Skimeisterschaften Reichenberger in Lackenhof Verzicht auf … · 2016. 11. 23. · Erscheinungsort...

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Erscheinungsort Linz s.- "* Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) Folge 5 Wien Linz, 7. März 1985 31. Jahrgang Skimeisterschaften in Lackenhof (Seite 2) Ende der Krise mit Prag (Seite 3) Reichenberger Künstlerin in Wien (Seite 4) Verzicht auf Rache ist nicht ein Verzicht auf Heimat Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat auf ihrer Bundesversammlung in München am 23. Februar bei der Erörterung des Selbstbe- stimmungsrechts und des Rechts auf Heimat die juristische Argumentation in den Vorder- grund gestellt. In seiner Eigenschaft als Spre- cher der sudetendeutschen Volksgruppe erin- nerte der bayerische Arbeits- und Sozialmini- ster Neubauer an die Charta der Heimatvertrie- benen vom 5. August 1950, in der „feierlich auf Rache und Vergeltung verzichtet" worden sei. Dies bedeute aber nicht Verzicht auf Recht und auf Heimat. Wer der Gewalt entsage, der müs- se sich um so mehr für das Recht einsetzen. Rechtsgrundsätze seien Grundlage jeder Poli- tik. Zur Sprache brachte Neubauer auch die Auslegung der Ostverträge durch die damalige SPD/FDP-Bundesregierung bei Abschluß des Warschauer Vertrages vom Dezember 1970. Danach seien die Ostverträge Gewaltver- zichtsverträge und keine Grenzanerkennungs- verträge; über den endgültigen Charakter der deutschen Ostgrenzen könne erst in einem Friedensvertrag mit einem gesamtdeutschen Souverän befunden werden. Weil von den deutschen Heimatvertriebenen an dieser Inter- pretation festgehalten werde, seien diese .massiven Angriffen" ausgesetzt. Neubauer erinnerte an eine Äußerung des sowjetischen Außenministers Gromyko gegenüber dem da- maligen Bundesaußenminister Scheel: „Wir sind Ihnen entgegenkenommen in der Grenz- frage, als wir den Begriff Anerkennung fallen- gelassen haben. Das war für uns ein sehr kom- plizierter und politisch schmerzhafter Prozeß." Wenn für die Politik ein Beharren auf dem Recht als Hindernis gelte, weil dem angeblich „sogenannte Realitäten" entgegenstünden, so werde dies von den Sudetendeutschen als Op- portunismus abgelehnt, sagte Neubauer. Wer für sich „Realitätssinn" in Anspruch nehme, sollte nicht verkennen, daß das Völkerrecht selbst eine „Realität von größter Wirksamkeit" sei. Das gelte für begründet erhobene und auf- rechterhaltene Rechtspositionen. Im Hinblick auf solche Rechtspositionen schränkte Neu- bauer ein: „unabhängig von ihrer Dauer und Durchsetzbarkeit". Die sudetendeutsche Volks- gruppe — so Neubauer bekräftige ihr hei- matpolitisches Programm, welches ihrer Zu- kunft, der nationalen Einheit des deutschen Volkes und der Schaffung eines vereinten Eu- ropas dienen solle und das auf den Prinzipien des Selbstbestimmungsrechtes, des Rechtes auf die Heimat und des Volksgruppenrechts aufgebaut sei. Der Wiener Professor für öffentliches Recht, Ermacora, beklagte das Fehlen eines verbind- lichen europäischen Volksgruppenrechts. Dies müsse die Selbstbestimmung anerkennen. Das Selbstbestimmungsrecht setze die „Ge- währleistung des Rechts auf die Heimat" vor- aus. Nicht gesagt wurde, was eigentlich aus den vor vielen Jahren angekündigten Beratun- gen der Mitgliedstaaten der Vereinten Natio- nen über Entwürfe einer Konvention geworden ist, die unter anderem das Recht auf Selbstbe- stimmung auch in bezug auf Volksgruppen zu einer allgemein anerkannten Regel des Völker- rechts erheben soll. Ermacora, dessen Ausfüh- rungen die Argumentation Neubauers stütz- ten, sagte ferner, vom Selbstbestimmungs- recht und das „ihm vorausgehende Recht auf die Heimat" müsse man wissen, daß beide nur wirksam seien, wenn sie in das „effektiv ge- währleistete System der Menschenrechte ein- gebaut" seien. „Das Selbstbestimmungsrecht und das Recht auf die Heimat sollten von jenen, die Unrecht erlitten haben, nicht ver- schwiegen werden." In den internationalen Be- ziehungen sei das „Sichverschweigen fast gleichbedeutend mit dem Verzicht auf ein Recht". Der Weg der Gewalt müsse verschlos- sen sein, der Weg des Rechts sei offen, und das sei — ganz abgesehen von einer europäi- schen Volksgruppenordnung — nur auf der Grundlage des „nicht verschwiegenen Rechts gangbar". Es genüge nicht, wenn Schlesien Ostpreußen, Pommern, Sudetendeutsche nicht schweigen. „In der Staatengemeinschaft kommt es auf den Staat an, er darf sich nicht verschweigen." In der Bundesrepublik: Ein sudetendeutscher Wirtschaftskreis Auf Initiative von Walter Titze (43) aus Jä- gerndorf fanden sich im oberfränkischen Co- burg Unternehmer, Handwerksmeister, Gewer- betreibende, Freiberufler, leitende Angestellte und auch ein wirtschaftlich interessierter Leh- rer zusammen und gründeten den Sudeten- deutschen Wirtschaftskreis. Ziele sind u. a. aktuelle Erfassung aller Be- triebe, die ihre Wurzeln im Sudetenland haben, von Sudetendeutschen geleitet werden oder sich zu unseren Freunden zählen, geschlosse- ne, öffentlichkeitswirksame Darstellung dieser Betriebe und deren Beitrag zum Wiederaufbau der Wirtschaft. Bereits im nächsten Jahr soll, wie die „Sude- tendeutsche Zeitung" schreibt, ein umfassen- des Werk gedruckt auf dem Tisch liegen. Es heißt: „Sudetendeutsches Wirtschafts- Handbuch 1986". Maßgebliche Wirtschaftsfüh- rer haben ihre Beteiligung bereits zugesagt. Es sollen jedoch alle Betriebe enthalten sein! Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in der Bundesrepublik unterstützt das Vorhaben mit einem allgemeinen Aufruf. Alle Landsleute werden gebeten, heutige Adressen von Betrie- ben mit den zuständigen Personen zu melden. Sudetendeutscher Wirtschaftskreis, 8630 Coburg, Postfach 4, Tel. 0 95 61 / 90 5 16. Die Unternehmer und Selbständigen unter uns bit- ten wir herzlich, sich direkt mit dem Sudeten- deutschen Wirtschaftskreis in Verbindung zu setzen. Prospekte mit Musterabbildungen für das Wirtschafts-Handbuch bitte direkt abrufen. Helfen Sie alle mit, unseren sudetendeutschen Anteil an der heutigen Wirtschaft umfassend darzustellen. Das schöne Bild der Heimat. . . Das Gratzener Rathaus. An seiner rechten Seite beginnt die steil abwärts führende „StadtbegstraBe". Links im Bild die Apotheke Goldberg. Artikel dazu auf Seite 4 Lenkbar VON WOLFGANG SPERNER Am Beispiel eines biederen Landman- nes aus Vorarlberg hat sich wieder einmal gezeigt, wie manipulierbar die Menschen trotz aller geschichtlicher Genickschläge geblieben sind. Vor Jahresfrist kannte nur ein kleines Häuflein von Menschen den Vorarlberger Kaspanaze Simma. Dann wurde er knapp vor den Landtagswahlen im Ländle plötzlich dank der kräftigen Medienhilfe durch die führende lokale Ta- geszeitung — vom Biedermann zum „be- kanntesten Politiker Österreichs" hochge- spielt. Sogar deutsche Zeitungen und Fernsehanstalten befaßten sich mit dem „Wunder Kaspanaze" der es faktisch über Nacht geschafft hatte, mit seinen „grünen Ideen" seinem ehrlichen Fordern nach echtem Umweltschutz und Sauberkeit in der Politik mehrere Mandate im Vorarlber- ger Landtag zu erobern. Mandate, die der einstige ÖVP-Wähler dem bisher schier un- umstößlichen ÖVP-Mandatsblock in Vorarl- berg abgenommen hatte. Aufschrecken in der Volkspartei, Staunen selbst in anderen bestehenden politischen Parteien, Aufgrel- len eines jungen Menschen von heute auf morgen in den Medien ganz Österreichs. Was war geschehen? Der Politneuling im Jopperl, mit Bart und sanfter Miene, hatte die von Fehlern der etablierten Politik verärgerten Wähler anzu- sprechen verstanden. Da scharte sich all der Unmut über Mängel in der Umweltpoli- tik und über anmaßendes Regieren der bis- herigen Politik um den „Kasper", der schon vom ungewöhnlichen Namen her gewisse Sympathien auszustrahlen schien. Und weil es eben für die Medien solch eine Überraschung war, was da in Vorarl- berg „passiert" war, stand plötzlich der stil- le Vorarlberger mit seinen Mandaten öfter im Fernsehen vor der Kamera und prangte von den Seiten der Zeitungen weit mehr als die mandatsmäßig weit größeren übrigen Parteien. Man sprach und schrieb von einer „Wende, die vom Westen her über Österreich daherkommen werde". Nun: es ist still geworden um Kaspanaze Simma. Heute kräht kein Hahn mehr nach ihm. Warum? In Vorarlberg scheint man me- dienmäßig das Interesse an ihm verloren zu haben, im Fernsehen ist er weg vom Fenster, im In- und Ausland erinnert man sich nicht einmal mehr an ihn. Dabei hätte es doch so vieles für den Saubermann aus Vorarlberg zu brandaktuellen Problemen, wie Hainburg, Zwentendorf, Sekanina, Fri- schenschlager und so weiter zu sagen ge- geben. Wo blieb da die Stimme des neuen „Leitbildes"? Sie war und ist bisher weg. Nicht, daß wir Kaspanaze Simma Tränen nachweinen, sicher auch nicht, daß wir seine Leistung und seine Redlichkeit im po- litischen Wollen schmälern wollen. Aber er ist nun einmal von seinen einstigen „Ma- chern" fallengelassen worden und so ist er wieder in den lokalen Bereich seiner Hei- mat politisch zurückgekehrt. Was hat uns das zu sagen? Wir verfolgen nicht nur mit Interesse und auch mit eini- gem Bedauern das menschliche Schicksal eines jener plötzlich hochgejubelten Men- schen, wir bedenken zugleich umgekehrt, wie leicht es doch auch heute noch ist, aus unbekannten Menschen plötzlich „Führer" zu machen. Wir bedenken, mit welchem Sturm der Begeisterung oder Gefolg- schaftstreue dem Kaspanaze Zehntausen- de in ganz Österreich zugetan waren und bereit gewesen wären, dem neuen „Füh- rer" zu folgen. Und wir erkennen am „Fall Kaspanaze Simma" andererseits, wie er- schreckend leicht auch heute Menschen

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  • Erscheinungsort Linz

    s . - "* Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)

    Folge 5 Wien — Linz, 7. März 1985 31. Jahrgang

    Skimeisterschaftenin Lackenhof

    (Seite 2)

    Ende derKrise mit Prag

    (Seite 3)

    ReichenbergerKünstlerin in Wien

    (Seite 4)

    Verzicht auf Racheist nicht ein

    Verzicht auf HeimatDie Sudetendeutsche Landsmannschaft hat

    auf ihrer Bundesversammlung in München am23. Februar bei der Erörterung des Selbstbe-stimmungsrechts und des Rechts auf Heimatdie juristische Argumentation in den Vorder-grund gestellt. In seiner Eigenschaft als Spre-cher der sudetendeutschen Volksgruppe erin-nerte der bayerische Arbeits- und Sozialmini-ster Neubauer an die Charta der Heimatvertrie-benen vom 5. August 1950, in der „feierlich aufRache und Vergeltung verzichtet" worden sei.Dies bedeute aber nicht Verzicht auf Recht undauf Heimat. Wer der Gewalt entsage, der müs-se sich um so mehr für das Recht einsetzen.Rechtsgrundsätze seien Grundlage jeder Poli-tik.

    Zur Sprache brachte Neubauer auch dieAuslegung der Ostverträge durch die damaligeSPD/FDP-Bundesregierung bei Abschluß desWarschauer Vertrages vom Dezember 1970.Danach seien die Ostverträge Gewaltver-zichtsverträge und keine Grenzanerkennungs-verträge; über den endgültigen Charakter derdeutschen Ostgrenzen könne erst in einemFriedensvertrag mit einem gesamtdeutschenSouverän befunden werden. Weil von dendeutschen Heimatvertriebenen an dieser Inter-pretation festgehalten werde, seien diese.massiven Angriffen" ausgesetzt. Neubauererinnerte an eine Äußerung des sowjetischenAußenministers Gromyko gegenüber dem da-maligen Bundesaußenminister Scheel: „Wirsind Ihnen entgegenkenommen in der Grenz-frage, als wir den Begriff Anerkennung fallen-gelassen haben. Das war für uns ein sehr kom-plizierter und politisch schmerzhafter Prozeß."

    Wenn für die Politik ein Beharren auf demRecht als Hindernis gelte, weil dem angeblich„sogenannte Realitäten" entgegenstünden, sowerde dies von den Sudetendeutschen als Op-portunismus abgelehnt, sagte Neubauer. Werfür sich „Realitätssinn" in Anspruch nehme,sollte nicht verkennen, daß das Völkerrechtselbst eine „Realität von größter Wirksamkeit"sei. Das gelte für begründet erhobene und auf-rechterhaltene Rechtspositionen. Im Hinblickauf solche Rechtspositionen schränkte Neu-bauer ein: „unabhängig von ihrer Dauer undDurchsetzbarkeit". Die sudetendeutsche Volks-gruppe — so Neubauer — bekräftige ihr hei-matpolitisches Programm, welches ihrer Zu-kunft, der nationalen Einheit des deutschenVolkes und der Schaffung eines vereinten Eu-ropas dienen solle und das auf den Prinzipiendes Selbstbestimmungsrechtes, des Rechtesauf die Heimat und des Volksgruppenrechtsaufgebaut sei.

