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2 Impressum: Dieser Rundbrief wird im Auftrag des Eltern-Lehrer-Kreises der Freien Waldorfschule Offenburg herausgegeben. Claudia Diehl Redaktion: Silke Nowotny Miriam Ruck Christoph Herrmann Axel Georges Der Inhalt der Beiträge wird von den jeweiligen Verfassern selbst verantwortet. Hinter dem Namen der Verfasser ist als Kennzeichen ein Buchstabe, dieser steht für: L = Lehrer E = Eltern Sch = Schüler GF = Geschäftsführung Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: siehe Terminblatt Redaktionsadresse: [email protected] Herausgeber: Freie Waldorfschule Offenburg, Moltkestr. 3, 77654 Offenburg Tel. (07 81) 9 48 22 70 Fax (07 81) 9 48 22 71 Mail: [email protected] Internet: www.waldorfschule-og.de

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Impressum: Dieser Rundbrief wird im Auftrag des Eltern-Lehrer-Kreises der Freien Waldorfschule Offenburg herausgegeben.

Claudia Diehl Redaktion:

Silke Nowotny Miriam Ruck Christoph Herrmann Axel Georges Der Inhalt der Beiträge wird von den jeweiligen Verfassern selbst verantwortet. Hinter dem Namen der Verfasser ist als Kennzeichen ein Buchstabe, dieser steht für: L = Lehrer E = Eltern Sch = Schüler GF = Geschäftsführung Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: siehe Terminblatt

Redaktionsadresse:

[email protected]

Herausgeber:

Freie Waldorfschule Offenburg, Moltkestr. 3, 77654 Offenburg Tel. (07 81) 9 48 22 70 Fax (07 81) 9 48 22 71 Mail: [email protected] Internet: www.waldorfschule-og.de

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Ostern 2013 / Heft 66

Inhalt

Impressum 2 Stellenanzeige 4 In eigener Sache 5 Schülerbild 6 Frühlingsgedicht 7 Wanderlust und Schlittenfahrt 8 Internationale Gartenbaulehrertagung 2013 in Offenburg 10 Offenburger Schulmeisterschaften Riesenslalom 2013 13 8. Klassarbeiten der 8b 15 Die Abiturgruppe unserer Schule beim Euroscola in Strasbourg 18 Bericht von der Bundeselternratstagung 23 LER Bericht aus Karlsruhe 26

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Stellenanzeige

Das Rundbrief-Redaktionsteam der Freien Waldorfschule Offenburg erstellt im Auftrag der Schulgemeinschaft vier Rundbrief-Ausgaben jährlich. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir noch weitere Kolleginnen und Kollegen, die uns in verschiedenen Bereichen, bei einem Zeitaufwand von ca. 3-4 Stunden pro Quartal und Ausgabe unterstützen wollen. • GRAFIK-DESIGNER/LAYOUTER (M/W)

• ONLINE-REDAKTEUR (M/W)

Es erwartet Sie, wie in diesem Bereich üblich, ein jung gebliebenes und dynamisches Team, das nach dem Motto „wer aufhört ständig besser zu werden, hört bald auf gut zu sein“ immer wieder die Herausforderung der anstehenden Ausgabe annimmt. Sie arbeiten überwiegend vom Home-Office aus und bestimmen Ihr Engagement nach Ihren Kompetenzen selbst, sind jedoch bereit hin und wieder bei Gebäck und Tee an einer realen Redaktionskonferenz teilzunehmen. Sie gehören zur Schule als Lehrer, Elternteil oder Schüler, denken bei adobe nicht an ein Gesellschaftsspiel und mögen das Ehrenamt. Dann bewerben Sie sich mit einem kurzen Motivationsschreiben beim Redaktionsteam unter der Mailadresse [email protected].

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Liebe Eltern, Lehrerinnen und Lehrer Schülerinnen und Schüler, Freundinnen und Freunde

der Freien Waldorfschule Offenburg. ………. in eigener Sache! Ihr Rundbrief-Redaktionsteam möchte sich, auf diesem Weg, für die vielen positiven Rückmeldungen zu unserem immer bunter werdenden Blatt recht herzlich bedanken. Auch die aktuelle Ausgabe verwöhnt hoffentlich wieder mit farbenfrohen Eindrücken die Gemüter beim lesen. Es ist nicht immer leicht an schöne Bilder zu kommen, die eindrucksvoll das widerspiegeln, was manchmal gar nicht in Worte zu fassen ist. In diesem Sinne freuen wir uns auf viele weitere bunte Beiträge. Es gibt jedoch, wie so oft im Leben eine „Kehrseite der Medaille“. Bunt ist etwas teurer! An dieser Stelle ein Dankeschön auch an unsere treuen Sponsoren, welche die erhöhten Kosten durch leicht angehobene Anzeigenpreise mittragen. Daneben gilt es, gestiegene Porto- und andere Nebenkosten adäquat auszugleichen, denn viele Rundbriefleser werden nicht mehr über die traditionelle Ranzenpost erreicht, bleiben aber durch den Rundbrief gern mit der Schule verbunden. Für diese, immer größer werdende Leserschaft haben wir auch ab dieser Ausgabe den Veranstaltungskalender der Schule mit aufgenommen. Dieser wird als herausnehmbare Heftmittelseite, fester Bestandteil unseres Rundbriefes werden. Helfen Sie mit, dass der Rundbrief auch in Zukunft seinen Platz in unserer bunten Schullandschaft behalten kann. Dieser Ausgabe ist ein Überweisungsträger beigefügt, der gern mit kleinen Ergänzungen den Weg zu Ihrer Bank finden darf. Gemeinsam mit dem Schulbüro und der Geschäftsführung sagen wir schon jetzt DANKESCHÖN.

