Dr. med. Ferras AlashkarKlinik für Hämatologie
Westdeutsches Tumorzentrum (WTZ)Universitätsklinikum Essen
Was ist eineAplastischeAnämie ?
Die Aplastische Anämie ist…
… selten.
… eine Erkrankung des Blutes.
… oft Folge einer Überreaktion des Immun-
systems gegen das Knochenmark.
… Ursache für ein Versagen des Knochenmarks
mit denen sich daraus ergebenden Problemen.
… gut behandelbar.
Was ist eine PNH ?
Die PNH ist …
… selten.
… eine Erkrankung des Blutes.
… Ursache eines genetischen Fehlers einer
einzelnen blutbildenden Stammzelle.
… Ursache für sehr unterschiedliche Symptome
und Beschwerden.
… gezielt behandelbar geworden.
Hängen Aplastische Anämie und PNH miteinander zusammen ?
5
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Was kann schief gehen bei der (Blut-)Produktion?
Die Produktion wird eingestellt.
Aplastische Anämie
Versand defekter Produktreihen.
Paroxsmale Nächtliche Hämoglobinurie
normal PNH
Normal AplastischeAnämie
Aplastische Anämie und PNH
10-20% der Patienten mit AA entwickeln im Verlauf eine PNH
> 20% der Patienten weisen bei Diagnose der AA eine kleine oder moderate GPI-defiziente Population im Knochenmark auf
Was sind die Ursacheneiner Aplastischen Anämie ?
Häufigster Mechanismus der AA: Überreaktion des Immunsystems (Autoimmun):- Zerstörung von Blutstammzellen durch autoreaktive Lymphozten
Nach Shin S. H. et al. Int J Hematol. 2013 97 564-572
Aktivierung des T Zell-systems durch Zytokine (Eiweiße) und eine
T-Zell-vermittelte Suppression der Blutzellbildung
Ursachen der Aplastischen Anämie
„Idiopathisch“U N B E K A N N T
Medikamente
Benzol (?)
Hepatitis
SchwangerschaftVerschiedene
Chloramphenicol, Östrogene,Chloroquin, D Penicillamin,
NSAR, Antikonvulsiva,Sulfonamide, Gold
Hep A, B, C, EBV, CMV, HHV 6, HIV
z.B. Autoimmunerkrankungen
Nach Young N. S. et al. Blood. 2006 108 2509-2519
Welche Beschwerden und Probleme können bei der AA
auftreten ?
6
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Adapted from Marieb EN. Human Anatomy & Physiology. 7th ed.; 2007
Wie sind die Beschwerden bei der AA zu interpretieren ?
Rote Blut-körperchen
Blut-plättchen
Abwehrzellen
• durch das Fehlen der roten Blutkörperchen
Blutarmut (Anämie)
• durch das Fehlen der Blutplättchen (Thrombopenie)
Blutungszeichen und Blutungen
• durch das Fehlen der Abwehrzellen (Leukopenie)
Infektionen
(Bakterien &Viren)
Wie sind die Beschwerden bei der AA zu interpretieren ?
Blutarmut (Anämiezeichen)
Müdigkeit
Abgeschlagenheit
Ohrensausen
fehlende körperliche Belastbarkeit
Herzklopfen
Verschlechterung einer Herzinsuffizienz / Angina pectoris Beschwerden
Blutungen
Schleimhautblutungen
Nasenbluten (Epistaxis)
Einblutungen (Petechien)
zerbrale Blutungen
Wie sind die Beschwerden bei der AA zu interpretieren ?
Wie sind die Beschwerden bei der AA zu interpretieren ?
Infektanfälligkeit
Mund- und Rachenulzera
Zahnefleischentzündung (Gingivitis)
Lungenentzündung (Pneumonie)
Gürtelrose (Herpes zoster)
Blutvergiftung (Sepsis)
Therapieziele ?
Unabhängigkeitfür Blut-
transfusionen
Reduktion der
Infektionsgefahr
Reduktion des Blutungsrisikos
Therapieziele
7
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Was sind die Therapieoptionen ?
Unterstützende Maßnahmen (Supportive Therapie)Beschwerden mildern, Komplikationen verhindern
Überbrückung der Zeit bis zur Wiederherstellung einer ausreichende
Knochenmarkfunktion
(z B. Bluttransfusionen, Antibiotika, Medikamente gegen Pilze)
Immunsuppression (IS)Unterdrückung der Überreaktion des Immunsystems
Allogene Stammzelltransplantation (SZT)Ersatz des defekten Knochenmarks durch ein Spenderknochenmark
Behandlungsansätze der AA
Unterstützende Maßnahmen(Supportive Therapie – 3 Säulen)
Infektionsprophylaxeund -behandlung
symptomorientierteTransfusionsstrategie
Therapie einerEisenüberladung
Infektionsprophylaxe und -behandlungRisiko bei neutrophile Granulozyten < 500 µl
Isolierung hat kein Einfluss auf Mortalität und Infektion
Medikamentöse Infektprophylaxen (Antibiotika, Antimykotika etc.)
(Empfehlungen basieren auf Untersuchung neutropenischer Patienten im Kontext maligner
Erkrankungen und Chemotherapie)
Wohnungs-, Küchen- und persönliche Hygiene
„Cook it, boil it, peel it or forget it “
Frühe Mobilisierung und sportliche Betätigung
Fieber (= Temp. > 38°C) sofort zum Arzt
Schnelle Diagnostik und Therapie entscheidend!
Keine alleinige Einnahme von Schmerzmitteln
(Novalgin®, Paracetamol® hierunter wird Fieber verschleiert!)
Wie verhalte ich mich bei Infektionen?
SymptomorientierteTransfusionsstrategie
1 EK enthält ca. 200-250 mg Eisen
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Therapie der Eisenüberladung
Herz Herzinsuffizienz
Leber Zirrhose
Pankreas Diabetes
Eisenchelationstherapieab Ferritin > 1000-2000 µg/l (ca. > 25 Eks)
Dosierung: Exjade® 10-30 mg/kg/Tag Desferal ® 20-60 mg/kg/Tag
Eisenchelationstherapie:Exjade®
EinnahmeEinmal täglich, jeden Tag und ungefähr zur gleichen Tageszeit ein (zur Nacht).Nüchtern (mindestens 30 Minuten bevor Sie etwas essen).
Dosierung: Exjade® 10-30 mg/kg/Tag
Tablette(n) in ein Glas Wasser, Apfel- oderOrangensaft(100 bis200 ml).
Rühren, bis die Flüssigkeit im Glas milchig aussieht.
Trinken Sie den gesamten Inhalt des Glases. Dann spülen Sie das leere Glas mit etwas Wasser oder Saft, schwenken die Flüssigkeit herum und trinken diese ebenfalls.
Lösen Sie die Tabletten nicht in sprudelnden Getränken oder Milch.
Exjade®
Therapie-AlgorithmusAplastische Anämie
Therapieindikation, besteht wenn eine Gefährdung durch die Erkrankung gegeben ist:
immer bei schwerer aplastischer Anämie nach Defini ion
(SAA und vSAA)
Progression einer nSAA in eine SAA
[z.B. nSAA mit schwerer Zytopenie mindestens einer Zellreihe,
welche regelmäßigen Transfusionsbedarf bedingt oder zu einer
Gefährdung durch Infekte oder Blutungen führt
(Komplikationen) ]
http //www.dgho-onkopedia.de/de/onkopedia/leitlinien/aplastische-anaemie-diagnostik-und-therapie-der
Therapie der SAANR - NonresponderMUD - nicht verwandter Spender
Passweg JR et al. Haematologica. 2009 94 310-312.Lynch RE et al. Blood. 1975 45 517-528.
Therapie und Prognose der AASupportive Therapie
Young NS Hematology. 2013 2013 76-81.
Era Therapie Ansprechen1960s Steroide ~10% (gelegentlich)1970s ATGs 40-50%1980s ATG plus CSA 60-70%1990s Salvage-ATG 30-70% (refraktäre Fälle)
Immunsuppressive Therapie
Scheinberg et al., LBA#4, ASH 2010 N Engl J Med 2011;365 430-8
Pferde-ATG vs. Kaninchen-ATG
n=120
9
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
ATG (z.B. ATGAM® 40 mg/kg KG/Tag (4d), Lymphoglobulin® 2,5-3,5(3,75) mg/kg KG/Tag (5d))
Ciclosporin Initial 5 mg/kg KG verteilt auf 2 Dosen/Tag
Im Verlauf Anpassung der Dosis entsprechend BlutspiegelAnzustrebende Talspiegel (150-250 ng/ml)
Therapiedauer mindestens (6-) 12 Monate (Fortsetzung abhängig vom Ansprechen)
Tag 1-4 (5)
Tag 1-14 Ausschleichen bis Tag 28
Langsames Ausschleichen…
Prednison (1 mg/kg KG/Tag)
Marsh et al. Br t J Haematol 2009 147 43-70. Ko ima S et al. Int J Hematol. 2011 93 832-837
Immunsuppression bei AA
• Infektneigung• Erhöhung des Blutdrucks• Verschlechterung der Nierenfunktion
(mit Anstieg des Kreatinin)• Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit• Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und
innere Unruhe• Erhöhung der Blutfette• Haarwuchs
(bei Frauen Bartwuchs = Hypertrichose)• Zahnfleischwucherungen
(Gingivahyperplasie)• Leberschädigungen• Akne• Ödeme, Gewichtszunahme• Langzeitanwendung Malignome
Ciclosporin (Sandimmun®)Nebenwirkungen
Ciclosporin (Sandimmun®)Interaktionen
Dauer bis zum Ansprechen unter ATG+CSA
4-6 Monate
Wie ist das Ansprechen auf IS?1. Kurs
ATG + CSA
Kein Ansprechen 20%-30%60%-80% nach 4 Mo.
11 Jahre Follow up
ca. 33% Rückfall
100% mindestens partielles Ansprechen
2. Kurs ATG
Marsh J et al. 2003, BrJHaematol. 123 782–801
5-10/100 SAA-Patientenohne Ansprechen
ca. 77% Ansprechen
2. Kurs ATG
Remissionskriterien
10
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Therapie (Jahre)
An
teil
der
Pat
ien
ten
mit
Erk
ran
kun
g
Alle klonalen Erkrankungen(PNH, MDS/AML, solide Tumore)
32%
PNH13%
Mögliche Langzeitfolgen nach IS bei AA
N.Frickhofen, update 2004; Frickhofen, Heimpel, Ka twasser & Schrezenmeier Blood 2003;101 123
Wie ist das Ansprechen auf IS bei SAA?
Bei Diagnosestellung Nach immunsuppressiver Therapie
Wie entsteht eine PNH ?
Was ist eine Mutation ?