    Der Wiener Professor für öffentliches Recht,Ermacora, beklagte das Fehlen eines verbind-lichen europäischen Volksgruppenrechts. Diesmüsse die Selbstbestimmung anerkennen.Das Selbstbestimmungsrecht setze die „Ge-währleistung des Rechts auf die Heimat" vor-aus. Nicht gesagt wurde, was eigentlich ausden vor vielen Jahren angekündigten Beratun-gen der Mitgliedstaaten der Vereinten Natio-nen über Entwürfe einer Konvention gewordenist, die unter anderem das Recht auf Selbstbe-stimmung auch in bezug auf Volksgruppen zu

    einer allgemein anerkannten Regel des Völker-rechts erheben soll. Ermacora, dessen Ausfüh-rungen die Argumentation Neubauers stütz-ten, sagte ferner, vom Selbstbestimmungs-recht und das „ihm vorausgehende Recht aufdie Heimat" müsse man wissen, daß beide nurwirksam seien, wenn sie in das „effektiv ge-währleistete System der Menschenrechte ein-gebaut" seien. „Das Selbstbestimmungsrechtund das Recht auf die Heimat sollten vonjenen, die Unrecht erlitten haben, nicht ver-schwiegen werden." In den internationalen Be-

    ziehungen sei das „Sichverschweigen fastgleichbedeutend mit dem Verzicht auf einRecht". Der Weg der Gewalt müsse verschlos-sen sein, der Weg des Rechts sei offen, unddas sei — ganz abgesehen von einer europäi-schen Volksgruppenordnung — nur auf derGrundlage des „nicht verschwiegenen Rechtsgangbar". Es genüge nicht, wenn SchlesienOstpreußen, Pommern, Sudetendeutschenicht schweigen. „In der Staatengemeinschaftkommt es auf den Staat an, er darf sich nichtverschweigen."

    In der Bundesrepublik: Einsudetendeutscher Wirtschaftskreis

    Auf Initiative von Walter Titze (43) aus Jä-gerndorf fanden sich im oberfränkischen Co-burg Unternehmer, Handwerksmeister, Gewer-betreibende, Freiberufler, leitende Angestellteund auch ein wirtschaftlich interessierter Leh-rer zusammen und gründeten den Sudeten-deutschen Wirtschaftskreis.

    Ziele sind u. a. aktuelle Erfassung aller Be-triebe, die ihre Wurzeln im Sudetenland haben,von Sudetendeutschen geleitet werden odersich zu unseren Freunden zählen, geschlosse-ne, öffentlichkeitswirksame Darstellung dieserBetriebe und deren Beitrag zum Wiederaufbauder Wirtschaft.

    Bereits im nächsten Jahr soll, wie die „Sude-tendeutsche Zeitung" schreibt, ein umfassen-des Werk gedruckt auf dem Tisch liegen. Esheißt: „Sudetendeutsches Wirtschafts-

    Handbuch 1986". Maßgebliche Wirtschaftsfüh-rer haben ihre Beteiligung bereits zugesagt. Essollen jedoch alle Betriebe enthalten sein!

    Die Sudetendeutsche Landsmannschaft inder Bundesrepublik unterstützt das Vorhabenmit einem allgemeinen Aufruf. Alle Landsleutewerden gebeten, heutige Adressen von Betrie-ben mit den zuständigen Personen zu melden.

    Sudetendeutscher Wirtschaftskreis, 8630Coburg, Postfach 4, Tel. 0 95 61 / 90 5 16. DieUnternehmer und Selbständigen unter uns bit-ten wir herzlich, sich direkt mit dem Sudeten-deutschen Wirtschaftskreis in Verbindung zusetzen. Prospekte mit Musterabbildungen fürdas Wirtschafts-Handbuch bitte direkt abrufen.Helfen Sie alle mit, unseren sudetendeutschenAnteil an der heutigen Wirtschaft umfassenddarzustellen.

    Das schöne Bild der Heimat. . .Das Gratzener Rathaus. An seiner rechten Seite beginnt die steil abwärts führende„StadtbegstraBe". Links im Bild die Apotheke Goldberg. Artikel dazu auf Seite 4

    LenkbarVON WOLFGANG SPERNER

    Am Beispiel eines biederen Landman-nes aus Vorarlberg hat sich wieder einmalgezeigt, wie manipulierbar die Menschentrotz aller geschichtlicher Genickschlägegeblieben sind. Vor Jahresfrist kannte nurein kleines Häuflein von Menschen denVorarlberger Kaspanaze Simma. Dannwurde er knapp vor den Landtagswahlenim Ländle plötzlich — dank der kräftigenMedienhilfe durch die führende lokale Ta-geszeitung — vom Biedermann zum „be-kanntesten Politiker Österreichs" hochge-spielt. Sogar deutsche Zeitungen undFernsehanstalten befaßten sich mit dem„Wunder Kaspanaze" der es faktisch überNacht geschafft hatte, mit seinen „grünenIdeen" seinem ehrlichen Fordern nachechtem Umweltschutz und Sauberkeit inder Politik mehrere Mandate im Vorarlber-ger Landtag zu erobern. Mandate, die dereinstige ÖVP-Wähler dem bisher schier un-umstößlichen ÖVP-Mandatsblock in Vorarl-berg abgenommen hatte. Aufschrecken inder Volkspartei, Staunen selbst in anderenbestehenden politischen Parteien, Aufgrel-len eines jungen Menschen von heute aufmorgen in den Medien ganz Österreichs.

    Was war geschehen?

    Der Politneuling im Jopperl, mit Bart undsanfter Miene, hatte die von Fehlern deretablierten Politik verärgerten Wähler anzu-sprechen verstanden. Da scharte sich allder Unmut über Mängel in der Umweltpoli-tik und über anmaßendes Regieren der bis-herigen Politik um den „Kasper", der schonvom ungewöhnlichen Namen her gewisseSympathien auszustrahlen schien.

    Und weil es eben für die Medien solcheine Überraschung war, was da in Vorarl-berg „passiert" war, stand plötzlich der stil-le Vorarlberger mit seinen Mandaten öfterim Fernsehen vor der Kamera und prangtevon den Seiten der Zeitungen weit mehr alsdie mandatsmäßig weit größeren übrigenParteien. Man sprach und schrieb voneiner „Wende, die vom Westen her überÖsterreich daherkommen werde".

    Nun: es ist still geworden um KaspanazeSimma. Heute kräht kein Hahn mehr nachihm.

    Warum? In Vorarlberg scheint man me-dienmäßig das Interesse an ihm verlorenzu haben, im Fernsehen ist er weg vomFenster, im In- und Ausland erinnert mansich nicht einmal mehr an ihn. Dabei hättees doch so vieles für den Saubermann ausVorarlberg zu brandaktuellen Problemen,wie Hainburg, Zwentendorf, Sekanina, Fri-schenschlager und so weiter zu sagen ge-geben. Wo blieb da die Stimme des neuen„Leitbildes"?

    Sie war und ist bisher weg.

    Nicht, daß wir Kaspanaze Simma Tränennachweinen, sicher auch nicht, daß wirseine Leistung und seine Redlichkeit im po-litischen Wollen schmälern wollen. Aber erist nun einmal von seinen einstigen „Ma-chern" fallengelassen worden — und so ister wieder in den lokalen Bereich seiner Hei-mat politisch zurückgekehrt.

    Was hat uns das zu sagen? Wir verfolgennicht nur mit Interesse und auch mit eini-gem Bedauern das menschliche Schicksaleines jener plötzlich hochgejubelten Men-schen, wir bedenken zugleich umgekehrt,wie leicht es doch auch heute noch ist, ausunbekannten Menschen plötzlich „Führer"zu machen. Wir bedenken, mit welchemSturm der Begeisterung oder Gefolg-schaftstreue dem Kaspanaze Zehntausen-de in ganz Österreich zugetan waren undbereit gewesen wären, dem neuen „Füh-rer" zu folgen. Und wir erkennen am „FallKaspanaze Simma" andererseits, wie er-schreckend leicht auch heute Menschen

  • SUDETENPOST FOLGE 5 VOM 7. MÄRZ 1985

    lenkbar sind. Beim „Kaspa" sicherlich ineine gute Richtung. Wer sagt aber, daßdiese hektische durch Medien aufge-peitschte, gemachte Begeisterungswellenicht morgen einem Menschen zuströmt,der nichts Gutes im Sinn hat?

    Beim Kaspanaze Simma ist es — nocheinmal — gut abgegangen, was die Mani-pulierbarkeit der Massen anlangt Dochdas muß eben nicht immer so sein.

    Sollte der „Fall Simma" nicht allen zudenken geben? Sollte nicht wieder einmalbewußt werden, daß nicht kritisch genugsolchen hochgejubelten Neulingen begeg-net werden muß? Es ist gut, daß die eta-blierten Parteien durch den Fall Vorarlbergaufgeschreckt wurden aus mancherSelbstgefälligkeit, aber es sollte auch nichtvergessen werden, daß man bei allem Är-ger über Unzukömmlichkeiten die zweifel-los bestehenden Erfolge der bestehendenParteien unbedacht läßt. Immerhin hat manin Österreichs Demokratie enorme sozialeFortschritte erreicht, wir gelten oder galtenals „Insel der Seligen", wir haben durch dieSozialpartnerschaft über Gräben hinwegden sozialen Frieden bewahrt und Öster-reich hat, das sollte nicht als selbstver-ständlich beiseitegeschoben werden, vier-zig Jahre in Frieden gelebt. Gerade wirHeimatvertriebenen wissen dies zu schät-zen. Kritik an politischen Fehlern ist richtig,Offenheit zu Versäumnissen und Finger-zeige zu Verbesserungswürdigem sind an-gebracht. Aber dazu gehört doch das Be-wußtsein, daß man abwägen sollte, wo undwieweit es richtig ist, totale Neuerungenherbeizurufen. Ob all die schön klingendenZiele durchzusetzen sind, ohne daß dabeiunser Frieden gefährdet wird.

    Politische Parteien, wenn sie lange ander Macht sind, können in ihrem Programmverkrusten, können zu unangebrachterSelbstgefälligkeit neigen. Hier haben jun-ge, neue Kräfte eine wichtige Aufgabe. DerSchock, den sie dann den etablierten Par-teien versetzen, Jsi meist heilsam. DochSchock allein kann in der Politik nicht dieganze Therapie sein.

    Österreich steht vor mehreren Wahlen.Wahlen auf Landes- und (früher oder spä-ter) auch auf Bundesebene. Erst das Ge-samtbild, das politische Parteien und wahl-werbende Parteien zeichnen, sollte dabeizum Maßstab der Beurteilung werden.

    Klemens-Maria-Hofbauer-GedenkmesseDie diesjährige Gedenkmesse für unseren

    großen südmährischen Heiligen Klemens Ma-ria Hofbauer, der auch der Stadtpatron vonWien ist, findet am Sonntag, dem 10. März, um10 Uhr in der Kirche „Maria am Gestade",Wien 1, Concordiaplatz, statt. Dazu sind alleLandsleute und deren Angehörigen recht herz-lich eingeladen.

    Skimeisterschaften in Lackenhofam Ötscher

    Gerade für heuer lagen zahlreiche Anmel-dungen vor und wir konnten mit einer neuenRekordbeteiligung rechnen, doch es kam an-ders als man dachte: zwei Ursachen waren da-für ausschlaggebend.

    Erstens meldeten sich bis zum Freitag, dem22.2., ca. 12 Leute als mit Grippe erkrankt (wasaber bei diesen extremen Wetterumschwün-gen kein Wunder ist) und zweitens erreichtenetliche Teilnehmer arri Sonntag nicht Lacken-hof, da die Verkehrsverhältnisse vom Sonntageine Anreise fast unmöglich machten.

    Trotzdem konnten wir den langjährigenDurchschnitt halten bzw. sogar ein wenig über-bieten.

    Am Samstag herrschte in Lackenhof sehrschönes Wetter, es kam auch sehr oft die Son-ne hinter den Wolken hervor, nur der Schneewar etwas feucht und fest, hatte es doch vorhergeregnet. Dennoch wurden recht viele Abfahr-ten am Ötscher gewagt, obwohl die Pisten alle-samt ziemlich hart und zum Teil eisig waren.

    Pünktlich um 16.15 Uhr trafen wir einanderzur Begrüßung beim Mandi zusammen. Da-nach ging es ins Quartier zum Gasthof Pöllin-ger in Langau, die Zimmer wurden bezogenund anschließend fanden wir uns im Extraraumein. Die Startnummern wurden verlost und un-ter großem Hallo an die Teilnehmer vergeben.Man rechnete sich die Chancen aus und be-sprach dies und das. Unsere beiden „Man-freds" und Eleonora hatten den gemütlichenAbend vorbereitet, der bestens ankam und beiallen große Heiterkeit und Spannung hervor-rief. Viel wurde gelacht, als die Damen mit ver-bundenen Augen ihre Männer bzw. Freunde anden Wadeln erkennen sollten.

    Am Sonntag, dem 24. Februar, war schon um7 Uhr Tagwache, mußten wir doch um 9.15 Uhram Start am Fuchsenwald in Lackenhof sein.Müde kroch man aus den Betten bzw. aus denSchlafsäcken und mit Staunen, Freude, aberauch mit Bitterkeit mußte man feststellen, daßes in der Nacht ca. 20 cm geschneit hatte unddie Flocken sehr dicht vom Himmel fielen. Inden Nachrichten wurde angesagt, daß die_Westajjtobahn nur sehr schweLpassierbar isL.und so kamen einige erst ganz kurz vor demStart, einige erst nach dem Riesentorlauf undandere kamen überhaupt nicht durch. Die Wit-terungsbedingungen waren einfach gegenuns.

    Dennoch hat es allen, die am Start gestan-den sind und sehr gut das Ziel erreichten, gro-ßen Spaß bereitet, wurden doch die „Rennläu-fer" durch die Schneepiste, den Schneefall unddie Eisplatten ein wenig mehr gefordert alssonst. Es gab auch einige Ausfälle, die aberalle gut verliefen. Wie immer erfolgte die Zeit-nehmung, das Kurssetzen und das Torrichterndurch den bewährten WSV Lackenhof, dem wirhier von dieser Stelle aus einmal mehr dankenwollen.

    Vom Fuchsenwald ging's auf den „Mandi-hang", wo unsere Manfreds (Beier und Hörer)den Er-und-Sie-Lauf aussteckten und mit vie-len neuen Ideen versahen, wie z. B. Würsteles-sen, das Fahren auf einem Ski u. a. m. Vielwurde dabei gelacht und man war guter Stim-

    mung. Die Auswertung erfolgte sofort und mankonnte die Siegerehrung gleich starten lassen.

    Zuerst wurde den beiden Kameraden, zuderen Gedenken die Rennen stattfinden, ge-dacht: Unserer Ilse Moschner, die vor 25 Jah-ren bestialisch ermordet wurde, und an OdoSchwender, der vor 18 Jahren nach einerSportausübung verstarb.

    Dann wurden die Medaillen, Pokale, Urkun-den und die Firmenpreise vergeben, wobei alleTeilnehmer sehr beklatscht wurden. Auch dasErgebnis des Er-und-Sie-Laufes wurde mit vielLachen aufgenommen. Beschlossen wurdendiese Skimeisterschaften der SLÖ und derSDJÖ mit dem gemeinsam gesungenen Lied„Kein schöner Land".

