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Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4020 Lin? Einzelpreis s 7 - Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) Folge 22 Wien Linz, 20. November 1986 32. Jahrgang Jede Stimme ist wichtig VON WOLFGANG SPERNER Die Gablonzer in Österreich (Seite 3) Kunst aus dem Sudetenland (Seite 4) Sudeten- Dokumentation (Seite 6) Protest gegen eine neue Landkartenserie Gegen eine vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien aufgelegte Kar- tenserie legt der Ortsausschuß Rosenberg im Böhmerwald (Gemeindebetreuer Alfred Watzl in Ilsenbach in der Bundesrepublik) Protest ein, da hier einst rein deutsche Ortsnamen nur mehr mit tschechischen Ortsbezeichnungen aufscheinen. Dazu folgendes Schreiben, das vom Orts- ausschuß Rosenberg an Österreichs Innenmi- nister gerichtet wurde: Sehr geehrter Herr Minister! Den beiliegen- den Beschluß unseres Ortsausschusses lege ich Ihnen zur Kenntnisnahme vor. Erklärend ist dazu folgendes zu sagen: Böhmen und Mähren waren seit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges dauernd mit Öster- reich verbunden. Von 1938 bis 1945 gehörten die Kreise Böhmisch-Krummau und Kaplitz zu Oberösterreich, Südmähren zu Niederöster- reich. Enge wirtschaftliche, kulturelle und fami- liäre Bindungen bestanden seit alters her. In den letzten Jahren haben Städte im Mühlvier- tel Patenschaften über Vertriebenengemein- schaften übernommen. So Freistadt über Ro- senberg und Bad Leonfelden über Hohenfurt. Auf den bisher in Wien abgehaltenen Sude- tendeutschen Tagen wurde auch von amtlicher österreichischer Seite immer diese lange und enge Zusammengehörigkeit betont. Aus all dem ergibt sich eine besondere Treue- und Für- sorgepflicht der Republik Österreich gegen- über den Vertriebenen aus den deutschen Ge- bieten Böhmens und Mährens. Nach dem geltenden Völkerrecht sind die vertriebenen Deutschen nach wie vor Eigentü- mer dieser Gebiete. Einen genaueren Hinweis auf diese Rechtslage darf ich Ihnen mittels des beiliegenden Zirkelbriefes geben. Die Republik Österreich setzt sich in vielfälti- ger Weise für unrechtmäßig behandelte Men- schen in aller Welt ein. Hier bitten die Vertrie- benen um Verständnis und Abhilfe. Im Interesse der Wahrheit und des Rechts bitte ich Sie daher im Namen der Vertriebenen- gemeinschaft Rosenberg im Böhmerwald Stadt und Pfarre — um Abhilfe im geschilder- ten Fall, indem die deutschen Ortsbezeichnun- gen in Klammern unter die derzeit amtlichen tschechischen Bezeichnungen gesetzt wer- den. Wegen der allgemeinen Bedeutung der Ge- staltung der bezeichneten Kartenblätter erhal- ten die Sudetendeutsche Landsmannschaft und der Verband der Böhmerwäldler in Ober- österreich Kopien dieses Briefes und der Anla- gen. Ortsausschuß Rosenberg im Böhmer- wald: Folgender Antrag wurde als Beschluß gefaßt: „Das österreichische Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen gibt eine Kar- tenserie 1:25.000 V für das gesamte Bundes- gebiet heraus. Die dort teilweise miterfaßten südlichen Grenzgebiete Böhmens, vermutlich aber auch Mährens, weisen ausnahmslos nur tschechische Ortsbezeichnungen auf, obwohl es sich um ehemals rein.deutsche Gebiete handelt. Siehe besonders die Blätter 14 — Rohrbach, 15 — Bad Leonfelden, 16 — Frei- stadt, 17 Großpertholz. Gegen diese Art der Gestaltung der Karten erhebt der Ausschuß nachhaltigen Einspruch. Das zuständige Ministerium in Wien wird gebe- ten, in Zukunft die deutschen Namen ein- drucken zu lassen. Wünschenswert war» auch die Aufnahme der seit 1945 zerstörten Orte in das Kartenbild." Am 23. November geht Österreich zur Nationalratswahl. Eine entscheidende Wahl, denn sie steht im Zeichen der größ- ten Wirtschanskrisen, die Österreich je durchlebt hat. An die 10.000 Mitarbeiter der VOEST-Alpine AG werden das Opfer einer schlechten Wirtschaftspolitik, Tausende weitere Männer und Frauen sehen mit Sor- ge in anderen Großbetrieben und in der Pri- vatwirtschaft der Zukunft entgegen. Zur wirtschaftlichen Krise kommt die Proble- matik einer lebensbedrohlich gewordenen Umwelt und damit ein gewaltiges Gären in Österreichs Innenpolitik hinzu. Die Meinungsforscher sehen die Wahl schon nahezu gelaufen. Sie sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Großparteien voraus, ihre Prognosen für die kleinen Par- teien schwanken. Die Österreicher selbst indes sind teils wahlverdrossen, sind poli- tikverdrossen geworden, viele sind wahl- müde. Das aber darf nicht sein! Denken wir daran, daß wir hier das Glück haben, in einer Demokratie zu leben, einer Demokratie, die dank der guten Zu- sammenarbeit der politischen Parteien im- merhin zu einer Art „Insel der Seligen" wur- de, gemessen an den Problemen, denen die Menschen in anderen Staaten, vor allem im Osten, ausgesetzt sind. Wir geben hier keine Wahlempfehlung für eine einzelne politische Partei ab. Aber wir geben die dringende Empfehlung, nicht wahlmüde zu sein, sondern vom Stimm- recht Gebrauch zu machen und zwar nicht durch Gleichgültigkeit, sondern durch Ent- scheid für eine Partei. Nur fünfzig Kilometer nördlich von uns Ç WtSEN, DAS RATHAUS MIT SGRAFFITO-MALEREI UND DIE MARIENSÄULE Herzliche Einladung zu einer besinnlichen vorweihnachtlichen Stunde unter dem Motto „SUDETENDEUTSCHER ADVENT MIT ADVENTSINGEN* am 1. Adventsonntag, 30. November 1986, im Haus der Begegnung Wien 6, Königseggasse 10, Beginn 16 Uhr! Näheres im Inneren der Sudetenpost!

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Erscheinungsort LinzVerlagspostamt 4020 Lin?Einzelpreis s 7 - Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)

Folge 22 Wien — Linz, 20. November 1986 32. Jahrgang

Jede Stimmeist wichtig

VON WOLFGANG SPERNER

Die Gablonzerin Österreich

(Seite 3)

Kunst aus demSudetenland

(Seite 4)

Sudeten-Dokumentation

(Seite 6)

Protest gegeneine neue

LandkartenserieGegen eine vom Bundesamt für Eich- und

Vermessungswesen in Wien aufgelegte Kar-tenserie legt der Ortsausschuß Rosenberg imBöhmerwald (Gemeindebetreuer Alfred Watzlin Ilsenbach in der Bundesrepublik) Protestein, da hier einst rein deutsche Ortsnamen nurmehr mit tschechischen Ortsbezeichnungenaufscheinen.

Dazu folgendes Schreiben, das vom Orts-ausschuß Rosenberg an Österreichs Innenmi-nister gerichtet wurde:

Sehr geehrter Herr Minister! Den beiliegen-den Beschluß unseres Ortsausschusses legeich Ihnen zur Kenntnisnahme vor. Erklärend istdazu folgendes zu sagen:

Böhmen und Mähren waren seit der Zeit desDreißigjährigen Krieges dauernd mit Öster-reich verbunden. Von 1938 bis 1945 gehörtendie Kreise Böhmisch-Krummau und Kaplitz zuOberösterreich, Südmähren zu Niederöster-reich. Enge wirtschaftliche, kulturelle und fami-liäre Bindungen bestanden seit alters her. Inden letzten Jahren haben Städte im Mühlvier-tel Patenschaften über Vertriebenengemein-schaften übernommen. So Freistadt über Ro-senberg und Bad Leonfelden über Hohenfurt.

Auf den bisher in Wien abgehaltenen Sude-tendeutschen Tagen wurde auch von amtlicherösterreichischer Seite immer diese lange undenge Zusammengehörigkeit betont. Aus alldem ergibt sich eine besondere Treue- und Für-sorgepflicht der Republik Österreich gegen-über den Vertriebenen aus den deutschen Ge-bieten Böhmens und Mährens.

Nach dem geltenden Völkerrecht sind dievertriebenen Deutschen nach wie vor Eigentü-mer dieser Gebiete. Einen genaueren Hinweisauf diese Rechtslage darf ich Ihnen mittels desbeiliegenden Zirkelbriefes geben.

Die Republik Österreich setzt sich in vielfälti-ger Weise für unrechtmäßig behandelte Men-schen in aller Welt ein. Hier bitten die Vertrie-benen um Verständnis und Abhilfe.

Im Interesse der Wahrheit und des Rechtsbitte ich Sie daher im Namen der Vertriebenen-gemeinschaft Rosenberg im Böhmerwald —Stadt und Pfarre — um Abhilfe im geschilder-ten Fall, indem die deutschen Ortsbezeichnun-gen in Klammern unter die derzeit amtlichentschechischen Bezeichnungen gesetzt wer-den.

Wegen der allgemeinen Bedeutung der Ge-staltung der bezeichneten Kartenblätter erhal-

ten die Sudetendeutsche Landsmannschaftund der Verband der Böhmerwäldler in Ober-österreich Kopien dieses Briefes und der Anla-gen.

Ortsausschuß Rosenberg im Böhmer-wald: Folgender Antrag wurde als Beschlußgefaßt: „Das österreichische Bundesamt fürEich- und Vermessungswesen gibt eine Kar-tenserie 1:25.000 V für das gesamte Bundes-gebiet heraus. Die dort teilweise miterfaßtensüdlichen Grenzgebiete Böhmens, vermutlichaber auch Mährens, weisen ausnahmslos nur

tschechische Ortsbezeichnungen auf, obwohles sich um ehemals rein.deutsche Gebietehandelt. Siehe besonders die Blätter 14 —Rohrbach, 15 — Bad Leonfelden, 16 — Frei-stadt, 17 — Großpertholz.

Gegen diese Art der Gestaltung der Kartenerhebt der Ausschuß nachhaltigen Einspruch.Das zuständige Ministerium in Wien wird gebe-ten, in Zukunft die deutschen Namen ein-drucken zu lassen. Wünschenswert war» auchdie Aufnahme der seit 1945 zerstörten Orte indas Kartenbild."

Am 23. November geht Österreich zurNationalratswahl. Eine entscheidendeWahl, denn sie steht im Zeichen der größ-ten Wirtschanskrisen, die Österreich jedurchlebt hat. An die 10.000 Mitarbeiter derVOEST-Alpine AG werden das Opfer einerschlechten Wirtschaftspolitik, Tausendeweitere Männer und Frauen sehen mit Sor-ge in anderen Großbetrieben und in der Pri-vatwirtschaft der Zukunft entgegen. Zurwirtschaftlichen Krise kommt die Proble-matik einer lebensbedrohlich gewordenenUmwelt und damit ein gewaltiges Gären inÖsterreichs Innenpolitik hinzu.

Die Meinungsforscher sehen die Wahlschon nahezu gelaufen. Sie sagen einKopf-an-Kopf-Rennen der Großparteienvoraus, ihre Prognosen für die kleinen Par-teien schwanken. Die Österreicher selbstindes sind teils wahlverdrossen, sind poli-tikverdrossen geworden, viele sind wahl-müde.

Das aber darf nicht sein!Denken wir daran, daß wir hier das

Glück haben, in einer Demokratie zu leben,einer Demokratie, die dank der guten Zu-sammenarbeit der politischen Parteien im-merhin zu einer Art „Insel der Seligen" wur-de, gemessen an den Problemen, denendie Menschen in anderen Staaten, vorallem im Osten, ausgesetzt sind.

Wir geben hier keine Wahlempfehlung füreine einzelne politische Partei ab. Aber wirgeben die dringende Empfehlung, nichtwahlmüde zu sein, sondern vom Stimm-recht Gebrauch zu machen und zwar nichtdurch Gleichgültigkeit, sondern durch Ent-scheid für eine Partei.

Nur fünfzig Kilometer nördlich von uns

{£ Ç WtSEN, DAS RATHAUS MIT SGRAFFITO-MALEREI UND DIE MARIENSÄULE

Herzliche Einladung zu einer besinnlichen vorweihnachtlichen Stunde unter dem Motto

„SUDETENDEUTSCHER ADVENT MIT ADVENTSINGEN*am 1. Adventsonntag, 30. November 1986, im Haus der Begegnung Wien 6, Königseggasse 10, Beginn 16 Uhr!Näheres im Inneren der Sudetenpost!

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SUDETENPOST FOLGE 22 VOM 20. NOVEMBER 1986

kennen die Menschen, unsere Nachbarn,diese Möglichkeit der freien Wahl untermehreren Parteien nicht. Wir hier habendiese Chance. Wir haben die Chance derpolitischen Freiheit. Auch bei einer Wahl.Und wir sollten sie nützen.

Jede Stimme ist wichtig!Wir wollen mit der Wahl erreichen, daß

es in Österreich wieder wirtschaftlich bes-ser wird, daß unser Lebensstandard geret-tet, daß er gesichert wird. Und wir wollenweiter in einer funktionierenden Demokra-tie leben.

Die bewährte Führung wiedergewählt

Neues Europa-Schildan den Grenzen

Die „Zoll-Douane-Schilder an denGrenzen zwischen den EG-Ländern wer-den ab 1988 durch ein neues „Europa-Schild" ersetzt. Dies beschloß der EG-Ministerrat in Brüssel nach eingehenderDiskussion über die Frage, wie die Euro-päische Gemeinschaft den Bürgern nä-hergebracht werden könne. Das neueSchild ist quadratisch und zeigt auf dun-kelblauem Grund einen Kreis von zwölfgelben Sternen, der den Namen des je-weiligen Landes umschließt.

Was manchen Delegierten vor zwei Jahrenals Wagnis schien, nämlich einen „Jungen"zum Landesobmann zu wählen, wurde nun-mehr bei der Hauptversammlung der SLÖWien, NÖ. und Bgld. eindeutig widerlegt. Lm.Karsten Eder wurde einstimmig wiedergewähltund damit seine Arbeit bestätigt.

Am 25. Oktober hatten sich 32 Delegierteeingefunden; Min.-Rat Dr. Hans Halva über-brachte die Grüße des SLÖ-Bundesvor-standes. LO-Stellvertr. Adalbert Schmiedl ge-dachte beim Totengedenken besonders unse-res zu früh verstorbenen BundesobmannesMsgr. Dr. Josef Koch.

Lm. Maria Magda Reichel verlas das Proto-koll der letzten Hauptversammlung und dannhielt Landesobmann Eder seinen Tätigkeitsbe-richt. Er wies neben den vielen Aktivitäten desLandesobmannes darauf hin, daß auch die Ar-beit des Bundes stark vom Landesverband mit-getragen wurde. LO Eder dankte allen Amtsträ-gern und ihren Mitarbeitern für die geleisteteArbeit, denn ohne sie wären die erzielten Lei-stungen nicht möglich gewesen. Eine Aufzäh-lung erübrigt sich für die Leser der Sudeten-post, sind sie doch laufend bestens informiertworden.

Erfreulich sind auch die Spendeneingängefür ein Sudetendeutsches Zentrum in Wien.

Der positive Kassabericht von Lm. HerthaKalva war kurz und prägnant und wurde vonden Rechnungsprüfern Lm. Emil Mück undKarl Jaksch zur Entlastung empfohlen.

Die Referate Organisation — Lm. A.Schmiedl, Kultur — Lmn. Susanne Svoboda,Heimatpolitik — Lm. Arnold Fritsch, Sozialar-beit — Dr. Elfriede Böhmdorfer, Frauen — Lmn.M. Reichel für die entschuldigte Frauenrefe-rentin Lmn. Johanna Etthofen, und Jugend —SDJÖ-Bundesjugendführer Hubert Rogelböckfür den Landesjugendführer Anton Dzikowski(SDJ-Auftritt beim Südmährerkirtag) brachtendurchwegs interessante und mitunter auch kri-tische Berichte aus ihrer Arbeit.

Die Neuwahl unter der Leitung von Lm. Wer-ner Olbrich, A. Fritsch und K. Philipp erbrachteeine Bestätigung aller angeführten Amtswalter,die noch nicht erwähnten Stellvertreter sind:Johanna Etthofen (LO), Franz Grolig (Schrift-führer) und Walter Kollmann (Kassier).

Die Referate werden bei der Vertrauensleu-tesitzung am 20. 11. über Vorschlag des Lan-desvorstandes gewählt. Zum Abschluß wurdennoch elf Delegierte und ihre Stellvertreter fürdie nächste Bundeshauptversammlung ge-wählt und auf die Planung für das nächste Jahreingegangen. Gerhard Zeihsei

Hohe Auszeichnung für OStR. Prof.Dipl.-Ing. Karl Maschek

Mit dem „Hans-Watzlik-Kultur-Ehrenpreis des Böhmerwaldes" ausge-zeichnet wurde OStR. Prof. Dipl.-Ing. KarlMaschek, langjähriges Vorstandsmitglieddes Deutschen Böhmerwaldbundes undGründungsmitglied des Vereines desBöhmerwaldmuseums in Wien. Der Preisgilt als eine der höchsten Auszeichnun-gen der Sudetendeutschen Landsmann-schaft. Er wurde an Lm. Prof. Maschek inbesonderer Würdigung seiner achtzehn-jährigen Tätigkeit als Bundeskulturrefe-rent der SLÔ und in Anerkennung seinesdauernden Einsatzes für das Kulturgutund die Belange des Sudetenlandes, ins-besondere des Böhmerwaldes, verliehen.Die Überreichung der Ehrenpreisurkundedurch Lm. Ing. Hans Neumayer, Bundes-vorstandsmitglied des Deutschen Böh-merwaldbundes in Deutschland, Vorsit-zender des Heimatkreisrates Eisenstein-Neuern und Mitglied des Gesamt-Heimattreffens der SL in München, fandin feierlicherweise am 26. Oktober im Ho-tel Fuchs im Rahmen eines Gemein-schaftsabends der Böhmerwäldler inWien statt.

