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medianet.at industrial technology Leichtbau Britische Forscher setzen auf Groß- maschine von Engel 74 Greiner Packaging Neue Forschungskooperation gestartet 74 Unit-IT Warehause Management-System für Backwarenhersteller 79 Retouren-Boom Logistik von Online-Stores gerät unter Druck 80 TGW Group Logistik- Spezialist erweitert seine Produktion in OÖ 78 Freitag, 25. September 2015 COVER 73 © dpa-Zentralbild/Patrick Pleul Energiewende ist technisch und wirtschaftlich machbar Studie der TU Wien analysierte Szenarien für eine massive Reduktion der CO 2 -Emissionen in Österreich und Deutschland. 76 Heidi Senger- Weiss Logistik Hall of Fame Die Aufsichtsrätin und Gesell- schafterin der Gebrüder Weiss zieht als „erfolgreiche Logistik- unternehmerin und Impuls- geberin“ (und erste Frau) in die internationale Ruhmeshalle der Logistik ein. © Gebrüder Weiss ServiceLetter 17 gratis Download auf ... www.leitbetrieb.com Starke Unternehmen zeigen Werte! Österreich ® Seit 1988 TOP-SERVICE! Die Kraft der SERVICEQUALITÄT Kundenbezogene Wertschöpfung bewirkt nachhaltigen Erfolg! Bespiel AKZEPTA im ServiceLetter 17 www.exclusive-design.at / Bild: shutterstock Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase © dpa/Marius Becker Windenergie Während weltweit kräftig ausgebaut wird, herrscht in Europa dagegen Flaute. 77 © TGW Group

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Leichtbau Britische Forscher setzen auf Groß-maschine von Engel 74

Greiner Packaging Neue Forschungskooperation gestartet 74

Unit-IT Warehause Management-System für Backwarenhersteller 79

Retouren-Boom Logistik von Online-Stores gerät unter Druck 80

TGW Group Logistik-Spezialist erweitert seine Produktion in OÖ 78

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energiewende ist technisch und wirtschaftlich machbar Studie der TU Wien analysierte Szenarien für eine massive Reduktion der CO2-Emissionen in Österreich und Deutschland. 76

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Logistik Hall of Fame Die Aufsichtsrätin und Gesell-schafterin der Gebrüder Weiss zieht als „erfolgreiche Logistik-

unternehmerin und Impuls-geberin“ (und erste Frau) in die internationale Ruhmeshalle der

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medianet.at74 innovation & UntERnEHMEn Freitag, 25. September 2015

••• Von Britta Biron

SCHWERTBERG/WARWICK. Die erste Engel v-duo Presse in Groß-britannien steht seit Kurzem im Automotive Composite Research Centre von WMG an der Universi-tät Warwick. Das Forschungszen-trum nutzt die Großmaschine für die Entwicklung von Serienprozes-sen für die Herstellung von faser-verstärkten Composite-Bauteilen.

„Als Entwicklungspartner der Automobilindustrie ist Flexibili-tät für uns sehr wichtig“, erläutert Ken Kendall, Professional Fellow

im Automotive Composite Research Centre von WMG. „Die Engel v-duo können wir sowohl für die Verar-beitung von duroplastischen Press-massen (Prepregs oder SMC) als auch für das Verpressen von ther-moplastischen Faserverbunden und für HP-RTM-Prozesse einsetzen. Die präzise Steuerung, die uns diese Maschine bietet, ist für die Erfor-schung dieser Prozesse essenziell.“

Integrierte LösungDie jahrzehntelange Erfahrung des OÖ Maschinenbauers in der Auto-mobilindustrie war für WMG ein

weiteres Entscheidungskriterium, in die eigens für Faserverfundstof-fe entwickelte Maschine aus Ober-österreich zu investieren. Im Ver-gleich zu herkömmlichen Pressen liegen die Bauhöhe der Engel v-duo um 50% und das Gewicht um rund 60% niedriger.

Damit ermöglicht die vertikale Großmaschine, die mit Schließkräf-ten von 4.000 bis 36.000 kN erhält-lich ist, kompakte Fertigungszellen zu niedrigen Investitionskosten.

Zudem war den britischen For-schern wichtig, eine intergierte Lö-sung aus einer Hand zu erhalten.

Tritt Engel als Systemlieferant auf, hat der Kunde nur einen zentralen Ansprechpartner, was die Projek-tierung und Inbetriebnahme deut-lich beschleunigen kann.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die HP-RTM-Einheit, die Engel ge-meinsam mit seinem deutschen Systempartner Hennecke realisiert hat, in die Steuerung der Schließ-einheit integriert ist, sodass sich der gesamte Verarbeitungsprozess über das Maschinendisplay kont-rollieren lässt.

Technologiezentrum in OÖMit der Engel v-duo ist das Thema Leichtbau für den OÖ Maschinen-hersteller aber noch längst nicht abgeschlossen. In seinem eigenen Technologiezentrum für Leichtbau-Composites in St. Valentin wird ge-meinsam mit Partnerunternehmen und Universitäten intensiv an der interdisziplinären Weiterentwick-lung von Faserverbundtechnolo-gien gearbeitet.

Ziel ist es, den Einzug von Com-posite-Technologien in der Auto-mobilindustrie zu beschleunigen. Thematisch liegt der Fokus aktuell auf der Verarbeitung thermoplas-tischer Halbzeuge (Organoble-che und Tapes) und auf reaktiven Technologien mittels duromeren und thermoplastischen Werkstoff-systemen, zum Beispiel HP-RTM und die In-situ-Polymerisation von Caprolactam.

neue Flügel für die ForschungDas Automotive Composite Research Centre von WMG an der Universität Warwick setzt auf eine Großmaschine des OÖ Spritzgießmaschinenbauers Engel.