    Und schon jetzt freuen wir uns auf die Ski-meisterschaften 1986, die am 15. und 16. Fe-bruar 1986 wieder in Lackenhof stattfindenwerden. Bitte Termin vormerken — Anmeldun-gen werden ab sofort entgegengenommen!Danken möchten wir folgenden Firmen für dieZurverfügungstellung der vielen schönen Prei-se (natürlich wurden die Firmen als Spenderbei der Siegerehrung genannt!): GmundnerKeramik — 5 wunderschöne Keramiken; Foto-haus Niedermeyer — Gutscheine; Sport Klepp— ein Pokal; Wander (Ovomaltine) — Schoko-vo; Carrera — Skibrillen.

    Hier nun die Ergebnisse (jeweils die erstendrei):

    Mädchen und Damen:Schüler I: 1. Eveline Hans, Asparn/Zaya, 2.

    Karin Schalk, Wien; Schüler II: 1. Sigrid Kut-schera, Wien, 2. Alexandra Budik, Wien, 3. Bir-

    git Richter, Wien; Allg. Klasse: 1. und SDJÖ»Meisterin 1985 Lamberta Malik, Wien, 2. Rose-marie Hans, Asparn/Z., 3. Christine Roth,Weschnitz; Altersklasse: 1. und SLÖ-Meisterin 1985 Waltraud Harm, St. Polten, 2.Christa Spinka, St. Polten, 3. Veronika Teply,Wien; Gästeklasse: 1. Hanni Sperrer, Wels, 2.Renate Mayer, Wien, 3. Ursula Hiefler, Wien.

    Burschen und Herren:Anfänger: 1. Helmut Martin, Wien, 2. Wolf-

    gang Emminger, Wien; Schüler I: 1. JürgenWrana, Wien, 2. Erik Spinka, St. Polten; Schü-ler II: 1. Michael Steiner, Wien, 2. Günther Len-zatti, Dross, 3. Johann Hans, Asparn/Zaya;Allg. Klasse: 1. und SDJÖ-Meister 1985, sowieGewinner des Wanderpokales (gestiftet vomSLÖ-Landesverband Kärnten) Gerald Ham-mer, Linz, 2. Gernot Zeihsei, Wien, 3. PeterKopfensteiner, Wien; Altersklasse: 1. undSLÖ-Meister 1985 Eduard Wrana, Wien, 2. Die-ter Kutschera, Wien, 3. Rainer Ruprecht, Wels;Senioren: 1. Klaus E. Adam, Wien (Gewinnerdes Wanderpokales, gestiftet vom Hum. Vereinder Schlesier in Wien), 2. Josef Stark, Wien,3. Hermann Sinnl, Wien; Gästeklasse: 1. Ro-land Versic, Wels, 2. Manfred Schmucker-schlag, Wien.

    Er-und-Sie-Lauf (die ersten fünf Paare):1. Veronika Teply-Schimerka u. Christian Teply-Schimerka, 2. Hanni Sterrer — Gerald Ham-mer, 3. Christiane Lehr — Peter Kopfensteiner,4. Christa Spinka — Günther Lenzatti, 5. Eveli-ne Hans — Johann Hans, 13. und Gewinnerder Knackwurst: Waltraud Harm — Wolfdie-trich Naimer.

    Kulturverein der Heimatvertriebenenin Oberösterreich

    Im Rahmen der internationalen Welser Messe zeigen die Heimatvertriebenen vom13. — 21. 4. 1985 eine Sonderschau

    40 Jahre neue Heimat ÖsterreichMessegelände — Deutscher Pavillon

    16.30 Uhr: Eröffnung des Friedensparkes der Heimatvertriebenen durch Bundes-präsident Dr. Rudolf Kirchschläger. Wels, Flemingstraße

    20 Uhr: Großer Volkstumsabend. Es spricht Bundespräsident Dr. Rudolf Kirch-schläger zu den Heimatvertriebenen. Stadthalle Wels

    13. April 1985:12.45 Uhr: Eröffnung der Sonderschau durch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirch-schläger, Messegelände — Deutscher Pavillon

    17. April 1985:20 Uhr: Volkstumsabend. Stadthalle Wels

    20. April 1985:20 Uhr: Volkstumsabend. Stadthalle Wels

    Täglich:

    15 Uhr: Volkstanzvorführungen verschiedener Trachtengruppen vor dem DeutschenPavillon

    Zu diesen Veranstaltungen wird von der SLOÖ für unsere Landsleute ein Autobus ge-mietet. Fahrpreis S 50.—. Anmeldungen bei Ihrer Heimatgruppe oder SLOÖ-Geschäfts-stelle, 4020 Linz, Obere Donaulände 7, Dr.-Heinrich-Gleißner-Hof, Telefon 0 73 2/27 36 68.

    KUNDGEBUNG16. 3. 1985, 18 Uhr, Stadthalle Enns:Programm:

    Einzug der Trachtengruppen

    Begrüßung: Landesobmann d. Int. Paneuropa-Union

    Gedicht: „Gedenken zum Verlust der Heimat"

    Eingliederung und Aufbau in Österreich

    Offene Probleme

    der Arbeitsgemeinschaft der HeimatvertriebenenOberösterreichs mit Paneuropa-Union.

    Ing. Karl SerschenWalter SofkaBundesrat P. RaabKons. A. Tiefenbach

    Dr. Otto von HabsburgFestansprache: Präsident der Int. Paneuropa-Union und

    Abgeordneter zum Europa-Parlament

    „Heimatvertriebene — Bürger Europas"

    schiuBwort: Kons. Dr. F. FrankLandeshymne (1. Strophe) von allen gesungen

    Musikalische Umrahmung: Stadtkapelle Enns Kapellmeister A. Kürner

    Zu dieser Veranstaltung wird vonder SLOÖ ein Autobus gemietet,der unsere Landsleute nach Ennsund zurück bringt. Fahrpreis:S 40.—.Anmeldungen und Anfrage: BeiIhrer Heimatgruppe oder SLOÖ-Geschäftsstelle, 4020 Linz, ObereDonaulände 7, Dr.-Heinrich-Gleiß-ner-Hof, Tel. 0 73 2/27 36 68.

  • FOLGE 5 VOM 7. MÄRZ 1985 SUDETENPOST

    Konsulent WilhelmKisling — 65

    Der langjährige Obmannn der Karpa-tendeutschen Landsmannschaft Ober-österreich, Wilhelm Kisling, Wels, feiertam 27. März 1985 seinen 65. Geburtstag.Er dient landsmannschaftlichen Organi-sationen seit Jahrzehnten in verschiede-nen Funktionen. Er war Mitbegründer desKulturvereines der HeimatvertriebenenOÖ.

    Obmann Wilhelm Kisling wurde vomBundespräsidenten das Silberne Ver-dienstzeichen der Republik Österreich inWürdigung seines Wirkens verliehen. VorJahren erfolgte seine Ernennung zumKonsulent der oberösterreichischen Lan-desregierung. Er ist Träger der Verdienst-medaille in Silber der Stadt Wels. SeineLandsmannschaft (in der BundesrepublikDeutschland) hat ihn mit dem Ehrenzei-chen in Gold und Ehrenurkunden ausge-zeichnet. Eine Kriegsauszeichnung (dasVerdienstkreuz mit Schwertern), verliehenfür unerschrockenen Dauereinsatz trotzfeindlichen Beschüsses beim Entsatzeiner eingeschlossenen Einheit und derBergung und Versorgung von Verwunde-ten ehrt ihn besonders. Steigende Besu-cherzahlen bei allen landsmannschaftli-chen Veranstaltungen in Oberösterreichin den letzten Jahren sind auf sein Wirkenzurückzuführen. Die Schaffung eines Un-terstützungsfonds, in Erinnerung an einenäußerst verdienstvollen Funktionär„Alexander-Lovay-Fonds" benannt, ist aufseine Initiative zurückzuführen. Die sozia-le Betreuung von Mitgliedern war ihmstets selbstverständliche Ehrenpflicht.

    Durch von ihm eingeleitete und eifrigbetriebene Öffentlichkeitsarbeit gelang esden Bekanntheitsgrad und das Ansehenseiner Landsmannschaft beachtlich zusteigern bzw. weiter aufzuwerten und Ver-ständnis für ihre Anliegen zu finden. DieVerabschiedung von Landsleuten undüberaus herzlich gehaltene Nachrufe amGrabe bzw. auch in den Heimatblättern er-folgten seinerseits stets als freundschaftli-che Verpflichtung.

    Die Organisation und Leitung von Bus-reisen waren jahrelang trotz vielseitiger,sonstiger Inanspruchnahme gerne über-nommene Aufgaben im Dienste seinerLandsmannschaft.

    Landsmann Wilhelm Kisling hat in denletzten Jahren die Zusammenarbeit mitder Sudetendeutschen LandsmannschaftOÖ. aber auch mit landsmannschaftli-chen Verbänden im Ausland intensiver ge-staltet. Es ist sein Verdienst, daß die „Su-detenpost" laufend mit heimatkundlichen,interessanten Beiträgen versorgt wird.Viele seiner Berichte, vornehmlich überseine Geburtsstadt Preßburg wurden bis-her noch nicht abgedruckt. Sind es docheinige Hundert, die er im „Ruhestand",teilweise in Zusammenarbeit mit seinemBruder Rudolf Kisling, zu Papier gebrachthat.

    Konsulent Wilhelm Kisljng herzlicheGlückwünsche zu seinem 65. Geburtstag,vor allem gute Gesundheit! (In den letztenbeiden Jahren machte ihm ein chroni-sches Magenleiden sehr zu schaffen.)

    AufrufFür unsere Sonderschau in Wels su-

    chen wir noch dringend große, markanteBilder (Fotos) der alten Heimat, die leih-weise zur Verfügung gestellt werderrkönnten (z. B. Karlsbad, Eger, Krumau,Znaim usw.). Nachricht erbeten an: Ger-traud Schaner, Tandlerstraße 13, 4600Wels, Telefon0 72 42/22 17 43.

    Winterlager auf der Koralpe in denFerienwohnungen Jäger-Schaden-BauerZuerst werden Sie wahrscheinlich fragen,

    warum schon jetzt für das Winterlager, welcheserst im Dezember (26. 12. 1985 bis 3. 1. 1986obligat) stattfinden soll, geworben wird! Nun,dies hat mehrere Gründe: Erstens hat es allenTeilnehmern des letzten Winterlagers (84/85)auf der Koralpe, mit den sehr schönen und be-stens ausgestatteten Ferienwohnungen, derFreundlichkeit aller dort lebenden Menschenso gut gefallen, daß schon bereits jetzt die er-sten Voranmeldungen vorliegen, und zweitenswir so rasch als möglich eine genaue Anzahlder benötigten Wohnungen benötigen (die Fe-rienwohnungen könnten um die Weihnachts-zeit bestimmt dreimal vergeben werden)!

    In diesem Zusammenhang möchten wir alleLandsleute und Freunde auf das untenstehen-de Inserat der Ferienwohnungen (übrigens,auch auf der Koralpe liest man die Sudeten-post!!!) ganz besonders hinweisen und erwäh-nen, daß es äußerst günstige Preise vor allemin der Vor- und Nachsaison, aber auch in derHauptsaison gibt! Wenden Sie sich bitte sofortan Herrn Gerhard Schadenbauer — unter Be-

    zugnahme auf dessen Anzeigen in der Sude-tenpost (bitte dies unbedingt erwähnen) —Herr Schadenbauer wird sich bestens um Siebemühen (und wir können dies nur bestätigen).Das Gebiet ist einfach herrlich und bietet zahl-reiche Erholungsmöglichkeiten! Sie könnenauch selbst kochen bzw. die gute Gastronomiein Anspruch nehmen.

    Doch jetzt zurück zum Winterlager 1985/86:Ganz besonders wollen wir da alle jungen

    Leute sowie alle jungen Familien mit Kindernaus ganz Österreich ansprechen. Es lohnt sichwirklich, mit uns auf die Koralpe zu fahren. Dar-um ist auch rechtzeitige Anmeldung unbedingterforderlich. Die erste Ausschreibung mit allden Daten, Preisen usw. liegt bereit, bitte diesesogleich bei Hubert Rogelböck, Ettenreichg.26/12, 1100 Wien, anfordern! Wer zuerstkommt, hat sein Bett sicher — lautet die Devi-se. Auf der Koralpe gibt es sieben Lifte und un-ter anderem ist auch ein Nachtskifahren aufder Hebalpe geplant!

    Also, da muß man doch zugreifen (aberbald!).

    SudetendeutscheJugend

    SchönhengsterSing- und SpielscharSingen — tanzen — musizieren wer-

    den wir auch heuer wieder bei einer Ar-beitswoche vom 31. a bis 7. 4. 1985 inMondsee. Es sind noch einige Plätze freiund daher laden wir Jugendliche bis 25Jahre ein, die Lust verspüren, in einerGruppe Gleichgesinnter bei Musik, Tanz,Gesang und Laienspiel eine interessanteWoche zu verbringen. Wenn du dich füreine dieser Tätigkeiten begeistern kannst,sind wir sicher, daß es dir bei uns gefällt.Nähere Information und Anmeldung bei:Gudrun Schaner, Tandlerstraße 13, 4600Wels, Telefon 0 72 42/22 17 43.

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    Ecke desBundesobmannes

    Realistische Schau: Der Zusammen-schluß aller Deutschen scheint nach denÄußerungen Andreottis unerwünscht zusein. Man fürchtet ihn und glaubt seineGründe dafür zu haben. In der Bundes-republik Deutschland neigt man immermehr dazu, diesem Umstand Rechnungzu tragen. In Österreich hat die Dornen-krone von Innsbruck nicht ins Konzept ge-paßt und in der Bundesrepublik weiß mansich mit dem Motto der Schlesier „Schle-sien ist unser" nichts anzufangen. Die der-zeitigen Realitäten scheinen immer mehrzur Norm erhoben zu werden.

    Wir müssen, ob wir wollen oder nicht,diese Tatsachen zur Kenntnis nehmen.Zur Kenntnis nehmen heißt nicht, sie zubilligen. Die Diplomaten und einige Grup-pen, die sich zu Worte melden sind nichtdas Volk in Österreich und Deutschland.Das Volk will seine Ruhe haben, weiß aberauch, daß Ungerechtigkeit und Unzufrie-denheit ringsum seine Ruhe stört. Rech-nen dürfen wir deshalb mit den anständi-gen Leuten in Österreich und Deutsch-land und mit den NichtOpportunisten inunseren Reihen. Die Anteilnahme an un-seren Veranstaltungen im vierzigsten Jah-re nach unserer Vertreibung wird zeigen,wie stark die Gruppe derer ist, die zuRecht, Gerechtigkeit und Freiheit stehen.

    Vor dem Ende derKrise mit Prag?