Ihr Rundbrief-Redaktionsteam

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Danke an den Hort für die Unterstützung: Zeichnung von Shanti, 1. Klasse.

Frohe Ostern

wünscht

das Redaktionsteam!

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Wanderlust und Schlittenfahrt

Die Klasse 5A verbrachte einen vergnügten Vormittag bei einer Wanderung auf die Kornebene. Danach erlebten die Kinder eine Schlittenfahrt ins Haigerachtal mit genügend Schnee und viel Spaß.

Vesper zur Stärkung für neue Taten. Bilder sprechen mehr als Worte…

Evelyn Rudolf (E)

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Internationale Gartenbaulehrertagung 2013 in Offenburg

Seit nun 20 Jahren nehme ich an der Gartenbaulehrertagung teil. Es ist ein großartiges Ereignis, das mir sehr wichtig ist. Die Tagung dauert immer eine ganze Woche und findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt, meist in Deutschland, da hier die meisten Gartenbaulehrer beschäftigt sind. Am Anfang waren wir „nur“ ca. 60 Teilnehmer, was sich aber kontinuierlich steigerte. Die KollegInnen, die dieses Großereignis vorbereiten, haben enorme Vorarbeit zu leisten, da das Programm sehr vielfältig ist. Neben der klassischen Fortbildungsarbeit ist auch die Begegnung mit lieben Menschen ein wichtiger Bestandteil für mich. Der Wunsch, etwas zurück zu geben, wurde von Jahr zu Jahr größer und ich sagte für das Jahr 2013 zu, die Tagung hier zu planen. Mit meinen Kollegen Thomas Maus und Andreas Klapko aus Offenburg und der Kollegin Eva Knab aus Freudenstadt machten wir uns ein Jahr zuvor an die Arbeit. Von Anfang an stand die ganze Schule hinter diesem Projekt. Die gesamte Logistik übernahm das Sekretariat, hauptsächlich in Person von Frau Schneider-Hättich. Als diese aber für längere Zeit krankheitsbedingt ausfiel, haben Frau Hauck und Frau Berlage die Arbeit, wie selbstverständlich, übernommen.

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Das Thema der Tagung war: „Es geht auch anders“. Damit war die Absicht verbunden, dem Normalen, Gewohnten, Bewährten etwas zur Seite zu stellen, also Mut zu machen, die „üblichen Wege“ gelegentlich einmal zu verlassen. Dies sollte sowohl für unseren pädagogischen Alltag, als auch für das Leben außerhalb der Schule, durch Vorträge und in Arbeitsgruppen, demonstriert werden. Zu unserer Tagung kamen 162 Teilnehmer aus 11 Ländern. Soviel wie noch nie! Am ersten Abend wird traditionell die Landschaft und deren Besonderheiten sowie der Tagungsort vorgestellt. Wer hätte das besser vortragen können als Thomas Maus! Ein erfrischender Beginn. Nach dem morgendlichen Singen wurden die Vorträge gehalten. Herr Florian Oswald, Leiter der pädagogischen Sektion in Dornach, machte uns mit viel Humor Mut, neue Wege zu gehen. Weitere Vorträge waren: Daniel Götte vom Time out – Projekt im Schwarzwald. Er arbeitet mit Jugendlichen, die in einer Schul- und Lebenskrise stecken, auf einem Bauernhof. Herr Hiss aus dem Markgräflerland stellte sein Modell der Regionalwert AG vor. Hier handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, die keine Dividenden ausschüttet, sondern ausschließlich dazu dient, jungen Unternehmern, hauptsächlich Bauern, notwendiges Kapital zur Verfügung zu stellen. Herr Birnthaler von EOS Erlebnispädagogik stellte seine Arbeit vor. Und unsere Schule berichtete sehr anschaulich, (es waren auch zwei Schüler dabei), über School goes business. Paul Brouwer, ein Gartenbaulehrer aus den Niederlanden, schilderte eindrücklich und sehr humorvoll, dass viele Kommunikationsprobleme einzig auf Grund verschiedener Altersstufen und Lebenserfahrungen entstehen. Die Tage waren in drei Arbeitseinheiten aufgeteilt. Nach dem Vortrag wurde praktisch gearbeitet. Beispiele: Schmieden von Gartenwerkzeugen, Obstbaumschnitt, Landart, Korbflechten, Abenteuer in der Gartenbaunatur, Floristischer Raumschmuck, Kerzenziehen. Die Nachmittage begannen mit Seminararbeit: Vogelkunde, Arbeit am Landwirtschaftlichen Kurs von R. Steiner, Heilpädagogik, Stauden in Sand und Stein, Unterricht ohne Urteil und Vorurteil, Bienenhaltung, Forstpraktikum, Landwirtschaftspraktikum. Nach einer Kaffeepause begannen die künstlerischen Kurse: Schauspiel, Chor, Musizieren, Malen, Plastizieren, Taketina, Internationale Tänze, Bodypercussion. Jeder Teilnehmer konnte sich im Vorfeld für je einen Kurs anmelden.

