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medianet.at industrial technology Ausbau DB Schenker errichtet neues Logistik- zentrum in Tirol 42 TGW-Group Amazon setzt auf Intralogistik aus Oberösterreich 43 ABB Sensor und Cloud drücken Energiekosten nach unten 44 IV-Umfrage Stimmung bessert sich, Lage bleibt aber schwierig 46 AT&S Neues Werk in China wurde feierlich eröffnet 46 WIE GESCHMIERT Eröffnung der Lukoil-Zentrale WIEN. Anfang der Woche ist die neue Zentrale von Lukoil Lubricants Europe in der Wie- ner Lobau feierlich eröffnet worden. Der größte private russische Mineralölkonzern baut damit Wien zur wichtigs- ten Drehscheibe für seine in- ternationalen Aktivitäten aus. „Wir sind überzeugt, mit einem modernen Produktions- standort im Herzen Europas einen Qualitäts- und Logistik- vorteil zu erreichen, der uns im Bereich First-Fill-Schmierstoffe zu einem Basisausstatter der europäischen Automobilindus- trie machen wird“, so Lukoil- Chef Maxim Donde. (red) Freitag, 29. April 2016 COVER 41 © DHL Diese Trends sorgen für Bewegung in der Logistik Ein DHL-Report liefert Informationen über technische und soziale Trends, die die Lieferketten völlig umkrempeln könnten. 42 Erema Maschinenbauer profitiert vom Trend zum Recyclingkunststoff. © Erema 45 www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase © Wintershall Land unter Hohe Kosten und niedrige Verkaufspreise belasten Ölförderunternehmen in der Nordsee. 44 © AT&S Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher.

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Ausbau DB Schenker errichtet neues Logistik-zentrum in Tirol 42

TGW-Group Amazon setzt auf Intralogistik aus Oberösterreich 43

ABB Sensor und Cloud drücken Energiekosten nach unten 44

IV-Umfrage Stimmung bessert sich, Lage bleibt aber schwierig 46

AT&S Neues Werk in China wurde feierlich eröffnet 46

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Eröffnung der Lukoil-ZentraleWIEN. Anfang der Woche ist die neue Zentrale von Lukoil Lubricants Europe in der Wie-ner Lobau feierlich eröffnet worden. Der größte private russische Mineralölkonzern baut damit Wien zur wichtigs-ten Drehscheibe für seine in-ternationalen Aktivitäten aus.

„Wir sind überzeugt, mit einem modernen Produktions-standort im Herzen Europas einen Qualitäts- und Logistik-vorteil zu erreichen, der uns im Bereich First-Fill-Schmierstoffe zu einem Basisausstatter der europäischen Automobilindus-trie machen wird“, so Lukoil-Chef Maxim Donde. (red)

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Diese Trends sorgen für Bewegung in der LogistikEin DHL-Report liefert Informationen über technische und soziale Trends, die die Lieferketten völlig umkrempeln könnten. 42

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möglichst exakter Prognosen – et-wa für den Warenversand, indem Händler durch die Analyse des Kun-denverhaltens Waren bereits vor der Bestellung in ein näher gele-genes Distributionszentrum verla-gern, um die Lieferzeit für den Kun-den zu reduzieren. Oder intelligente Maschinen, die einen drohenden Schadensfall frühzeitig erkennen und selbstständig die notwendigen Ersatzteile ordern. Daneben werden vorausschauende Algorithmen auch neue Möglichkeiten für die Planung von Transportkapazitäten oder Lie-ferrouten bieten.

Die größte Hürde für die Unter-nehmen, solche Systeme rasch ein-

••• Von Britta Biron

BONN. „Trends vorherzusagen, bleibt eine Herausforderung. Es ist schwierig, vorab einzuschätzen, welche Themen einen langfristi-gen Effekt auf Unternehmen haben können und welche nur ein kurz-fristiger Hype sind“, weiß Markus Kückelhaus, Vice President Innova-tion und Trend Research bei DHL, wo man sich trotz aller Unwägbar-keiten intensiv mit der Frage aus-einandersetzt, welche Technologi-en und Entwicklungen die Logistik künftig bewegen werden.

„Wir haben den Logistics Trend Radar entwickelt, um Entwick-lungen frühzeitig zu erkennen und unseren Kunden und uns einen ent-sprechenden Vorsprung zu ermög-lichen“, erläutert Kückelhaus die Publikation, die jetzt in der dritten Auflage erschienen ist.

Logistik 4.0Einige der vermutlich wichtigs-ten Trends, die in dem Report be-schrieben werden, basieren – wie in anderen Branchen auch – auf künstlicher Intelligenz, Digitalisie-rung und Automatisierung.

So gehen die DHL-Zukunftsfor-scher davon aus, dass Big Data-Anwendungen sowie die immer günstigeren (und gleichzeitig leis-tungsfähigeren) Sensoren schon sehr bald zu tiefgreifenden Ände-rung in der Steuerung und Orga-nisation der globalen und lokalen Transportketten führen werden.

Auch Augmented Reality- Anwendungen, Cloud Logistics, das Internet der Dinge und Robo-ter gehören aufseiten der Technik zu den wichtigsten Trends für die nächsten fünf Jahre.

Ein weiteres derzeit „heißes“ Thema ist der 3D-Druck, ebenso der Bereich Predictive Analytics im Zusammenhang mit der Erstellung

zuführen, liegen in den dafür not-wendigen Investitionen.

Für andere technische Anwen-dungen wie etwa fahrerlose Trans-portsysteme oder Lieferdrohnen rechnen die DHL-Experten aktuell mit einem längeren Zeithorizont. Nicht so sehr deshalb, weil die Technik noch nicht ausgereift wäre – in zahlreichen Praxistests haben autonome Fahrzeuge im Lager oder Flugobjekte bei der Warenzustel-lung ihre Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt –, sondern vor al-lem wegen einer Reihe rechtlicher Fragen, die noch offen sind.

Rascher WandelIm Bereich Gesellschaft & Wirt-schaft sehen die DHL-Zukunfts-forscher bei den Themen Ver-einfachung, Nachhaltigkeit, Omni-Channel-Logistik und On demand-Delivery die derzeit größ-te Relevanz.