    Noch vor dem 15. Mai wollen Wien undPrag die Krise wegen der Verschleppungeines angeschossenen Flüchtlings beile-gen. Außenminister Gratz zum KURIER:„Ich habe das Gefühl, daß Prag nun Wertdarauf legt, die Affäre aus der Weit zuschaffen." Wien erwartet nun ein öffentli-ches Bedauern der CSSR über den Vorfall

    — und Vorschläge, wie man künftig beiNichteinigung der Grenzkommission wei-ter verhandeln könne. In die jüngsten Kon-takte waren Bundespräsident Kirchschlä-ger und CSSR-Präsident Husak einge-schaltet. Prags Außenminister BohuslawChnoupek dürfte also beim Staatsakt imBelvedere mit dabeisein.

    Großveranstaltung der SLOÖ in Linz

    „40 Jahre Vertreibung"Alte Heimat — Neue Heimat

    Am 15. und 16. Juni 1985

    15. Juni, abends: Gedenkveranstaltung imRedoutensaal-Theatercasino

    16. Juni, 8.30 Uhr: Gedenkgottesdienst im neuen Dom,zeleb. Diözesanbischof Maximilian Ai-chern, anschließend Gedenkzug zurDonaubrücke, Enthüllung einer Gedenk-tafel.

    Nachmittag: 14.00 Uhr, HeimattagVom 3.—18. Juni 1985, Ursulinenhof, Kleiner Saal: Farbfotoausstellung desAdalbert-Stifter-Vereins: „Eine Reise durch das Sudetenland"

    Genaues Programm wird noch rechtzeitig bekanntgegeben!

    Sudetendeutsche Landsmannschaft OberösterreichGedenkfeier für die Opfer des 4. März 1919

    Am 24. März 1985 um 14 Uhr in Freistadt, Gasthof Jäger.Die Gedenkrede hält der Landesobmann der SLOÖ, Bundesrat Paul Raab.Alle Landsleute aus Oberösterreich sind zu dieser Gedenkfeier herzlich eingeladen.

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  • SUDETENPOST FOLGE 5 VOM 7. MÄRZ 1985

    Stellenangebot

    Der Sudetendeutsche Wirtschaftskreis in Coburg ist Herausgeber des

    Sudetendeutschen Wirtschaftshandbuches1986

    Möglichst alle Unternehmen, Handwerker und Institutionen sollen darin vertreten sein, dieihre Wurzeln im Sudetenland haben oder unsere Freunde sind. Zur Erfüllung dieser undspaterer Aufgaben suchen wir einen haupt- oder nebenberuflichen

    Mitarbeiter,der die Selbständigen unter unseren Landsleuten in Österreich anspricht und für eine Be-teiligung im Sudetendeutschen Wirtschaftshandbuch gewinnt. Wer ist mit Begeisterungdabei? Ihr erfolgreicher Einsatz wird adäquat honoriert.

    Bewerbungen bitte an

    Sudetendeutscher Wirtschaftskreis, 8630 Coburg, Lossaustraße 4, Tel. 0 95 61/90 5 16

    ReichenbergerSchule

    in

    Am 16. Februar war die aus Reichenberg ge-bürtige Malerin Winnie Jakob Stargast in der3A der Volksschule Karl-Löwe-Gasse im12. Wiener Gemeindebezirk. Winnie, auch alsWin bekannt, erklärte den begeisterten Kin-dern zuerst woher sie stammt, aus dem Sude-tenland und schilderte kurz ihre Vertreibung.Danach sprach die Künstlerin über ihre Arbeitbeim Fernsehen und zeigte einige Inserts z. B.aus der Kasperlreihe. Win erklärte den andäch-tig zuhörenden Kindern, die völlig auf ihre Ko-stümierung vergessen hatten, wieso diese In-

    serts nur auf grauem Papier gezeichnet wer-den dürfen, weil weiß zu viel Farbe aus denZeichnungen wegnimmt. Die Lehrerin, FrauBrigitte Faber, versucht ihrer Klasse so viel Um-weltkunde wie nur möglich zu vermitteln unddazu gehören Künstler wie Winnie.

    Danach zeichnete Winnie Sagen und Mär-chenfiguren. Das Kind, das diese Figur erriet,bekam die Zeichnung mit Widmung. Die zweiteFigur war natürlich der Rübezahl, der von Do-minik erraten wurde, und von der ganzen Klas-se herzlich beklatscht wurde. Der Rübezahl ge-winnt deutlich an Popularität. Win zeichneteauch das Donauweibchen, den Knödelhannesund den Müller aus der Bärenmühle.

    Zum Abschluß zeichnete Winnie ein Phan-tombild. Die 3A mußte einen Schüler aus ihrerMitte bestimmen und diesen der Malerin lang-sam schildern. Win malte nach diesen Anga-ben und was entstand, war das genaue Porträtder kleinen Katrin, die als Cleopatra kostümiertwar.

    Die 3A der Karl-Löwe-Gasse wird Winnie Ja-kob nie vergessen und damit auch nicht dasSudetenland und die von dort vertriebenenMenschen. Danke Winnie!

    Monika Lombard

    Tribüneder Meinungen

    Die Wiener TschechenIn Ihrer Folge 4/86 gibt es auf Seite 4 un-

    ter obiger Überschrift einen Satz, der fürjüngere Menschen eine irrtümliche Aus-sage enthalten könnte: „Die nicht zumKriegsdienst innerhalb der DeutschenWehrmacht verpflichteten Tschechen stel-len erstklassige Schneider, Schuster..."Dieser von „Weitwinkel" gewählte Wort-laut sollte natürlich besagen: Die Tsche-chen waren nicht zum Wehrdienst ver-pflichtet, daher stellten sie erstklassigeSchneider usw. Wenn ein jüngererMensch diesen Satz unbefangen liest,könnte er meinen, daß nur die nicht zumKriegsdienst verpflichteten Tschechenerstklassige Facharbeiter waren. In Wirk-lichkeit wollte Hitler im Zweiten Weltkrieg(mit Recht) überhaupt keine Tschechen imWehrdienst haben.

    Dr. Robert Hampel, Wien 5

    Musisch-kulturellesWochenende

    Alle musisch-kulturell interessierten Kinder(ab 9 Jahren aufwärts) und junge Leute ausganz Österreich sind für den 23. und 24. Märzzu einem Wochenendtreffen in Oberndorf ander Melk (bei Purgstall) in Niederösterreichrecht herzlich eingeladen. Die Unterbringung(mit Übernachtung — Bettwäsche ist nicht mit-zubringen — und Einnahme von drei Mahlzei-ten) erfolgt in der Jugendherberge „Rausch-hof". Preis bzw. Beitrag insgesamt, für jungeLeute über 14 Jahre 130 S, für jüngere 100 S,Fahrtkosten werden ab 80 S Eigenbeitrag er-setzt. Beginn ist am Samstag um 15 Uhr, Endeam Sonntag gegen 14 Uhr. Wir machen Volks-tanzen, Singen, Musizieren, Basteln, Laien-spiel, einen lustigen Hüttenabend und besu-chen das Hallenbad (Badezeug mitnehmen);es gibt zwei Altersgruppen. Von Wien undOberösterreich werden Gemeinschaftsfahrtenorganisiert. Daher ist auch eine sofortige An-meldung an die Sudetendeutsche Jugend,1180 Wien, Kreuzgasse 77/14, Kennwort:Oberndorf 1985, nötig (es gibt eine limitierteUnterbringungsmöglichkeit).

    SonderflugreiseTolon/Drepanon

    17. 5.—31. 5., S 6190.— HalbpensionReiseleitung: Herbert Raab, Traun.

    Die Halbinsel Peloponnes gilt mit Rechtals eine der schönsten Gegenden in Grie-chenland. Lange Sandstrände, gemütli-che Tavernen, die bekannte griechischeGastfreundlichkeit und die nahe gelege-nen, antiken Ausgrabungsstätten sind Ga-rant für ein außergewöhnliches Urlaubser-lebnis. Drepanon ist ein typisches griechi-sches Dorf in der Nähe von Tolon, an einerweitläufigen Bucht gelegen, und wird seitJahren von unseren Gästen gerne be-sucht. Der Hin- und Rückflug erfolgt mitAUSTRIAN AIRLINES ab und bis Linz, un-tergebracht sind Sie in unserem Hotel DA-DIS. Es sind noch einige Plätze frei, Bu-chungen baldmöglichst erwünscht.

    Buchung und Beratung: WV-RAIFFEISEN-REISEN, Bäckermühlweg59, 4034 Linz, Tel. 0 73 2/83 4 41; FilialeTraun, Johann-Roithner-Straße 6, 4050Traun, Tel. 0 72 29/50 38.

    Volkstanzen fürjedermann in Wien

    Alle am Volkstanzen interessierten jungenLeute, Angehörige der mittleren Generationsowie auch alle älteren Landsleute sind sehrherzlich eingeladen, an gemeinsamenÜbungsabenden teilzunehmen. Die Sudeten-deutsche Jugend Wien führte diese Abende imletzten Herbst ein und die Beteiligung war eini-germaßen zufriedenstellend, kamen doch etli-che Landsleute ins Heim, um sich daran zu be-teiligen. Es wäre natürlich sehr schön, wennsich mehr Landsleute, junge Leute usw. (auchderen Freunde sind herzlichst eingeladen) ein-finden könnten. Es ist immer sehr lustig und esmachte bisher allen Teilnehmern großen Spaß!Der nächste Übungsabend findet am Mitt-woch, dem 13. März, von 18.30 bis ca. 20 Uhrim Heim in Wien 17, Weidmanngasse 9 (Ein-gang beim Eisernen Tor), das sich in der Nähedes Eiterleinplatzes (zwischen Hormayer- undKalvarienberggasse) befindet! Wir laden rechtherzlich ein und freuen uns schon jetzt aufeinen zahlreichen Besuch! Volkstanzen kannjedermann leicht erlernen, egal welchen Al-ters!

    Am 20. Februar jährte sich zum 39. Malder Tag, an dem der erste geschlosseneTransport mit ungefähr 30—40 Familienaus Niederthal und Gratzen zusammen-gestellt wurde und den Weg in eine unge-wisse Zukunft antreten mußte. Ich kannmich noch gut an diesen Tag erinnern.

    Zwei Tage vorher war ich gegen Mitter-nacht — von Pyhrabruck kommend — aufSchleichwegen in unser NiederthalerHaus Nr. 101, dem letzten auf der linkenStraßenseite gegen Tonberg zu, eingetrof-fen. Das Haus war in Hakenform gebaut,der lange Vordertrakt verlief parallel zurStraße, der kurze Seitentrakt grenzte mitder schmalen Giebelseite an eine mehrals drei Meter hohe Böschung, auf dieman durch eine Dachbodentür mühelosgelangte. Diese Geländeböschung bilde-te die rückwärtige Begrenzung unsereskleinen rechteckigen Hofes. Ein paarHolzbauten lehnten sich an den Steilhangan. Die zweite Schmalseite des Hofeswurde durch einen hohen Bretterzaunvom Nachbargrundstück der FamilieSpörker getrennt. Zwischen dem Bretter-zaun und der Schmalseite des langen Vor-dertraktes befand sich ein Durchgang, derca. eineinhalb Meter breit war. Die Ein-gangstür war nahe der oberen Hauseckean der Straßenseite angebracht. Sie wur-de nur selten benutzt und war meistensabgesperrt. Vom Hof aus führten eben-falls zwei Türen in das Hausinnere.

    Ich war von der Rückseite durch die Bo-dentür in das Haus gelangt, hatte Mutterund Schwester geweckt und ihnen einpaar Neuigkeiten aus Österreich mitge-teilt. Mutter richtete mir unterdessen einHäferl Milch und ein paar Scheiben Brot,und während ich aß, erzählte sie mir vonder bevorstehenden Ausweisung. Wer andie Reihe kam, werde man erst gegenAbend erfahren, fügte sie hinzu. Ich merk-te an ihrer Stimme, daß sie sehr ergriffenwar. Sie sagte auch, daß es viele Gerüchtegebe und daß jeden Tag Gendarmen auf

    Der 20. Februar 1946 —Ein Gratzener Gedenktag

    der Straße patrouillierten. Man dürfe nichtin Gruppen beisammenstehen. Sie achte-ten auch darauf, daß alle Deutschen ihreArmbinden mit dem aufgenähten schwar-zen „N" oder „NN" = Nemecky (Deut-scher) oder Nemecky Nazi (deutscherNazi) trugen. Und noch vieles mehr teiltenmir Mutter und Schwester mit.

    Unsere Unterhaltung zog sich bei spär-lichem Petroleumlicht und vollster Verdun-kelung bis weit nach Mitternacht hinaus.Endlich legten wir uns nieder, einschlafenkonnten wir noch lange nicht.

    Tagsüber verließ ich — wie immer —keinen Schritt das Haus und wartete aufdie Neuigkeiten, die Schwester und Mut-ter aus der Stadt heimbringen würden. Alssie endlich kamen, berichteten sie, daßder Gemeindediener die Namen undHausnummern ausgetrommelt habe mitdem Hinweis, daß die betreffenden Perso-nen gegen Androhung strengster Strafenim Nichtbefolgungsfalle und unter Mitnah-me eines Handgepäcks oder Rucksackessich am kommenden Tag um acht Uhr frühvor dem Rathaus in Gratzen einzufindenhätten. Auch Kranke, Alte und Kleinkindermüßten der Aufforderung Folge leisten.

    Die Namen dieser Familien habe ichlängst vergessen. Ich weiß nur, daß es andie hundert Personen waren, und daß der20. Februar ein bitterkalter Wintertag war.Während der Nacht hatte das Wetter um-geschlagen, und es hatte zu schneien be-gonnen.

    Mutter lehnte es unter Tränen ab, nachGratzen zu gehen, um dem makabrenSchauspiel als Zuschauerin beizuwoh-nen. Auch der Hinweis, daß es die letzteGelegenheit sei, sich von den Leidtragen-den zu verabschieden, vermochte sie

    nicht umzustimmen. Ich durfte mich nichtsehen lassen, also blieb nur die Schwe-ster übrig, die schwere Aufgabe zu über-nehmen. Und sie tat es.Sie kam erst spät nach Hause, als wirschon in größter Sorge um sie waren. Siesah verweint aus, und ihre Stimme klangvoll Erbitterung und tiefer Resignation, alssie zu erzählen begann.

    Man hatte die Leute vor dem Rathaus ineiner langen Linie antreten lassen, dasGepäck mußten sie vor sich auf den Bo-den steilen. Dann kam die Gepäckskon-trolle. Koffer, Rucksack oder Bündel muß-ten geöffnet werden. Gierige Hände wühl-ten in dem Wenigen, daß die Leute zu-sammengerafft hatten. Immer wieder wur-den Gegenstände, die den Tschechenwertvoll schienen, ausgesondert. Mannannte das „Beschlagnehmen" und wur-de gar oft mit sadistischer Freude vollzo-gen. Für die Betroffenen war es zutiefstdemütigend. Schüchterne Einsprüchewurden brutal zurückgewiesen. Es wardeutlich zu bemerken, mit welcher Lust ander Qual und der Not der Leute diese„Kontrollen" von den Tschechen vorge-nommen wurden. Zu ertragen war dasalles nur unter einer dumpfen Verdrän-gung des Leides, des Zornes, der Verbitte-rung und der absoluten Wehrlosigkeit.