Nach dem gemeinsam gesungenenBöhmerwaldlied begrüßte Obmann KarlJaksch die zahlreich erschienen Lands-leute. Sein besonderer „Willkommengruß"galt dem Ehrengast aus Deutschland, Lm.Ing. Hans Neumayer, dem geschäftsfüh-renden Bundesobmann, Min.-Rat Dr.Hans Halva, dem Bundesobmann-Stv.,Nikolaus v. Etthofen und Gattin, dem Lan-desobmann für Wien, NÖ und Bgld., Lm.Karsten Eder und Gattin, dem Obmannder Erzgebirgler in Wien, Lm. AlbertSchmiedl, sowie dem Obmann der Hei-matgruppe „Hochwald", Lm. LeopoldOsen.

Anschließend sprach der Preisträger,OStR. Prof. Maschek, über den „Böhmer-wald in uns", und es gelang ihm — wie beidem „Festlichen Abend" des Verbandesder Böhmerwälder in OÖ. am 2. August d.J. in Linz — seine Zuhörer zu fesseln undin Gedanken heimzuführen in die ferneHeimat, den Böhmerwald den unskein Tscheche rauben kann!" In anschau-lichen Bildern voll herber und doch be-sinnlicher Ausdruckskraft zeichnete er dieStationen seines Lebensweges, seinenGeburtsort D.-Beneschau, wo er am 2. No-vember 1903 zur Welt kam, D.-Reichenaubei Gratzen, wo der seine Kindheit ver-brachte, und Gratzen, wo er die Bürger-schule besuchte. Danach folgten die Lehr-und Wanderjahre, die ihn nach Pilsen,Wien, Prag, Budweis und Neuern führten.Heirat, Arbeitslosigkeit, Volkstumskampf,Krieg und Vertreibung der Familie aus deralten Heimat, Gründung einer neuen Exi-stenz in Österreich, jahrelanger Broter-

werb als Bauhilfsarbeiter, endlich — 1949— Erlangung der österreichischen Staats-bürgerschaft und Anstellung an der Höhe-ren Technischen Bundeslehranstalt in St.Polten, wo er zunächst als Vertragslehrer,später als Professor, Oberstudienrat undFachvorstand der Abteilung fürMaschinen-, Motoren- und Landmaschi-nenbau unterrichtete.

„Trotz allem haben wir unser Heimat nieaufgegeben!", betonte Prof. Maschek.„Sie konnten uns zwar Besitz und Heimat

rauben, nicht aber die Liebe zur Heimatund nicht das Recht auf Selbstbestim-mung, von dem heutzutage so viel gere-det wird, das aber anscheinend nicht fürDeutsche gilt."

„Prof. Maschek hat uns heimgeführt"schrieb die „Sudetenpost" nach seinemVortrag in Linz. „Er sprach nicht von Ra-che oder Vergeltung, er sprach nur vonunserem Recht auf Heimat und von unse-rer Liebe zu ihr, zu .unserem Böhmer-wald'!" Auch diesmal war es so. Langan-haltender Beifall bewies es.

In seiner Laudatio schilderte HD i. R.SR Friedrich Schattauer den Werdegangdes Geehrten. Er hob hervor, daß Lm.Prof. Maschek neben seinen beruflichenund familiären Verpflichtungen noch Zeitfand, sich in den Dienst der bedrängtensudetendeutschen Volksgruppe zu stel-len. In den Heimatgruppen, hauptsächlichin denen der Böhmerwäldler, im Landes-verband Wien und im Bundesverband derSLÖ wirkte er durch Planung, Gestaltungund Leitung kultureller Veranstaltungen,durch Vorträge und Reden bei gegebenenAnlässen und durch Beiträge in Heimat-zeitschriften, vor allem in der „Sudeten-

post". Anerkannt wurde diese Arbeit durchdie Verleihung der Adalbert-Stifter-Medaille in Gold des Heimatverbandesder Böhmerwäldler in Stuttgart und durchdie Zuerkennung der Ehrenmitgliedschaftbei folgenden Vereinen: Humanitärer Ver-ein von Österreichern aus Schlesien inWien, Bund der Nordböhmen in Wien,Verband der Böhmerwäldler in OÖ., Ver-band der Böhmerwäldler in Wien und derHeimatgruppe „Hochwald" in Wien. SeinWirken als Fachvorstand im Schuldienstwurde durch das „Goldene Ehrenzeichenfür Verdienste um die Republik Öster-reich" gewürdigt. Mit einem Ausspruch,mit dem Prof. Maschek einen Artikel in der„Sudetenpost" vom 19.12.1985 beendete,schloß Dir. Schattauer seine Lobrede. JErlautet: „Heimatvertreibung, das ist Erin-nern und Vermissen ohne Ende!"

In herzlichen persönlichen Worten um-riß sodann Lm. Ing. Hans Neumayer dasverdienstvolle Wirken des Preisträgers umdie Erhaltung des Heimatbewußtseins in-nerhalb der sudetendeutschen Volksgrup-pe. Ausführlich behandelte er Leben undSchaffen des Dichters Hans Watzlik, wo-bei er auf dessen freundschaftliche Bezie-hungen zu Lm. Prof. Maschek währendseiner mehrjährigen Tätigkeit in den drei-ßiger Jahren als Bürgerschullehrer inNeuern hinwies. Er betonte, daß der Hans-Watzlik-Kulturpreis bereits an bedeutendePersönlichkeiten verliehen worden sei, sozuerst an den Dichter Sepp Skalitzky, anMdE. Otto von Habsburg, an den Regie-renden Fürsten von und zu Liechtenstein,Herzog von Troppau und Jägemdorf,Franz Josef II., an den bayerischen Mini-sterpräsidenten Franz Josef Straußu. a. m.

„All deine Arbeit und auch die zahlrei-chen Schriften und Artikel, die du veröf-fentlicht hast, dienten dem Ehrenpreisko-mitee als Grundlage der Preiszuerken-nung. Wir hätten keinen Würdigeren wäh-len können!", hob Ing. Neumayer unterdem starken Beifall der Landsleute hervor,als er die Urkunde überreichte und denPreisträger beglückwünschte.

Der geschäftsführende Bundesob-mann, Min.-Rat Dr. Halva, gratulierte na-mens der Bundes- und Landesleitung derSLÖ und dankte Lm. Prof. Maschek fürdie langjährige treue Mitarbeit.

Gerührt nahm Preisträger, OStR. Prof.Maschek, die Glückwünsche und Ehrun-gen entgegen und versicherte in seinenDankesworten, auch in Zukunft für die be-rechtigten Anliegen der Heimatvertriebe-nen einzutreten. Er faßte sein Wirken ineinem Satz zusammen: „Laßt uns unsererHeimat treu bleiben und nicht aufhören,,den Böhmerwald in uns' uns und unserenKindern zu erhalten!"

Fritz Schattauer

Ein Geschenkfür neue Leser!

Weihnachten ist jene Zeit, wo man Fa-milienangehörigen, aber auch anderenMenschen, Freude bereiten will.

Auch die SLÖ will es in diesem Jahr sohalten und jedem, der der „Leserfamilie"der „Sudetenpost" beitritt, ein kleines Ge-schenk übersenden. Auch die „Sudeten-post" will das Ihre dazu beitragen, und wirhoffen, daß auch Sie, lieber Leser, hierhelfend eingreifen können, indem Sie aufdiese Aktion hinweisen.

Jeder Besteller (egal ob für sich oder fürein Geschenkabonnement) bis zum Endedes Jahres erhält von der SLÖ das Buch„Erlebnis Wien 77" über diesen Sudeten-deutschen Tag, das in Wort und Bilddieses Ereignis würdigt. Es soll ein kleinerEmpfangsgruß und Dank sein, daß er jetztnäher zu uns gehört.

Die „Sudetenpost" verrechnet den Be-zug erst ab 1987, ist aber nicht böse, wennman sich mit einer kleinen Spende für die86er Nummern bedankt.

Wenn Sie also nur „Mitleser" sind, ma-chen Sie bitte mit und werden Sie Leserund Besitzer. Wenn Sie aber, wie die mei-sten, selbst Bezieher der „Sudetenpost"sind, so machen Sie doch bitte Ihre Be-kannten, Verwandten, Freunde, kurz IhreUmwelt, auf die Möglichkeit aufmerksam,nicht nur eine lesenswerte Zeitung, unse-re Zeitung, zu erwerben, sondern auchnoch ein Willkommensgeschenk zu erhal-ten. Tun Sie es aber bitte sofort, denn wirwollen Ihnen das Geschenk noch vorWeihnachten zusenden. K. E.

EINLADUNGzur Jahreshauptversammlung mit Neu-wahl am Samstag, den 22. November um9 Uhr im Theatercasino in Linz (Hofsaal).

Tagesordnung1. Eröffnung und Begrüßung durch den

Landesobmann,2. Totengedenken'3. Beschlußfassung über die neuep Sat-

zungen der SLOÖ4. Rechenschaftsbericht des Landesob-

mannes5. Ehrenzeichenverleihung6. Berichte der Referenten7. Kassabericht8. Bericht der Kassenprüfer und Antrag

auf Entlastung9. Wahl des neuen Vorstandes

10. Wahl der Delegierten zur Bundes-hauptversammlung der SLÖ in Wien,nach dem Mittagessen

11. „Konstituierende Sitzung" des neuenVorstandes

12. Mitgliedsbeiträge für das Jahr 198713. Allfälliges

Die Landesleitung J

Tänzer gesucht!Sie wecden nun sicherlich fragen, war-

um schon jetzt dazu aufgerufen wird, derBall ist doch erst am . . . ! Nun, der Sude-tendeutsche Ball 1987 findet am Fa-schingssamstag, 28. Februar 1987, imHotel Intercontinental in Wien 1, Johan-nesgasse, statt. Dennoch müssen wirschon jetzt an die festliche Balleröffnungdenken. Die Zeit ist wirklich sehr kurz be-messen, beginnt jetzt doch die Advent-zeit, dann kommen die Weihnachtsferienund im Nu stehen wir mitten im Jänner!Dazu kommt auch noch, daß wir den schö-nen Ball der Südmährer in Wien eröffnenwerden — also gilt es bald mit den Probenzu beginnen!

Für die Festpolonaise suchen wir Mäd-chen und Burschen (wenn möglich Paare),die den Walzer beherrschen. Notwendigist noch: für Mädchen: langes, weißesBallkleid, für Burschen: schwarzer Anzugoder Smoking oder Uniform.

Interessierte wenden sich bitte drin-gend an die Sudetendeutsche Jugend,Kreuzgasse 77/14,1180 Wien (bitte mit Al-tersangabe und Bekanntgabe einer Tele-fonnummer zwecks Rückruf) — bitte mit-tels Postkarte! Auch an die Geschäftsstel-le der SLÖ, Hegelgasse 19/4, 1010 Wien,Telefon 51 22 962 (Montag bis Freitag von9 bis 12 Uhr) möglich. J

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FOLGE 22 VOM 20. NOVEMBER 1986 SUDETENPOST

Heilbronn: Südmährer der Umgebung trafen sich!Die Gattin von Dr. Goebel, unsere Martha

Veitl aus Unter-Wisternitz, Kreis Nikolsburg,hatte zu diesem regionalen Treffen gerufen.Etwa 100 heimatvertriebene Südmährer ka-men in gemütlicher Atmosphäre des GasthofesWilhelmshöhe in Neckarsulm zusammen, umgemeinsam den Sonntagnachmittag, am 19.Oktober, zu verbringen. Frau Goebel begrüßteLandsleute aus allen vier südmährischen Hei-matkreisen, die zerstreut im Umfeld von Heil-bronn wohnen und doch die heimatliche Nach-barschaft suchen. Umrahmt war die Begrü-ßung von einer Gruppe attraktiv gekleideterDamen, welche die nach alten Vorbildern neugeschaffene Festtracht und die sogenannte Ar-beitstracht der Südmährerinnen vorstellten.Eine Brünner Volkstanzgruppe, Vorlesungenvon Martha und musikalische, von Liedern un-termauerte Unterhaltung sorgten für eine ge-lungene Auflockerung der regen Gespräche,die man den Tischgruppen entlang vernehmen

konnte. Sudetendeutsche Ehrengäste und derKreiskulturbeauftragte von Nikolsburg schlös-sen den Ring zur offiziellen und größeren Hei-matgemeinschaft. Das Treffen bot vor allemsehr betagten Landsleuten die Möglichkeit, imKontakt zu Heimatfreunden zu bleiben und deranwesenden Jugend, Freundschaften zu festi-

gen und neue zu schließen. So war die Müheder Organisation unserer Gemeinschaft dien-lich und fördernd, wofür der Dank der umsichti-gen ehemaligen Hauswirtschaftslehrerin ausdem Gebiet der Pollauer Berge gilt.

J. S. — HD

Ein Auftrag für die neue Bundesregierung:Auch die Anliegen der Sudetendeutschen und der anderen

Heimatvertriebenen gehören auf den Tisch:Wie Lastenausgleich, Zentrum usw.!

Daher am 23. November— Liste 3 — FPÖ

Die Gablonzer Schmuckerzeugungin Österreich und ihre Bedeutung

Heinz Rössler, Obmann der GablonzerGenossenschaft, gab bei einer Presse-konferenz in Linz einen interessantenÜberblick über die historische und wirt-schaftliche Entwicklung der GablonzerSchmuckerzeugung in Österreich.

Als die Mitglieder der Gablonzer Ge-nossenschaft (GG) nach der Vertreibung1945 aus ihrer angestammten sudeten-deutschen Heimat in Österreich ein neuesDomizil fanden, konnten sie bereits aufeine 200jährige Entstehungsgeschichteihrer Branche zurückblicken. Denn 1775wurde in Christianstal, Isergebirge, durchden Bau einer Glashütte der Grundsteinfür die später international berühmt ge-wordene Gablonzer Schmuckindustriegelegt.

Zuerst siedelten sich die Gablonzernach 1945 im österreichischen Losen-steinleiten an. Dort wurde 1947 auch dieGablonzer Genossenschaft gegründet.Bei der endgültigen Standortsuche derGenossenschaft fiel die Wahl dann aufEnns, deren Stadtgemeindeführung mitgroßzügiger Unterstützung des LandesOberösterreich (bereits vorhandene Bau-objekte, ausbaufähige Logistik) die besse-ren Startbedingungen bot. Die ursprüng-lich als k. u. k. Reitstallungen benutztenGebäude boten die Chance, daß man inzentraler Lage eine als Gruppe zusam-menfaßbare Industriegemeinschaft grün-den konnte. Der Kern der heute 131 Mit-gliedsbetriebe umfassenden GablonzerGruppe bestand zur Zeit der Umsiedlungaus zirka 80 Mitgliedsbetrieben.

Die Standortbedingungen erwiesensich als günstig, die verkehrstechnischoptimale Lage nach Wien und Oberöster-reich wie auch nach Salzburg und denübrigen Bundesländern einerseits und dieAusschöpfungsmöglichkeiten der in Ennsund Umgebung einsetzbaren Arbeitskräf-te ließen große Freiräume in der Entwick-lung zu. Die 37 Gründungsmitglieder derGenossenschaft konnten nicht ahnen,daß aus einer mit nur 7000 S gegründetenGenossenschaft in knapp 40 Jahren eineInstitution heranwuchs, die Eigenmittel inHöhe von ca. 20 Millionen verwaltet undfür Kredite von etwas über 40 Millionengut ist.

Einige Zahlen der letzten fünf Ge-schäftsjahre machen die Leistungsfähig-keit der Gablonzer Genossenschaft sicht-bar: 1980:8,3 Millionen Eigenkapital (EK),25,4 Millionen Fremdkapital (FK); 1983:10 Mill. EK, 19,4 Mill. FK; 1985: 17,5 Mill.EK, 41,7 Mill. FK. Vor allem die Umsatz-entwicklung der letzten fünf Jahre zeigt

steigende Tendenzen: 1980 betrugen dieVerkäufe der GG 61,2 Millionen Schilling,1983 stieg der Umsatz um acht Prozentan. Bereits 1984 wurde das Ergebnis um55,6 Prozent zum Jahr 1980 verbessert.Und 1985 konnte das Verkaufsergebnisder GG mit 119,4 Millionen gegenüber1980 um 58,3 Prozent angehoben werden.Diese beachtliche Entwicklung der Ver-kaufskapazitäten der GG ist gleichzeitigein Spiegelbild der allgemeinen Aufwärts-tendenzen innerhalb der Branche, bewegtsich doch die Gablonzer Gruppe beieinem Exportanteil von mehr als 90 Pro-zent jenseits der Milliarden-Schilling-Um-satzgrenze.