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Viele der Kurse wurden von KollegInnen unsere Schule (Herr Uhl, Herr Schmeller, Frau Wöhrle, Frau Renzenbrink, Frau Maus) und dem Schüler Jaro Baran gehalten. Dafür noch einmal vielen Dank!

Arbeitsgruppe EOS-Erlebnispädagogik – Landart Memory

Wer nun denkt, dass die Abende mit frühzeitigem ins Bett gehen endete, täuscht sich gewaltig. Nach dem offiziellen Programm wurde zusammen gesessen, gelacht, getrunken, geredet und vor allem viel gesungen. Geschlafen wurde sehr wenig. Traditionell dient der letzte Abend dem Zusammenführen der Arbeitsgruppen. Was gezeigt werden kann, wird gezeigt. Dazwischen kommen immer wieder Einlagen mit humorvollen Beiträgen zur zurückliegenden Tagung. Wieder war kaum an Schlaf zu denken. Ein Höhepunkt war das Konzert am Sonntag mit Jaro Baran und seinem Lehrer Julian Belli. Plötzlich war Schluss. Die Tagung war geschafft, wir auch, und die Waldorfschule Offenburg hat einen bleibenden guten Eindruck bei den TeilnehmerInnen hinterlassen.

Michael Lauther (L)

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Offenburger Schulmeisterschaften Riesenslalom 2013

Am Mittwoch, den 06. Februar war es wieder so weit. Alljährlich organisiert der Skiclub Offenburg und die Stadt Offenburg die Ski- und Snowboard –Schul-Stadtmeisterschaften. Pünktlich um 8:30 Uhr sammelte der Bus an der „Haltestelle Waldorfschule“ die 22 wartenden SkifahrerInnen und SnowboarderInnen der Klassen 7-11 der Waldorfschule ein. Mehrere gemeldete Schüler mussten leider wegen Krankheit absagen. Bei andauerndem Schneefall fuhren insgesamt 3 Busse zum Wettkampf zum Seibleseckle. Nach dem Verteilen der Startnummern und Liftkarten starteten die SchülerInnen in dichtem Schneetreiben mit dem Schlepplift den Hang hinauf. Bei traumhaften Schneebedingungen genossen die SportlerInnen die Abfahrten. Am Lift gab es keine Wartezeiten und die Jugendlichen fuhren ausdauernd eine Abfahrt nach der Anderen und hatten viel Spaß dabei.

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Für die Waldorfschule starteten 7 FahrerInnen in der Disziplin Ski alpin und 15 in der Disziplin Snowboard. Bis 11 Uhr konnten sich die SchülerInnen einfahren und danach startete der Alpin Wettkampf. Für die Waldorfschule Offenburg erreichten die Skifahrer in der Gruppe U18 mit Frederic Fies (10A) einen 1.Platz und Kilian Sorg(11A) einen 4. Platz. In der Altersgruppe U16 und U14 erreichten unsere Schüler durchweg gute Ergebnisse. Nach dem Alpin Durchgang konnten die SnowboarderInnen ihr Können zeigen. In der Gruppe Schüler II weiblich fuhr Gina Bäcker (9A) auf den ersten und Jule Fleischer (9A)auf den zweiten Platz. Ebenso erreichten in der Gruppe Schüler I männlich Moritz Feger und Lars Vetter (beide 7A) den zweiten und dritten Platz. In der Altersgruppe Schüler II männlich starteten 7 Waldorfschüler und in der Gruppe Jugend I männlich 4 Schüler unserer Schule. Sie alle erreichten gute Platzierungen. Um ca. 17 Uhr waren wir alle wieder gesund und müde in Offenburg zurück und konnten auf einen erfolgreichen und schönen Tag zurückblicken.

U. Schwarz (E)

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8. Klassarbeiten der 8b Am 25. Januar war es so weit, die 18 Jugendlichen der 8b hatten fast 9 Monate auf diesen Tag hingearbeitet. Die erste Hürde war die Themenwahl, der eine wusste sofort was für ein Thema er erarbeiten wollte, beim anderen war es ein Findungsprozess. Der anfangs große Berg wurde Schritt für Schritt erklommen. Die Begeisterung und die Spannung wuchs bis zu dem großen Tag der Präsentation. Es war schön mit zu erleben, mit welch Freude die Schüler die Stellwände und Tische in den großen Saal schleppten um dann postwendend ihren Stand zu gestalten. Viele hatten feste Vorstellungen wie der Stand auszusehen hatte, andere gestalteten noch vor Ort. Nicht nur die 8. Klässler waren aktiv im tun, sondern auch so manch Elternteil machte sich Gedanken, wie sich das Ganze Thema und ihr Philius am besten präsentiert. Schnell war alles gestaltet und der Freitag rückte näher. Am Morgen kamen die Schüler und bestaunten die jetzt Großen und ihr Werk. Am Spätnachmittag dann der große Auftritt vor Publikum. Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde fieberten mit und staunten über die Courage, den Mut und die fachliche Kompetenz die die abermals Kleinen da zu Tage brachten. So manch einer wuchs über sich hinaus und trotz, dass einige Schüler krank waren, lies die Aufregung dies für diese 5 Minuten Präsentation vergessen. Ein herzliches Dankeschön im Namen der Schüler und Eltern geht an die Klassenbetreuerin Frau Kiefer und an Frau Sudworth die mit ihren Tipps zur Seite stand. Tolle Arbeiten sind entstanden und die Präsentation war nur ein ergreifender kurzer Augenblick, denn der Weg war das Ziel.