    Endlich war auch diese Demütigung zuEnde. Eingeschüchtert und verbittert dieFrauen, wortkarg und bleich die Männer,schluchzend und weinend die Alten unddie Kinder — so standen sie zum Ab-transport bereit auf dem Platz.

    Wohin mochte die Reise gehen? Es hießzwar nach Kaplitz und weiter nach Frei-stadt, aber wer konnte das mit voller Ge-wißheit sagen? Wo wird der Weg enden?

    Wie wird man leben können? Wird manirgendwo ein Dach über den Kopf finden,um schlafen und kochen zu können? Waswerden die nächsten Tage und Wochenbringen?

    Bange Fragen, die niemand beantwor-ten konnte.

    Und dann kamen die Tschechen mitPferdegespannen, die sie bei den Bauernrequiriert hatten, und es hieß „Aufstei-gen!"

    Man kletterte hinauf, half einander undließ sich auf das kleine Bündel Habselig-keiten nieder, das nach der Kontrollemerklich zusammengeschrumpft war.

    Endlich setzten sich die Wagen lang-sam in Bewegung — am Rathaus vorbei,den Stadtberg hinab. Ein letzter Blick aufdie Häuser rundum, ein letztes zaghaftesHändewinken.

    Nicht alle Tschechen trugen ein hämi-sches Grinsen zur Schau, einige wenigestanden mit gesenkten Köpfen. Oder kamdas daher, weil ein heftiger Windstoß diedichten Flocken kräftig durcheinander wir-belte?

    Es wird kaum jemals festzustellen sein,wo es begann. Es waren ein paar Stim-men in den vorderen Wagen, die damit an-fingen, schüchtern zuerst, als würge sieetwas in der Kehle. Aber Sekunden späterschwollen die Laute zu einem mächtigenChoral, der alle anderen Geräusche über-tönte. Noch nie war ein Lied mit größererAndacht und Inbrunst gesungen wordenwie an jenem 20. Februar 1946.

    „Tief drinn im Böhmerwald, da liegtmein Heimatort, es ist gar lang schon her,daß ich von dort bin fort. Doch die Erinne-rung, die bleibt mir stets gewiß, daß ichden Böhmerwald gar nie vergiß . . . "

    Mit diesem Lied auf den Lippen tratendie ersten Gratzener und Niederthaler Fa-milien ihren Transport ins Ungewisse an.Wahrhaftig ein Tag, der eines stillen Ge-denkens wert ist!

    Fritz Schattauer

  • FOLGE 5 VOM 7. MÄRZ 1985 SUDETENPOST

    Ein sudetendeutscherMitgestalter

    des OpernballesViele Fernsehzuseher werden wieder

    die Übertragung vom diesjährigen Opern-ball gesehen haben, und es war so wie im-mer ein rauschendes Ballfest, wie man se-hen konnte. Und die Eröffnung desJungdamen- und Jungherrenkomiteeswar sehr gut gelungen, sei es die Fächer-polonaise oder die Mühlen-Quadrille vonJosef Strauß. Die Einstudierung, die Cho-reographie, die Idee usw. stammte vonTanzmeister Klaus Mühlsiegel (Inhaberder bekannten Tanzschule in Wien-Meidling). Und Herr Mühlsiegel stammtaus Neutitschein, wo schon sein sehr be-kannter Vater eine Tanzschule leitete undnach der Vertreibung in Wien wieder neu-begründete. Lm Mühlsiegel macht auchdie Choreographie für die Eröffnung desBalles der Sudetendeutschen in Wien, diedann von der Sudetendeutschen Jugendeinstudiert wird. Wir gratulieren Lm. Mühl-siegel ganz besonders herzlich zur be-stens gelungenen und auch optisch sehrschönen Eröffnung des diesjährigenOpernballes!

    DRUCKEREI

    FRIEDRICHSOMMER

    Gegründet 1783 Inh.RautgundisSpinka-Sommer

    3100St.Potten,KremserGasse21,Ruf 02742/30 67

    Univ.-Prof.Dr. Karl Hörmann —

    70. GeburtstagAm 2a Jänner feierte Professor Dr. Karl Hör-

    mann in Wien seinen 70. Geburtstag. Prof. Hör-mann ist ein großer Wissenschaftler und ge-hört in besonderem Maße zu der Reihe jenerSudetendeutschen an der Wiener Alma mater,die als Vertreter unserer Volksgruppe zumRuhme österreichischer und internationalerWissenschaft Bedeutendes leisteten. Im Jahre1953 wurde er zum ao. Professor und 1959 zumordentlichen Professor für Moraltheologie er-nannt. Wiederholt bekleidete er an der Univer-sität Wien die hohen Ämter eines Dekans undeines Senators. Im Studienjahr 1966/67 war erRektor der Universität. Er ist aber auch ein hei-matbewußter Südmährer, der sich um die Ge-schichtsforschung Südmährens, besondersseines Geburtsortes Höflein an der Thaya, gro-ße Verdienste erworben hat. Erinnert sei da ansein Buch „Höflein an der Thaya in Vergangen-heit und Gegenwart", für das er lange Quellen-studien betrieben hatte und das er 1982, 700Jahre nach der Entstehung der ältesten be-kannten Urkunde, veröffentlichte. Durch diesesBuch wollte er seinen Landsleuten, die heutein Deutschland, Österreich und in anderenLändern leben, „das Bewußtsein der in ihnennachwirkenden Vergangenheit wecken undfördern und ihnen zur Pflege dieses wertvollenErbes helfen". Professor Hörmann war auch In-itiator und Mitbegründer des Vereins „Thaya-land Höflein" mit Sitz in Laa an der Thaya (Nie-derösterreich), ebenso erreichte er die Paten-schaft der Stadt Laa an der Thaya über die ver-triebenen Höfleiner.

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    9. März 1985:Sudetendeutsche Gedenkfeier

    zum 66. JAHRESTAG des BEKENNTNISSES zu ÖSTERREICHund zum SELBSTBESTIMMUNGSRECHT —

    40 JAHRE NACH DER VERTREIBUNG!Die Sudetendeutschen in Österreich und ihre Freunde, besonders die Österreicher sude-tendeutscher Abstammung, gedenken alljährlich im März der 54 Opfer vom 4. März 1919,die für das Selbstbestimmungsrecht und für die Zugehörigkeit zu Österreich gefallensind.Diese Gedenkfeier stellt für uns nicht nur eine ehrende Erinnerung an diese Toten dar,sondern auch eine unerläßliche Verpflichtung, für das Recht und die Freiheit aller Men-schen und Völker einzutreten..

    Es sprechen:

    STAATSMINISTER FRANZ NEUBAUERSprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe

    MSGR. PROF. DR. JOSEF KOCHBundesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich

    Veranstaltungstag und Beginn:

    SAMSTAG, 9. MÄRZ 1985, 16 UHR(Einlaß ab 15.15 Uhr) — Um pünktliches Erscheinen wird gebeten!

    Ort:Großer Festsaal des KONGRESSHAUSES in Wien 5, Margaretengürtel 138—140(zu erreichen mit der U4, Straßenbahnlinien 6, 18, 64 und der Autobuslinie 59 A)

    LANDSLEUTE und FREUNDE der Sudetendeutschen!Kommt zu dieser Gedenkfeier mit Eurer Familie und Freunden!

    Alle Trachtenträger unter den Landsleuten werden gebeten, in unseren schönen heimatli-chen Trachten zu dieser Gedenkstunde zu kommen. Da wir wieder einen Fahnen- undTrachteneinzug machen, werden alle Heimatgruppen, welche Fahnen besitzen, ersucht,diese mitzubringen. Aufstellung um 15.30 Uhr im Foyer des Kongreßhauses.Der Eintritt ist frei — Spenden zur Deckung des nicht unerheblichen Aufwandes werdenerbeten (und wenn jeder Besucher zwischen 25 und 30 Schilling erübrigen kann, wird einDefizit abgewendet).Grundsätzlich sollte es für alle Landsleute eine ehrende Verpflichtung sein, bei dieser Ge-denkstunde für die ersten Gefallenen unserer Volksgruppe anwesend zu sein!Aus gegebenem Anlaß darf bemerkt werden, daß der Einlaß erst ab 15.15 Uhr möglich ist(ein vorheriges Betreten des Saales ist nicht vorgesehen) und daß aus feuerpolizeilichenGründen (was uns vorgeschrieben wurde) Mäntel und eventuelle Schirme bei der Garde-robe abzugeben sind.Nehmen Sie bitte auch Ihre Kinder und Enkelkinder zu diesem Gedenken mit!

    Für die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich:Der Landesverbandsobmann

    von Wien, Niederösterreich und Burgenland Der Bundesobmann der SLÖ

    Karsten EDER Msgr. Prof. Dr. Josef KOCH

    Der Bundesjugendführerder Sudetendeutschen Jugend Österreichs

    Hubert ROGELBÖCK

    Der Obmann der Landsmannschaft Thaya —Bund der Südmährer

    Hans STEINHAUER

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    Telefon WohnungenKoralpe (04352) 43 06 97

    FerienwohnungenE. J Ä G E R - G. S C H A D E N B A U E RA-9400 Wolfsberg, SchMf en 38 T«W on (0 43 52) 3411,51 2 35

    Unsere Ferienwohnanlage befindet sich in dem von der herrlichen Bergwelt des KärntnerSkizentrums „Koralpe" eingeschlossenen Gebiet (ca. 12 km von Wolfsberg entfernt) ineiner Seehöhe von 1450 m. Unsere Anlage ist jederzeit auf gut ausgebauten Straßen mitallen Fahrzeugen erreichbar. Abholung von der Bahn bzw. vom Bus!Dem Sommergast — vor allem in der Vor- und Nachsaison — bieten sich viele Erholungs-möglichkeiten u. a. herrliche Wanderungen zu den Almhütten (ca. 100 km markierte Wan-derwege im Wald- und Almgebiet).Alle Ferienwohnungen sind individuell eingerichtet und komfortabel ausgestattet (Koch-möglichkeit!). Verschiedene Gaststätten im Erholungsgebiet bieten eine gute und reichli-che Küche!Günstige Preise in der Vor- und Nachsaison, Ermäßigungen für Kinder bis zu 15 Jahren!Die Sudetendeutsche Jugend Österreichs, die das letzte Winterlager dort durchgeführt hat,kann die Ferienwohnanlage bestens empfehlen!

    Prof. WilhelmOtto Österreicher t

    Kurze Zeit nach Überreichung der Adal-bert-Stifter-Medaille hat uns Prof. Öster-reicher am 16. Dezember 1984 für immerverlassen. Um das Wirken dieses bedeu-tenden Künstlers festzuhalten, möchte ichheute auf meinen Artikel vom 18. März1983 in der Sudetenpost zurückgreifen.Der Verstorbene wurde am 3. Juni 1906 inBrunn geboren. Nach Abschluß seinesmusikalischen Studiums unterrichtete eran der Brünner Musikakademie Musik-theorie, Kompositionslehre und Orgel. Erwar der letzte Chormeister des BrünnerSchubertbundes. Er komponierte mehrals 100 Lieder, Sonaten für Orgel, Klavier,Orchestervariationen und ein weihnachtli-ches Weihefestspiel. Seine Orgelsonatein h-Moll fand begeisterte Kritik. Nach derVertreibung war er Organist in der PfarreNeu-Ottakring, wo er den Jugendchor„Dreizehnlinden" ausbaute. Er wirkteauch in den Pfarren Sievering, Maria Treu,Altlerchenfeld, Gumpendorf und in derVotivkirche. Bei seinen reifsten Werkenkonnte man die elementare Tiefe, Ur-sprünglichkeit und Einfachheit des musi-kalischen Gefühlsausdruckes feststellen,die uns am meisten an Anton Bruckner er-innern. Er hat mit dem berühmten Ober-österreicher manches gemeinsam: Beidegingen von der Orgel aus, beide erfüllteeine kindlich reine Religiosität, beide wa-ren kerndeutsch und wurzeln fest in ihrerengeren Heimat und beide waren von hei-terer Natur. Prof. Österreicher gehörte zuden stärksten Hoffnungen nicht bloß sei-ner engeren Heimat, sondern des ganzendeutschen musikalischen Raumes. — DerVerstorbene hat sich über die hohe Aus-zeichnung so gefreut, daß er eine fastschlaflose Nacht verbrachte. Seinen Dankmöchte ich heute im Nachhinein überbrin-gen.

    Seine bedeutenden Kompositionensind vorhanden und es wäre erfreulich,wenn man bei Bedarf auf seine Werke zu-rückgriffe. Er möge seinem Volk all dasgegeben haben, was er ihm zugedachthat. Wir, die ihn kannten und schätzten,werden seiner in Ehrfurcht und Treue im-mer gedenken. Johanna v. Etthofen

    Visa-Abteilung inPrag geschlossen

    Mit der Entscheidung, die Visa-Abteilung inder Botschaft der Bundesrepublik Deutschlandin Prag vorerst geschlossen zu halten, will dieBundesregierung offenbar zunächst abwarten,mit welchem Zustrom künftig zu rechnen ist.Die Visa-Anträge müssen weiterhin über dastschechoslowakische Reisebüro „Cedok" ein-gereicht werden. Nur allmählich soll offensicht-lich der alte Zustand wiederhergestellt werden.Es gab wohl Befürchtungen, daß bei einer Öff-nung der Visa-Abteilung der Botschaft sogleichwieder ein großer Ansturm von Antragstellernzu erwarten gewesen wäre. Es gibt auch wei-terhin verstärkte Patrouillen der tschechoslo-wakischen Polizei in der Umgebung des Bot-schaftsgebäudes. Doch sind Meldungen überEingriffe der tschechoslowakischen Polizei-kräfte nicht bekannt geworden.

    An die neuen Leser!Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum

    ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.Diese Nummer ist sozusagen als „Probe-exemplar" für Sie gedacht. Die SUDETEN-POST ist die einzige in Österreich erscheinen-de Zeitung der Sudetendeutschen und er-scheint 14tägig.

    Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, wasdie Sudetendeutschen (von Südmähren biszum Böhmerwald und vom Egerland bis zu Su-detenschlesien) in Österreich betrifft. Wir sindimmer aktuell und versuchen für jedermanneine Information zu geben.

    Sicher werden sehr viele Landsleute auchIhre eigene Heimatzeitung (für Ihren Heimatortoder -kreis) beziehen; diese ist natürlich sehrwertvoll und informiert Sie über das Gesche-hen aus Ihrem nächsten Bereich.

    Aber allgemeine Informationen für Öster-reich (z. B. in Pensions- und Rentenangele-genheiteh, interessante Artikel, Festveranstal-tungen u. v. a. m.) können Sie eben nur derSUDETENPOST entnehmen!