Fehler in der Erbsubstanz (=Gen), der nicht korrigiert wird
Fehler wird an die Nachkommen dieser Zelle weitergegeben
Mögliche Folgen einer Mutation:
• Keine
• Ein verändertes Protein wird produziert
• Kein Protein wird produziert
Komplement: Gruppe von Bluteiweißen zur Abwehr
mikrobiologischer Eindringlinge (z.T. durch Zerstörung der
Zellmembran)
Komplementproteine zirkulieren im Blut in einer inaktiven Form
Proteine auf Zelloberflächen inaktivieren Komplement und schützen so
vor Zellzerstörung
• Rote PNH-Blutkörperchen sind sehr empfindlich gegenüber aktiviertem
Komplement
• Werden rote PNH-Blutkörperchen angegriffen, platzen sie und setzen
ihren Blutfarbstoff (Hämoglobin) frei
Was ist Komplement ?
PIG-A, phosphatidy inositol glycan class A; GPI, glycosylphosphatidyl nositol; AP, anchored prote n; PIPL, phosphoinosito -spec fic phospho ipase
Der genetische Fehler der PNH …PIG-A Gen (Xp22.1)kodiert für das Enzym
N-Acetylglukosaminyltransferase
benötigt für die Biosynthese des Glukosylphosphatidylinositol (GPI)-Ankers
GPI-Anker Funktion:Fixierung verschiedener
Proteine in der Zellmembran(z.B. CD55 und CD59)
Zellmembran
GPI AnkeretyglucosaminyltransferaseA Protein)
GPI verankertesProtein
Zellmembran
GPI AnkeretyglucosaminyltransferaseA Protein)
GPI verankertesProtein
CD55 (DAF), CD59 (MIRL)
nach Röth & Dührsen Dtsch. Ärztebl. 2007 104 A192-7
PIG-A Mutationerworbene somatische Mutationen
und betreffen 1 oder mehrerehämatopoetische Stammzellen
(Stammzellerkrankung)(Proteine auf Zelloberflächen
inaktivieren Komplementund schützen so vor
Zellzerstörung)
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Rote Blutkörperchen sind normalerweise vor dem Angriff durch das Komplementsystem
geschützt
Ohne diesen Schutzwerden die roten
Blutkörperchen zerstört
Intakte rote Blutkörperchen
Zerstörung der roten Blutkörperchen durch das Komplementsystem
Zerstörte rote Blutkörperchen
NORMAL PNH
Komplement-aktivierung
Haptoglobin
Hämoglobin
Dunkler Urin(Hämoglobinurie)
Methämalbumin
Intravasal
Hämoglobin(Blutfarbstoff)
NO-Verbrauch
Krämpfe der glatten Muskeln Störung der Gefäßfunktion Thromboseneigung
Arginase L-Arginin NO-Produktion
Nach Rother RP et al. JAMA. 2005;293(13) 1653-1662.
Thrombosen Nierenschädigung Lungenhochdruck (PH)
Abgeschlagenheit Bauchschmerzen Schluckstörungen Erektionsstörungen Bluthochdruck
Mo
rbid
itä
t
M
ort
ali
tät
Freisetzung des Blutfarbstoffesund die Folgen…
NO - Stickstoffmonoxid
Komplikationen ?
Thrombembolische Komplikationen bilden die Hauptursache für die
erhöhte Morbidität und Mortalität
d.h. verantwortlich für 40-67% aller PNH-assozierten Todesfälle
d.h. 30-50% der Patienten ohne spezifische Therapiemaßnahmen entwickeln
eine Thrombose
d.h. 21% aller Patienten hatten Thrombosen vor der Erstdiagnose PNH
Blutgerinnsel (Thrombose)
Thromboselokalisationen
▪ Bei bis zu 44% aller Patienten an typischen
aber auch oft an untypischen Stellen (venös und arteriell)
Lokalisation Symptomatik
Untere Extremitäten (TVT) einseitige Beinschwellung mitBeinschwere und –schmerzen
Lebervenenthrombose Bauchschmerzen, Hepato-(Budd Chiari-Syndrom) megalie, Ikterus, Aszitesbildung
Übelkeit, Gewichtszunahme und Erbrechen
Zerebralvenen Akute/schleichende Kopf-schmerzenneurologische Defizite(Benommenheit)
Herz (Myokardinfarkt) Brustschmerzen
Therapieoptionen ?
12
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Therapie-Algorithmus
Hämolytisch Aplastisch
Leitlinie Aplastische
Anämiehämolytische
Krise chronische Hämolyse
supportiveTherapie
undund und
Eculizumab
TE
supportiveTherapie
supportive Therapie &
Antikoagulation
w & w
supportive Therapie
±primär-
prophylaktischeAntikoagulation
Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie
Asymptomatisch Symptomatisch
http //www.dgho-onkopedia.de/onkopedia/leitlinien/paroxysmale-naecht iche-haemoglobinurie-pnh
Therapie-Algorithmus
w & w
supportive Therapie
±primär-
prophylaktischeAntikoagulation
Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie
Asymptomatisch(beschwerdefrei) Abwartende Haltung
▪ keine Hämolyse-bedingten thrombembolischen Ereignisse
▪ keine abdominelle Schmerzkrisen
▪ keine hämolytische Krisen
▪ keine PNH-assoziierte Nierenfunktionsstörung
▪ keine Transfusionsbedürftigkeit
▪ keine pulmonale Hypertonie
± prophylaktische Antikoagulation
Antikoagulation bei PNH- The Essen approach
Thromboseprophylaxe
Neutrophilenpopulation <50% und/oder Thrombozyten <100/nl
• Keine routinemäßige Antikoagulation
• Überbrückung von Risikosituationen z.B OPs, Schwangerschaften
Neutrophilenpopulation >50% und Thrombozyten >100/nl
• Eculizumab indiziert keine routinemäßige Antikoagulation
• Keine Indikation für Eculizumab Antikoagulation
• Laufende Antikoagulation fortsetzen beim Beginn von Eculizumab
PNH-assoziierte Thrombose
• Antikoagulation (auch Heparine)
• Start/Fortsetzung von Eculizumab
• Ggf. Thrombolyse mit tPA (z.B. Lebervenenthrombose)
Luzzatto L et al., Int J Hematol. 2006;84(2) 104-112. Hall C et al., Blood 2003;102(10) 3587-3591; Hi lmen P et al., Blood 2007;110(12) 4123-4128
Therapie-AlgorithmusParoxysmale Nächtliche Hämoglobinurie
Allgemeine Maßnahmen (supportive - beschwerdeorientierte Therapie)
▪ Erythrozytentransfusion (Bluttransfusionen) → kurzfristige Korrektur der Anämie
▪ Folsäure (1-5 mg/Tag p.o.) und ggf. Vitamin B12 (bei einem Mangel) aufgrund der
kompensatorisch gesteigerten Erythropoese im Knochenmark
▪ Orale Eisensubstitution (bei einem Mangel) unter Kontrolle der Eisenspeicher
(Ferritin, Transferrin-Sättigung, Retikulozytenhämoglobin)
▪ Bakterielle Infektionen frühzeitig therapieren → Gefahr einer hämolytischen Krise
▪ bei hämolytischen Krisen auf ausreichende Hydratation achten
Therapie-AlgorithmusParoxysmale Nächtliche Hämoglobinurie
Blutverdünnung (Antikoagulation) - Ein wichtiger Aspekt
Medikamente: Marcumar®/NOAs (z.B. Xarelto®) oder NMH (Clexane®)
(therapeutisch/effektiv und prophylaktisch)
INDIKATIONEN
Lebenslange Blutverdünnung nach stattgehabter Thrombose
- Trotz effektiver Antikoagulation besteht ein Rezidivrisiko !!!
ggf. sinnvoll bei verstärkter hämolytischer Aktivität (z.B. Infektionen)
ggf. primärprophylaktische Blutverdünnung erwägen bei Patienten, bei denen eineTherapie mit Eculizumab nicht durchgeführt wird z. B. bei Größe des PNH-Klons>50% oder thrombophilen Risikofaktoren (eingeschränkte Mobilität)
Therapie-Algorithmus
Hämolytisch
hämolytische Krise
Chron. Hämolyse
supportiveTherapie
undund und
Eculizumab
TE
supportiveTherapie
supportive Therapie &
Antikoagulation
Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie
Symptomatisch
http //www.dgho-onkopedia.de/onkopedia/leitlinien/paroxysmale-naechtliche-haemoglobinurie-pnh
Hämolyse-bedingten thrombembolischen Ereignisse
abdominelle Schmerzkrisen
hämolytische Krisen
PNH-assoziierte Nierenfunktionsstörung
Transfusionsbedürftigkeit
pulmonale Hypertonie
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
C4b2a3b
C3bBb3b
C3 C3b
C1q Aktiviertes C1
C4+C2
Klassischer ReaktionswegAntikörper-/Antigenkomplexe
C3a
C4b2a
Factor B+D
C3 C3b
Alternativer ReaktionswegMikrobielle Membranen
Bakterielles LipopolysaccharidImmunkomplexeZellmembranen
C3bBb
C5
C6 C7 C8
C5b
C5a
Zelllyse
Membran-angriffskomplex
Eculizumab
nach Rosse et al. Hematology Am Soc Hematol Educ Program. 2004;48-62.
Meningokokken
Eculizumab: Mechanismus Komplementregulierende Proteine: CD55: inhibiert C3 Konvertase
CD59: verhindert Formierung des terminalen Membran-angriffskomplexes C5b-C9
Klinische Wirksamkeit von Eculizumab
Klinischen Studien mit Eculizumab zeigten:
1. Hillmen P et al. NEJM 2006; 355 1233-1243; 2. Schubert J et al. BJH 2008; 142 263-272; 3. H llmen P et al. Blood 2007, 110 4123-4128;4. Brodsky A et al. Blood 2008; 111 1840-1847; 5. Hillmen P et al., Am J Hematol 2010;8 553-559; 6. Fachinformation Soliris® (Eculizumab).
