Ideenkammer (Oktober 2013)

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Oktober 2013 DAS MAGAZIN ZUM THEMA INNOVATION WIRTSCHAFTS- KAMMER TIROL: DER 1. PARTNER FÜR INNOVATIVE UNTERNEHMEN! Tirol hat Köpfchen Alles was Sie brauchen, um erfolgreich innovativ sein zu können Die Siegerprojekte Tiroler Innovationspreis 2013:

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Das Magazin der Wirtschaftskammer Tirol zum Thema Innovation

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Oktober 2013

DAS MAGAZIN ZUM THEMA INNOVATION

WIRTSCHAFTS-

KAMMER TIROL:

DER 1. PARTNER

FÜR INNOVATIVE

UNTERNEHMEN!

Tirol hat KöpfchenAlles was Sie brauchen, um erfolgreich innovativ sein zu können

Die Siegerprojekte

Tiroler Innovationspreis 2013:

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Wirtschaftskammer TirolInnovation und Technologie

Meinhardstraße 14 | 6020 InnsbruckT 05 90 90 5-1372 | F 05 90 90 5-51372

E [email protected] | W WKO.at/tirol/innovation

DER 1. PARTNER

FÜR INNOVATIVE

UNTERNEHMEN!

AZ_Innovation_Presse_A4_102013.indd 1 08.10.2013 10:10:38

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J a, wir leben in einem erfolgreichen Land. Wir haben uns etwas aufgebaut, um das uns fast die ganze Welt beneidet. Wir arbeiten hart und durchaus mit Erfolg

daran, diesen Wohlstand für uns und unsere Kinder zu erhalten. Allerdings: Ein großer Teil dieses Wohlstandes be-ruht auf Wissen aus dem vorigen Jahrhundert. Es ist nicht unbedingt in die Jahre gekommen. Aber wollen wir unsere Zukunft darauf aufbauen? Wir Menschen waren immer innovativ. Wir selbst sind die größte Innovation der Evolution und haben vom Faust-keil bis zum iPad für jedes Problem und für jede Herausfor-derung eine Lösung gefunden. Seit mehreren Jahren schon mahnen uns Experten und Politiker dazu, innovativer zu

sein, sonst würde Europa den Anschluss an aufstrebende Märkte, etwa in Asien oder in Südamerika, verlieren. Das Wissen der gesamten Welt erneuert sich alle fünf Jahre. Diese Regionen können mit der heutigen Wissensgesell-schaft nicht nur Schritt halten, sie geben den Ton an. Und wir? Blättern Sie dieses Heft durch und Sie werden sehen, dass in unserem kleinen Tirol fantastische innova-tive Leistungen vollbracht werden. Sie werden entdecken,

Editorial

Innovation braucht einen starken Partner: Die Wirtschaftskammer Tirol

dass es unzählige Unternehmen gibt, die jeden Tag aus-getretene Pfade verlassen und den Mut haben, Neues zu entdecken. Diese Beispiele zeigen uns, dass es geht. Und wir, die Wirtschaftskammer Tirol, können und wollen Ihnen zeigen, wie es geht.

Innovatives PotenzialAuf den nächsten Seiten liefern wir Ihnen einen Überblick, wie wir Ihnen bei der Gründung eines Unternehmens, bei der Entwicklung Ihrer Idee, Ihres neuen Produktes, Ihrer neuen Dienstleistung, bei der Umsetzung zur Marktreife, bei der Sicherung der Markenrechte, beim Patentschutz oder auch bei der Eroberung ausländischer Märkte helfen können. Sie finden Checklisten und Ansprechpartner, Tipps von erfahrenen Innovatoren, die ihre Erfahrung mit Ihnen teilen, und einen Überblick über alle infrage kommenden Förderungen. Auch ich bin der Meinung, dass in unseren Unternehmen und in unseren Köpfen noch viel mehr innovatives Poten-zial steckt und dass wir dieses Potenzial für eine bessere Zukunft heben und verwerten müssen. Aus diesem Grund haben wir unsere Beratungsleistung im Bereich Innovation und Technologie über die letzten Jahre massiv ausge-baut und sind damit die erste Anlaufstelle für innovative Unternehmen. Unser Antrieb und unser Auftrag sind ganz einfach: Wir möchten, dass Sie sich auf Ihre Ideen und In-novationen konzentrieren können. Und wir sind Ihr Partner, der Sie auf Ihrem Weg unterstützt und begleitet.

Lassen Sie sich inspirieren und haben Sie den Mut für Neues! +

Dr. Jürgen BodenseerPräsident der Wirtschaftskammer Tirol ©

WK

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Blättern Sie dieses Heft durch undSie werden sehen, dass in unseremkleinen Tirol fantastische innovativeLeistungen vollbracht werden.

Wirtschaftskammer TirolInnovation und Technologie

Meinhardstraße 14 | 6020 InnsbruckT 05 90 90 5-1372 | F 05 90 90 5-51372

E [email protected] | W WKO.at/tirol/innovation

DER 1. PARTNER

FÜR INNOVATIVE

UNTERNEHMEN!

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Gernot Bock

Preisgekrönt

Bildung bringt’s

Stillstand heißt Rückschritt

Tiroler Innovationspreis 2013

Michaela Güttler

Univ.-Prof. Johann Füller

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ImpressumHerausgeber: Wirtschaftskammer Tirol, Abteilung Innovation & Technologie · Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbHRedaktion: Mag. Sylvia Ainetter, Mag. Klaus Erler, Matthias Krapf (Ltg.), Daniel Naschberger · Layout & Grafik: Thomas Bucher · Fotos: Shutterstock (wenn nicht anders gekennzeichnet)Anschrift Verlag: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, [email protected], Tel. +43 (0)512 / 58 60 20, Fax +43 (0)512 / 58 60 20-2820, www.target-group.at

Inhalt

06 Tiroler Innovationspreis 2013Die Gewinner der drei Kategorien im Porträt

14 „Man kann nie innovativ genug sein“Dr. Johann Füller, Professor für Innovation und Entrepreneurship an der Universität Innsbruck, im Gespräch

16 Preisgekrönt Welche Auszeichnungen für Innovation gibt es sonst noch?

18 Innovativ auf allen EbenenDie Abteilung „Innovation und Technologie“ der Wirtschaftskammer Tirol

21 Schnellere EntwicklungDas INTERREG-Projekt Rapid Open Innovation

22 Gründer- und UnternehmerserviceWo Gründer und Unternehmer Unterstützung fi nden

24 Förderlandschaft in Bewegung Michaela Güttler vom Förderservice der WK Tirol im Interview

26 In die weite Welt hinaus Die Abteilung Außenwirtschaft sowie die AußenwirtschaftsCenter der WK Österreich stehen Unternehmern beim Export zur Seite.

28 Mit rechten Dingen Produkthaftung, CE-Kennzeichnung, Betriebsanlagengenehmigung

30 Bildung bringt‘s Das WIFI Tirol und sein Unternehmerzentrum

32 Ab in die Zukunft Wie die WK Tirol und der Förderverein Technik Tirol Kinder und Jugendliche für innovative Themen begeistern

34 Weiterführende Informationen Ansprechpartner und weitere Infoquellen zum Thema Innovation

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Tiroler Innovationspreis 2013Der Tiroler Innovationspreis von Wirtschaftskammer und Land Tirol ist die höchste Auszeichnung für erfolgreiche Innovationen. Auch beim diesjährigen Wettbewerb bestachen die Einreichungen durch ihre hohe Qualität – allen voran die Siegerprojekte in den drei Kategorien Technische Innovation, Dienstleistungsinnovation und Bestes Konzept.

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Frau Geiger-Anker, wie wichtig ist Innovation für den Wirtschafts-standort Tirol?Evelyn Geiger-Anker: Ein großer Teil unseres heutigen Wohlstandes basiert auf Wissen aus der Mitte des letzten Jahrhun-derts. Die Welt dreht sich heute aber schneller als damals, und weil wir doch alle unseren Wohlstand halten wollen, müssen wir mehr in unsere Zukunft investieren. Und das bedeutet mehr Investitionen in Innovationen!

Was bedeutet das Thema Innovation für die Wirtschaftskammer Tirol?Unsere Unternehmen sollen sich um ihre Ideen und Erfindungen kümmern können. Wir sind der Partner, wenn es darum geht, die Ideen auf den Markt zu bringen. Vom Musterschutz über För-derberatungen bis zum Wissensmanagement.

Wie kann und soll wirtschaftliche Inno vation in Zukunft in Tirol gefördert werden?Neues zu wagen, ist immer mit Risiko verbun-den und erfordert gute Planung. Die WK hat Unterstützungsmöglichkeiten, um die Planung zu verbessern und das Risiko zu reduzieren. Beratungsthemen sind Ideenfindung, der Schutz von Ideen und Erfindungen, Finanzierung, Kooperation, Rechtsfragen und Export – also vom Start bis zur erfolgreichen Verwertung. Wir sorgen auch für die entsprechenden Rahmenbe-dingungen: von neuen Förderprogrammen über neue technische Ausbildungen und Qualifizie-rungen bis hin zur besseren Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. +

„Neues zu wagen, erfordert gute Planung“ Evelyn Geiger-Anker, Direktorin der Wirtschaftskammer Tirol, im Interview

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ROL Evelyn Geiger-Anker,

Direktorin der Wirtschafts-kammer Tirol

Der Tiroler Innovationspreis auf einen Blick

Hauptkriterien– Innovation und Originalität: Grad der Neuheit,

Innovationsgrad

– Erfolgreiche Markteinführung bzw. künftige Marktchancen

– Auswirkung der Innovation auf das Unternehmen: Umsatz, Ertrag, Produktivität, Kosten-Nutzen-Relation ...

Nebenkriterien– Unternehmerische Leistung: Konzept, strategische Über-

legungen, bewältigtes Risiko, Maßnahmen zur Förderung eines innovationsfreundlichen Betriebsklimas

– Auswirkungen: Kundennutzen, Ökologie und Umwelt, Arbeitsplatzsituation und -qualität, volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen, Marktauswirkungen

– Kooperationsaspekte

Preise– Zwei Preise in Höhe von jeweils 7.500 Euro für die am

besten umgesetzten Innovationen aus den Bereichen Tech-nische Innovationen und Dienstleistungs innovationen

– Sonderpreis in Höhe von 3.000 Euro für die beste Konzep-tion eines noch nicht umgesetzten Innovationsprojektes

Jury – DI Gernot Bock (Abteilungsleiter Innovation & Technologie,

WK Tirol), Dr. Michael Stampfer (Geschäftsführer Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds), Dr. Harald Gohm (Geschäftsführer Standortagentur Tirol), Univ.-Prof. Dr. Johann Füller (Universität Innsbruck), DI (FH) Mag. Michael Mairhofer (Amt der Tiroler Landes-regierung, Sachgebiet Wirtschaftsförderung)

Sponsoren– Land Tirol

– WK Tirol

Tiroler Innovationspreis 2013

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H örimplantate werden in einem chirurgischen Eingriff immer dann eingesetzt, wenn über konventionelle Hörgeräte keine Verbesserung bei der

Hörleistung mehr zu erreichen ist. Die von der Innsbrucker Firma Vibrant Med-El entwickelte und hergestellte „Bonebridge“ ist das weltweit erste aktive Hörimplantat, das über Knochen-leitung den Schall zum Innenohr trägt.

Nachteile bei bisherigen ImplantatenDiese Technik findet bei unterschiedlichen medizinischen Indikationen Anwendung: Sie kann bei voroperierten Ohren eingesetzt werden – zum Beispiel bei Patienten, denen

Mit der „Bonebridge“ hat die Innsbrucker Firma Med-El ein weltweit einzigartiges Knochenleitungs-Hörimplantat entwickelt.

