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www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 IHK WirtschaftsForum Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main 136. Jahrgang 11.13 FRANKREICH: GUTE NACHBARSCHAFT – STABILE MÄRKTE IM NORDEN – LETTLAND: REIF FÜR DEN EURO EUROPÄISCHE MÄRKTE 14-37 IHK INTERN IHK-Wahl 2014: Interview mit Präsi- dent Prof. Müller 8 STANDORTPOLITIK Löwen Frankfurt: „Sportart mit Tor- garantie“ 42 INNOVATION Onlineshops: Kauf- laune der Kunden fördern 49

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IHK WirtschaftsForumUnternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Mai n 136. Jahrgang 11.13

Frankreich: Gute nachbarschaFt – stabile Märkte iM norden – lettland: reiF Für den euro

EuropäischE MärktE 14-37

ihk intern IHK-Wahl 2014: Interview mit Präsi-dent Prof. Müller 8

standortpolitik Löwen Frankfurt: „Sportart mit Tor- garantie“ 42

innovation Onlineshops: Kauf-laune der Kunden fördern 49

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Finanzierungen

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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Die europäischen Nachbarländer bilden nach wie vor den wich-tigsten Absatzmarkt für hessische Unternehmen. Im ersten Halb-jahr gingen 67 Prozent der hessischen Ausfuhren nach Europa. Die

Exporteure spüren daher die schwere Wirtschaftskrise, die insbesondere den Süden der Gemeinschaft seit Längerem im Griff hat. So lagen die Ausfuhren nach Italien, Spanien, Portugal und Griechenland im Jahr 2012 insgesamt um knapp neun Prozent unter dem Vorjahreswert.

Inzwischen mehren sich die Anzeichen einer – wenn auch moderaten – Erholung. Aufholpotenziale gibt es nach wie vor in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten, wie zum Beispiel in unserem Nachbarland Polen. Diese gilt es weiter zu erschließen, um an dem lokalen Wirtschaftswachstum mit Produkten aus Deutschland partizipieren zu können.

Im Vergleich zu Asien oder Amerika ist Europa mit dem freien Wa-renverkehr im Binnenmarkt, kurzen Wegen zum Kunden und einer grö-ßeren kulturellen Affinität nach wie vor sehr attraktiv. Es gibt vielfältige Chancen. Aber wo dynamisches Wachstum keine Selbstverständlich-keit ist, muss der Blick geschärft werden, um diese auch entdecken und nutzen zu können.

Was boomt in Dänemark und Schweden? Welche Trends gibt es bei den Investitionen im Nachbarland Frankreich? Wie steht das neue EU-Mitglied Kroatien da oder Lettland, das 2014 den Euro einführt? Das Europa-Special des IHK WirtschaftsForums skizziert aktuelle Entwick-lungen, gibt praxisbezogene Hinweise und berichtet von den Erfah-rungen Frankfurter Unternehmen in Europa.

Stefan MesserVizepräsident, IHK Frankfurt

Wichtige Absatzmärkte

„Inzwischen mehren sich die Anzeichen einer – wenn auch

moderaten – Erholung.“

Vorwort

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vorwort 3

03 Wichtige Absatzmärkte Stefan Messer, Vizepräsident, IHK Frankfurt

06 Kurzmeldungen 3

IHK Intern 3

08 Bilanz der Legislaturperiode „Der Standort hat viel Power“

10 IHK-Wahl 2014 „Gehen Sie zur Wahl“

specIal europäIscHe märKte 3

14 Italien Strukturelle Defizite abbauen

16 Samson Die Sprache des Kunden sprechen

18 Rothenberger „Marktführer in Spanien“

22 Frankreich Gute Nachbarschaft

24 Griechenland Auf Wachstumskurs zurückkehren

InHalt 11.13

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InnovatIon und umwelt 3

49 Onlineshops Kauflaune der Kunden fördern

InternatIonal 3

51 Indonesien Stabile Wachstumsraten

recHt und steuern 3

53 GmbH-Geschäftsführer Beitragsnachzahlung vermeiden

55 Vertragsgestaltung Vorbeugen statt prozessieren

IHK-eHrenamt 3

60 Rechtsausschuss Gerichtssprache Englisch

57 Wirtschafts- und Unternehmensberatungen Neues Wissen generieren

67 vorscHau | Impressum 3

26 Griechenland Neues Vertrauen aufbauen

28 Dänemark, Schweden, Norwegen Stabile Märkte im Norden

30 Belgien und Luxemburg Doppelbesteuerung vermeiden

32 Polen Attraktiver Investitionsstandort

36 Lettland Reif für den Euro

standortpolItIK 3

38 Gesundheitsmanagement Achtsamkeit im Berufsalltag

40 Studie Bau- und Immobilienwirtschaft Hohe Leerstände im Bürosegment

42 Löwen Frankfurt „Sportart mit Torgarantie“

44 IHK-Konjunkturumfrage Wirtschaft kommt in Schwung

aus- und weIterbIldung 3

46 Mediengestalter Kreativität ist gefragt

48 IHK-Bildungszentrum

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Standortpolitik

Frankfurter Stiftungsgespräch„Trommeln für die gute Sache: Stif-tungen in der Öffentlichkeit“, so das Motto des Frankfurter Stif-tungsgesprächs 2013 am Montag, 18. November, 19 Uhr, IHK Frank-furt. Veranstalter sind die Initi-ative Frankfurter Stiftungen sowie die IHK Frankfurt. Nutzt man das Handwerkszeug geschickt, wird die Kommunikationslandschaft für Stif-tungen zur Landschaft der Chancen: Dank guter, nützlicher Projekttätig-keit können Stiftungen sich mediale Reputation erarbeiten. Diese Re-putation hilft wiederum, Gehör bei Entscheidern zu finden – sei es in der Politik, bei Verbänden oder bei potenziellen Partnern. Die Reputa-

tion erleichtert aber auch das wir-kungsvolle Platzieren gesellschafts-politischer Aussagen und steigert das Maß, in dem die Meinung von Stiftungen in Expertenkreisen ge-fragt ist: als Meinung unabhän-giger, kompetenter Akteure, die fri-sche, innovative Impulse geben. Was gute Öffentlichkeitsarbeit für Stif-tungen ausmacht, steht im Mittel-punkt des Frankfurter Stiftungsge-sprächs 2013. Es rückt damit eine Facette der Stiftungsarbeit in den Vordergrund, die trotz ihrer Bedeut-samkeit oft im Schatten der Pro-jektarbeit steht. Weitere Infos und Anmeldung online unter www.frank-furt-main.ihk.de/veranstaltungen. ❙

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ihk intern

Vollversammlung: Resolution gegen SteuererhöhungenMit einer Resolution gegen Steu-ererhöhungen und gegen Strom-preisverteuerungen hat sich die Vollversammlung der IHK Frank-furt bei ihrer Sitzung am 26. Sep- tember in Hofheim in die Mei-nungsbildung nach der Land-tags- und Bundestagswahl eingeschaltet. Die Mitglieder ver-abschiedeten eine entsprechende Resolution, in der die Politik auch zu Initiativen für die Fachkräf-tesicherung und zur Sicherung der Verkehrsinfrastrukturfinan-zierung aufgerufen wird. Eine vertiefende Wahlanalyse stell-te der Mainzer Politikwissen-schaftler Prof. Jürgen Falter (l.) vor. Er überraschte dabei mit der Prog-nose, dass die Koalition im Bund nicht mit denselben Par-teien wie im Land Hessen ge-schlossen werde. IHK-Präsident Prof. Mathias Müller (M.) gab ei-

nen Ausblick auf die bevorste-hende Wahl zur IHK-Vollver-sammlung. Für die 89 Plätze in der Vollversammlung der Indus-trie- und Handelskammer Frank-furt haben sich 147 Kandidaten zur Wahl gestellt, 72 Mitglieder der Vollversammlung kandidieren erneut. Dieses hohe Interesse an einer Fortsetzung der Arbeit im ehrenamtlichen Parlament der Wirtschaft wurde auch als Be-stätigung für die erfolgreiche Arbeit der laufenden Wahlperi-ode gewertet. Der Landrat des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax (r.), wies als Gastgeber im Hofheimer Landratsamt auf die Bemühungen des Kreises beim Ausbau des flächendeckenden Breitbandnetzes und bei der Su-che nach einem betriebswirt-schaftlich tragfähigen Kranken-hausangebot in der Region hin. ❙

Standortpolitik

Hessische GemeindedatenbankDie hessische Gemeindedaten-bank ist aktualisiert worden. Sie stellt wichtige Informationen zur demografischen und öko-nomischen Entwicklung in allen hessischen Gemeinden zur Ver-fügung. „Ein wertvoller Bestand-teil der Datenbank ist eine nach Altersgruppen differenzierte Be-völkerungsvorausschätzung bis zum Jahr 2030. Durch die wich-tigen Informationen zur Einschät-zung der demografischen Entwick-lung in den Kommunen sind auch Vergleiche zwischen den Gemein-den und zu übergeordneten Ge-bietskörperschaften möglich“, so Florian Rentsch, hessischer Wirt-schaftsminister. Die Daten stell-ten die Grundlage für kommu-nale Planungsüberlegungen dar und könnten eine Basis für integ-

rierte kommunale beziehungswei-se regionale Entwicklungskonzepte sein. In der hessischen Gemeinde-datenbank stehen seit 2011 für alle 426 hessischen Gemeinden aktu-elle Angaben, insbesondere zu Be-völkerung, Beschäftigung und Ar-beitslosigkeit, zur Verfügung. Mit der Erweiterung um die Werte für das Jahr 2012 sind nun auch die Zensusergebnisse aufgenommen worden. Durch den Zensus haben sich für viele hessische Gemeinden die amtlichen Einwohnerzahlen ge-ändert. In den meisten Gemeinden gingen diese zurück, in einigen Ge-meinden führte die Volkszählung aber auch zu Bevölkerungszuwäch-sen. Weitere Infos können online unter www.hessen-nachhaltig.de/web/vitale-orte-2020 abgerufen werden. ❙

Kurzmeldungen

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kultur

Dürer. Kunst – Künstler - KontextBis 2. Februar präsentiert das Stä-del-Museum den wohl bedeutends-ten deutschen Renaissancekünstler Albrecht Dürer (1471–1528) in ei-ner Sonderausstellung. Diese um-fasst insgesamt über 280 Werke, darunter etwa 200 Arbeiten von Albrecht Dürer selbst, unter an-derem auch das bekannte Bild-nis der Elsbeth Tucher, geborene Pusch (1499), das seinerzeit den 20-Mark-Schein zierte (Foto). Ins-gesamt zeigt die Präsentation das Schaffen des deutschen Meisters in der ganzen Breite und Vielfalt sei-ner künstlerischen Ausdrucksmög-lichkeiten. Zu sehen sind Tafel- und Leinwandbilder, Handzeichnungen, Blätter in unterschiedlichen druck-grafischen Techniken sowie von Albrecht Dürer verfasste und illus-

trierte Bücher. Dürers fortwährende Auseinandersetzung mit den Wer-ken seiner deutschen, niederlän-dischen und italienischen Künst-lerkollegen ist zentrales Thema der Frankfurter Altmeisterausstellung, die Dürers Arbeiten in den histo-rischen Kontext ihrer Entstehung stellt. Hierfür ergänzen Arbeiten von Vorläufern, Zeitgenossen und Schülern das Ausstellungsprojekt. Durch diese Art der Kontextualisie-rung werden dem Betrachter nicht nur die besondere Gestaltungskraft und künstlerische Qualität in Dü-rers Werk, sondern auch sein ent-scheidender Beitrag für die Ent-stehung der nordeuropäischen Renaissancekunst nahegebracht. Weitere Infos online unter www.staedelmuseum.de. ❙

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Bilanz der legislaturperiode

„Der StanDort hat viel Power“ein gespräch mit prof. Mathias Müller, präsident der iHK Frankfurt, über die entwicklung der Metropolregion FrankfurtrheinMain in der bald endenden legislaturperiode 2009 bis 2014.