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KREMSMÜNSTER. Vor Kurzem er-folgte der Startschuss für das FFG Headquarter-Programm, in dem die Greiner Packaging GmbH gemein-sam mit dem Institut für Poly-mer Extrusion und Compounding (IPEC) der Johannes Kepler-Uni-versität Linz (JKU Linz) und dem Forschungszentrum Research Cen-ter for Non Destructive Testing (Re-cendt) Verfahren zur Herstellung von innovativen Barriere-Kunst-stoffverpackungen entwickeln und untersuchen wird.

Integrierte LösungSolche Verpackungen gewinnen we-gen ihrer vielen Vorteile – geringes Gewicht, verbesserter Schutz des Inhalts – gegenüber Varianten aus Glas oder Weißblech zunehmend an Bedeutung,

Im Fokus der vorerst auf drei Jahre anberaumten Forschungs-partnerschaft, in das Greiner Pa-ckaging rund mehr als 2 Mio €

investieren wird. steht vor allem auf die Multi Barrier-Technology, bei der die Barrierewirkung durch die Kombination verschiedenarti-

ger Materialien erzielt wird. Eines dieser Verfahren ist die Kavoblow- Technologie, ein von Greiner Pa-ckaging mitentwickeltes Spritz-streckblas-Verfahren, das eine höchst wirtschaftliche Erzeugung von Kunststoffflaschen erlaubt.

Eigens für das Projekt wurde ei-ne neue Pilotanlage installiert. Das IPEC investiert im Zuge des Projekts in eine Coextrusions-Barriere-Foli-enanlage. Recendt konzentriert sich mittels der Untersuchungstechnik OCT („Optical Coherence Tomogra-phy“) auf die Entwicklung einer Barriereschichtdickenmessung.

Schlüsseltechnologie der Zukunft„Neue migrationsarme Kunststoffe, die ohne Bisphenol A oder Phthala-te auskommen, machen Kunststoffe über die gesetzlichen Anforderun-gen hinaus besonders sicher. Die Herstellung von effizienten und si-cheren Lebensmittelverpackungen ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft“, sieht Bettina Schrenk, Projektleiterin und Leiterin der F&E-Abteilung der Greiner Pa-ckaging GmbH, großes wirtschaft-liches Potenzial dieser Innovatins-maßnahme. (red)

Kunststoff-ForschungGreiner Packaging, Johannes Kepler Universität und Institut Recendt bündeln ihre Kräfte in Sachen Kunststoff-Innovationen.

Experten von Greiner Packaging, Institut Recent und der Johannes Kepler Universität.

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Handling-Geräte können platzsparend und direkt in den Werkzeugbereich der Engel v-duo-Presse integriert werden.

Die Engel v-duo können wir für duroplastische Pressmassen, für thermoplastische Faserverbun-de und für HP-RTM-Prozesse einsetzen.

FaKUMa 2015

Kunststofftechnik aus 35 LändernFRIEDRICHSHAFEN. Mit ihrer stark anwendungsorientierten Ausrichtung ist die FAKUMA (13. bis 17. Oktober) eine der wichtigsten Fachmessen für die Kunststoffverarbeiter. Das zeigt sich unter anderem da-ran, dass sich heuer bereits Unternehmen aus 35 Ländern hier präsentieren.

Zu den stärksten Ausstel-lernationen zählt neben dem Gastgeberland Deutschland (925 Unternehmen), Italien (102) und der Schweiz (97) auch Österreich mit 67 Ausstellern. Der Großteil ist mit eigenen Ständen bzw. über jene von Partnern vertreten, der Rest (vor allem KMU) nutzt die Möglichkeit, sich am österrei-chischen Gemeinschaftsstand (Stand Nr. 2115 in Halle B2) zu präsentieren.

Hier veranstaltet das Außen-wirtschaftsCenter Stuttgart gemeinsam mit dem Kunst-stoff-Cluster ein Get-together.Anmeldungen dafür sind noch bis 1. Oktober per E-Mail an das AußenwirtschaftsCenter Stuttgart ([email protected]) möglich. (red)

PHoEniX ContaCt

Twin-Gehäuse für Heacycon EvoWIEN. Neu im Programm sind die Heacycon Evo-Gehäuse in den Größen B10 bis B24 für Querbügel mit zwei unter-schiedlich gekennzeichneten Kabeleingängen. Die dazu pas-senden Kabelverschraubungen mit Bajonettverriegelung in den Größen M20 bis M40 ermög-lichen sowohl die seitliche als auch die gerade Kabelabgangs-richtung mit einem Gehäuse.

Insbesondere für modulare Kontakteinsätze, bei denen häufig verschiedene Leitun-gen für Signale, Daten, Power und Pneumatik in ein Steck-verbinder-Gehäuse geführt werden müssen, bietet das Twin-Gehäuse eine Alternative zu Schutzschläuchen oder Spe-zialgehäusen mit individuellen Kabeleingängen. (red)

FEsto-nEUHEit

Kleinteile flexibel positionieren WIEN. Die neue, vom Technic and Application Center (TAC) in Wien entwickelte Multi-antrieb-Schlitteneinheit von Festo ermöglicht das gleich-zeitige Handling von mehreren Kleinteilen, die in verschiede-nen Positionen aufgenommen, bewegt und wieder abgelegt werden sollen.

Servomotoren mit einem integrierten Getriebe positio-nieren die einzelnen Schlitten punktgenau auf einer starren Zahnstange. Als Steuerung kommt der Festo Kompakt-Controller CECC-LK zum Ein-satz, der über Codesys V3.5 programmiert werden kann.

Die maximale Verfahrge-schwindigkeit (kundenspezifi-sche Adaptionen und Varianten sind möglich) beträgt etwa 100 mm/s. (red)

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••• Von Britta Biron

RANSHOFEN. Nach der Inbetrieb­nahme des neuen Warmwalzwerks im September des Vorjahres starte­te die AMAG AG vor wenigen Tagen die nächste Phase der Erweiterung ihres Aluminiumwerks in Rans­hofen.