Allerdings müsse man, so die Autoren der Untersuchung, beden-ken, dass die aufgeführten Trends sowie die prognostizierten Zeit-horizonte nicht in Stein gemeißelt sind. Denn Trends ändern sich mit-unter rasch. So wird man einige Themen aus dem letzten Report, darunter etwa Crypto-Payment und Crypto-Currencies, in der aktuellen Ausgabe nicht mehr finden, da ihre Einführung in der Logistik inner-halb der nächsten Dekade als eher unwahrscheinlich gesehen wird.

Auf der anderen Seite gibt es auch einige Neuheiten wie „Losgrö-ße 1“. Zwar rangiert dieser Punkt nicht unter jenen, mit deren Ein-führung kurzfristig zu rechnen ist, die hohe Relevanz und die Wichtig-keit, sich bereits jetzt damit zu be-schäftigen, liegt in erster Linie bei den tiefgreifenden Auswirkungen, die eine hochpersonalsierte und dezentrale Produktion auf die Lie-ferketten hätte.

Blick in die Zukunft Die dritte Auflage des DHL Trend Radars erläutert, welche Themen derzeit den größten Einfluss auf die Entwicklung der Logistik haben.

Digitale Welten Für Kommissio-nierungsarbeiten wurden Datenbril-len bereits erfolg-reich getestet. Die Einsatzmöglich-keiten von Aug-mented Reality-Anwendungen sind damit aber noch längst nicht ausgeschöpft.

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DB schenker

Ausbau in Österreich

KUFSTEIN/WIEN. Vor Kurzem erfolgte der offizi-elle Startschuss für das neue Logistik-Zentrum in Tirol. Josef Schneider, Geschäftsstellenleiter von DB Schenker in Kufstein, setzte gemeinsam mit den Bauherren der LAK Immobilien GmbH, dem Architekten Dr. Shebl und dem Bürgermeister von Langkampfen, Andreas Ehrenstrasser, den feierli-chen Spatenstich für das neue Logistikzentrum in Langkampfen im Bezirk Kufstein.

Das integrierte Terminal, das sich der Logis-tikkonzern gut 11 Mio. € kosten lässt, wird eine 10.000 m2 große Logistikfläche sowie ein 350 m2 großes Bürogebäude umfassen und in der An-fangsphase 20 neue Arbeitsplätze bieten.

Neben modernsten IT-Lösungen und aktuel-len Sicherheitsstandards ist das gesamte Lager zwischen 8 und 25 Grad temperaturgeführt. Da-mit können auch temperatursensible Artikel wie Pharma-Produkte problemlos gelagert und hohe Lageranforderungen erfüllt werden. Schon im Dezember dieses Jahres soll der Betrieb am neuen Standort aufgenommen werden.

Langkampfen ist heuer bereits das zweite Groß-projekt von DB Schenker in Österreich. Vor etwas mehr als einem Monat starteten die Arbeiten für das 70.000 m2 große Cargo Center Graz, in das der Logistikkonzern insgesamt 25 Mio. € investiert. (red)

neuer auftrag für IngenIa

Erfolg in der Türkei

LINZ. Seit 2001 ist die Ingenia GmbH, Spezialist für Materiallogistik mit automatisierten Produkti-onsabläufen für Verzinkungsanlagen, in der Türkei aktiv und hat seither fünf Anlagen geplant und realisiert bzw. wesentliche Komponenten dafür geliefert.

Vor Kurzem konnte man sich einen weiteren Auftrag sichern. Er kam vom türkischen Bauträger Tugcular, der für Mizrak Metal, eine der größten Verzinkereien des Landes, derzeit ein neues Werk errichtet. Die Fertigstellung der Anlage ist für Oktober vorgesehen, im November soll sie bereits den Betrieb aufnehmen.

„Zu Beginn werden bei Mizrak Metal rund 40.000 Tonnen Stückgut und Kleinteile pro Jahr verzinkt, in fünf Jahren sollen es dann 80.000 sein“, erläutert Philipp Roth, Sales-Director von Ingenia.

Der OÖ Maschinenbauer liefert die Steuerungs-software für die teilautomatisierten Arbeitspro-zesse sowie die Hochleistungskomponenten der Krantechnik. Dazu zählen unter anderem ein patentiertes Lastaufnahmesystem (Bild) sowie eine Ringbahn mit speziellen, kurvengängigen Fahrwerken. Dies ermöglicht einen schnelleren An- und Abtransport der zu bearbeitenden Teile zum und vom Zinkofen. (red)

Wer Trends frühzeitig erkennt, gewinnt einen wichtigen Vorsprung.“

Automatisierung entlang der Supply Chain: Autonome Flurförderfahrzeuge gehören zu den derzeit wichtigsten Technik-Trends in der Logistik.

Markus kückelhaus Vice President Innovation und Trend Research, DHL

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••• Von Britta Biron

WELS. „Einer der wichtigsten Trei-ber für unser Unternehmen ist der Onlinehandel“, erklärt Georg Kirch-mayr, Präsident der TGW Logistics Group. „Wir haben uns intensiv mit dem Thema eCommerce auseinan-dergesetzt, Studien durchgeführt und arbeiten mit Universitäten zusammen. Daher kennen wir das Geschäft und die Markttrends und können mit präziser Planung und intensiver Zusammenarbeit mit unseren Kunden die ideale Lösung gestalten.“

Dieser Ansicht ist auch der On-line-Gigant Zalando und hat sich für TGW als Generalunternehmer für den Bau des neuen Logistikzen-trums in Lahr entschieden, von wo aus die Märkte in Süddeutschland, Frankreich und der Schweiz ver-sorgt werden.

Die Grundsteinlegung für den 130.000 m² großen Komplex, der über eine mehr als neun Kilome-ter lange Fördertechnik mit Stin-gray-Shuttles von TGW, eine TGW Commander-Steuerung und ein intelligentes Energiemanagement-System verfügen wird, erfolgte im Februar, der Testbetrieb soll bereits im Herbst aufgenommen werden. Nach Fertigstellung wird TGW auch für den Service der Anlage zuständig sein.

Auftrag aus Belgien Auch die belgische TVH Corporati-on, nach eigenen Angaben weltweit größter One-Stop-Shop für Stap-ler und Flurförderfahrzeuge, setzt bei der Realisierung seines neuen automatisierten Distributionszen-trums für Auftragskommissionie-rung, -verpackung und -versand auf das Know-how des OÖ Intralo-

gistik-Experten. Das Stingray Shut-tle-System wird 13 Gassen und 50 Ebenen umfassen. TVH wird in dem 25 m hohen Shuttle-Block mehr als 400.000 Behälter lagern können. Diese „Kommissionier-maschine“ wird die Lagerbehälter zu den Ware-zu-Person-Kommissi-

onierplätzen bringen. Ein Netz aus TGW KingDrive-Förderern wird al-le Lager- und Betriebsbereiche mit-einander verbinden. TGW Natrix-Sorter sind ebenfalls Bestandteil dieses Fördernetzwerks. Das neue Distributionszentrum wird 2019 in Betrieb gehen.