Hämolyse(LDH)
Transfusions-bedarf
Thrombosen
Fatigue
RenaleKomplikationen
Therapieschema Eculizumab
Aufsättigung
600 mg
( 2 Vials zu 300 mg)
• 600 mg alle 7±2 Tage für 4 Dosen,• 900 mg 1 Woche später
• Gewichtsunabhängige Dosierung• Intravenöse Infusion über 25-45 Minuten • Nachbeobachtung
Meningokokken-schutzimpfung
Menveo®
• 900 mg alle 14±2 Tage• ggf. Dosiserhöhung bei
Durchbruchhämolyse
Erhaltung
600 mg 600 mg
1 Woche
( 3 Vials zu 300 mg)
900 mg 900 mg 900 mg600 mg 900 mg
Meningokokken-schutzimpfung
Bexsero® #1
Meningokokken-schutzimpfung
Bexsero® #2
Ciprofloxacin 500 mg
1-0-1 für 2 Wochen
Ciprofloxacin 750 mg stand-by,
sofortige Diagnost k und ggf. Therap e
Meningokokken Erkrankungen
Husten, Niesen, Küssen
Erreger-Reservoir Mensch10% der gesunden Erwachsenen sind asymptomatisch im Nasenrachenraum mit Meningokokken besiedelt (häufig apathogene, nichtinvasive Meningokokken)
14
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2013 (Datenstand 1. März 2014) - Robert Koch Institut
Meningokokkenerkrankungen
Globale Serogruppen VerteilungInvasiver Meningokokken Erkrankungen
Adapted from Stephens DS. FEMS Microbiol Rev. 2007 31 3-14. 1. Public Health Agency of Canada. Canada Communicable DiseaseReport (CCDR). June 2007;33 1-15; 2. Informe Regional de SIREVA II datos por país y por grupos de edad sobre las características de los aislamientos de Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae y Neisseria meningitidis en procesos invasores, 2000-2005. 2007; 3. Lingappa JR, et al. Emerg Infect Dis. 2003;8 665-671; 4. Coulson GB, et al; for Group for Enteric, Respiratory and Meningeal DiseaseSurvei lance in South Africa. Emerg Infect Dis. 2007;13 273-281; 5. Chiou CS, et al. BMC Infect Dis. 2006;6 25; 6. Takahashi H, et al. J MedMicrobiol. 2004 53 657-662.
Meningokokkenschutzimpfung
Empfehlung:
1. Tetravalenter Konjugatimpfstoff Menveo® - Serogruppen ACWY
- Impfung mindestens 2 Wochen vor Therapieeinleitung
- Auffrischung alle 3 Jahre (ggf. Wiederholung bei schlechtem Impfansprechen)
2. Bexsero® - Serogruppe B (STIKO 08/2015):
- Impfung zweimal im Abstand von 4 Wochen
- Impfung wegen besserer Verträglichkeit unter laufender Soliris®-Therapie
- Auffrischung: noch keine generelle Empfehlung
Eculizumab (Soliris®)
Novartis; Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Inst tut/Stand August 2015 DOI 10.17886/EpiBull-2015-001
Menveo® Nebenwirkungen
15
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Patientenausweis
Bei Symptomen…Stand-by Prophylaxe mit1x750 mg Ciprofloxacin
…dann sofort zum Arzt!!
Gibt es einen Grund Eculizumab (Soliris®) zu pausieren ???
N E I N ! Ferien ?
N E I N !
Therapie vor Reiseantritt/Urlaub frühzeitig planen
(Wochen – Monate)
• Direkter Ansprechpartner ist der
behandelnde Arzt
bei Therapieverzögerung(Therapie 14±2 Tage)
Gefahr einer Durchbruchhämolyse
mit allen Folgen
(Anämie u.U. mit Transfusionsbedarf, Bauchschmerzen, Thrombosen etc.)
Aber: Immer vorher auch die Kostenübernahme, Verfügbarkeit undZulassungsstatus von Soliris® klären!
Soliris® auf Reisen
„Die Aplastische Anämie und
die Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie sind
sehr seltene Erkrankungen.
Die meisten Ärzte sehen diese Erkrankungen in
Ihrem Berufsleben nicht.“
16
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH / AA 2015
PNH und AAfür „Fortgschrittene“
Priv.-Doz. Dr. med. Alexander RöthAmbulanz für PNH und AA
Klinik für HämatologieWestdeutsches Tumorzentrum (WTZ)
Universitätsklinikum [email protected]
www.pnh-forum.de
Was kann schief gehen bei der (Blut-)Produktion?
Die Produktion wird eingestellt.
Aplastische Anämie
Versand defekter Produktreihen.
Paroxsmale Nächtliche Hämoglobinurie
Qualitätsstandard der Produktion fällt.
Myelodysplastische Syndrom
Knochenmarkversagen (BMF)
AA: Überreaktion des Immunsystems
Nach Shin S. H. et al. Int J Hematol. 2013 97 564-572
AA: Therapiemöglickeiten
Nach Shin S. H. et al. Int J Hematol. 2013 97 564-572
IS
SZT
PNH: Selbstheilung der AA?
PNH
Nach Shin S. H. et al. Int J Hematol. 2013 97 564-572
17
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Yoshizato et al N Engl J Med 2015 373 35-47
PNH-Klon: Gut oder schlecht?
Ansprechen auf IS
Yoshizato et al N Engl J Med 2015 373 35-47
PNH-Klon: Gut oder schlecht?
Progression Überleben
http //www.dgho-onkopedia.de/de/onkopedia/le tlinien/aplastische-anaem e-diagnostik-und-therapie-der
Therapie der (V)SAA
Eltrombopag (Revolade®) bei AA
Olnes et al. N Engl J Med 2011 365 734-741Garnock-Jones KP. Drugs 2011 71 (10) 1333-1353
Olnes et al. N Engl J Med. 2011;365 734-741 Olnes et al., #54, ASH 2011
Vor Therapie Unter Therapie
Blu
tplä
ttch
enH
ämo
glo
bin
Ab
weh
rzel
len
Eltrombopag (Revolade®) bei AA
Eltrombopag (Revolade®) bei AA
18
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Zulassungstext:
…Revolade ist indiziert für die Behandlung von erwachsenenPatienten mit erworbener schwerer aplastischer Anämie, dieentweder gegenüber einer vorangegangenen Therapie mitImmunsuppressiva refraktär oder stark vorbehandelt und füreine hämatopoetische Stammzelltransplantation nichtgeeignet sind…
Die häufigsten Nebenwirkungen (> = 20%) in derzulassungsrelevanten einarmigen Studie mit 43 Patienten waren:Übelkeit, Müdigkeit, Husten, erhöhte Leberwerte, Durchfallund Kopfschmerzen.
Eltrombopag (Revolade®) bei AA
Wichtig für die Einnahme:
Eltrombopag (Revolade®) bei AA
RACE-StudieA prospective Randomized multicenter study comparing hATG + CsA with or without Eltrombopag as front-line therapy for severe
aplastic anemia patients.
Eltrombopag Added to Standard Immunosuppression as First Treatment
in Severe Aplastic AnemiaTownsley D, Dumitriu B, Phillip S, Desmond R, Feng X, Rios O, Weinstein B, Valdez J,
Winkler T, Keyvanfar K, Seller S, Desierto M, Soltani S, Leuva H, Valluri S, Wu C, Calvo K, Larochelle A, Dunbar C, and Young N.
Townsley D et al., #826, EHA 2015
IIT, Phase II, NIH Elthrombopag (#1: 6 M, #2: 3 M) zusätzlich zu hATG+CSA Therapie wurde gut toleriert Ansprechen:
60% (p=0,040)
Historisch
vs.
10% (p<0,001)vs.
EMAA-StudieEfficacy and Safety of Eltrombopag in Patients with Acquired Moderate Aplastic Anemia who are treated with Ciclosporin A
Aktuelle Therapiestudien der AAnSAA
EMAA-StudieSAA/vSAARACE-Studie
Primärer Endpunkt PR + CR nach 6 Monaten CR nach 3 Monate
Einschlusskriterien Alter ≥ 18 JahrenSAA- Transfusionsabhängigkeit- Zytopenie in mind. 1 Zellreihe,
die eine Therapie erforderlich macht
Erstlinientherapie
Alter ≥ 15 JahreSAA und vSAA ohne Transplantationsindikation oder ohne geeigneten StammzellspenderErstlinientherapie
Studienarm vs. Vergleichsgruppe
CSA+Elthrombopag vs. CSA+Placebo
hATG+CSA+Elthrombopag vs. hATG+CSA
Elthrombopagdosis 150 mg/Tag(Steigerung auf 225 mg bei NR
nach 3 Monaten)
150 mg/Tag
Design Placebokontrolliert, doppelblind Offene Studie
Patientenzahl 2-mal 58 2-mal 100
EudraCT-Nr. 2014-000174-19 2014-000363-40
19
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Chromosom
Telomer
Centromer
3´
5´(AATCCC)n
(TTAGGG)n3´
5´(AATCCC)n
(TTAGGG)n
A
C
t loop
D loop
3´5´
t loop
D loop
3´5´
B
CAAUCCCAAU
hTERT
35
h R
CAAUCCCAAU
hTERT
35
h R
Telomerase
D
Struktur und Funktion der Telomere
Riha et al., Science 2001
Telomerase-defiziente Schaumkresse(Arabidopsis)
Röth A & Baerlocher GM Brit J Haematol 2008 141 412
Dyskeratosis Congenita (DC)
Zweithäufigste Ursache für hAA
X-chromosomal, autosomal dominant, rezessiv
Störung der Telomerstabilisierung
Orale Leukoplakie, Nageldystrophie,
Pigmentstörungen der Haut
Erhöhtes Ris ko für Lungenfibrose,
MDS/Leukämien, solide Tumore
Telomerlängenanalyse zur Sicherung der
Diagnose, Mutationsanalysen
Paroxysmale NächtlicheHämoglobinurie (PNH)
Typische Kombination von drei SymptomenZytopenie
Knochenmarkversagen Variable Ausprägung von
niedrigen Blutplättchen bis zur aplastischen Anämie
Geht der PNH oft voraus Selektionsvorteil für den
PNH-Klon
Thrombophilie
Blutgerinnselbildung Venös/ arteriell Insbesondere Leber/Gehirn 50% der Patienten im
Verlauf der Erkrankung 33% schwerwiegende
Verläufe
Hämolytische Anämie
Zerstörung der roten Blutkörperchen
Blutarmut, Fatigue Dunkler Urin Bauchschmerzen Schluckstörungen, ED Luftnot, Herzschädigung Nierenschaden
Rother, JAMA. 2005;293 1653–1662; Hillmen et al., Blood. 2007;110 4123-4128; Röth & Dührsen, Dtsch Arztebl. 2007; 104 A192-7; Brodsky, B ood Reviews. 2008 22 65–74 H llmen et al. Am J Hematol. 2010 85 553-559 Röth & Dührsen Eur J Haematol. 2011 87 473-9.
Ferric heme
Hemopexin/haptoglobin
Degradation in liver
Adapted from Rother RP et al. JAMA 2005;293:1653-62Renal Impa rment
LDH, lactate dehydrogenase;PNH, paroxysmal nocturnal haemoglobinuria;RBC, red blood cell
Folgen der Zerstörung der roten Blutkörperchen
C4b2a3b
C3bBb3b
C3 C3b
C1q Aktiviertes C1
C4+C2
Klassischer ReaktionswegAntikörper-/Antigenkomplexe
C3a
C4b2a
Factor B+D
C3 C3b
Alternativer ReaktionswegMikrobielle Membranen
Bakterielles LipopolysaccharidImmunkomplexeZellmembranen
C3bBb
C5C6 C7 C8 C9
C5b
C5a
Zelllyse
Membran-angriffskomplex
Eculizumab: Hemmung des Komplementsystems
Eculizumab
nach Rosse et al. Hemato ogy Am Soc Hematol Educ Program. 2004;48-62.
