Im Ei+mond a. U. 153 Nr. 14greifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_14.pdf · 2012. 1. 10. · 11....

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Im Ei+mond a. U. 153 Nr. 14 Aus dem Inhalt: Zum Jahreswechsel S. 2 Jahresrückblick S. 3 Ritterschlag S. 6 Ritterschlag am Castell „Am schönen Bronnen“ – ein Epilog S. 8 Ritterschlag S. 9 Wenn die Birne glüht S. 10 Ausrittsbericht „Kristall von Tirol“ S. 11 Aus der Geschichte Urschlarafas S. 14 Wenn man mich früge … S. 16

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  • Im Ei+mond a. U. 153 Nr. 14

    Aus dem Inhalt:Zum Jahreswechsel S. 2 Jahresrückblick S. 3 Ritterschlag S. 6 Ritterschlag am Castell „Am schönen Bronnen“ – ein Epilog S. 8 Ritterschlag S. 9 Wenn die Birne glüht S. 10 Ausrittsbericht „Kristall von Tirol“ S. 11 Aus der Geschichte Urschlaraffi as S. 14 Wenn man mich früge … S. 16

  • Mitteilung der RedaktionVerteilung der Reychspostille

    Die Ausgabe der Reychspostille wird nach ihrem Erscheinen wäh-rend der Sippung an die anwesenden Sassen persönlich übergeben. Interessierte Sassen können die Reychspostille auch auf unserer Homepage einsehen.

    Hompage des Castells „Am schönen Bronnen“ (375):http//:www.greifensteynburg.at

    Sassen, die keine Internetverbindung besitzen oder bresthaft sind, können die Reychs-Postille beim Kantzlerambt bestellen.

    Impressum:Schönbronner-Reychs-Postille

    Redaktion: OR des Castells „Am schönen Bronnen“ (375)Chefredakteur, Layout und Gestaltung: Lerari der museologische Hexa schmied (375)Vertrieb: persönlich nach Erscheinen während der Sippungen.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dessen persönliche Meinung wieder und nicht zwangsläufi g die von Herausgeber und Redaktion. Beiträge sendet bitte an : [email protected]

    Zum Jahreswechsel

    – 2 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    Die Jahreszahl wird fortgeschriebenund heißt jetzt eins fünf drei.Schlaraffi a ist gleich gebliebenund wirkt doch jung und neu.

    Die Zeit, die hinterlässt zwar Zeichen,vor allem im Gesicht.Und neigt das Alter auch zu Streichen,es unterkriegt uns nicht!

    Denn wenn ein Vortrag mit viel Klasseuns köstlich amüsiert,dann kommt es vor, dass dann der Sassedas Zipperlein nicht spürt.

    Doch auch allein die Atmosphäre,die wir so schrecklich gern!Wenn diese nicht so freundlich wäre,bliebe man öfter fern.

    Der Korpus macht uns zwar zu schaffen,was aber nicht viel heißt.Denn nach wie vor ziert den Schlaraffenein äußerst wacher Geist.

    Solange noch Gedanken blühenim Sinne des Uhu,solang nimmt man in Kauf die Mühenund gönnt sich keine Ruh!

    So geht es fort, das frohe Treiben,des Uhus schönes Fest.Drum lasset uns Schlaraffen bleibensolang das Hirn uns lässt!

    Rt Spät Ikarus

  • JAHRESRÜCKBLICK

    WINTERUNG a. U. 152/1531. 10. – 31. 12. a. U. 152

    – 3 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 1411. Eismond a. U. 153

    fertig und wollen verspeist werden. Nach dem ful-minanten Leberwurstschmaus werden zwei Freun-den, Ritter Rotzbremserl und Ritter Baju Wiener, als Trostpfl aster für ihre erlittenen Kränkungen der Orden der gekränkten Leberwurst und der Titel Leberwurstritter verliehen. Eine heitere Fech-sungsfolge lässt diese Sippung fröhlich ausklingen.

    Wieder eine Feststsippung, unserem Patri-arch Ritter Dialekterl wird der Großur-sippenorden verliehen. Neunzehn Freunde geben unserem Patriarchen das Ehrengeleit. Unser Bot-schafter und Mitglied des SRA, Ritter Ras Port überreicht mit einer ausgewogenen und heiteren Laudatio unserem Freund den Großursippen orden.

    Ein weiterer Höhepunkt dieser Sippung ist die Verlesung der Ritterarbeiten unserer Junker Fritz und Robert. Beide Arbeiten fallen zur Zufrieden-heit des Reyches aus, nun steht dem kommen-den Ritterschlag nichts mehr im Wege. Mit einer

    In dieser Winterung, Sippungstag Mittwoch, werden die Sippungen 1104–1131 abgehal-ten. Das Reych beginnt diese Winterung, Stichtag 01. 10. a.U. 152, mit einem Sassenstand von 21 Sassen: 17 Ritter, 1 Knappen und 3 Junker. 66,0 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt des Reyches.