Neues Hören

wegen chronischer Mittelohrentzündung Teile des Innenohrs entfernt werden mussten. Das Implantat findet auch bei angeborenen Fehlbildungen oder bei einseitiger Taubheit Verwendung. Mit implantierter „Bonebridge“ konnte in Tests ein sehr hoher Prozentsatz an neuer oder wiedererlangter Hörleistung gemessen werden. In den letzten 30 Jahren fanden bei oben angeführten Hör-Defekten meist sogenannte „knochenverankerte Hörgeräte“ Anwendung, die allerdings einen großen konstruktionsbeding-ten Mangel aufwiesen: Um sie zu befestigen, wurde durch die Haut eine Schraube in den Schädelknochen implantiert, an der das Hörgerät befestigt war. Diese Methode führte nicht nur zu

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Sieger in der Kategorie Technische Innovation:

Vibrant Med-El Hearing Technology GmbH, Innsbruck

Die drei Projektleiter (v. l.): Geoffrey Ball, DI Peter Lampacher, Mag. Markus Nagl und der verantwortliche Produktmanager

DI Marcus Schmidt, MSc (zweiter v. l.)

ästhetischen Problemen, sie hatte auch gesund-heitliche Risiken: Der Patient musste mit einer permanenten Wunde am Kopf leben und immer wieder Infektionen in Kauf nehmen. Bis zu 46 Prozent aller bei Kindern implantierten Hörgeräte waren so nicht komplikationsfrei.

Wartungsfrei und problemlosAusgehend von dieser Problematik entwickelte Vibrant Med-El sechs Jahre lang ein neues Implantat. Sende- und Empfangsteil der „Bone-bridge“ sind getrennt und werden über einen

Die „Bonebridge“ be-steht aus Sender (oben)

und zu implantieren-dem Empfänger (unten).

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starken Magneten zusammengehalten. Das Empfangsgerät („Implantat“) liegt vollständig unter der geschlossenen Haut am Schädel, über der Haut wird das externe Sendegerät („Audioprozessor“) mit Mikrofon, Batterie und Signalverarbeitung aufgesetzt. Das elek-tromagnetische Signal des Senders gelangt durch die intakte Haut zum Empfänger, der dieses Signal in mechanische Schwingungen umwandelt und über den Schädelknochen an das Innenohr weiterleitet. Dieser Empfänger ist wartungsfrei und kann Jahrzehnte im Kopf verbleiben. Batterie und Sendegerät sind jederzeit problemlos austauschbar.

Marktführerschaft als ZielDie erste „Bonebridge“ wurde 2011 an der Innsbrucker Universitätsklinik eingesetzt, seit damals konnte diese Operation auf allen Kontinenten in über 200 Kliniken wiederholt werden. Hier wird auch das wirtschaftliche Potenzial sichtbar: Laut einer Veröffentlichung von GBI Research hat der weltweite Ge-samtmarkt für Knochenleitungs-Implantate, in den die „Bonebridge“ einbricht, heuer ein potenzielles Volumen von 260 Millionen Dollar. Das jährliche Wachstum wird mit 14 Prozent angegeben. In Europa und anderen Ländern ist die „Bonebridge“ bereits als Medizinprodukt zugelassen, in einigen Ländern läuft der Zulassungsprozess noch. Der nächste Schritt ist angesichts des weltweit großen Interesses von Medizinern und der positiven klinischen

Med-El Med-El ist ein medizinisch-technisches Unternehmen mit weltweit 28 Nie-derlassungen und 1.500 Angestellten. Firmensitz ist Innsbruck mit rund 1.000 Mitarbeitern. Im Bereich der Hörimplan-tate ist Med-El einer von zwei großen Global Playern mit einer Exportrate von mehr als 95 Prozent. Die Innsbrucker Firma ist seit mittlerweile mehr als 20 Jahren tätig. Hauptgeschäftsfeld von Med-El sind Cochlea-Implantate.

Während der Entwicklung der „Bone-bridge“ wurden zwölf Arbeitsplätze geschaffen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen alleine in Innsbruck weitere 40 bis 70 hochwertige Arbeitsplätze entstehen.

Kontakt Med-ElFürstenweg 77a, 6020 InnsbruckTel. 0512/28 88 [email protected]

Im Innsbrucker Reinraum werden die „Bonebridge“-Hör implantate für die weltweit starke Nachfrage implantiert.

Ergebnisse wohl auch keine Utopie: Med-El will im Bereich Knochenleitungs-Hörimplantate zum Marktführer werden. Eines ist jetzt schon fix: Mit der „Bonebridge“ wird Med-El zum globalen Technologieführer und zur Firma, die weltweit das größte Portfolio an Hörimplanta-ten anbietet. +

Das „Bonebridge“-Hörimplantat leitet akustische Signale über den Schädelknochen an das Innenohr.

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Die Kartografie des WassersDie Innsbrucker Firma Airborne HydroMapping GmbH hat eine neuartige Vermessungsmethode für Wasserflächen entwickelt, die eine weltweite Innovation darstellt.

D ie Idee zu Airborne HydroMapping kam Frank Steinbacher im Jahr 2007 im Rahmen seiner Dok-torarbeit am Innsbrucker Institut für Wasserbau. Damals musste er Gewässer rechnerisch modellie-

ren, also reale Seen und Flüsse am Computer nachbauen. Mit dieser Aufgabenstellung galt es, virtuell zu überprüfen, wie sich zum Beispiel Flüsse in extremen Situationen wie Hoch-wasser verhalten würden. Eine derartige Modellerstellung ist ein hochkomplexer Vorgang, der nur dann funktionieren kann, wenn Daten in entsprechender Qualität vorhanden sind, das heißt, wenn zuvor die zu untersuchenden Wässer detailgetreu vermessen wurden.

Flugzeugunterstützte LaservermessungDie damals zur Datenerhebung zur Verfügung stehenden Messmethoden fand Frank Steinbacher allerdings archaisch und alles andere als befriedigend. Die klassische Vermessung

geschah über das Abfahren und Durchschreiten des jewei-ligen Gewässers mit Booten und Messlanzen: eine gefähr-liche und sehr ungenaue Methode. Wollte man mit diesen Messungen gute Ergebnisse erzielen, brauchte man viel Zeit, Geld und Manpower. Auch das Befahren der Gewässer mit sonarausgestatteten Booten führte kaum zu einer besseren Datenlage, da diese Methode nur bei Wässern funktioniert, die tiefer als zwei Meter sind. Die Lösung, die Steinbacher entwickelte, hieß flugzeug-unterstützte Laser-Vermessung der Gewässer. Das System sollte sehr genau arbeiten, eine hohe Datendichte liefern und für den Flachwasserbereich geeignet sein. Damit diese Idee überhaupt funktionieren konnte, brauchte es Partner wie die Waldviertler Firma Riegl LMS, die sich auf die Entwick-lung hochpräziser Messgeräte spezialisiert hat. Gemein-sam wurde eine Hardware entwickelt, die leistungsfähige Lasereinheiten und hochqualitative Optik erstmals zu einem

Das Team der Airborne HydroMapping GmbH rund um Geschäftsführer Frank Steinbacher (2. v. r.)

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Gewinner in der Kategorie Dienstleistungsinnovation:

Airborne HydroMapping GmbH, Innsbruck

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Mit einem Flugzeug werden die zu vermessenden Gewässer abgeflogen.

Aus der Praxis

Gernot Bock, Abteilungsleiter Innovation und Technologie der WK Tirol

Warum ist der Inno-vationspreis für Tirol als Wirtschaftsland so wichtig?

„Unter anderem weil heimische Unternehmer damit ihren Bekannt-heitsgrad steigern können. Und zwar auch in der Region, denn es wird dann leichter, qualifi zierte Mitarbeiter anzuziehen. Das ist gerade für innovative Firmen von zentraler Wichtigkeit!“

neuen Mess-System vereinte. Die 2010 gegründete Firma Airborne HydroMapping rund um Frank Steinbacher und seinen Doktorvater Professor Markus Aufleger schuf dafür auf dem Gelände der Universität Innsbruck die technischen Grundlagen. Gewässer wurden in einer großen Halle maß-stabgetreu nachgebildet, damit die Datensätze, die sich aus der Laserabtastung ergaben, analysiert und in eine selbst entwickelte Verarbeitungssoftware gespeist werden konn-ten. Erste Testflüge mit der mobilen Lasereinheit folgten: Die Ergebnisse waren vielversprechend, ein schnelles und detail-genaues Datenerhebungssystem für Wasservermessung war entstanden. Noch im gleichen Jahr konnte – unterstützt von verschiedenen Fördereinrichtungen – ein eigenes Messflug-zeug erworben werden.

Großes internationales InteresseMit Fortschreiten des Projekts wurde die Messgenauigkeit des Systems immer weiter gesteigert, seine Vorteile lagen auf der Hand: Geschwindigkeit, Datenqualität und Daten-dichte waren weltweit konkurrenzlos. Benötigte man früher für die Vermessung eines 70 Kilometer langen Flussab-schnitts mit großem Ressourceneinsatz rund sechs bis neun Monate, lieferte Airborne HydroMapping nun wesentlich detailliertere Daten in nur einem Tag. Internationale Kunden begannen sich für das System zu interessieren: Delegationen aus Saudi-Arabien und Japan besuchten die Tiroler Firma. Die dänische Regierung beauftragte Airborne HydroMapping, küstennahe Meeresge-biete zu scannen, um die besten Standplätze für Windräder herauszufinden. Weitere Aufträge wurden in Deutschland, der Schweiz, Polen und Italien abgewickelt, im Herbst 2013 Gebiete in Großbritannien vermessen. Im Mai dieses Jahres wurde gemeinsam mit den größten Energieversorgern Österreichs und Deutschlands ein mit 1,4 Millionen Euro dotiertes Forschungsprojekt zum Thema „Wasserkraft, Fließgewässer, Ökologie“ gestartet.

Einzigartiges AngebotBei derartigen Projekten müssen gewaltige Datenmengen verarbeitet werden. Damit das funktionieren kann, verwen-

Kontakt Airborne HydroMapping GmbHTechnikerstraße 21a, 6020 InnsbruckTel. 0512/50 73 78 [email protected], www.ahm.co.at

det Airborne HydroMapping ein Open-Source-Datenbank-format der NASA, das entwickelt wurde, um Galaxien zu kartografieren. Die eigene Software sorgt dann dafür, dass die erhobenen Daten auf verschiedensten Detailebenen ausgewertet werden können. Airborne HydroMapping wächst schnell, inzwischen werden neun Angestellte beschäftigt und die Firma ist stolz auf ein deutliches wirtschaftliches Wachstum: Wurde in den ersten Jahren noch 250.000 Euro Umsatz p. A. erwirt-schaftet, wird für 2013 bereits die erste Million anvisiert. Und weil das Projekt in Tirol entstand, gibt es ein beson-ders fundiertes Wissen zu den heimischen Gewässern, ein Wissen, das auch gesellschaftlich relevant ist. Hochwas-serschutz, bessere Planungsgrundlagen für Ingenieurbüros beim öffentlichen Wasserbau und die Möglichkeit, ökolo-gische Lebensräume besser dokumentieren zu können: Die Daten und Messungen der Airborne HydroMapping sind Ausgangspunkt vieler Verbesserungen im Land. Dabei wird das Produkt ständig weiterentwickelt, längst ist die Airborne HydroMapping bei der Unterwasser-Vermessung weltweiter Technologieführer. Was die Tiroler Firma unter anderem so einzigartig macht, ist ihr Angebot, Dateninformationen nicht nur zu erheben, sondern sie auch zu analysieren und so zu verarbeiten, dass Ergebnisse dem Kunden gleich präsentiert werden können. +

Mit seiner Unterwasser-Vermessung ist Airborne HydroMapping weltweiter Technologieführer.