20
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Therapie-Algorithmus
Hämolytisch Aplastisch
Leitlinie Aplastische
AnämieHämolytische
Krise Chronische Hämolyse
SupportiveTherapie
undund und
Eculizumab
TE
SupportiveTherapie
SupportiveTherapie;
Antikoagulation
w & w
Supportive Therapie; primär-
prophylaktischeAntikoagulation
erwägen
Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie
Asymptomatisch Symptomatisch
http //www.dgho-onkopedia.de/onkopedia/leitlinien/paroxysmale-naecht iche-haemoglobinurie-pnh
Therapie mit Eculizumab (Soliris®)
Kelly et al. N Engl J Med 2015 373 1032-9.
Schwangerschaft und PNH 75 Schwangerschaften bei 61 Patientinnen mit PNH Keine Todesfälle der Mütter, 3 fetale Tode (4%) Erhöhter Bedarf für Bluttransfusionen Erhöhung von Dosis und Frequenz der Eculizumabgabe
aufgrund von Durchbruchhämolysen (54%) Thromboseprophylaxe mit Heparin bei 88% 10 Blutungskomplikationen; 2 Thrombosen (postpartal) Frühgeburtlichkeit bei 29% (22) Eculizumabspiegel im Nabelschnurblut bei 7/20 Kein Nachweis von Eculizumab in der Muttermilch (10/10)
Insgesamt deutlicher Nutzen der Eculizumab-Therapie für die Schwangerschafteb mit einer
relevanten Reduktion der Komplikationen.
Meningokokken-Infektion
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2014 - Robert Koch Institut
Unter einer chronischen Therapie mit Eculizumab:
0,42 Meningokokken-Infektionen pro 100
Patientenjahre!
SerogruppeB
Bexsero®
Injektion: intramuskulär (Oberarm) –zweimal im
Abstand von 4 Wochen
AuffrischimpfungNotwendigkeit derzeit
nicht bekannt
Aktuelle Empfehlung für Impfstoffe
SerogruppenA, C, W, Y
Menveo®
Injektion: intramuskulär (Oberarm)
Auffrischimpfung3 Jahren
+
Therapieschema Eculizumab
Aufsättigung
600 mg
( 2 Vials zu 300 mg)
• 600 mg alle 7±2 Tage für 4 Dosen,• 900 mg 1 Woche später
• Gewichtsunabhängige Dosierung• Intravenöse Infusion über 25-45 Minuten • Nachbeobachtung
Meningokokken-schutzimpfung
Menveo®
• 900 mg alle 14±2 Tage• ggf. Dosiserhöhung bei
Durchbruchhämolyse
Erhaltung
600 mg 600 mg
1 Woche
( 3 Vials zu 300 mg)
900 mg 900 mg 900 mg600 mg 900 mg
Meningokokken-schutzimpfung
Bexsero® #1
Meningokokken-schutzimpfung
Bexsero® #2
Ciprofloxacin 500 mg
1-0-1 für 2 Wochen
Ciprofloxacin 750 mg stand-by,
sofort ge Diagnostik und ggf. Therapie
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
llprogramm” von Eculizumab
Bei diesen Symptomen…Stand-by Prophylaxe mit1x750 mg Ciprofloxacin
…dann sofort zum Arzt!!
Meningokokken-Infektionsrate: 0,42 pro 100 Patientenjahre
22
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Allogene Stammzelltransplantation beiSAA und PNH
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar
Essen, 19. September 2015
Dr. med. Dr. phil. Lambros KordelasKlinik für Knochenmarktransplantation
Universitätsklinikum Essen
Agenda
Grundlagen der allogenen Stammzelltransplantation (AlloSZT)
Allgemeine Daten der AlloSZT
AlloSZT bei SAA und PNH
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 2
Die allogene Stammzelltransplantation (AlloSZT) bietet für viele lebensbedrohliche Bluterkrankungen eine Heilungschance
3
Bluterkrankung
Definition AlloSZT„Übertragung aus dem Knochen‐mark oder dem peripheren Blut eines gewebsverträglichen Spenders gewonnener blutbildender Stammzellen, die zu einer dauerhaften Funktion der Blutbildung des Spenders im Transplantat‐Empfänger führt“1
Voraussetzungen für die AlloSZT• Möglichst höhe HLA‐
Übereinstimmung zwischen Patient und Spender
• Konditionierung des Pat Chemo‐oder Chemo‐ und Radiotherapie
• SZ‐Quelle Knochenmark oder periphere Blutstammzellen
AlloSZT
Gesundes Blut
1 Wiss. Beirat der Bundesärztekammer DÄ (94 C): 1177 ‐ 1185 (1997)
Was sind blutbildende Stammzellen?
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 4
d
Selbsterneuerung
Was sind blutbildende Stammzellen?
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 5
Selbsterneuerung
Klonale Expansion in vermehrungsfähige Progenitorzellen
Selbsterneuerung
Was sind blutbildende Stammzellen?
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 6
Klonale Expansion in vermehrungsfähige Progenitorzellen
Differenzierungzu reifen Knochenmark- und Blutzellen
Selbsterneuerung
23
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Was bedeutet Gewebeverträglichkeit?
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 7
Das HLA‐System
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 8
HLA‐Haplotypen
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 9
HLA-AHLA-BHLA-CHLA-DRB1HLA-DQB1
02010701030113010303
14014401070101010101
08012801020111010603
39014901010114010302
02010701030113010303
08012801020111010603
08012801020111010603
14014401070101010101
14014401070101010101
39014901010114010302
08012801020111010603
02010701030113010303
HLA-AHLA-BHLA-CHLA-DRB1HLA-DQB1
HLA‐Allele
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 10
Wer kann Knochenmark/Stammzellen spenden?
Voraussetzungen
• Keine übertragbaren Erkrankungen
Infektionskrankheiten
Immunologische Erkrankungen
Tumorerkrankungen
• Normale Blutbildung
• Narkosefähigkeit bei Knochenmarkspende
• Spendebereitschaft (schriftliches Einverständnis)
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 11
Für die allogene Stammzelltransplantation ist die Registrierung und Typisierung möglichst vieler freiwilliger Spender entscheidend
Meilensteine der AlloSZT
12Appelbaum FR NEJM 2007
24
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
EBMT Activity Survey 2013: Relative proportions of indications for an HSCT in Europe in 2013
13
Passweg JR et al. BMT 2015
Total 16.211 Total 22.998
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 14
SAA macht 2‐3% aller AlloSZT aus
Passweg JR et al. BMT 2015
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 15
EBMT Activity Survey 2013: Total number of HSCT per 10 million population
Passweg JR et al. BMT 2015
Entwicklung der Fallzahlen allogener Blutstammzelltransplantationen in Deutschland
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 16
DRST‐Jahresbericht 2014
Entwicklung der Fallzahlen für allogene Ersttransplantationen von blutbildenden Stammzellen in Deutschland
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 17
DRST‐Jahresbericht 2014
Die unverwandte AlloSZT nimmt kontinuierlich zu
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 18
DRST‐Jahresbericht 2014
25
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Stammzell‐Quelle allgemein: periphere Stammzellen ca. 85%, Knochenmark ca. 15%
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 19
DRST‐Jahresbericht 2014
Stammzell‐Quelle bei SAA: Knochenmark ca. 66%, periphere Stammzellen ca. 34%
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 20
DRST‐Jahresbericht 2014
Schweregrade der aplastischen Anämie (AA)
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 21
mäßig schwer (MAA) schwer (SAA) sehr schwer (VSAA)
Granulozyten < 1.000/µL < 500/µL < 200/µL
Thrombozyten < 50.000/µL < 20.000/µL < 20.000/µL
Retikulozyten < 60.000/µL < 20.000/µL < 20.000/µL
Allgemeine Indikationen zur AlloSZT bei der SAA und Stammzellquelle
Indikationen
• Schweregrad der SAA (v.a. Zahl der neutrophilen Granulozyten)
• Alter des Patienten
• Verfügbarkeit eines HLA‐identischen Stammzellspenders
Stammzellquelle
• Schnellere Rekonstitution mit peripheren Blutstammzellen (PBSZ), aber mehr chron. GvHD nach Familien‐AlloSZT mit PBSZ
Chron. GvHD bei nicht‐maligner hämatologischer Grundkrankheit nicht erwünscht und in einigen Studien PBSZ bei Familien‐AlloSZT sogar mit schlechterem Gesamtüberleben assoziiert
In Fremd‐AlloSZT kein nachteiliger Einfluss von PBSZ auf chron. GvHD oder Gesamtüberleben
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 22
Therapiealgorithmus 1 bei SAA – stets mit individueller Abwägung
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 23DGHO Onkopedia
Indikation zur AlloSZT bei der PNH
Indikationen
• Versagen oder limitierende Unverträglichkeit der Eculizumab‐Therapie
• Entwicklung einer sekundären SAA
• Schwere/häufige hämolytische und/oder thrombembolische Komplikationen
• Individuell bei kurativem Therapiewunsch und geringem Transplantations‐Risiko (EBMT‐Prätransplantationsrisiko‐Score < 2)
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 24
26
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Konditionierung und GvHD‐Prophylaxe bei AlloSZT bei SAA
Konditionierung
• Standard bei Geschwister‐AlloSZT: Cyclophosphamid (Cy) 50 mg/kg KG über vier Tage
• Kontroverse Ergebnisse zur Kombination Cy mit ATG, aber insbesondere bei Pat., die durch Transfusionen vor‐sensibilisiert sind, offenbar vorteilhaft
• Fremd‐AlloSZT: Fludarabin, niedrig‐dosiertes Cy und ATG
• Optional: Ganzkörperbestrahlung 2 Gy
GvHD‐Prophylaxe
• Signifikant besseres Überleben nach CsA & MTX als nach CsA alleine
• CsA nach AlloSZT mindestens 9 Monate fortführen und unter engmaschiger Chimärismuskontrolle ausschleichen
• Gemischter Chimärismus – wenn stabil – ist mit niedriger GvHD und sehr gutem Überleben assoziiert, progredient abfallender Chimärismus kann dagegen eine sekundäre Abstoßung ankündigen
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 25
Standard‐Konditionierung bei Geschwister‐Spender: 200mg/kg KG Cyclophosphamid über vier Tage & ATG
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 26
-7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0
50 mg/kg KG pro Tag Cyclophophamid
-8
30 mg/kg KG pro Tag AntiThymozyten
Globulin
SZT
Immunsuppression: CSA & MTX
Kasuistik: 23‐jährige Patientin mit sekundärer SAA bei PNHErholung der Hämoglobinwerte
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 27
Allogene KMT
Frühe AlloSZT, junges Alter, Cy‐Konditionierung und ATG vorteilhaft bei der AlloSZT bei SAA
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 28Bacigalupo A et al. Haemato ogica 2012
Nachsorge nach AlloSZT
Überwachung der hämatologischen und immunologischen Erholung
Infekt‐Vorbeugung (medikamentöse Prophylaxe, Hygiene, Impfungen) und ggf. Behandlung von Infektionen
Überwachung und ggf. Behandlung immunologischer Komplikationen (GvHD)
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 29
Potenzielle Vor‐ und Nachteile der AlloSZT bei SAA und PNH
Potenzielle Vorteile
• kurative Behandlungsoption
• bei Erfolg: schnelle, vollständige und dauerhafte Erholung der gesamten Blutbildung
• keine „späten“ klonalen Stammzellerkrankungen
• langfristig normale Lebensqualität
Potenzielle Nachteile
• Transplantations‐assoziierte Mortalität
• Evtl. prolongierte immunsuppressive Therapie
• GvHD‐Risiko
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 30
27
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
AlloSZT bei SAA: Perspektiven
Perspektiven
• Überlebenswahrscheinlichkeit über 90% bei HLA‐identischer Familien‐AlloSZT
• Das Patientenalter ist der entscheidende prognostische Faktor
• Ergebnisse bei Fremd‐AlloSZT in den letzten Jahren deutlich verbessert, in einzelnen Studien ebenfalls Überlebenswahrscheinlichkeit über 90%
Modifizierte Konditionierungsprotokolle, v.a. Hinzunahme von Fludarabin und ATG
Verbesserte Spenderauswahl durch hochauflösende HLA‐Typisierung (weitere Verbesserung durch Next Generation Sequencing und HLA‐DP‐Typisierung?)