Herr Prof. Müller, was waren die Themen des Präsidiums in den ver- gangenen fünf Jahren?MÜller: Ganz oben auf unserer agenda stand die weitere Stärkung und Positionierung der wirtschaft in FrankfurtrheinMain. Die Stabili-sierung nach der wirtschafts- und Finanzkrise war eine große heraus-forderung für alle Unternehmen im ihK-Bezirk Frankfurt. Die industrie war dabei sehr wichtig. Durch viele Maßnahmen haben wir die wirt-schaft weiter gestärkt.

Was hat die IHK Frankfurt unternommen, um den Industriestand-ort zu stärken?MÜller: Mit unserer Deklaration zum Standort Frankfurter osten haben wir unseren anspruch an den industriestandort Frankfurt untermauert und den Betrieben Planungssicherheit gegeben. Maßgeblich unterstützt ha-ben wir in diesem Zusammenhang auch die neuauflage des „Masterplan industrie“ der Stadt Frankfurt. Darüber hinaus haben wir mit der langen nacht der industrie ein Format etabliert, das die Bekanntheit der industrie in FrankfurtrheinMain insbesondere bei jungen Fachkräften weiter steigert.

Frankfurt ist bekanntermaßen einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. Wo waren hier die Anknüpfungspunkte, um den Finanz-platz wettbewerbsfähig zu halten?

MÜller: in Sachen Finanzplatz haben wir uns ganz klar gegen eine Finanztransaktionssteuer ausgesprochen. Die entwicklungen bei der Deutschen Börse haben wir aufmerksam politisch begleitet. Maßgeb-lich unterstützt haben wir darüber hinaus die Bewerbung Frankfurts als kontinentaleuropäischen hub für renminbi-transaktionen.

Welchen Stellenwert hatte die Schaffung von Ausbildungsplätzen in den vergangenen Jahren?MÜller: wir brauchen mehr azubis, und wir brauchen gute Schulab-gänger. wir wollen, dass der ihK-Bezirk Frankfurt eine der stärksten ausbildungsregionen in Deutschland bleibt. Durch zahlreiche veran-staltungen haben wir bei eltern und Schülern für die duale Berufsaus-bildung geworben. Mit dem Projekt „internationale Unternehmen bil-den aus“ haben wir Betriebe mit internationaler Unternehmensführung an die duale Berufsausbildung herangeführt. Fast 5 000 auszubilden-de konnten dafür gewonnen werden. Das ist ein stattliches ergebnis.

Das IHK-Präsidium pflegt mehr als zuvor den Austausch mit neuen Unternehmen. Was ist das Ergebnis?MÜller: wir haben viel positive resonanz von unseren neuen Mitglieds-unternehmen erhalten, weil wir über Formate wie new Kammer und new City Club den Dialog mit den neuen Unternehmern intensiviert ha-

Vom 22. Januar bis 18. Februar wählen die Mitglieder deriHK Frankfurt ein neues parlament der Wirtschaft.

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IHK intern

ben. Mit dem Sommerempfang „wirtschaft trifft Politik“ in Bad hom-burg, den es seit nunmehr drei Jahren gibt, pflegen wir darüber hinaus den Kontakt zu den Unternehmern in den landkreisen hochtaunus und Main-taunus, die zu unserem ihK-Bezirk gehören. Dieser einsatz for-dert Zeit, macht aber auch viel Sinn. Das positive Feedback, das wir für diese veranstaltungen bekommen haben, hat uns darin bestärkt, dass wir hier auf dem richtigen weg sind. Und nicht zu vergessen der Jahresempfang der ihK: Das ist für die wirtschaft das highlight im Ka-lender der region im Monat Januar.

Bei welchen Themen konnte die IHK Frankfurt in der Wahlperiode 2009 bis 2014 darüber hinaus besonders punkten?MÜller: Dass die region die Stadt der Zukunft ist, haben wir nicht nur gesagt, sondern das leben wir auch. Dabei denke ich beispielsweise an den „runden tisch wohnen“, den wir initiiert haben, um mehr bezahl-baren wohnraum für Fachkräfte zu schaffen. ich denke aber auch an die neuaufstellung des regionalen Standortmarketings und an die Mit-wirkung bei der novellierung des Ballungsraumgesetzes, das die weiter-entwicklung der Metropolregion zum Ziel hat. Bei all diesen entwick-lungen ist die wirtschaft wieder vorn dabei. Seit rund drei Jahren vertritt die wirtschaft die interessen der region auch im regionalvorstand.

Der Fachkräftemangel nimmt zu. Wie hat die IHK Frankfurt ihre Mitgliedsunternehmen bei der Bewältigung des demografischen Wandels unterstützt?MÜller: es ist uns gelungen, den Fachkräftemangel ganz oben auf die politische agenda zu heben. Dazu haben eine vielzahl von aktionen bei-getragen, so der jährliche Demografiekongress, die ansprache spanischer Fachkräfte und internationaler Unternehmensvertreter sowie breitenwirk-same aktionen wie der Fachkräftemonitor. Diese internetanwendung gibt unseren Mitgliedsunternehmen aufschluss über den Fachkräftemangel in vielen verschiedenen Berufsfeldern und ermöglicht so ein Gegensteuern. Der demografische wandel wird bleiben und dazu führen, dass der Kampf ge-gen den Fachkräftemangel eine zunehmend größere herausforderung wird.

Viel Bewegung gab es auch in Sachen Flughafen und Gewerbesteu-er. Wie gut konnte die IHK ihre Positionen durchsetzen?MÜller: wir haben uns in den vergangenen Jahren stets dafür ein-gesetzt, dass der Flughafen, als ein wichtiges herzstück für die Pros-perität unserer region, ausgebaut wird – selbstverständlich unter der

Prämisse des Mediationsergebnisses. Die lärmminderung war und ist ein wichtiges anliegen, um die lebensqualität in der region dauerhaft zu erhalten. eine anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes in Frank-furt konnte verhindert werden. nach wie vor ist die politische Mehr-heit in der Stadt mit uns der auffassung, dass mit einem hebesatz von 460 Punkten das ende der Fahnenstange erreicht ist.

Beim Gesetz zur Metropolregion hatten Sie mehr erwartet?MÜller: in Sachen Metropolregion hätten wir uns sicherlich eine grö-ßere verfasstheit gewünscht, also eine verpflichtende teilnahme aller Städte und landkreise der region. Dafür hatten wir gemeinsam mit der ihK Gießen-Friedberg, der vereinigung hessischer Unternehmerverbän-de und der handwerkskammer Frankfurt-rhein-Main plädiert. wir ar-beiten jetzt mit einem neuen Metropolengesetz, das auf Freiwilligkeit setzt. Dies führt dazu, dass wir eine mehrschichtige Zusammenarbeit in der Metropolregion haben. allerdings bin ich guter Dinge, dass die region im laufe der Zeit mit immer mehr Städten und Gemeinden zu-sammenwachsen wird.

Als Sie vor fünf Jahren das Präsidentenamt übernahmen, haben Sie mehr Transparenz nach innen und Kommunikation nach außen als Leitmotive des Präsidiums proklamiert. Was hat sich in dieser Hin-sicht getan?MÜller: Die Kommunikation nach außen haben wir als Präsidium über alle Geschäftsbereiche der ihK Frankfurt hinweg gestärkt. Die industrie- und handelskammer veröffentlicht jährlich einen Geschäftsbericht, aus dem die ihK-Finanzen und die arbeitsschwerpunkte der organisation hervor-gehen. außerdem sind die Sitzungen der ihK-vollversammlung öffentlich. Das Mehr an transparenz nach innen zeigt sich zudem im transparenz-Por-tal www.ihk-transparent.de. Dort können wichtige leistungsfelder der ihK Frankfurt abgerufen und Frankfurt mit anderen ihKs verglichen werden.

Welche IHK-Termine machen Ihnen besonders viel Spaß?MÜller: als einen der schönsten termine habe ich den jährlichen ihK-Zeugnistag erlebt. Denn selten sieht man so viele glückliche ab-solventen, eltern, ausbilder und Prüfer. als äußerst aufschlussreich haben sich die Unternehmensbesuche im rahmen der jährlichen Kreis-bereisung im hochtaunuskreis und Main-taunus-Kreis herausgestellt. Da trifft man oft auf hidden Champions in ihren Branchen. Der wirt-schaftsstandort FrankfurtrheinMain hat überall viel Power, in Grä-venwiesbach wie in eschborn oder höchst, an der hanauer landstra-ße oder rund um den Flughafen. ❙

Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt: „Die Kommunikation nach außen haben wir als Präsidium über alle Geschäftsbereiche der ihK Frankfurt hinweg gestärkt. Die industrie- und handelskammer veröffentlicht jährlich einen Geschäftsbericht, aus dem die ihK-Fi-nanzen und die arbeitsschwerpunkte der or-ganisation hervorgehen. außerdem sind die Sitzungen der vollversammlung öffentlich.“

interviewannett FleiSChFreSSerreferentin, unter- nehmenskommuni-kation, iHK Frank- furt, a.fleischfresser @frankfurt-main.ihk.de

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iHK-WaHl 2014

„Gehen Sie ZUr wahl“ein gespräch mit günter Huß, Vorsitzender des Wahlausschusses, iHK Frankfurt, über die Vorbereitungen und den ablauf der Wahl zur iHK-Vollversammlung, die vom 22. Januar bis 18. Februar nächsten Jahres stattfinden wird.