In Europa konnten seit 1980 die Umsät-ze um 107 Prozent angehoben werden. InNahost stieg der Verkauf innerhalb vonfünf Jahren um 254 Prozent. Auch in Fern-ost liegen die Gablonzer mit einem108prozentigen Mehrumsatz gut im Ren-nen. In den USA mit Canada gab es eineSteigerung um 75 Prozent. Die relativniedrige Wachstumsrate ist in Zusammen-hang mit den hohen Einfuhrzöllen zu se-hen. In Afrika ist eine 133prozentige Auf-wärtsentwicklung zufriedenstellend.

Der mittel- und südamerikanischeRaum bleibt durch die unsinnig hohenEinfuhrzölle verschlossen. In Australienund Ozeanien ist ein Mehrumsatz von200 Prozent innerhalb von fünf Jahren einguter Erfolg.

Allerdings darf die prozentuelle Ent-wicklung nicht darüber hinwegtäuschen,daß die Gablonzer in Ländern wie Austra-lien/Ozeanien, Afrika, den USA/Canadaund Nahost 1980 noch sehr schwach ver-treten waren und sich erst in den vergan-genen zwei bis drei Jahren die Steigerungder Absatzzahlen auf das Gesamtbild dergenossenschaftlichen Umsatzentwick-lung erwähnungswürdig auswirkten.

Kümmerte sich die GG anfänglich vorallem um die Wohnraumbeschaffungdurch Gründung einer eigenen Wohnbau-gesellschaft, günstige Startmöglichkeitenbei der Firmengründung und um Kredit-gewährungen, hat heute die GablonzerGenossenschaft im wesentlichen andereAufgaben zu erfüllen. Dazu gehören in er-ster Linie die methodische Erschließungder Exportmärkte, die genossenschaftsei-gene Entwicklungshilfe bei der Gestal-tung von Kollektionslinien, eine marke-tinggerecht funktionierende Organisation,die den Mitgliedern erweiterte Möglichkei-ten bei der Wahl von Zulieferfirmen wieauch überhaupt bei der Wahl neuer Mate-

rialien und Fabrikationsmethoden garan-tiert.

Vorausschauend sind die genossen-schaftlichen Notwendigkeiten zum Erhaltund weiteren Ausbau der bisher erreich-ten Verkaufsquoten abschätzbar: DieGablonzer müssen der ausgereizten Per-sonalsituation — zirka 25 bis 30 Prozentder Erzeugnisse werden nach wie vor inHeimarbeit gefertigt — begegnen und diemaschinelle Produktion weiter forcieren.Die inzwischen zu beobachtende Stagna-tion im Ausbau der Fertigung und eine da-mit momentan noch in Kauf zu nehmendeProblematik in den für Modeschmuckeigentlich notwendigen kurzen Lieferfri-sten zwingt zu neuen Überlegungen hin-sichtlich der Herstellungsstrukturen, wo-bei die optimalen Möglichkeiten in derAusnutzung modemer Herstellungs- undOrganisationsverfahren noch lange nichtausgeschöpft sind. Die geradezu explosi-ve Entwicklung des international zu beob-achtenden Mehrbedarfs an Mode-schmuck hat die Branche bis an die Gren-zen der vorhandenen Fertigungskapazitä-ten geführt.

Die Erzeuger von Mode drängen alsaccessoiresbestimmende Gremien im-mer mehr in den traditionellen Markt derModeschmuckverteiler, die Gablonzermüssen daher direkter als früher üblichmit den Markenherstellern der Mode zu-sammenarbeiten. Auch dies war ein be-stimmender Faktor bei der Gcündung desCREA-TEAMS. Wenn unsere Mitgliedsbe-triebe mit mehr als 1000 ArbeitnehmernModeschmuck im Verkaufswert von übereiner Milliarde Schilling herstellen undüber 95 Prozent der Produktionskapazitätauf ausländische Abnehmer zugeschnit-ten ist, müssen wir als GG dem Wirt-schaftsfaktor MODESCHMUCK AUSÖSTERREICH auf besondere Weise ge-recht werden, indem wir uns nicht mehrnur wie einst als eine Organisation mit derZielsetzung verbesserter Einkaufsbedin-gungen zum Wohle unserer Mitgliederverstehen, sondern großräumiger und in-ternationaler als bisher agieren. Darunterist zu verstehen, daß die Kapazitätendurch die Förderung finanzieller, marke-tingtechnischer und organisatorischerMittel unter der Voraussetzung von nochmehr Qualität erweitert werden, mit demAusbau unserer Material- und Produkte-forschung die Aktualität der Mode durchModernität der Produktmaterie erhöht undschlußendlich durch weiträumige Erfor-schung der modischen Trends in der Ge-staltung der Schmuckmodelle noch mehrSicherheit erreicht wird.

Tribüneder Meinungen

Heimattreffen —wie lange noch?

Als Angehöriger der Bekenntnisgenerationfinde ich es äußerst vorteilhaft, die wesentlicheFrage der Heimattreffen zu behandeln. Vommonatlichen Heimatabend der einzelnen Su-detendeutschen Heimatgruppen bis hin zumgroßen Sudetendeutschen Tag spannt sichjener Bogen, der über Sein oder Nichtsein derLandsmannschaft entscheidet. In der heutigenorientierungslosen Zeit suchen immer mehrJugendliche Ideale und sinnvolle Beschäfti-gungen. Leider wird dieser Idealismus nachwie vor von Sekten, inhaltslosen Jugendgrup-pen und anderen Mißgebildeten des Zeitgei-stes ausgenützt. Jede einzelne Heimatgruppesollte bestrebt sein, mittels eigenen Jugendre-ferenten Jugendliche für unsere Anliegen zugewinnen. Wir. dürfen nicht in den Fehler ver-fallen, die Heimattreffen einzuschränken, son-dern müssen die Einheit in der Vielfalt sehen.Schwerpunkt muß die Stärkung der Heimat-gruppen sein, da diese Zellen die Stärke derSudetendeutschen Landsmannschaft ausma-chen. Jugend gewinnt man auf Dauer sichernicht durch Anbiederung an den Zeitgeist, son-dern nur durch Aufzeigen der eigenen Traditio-nen und Werte, als Alternative zur amerikani-schen Dekadenz und sowjetischen Brutalität.Wir müssen den Mut aufbringen, unsereeigene Kultur als Alternative zur „Coca-Cola-und Mc-Donalds-Unkultur" darzustellen. Dankunserer wunderschönen Trachten, des Liedgu-tes und Volkstanzes, Vorträge und sinnvollenFreizeitaktivitäten kann man viele Landsleutealler Altersstufen für unser Anliegen gewinnen.Wir müssen stets das Gemeinsame vor dasTrennende stellen und somit dürfen wir auchdie Ordnung Volk — Volksgruppen — Heimat-gruppen nicht aus den Augen verlieren. Die Ju-gend hat viele Fragen zur eigenen Geschichte,nachdem die Umerziehungspolitik der letztenJahrzehnte nur Zerrbilder der Geschichte ver-mittelte. Nehmen Sie sich Zeit und Geduld, ummit Ihren Kindern und Enkeln, auch wenn Sievon diesen nicht gleich verstanden werden, zusprechen! Für das Desinteresse und Unver-ständnis vieler Jugendlicher darf man diesenicht selbst verantwortlich machen, sonderndie Umerzieher und Professoren — wie Wein-zierl —, welche bestrebt sind, Zwietracht zwi-schen den Generationen zu säen und das Ge-schichtsbewußtsein unseres Volkes zu gän-geln. Da die ständige Hetze auf alles Deutscheweltweit immer unglaubwürdiger wird, ver-sucht man mit immer fanatischeren und absto-ßenden Machwerken das Bild vom „bösenDeutschen" aufrecht zu erhalten. Wir müssenwegen der haßerfüllten Hetzkampagnen ausNew York oder Israel weder zu Extremistennoch zu Duckmäusern werden. Wir haben zweiStärken allen Feinden unseres Volkes entge-genzusetzen: Die Werte des christlichenAbendlandes und die Geschichte und Traditioneines großen Kulturvolkes, namentlich desdeutschen Volkes. Vermitteln wir dieses Wis-sen an die Jugend und verhelfen wir damit derWahrheit zum Sieg! Damit verbunden, dürfenwir den heimat- und volkstumspolitischen Auf-trag nicht aus den Augen verlieren. Dann wirddie Sudetendeutsche Landsmannschaft auchin Zukunft eine starke Vertretung unsererVolksgruppe sein, meint

Wilhelm Ehemayer,1020 Wien.

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SUDETENPOST FOLGE 22 VOM 20. NOVEMBER 1986

Glanzvolles Volkstanzfest in KlosterneuburgBereits zum 19. Mal fand in der Babenber-

gerhalle unserer Patenstadt Klosterneuburgdas Österreichisch-Sudetendeutsche Volks-tanzfest statt. Gemeinsam mit unseren Freun-den von der Volkstanzgruppe Klosterneuburgwurde dieses Brauchtumsfest am Sonntag,dem 9. November, als Leopoldi-Volkstanzfestbegangen und an die 800 begeisterte Volkstän-zer bzw. Zuseher waren gekommen.

Zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen

Lebens konnten dabei begrüßt werden undauch von sudetendeutscher Seite waren vieleLandsleute anwesend, so der stv. Bundes- undLandesobmann von Wien Karsten Eder, dieBundesfrauenreferentin Maria Magda Rei-chet, die Obleute und Landsleute von denSchlesiern, dem Riesengebirge, Jägerndorf,Nordböhmen, den Südmährem usw.

Nach einem festlichen Auftakt bot sich einüberaus buntes Bild der verschiedensten

Kunst aus dem SudetenlandHeute wollen wir Ihnen einen Künstler

vorsteilen, dessen Werke viele Wiener,Wienbesucher, aber auch Sudetendeut-sche immer wieder zu Gesicht bekom-men, ohne vielleicht zu wissen, woher erstammt.Es ist Hans Schwathe (1870 bis 1950):

Hans Schwathe (1870 bis 1950)Am 28. Mai 1870 wurde Hans Schwathe

in Strachwitzthal im Bezirk Freiwaldau ge-boren. Sein Geburtsort lag seinerzeit di-rekt an der Grenze zwischen Preußisch-und Österreichisch-Schlesien. Heute gehtdort die Grenze zwischen Polen und derTschechoslowakei.

Diese Talschaft war einst ein berühmtesMarmorgebiet mit großen Steinbrüchen,das auch das „Schlesische Carrara" ge-nannt wurde. Die Anfänge der Steinbear-beitung reichen in diesem Gebiet nach-weislich bis in die Mitte des 15. Jahrhun-derts zurück. Während der Blütezeit derschlesischen Marmorindustrie wurde1886 in Saubsdorf die Landesfachschulefür Steinbearbeitung gegründet, die man-ches junge Talent entdeckte und förderte.

Diese Schule besuchte auch HansSchwathe in den Jahren 1887 bis 1890,nachdem er vorher eine Steinmetzlehre inSetzdorf absolviert hatte. Anschließendsetzte er seine Ausbildung an der WienerKunstgewerbeschule fort, wo Otto Königund August Kühne seine Lehrer waren.

Nach Abschluß seiner Studien führteihn eine Kunstreise nach Italien. Zurück-gekehrt nach Wien, mußte er sich am An-fang seiner künstlerischen Laufbahn mitdem Schaffen dekorativer Kleinplastikenbegnügen. Erst 1903 erhielt er als größe-ren Auftrag das Denkmal für den Chirur-gen Dr. Zinsmeister in Troppau, wo er 10Jahre später sein Jahn-Denkmal für dieTurner aufstellte, das wegen seiner Eigen-art große Beachtung fand. 1905 arbeiteteer im Auftrag des Stadtrates von Teschendas Schiller-Denkmal. Sein reichesSchaffen, das fortan stets mit Wien engverknüpft war, umfaßte Standbilder, Ma-donnen und Epitaphe in zahlreichen Kir-chen Wiens, Büsten, Denkmäler und Me-daillons der Mitglieder des Kaiserhauses,

Ehrengrabmäler am Wiener Zentralfried-hof und vieles andere mehr.

Die Marmortherme für BürgermeisterDr. Karl Lueger in der Säulenhalle desWiener Parlaments, die weiße Madonna inder Michaeierkirche, der Auferstehungsal-tar in der Kaasgrabenkirche in Grinzingund die Marienstatue an der Marien-brücke werden vielen Wienern vertrautsein.

Das bekannteste Werk des Künstlers istjedoch das Denkmal für den volkstümli-chen Sittenprediger Abraham a SantaClara am Ausgang des Wiener Burggar-tens in der Goethegasse, das er 1919 imAuftrag des reg. Fürsten von und zu Liech-tenstein schuf. Die Kriegerdenkmäler desKünstlers kamen vielfach in Kirchen zurAufstellung. Sie mahnen zum Frieden undversuchen zu trösten durch Hinweise aufdas jenseitige Leben. Bekannt ist derMarmor-Epitaph für die gefallenen Feld-priester im Wiener Stephansdom, derSavoyen-Dragoner-Epitaph aus Marmorund Bronze in der Wiener Kapuzinerkir-che und das Denkmal für dieösterreichisch-ungarische Kriegsmarinein der Wiener Michaeierkirche. DasGeneralstab-Ehrenmal in der WienerBurgkapelle schuf er im Jahre 1934.

Nach Verlust all seiner Habe durch dieWirren des Zweiten Weltkrieges verstarbProf. Hans Schwathe am 27. Oktober 1950im 81. Lebensjahr, nachdem ihm zum 80.Geburtstag noch viele Ehrungen zuteilwurden. Von der dankbaren Stadt Wienwurde er in einem Ehrengrab am WienerZentralfriedhof zur letzten Ruhe gebettet.

im Rahmen der 4. Sonderausstellunghat das Mährisch-Schlesische Heimatmu-seum die Möglichkeit, anhand einigerGipsmodelle und Aufnahmen seiner Wer-ke an das Leben und Wirken dieses gro-ßen Künstlers aus dem Sudetenland zu er-innern. Seine Werke können Sie bis EndeNovember im Heimatmuseum in Kloster-neuburg, Schießstattgasse 2 (Rostockvil-la), zu folgenden Zeiten besichtigen:Dienstag 10 bis 16 Uhr, Freitag, Samstag14 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag 9 bis 13Uhr. K. E.

Erlebte Geschichteim Gespräch

Mehr und mehr gewinnt die Überzeu-gung Oberhand, Weltgeschichte und per-sönliche Lebenserfahrung seien nichtmeilenweit getrennte Bereiche. Das imSchulunterricht erworbene historischeWissen, zumeist erstarrt und nur in selte-nen Fällen aus einschlägigem Studium er-gänzt oder aus der Anteilnahme am politi-schen Geschehen bereichert, wird all-mählich aus seiner nahezu abstraktenUmklammerung gelöst und in eine neue,befruchtende Einsichten vermittelnde Be-ziehung zur eigenen Vergangenheit ge-setzt.

Unter dem Begriff „Alltagsgeschichte"verwerten nun Historiker biographischeDarstellungen ihrer Zeitgenossen, nach-dem sie Gesprächsrunden angebahntund dort autobiographische Erzählungenerhalten haben. So hat sich auch in Grazunter der Leitung von Frau Erika Frühauf,einem ehemaligen Flüchtlingskind ausbuchenländischer Ahnenreihe, innerhalbunserer sudetendeutschen Landsmann-schaft ein Arbeitskreis gebildet, der seitNovember 1985 in regelmäßigen Zusam-menkünften Erinnerungen an das Lebenin der alten Heimat, an die Widerfahrnissewährend der gewaltsamen Entwurzelungund an die Zeit des Erwerbs der neuenSeßhaftigkeit zu Gehör oder zu Papierbrachte. Solcherart entstanden mündlicheund schriftliche Darlegungen wesentli-

cher lebensgeschichtlicher Abschnitte in-nerhalb der Jahrzehnte vor und nach demZweiten Weltkrieg, die über ihre doku-mentarische Bedeutsamkeit hinaus einebefreiende und heilende Wirkung auf diemit traumatischen Erlebnissen Behafte-ten ausüben konnten.

Als augenfälliges Ergebnis dieser Be-richte stellte Frau Frühauf in unserem Hei-matnachmittag am 4. 11. eine Landkarteder österreichisch-ungarischen Monar-chie vor, auf der die Schicksalswege undHaltepunkte der einzelnen vom Heimat-verlust betroffenen Landsleute mit jeweilsandersfarbigen Fäden ausgewiesen sind;ein buntes Bild verschlungener zentripe-taler Linien, die in unserem Fall allesamtin die Zielmitte Graz einmünden, aberdoch als ein bezeichnendes Musterbei-spiel von den wechselhaft bewegten Le-bensläufen unserer ErlebnisgenerationZeugnis ablegen.

Organisationen, die Altenpastoral, Er-wachsenenbildung, Alltags- und Sozial-geschichte (in der Spannweite der vonuns durchlebten Jahrzehnte) zu ihrem An-liegen machen, verschließen sich nichtmehr der Erkenntnis, daß „Vergangen-heitsbewältigung", wie sie lange genuggeübt wurde, auf einen bis 1945 begrenz-ten Rückblick beschränkt bleiben darf,sondern nur aus der Perspektive der ge-samten persönlichen Daseinserfahrung— also auch unter Einbeziehung der Vor-und Nachbetrachtung der „holocausti-schen" Epoche — sinnvoll werden kann.