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Gewinner in der Kategorie Bestes Konzept (Sonderpreis):

Organoid Technologies GmbH, Fliess

Unvergleichliche OptikDie Firma Organoid Technologies GmbH produziert im Tiroler Oberland 3D-Akustikpaneele mit einzigartigem Naturdesign.

D ie Organoid Technologies GmbH wurde 2010 von Martin Jehart und Christoph Egger als Zwei-Mann-Be-trieb gegründet. Seit drei Jahren ent-

wickelt und produziert die junge Fliesser Firma mit inzwischen fünf Mitarbeitern ein Produkt, das in vielen Räumen verbaut ist, das in seiner herkömmlichen Form jedoch kaum wahrge-nommen wird: Akustikpaneele, die immer dann an Decken, an Wänden oder an Möbelfronten montiert werden, wenn in Gebäuden Schall-schutz-Maßnahmen umzusetzen sind.

Unverwechselbare Produkt schönheitMit herkömmlichen Schallschutzplatten haben die von Organoid hergestellten 3D-Akustikpa-neele allerdings wenig zu tun: Sie sollen nicht

unscheinbar im Hintergrund funktionieren, ganz im Gegenteil: Organoid-Paneele besit-zen eine unverwechselbare Produktschönheit. Durch ihre reliefartige Oberfläche bekom-men sie über den Schattenwurf eine eigene optische Tiefe. Zusätzlich kann die Oberfläche mit vielfältigen natürlichen Materialien be-schichtet werden. Sie besteht aus natürlichen Blättern, Blüten, Fasern und Blumenstengel, die in einer speziellen Technik auf Trägermate-rialien wie Hanfschäben-Platten aufgebracht werden. Almrosenblätter, Kürbisblätter, Aloe-Vera-Blätter und vieles mehr lassen die Paneele in natürlichen Farben leuchten und sorgen für eine unvergleichliche Optik: Mal schauen sie wie eine Almwiese in 2D aus, dann wieder wie ein abstraktes Werk eines Landart-Künstlers.

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Die zwölf derzeit produzierten Dekoroberflächen sorgen zudem für ein olfaktorisches Erlebnis, wenn sie zum Beispiel deutlich nach Rosen riechen, nach Bergzirbe oder nach getrockneten Heublumen. Organoid arbeitet dabei grundsätz-lich mit natürlichen Materialen, vor allem mit Nebenprodukten aus der Lebensmittelprodukti-on (Tees) und der Agrarindustrie (Hackschnitzel, Stroh, Hanf). Sieben ökologisch unbedenkliche Bindemittel werden bei der Produktion verwen-det, drei davon sind biologisch abbaubar.

Kontakt Organoid Technologies GmbH Nesselgarten 422, 6500 FliessTel. 0664/11 18 [email protected]

Die beiden Organoid-Geschäftsführer Martin Jehart (links) und Christoph Egger

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Glänzende ProdukteigenschaftenOrganoid-Paneele glänzen auch bei den ande-ren Produkteigenschaften: Sie besitzen sehr gute Schall-Absorptionswerte über den gesam-ten Frequenzbereich. Von der Universität Inns-bruck durchgeführte Untersuchungen konnten mehr als 90 Prozent Schallreduktion über einen breiten Frequenzbereich nachweisen. Damit ist man im Vergleich zum Mitbewerb im Premium-Segment angesiedelt. Trotz dieser offensichtlichen optischen und akustischen Qualitäten entsprechen die Platten allen vom Gesetzgeber vorgegebenen Anforde-rungen, sowohl was Emissionsfreiheit als auch was Entflammbarkeit betrifft. Das für ein der-artiges Produkt der Tourismus Ansprechpartner Nummer eins ist, liegt auf der Hand, ein Pilot-Großprojekt ist mit dem Naturpark Kaunergrat geplant: Etwa 20 Hotels aus der Region werden ihre Frühstückstheken mit Organoid-Paneelen – Dekor Almgras mit Margeriten-Blumenkelchen – verschönern. Betrachtet man diese neu gestalteten Räu-me, wird die Idee, die hinter Organoid steht, fühlbar: Die Firma will Natur in Lebensräume bringen, ein neues Wohlfühlklima schaffen, wo bisher industriell gefertigte Produkte den innenarchitektonischen Grundton angaben. Man will Kunden über ressourcenschonend hergestellte und biologisch abbaubare Pro-dukte für die Themenbereiche „Nachhaltig-keit“ und „Natur“ sensibilisieren. Natur wird dabei nicht als etwas Abstraktes, industriell Hergestelltes verkauft, Organoid-Produkte wollen Kunden über das Angreifen, das Sehen, das Riechen an die Natur heranfüh-ren. Dass Tirol als Ursprungs- und Produkti-onsland dabei als spannender und gesunder Lebens- und Urlaubsraum sehr gut mittrans-portiert werden kann, ist ein weiterer großer

Vorteil für die Firma von Martin Jehart und Christoph Egger.

Gute AussichtenFür die Zukunft ist Organoid optimistisch, vor allem, da der Mitbewerb momentan weder bei spezieller Optik noch bei natürlichen Trä-germaterialen mitziehen kann. Kooperations-Verträge mit Vertriebspartnern in Europa und Nordamerika, die jetzt abgeschlossen werden, sollen ab Februar 2014 eine Expansion der Firma garantieren. Nach Jahren der Investiti-onen werden dann auch erste Gewinne erwar-tet. Und mindestens fünf weitere Angestellte werden dann bei Organoid Technologies Arbeit finden. Mit 3D-Akustikpaneelen und dem weiteren Produktzweig „Dekorbeschichtungen“ visiert die Firma für Österreich einen Umsatz im unteren einstelligen Millionenbetrag an, für Deutschland ist das Ziel in den nächsten beiden Jahren ein Marktanteil von ein bis zwei Prozent bei Dekorplatten. Eine Vielzahl an nationalen und internationalen Auszeichnungen (u. a. der Interior Innovation Award 2013 der Möbelmes-se Köln und zwei Nominierungen zum German Design Award) zeigen, dass die junge Firma in jedem Fall das Zeug dazu hat. +

Durch ihre reliefartige Oberfläche bekommen die Paneele über den Schattenwurf eine eigene optische Tiefe.

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„Man kann nie innovativ genug sein“

Die StiftungsprofessurDas Frank Stronach Institut für sozial-ökonomische Gerechtigkeit fördert mit 150.000 Euro die Forschung und Lehre an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Innsbruck. So wurde die Einrichtung der „Magna Stiftungspro-fessur für Innovation und Entrepreneur-ship“ möglich.

Innovativ zu sein, kann man lernen – wie das genau funktioniert, welche Prozesse für Innovationen nötig sind und wie man auch diese immer weiterentwickeln kann, ist ein umfassendes Forschungsfeld. Dr. Johann Füller, Professor für Innovation und Entrepreneurship an der Universität Innsbruck, im Gespräch. DAS INTERVIEW FÜHRTE SYLVIA AINETTER.

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Herr Dr. Füller, die Professur für Innovation und Entrepreneurship an der Universität Innsbruck ist noch sehr jung. Welche Rolle spielt dieses Fachge-biet an anderen Universitäten? Dr. Johann Füller: In den letzten Jahren hat sich der Fachbereich „Innovation und Entrepreneurship“ an den großen Universitäten etabliert. An der TU München gibt es drei Professuren, an der WU in Wien zwei Lehrstuhlinhaber mit einem großen Institut. Ich beschäftige mich schon seit langer Zeit mit dem Thema, sowohl meine Dissertation als auch meine Habilitation drehen sich um Innovation und Entrepreneurship. Seit Oktober 2012 besetze ich nun die Professur für Innovation und Entrepreneurship an der Universität Innsbruck.

Wo liegen Ihre Forschungsinhalte?Ich beschäftige mich intensiv mit Open Innovation, also mit der Frage, wie Unternehmen von der Kreativität und dem Wissen der Masse profitieren können.

Was versteht man unter „Open Innovation“?Hierbei handelt es sich um einen Paradigmenwechsel. Bisher war Innovation im Verantwortungsbereich des Top-Manage-ments und der Entwicklungsabteilung angesiedelt. Dort wurde ausgeklügelt, was man anbieten will. Das ist immer noch großteils der Fall. Dieser Prozess hat allerdings Mängel: Zum einen kann man nicht alles wissen, gerade im Top-Management in größeren Unternehmen ist man oft weit weg von Kunden und Anwendern. Aber es gibt auch noch andere Mitarbeiter im Unternehmen, und natürlich auch andere Menschen mit guten Ideen außerhalb des Unternehmens, etwa Kunden und Lieferanten. Wir versuchen, diese Ideen und dieses Potenzial in den Innovationsprozess einzubinden. Man sucht Kooperationen, Partner, um dieses Wissen zu kanalisieren. Man muss ja nicht alles selber erfinden. In der Forschung beschäftigen wir uns mit zahlreichen Fragen: Wie muss man solche Innovationsprozesse ge-stalten? Welche Anreize muss man geben, damit solche Prozesse in Gang kommen? Wie kommt man von einem alten Paradigma einer geschlossenen Innovation zu einem offenen Prozess? Wann ist so ein offener Prozess geeignet? Welche organisatorischen Voraussetzungen muss man schaffen? Wie muss so ein Prozess organisiert werden, damit etwas Wertvolles dabei rauskommt? Ein zweiter Aspekt betrifft das eigene Potenzial: Während eines Innovationsprozesses entstehen auch viele Dinge, die man schlussendlich verwirft. Diese Konzepte oder Prototy-pen könnten aber für andere Unternehmen interessant sein.

Forschen Sie auch im Bereich Entrepreneurship?Natürlich! In der Forschung untersuchen wir, welche Fähigkeiten Unternehmer brauchen, um erfolgreich zu werden, und welche Geschäftsmodelle sinnvoll sind. Aber der Schwerpunkt liegt auf der Lehre. Wir versuchen, den

Studenten das richtige Rüstzeug mitzugeben, um auch selbst ein Unternehmen zu gründen. Sie lernen bei uns, wie man von einer ersten Geschäftsidee über einen Businessplan zur eigenen Firma kommt, wo sie sich Geld beschaffen können, wie die Firma wächst, welche Produkte attraktiv sind etc. Mir ist es ein Anliegen, dass der Unterricht praxisorien-tiert ist. Ich möchte die Studenten dazu anregen, sich mit dem Gedanken, ein eigenes Unternehmen zu gründen, zu beschäftigen. Jeder Student sollte während seines Studiums die Möglichkeit dazu haben. Meine Vision ist, dass dieses Angebot auch den Studen-ten der nicht-wirtschaftlichen Fachrichtungen offen steht, etwa den Physikern, Informatikern und Bauingenieuren, die oft großartige technologische Ideen haben.

Wie sehen Sie Ihren Fachbereich in der Zukunft?Ich glaube, dass Innovation und Entrepre neurship in Lehre und Forschung immer mehr an Bedeutung gewin-nen werden. Unternehmen müssen immer schneller und profes sioneller innovieren, dürfen dabei aber nicht den Unternehmensgeist verlieren. Bisher gab es Innovation nicht als Disziplin, innoviert wurde nebenbei. Dass man das auch professionalisieren kann, dass es Prozesse und Tools gibt, die das sicherer und schneller machen, ist sehr wichtig. Heutzutage können wir mit anderen Märkten nicht unbedingt nur über den Preis konkurrieren. Wir müssen die besten Angebote haben, die besten Produkte, Ser vices, Ge-schäftsmodelle. Das geht aber nur, wenn wir uns immer wie-der überlegen, was wir besser machen können. Dazu braucht man in Zukunft professionelles Inno vations management.

Ist die Tiroler Wirtschaft innovativ genug?Ich finde die Tiroler Wirtschaft in einigen Bereichen sehr innovativ. Innovativ genug kann man aber nie sein. Es ergeben sich ständig gesellschaftliche, ökologische und umwelt politische Änderungen – an die muss man sich schnell anpassen.