Bessere supportive und antiinfektiöse Therapie
• Fremd‐AlloSZT in Primärtherapie einbinden?
10/10 (12/12) passender Spender
VSAA
Junge Patienten
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 31
Zusammenfassung: AlloSZT bei SAA und PNH
Potenziell kurative Therapie der SAA und PNH
Risiko‐stratifizierte Indikationsstellung
• Krankheits‐spezifische Risikofaktoren (Schweregrad)
• Patienten‐spezifische Risikofaktoren (Alter, Morbidität)
• Transplantations‐spezifische Risikofaktoren (Gewebeverträglichkeit, Spendertyp?, Stammzellquelle?)
Verbesserung der Ergebnisse v.a. bei AlloSZT mit nicht verwandten Spendern
• Frühzeitige Berücksichtigung als Therapieoption
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 32
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 33
Spenderzahlen weltweit
ZKRD‐Jahresbericht 2014
Spender nach Ländern
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 34
ZKRD‐Jahresbericht 2014
Spenderzahlen in Deutschland
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 35
ZKRD‐Jahresbericht 2014
Dr. med. Dr. phil. Lambros Kordelas
Klinik für Knochenmarktransplantation
Universitätsklinikum Essen
Tel. 0201 – 723 85544
lambros.kordelas@uk‐essen.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
www.wsze.de
Dr. Dr. L. Kordelas PNH‐/AA‐Tagung 2015 36
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Kristine SchweinsDiätassistentin, EB/DGE, Diabetesassistentin/DDG, EE VDD, PE VDD
Ernährung bei PNH & AA7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar
Ziele der Ernährungstherapie
Vermeidung bzw. Reduzierung einer Gewichtsabnahme
Sicherung der Eiweißzufuhr
Stabilisierung / Optimierung des Blutzuckers
Optimierung der Verdauungsleistung
Verbesserung der Therapieverträglichkeit
Steigerung und Verbesserung der Lebensqualität
Bachmann He igensetze M K akowsk -Roosen H Büchle MW ess H Ma ignoni ME Gast oin est Su g 2008) 2 93– 20Davidson W Ash S Cap a S Baue on behal o the Cance Cachex a Study G oup Cl n Nut 2004 23 239–247
Die richtige Kommunikation….
Arzt
Physio-therapie, etc.
Therapie
Grundlagen der gesunden Ernährung
Früher: „Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!“
Hippokrates um 460 bis 370 v Chr.
Heute:Leitlinien & Therapie & Ernährung
Gesunde Ernährung dient zur:
Aufrechterhaltung der Körperfunktionen (Atmung,Herzschlag, )
Energieversorgung
Beibehaltung und Steigerung des Wohlbefindens
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
„Grundbausteine“ der Ernährung
Kohlenhydrate
Fett
Eiweiß
Wasser
Vitamine
Mineralstoffe
Ballaststoffe
Nährstoffempfehlung
50 – 60% Kohlenhydrate
10 – 15% Eiweiß
30 – 35% Fett
Kohlenhydrate- Power für unseren Körper
Aufgabe
Vorkommen
Bedarf
Hauptenergielieferant des Körpers
in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln
ca. 50% - 55% der Gesamtenergie
Fett- die Energiereserve
Aufgabe
Vorkommen
Bedarf
Energiereserve
Transport von fettlöslichen Vitaminen
in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln
ca. 30% der Gesamtenergie
Eiweiß- Baustoff für den Körper
Aufgabe
Vorkommen
Bedarf
Zellaufbau
Bildung von Enzymen und Hormonen
in tierischen undpflanzlichen Lebensmitteln
i.d.R. 0,8 g pro kg Körpernormal-gewicht
Flüssigkeitszufuhr
Täglich mindestens 1,5l Trinkflüssigkeit (~ 30 ml pro kg KG)
+ 1,5l Flüssigkeit aus festen Nahrungsmitteln
Der Ernährungskreis
- ä sk e s® e s e ese s a ä
30
7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE
1. Die Lebensmittelvielfalt genießen
2. Reichlich Getreideprodukte, sowie Kartoffeln
3. Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“
4. Milch und Milchprodukte täglich, Fisch ein- biszweimal in der Woche, Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
6. Zucker und Salz in Maßen
7. Reichlich Flüssigkeit
8. Schonend zubereiten
9. Sich Zeit nehmen und genießen
10.Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Parenterale ErnährungEnterale Ernährung
überSonde
oral
gastral
jejunal
peripher-venös
Kombination enteral / parenteral
Formen der Ernährungstherapie
Quelle: Fresenius modif z ert
nasal
Besonderheiten bei PNH und AA
Eisen
Folsäure
Vitamin B12
Vitamin K
Keimarme Ernährung
Sekundäre Hämochromatose-Vermeidung einer „Eisenüberladung“
Der tägliche Eisenbedarf von Männern liegt bei 10 mg Eisen und der
von Frauen bei 15 mg.
Die Umsetzung einer streng eisenarmen Ernährung ist wenig praktikabel.
Meiden von Nahrungsmittel mit einer hohen Bioverfügbarkeit von Eisen, z.B. Fleisch, Wurst, Innereien
Resorptionskapazität von Eisen in Häm- Form ca.15% desGesamteisens
Resorptionskapazität von gebundene Eisensalze, wie z B. in Gemüse ca. 1-2% des Gesamteisens
Die Löslichkeit und damit die Resorbierfähigkeit von Eisen kann durch Nahrungssalze wie Phosphate, Calcium, sowie Phytate weiter herabgesetzt werden.
Auch eine ballaststoffhaltige Kost (Pektin, Hemicellulose) unterstützt eine verminderte Eisenaufnahme.
Schwarzer Tee blockiert durch eine Eisen- Tannat K Eisenresorption.
Cave: Vitamin C erhöht die Eisenresorption!!
Sekundäre Hämochromatose-Vermeidung einer „Eisenüberladung“
Sekundäre Hämochromatose-Vermeidung einer „Eisenüberladung“
Praktische Umsetzung:
Orientierung an der mediterranen Ernährung (viel Gemüse, Salat, Brot, Nudeln, wenig Fleisch!)
Oxalsäurereiche LM: z.B.: Rhaba
Tanninreich: schwarzer und grün
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Eisen- Tabelle Quelle: „Die große GU Nährwert Kalor en abe le „ 2009 2010
100 g essbarer Anteil mg
Rindfleisch mager - mittelfett i. D.* 2,1 - 2,3
Schweinefleisch mager - mittelfett i. D.* 1,5 - 1,8
Geflügel i. D.* 1,0 - 2,5
Wurst i. D.* 1,0 - 3,1
Seefische i. D.* 0,5 - 1,1
Vollkornbrot /- Brötchen (Roggen) 2,0
Roggenmischbrot 1,3
Weizenmischbrot 1,7
Kartoffeln 0,4
Haferflocken 5,1
Spinat 2,2
Schwarzwurzeln 2,9
Erbsen 1,8
Champignons, frisch 1,1
Gabe von Folsäure & Vitamin B12
Folsäure 1-5 mg/Tag bei PNH
„Normaler“ Bedarf: 400 µg/d
Folsäurelieferanten: Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte
Folsäure ist sehr empfindlich gegen Hitze, Licht, Sauerstoff und Wasser.
Deshalb muss eine schnelle und schonende Zubereitung folsäurehaltiger Lebensmittel erfolgen!
Folsäure Quel e: „Die große GU Nährwert Kalor en abe le „ 2014 2015
100 g µg
Haferflocken Vollkorn 87
Blumenkohl, roh 88
Brokkoli, roh 114
Endiviensalat 109
Feldsalat 145
Möhre, roh 26
Milch1,5% 4,7
Rindfleisch, mager 3
Vitamin B12
(bei einem Mangel- aufgrund der kompensatorisch erheblich
gesteigerten Erythrozyten -Bildung im Knochenmark)
Bedarf: 3,0µg/d
Substitution in Abhängigkeit des Vit B12 Status!!
Vitamin B12- Injektion!!!!