Herr Huß, die IHK-Vollversammlung hat Sie im Juni erneut in den IHK-Wahlausschuss gewählt, und das Gremium hat Sie als seinen Vorsitzenden bestimmt. Was sind die wichtigsten Aufgaben des Wahlausschusses? hUß: Dem wahlausschuss gehören fünf Mitglieder und drei Stellver-treter an. Das Gremium verantwortet die gesamte Durchführung der ihK-wahl nach der wahlordnung, die von der vollversammlung der ihK Frankfurt beschlossen wurde. Der wahlausschuss legt beispielsweise die Fristen nach der wahlordnung fest; also insbesondere die wahlfrist, die Fristen für einsichtnahme in die wählerlisten und die Frist für die ein-reichung der wahlvorschläge.

Worauf muss der Wahlausschuss ganz besonders achten?hUß: Bei der arbeit des wahlausschusses hat die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen wahl oberste Priorität. Das wahlverfahren ist ein for-melles verfahren, das es natürlich einzuhalten gilt. Der wahlausschuss achtet auf die korrekte auszählung der Stimmen, beschließt über die Gültigkeit von Stimmzetteln, stellt schlussendlich das wahlergebnis fest und macht die namen der Gewählten bekannt.

Die Kandidatenaufstellung ist jetzt abgeschlossen. Eine spannende Frage: Wie viele Wahlvorschläge wurden eingereicht und wie viele Mitglieder der bisherigen Vollversammlung treten wieder an?

hUß: Die Bewerberlisten sind bereits von uns auf der homepage der ihK Frankfurt offiziell bekannt gemacht. von den derzeit 89 Mitglie-dern der vollversammlung stehen 72 für die neue legislaturperiode zur wahl. insgesamt kandidieren 147 vertreter der wirtschaft in insgesamt zwölf wahlgruppen.

Es gibt viel mehr Bewerber als Sitze in der Vollversammlung. Wa-rum ist das so? hUß: Die wahlordnung der ihK Frankfurt sieht vor, dass jede Kandida-tenliste – also pro wahlgruppe – mindestens ein Drittel mehr Bewer-ber enthalten soll, als in der wahlgruppe zu wählen sind.

Und wie machen die einzelnen Kandidaten am besten auf sich auf-merksam?hUß: anders als bei der Durchführung der wahlen ist bei der wahlwerbung durchaus Kreativität gefragt. Die industrie- und handelskammer Frankfurt wird natürlich werbung für die ihK-wahl an sich machen. es wird eine Be-werberbroschüre sowie für jede wahlgruppe einen Kandidatenflyer geben. Darin stellen sich die vorgeschlagenen Personen auch mit Statements vor. Jeder Kandidat sollte jedoch auch werbung für seine Kandidatur machen. Zu diesem Zweck kann jeder Bewerber gemäß der wahlordnung anschrif-ten von wahlberechtigten seiner wahlgruppe von der ihK erhalten. aus-kunft darüber erteilt das Geschäftsfeld recht und Steuern. im hinblick auf

der Wahlausschuss verantwortet die ordnungsgemäße durchführung der Wahl zur iHK-Vollversammlung. dem gremium gehören unter anderem Matthias r. Knapp (1. v. l.), Michael pauly (2. v. l.), günter Huß (4. v. l.), dietmar Hoffmann (3. v. r.) sowie Burkard von siegfried (1. v. r.) an. Hauptamtlich wird die iHK-Wahl vom geschäftsfeld recht und steuern betreut: carmen tontsch (3. v. l.), geschäftsführerin, Frauke Hennig (4. v. r.) und sabine Helmke (2. v. r.).

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IHK intern

die erfahrungen in anderen ihKs, aber auch als ehemaliges vollversamm-lungsmitglied, empfehle ich unbedingt, kräftig die werbetrommel zu rühren.

Die IHK-Wahl wird noch ganz klassisch als Briefwahl durchgeführt. Online wäre es doch viel einfacher?hUß: Das hat verschiedene Gründe. Zunächst einmal ist in der wahlord-nung der ihK Frankfurt die Briefwahl vorgegeben. wollte man eine online-wahl anbieten, müsste die wahlordnung vorher entsprechend durch die vollversammlung geändert werden. andere ihKs haben diese regelung in ihre wahlordnung aufgenommen und daher die ihK-wahl online durchge-führt. aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum einsatz von wahlcomputern sowie besonderer datenschutzrechtlicher anforderun-gen an ein solches wahlverfahren ist der einsatz allerdings zurückhaltender geworden. Die sichere abwicklung der wahl hat eben oberste Priorität.

Die IHK-Wahl findet vom 22. Januar bis 18. Februar 2014 statt. Wann und wie erfahren die Kandidaten und die IHK-Mitglieder das Ergebnis? hUß: am 25. Februar wird voraussichtlich die auszählung stattfinden. wenn der wahlausschuss die ergebnisse der auszählung geprüft und bestätigt hat, werden die namen der neu gewählten 89 vollversamm-lungs-Mitglieder auf der homepage der ihK Frankfurt – dem offiziellen Bekanntmachungsorgan – bekannt gemacht. Darüber hinaus hat die vollversammlung beschlossen, dass neben der offiziellen Bekanntma-

chung sowohl die prozentuale wahlbeteiligung insgesamt als auch ein ranking der gewählten Mitglieder und der nachrücker-Kandidaten un-ter angabe der Prozentzahl der auf sie in der wahlgruppe abgegebenen Stimmen veröffentlicht werden soll, sobald die Berechnungen vorlie-gen und geprüft sind.

Die Wahlbeteiligung liegt im IHK-Bezirk Frankfurt erfahrungsge-mäß bei rund zehn Prozent. Das ist viel im Vergleich zu anderen großen IHKs, aber weniger als bei den politischen Wahlen. Wie in-terpretieren Sie das?hUß: natürlich wünschen wir uns als wahlausschuss eine höhere wahlbeteiligung. ich glaube aber, dass das aufgabenspektrum so-wie der einfluss der ihK von den Unternehmern oftmals unterschätzt werden – und das spiegelt sich in der wahlbeteiligung wider. Die ihK steht für viel mehr als die berufliche aus- und weiterbildung. So setzt sich die ihK beispielsweise für bessere Standortbedingungen für ihre Unternehmen in der region, aber auch auf landes-, Bundes- und gar auf europäischer ebene ein. Bei vielen Gesetzen ist die ihK-organisa-tion gefragt, und die Stimme der wirtschaft hat Gewicht.

Was möchten Sie den Unternehmern mit auf den Weg geben?hUß: wählen Sie ihren Branchenvertreter in die vollversammlung der ihK Frankfurt. Jedes Unternehmen der ihK Frankfurt hat eine Stimme – unabhängig von der Unternehmensgröße. Machen Sie von ihrem wahl-recht Gebrauch, um die Geschicke des wirtschaftsstandorts Frankfurt-rheinMain mitzubestimmen. ❙

Günter Huß, Vorsitzender, IHK-Wahlaus-schuss: „wählen Sie ihren Branchenvertre-ter in die vollversammlung der ihK Frank-furt. Jedes Unternehmen der ihK Frankfurt hat eine Stimme – unabhängig von der Un-ternehmensgröße.“

interviewannett FleiSChFreSSerreferentin, unter- nehmenskommuni-kation, iHK Frank- furt, a.fleischfresser @frankfurt-main.ihk.de

AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, LOS!

JETZT ÜBER DIE KANDIDATEN INFORMIEREN:www.frankfurt-main.ihk.de/kandidatenliste

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Wahlgruppe 1 | Industrie | 13 Sitze Wahlgruppe 2 | Groß- und Außenhandel, Handelsvertreter und -makler | 6 Sitze Wahlgruppe 3 | Einzelhandel | 7 Sitze Wahlgruppe 4 | Kreditinstitute und Wertpapierbörse | 10 Sitze Wahlgruppe 5 | Versicherungen | 2 Sitze Wahlgruppe 6 | Finanzdienstleistungen | 7 Sitze

Wahlgruppe 7 | Verkehr | 6 Sitze

Wahlgruppe 8 | Tourismus-, Freizeit- und Gesundheitswirtschaft | 9 Sitze

Wahlgruppe 9 | Medien, Information, Kommunikation | 8 Sitze

Wahlgruppe 10 | Bau- und Immobilienwirtschaft | 8 Sitze

Wahlgruppe 11 | Wirtschafts- und Unternehmensberatung, sonstige Dienstleistungen | 11 Sitze

Wahlgruppe 12 | Bildungswirtschaft | 2 Sitze

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12 Wahlgruppen, 89 SitzeSITZVERTEILUNG IN DER IHK-VOLLVERSAMMLUNG

So arbeitet die vollversammlung in der vollversammlung stellen 89 Unternehmer ihre wirtschaftskompetenz ehren-amtlich zur verfügung. Sie ist das wirtschaftspolitische Sprachrohr und zugleich das höchste entscheidungsgremium der ihK Frankfurt. Die vollversammlung tagt mindestens viermal im Jahr, zusätzlich gibt es zahlreiche Branchenausschüsse. Zu den wichtigsten aufgaben der vollversammlung gehört es❙❙ das Präsidium und den Präsidenten zu wählen,❙❙ den hauptgeschäftsführer zu bestellen,❙❙ die inhaltlichen Schwerpunkte der ihK-arbeit zu bestimmen und❙❙ das Budget der ihK festzulegen.

in unternehmerischer Selbstverwaltung nehmen industrie- und handelskam-mern zudem weitreichende aufgaben wahr, die ihnen der Gesetzgeber übertra-gen hat. auch hier wird die vollversammlung aktiv. Die ihK❙❙ reguliert und fördert die kaufmännische und gewerbliche ausbildung,❙❙ verfasst gutachterliche Stellungnahmen für Gerichte und Behörden,❙❙ stellt Ursprungszeugnisse für den internationalen handel aus,❙❙ entwickelt das leitbild des ehrbaren Kaufmanns weiter,❙❙ sichert den fairen wettbewerb und❙❙ fördert die gewerbliche wirtschaft in FrankfurtrheinMain.

Und so wird gewähltrund 100 000 Unternehmen im ihK-Bezirk Frank-furt wählen vom 22. Januar bis zum 18. Febru-ar 2014 per Briefwahl ihre 89 vertreter für die nächsten fünf Jahre. Jedes Mitgliedsunternehmen hat eine Stimme – unabhängig von seiner Größe. Die vollversammlung ist das Spiegelbild der wirt-schaft im ihK-Bezirk Frankfurt und repräsentiert alle Branchen in ihrer Bedeutung für den Stand-ort. Dazu werden branchenspezifische wahlgrup-pen gebildet, die eine feste anzahl an Sitzen in der vollversammlung erhalten. Die wirtschaftliche Be-deutung einer wahlgruppe orientiert sich an den Kriterien Beitragsaufkommen, sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte und anzahl der Mitglieds-unternehmen. Die wahlgruppen und deren Stärke werden vor jeder wahl von der vollversammlung festgelegt. innerhalb der wahlgruppe konkurrieren dann die Kandidaten untereinander um die jewei-ligen Plätze in der vollversammlung.