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Auf der Fotocollage zu sehen sind von links nach rechts und von oben nach unten: Franziska Armbruster, Die Oboe Steve Sälinger, Teichbau Kay Mumbach, Nutzung der Sonnenenergie mit Schwerpunkt Fotovoltaik Felix Schaumburg, Leonardo da Vinci Linus Schwartz, Kolbenmotoren Kathrin Hörnig, Die Wildkatze Vincent Rösch, Mountainbike Mechanik Fabian Kopf, Tauchen und Fische Judith Münch, Das Brot Carlotta Obert, Umgang mit Pferden Felina Meinen, Portraitfotografie Clara Hilscher, Cowboys Leo Blum, Bau eines Hühnerstalls Jakob Engel, Insekten David Rauschenbach, Angeln Alexander Lurk, KFZ-Mechatronik Lea Hogenmüller, Tierschutz der Gorillas Lenja Bayer, Der Regenwald

E.-B. Schmidt (E)

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Die Abiturgruppe unserer Schule beim Euroscola in Strasbourg

Aus Gründen, die niemand so wirklich durchschaute, war die Klasse 13, meine Klasse, Dienstag den 27.12.12 nach Strasbourg eingeladen worden, um an einem Projekttag namens Euroscola teilzunehmen. Ein Tag im europäischen Parlament, an dem den Schülern ausgewählter Klassen aller 27 EU-Staaten ein Einblick in Politik- speziell europäische Politik - gewährt werden sollte. An diesem Tag teilnehmen zu dürfen, ist für gewöhnlich nicht einfach. Die vielen Klassen müssen sich nämlich einem harten Auswahlverfahren unterziehen, um einen Platz an diesem Projekt zu ergattern. Da jedoch die Klasse, welche ursprünglich ausgewählt worden war, um an diesem Tag Deutschland zu repräsentieren, kurzfristig abgesagt hatte, ergab sich plötzlich und vollkommen unverhofft die Möglichkeit für uns ihren Platz einzunehmen. Wieso gerade wir eingeladen wurden, ist uns allen nach wie vor schleierhaft, da es sich jedoch nach ersten Erkundigungen um ein anspruchsvolles und sehr sinnvolles Projekt zu handeln schien, sagten wir kurzer Hand zu.

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Als ich früh am Morgen frierend am Bahnhof stand und meine kalten Hände an einem Becher Kaffee wärmte, während ich auf das Sammeltaxi wartete, fragte ich mich zum ersten Mal, ob wir diesem Euroscolar wirklich gewachsen waren. Das allgemeine Interesse für Politik ist in unserer Klasse sehr ungleichmäßig verteilt und ich war mir nicht sicher, ob dieser Tag vielleicht sogar für die politisch besser informierten Schüler eine etwas zu große Herausforderung war. Immerhin war an diesem Tag wohl die Elite jedes europäischen Landes vertreten, welche sich eben in jenem Auswahlverfahren bewährt hatte, das wir entfach so übersprungen hatten. Ich dachte an die Position, welche Deutschland momentan innerhalb Europas für Kritiker einnahm (kalt, emotionslos, bürokratisch, gnadenlos). Ich dachte an die vielen Vorwürfe, welche uns von den unterschiedlichsten europäischen Regierungen gemacht wurden (Berlusconi, griechische Demonstranten u.s.w.) und hatte plötzlich Angst, der Jugend dieser Länder vielleicht sehr ahnungslos gegenüberzustehen. Als das Taxi uns einige Zeit später in der Nähe des europäischen Parlaments in Strasbourg absetzte, begann ein kleiner Spaziergang um das gesamte Gebäude herum, da der Eingang sehr schwer zu finden war. An dieser Stelle wurde breit darüber diskutiert, was es wohl über das politische Programm Europas aussagte, wenn der Eingang in das Parlament so sorgfältig versteckt war, dass ihn interessierte Bürger nicht finden konnten. Als wir schließlich den Eingang entdeckt hatten und durch ein deckenloses Atrium gelaufen waren, an dessen Säulen große Fotos stolz die vielen Erfolge Europas in der Welt bezeugten, traten wir durch eine unscheinbare Türe in einen kargen Raum, in dem Massen von Schülern durch eine Sicherheitsschleuse gelotst wurden, wie man sie vom Flughafen her kennt. Das ich mir genauso wenig wie der Rest meiner Klasse bisher Gedanken darüber gemacht hatte, was die Schüler an diesem Tag wohl für Kleidung tragen würden, war ein Fehler gewesen. Denn wir standen in Jeans und Sportschuhen plötzlich gefährlich seriös anmutenden Schülern in Anzügen, Krawatten, Miniröcken und Stöckelschuhen gegenüber. Wenig später hatten wir uns alle unter dem ein oder anderen schnippischen Blick durch die Sicherheitsschleuse gekämpft und warteten direkt neben einer anderen Schulklasse auf die Erlaubnis, in den Plenarsaal weiterzugehen. Wie sich während des Wartens herausstellte, kam diese Klasse aus Griechenland und wir waren plötzlich doch alle sehr froh darüber, dass wir recht legèr gekleidet waren.