„online ist ein großer treiber“Die Nachfrage nach effizienten Warenwirtschaftssystemen im B2B- sowie B2C-Bereich beschert dem österreichischen Intralogistik-Experten TGW volle Auftragsbücher.

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lagermax ag

Weiterhin auf WachstumskursSALZBURG. Das Geschäftsjahr 2015 hat die Lagermax-Gruppe mit einem Umsatz von 415 Mio. € abgeschlossen. Die Investitionen wurden auf 29 Mio. € nahezu ver-doppelt und flossen, neben Stand-orterweiterungen wie dem neuen Logistikterminal im kroatischen Luka bei Zagreb, vor allem in die Erweiterung des modernen ökolo-gischen Fuhrparks.

Für heuer rechnet man mit einer Fortführung des Aufwärtstrends. Wie bereits im Vorjahr, will man auch heuer kräftig investieren – in Summe sind dafür wieder rund 29 Mio. € vorgesehen.

Der Schwerpunkt wird in ers-ter Linie in der Optimierung der IT-gestützten Prozesse und dem Ausbau des internationalen Netz-werks liegen. (red)

Stingray-Shuttles werden in beiden neuen Projekten zum Einsatz kommen.

ERFOLGREICHE B2B�KOMMUNIKATION LEBT VOM BLICK DAHINTERNorbert Schrangl Geschäftsführender Gesellschafter

Wissen, Begeisterung und Komplettservice sind für uns die Basis herausragender B2B-Kommunikation. Um alles über Ihre Marke zu erfahren, gehen wir tief rein: in Ihre Produktion, in Ihre Reinräume und Labore oder auf Ihre Teststrecke und in Ihren Windkanal. So wird Komplexes einfach. So wird ein Versprechen für die Zielgruppe relevant. So wird B2B-Kommunikation überraschend und aufmerksamkeitsstark. Das alles macht uns zu dem, was wir für unsere Kunden sind: Die treibende Kra der B2B-Kommunikation.

SPS MARKETING GmbH | B 2 Businessclass | Linz, Stuttgart | [email protected] | www.sps-marketing.com | www.e3network.com

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Lewe, Leiter des Energiebereichs in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney.

Besonders betroffen von der schwierigen Marktlage sind, so die Analyse, Unternehmen mit älteren Ölfeldern, vor allem jene in der Nordsee, denn Exploration und Förderung sind hier überdurch-schnittlich teuer.

Problemfall NordseeVon den 50 größten Ölfeldern in dieser Region, die für die Stu-die untersucht wurden, kann nur knapp ein Viertel des Öls auch bei einem Ölpreis von unter 30 USD pro Barrel kostendeckend gefördert werden, in mehr als der Hälfte der Ölfelder liegt der Break-even unter 45 USD pro Barrel.

Als einen Hauptfaktor dafür, dass in der Nordsee die Vorausset-zungen, unter den aktuellen Bedin-gungen wirtschaftlich zu arbeiten, schlecht sind, identifiziert die A.T. Kearny-Untersuchung die kompli-zierten Infrastrukturen. So umfasst die Brea Area 30 Plattformen mit insgesamt elf Förderunternehmen.

Zudem sind in der Nordsee auch zahlreiche kleinere, unabhängige Unternehmen aktiv, die in Hoch-preis-Zeiten auf Fremdfinanzierung gesetzt haben und die sich jetzt mit

••• Von Britta Biron

MÜNCHEN. Niedrige Öl- und Gas-preise mögen für die Verbraucher ein Vorteil sein, für die Staatshaus-halte der Förderländer und natür-lich auch die Unternehmen des Öl- und Gassektors stellen sie ein gewaltiges Problem dar.

„Die Oilfield Service-Industrie hat 2015 einen tiefen Abschwung erlebt – und dieser Abschwung ist noch nicht vorbei. Wir stellen uns auch für 2016 auf ein schwieriges Geschäftsjahr ein“, umreißt etwa SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann die aktuelle Lage. Dabei zählt das österreichische Unter-nehmen noch zu jenen, die allen Hindernissen zum Trotz im Vorjahr ein positives operatives Ergebnis einfahren konnten.

Die Internationale Energie Agen-tur (IEA) geht für heuer von einem weiteren Anstieg des weltweiten Ölbedarfs aus. Allerdings werden die Ausgaben für Exploration und Produktion in den Nicht-OPEC-Staaten um 20% und die Förder-mengen auf 57 Mio. Barrel pro Tag sinken. Unklar sei zudem, wie lan-ge die OPEC an ihrem Kurs festhal-ten könne, die Produktion auf über 30 Mio. Barrel pro Tag zu halten.

Keine Besserung in SichtMit einer raschen Erholung rech-net daher kaum jemand. „Die Frage ist nicht, wie tief der Ölpreis noch fällt, sondern wie lange er noch auf dem niedrigen Niveau verharrt“, bringt es einer der von A.T. Kearney für eine aktuelle Analyse befragten Manager auf den Punkt.

„In diesem Jahr trennt sich die Spreu vom Weizen: Wenigen finanz-starken Unternehmen steht eine große Zahl potenzieller Kaufkandi-daten gegenüber, denen durch den niedrigen Ölpreis und hohe Schul-den die Puste ausgeht“, so Tobias

wachsenden Liquiditätsengpässen und infolge schlechter Finanzkenn-zahlen ausfallender Kreditzusagen konfrontiert sehen.

Durch die enge Verflechtung würde der Ausfall eines solchen Unternehmens einen Dominoeffekt auslösen und sich auch nachteilig auf die anderen Betriebe auswir-ken – etwa weil die Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur dann von weniger Beteiligten getragen werden müssten.

Neue Strategien notwendig„Eine weitere Abwärtsspirale bei den Unternehmen, die in der Nord-see fördern, lässt sich nur vermei-den, wenn sie ihre Kostenstruktur durch weitere Einsparungen, mehr Kooperation und Standardisierung weiter nachhaltig verbessern“, so Lewe.