    Darum dürfen wir Sie recht herzlich einla-den, ebenfalls der großen Leserfamilie beizu-treten. Je mehr Landsleute unsere Zeitungabonnieren, umso mehr Information könnenwir bieten.

    Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2als Doppelnummer) und das Jahresabonne-ment kostet derzeit nur S 143.- (das sindS 12 . - im Monat). Und Hand aufs Herz: Ist daswirklich ein so großer Betrag, den man sichnicht leisten konnte?

    Denken Sie einmal darüber nach, und Siewerden darauf kommen, daß es sich lohnt, SU-DETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen, auchSie bald zu unseren ständigen Lesern zählenzu können! Ihre Redaktion

    BESTELLSCHEIN FÜR DIE

    ¿ufefonpoBestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „Sudeten-post" Postfach 405, 4010 Linz.Telefonische Bestellung: 0 73 2/27 36 69.

    Ich bestelle die „Sudetenpost'

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  • SUDETENPOST FOLGE 5 VOM 7. MÄRZ 19B5

    Ein Autobus zum Sudetendeutschen Tagvon Wien nach Stuttgart

    So wie bereits seit mehr als 15 Jahren führtdie Sudetendeutsche Jugend wieder einen Au-tobus zum Sudetendeutschen Tag, der diesmalin Stuttgart stattfindet. Daran können alle inter-essierten Landsleute teilnehmen und mitfah-ren. Abfahrt ist am Freitag (vor Pfingsten), dem24. Mai 1985, um 20 Uhr am Parkplatz Felber-straße beim Westbahnhof (Ankunft in Stuttgartin den frühen Morgenstunden), Rückfahrt vonStuttgart am Pfingstmontag, dem 27. Mai, ge-gen 10 Uhr (Eintreffen in Wien gegen 20 bis 21Uhr). Landsleute und Freunde aus Nieder-österreich können bei den Autobahnauffahrtenentlang der Westautobahn in Niederösterreichzusteigen! Der Fahrpreis beträgt S 570— (dieBahnfahrt kostet S 1500!!!). Da wir diesmalganz genau kalkulieren und den Autobus miteiner dementsprechenden Platzanzahl (d. h.es sollte jeder Platz vergeben sein) bestellenmüssen, wird um wirklich dringende und so-fortige Anmeldung zu dieser Fahrt bei Farn.Malik, Schulgasse 68, 1180 Wien, Telefon43 04 075 (bis 20 Uhr) ersucht! Je früher Siesich anmelden, umso genauer können wir kal-kulieren. Kommen Sie bitte nicht im letzten Au-genblick, es könnte dann kein Platz mehr vor-handen sein.

    Erwähnen wollen wir noch, daß wir am Don-

    nerstag, den 16. Mai (Christi-Himmelfahrts-Tag) wieder unsere beliebte Muttertagsfahrtnach ??? durchführen, wozu alle Mütter (undauch die Väter sowie die Kinder) recht herzlicheingeladen sind. Abfahrt gegen 8.30 Uhr inWien, Rückkunft gegen 20 Uhr. Fahrpreis nur120 S (inkl. einer Jause für die Mütter), für Kin-der bis 14 Jahre nur 60 S. Anmeldungen bitteebenfalls an Familie Malik richten. Quartierbe-stellungen können von uns aus nicht durchge-führt werden, wenden Sie sich bitte daher so-fort an die Fremdenverkehrsstelle der StadtStuttgart, D-7000 Stuttgart!

    Hallenfußballturnierin Himberg bei WienDie Sudetendeutsche Jugend führt am

    Sonntag, dem 17. März, in der Sporthalle Him-berg (bei der Volksschule und Kirche gelegenund durch grüne Pfeile gekennzeichnet) wie-der ein Hallenfußballturnier durch. Beginn 14Uhr, Ende 18 Uhr. Alle fußballbegeisterten und-interessierten Landsleute und Freunde sindaufgerufen, als Zuseher und Schlachten-bummler (der Eintritt ist selbstverständlichfrei!) nach Himberg bei Maria Lanzendorf zukommen!

    „Unbekannt verzogen"Wer kann Auskunft über die neue Anschrift nachstehender Bezieher der „Sudetenpost"geben: Martha Leipert, früher 9210 Pörtschach Nr. 35

    Ing. Julius Dressler, früher 1041 Wien, Fach 107

    Zuschriften erbeten an: „Sudetenpost", Postfach 405, 4010 Linz,Wir danken für Ihre Mitteilung!

    Wien

    = Biûxer Vtalksrunde in Wien =Samstag, dem 16. 2. d. J. fand die monatliche Zu-

    sammenkunft der Brüxer Volksrunde in Wien unter gu-ter Beteiligung statt. Die Leiterin der Volksrunde,Hschw. Holub, begrüßte die Anwesenden herzlich miteinem dem Faschingssamstag entsprechenden »Lei, lei"!Hschw. Holub gratulierte allen Geburtstagskindern,voran Hschw. Gerlich, Kacerovsky und Singer. Hschw.Singer scheute trotz der Kälte nicht den weiten Weg, umzu unserem Beisammensein zu kommen, worüber sichalle herzlich freuten. Der Feier für die März-Gefallenensollten alle beiwohnen! Dann fand wie immer eine guteUnterhaltung mit Krapfen und Wein statt.

    = Heimatgruppe Freudenthal h —Altvater in Wien

    Beim ersten Treffen im neuen Jahr hielt die Heimat-gruppe am 12. Jänner ihre Hauptversammlung ab. An-laß hiefür war Frau Rudolfine Schreier, unserem Ehren-mitglied und Gattin des Ehrenobmannes zu danken.Mehr als ein Jahrzehnt lag die Kassaführung in ihrenbewährten Händen. Korrekte Buchführung, Sparsam-keit und das Streben, Rücklagen zu bilden, zeichnetensie in all den Jahren aus. So konnte sie mit einem unfas-senden Kassabericht ihrer Nachfolgerin Frau Doris Si-manek nicht nur eine wohl geordnete Gebarung über-geben, sondern auch noch einen gefüllten Säckel. Derneuen Kassierin wird Obmannstellvertreter Dkfm.Fritz Kurzweil zur Seite stehen. Dank von Herzen warauch dem Ehrenmitglied Herrn Oskar Langer zu sagen,der ebenso lange wie Frau Schreier als Rechnungsprüferfungierte. Er wird nun von Herrn Fritz Schinzel abge-löst. Ein darauffolgendes Quizspiel fand begeisterte Be-teiligung. Fragen nach Flurnamen, bekannten Persön-lichkeiten und der Bedeutung von Mundartausdrückenunserer Altvaterheimat lösten einander ab. Sieger wur-de Bienenvater Alfred Scholz, der als ersten Preis das»Sudetenland-Lexikon" gewann. So ein Quiz sollte öf-ters stattfinden, war die allgemeine Meinung. Ein Vor-trag von Lm. Oskar Langer über heimisches Brauchtumbeschloß den öffentlichen Teil. Das Faschingstreffenam 9. Februar war wieder ein voller Erfolg. Der Saal,der die Teilnehmer kaum faßte, war mit Girlandengeschmückt. Reizende kleine Figuren auf den Tischenund die lustigen Tschakos, von unserer E. Poppe mitsehr viel Liebe und Geschick gebastelt, boten eine wah-re Augenfreude. Für unseren Obmann, der die Heimat-gruppe am Sudetendeutschen Ball vertrat, begrüßteOMed. Dr. Stefan in liebenswerter Weise Landsleuteund Gäste, vor allem Obmann Philipp vom Humanitä-ren Verein. Kurz und prägnant sprach er danach überheimatlichen Faschingsbrauch. Mit einem Lied, verfaßtvon Elli Poppe, begann das fröhliche Treiben. Der Ver-kauf von Losen für die Tombola (jedes Los war ein Ge-winn!) erbrachte eine schöne Aufbesserung der Vereins-kasse. In gekonnter Art trugen Elli Poppe und OskarLanger etliche „humoristische Stückeln" vor, über dieTÜel gelacht wurde. Bestens war die Stimmung. Viel zuschnell verging die Zeit! Gut gelaunt wünschte man sichbeim Nachhausegehen ein frohes Wiedersehn. Allen,die zu diesem guten Gelingen beigetragen haben, einherzliches „Dankeschön"! Achtung! Am 9. März trifftsich die Heimatgruppe im Kongreßhaus, Margarethen-gürtel 138,1050 Wien, um 16 Uhr. Staatsminister FranzNeubauer spricht zum März-Gefallenen-Gedenken.Am 13. April findet das Treffen wieder im Vereinslokalstatt.

    = Humanitärer Verein von = _Österreichern aus Schlesien

    Am 17. Februar wurde unsere Faschingsfeier abge-halten. Im vollbesetzten und festlich geschmückten

    Vereinssaal hieß Obmann Karl Philipp alle Landsleuteund Gäste herzlich willkommen. Einen besonderenWillkommensgruß entbot er dem Bundesvorsitzendender Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft, HerrnDipi .-Ing: Rudolf Reimann mit Begleitung, der über-großen Runde Freudenthaler mit Obmann Werner OI-brich, der Pressereferentin der SLÖ, Frau Lombard mitFamilie, einigen Landsleuten aus Troppau und Mäh-risch-Ostrau und dem ¿Oswald-Trio". Der Maskenein-zug übertraf alles bisher Dagewesene, was Maskenein-fall und -anzahl betraf, natürlich durfte der anschlie*ßende- ^Vogerltanz" dazu nicht fehlen, für Heiterkeitund Frohsinn war bestens gesorgt, Applaus gab es ge-nug, im Namen der Vereinsleitung ein Dankeschön denerschienenen Masken. Anschließend folgten verschie-dene Sketches wie: „Der Floh" (gespielt von Frau Lom-bard und Partner), „Die neue Amtskanzlei" „Die sitzen-gebliebene Jungfrau" „Tischlermeister Konrad", DieFußgeherprüfung" „Die moderne Frau", gespielt mei-sterhaft von den Damen Gerti Vogel, Sophie Kollmannund Inge Plaidl, den Herren Karl Philipp und GüntherGrohmann. Alle diese vorgenannten Landsleute zeigteneinmal wieder ihre hervorragende Schauspielkunst.Viel bejubelt und mit vollem Applaus wurden dieseeinmaligen Künstler nach jedem Sketch verabschiedet.Für die Idee aller gezeigten Vorträge zeichnet unser lie-ber Obmann Karli Philipp, ein Dankeschön für seinefabelhafte Regieführung. An Verlautbarungen wurdebekanntgegeben- Am 9. März — Totengedenken für dieMärzgefallenen, am 21. April — Hauptversammlung,am 8. Mai Gedenkfeier für 40 Jahre Vertreibung, am19. Mai Muttertagsfeier, am 2. Juni voraussichtlicherAutobusausflug ins Grüne. Den Geburtstagskindernvon Mitte Februar bis Mitte März wurde herzlich gratu-liert, darunter: Frau Wilhelmine Mach zum 80., FrauHedwig Kommer zum 85., Frau Rudolf ine Rudolf zum89., Herrn Fritz Losert zum 80., Frau Anna Jauernigzum 84., Frau Maria Klatschka zum 83., Frau ViktorineNusterer zum 70. und Frau Hedwig Wolf zum 89. Ge-burtstag. Obmann Karl Philipp dankte allen für dieSpendenfreudigkeit und lobte den so zahlreichen Be-such. Am Klavier zeigte Herr Prof. Färber seine hoheKunst im Spielen schöner heimatlicher Weisen und Lie-der, er bekam viel Applaus, derselbe wurde übrigenszum Ehrenmitglied „der Freunde der Kammermusik"ernannt. Gute Laune und zufriedene Gesichter aller An-wesenden zeugten von den guten Darbietungen, welcheunsere diesjährige Faschingsfeier auszeichnete.

    = Mähr. Ostrau-Oderberg = _ =und Umgebung

    Unser Faschingskränzchen im Februar verlief bei er-freulich gutem Besuch und gehobener Stimmung vielzu rasch. Leider war eine große Zahl unserer Mitgliedererkrankt oder auf Urlaub, aber viele Landsleute ande-rer Heimatgruppen waren zu uns gekommen, um denheiteren Nachmittag mit uns zu verbringen. Da wir alledas gleiche Schicksal erlitten haben, spielt es keine Rol-le, aus welchem Teil des Sudetenlandes immer dieLandsleute zusammenkommen. Die Hauptsache ist,wir halten zusammen und geben die Geschichte undKultur aber auch die Wahrheit weiter! Inmitten unsererMitglieder, der Troppauer, der Fulneker, Reichenber-ger, einer Dame aus dem Schönhengstgau und einerDame aus Südmähren waren auch Gäste aus Wien, de-nen es bei uns immer gut gefällt, anwesend. Auch unse-re Bundesfrauenreferentin, Frau Reichel, verbrachtetrotz sich anbahnender Grippe den Nachmittag beiuns. — Danken möchte ich unseren Landsleuten für dieteils wunderschönen Mitbringsel, die großen Anklangfanden. — Frau Markes befindet sich im Pensionisten-heim in der Seegassse auf Zimmer 122. Wie immer, gra-tuliere ich allen Geburtstagskindern herzlichst. Ichfreue mich auf unser nächstes Wiedersehen.

    Johanna v. Etthofen

    CSSR: Vorleistungenzum Nulltarif

    Wie sich Prag die Rutsche zur Teilnah-me am Zwölf-Mächte-Außenminister-Gipfel in Wien anläßlich des Staatsver-tragsjubiläums legen möchte.

    CSSR-Chef Vasil Bilak stellt sich dasalles so einfach vor: Im Herbst wünschteer eine Eiszeit mit Österreich — Todes-schüsse auf österreichischem Grenzge-biet und anschließende Kampagne gegenWien — und jetzt möchte er seinen Au-ßenminister zum großen Staatsvertrags-fest der Signatar- und Nachbarstaatennach Wien schicken. Die österreichischeEinladung will er jedoch zum politischenNulltarif erhalten. Zu der von Österreichgeforderten europäisch-normalen gut-nachbarlichen Politik ist die CSSR-Führung nach wie vor nicht willens. Imlangsam ohnehin absterbenden Reisever-kehr wird schikaniert wie eh und je. DieOberschikanierer erhalten Orden. In derAffäre „Frischenreder" berichteten dieCSSR-Staatsmedien in bösartigster Formin krassem Unterschied etwa zu der kriti-schen, aber fairen Berichterstattung in Po-len und Ungarn, und bei Hainburg glaubtedie CSSR-Führung, der in Schwierigkei-ten geratenen Bundesregierung ein Extra-hackl nachwerfen zu müssen.

    Jetzt will sie wieder alles vergessen ma-chen mit dem einfachen Rezept der altenKalt-warm-Tour gegenüber Österreich —ohne daß sich wirklich etwas zum Positi-ven ändert. Jetzt wird lediglich in den bei-den Staatskanzleien oben von einem „Be-dauern über das Vorgefallene" gemau-schelt — und schon soll wieder die Sonnescheinen!