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Im Anschluss an ein kleines Frühstück, bei dem sich die vielen Klassen langsam näher kamen, hörten wir den Vortrag eines deutschen EU-Abgeordneten über die Europäische Union. Dieser Vortrag war das erste Ereignis an diesem Tag, das mich stark zweifeln ließ, an dem hohen Niveau, welches dieser etablierte Projekttag verspricht. Der wahrhaft liebenswürdige ältere Herr, welcher auf dem Podium stand, lobte das Europa von heute in den höchsten Tönen, sprühte vor Begeisterung über das, was die EU in den letzten Jahrzehnten alles geleistet hatte und beantwortete kritische Fragen mit großem Optimismus und dem Verweis darauf, dass die Lösung grundsätzlich mehr Zeit in Anspruch nähme, als wir alle dächten, und dass wir uns lediglich in Geduld üben müssten. Um das von Anfang an klar zu stellen: Auch ich bin begeistert von vielem, was Europa bisher geleistet hat, und auch ich bin Optimist. Zwar mit einigen realistischen Zügen aber grundsätzlich dennoch Optimist. Jedoch glaube ich gleichzeitig dicke Wolken am Horizont zu sehen. Wolken die noch weit genug weg sind, um etwas gegen sie zu unternehmen, aber gleichzeitig Wolken, die nicht mehr weit genug weg sind, um sie zu ignorieren. Der Politiker wollte uns womöglich nicht einmal etwas vorspielen, wie viele meiner Freunde vermuteten. Für mich klang es vielmehr wirklich so, als mache er sich keine Sorgen über die Probleme, auf welche er nach seinem wenig ergiebigem Vortrag von den unterschiedlichsten Schülern angesprochen wurde. Ich hätte mir - genau

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wie viele andere Schüler auch - eine sehr viel kritischere Haltung gewünscht. Nach diesem, meines Erachten sehr ernüchternden ersten Vortrag, fand ein Mittagessen statt, gefolgt von einem Spiel, dessen Sinn darin bestand, Fragebögen gemeinsam mit vier fremden Schülern anderer Länder zu beantworten. Bei dieser Gelegenheit wurde jeder gewissermaßen dazu gezwungen, sich von seinen Klassenkameraden zu trennen und mit anderen Schülern in Kontakt zu treten, wobei die ein oder andere Sprachbarriere überwunden werden musste. Es fand anschließend der meines Erachtens ausführlichste und schwerwiegendste Teil des Tages statt. Alle Schüler fanden sich in sechs unterschiedlichen Gruppen zusammen, für welche sie sich schon zuvor eingetragen hatten. Jede der sechs gemischten Gruppen arbeitete für sich in einem eigenen Raum gemeinsam an einem aktuellen Problemen, einer Thesen, oder Entwicklungen, welche in irgendeiner Form mit der Europäischen Union zu tun hatten. Beispielsweise mit der Frage nach der Notwendigkeit der Ablösung von fossilen Brennstoffen durch alternative Energien. Es wurden hier Stellungnahmen, Lösungsvorschläge und Kommentare entwickelt, welche später vor den versammelten Schülern aller sechs Gruppen von einem gewählten Sprecher vorgetragen werden sollten. Die Arbeit in den Gruppen erwies sich für mich schon in sofern als schwierig, als das ein Teil der Schüler sich aufgrund mangelnder Englischkenntnisse von vornherein nicht an den Diskussionen beteiligen konnte. Es war des Weiteren sehr schwer, das zu bearbeitende Thema im Auge zu behalten und innerhalb der lebhaften Diskussionen nicht abzuschweifen. Es waren so viele unterschiedliche und teils eigenartige politische Meinungen und Positionen vertreten, dass man sich nur auf das Zuhören hätte beschränken können, ohne sich auch nur für einen Moment zu langweilen. Junge Griechen und Portugiesen berichteten von der Lage in ihren Ländern, welche sich teils erschreckend erheblich unterschied von dem, was in deutschen Medien verbreitet wurde. Deutsche Sparmaßnahmen wurden deutlich weniger kritisiert, als ich befürchtet hatte, manche Schüler sprachen sich für die Todesstrafe aus, manche zitierten aus Sarazins ausgiebig kritisierten Buch: „Deutschland schafft sich ab“ und verrannten sich in rechtsradikalen teils unlogische Ansichten. (wobei Rechtsradikalismus eigentlich ja schon in sich unlogisch ist). Erstaunlich war für mich, dass Themenschwerpunkte auf bestimmte Länder oder Regionen zuordnen ließen. Beispielsweise fand