Bekanntmachung zur ihK-wahl 2014 im internetGemäß der wahlordnung der ihK Frankfurt ist die homepage der ihK das offizielle veröffent-lichungsorgan für Bekanntma-chungen zur ihK-wahl. Die Be- kanntmachungen des wahlaus- schusses sind im internet unter www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-wahl/bekanntmachungen ab-rufbar. Diese informieren unter anderem über die für jede wahl-gruppe aufgestellte Kandidaten-liste sowie den Zeitraum, in dem die wahlunterlagen bei der ihK eingehen müssen (wahlfrist). au-ßerdem sind auf der homepage der ihK weitere ausführliche in-formationen zur wahl eingestellt.

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ItalIen

Strukturelle Defizite abbauenDie Industrie ist nach wie vor das Rückgrat der italienischen Volkswirtschaft, sie steht aber vor großen strukturellen Herausforderungen. ein Problem vor allem für kleinere Unternehmen ist die schlechte Zahlungsmoral. Die Regierung verspricht abhilfe.

aktuell werden in italien strukturelle Defizite deutlich, die es dem land erschweren, aus der anhaltenden rezession herauszukom-men und mittelfristig günstigere Perspektiven zu entwickeln.

Hauptprobleme sind die mangelnde innovationskraft in zusammen-hang mit zu geringen Margen, die im internationalen Vergleich niedrige beschäftigungsquote und das chronisch schlechte zahlungsverhalten sowohl der öffentlichen Hand als auch der unternehmen. Dies hat für alle lieferanten auswirkungen auf ihren Cashflow und ihre liquidität.

Dabei ist die exportdynamik, die italien gegenwärtig aufweist, durchaus zufriedenstellend. allerdings kann sie den rückgang der in-landsnachfrage nicht ausgleichen. es fehlt das kapital für notwendige investitionen; in der folge verlieren italienische unternehmen deut-lich anteile auf dem Weltmarkt. Sie sind in einem teufelskreis gefan-gen: im Preiswettbewerb müssen sie geringere Margen hinnehmen, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit mindert.

„Made in italy“ ist in einigen Produktfeldern durchaus vorn mit dabei. zum beispiel in China: Dort hat italien mit hochwertigen tex-tilien und Schuhen in den jeweiligen Marktsegmenten einen Markt-anteil von 20 beziehungsweise 25 Prozent. Global gesehen sieht es allerdings nicht so rosig aus. Der anteil der italienischen exporte am Weltmarkt ist in den vergangenen zehn Jahren von 3,8 auf 2,8 Pro-zent gefallen. insbesondere beim export in die aufstrebenden Schwel-lenländer (emerging Markets) hat italien offensichtlich den zug ver-passt und konnte die ausfuhren im Vergleich zu anderen ländern nicht so signifikant steigern, wie es für eine exportorientierte Wirt-schaft möglich sein sollte.

Den größten Hemmschuh stellt für italien die mangelnde flexibi-lität bei den Preisen dar. insbesondere die hohen Produktionskosten – die lohn-Stück-kosten stiegen zwischen 2000 und 2012 um 35 Pro-zent – verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit. in diesem korsett fällt es italienischen unternehmen schwer, die nötigen innovationen zu finanzieren.

länDerinfo italien

einwohnerzahl 60,8 Mio.fläche (km²) 301.340 biP (Mrd. €) 1.562,1*biP pro kopf 25.608,6 €*Wirtschaftswachstum real -1,3 %*Öffentliche neuverschuldung 2,6 % biP*Staatsverschuldung 131,4 % biP*

* Prognose für 2013Italien hat eine der am stärksten industrialisierten Volkswirtschaften der eurozone.

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Die liquidität stockt auch, weil es bei italienischen kunden üb-lich ist, zahlungsziele weit zu überziehen. in der aktuellen rezession hat sich das weiter verschärft. beispielsweise war 2007 die Quote der zahlungsstörungen dreimal so hoch wie in frankreich, jetzt beträgt sie das Siebenfache. einen unrühmlichen beitrag leisten dazu die öf-fentlichen auftraggeber. Deren Gewohnheit, zahlungen lange zu ver-zögern, schwächt die unternehmen zusätzlich. Die öffentliche Hand zahlt in italien im Schnitt nach 170 tagen, in frankreich nach 60 ta-gen, in Portugal nach 135 und selbst in Griechenland nach 159 tagen.

Die regierung hat das Problem, das sie selbst mitverursacht, er-kannt und will gegensteuern. im april wurde ein Dekret erlassen, wo-nach 40 Milliarden euro an ausstehenden zahlungsverpflichtungen noch 2013 und dann 2014 bezahlt werden sollen. es bleibt abzuwar-ten, ob diese Maßnahmen greifen und zu einer besseren liquidität der unternehmen führen. Denn die mitbetroffenen regionalverwaltungen stehen vor der anforderung, ihre Haushalte auszugleichen und die Verschuldung zu begrenzen. So ist auch unklar, ob die eu-richtlinie zum zahlungsverzug erleichterung verschafft. Sie dürfte ein Papierti-ger bleiben, wenn die Durchsetzung aufgrund unzureichender juristi-scher unterstützung ins leere läuft.

Das wegen der Probleme im Cashflow schon hohe insolvenzrisiko wird dadurch verstärkt, dass in italien sehr kleine unternehmen do-minieren. 95 Prozent haben weniger als zehn Mitarbeiter. Diese klei-nen firmen, die fast die Hälfte aller arbeitnehmer beschäftigen, ha-ben Probleme, sich selbst zu finanzieren. Sie sind von zunehmend schwieriger zu bekommenden krediten abhängig. 87 Prozent der klei-nen unternehmen beklagen nach erhebungen der europäischen zent-ralbank große Probleme, überhaupt einen kredit zu bekommen. zum Vergleich: im ebenfalls hart von der krise getroffenen Spanien sa-gen das 80 Prozent der kleinen betriebe, in frankreich 63 Prozent, in Deutschland 47 Prozent.

italien steht vor unabdingbaren reformen, wenn es seine wirt-schaftliche Situation insgesamt verbessern und das unbestritten vor-handene Potenzial besser ausschöpfen will. ansätze dazu gibt es. im energiesektor ist eine liberalisierung geplant. führte das zu geringeren Produktionskosten, könnte sich die Wettbewerbsfähigkeit der industrie verbessern. ein weiterer wichtiger Punkt ist die reform des arbeits-markts. italien hat unter den entwickelten nationen mit die gerings-te beschäftigungsquote: nur knapp 57 Prozent der bevölkerung sind aktiv im arbeitsprozess. zum Vergleich: uSa 66 Prozent, frankreich 64 Prozent, Deutschland 72 Prozent. Das heißt nicht, dass die italiener armut leiden. Die privaten Haushalte haben nach belgien das größte Vermögen. es addiert sich auf 182 Prozent des bruttoinlandsprodukts (biP). in Deutschland sind es 132 Prozent. aber: Die potenziellen kon-sumenten konsumieren nicht, sie sparen. Die Sparquote ist seit anfang 2011 bis heute mit elf Prozent konstant. in Spanien ging sie im selben zeitraum von zwölf auf acht Prozent zurück.

um belebende effekte auf die konjunktur und das Wachstum zu entfalten, müssen die geplanten reformen auch durchgesetzt werden. nach berechnungen des internationalen Währungsfonds könnte die li-beralisierung bestimmter Märkte und des arbeitsmarkts für ein mittel-fristig konstantes Wachstum um einen Prozentpunkt pro Jahr sorgen. zugleich könnten die lohn-Stück-kosten um fünf Prozent reduziert werden. ein enormes Stimulans für die Wirtschaft wäre es schließlich,

wenn die öffentliche Hand ihre rechnungen früher bezahlte. Die ab-sicht ist erklärt.

So könnte die durchaus diversifizierte und exportorientierte Wirt-schaft die akute rezessive Phase überwinden. Die Potenziale sind vor-handen. So tragen die produzierenden branchen 16 Prozent zum biP bei. Sie beschäftigen 18 Prozent der arbeitnehmer. italien hat über 200 000 exportierende unternehmen, deren ausfuhren seit dem tief-punkt 2009 im Wert um 26 Prozent zugelegt haben. in den bereichen Maschinenbau und anlagen, Metallverarbeitung, textilien, bekleidung und leder, elektrogeräte und Möbel bestehen prinzipiell gute Chancen für exporte in aufstrebende Schwellenländer, sowohl im bereich der investitionsgüter als auch bei den konsumgütern für die wachsenden Mittelschichten dieser Volkswirtschaften. nun gilt es für italien, die Produktivitätsbremsen sowie die strukturellen blockaden zu lösen, um die Chancen am Weltmarkt zu nutzen. ❙

autoreriCH HieroniMuSPressesprecher, coface, niederlas-sung in Deutschland, Mainz, erich.hiero- [email protected]

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SaMSon

Die SPraCHe DeS kunDen SPreCHenDer Stellventilhersteller Samson ist seit über 85 Jahren in Italien aktiv. eine italienische tochtergesellschaft gründete das Frankfurter Unternehmen vor 30 Jahren in der Industriemetropole Mailand.

italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der eurozone und liegt im weltweiten Vergleich – je nach Quelle – zwischen rang neun und elf. Das land gehört also nach wie vor zu den führenden industrienati-

onen, wird in den vergangenen Jahren jedoch vor allem als eurokrisen-land wahrgenommen. tatsächlich ist das bruttoinlandsprodukt seit 2007 um sieben Prozent gesunken. allerdings leiden nicht alle branchen, wie das beispiel des Stellventilherstellers Samson zeigt.

Samson mit Hauptsitz in frankfurt unterhält in italien seit 30 Jah-ren eine eigene niederlassung, und deren Geschäfte laufen gut. Das liegt zum einen daran, dass sie mehr von der globalen als von der italie- nischen konjunktur abhängig ist, zum anderen hat die italienische indus-trie durchaus auch ihre Stärken. um in italien erfolgreich zu sein, sollte man diese sowie Mentalität und Gepflogenheiten des landes verstehen.