Vitamin B12 Que le: „D e große GU Nährwert Kalorien abelle „ 2014/2015
100 g µg
Obst & Gemüse & Getreide 0
Milch 3,5% Fett 0,4
Körniger Frischkäse 2
Edamer 45% i.Tr. 2,1
Kabeljau 1,2
Lachs 2,9
Rindfleisch mager 5
Leber 3
Hühnerei 1,9
Vitamin K
In einer Reihe von klinischen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass selbst durch Verzehr größerer Mengen an Vitamin-K-reichen Lebensmitteln der Quick-Wert nicht oder nur unwesentlich beeinflusst wird. Für Patienten unter Antikoagulationstherapie mit Vitamin-K-Antagonisten gibt es daher keinen Grund, auf Vitamin-K-reiche Lebensmittel, wie Leber, Spinat, Brokkoli, Weiß-, Rot-, Grün- und Blumenkohl, zu verzichten. Es wird eine abwechslungsreiche, dem Energiebedarf angepasste Kost nach den Richtlinien der DGE empfohlen. Eine Änderung der Ernährungsweise, z. B. eine plötzliche Umstellung von einer "normalen" Ernährung auf eine sehr fettarme Kost oder auf eine Kost, die reich an Blattgemüsen ist, sollte trotzdem möglichst vermieden werden bzw. sollte nur bei einer engmaschigen Überwachung der Gerinnungsparameter erfolgen. Auf eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, z. B Vitamin-K-haltigen Multivitaminpräparaten ist zu verzichten bzw. deren Einnahme ist mit dem behandelnden Arzt zu klären. Que le: www.DGE.de
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Niereninsuffizienz - Schwerpunkt Kalium-
1) Elimination bzw. Einschränkung besonders kaliumreicher Lebensmittel:
Gemüse, wie z.B.: Grünkohl, Hülsenfrüchte, Mais, Rosenkohl, Spinat, Tomaten, getrocknete Pilze
Gemüsesäfte Kakao Kartoffel und -produkte, wie z.B.: Pommes frites, Kroketten, Kartoffelchips Kochsalzersatzmittel Konzentrate, wie z.B.: Tomatenmark, Fleisch- und Hefeextrakt Nüsse, Samen Obst, wie z.B.: Aprikose, Banane, Kiwi, Nektarine, Trockenobst Obstsäfte Rübenkraut, Apfelkraut, Nuss-Nougat-Creme Süßigkeiten, Kuchen und Gebäck mit Nüssen, Schokolade und Rosinen Vollkornprodukte
2) Elimination bzw. Einschränkung besonders kaliumreicher Lebensmittel
Beim Verzehr von konservierten Produkten (Dosenobst und -gemüse) Flüssigkeit nicht verwenden
Verzehr von frischem Obst und Gemüse auf 1 Portion täglich beschränken
(entweder kaliumarmes Obst, z.B. Birne oder Gemüse)
Verzehr von Milch auf 100 ml reduzieren. Im Austausch dazu ist die entsprechende Menge an Joghurt usw. erlaubt. Statt Milch kann ein Sahne-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1:3 verwendet werden
Kartoffeln 24 Stunden vor dem Verzehr schälen, kleinschneiden und in viel Wasser (10-fache Menge) legen; Wasser drei- bis viermal wechseln. Zum Kochen frisches Wasser verwenden. Das Kochwasser verwerfen.(Reduktion des Kaliumgehaltes um bis zu 2/3)
Gemüse putzen, kleinschneiden und in reichlich Wasser (10-fache Menge) langsam garen; zwischendurch das Kochwasser ein- bis zweimal wechseln (Kochdauer: ca. 1 Stunde).Das Kochwasser verwerfen
(Reduktion des Kaliumgehaltes um bis zu 50%)
KaliumtabelleNormale Tageszufuhr 3000 - 4000 mg (Empfehlung der D-A-CH)Mäßige Reduzierung 2000 mg Strenge Reduzierung 1000 mg
100 g mg Portions-/LM-größen
Kartoffel 411 150-200g
Feldsalat 420 50-75g
Tomate 242 100g
Birne 128 140g
Birne a.d. Dose 65 140g
Apfel 122 150g
Aprikosen 280 50g
Getrocknete Aprikosen 1370 5g
Milch 1,5% 155 200ml
Rinder Hüfte 161 125g
Niereninsuffizienz - Schwerpunkt Eiweiß (EW)-
Die Menge der Eiweißzufuhr wird durch den Arzt festgelegt!
Normaler Bedarf: 0,8g EW/kg Körpergewicht
Eine Anpassung der Eiweißzufuhr erfolgt in Abhängigkeit vom Stadium der Niereninsuffizienz!
Tierische Nahrungsmittel 5 g E Menge, gFleisch, magerKalb, Rind, Schwein, Lamm 25Geflügel, Kaninchen, Wild 25Geflügel (Brust) 25
Fisch, frisch/ TK-Ware 30
Schalen- und MuscheltiereHummer, Krebs 30Austern, Miesmuscheln 55
Quark 40%, Schichtkäse 45Doppelrahmfrischkäse 45Schmelzkäse, 45-60% F.i.Tr. 40Schmelzkäse,20-30% F.i.Tr. 35Camembert, 60% F.i.Tr. 30Camembert, 30-45% F.i.Tr. 25Briekäse, Edelpilzkäse 25Schnittkäse 20Parmesankäse, Harzer 15
Quel e: Diätkatalog UK Essen
Eiweiß (Protein)- Austauschtabelle -Berechnet auf 5 g Eiweiß-(Die Mengenangaben beziehen sich auf den essbaren Anteil und das Rohgewicht)
Keimarme Ernährung
nach Knochenmarktransplantation (KMT)
im Zelltief nach Chemotherapie (Leukozyten < 1.000)
nach Herztransplantation (HTX)
nach Lungentransplantation (LuTX)
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
KeimarmVerboten Erlaubt
Obst - roh und ungeschält- roh mit Druckstel en oder schadhaften Stel en
- geschält und/oder gekocht, Konserven,Tiefkühlkost
- rohes Steinobst, wie z. B. Aprikosen,Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen sofern kein Pilzbefall sichtbar ist
Gemüse - roh und ungeschält- roh mit Druckstel en oder schadhaften Stel en
- rohe Keim inge, Sprossen, Pi ze
- geschält, gekocht, Konserven, Tiefkühlkost- Pellkartoffeln, Sa zkartoffeln vor der Zubereitung gut waschen
- Fertigsa ate, industrie l hergestel t, mitMayonnaise- oder Joghurtdressing ineingesiegelten Packungen - MHD beachten
- P lze, etc. a s Konserven oder gut durchgegart
Gewürze/Kräuter
- Pfeffer, al e Gewürze, Gewürzmischungen- Grill- und Würzsoßen, offen- frische, TK, getrocknete Kräuter- Senf, Ketchup, offen- Salz, Zucker, offen
- alle Kräuter und Gewürze wenn sie mitgekocht sind
- Grill-, Würzsoßen, Senf, Ketchup in kleinen Flaschen/Tuben (max.100 ml)
- Salz und Zucker in gut spülbaren Tupper®-oder Ede stah dosen
Fleisch - rohes und rosa gebratenes F eisch, Geflügel,
- Wi d, Innereien- Carpaccio
- gut durchgegartes Fleisch, Geflügel, etc.
Keimarm
Verboten Erlaubt
Käse - Rohmi chkäse, Camembert, Brie,- Blauschimmel-, Nuss -, Kräuter-, Pfefferkäse,Kümmelkäse
- Schafskäse, Mozzarella- Käse aus der Käsetheke- Frischkäse und Frischkäsezubereitungen m t Kräutern, o.ä.
- Schn ttkäse, ohne Nüsse, Kräuter, Pfefferkörner ,Kümmel, etc.
- Vakuum verpackt, mög ichst kleine Verpackung
- Frischkäse natur- Schme zkäse, natur z.B.:Scheib etten- Käse, aus der Käsetheke der mitgegart ist
Brot - vom Vortag - im offenen Verkauf vom gleichen Tag nur beim Bäcker Ihres Vertrauens
- mit Nüssen, Samen, Müs i, Trockenobst,wenn d ese m tgebacken sind
- industriell abgepackt
Getränke - Alkohol- Kaffee aus Kaffeevollautomaten- Kaffee aus Padmaschinen
Kaffee fr sch aufgebrühtEspressobere terKaffeebereiterTee m t kochendem Wasser zubereitetMineralwasser, etc.Zuckerhalt ge Getränke (Verzehr innerhalb von max. 2 h)
Einkauf und Lagerung von Lebensmitteln
Nur einwandfreie Lebensmittel/ Ware kaufen
Tiefkühlware bevorzugen > Cave: „Schnee“
Lebensmittel in eingesiegelten Packungen bevorzugen
Kühlkette nicht unterbrechen
Kleine Abpackungen kaufen
Auf verbotene bzw. erlaubte Lebensmittel achten (siehe Lebensmitteltabelle)
Nur Lebensmittel mit langem Haltbarkeitsdatum (MHD) kaufen
etc
Zubereitung von Speisen
Speisen zügig nach der Herstellung verzehren oder kühl lagern > Stundenlanges Lagern von Speisen bei Zimmertemperatur begünstigt die Keimvermehrung
Fleisch-, Fisch- und Eierspeisen immer gut durchgaren
Keine Gewürze und Kräuter verwenden, die nicht mitgekocht sind
Römertopf und Mikrowelle sind zum Garen nicht geeignet
Fazit der keimarmen Ernährung
Cook it, boil it, peel it or forget it
Zu Deutsch koch es, dünste es, schäl es oder vergiss es
Fazit:
Ernährungstherapie muss individuell, patienten- und symptomorientiert sein!!!
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Vortrag anlässlich des 7. Essener Patienten- und Angehörigenseminars am 19. September 2015
Sozialrechtliche Fragen bei chronischen Erkrankungen
2 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Wichtige Themenfelder bei chronischen Erkrankungen
• Rehabilitation
• Schwerbehinderung
• Wirtschaftliche Sicherung
• Häusliche Versorgung
• Rolle der Angehörigen
• Vorsorgedokumente
• Selbsthilfe
• Psychosoziale Unterstützung
3 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Rehabilitation
• Die medizinische Rehabilitation soll schwerwiegende Krankheitsfolgen mindern und soll helfen, so schnell wie möglich wieder beruflich aktiv zu werden. (SGB V,VIII, IX)
• Wenn die Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet oder bereits gemindert ist, können Sie Leistungen zu medizinischer Rehabilitation erhalten.
• Kostenträger: Krankenkasse oder Rentenversicherungsträger
• In der Regel alle 4 Jahre möglich
• Bei medizinischer Notwendigkeit
• Prüfung der versicherungsrechtliche Voraussetzungen
Es gelten die Grundsätze„ambulant vor stationär“ „Reha vor Pflege“ „Reha vor Rente“
Medizinische Rehabilitation
Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Rehabilitation
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Berufliche Rehabilitation kann ergänzend zur medizinischen Rehabilitation zu Lasten der Kranken- oder Rentenversicherung stattfindenStufenweise Wiedereingliederung nach dem „Hamburger Modell“
• Beginnz.B. zwei Wochen nach der medizinischen Rehabilitation
• Dauerin der Regel vier bis acht Wochen
• Finanzielle LeistungÜbergangsgeld oder Krankengeld
• Ziel die Erwerbsfähigkeit erhalten möglichst den eigenen Arbeitsplatz erhalten
Berufliche Rehabilitation
5 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Rehabilitation
Konkrete Hilfen
• technische und persönliche Hilfsmittel am Arbeitsplatz
• Kraftfahrzeughilfe
• vermittlungsunterstützende Leistungen (Weiterbildung)
Voraussetzungen
Rentenversicherung prüft vorab versicherungsrechtliche Voraussetzungen (Wartezeit 15 Jahre)
Antrag muss gestellt werden
Berufliche Rehabilitation
6 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Schwerbehinderung
Bei Krankheiten des Blutes, der blutbildenden Organe und des Immunsystems kann vom zuständigen Versorgungsamt ein Grad der Behinderung (GdB) festgestellt werden.