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sich das rechtsradikale Gedankengut auffallend oft bei Schülern osteuropäischer Herkunft. Obwohl ich es krampfhaft zu unterbinden versuchte, wurde auch ich innerhalb meiner Gruppe in eine hitzige Diskussion darüber gerissen, ob die Griechenland auferlegten Sparmaßnahmen moralisch vertretbar seien. So kam es, dass ich mich, als die Zeit schon beinahe abgelaufen war, erst herzlich wenig mit dem eigentlichen Thema der Gruppe beschäftigt hatte, was allerdings kein allzu großes Problem darstellte, da andere sich sehr eindringlich damit beschäftigt hatten. Mir hat dieser Teil des Tages sehr viele neue Perspektiven und Denkanstöße geliefert. Die Sprecher der sechs Gruppen stellten ihre Ergebnisse im Anschluss vor allen Schülern kurz vor und beantworteten Fragen der Schüler anderer Gruppen. Zu guter letzt hörten wir noch einen kurzen Vortrag eines französischen Abgeordneten, bevor wir zurück nach Offenburg fuhren. Letzten Endes hat sich meine Angst, politisch nicht ausreichend informiert zu sein, nicht bewahrheitet. Wir alle brachten uns aktiv in die Diskussionen und Kolloquien ein und steuerten, wie ich im Nachhinein finde, einiges bei, an Ideen, Kritik und eigenen Gedanken. Dieser Tag führte mir persönlich vor allen die unglaubliche Vielfalt Europas vor Augen. Die Vielfalt an Meinungen, Ansichten, Einstellungen, Methoden und Standpunkten. Sie erklärt im Nachhinein sehr vieles! Sie erklärt, warum nicht immer alles sofort funktioniert, warum nicht alles sofort umgesetzt werden kann, warum Veränderungen nunmal ihre Zeit benötigen. Sie erklärt, warum Debatten, Verhandlungen und Gespräche zwischen unterschiedlichen Ländern Europas oft kein Ende finden. Die Vielfalt erklärt die Notwendigkeit von Kompromissen. Sie ist der Grund für die unerschöpfliche Menge an Lob und Kritik gegenüber der EU, der Grund dafür, dass niemals jeder vollkommen zufrieden ist bzw. sein wird. Die Folgen dieser Vielfalt sind es, welche auch mich sowohl begeistern, als auch verzweifeln lassen können. Europäer zu sein, bedeutet wohl mit dieser Vielfalt zu leben.

Johannes Sorg (Abi-Gruppe) (S)

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Bericht von der Bundeselternratstagung Haan-Gruiten – ja, wo ist das denn? Ein Blick in die Karte verschafft schnell Klarheit: Neandertal! Also, ab „über die Wupper“! Bei der Anreise mit dem PKW am Freitag war schon bei Karlsruhe klar, dass die schlimmsten Erwartungen im Bezug auf die Verkehrssituation übertroffen werden sollten. Es reichte dann aber doch noch, um zum Vortrag von Professor Dr. Jost Schieren und Professor Ulrich Maiwald pünktlich erscheinen zu können. Vom 15. bis zum 17. Februar 2013 fand die 80. Bundeselternratstagung unter dem Motto „Stark fürs Leben – Schule als Entwicklungschance“ statt. In der Freien Waldorfschule Haan-Gruiten trafen sich knapp 300 Interessierte zum alljährlichen Austausch über Vergangenes, Aktuelles und Zukünftiges. Der Vortragsabend der beiden zuvor schon genannten Professoren verlangte wie zu erwarten den Zuhörern die volle Aufmerksamkeit ab. Jost Schieren erläutert in großem philosophisch-geistesgeschichtlichem Bogen die Grundlagen der Waldorfpädagogik bezogen auf die verschiedenen Altersstufen der Kinder und Jugendlichen. Ulrich Maiwald ergänzt, indem er Texte von Novalis und Trakl vorträgt. Futter zum Nachdenken und Mitnehmen in die Nacht. Am Samstagmorgen begann das 1. Plenum, wie schon zur Tradition geworden, mit einleitenden Grußworten aus Politik und Region. Im Anschluss trafen man sich in einer der 20 moderieren Arbeitsgruppen um in 3 Einheiten bis Sonntagmittag intensiv an einem Thema von besonderem persönlichen Interesse zu arbeiten. Auszug aus den Arbeitsgruppenangeboten:

• Warum schickt ihr uns zur Waldorfschule? • Spielend sehen Kinder besser • Inklusion – was bedeutet das für uns? • Die Philosophie der Freiheit und die Quellen der Waldorfpädagogik • Das Qualitätsprojekt des Bundes der Freien Waldorfschulen • Plastisches Gestalten • Ökologie und Waldorfschule • Soziale Kompetenz und Erlebenspädagogik • Fremdsprachenunterricht auf dem Prüfstand: Fragen und Antworten,

Bilanz und Perspektiven • Heileurythmie -eine grundlegende Inkarnationshilfe für das Schulkind