Vielen Dank für das Gespräch. +

„Bisher gab es Innovation nicht als Disziplin, innoviert wurde nebenbei. Dass man das auch professionalisieren kann, dass es Prozesseund Tools gibt, die das sicherer und schneller machen, ist sehr wichtig.“ Dr. Johann Füller

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D er Tourismus ist ein Eckpfeiler der Tiroler Wirtschaft. Bei Innovations-wettbewerben haben touristische

Betriebe jedoch selten gepunktet. Der Grund: Mit technologischen Neuentwicklungen können touristische Produkte meist schwer mithalten. Außergewöhnliche Kreativität im Touris-mus soll aber dennoch belohnt werden: So wurde der Österreichische Innovationspreis Tourismus ins Leben gerufen. Verliehen wird der Preis vom Bundesministerium für Wirt-schaft, Familie und Jugend.

VorbildwirkungDer Innovationspreis ehrt jene neuartigen Innovationsprojekte, die eine starke Vorbild-wirkung haben, nachhaltig sind und durch ihre Wirtschaftlichkeit zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung beitragen. Teilnahmeberechtigt sind Einrichtungen und Organisationen der öster reichischen Tourismus- und Freizeitwirt-schaft und deren Kooperationen. Dotiert ist der Österreichische Innovations-preis Tourismus mit 10.000 Euro. Alle einge-reichten Projekte werden in einer Wettbewerbs-publikation vorgestellt. +

Vergeben wird der Preis in zwei Kategorien:– Saisonale, buchbare, kulturtouristische

Angebote. Ausgenommen sind kultur-touristische Ereignisse, die einmal stattfin-den. Periodisch wiederkehrende Ereignisse, wie jährlich stattfindende Festivals, sind einreichberechtigt.

– Buchbare, kulturtouristische Ganz jahresangebote

Der Preis wird im Frühling bei der jährlich stattfindenden Tourismuskonferenz verliehen.

Innovation wird belohnt: Außer dem Tiroler Innovationspreis gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Auszeichnungen für besondere Ideen. Eine kleine Übersicht.

Preisgekrönt

Österreichischer Innovationspreis Tourismus

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Anerkennungen für den Nachwuchs

TINIP: Tiroler Nachwuchs- Ingenieur-Preis

Der Tiroler Nachwuchs-Ingenieur-Preis zeichnet junge Tiroler Techniker für ihre hervorragenden Arbeiten aus. Eingereicht werden können Projekte von Maturanten an Höheren Technischen Lehranstalten aus Tirol.

Be the best

Bei „Be the best“ werden SchülerInnen einer Tiroler HTL, die gerade die Matura-klasse oder letzte Klasse der Fachschule absolvieren, für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Bewertet werden Idee, Kreativität, interdisziplinärer Zusammen-hang sowie Rhetorik, Ausdruck, Präsenta-tion, technischer Inhalt, Umsetzung und Know-how. Zu gewinnen gibt es 2014 eine Reise nach London!

Einreichschluss ist der 28. Februar 2014.

Kleiner Albert

„Jugend forscht“ ist ein Wettbewerb für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse Volksschule, der Neuen Mittelschule, Hauptschule, AHS-Unterstufe, des Poly-technikums sowie der Allgemeinen Son-derschule. In folgenden Fachgebieten wird der „Kleine Albert“ vergeben: Technik, Informatik/Mathematik, Umwelttechnik/Energie, Chemie/Physik.

Anmeldeschluss ist der 20. Dezember 2013. Zu gewinnen gibt es Geldpreise in Höhe von 4.000 Euro sowie tolle Sachpreise.

Österreichischer Exportpreis

D er Österreichische Exportpreis wür-digt alljährlich überdurchschnittliches Engagement heimischer Unternehmer in

ihren Auslandsmärkten. Die Jury zieht für ihre Beurteilung die Exportleistungen heran. Jeder Teilnehmer erhält eine kostenlose Exportberatung der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA im Ausmaß von acht Stunden.

Zu gewinnen gibt es die Exportpreis-Trophäe, viel mediale Aufmerksamkeit, eine kosten lose Firmenpräsentation auf einer Länderseite nach Wahl auf dem Wirtschaftsportal www.advantageaustria.org.

Mehr Informationen auf: portal.wko.at

Vergeben wird der Preis in drei Kategorien:– Kreative Dienstleistung

– Neue Ideen – neue Produkte – neue Märkte

– Moderne Tradition

Bewertet werden unter anderem Geschäftsidee, Kunden-nutzen, Innovationsgrad, Einschätzung von Marktpoten-zial und Konkurrenzsituation, Kernkompetenz und Wettbe-werbsstrategie, Wirtschaftlichkeit, Wachstumspotenzial etc. Das nächste Mal wird der Preis 2014 verliehen.

Nähere Informationen unter www.tiroler-jungunternehmerpreis.at

Vergeben wird der Preis in sechs Kategorien: – Gewerbe & Handwerk

– Handel

– Industrie

– Information & Consulting

– Tourismus & Freizeitwirtschaft

– Transport & Verkehr

D reimal 3.000 Euro, tolle Sachpreise und jede Menge Aufmerksamkeit

für das Unternehmen gibt es beim Tiroler Jungunterneh-merpreis zu gewinnen. Die Auszeichnung wird im Zwei-Jahres-Takt von der Jungen Wirtschaft Tirol vergeben, teilnahmeberechtigt sind alle UnternehmerInnen, die Mitglied der Wirtschaftskam-mer sind und deren Betriebs-gründung nicht länger als fünf Jahre zurückliegt. +

Vergeben wird der Preis

Tiroler Jungunternehmerpreis

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Pro Jahr erreichen die Abteilung rund 1.400 Anfragen, einige hundert Beratungen werden durchgeführt.

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Auf einen BlickDie Abteilung „Innovation und Technologie“ berät die Mitglieder der Wirtschaftskammer oder potenzielle Unternehmensgründer zu Themen mit technischem Hintergrund der folgenden Schwerpunkte:

– Betriebliche Energieeffizienz und Umwelt/Ressourcenschonung inklusive der relevanten Förderungen

– Betriebsanlagengenehmigung

– Forschung und Entwicklung, Innovationsmanagement und relevante Förderungen

– Qualitätsmanagement, Zertifizierungen, Produkt zulassung

– Technisch-organisatorische Umstrukturierung im Betrieb

– Telekommunikation / e-Commerce / IT-Sicherheit

– Patente, Gebrauchsmuster, Marken

– Kooperations- und Projektanbahnung mit Forschungseinrichtungen

Die Abteilung berät auch zum Tiroler Patententwick-lungsprogramm von Wirtschaftskammer Tirol und Land Tirol. Gefördert werden hierbei technische und wirtschaftliche Gutachten, Schutzrechtsanmeldungen im In- und Ausland, der Bau von Prototypen und betriebs-wirtschaftliche Umsetzungsberatung mit Fördersätzen zwischen 30 und 75 Prozent. Die Unternehmen erhalten Beratung und Hilfe zur Beantragung der Förderung, darüber hinaus auch zur Patentierung selbst und zur erfolgreichen Umsetzung ihrer Innovation.

www.wko.at/tirol/innovation

I nnovation und Technologie“ ist eine von fünf Serviceabteilungen der Wirtschaftskammer Tirol und untergliedert sich in drei Themen-blöcke: Innovation, Energie/Umwelt und

Betriebsanlagentechnik. Die Abteilung besteht seit nunmehr drei Jahren und erbringt grundsätzlich für Unternehmen der verschiedensten Branchen Dienst-leistungen, hauptsächlich durch Beratung und Infor-mation – zum Beispiel wenn es um Patent, Marken- und Designschutz geht. „Wir beraten auch im wichtigen Bereich der Finan-zierung: Immerhin gibt es sehr attraktive Förder-programme von Land, Bund und EU. Für uns ist jedoch nicht unbedingt vorrangig, wie ein Unterneh-men möglichst schnell zu Geld kommt, sondern wie es das Beste daraus macht“, informiert Abteilungsleiter Gernot Bock.

Umfassendes AngebotPro Jahr erreichen ihn und seine Kollegen rund 1.400 Anfragen aus den drei Themenblöcken, einige hundert Beratungen werden durchgeführt. „Wir klären im ersten Schritt grundlegende Fragen. Nach einem telefonischen oder persönlichen Orientierungsgespräch folgt ein ver-tiefendes Gespräch bei uns oder im jeweiligen Betrieb. Im Bedarfsfall vermitteln wir gezielt zu weiteren externen Experten innerhalb unseres Netzwerkes in Tirol und auch darüber hinaus, zumeist im Rahmen der Tiroler Beratungsförderung“, erklärt Bock. Die Leistungen der Abteilung „Innovation und Tech-nologie“ sind allesamt kostenlos, jene der unter Um-ständen hinzugezogenen externen Experten werden mit bis zu 50 Prozent gefördert. Die Abteilung organisiert überdies eine Reihe von Sprechtagen und Informations-veranstaltungen, sowohl in der Wirtschafskammer in Innsbruck als auch in den Bezirken. +

Die Abteilung „Innovation und Technologie“ der Wirtschaftskammer Tirol ist der ideale Ansprechpartner für alle kreativen Unternehmer, die sich gerne in guten Händen wissen.

Innovativ auf allen Ebenen

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Herr Bock, was bedeutet Innovation im wirtschaftlichen Kontext?Gernot Bock: Der Begriff ist fast schon über-strapaziert – mittlerweile ist alles „innovativ“, was irgendwie neu ist. Für uns als zuständige Abteilung der WK geht Innovation mit wirt-schaftlichem Erfolg einher. Das bedeutet, dass mit dem kreativen Produkt Umsatz und Gewinn erzielt werden, man also davon leben kann und – sollte eine Firma bereits bestehen – auch Wertschöpfung in Tirol entsteht. Deshalb sind Schutz und Finanzierung sehr wichtige Themen, bei denen wir Unternehmen behilflich sind.

Wie würden Sie das Service Ihrer Abteilung vereinfacht darstellen?Für unsere Beratung verwende ich gerne folgen-de Metapher: Wir arbeiten wie ein GPS-System. Wir führen zuerst eine Standortbestimmung durch und helfen bei der Zielauswahl. Wir schla-gen dann den Weg dorthin vor. Der Weg kann der sicherste, der kürzeste, der billigste sein. In der Beratung definieren wir den passenden Weg. Wir geben Tipps, Informationen und emp-fehlen weitere öffentliche Stellen, Firmen oder Berater, die hilfreich sein könnten. Wenn der Unternehmer dann seine Idee realisiert, stehen wir punktuell für weitere Tipps, Hinweise und Informationen zur Verfügung.

Welche Ziele hat die Abteilung?Primär geht es uns darum, alle Anfragen, die an uns gerichtet werden, optimal abzuwickeln und damit bestmögliche Serviceleistung zu erbringen. Wir wollen alle innovativen Unter-nehmen dabei unterstützen, auf gesunden, erfolgreichen Beinen zu stehen. Bei verschie-denen aktuellen Themen werden wir von uns aus aktiv, wie es beispielsweise Anfang 2012 bei der Forschungsprämie der Fall war, und informieren durch Aussendungen oder Informationsveranstaltungen. Unsere Leistun-gen werden in den laufend durchgeführten Befragungen stets sehr positiv bewertet und so soll es bleiben.

Gernot Bock, Leiter der Abteilung „Innovation und Technologie“ spricht im Interview über den Begriff der Innovation, Aufgaben und Zielsetzungen und Tirol als Innovationsland.

DAS INTERVIEW FÜHRTE DANIEL NASCHBERGER.