Er empfiehlt neben einer in-tensiveren Zusammenarbeit zwi-schen Betreibern und Zulieferern auch die gemeinsame Nutzung nicht-kompetitiver Ressourcen wie Logistik und Transport. „Hier kann der Öl- und Gassektor viel von an-deren Branchen wie der Automo-bilindustrie lernen – etwa Standar-disierung, modulares Design oder Produktion just in time.“

Auch weltweit sieht die aktuelle M&A-Studie von A.T. Kearney die Branche vor einer Ära grundsätz-licher Marktbereinigung.

Erst vor Kurzem hatten zwei US-amerikanische Ölförderun-ternehmen, Goodrich Petroleum und Energy XXI, wegen hoher Ver-schuldung Gläubigerschutz bezie-hungsweise Insolvenz angemeldet. Dies mache deutlich, dass auch die zum Teil aggressiven Kosten-senkungsmaßnahmen der vergan-genen Zeit nicht den erwünschten Effekt hatten und nun vielmehr ein grundsätzlicher Strategiewechsel gefragt sei.

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große Marktbereinigung Den Kampf gegen niedrigen Ölpreis und hohe Verschuldung werden etliche Player der Öl- und Gasindustrie heuer verlieren.

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neuheit von ABB

Energiekosten reduzieren

ESSEN. Zu den vielen Neuheiten, die ABB auf der heute zu Ende gehenden Hannover Messe präsentiert, zählt Ekip SmartVision, eine neue, cloud basierte Plattform, mit deren Hilfe Indus-triebetriebe ihre Energiekosten um bis zu 30% reduzieren können.

„ABB bietet als erstes Unternehmen eine cloud-basierte Verbindung zu den Leistungsschaltern einer Anlage an und unterstützt damit hoch entwickelte Überwachungsfunktionen und ein fortgeschrittenes Energiemanagement. Dies ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung unserer Inno-vationsstrategie, das Internet of Things, Services and People in die Geräte, Technologien und Pro-zesse zu integrieren, auf die Unternehmen täglich zugreifen. Im Einklang mit unser Next Level-Strategie nutzen wir unser profundes Know-how in der Energietechnik, um Kunden zu helfen, die Effizienz ihrer elektrischen Systeme beträchtlich zu steigern“, sagte Tarak Mehta, Leiter der Divisi-on Elektrifizierungsprodukte von ABB.

Ekip SmartVision kann von jedem Standort aus per Smartphone, Tablet oder PC verwendet werden, eignet sich auch für kleine und mittlere Betriebe oder Geschäftsgebäude und wird noch heuer auf den Markt kommen. (red)

Pv-grossAnlAgen liegen iM trend

Servicegeschäft wächst

MÜNCHEN. Weltweit boomt die Photovoltaik (PV), und laut dem Marktforschungsunternehmen IHS wird der Zubau heuer bei über 65 GW auf insge-samt mehr als 300 GW liegen, ein Drittel davon in Europa. Wachstumstreiber sind vor allem Groß-kraftwerke im Leistungsbereich von 60 MW.

Mit der steigenden Zahl dieser PV Power Plants wächst auch der Bedarf an Dienstleistungen im Bereich Service, Reparatur und Wartung, ein The-ma, zu dem – neben Finanzierung und Betriebs-führung – auf der diesjährigen Intersolar Europe und der zeitgleich stattfindenden Intersolar Eu-rope Conference zahlreiche Workshops und Fach-referate auf dem Programm stehen.

Etwa wie sich die Rentabilität von PV-Kraft-werken durch zentralisierte Betriebsführung und Wartung möglichst effektiv optimieren lässt oder welche Rolle moderne Überwachung und Daten-analyse bei der kosteneffizienten Fehlersuche spielen können.

Auch die Automatisierung gewinnt bei Betrieb und Wartung großer PV-Anlagen an Bedeutung; ein Vortrag behandelt etwa Inspektionen mittels Drohnen, ein weiterer behandelt die Frage, welche Zeit- und Kostenvorteile der Einsatz von Reini-gungsrobotern bringen kann. (red)

In diesem Jahr wird sich die Spreu vom Weizen trennen.“

Vor allem für Unternehmen, die in der Nordsee Öl fördern, ist die Lage kritisch. Denn hier sind die Kosten hoch und viele kleine, finanzschwache Player aktiv.

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SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann.

teure regionBesonders Unternehmen, die in der Nordsee fördern, leiden unter den nied-rigen Ölpreisen. Denn nur in knapp einem Viertel der Ölfelder in dieser Region rechnet sich eine Förde-rung bei einem Preis von unter 30 USD pro Barrel. Bei gut der Hälfte der Ölfelder liegt der Break-even unter 45 USD pro Barrel

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tobias lewe Leiter des Energiebereichs in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney

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Ein Schritt, vor dem viele Unter-nehmen aber noch zurückschre-cken, oder wie es einer der be-fragten Manager formuliert: „Was wir glaubten zu wissen, gilt nicht länger. In dieser Situation tendie-re ich dazu, nichts zu machen, an-statt eine dumme Entscheidung zu fällen.“

„Von vielen schwachen und nicht wettbewerbsfähigen Betreibern wird das kommende Jahr schwie-rige Entscheidungen und eine große Portion Überlebenswillen abfordern“, prognostiziert Lewe. „Kreative Strategen haben dagegen gute Chancen, ihr Unternehmen in einem umfassenden Transforma-tionsprozess erfolgreich für die Zukunft auszurichten.“

Selektive Merger im TrendFusionen und Übernahmen eröff-neten innovationsfreudigen und finanziell gut aufgestellten Anbie-tern auch in diesen turbulenten Zeiten interessante Optionen.

„Viele Firmen können von der Marktsituation profitieren, zusätz-liche Reserven und ihre Produktion ausbauen“, sagt Richard Forrest, der die Beratungssparte Energie und Prozessindustrie bei A.T. Kear-ney global verantwortet. Er rechnet vor allem mit selektive Akquisiti-onen. Eines der jüngsten Beispiele dafür ist die Übernahme von 68% am US Oilfield Service-Unterneh-men Downhole Technology LLC durch SBO.

