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Ibanez BTB33-NTF

Kopfüber insTonglückDie tiefe H-Saite eines Fünfsaiters ist dazu da, um seinTonspektrum nach unten zu erweitern. Diese Aussage istzumeist richtig. Nicht jedoch beim BTB33-NTF von Ibanez.Dort hat man sich entscheiden, den Tonumfang miteiner C-Saite nach oben hin zu erweitern.

IBANEZ BTB33-NTF

FACTS

Herkunft Indonesien

Korpus Mahagoni

Decke Esche

Hals 5-streifig Ahorn und Bubinga, durchgehend

Halsprofil C, flach

Griffbrett Palisander

Griffbrettradius 16“

Halsbreite Sattel: 45 mm;12. Bund: 61 mm

Bünde 23,5 Bünde: 2,5 x 1,5 mm

Mensur 83,8 Zentimeter/33“

Pickups 2 Bartolini BH1 (passiv)

Regler Volume, Balance, Bass, Middle, Treble

Schalter Mid.Freq.: 250 Hz,450 Hz, 700 Hz

Hardware Graph Tech Black Tusq XL Sattel, Monorail-Brücke

Gewicht 4,1 kg

Linkshänder nein

Internet www.ibanez.de

Empf. VK-Preis 949,- € inklusive Kabel

und Werkzeug

Preis-Leistung

Die BTB-Serie von Ibanez ist unter an-derem für zwei Kennzeichen bekannt: ihre durchgehenden Hälse und ihre verlängerte Mensur. Hinter dem ersten Punkt lässt sich bei diesem Instrument ein Haken machen. Um genau zu sein: Es ist ein fünfstreifig durchgehender Hals aus Ahorn und Bubinga mit Pa-

lisandergriffbrett. Der Aspekt mit der längeren Mensur stellt

sich hingegen anders dar. Beim BTB33 haben die Saiten – die Zahl im Namen verrät es – 33 Zoll zum Schwingen. Das ist ein Zoll weniger als bei den üblichen Longscale-Bässen und zwei Zoll weniger als bei anderen aktuellen Instrumenten der BTB-Reihe, deren tiefe H-Saite von der längeren Mensur profitiert.

Weil der Tonumfang des BTB33 aber nach oben und nicht nach unten erweitert ist, ergibt die verkürzte Schwingungslänge durchaus Sinn. Speziell wenn man sich überlegt, für welche Art Spieler die hohe C-Saite beson-ders attraktiv ist. Hier dürften sich insbe-sondere Virtuosen angesprochen fühlen, die

das Griffbrett auf dessen ganzer Länge be-spielen. Das bedeutet beim Ibanez, dass sie ihre Finger bei vertrackten Läufen nicht ganz so weit spreizen müssen und entspannter ihrer Arbeit nachgehen können. Entsprechend ist auch der Rest des Halses gebaut. Er ist sehr flach, liegt bequem in der Hand, und die Sai-tenlage ist von Haus aus niedrig.

Schön geschwungenAuch optisch macht der Ibanez was her. Seine geschwungene Form hebt sich an-genehm erfrischend von den klassischen Formen im Bassbau ab. Besondere Ak-zente setzt die dicke Decke aus Esche auf

dem Mahagonikorpus. Zwischen beiden Tonabnehmern befindet sich eine Rampe aus Palisander. Sie sieht nicht nur interes-

sant aus, sondern erweitert auch auf ebenso einfache wie elegante Art die Klangmöglich-keiten für Fingerspieler, die auf breiter Fläche einen Ablagepunkt für ihren Daumen finden. Plektrumspieler sollten ein wenig aufpassen, um nicht das Holz zu zerkratzen, Slapper fin-den zwischen Griffbrett und Halstonabneh-

Ibanez

Kopfüber insTonglückDie tiefe H-Saite eines Fünfsaiters ist dazu da, um seinTonspektrum nach unten zu erweitern. Diese Aussage istzumeist richtig. Nicht jedoch beim BTB33-NTF von Ibanez.Dort hat man sich entscheiden, den Tonumfang miteiner C-Saite nach oben hin zu erweitern.

DDlisandergriffbrett.

sich hingegen anders dar. Beim BTB33 haben die Saiten – die Zahl im Namen verrät es – 33 Zoll zum Schwingen. Das ist ein Zoll weniger als bei den üblichen Longscale-Bässen und zwei Zoll weniger als bei anderen aktuellen Instrumenten der BTB-Reihe, deren tiefe H-Saite von der längeren Mensur profitiert.

oben und nicht nach unten erweitert ist, ergibt die verkürzte Schwingungslänge durchaus Sinn. Speziell wenn man sich überlegt, für welche Art Spieler die hohe C-Saite beson-ders attraktiv ist. Hier dürften sich insbe-sondere Virtuosen angesprochen fühlen, die

das Griffbrett auf dessen ganzer Länge be-spielen. Das bedeutet beim Ibanez, dass sie ihre Finger bei vertrackten Läufen nicht ganz so weit spreizen müssen und entspannter ihrer Arbeit nachgehen können. Entsprechend ist auch der Rest des Halses gebaut. Er ist sehr flach, liegt bequem in der Hand, und die Sai-tenlage ist von Haus aus niedrig.