Dieser umfasst den Bau eines neuen Kaltwalzwerks und den Ausbau der Wärmebehandlungs­kapazitäten sowie weiterer Verede­lungsanlagen. Außerdem wird die Gießerei zur Sicherung der Vorma­terialversorgung und Steigerung der Recyclingkapazitäten erweitert.

Insgesamt investiert das Unter­nehmen 300 Mio. € in das Projekt, mit dem die Kapazitäten nach der Fertigstellung, die für 2017 geplant ist, auf 300.000 Tonnen pro Jahr verdoppelt wird.

Helmut Wieser, Vorstandsvorsit­zender der AMAG Austria Metall AG, dazu: „Der weltweite Bedarf

am Hightech­Werkstoff Alumini­um wird in den nächsten Jahren massiv steigen. Seit 1994 haben wir unsere Absatzmenge an Walz­produkten verdreifacht. Mit dem Projekt ‚AMAG 2020‘ setzen wir den eingeschlagenen Weg in einem expandierenden Markt konsequent fort.“

Impulse für die RegionAuch auf den Arbeitsmarkt der Region wird sich die Werkserwei­terung positiv auswirken, denn es werden mehr als 250 neue Arbeits­plätze geschaffen.

„Die Aluminiumindustrie spielt für die Wirtschaftsentwicklung des Innviertels eine wichtige Rolle. Mit der Großinvestition gibt die AMAG ein klares Bekenntnis zum Stand­ort Oberösterreich und dessen Zu­kunft ab und setzt einen wichtigen wirtschaftlichen Impuls“, so der oberösterreichische Landeshaupt­mann Josef Pühringer. (red)

WIEN/ISTANBUL. „Wir sind stolz darauf, diesen renommierten Preis bereits zum dritten Mal entgegen­ nehmen zu dürfen“, so Josef Unger, Geschäftsführer der Unger Steel Group, über die Auszeichnung, die es diesmal für das Rautendach des neuen Hauptbahnhofs in Wien gab.

Gut bedachtDie Konstruktion, die fünf Bahn­steige und die Piazza überspannt, besteht aus mehr als 57.000 Pro­filen, 286.000 Blechen und fast 340.000 Schraubengarnituren, ist 240 Meter lang und 120 Meter breit und wirkt trotz dieser Dimensionen fast schwerelos. Insgesamt wurden von Unger Steel rund 7.000 Tonnen

Stahl für Stützen, Dach, Masten, Fahrleitungskomponenten und In­standhaltungsstege, verbaut.

„Um solche architektonischen Objekte wie das Rautendach re­alisieren zu können, ist Stahl der ideale Werkstoff – ein Meisterwerk aus Stäben und Knoten. Die Konst­ruktion wirkt schlank und anmutig zugleich und ist dazu noch extrem belastbar. Dieses Großprojekt war sowohl aus technischer, logisti­scher als auch aus zeitlicher Pers­pektive äußerst anspruchsvoll und verlangte insbesondere Lösungs­orientiertheit und Flexibilität“, erläutert Bernd Mühl, Geschäfts­bereichsleiter Stahlbau der Unger Steel Group. (red)

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300 Mio. € Investition AMAG AG startete vor wenigen Tagen die nächste Phase der Erweiterung im Aluminiumwerk in Ranshofen.

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Ausgezeichnetes Design im StahlbauNach 2007 und 2009 holte sich Unger Steel auch heuer wieder den Europäischen Stahlbau-Preis.

Feierlicher Spatenstich: Finanzvorstand Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender Helmut Wieser, LH Josef Pühringer und Technikvorstand Helmut Kaufmann (v.li.).

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ABB kauft neues Kabellege-SchiffZÜRICH. ABB hat die norwegi-sche Werft Kleven mit dem Bau eines neuen Kabellege-Schiffs beauftragt. Es wird mit mo-dernster Technik ausgestattet, wie etwa einem dynamischen Positionierungssystem, drei Azipod-Antriebseinheiten und einem Energiespeichersys-tem für Marineanwendungen, Software für Bewegungsüber-wachung, Vorhersage und Entscheidungshilfe sowie ferngesteuerten Fahrzeugen, Sensoren und Kameras für die Verlegearbeiten.

„Dieses Schiff der nächsten Generation mit hochentwickel-ten ABB-Technologien wird ein wichtiges Unterscheidungs-merkmal für unser Hochspan-nungskabelgeschäft sein und unsere Flexibilität und Schnel-ligkeit bei der Umsetzung er-höhen“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energie-techniksysteme von ABB. (red)

BERtElsmann-studiE

Ländervergleich bei NachhaltigkeitGÜTERSLOH. Die Bertelsmann Stiftung hat anhand von 34 In-dikatoren die Wahrscheinlich-keit untersucht, mit der die 34 OECD-Staaten ihre Nachhal-tigkeitsziele erreichen werden. Zu den Ländern, die die neuen UN-Ziele am ehesten erreichen, gehören Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland, die Schweiz und Deutschland. Am schlechtesten bewertet werden die USA, Griechenland, Chile, Ungarn, die Türkei und Mexiko.

Die größten Defizite weisen die Industriestaaten bei den Faktoren nachhaltigen Produk-tions- und Konsumverhalten auf. Außerdem verschärfen ihre Wirtschaftssysteme viel-fach den Trend zur sozialen Ungleichheit. Der komplette Bericht wird am derzeit lau-fenden UN-Sondergipfel in New York präsentiert. (red)

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Kleine Teile mit großer WirkungNEUSS. Auf der Windmesse in Husum präsentierte der 3M- Geschäftsbereich Technical Ceramics eine Neuheit, mit der die Leistung von Windkraftan-lagen einfach und kostengüns-tig gesteigert werden kann.