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Splitter aus der Arbeitsgruppe Fremdsprachen (Klaus Fischbach) (Leitung: Siegmund Baldszun, Französichlehrer an der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe und Dozent an der Freien Hochschule Stuttgart gemeinsam mit Peter Lutzker, Professor für Anthropologie, Pädagogik, Methodik-Didaktik des Fremdsprachunterrichts an der Freien Hochschule Stuttgart.) Die meisten Waldorfschulen haben eine ihnen eigene Stärke. Bei uns in Offenburg ist das sicher (unter vielen anderen!) die Kunst. Aber fast alle Waldorfschulen haben eine gemeinsame Schwäche: Fremdsprachen! Als einen wesentlichen Grund machten die beiden Dozenten die häufigen Lehrerwechsel aus. Wichtig sei es also zu versuchen, Fremdsprachlehrer langfristig zu binden. Unter anderem durch kontinuierliche Fortbildung. Auch der gute Kontakt und Austausch zwischen Lehrern und Eltern sei immens wichtig. So gibt es an einigen Schulen z.B. einen Elternsprechtag nur mit Fremdsprachlehrern. Zwei verblüffende Ergebnisse aus Studien zum Erlernen von Fremdsprachen. Was macht einen guten Fremdsprachlerner aus? Daß er, obwohl er etwas nicht versteht, dabei bleibt. Und: Was hält Schüler davon ab, die fremde Sprache selbstständig auszuprobieren? Nicht die Angst vor schlechten Zensuren oder dem Lehrer. Sondern die Angst, sich vor den Mitschülern zu blamieren. Im Fremdsprachspiel machen die Schüler gewaltige Fortschritte! Wie können wir Eltern helfen? In dem wir den Übungsprozess unterstützen. Mittel sind beispielsweise das Anschauen von Filmen in Originalsprache mit fremden oder deutschen Untertiteln. Anregung zu Lesen und Schreiben. Gerade auch eigene Lektüre. Und: Sprechen! Was hat mich als unerfahrenen BERT- Neuling am meisten beeindruckt? Der Respekt, die Offenheit und die Wärme, mit der sich alle Teilnehmer immer auf Augenhöhe begegneten, austauschten und anregten. Die Bereitschaft, Schwachstellen im Schulalltag auszumachen und an ihnen zu arbeiten. Und ganz besonders das ungeheure Vertrauen, das alle in unsere Waldorfschulen hegen. Unterbrochen wurde der Austausch in den Arbeitsgruppen von weiteren Treffen im Plenum und durch die Arbeit in Foren zu Angelegenheiten des Bundes der freien Waldorfschulen und natürlich von einem beeindruckenden bunten Abendprogramm am Samstag. Fast noch passend zur Faschingszeit mit einer Aufführung des „Karnevals der Tiere“, waren wohl sämtliche Schüler von Klasse 1 bis 13 in aufwändigen

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Verkleidungen verschiedenster Tierarten über die Bühne und durch den Saal huschen zu sehen. Zudem erhellte eine beeindruckende Feuershow den Nachthimmel über dem Neandertal und ein gespielter Sketch über den Verlauf eines Elternabends an der Waldorfschule die Gemüter der Zuhörerinnen und Zuhörer.

Schülerfotos „versteinert“ Wandgestaltung der Freien Waldorfschule Haan-Gruiten

Die Elternarbeit, unterstützt durch den Bund der freien Waldorfschulen wird fortgesetzt in einem für Eltern und Lehrer offenen Bundeskongress zum Thema „ Inklusion“ vom 20. bis 22. September 2013 in Berlin und natürlich bei der kommenden Bundeselternratstagung 2014, deren Veranstaltungsort bei Tagungsschluss allerdings noch nicht feststand. Weitere Informationen bald unter www.bundeselternratstagung.de

Klaus Fischbach(E) Christoph Herrmann (E)

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LER Bericht aus Karlsruhe: Tagungsthema: Lehrplan oder Entwicklung des Kindes? - Was Waldorfschule heute bedeutet.

Die Geschichte mit der angebundenen Katze

„Mir ist die Geschichte wieder eingefallen, in der ein alter und weiser Mönch mit den jungen Mönchen des Klosters täglich eine Abendmeditation gehalten hat. Als eines Tages die Klosterkatze während dieser Zeit in die Kapelle lief und störte, ordnete der alte Mönch an, die Katze solle während dieser Zeit draußen angebunden werden. So konnte man von da an wieder ungestört meditieren .Die Jahre vergingen. Schließlich starb der Mönch und bekam einen Nachfolger. Dieser hielt sich streng an die Tradition, dass während der Abendmeditation draußen eine Katze angebunden sein müsse. Als schließlich auch die Katze starb, wurde rasch eine neue Katze angeschafft, um sie während der Abendmeditation anbinden zu können. Weil die einfachen Leute den Sinn dieser Maßnahme nicht verstanden, traten Theologen auf den Plan und schrieben ein zweibändiges Werk mit vielen Fußnoten über die Heilsnotwendigkeit einer angebundenen Katze während der Abendmeditation. Mit der Zeit jedoch kam die Abendmeditation selbst ganz außer Gebrauch. Niemand interessierte sich mehr dafür. Aber mit größter Treue wurde wenigstens der Ritus des abendlichen Katzenanbindens beibehalten.“ Im Rahmen des Tagungsthemas wurde diese Geschichte erzählt. Da sie Anregung zum Nachdenken enthält, wollten viele Delegierte sie in ihre eigenen Schulen mitnehmen. Voila . Das Thema der letzten Landeselternkonferenz in Karlsruhe war: Lehrplan oder Entwicklung des Kindes?- Dieses Thema sei eine Antimonie (ein nicht aufhebbarer