Dr. Jolande Zellner

Trachten aus allen Teilen Österreichs sowie Alt-österreichs. Eine bunt gemischte Tanzfolge mitleichten und schwierigen Tänzen wurde imGroßen Saal geboten, allen voran von derSpielmusik Fuchs aus Klosterneuburg. Jeder-mann konnte bei den meisten Tänzen gleichmitmachen und mit viel Freude und Elan warenalle dabei.

In den Pausen wurde u. a. von der Sieben-bürger-Jugend Wien unter der Leitung vonFrau Gerda Petrowitsch etliche sehr schöneVolkstänze dargeboten, die mit viel Beifall auf-genommen wurden. Auch die anwesendenkleineren Kinder wurden beschäftigt und esgab ein eigenes Kinder-Volkstanzen — das Er-lernte wurde ebenfalls in einer Pause dargebo-ten und waren die Kinder mit Feuereifer dabei..In der letzten Pause folgte ein gemeinsamesSingen, geleitet von der Familie Lhotka (be-kannt vom letzten Heimattag), welches eben-falls bestens ankam.

Besonders lustig ging es bei der Damenwahlzu, mußten da doch etliche Zuseher, die ebennur zugesehen hatten, ebenfalls aufs Parkettkommen, aber die meisten haben sich wackergeschlagen, wie man sehen konnte!

Allzu rasch vergingen die schönen Stunden,das Ende dieses glanzvollen Festes desBrauch- und Volkstums neigte sich seinemEnde zu. Die Musik wurde mit viel Beifall er-muntert, etliche Draufgaben zu spielen, wasauch gelang.

Den Abschluß bildete wie immer ein großerKreis und mit dem Lied „Kein schöner Land",von allen gesungen, wurde dieses Volkstanzfestbeschlossen und schon jetzt freuen wir uns aufdas 20. Volkstanzfest im November 1987 in Klo-sterneuburg!

Es gilt zum Schluß noch all jenen, die durchihr Scherflein bzw. ihre Spende zum Gelingendieses Festes im Sinne der Patenschaft beige-tragen haben, recht herzlich zu danken!

Der Heimatabend in Wels warwieder eine gelungene VeranstaltungBeim Heimatabend der Heimatvertriebenen

und der Welser Trachtenvereine in der Stadt-halle, konnte der Obmann des Kulturvereinesder Heimatvertriebenen, Rainer Ruprecht, wie-der ein zahlreich erschienenes Publikum be-grüßen. Besonders erwähnt wurde der Bürger-meister der Patenstadt Wels, Herr Karl Bregart-ner. Ebenso die Damen und Herren des Stadt-und Gemeinderates. Neben der politischenProminenz konnten diesmal auch bekanntePersönlichkeiten aus dem Bereich des Sportsbegrüßt werden. Es war dies ein siebenbürgen-sächsischer Landsmann, der bekannte LASK-Trainer Hansi Kondert. Ebenfalls war ein anwe-sender Donauschwabe ein bekannter Fußbal-ler, nämlich Jürgen Werner I vom SK VOEST,der ja in letzter Zeit eine steile sportliche Karrie-re aufweisen konnte.

Das Programm gestaltete und leitete in be-währter Manier Ingrid Schaner und der evang.Pfarrer Diemesch. In einer bunten Reihenfolge

zeigten die Gruppen der Donauschwaben, Sie-benbürger Sachsen und der Sudetendeut-schen ihr beachtliches Können. Für die letztge-nannten waren die Volkstanzgruppen Böhmer-wald-Rohrbach mit angeschlossenem Chorund die Sudetendeutsche Jugend Wels prä-sent.

Auch die Trachtenvereine boten ein vielseitigbeachtetes Programm. Von Plattlern über dieverschiedenen Landler bis zur Hausmusikeiner Goldhaubengruppe. Der Obmann desBrauchtumszentrums Herminenhof, GR MaxMaschin, dankte zum Abschluß allen Mitwir-kenden für ihre Teilnahme.

In diesem Zusammenhang ehrte er als älte-ste Teilnehmer ein Ehepaar, beide über 80 Jah-re alt. Der Obmann des Kulturvereines über-reichte dabei einen Strauß Blumen. Mit derLandeshymne klang der offizielle Teil aus, an-schließend wurde bis in die Morgenstundenganz allgemein das Tanzbein geschwungen.

Krampuskränzchen der Sudeten-deutschen und deren Freunde!

Seit über 30 Jahren findet nunmehr diesesehr beliebte gesellschaftliche Veranstaltungfür junge und junggeblißbene Sudetendeut-sche sowie all unserer Freunde statt. Die Sude-tendeutsche Jugend Wiens und Niederöster-reichs lädt auch heuer wieder alle Freunde desTanzes und der Unterhaltung recht herzlichdazu ein. Gemeinsam wollen wir — egal ob alt,ob jung — fröhlich das Tanzbein schwingen,den Krampus (und damit verbunden auch dielieben Päckchen — hoffentlich ohne Kohle!) er-warten, Freunde und Bekannte treffen usw.Das Kränzchen findet heuer am Samstag,6. Dezember 1986, in der Ausstellungshalledes Hauses der Begegnung Wien 15, Schwen-dergasse 41 (nächst der Remise Rudolfsheimbei der Mariahilferstraße) statt. Beginn ist um20 Uhr (Einlaß ab 19.30 Uhr), Ende um 1 Uhr.Zum Tanz spielt wieder unsere beliebte Pedro-Combo, die auch für gute Unterhaltung garan-tiert!

Das Restaurant des Hauses empfiehlt sichmit seinen guten Speisen und besten Geträn-ken — und das bis um Mitternacht!

Alles in allem wieder ein netter Treffpunkt,vor allem für junge Leute und für das mittlereAlter, aber auch für ältere Menschen. UmTischreservierungen wird sehr herzlich gebe-ten — richten Sie diese an die Sudetendeut-sche Jugend Wien, 1180 Wien, KreuzgasseNr. 77/14 (Postkarte genügt!) bzw. an einen un-serer Jugendführer. Auch an den Mittwoch-»Heimabenden im Heim Wien 17, Weidmann-gasse 9 (ab 19.30 Uhr) ist eine Bestellung mög-lich! Sie helfen uns damit sehr in unseren Vor-bereitungen.

Bitte Krampuspäckchen für Angehörige,Freunde und Bekannte mitbringen (und mitdem Namen des zu Beschenkenden verse-hen!) — der Krampus bringt diese zur Vertei-lung.

Treffpunkt Weihnachtsmarktund Buchausstellung

Liebe Landsleute und Leser!Die Sudetendeutsche Jugend veran-

staltet wieder einen schon fast zur Tradi-tion gewordenen Weihnachtsmarkt.

Mit viel Geduld und Liebe haben wir vie-le schöne Dinge gefertigt: Gestecke fürIhren Advent- und Weihnachtstisch, Salz-teigarbeiten, geschmackvoller Christ-baumbehang, Salzburger Gewürzgebin-de, Glas- und Bauernmalerei, geätzte Glä-ser mit Wappen, Makramé-Knüpfarbeiten,Anhänger, viele Handarbeiten, Gipsmale-reien u. v. a. m.!

Unser Weihnachtsmarkt ist für vieleLandsleute und Freunde der Sudeten-deutschen zum beliebten Treffpunkt ge-worden. Sicher sehen auch Sie ein be-kanntes Gesicht wieder und tauschen beieiner Tasse Kaffee und Gebäck (das wirIhnen gerne gratis anbieten) längst ver-gangene Erinnerungen aus. Nehmen Siebitte auch ihre Freunde und Bekanntenmit!

Unter dem Motto „In jedes sudetendeut-sche oder auch befreundete Haus ein gu-tes Buch" findet in den selben Räumlich-keiten auch die beliebte Buchausstellungstatt. Schenken auch Sie zum Weih-nachtsfest Ihren Angehörigen und Freun-den ein gutes Buch, vornehmlich sudeten-deutscher Autoren! Sämtliche verfügbareNeuerscheinungen sind ausgestellt.

Zeit: Freitag, 5. Dezember, 15 bis 18 Uhr,Samstag, 6. Dezember, 10 bis 17 Uhr,Sonntag, 7. Dezember, 10 bis 15 Uhr.

Ort: Wien 1, Himmelpfortgasse 7M(Ecke Rauhensteingasse) bequem z i er-reichen mit der Linie U 1 (Station Ste-phansplatz).

Wir freuen uns sehr auf Ihren wertenBesuch und laden dazu auch recht herz-lich Ihre Verwandten und Freunde!Ihre Sudetendeutsche Jugend ÖsterreichsLandesjugendführer Wien, NÖ u. Bgld.

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FOLGE 22 VOM 20. NO/EMBER 1986 SUDETENPOST

Waffel Auer, die Gründung eineserfolgreichen Sudetendeutschen

In Spillern hat die heute weltweit be-kannte Wafferfabrik Auer ein neues Zen-trallager errichtet. Unsere Firmenchro-nik schildert in eindrucksvoller Weiseden Werdegang dieses so erfolgreichenUnternehmens, das von Rudolf A u e rim Jahre 1920 in Wien gegründet wur-de. Rudolf Auer wurde in Budschafskabei Jägerndorf in Österr.-Schlesien ge-boren.

Auer kurz gefaßt1920: Rudolf Auer, geboren in Bud-

schafska bei Jägerndorf in Österr.-Schlesien, gründet im 15. Wiener Gemei-debezirk in einem kleinen Kellerlokal eineKonditor- und Backwarenerzeugung.

ca. 1930: Aufbau von mehreren Ver-kaufslokalen, in denen anfangs aus-schließlich AUER-Produkte verkauft wur-den. Bis Kriegsende wurden insgesamt 7Verkaufslokale gegründet, die aber auchHandelsprodukte führten. Diese Geschäf-te befanden sich im Raum Wien und Um-gebung. Durch Krieg und wirtschaftlicheSchwierigkeiten mußte von dieser Ver-kaufsform abgegangen werden und infol-ge des Krieges mußte die Produktion bisEnde der vierziger Jahre komplett einge-stellt werden.

1949: Wiederaufnahme der Erzeugung.Damals wurde das Erzeugungsprogrammauf fabriksmäßige Erzeugung vonWaffeln-, Zucker- und Schokoladewarengeändert.

1955: Einführung der zu 100 Grammverpackten TORTENECKEN und BAUM-STÄMME.

1960: Die AUER-Produkte wurden bisdahin in Dosen zum Kunden gebracht.Das Liefer- und Verrechnungssystemfunktionierte nach dem heute noch teil-weise in der Getränkeindustrie verwende-ten Pfandsystem. AUER ging damals vonder Einsatzdose zu einer Wellpappe-Wegwerfpackung über. Bis 1956 Sorti-mentsbereinigung und Festlegung derProduktpolitik.

1966: Einführung der HOHLHIPPEN.1970: Kontinuierliches Erweitern der

Angebotspalette unserer drei Hauptpro-duktgruppen: TORTENECKEN/BAUM-STÄMME, OBLATEN, RUND-UMS-EJS-PROGRAMM.

1973: Einführung der mittleren Daten-technik in unsere Büroorganisation.

1976: In der Produktion erfolgte damalsdie Umstellung vom Kleinformat auf dasinternational gebräuchliche Großformatunserer Produktionsanlagen.

1978: Kauf einer zweiten Liegenschaftfür Lager- und Produktionszwecke. Be-ginn der Umstellung von mittlerer Daten-technik auf vollwertige EDV. Reorganisa-tion des Exportes durch teilweisen Ein-satz firmeneigener Exportreisender. 1978Start Mittlerer Osten. 1979 Start USA.

1980: Übernahme des Kundenstockesder Konkurrenzfirma LUX (EISWAFFELNund HOHLHIPPEN). Pachtung und Ge-schäftsführung des Konkurrenzunterneh-mens FLORIDIA — dadurch Ausweitungder Produktionsmöglichkeiten von AUER.Übernahme des Vertriebes von LUC —KOKOSPRODUKTE.

1982/83: Große Investitionen in Grund-,Gebäude- und Produktionsanlagen. An-kauf großer Grundreserven zum BetriebSpillern. Ausbau des Wiener Betriebesund Installation einer vollautomatischenWarfelanlage (TORTENECKEN), da dasmittelfristige Unternehmenskonzept dieFührung von 2 Fabrikationsbetrieben mitVerwaltung, Direktion und Produktion dergefüllten Waffelwaren in Wien und Pro-duktion der trockenen Waffelwaren plusZentrallager und Auslieferung In- undAusland mit Auftragsbearbeitung und Ver-trieb in Spillern vorsieht.

1984: Übernahme des Kundenstockesund der Maschinen der KonkurrenzfirmaLIPPE.

1985: Gründung der AUER-Vertriebs-ges.m.b.H. in der BRD. Ende des Vertrie-bes von pre-Gel Eisrohstoffen. Übernah-me von MEC 3, Marke an AUER.

1986: Fertigstellung des Zentrallagers,das In- und Auslandsmärkte versorgenwird, in Spillern.

Das Unternehmen wird heute vom Sohndes Gründers, Ing. Günther Auer, erfolg-reich geleitet.

Suchen Sie ein Weihnachtsgeschenk?Ein Vorschlag: Ein Jahresabonnement der „Sudetenposf

. . . für einen guten Freund, für einen Ange-hörigen in der Familie oder für sonst jeman-den? Nun, da können wir Ihnen gerne einwenig helfen!

Sicher, bis Weihnachten haben wir noch einwenig Zeit, aber man kann nie früh genug mitdem Einkaufen der Geschenke beginnen —aber zumindest sollte man sich frühzeitig damitbefassen und oft kommt man dann darauf, daßes sehr schwierig ist, dem oder jemand andernetwas Besonderes zu schenken, das auch pas-send und gehaltvoll ist.

Sie meinen, wir können Ihnen nicht helfen?Oh, doch — wir versuchen es sehr gerne!Wie wäre es denn, wenn Sie diesmal ein Jah-

resabonnement unserer SUDETENPOST alsGeschenk überreichen könnten?

Natürlich kann man auch ein Abonnementzum Geburtstag überreichen oder auch zuanderen Anlässen. Sie werden damit bestimmtbeim Beschenkten Freude erregen oder zumin-dest großes Interesse für uns und unsereSache — denn so und so viele Landsleute ste-hen noch außerhalb der Landsmannschaft undkennen gar nicht die Sudetenpost. In vielenFamilien liest nur die Oma oder der Opa dieSudetenpost, und eigentlich sollten auch dieKinder und Enkelkinder unsere Zeitung haben.Wie wäre es also, wenn Sie diesmal ihren z. T.schon erwachsenen Kindern ein Abonnementder Sudetenpost für das kommende Jahr 1987

schenken würden? Aber auch der Schwager,die Schwägerin, die eigenen Geschwister, dievielleicht in einer anderen Stadt wohnen, guteFreunde aus dem Sudetenland und aus dereinheimischen österreichischen Bevölkerungusw. — die Reihe könnte beliebig fortgesetztwerden — sollten die Sudetenpost beziehen.Und Sie können da ein wenig mithelfen!

Ist das kein guter Vorschlag für ein kleines,nettes Geschenk?

Außerdem kostet so ein Abonnement nurS143.— pro Jahr und noch dazu für 24 Num-mern. Also wahrlich keine große Summe fürsoviel Inhalt. Wenn Sie also ans Schenken den-ken, denken Sie auch an die SUDETENPOST— dies würde uns allen dienen: dem Erhalt derSudetenpost, der Information des jeweiligenLandsmannes, der Sudetendeutschen Lands-mannschaft u. a. m. — Sie sehen, es würdesich bestimmt lohnen.

Vielleicht haben wir Ihnen mit diesen Zeilenein wenig beim Schenken geholfen—es würdeuns sehr freuen!

Und wir machen Ihnen auch das Schenkenleicht: Füllen Sie nachstehenden Abschnittaus, senden Sie diesen an uns und wir überrei-chen gerne das Geschenk, verbunden mit denbesten Wünschen von Ihnen, an den oder diezu Beschenkenden!

Bitte ausschneiden und an die Sudetenpost,Postfach 405, 4010 LINZ, senden!

Ich,Name des Bestellers

wohnhaft:

bestelle hiermit ein oder Abonnement(s)*) der Sudetenpost als Geschenk für

a)Name des zu Beschenkenden

wohnhaft:

b)Name des zu Beschenkenden

wohnhaft:

c)Name des zu Beschenkenden

wohnhaft:ab dem 1. Jänner 1987 zunächst für ein Jahr.Ich erwarte Ihre Rechnung für das (die) Abonnement(s)*) und werde diese umgehend zur Einzah-lung bringen.

., am

•) Zutreffende« einsetzen bzw. Nichtzutreffendes streichen

1986Unterschrift

Über das Waldsterbenin Süddeutschland

Es war einmal ein braver Mann, der ge-langte durch rechtschaffenen Fleiß zu Ver-mögen und Ansehen. Eines Tages kamein Dieb und verjagte ihn und seine Fami-lie von Haus und Hof. Weil unrecht Gutnicht gedeiht, wie uns ein altes Sprichwortlehrt, hatte dieser Dieb bald alles vertan.Auf seinen Feldern wuchsen die Disteln,das Haus verfiel und der Wald sah jäm-merlich aus. Der von seinem Hof verjagteMann brachte es wieder zu Reichtum undsah das Elend. Eines Tages suchte er denRäuber auf und sagte zu ihm: „Ich verzei-he dir den Raub, denn siehe ich bin wie-derwohlhabend. Ich möchte dich aber bit-ten, pflege den — mir geraubten Wald,denn die kranken Bäume gefährden mei-ne neu erworbenen Waldbesitzungen unddie meiner jetzigen Nachbarn." Daraufentgegente ihm der Dieb: „Ich weiß um diekranken Wälder und habe mich bereitswieder mit einigen Kumpanen zusam-mengetan, um nach neuen RäubereienAusschau zu halten, sobald der Zeitpunktdazu günstig ist. Jetzt aber bitte ich dichnicht, sondern fordere von dir und deinenFreunden eine sofortige finanzielle Hilfe,damit ich den Schaden abwende." Hierbeidrehte sich der Dieb um und lächelte stillvor sich hin; er wußte nämlich um die Ein-falt dieses Mannes. Er war sich der Hilfesicher, die ihm weiterhin ein freudvollesLeben erlaubte.