Samson ist seit mehr als 85 Jahren in italien aktiv. Denn bereits in der zwischenkriegszeit gab es einen nationalen repräsentanten, der die Produkte im land vertrieb. Vor 30 Jahren wurde dann in Mailand, der größten industriemetropole im norden des landes, die eigene tochter-gesellschaft gegründet. Dort arbeiten 22 der 24 Mitarbeiter des toch-terunternehmens. zwei weitere sind im außenbüro in rom beschäftigt, das für den Vertrieb in der südlichen Hälfte des Stiefels sowie für Sizilien und Sardinien zuständig ist. Die Verteilung der Mitarbeiter spiegelt in etwa auch die wirtschaftlichen Gegebenheiten des landes wider. „Wir machen 85 bis 90 Prozent unseres umsatzes im norden, einschließ-lich der toskana. allen strukturpolitischen bemühungen zum trotz ist die italienische industrie nach wie vor größtenteils in diesem teil des landes konzentriert“, so Geschäftsführer olaf Scheper.

nach wie vor gehört Italien zu den führenden Industrienationen. Um dort erfolgreich zu sein, müssen deutsche Unternehmen auch die Mentalität der Menschen und die gepflogenheiten des landes verstehen.

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Samson italia unterhält in Mailand ein lager, in dem die wich-tigsten komponenten für die komplexen Produkte des unternehmens immer vorrätig sind. in der voll ausgerüsteten Werkstatt werden von vier Monteuren nahezu alle anfallenden reparaturen erledigt. nachrüs- tungen und umbauten an Produkten werden hier vorgenommen oder koordiniert. bei besonders eiligen bestellungen können die Stellventile auch direkt in der Werkstatt zusammengebaut werden.

Von Mailand aus werden auch die kunden in der lombardei be-treut. in den anderen regionen halten selbstständige Handelsvertre-ter den kontakt mit den kunden. „regionale und lokale identität ist in italien sehr stark ausgeprägt. Hier hat praktisch jede kleinstadt einen eigenen Dialekt“, erklärt Scheper. „es ist also von großem Vorteil, wenn die repräsentanten des unternehmens – im engsten Sinn des Wortes – die Sprache ihrer kunden sprechen können.“ Die Handelsvertreter sor-gen dafür, dass die kunden in jeder region in unmittelbarer nähe ei-nen ansprechpartner finden, kümmern sich um die auftragsabwick-lung und übernehmen in vielen fällen auch den standortnahen Service.

Die kunden sind in allen branchen zu finden, in denen Mess- und regeltechnik eingesetzt wird, so zum beispiel Chemie, Petrochemie, Öl und Gas, lebensmittel, Pharma sowie fernwärme. eine besonders wich-tige kundengruppe für Samson italia bilden hoch spezialisierte un-ternehmen aus dem anlagenbau. Sie sind in der regel weltweit tätig, und es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Schokoladenfabrik in kanada oder eine raffinerie am Persischen Golf von italien aus mit Samson- technologie versorgt wird. für die betreuung solcher Großprojekte hat Samson italia eine eigene abteilung eingerichtet.

Samson-Geräte spielen auch in zahlreichen Maschinen eine wich-tige rolle, die von italienischen Herstellern in die ganze Welt geliefert werden. Dass Maschinen zur nudelherstellung aus dem Heimatland der Pasta stammen, dürfte niemanden überraschen. in ihnen regeln Sam-son-Stellventile unter anderem den fluss der rohmasse. aber auch Druckmaschinen, Maschinen für die pharmazeutische oder die Ölin-dustrie werden aus italien in die ganze Welt exportiert. Dank solcher globalen Geschäfte hat die italienische tochter die krise im land nur sehr abgeschwächt zu spüren bekommen.

Die meisten italienischen kunden sind mittelständische unterneh-men, die ihren Platz auf dem Weltmarkt mit hoher Produktqualität

und durch große flexibilität behaupten. eine Schwäche dieser unter-nehmen ist ihre dünne kapitaldecke. Mangels Sicherheiten erhalten sie von den banken kaum kredite. „Die letzte lieferung wird dann mit der anzahlung für den nächsten auftrag bezahlt. italienische unter-nehmen gehen deshalb von zahlungszielen zwischen 90 und 120 ta-gen aus. in puncto zahlungsfähigkeit der kunden kommt ein unter-nehmen somit nicht umhin, größere risiken einzugehen als etwa in Deutschland. zu strenge Maßstäbe würden einen Großteil des Ge-schäfts unmöglich machen", so Scheper.

eine weitere Herausforderung sieht er in der häufig unklaren Ge-setzeslage. zahlreiche, zum teil widersprüchliche bestimmungen brin-gen die unternehmen in eine chronisch ungemütliche Situation. „Man kann sich noch so sehr um Gesetzestreue bemühen und wird doch nie ganz sicher sein, dass man alles richtig gemacht hat“, sagt er. zudem verweist der Geschäftsführer auf die unübersichtliche bürokratie und auf ein rechtswesen, das für eine extrem lange Dauer von Prozessen berüchtigt ist.

Das arbeitsrecht stellt ebenfalls hohe Hürden auf: in unterneh-men mit mehr als 15 Mitarbeitern ist eine kündigung so schwierig und teuer, dass sie selbst bei fehlverhalten des Mitarbeiters praktisch fast ausgeschlossen bleibt. als weitere belastungen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des landes nennt Scheper monopolistisch hohe Preise für Versorgungsdienstleistungen, den niedrigen Stand der auslän-dischen Direktinvestitionen, innovationsschwäche und den schleichend langsamen politischen reformprozess. Sein fazit: „Der wichtigste aus-gleichende faktor ist die sprichwörtliche anpassungsfähigkeit, die hier eine form der lebensstrategie darstellt. Sie hilft, im alltag zurechtzu-kommen.“ ❙

autorzSolt PekkerFreier Journalist, Samson, [email protected]

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RotHenBeRgeR

„MarktfüHrer in SPanien“ein gespräch mit Dr. Helmut Rothenberger, Vorsitzender der geschäftsleitung, Dr. Helmut Rothenberger Holding, Frankfurt, über das langjährige engagement des Unternehmens in Spanien.

Herr Dr. Rothenberger, seit über 30 Jahren ist Rothenberger als führender Hersteller für Rohrwerkzeuge und -maschinen in Spani-en mit einer eigenen Produktionsstätte vertreten. Was hat Sie da-mals motiviert, nach Spanien zu gehen?rotHenberGer: Die spanische Werkzeugindustrie nahm seinerzeit eine ähnliche Stellung ein wie die chinesische industrie zum heutigen zeit-punkt. Die Preise waren tief und die Qualität mittelmäßig bis gut. in Spanien selbst waren die bedingungen sehr gut, da bei einer arbeits-zeit von über 1 900 Stunden pro Jahr die löhne etwa 30 bis 50 Prozent unter dem deutschen niveau lagen.

Den Anfang nahm das Spanien-Engagement durch den Erwerb eines Unternehmens im Baskenland. Warum ausgerechnet dieser Standort?rotHenberGer: als unsere investitionsentscheidung fiel, die firma Super ego tools Sa in Durango im baskenland im Jahre 1981 zu er-werben, war die Wirtschaft noch von der Post-franco-zeit sehr stark geprägt. Geschützt durch importzölle zwischen 20 und 40 Prozent,

hatte sich die spanische industrie mit Schwerpunkten im baskenland sowie in katalonien sehr gut entwickelt. Hohe exportsubventionen bis zu 15 Prozent sowie der flexible Wechselkurs der Peseta ermöglich-ten es den spanischen unternehmen, wettbewerbsfähig auf dem Welt-markt zu agieren.

länDerinfo SPanien

einwohnerzahl 46,2 Mio.fläche (km²) 505.370 biP (Mrd. €) 1.044,3*biP pro kopf 22.654 €*Wirtschaftswachstum real -1,4 %*Öffentliche neuverschuldung 6,6 % biP*Staatsverschuldung 91,3 % biP*

* Prognose für 2013

Rothenberger ist seit über 30 Jahren in Spanien mit einer eigenen Produktionsstätte vertreten.

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Mussten Sie an dem Standort auch Nachteile in Kauf nehmen?rotHenberGer: erschwerend bei unserer investition war die tatsache, dass die terrororganisation eta mit Schutzgelderpressungen und ent-führungen die örtliche Wirtschaft speziell im baskenland terrorisierte und über radikalisierte betriebsräte einfluss auf die unternehmensfüh-rung nahm. Streiks waren an der tagesordnung und belasteten die an und für sich guten unternehmensbedingungen.

Was hat die Anfänge Ihres Spanien-Engagements gekennzeichnet?rotHenberGer: rothenberger erwarb die schon erwähnte Super-ego-tool-Gruppe mit 700 Mitarbeitern an fünf Standorten. es war zunächst unsere aufgabe, die Qualität deutlich zu erhöhen sowie die Produktivi-tät zu steigern, die auf einem niveau von 60 Prozent vergleichbar mit Deutschland lag.

Wie haben sich die Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit geändert? rotHenberGer: Die importzölle wurden kontinuierlich über einen zeit-raum von zehn Jahren abgebaut sowie die exportsubventionen reduziert. Das ergebnis hiervon war ein verstärkter importdruck mit der Maßga-be, die effizienz und Produktivität in Spanien zu steigern. Mit eintritt in die damalige europäische Wirtschaftsgemeinschaft, heute eu, im Jahr 1986 veränderte sich das bild schlagartig, da über nacht plötzlich eu-ropäische Maßstäbe auch in Spanien angelegt wurden.

Welche Auswirkungen hatte dies für Ihr Unternehmen?rotHenberGer: Die arbeitszeiten reduzierten sich auf weniger als 1 600 Stunden pro Jahr und die löhne stiegen überproportional aufgrund der

tatsache, dass die tariflichen lohnerhöhungen jeweils ein Prozent über der inflationsrate lagen. außerdem war die zeit ab Mitte der neunziger-jahre innerhalb der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft von einem gewaltigen bauboom geprägt, was letztendlich auch die Herstell- und Produktionskosten in Spanien explodieren ließ.

Wie steht Ihre spanische Tochtergesellschaft heute da?rotHenberGer: zum heutigen zeitpunkt liegen die löhne und Gehäl-ter in Spanien etwa 20 bis 30 Prozent über dem deutschen niveau und haben dazu geführt, dass unsere belegschaft von ehemals 700 Mitar-beitern mittlerweile auf etwa 250 Personen abgebaut werden musste. aufgrund von investitionen in Höhe von über 20 Millionen euro ist es uns gelungen, die Produktivität deutlich zu erhöhen, wobei in den ver-gangenen Jahren erschwerend die spanische krise hinzukam, die den baumarkt zusammenbrechen ließ. nur mit massiver Hilfe des Mutter-hauses in Deutschland gelang es uns, die Schwierigkeiten des Jahres 2009 zu meistern, wobei wir heute noch immer mit einem umsatzvo-lumen von circa 30 Prozent unter dem niveau von 2008 liegen.