    Ruhig beginnt diese Winterung mit der Eröff-nungs-Schlaraffi ade, abgesehen von einigen „Holperchen“ unserer fungierenden Herrlichkeit, eine schöne aber schwach besuchte Sippung.

    Sippung der gekränkten Leberwurst, 23 Ein-ritte. Unsere Burggräfi n drängt uns durch den ambtlichen Teil, denn die Leberwürste sind

  • – 4 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    Homage auf unseren Patriarchen, gebracht von unserem ER Reimmichl, endet diese erinnerungs-würdige Sippung.

    Ahallafeyer, wir gedenken all unserer Freunde mit denen wir gemeinsam ein Stück unseres Lebensweges gegangen sind.

    Endlich wieder ein Ritterschlag in unserem Reych. Die Junker Fritz und Robert werden gerittert.

    Herrlichkeit Lerari celebriert den Ritterschlag mit würdigem ernst. Junker Fritz wird zum Ritter „Münzerl von der Rolle“ und Junker Robert zum Ritter „Magies-Topheles der Verhechsende“, ge-schlagen.

    Als Rittergeschenk übergibt uns Ritter Mün-zerl ein neues Schmierbuch und Ritter Magies- Topheles übergibt dem Reych eine Bro-schüre über Hofnarr Fröhlich. Reichlich Labung und Atzung wird uns geboten. Eine heitere und fast ausgelassene Fechsungsfolge erfreut uns.

    Wenn die Birne glüht, eine lustige Sippung. Unser Patriarch Ritter Dialekterl hat für diese Sippung eigene Ahnen geschaffen. In aus-gebrannte Glühbirnen hat er in mühseliger Ar-

    beit kleine Landschaften mit Uhus geschaffen. Wenn man dabei bedenkt, dass unser Freund dies alles nur mit der linken Hand bewerkstelligt, da seine

    rechte Körperhälfte durch einen Schlaganfall gelähmt ist, kann man diese Ahnen wohl als über-aus wertvoll und bemerkens wert ansehen. Drei-zehn Freun de

    sind bei dieser Sippung anwe-send, der „güldene Ball“ fl iegt durch den Saal, die Rostra kommt nicht zur Ruhe, denn alle anwesenden Freunde wollen diesen wunderbaren Ahnen erwerben.

    Diesmal haben wir wirklich ein volles Pro-gramm in unserer Sippungsfolge, Unser Ehrenritter Struwwelpeter celebriert uns einen Krambambuli, diesmal ganz leicht, denn wir müs-

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    „Vieledler Fungierender, man macht doch den Ritter-schlag mit fl acher Klinge!“

  • – 5 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 1411. Eismond a. U. 153

    sen auf unsere Freunde auf-passen, die mit dem Benzin-ross eingeritten sind. Wehmütig werden wir an unseren Freund weiland Ritter Mör-Tell erin-nert, der uns vor langer Zeit ebenfalls einen

    Krambambuli celebriert hat.

    Reychsausritt in das hohe Reych Hippolytana, leider nehmen nur 6 Sassen an diesem Ritt teil. Es wird uns eine heitere Sippung geboten, aber dennoch taucht wieder die Frage auf, sollen wir wieder einen Reychsausritt in unsere Sippungs-folge aufnehmen? Aber wie dieser Ausritt gezeigt hat, scheint es nicht mehr tunlich zu sein.

    Leider entfällt die Sippung „ES Lumpazi“, Johann Nestroy, unser OK, Ritter Lerari, ist derzeit profan so überlastet, dass er sich nicht vor-bereiten kann. Die dafür abgehaltene „Wald und Wiesen-Sippung“ erfreut sich großer Beliebtheit, viele Freund sind eingeritten und genießen die An-nehmlichkeiten unserer Burg.

    Christmond-Schlaraffi ade, elf Freunde sind zu uns gekommen, wie immer sind unsere Schlaraffi aden sehr gefragt, da sie sehr kurz ab-gehandelt werden und anschließend ein heiterer und musikalischer Fechsungsteil folgt. Über zehn Fechsungen und Vorträge erfreuen die anwesende Sassenschaft.

    Uhubaumfest, unsere treuesten Freunde sind mit ihren Burgfrauen in unserer festlich ge-schmückten Burg anwesend. Leider nistet Oho in unserer Nähe, fünf Freunde, die immer an unserem

    Uhubaumfesten teil-nahmen, können we-gen Bresthaftigkeit diesmal nicht anwe-send sein. Nach einem sehr kurzen ambt-lichen Teil und dem entzünden des Uhu-baumes erfreut die anwesenden Freunde und Burgfrauen eine nicht enden wollende

    Vortragsreihe, auf-gelockert durch Zau-bereien und wunder-schöne musikalische Gesangsdarbietungen. Leider kommt die Mitternachts stunde viel zu früh und eine besinnliche und vor allem familiäre Sip-pung neigt sich dem Ende entgegen.