„Damit erweitern wir unser Port-folio im attraktiven Produktbereich Well Completion, stellen SBO brei-ter auf, erweitern unser Know-how sowie unsere Kundenbasis und schaffen einen Mehrwert für unser Unternehmen und unsere Aktio-näre“, erläutert der SBO-Chef die Gründe für die Investition in Höhe von rund 103 Mio. €.

frischer Wind Bei e.on

Neues Offshore-KraftwerkESSEN. Der deutsche Energie-Riese E.On wird in der Ostsee einen Offshore-Windpark er-richten. Mit 50% ist an diesem 1,2 Mrd. €-Projekt auch der norwegische Öl- und Gaskon-zern Statoil beteiligt.

Der Windpark Arkona wird über eine Leistung von 385 Megawatt (MW) verfügen und kann rechnerisch 400.000 Haushalte mit Erneuerbarer Energie versorgen.

Installiert werden 60 Tur-binen der Sechs-Megawatt-Klasse von Siemens. Gegrün-det werden die Anlagen auf Monopfahl-Fundamenten in Wassertiefen von 23 bis 37 Me-tern. Mit den Bauarbeiten soll im nächsten Jahr begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2019 vorgesehen. (red)

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Mehr Platz für SolarkraftwerkeWIEN. An der TU Wien wurde eine neuartige schwimmende Plattform entwickelt, die den Bau von Solaranlagen auf dem Meer ermöglicht. Um die Wellenbewegungen, die vor allem großen Anlagen gefähr-lich werden, auszugleichen, basiert Heliofloat auf offenen Schwimmkörpern.

Auch für Entsalzungsanla-gen oder Biomassegewinnung aus Salzwasser könnten nach Meinung der TU-Forscher die Heliofloat-Plattformen genutzt werden.

„In heißen Ländern könnte man Seen durch Heliofloat-Plattformen vor dem Austro-cken schützen“, nennt Roland Eisl, Absolvent der TU Wien und Geschäftsführer des Spin-offs Heliofloat GmbH, eine wei-tere Einsatzmöglichkeit.

Ein Prototyp wird derzeit auf der Hannover Messe präsentiert. Gespräche mit Interessenten und einschlägi-gen Behörden laufen bereits, weitere Kooperationspartner und Investoren werden noch gesucht. (red)

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Neuer Speicher für SonnenenergieELIZEE. Die SolarMax-Gruppe wird auf der Intersolar Europe in München vom 22. bis 24. Juni erstmals ihre neue Spei-cherlösung MaxStorage TP-S vorstellen.

Die neue Systemlösung ist modular aufgebaut und vereint in einem Gehäuse einen Lithi-um-Ionen-Batteriespeicher, ein Batteriemanagementsystem, einen Wechselrichter der Solar-Max TP-Serie und den neuen Energiemanager MaxWeb XPN.

Das Einstiegsmodell für Ein-familienhäuser wird Ende des Jahres auf den Markt kommen, eine Erweiterung für größere Leistungsbereiche ist aller-dings schon geplant. (red)

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••• Von Britta Biron

ANSFELDEN. Nach einer deut-lichen Umsatzsteigerung 2014 konnte die Erema auch das abge-laufene Wirtschaftsjahr 2015 mit einem neuen Rekordergebnis von 122 Mio. € abschließen. Der Umsatz der Gruppe inklusive der Schwes-terunternehmen 3S und Pure Loop erreichte 132 Mio. €.

„Dieses Ergebnis zeigt uns, dass wir mit unserer Technologie auf dem richtigen Weg sind. Recycler sehen sich verstärkt als Rohware­produzenten und können mit auf die verschiedenen Endanwendun-gen abgestimmten Rezyklaten punkten“, erklärt Manfred Hackl, CEO von Erema.

Haupttreiber des Recycling-Trends im Kunststoffsektor seien einerseits wirtschaftspolitische Maßnahmen wie etwa die Anhe-bung von verpflichtenden Recy-clingquoten sowie der Umstand, dass immer mehr Unternehmen (auch auf Druck der Konsumenten) verstärkt auf Nachhaltigkeit set-zen.

Neues MaschinenkonzeptDamit Rezyklate 1:1 als Ersatz zu Neuware eingesetzt werden kön-nen, sind vor allem zwei Faktoren entscheidend: Zum einen muss ausreichend Recycling-Rohware verfügbar sein, und zum ande-ren muss diese wirtschaftlich zu Regranulaten mit maßgeschneider-ten Eigenschaftsprofilen und defi-nierter Qualität verarbeitet werden können.

Dickwandiges Mahlgut erfüllt beide Voraussetzungen. Es ist in ausreichenden Mengen und vor allem auch sortenrein verfügbar.

Damit Regranulat aus Mahlgut aber problem-los weiterver-arbeitet werden kann und die funktionellen Eigenschaf-ten der dar-

aus hergestellten Endprodukte gewährleistet sind, ist ein spezifi-scher Recyclingprozess notwendig, dem marktübliche Systeme bisher nicht vollständig gerecht werden konnten.

In dieser attraktiven Marktlücke will sich Erema mit seiner jüngsten Innovation positionieren.

Das Anlagensystem Interema RegrindPro, das im Vorjahr auf den Markt gebracht wurde, ist ein echter Allrounder. Es ist auf die Verarbeitung aller Arten von dick-wandigem Mahlgut-Material mit unterschiedlichsten Schüttdich-ten, Schmelzpunkten und Feuch-tigkeitsgehalten sowie stark vari-ierenden Verschmutzungen und Fremdstoffanteilen abgestimmt und kann auf allen Interema-Anla-gen eingesetzt werden.

Weitere InnovationenAusgeschöpft sind die Recycling-möglichkeiten damit noch lange nicht. „Wie wir die Entwicklun-gen weiter vorantreiben möchten, werden wir auf der diesjährigen K 2016 aufzeigen. Im Vordergrund stehen Industrie 4.0 und die damit einhergehenden Chancen für Pro-duzenten einerseits, den Recycling-prozess einfach in die Produktion zu integrieren, und für Recycler andererseits, noch effizienter zu produzieren“, so Hackl zu den wei-teren Plänen. (red)

BLOMBERG/GRAZ. Ende März hat sich die Phoenix Contact Innovati-on Ventures GmbH an der Eologix Sensor Technology GmbH beteiligt. Das Investment in sechsstelliger Höhe soll der schnelleren Expansi-on des Unternehmens dienen.

Eologix Sensor Technology wur-de 2013 gegründet und hat ein neu-artiges Sensorsystemen zur Detek-tion von Eis auf Oberflächen, ins-besondere bei Windkraftanlagen, entwickelt.