    Damit der CSSR-Außenminister am15. Mai in Wien nicht fehlt und der CSSR-Führung die Peinlichkeit erspart bleibt,daß ihr Ausschluß von der Wiener Außen-ministerrunde internationales Aufsehenerregt.

    Wohlan! Bis zur nächsten Eiszeit!Kurt Seinitz in „Neue Kronen-Zeitung"

    grappe Reichenberg-Friedland findet am Samstag, deh16. März d. J. im Vereinslokal, Café Roch, in 1010'Wien, Dominikanerbastei 3 um 15.30 Uhr, statt. An-schließend bringt Familie Wunde aus Enns einen Licht-bildervortrag über „Urlaub im Gebiete der GablonzerHütte". Schriftliche Einladungen an unsere Mitgliederund Freunde sind bereits versandt worden. Um zahlrei-chen, pünktlichen Besuch wird gebeten. — Unserenächsten, wöchentlichen Zusammenkünfte finden amDienstag, den 5. März und 12. März in unserem Ver-einslokal statt. Nachdem das Café Roch nach unsererHauptversammlung geschlossen wird, findet unserenächste, wöchentliche Zusammenkunft am Dienstag,den 19. März d. J. im Café »St. Stephan* Schulerstraße20, 1010 Wien, statt. Dieses Caféhaus ist mit der U-Bahn, Linie 1 bis Stephansplatz oder Straßenbahn Linie1 oder 2 Wollzeile erreichbar. Von dort aus ist ein kur-zer Fußweg zum Caféhaus. Wir ersuchen, sich diesesneue Vereinslokal vorzumerken!

    Riesengebirge in WienAm Samstag, den 16. Februar, feierten wir wie im-

    mer im Dodererstüberl unseren Fasching. Unser Ob-mann, Herr Kirsch, begrüßte alle Anwesenden und lei-tete gleich den Spaß ein. Frau Susanne Swoboda be-gann mit einem reizenden Gedicht über die Entstehungder Frau. Frau Helene Pohl dirigierte das lustige Lied

    -„Larifari" und auch das von ihr neu getextete „Zigeuner-leben" auf Riesengebirglerisch, was sichtlich allen Freu-de und Spaß bereitete. Der Schauspieler Ernesto Kir-schner, der sich nicht so sehr als Gast, sondern mehr alsdazugehörig fühlte, spielte nun mit Frau Lombard denSketch „Der Floh" den sie extra für diesen Nachmittaggeschrieben hatte. Abgesehen von dem Araber, derPippi, dem Piraten und der Primaballerina springt derFloh auch auf ein Mutterl aus dem Sudetenland. Siekommt mit mutigen Schritten des Weges und der Floherinnert sie an ihre Vertreibung und die damaligen Stra-pazen. Heiter geht es weiter; denn der Floh erwischteinen Politiker aus dem Parlament. Die Tombola warein lustiger und erfrischender Programmpunkt. Mangewann hübsche Dinge, Sekt, Naschereien, ein Rübe-zahlbild, aber auch einen Strumpfbandgürtel ausGroßmutters Zeiten, den Frau Dr. Böhmdorfer ge-wann. Schließlich war es ja Fasching! Oh, das hätte ichfast vergessen: Die Tische waren bezaubernd dekoriertmit Krapfenkasperln, die auch verlost wurden. Dennetten Faschingstratsch unterbrach unser lieber Ob-mann mit der Mahnung und Bitte, daß wir alle am9. März 1985 an der März-Gedenkfeier teilnehmen. Siefindet im Kongreßhaus, Margaretengürtel 138, 1050Wien statt. Freilich werden wir kommen! Unsere näch-ste Zusammenkunft im Dodererstüberl findet daher am16. März statt.

    Thaya

    Reichenberg-FriedlandDie ordentliche Hauptversammlung der Heimat-

    Arn 13. Februar haben rund 200 Südmährer unserersüdmährischen Frau Marie Wagner bei klirrender Kältedas letzte Geleit gegeben. Namens des Vorstandes derThaya, Bund der Südmährer in Österreich, hat Dr.Heindl am offenen Grab ausgeführt: Nun ist Frau Ma-rie Wagner, unsere Hebe und geschätzte Landsmännin,von uns gegangen. Noch ist es kein Jahr her, daß wirihren Gatten, den Ehrenobmann der Thaya, hier zurletzten Ruhe begleitet haben. Frau Wagner war einerührige, bescheidene Frau, die an der Seite ihres Gattenstets im Hintergrund geblieben ist. Während Hans

    Kinder sichern ZukunftDie Kindergruppe der SLÖ Wien baut vor.

    Mit viel Liebe und Fürsorge ziehen Elleonoraund Manfred unsere Zukunft auf. In diesemSinn war das Faschingsfest ein schöner Erfolg.Es wurde gefuttert, gesungen, getanzt und vielgespielt. Ob groß oder klein waren alle Kinderfröhlich bei der Sache. Sie waren auch alle ko-stümiert gekommen und wurden dafür reich-lich mit Naschereien belohnt. Die Kinder ler-nen die Heimat der Eltern kennen. Und das istsehr wichtig und gut. Alle Kinder wollen wie-derkommen.

    f Zum Gedenken an die ersten BlutopferI unserer Volksgruppe am 4. März 1919 wirdI in Zusammenarbeit zwischen der Sude-I tendeutschen Landsmannschaft in Öster-

    reich, der Sudetendeutschen JugendÖsterreichs und des Arbeitskreises Süd-mähren eine

    Blutspendeaktionam Freitag, dem 8. März, von 16 bis 19Uhr in der Blutspendezentrale des Ro-ten Kreuzes, Wien 4, Gußhausstraße 3(beim Hochstrahlbrunnen) durchgeführt!

    An dieser Aktion können Frauen undMänner im Alter von 18 bis 60 Jahren, so-ferne diese gesund sind, teilnehmen. Wei-ters ist auch eine Spende bis 65 Jahremöglich, soferne es sich nicht um eineErstspende handelt und die volle Gesund-heit gegeben ist!

    Sollten Sie sich nicht bei Familie Malikangemeldet haben und sich erst im Laufedes Freitags .zu einer Blutspende ent-schließen, dann kommen Sie bitte auf alleFälle in der angegebenen Zeit in die Guß-hausstraße. Sollte Ihnen eine Blutspendein der Zeit von 16 bis 19 Uhr nicht möglichsein und Sie kommen schon am Vormittagoder Nachmittag, so geben Sie bitte an,daß Sie im Rahmen der Blutspendeaktionder Sudetendeutschen kommen, manwird dies beim Roten Kreuz vermerken.

    Helfen wir mit unserer Blutspende mit,Leben zu retten — dies im Gedenken andie sudetendeutschen Blutopfer!

    Wagner schon in der Heimat im öffentlichen Leben, inseinem Beruf als Lehrer und in seiner Eigenschaft alsAbgeordneter im csl. Parlament, für seine Heimat undseine Ländsleute eingetreten ist, oblag Frau Wagner dieBetreuung der Familie und der Landwirtschaft. Dabeiwurde sie von ihrer ältesten Tochter nach Kräften unter-stützt. Im August 1945 wurde die Familie Wagner ver-trieben und kam nach Unterretzbach. Von dort dann1946 nach Wien-Hietzing, bis sie 1952 eine eigene Woh-nung in der Koionitzgasse mieten konnte. Ihren Gattenhat die liebe Verstorbene in seiner Tätigkeit nach Kräf-ten unterstützt, so daß er seine ganze Kraft für die Süd-mährer einsetzen konnte. Sein Eintreten für sein Volk-hat ihm große finanzielle und persönliche Opfer abver-langt, die sich sicherlich auch auf die ganze Familie aus-gewirkt haben. Frau Wagner hat dies nie beklagt, son-dern ihren Mann in seinem Bemühen noch unterstützt,weil sie wußte, daß er sich für seine Volksgruppe opfer-te. Ihre Hilfsbereitschaft ermöglichte ihrem Gatten,sich so rückhaltlos für seine Südmährer einzusetzen.Ihre Opfer sind daher ebenso groß wie seine. — Trauer-fälle: Martha Kloss, Auspitz, Kreis: Nikolsburg, gest.am 25. Jänner 1985, im 83. Lebensjahr; Johanna Mat-hiasch, Haag i. Ob. — Rosenberg, Säuglingsschwesteri. R., gest. am 30. Jänner 1985 im 84. Lebensjahr; MariaWagner, Lechwitz, Kreis: Znaim, Gattin unseres ver-storbenen Ehrenobmannes Hans Wagner, gest. am 4.Februar 1985 im 88. Lebensjahr; Anna Wagner, geb.Reinagl, Stallek, Kreis: Znaim, gest. am 7. Februar1985 im 76. Lebensjahr; Anton Baar, Schackwitz,Kreis: Znaim, gest. am 9. Februar 1985 im 88. Lebens-jahr; Emanuel Zuckriegl, Probitz, Kreis: Znaim, gest.am 10. Februar 1985 im 87. Lebensjahr; Irmtraut Illsin-ger, Unter-Tannowitz, Kreis: Nikolsburg, gest. am12. Februar 1985 im 93. Lebensjahr; Maria Stanka,Tracht, Kreis: Nikolsburg, gest. am 15. Februar 1985 im80. Lebensjahr; Eduard Pummer, Taßwitz, Kreis:Znaim, gest. am 18. Februar 1985 im 79. Lebensjahr.Wir ehren sie in treuem Gedenken!

    Achtung! Ein wichtiger Hinweis! Alle Landsleute, dieam 5. Mai 1985 bei der heurigen Südmährer-Wallfahrtnach Maria Dreieichen teilnehmen wollen, können sichschon jetzt ab sofort im Thayaheim, Wien 1070, Zoller-gasse 16, jeden Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis12.30 Uhr persönlich oder unter der Telefonnummer93 32 12 anmelden. 14 Tage vor der Abfahrt kann nie-mand mehr berücksichtigt werden. Trachten sind er-wünscht. Abfahrt: 7 Uhr früh vom Westbahnhof, Fahr-preis: Für Mitglieder 50 S, Nichtmirglieder 100 S. Mit-gliedsausweise sind unbedingt vorzuweisen!

    Die nächste Zusammenkunft, verbunden mit derHauptversammlung, für den Monat April findet amSonntag, dem 21. April 1985, um 15 Uhr im Gasthaus»Musil* in 1060 Wien, Mollardgasse 3, statt. Es werdenhiezu alle Mitglieder, Landsleute und Bekannte herz-lichst eingeladen.

    TroppauDer Fasching fand unsere Landsleute voll auf dem

    Posten. Wenn auch von einer eigenen »Narrenstunde*abgesehen wurde, so bewies die Heimatgruppe trotz-dem Präsenz. Begonnen wurde mit dem Besuch des„Schwabenballes" durch den Obmann, der gleichzeitigals Ehrenbundesobmann die SLÖ vertrat. Eine einmaligschöne, von tiefem Heimatbewußtsein der »Schwaben*getragene festliche Veranstaltung. Besonders fiel, nebendem imposanten Einzug der Fahnen des Trachtenver-bandes — auch der .Humanitäre Verein der Schlesier inWien" war vertreten — die zahlreich erschienene Ju-

  • FOLGE 5 VOM 7. MÄRZ 1985 SUDETENPOSTgend auf. Sie gibt die Gewahr, daß der „Schwabenball'noch weitere Jahrzehnte überdauern wird. Vater undSohn, Ing. und Dipl.-Ing. Reimann, können stolz aufihr Werk sein. Der nächste Ballbesuch des Obmannesgalt dem traditionsreichen, bereits 28. Ball der „Sude-tendeutschen Landsmannschaft in Österreich* in denPrunksälen des Hotels „Inter-Continental Vienna".Schon die Eröffnungspolonaise der SudetendeutschenJugend — die Mädchen in Weiß, die Herren im Smo-king — ließ die Herzen, besonders der älteren Semester,höher schlagen. Herr Otto Malik erwies sich als ge-konnter Tanzmeister, dem herzlicher Dank gebührt.Unter den Ehrengästen sah man den Präsidenten desRechnungshofes Dr. Tassilo Broesigke mit Tochter,Landtagspräsident Hahn, Dr. Hirnschall, Direktor Ing.Valentin Reimann mit Begleitung, eine Abordnung mitRedakteur Rudi Czennak aus Leoben sowie eine andereaus Oberösterreich. Eröffnet wurde der Ball durch denneuen Landesobmann Karsten Eder, in Vertretung desBundesobmannes Msgr. Prof. Dr. Josef Koch, mit der„Ballmutter' Frau Magda Maria Reichel, deren monate-lange Vorbereitungen und Mühen durch einen allseitsanerkannten vollen Erfolg dieser sudetendeutschenVeranstaltung gekrönt wurden. — Eine stattliche An-zahl unserer Landsleute besuchte die überaus gelungeneFaschingsstunde der Ostrauer unter der bewährten Ob-frau Frau von Etthofen. Eine andere größere Gruppevon Troppauern vergnügte sich beim überaus lustigenFaschingstreiben des „Humanitären Vereines der Schle-sier in Wien'. Den Vogel schoß dabei die quietschver-gnügte Obmannstellvertreterin Frau Gerti Vogel ab; be-stens assistiert von ihrem Walter, sowie dem rührigenObmann Karl Philipp. — Für einen weiteren aktivenAnteil unserer Landsleute am Fasching hatte ein Unbe-kannter durch die Beistellung von Faschingskrapfenbeim letzten Monatstreffen gesorgt. — Einem vielfachund immer wieder geäußerten Wunsch unserer Trop-pauer entsprechend, finden die Monatstreffen künftignicht am 3. Mittwoch, sondern am 3. Donnerstag imMonat, jeweils um 16 Uhr im Hotel Fuchs statt. Begon-nen wird mit der Hauptversammlung am Donnerstag,dem 21. März 1985, zu der gesonderte Einladungen er-gehen. Mit großem Interesse wurde der Bericht vom zü-gigen Fortschritt jles Baues des Hauses der Sudeten-deutschen in München entgegengenommen, zumal dieerste Sitzung des Bundesvorstandes der SL bereits inden neuen Räumen stattfinden konnte. Wir gratulieren!— Zu den angefallenen Geburtstagen beglückwünschteder Obmann die Damen Herta Kothny, unsere emsigeSchriftführerin, Maria Rabel, Helga Alexy, MariaKirchner und Margarete Walter sowie Herrn HelmutNiedermeyer; diesem zum noch jugendlichen 59. Le-bensjahr. — Eine Bitte: Wer eine, auch gebrauchteSchreibmaschine abzugeben hätte, möge dies, auch te-lefonisch unter 43 43 87, unserem Obmann mitteilen,möglichst mit Kostenangabe.