    Letzte Sippung der Jahrung a.U.152, „Sippung für Unentwegte, die längste Nacht“. Unser Archivar Rt Bürokratikuss hat für diese Sippung sein Archiv geöffnet und bietet einige seiner Schät-ze zur Besichtigung an. Urschlaraffi sche Orden und Ahnen, Reychsbearbeitungen, Helme und Schärpen von versunkenen urschlaraffi schen Reychen. Eine große Anzahl von Freunden, darunter auch Archi-vare aus den umliegenden Reychen, sind bei dieser Sippung anwesend, um die dargebotenen Exponate einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Die Sippung selbst wird von unseren OK Ritter Lerari locker und heiter celebriert. Eine interessante Fech-sungsfolge, mit sehr guten musikalischen Beiträgen erfreut alle Anwesenden. Rt Bürokratikuss

  • – 6 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    Endlich war es wieder soweit. Im Castell „Am schönen Bronnen“ fand, nach sechs derer Jahrungen wieder ein Ritterschlag statt. Zwei Jun-ker wurden für würdig befunden, die höchste Aus-

    zeichnung eines Schlaraffen zu erhalten. Junker Fritz der Monitäre, eingeführt durch unseren Hofnarren Rt Plomberl, ist seit 30.01.a. U. 149 Sasse unseres Reyches. Er hat durch seine Fech-sungen, Protokolle und zuletzt als Gewinner der Junker-Ahnenkette des HR Burckhardia bewiesen, dass er das schlaraffi sche Spiel beherrscht. Junker Robert der Verzauberer, eingeführt durch OK Unser Fürst Ritter Lerari, ist seit 13.01. a. U. 151 Sasse des Castells „Am Schönen Bronnen“. Mit seinen Zauberkünsten hat er in unserer Burg und in den anderen Reychen, wo er einritt, die Sassen-schaft begeistert. Die Ritterarbeiten von Jk Fritz: „Kann ein profaner Finanzfachmann EU-Hilfe für Schlaraffi a urgieren“, und von Jk. Robert: „Hofnarr Fröhlich, ein Vorläufer schlaraffi scher Hofnarren“, waren ausgezeichnete Fechsungen.

    Viele Knappen, Junker und Ritter aus fern und nah sind in unsere Burg eingeritten, um dem feierlichen Spiel beizuwohnen.

    Mit dem Tamtamschlag, einer Fanfare und Verlesung des Reyches Bulle durch den He-rold begann der Festakt. OK Unser Fürst Lerari, mit

    dem Hermelorum bekleidet, fungierte und leitete die Zeremonie gemäß Spiegel und Zeremoniale und schlug schließlich Jk. Fritz und Jk. Robert zu Rit-tern. Als Ritternamen haben sich Jk.Fritz: Münzerl von der Rolle, und Jk. Robert: Magies-Topheles der Verhechsende gewähl und führen von nun und für immerdar diese Namen.

    Zwei Junker sind fl ügge geworden und entzo-gen sich der Gewalt des Junkermeisters, sie müssen von nun an selbst pönen, können zu Duellen gefordert werden und brauchen bei Wortmeldungen nicht mehr um die Worte über den Gestrengen bit-ten. Sie sind für ihr Tun und Handeln selbst verant-wortlich.

    Ritterschlagam 9. Windmond a. U. 152

    Jk. Robert der Verzauberer und Jk. Fritz der Monitäre.

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    Jk Robert der Verzauberer und Jk Fritz der Monitäre

  • – 7 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 1411. Eismond a. U. 153

    Die Junkermeister, die sie ausgebildet haben – Rt. Schiefer, Rt. Elliott und Rt. Sche-Toni – können stolz sein, aus Rohdiamanten Brillanten geformt zu haben.

    Nach dem Festakt gab es das obligate Dankesgestammel, wobei Rt. Münzerl die Rittersleute unseres Reyches besang und von Jk. Otto auf der Laute begleitet wurde. Rt. Magies-Topheles bedankte sich bei den Sassan des Reyches

    und beim Gestrengen und hat in seiner Fechsung dem Junkermeister Rt. Sche-Toni ein Schwert durch den Hals gestoßen ohne, Uhu sei Dank, ihn zu ver-letzen. Er wollte damit beweisen, dass ein Junker-

    meister unverletzlich ist. Danach begann die Gra-tulationskur. Die beiden Jungritter gaben bekannt, dass sie alle Sassen zu Atzung und Labung einladen.

    Als Geschenke für das Reych übergab Rt. Münzerl von der Rolle ein neues Schmier-buch an die fungierende Herrlichkeit und Rt. Magies-Topheles spendete ein Büchlein über Hof-narr Fröhlich, das er an alle anwesenden Sassen aus-teilte und dem Thron eine große Anzahl überließ.

    Mit dem Fechsungsteil und der üblichen Schlußzeremonie ging ein denkwürdiger Tag unseres Reyches zu Ende.

    Ich wünsche den Jungrittern alles Gute auf ih-rem schlaraffi schen Lebensweg und hoffe, dass sie mit genau so viel Engagement an den Sippungen teilnehmen wie als Junker.