Es besteht aus flexiblen, draht-losen Sensoren, die auf die Rotor-blätter aufgeklebt werden und nicht nur das Vorhandensein von Eis erkennen, sondern auch Daten über die Stärke und den Zustand der Eisschicht.

Die erfassten Messdaten werden per Funk an die Steuerung übertra-

gen, von wo aus dann unmittelbar und rasch Maßnahmen zur Entei-sung eingeleitet werden können. Das minimiert die Stillstandszeiten der Windräder und sorgt für mehr Effizienz im Anlagenbetrieb.

Durch die kabellose Montage ist eine einfache Nachrüstung beste-hender Anlagen – etwa im Zuge von Servicearbeiten –leicht möglich.

Rasches Wachstum geplantEin Reihe von Kunden und Projek-ten konnte das Start-up bereits für sich gewinnen, die drei Gründer – Michael Moser, Thomas Schlegl und Hubert Zangl – sehen für die von ihnen entwickelt Technik aber noch deutlich mehr Potenzial, das sie rasch heben wollen.

Gemeinsam mit Phoenix Contact sollen jetzt nächste strategische

Schritte gesetzt werden. Neben dem Investment bietet auch das Vertriebsnetzwerk der Phoenix Contact-Gruppe eine operative Un-terstützung bei der Erschließung des Markts. (red)

Die Eologix-Gründer Michael Moser, Thomas Schlegl und Hubert Zangl (v.l.)

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recyclingware liegt im trendDer Trend zu geschlossenen Wertstoffkreisläufen in der Kunststoffindustrie beschert dem OÖ Recyclinganlagen-bauer Erema gut gefüllte Auftragsbücher.

eisfreie WindräderPhoenix Contact unterstützt die Weiterentwicklung der Eisdetektor-Technik des jungen Grazer Start-ups Eologix.

SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann.

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4 Mio. Euro für mehr KapazitätenWIEN. Constantia Flexibles investiert vier Mio. € in die Modernisierung seines Werks im deutschen Weiden, dem zweitgrößten Produktions­standort des Verpackungs­konzerns.

Noch in diesem Jahr wird die 2014 installierte Duplex­kaschiermaschine zu einer Triplexanlage ausgebaut, mit der 3­Schicht Laminate in nur einem Arbeitsgang besonders effizient und kostengünstig hergestellt werden kön­nen. Weiters wird eine neue 10­Farben­Tiefdruckmaschine angeschafft, die im zweiten Quartal 2017 in Betrieb gehen wird. (red)

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Neuer Big Player in DruckbrancheNEUDÖRFL. Die österreichi­sche Let’s Print Holding AG und die britische Walstead Group formieren sich zum größten unabhängigen Druck­unternehmen Europas.

„Die Konsolidierung des Druckmarkts in Europa geht weiter und erfordert größere Einheiten, die flächendeckend große Volumina bei höchster Druckqualität bereitstellen können“, erläutert Anton Schubaschitz, Aufsichtsrats­vorsitzender der Let´s Print Holding AG, den Grund für den Zusammenschluss.

Das neue Unternehmen wird über elf Produktionsstandorte und rund 2.000 Mitarbeiter ver fügen. (red)

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Neuer Mann auf dem Chefsessel

GUMPOLDSKIRCHEN. Vor Kur­zem hat Matthias L. Kuhn die Leitung der österreichischen Niederlassung des deutschen Industriegas­Spezialisten Messer übernommen.

Kuhn verfügt über eine fast 30jährige Erfahrung in dieser Branche – zuletzt war er bei Air Products als Geschäftsfüh­rer für den Bereich Merchant Gases in Deutschland, Benelux, Frankreich und der Schweiz verantwortlich.

Der neue Messer Austria­Geschäftsführer möchte den erfolgreichen Weg der Vergan­genheit konsequent weiterge­hen und zudem verstärkt auf Neuentwicklungen, etwa im Bereich der Spezialgase – fo­kussieren. (red)

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••• Von Britta Biron

WIEN. Das IV­Konjunkturbarome­ter erholt sich weiter und klettert von +22 Punkten auf +26 Punkte. Dieser Wert liegt zwar oberhalb der Ergebnisse während des gesamten Vorjahres und knüpft wieder an den Wert aus demselben Quartal des Jahres 2014 an, doch fällt er nach wie vor deutlich hinter das Niveau der letzten kräftigen Auf­schwungsphase der Jahre 2010 und 2011 zurück.

Getragen wird der Anstieg aus­schließlich von den deutlich hö­heren Erwartungen (+15 nach ­2 Punkten) der Unternehmen für die nächsten Monate, denn die aktuel­

le Geschäftslage wird als eindeutig schwächer als noch Ende 2015 ein­geschätzt (+36 nach +46 Punkten).

Schwache Weltwirtschaft„Die Abkühlung des globalen kon­junkturellen Umfelds schon seit dem Sommer des Vorjahres wirkte neben dem bundeseigenen Gegen­wind noch zusätzlich hemmend auf die Auftriebskräfte in Österreich. Im Ergebnis berichtet die absolu­te Mehrheit der Respondenten von einem lediglich befriedigenden Ge­schäftsgang, nachdem ihr Anteil gegenüber dem letzten Erhebungs­termin um neun Prozentpunkte zugenommen hat“, so der Gene­ralsekretär der Industriellenverei­

nigung (IV), Christoph Neumayer. „Im Blick nach vorn keimt ein Hauch von Frühjahrsoptimismus auf, der jedoch mit harten Fakten erst noch zu unterlegen sein wird.“

Aufträge werden knappEin Blick auf die Gesamtauftrags­stände lässt allerdings keinen bal­digen Aufschwung erwarten.

Der Großteil der insgesamt 413 befragten Unternehmen beurteilt ihre Auftragsbestände noch als „gut“ bzw. „saisonüblich“ und da­mit zumindest als ausreichend, um die Produktionskapazitäten weit­gehend auszulasten; über explizie­ten Auftragsmangel klagt nur jedes sechzehnte Unternehmen.

Insgesamt sinkt dieser Teilindex aber wie in den beiden Vorquar­talen weiter (um immerhin drei Punkte auf 38) und entfernt sich damit weiter von einem für eine normale Aufschwungsphase typi­schen Niveau.