    = Zwittauer und Müglitzer =Der Heimatabend am Samstag, 16. Februar, fand

    nach ca. dreijähriger Unterbrechung wieder — wieeinst — in unserem früheren Vereinslokal, Restaurantdes Hotels Fuchs in der Wiener Mariahilferstraße 138,statt. Der große Saal des Kaffeerestaurants war bis aufden letzten Platz besetzt, so daß einige Landsleute aufReservesesseln Platz nehmen mußten. Nach der offi-ziellen Begrüßung durch Obmann Dir. Karl Fördinal,der über den besonders starken Besuch seiner FreudeAusdruck gab, wurden neben den Terminen für die mo-natlichen Heimatabende auch die Veranstaltungen fürdas erste Halbjahr 1985 bekanntgegeben: 1. Südmäh-rerball am Faschingssonntag, wo für uns „Zwittauer"ein Tisch für 16 bisl8 Personen reserviert ist. 2. März-Gefallenen-Gedenkfeier für die am 4. 3. 1919 für dasSelbstbestimmungsrecht friedlich demonstrierenden 54gefallenen Sudetendeutschen, am Samstag, 9. März, imKongreßhaus, Wien V. Es spricht zu uns der Sprecherder Sudetendeutschen Volksgruppe der Bundesrepu-blik Deutschland, Staatsminister Franz Neubauer. —3. Clemens-Maria-Hofbauer-Gedenkmesse (Landespa-tron von Wien, ein Südmährer) am Sonntag, 10. März,in der Kirche Maria am Gestade, Wien I. — 4. Gedenk-feier ,40 Jahre Vertreibung", am Samstag, 9. März, imWiener Konzerthaus. Es spricht zu uns Bundespräsi-dent Dr. Rudolf Kirchschläger. 5. Muttertagsfeier mitMütterehrung, am Samstag, 18. Mai, im Vereinslokal,Kaffeerestaurant Fuchs, Mariahilferstraße. 6. Jahres-hauptversammlung am Samstag, 16. März, ebenfallsim o. a. Vereinslokal. 7. Autobusfahrt nach Maria Zeilam Sonntag, 16. Juni, mit anschließendem Heurigenbe-such in Pfaffstätten. Nun berichtete Min.-Rat Dr. HansHalva von der am 24.11. 1984 in Eislingen stattgefun-denen Mitarbeitertagung des Kreisrates Zwittau in derBRD, wobei er auf die Berichterstattung, Platzvertei-lung und Zuteilung der Landsmannschaften in der„Schönhengster Heimat" gemäß der Bezieherzahl ver-wies und zu einem verstärkten Bezug des monatlich er-scheinenden Heimatblattes aufrief. Mit herzlichenGlückwünschen unter namentlicher Vorlesung unsererGeburtstagskinder endete der offizielle Teil des Heimat«abends.

    Niederösterreich

    Oberösterreich Steyr

    BadenAm 16. Februar fand im Rahmen unseres Heimat-

    abends die Hauptversammlung mit der Neuwahl desVorstandes der Heimatgruppe Baden statt. Na«h derEntlastung des alten Vorstandes wurde der neue Vor-stand gewählt. Dieser setzt sich aus folgenden Mitglie-dern zusammen: Obmann: Wilhelm Ehemayer, Ob-mann-Stellv.: Herta Jech, Schriftführer: Gertrude Pe-ter, Schriftführer-Stellv.: Edith Krepper, Kassier: Chri-stine Tomasoni, Kassier-Stellv.: Felicitas Reinisch.Eine besondere Freude war es für uns, eine Abordnungdes Böhmerwaldbundes für Wien, NÓ und Burgenlandzu begrüßen. Mit dem Obmann Karl Jaksch warenGerti Heinrich, Maria Schubert-Spindler und AnniHolzer erschienen. Mit Liedern und Gedichten war derHeimatabend lustig umrahmt. Lm. Tomasoni und Eh-renobfrau Herta Jech trugen durch Gedichtsvorträgezum guten Gelingen bei. Mit Freuden hörten wir dieheiteren Beiträge der Lmn. Gerti Heinrich und AnniHolzer. Die Lieder jGold und Silber", „Kein schönerLand" und als Dank für das Kommen der Böhmerwäl-der, „Tief drinn im Böhmerwald", sowie ein kurzer Dia-vortrag rundeten das Programm ab. Unser nächsterHeimatabend findet am 16. 3.1985 in der Pension Weil-burg statt. Wir möchten auch darauf hinweisen, daßunser Landesobmann Karsten Eder einen Diavortragüber das Sudetenland halten wird.

    Wilhelm Ehemayer

    = Verband der = _ = = = =Böhmerwäldler i. 00.

    Die Verbandsleitung der Böhmerwäldler gratuliertzu den Geburtstagen im Monat März: Maria Bäcker,88, am 10. 3., Maria Tomani, 87, am 19.3, Dr. LudwigSchönbauer, 84, am 16. 3., Richard Willim, 80, am7. 3., Pauline Schwarz, 76, am 31. 3., Alexander Sim-met, 76, am 16. 3., Johann Studener, 75, am 24. 3., Jo-sef Frisch, 74, am 14. 3., Hans Differenz, 73, am 7. 3.,Franz Lackinger, 73, am 25. 3., Franz Erhart, 72, am11. 3., Bruno Poschacher, 72, am 29. 3., Alois Benda,73, am 30. 3., Maria Zacharias, 71, am 12. 3., GustavWabro, 70, am 27. 3., Josef Hopfinger, 60, am 13. 3.

    Der Traditionsball der Böhmerwäldler am Faschings-samstag im nett dekorierten Speiserestaurant des LinzerHauptbahnhofes war sehr gut besucht und unterden Klängen der wunderbaren Pöstlingberg-Musikherrschte sehr bald sehr gute Stimmung.

    Verbandsobmann Konsulent H. Hager konnte nebenoffiziellen Vertretern von Land und Stadt auch zahlrei-che Vertreter der landsmännischen Organisation beru-ßen.

    Besonders freudig begrüßt wurde der Landesob-mann der SLOÖ Bundesrat Paul Raab mit Gattin ebensoKR. Erwin Friedrich mit Gattin. Für die Landsmann-schaft der Südmährer waren Reg.-Rat Ludwig Deutschmit Gattin, für die SLG-Gruppe Neue Heimat Ldsm.Lausecker und für die Nordmährer und Schlesier Ing.Josef Brauner erschienen. Herzlich begrüßt wurden dieVertretungen vom Wels Ehepaar Schaner, von SteyrFrau Maria Bäcker mit Sohn und Enkeltochter ausWien.

    Den Großteil der Besucher stellten wie jedes Jahr un-sere Landsleute aus dem Bezirk Kaplitz, die da im Lang-holzfeld, Traun und Leonding wohnen. Die gute Stim-mung hielt bis zum Schluß an und alle sagten: wir kom-men wieder.

    KaplitzZettwing. Frau Maria Kraft verstarb am 13. Februar

    1985 in Traun bei Linz im 69. Lebensjahr. Viele Freundeaus der ehemaligen Heimat, aus Zettwing, fanden sichbeim Begräbnis ein. OSR Hubert Roiß wies in seinemNachruf darauf hin, daß trotz der 40 Jahre, die seit derVertreibung vergangen sind, die Heimat im Herzenbleibt. Im Namen der ganzen Pfarrgemeinschaft Zett-wing sprach er der Familie Kraft sowie den Geschwi-stern Anna, Mathilde, Margarete, Ludwig und Ottotiefstes Beileid aus.

    = Karpatendeutsche „Landsmannschaft 00.

    Der langjährige Obmann der KarpatendeutschenLandsmannschaft Oberösterreich, EhrenobmannEduard Haas, feierte am 15. d. M. seinen 83. Geburts-tag. Der gebürtige Preßburger, seiner alten Heimat-stadt herzlich verbunden, nimmt regen Anteil am Ge-schehen innerhalb der Landsmannschaft und bringtden Heimatzeitungen bzw. sonstigen Nachrichten oderMitteilungen großes Interesse entgegen •. Den Geburts-tag, gleichzeitig auch den seiner etwas jüngeren FrauGemahlin, feiert er stets im großen Familienkreis: Toch-ter, Söhne, Enkel, Urenkel, Schwestern, Schwiegersohnbzw. Schwiegertöchter. Er erfreut sich eines ungebro-chenen Humors, wenn auch wegen seiner jahrzehnte-langen anstrengenden Berufsarbeit die Füße nicht mehrso recht wollen und er seine zwar sehr gemütlich Woh-nung nicht oder nur selten verlassen kann. KonsulentWilhelm Kisling überbrachte Grüße und gute Wünschezu seinem Festtag von all den vielen Landsleuten undFreunden, die ihn sehr schätzen. Seine geistige Frische,sein einmalig gutes Gedächtnis, sein Erinnerungsver-mögen an alle Einzelheiten seines erlebnisreichen, per-sönlichen und beruflichen Werdegangs sind erstaun-lich. Als sportliche Betätigung nennt er das Holz-hacken. „So längs im Ofen knistert und das Kaffee-tscherl schmeckt" freut ihn auch das Leben, meinte erbei einem kräftigen Händedruck und dem Versprechen,spätestens zum 100. Geburtstag eine „mulatság" veran-stalten zu wollen. W. K.

    =Karpatendeutsche mLandsmannschaft 00. FrauengruppeWir laden zur Jahreshauptversammlung herzlich ein.'

    Am 30. März um 14 Uhr im kleinen Saal im Ursulinen-hof wird unsere diesjährige Hauptversammlung abge-halten. Der Vorstand muß neu gewählt und einige inter-essante Begebenheiten besprochen werden. Zur Auf-lockerung wollen wir die Cassette jOstreport" von FS 1über Preßburg und Umgebung darbieten. PersönlicheEinladungen werden zeitgerecht zugesandt. Bitte haltenSie sich den Termin 30. März 1985 für unsere Zusam-menkunft frei. Die fälligen Geburtstage werden wir inder Frauenrunde feiern. T. M.

    = Mährer und Schlesier = = = = = =Das Linzer Traditionscafe, das bisher das Zweitälteste

    Café von Linz war, geht in den Besitz der Grazer Wech-selseitigen V. G. über. Nach Auskunft von Komm .-RatKonrad Landgraf ist das Café noch bis 23. März geöff-net. Wir treffen uns daher noch wie geplant am Freitag,dem 8. März, zum letzten Heimatabend im Faustusstü-berl. Unsere Heimatgruppe hat bereits ein neues Lokalbeim „Schwarzen Anker" am Hessenplatz (Endhaltestel-le Obus) gemietet. Das Lokal liegt sehr günstig und wirtreffen uns bereits am Freitag, dem 12. 4., in einer net-ten Stube im 1. Stock. Wir rechnen mit einem zahlrei-chen Besuch. Br.

    = Sprengel Neue Heimat = _ =Die Hauptversammlung des Sprengeis Linz-Neue

    Heimat findet am Sonntag, dem 31. März (Palmsonn-tag), um 14 Uhr im Gasthaus Seimayr, Linz, Stein-ackerweg, statt. Wir ersuchen unsere Mitglieder,pünktlich und möglichst vollzählig zu erscheinen.Wahlvorschläge der Mitglieder für die Neuwahl desVorstandes können bis 25. März an die Adresse, Spren-gel Linz-Neue Heimat, Herrn Lausecker, 4020 Linz,Woissauerstraße 11, gerichtet werden. Die Sprengellei-tung wünscht auf diesem Wege allen im März gebore-nen Landsleuten alles Gute, vor allem aber Gesundheitund Wohlergehen. Besonders gratuliert sie: Frau GerdaBenedikt (57) am 1. 3., Frau Theresia Benda (82) am 3.3., Frau Rudolfine Waldschütz (62) am 3. 3., Frau Fran-ziska Maurer (77) am 9. 3., Frau Anna Muttenthaler(68) am 14. 3., Herrn Dr. Josef Schiffer (80) am 16. 3.

    Allen unseren Landsleuten, welche im Monat Märzihren Geburtstag begehen, wünschen wir beste Ge-sundheit und Wohlergehen, besonders unseren Alters-jubilaren:Am 7. März Lmn. Maria Schuster zum 83., ebenfallsam 7. März Lmn. Maria Reininger zum 81., am 9. MärzLm. Karl Helfert zum 71., am 10. März Lmn. MariaBecker zum 88., am 13. März Lmn. Adele Werner zum78., am 16. März Lmn. Maria Sattmann zum 70., am19. März Lm. Martin Pils zum 70., am 22. März Lmn.Magdalena Klein zum 83., am 25. März Lm. RichardHeene zum 71., am 27. März Lmn. Hermine Hollmannzum 76., am 28. März Lm. Rudolf Frühauf zum 70.,und am 31. März die Landsleute Ing. Peter Grasern undunser verehrter Obmann Adalbert Kienberger zum 81.

    = Sudetendeutsche Frauen _ =in Oberösterreich

    Einen Bericht über das Seminar der Frauenreferen-tinnen am Heiligenhof bei Bad Kissingen erstattete FrauMarianne Friedrich, die in meiner Vertretung an dieserVeranstaltung teilgenommen hatte. Da unsere Bundes-frauenreferentin in der in der letzten Nummer der Su-detenpost darauf einging, brauche ich auf den Inhaltnicht mehr zurückzukommen, sondern lediglich FrauMarianne Friedrich bestens danken. Als Gast konntenwir Herrn Ing. Herbert Raab, den neuen Pressereferen-ten begrüßen, der uns mit dem Programm der Veran-staltungen zum Gedenken an die Vertreibung vor 40Jahren bekanntmachte. Gleichzeitig überbrachte er unsauch die Grüße des neuen Landesobmannes Paul Raab.Ich bitte von dieser Stelle, alle unsere Mitglieder die inder Sudetenpost angeführten Daten der Veranstaltun-gen zu beachten und in möglichst großer Zahl beidiesen zu erscheinen. Die herzlichsten Glückwünschezum Geburtstag: 5. 3. Hilde Wagner, 7. 3. Emma Ne-metz, 7. 3. Katharina Wabro, 9. 3. Franziska Maurer,13. 3. Emilie Hajnal (Wiltschko). Unsere nächste Zu-sammenkunft findet am Freitag, 8. März, um 17 Uhr imUrsulinenhof statt, bei welcher wir Dias von Reisendurch das Sudetenland (Riesengebirge und Böhmer-wald) sowie vom Sudetendeutschen Tag in Münchenvorführen werden. Wir hoffen auf einen guten Besuch.

    Lilo Sofka-Wollner

    = Südmährer in Oberösterreich =Geburtstage: Die Verbandsleitung wünscht auf

    diesem Wege allen im Monat März geborenen Jubilarenalles Gute, vor allem Gesundheit und Wohlergehen. Ergratulierte insbesondere aber zum 85. am 20. 3. FranzDeutsch aus Burgstall, zum 84. am 8. 3. Karoline Klosaus Probitz, zum 83. am 2. 3. Alois Haas aus Mißlitz,zum 81. am 13. 3. Josef Frank aus Hosterlitz, zum 77.am 1.3. Hilde Hayek aus Znaim, z