Sek

Einladungzum „Sudetendeutschen Advent mitAdventsingen" am Sonntag, 30. Novem-ber, Im Haus der Begegnung, Königs-eggasse 10, Wien 6. (zu erreichen mit denStraßenbahnlinien 52 und 58, Autobusli-nien 13A, 14A und 57A), Beginn: 16 Uhr(Einlaß 15.30 Uhr). Auch heuer wollen wiruns zu einem vorweihnachtlichen Bei-sammensein zusammenfinden, dafürwird ein gut vorbereitetes Programm sor-gen.

Wir laden alle Kinder, deren größere Ge-schwister und Freunde, die Eltern undGroßeltern herzlich ein!

Darüber hinaus ist überdies jeder will-kommen, der gerne singt und an einer be-sinnlichen Stunde Freude hat!

Sichern Sie sich Ihren Platz in der SLÖ-Geschäftsstelle in Wien 1, HegelgasseNr. 19/4 — auch per Telefon (51 22 962)möglich — täglich von Montag bis Freitagvon 9 bis 12 Uhr.

Ein Regiebeitrag zur Deckung des nichtunerheblichen Aufwandes wird erbeten!Wenn jeder Teilnehmer S 30.— erübrigenkann, dann wäre ein Großteil der Kostengedeckt.

Sudetendeutsche Landsmannschaftin Österreich

HandstrickwolleSPERDIN, Klagenfurt, Paradeisergasse 3

Ein Freund jubilierteDer Bürgermeister von Freistadt, Regie-

rungsrat Josef Knoll, ein Freund der Su-detendeutschen, feierte seinen 60. Ge-burtstag: Die Bezirksgruppe der SLÖ Frei-stadt gratuliert sehr herzlich und dankt fürdie stets hilfreiche Unterstützung unsererLandsmannschaft. Unserem verehrtenHerrn Bürgermeister wünschen wir nochviele Jahre Gesundheit und Wohlerge-hen.

Wilhelm PrücklBezirksobmann

An die neuen Leser!Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum

ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.Diese Nummer ist sozusagen als „Probe-exemplar" für Sie gedacht. Die SUDETEN-POST ist die einzige in Österreich erscheinen-de Zeitung der Sudetendeutschen und er-scheint 14tägig.

Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, wasdie Sudetendeutschen (von Südmähren biszum Böhmerwald und vom Egerland bis zu Su-detenschlesien) in Österreich betrifft. Wir sindimmer aktuell und versuchen für jedermanneine Information zu geben.

Sicher werden sehr viele Landsleute auchihre eigene Heimatzeitung (für ihren Heimatort

oder -kreis) beziehen; diese ist natürlich sehrwertvoll und informiert sie über das Gesche-hen aus ihrem nächsten Bereich.

Aber allgemeine Informationen für Öster-reich (z. B. in Pensions- und Rentenangele-genheiten, interessante Artikel, Festveranstal-tungen u. v. a. m.) können Sie eben nur derSUDETENPOST entnehmen!

Darum dürfen wir Sie recht herzlich einla-den, ebenfalls der großen Leserfamilie beizu-treten. Je mehr Landsleute unsere Zeitungabonnieren, umso mehr Information könnenwir bieten.

Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2als Doppelnummer) und das Jahresabonne-ment kostet derzeit nur S 143.- (das sindS 1 2 . - im Monat). Und Hand aufs Herz: Ist daswirklich ein so großer Betrag, den man sichnicht leisten könnte?

Denken Sie einmal darüber nach, und Siewerden daraufkommen, daß es sich lohnt, SU-DETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen, auchSie bald zu unseren ständigen Lesern zählenzu können! Ihre Redaktion

Bestellschein für die „Sudetenpost"Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an. .Sudetenpost", Postfach 405, 4010 Linz.Telefonische Bestellung. 0 73 2 / 27 36 69.

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6 SUDETENPOST FOLGE 22 VOM 20. NOVEMBER 1986

4411CHRISTKINDL

28.11.19864411 CHRISTKINDL 12.1986

Weihnachtspost über dasPostamt Christkindl

Die Sektion Philatelie des Museumsver-eines „Südmährischer Hör bietet auchheuer allen Landsleuten in Österreich undin der Bundesrepublik Deutschland dieMöglichkeit, über das Sonderpostamt„Christkindl" bei Steyr, OÖ., Weihnachts-grüße an Verwandte und Freunde zu sen-den. Verwendet wird ein eigens aufgeleg-ter Weihnachts-Sonderumschlag, ausge-stattet mit der Leitvignette „Über P. A.Christkindl"; frankiert wird mit der Weih-nachtssondermarke. Entwertet wird mitdem Sonderstempel A) mit Krippenmotivbis 26.12. d. J., mit Sonderstempel B) mitDreikönigsmotiv ab 27. 12. d. J. bis ein-schließlich 6. 1. 1987Bestellungen sind an den Leiter der Sek-tion, Lm. Willibald Pfleger, 1160 Wien,Gablenzgasse 118, zu richten. Es bestehtdie Möglichkeit, in die Sonderumschläge

Weihnachtsgrüße in Form von Karten oderBriefen einfügen zu lassen, nur müssenbei mehreren Adressaten die Grußkartenbzw. -briefe die gleiche Nummer tragenwie die Adressen, um Fehlleitungen zuvermeiden. Den Bestellern gehen nach-träglich Rechnungen mit ö. PSK-Erlagschein zu. Der Umschlag des Be-stellschreibens wird den Bestellern zu-rückgesendet, so daß ihre Frankatur nichtverlorengeht. Es sind noch alle österr.Marken ab der Trachtenserie frankaturgül-tig. Preis je Umschlag öS 15.— oder DM7.20. Der Reinerlös der Aktion kommt derErhaltung des „Südmährischen Hofes" imWeinviertel-Freilichtmuseum in Nieder-sulz zugute. Die Sonderumschläge stelltSektionsleiter Pfleger unentgeltlich zurVerfügung, wofür ihm besonderer Dankgebührt.

Toni Herget erstellteSudeten-Dokumentation

Während seines diesjährigen Landestref-fens konnte der Landesverband Hessen desBundes der Egerländer Gmoi mit einer Doku-mentarausstellung zum Sudetenproblem auf-warten, die ein großes positives Echo hervor-rief. Sie fand in Presse und Öffentlichkeit star-ke Beachtung. Auch das Femsehen ließ essich nicht entgehen, einige Bilder dieser inHessen nicht erwarteten Ausstellung zu sen-den. Erfreulich war, daß zahlreiche Schulklas-sen mit ihren Lehrern in die Ausstellung kamenund sich lebhafte Diskussionen zur Sudeten-frage entwickelten.

Dieser Erfolg kam nicht unerwartet, schreibtdie „Sudetendeutsche Zeitung". Initiator, Er-steller und Organisator dieser überzeugendenDokumentationsausstellung war Toni Herget,Marburg. Vor Jahren hat er schon einmal in derFrankfurter Messehalle eine großräumige Aus-stellung über die „Retribution", die tschechi-sche Blutjustiz der Jahre 1945—48, gezeigt. Inähnlicher Weise trug er durch Jahre Materialfür die Dokumentarausstellung „Vom Diktatzum Verbrechen" zusammen, die rund zweiDutzend Male von Passau bis Osnabrück ge-zeigt wurde, bis sie 1966 in München nächtenszerstört wurde.

Auch die Ausstellung in Schlitz zeigte, wasauf dem Sektor der Aufklärung innerhalb undaußerhalb der Sudetendeutschen Volksgruppeversäumt wurde und wird. Die Sudetendeut-schen erfreuen sich überall in deutschen Lan-den eines guten Rufes. Es fehlt aber an Wissenüber sie und ihr Problem. Wer Gelegenheithatte, bei den Diskussionen in Schlitz dabei zusein, war erfreut von der Überzeugungskraft

Der Druckfehlerteufel hat in der Ausgabevom 6. November ganz besonders zugeschla-gen. Aus dem Titel „Vom Bergsteigertreffen derÖAV-Sektion Reichenberg" wurde eine argeVerstümmelung. Wir bitten diesen Fehler, dernicht im Bereich der Redaktion lag, zu ent-schuldigen.

der Argumente, die Lm. Herget stets zur Handhatte und durch seine Ausstellung beweisenkonnte.

Nachruf aufKurt Röschl

Der Maler Kurt Röschl, der am 1.11. inWien verstorben ist, wurde am 7. Nov.1986 im Familiengrab in Brunn a. Geb. inNiederösterreich beigesetzt. Eine großeTrauergemeinde von Verwandten, Schul-,Berufs- und Heimatfreunden, dabei einigein Tracht, gaben ihm das letzte Geleit. Derakademische Maler und Graphiker KurtRöschl wurde am 14. Jänner 1923 inSchönlinde im nordböhmischen Nieder-land geboren, und zwar als Sohn des Ing.Otto Röschl, der aus dem Böhmerwaldestammte und Professor an der Fachschulefür Wirkerei in Schönlinde war, und seinerFrau Gertrud, geb. Richter. Er besuchtedas Realgymnasium, zuerst in Rumburgund danach in Warnsdorf. Im Jahre 1937traf den damals 14jährigen Schüler einschreckliches Schicksal. Er wurde Opferjener tschechischen Truppen, die damalsglaubten, sich und den betroffenen Sude-tendeutschen beweisen zu müssen, daßsie uneingeschränkte Gewalt im Sudeten-land hätten. Er wurde in Teichstatt unterden fahrenden Zug gestoßen und verlorbeide Beine und damit die Möglichkeit,sein Leben anders als so gezeichnet undvorgezeichnet zu gestalten. Er und seineEltern verloren aber durch dieses Unglücknicht ihre Würde und nicht ihre Größe.Denn als sich wenige Monate danach daspolitische Blatt daheim gewendet hatte,weigerten sich die Röschls, den Namendes tschechischen Missetäters preiszuge-ben. Sie lieferten ihn nicht der irdischenGerechtigkeit aus, sie verzichteten aufVergeltung.

Die Familie zog darauf nach Nieder-österreich. Kurt Röschl wurde Graphikerund Maler. Er hielt das, was ihm der ausPrager Hause stammende Professor PaulKirnig zur Beurteilung u. a. in sein Diplomder Hochschule für angewandte Kunst,der vormaligen Kunstgewerbeschule,schrieb: „Herr Kurt Röschl besitzt eineauffallende malerisch-graphische Bega-bung von höchster Eigenart und ernstemkünstlerischen Streben . . . Seine Arbei-ten zeigen neben formaler Schärfe undkompositioneller Kraft tiefe Naturverbun-denheit und eine eigenartige, von sittli-chem Ernste durchdrungene Auffassung.Er wird . . . dank seiner ausgezeichnetengeistigen Qualitäten, auch Aufgaben gro-ßen künstlerischen Formates gewachsensein."

Kurt Röschl illustrierte mehr als sechzigliterarische Werke, vor allem Erzählungenund Jugendromane; er war Illustrator vonmehr als fünfzig Werken von Unterrichts-büchern für Naturwissenschaften undTechnik und von einem Werk für Lehrerbil-dung. Sein Gemälde „Fronleichnam inSchönlinde um 1880" ist vielen Sudeten-deutschen bekannt. Er gestaltete einender österreichischen 100-Schilling-Scheine. Eine alte Haube seiner Mutter,ein gerettetes Erbstück aus dem Nieder-land, nahm er zur Vorlage für die Um-schlaggestaltung der Nordböhmen-Trachtenbüchel. Das Nordböhmen-Heimatwerk, dessen Ehrenmitglied KurtRöschl war, wird bemüht sein, seinenkünstlerischen Nachlaß zu pflegen.

Die Maske fallen gelassenAnläßlich der KSZE-Konferenz in Wien

veranstaltete der „Rat der freien Tsche-choslowakei" und die „Polnische Exilre-gierung" im Presseklub Concordia am 3.November 1986 eine Pressekonferenz, inder ein „gemeinsames Memorandum"vorgestellt wurde.

Nach den Kurzreferaten—meist in eng-lischer Sprache — konnten auch Fragengestellt werden. Vertreter der Slowakenzeigten ihre deutliche Ablehnung gegen-über dem „selbsternannten Rat der freienTschchoslowakei" und erklärten die Auto-nomieforderung für die Slowakei.

Der Bundespressereferent der Sude-tendeutschen Landsmannschaft in Öster-reich fragte nach der Beurteilung der Ver-treibung der Deutschen 1945/46 und dieZusammenarbeit mit den Vertriebenen-verbänden.

Hier ließ der aus Südmähren stammen-de Vorsitzende des „Exekutiv-KomiteesRat der freien Tschechoslowakei", Moja-mir Povolny, endlich die Maske fallen:„ . . . die Vertreibung der Deutschen isteine erledigte Sache und die Zusam-menarbeit mit den Vertriebenenverbän-den von keinem Interesse!" Für uns undmanchen österreichischen Pressevertre-ter war damit manches klarer.

Dr. Povolny ist Professor der internatio-nalen Beziehungen an der Lawrence Uni-versität Appleton, USA — von Beziehun-gen zum deutschen Partnervolk will er je-doch nichts wissen! Das hat mich, Süd-mährer, Jg. 1939, betroffen gemacht, aufsolche -Demokraten" aus Amerika kön-

nen wir verzichten, da kann ja unsere Hei-mat gleich kommunistisch bleiben.

MemorandumAus dieser Sicht ist das Memorandum

zu sehen, welches an die Regierungender westeuropäischen Länder, die Ver-einigten Staaten und Kanada mit folgen-den spezifischen Forderungen gerichtetwird:

1. Nicht bloß über die eklatantesten Ver-letzungen der Menschenrechte und Frei-heiten in der Tschechoslowakei und Polenzu urteilen, sondern ihre Aufmerksamkeitauch der Vorgangsweise zu widmen, wiedas ganze tschechoslowakische Regie-rungssystem von allem Anfang an unsereVölker ihrer Menschen- und Bürgerrechteberaubt;

2. die zeitweise milde Umgangsart mitden tschechoslowakischen Dissidentenund den prominenten Führern der polni-schen Opposition als Beweis dafür abzu-lehnen, das tschechoslowakische undpolnische Regime würden ihre Verpflich-tungen im Sinne der Schlußakte einhal-ten;

3. darauf zu bestehen, diese Regimesollten mit der Verfolgung, Schikanierungund Diskriminierung aller jener aufhören,die die Regime wegen der Nichterfüllungihrer aus der Schlußakte hervorgehendenVerpflichtung kritisieren, insbesondereder Mitglieder der „Solidarität" und der op-positionellen Gruppen in Polen und derSignatare, der „Charta 77" und der Mitglie-

der des Komitees für den Schutz der wi-derrechtlich Verfolgten in der CSSR;

4. das Recht der Bürger auf Arbeit zuverteidigen, sowie auch ihr Recht, sich inunabhängigen Gewerkschaften, insbe-sondere in den Gewerkschaften der „Soli-darität" in Polen, zu organisieren;

5. die Abschaffung sämtlicher Hinder-nisse bei der Ausübung der Religionsfrei-heit und den Schluß mit jeglicher Unter-drückung der Religion zu verlangen;

6. die volle Freiheit beim Kultur-, Ideen-und Informationsaustausch zu verteidi-gen;

7. die Abschaffung sämtlicher Hinder-nisse beim Verkehr der Bürger über dieGrenzen einzelner Staaten und die volleFreiheit für Auslandsreisen zu verlangen;

8. für die Bürger in der CSSR und in Po-len das Recht zu verlangen, diese solltenregierungsunabhängige Gruppen bildenkönnen, welche zu beobachten hätten, inwelcher Weise ihre Regierungen die Ver-pflichtungen der Schlußakte erfüllen, undebenso auf der Garantie der vollen Immu-nität für diese Gruppen in Ausübungderen Funktion zu bestehen;

9. im Rahmen der Konferenz über dieSicherheit und Zusammenarbeit in Euro-pa ein Organ zu schaffen, an welches sichdie oben erwähnten Gruppen mit ihrenBeschwerden wenden könnten und mit-tels dessen sie eine Abhilfe finden könn-ten.

Der „Rat der freien Tschechoslowakei"und die „Polnische Exilregierung" erhof-fen sich die Übernahme dieser Punktedurch den Westen. Sie sind davon über-zeugt, daß ein derartiges Vorgehen denGlauben ihrer Nationen an eine möglicheRückkehr in die freie Familie Europas stär-ken würde. G. Zeihsei

Partik-PabléWas ich für Sie tun kann.

Denkzettel:So wie beim AKH-Skandalgibt es immer wieder Vorfäl-le, die die Mächtigen unterden Tisch fallen lassen.

Daß jeder, der seine Stel-lung dazu mißbraucht, fürsich personliche Vorteileherauszuschlagen, übermeine Stimme stolpert -

dafür können Sie mit IhrerStimme sorgen.

Wählen Sie 368753 bis 56.Ich bin für Sie immer er-reichbar.