    LuluRt Sche-Toni

    Der „unverletzbare“ Junkermeister Sche-Toni.D l b “ J k i S h T i

  • – 8 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    Ritterschlag am Castell „Am schönen Bronnen“ –

    ein Epilog

    Mit dem Ritterschlag erreicht ein Schla-raffe bekanntermaßen gemäß Spiegel den höchsten Stand in Schlaraffi a. Konkret standen am 9. Windmond dieses Jahres zwei Junker vor dieser Standeserhöhung: Jk Fritz und Jk Robert.

    Rein äußerlich könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein: Jk Fritz groß, schlank und von eher ruhiger Natur, dage-gen Jk Robert klein, gedrungen und ein aus-gesprochen extrovertierter Typ. Nicht über-raschend daher ist es, daß Jk Fritz die Zeit an der Junkertafel um mehr als ein Jahr länger genoß als Jk Robert, der diese Phase in kür-zest möglicher Zeit absolvierte.

    Beiden zu eigen jedoch ist die unbe-dingte Identifi kation mit den schlaraf-

    fi schen Idealen und schlaraffi scher Wesens-art. Dies wurde anläßlich der vorangehenden Prüfungen und der Ritterarbeiten, aber auch immer wieder durch ihre Fechsungen in den Sippungen bestätigt.

    An dem für den Ritterschlag festge-setzten Uhutag fanden sich in unserer Burg 14 eigene Sassen sowie 30 Sassen be-freundeter Reyche ein. Darunter befanden sich immerhin 9 K und J, 20 Ritter sowie je ein Mitglied von SRA und ASR. Damit war dem feierlichen Anlass der ihm geziemende würdige Rahmen gegeben.

    Nach Eröffnung der Sippung durch OK Rt. Lerari wurde der amtliche Teil rasch und ohne nennenswerte Verzögerungen durchgezogen, wobei eine zunehmend sich steigernde Spannung spürbar wurde, die schließlich mit dem Aufruf des Ceremonien-meisters und Verlesung der Reychsbulle durch den Herold im Eintritt in den Festakt des Ritterschlags mündete.

    Dieser Festakt wurde von der fungie-renden Herrlichkeit Rt Lerari in der im Ceremoniale vorgesehenen ernsthaften und weihevollen Form unter weitestgehen-der Befolgung des vorgegebenen Ablaufs vorgenommen. Doch hieße es, den UHU zu versuchen, wollte man eine völlig fehlerfreie Ritterschlagszeremonie verlangen.

    In seiner Festansprache betonte Rt Lerari die zentrale Bedeutung der drei Säu-len Schlaraffi as und gemahnte die künftigen Jungritter, weiterhin fl eißig am Sippungs-geschehen aktiv teilzunehmen. Nach Ablei-stung des Treuegelöbnisses wurde als natür-licher Höhepunkt der Zeremonie Jk Fritz zum

  • – 9 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 1411. Eismond a. U. 153

    Ritter Münzerl von der Rolle, und Jk Robert zum Ritter Magies-Topheles der Verhechs-ende geschlagen. Unter gewaltigem Jubel der anwesenden Sassenschaft und Absingen des Lulu-Praga-Liedes wurde ein den Jungrittern würdiger Festakt abgeschlossen.

    Damit war aber die Sippung noch lange nicht vorbei. Nach ausgiebiger Gra-tulationscour überreichten die Jungritter an-lässlich ihres Dankgestammels dem Reych ihre „Morgengaben“, nämlich Rt Münzerl ein neues Schmierbuch, und Rt Magies-Tophe-les eine selbst verfasste Broschüre über den bedeutendsten Hofnarren des 18. Jht., Josef Fröhlich, in ausreichend großer Aufl age für jeden Sassen. Darüber hinaus hatten sie noch eine Überraschung parat, nämlich das Reych

    Im Grund genommen sind wir Schlaraffen ein großer Kindergarten.

    Uhu sei Dank!

    In der Literatur hat’s schon lange Kinder gegeben, die nicht groß werden wollten. Peter Pan des schottischen Autors James Matthew Barrie ist ein Parade-beispiel. Der wurde ganz von selbst nicht erwachsen. Aber auch Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf schluckte

    einst eine Pille, von der behauptet wurde, sie verhindere die Adoleszenz.

    Eine Pille ist aber gar nicht nötig. Ein welt-weiter, humanistisch orientierter Bund hat diese Aufgabe übernommen.

    Ritterschlag

    auf die gesamte Atzung und Labung einzu-laden. Dies hatte wieder zur Folge, dass sich die Sassenschaft nicht lumpen ließ, und wäh-rend der Schlußzeremonie nochmals nam-hafte Beträge für ihre Konsumation in den Schnorrbeutel einwarfen, so dass letztendlich ein sensationeller Erlös von 150 Rosenobel dem Reychsschatz zugeführt werden konnte.