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Widerspruch) so die Referentin Frau Brandauer. Ein Lehrplan für alle Kinder oder die Entwicklung des einzelnen Individuums? Diese Fragestellung mag eine Antimonie sein. Im Alltag begegnen sich diese Widersprüche. Denn in der Waldorfpädagogik ist heutzutage ein Lehrplan als auch der Blick auf die Entwicklung des einzelnen Kindes gefragt. R. Steiner hat keinen Lehrplan vorgegeben. Die ersten Niederschriften eines Lehrplans stammen aus den 30er Jahren des 20.Jahrhunderts von C.v.Heydebrandt, einem Exemplar von K .Stockmeyer aus den 50er Jahren. Für diese“ Lehrpläne“ als auch für die aktuelle Ausgabe“ Pädagogischer Auftrag und Unterrichtsziele-vom Lehrplan der Waldorfschulen“ von Tobias Richter gilt, daß sie nur exemplarisch verwendet werden sollten. Die Inhalte der Fächer werden vom Lehrplan vorgegeben, wobei es eine Zuordnung von Inhalten zu bestimmten Entwicklungsstufen des Kindes gibt (z.B. Märchenerzählungen in der 1.Klasse). Die Vermittlung der Inhalte beruht jedoch auf menschenkundlichen Beobachtungen zum jeweiligen Kind. Es gilt, die Inhalte in einer dem Kind entsprechenden Weise aufzugreifen, aber auch die vorgegebenen Wege (wie pädagogische, didaktische oder methodische Regeln, Traditionen und Vorgaben..) zu hinterfragen. Der Lehrer sollte sich fragen: “Warum mache ich das? Was ist das Ziel? und in welchem Kontext tue ich dies?“ Wer sich zu sehr an alten Vorschriften orientiert, ohne sie zu hinterfragen, der gerät leicht in die Gefahr, einer ´angebundenen Katze `zu huldigen. Um keine angebundenen Katzen zu bekommen( eine angebundene Katze könnte entstehen z.B. durch das Setzen der Kinder nach Temperamenten in großen Gruppen und gleichzeitiger Gleichbehandlung aller oder die Einführung bestimmter Übungen jeden Morgen, die zwar an sich sinnvoll sind, aber jedoch besser situationsabhängig eingesetzt werden müssten.) um also keine angebundenen Katzen zu bekommen, kann man vereinfacht sagen: Schau auf das Kind und finde dort deine Antwort oder mit den Worten Steiners „:Was gelehrt und erzogen werden soll, das soll nur aus der Erkenntnis des Menschen und seiner individuellen Anlagen entnommen werden.“ Schaut euch die Konstitutionen der Kinder an und ihr werdet das Temperament sehen, sagte Frau Brandauer und erläuterte uns den Zusammenhang. Wenn man auf das einzelne Kind schaut, sind die Konstitutionstypen und die Temperamente hilfreich. Je nach Temperament unterscheidet sich die Fähigkeit der Kinder, sich für

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Inhalte zu erwärmen und diese durchzutragen. Das Wissen um die unterschiedliche Aufnahmefähigkeit der verschiedenen Temperamente führt dann dazu, den Unterrichtsstoff entsprechend zu gestalten und zu vermitteln. So kann z.B. beim Formenzeichnen darauf Rücksicht genommen werden, dass ein Phlegmatiker solche Formen zeichnet, die vom Runden zur Zentrierung im Zentrum wechseln. Frägt man sich, woran es liegt, dass immer mehr Kinder heutzutage nicht mehr Seilspringen können, sich nicht mehr wahrnehmen, sich nicht mehr erleben können…kann der Lehrplan darauf keine Antwort geben. Hier ist wieder der Blick auf die Entwicklung des Kindes gefragt. Stellt man dann fest, dass die unteren Sinne der Kinder nicht mehr ausreichend entwickelt sind, kann man im Lehrplan als Antwort darauf die Wichtigkeit der Sinneserfahrung finden. Aus dieser Nachentwicklungsnotwendigkeit der Sinne ist z.B. das bewegte Klassenzimmer entstanden (mit Übungen werden die Konzentration verbessert und der Gleichgewichtssinn, Eigenbewegungssinn usw. aktiviert). Ich sehe die angebundenen Katzen nicht nur in der Pädagogik. Auch wir Eltern können schauen, wo wir unsere angebundenen Katzen haben und nicht zuletzt jeder bei sich selbst. Und dann? Dann lassen wir die angebundenen Katzen los!- entlassen sie in Freiheit. So wie wir auch unsere Kinder in Freiheit entlassen wollen:

„Das Kind in Ehrfurcht empfangen In Liebe erziehen

In Freiheit entlassen.“ R.Steiner

Martina Spiegel (E)

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