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FOLGE 22 VOM 20. NOVEMBER 1986 SUDETENPOST

Sudetendeutscheweltweit aktiv

ParaguayZum ersten Mal seit Kriegsende war mit

Frau Rosa Anders eine Vertreterin der Su-detendeutschen in Paraguay beim Sude-tendeutschen Tag. Auch diese Gemein-schaft geht auf Auswanderung zurück, dieanfangs der 30er Jahre aus wirtschaftli-cher Not erfolgte. Rund 100 km östlich derHauptstadt Asuncion rodeten damals diesudetendeutschen Siedler den dichtenBuschurwald und gründeten 1933 die v

Siedlung Sudetia. Seit etwa zehn Jahrenbestehen zwischen der Siedlung und demSL-Bundesverband enge Kontakte. Sowaren z. B. sowohl der frühere SprecherDr. Walter Becher wie auch der jetzigeSprecher der sudetendeutschen Volks-gruppe Staatsminister Franz Neubauer inSudetia zu Besuch. Inzwischen gibt esauch in der jungen Generation der Sied-lung Ansätze, Verantwortung und Aufga-ben im Sinne der weiteren Entwicklungdieser sudetendeutschen Siedlung zuübernehmen.

Wien

.Bruna Wien'Donnerstag, den 30. Oktober besuchten Bundesob-

mann Wilhelm Hennemann und Frau Haberzettel unse-re Grenzfriedhöfe in Stammersdorf, Wolkersdorf, Wil-fersdorf, Erdberg, Wetzeisdorf, Poysdorf, Steinebrunn,Drasenhofen und Mistelbach, um sich vor den Opfernder Austreibung aus unserer Heimat im Jahre 1945 inEhrfurcht zu verneigen! An allen Massengräbern wur-den Kerzen entzündet, ein Gebet verrichtet, sowie eineGedenkminute eingelegt, um sich für das Opfer, wel-ches die hier ruhenden Brünner Landsleute für uns er-bracht haben, zu bedanken! Am Grabmal des Grenz-friedhofes in Drasenhofen legten wir überdies einenwunderschönen, großen Kranz mit der Schleife in denBrünner Farben Rot-Weiß-Rot-Weiß nieder! Zum zwei-ten Male in der Geschichte unserer Gräberbetreuungbefanden sich bereits sehr schöne Kränze des „Schwar-zen Kreuzes", was wir mit großer Genugtuung regi-strierten, auf allen Gräbemi Endlich eine gute Tat, auchan unseren Landsieuten! Die Totengedenkstelle in Pur-kersdorf bei Wien wurde, wie alljährlich, zu Allerheili-gen, von unserer lieben Frau Anny Stelzer, bestens be-treut, wobei sie auch dort, einen schönen Kranz vonder »Bruna Wien" niedergelegt hatte. Unseren herzlich-sten Dank und Anerkennung für diese edle Tat! In Liebeund Ehrfurcht bewahren wir unseren Toten ein treuesGedenken in unermüdlicher Arbeit, Treue und dem fe-sten Willen, alles daranzusetzen, daß die Heimat unse-rer Ahnen einst wieder die Heimat unserer Kinder undEnkel werde! Das walte Gott! Am 1. November wurdeunsere Totenehrung der .Bruna Wien" im Saal des„Wienerwald-Restaurantes" Wien 15., Mariahilferstra-ße 156, abgehalten. Bundesobmann Wilhelm Henne-mann begrüßte besonders Herrn Prälat Dr. Erwin Hes-se und Frau Maria Hesse-Mandzij. Er sagte sodann:»Wir gedenken mit Wehmut unserer verlorenen Hei-mat, insbesondere unserer Heimatstadt Brunn sowieunserer Toten, die sowohl in der Heimat, als auch jetzi-gen Wahlheimat, von uns gegangen sind! In den letztenMonaten allein, wurden in Ewigkeit abberufen: FrauAlbine Orth im 87. Lebensjahr, Frau Franziska Palzerim 82. Lebensjahr, Frau Emilie Vevoda im 79. Lebens-jahr, Frau Leopoldine Hajny im 83. Lebensjahr, Frau Jo-sefine Braun im 83. Lebensjahr, Frau Martha Reichel im86. Lebensjahr, Frau Else Soldan im 80. Lebensjahr,Frau Martha Bucher im 64. Lebensjahr, Frau AnnaStromek im 82. Lebensjahr, Frau Maria Morawetz im90. Lebensjahr, Herr Prof. Dr. Josef Koch, Herr Kultur-referent Erich Tomschik und Herr Ing. Dr. Walther Ru-ziczka im 82. Lebensjahr. Insgesamt 13 Tote, die einegroße Lücke in unseren Reihen hinterlassen hatten. Denloten die Ehre! Sie leben in ihren Taten und Werkenweiter! Wir gedenken! Aller, die gefallen oder vermißtsind, die im besten Glauben an Deutschland kämpften,um uns die Heimat zu schützen, aller, die den Folterun-gen und Qualen erlagen, im KZ, in Arbeitslagern undauf dem „Todesmarsch der Brünner" die leiden, duldenund mit dem Tode bezahlen mußten, nur, weil sie Deut-sche waren und ihre Heimat liebten. Aller, die in denWirren des Frühjahres 1945 den Tod suchten und fan-den, als sie meinten, das hereinbrechende Unglücknicht ertragen zu können, aller, die die Unmenschlich-keiten der Austreibung seelisch und körperlich zerrütte-ten, so, daß sie in den Aussiedlungslagern, auf denTransport- oder Aufnahmeorten starben; aller, die fernder Heimat im Laufe der Jahre starben, mit der Sehn-

sucht im Herzen noch einmal die Heimat wiederzuse-hen, neben den Ahnen die letzte Ruhe zu finden!

= Erzgebirge in Wien = = = = =Diavortrag über Siebenbürgen: Frau Wibke-

Schöfnagel berichtete über das Schicksal der Volks-deutschen in Rumänien. Zusätzlich mußten Sitzgele-genheiten aus den Nebenräumen herbeigeholt werden,so eminent war der Zustrom zu unserem angekündigtenNovember-Heimatnachmittag. Nach herzlicher Begrü-ßung aller Erschienenen durch unseren Obmann wurdein einer Gedenkminute der Verstorbenen in der altenund neuen Heimat gedacht; die Gedenkworte sprachObm.-Stellv. Antonja Günther-Kalla. Schriftführer-Srv. Anni Zinner verlas diesmal die Geburtstags) ubila-re und die im Monatszeitraum reichlich eingelangtePost. Umsichtig bemühte sie sich, unseren Schriftführerwürdig zu vertreten. Das (Schriftführer-)Ehepaar Reck-ziegel hatte sich durch anderweitige Verpflichtungenentschuldigen lassen. Dipl.-Kfm. H. Tautermann, unserzweiter Obm.-Stellv., verkündete, daß ihm seine Gattineinen gesunden Jungen — seinen beiden Töchtern einenBruder — namens Bernhard geboren habe. Im Namender gesamten Mitglieder unseres Bundes beglück-wünschte Obmann Schmid! den Familienvater und ließinnigste Grüße — im Namen aller — an die (vielbe-schäftigte) glückliche Mutter überbringen. In weiterenVerlautbarungen des Obmannes wurde bekanntgege-ben, sich bei der Vorweihnachtsfeier keine Privatpäck-chen gegenseitig zu schenken, es erhalte jeder Besucherein kleines Geschenk des Bundes. Um Weihnachts-bäckereien wird gebeten, eventuell Äpfel, Nüsse; abzu-geben ab 1. bis 6. Dezember, tagsüber, oder am 8. De-zember, vormittags, im Gmoakeller, Heumarkt 25,Wien 3. Der Diavortrag über Siebenbürgen begann um15.45 Uhr und endete — mit Diskussion — erst um17.30 Uhr. Frau Schöfnagel vermittelte vorerst etwasGeschichte über die Siebenbürger-Sachsen, dann schil-derte sie — durch Lichtbilder ergänzt — das harte Le-ben dieser deutschen Volksgruppe im heutigen Rumä-nien. (Auf einzelne Inhalte dieses Vortrages einzugehen,ist aus platzgreifenden Gründen nicht möglich. Nurkurz zur Person der Vortragenden: Frau Schöfnagelfährt jährlich 2- bis 3mal mit Freunden nach Siebenbür-gen und hilft dort — soweit wie möglich — den Men-schen persönlich.) In seinem Schlußwort an die Refe-rentin erwähnte unser Obmann, warum bei der KSZE-Konferenz in Wien nicht auch über die Minderheiten-rechte der Volksdeutschen in den Ost- und Südostlän-dern Europas diskutiert würde. — Vorweihnachtsfeierim Vereinslokal: Montag, 8. Dezember, 15 Uhr. Wir er-warten wieder alt und jung! Der Weihnachtsmannkommt auch. Siehe Aussendungen unseres Schriftfüh-rers. — An alle Sangesfreudigen: Singproben imGmoakeller: jeweils Mittwoch, 26. November, und 3.Dezember, 16 Uhr. — Dank: Unsere Landsmännin Gre-te Neudert-Messany hat auf ihre Kosten den NeudekerHeimatbrief auf ein Jahr für den Bund der Erzgebirgerin Wien bestellt. Wir freuen uns über diese nette Geste.

= Heimatgruppe Freudenthal / — •Altvater in Wien

Im Oktober stand das Treffen der Heimatgruppe un-ter dem Zeichen der „Schlesischen Kirmes", die unterder bewährten Führung unserer Elli Poppe gestaltetwurde. Die Tische waren von ihr mit liebevoll zusam-mengestellten Ährensträußchen gedeckt und bogensich unter der Last der großen Kuchenteller. Der Duftder herrlichen Streuselkuchen — von vielen fleißigenHänden gebacken — verbreitete die wohlbekannte hei-matliche Atmosphäre. Und was alle beim Zulangenempfanden, drückte Elli Poppe in Mundart mit derköstlichen Lobhymne auf den „Streuselkuchen" aus,nämlich, daß nichts auf der Welt über „Schlesische Ker-mesküchlan" geht. Ein gemeinsam gesungenes Liedbrachte alle in fröhliche Stimmung. Begleitet von vielLachen und anfeuernden Zurufen ging Hans Nitschbeim „Kuchen-Wettessen" als Sieger hervor, spendeteaber zum Schluß den schwer erworbenen Silbertalerder Vereinskasse, wofür ihm herzlich gedankt sei. Nacheiner kurzen Pause, in der sich die Wettesser die Pfan-nenschmier aus dem Gesicht wischen mußten, brachtedann Lm. Oskar Langer Gedanken zum Erntedank undErinnerungen an die Kirmes in der alten Heimat. Dr.Stefan erzählte in seiner humorvollen Art schließlichnoch Erlebnisse aus Freudenthal, durch die für viele dieJugendzeit erstand. Die von Familie Weyrich gespende-ten bunten Strohblumen-Kranzerln fanden nicht nurviel Bewunderung, sondern auch viele Abnehmer. DenSpendern herzlichen Dank! Als Gäste konnten Lm.Krömer mit Frau aus München begrüßt werden. Erbrachte wunderbare Billetts mit aquarellierten Motivenaus der Heimat mit, die reißenden Absatz fanden. Lastnot least wurde Lm. Fritz Schinzel, der während derSommermonate seinen 80. Geburtstag feiern konnte,im Namen der ganzen Heimatgruppe herzlichst gratu-liert! Und feierten wir auch nicht tagelang, wie es frü-her der Brauch war, so verbrachten wir doch einigeStunden in froher Gemeinschaft und alle gingen be-schwingt und mit der Heimat im Herzen wieder nachHause und freuen sich auf die nächsten Zusammen-künfte am 8. November und 13. Dezember. A. O.

= Mährisch-Schlesisches = _ = = =Heimatmuseum

Ab Sonntag, den 7. Dezember 1986 wird bis15. März 1987 eine „Krippenausstellung" gezeigt. Indieser Zeit ist nur jeden 1. und 3. Sonntag im Monat

von 10 bis 12 Uhr und jeden Dienstag von 10 bis 16 Uhrgeöffnet. Die Dienstage, 23. Dezember/30. Dezemberund 6. Jänner bleiben geschlossen.

_ Neubistritz und Umgebung =====Wir freuen uns sehr, Sie liebe Landsleute, nach der

Sommer- und Urlaubszeit, herzlich begrüßen zu kön-nen. Beim Herbsttreffen am 12. Oktober waren wirnicht vollzählig vertreten, das lag wohl an dem herrli-chen, sonnigen Herbstwetter. Einige unserer Garten-freunde wollten sicherlich noch verschiedene Arbeitenabschließen. Obmann Franz Hruza berichtete ausführ-lich über die Ereignisse, unseren Verein betreffend, seitder Jahreshauptversammlung. Am 19. Juli waren dieBegräbnisfeierlichkeiten für den verstorbenen HerrnBundesobmann Msgr. Prof. Dr. Koch in der Pfarrkir-che und im Südmährerhof in Niedersulz. Darüber wur-de im redaktionellen Teil der „Sudetenpost" ausführlichberichtet, ich möchte nur ganz kurz über jene Ein-drücke schreiben, die uns betreffen. Viele unserer Mit-glieder haben im Namen der Landsmannschaft am un-endlich langen Trauerzug teilgenommen und den Ver-storbenen zur letzten Ruhestätte begleitet. Ebenso die'hohe Geistlichkeit, Regierungsmitglieder von NÖ. undDeutschland, die Volks- und Trachtengruppen mit denFahnenträgern, Musikkapellen, Feuerwehr und die vie-len Landsleute sowie die Bevölkerung aus nah und fern.Für 26. Juli hat uns die Patengemeinde Reingers eingela-den, als Ehrengäste an der feierlichen Angelobung derJungsoldaten des Pz.-Art.-Bataillon 3 aus Allentsteigteilzunehmen. Das Bundesheer geht mit solchen Veran-staltungen gerne hinaus zur Bevölkerung, um das Ver-ständnis für die Notwendigkeit der militärischen Aus-bildung zu vertiefen. Es war eine hohe Auszeichnungfür Herrn Bgm. Karl Böhm und seine Gemeinde, daßdiese Grenzregion im nördlichen Waldviertel, aus denvielen anderen Bewerbern, vom Kommandeur HerrnObstlt. Weingast und dem Ministerium ausgewähltwurde. Am frühen Nachmittag konnte man bereits diegroße Waffenschau besichtigen. Ein Berge- und einSchützenpanzer, eine Pz. Haubitze, Kommandofahr-zeuge, gep. Schützenfahrzeuge, modernste MGs, Hand-feuerwaffen, Gasmasken, Strahlenschutzanzüge sowieKrankenwagen konnten besichtigt werden, wobei dieBedienungsmannschaft gerne Auskünfte gaben. Die Ju-gend und die ältere Generation war sehr wißbegierig.Nach Abrückung dieser Einheit marschierten die 200Jungmänner ein, musikalisch begleitet von der Stadtka-pelle Litschau, und nahmen auf dem Hauptplatz Auf-stellung. Inzwischen hatte sich eine große Zuschauer-menge rund um den Platz angesammelt. Es folgte nunder Einmarsch der Ehrenkompanie, die Flaggenhißung,die Ansprache des Heeresseelsorgers, des Herrn Bürger-meisters und des Herrn Btl .-Kommandeurs. Mit derVerlesung der Gelöbnisformel und der gemeinsamenAntwort der jungen Soldaten „Ich gelobe" war nach derFlaggeneinholung der offizielle Teil dieser für Reingerseinmaligen Veranstaltung beendet. Die Jungmännerfuhren zurück in die Kaserne. Wir alle trafen uns imFreizeitzentrum. In vielen Gesprächen wurde von höch-sten Stellen lobend anerkannt, daß diese Feier für alleBeteiligten ein voller Erfolg war. Im Rahmen der Öf-fentlichkeitsarbeit des Bundesheeres wurde Mitte Sep-tember, Reingers und wir zu einem Informationstag inder Liechtensteinkaserne in Allentsteig eingelassen, umdas Leben der Soldaten in der Kaserne während derAusbildungszeit kennenzulernen. Nun wieder zurückzum Oktobertreffen. Frauenreferentin Frau Macho be-richtete vom Sudetendeutschen Heimattag 1986 in KIo-sterneuburg vom 19. bis 21. September. Der Obmanngab noch bekannt, daß nach Mitteilung eines Rechtsan-waltes Erben gesucht werden nach dem im Juli verstor-benen Landsmannes Johann Röschl aus Neubistritz.Wenn jemand darüber Auskunft geben kann, bitte mel-den beim Obmann oder Ausschußmitgliedern oder be-kannten Landsleuten, die das weiterleiten werden (derabhandlungsbevollmächtigte Rechtsanwalt ist Herr Dr.Alfred Haindl). Ich möchte auch auf unsere Weih-nachtsfeier hinweisen, die heuer am Sonntag, den7. Dezember um 15 Uhr im Vereinslokal „WeinhausWunsch" stattfindet.

= Zwittauer und = =Müglitzer in Wien

Zu unseren ersten Heimatnachmittagen nach denSommerferien im September und Oktober d. J. kamenwieder viele Landsleute. Obmann, Dir. Karl Fordinal,konnte neben den in Österreich lebenden Landsleutenauch Landsleute aus der Bundesrepublik Deutschlandwillkommen heißen. Obm. Fordinal berichtete überden Sudetendeutschen Heimattag 1986 in Wien undKlosterneuburg vom 19. bis 21. September 1986, derdiesmal unter dem Motto „25 Jahre SudetendeutscherPlatz in Klosterneuburg" stand.