„Wir arbeiten wie ein GPS-System“

Würden Sie sagen, dass die Leistungen der Abteilung fest in den Köpfen der Tiroler Unternehmer verankert sind?Ja, dieses Gefühl habe ich schon. Wir erhal-ten sehr viele Anfragen von Gründern oder unerfahrenen Jungunternehmern, wo wir auch wesentlich mehr helfen können als bei etablier-ten Betrieben, die oft eigene Spezialisten für di-verse Bereiche haben. Es gibt Stolpersteine, die man mit einer umfassenden Beratung vermei-den kann. Innovation ist in puncto Anfragen – gemessen an den weit über 100.000 Anfragen der WK Tirol – eher ein Randthema, dafür umso wichtiger für jene, die uns brauchen.

Wofür steht Tirol im Bereich Innovation?Es spielen vor allem Nischenprodukte eine Rolle. Tirol steht sicher nicht für einen bestimmten Produktbereich, wobei Touris-mus und Wellness schon einen sehr großen

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Stellenwert einnehmen. Hierzulande gibt es nur wenige große Unternehmen, dafür viele mittlere und kleinere Spezialisten. Allein wenn ich an die letzten Jahre des Innovationspreises denke, fallen mir etliche hervorragende Tiroler Firmen ein – das geht von Spielesoftware-Entwicklern über Medizin- und Umwelttechniker, Musikinst-rumentenbauer bis hin zu Automobil- und Luftfahrtzulieferern. Ein Dilemma ist, dass viele TirolerInnen gar nicht mitbekommen, wie viele innovative Unternehmen es hier eigentlich gibt – da deren Kunden oft im Ausland sitzen oder ihr Produkt Bestandteil eines größeren Produktes eines anderen Herstellers ist. Daher werden sie oft erst durch den Innovationspreis wahrgenommen.

Vielen Dank für das Gespräch. +

Abteilungsleiter Di Gernot Bock

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Schnellere EntwicklungDas INTERREG-Projekt Rapid Open Innovation unterstützt Unternehmer bei der (Weiter-)Entwicklung ihrer Produkte. Mit Partnern aus Tirol, Salzburg und Italien sparen Unternehmen Zeit und Geld.

Als Berater für KMUs bietet Rapid Open Innovation:– Identifizierung von spezifischen Innovationstreibern

bzw. -hemmnissen

– Planung und Einführung von Innovationsmanagement und Instrumenten der Open Innovation

– Vergrößerung des Know-hows im Netzwerk

– Verbesserter Zugang zu weiteren Unternehmen und akademischen Forschungsinstituten

Projektpartner:– Treviso Tecnologia (Treviso, I)

– Fraunhofer Italia (Bozen, I)

– Regione Veneto – Unita di Progetto Ricerca e Innovazione (Venezia, I)

– Certottica Scarl (Belluno, I)

– Transidee Transferzentrum Universität Innsbruck (Innsbruck, AUT)

– Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (Salzburg, AUT)

Kontakt und weitere Informationentransidee Transferzentrum Universität Innsbruck GmbHTel. 0512/507-48 20, [email protected]

Wirtschaftskammer TirolTel. 05 90 90 5/13 71, [email protected]/tirol/innovation

W er ein neues Produkt entwickelt oder beste-hende Produkte adaptieren will, steht oft vor schwer lösbaren Herausforderungen. Häufig liegt das Problem im fehlenden Know-how.

Externe Spezialisten können helfen und die Aufgaben mit-hilfe Computersimulationen, neuen Materialien oder neuen Geräten bewältigen. Unter „Open innovation“ versteht man die Nutzung von Wissen außerhalb des eigenen Unternehmens. Für viele Betriebe eine wichtige Notwendigkeit – schließlich verfügt nicht jeder über eine eigene Entwicklungsabteilung. Mit der Auslagerung von Entwicklungsprozessen können neue Produkte schneller auf den Markt gebracht werden, das Innovationspotenzial des Unternehmens steigt und Produkte und Prozesse lassen sich schneller und effektiver anpassen.

Das INTERREG-Projekt Rapid Open Innovation verbessert den Zugang zu anderen Unternehmen und akademischen Forschungsinstituten. +

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Weitere Leistungen der Jungen Wirtschaft:– Anlaufstelle bei unternehmerischen

Problemen

– Weiterbildungsmöglichkeiten und Förderprogramme (etwa ein Mentoring-Programm)

– Politische Interessensvertretung

Zudem vergibt die Junge Wirtschaft im Zwei-Jahres-Takt den Tiroler Jungunterneh-merpreis (siehe Seite 17).

Angebote des Gründerservice:– Persönliche Erstinformation

(Abklärung Gewerbe, Sozialversiche-rung, Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Kleinunternehmerregelung, gewerbliche Voraussetzungen etc.)

– Anmeldung des Gewerbes und Neugrün-dungsförderungsausstellung

– Hilfe bei der Erstellung des Businessplans (Tiroler Beratungsförderung)

– Jungunternehmercoaching (Tiroler Bera-tungsförderung)

– Veranstaltungen wie Gründer-Workshops, -Sprechtage und Gründermesse

– Weitere Unterstützung bis drei Jahre nach der Gründung

– Spezielle Beratung in Sprechtagen zu un-ternehmerischen Themen wie Marketing, Controlling und Finanzierung

– Broschüren, u. a. Leitfaden für Gründerin-nen und Gründer

– Gratissoftware (Plan4You Easy, Mindest-umsatzrechner)

– Internetseite gruenderservice.at/tirol

Pro Jahr werden beim Gründerservice in der Innsbrucker Meinhardstraße und in den sieben Bezirksstellen rund 6.000 Beratun-gen durchgeführt.

Öffnungszeiten:Montag-Freitag durchgehend von 8-17 Uhr, Terminvereinbarung für eine Gründungs-beratung unter: 05 90 90 5/22 22

Von der Idee zur GründungIm Jahr 2012 wurden in Tirol 2.363 gewerbliche Unternehmen gegründet. Der Gründerservice ist Teil des Serviceangebots der Wirtschaftskammer und bietet Gründern und Jungunternehmern, die ein Unternehmen gründen wollen bzw. gegründet haben, Unterstützung.

Gemeinsam stärkerUm ein Unternehmen erfolgreich führen zu können, braucht man ein gutes Netzwerk. Die Junge Wirtschaft versteht sich als Plattform für junge Unternehmer, berät sie in unternehmerischen Fragen, unterstützt sie bei der Vernetzung und fungiert als politischer Interessensvertreter.

Kontakt Wirtschaftskammer TirolGründerservice, Meinhardstraße 146020 Innsbruck, Tel. 05 90 90 5/22 [email protected]

F ür Jungunternehmer ist es oft schwer, die richtigen und wichtigen Kontakte zu knüpfen. Doch die sind unerlässlich für den Erfolg und die Weiterentwicklung

ihres Unternehmens. Als Mitglieder der Jungen Wirtschaft haben Jungunternehmer bei zahlrei-chen Veranstaltungen, Vorträgen und Tagun-gen nicht nur Gelegenheit, ihr Fachwissen zu vertiefen, sondern auch ihr eigenes Netzwerk aufzubauen. Die Veranstaltungen der Jungen Wirtschaft bieten den ungezwungenen Rah-men, den es braucht, um Kontakte zu knüpfen und ins Gespräch zu kommen. Die Plattform steht für alle Unternehmer bis 40 offen, die Mitgliedschaft ist kostenlos und unverbindlich. 4.500 Mitglieder zählt die Organisation allein in Tirol.

Nähere Informationen gibt es unter www.jungewirtschaft.at. +

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Aus der Praxis

Moritz Hawelka und Clemens Haaser, Gründer von pik’d

„Vielen Dank für das spontane, ausführliche und äußerst hilfreiche Beratungsgespräch. Die Informationen haben unser Projekt pik’d in seiner Anfangsphase er-heblich vorangetrieben.“

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Stillstand heißt RückschrittFür Unternehmer ist es entscheidend, sich immer wieder neu ihrer Ziele bewusst zu werden und sich an verän-dernde Marktsituationen anzupassen. Das Unternehmerservice der WK Tirol leistet dabei wichtige Hilfe.

Kontakt Nähere Informationen erhalten Sie beim Unternehmerservice der Wirtschaftskammer: Tel. 05 90 90 5/13 80 oder [email protected]

Hilfe zur SelbsthilfeMit dem Arbeitshandbuch „Erfolg ist planbar. Erfolgspotentiale sichern und ausbauen“ der Wirtschaftskammer können Unternehmer selbständig an ihrer Strategie arbeiten. Auf gut 60 Seiten finden Unternehmerinnen und Unternehmer anhand klar formulierter Informationen, Fragenkataloge, Checklisten und Arbeitsblätter alles Nötige für ihre Planungsarbeit an einer erfolgreichen Zukunft.

Zu beziehen ist das kostenfreie Arbeitshandbuch über die Wirtschaftskammer.

Förderprogramm „Tiroler Beratungsförderung“Betriebe, die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchten, werden von der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt. Zum einen be-kommen Unternehmen, die ins Förderprogramm „Tiroler Beratungs-förderung“ aufgenommen werden, die Hälfte der Beratungskosten refundiert. Gefördert werden dabei maximal 24 Beratungsstunden.

Außerdem kommt innerhalb des Förderprogramms ein reduzierter Beratertarif von maximal 80 Euro/Stunde zur Anwendung. Die Betriebe können dabei aus einem Pool qualitätsgeprüfter Berater wählen.

Ein Berater erarbeitet mit dem Unternehmer gemeinsam ein Strategiekonzept, anhand dessen klare Ziele für die Zukunft des Betriebes und die dazu notwendigen Maßnahmen entwickelt werden.

W o stehe ich am Markt? Wie un-terscheide ich mich von meinen Mitbewerbern? Wie kann ich meine Preisstruktur optimieren?

Wie kann ich mich an veränderte Rahmenbe-dingungen anpassen? Welche Ziele möchte ich für mein Unternehmen erreichen? Nicht nur IM Betrieb, sondern auch AM Betrieb arbeiten: Die richtige Unternehmens-strategie ist wesentlich für den wirtschaftli-chen Erfolg. Die Wirtschaftskammer unter-stützt Unternehmen dabei, sich nachhaltig auszu richten. +

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„Die begehrtesten Förderungen sind Einmalzuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.“Michaela Güttler

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Michaela Güttler, Teamleiterin des Förderservice der WK Tirol erklärt die Basics zur Wirtschaftsförderung und Innovationsförderung.

DAS INTERVIEW FÜHRTE KLAUS ERLER.

Aus der Praxis

Thomas Kohler, Geschäftsführer von TKH-Medical

„Bei der Entwicklung unseres SwingMED-Ge-rätes war die Beratung durch die WK zum Thema Forschungsför-derung sehr hilfreich und hat uns am Ende viel Geld gespart.“

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Das Förderservice der WK Tirol führt über 2.000 Förderberatungen im Jahr durch. Was passiert dabei im Detail? Michaela Güttler: Zuerst lassen wir uns das Projekt schildern, dann schauen wir, welche Förderung für den jeweiligen Antragsteller in Frage kommt. Wir versuchen dabei, einen möglichst umfassenden Überblick über alle heimischen Wirtschaftsförderungen zu geben. Das beinhaltet Bundes- und Landesförderungen, manchmal auch Gemeindeförderungen und Sonderaktionen. Es muss allerdings immer der Konnex zur Wirtschaft gegeben sein. Je detaillierter dabei die Informationen sind, desto genauer können wir arbeiten. Wir organisieren Sprechta-ge, hausinterne und externe Vorträge und einmal jährlich eine Förderwoche mit mehreren Fördergebern. Detaillierte Informa tionen dazu finden sich unter www.wko.at/tirol/foerderungen.

Welche Förderarten gibt es?Die begehrtesten Förderungen sind Einmalzuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Als zweite Möglich-keit gibt es zinsgünstige Finanzierungen. Hier wird ein Zinsenzuschuss gezahlt oder es wird über den ERP-Fonds ein zinsgünstiges Darlehen vergeben. Auch das Land Tirol vergibt zinsgünstige Kleinkredite. Dann gibt es noch die Möglichkeit, ein Unternehmen durch die Übernahme einer Garantie zu fördern. Die Bundesförderstelle übernimmt dabei die Haftung bis maximal 80 Prozent.