3M Friction Shims sind klei-ne Scheiben aus einer dünnen, elastischen Metallfolie. Die Beschichtung besteht aus einer Nickelmatrix mit eingebetteten Diamantpartikeln, die sich bei der Montage zwischen zwei Bauteilen in deren Oberfläche pressen und dadurch einen Mi-kroformschluss bewirken, der eine höhere Kraftübertragung ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass weniger Schrauben für die Flanschverschraubun-gen benötigt werden, diese auch kleiner und leichter di-mensioniert sein können und für die Montage kein Spezial-werkzeug benötigt wird. (red)

WIEN. „Die Speicherung von Ener-gie wird oft als großes ungelöstes Problem der Energiewende darge-stellt, weil Wind und Sonne nicht immer Energie liefern. Die Simu-lation zeigt aber, dass dies nicht stimmt. Auch ohne Speicheraus-bau können die CO

2-Emissionen

in Österreich und Deutschland im Vergleich zu 2010 um 80% reduziert werden“, so Gerhard Totschnig von der Energy Economics Group der TU Wien zum Ergebnis seiner Untersuchung.

Die eigentliche Herausforderung ist der hohe Ausbau an Windener-gie und Photovoltaik, kombiniert mit einer Verbesserung der Ener-gieeffizienz.

Umfassende AnalyseIm Projekt „Stromspeicher 2050“, gefördert vom Klima- und Energie-fonds (Programm „Neue Energien 2020“) hat Totschnig mit dem an der TU Wien entwickelten Modell HiREPS mehrere Szenarien simu-liert, die bis 2050 und bei einer an-genommenen Steigerung des Ener-giebedarfs um 22% (etwa durch die höhere Zahl an e-Fahrzeugen) zu einer erheblichen CO

2-Emissions-

reduktion führen würden. Dass die Simulation den öster-

reichischen und deutschen Strom-markt gemeinsam betrachtet, liegt daran, dass der Ausbau der Erneu-erbaren Energien in Deutschland einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der österrei-chischen Speichertechnologien hat.

„Eine Besonderheit unserer Stu-die ist, dass wir Strom, Wärme und Elektromobilität als Gesamtsys-tem betrachten, und Synergien und

Wettbewerb zwischen den Sektoren analysieren können“, erläutert der Projektleiter „Außerdem haben wir mit hoher zeitlicher Auflösung be-rechnet, nämlich im Stundentakt für ein ganzes Jahr.“

Weiters berücksichtigt HiREPS auch, dass Kraftwerke für das Hochfahren oder Herunterfahren eine gewisse Zeit brauchen und Startkosten haben.

Vorhandene Speicher ausbauenIn den Modellrechnungen wurden verschiedene Maßnahmen, darun-ter verschiedene Speichertechno-logien (z.B. Power-to-Heat, Power-to-Gas, diverse Batterie-Techno-logien), das gesteuerte Laden von e-Fahrzeugen (in jenen Zeiten, wenn mehr Strom zur Verfügung steht, als anderswo benötigt wird) auf unterschiedliche Weise miteinan-der kombiniert.

Durch eine genaue Simulation von Energiebedarf, Angebot und Preis sowie unter Einbeziehung der Umweltauswirkungen der ver-schiedenen Speichertechnologien (z.B.) Ressourcenverbrauch zu ihrer Herstellung) konnte dann ermittelt werden, welche Maßnahmen unter welchen Bedingungen wirtschaft-lich sind.

Ein im Vergleich zu Windenergie verstärkter PV-Ausbau führt etwa dazu, dass der Ausbau von Pump-speichern deutlich wirtschaftlicher wird. Dabei muss man nicht immer gleich ein Gebirgstal fluten, auch kleinere Pumpspeicherkraftwerke auf Hügeln könnten großen Nutzen bringen.

Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist aber die Erweiterung bestehen-der Pumpspeicherkraftwerke die makroökonomisch günstigste Va-riante. Auch Wärmepumpen stellen eine volkswirtschaftlich interes-sante Möglichkeit dar.

Geringe KostenDruckluftspeicherkraftwerke sind aufgrund der geologischen Ge-gebenheiten in Österreich und der relativ hohen Speicherkosten nicht vorteilhaft. Dies gilt auch für Power-to-Gas-Anlagen, obwohl technologische Entwicklungen und geänderte rechtliche Rahmenbe-dingungen diese Variante künftig attraktiver machen könnten.

„Nach unseren Berechnungen würde die Kilowattstunde Strom-erzeugung durch die CO

2-Einspa-

rungen bloß um etwa fünf Cent teurer werden; nicht inkludiert sind hier aber die Kosten eines Netzaus-baus“, so Totschnig abschließend.

günstige EnergiewendeForscher der TU Wien haben berechnet, dass auch ohne großen Speicherausbau bis 2050 ein Großteil der CO2-Emissionen eingespart werden könnte.

mehr Effizienz Durch Power-to-Heat und Elektro-mobilität wird der erzeugte Strom effizienter genutzt; der Hauptvorteil dieser Maßnah-men ist aber die Emissions-senkung in den Sektoren Wärme und Verkehr.Ersparnis

Zu Spitzenzei-ten produzierte Überschüsse aus Windkraft und Pho-tovoltaik können genutzt und die Effizienz thermi-scher Kraftwerke verbessert werden, wodurch die Ge-stehungskosten für Strom zwischen 3 und 4% sinken.

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Windstille oder frische Brise?Bis 2030 könnte rund ein Viertel des europäischen Stromverbrauchs durch Windenergie

abgedeckt werden – vorausgesetzt, die Politik stellt dafür die richtigen Weichen.

Freitag, 25. September 2015 gRafik dER WOChE 77

114.380Windkraft-Anlagen bis 2030 in Europa

In der günstigsten Prognose des europäischen Wind-energie Verbands EWEA werden sich in 15 Jahren 114.380 Windturbinen in Europa drehen.

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mean95.607

high114.380

2015129.000

2030366.000

Motor für den Arbeitsmarkt

Durch den forcierten Ausbau der Windenergie könnte die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche von derzeit 129.000 auf 366.000 im Jahr 2030 fast verdreifacht werden.