20% planen NeueinstellungenAufgrund der schwächeren Auf­tragslage planen die Unternehmen ihre Produktion für die nächsten Monate weiterhin vorsichtig. Der saisonbereinigte Wert der Produk­tionstätigkeit auf Sicht des Quar­tals verharrt unverändert bei +12 Punkten.

Unverändert herausfordernd ist die Situation bei den Verkaufsprei­sen; hier schlagen sich die inter­national vorhandenen Überkapa­zitäten in einem hohen Preisdruck nieder, der zu nach wie vor fallen­den Verkaufspreisen für industriell erzeugte Güter führt.

Trotz der durchwachsenen wirt­schaftlichen Aussichten wollen 20% der heimischen Unternehmen personell aufstocken. Den Haupt­grund sehen die IV­Ökonomen da­rin, dass die Sorge der Betriebe vor einer weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels und damit die Bereitschaft, Rekrutierungsaktivi­täten vorzuziehen, steigt.

zwischen hoffen und bangenZwar hat sich seit Ende 2015 die Stimmung in der heimischen Industrie gebessert, über dem Berg sieht man sich allerdings noch lange nicht.

LEOBEN/CHONGQING. „Chongqing ist ein wesentlicher Baustein für unsere Zukunft – sowohl im Hin­blick auf Technologie und Positi­onierung als auch für das weitere profitable Wachstum. Wir können dem Markt neue High­End­Verbin­dungs­ und Advanced Packaging­ Lösungen anbieten und uns im sich rapide verändernden Umfeld der Elektronikindustrie mit innovati­ven Technologien wie etwa IC Sub­strates und Wafer Level Packages für funktionale Module und Inter­net der Dinge völlig neu und um­fassend positionieren“, so Andreas Gerstenmayer, Vorstandsvorsitzen­der AT&S. Mittelfristig erwartet er dadurch eine Umsatzsteigerung auf rund eine Mrd. €.

Insgesamt 480 Mio. € wird der Hightech­Konzern in die neue Pro­

duktionsstätte investieren. Die Serienproduktion von IC­Subs­traten, Verbindungsplattformen zwischen Mikrochips und Leiter­

platten im Werk 1, die für Mikro­prozessoren im Computing­Bereich eingesetzt werden, ist bereits ange­laufen und wird zum Jahresende

noch um eine zweite Produktions­linie ergänzt.

Die Komplexität der Technolo­gie und der Rahmenbedingungen skizziert Chen Jian Phua, CEO der Business Unit Mobile Devices & Substrates und für den Aufbau der chinesischen AT&S­Standorte ver­antwortlich: „Die neue IC­Substra­te­Technologie ist mit keiner bisher bei uns eingesetzten Technologie vergleichbar; sie erforderte daher neue, extrem komplexe Produkti­onsverfahren in 100 Prozent Rein­raumumgebung, neue Materialien und auch ein neues Team. Dazu haben wir auch mehr als 670.000 Trainingsstunden für die derzeit rund 1.700 Mitarbeiter investiert.“

Darüber hinaus wird der Stand­ort Chongqing um ein zweites Werk für die neueste Generation der High­End­Leiterplatten erweitert – den substratähnlichen Leiter­platten, um Advanced Packaging­ Lösungen auf Wafer Level­Basis anbieten zu können. Dieses Werk II wird in der zweiten Jahreshälfte 2016 mit der ersten Produktions­linie und mit einer zweiten Pro­duktionslinie im nächsten Jahr starten. (red)

next level aus chinaAT&S erwartet sich von seinem neuen Hightech-Werk in Chongqing Ausbau der Technologieführerschaft und kräftiges Umsatzplus.

AT&S-VorstandsvorsitzenderAndreas Gerstenmayer bei der Eröffnungsfeier.

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Die Entwick-lung der Ge-samtauftrags-bestände lässt derzeit noch keine Aussicht auf eine Wende zum Besseren erkennen.“christoph neumayer IV-Generalsekretär

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medianet.at

WIEN. Noch dominieren in der Fertigung traditionelle Methoden, doch der noch kleine Anteil des Additive Manufacturings wird im Lauf der nächsten Jahre dras-tisch ansteigen. Eine der jüngsten Analysen stammt von der Markt-forschungsfirma „Research and Markets“ und darin wird prognos-tiziert, dass bis zum Jahr 2022 das Marktvolumen (erfasst wurden Drucker, Materialien, Dienstleis-tungen und Software) von derzeit knapp 4,4 Mrd. € auf 26,9 Mrd. € steigen wird.

Das entspricht einem durch-schnittlichem jährlichen Plus von 28,5% jährlich. Hauptfaktoren für den kommenden Boom sind in ers-ter Linie die sinkenden Preise und der rasche technische Fortschritt. Dies alles mache additive Ferti-gung für immer mehr Anwendun-gen interessant.

Zahlreiche ExpertenreferateSo plant die Deutsche Bahn die Produktion von Ersatzteilen für Züge und Lokomotiven mittels 3D-Druck und hat mit einigen An-bietern in diesem Segment die Ar-beitsgruppe „Mobility goes Additi-ve“ gegründet. Einen Schritt weiter ist da schon der Flugzeughersteller Airbus: Mit der Serienproduktion doppelwandiger Benzinrohre aus Titan hat die Airbus-Tochter Pre-mium Aerotech bereits begonnen, Mitte des Jahres sollen Bauteile aus Edelstahl, und ab 2017 auch aus Aluminium hergestellt werden.

Der deutsche Technologie-Kon-zern Siemens hat vor Kurzem 21.4 Mio. € in eine Metall-3D-Druck-

Fabrik in Schweden investiert, und Forscher am Siemens Technology Campus in Princeton haben kürz-lich ihre jüngste Innovation vor-gestellt: „SiSpis“ ist ein mobiler, spinnenähnlicher 3D-Druck-Robo-ter. Die sind zwar noch Zukunfts-musik, aber es vergeht kaum eine Woche, in der nicht neue Materia-lien oder Verfahren für die Additive Fertigung auf den Markt kommen; entsprechend schwierig wird es, hier den Überblick zu behalten.

Als Fachveranstaltung zum The-ma 3D-Druck hat sich in Österreich das von Succus Wirtschaftsforen organisierte Austrian 3D Printing Forum bereits etabliert; heuer findet es am 10. Mai im Congress Center Messe Wien statt.