    Die Mitternachtsstunde war wirklich nicht mehr fern, als mit dem Tamtam eine Sippung geschlossen wurde, die nicht nur den beiden neuen Rittern, sondern allen anwesenden Sassen lange in Erinnerung blei-ben wird. Mit vorliegendem Bericht soll auch allen nicht Anwesenden der Eindruck eines gelungenen Ritterschlags vermittelt werden.

    Rt Onyx für Ungut

    Um ehrlich zu sein, erst ist es ein wenig abschreckend, wenn man – auch da-rauf vorbereitet – eine Sippung besucht. Da sitzen ältere, honorige Männer am Tisch, fühlen sich als Knappen, Junker oder Ritter, benehmen sich auch danach – und fi nden das gar nicht lächerlich! Erst nach und nach kommt man dahinter: Die meinen das ja gar nicht ernst. Und dann kommen einem immer wieder Zweifel: Meinen die das vielleicht doch ernst?

    Diese Ambivalenz zwischen Spaß und ernsthafter Bemühung macht den selt-samen Reiz der Schlaraffi a aus. Wenn einmal eine Fechsung in die Hose gegangen ist, kann man mit Fug und Recht sagen: „Es ist ja alles nur ein Spiel.“ Allerdings wird das Spiel mit einer Ernsthaftigkeit betrieben, die beein-druckt. Und besonders ernst genommen wird der Ritterschlag!

    Rr Spät Ikarus

    11 Eism

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    Eweidididddiddidddddidiiddddddddddddidddiiiddddddidiiidddddddiiies

  • – 10 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    Wenn die Birne glüht

    Schlaraffenleben oft durchziehenBirnen, die mitunter glühen.Solche sind recht oft zu sehen,welche unter Spannung stehenund somit in dunklen Zeitenstrahlend helles Licht verbreiten.Denn recht praktisch ist sie schondie Birne vom Herrn Edison.

    Ohne rußen, ohne rauchenkann man treffl ich sie gebrauchenhelles Licht zu praktizierenauf die Stöße von Papieren,die am End‘ mit wundervollenFechsungen bedeckt sein sollen.

    Doch die Zeit geht still vorbei.Statt einer Birne glühen zwei.Zwar logisch, dass die Birne glüht,die Spannung aus dem Netz bezieht.Doch ebenfalls am Glühen istdie, welche das Gehirn umschließtin welchem, ohne sich zu schonen,beträchtlich rattern die Neuronen.Wenn die Synapsen stark vibrieren,dann kann der Fechser deutlich spüren,dass auch die Birne sich erhitzt,die zwischen seinen Schultern sitzt.

    Enttäuschend ist dann das Erlebnis:Trotz heißer Birne kein Ergebnis,nichts steht auf dem Papier geschrieben,denn die Idee ist ausgeblieben.

    Mit Birnen anders umzugehenkann bei Schlaraffen auch geschehen.Einer zum Beispiel ist bekannt,der mag die Birnen ausgebrannt!

    Der sägt so eine Birne aufund trennt im weiteren Verlaufdie Fassung fachgerecht vom Glasund recht schlaraffi sch ist dann das,was in die alte Birne wirdan neuem Inhalt praktiziert.

    Das Kunstwerk eines Rittersmannes:Der Ritter Dialekterl kann es!Statt Glühdraht sitzt dann drin im Nuein stattlich prächtiger Uhu!

    Und als Ergebnis man dann sieht:Auch diese Birne dauernd glüht!Wobei der Grund sich schnell erweist:Sie wird erhellt durch Uhus Geist!

    Rt Spät Ikarus

    hl l b

  • – 11 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 1411. Eismond a. U. 153

    Ausrittsbericht„Kristall von Tirol“ a. U. 152

    Im Lenzmond a. U. 1-5-2 die Tiroler Reise,in Oenipontana, der Montag beginnt nicht

    leise.

    Trotz Schlaraffi ade war ein Chinese dort,ein Franzmann, ein Italiener – die Junkertafel

    am Wort.

    Aus dem Schlaraffenlatein wurd‘ eine neue Sprache gemacht

    Durch deren drei Akzente, wir haben hertzlich gelacht.

    In drei-sechs-drei am Dienstag im Zillertalfand die Sippung statt in Hotel Sonne’s Kon-

    ferenzsaal.

    Die Porta Tiroliae, die Mutter, hat die Sip-pung beehrt,

    und mir nachts die Rückfahrt nach Kufstein beschert.

    Junker Leo von der Mutter bekommt den Kristall von Tirol

    zwar jetzt nur für die Westentasche, glitzert trotzdem durch – voll.

    Die Sassen und Fechser aus nah und aus fernwar’n freudig dabei – so wie ich, der aus

    Wean.

    Schlag auf Schlag folgt am Mittwoch die Paixhanslia,

    die einreyt in Kufstein, wieder mehr als 50 Sassen da.

  • – 12 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    Heut werden die Lieder instrumental unter-stützt

    von vier Sassen aus drei-fünfzehn, unserer Freude das nützt.