46Windkraftausbau in Österreich

In Österreich wurden im ersten Halbjahr 46 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 140 MW errichtet; bis Ende des Jahres werden es insgesamt rund 250 MW sein. Damit wird ein Ge-samtbestand von rund 2.350 MW Windkraftleistung erreicht. Das Ziel für 2020 liegt bei 3.400 MW.

Frische Brise für Österreich

Nach kräftigem Ausbau im Vorjahr (144 neue Anlagen) weht in Österreich nun ein schwächerer Wind. Insge-samt werden heuer 85 neue Windturbinen in Betrieb gehen, der Großteil (71) in Niederösterreich. Nach An-sicht der IG Windkraft könnte bis 2030 die Windenergie knapp ein Viertel des heimischen Strombedarfs decken. Voraussetzungen für den notwendigen Ausbau sind al-lerdings entsprechende politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die derzeit fehlen. Im Westen Ös-terreichs ist Windenergie noch gar nicht angekommen.

China, USA & Indien holen auf

Mit mehr als 10.000 MW, die in den ersten sechs Monaten 2015 installiert wurden, verfügt China aktuell über Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von fast 125.000 MW. Deutliche Steigerungen gab es auch in den USA, 1.994 MW auf 67.870 MW und Indien, 1.297 MW auf 23.762. Mit dem internationalen Ausbauboom kann in Europa nur noch Deutschland mithalten (+ 1.991 MW auf 42.367 MW). In Spanien, dem einstigen Windenergie-Musterland, kam der Ausbau vollständig zum Erliegen, ebenso in Portugal. „Die europäischen Windmärkte sind zurückgegangen, und Deutschland als größter Windmarkt in Europa steht durch die geplanten Änderungen des Förderregimes eine signifikante Abkühlung in den nächsten ein bis zwei Jahren bevor“, prognostiziert Stefan Gsänger, Generalsekretär des weltweiten Windenergieverbandes (WWEA).

Weltweit starkes Wachstum

+23%(17.600 MW)

Im 1. HJ 2015 wurde weltweit die Windkraftleistung um 21.700 MW gesteigert, das ist gegenüber dem 1. HJ 2014 ein Plus von 23,2%. Die globale Gesamtleistung liegt aktuell bei 392.9227 MW.

1. HJ 2014 1. HJ 2015

21.700

17.600

USA 67.870 mW

Brasilien 6.800 mW

Kanada 10.204 mW

Spanien 22.987 mW

Deutschland 42.367 mW

Indien 23.762 mW

Australien 4.006 mW

China 125.000 mW

Wien 9 Anlagen 7,4 MW

Burgenland 404 Anlagen 962 MW

steiermark 65 Anlagen 121 MW

kärnten 1 Anlage 0,5 MW

niederösterreich 509 Anlagen 963 MW

Oberösterreich 28 Anlagen 41 MW

Quelle: IG Windkraft

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medianet.at78 TRANSPORT & LOGISTIK Freitag, 25. September 2015

••• Von Britta Biron

WELS. Nachdem im Sommer das Werk in China eröffnet wurde, geht die Expansion jetzt im OÖ Head-quarter weiter, wo ein Großteil der Technik produziert wird und auf-grund der steigenden Nachfrage die Kapazitäten langsam an ihre Grenzen kommen. Vor Kurzem hat-te die TGW Logistics Group daher ein 75.000 m2 großen Grundstück in Marchtrenk erworben.

„Damit sind wir nur einen Kat-zensprung von den bestehenden Bürogebäuden entfernt“, so Georg Kirchmayr, Präsident der TGW Lo-gistics Group, zur Entscheidung für diesen Baugrund.

Während der nächsten drei Jah-re entsteht auf dem 7Areal eine

Halle mit etwa 10.000 m2, um in der Zukunft den steigenden Kun-denanforderungen gerecht werden zu können. Gemeinsam mit einem Fabriks- und einem Gebäudeplaner wird eine Fläche von ca. 35.000 m2 bebaut.

Weitere Expansion möglich„Dies ist die erste Baustufe; das Projekt wird so angelegt, dass wir jederzeit erweitern und unsere Büro- und Fertigungsflächen auch nachträglich vergrößern können. Bereits im September starten die ersten Workshops für das neue Ge-bäude“, erläutert Kirchmayr.

MultifunktionalDas neue Gebäude wird neben der B1 als funktional-repräsentatives

Gebäude genutzt. Im Sinne der TGW-Philosophie wird der neue Standort energieeffizient realisiert: Photovoltaik und Solarenergie kommen zum Einsatz, um so viel Energie wie möglich selbst produ-zieren zu können.

„Wir bauen eine Art Niedrig-energiehaus für unser Business“, so Peter Knoll, Geschäftsführer von TGW Mechanics in Wels. „Ein neuer Showroom wird uns ermög-lichen, unseren Kunden die TGW-Technologien in einem angemesse-nen Setting demonstrieren zu kön-nen. Zudem statten wir den neuen Standort mit einem weiteren Mit-arbeiterrestaurant aus – etwa 600 Mitarbeiter werden dort täglich arbeiten; darüber hinaus werden wir Kundenevents in diesem Haus

durchführen.“ Auch personell wird man expandieren und sucht etwa 300 neue Mitarbeiter.

Stärkung der RegionNeben den Vorteilen für das Un-ternehmen bringt die Expan-sion natürlich auch wichtige wirtschaftliche Impulse für die Region.

„Wir haben in diesem Jahr un-seren Schwerpunkt klar auf den Ausbau der Infrastruktur sowie auf die Ansiedlung von Betrieben gesetzt. Mit TGW als international renommiertem Unternehmen ist in diesem Bereich sehr viel passiert, und wir freuen uns über diesen Er-folg. Die Stadt Marchtrenk wickelt derzeit ihr intensivstes Bauvolu-men in ihrer Geschichte ab und wir sind stolz, dadurch auch neue Arbeitsplätze in der Gemeinde zu schaffen“, so Bürgermeister Paul Mahr. (red)

Mehr Platz für Lager-TechnikTGW Group errichtet nahe des OÖ Headquarters einen neuen Verwaltungs- und Produktionsstandort.