Förderlandschaft in Bewegung

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Welche Unternehmens-Bereiche sind förderbar?Nur jene Bereiche, die im EU-Beihilfenrecht klar definiert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Förderung von Betriebsgründungen, die Umwelt- und Energieförderung, die Innovationsförderung, die Regionalförderung für wirtschaftlich schwache Gebiete (nur mehr Osttirol) und Sonderprogramme.

Was ist bei der Innovations-Förderung zu beachten?Ein Unternehmen muss nach erfolgter Investition etwas Neues anbieten können. Das ist der Fall, wenn es sich um ein verbessertes Produkt, eine verbesserte Dienstleistung, ein neues Produkt, eine neue Dienstleistung oder die Anwendung einer neuen Technologie handelt. In jedem Fall muss der Investitions-Benefit beim Kunden liegen.

Welche Kostenarten sind förderbar?Zum Beispiel Investitionen in Anlagevermögen, Entwick-lungskosten, je nach Förderprogramm auch Mitarbeiterkos-ten oder Kooperationen zwischen Unternehmen.

Welche Fehler sollten bei Förderan suchen vermieden werden?Ganz wichtig: Der Förderantrag muss vor Projektstart bei der Förderstelle eingereicht werden! Es gilt auch zu bedenken, dass es keinen Rechtsanspruch auf Förderung gibt. Und noch ein wichtiger Gedanke: Die Förderung ist sozusagen die But-ter aufs Brot. Ein Projekt nur auf eine mögliche Förderung hin zu starten, wäre wirtschaftlich falsch gedacht.

Wie viel Zeit vergeht zwischen dem Einbringen eines Antrags und der Zu- oder Absage?Das kommt auf die Vollständigkeit der Unterlagen an. Aber durchschnittlich sechs bis acht Wochen, im Fall von Haftungs-Ansuchen muss man mit bis zu zwölf Wochen rechnen.

Vielen Dank für das Gespräch. +

Michaela Güttler, Teamleiterin des Förderservice der WK Tirol

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In die weite Welt hinausDer österreichische Markt alleine ist innovativen Unternehmen meist zu wenig – also streben sie nach Export. Da es dabei vieles zu beachten gilt, stehen die Abteilung Außenwirtschaft sowie die AußenwirtschaftsCenter der WK Österreich mit Rat und Tat zur Seite.

D ie Abteilung Außenwirtschaft der WK Tirol arbeitet eng mit der Außenwirt-schaftsorganisation der Wirtschafts-kammer Österreich (WKÖ) zusammen.

Diese verfügt über ein weltweites Netzwerk von über 100 Büros (Centern), die mit Mitarbeitern der WKÖ sowie lokalen Kräften besetzt sind – von München über Lagos und Hongkong bis Sydney. „Dadurch ergeben sich für uns viel bessere Möglichkeiten, für unsere Unternehmen vor Ort in den jeweiligen Ländern Fragen zu klären. Wenn ein Unternehmen seine Innovation außerhalb Österreichs vermarkten will – und das wollen die meisten –, braucht es Informa-tionen vor Ort bezüglich Markt, Importvoraus-setzungen, Registrierungspflichten, Zertifizie-rungsnotwendigkeiten usw.“, erläutert Gregor Leitner, der die Abteilung Außenwirtschaft der WK Tirol führt. Wenn ein fremder Markt in einer ersten Son-dierung als interessant befunden wird, sucht das Unternehmen in einem zweiten Schritt im Normalfall nach einem Vertriebspartner – auch hierbei können die Abteilung und in weiterer Folge das jeweilige AußenwirtschaftsCenter behilflich sein und ihre Netzwerke nutzen.

Positive ResonanzDies gilt etwa auch für die Unterstützung bei einer Dienstreise, bei Vertragsgestaltungen oder Terminvereinbarungen. „Wir und die Außenwirt-schaftsCenter sind ein ganz wichtiger Ansprech-partner für viele Unternehmen, um von Tirol in die weite Welt hinaus zu gehen. Dabei geht es um Fragen wie ‚Ist das überhaupt ein relevanter Markt für mich?’, ‚Wer kann mein Partner vor Ort sein?’, ‚Worauf muss ich aufgrund der nati-onalen Gesetzeslage achten?’, oder ‚Wie laufen die Vertriebswege?’“, erklärt Leitner. Die Abteilung Außenwirtschaft nimmt die Firmen an der Hand, unterstützt sie mit einer umfassenden Erstberatung und legt zudem die Schiene zu den Büros der WK im Ausland. Eine österreichische Besonderheit ist, dass die Mitarbeiter der AußenwirtschaftsCenter als Teil der Botschaft bzw. des Generalkonsulats akkreditiert sind und damit Diplomatenstatus aufweisen. Dieser offizielle Status hilft natür-lich immens bei der Nutzung von Kontakten

und der Klärung auftretender Fragen vor Ort. Insgesamt knüpft die Abteilung Außenwirt-schaft der WK Tirol rund 5.000 Kontakte pro Jahr, durch Anfragen, Besuche und Beratun-gen. Eine Zahl, mit der Gregor Leitner durchaus zufrieden ist: „Von den ca. 40.000 Tiroler Mitgliedern der WK kann und will sich nur ein kleinerer Teil – und das sind in etwa zehn Prozent – international ausrichten. Aber dieser Wert wächst stetig und hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugelegt.“ Neben der Außenwirtschaftsorganisation der WKÖ arbeitet die Außenwirtschaft Tirol auch eng mit einem Netzwerk der Europäi-schen Kommission zusammen – dem Enterprise Europe Network (EEN). Die Wirtschaftskammer Tirol ist einer von österreichweit zwölf Partnern des EEN. Tiroler Unternehmen können z. B. bei ihrer Geschäftspartnersuche im Ausland von diesem großen europäischen Netzwerk profitieren. +

Wie viel kostet dieses Service?Die Services der Abteilung Außenwirtschaft sind kosten los, jene der AußenwirtschaftCenter in Basis paketen ebenso:

Dabei gibt es fünf Produktkategorien:

– Markteinstieg: Grundsätzliches Wissen über den Markt; Welche Konkurrenzprodukte gibt es schon im jeweiligen Land?; Wie sind die Vertriebsstrukturen?; Was muss man bei der Einfuhr beachten?

– Marktunterstützung im laufenden Geschäft für Unternehmen, die schon im Markt tätig sind

– Bezugsquellensuche nach Händlern oder Zulieferprodukten

– Investitionsunterstützung, z. B. Niederlassungsgründungen, rechtliche Voraussetzungen, Fördermöglichkeiten

– Forderungseintreibung: Was tun, wenn jemand vor Ort das Produkt nicht bezahlt?

In allen fünf Produktgruppen der Außenwirtschaftscenter gibt es für WK-Mitglieder jeweils acht Stunden Serviceleistung gratis, wobei diese Stunden zum Teil jährlich gelten (z. B. bei der Forderungsein-treibung), während etwa der Service des Markteinstiegs im Normal-fall nur einmal benötigt wird.

Überdies wird ab der 9. Stunde mit 100 Euro Pauschale pro Stunde verrechnet.

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Internationale Technolo-giekooperation: Sie ist ein Unterprogramm von „Go Interna-tional“ zur direkten Technologie-förderung.

Go-International: Dabei handelt es sich um eine Förderinitiative des Bundesministeriums für Wirt-schaft, Familie und Jugend und der Wirtschaftskammer Österreich zur Internationalisierung österrei-chischer Unternehmen. Insbeson-dere innovative Unternehmen, die Patente angemeldet haben, die über einen Zugang zu Forschungs-förderungsmitteln verfügen, Technologie- und Innovations-Preisträger sind oder beispielswei-se Kapitalgarantien im Rahmen der Venture-Capital-Initiative der aws empfangen haben, können

sich über „Go-International“ den Markteinstieg in bis zu zwei Län-dern weltweit fördern lassen – bis zu einem max. Förderbetrag von 12.000 Euro. Dienstleistungsun-ternehmen werden auch innerhalb Europas gefördert.

Go Silicon Valley: Dabei besteht für IT-Firmen die Mög-lichkeit, für drei Monate ein Büro im berühmten und bedeutenden Industrie-Standort Silicon Valley in Kalifornien zu betreiben und damit Kontakte mit Unternehmen vor Ort zu knüpfen.

Go Cambridge: IT-Firmen können sich 2014 (Bewerbung bis 5. Novem-ber 2013) ebenfalls für drei Monate in einem IT-Cluster im britischen Cambridge niederlassen. +

TechnologiebeauftragteDas Referat für Internationale Technologiekoopera-tion der Außenwirtschaft Austria verfügt dank seiner Technologiebeauftragten über Ansprechpartner in den zukunftsträchtigsten Märkten der Welt.

Die Aufgaben des Technologieexperten vor Ort umfassen vor allem:

– Netzwerkaufbau vor Ort

– Erstellung von Branchenberichten

– Positionierung österreichischer Technologie auf dem Auslandsmarkt

– Bearbeitung österreichischer Technologiean- und -nachfragen

– Kontinuierliche Berichterstattung nach Österreich

– Positionierung Österreichs als Forschungsstandort

– Abwicklung von technologiebezogenen Veranstaltungen

Jedes Jahr veranstaltet die WK Tirol ein bis zwei Exportwerkstätten – Schnellkurse, in deren Rahmen das Thema Export in fünf bis sechs Modulen vorgestellt wird. Die Werkstätten finden in der WK Tirol in Innsbruck statt, zum Teil aber auch in den Bezirken. Die genauen Termine werden Anfang des kommenden Jahres online bekanntge-geben auf wko.at/tirol/aw. +

Attraktive Fördermöglichkeiten

Exportwerkstätten

Kontakt Abteilung AußenwirtschaftTel. 05 90 90 5/12 [email protected]/tirol/aw

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Wie sieht das nun eigentlich aus mit Produkthaftung, CE-Kennzeichnung oder der Betriebsanlagengenehmigung? Um sich bei und auch nach der Unternehmensgründung rechtlich auf sicheren Bahnen zu bewegen, helfen die Abteilungen der Wirtschaftskammer.

Mit rechten Dingen

CE-Kennzeichnung

Was bedeutet das CE-Zeichen?Durch diese innerhalb der EU gültige Kenn-zeichnung bringt der Hersteller in Eigenverant-wortung den zuständigen Behörden gegenüber zum Ausdruck, dass sein Produkt den ein-schlägigen Rechtsvorschriften und technischen Spezifikationen entspricht. Sie ist als Marktzu-lassungszeichen und nicht als Herkunfts-, Quali-täts-, Güte- oder Normkennzeichen anzusehen.

Welche Produkte fallen unter die CE-Kennzeichnung?Alle Produkte, die in den Anwendungsbereich von Richtlinien fallen, die diese Kennzeichnung vorsehen, und für den EU-Markt bestimmt sind, müssen zwingend das CE-Zeichen tragen. Gel-ten für ein Produkt mehrere CE-Richtlinien, so bedeutet die Kennzeichnung, dass Konformität mit sämtlichen Richtlinien besteht.

Wer ist für die CE-Kennzeichnung verantwortlich?Grundsätzlich der Hersteller, es kann aber auch sein Bevollmächtigter in der EU bzw. im EWR (mit Norwegen, Island, Liechtenstein) sein, in manchen Fällen auch der Erstimporteur in der EU (je nach Richtlinie). Der Hersteller muss dafür nicht im EU-Raum ansässig sein. In Fällen, bei denen eine notifizierte Stelle einzuschalten ist, muss diese aber zumeist ihren Sitz in einem EU/EWR-Staat haben.