    So werden gut 15 Fechsungen gebracht,das schlaraffi sche Volk scherzt und singt bis

    in’d Nacht.

    Die Kristall-von-Tirol-Urkund spricht von Gemarkungen wild,

    nichts anderes war zu erwarten – ein richtiges Bild.

    Lustige Junker, frohes Treiben und auch ich mit der Musi,

    den Orden gibt’s im Ostermond für mich in Pons Drusi!

    In all dieser Freud‘ vergaß ich mein Missge-schick,

    stopfte vorher rote Lehte in die Tasche, ganz dick.

    Und wie ich sie raushol am Bahnhof vom Depot

    ist alles überschwemmt und die Lehte beim Oho!

    So hab ich zwar gebracht mein Einrittsge-schwafel

    doch kam (rotgetränkt) ohne Lehte an die Junkertafel.

    Vindobona-Ausritt im Ostermond über Caran-tanische Gaue

    nach Bozen und Meran – wo Castrum Majen-se ich schaue.

    Wir kommen zur Burg – die halbe Dornbirna schon da,

    die Herrlichkeiten schaffen‘s, unterstützt vom AHA.

    Die turbulente Sippung munter und frisch,die Junkertafel beruhigt durch einen Quell-

    spender am Tisch.

  • – 13 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 1411. Eismond a. U. 153

    Rotkäppchen, der Junkermeister, immer ’ne Reychsmark deponiert

    am Thron, bevor er seine Schützlinge zur Rostra führt.

    So kehren wir noch mit den Klängen schöner Musi

    im Ohr zurück ins Reych Pons Drusi.Fünf Sassen werden hier mit dem Kristall von

    Tirol gekürt,

    ich natürlich dabei – ging alles heiter – wie geschmiert.

    Fünf Reyche voll Würde – die Sassen alle toll.

    Eigentlich klar im Heiligen Land Tirol!Lulu! Jk Otto

  • – 14 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    Ohne auf die Beweggründe der Gründung Urschlaraffi as einzugehen und ohne auf die damalige politische Situation Bedacht zu nehmen möchte ich als Chronist und Archivar meines Reyches Castell „Am schönen Bronnen“, All-RNr. 375, die Geschichte Urschlaraffi as be-leuchten und darlegen.

    Im Februar 1925 treffen sich Hofrat Franz Festl, Sasse des hohen Reyches Vindobona, (All-RNr.24), Ritter Dr. Accurat von Reychstreu und Feldmarschallleutnant i.R. Wilhelm v. Soppe, ehemaliger Sasse des hohen Reyches Vindobona, und Ritter Cotillon der Unentbehrliche. Bei dieser Zusammenkunft macht unter anderem Ritter Dr. Accurat, aus welchen Gründen auch immer, den Vorschlag, eine neue Schlaraffi a zu gründen, eine Schlaraffi a, die der damaligen politischen Situati-on angepasst war. Der Bekanntenkreis des Ritters Dr. Accurat, Mitglieder des „Dämmerschoppen „Verein altgedienter Beamten“ (A.a.B.), die an dieser Zusammenkunft ebenfalls teilnehmen, sind von dieser Idee begeistert und bereits am 30.03. a. U. 66/1 (1925) fi ndet die Gründungs sippung Ur-schlaraffi as statt. Es ist zugleich die Gründungs-sippung des Urschlaraffenreyches „Castellum Vindobonense“, RNr.01.

    Folgendes wird festgelegt:

    Vereinslokal: GreifensteynburgVereinsfarben: Weiß-rotWahlspruch: In literis et artibus voluptasZuletzt wurde noch die urschlaraffi sche Zeit-

    zählung festgelegt. Datum der Sippung: 30.03.a.U.66/01 (1925)

    Eine Eigenheit von Urschlaraffi a ist, dass sie

    ErbA Rt. BÜROKRATIKUSS

    unseres Archivars

    sich nie ganz von Allschlaraffi a lösen konnte, das war am besten in der Schreibweise des Datums erkennbar:

    A. U. 66/01; im 66. Jahr Allschlaraffi as / im 1. Jahr Urschlaraffi as.

    Auch durch die Übernahme des allschlaraf-fi schen Spiegels mit nur ganz geringen Abände-rungen, bleibt die Verbindung mit Allschlaraffi a bestehen.

    Am 23.04. a. U. 66/01 (1925) sanktioniert sich das Reych „Castellum Vindobonese“, RNr.01.

    Als Erkennungszeichen wird die Cotillon nadel eingeführt, eine Nadel mit gläsernem Kopf.