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BREMEN. Durch den hohen manu-ellen Aufwand ist das Kommissio-nieren ein wesentlicher Kostentrei-ber im Lager. Lösungen für mehr Effizienz, schnelleren Zugriff auf Informationen und Fehlerminimie-rung sind daher sehr gefragt; vor allem Datenbrillen haben Experten zu Folge ein hohes Potenzial.

Kürzere PickzeitenIn ersten Tests zeigte sich gegen-über klassischen Scannern eine Verkürzung der Pickzeit von zwei Sekunden; bei einem Pickvolumen von z.B. 10.000 pro Tag entspricht dies eine Einsparung von 116 Stun-den pro Monat.

Schätzungen zufolge werden bis 2018 weltweit mehr als 2,2 Mrd. € in die Entwicklung von Datenbril-len fließen und dann wird schon

jedes zehnte Unternehmen solche Systeme einsetzen.

Etwa die neue Datenbrille von KBU-Logistik, die von der Fachjury

der Initiative Mittelstand mit dem Innovationspreis-IT 2015 im Be-reich Industrie & Logistik ausge-zeichnet wurde.

Anders als die Produkte der Mit-bewerber wie Google, Vuzix, Mo-torola oder Brother ist die KBU-Pick-by-Vision geräteneutral und webbasiert (es werden alle gängi-gen Technologien wie HTML5, CSS3 und JavaScript unterstützt) und kann ohne hohen Aufwand in jedes beliebige Lagerverwaltungssystem integriert werden.

Darüber hinaus können über offenen Webstandards weitere in-dividuelle Applikationen auf die Brille gebracht werden.

Mehr Effizienz im Lager„Die Vorteile der KBU-Pick-by-Vi-sion-Lösung liegen auf der Hand: Neben der Minimierung von Re-touren in Folge von Falschlieferun-gen und dem Arbeiten mit beiden Händen hat der Kunde auch zahl-reiche Vorteile bei der Implemen-tierung durch den einfachen Inte-grationsprozess in die bestehende IT-Landschaft, freie Wahl bei der Hardware, benötigt kein teures Consulting und kann seine indi-viduellen Lösungen selber pflegen und weiterentwickeln“, fasst Mi-chael Ahnemann, Vertriebsleiter der KBU-Logistik, zusammen. (red)

Kommissionieren 4.0Durch eine eigens entwickelte App kann die Datenbrille von KBU Logistik einfach in jedes System integriert und erweitert werden.

KBU-Pick-by-Vision unterstützt den Kommissionierer mit Bild und Ton.

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„Im September starten die ersten Workshops für das neue Gebäude“, so Georg Kirchmayr.

Georg Kirchmayr Präsident der TGW Logistics Group

Das Projekt wird so angelegt, dass wir jederzeit er-weitern und un-sere Büro- und Fertigungsflä-chen auch nach-träglich vergrö-ßern können.

NAchwuchSINITIATIve

Ausbildung bei DB SchenkerSCHLADMING. Vor Kurzem er-folgte der Startschuss für das neue Ausbildgungsprogramm von DB Schenker. Der Fokus der „young.stars academy“ liegt neben der fachlichen Qualifikation vor allem in der Weiterentwicklung der sozia-len und persönlichen Kompe-tenzen. (red)

AuSSeNSTeLLe LONdON

Neuer Service für GeschäftskundenWIEN/LONDON. Gemeinsam mit dem englischen Briefver-sand Direct Entry Solutions hat die Österreichische Post in London Heathrow ein Aus-wechslungsamt eröffnet, wo Geschäftskunden Briefsendun-gen zu Konditionen der Öster-reichischen Post verarbeiten und versenden können. (red)

Der Service ist im WandelAndreas Ausweger, Leiter der Abteilung Kundendienst bei Jungheinrich Österreich

Eine Marke wird heute immer stärker über seinen Service bzw. After Sales definiert. Laut einer aktuellen Studie haben schlechte Erfahrungen mit dem Kunden-dienst für Unternehmen sehr negative Auswirkungen: 64% der befragten Unternehmen sind unmittelbar nach solchen zum Mitbewerber gewechselt. Weitere Schlüsse aus dieser Befragung sind jedoch, dass 81% der Kunden bereit sind, für einen kundenorientierten Service mehr auszugeben. Das Schlagwort ist demnach ein-deutig: Kundenorientierung im After Sales. Was müssen Unter-nehmen beachten, um den Ser-vice nach dem Kauf als hervor-ragend statt durchschnittlich, als einmalig statt zufriedenstellend zu gestalten? Längst reicht gu-tes, fundiertes Fachwissen nicht mehr aus – das sollte bereits Voraussetzung sein. Rasche, ef-fiziente Lösungen der „kritischen Anfragen“, also Reklamationen, immer ein offenes Ohr für den Kunden, schnelle – die schnellst-mögliche – Reaktion seitens des Kundendiensts und das Angebot von intelligenten, innovativen Produkten im Service bereich heben Unternehmen von der Konkurrenz ab und garantieren auf lange Sicht nicht nur abso-lute Kundentreue, sondern auch einen größeren Marktanteil sowie solide Wett bewerbsfähigkeit.

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••• Von Norbert Berger

LINZ. Die Diamant Nahrungsmittel GmbH ist europaweit mit insge-samt drei Niederlassungen (Öster-reich, Polen, Tschechien) vertreten und arbeitet mit ausgewählten Ex-portpartnern in Europa und Asien zusammen, um Bäcker, Konditoren sowie die Backindustrie mit Back-grundstoffen zu versorgen.