Wie ist die prinzipielle Vorgangsweise bei der CE-Kennzeichnung?– Vorgesehene Verwendung definieren– Für das Produkt geltende Richtlinien erheben– Zulässiges Konformitätsbewertungsverfahren

auswählen

– Analyse und Bewertung der Anforderungen laut Richtlinie

– Im Entwicklungs- und Herstellungsprozess erforderliche Maßnahmen treffen. Technische Unterlagen erstellen

– EG-Konformitätserklärung ausstellen– CE-Kennzeichnung anbringen

Wie ist das CE-Zeichen anzubringen?Grundsätzlich auf dem Produkt selbst oder dem daran befestigten Schild. Ist das aufgrund der Art des Produkts nicht möglich oder sinnvoll, wird es auf der Verpackung (falls vorhanden) und den Begleitunterlagen ange-bracht, sofern die Richtlinien diese Unterlagen vorsehen. In jedem Fall muss das CE-Kennzeichen gut sichtbar (mindestens 5 mm groß), leserlich und dauerhaft angebracht werden. +

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Was ist eine Betriebsanlage?Betriebsanlagen sind Gebäude, Räume, Freiflächen, betriebliche Einrichtungen und Anlagen, die regelmäßig der Gewer-beausübung zu dienen bestimmt sind. Eine Genehmigungspflicht entsteht dann, sobald von dieser Gefahren für Gewerbetreiben-de, Mitarbeiter, Kunden oder Nachbarn ausgehen können. Die Gewerbeordnung sieht vor, dass für solche gefahrengeneigte Betriebsanlagen eine Genehmigung bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu erwirken ist.

Was muss man beachten?Vor Errichtung und Inbetriebnahme einer laut Gewerbeordnung genehmigungspflichtigen

Betriebsanlage – sowie bei wesentlichen Änderungen einer bereits bestehenden Betriebsanlage – ist ein Genehmigungsver-fahren einzuleiten. Ansonsten besteht die Gefahr einer Betriebsschließung bzw. eines Strafverfahrens.

Betriebsanlagenberatung – Angebot der WK– Beratung bei der Erstellung der

Einreichunterlagen – Bereitstellung von Mustervorlagen – Checklisten für die Eigenüberprüfung

gem. §82b GewO – Information zu Brandschutz, Emission,

Vexat usw. – Unterstützung im Behördenverfahren +

Produkthaftung

Für welche Schäden ist einzustehen?Die Produkthaftung umfasst Personenschäden und Sachschäden, die durch Fehler verursacht werden, welche das Produkt beim Inverkehr-bringen hatte. Personenschäden werden ohne Unterscheidung zwischen Verbraucher und Unternehmer uneingeschränkt ersetzt (kein Selbstbehalt). Der Sachschaden muss bei einer vom fehlerhaften Produkt verschiede-nen Sache eingetreten sein, wobei nur privat genutzte Sachen im Rahmen des Produkt-haftungsgesetzes (PHG) ersetzt werden. Bei privaten Sachschäden besteht ein Selbstbe-halt von 500 Euro.

Wer ist nach dem PHG haftpflichtig?Grundsätzlich trifft die Schadenersatzpflicht den Hersteller (Produzenten von End- und Teilpro-dukten bzw. Grundstoffen), den Quasi-Hersteller (das sind Unternehmer, die fremdproduzierte Produkte mit ihren Erkennungszeichen, Namen, Marke etc. versehen) und den Importeur, der das Produkt erstmals zum Vertrieb in den europäi-schen Wirtschaftsraum bzw. die EU eingeführt und hier in den Verkehr gebracht hat. Es kann jedoch auch ein Händler haftpflichtig werden, wenn für den Geschädigten der Hersteller oder Importeur nicht festgestellt werden kann.

Wer kann im Rahmen des PHG Schadenersatz begehren?Von der Schutzwirkung sind nicht nur die einzelnen Vertragspartner erfasst, sondern auch unbeteiligte Dritte („innocent bystander“).

HaftungsausschlüsseFolgende Haftpflichtbefreiungen kommen in Betracht:– Der Hersteller oder Importeur beweist,

dass das Produkt nicht von ihm in Verkehr gebracht wurde (z. B. das Produkt wurde aus dem Werk gestohlen).

– Der Hersteller, Importeur oder Händler kann nachweisen, dass das Produkt im Zeitpunkt des Inverkehrbringens keinen Fehler hatte, wobei dabei kein voller Beweis (Wahrschein-lichkeit genügt) zu erbringen ist.

– Der Fehler des Produkts ist auf die Einhaltung zwingender Rechtsvorschriften zurückzufüh-ren, die im Zeitpunkt des Inverkehrbringens gegolten haben.

– Das Produkt entsprach im Zeitpunkt des Inverkehrbringens dem Stand der Technik, sodass zu diesem Zeitpunkt der Fehler nicht als solcher qualifiziert werden konnte.

Wie lange können Ansprüche aus der Produkthaftung geltend gemacht werden?Der Schadenersatzanspruch aus der Produkt-haftung verjährt drei Jahre nach Kenntnis von Schaden und Schädiger, jedenfalls nach zehn Jahren ab Inverkehrbringen des schadensverur-sachenden Produkts. +

Betriebsanlagengenehmigung

Stichwort: NormenNormen sind mit der Produkthaftung sowie der CE-Kennzeichnung verschränkt. Mitglieder der Wirtschaftskammer können bei der Sparte Industrie unter Angabe der genauen Nummer Einschau in Normen halten. Recherchen, Ausdrucke oder Zusendung sind nicht möglich.

Aus der Praxis

Ing. Peter Grassmayr, Grassmayr Glockengießerei

„Als ältester Familienbetrieb Tirols ist Innovation wichtig, um auch in der Zukunft top zu sein. Für unsere neueste Entwicklung der Tiroler-Wellness-Schale hat uns die Wirtschaftskammer in den Bereichen der weltweiten Patentierung und des interna-tionalen Designschutzes sehr geholfen. Die vielen kleinen Details, die entscheidend für das idealste Patent sind, haben uns geholfen, den internatio-nalen ‚Bürokratiedschungel‘ erfolgreich zu meistern.“

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Bildung bringt’s„Wissen ist für immer“ – so lautet der Slogan des Wirtschaftsförderungsinstituts. Getreu diesem Motto hat das WIFI Tirol über sein Unternehmerzentrum ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm für Einsteiger und erfahrene Unternehmer im Angebot.

I m WIFI Unternehmerzentrum gibt es für jeden maß-geschneiderte Weiterbildungsangebote – ob Gründer, Kleinstunternehmer, mittlere oder große Betriebe. Dabei stehen unter anderem Seminare und Work-

shops zu Gründung, Businessplan, Innovationsthemen oder Kooperationskompetenz auf dem vielfältigen Programm.

Raum für Innovation und VernetzungIm Unternehmerzentrum ist alles auf die Ansprüche der Tiroler Wirtschaftstreibenden zugeschnitten:

1. Die Räume. Wenn es eine Atmosphäre gibt, in der Wissen gedeihen kann, dann hier. Atemberaubende Aus-sichten auf die Berge regen die Kreativität an und lassen den Gedanken freien Lauf. Die topmodern eingerichteten Räume bieten für jeden Anlass das passende Ambiente.

2. Die Unternehmensgröße. Das Unternehmerzentrum sieht vielleicht auf den ersten Blick so aus, als ob es nur für Großbetriebe gemacht worden wäre. Doch das ist weit gefehlt. Größe ist kein Kriterium in der Wirtschaftswelt von heute. Dort zählen Geschwindigkeit, Innovationskraft und Beweglichkeit.

3. Die Entwicklungsphase. Unternehmen verändern sich. Bei der Gründung entstehen andere Herausforderun-gen als bei der Ausweitung auf neue Märkte. Die Einstel-lung des ersten Mitarbeiters erfordert andere Instrumente als die Entwicklung neuer Produkte. Am Unternehmer-zentrum finden Unternehmer und Führungskräfte Unter-stützung in jeder Phase ihres Betriebes.

4. Das Bildungsangebot. Das Angebot ist vielfältig: Ob Coaching, Begleitung, Seminare, Workshops, Lehr-gänge, Club-Abende, Foren – am Unternehmerzentrum ist alles möglich. Trotzdem gibt es einen Nenner: das hohe Qualitätslevel und den durchgängigen Praxis-bezug. Und die Tatsache, dass Lehren und Lernen stets auf Augenhöhe passieren.

5. Die Philosophie. Frontalunterricht und selbstver-liebte Vorträge haben hier nichts verloren. Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist der breite Raum, der dem Netzwerken eingeräumt wird. Lernen ist das eine – der wesentliche Mehrwert gegenüber anderen Bildungs-einrichtungen besteht im unternehmerischen Erfah-rungsaustausch und der Vernetzung von Führungs-persönlichkeiten. +

Das Unternehmerzentrum des WIFI Tirol – das passende Ambiente für Innovation und Vernetzung

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WIFI Excellence-ProgrammAus Freude am Besserwerden: Das Fünf-Sterne-Programm für alle Tiroler Unternehmen!

Sie wollen Ihr Unternehmen weiterentwickeln? Mehr Qualität, mehr Reife und mehr Erfolg erzielen? Mit einem Wort: Excellence? Dann sind Sie beim WIFI Excellence-Programm richtig. Mit diesem Programm werden Sie Schritt für Schritt zum Champion. Das WIFI Excellence-Programm zeigt die Stärken und Schwächen Ihres Un-ternehmens auf. Und liefert ganz konkrete, praxisnahe Handlungs-empfehlungen für laufende Verbesserungen in allen Unternehmens-bereichen. Excellence ist Checkliste, Handbuch und Philosophie in einem. Step by Step – bis hin zum Fünf-Sterne-Betrieb. Gut – besser – excellent. Noch nie war der Weg an die Spitze so einfach.

WIFI Excellence-Programm BASISMODULIm Excellence-Basismodul lernen Sie die Methode kennen, mit der Sie ihr Unternehmen weiterentwickeln. Mit einer Checkliste finden

Sie rasch heraus, wo Ihr Unternehmen steht. In allen vier Bereichen, die für Ihren Betrieb wichtig sind: Teamchef, Erwartungen der Kun-den, Mitarbeiter, Prozesse. Im Basismodul werden Ihnen praxistaug-liche Werkzeuge vermittelt, mit denen Sie selbst Ihr Untenehmen kontinuierlich verbessern. Das Geniale am Excellence-Programm ist, dass es so einfach ist und Sie Schritt für Schritt dabei unterstützt, Ihr Unternehmen dorthin zu bringen, wo Sie es haben wollen.

Termin: Dienstag, 19. November 2013, 17.30 Uhr – 21 Uhr

Kostenlos für Mitglieder der Wirtschaftskammer Tirol!Die Teilnehmer erhalten schriftliche Unterlagen zum WIFI Excel-lence-Programm zur sofortigen Anwendung bzw. späteren Vertie-fung in den vier Spezialmodulen. +

Beispiele des WIFI-Bildungsprogramms für innovative Unternehmer

Sicher gründen!Sie haben eine brillante Geschäftsidee? Sie beabsichtigen, ein neues Marktsegment zu erschließen? Oder planen Sie, mit einem Kooperationspartner ein innovatives Produkt zu entwickeln und zu vertreiben? In diesem Seminar haben Sie die Möglichkeit, einen professionellen Businessplan zu erstellen. Am Ende präsentieren Sie Ihre Geschäftsidee und erhalten ein Feedback von WIFI-Experten. +

Mehr Erfolg mit weniger AufwandGeneralisten unterliegen einem harten Wettbewerb. Wenn sich das Leistungsangebot Ihres Unternehmens nicht von jenem der Mitbewerber unterscheidet, so entscheidet der Kunde nach dem günstigsten Preis. Die Alleinstellung in einer erfolgversprechenden Marktlücke sorgt dafür, dass die Erfolge zunehmen und die Anstrengungen abnehmen. In diesem Workshop erhalten Sie Impulse, die Vorteile von Spezialisierung zu erkennen, und werden dazu angehalten, über Ihre Stärken und die Stärken Ihres Betriebes zu reflek-tieren. Stärken weisen den Weg zu profitablen Marktnischen, die durch Spezialisierung erfolgreich besetzt werden können. +

Kommunikation zwischen Banken & Unternehmern!Die wirtschaftlichen Turbulenzen der jüngsten Vergangenheit haben den Zugang zu Fremdkapital für Betriebsmittel und Inves-titionen für klein- und mittelständische Unternehmen zunehmend erschwert. Vor diesem Hintergrund kommt dem Beziehungsma-nagement mit Banken und potenziellen Kapitalgebern elementare Bedeutung zu. +

Kontakt Infos und Buchung Bildungsprogramm: [email protected] Weitere Informationen erhalten Sie auf www.tirol.wifi.at.