Die Höhe des GdB richtet sich nach
• der Schwere der hämatologischen Veränderungen
• den Organfunktionsstörungen
• den Auswirkungen auf den Allgemeinzustand
• der Infektionshäufigkeit
Schwerbehinderung
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
7 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Schwerbehinderung
Schwerbehinderung
Vorteile:
• erhöhter Kündigungsschutz (bei Arbeitsverhältnis>6Monate)
• Anspruch auf zusätzliche Urlaubstage
• Steuerliche Vorteile
• Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen (Merkzeichen)
• Sonstige Vergünstigungen und Preisnachlässe
8 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Ulrike Kramer
Schwerbehinderung
Quelle www.betanet.de
Grad der Behinderung
9 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Wirtschaftliche Sicherung
Krankengeld
Bei ärztlich festgestellter Arbeitsunfähigkeit zahlt die gesetzliche KV Krankengeld im Anschluss an die reguläre Lohnfortzahlung nach sechs Wochen
• Höhe 70% des regelmäßig erzielten Bruttoarbeitsentgeltesnicht mehr als 90 % des letzten Nettoentgeltes
• Dauer78 Wochen innerhalb von 3 Jahren (einschließlich Lohnfortzahlung!)
Bei fortbestehender Arbeitsunfähigkeit folgt - der Bezug von Arbeitslosengeld („Nahtlosigkeitsregelung“ )- oder ein Antrag auf Erwerbsminderungsrente.
Krankengeld
10 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Wirtschaftliche Sicherung
• Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung: nicht mehr als 6 Stunden täglich arbeitsfähig
• Rente wegen voller Erwerbsminderung: weniger als 3 Stunden täglich arbeitsfähig
• Allgemeine Wartezeiten müssen erfüllt sein
• Kontenklärung und Beratung durch den örtlichen Rentenversicherungsträger in jedem Fall sinnvoll
• Keine Rente ohne Antrag (Ausnahme Reha)
Erwerbs-minderungsrente
11 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Wirtschaftliche Sicherung
Chronisch Kranke müssen weniger Zuzahlungen leisten (§ 62 SGBV)
Voraussetzung Antragstellung bei der Krankenkasse
Chronisch krank ist, wer
• wegen derselben Erkrankung in Dauerbehandlung ist (1x im Quartal)und entweder
• Pflegestufe II oder III hat oder
• einen GdB von 60 % hat oder
• einer kontinuierlichen Behandlung bedarf, da ansonsten eine lebensbedrohliche Verschlimmerung droht.
Individuelle Belastungsgrenze liegt bei 1% des Familienbruttoeinkommens
Zuzahlungen
12 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Wirtschaftliche Sicherung
Die Krankenkassen übernehmen Fahrkosten zur ambulanten Behandlung nur bei Chemotherapie, Strahlentherapie oder Dialyse.
Ausnahmenbei med. Notwendigkeit und nach vorheriger Genehmigung bei schwerbehinderten Patienten (Merkzeichen aG, Bl, H)bei Patienten mit Pflegestufe II oder III
Zuzahlungsregelung10% max.10 €mindestens 5 € pro Fahrt
Fahrkosten
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
13 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Häusliche Versorgung
Haushaltshilfe (§38 SGB V)
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Haushaltshilfe bei stationärer Behandlung nur, wenn
• ein Kind unter 12 Jahren im Haushalt lebt oder
• ein behindertes, auf Versorgung angewiesenes Kind im Haushalt lebt
• und keine andere im Haushalt lebende Person die Hilfe leisten kann.
Einzelfallentscheidung im Rahmen der Krankenkassensatzung möglich
Antrag muss mit ärztlicher Bescheinigung gestellt werden
Zuzahlungsregelung10%mind. 5 €max. 10 € pro Tag
Haushaltshilfe
1 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Häusliche Versorgung
Häusliche Krankenpflege (§ 37 SGB V)
kann vom behandelnden Arzt verordnet werden, wenn dadurch
• das ärztliche Behandlungsziel gesichert wird (z.B. Injektionen, Medikamente stellen, Kompressionstrümpfe Klasse II anziehen, etc.)
• die Krankenhausbehandlung verkürzt oder vermieden wird
Voraussetzung: Es kann keine andere im Haushalt lebende Person den Betroffenen im erforderlichen Umfang versorgen
Zuzahlungsregelung10% der täglichen Kosten für max. 28 Tage im Jahr10 € pro Verordnung
HäuslicheKrankenpflege
15 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Häusliche Versorgung
Pflegeleistungen (SGB XI)
Pflegebedürftig ist, wer wegen einer Erkrankung oder Behinderung bei der Körperpflege, Mobilität , Ernährung und der hauswirtschaftlichen Versorgung für mindestens sechs Monate erhebliche Hilfe benötigt.
Voraussetzung
Der Pflegebedarf wird vom MDK nach Antragstellung festgestellt
Die Pflegestufen
Pflegestufe 0 eingeschränkte Alltagskompetenz (*Demenz)
Pflegestufe I erheblich pflegebedürftig (1,5 Std./Tag, mind.1 x tgl.)
Pflegestufe II schwer pflegebedürftig (3 Std./Tag, mind. 3 x tgl.)
Pflegestufe III schwerst pflegebedürftig (5 Std./Tag, rund um die Uhr)
Härtefall Pflegestufe III plus außergewöhnlich hoher Pflegeaufwand(mind.6 Std./Tag, 3 Std./Nacht)
Pflegeleistungen
16 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Häusliche Versorgung
• Pflegegeld (§ 37 SGB XI)erhält der Pflegebedürftige, um seine häusliche Pflege selber sicher zu stellen.
• Pflegesachleistungen (§ 36 SGB XI)werden von einem ambulanten Pflegedienst erbracht und direkt mit der Pflegekasse abgerechnet
Wenn ambulante Pflege nicht ausreicht oder nicht möglich ist, sind nach Beantragung auch vollstationäre Leistungen in der Kurzzeitpflege oder Dauerpflege möglich.
Pflegeleistungen
17 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Häusliche Versorgung
Hilfsmittel (§ 33 SGB V und § 40 SGB XI)
können von der Kranken- oder Pflegekasse gestellt werden.
• Beispiele Seh-oder Hörhilfen, Krankenbett, Rollstuhl, Gehhilfen, Hilfsmittel im Bad, etc.
• Voraussetzung Hilfsmittel müssen vom Arzt verordnet und beantragt werden
• Genehmigung der Krankenkasse oder Pflegekasse
• Zuzahlungsregelung10% max.10 € für den Monatsbedarf bei Verbrauchsartikeln
Hilfsmittel
18 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Die Rolle der Angehörigen
• Gemeinsamer Austausch über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten
• Aktiver Umgang: Über Veränderungen im Alltag sprechen
• Erhaltung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung des Betroffenen im Vordergrund
• Mut machen
• Vermeidung sozialer Isolation
• Eigene Freiräume schaffen und Grenzen der Belastbarkeit erkennen
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
19 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Vorsorgedokumente
Vorsorgevollmacht ist sinnvoll, wenn
wir wichtige Angelegenheiten unseres Lebens nicht mehr selbstverantwortlich regeln können und Entscheidungen getroffen werden sollen, die den persönlichen Willen berücksichtigen.
• Themenfelder Gesundheitssorge/PflegebedürftigkeitAufenthalt und WohnungsangelegenheitenBehördenVermögenssorgePost und FernmeldeverkehrVertretung vor Gericht
Die gewählte Vertrauensperson erhält die Entscheidungsberechtigung und kann - falls vorab festgelegt - Untervollmachten erteilen.Ziel: Die Bestellung eines gesetzlichen Betreuers wird vermieden
Die Vorsorgevollmacht ist jederzeit widerrufbar
Vorsorgevollmacht
20 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
6.Vorsorgedokumente
Broschüren-empfehlung
zu bestellen unter:www.justiz-nrw.de
21 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Vorsorgedokumente
Patientenverfügung
Wir können schriftlich für den Fall der Entscheidungsunfähigkeit im Voraus festlegen, ob und wie wir in bestimmten Situationen ärztlich behandelt werden möchten.
Die Patientenverfügung
• wahrt unser Selbstbestimmungsrecht
• richtet sich an Ärzte und bevollmächtigte Personen
• wird schriftlich verfasst und eigenhändig unterschrieben
Die Schilderung unserer persönlichen Wertvorstellungen, unserer Einstellung zum Leben und Sterben oder unsere religiösen Anschauungen sind wichtige Grundlagen bei der Auslegung der Patientenverfügung
Die Patientenverfügung ist jederzeit widerrufbar
Patientenverfügung
22 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Vorsorgedokumente
Broschürenempfehlung
zu bestellen unter:http://www bmjv de
23 Soz aldienst im Krankenhaus16.11.2015 | Dagmar Steidel
Selbsthilfe
• DLH Deutsche Leukämie-und Lymphom Hilfe e.V
• Achse (Allianz chronischer seltener Erkrankungen)
• Aplastische Anämie e.V.
• Berg und Tal e.V.
Selbsthilfe
2 Soz aldienst im Krankenhaus16.11 2015 | Dagmar Steidel
Psychosoziale Unterstützung
• Sozialdienste der Krankenhäuser
• Kommunale Beratungsstellen und Ämter(z.B. Integrationsämter)
• Servicestellen der Kostenträger
• Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)
• Niedergelassene Psychotherapeuten
• Selbsthilfegruppen
Psychosoziale Unterstützung
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Patientenkompetenzdurch Information
Aplastische Anämie e.V.
Ulrike Scharbau
Rainer Göbel
Wie beschaffe ich mir die notwendigenInformationen?
Inhalt
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 2
• Was ist Patientenkompetenz?
• Welche Informationen brauche ich als Patient?
• Woher bekomme ich verlässlicheInformationen?
• Wie steigere ich meine Kompetenz alsPatient?
• Aplastische Anämie e.V.
Was ist Patientenkompetenz
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 3
?
Generelle Patientenkompetenzen
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 4
• Wissen über Erkrankung• Kommunikation• Selbstbewusstsein / Autonomie• Geduld und Ungeduld• Nutzen sozialer Netze• Hilfe annehmen• Mut zur Entscheidung• Akzeptieren vs. Hoffen• Persönlichkeitsentwicklung• Unsicherheit
Welche Informationen brauche ichals Patient?
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 5
• Krankheitsbezogene Informationen
• Komplementäre Behandlungsmöglichkeiten
• Rehabilitation / Anschlussheilbehandlung
• Soziales
• Rechtliches
Woher bekomme ich verlässlicheInformationen?