Welches sind Ihre größten Hoffnungen in Bezug auf Spanien?rotHenberGer: Die Gesellschaft arbeitet profitabel. Mit unseren rohr-werkzeugen und -maschinen sind wir Marktführer in Spanien und hof-fen, dass die talsohle durchschritten ist. Die umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten 2013 ist bei plus sechs Prozent. aufgrund der großen Mitarbeiterressourcen in Spanien, bei einer arbeitslosig-keit von weit über 20 Prozent, hoffen wir, in der zukunft qualifizierte nachwuchskräfte nicht nur für unser unternehmen in Spanien, son-dern auch für unsere Werke in zentraleuropa finden zu können. ❙

interVieWViViane WitteReferentin, International, IHK Frankfurt v.witte@frank- furt-main.ihk.de

Dr. Helmut Rothenberger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Dr. Helmut Rothenber-ger Holding, Frankfurt: „als unsere investi-tionsentscheidung fiel, die firma Super ego tools Sa in Durango im baskenland im Jah-re 1981 zu erwerben, war die Wirtschaft noch von der Post-franco-zeit sehr stark geprägt.“

Rothenberger-Produktionshalle in Spanien.

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FRanKReIcH

Gute naCHbarSCHaftDeutsche und französische Unternehmen machen gute geschäfte miteinander. Doch auch die nachbarschaftliche nähe macht diese erfolge nicht zum Selbstläufer: Wer daran teilhaben will, muss sich gut vorbereiten.

frankreich ist seit vielen Jahren unangefochten und mit deut-lichem abstand der wichtigste Handelspartner Deutschlands: in 2012 erreichte das Handelsvolumen einen Wert von 169 Milli-

arden euro, trotz krise 0,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Ganz be-sonders dominant ist die Stellung frankreichs als abnehmerland für

deutsche erzeugnisse auch im Vergleich zu anderen eu-ländern. im vergangenen Jahr steigerte Deutschland seinen Handelsbilanzüber-schuss um 13 Prozent auf 39 Milliarden euro. „Deutsche Waren sind in frankreich sehr gefragt“, so Jörn bousselmi, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-französischen industrie-und Handelskammer. Quali-tät, innovation, zuverlässigkeit und kundendienst seien die wesent-lichen erfolgsfaktoren.

umgekehrt ist auch für frankreich Deutschland ein führender Han-delspartner – sowohl was den export als auch was den import anbelangt. Da Deutschland ein wichtiger absatzmarkt ist, ist die konjunkturelle ent-wicklung hierzulande für den französischen export von großer bedeu-tung. kleine prozentuale bewegungen machen große beträge aus. Je-des Prozent exportwachstum im Jahr bringt den deutschen exporteuren einige Hundert Millionen euro mehr einnahmen.

obwohl es sich um eine sehr traditionelle Partnerschaft handelt, ist der Handel zwischen Deutschland und frankreich von einer ausgespro-chenen Dynamik geprägt. Dominierende Sektoren in der Handelsbilanz

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einwohnerzahl 63,4 Mio.fläche (km²) 643.801 biP (Mrd. €) 2.028,2**biP pro kopf 32.354,5 €*Wirtschaftswachstum real -0,1 %*Öffentliche neuverschuldung 3,7 % biP*Staatsverschuldung 94,0 % biP*

* Prognose für 2013 / ** 2012

Skyline des Pariser Finanzdistrikts la Defense.

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sind die luftfahrttechnik, der Maschinen- und anlagenbau, der auto-mobilsektor, elektro- und elektronikgeräte, die chemische und pharma-zeutische industrie sowie die Medizintechnik.

frankreich ist aber nicht nur als Handelspartner interessant, sondern auch als Standort. Deutsche unternehmen gehören zu den wichtigsten ausländischen investoren und schaffen jedes Jahr mehrere tausend ar-beitsplätze. Derzeit haben rund 3 000 deutsche unternehmen eine nie-derlassung oder tochtergesellschaft in frankreich, fast 180 unterneh-men kommen aus Hessen.

natürlich sind insbesondere fragen der arbeitsmarktflexibilität und der abgabenlasten im fokus der unternehmen und der politischen Dis-kussion in frankreich. Deutsche unternehmen sind aber im ergebnis – trotz der bekannten Herausforderungen – weitgehend zufrieden mit ih-rem engagement in frankreich. Dies belegt die aHk-Studie „Geschäftslage und erwartungen deutscher unternehmen in frankreich“.

umwelt- und energiepolitik sind auch in frankreich zentrale themen. bei erneuerbaren energien und energieeffizienz wird deutsches know-how sehr geschätzt. energieeffizientes bauen und renovieren, intelligente Stromsteuerung und alle bereiche rund um Smart Grids können attrak-tive Geschäftsmöglichkeiten bieten. Dank eines wachsenden umwelt- und Gesundheitsbewusstseins erlebt derzeit die biobranche in frank- reich einen boom. insgesamt hat sich der Markt in zehn Jahren vervier-

facht, die agence bio beziffert die zahl der bio-konsumenten mit 60 Pro-zent der bevölkerung. frankreich importiert rund ein Drittel seiner bio-nahrungsmittel, es ist der zweitgrößte Markt in der eu. Ganz vorn liegen dabei obst und Gemüse aus ökologischem anbau, gefolgt von Milchpro-dukten, eiern, Öl und Getreide. Denn auch in frankreich werden die Qua-lität der lebensmittel und gesunde ernährung immer mehr zum thema.

frankreich ist auch für deutsche Dienstleistungsunternehmen zuneh-mend interessant. ein starker Wachstumstrend kennzeichnet vor allem die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. zum Großteil handelt es sich um beratungs- und Serviceleistungen. in den bereichen nachhaltige entwicklung, forschung und entwicklung, digitale Wirtschaft, Medizin-technik sowie nano-biotechnologien kann sich ein blick der deutschen unternehmen über den rhein ebenfalls als lohnend herausstellen. ❙

autorinalexanDra SeiDel-lauerleiterin Kommu- nikation, Deutsch-Französische In- dustrie- und Han- delskammer, Paris [email protected]

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gRIecHenlanD

auf WaCHStuMSkurS zurüCkkeHrenDie deutsch-griechischen geschäftsbeziehungen halten sich weiterhin auf sehr hohem niveau. Investitions- förderungsgesetze sollen dazu beitragen, das land wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise in Griechenland und in Gesamt-europa sind die nachrichten aus dem deutsch-griechischen Wirtschafts-raum nicht nur negativ. insbesondere heute, wo sich die griechische

Wirtschaft in einem übergangsstadium befindet, strebt sie nach unterstüt-zung, um wieder auf einen Wachstumskurs zu gelangen. Wie die Deutsche bundesbank bestätigt, sprechen die zahlen für sich: in Griechenland sind circa 164 deutsche unternehmen mit 35 000 Mitarbeitern aktiv. Sie erwirt-schaften jährlich einen umsatz in Höhe von neun Milliarden euro.

obwohl das Geschäftsklima in Griechenland durch die tatsächliche Wirt-schaftskrise weiterhin belastet ist, gibt es zahlreiche deutsche unternehmen, die in diesen Standort investieren. ein ausgezeichnetes beispiel hierfür ist die allianz. Sie hat mit einer kapitalerhöhung von 134 Millionen euro ihre tochtergesellschaft in Griechenland unterstützt, als diese sich, aufgrund ih-rer beteiligung am PSi-Programm, in not befand – ein eindeutiges zeichen für das bestehende Vertrauen in den griechischen Versicherungsmarkt. in vergleichbarer form investierte Siemens in seine tochtergesellschaften ei-

nen Gesamtbetrag von 157 Millionen euro. Diesem beispiel folgten auch boehringer-ingelheim, die vor kurzem 24 Millionen euro in den Standort Griechenland investierte, sowie robert bosch mit 30 Millionen euro kurz vor ausbruch der krise. Deutschland ist weiterhin der wichtigste Handelspart-ner Griechenlands, auch wenn, aufgrund der internationalen Wirtschaftskri-se 2012, im Vorjahresvergleich ein Handelsrückgang von sieben Prozent zu verzeichnen war. Sobald sich das Geschäfts- und investitionsklima im land verbessert, wird dies einen positiven einfluss auf die deutsch-griechischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen haben.

Wichtigste Handelsgüter, die Griechenland nach Deutschland exportiert, sind pharmazeutische Produkte, Geräte zur Stromerzeugung, aluminium und lebensmittel pflanzlichen ursprungs. Diese Handelsgüter sind durchaus zu-kunftsversprechend. Denn in deren Weiterentwicklung und Standardisierung liegt das Potenzial für eine erhöhte Gewinnspanne, die es allerdings noch auszunutzen gilt. Dies ist ein argument, das ausländische unternehmen, die nach günstigen investitionsstandorten im rahmen eines expansionsvorha-bens suchen, nicht verachten sollten.

ein weiterer wichtiger anziehungspunkt für ausländische unternehmen sind die voranschreitenden unternehmensprivatisierungen, die dem Staat auf-erlegt wurden. Mithilfe der Vereinfachung der bürokratie und einem kons-tanten und einfachen Steuersystem können ausländische firmen die benö-tigte Sicherheit in Griechenland vorfinden. es laufen bereits einige Projekte, zum beispiel die Privatisierung der griechischen erdgasgesellschaft und der Wasser- und abwassergesellschaft von thessaloniki oder auch die Verwer-tung regionaler Häfen und flughäfen. auch im bereich der öffentlichen inf-rastruktur wird es ab dem dritten Quartal einige investitionschancen geben, dank der Wiederaufnahme der bautätigkeit an den vier großen autobahnen.

attraktive fördermittel stehen investoren in Griechenland über das in-vestitionsförderungsgesetz und den nationalen Strategischen rahmenplan zur Verfügung. alle fördermaßnahmen für investitionen gelten in Griechen-land sowohl für inländische als auch ausländische unternehmen. Die no-vellierung des investitionsförderungsgesetzes soll durch die Vorauszahlung der staatlichen beihilfen die liquidität der investoren fördern. Strategische investitionen profitieren von einem beschleunigten Genehmigungsverfah-ren und werden vom Generalsekretariat für strategische und private inves-titionen unterstützt. ❙

autorProf. atHanaSSioS keleMiSgeschäftsführer, Deutsch-griechi-sche Industrie- und Handelskammer, athen, [email protected]

länDerinfo GrieCHenlanD

einwohnerzahl 11,3 Mio.fläche (km²) 131.957 biP (Mrd. €) 183,5*biP pro kopf 17.200 €**Wirtschaftswachstum real -4,2 %*Öffentliche neuverschuldung 4,6 % biP*Staatsverschuldung 156,9 % biP*

* Prognose für 2013 / ** 2012

Europäische Märkte

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Deutsche auslandshandelskammern in europa❙❙ Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen

internet www.ahk-balt.org, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Belgisch-Luxemburgische Handelskammer

internet http://debelux.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina

internet http://bosnien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Bulgarische Industrie- und Handelskammer

internet http://bulgarien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Dänische Handelskammer

internet http://daenemark.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Finnische Handelskammer

internet http://finnland.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer

internet http://frankreich.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Griechische Industrie-und Handelskammer

internet http://griechenland.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer

internet http://grossbritanien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Irische Industrie- und Handelskammer

internet http://irland.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Island

internet http://islande.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Italienische Handelskammer

internet http://italien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer

internet http://kroatien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Mazedonien

internet http://mazedonien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Niederländische Handelskammer

internet http://niederlande.ahk.de, e-Mail [email protected]

❙❙ Deutsch-Norwegische Handelskammer internet http://norwegen.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsche Handelskammer in Österreich

internet http://oesterreich.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer

internet http://polen.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer

internet: www.ccila-portugal.com, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer

internet http://rumaenien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Russische Auslandshandelskammer

internet http://russland.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Delegation der Deutschen Wirtschaft für Serbien

internet http://serbien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Schwedische Handelskammer

internet www.handelskammer.se, e-Mail [email protected]❙❙ Handelskammer Deutschland-Schweiz

internet www.handelskammer-d-ch.ch, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsche Handelskammer für Spanien

e-Mail http://spanien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer

internet http://slowakei.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Slowenische Industrie- und Handelskammer

internet http://slowenien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer

internet http://tschechien.ahk.de, e-Mail [email protected]❙❙ Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer

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gRIecHenlanD

neueS Vertrauen aufbauenein gespräch mit Peter grundhöfer, alleinvertretender geschäftsführer des Frankfurter großhandelsunternehmens grundhöfer, über seine eindrücke, die er während einer Delegationsreise in griechenland gesammelt hat.