Um eine optimale Auslastung des Lagers zu gewährleisten und inter-ne Logistikprozesse zu beschleu-nigen, setzt der oberösterreichi-sche Backexperte künftig auf ein Warehouse Management-System zur elektronischen Erfassung al-ler prozessabhängigen Daten für den Materialfluss. Mit der Umset-zung und Implementierung wurde unit-IT beauftragt, die bereits im Vorjahr den Restrukturierungspro-zess für die Bereiche Buchhaltung, Kostenrechnung, Vertrieb, Quali-tätsmanagement und Produktions-logistik begleitet hat.

Technik für mehr EffizienzDas Projekt geht diesen Oktober von der Implementierungsphase in den Regelbetrieb über.

Durch die Umstellung auf WMS können die zur Verfügung stehen-den Lagerräumlichkeiten künftig bestmöglich genutzt werden, in-dem sowohl eine exakte Bestands-übersicht als auch eine bessere Kontrolle der Haltbarkeitsdaten von Waren und Zusatzstoffen ge-währleistet werden. Um dies zu

erreichen, werden sämtliche inter-nen Logistikprozesse – von der Wa-renannahme über die Lagerhaltung und Produktionsversorgung bis hin zur Kommissionierung – mittels elektronischer Datenerfassung per Barcodescan registriert.

Alle Prozesse im Blick„Damit können wir künftig weit-aus effizienter und flexibler ar-beiten und so den hohen Ansprü-chen unserer Kunden weiterhin gerecht werden. Das System gibt sogar Auskunft über den genauen Standort der einzelnen Produk-te, wodurch Verzögerungen beim Zustellprozess vermieden werden können; die Organisation unserer internen Logistikprozesse wird da-durch wesentlich vereinfacht. Die Umstellung auf das moderne La-gerverwaltungssystem von unit-IT lässt uns positiv in die Zukunft bli-cken, weil es das Wachstum unse-res Unternehmens unterstützt und begleitet“, zeigt sich Ralf Velten, Geschäftsführer der Diamant Nah-rungsmittel GmbH, mit der neuen Löstung sehr zufrieden. (red)

Freitag, 25. September 2015 TRANSPORT & LOGISTIK 79

EtherCAT-Klemmen

(IP 20)

Busklemmen

(IP 20)

EtherCAT Box

(IP 67)

Servomotor

50 V, 4 A W

50 V, 4 A, OCT W

Schrittmotor

24 V, 1,5 A W W

50 V, 5 A W W W

DC-Motor

24 V, 1 A W W

50 V, 3,5 A W W

50 V, 5 A W

Lager am neuen StandModernes Warehouse Management- System von unit-IT macht die Intralogistik von Diamant fit für die Zukunft.

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© Zebra Technologies

Sämtliche Logistik-prozesse im Dia-mant-Lager werden per Barcodescan registriert.

Ralf Velten, Geschäftsführer der Diamant Nahrungsmittel GmbH.

Durch die Um­stellung auf das Warehouse Ma­nagment System können die be­stehenden Lager­räumlichkeiten künftig best­möglich genutzt werden.

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HAMBURG. Je einfacher die Re-tournierung von Produkten aus Online-Shops ist, desto lieber greift der Konsumenten zu. Auf entspre-chend fruchtbaren Boden fallen denn auch die Werbeversprechen der eCommerce-Unternehmen wie „Bedingungslose Rückgabe inner-halb von 30 Tagen“, „Geld-Zurück-Garantie innerhalb von 60 Tagen“ oder„100% Rückerstattung, wenn Sie nicht 100% zufrieden sind“.

Steigende KostenMit den steigenden Verkaufszahlen fallen immer mehr Retouren an. In den USA etwa beträgt der Gesamt-wert der pro Jahr retournierten Heimelektronik 15 bis 18 Mrd. USD (rd. 13,3 bis 16 Mrd. Euro). Das be-deutet, dass zwischen 11 und 20% der gekauften Waren wieder zu-rückgeschickt werden.

Dabei betreffen nur rund 5% der Retouren Garantiefälle, der überwiegende Teil der Produkte (zwischen 60 und 80%) weist keine technischen Mängel auf. Diese kön-nen aber nicht einfach wieder für den erneuten Verkauf neu verpackt ins Lager gestellt werden, sondern müssen – da sie oft persönliche Daten des ursprünglichen Kunden enthalten – wiederaufgearbeitet werden.

Die Situation ähnelt jener des Zauberlehrlings, der die Geister, die er rief, nun wieder loswerden möchte.

„Die Hersteller benötigen drin-gend ein Modell, um der Flut der Reklamationen Herr zu werden und dabei nicht draufzuzahlen“, so Çerag Pinçe, Assistent an der Küh-ne + Nagel-Universität Hamburg.

Er hat drei Varianten untersucht: Abschreiben der Produkte bzw. Re-cyceln, Aufarbeiten und preiswert weiterverkaufen oder Aufarbeiten

und damit Garantieansprüche er-füllen.

Pinçes Untersuchungen belegen, dass es für die Originalhersteller in der Mehrzahl der Fälle besser ist, aufgearbeitete Geräte für die Er-füllung von Garantieansprüchen zu nutzen. Der Grund dafür ist, dass wiederaufgearbeitete und zum Verkauf angebotene elektronische Erzeugnisse wieder Retouren und Kosten nach sich ziehen.

Deutlich sinnvoller ist es daher, die aufgearbeiteten Geräte auf La-ger zu legen, um künftige Garantie-leistungen damit abzugelten.

„Die gegenwärtige Praxis zeigt genau das Gegenteil. Die meisten Hersteller bringen ihre wiederauf-gearbeiteten Produkte viel zu früh wieder auf den Markt.“

Branche unter DruckDie wachsende Zahl von Retouren macht aber nicht nur den Herstel-lern von Unterhaltungselektronik Sorgen, sondern ist ein generelles Problem des Online-Handels.

So nannten bei einer Bearing Point-Umfrage bei 30 führenden Multichannel- sowie Online-Händ-lern aus den unterschiedlichsten Branchen immerhin 42%, dass die Reduzierung der Retourenquote zu den vorrangigsten Zielen zählt.