Weiters schilderte Lm. Fordinal den Ablauf und dieEindrücke der von der Landsmannschaft Trübau veran-stalteten Heimatfahrt nach Mährisch Trübau undZwittau, an der auch zehn Zwittauer Landsleute teil-nahmen. Mit allen guten Wünschen und viel Applauswurden unsere Geburtstagskinder bedacht, wobei die„Runden" und „Halbrunden" besonders geehrt wurden:50 Jahre: Herr Friedrich Rudisch (Greifendorf) 29. 12.1936, Herr Walter Cechak (Znaim) 17.11.1936; 60 Jah-re: Frau Paula Eigner (Zwittau) 9. 10. 1926; 65 Jahre:Frau Edidt Schulze (Zwittau) 19. 10. 1921, Frau OSR.Gertrude Lorenz (Zwittau) 19.12.1921, Herr HermannWolf (Wien) 20. 12. 1921; 70 Jahre: Frau Frida Aigner(Ober-Heinzendorf) 3.12.1916, Frau Marie Pachovsky(Greifendorf) 8.12.1916; 75 Jahre: Frau Aloisia Heger

Stimmzettel:Partik-Pablé

Was Sie für mich tun können.

(Seitendorf, Schles.) 4. 12. 1911, Herr Josef Millich(Zwittau) 12. 10. 1911, Herr Rudolf Tempes (Zwittau)23.12. 1911; 80 Jahre und älter: Frau Auguste Beiti (80,Jansdorf) 2.12.1906, Frau Adolfine Beran (84, Greifen-dorf) 12. 12. 1902, Frau Helene Sponer (89, Zwittau)26. 10. 1897, Herr Johann Patz (87, Vierzighuben) 15.12. 1899, Herr Karl Werner (82, Vierzighuben) 22. 101904 .

Wir betrauern: Plötzlich und unerwartet wurde HerrAlfred Kupferschmidt am 16. 8.1986 im 61. Lebensjahrvon dieser Welt abberufen. Unser lieber Verstorbenerwar der Ehegatte von Frau Hilda, geb. Schneeweis (Ort-tona, Greifendorf-Gratzl) und ein regelmäßiger Besu-cher unserer Heimattage. Nach Bekanntgabe der kom-menden Veranstaltungen bzw. Feiern begann das allge-meine „Schmodern", das sich wie immer bis in die spä-ten Abendstunden hinzog. , R, Schm.

Promotion: Brigitte H a 1 v a , eine Tochter unse-res Lm. Dr. Hans Halva (Zwittau, Spittelgrund) undseiner Frau Dr. Helma, einer gebürtigen Znaimerin, hatihre Promotion zum „Doktor der Rechtswissenschaf-ten" bekanntgegeben; die akademische Feier hat am 28.Oktober d. J. im Großen Festsaal der Wiener Universi-tät stattgefunden. Wir gratulieren der jungen Akademi-kerin sehr herzlich und wünschen ihr auch weiterhinviel Erfolg.

OberösterreichEgerländer Gmoi Linz

Am 30. Oktober wurde in unserem Stammlokal inLinz im Rahmen einer erweiterten Vorstandssitzung derLandesobmann der Egerländer Gmoi in Österreich ge-wählt. Es standen zur Wahl: Josef Zuleger, Obmann derEgerländer Gmoi, Salzburg; Josef Moissl, Obmann derEgerländer Gmoi, Wien, und unser Vetter Alfred Kle-ment, Direktor i. R. Von diesen drei Kandidaten wurdeVetter Josef Zuleger zum Landesobmann einstimmiggewählt. Vetter Klement hat sich dankenswertweise be-reit erklärt, dem Landesobmann als Stellvertreter zurHand zu gehen. Dies ist um so lobenswerter, wenn manbedenkt, daß er von mehreren Vereinen in Anspruchgenommen wird; hinzu kommen die familiären Ver-pflichtungen. Damit auch die Wiener nicht zu weit vomSchuß sind, ist Linz als Treffpunkt der drei Gmoin ge-blieben. Wir wünschen unserem Landesobmann vielErfolg in der neuen Position. Da er noch aktiv in sei-nem Beruf tätig ist und außerdem Obmann der Eger-länder Gmoi Salzburg auch weiterhin bleibt, bedeutetdas neue Amt eine zusätzliche Belastung. Wir dankenihm herzlich für seine Bereitwilligkeit.

GmundenDas nächste Treffen findet am 29. November wieder

im Gasthof „Goldener Hirsch" um14.30 Uhr im Fernsehstüberl statt. Wir bitten um zahl-reichen Besuch.

= Kaplitz _ = = = _ = = _ ^ ^Herzliche Geburtstagswünsche gehen an folgende

Kaplitzer Landsleute für Dezember 1986: am 2. MariaMatjiceks-Herzog (70), Frankfurt; 3. Barbara Witzani(70), Friedberg; 4. Steffi Tesa-Schmidt (70), Schauer-heim; 6. Constance Sedlmjer-Kolatschek (83), Bran-nenburg; 7. Else Zischka-Schäfer (72), Linz; 9. MariaSokol-Leitner (60), Bad Vilbel; 13. Karl Riha (81), Rai-sting; 21. Maria Lausecker-Reiter (84), Schrobenhau-sen; 22. Maria Reiter-Wabrox (78), Uhingen; 23. MariaSchimak-Spitzenberger (77), Utting; 23. MariaReichstätter-Haslinger (72), Linz; 25. DoraWegenkittel-Kolatschek (73), Wels; 26. Paul Slapschi(74), Regau; 28. Katharina Hausei (92), Traun, 30.Anna Pfleger-Steininger (71), Koche am See. — Golde-ne Hochzeit: Goldene Hochzeit feierten Anton und Ma-ria Slabschi, Bäcker aus Kaplitz und Karl und KathiSteffel aus Hodenitz bei Kaplitz. Wir wünschen den Ju-bilaren alles Gute! — Todesfälle: Dr. Hans Czypek istam 16. Oktober 1986 in Pfarrkirchen/Bayern verstor-ben. Er war in Unterhaid und später in Kaplitz als Arzttätig. — Allfälliges: Das Luxenburger Fernsehen statte-te unserer Frau Treben, Autorin von Heilkräuter-Büchern, einen Besuch ab. Es fanden sich auch Journa-listen aus mehreren Nationen zu einem Interview ein.

Willi Sokol

= Karpatendeutsche =====Landsmannschaft

Zur Zusammenkunft der Karpatendeutschen im No-vember hatten sich wieder viele Landsleute eingefun-den. Neben dem üblichen fröhlichen Beisammenseingab es wieder einige Geburtstagskinder zu feiern undaußerdem konnten wir einen ganz besonderen Besuchbegrüßen: Pfarrer Rudolf Flachbart mit Gattin, die inKanada leben und zurzeit für mehrere Monate in Euro-pa weilen. Dieser Besuch war für die oö. Landsleute einbesonders freudiges Ereignis. Hatte sich doch PfarrerFlachbart in der ersten schweren Nachkriegszeit hier inO ö . sehr verdienstvoll für alle Flüchtlinge eingesetzt.Er war Mitbegründer der kd. Lmsch. in OÖ. und — biszu seiner Auswanderung nach Übersee — deren ersterObmann. Die Ehegatten Pfarrer Flachbart haben deralten Heimat, dem Karpatenland, jetzt einen mehrwö-chigen Besuch abgestattet; jetzt halten sie sich noch ei-nige Zeit in Österreich auf, um hier vertraute Orte undehemalige Wirkungsstätten aufzusuchen und alte

Sie haben die Wahl, mich als

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zu wählen.

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ankreuzen. Sondern nur mei-

nen Namen auf dem Stimmzet-

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schreiben.

Ich bitte Sie um Ihre Vbrzugsstimme.

Freiheitliche Partei Österreichs I fAßTffc"'r

Helene Partik-Pablé. Eine Frau - ein Wort.

Page 8: in Österreich Sudetenland Dokumentation Protest gegen eine ... · Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4020 Lin? Einzelpreis s 7-Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft

8 SUDETENPOST FOLGE 22 VOM 20. NOVEMBER 1986

Freunde wiederzusehen. Es gab lebhafte und interes-sante Gespräche, so daß der gemeinsame Nachmittagzu kurz wurde. Jedenfalls haben sich die Oberöster-reicher über den Besuch gefreut und die Gäste habensich in unserer Runde wohl gefühlt. Die nächste Zusam-menkunft findet in der ersten Dezemberwoche stattund wird als Adventfeier gestaltet. Zeit und Ort derVeranstaltung werden durch gesonderte Einladung be-kanntgegeben. G. T.

Die kd. Landsmannschaft gratuliert: Frau Ida Er-gang, geb. Groß, aus Schmidshau zur Vollendung des60. Lebensjahres am 25. Oktober; Frau Karoline Hein-rich aus Preßburg zur Vollendung des 80. Lebensjahresam 4. Nov.; Frau Maria Jandl aus Preßburg zur Voll-endung des 60. Lebensjahres am 17. November; FrauFriederike Falb aus Preßburg zur Vollendung des 65. Le-bensjahrs am 26. November.

Sprengel Neue HeimatAm Montag, den 8. Dezember — Maria Empfängnis

— findet im Kleinen Saal des Gasthofes Seimayr, Linz,Steinackerweg, wieder unsere Nikolo- und Adventfeierstatt. Beginn 14 Uhr. Wie alljährlich sind dazu die Kin-der und Enkelkinder unserer Mitglieder besondersherzlich eingeladen. Der Nikolo wird in eigener Personerscheinen und alle anwesenden Kinder mit einem klei-nen Packerl beschenken. Freunde und Bekannte unsererMitglieder mit kleinen Kindern sind ebenfalls herzlicheingeladen. Die Eltern werden jedoch gebeten, ein Ge-schenkpackerl mit Namensangabe für ihre Kinder mit-zubringen, welche der Nikolo mitverteilen wird. Somitwollen wir im Kreise unserer Freunde, Kinder und En-kelkinder einige Stunden der Feier und der Besinnungmiteinander verbringen. Kommt recht zahlreich, damitunsere Feier auch einen würdigen Rahmen erhält.

= Sudetendeutsche Frauen "in Oberösterreich

Auf eine Kunstreise durch Spanien begaben wir unsbei unserem letzten Heimatabend am 7. November,wenn auch nur in einem, aber ausgezeichneten Diavor-trag von Marianne Friedrich. Wir danken ihr für diewunderschönen Aufnahmen sowie für den wie immerlebendigen und interessanten Vortrag. Für unserennächsten Heimatabend am 21. November um 17 Uhrim Ursulinenhof haben wir uns etwas Neues ausge-dacht. Jede der Anwesenden soll ein Gedicht oder eineErzählung aus ihrer engeren Heimat, selbstverständlichauch Selbstverfaßtes, zum Vortrag bringen. Wir wün-schen uns eine rege Beteiligung und freuen uns auf eine.sudetendeutsche Dichterstunde".

Lilo Sofka-Wollner

WelsWir laden herzlich ein.' Unsere Jugend gestaltet am

Samstag, dem 13. Dezember, um 16 Uhr (4 Uhr nach-mittags) im Herminenhof, Maria-Theresia-Straße 33,Wels, eine Adventfeier. Wir bitten alle unsere Landsleu-te, mit ihren Kindern und Enkeln daran teilzunehmen.Für eine weihnachtliche Jause ist gesorgt! Für alle jeneMitglieder, die keine günstige Fahrgelegenheit haben,besteht die Möglichkeit, abgeholt und vor allem nachder Veranstaltung nach Hause gebracht zu werden (tele-fonische Anmeldung erbitten wir an die Welser Tele-fonnummern 71 50 bzw. 83 3 56). Leider haben wirwieder zwei Todesfälle zu beklagen: Unser langjährigesMitglied Herr Heinrich Wilhelm, Bankbeamter i. R.,Grieskirchen, Heimatadresse Krumau, ist am 22. 10.1986 nach schwerer Krankheit im 88. Lebensjahre vonuns gegangen. Am 5. 11. 1986 verstarb nach langemLeiden unser Mitglied Gustav Judas, Schneidermeisteraus Asch, wohnhaft in Marchtrenk. Beiden Verstorbe-nen werden wir ein ehrendes Andenken bewahren. Un-sere Anteilnahme gilt ihren Angehörigen. Unser Kas-sier bittet höflichst, die noch ausstehenden Mitglieds-beiträge für das Jahr 1986 zu bezahlen und bedankt sichim voraus!

Wie alljährlich fanden sich auch dieses Jahr wiederviele Landsleute aus Stadt und Land Salzburg am Aller-heiligentag beim Sudetendeutschen Mahnmal zurschlichten Feierstunde für unsere Verstorbenen ein. Sei-en es Angehörige, die in der Sudetenheimat in verwahr-losten Gräbern und jener, dem Erdboden gleichge-machter Erde ruhen, oder hier Verstorbenen, denen lie-bevoll gedacht wurde. Einige Mitglieder hatten den Be-reich des Gedenksteines gesäubert und wieder zu einerwürdigen Erinnerungsstätte gemacht. Ein Kranz derLandsmannschaft, hergestellt von unserem MitgliedGärtner Mai, verschönte und vervollständigte diesenoch. Verbindende, tröstliche Worte nach einem Psalmzum Totengedenken vermittelte Pfarrer i. R. Tomaschekund leitete zu einem gemeinsamen Vaterunser über. Einsinnvolles Gedicht „Unseren Toten in der Ferne", vonLm. Frau Stoiber vorgetragen, unterstrich den Sinndieses Gedenkens zu Allerheiligen. Die von unseremLandesobmann Dr. W. E. Mallmann gebrachten Darle-gungen um das Schicksal der Sudetendeutschen in derVergangenheit und Ermahnung zum Zusammenhalt inZukunft brachten die vielen Zuhörer zu schweigsamerEinkehr, womit die erhebende Feier abschloß. F. K.

SteiermarkBrück a. d. Mur

Am 2. November fand beim Mahnmal der Sudeten-deutschen in Bruck/Mur unsere Toten-Gedenkfeierstatt. Obfrau Maria Koppel begrüßte die Anwesendenund dankte dafür, daß die Landsleute trotz denkbarschlechten Wetters so zahlreich erschienen waren. Nachder Kranzniederlegung sprach der Obmann des Denk-malausschusses, Direktor Dipl.-Ing. Siegmund über dieBedeutung dieses Denkmals, das uns die gute Gelegen-heit gibt, hier unserer Toten in der alten Heimat zu ge-denken, in welcher die Pflege ihrer Gräber nicht mög-lich ist. Auf den günstigen Standort des Mahnmals ein-gehend, gab er der Hoffnung Ausdruck, daß die vieleJugend, die sich hier aufhält, sich Gedanken über dieSudetendeutschen und den Sinn der auf dem Mahnmalangebrachten Zeilen von Max Meli machen möge: „DieHeimat lädt dich ein, sei zu ihr lieb, es könnte einmalsein, daß nichts dir blieb". Obfrau Koppel schloß dieTotenehrung mit dem Gedicht „Den loten all daheimgilt noch ein letzter Gruß — wir sind der Lebenskeim,

der heimwärts wachsen muß". Anschließend begabenwir uns zu unserem Monatstreffen ins Hotel. Das Ge-dicht „Der Tod ist groß" von Rilke sowie eine Gedenk-minute für alle Toten in der alten und der neuen Heimatstanden am Beginn des Nachmittags. Die Obfrausprach sodann über die wichtigsten Artikel in der Sude-tenpost, darauf folgten die Verlesung der Gedenktageund die Gratulationen für unsere GeburtstagskinderDr. Franz Hofrichter (67), Mährisch-Trübau, Otto Hur-des (86), Mährisch-Neustadt, Lotte Wrana (66), Lin-denburg, Irma Wenzel (80), Teplitz-Schönau, MaxTrnka (72), Bergen (Südmähren). Die Geburtstags-Gratulation für unsere Obfrau Maria Koppel (67) ausGeorgswalde verbinden wir mit einem großen Danke-schön für ihre Arbeit für die Landsmannschaft, die siemit soviel Freude leistet.

Achtung: Unsere Vorweihnachtsfeier findet amSonntag, 14. Dezember, statt und es sind alle Landsleu-te samt Familien, Freunden und Bekannten recht herz-lich eingeladen!

fahrt ging dann rasch vonstatten und alle Teilnehmeräußerten sich sehr zufrieden über den schönen Ausflug,der wie immer von Obmann Leo Wirkner sehr gut vor-bereitet und durchgeführt wurde.

{TarntenFrauengruppe Kärnten

Unser Gedenkgottesdienst am 9. November 1986 inder Hl-Geist-Kirche in Klagenfurt fand unter großerBeteiligung unserer Landsleute statt. Die Trachtengrup-pe von der Bezirksgruppe Klagenfurt und Villach warzahlreich vertreten und wurde beim Einzug in die Kir-che von Bezirksobmann Dipl.-Ing. Anderwald, derdiesmal als Fahnenträger fungierte, angeführt. Vier En-kelkinder unseres Landesobmannes waren ebenfallsdabei.