Herr Grundhöfer, Sie waren kürzlich mit einer Frankfurter Wirt-schaftsdelegation in Griechenland. Welche Eindrücke haben Sie mitgebracht? GrunDHÖfer: Das land befindet sich in einer schweren wirtschaft-lichen und sozialen krise. Das wird überdeutlich, wenn man durch die früher vibrierenden einkaufsstraßen im zentrum athens geht und sieht, dass drei Viertel aller Geschäfte leer stehen – und das offensichtlich schon seit langem. auch die Defizite in der infrastruktur, die sich über Jahrzehnte angesammelt haben, sind teils frappant. Dies wurde beim besuch einer Müllsortier- und -verbrennungsanlage außerhalb athens deutlich. es gibt aber auch licht und nicht nur Schatten. Viele klein-

unternehmer, mit denen ich sprechen konnte, wie Souvenirhändler, obst- und Gemüsehändler, sind durchaus positiv gestimmt. Sie schei-nen nach dem Motto zu handeln: „Wenn wir uns anstrengen, geht auch diese krise vorbei.“ in Griechenland wird inzwischen wieder in infra-struktur investiert. So ist beispielsweise beschlossen, vier neue Müll-verbrennungsanlagen aufzubauen.

Die Firma Grundhöfer ist im Sektor Obst- und Gemüsegroßhandel einer der größten Anbieter in Frankfurt RheinMain. Welche Aus-wirkungen hat die Krise auf Ihre Geschäftsbeziehungen zu Grie-chenland?GrunDHÖfer: Wir arbeiten teils mit lokalen Produzenten zusam-men, über die wir zum beispiel trauben beziehen. teils kaufen wir über Händler ein, wie Melonen und Spargel. unsere Geschäftspartner sind bisher gut durch die krise gekommen. natürlich hat die nach-frage in Griechenland selbst abgenommen. Die leute gehen weniger auswärts essen und kaufen bewusster ein. aber die Produzenten, die schon im export aktiv waren, konnten über diesen Weg die krise bis-her gut verkraften.

Sie sehen demnach besonderes Potenzial in der Landwirtschaft?GrunDHÖfer: Meines erachtens hat die landwirtschaft Griechenlands ein riesiges Potenzial, das aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. es fehlt an effizienten Vertriebsstrukturen und Marketingexperti-se für die auslandsmärkte. auch die Produktionsstrukturen im land selbst sind teils nicht effizient. andererseits könnte das land seine Po-tenziale relativ leicht realisieren. Wir reden ja hier nicht vom aufbau einer neuen industrie auf der grünen Wiese. Die natürlichen Schätze des landes sind ja da, der agrarsektor müsste sie nur noch besser he-ben und vermarkten.

Das Land durchläuft einen schmerzhaften Reformprozess. Aus Sicht eines Unternehmers: Stimmt die Richtung?GrunDHÖfer: ich bin mir sicher: Wenn Griechenland sich auf sei-ne Vorteile besinnt und es schafft, die notwendige Professionalität in die Strukturen hineinzubringen, dann sieht es für die zukunft gut aus. Das gilt neben der landwirtschaft auch für den tourismus. Die kultur- und naturschätze des landes sind ein riesiges asset, ein ex-portgut allererster Güte. aber man kann mehr daraus machen, in-dem man das Hinterland touristisch besser erschließt und die Sai-son verlängert.

In welchen Sektoren sehen Sie weitere Potenziale?GrunDHÖfer: Wind und Sonne sind mittlerweile begehrte energie-quellen, die in europa immer wichtiger werden. auch hier hat das land

olivenernte auf einer Plantage am golf von Korinth.

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Chancen. natürlich müssen aber die rahmenbedingungen so sein, dass sich langfristige investitionen rentieren. Schließlich ist die logistik mit den großen Häfen ein weiterer traditioneller bereich mit Vorteilen, die man besser ausspielen könnte. Dazu braucht Griechenland aber Hilfe von außen. Sie strömt zwar ins land, aber sie muss auch auf frucht-baren boden fallen. es hat keinen Sinn, wenn man besserwisserisch und mit fertigen rezepten hier ankommt. Man muss die Menschen mitneh-men und ihnen sagen: „ihr seid ein tolles land, ihr habt eine tolle Ge-schichte, ihr habt so viele erfahrungen in der Vergangenheit gemacht, nutzt sie und baut euer land wieder auf.“

Wo bieten sich für deutsche Unternehmen besondere Chancen im Griechenlandgeschäft?GrunDHÖfer: Mir fehlt der detaillierte überblick über die griechische Wirtschaft als Ganzes. aber in den genannten bereichen lohnt es sich, hinzusehen. Wenn man schon erfahrung im Griechenlandgeschäft hat, kann das ein guter ansatz sein, um nach neuen Chancen ausschau zu halten. Das gilt unabhängig von der Größe, aber natürlich müssen kleine unternehmen, was die finanziellen risiken eines engagements angeht, besonders vorsichtig sein. eine anlaufstelle, die zu kontaktieren sich mit Sicherheit immer lohnt, ist die Deutsch-Griechische industrie- und Han-delskammer in athen. Sie ist vor ort bestens vernetzt, bietet zahlreiche Dienstleistungen an und hat auch unseren besuch hervorragend begleitet.

Es gibt eine Reihe von Förderprogrammen, die zu einem Engage-ment in Griechenland anregen und Investitionsanreize schaffen. Sind Fördergelder in dieser Situation sinnvoll?GrunDHÖfer: fördergelder können finanzielle risiken verringern, und sie können in unsicheren umfeldern eine wichtige funktion erfül-len. fördergelder dürfen aber nicht die entscheidende richtschnur für eine investitionsentscheidung sein. Das engagement muss sich lang-fristig allein rentieren, sonst ist das alles nicht nachhaltig, weder für den unternehmer noch für das land. fördermittel können daher nur teil eines ganzen Straußes von Maßnahmen sein, die auf eine Verbes-serung der wirtschaftlichen rahmenbedingungen abzielen. Dazu gehö-ren unter anderem der regulierungs- und der rechtsrahmen. insofern: Ja, fördergelder können helfen. aber es kommt auf das Gesamtpaket der rahmenbedingungen an.

Was macht aus Ihrer Sicht eine langfristig erfolgreiche Geschäfts-beziehung mit griechischen Partnern aus?GrunDHÖfer: entscheidend ist, dass ein Vertrauensverhältnis zwischen beiden Partnern entsteht. ehrlichkeit, zuverlässigkeit, auch eine ge-wisse leidenschaft für das gemeinsame Geschäft und die bereitschaft, etwas von seiner Persönlichkeit preiszugeben, über familie zu reden, das schafft Vertrauen. Gerade die persönliche komponente ist in Grie-chenland viel wichtiger als in Deutschland. Dieser interkulturellen un-terschiede muss man sich bewusst sein. ❙

Peter Grundhöfer, alleinvertretender Ge-schäftsführer, Grundhöfer: „Meines erach-tens hat die landwirtschaft Griechenlands ein riesiges Potenzial, das bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. es fehlt an effek-tiven Vertriebsstrukturen und Marketing-experten für die auslandsmärkte.“

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DäneMaRK, ScHWeDen, noRWegen

Stabile Märkte iM norDenWährend Südeuropa tief in der Schuldenkrise steckt und die euro-länder mit Sparkursen und einsparungsauflagen kämpfen, verbuchen die skandinavischen länder ein solides Wachstum und stehen für Sicherheit und Stabilität.

Skandinavien – das sind geografisch und kulturell gesehen Däne-mark, Schweden und norwegen. Die drei länder haben die Ge-meinsamkeit, dass sie eine relativ geringe bevölkerungsdichte

außerhalb ihrer Metropolen aufweisen. zusammengenommen bieten Dänemark, Schweden und norwegen aber immerhin einen Markt von rund 20 Millionen konsumenten mit hoher kaufkraft. etwa die Hälf-te dieser potenziellen kunden wohnt in einem umkreis von 300 kilo-metern um kopenhagen. rund 25 000 unternehmen konzentrieren sich in der Öresundregion, dem geschäftlichen zentrum Südskandinaviens.

Die Öresundregion erstreckt sich über das östliche Dänemark, ein-schließlich der Hauptstadt kopenhagen, der inseln Seeland, lolland-falster, Møn und bornholm, sowie die südschwedische region Skåne. Seit dem bau der Öresundbrücke zwischen kopenhagen und Malmö vor 13 Jahren gilt die region als das tor nach Skandinavien und hat sich als Hub für viele technologische unternehmen und forschungseinrich-tungen etabliert. Wichtigste Merkmale dieser region sind eine gut aus-gebildete bevölkerung und eine hervorragende infrastruktur.

in der Öresundregion sind besondere Stärken in den bereichen Clean- tech, energie und umwelt sowie in den bereichen Medizintechnik, Phar-ma und biotechnologie vorzufinden. Das beste aus Schweden und Dä-nemark in den bereichen forschung und industrie trifft hier aufeinander und fördert die stetige innovation. So sichert sich die region nachhal-tig die globale konkurrenzfähigkeit.