    Bald jedoch kommt es zu ersten Schwierig-keiten:

    Allschlaraffi a erhält Kenntnis von der Grün-dung Urschlaraffi as. Durch die Indiskretion der Druckerei, die den neuen urschlaraffi schen Spie-gel und Ceremoniale druckte, gelangt die hohe Praga in den Besitz eines solchen Spiegels. Die Di-stanzierung von Urschlaraffi a erfolgt umgehend. Ritter Devast und Ritter Hyp der hohen Praga streben einen Plagiatsprozess gegen Urschlaraf-fi a an. Es kommt aber zu keinem Prozess, denn dieser hätte wegen des Sitzes der hohen Praga in Prag, in tschechischer Sprache und vor tschechi-schen Gerichten abgeführt werden müssen. Auch will man vermeiden, dass dieser Prozess von der damaligen nationalen Presse hochgespielt wird, weil zwei deutschsprachige Vereine, die beide dem Prinzip der Freundschaft zu huldigen vor-geben, sich vor tschechischen Gerichten wegen eines „geistigen Diebstahls“ herumschlagen.

    Somit ist für Urschlaraffi a der Weg der künf-tige Entwicklung freigegeben.

    Das Reych wächst, die Burg wird zu klein, so dass im Lenzmond a. U. 67/02 (1926) mit der Errichtung einer neuen Burg begonnen wird, in der Gastwirtschaft Nagl „Zum braunen Hirschen“, Wien 4, Argentinierstraße 8.

    Mit der Burgeinweihung erfolgt zugleich der erste Ritterschlag, fünf Junker werden gerittert, der Sassenstand beträgt 33 Sassen.

    Mit dem Orden der Wartburgritter, ein be-reits 1909 gegründeter Ritterbund in Mährisch Ostrau, wird Verbindung aufgenom-men. Dieser Ritterbund ist von der Idee Urschla-

    Aus der GeschichteUrschlaraffi as

  • – 15 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 1411. Eismond a. U. 153

    Am 30.03. a. U. 72/07 (1931) wurde Castellum Cellense, RNr. 11, sanktioniert.

    Die 1. Colonie in Deutschland in Ludwigshafen am Rhein, „Pfalz am Rhein“, (sp. RNr. 14) wird gegründet, der drei weitere Coloniegründungen folgen. In Riga, Lettland entsteht das Reych „Am Rigibach“, RNr. 22.

    Urschlaraffi a besteht nun aus 15 Reychen und 9 Colonien mit 696 Sassen.

    Der Gründer Urschlaraffi as Ritter Cotillon der Unentbehrliche beginnt zu kränkeln (Angina Pectoris) und kann daher die Reychs-sanktionen nicht mehr durchführen. Ritter Gau-dibua der UAM wird mit diesem Amt beauftragt.

    Urschlaraffi a gründet in Polen, Biala bei Bielitz, die Colonie „Castellum Bialense“, (sp. RNr. 25), die letzte Freudenbotschaft die Un-ser Fürst Ritter Cotillon erleben durfte.

    Am 31. des Wonnemonds a. U. 73/08 (1932) muss Ritter Fürst Cotillon den einsamen und wei-ten Weg in die lichten Gefi lde Ahallas antreten.

    Am 05.11. a. U. 73/08 (1932) erfolgt die Sanktionierung des Reyches „Graetz an der Mur“, RNr.23.

    Am 24. des Christmonds a. U. 73/08 folgt der geistige Urheber Urschlaraffi as Ritter Dr. Accurat seinem Freund Ritter Cotillon nach Ahalla.

    Betont nationale Strömungen, von den deut-schen Reychen ausgehend, bringen Ur-schlaraffi a fast zu Fall. Nur die Einberufung eines a.o. Conciles am 18.02. a. U. 74/09 (1933), bei dem die Rädelsführer von Urschlaraffi a ausge-schlossen werden, bringt wieder geordnete Ver-hältnisse.

    Der Preis dafür war sehr hoch, Urschlaraffi a verliert alle Reyche und Colonien in Deutschland.

    Beim II. Concil zu „Castellum Ostraviense“, RNr 02, in Mährisch Ostrau werden beide Gründer Urschlaraffi as, Ritter Fürst Cotillon der Unentbehrliche und Ritter Dr. Accurat von Reychstreu zu Ehrenschlaraffen Urschlaraffi as erkürt.

    Am 01.07.a.U.74/09 (1933) wird das Reych „Am schönen Bronnen“, RNr. 26, sanktioniert.

    Wird fortgesetzt

    raffi a begeistert und beschließt Urschlaraffi a bei-zutreten.

    Im Lenzmond a. U. 68/03 (1927) erfolgt der zweite Ritterschlag Urschlaraffi as, 15 Junker wurden gerittert.

    Im Lethemond des gleichen Jahres, feiert Ur-schlaraffi a bereits drei Coloniegründungen. In Mährisch Ostrau die Colonie „Castellum Ostra-viense“ (sp. RNr. 02), in Troppau die Colonie „Askiburgia“ (sp. RNr. 04) und in Wien die Colo-nie „An der Liesing“ (sp. RNr. 05).

    Das „allzeyt gut deutsche Schlaraffenreych Kla-genfurt“, a. U. 64 (1923), von ehemaligen Sassen der „Claudium forum“, All-RNr. 126, gegründet, kann nach regem Sendbotenwechsel im Oster-mond a. U. 69/04 (1928) als Reych „Klagenfurt“, RNr. 03 in Urschlaraffi a übernommen werden.