Gerda Dreier

GrazDer Landesverband Steiermark und die Bezirksgrup-

pe Graz des SL beklagen den Tod ihres Ehrenmitglieds,des Präsidenten des Internationalen Städteforums, desWirkl. Hof rats Dr. Heinz Pammer, der 3 Wochen nachseinem 65. Geburtstag, am 26. 10. 1986, einem Krebs-leiden erlegen ist. Der gebürtige Oststeirer war Bezirks-hauptmann von Leibnitz und Graz-Umgebung, Sekre-tär des Altlandeshauptmanns Krainer und bis zu sei-nem Eintritt in den Ruhestand Kulturstadtrat von Graz.Als eifriger Förderer der Kunstschaffenden — Litera-ten, Musiker, Maler und Bildhauer sind ihm in gleicherWeise verpflichtet — eröffnete er über 1000 Ausstellun-gen, besuchte Hunderte Ateliers, gestaltete das GrazerStadtmuseum aus und war überhaupt um die Rettungund Erhaltung der Grazer Altstadt erfolgreich bemüht.In ebensolchem Idealismus pflegte er als „heimlicherBotschafter" von Graz fruchtbare Beziehungen zum In-und Ausland. Die Volksdeutschen Landsmannschaftenhaben in ihm einen wohlwollenden Freund und Gönnerverloren und werden seiner in pietätvoller Dankbarkeiteingedenk bleiben. Dr. Jolande Zellner

Tirol= Innsbruck '

Am 29. Oktober unternahm die Ortsgruppe Inns-bruck der Sudetendeutschen Landsmannschaft ihrenHerbstausflug nach Südtirol. An einem schönen Tagging es hinauf zum Brenner und dann das Eisacktal ab-wärts, wobei in Sterzing die Vormittagsrast gehaltenwurde, welche, wie immer, von den Landsleuten zuEinkäufen benutzt wurde. Am rechtsseitigen Talhangweit oberhalb von Klausen wurde dann in Villandersim Gasthaus Winterle zum Mittagessen eingekehrt.Nachher stiegen die gut gehfähigen Landsleute zu demeine Wegstunde oberhalb gelegenen Weiler Dreikirchenhinauf, einem früheren kleinen Bad, das vor allemdurch seine in einem Baukörper vereinigten, aus demspäten Mittelalter stammenden drei Kirchen bekanntist und von wo aus man eine weite Aussicht auf die um-gebenden Berge und Täler genießen kann. Am frühenNachmittag kehrten die „Bergsteiger" wieder zurückund trafen sich mit den übrigen Landsleuten, welche dieZeit in der Nähe verbracht hatten, im gleichen Gast-haus zum „Törggelen". Bei Krapfen, Kastanien undWein wurden in froher Unterhaltung und mit Gesangeinige Stunden bis zum Abend verbracht. Die Rück-

= Frauengruppe = = = = =Klagenfurt

Unser Frauennachmittag am 12. November war au-ßerordentlich gut besucht, so daß jedes Plätzchen inunserem Stammlokal besetzt war. Wiederum warenFrauen gekommen, die das erstemal zu unserem Bei-sammensein fanden. Unsere Frauen, es sind auch im-mer einige Ehemänner dabei, finden in unserer Rundeein bißchen Heimat, denn unsere Gedichte und Erzäh-lungen in der heimischen Mundart (auch wenn manch-mal ein bißchen Übersetzung notwendig ist) werdenimmer zahlreicher und besser und werden mit großemBeifall aufgenommen. Die Frauenreferentin brachte imGedenken an unsere Toten ein Gedicht „Am heimatli-chen Totenacker". Sie berichtete dazu von Bildern, diebei einem Diavortrag am „Heiligenhof" im Bad Kissin-gen anläßlich eines Seminars gezeigt wurden; von ver-wahrlosten Gräbern, Grabsteinkreuzen und Kreuzen, dienur mehr wie an einem Ende verankert im Boden Haltfinden. Gras, das überwuchert, aber es war auch dannund wann ein Grab mit Blumen geschmückt und einerInschrift in deutsch zu sehen. AU diese Bilder greifenans Herz. Weiters erzählte die Frauenreferentin von derHeimatpolitischen Bildungsstätte „Der Heiligenhof"über die Frauenarbeit. Nachdem unsere Adventfeierbereits am 7. Dezember stattfindet, ist im Dezemberkein Frauennachmittag mehr vorgesehen. Der nächsteTermin wird in einer folgenden Ausgabe der Sudeten-post bekanntgegeben werden. Ich bitte unsere liebeFrauen, die sich stets als gute Weihnachtsbäckerinnenbewährten, auch heuer wieder mit etwas Selbstge-backenem für unsere Adventfeier beizutragen. DieBäckereien werden auch abgeholt (Tel. 31 84 04 und33 1 75).

KlagenfurtDokumentationsausstellung der Volksdeutschen

Landsmannschaften noch bis zum 20. Dezember geöff-net. Liebe Landsleute! Haben Sie schon diese Ausstel-lung besucht? Nein? Dann aber gleich morgen! Neh-men Sie sich einmal Zeit und gehen Sie mit der ganzenFamilie in das Kärntner Landesmuseum, Klagenfurt,Museumsgasse 2, es lohnt sich bestimmt. Öffnungszei-ten von Montag bis Samstag 9 bis 16 Uhr, an Sonn- undFeiertagen von 10 bis 13 Uhr. Eintritt frei! Ankündi-gung: Unsere diesjährige Adventfeier findet am Sonn-tag, dem 7. Dezember, 15 Uhr, im Gasthof „Müller" inKlagenfurt-St. Martin statt. Näheres entnehmen Sieaus dem Rundschreiben, welches noch Ende November1986 an Sie abgeht.

DIE JUGEND berichtetJugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14

BundesjugendführungWerte Landsleute, liebe Leser und Freunde!

In knapp zehn Tagen beginnt wieder die sogenannte„stillste Zeit" im Jahr, der Advent. Die Menschen wer-den trotz all dem wieder im Streß sein, durch die Stra-ßen hasten, um all die Geschenke für die Lieben zu er-stehen usw. Dabei geht es doch gar nicht mehr um diegroßen pompösen Geschenke, um vielleicht den Nach-barn zu übertrumpfen oder ihm zu zeigen, was habenwir doch für noch schönere Dinge als er usw.

Ein bißchen mehr Freude schenken, das wäre doch si-cherlich in vielen Fällen das bessere Geschenk. Ein biß-chen mehr Liebe zu- und füreinander, mehr Verständnisfür die Menschen usw. das sollte uns auszeichnen.

Kleine Dinge sind oft willkommenere Geschenke,noch dazu vielleicht noch selbstgebastelt — wie wäre esalso diesmal, liebe Landsleute und Leser, mit solcheinem Geschenk für Freunde, Nachbarn, Bekannteusw. Besuchen Sie vielleicht ältere alleinstehendeLandsleute daheim, in Alters- und Pensionistenheimen,sprechen Sie mit diesen Menschen, zaubern Sie ein biß-chen Heimat in deren altgewordene Herzen. Etliche su-detendeutsche Gliederungen machen dies bereits seitvielen Jahren, vielleicht gelingt es uns heuer, daß alleGliederungen diesen Vorschlag aufgreifen. Was heuteso fehlt ist das Gespräch von Mensch zu Mensch — unddas sollten wir diesen älteren Mitmenschen gerade inder Weihnachtszeit geben. Das höchste der Gefühle undder Freude wäre es, wenn, wo die Möglichkeit besteht,man einen älteren einsamen Menschen zu sich zumWeihnachtsfest einlädt — vielleicht wäre auch das daund dort möglich! Wir sind doch eine Volksgruppe(noch dazu in der Vertreibung) und diese umfaßt auchjene altgewordenen Landsleute!

Das Schenken sollte auch seinen besondern Sinn ha-ben. Wie wäre es z. B. mit einem guten Buch eines sude-tendeutschen Autors für Kinder und junge Leute. Wirhaben doch wirklich sehr viel zu bieten: Rübezahl, Sa-gen aus dem Böhmerwald, Südmähren, Riesengebirgeusw. Das Sudetendeutsche Lexikon, verschiedene Sach-und Fachbücher über die sudetendeutsche Geschichte,über die Leistungen der Sudetendeutschen im Sudeten-land, in Österreich usw. — das alles sind neben Bild-bänden, Romanen, Erzählungen Bücher, die geeignetsind, um jungen Menschen das zu vermitteln, was viel-leicht bisher nicht erzählt oder nur nebenbei erwähntwurde. Auch die mittlere und ältere Generation freutsich über diese Bücher — in Österreich wird Gott seiDank wieder mehr gelesen (wir hoffen, daß es nur guteBücher sind). Wo bekommt man nun diese Bücher,werden Sie fragen: Nun, für den Raum Wien und Um-gebung veranmstaltet die SDJ Wien den Weihnachts-

markt und die Buchausstellung vom 5. bis 7. Dezemberin Wien 1, Himmelpfortgasse 7 — dort sind alle Neuer-scheinungen usw. ausgestellt. (Näheres bitten wir dembeiliegenden Flugblatt bzw. der Ankündigung im Inne-ren dieser Sudetenpost zu entnehmen.) Ansonsten stehtfür sudetendeutsche Literatur der Wort-und-Welt-Buchverlag in 6020 Innsbruck, Heiliggeiststraße 21, zurVerfugung — schreiben Sie dort hin und Sie bekommenden Buchprospekt zugesandt!

Jetzt noch eine Bitte an die Heimat- und Bezirksgrup-pen der SLÖ: Demnächst finden ja bei Ihnen die vor-weihnachtlichen Stunden statt, bei denen Kinder undjunge Leute mitwirken und wo auch Kinder beschenktwerden. Sind Sie bitte so nett und schreiben Sie die An-schriften und Geburtsdaten der mitwirkenden Kinderund jungen Leute auf. Senden Sie uns diese Anschriftendringend zu, damit wir mit diesen in Kontakt tretenkönnen.

Dies ist bitte sehr, sehr wichtig für die zukünftige Ar-beit der Sudetendeutschen Jugend und damit auch fürdie Volksgruppe. Legen Sie diesen Aufruf bitte nicht zurSeite, sondern helfen Sie bitte mit, damit eine gedeihli-che Arbeit auch in Hinkunft erfolgen kann! BestenDank für Ihre werte Mühewaltung!

Zum Vonnerken:24./25.Jänner 1987: Allgemeine Sudetendeutsche

Schiwettkämpfe in Kiefersfelden bei Kufstein für jeder-mann — gleich welchen Alters!

14./15. Februar 1987:23. Bundesschimeisterschaftender Sudetendeutschen Jugend Österreichs und der Su-detendeutschen Landsmannschaft in Österreich inLackenhof am ötscher in Niederösterreich!

Landesgruppe WienHeimabende für junge Leute ab 14 Jahre jeden Mitt-

woch ab 19.30 Uhr in unserem Heim in Wien 17, Weid-manngasse 9 (beim El terlein platz)!

Alle jungen Leute — auch Ihre jungen Leute, werteLandsleute! — sind herzlichst eingeladen, einmal unszu besuchen. Wir bieten ein abwechslungsreiches Pro-gramm für jedermann! Beim Volkstanzfest in Kloster-neuburg konnte man wieder sehr schöne Trachten se-hen und die Babenbergerhalle war so wie immer über-voll. Fröhlich wurde das Tanzbein geschwungen und je-der war mit Feuereifer dabei. Darunter auch sehr vieleältere Landsleute und Freunde — wir hoffen, daß sichalle gut unterhalten haben und fröhliches Bild desVolks- und Brauchtums mit nach Hause genommen ha-ben! Lest dazu den Bericht im Innern der Sudetenpost!

Am Sonntag, dem 30. November, sind wir aktivbeim .Sudetendeutschen Advent mit Adventsingen* im

Haus der Begegnung, Wien 6, Königseggasse 10, Be-ginn 16 Uhr (Einlaß ab 15.30 Uhr) dabei. Alle Kinderund jungen Leute sollen von den Landsleuten zu dieserbesinnlichen Veranstaltung mitgenommen werden —es lohnt sich bestimmt!

Am Nikolaustag, dem 6. Dezember 1986 (Samstag),findet das Krampuskränzchen im Haus der BegegnungWien 15, Schwendergasse 41, statt! Beginn 20 Uhr,Ende 1 Uhr. Um rechtzeitige Tischreservierung wird ge-beten (mittels Postkarte an die Sudetendeutsche Ju-gend, Kreuzgasse 77/14,1180 Wien, oder an den Heim-abenden am Mittwoch ab 19.30 Uhr). Jedermann istdazu herzlich eingeladen (lest die Ankündigung im In-neren der Sudetenpost).

Und vom 5. bis 7. Dezember veranstalten wir wiederin Wien 1, Himmelpfortgasse 7, den Weihnachtsmarktund die Buchausstellung.' Bitte die Einschaltung indieser Sudetenpost beachten!

= Landesgruppe Niederösterreich =Klosterneuburg war es wohl wert, am 9. November

besucht zu werden, fand doch in der Babenberger-halle das großartige Niederösterreichisch-Sudeten-deutsche Volkstanzfest statt. An die 800 Volkstänzerund Freunde des Brauchtums, darunter viele Landsleu-te, waren gekommen, um einen fröhlichen Abend ineiner netten Gemeinschaft zu verleben. Es war wie im-mer eine großartige Sache, die da gemeinsam mit denFreunden von der Volkstanzgruppe Klosterneuburgdurchgeführt wurde! Der Bericht im Inneren der Sude-tenpost sagt mehr über diese Veranstaltung aus. UnsereFreunde aus Wien haben uns zu ihrem Krampuskränz-chen am Samstag, dem 6. Dezember, recht herzlich ein-geladen! Wir rufen alle tanzfreudigen Freunde und Ka-meraden, vor allem aus der Umgebung Wiens, auf,diese wirklich sehr netten und familiären Kränzchen zubesuchen — bitte macht Eure Tischreservierungen! Nä-heres siehe unter Wien!

= Landesgruppe Oberösterreich =Unsere Teilnahme beim Heimatabend in der Stadt-

halle in Wels war ein voller Erfolg. Siehe Bericht im In-neren der Sudetenpost. Der Ausflug am 26. Oktoberwar eine feuchte und kalte Angelegenheit. Da wir um10 Uhr noch an einer Totenehrung bei der Sigmarkapel-le teilgenommen haben, fuhren wir erst anschließendmit dem vollbesetzten Bus (!) nach Hallstatt. Die Wan-derung ließen wir ins Wasser fallen, es wurde ein Orts-bummel gemacht. Einige machten in den Museen einebesonderen Wanderung, nämlich von der prähistori-schen Zeit über das Mittelalter bis in die Gegenwart.Wir kehrten etwas früher nach Wels heim, dafür eherbeim Hofwimmer in Oberthan ein. Nach Speis undTrank wurden die Lichtbilder vom letzten Ausflug ge-zeigt. Da sahen wir dann endlich, wie ein schönerHerbsttag aussehen kann.

= Arbeitskreis Südmähren = _Beim Volkstanzfest waren sehr viele südmährische

Trachtenträger dabei und es wurde, so wie immer, fröh-lich das Tanzbein zu den Klängen der beiden Volksmu-siken geschwungen. Allzuschnell verging die Zeit undim Nu war es 22 Uhr geworden! Viele neue Freundekonnten gefunden bzw. angesprochen werden, was zuneuen Kontakten hoffen läßt!

Unsere Jahreshauptversammlung war sehr gut be-sucht. Nach den erfolgreichen Berichten wurde derVorstand fast vollzählig wiedergewählt. Besprochenwurde die Arbeit in der Zukunft und die Verbreiterungunseres Arbeitsfeldes.

Gut unterhalten haben wir uns bei der Leopoldifeierder Landsmannschaft der Niederösterreicher in Wienam letzten Samstag. Und am kommenden Samstag,dem 21. November, nehmen wir mit der Trachtengrup-pe beim 90. Steirerball des Vereins der Steirer in Wienin den Sophiensälen teil!

Zum Thema „Advent — volkstümliches . . ." treffenwir einander im nächsten Heimabend am Dienstag,2. Dezember, 20 Uhr, Wien 17, Weidmanngasse 9!

Am 6. Dezember treffen wir alle einander beimKrampuskränzchen in Wien 15, Schwendergasse 41(lest den Aufruf im Inneren der Sudetenpost).

( KRANZSPENDEN )S 800.— Sudetendeutsche Landsmannschaft, Brück/

Mur, zum Gedenken an die Mitglieder Hilde-gard Moczygemba und Paula Macher.

S 100.— Leopold Müller, Blumenspende für JosefHecht.

Spendenfür die „Sudetenpost"

Spendenliste Nr. 26S 500.— Ing. Alfred Rügen, LinzS 250.— Lang Theresia, WienS 157.— Rudolf Alliger, St. MarienS 107.— Sehrig Hermann, WienS 100.— Prof. Otto Stöber, Moorbad NeydhartingS 57.— Burger Hans Peter, Wien, Krejci Heinz Peter,

Wien, Tscherner Franz, Wien, Brandi, MariaEnzersdorf, Dr. Franz Hofer, Leonding.

Die „Sudetenpost" dankt allen Spendern sehr herzlich!

RedaktionsschlußRedaktionsschluß ist jeweils am Donner»*

tag, 8 Tage vor dem Erscheinungstermin.Spätere Einsendungen können nicht be-

rücksichtigt werden.4. Dezember

18. Dezember(Redaktionsschluß 27. 11.)(Redaktionsschluß 11.12.)

Folge 23Folg« 24

Eigentümer und Vorleger Sudetendeutscher Presseverein, 4010Linz, Postfach 405, Obere Donaulande 7, Heinrich-GleiBner-Haus,Ruf 0 73 2/27 36 69. Obmann Ing. Alfred Rügen, Geschäftsführer KarlKoptinger, Verantwortlicher Redakteur Prof. Wölfgang Sperner. Alle inLinz. Ober» Donaulande 7. Druck: LANDESVERLAG Druck, A-4020»Linz, Hatenatrafle 1—a Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.

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