aus Palisander. Sie sieht nicht nur interes-

D-90592 Schwarzenbruck | Buchenweg 13 | Phone: 0049-9183-9029024 | www.proguitar.de | [email protected]

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GEAR bass

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mer ausreichend Platz für ihre Techniken. Das Ende des Griffbretts ist asymmetrisch geformt; den drei tiefsten Saiten stehen 23, den beiden anderen 24 Bünde zur Verfügung. Alle Bund- enden sind sauber abgerundet, die Stimmme-chaniken arbeiten zuverlässig. Der Zugang zum Halsspannstab ist über die Kopfplatte möglich und wird von einer Abdeckung gesi-chert, die mit vier Schrauben im Holz befestigt ist. Fünf Monorails geben die Schwingung der Saiten weiter in das fein gearbeitete Instru-ment, das sich in Verarbeitungsqualität und Finish auf dem typisch hohen Niveau von Iba-nez befindet. Eine Ausnahme davon betrifft lediglich eine der Potikappen. Sie rutscht von der Achse und kratzt leicht. Mit Werkzeug und ein paar Minuten Arbeit kann dieses Problem aber einfach gelöst werden.

Bei der Ausgangsbuchse haben sich die Konstrukteure für einen Anschluss mit Lock-System entschieden. Will man ein einge-stecktes Kabel herausziehen, muss man einen kleinen roten Hebel an der Seite der Buchse drücken, um die Verriegelung aufzuheben. Der Vorteil ist, dass sich das Kabel auch bei wildem Bühnentreiben nicht von selbst lösen kann und man von unfreiwilligen Unplugged-Mo-menten verschont bleibt. Der Nachteil besteht darin, dass bei wildem Bühnenzappeln bei-spielsweise ein auf einer Box frei stehender Verstärker eindrückliche Erfahrungen mit der

Gravitation macht – sprich: auf den Boden knallen kann.

Ohne Strom kein TonDer Klang des BTB33 verfügt über ein aus-gezeichnetes Sustain über das komplette Fre-quenzspektrum hinweg. Hier bewährt sich die Kombination aus durchgehendem Hals und kürzerer Mensur samt Holzauswahl. Grund-sätzlich stehen die Mitten und Hochmitten leicht im Vordergrund. Hinzu kommen ein schönes Höhenspektrum sowie ein solides Bassfundament. Die aktive Klangregelung ge-fällt mir außerordentlich, weil sie es schafft, den Grundcharakter in unterschiedliche Rich-tungen zu erweitern und dabei nicht der Versuchung erliegt, dem Ton zu viel hinzu- zufügen. Die Energieversorgung übernimmt ein 9-Volt-Block, der in einem eigenen Fach auf der Rückseite sitzt. Für einen Wechsel braucht man kein Werkzeug und nur wenig Zeit. Gut, denn ohne Strom kein Ton.

Ein Balance-Regler steuert die jeweiligen Anteile der Tonabnehmer im Gesamtsignal. Deren jeweilige Charakteristika werden im Klangbild gleichmäßig abgebildet. Für einen typischen Rock- oder Popsound bietet es sich an, den Bassregler minimal anzuheben, dann schlägt einem ein sattes Pfund aus den Laut-sprechern entgegen. Bemerkenswert ist, dass er selbst voll aufgedreht weder matscht noch

fies wummert. Der Höhenregler ist bei einem weit nach oben reichenden Bass naturgemäß besonders wichtig. Abgesenkt nimmt er Bril-lanzspitzen weg. Anheben macht insbesonde-re bei Solo- oder Akkordspiel Spaß, indem es für die nötige Offenheit und Transparenz sorgt. Das Mittenband ist dank eines Dreifach-kippschalters für die Einsatzfrequenz beson-ders flexibel ausgerichtet.

Die Möglichkeiten reichen bis zu mäch-tigem Rock und Metal und finden einen Schwerpunkt in allen Genres, die eines feinen, hochauflösenden Basstons bedürfen, wie Fusi-on oder Jazz. Gerade dafür lassen sich viele unterschiedliche Schattierungen realisieren.

Das bleibt hängenAkkordspiel und komplizierte Läufe gehen so einfach von der Hand und klingen so über-zeugend wie bei nur wenigen anderen Bäs-sen. Der Ibanez BTB33-NTF ist ein bestens durchdachter und konsequent konstruierter Bass. Die verkürzte Mensur, der klare Sound sowie die breite Klangpalette machen ihn zu einem idealen Kandidaten für alle Stilistiken rund um den Jazz. Er kann aber auch Pop und Rock. Unterm Strich ist er ein einfach zu spielender Bass, der eine Menge Spaß macht und dessen Leistung über dem aufgerufenen Preis liegt.

Steffen Konrad

bass GEAR