Auf dem Programm stehen Fach-referate von in- und ausländischen Experten aus dem Anwender- und Herstellerbereich zu den unter-schiedlichsten Anwendungen in Industrie, Medizin, Raumfahrt oder Design. Zudem bietet die Veran-staltung auch wieder interessante Network möglichkeiten.

Infos für die PraxisWelche Auswirkungen der 3D-Druck auf Produktion und Logistik hat, welche neuen Möglichkeiten sich im Aftersales oder Service bieten, wie die Bauteilkonstruk-tion funktioniert und vieles mehr ist Thema des Praxisseminars am 11. Mai, geleitet von Wissenschaf-tern der TU Wien und Fraunhofer Aus tria research sowie Markus Schrittwieser, Leiter des Rapid Pro-totyping Center, bei der 1zu1 Proto-typen GmbH & Co KG. (red)

Freitag, 29. April 2016 innovation & unternehmen 47

Kooperativ Die bei Siemens Corporate Techno-logy in Princeton entwickelten Spinnenroboter sind vollständig autonome additive Fertigungsan-lagen, die zur Herstellung unterschiedli-cher Strukturen kombiniert werden könnten.

vom herz bis zum WeltallAktuelle Neuheiten rund um die Additive Fertigung liefert am 10. Mai das 3. Austrian 3D-Printing Forum.

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Der große Boom der Additiven Fertigung hat gerade erst begonnen.

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WIEN/PERNITZ. Mit maßge-schneiderten IT-Lösungen – von der Planung über die Umsetzung bis zum Support – ist die im nie-derösterreichischen Pernitz behei-matete Draufsicht GmbH seit 2013 ein fixer Player am Dienstleis-tungsmarkt. Mitte 2015 stand das überregional aktive Unternehmen vor einer wichtigen Investitions-entscheidung: Mit der Anschaf-fung und Implementierung einer neuen Kommunikationslösung wollte der Spezialist seinen stei-genden betrieblichen Bedürfnis-sen Rechnung tragen; gleichzeitig sollten die Weichen für ein wei-teres Wachstum gestellt werden.

Gigaset T440Den Umstieg und die neue Part-nersuche machte man sich nicht leicht. Nach eingehender Recher-che entschieden sich die Nieder-österreicher für die neue – auf IP basierende – Gigaset T440 Tele-fonanlage; ein Kommunikations-system, das für bis zu 100 Geräte ausgelegt ist und 20 Gespräche gleichzeitig erlaubt.

Für Draufsicht seien vor allem das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die umfang-reichen Funktionen wichtig und letztendlich ausschlaggebend gewesen, wie Geschäftsführer Eduard Hadrbolec nachdrücklich betont. „Vor allem die ‚Interac-tive Voice Response‘-Lösung sowie die Möglichkeit, mehrere Warteschlangen für eingehende Anrufe einzurichten, haben uns überzeugt.“

Wahl des Providerpartners war mitentscheidendDie Gigaset T440 ist als IP-Anla-ge mit integriertem 12 Port PoE-Switch aufgebaut; damit kommt der Providerwahl große Bedeutung zu. Da nur zertifizierte Anbieter al-le Funktionen der Anlage wieder-geben können, entschied man sich bei Draufsicht nach eingehender Begutachtung und Einholung un-terschiedlicher Angebote für my Tweak Telekom, ein Unterneh-men, das auf Voice over IP und IP-basierte Dienstleis tungen speziali-siert ist. „Wir hatten früher schon

Im Zuge des Bera-t u n g s g e s p r ä c h s wurde dem nieder-österreichischen I T- S p e z i a l i s t e n auch das Office Sicherheits-System Gigaset elements präsentiert.

Die smarte IT-Lösung erweist s i ch a l s p rak -tisches, sicheres Auge: Über eine App können sich virtuell Zutrittsbe-rechtigte jederzeit und an jedem Ort da-rüber informieren, ob im Office auch wirklich alles in Ordnung ist.

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Starker Kommunikationspartner für aufstrebenden IT-PlayerKooperation, die viel verspricht und alles hält: IT-Unternehmen vertraut auf die Produkt- und Servicekompetenz von Gigaset Communications Austria.

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Klein, aber oho Die kabellosen Sensoren als Wachdienst 2.0.

Eduard Hadrbolec GF Draufsicht GmbH

Eduard Schmidhofer GF Gigaset Comm. Austria GmbH

mit my Tweak zu tun. Und als wir erfahren haben, dass sie zu den zertifizierten SIP-Trunk-Anbietern zählen, war für uns die Entschei-dung klar“, so Hadrbolec.

Durch die Kooperation von Gigaset und my Tweak wur-de die Anschaltung der Anlage opti mal getestet. So konnte und kann der volle Funktionsumfang gewährleis tet werden.

„An myTweak schätzen wir vor allem die unbürokratische Vorge-hensweise und den kompetenten Support“, streicht Hadrbolec heraus. „Wir haben die Anmel-

dung unterschrieben. Kurze Zeit später hatten wir bereits die Zu-gangsdaten. Als es noch Schwie-rigkeiten bei der Konfiguration gab, genügte ein kurzer Anruf, und das Problem war gelöst.“

Vor allem die

‚Interactive Voice

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hender Demonstration bereits ein wichtiger Schlüsselfaktor: „Die-

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Termin/Info/Gewinnspiel:Gigaset lädt zum KMU-Tag!

Am 12. Mai findet in den Räum-lichkeiten der Gigaset Com-munications Austria GmbH ein Informationstag zum Thema „Kommunikationslösungen für KMU“ statt.

Gemeinsam mit dem Partner my Tweak, dem Spezialist für Voice over IP und IP-basierte Dienstleistungen, wird ein breites Leistungsspektrum rund um IP-basierte Kommuni-kationslösungen sowie Sicher-heits-Systeme vorgestellt.

Gewinnspiel: Unter den anwe-senden Gästen wird ein Gigaset elements Office-Sicherheits-System, inkl. Rundum-Sicher-Paket zur direkten Anbindung via my Tweak, verlost.

Anmeldung unter: [email protected] Angemeldeten Gästen wird ei-ne kostenlose Parkmöglichkeit zur Verfügung gestellt.

Termin: 12. MaiZeit: 13 bis 19 UhrOrt: Gigaset Communications Austria GmbH, Business Park Marximum Objekt 2/3.Stock Modecenterstraße 17, A-1110 WienTel: +43 (0)1 74054 301Mail: [email protected]: www.gigaset.com/at

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