80 TRANSPORT & LOGISTIK Freitag, 25. September 2015

Return to Sender-ProblemSteigende Retouren überfordern zunehmend die Logistik von Herstellern und Online-Händlern. Untersuchung der Kühne & Nagel-Universität zeigt Lösung auf.

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PANALPINA

Neue Filiale in MyanmarBASEL/RANGUN. Seit 2011 war Panalpina in Myanmar über Agenten tätig, jetzt hat der Schweizer Logistik-Konzern eine eigene Geschäftsstelle eröffnet.

„Mit einem eigenen Team hier vor Ort können wir noch enger mit unseren Kunden zu-sammenarbeiten und gezielter auf deren Bedürfnisse einge-hen“, so Thorsten Harenberg, Panalpinas Länderchef für Myanmar.

Die größten Wachstums-chancen sieht Panalpina für sich in den Branchen Telekom-munikation, Fertigung, Öl und Gas sowie im Bereich Investiti-onsprojekte. (red)

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Großaufträge für BahntechnikJENA. Die Jenoptik-Sparte Ver-teidigung & Zivile Systeme hat im Bereich Bahntechnik von Schienenfahrzeugherstellern in Österreich, Tschechien und Po-len Aufträge im Wert von sechs Mio. € erhalten.

Diese umfassen die Aus-stattung von über 100 Loko-motiven und E-Lokomotiven mit Generatoren und teilweise auch Aggregaten. (red)

Retouren verur-sachen immer mehr Zeitaufwand und Kosten für Unternehmen.

Wegbereiter der vernetzten Fabrik – Industrie 4.0 ist am Vormarsch

Über kaum einen anderen Trend wurde in jüngster Vergangenheit so viel in so kurzer Zeit geschrie-ben: „Industrie 4.0“ weckt Wachs-tumshoffnungen und Rentabili-tätserwartungen, sorgt aber auch für Zukunftsängste. Für einige steht nicht weniger als die Wett-bewerbsfähigkeit auf dem Spiel, für andere ist es nicht mehr als eine ferne Vision.

ProduktivitätsversprechenWorum geht es? Bislang be-

schränkt sich Automatisierung in der Fertigung zumeist auf ein-zelne Stationen oder Produkti-

onsstraßen; begrenzte, punktuell wirkende Maßnahmen also, bei denen die eingesetzten Kompo-nenten und Technologien nichts voneinander wissen. Wer wirk-lich nachhaltig optimieren will, muss jedoch den Gesamtprozess im Blick behalten. Genau diesen Ansatz verfolgt Industrie 4.0. Das Konzept formt aus Automatisie-rungsinseln eine vernetzte Fabrik, in der Maschinen untereinander und mit den Werkstücken munter interagieren. Die Produktion ist fl exibler und effi zienter, die Pro-duktionskosten kleiner Losgrößen nähern sich denen der Serien-

fertigung an. Dachte man in der Vergangenheit bei Industrie 4.0 zuerst an die Schaufabriken der Forschung, wächst inzwischen die Zahl real vernetzter Produktions-stätten – vor allem in Konzernen und im gehobenen Mittelstand.

ERP-Anbieter als RatgeberDie Softwarebranche blickt in puncto Integration auf jahrzehnte-lange Erfahrungen zurück: von den manuellen und halbmanuellen Ver-fahren der Neunzigerjahre bis zum vollautomatischen Datenaustausch über die Cloud. Wenn jemand ge-lernt hat, Systembrüche und Pro-zesslücken zu schließen, dann sind es die Softwareanbieter. Und

Daten stehen bei Industrie 4.0 im Fokus. Auf dem Weg zur smarten Fertigung sind branchenerfahrene ERP-Anbieter daher kompetente Ratgeber, die manchmal sogar fertige Lösungen aus dem Koffer zaubern. Im Falle von proALPHA sind das beispielsweise die In-tegrationsplattform „Integration Workbench“ oder spezielle Module zu Datenanalyse, Monitoring oder Prozessautomatisierung.

Fazit: Zaudern hilft nichtBei Industrie 4.0 gibt es keine ge-setzlich verordnete Deadline. Und es gibt gute Gründe, warum mit-telständische Unternehmen kaum geneigt sind, sich als Early Adop-ter eine blutige Nase zu holen. Schließlich sprechen die langfristig orientierten Investitionszyklen der Industrie gegen einen rasanten Wandel in den Werkshallen. Trotzdem sollte die vernetzte F a b r i k nicht auf die lange Bank ge-schoben werden. Zum ei-nen, weil We t t b e -werber in Westeuropa, den USA und Fernost ähnliche Pläne schmieden,

zum anderen, weil der Weg dort-hin lang und steinig ist. Industrie 4.0 ist kein typisch technisches Projekt. Es verändert nicht mehr und nicht weniger als die Prozesse der betrieblichen Leistungserstel-lung. Die Veränderungen ziehen sich dabei wie ein roter Faden durch nahezu alle Geschäftsbe-reiche. Dementsprechend umfang-reich sind die Herausforderungen: Sie reichen von der technischen Umsetzung über die Mitarbeiter-qualifi kation bis hin zum Change Management. Branchenerfahrene ERP-Anbieter wie proALPHA kön-nen Fertigungsbetrieben wertvolle Impulse geben, um die Anforde-rungen umzusetzen und das not-wendige Know-how sukzessive aufzubauen. www.proalpha.at

Langfristig gesehen, kommt kaum ein Produktionsbetrieb an „Industrie 4.0“ vorbei. Doch in vielen Unternehmen fehlen Know-how und qualifi zierte Mitarbeiter. ERP-Anbieter könnten zeitweilig die Rolle des Steigbügelhalters übernehmen – sofern sie das notwendige Branchenwissen mitbringen.

Michael T. Sander, CEO proALPHA Österreich, über neue Wettbewerbs-vorteile.

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Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir täglich daran, die smarte Fabrik Realität werden zu lassen und damit neue Wettbe-werbsvorteile zu schaffen.

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