    Im Herbstmond erfolgt die Gründung des Ver-eines „Verband urschlaraffi scher Reyche“. Es ist zugleich die Geburtsstunde der Ur-Allmutter Castellum Vindobonese (UAM) als Führungs-element des Vereines „Verband urschlaraffi scher Reyche“ im Rahmen des Reyches „Castellum Vindobonense“, RNr. 01.

    Zu Beginn des Jahres a. U. 70/05 (1929) besteht Urschlaraffi a bereits aus fünf Reychen und drei Colonien; drei Reyche in Österreich sowie zwei Reyche und drei Colonien in der Tschechoslo-wakei.

    Zwischen den Verbänden Allschlaraffi a und Urschlaraffi a gibt es nach wie vor Span-nungen, die jedoch zu keinerlei Aggressionen führen, trotz der Werbung Urschlaraffi as in All-schlaraffi schen Reychen.

    Das I. Concil Urschlaraffi as wird am 09. 02. a. U. 71/06 (1930), zu Castellum Vindobonense ab-gehalten, Legaten von 12 Reychen und Colonien sind vertreten.

    Die UAM wird mit Concilsbeschluß sankti-oniert. In Troppau wird die Gründung eines ur-schlaraffi schen Verlages unter Führung von Ritter Tamponius (RNr. 04) angeregt und in weiterer Folge eingerichtet. Der urschlaraffi sche Spiegel und das Ceremoniale wird gemäß den Bedürfnis-sen abgeändert und neu aufgelegt und „Der Ur-schlaraffi a Zeyttungen“ eingeführt.

    Am Ende dieser Jahrung besteht Urschlaraf-fi a bereits aus 10 Reychen und 6 Colonien mit insgesamt 477 Sassen.

  • – 16 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 14 11. Eismond a. U. 153

    In Wahrheit gibt es keine zwei Reyche, die eine Sippung identisch gestalten – es gibt ja auch keine zwei identischen Sassen. Der eine Thron leitet die Sippung souverän und schlagfertig – der andere noch souve-räner und noch schlagfertiger (na, um Kopf und Kragen werd‘ ich mich reden!), hier wird schön, dort noch schöner gesungen, die Fech-sungen sind sowieso unberechenbar, der C ist überall ein Aushängeschild, nur steht jedes Mal was Anderes drauf. Die schlaraffi sche Vielfalt hat ja schon Mao-Zedong 1956 treff-lich beschrieben: „Bǎihuā qífàng!“ (na, ein bisserl Chinesisch werdet‘s doch können: „Lasst hundert Blumen blühen!“).

    Also liebe Freunde, lasset den Sattel glühen, lasset das Rösslein schnaufen, lasset die Freunde uhuversal über Euren Ein-ritt jubeln – kurzum, reitet’s aus!

    Euer dauernd unterwegs seiender Freund

    Reimmichl der Beute-Melker (24)

    Nachdem ich ja seit 2 Monden nunmehr Sasse der hohen Vindobona bin, habe ich sozusagen eine der schönsten schlaraffi schen Pfl ichten zum Dauerprogramm erkoren:

    das Ausreiten!

    Wenn der Müller lustvoll wandert, so soll der Schlaraffe ebenso lustvoll reiten – nur halt net auf einem Leberkäs‘ mit Haxen, sondern auf einem Benzin- oder Dampfross, meinetwegen auch auf einer Funkenkutsche. Wurscht wie, Hauptsach‘ er tut es!

    Erst vor kurzem hat mich ein Pilger ge-fragt, was denn das Schönste an die-sem Verein sei, dem beizutreten er gedenke. Da gibt’s eine Menge, hab‘ ich geantwortet, das Ausreiten sei aber sicherlich eines der Schönsten. Und dann entwarf ich ein begeis-tertes Bild dieser für Schlaraffen so wichtigen Tätigkeit – zugegeben, ein bisserl geschönt, ich wollte den Gast ja von unsrem Bund über-zeugen.

    Aber gar so dick auftragen musste ich eigentlich eh net, denn das Ausreiten ist schon was (wie meine Enkelin sagen wür-de) „urpipifeines“! Wer ausschließlich im eigenen Reych sippt, der kann sich ja gar net vorstellen, was es jenseits des Tellerrandes alles zu entdecken gibt. Wenn einer meint, das Ceremoniale gebe ja ohnehin alles genau vor, Unterschiede könnten also gar net sein, der braucht sich eigentlich (wenn’s ihn über-haupt interessiert) nur einmal im Leben ein Fußballspiel (oder für die schöngeistigeren Typen: ein Schachturnier) ansehen, denn da-mit hat er ja eigentlich eh alles gesehen, was vorkommen kann, oder?

    U

    WENN MAN MICH FRÜGE ...R. G. u. H. z.!

    Das Wandern ist des Müllers Lust