Wissensmanagement„Wissen“ steckt vor allem in den Händen und Köpfen von Menschen. Wissen knüpft ein Netz aus Theorie und Praxis, mit dem konkrete Prob-leme gelöst werden können. Wenn dieses Wissen durch Pensionierung oder Kündigung verloren geht, kostet das viel Zeit und Geld. Es gibt Möglichkeiten, das Know-how und die Fähigkeiten der MitarbeiterInnen zu erkennen, zu erhalten und für andere verfügbar zu machen. +

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Kreative Köpfe braucht das Land. Daher ist man in der Wirtschaftskammer Tirol und beim Förderverein Technik Tirol bemüht, das Bewusstsein für technische Berufe zu erhöhen sowie vor allem Kinder und Jugendliche für innovative Themen zu begeistern.

Ab in die Zukunft

Erfindermesse

D ie Innsbrucker Herbstmesse bietet jedes Jahr den perfek-ten Rahmen für alle kreativen

Tiroler und Tirolerinnen – denn hier bekommen sie mit der Design- und Erfindermesse die optimale Plattform geboten, um ihre Ideen einem breiten Publikum zu präsentieren. Heuer fand die dritte Erfindermesse, auf der auch der Inno vationspreis vergeben wurde, von 2. bis 6. Oktober statt. „Auf der Messe stellen wir unsere Beratungsleistungen im Bereich Innova-tion vor. Heuer haben wir den Weg des Erfinders mit visueller Unterstützung aufgezeigt: Ausgehend von einer Idee geht es weiter zum Schutz der Idee durch Patent oder Copyright, zu Finanzierung und Förderungen, Zusammenarbeit und Kooperation, Rechtsfragen und schließlich zum Export“, berichtet Gernot Bock von der Abteilung Innovation und Technologie der WK Tirol.

WK für KreativeDamit ein kreativer Tiroler Kopf am Ende seines Weges ein funktionierendes Produkt, das geschützt ist, bei dem die Finanzierung passt und das man im Ausland vertreiben kann, vorfindet, stehen die diversen Anlaufstellen der Wirtschaftskammer zur Verfügung. „Alle drei bisherigen Erfindermessen waren sehr gut besucht, man sieht, dass Innovation in Tirol ein wichtiges Thema ist. Wir versuchen durch die Messe, insbesondere junge Menschen für technische Berufe zu begeistern – ich denke, da sind wir auf einem guten Weg“, konstatiert Bock.

www.herbstmesse.info +

D er Verein wurde 1995 gegründet, um den ersten technischen Fach-hochschulstudiengang in Tirol „Verfahrens- und Umwelttechnik“ zu

gründen. Im Jahr 2001 wurde der Studiengang in das Management Center Innsbruck integ-riert, wodurch es zu einer Neuausrichtung des Vereins kam. „Uns geht es darum, technische Studiengänge zu fördern und mitzutragen und die technische Aus- und Weiterbildung auf allen Ebenen zu forcieren, um auch den Stellenwert in der heimischen Wirtschaft und Öffentlich-keit zu steigern“, erläutert Désirée Stofner, Geschäftsführerin des Fördervereins Technik.

Jede Menge KreativesSo werden beispielsweise das MCI, aber auch Höhere Technische Lehranstalten laufend unterstützt, etwa bei der Anschaffung von Maschinen. Ein wichtiges Projekt ist „Be the Best“: Bei diesem Wettbewerb prämiert der Förderverein alljährlich die besten Diplom- bzw. Facharbeiten von HTL-Schülern aus ganz Tirol. Die Gewinner werden stets auf eine Reise ein-geladen, dieses Jahr fuhr man nach Rom, 2014 wartet London. „Damit haben die innovativen Schüler aus verschiedenen HTL die Möglich-keit, sich kennenzulernen und zu vernetzen. Jede Reise bietet auch immer ein technisches Rahmenprogramm“, so Stofner. Unter den 14 Einreichungen in diesem Jahr hatten die besten neun Mitte April die Gele-genheit, ihre Projekte einer Jury im Unterneh-

merzentrum des WIFI Innsbruck vorzustellen. Wichtig waren folgende Beurteilungskriterien: Idee, Kreativität, Interdisziplinärer Zusam-menhang − Rhetorik, Ausdruck, Präsentation, technischer Inhalt, Umsetzung und Know-how. Nicht nur die Gewinnerprojekte, sondern alle eingereichten Arbeiten zeugten von großem technischen Verständnis und unter-streichen den hohen Wert der Ausbildung an den Tiroler HTL.

Für den aktuellen „Be the Best“-Wett-bewerb können interessierte HTL-Schü-ler ihre Themen noch bis Februar 2014 über die Website www.technik-tirol.at einreichen. +

Förderverein Technik Tirol

Der Förderverein in KürzeProjekte: Be the Best, Jugend forscht in der Technik, Unterstützungen und Förderungen von Diplomarbeiten und „technischen“ Ver-anstaltungen, HTL-Praktikumsbörse „Make the deal“

Vereinsmitglieder: WK Tirol, Arbeiterkam-mer, Land Tirol, IKB, TIWAG, WKT Ingeni-eurbüros, Stadt Innsbruck, Industriellenver-einigung; Förderer: Tiroler Tageszeitung

www.technik-tirol.at

Die Gewinner des „Be the Best“-Wettbewerbs 2013 mit den Mitgliedern der Jury

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Jugend forscht in der Technik: Auf den Spuren des kleinen Albert

D abei handelt es sich um einen Technikwettbewerb für Neun- bis 15-Jährige, der heuer ins dritte Jahr geht und von der WK Tirol sowie

vom Förderverein Technik Tirol getragen wird. Die Zielgruppe sind Schüler aus Hauptschu-len, Neuen Mittelschulen, AHS-Unterstufen, Allgemeinen Sonderschulen, Polytechnischen Schulen sowie dritten und vierten Klassen von Volksschulen. Zu gewinnen gibt es Geld und Sachpreise im Wert von über 4.000 Euro. „Wir wollen Kinder zunehmend für Technik begeistern und Berührungsängste abbauen, um dem Fachkräftemangel im technischen Bereich langfristig entgegenzuwirken“, erklärt Désirée Stofner, Geschäftsführerin des Fördervereins Technik, die Hintergründe.

Sprühende IdeenKreative Schülergruppen sind aufgerufen, eine Projektidee aus den Bereichen Technik, Chemie/Physik, Informatik/Mathematik oder Umwelt-technik/Energie zu entwickeln und einzurei-chen. Stofner: „Wir schauen dann, welche Ideen umsetzbar sind, die Kinder und Jugendlichen bekommen bis Ende Jänner eine Rückmeldung von uns. Bis Ende März haben die ausgewähl-ten Gruppen Zeit, uns eine kurze Projektarbeit plus Fotomaterial zu übermitteln. Dabei sollen sie beschreiben, was ihre Forschungsfrage war, wie sie an das Thema herangegangen sind,

was ihre Ergebnisse sind und wie es ihnen beim Projekt ergangen ist.“ Die innovativen Ideen werden als Schuljah-resprojekt mit einem Lehrer aufgezogen oder von einer Kleingruppe mit bis zu fünf Schülern plus Betreuung – z. B. durch einen Lehrer oder ein Elternteil – umgesetzt. „Ein Betreuer ist Grundvoraussetzung, wir wollen einen An-sprechpartner für die Kinder haben. Außerdem

Für den aktuellen „Jugend forscht in der Technik“-Wett-bewerb können interessierte Schüler ihre Projektidee noch bis 20. Dezember 2013 über die Website www.wko.at/tirol/jufotech einreichen. Wissens-wertes und alle Projekte der beiden letzten Jahre inklusive Film- und Fotomaterial gibt es auf www.wko.at/tirol/jufotech und www.facebook.com/kleinerAlbert.

ist dann mehr Durchhaltevermögen gegeben“, erörtert Stofner, die betont, dass die Ergebnisse der ersten beiden Wettbewerbsjahre eindrucks-voll gezeigt haben, wie viel Neugier, Forscher-geist, Können und Begeisterung in jungen Men-schen steckt. Unter den einfallsreichen Projekten waren etwa ein Papierfliegertest im Windkanal, die Programmierung einer Gütesiegel-App oder die Entwicklung eines Solar-Gokarts. +

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Kontakt

Unternehmensgründung und Kooperation:

– Broschüre Angels, Venture Capital & Co. – alternative Finanzierungen. Download-bar unter www.gruenderservice.at

– Broschüre Kooperationen in Forschung und Entwicklung. Downloadbar unter www.wko.at (WIFI Unternehmerservice/Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend)

– Businessplan-Software Plan4You Easy – kostenlose Planrechnung und Businessplan für Gründer. Downloadbar unter www.gruenderservice.at

Produktentwicklung und Technologie:

– Innovationsprüfstand – eine Software zur Bewertung Ihrer Innovationsideen. Downloadbar unter www.wko.at (WIFI Unternehmerservice)

– Broschüre CE-Kennzeichnung für Herstel-ler und Importeure. Downloadbar unter www.wko.at (WIFI Unternehmerservice/enterprise europe network)

– Broschüre Ökodesign-Richtlinie und Elektromotoren. Downloadbar unter www.wko.at (WIFI Unternehmerservice)

Schutz von geistigem Eigentum:

– Handbuch Das Kapital der Kreativen – Geistiges Eigentum und Finanzen. Down-loadbar unter www.creativwirtschaft.at

– Sammlung von 40 Standardanfragen zum Schutz und zur Verwertung von Erfindungen. Downloadbar unter www.EnterpriseEuropeNetwork.at

– Online-Dienst IPscore – kostenlose Access-Datenbank zur Bewertung und Verwaltung Ihrer Patentportfolios. Downloadbar unter www.epo.org

WKO-Publikationen, Lektüren, Links zum Thema Innovation

Ansprechpartner

Abteilung Innovation und Technologie

Wirtschaftskammer TirolMeinhardstraße 14, 6020 InnsbruckTel. 05 90 90 5/13 72wko.at/tirol/innovation

Abteilung Innovation und Technologie

DI Gernot Bock Tel. 05 90 90 5/13 71 [email protected]

Förderservice

Michaela GüttlerTel. 05 90 90 5/13 83 michaela.gü[email protected]

Abteilung Außenwirtschaft

Mag. Gregor Leitner Tel. 05 90 90 5/12 93 [email protected]

Unternehmerservice

Mag. Wolfgang Teuchner Tel. 05 90 90 5/13 80 [email protected]

Gründerservice

Robin WolfTel. 05 90 90 5/14 13 [email protected]

Junge Wirtschaft

Sabine WiesfleckerTel. 05 90 90 5/13 59 [email protected]

Wirtschaftsrecht

Mag. Alois Wimmer Tel. 05 90 90 5/12 61 [email protected]

Betriebsanlagen

Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Ingobert Knapp Tel. 05 90 90 5/13 73

Wifi

Andrea CzernyTel. 05 90 90 5/72 72 [email protected]

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DESIGNER.

FORSCHER.

UNTERNEHMER.

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