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 6
• Arzt / Klinische Zentren / Apotheker
• Einrichtungen
• Sozialversicherungen
• Beratungsstellen
• Selbsthilfe
• Internet
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
Berufsverbände
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 7
• Deutsche Gesellschaft für Hämatologie undOnkologiewww.dgho.de
• Bundesverband der niedergelassenen Hämatologenund Onkologenwww.bnho.de
Leitlinien
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 8
Aplastische Anämie
19.09.2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA 9
Paroxysmale NächtlicheHämoglobinurie
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Lichterzellen
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Zertifizierte Zentren
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• Spitzenzentrenwww.ccc‐netzwerk.de
• Deutsche Krebsgesellschaft e.V.www.onkoscout.de
• Finanzierung durch Deutsche Krebshilfe e.V.
• Umfassender Kriterienkatalog
• Psychoonkologische Betreuung
• Einbindung der Selbsthilfe
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Komplementäres
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• Carstens‐Stiftungwww.carstens‐stiftung.de
• Kompetenznetz Komplementärmedizin in derOnkologiewww.kompetenznetz‐kokon.de
• Broschürenwww.bayerische‐krebsgesellschaft.dewww.krebsgesellschaft‐nrw.de
Psychotherapeutisches
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• Landes‐Psychotherapeutenkammernwww.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de
• Deutsche Arbeitsgemeinschaft für PsychosozialeOnkologie e.V. (dapo)www.dapo‐ev.de
• Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in derDeutschen Krebsgesellschaft (PSO)www.pso‐ag.de
Soziales
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• Versorgungsamt oder Landratsamt fürSchwerbehinderungsantrag
• Arbeitsagenturwww.arbeitsagentur.de
• Patientenbeauftragterwww.patientenbeauftragter.de
• Pflegehttp://www.bmg.bund.de/pflege/pflegeberatung.html
Sozialversicherungen
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• Gesetzliche Krankenversicherung Spitzenverbandwww.gkv‐spitzenverband.de
• Nationale Kontaktstelle für grenzüberschreitendeGesundheitsversorgungwww.eu‐patienten.de
• Deutsche Rentenversicherungwww.deutsche‐rentenversicherung.de
Beratungsstellen
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• Kommunale Beratungsstellen für Behinderte, Krebs‐ undAIDS‐Kranke
• Landeskrebsgesellschaften
• Psychoonkologie‐Beratungsstellen der zertifiziertenZentren
• Unabhängige Patientenberatung Deutschlandwww.patientenberatung.de
• Medizinstudenten erklären Befundehttps://washabich.de
DLH‐Patientenkongress
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Wie steigere ich meine Kompetenzals Patient? (1)
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• Selbsthilfegruppe• Psycho(onko)loge• Rehabilitationsmaßnahme• Krankenkassen
– Informationsschriften (TK: „Kompetent alsPatient“)
– Kurse (live, online)• Arzt• Gremien
Wie steigere ich meine Kompetenzals Patient? (2)
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• Patientenveranstaltungen
– Zentren / Kliniken
– Ärzte
– Patientenorganisationen
– Vereine
• Patientenuniversitätwww.patienten‐universitaet.de
• Patientenakademiewww.patientsacademy.eu
Einmal tief durchatmen…
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Aplastische Anämie e.V.
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• Internetauftritt
• Informationsmaterialien
• Regionalgruppen
• Patiententag
• Informationsstände
• Projekte
• Newsletter
www.aplastische‐anaemie.de
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Informationsmaterialien
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Regionalgruppen
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Patiententag Hämatologie Berlin
• veranstaltet von Aplastische Anämie e.V. und SelbsthilfeLeukämie Berlin
• erste Veranstaltung dieser Art in Ostdeutschland• Vorträge zu verschiedenen hämatologischen
Erkrankungen, darunter AA und PNH, sowie zu denkrankheitsübergreifenden Themen Ernährung, Umgangmit Nebenwirkungen, Bewegung und Entspannung
• insgesamt 54 Teilnehmer, davon 14 im AA‐/PNH‐Teil• Vortrag zu AA und PNH von PD Dr. Westermann aus
Berlin, verständlich und ausführlich mit ausreichendRaum für Fragen
• nachmittags Möglichkeit des Austauschs zwischen AA‐/PNH‐Patienten und ‐Angehörigen
• aufgrund sehr positiver Resonanz Wiederholungmiterweitertem Programm im nächsten Jahr denkbar
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Informationsstände
• Patiententage von Kliniken
– Essen
– Ulm
– Hamburg
• Rare Disease Day
• DGHO
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Projekte
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• Transportboxen für Medikamente
• Fragebogen zur Lebensqualität
• Unterstützung beim Aufbau eines Registers fürAplastische Anämie
Forum für AA ‐ PNH
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Register
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• Lebensqualität
• PNH‐Register
• Telomeropathie
• AA‐Register
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Die Stiftung Lichterzellen
www.lichterzellen.de
Die Stiftung besteht aus...
www.lichterzellen.de 2
Vorstand
Kuratorium
Beirat
Hans‐Jürgen Riegel (Stiftungsgründer)
Melanie Vanden‐Brande (Patientin)
Pascale Burmester (Patientin)
Hans‐Michael Riegel (Angehöriger)
Dorett Riegel (Angehörige)
Dr. Jens Panse (Experte)
Prof. Dr. Tim H. Brümmendorf (Experte undBeiratsvorsitzender)
Prof. Dr. Hubert Schrezenmeier (Experte)
Beratung von Patienten und Angehörigen
Verbesserung der Behandlungvon Patienten
Informationsvermittlung für Ärzte, Patienten und Angehörige
Unterstützung der Forschung für AA
und PNH
Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu AA
und PNH
Ziele der Stiftung
www.lichterzellen.de 3
Projekte
www.lichterzellen.de 4
Website
Internetplattform für
PNH/AA‐Patienten, deren Angehörige
sowie Ärzte
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www.lichterzellen.de
Projekte für Patienten 2014
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Ziele
Inhalte
Moderation
Aktivieren – Informieren ‐ Verbinden
Fragen stellen / beantwortenAntworten bekommen / gebenErfahrungen teilenGleichgesinnte finden
olivia (Pascale Burmester)abbi (Birgit Lontzen)
Forum
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Patientenausweis
für das Portemonnaie
„im täglichen Einsatz“
Patientenpass
für unterwegs / Reisen
( in englischer
Sprache auf der Website)
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Projekte für Patienten 2014
www.lichterzellen.de 8
Projekte für Patienten 2014
• Erscheint 2‐3 Mal jährlich
• Informationen und Neuigkeiten im Bereich PNH/AA
• Verlauf unserer Projekte
• Aktuelle Veranstaltungen
• Tipps
News
Schwangerschaft mit Eculizumabmöglich!
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Projekte für Patienten 2015
Erklärvideos Leben mit AA/PNH
Verfilmung ‐ BerichteBehandlungszentren
Materialien
zum download
Verbesserte Internetplattform
www.lichterzellen.de 10
Forschungsprojekte : Telomerlängenmessung
Kostenübernahme
der Testung auf
Telomeropathie
(als möglichen Hinweis
auf fehlende ATG‐
Wirkung)
‐ 10% der Patienten sprechen nichtauf eine immunsupressive Therapiemit ATG und Cyclosporin an
‐ Ursache: Erschöpfung der Blutbildung (durch kurze Telomere)
www.lichterzellen.de 11
Long‐term Projekt: Bekanntheitsgrad der Krankheit erhöhen
24.03 07.06 18.06 23.06 24.09 25.09 16.11
www.lichterzellen.de 12
Long‐term Projekt: Bekanntheitsgrad der Krankheit erhöhen
PRESSE Jeder von uns ist wichtig bei diesem gemeinsamen Ziel !
Uniulm internaber nicht nur…
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA – 19. September 2015 7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA – 19. September 2015
ENTSTEHUNG
Gründung am 16. Februar 2001 von Freunden einer AA‐Patientin
in Bayern
zunächst vor allem regional tätig, später zunehmend bundesweit
Heute
91 Mitglieder aus Deutschland und dem Ausland
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DER VORSTAND
Ulrike Scharbau Michael Schwendler
Anneruth Fiethen‐Jacobi Rainer Göbel
Heidi Reger Karlheinz Reger
7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA – 19. September 2015
STRUKTUR
bundesweit tätig
gemeinnützig
Mitglied bei und
Finanzierung durch
• gesetzliche Selbsthilfeförderung nach § 20c SGB V
• Mitgliedsbeiträge
• Basissicherung der DLH
• Spenden und freie Zuwendungen
7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA – 19. September 2015
AUFGABEN UND ZIELE
Förderung der Öffentlichkeitsarbeit
Information und Beratung von Betroffenen
Förderung der Kommunikation zwischen Patienten
und Angehörigen
Zusammenarbeit mit Patienten und Kliniken
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
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ORGANISATION EINES PATIENTENTAGS
Patiententag Hämatologie im April 2015 in Berlin, erste hämatologische
Veranstaltung dieser Art in Ostdeutschland ohne weite Anfahrt für die
Teilnehmer
Organisation zusammen mit dem Verein Selbsthilfe Leukämie Berlin,
ausschließlich von Selbsthilfevertretern veranstaltet
Workshop zu AA und PNH sowie krankheitsübergreifenden Themen
Möglichkeit zum Austausch von AA‐/PNH‐Patienten in kleiner Runde
Wiederholung voraussichtlich im Herbst 2016
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7. Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH und AA 2015
7. Essener Patienten‐ und Angehörigenseminar PNH und AA – 19. September 2015
AKTUELLE THEMEN
Anschaffung von Transportboxen zum Verleih für kühlpflichtige
Medikamente an Mitglieder
Unterstützung des Forschungsprojekts Psychosoziale Aspekte bei Patienten
mit PNH und/oder AA des Universitätsklinikums Aachen
Stand auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und
Onkologie (DGHO) in Basel
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UNSERE REGIONALGRUPPEN
Regionalgruppe NRW plus
• geleitet von Anneruth Fiethen‐Jacobi
• nächstes Treffen am 21. November in Essen
Regionalgruppe Rhein/Main
• geleitet von Christel Roßbach
• nächstes Treffen siehe Internetseite
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WEITERE INFORMATIONSMÖGLICHKEITEN
Internetseite www.aplastische‐anaemie.de
Informationsbroschüre für Patienten und Angehörige zum Download oder
Versand auf Anforderung
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N O T I Z E N………………………………………………………………………………………………
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Haftungsausschluss:
Diese Broschüre wurde mit größtmöglicherSorgfalt erstellt und die medizinischenInformationen auf ihre Richtigkeit hin über-prüft. Fehler können trotzdem nicht völligausgeschlossen werden und hierfür wirdkeine Haftung übernommen. Die Broschüreerhebt weiterhin keinen Anspruch aufVollständigkeit und verfolgt nicht denZweck, den Rat oder die Behandlung durchmedizinisches Fachpersonal zu ersetzen.
Stand: November 2015
7. EssenerPatienten‐und Angehörigenseminar
PNH und AA 2015