Die Öresundregion gehört zudem zu den führenden universitätsregi-onen europas und steht im ranking der regionen, aus denen die meis-ten wissenschaftlichen artikel stammen, an fünfter Stelle. Mit insge-samt 1,8 Millionen arbeitnehmern verfügt die region außerdem über Skandinaviens größte rekrutierungsbasis. Deutsche unternehmen fin-den hier sowohl Dänisch als auch Schwedisch sprechende Mitarbeiter mit einem hohen ausbildungsniveau. Das erleichtert es den hier ansäs-sigen unternehmen, sowohl den dänischen als auch den schwedischen Markt aus der region heraus zu bedienen.

Skandinavien setzt bereits seit vielen Jahren auf erneuerbare ener-gien. Daher nehmen die skandinavischen länder eine Vorreiterrolle in

Öresundbrücke.

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der globalen energiewende ein. Diese länder haben es vorgemacht: um-weltschutz und Wirtschaft müssen kein Widerspruch sein. Die entwick-lung, die nutzung sowie der ausbau regenerativer energien birgt erheb-liches Potenzial, um die ehrgeizigen langfristigen politischen ziele zu erfüllen. Schweden hat sich zum ziel gesetzt, bis 2020 die Hälfte der energieversorgung durch erneuerbare energien abzudecken. bis 2050 soll es keine Co2-nettoemissionen mehr geben. bereits in den vergan-genen 40 Jahren hat das land seinen anteil von Öl im energiemix von 77 stetig auf 26,7 Prozent reduziert. ein phasenweiser atomausstieg ist ebenfalls schon seit 1980 per Volksabstimmung entschieden.

Das ziel in Dänemark ist ebenfalls eindeutig: bis 2050 soll die ge-samte energieversorgung durch erneuerbare energien abgedeckt wer-den. ferner soll kopenhagen bis 2025 klimaneutral sein – trotz eines erwarteten bevölkerungsanstiegs von 20 Prozent. kopenhagen ist be-reits heute laut economist intelligence unit die umweltfreundlichste Stadt europaweit, dicht gefolgt von seinen nachbarn, mit Stockholm auf Platz zwei und oslo auf Platz drei.

obwohl Dänemark ein sehr kleines land ist, hat es im internati-onalen Vergleich einen Cleantech-umsatz, den selbst länder wie frank-reich, Spanien, Großbritannien und indien nicht vorweisen können. in relation zur Größe seiner Volkswirtschaft führt Dänemark sogar welt-weit. laut Global Cleantech innovation index 2012 ist das kleine land zudem das innovativste Cleantech-land weltweit. einen Hub für um-weltfreundliche Produkte stellt beispielsweise das Copenhagen Clean-tech-Cluster dar, welches als das führende Drehkreuz europas im be-reich neuer energie- und umwelttechnologien gilt: Hier haben sich Weltklasse-Windenergiekompetenz, full-Scale-Smart-Grid-test- und

Demo-anlagen sowie führende unternehmen und forschungseinrich-tungen in den bereichen biomasse, brennstoffzellen, energiespeiche-rung und niedrigenergiegebäude angesiedelt.

eine weitere Wachstumsbranche der Öresundregion ist die Medi-zintechnik. Grundlage bildet das öffentliche Gesundheitswesen, zu dem alle bürger freien zugang haben. 90 Prozent der bevölkerung erhalten jährlich eine oder mehrere formen der Gesundheitsbehandlung. Das macht die region zu einem überaus attraktiven Markt für firmen aus der Medizintechnikbranche.

Das Medicon Valley gehört nach Île de france, bayern und baden-Württemberg zu den top-Medizintechnik-regionen europas. Das bi-nationale life-Science-Cluster erstreckt sich über die insel Seeland in Dänemark und die region Skåne in Südschweden. auf etwa 70 kilome-tern sind mehr als 200 Medizintechnik-unternehmen mit forschungs-, entwicklungs- und Produktionsstätten angesiedelt, einschließlich füh-render industrieunternehmen wie Coloplast, Dako, Widex, Gambro und exiqon. Hinzu kommen 150 biotech-unternehmen, 25 Pharmaunter- nehmen, 15 klinische forschungsorganisationen, 13 auftragsfertigungs-organisationen sowie zwölf universitäten (von denen fünf life-Science-bezogene ausbildungen anbieten) sowie 33 krankenhäuser, davon elf universitätskliniken.

Dänemark ist zwar der kleinste skandinavische Markt, bietet aber interessante Standortvorteile. So eignet sich Dänemark beispielsweise gut als testmarkt, da dänische konsumenten als besonders innovati-onsfreudig gelten. Der dänische arbeitsmarkt ist sehr flexibel, die un-ternehmenssteuern sowie die lohnnebenkosten sind niedrig und die firmengründung ist unkompliziert. Vor diesem Hintergrund entschei-den sich viele unternehmen dafür, ihr Skandinavien- oder nordeuro-pa-Headquarter in kopenhagen anzusiedeln. ❙

autorbenny eGHolM SørenSengeschäftsführer, Sørensen – con- necting Markets, Hannover und Kolding, de@connecting- markets.com

länDerinfo SkanDinaVien

DäneMarkeinwohnerzahl 5,6 Mio.fläche (km²) 46.094 biP (Mrd. €) 249,7*biP pro kopf 43.700 €**Wirtschaftswachstum real 0,7 %*Öffentliche neuverschuldung 2,8 % biP*Staatsverschuldung 41,0 % biP*

norWeGeneinwohnerzahl 5,0 Mio.fläche (km²) 323.802 biP (Mrd. €) 416,2*biP pro kopf 77.700 €**Wirtschaftswachstum real 2,6 %*Öffentliche neuverschuldung -12,3 % biP*Staatsverschuldung 26,7 % biP*

SCHWeDeneinwohnerzahl 9,5 Mio.fläche (km²) 450.295 biP (Mrd. €) 423,1*biP pro kopf 42.900 €**Wirtschaftswachstum real 1,5 %*Öffentliche neuverschuldung 0,8 % biP*Staatsverschuldung 40,7 % biP*

* Prognose für 2013 / ** 2012

Hafen- und Industriestadt landskrona am Öresund.

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BelgIen UnD lUxeMBURg

DoPPelbeSteuerunG VerMeiDenWer als Dienstleister in einem anderen eU-land tätig wird und dafür eigene Mitarbeiter einsetzt, muss die am einsatzort geltenden Vorschriften über die arbeitnehmerentsendung beachten.

Luxemburgeine entsendung nach luxemburg darf grundsätzlich 24 Monate nicht überschreiten. nur in ausnahmefällen sind Verlängerungen auf antrag bei den zuständigen behörden des Herkunftsstaats möglich. Voraus-setzung für die entsendung ist das bestehen eines arbeitsvertrags. Der arbeitgeber benötigt eine luxemburgische Mehrwertsteuernummer und eine Genehmigung des Mittelstandsministeriums (Ministère des Classes Moyennes). rechtzeitig vor der entsendung sind seitens des arbeitge-bers außerdem verschiedene formalitäten einzuhalten: zunächst ist

für jeden zu entsendenden arbeitnehmer eine bescheinigung a1 (frü-her e 101) bei dem Sozialversicherungsträger zu beantragen, die das bestehen einer Sozialversicherung nachweist.

Der arbeitnehmer muss in luxemburg, einschließlich eventuell mit-zuversichernder angehöriger, durch den arbeitgeber zur Sozialversiche-rung angemeldet werden. für die Dauer der entsendung nach luxem-burg muss eine kopie des arbeitsvertrags zusammen mit den im rahmen der entsendung einzuholenden nachweisen und Genehmigungen hin-terlegt werden. außerdem muss die entsendung spätestens am ersten

atomium in Brüssel.

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tag des auslandseinsatzes der luxemburgischen Gewerbeaufsicht itM (inspection du travail et des Mines) gemeldet werden, welche ausführ-liche informationen über die betreffenden arbeitnehmer (persönliche Daten, ausbildung und berufsbezeichnung) sowie über den arbeitge-ber und den einsatzort in luxemburg verlangt. auch leiharbeiter oder arbeiter aus arbeitnehmerüberlassungsverträgen dürfen eingesetzt werden. in diesen fällen muss die leiharbeitsfirma beziehungsweise das entsprechende unternehmen eine vollständige Meldung über die betreffenden arbeitnehmer bei der itM einreichen.

Der arbeitnehmer muss für sich das formular S1 sowie eine europäi-sche krankenversicherungskarte beantragen und sich im anschluss bei der luxemburgischen nationalen Gesundheitskasse CnS (Caisse natio-nale de Santé) anmelden. Dadurch hat der arbeitnehmer während sei-nes aufenthalts in luxemburg anspruch auf dieselben leistungen wie luxemburgische arbeitnehmer, er bleibt jedoch weiterhin in Deutschland versichert. zu beachten ist, dass während der entsendung das luxem-burgische arbeitsrecht gilt. Die regelungen über arbeitszeiten (acht Stunden / tag, 40 Stunden / Woche), kollektivverträge und Mindestlöh-ne sind einzuhalten.

nach beendigung der maximalen entsendungsdauer von 24 Mona-ten kann eine erneute entsendung erst nach einhaltung einer karenz-zeit von zwei Monaten erfolgen. Hierfür sind die entsprechenden Ge-nehmigungen und nachweise erneut zu erbringen.

BelgienDeutsche arbeitgeber müssen die tätigkeit ihrer arbeitnehmer vor der ausführung bei den belgischen behörden anmelden. zu diesem zweck hat der belgische Staat die Website „limosa“ eingerichtet. Die Meldung muss grundsätzlich von dem deutschen arbeitgeber vorgenommen wer-den. Sie kann elektronisch auf der Homepage durchgeführt werden. es müssen persönliche Daten des arbeiternehmers angegeben werden (name, adresse, identifizierungsnummer) sowie beginn- und enddatum der entsendung, die art der beschäftigung, der arbeitsort, die arbeits-zeiten und zuletzt die identifizierungsdaten vom ausländischen unter-nehmen und der belgischen firma.

um unlauteren Wettbewerb zu vermeiden, ist der deutsche arbeit-geber während der Dauer dieser entsendung verpflichtet, gewisse an-ordnungen des belgischen arbeitsrechts zu respektieren. belgien hat die eu-entsendungsrichtlinien sehr exakt umgesetzt, sodass die Mehrheit der in belgien geltenden nationalen arbeitsgesetze, einschließlich der allgemeinen verbindlichen tarifverträge, befolgt werden müssen. Des-halb sollte beispielsweise streng an dem belgischen Mindestlohntarif festgehalten werden sowie an den regelungen, beispielsweise für ar-beitszeiten, Wohlergehen am arbeitsplatz und urlaub.

ein entsandter arbeitnehmer aus einem eu-Staat unterliegt dem deutschen Sozialversicherungsrecht und ist aufgrund des Grundsatzes der Vermeidung von Doppelversicherung von der belgischen Sozialver-sicherungspflicht befreit. Voraussetzung hierfür ist, dass die Dauer der entsendung 24 Monate nicht überschreitet. als nachweis der Sozial-versicherung im Heimatland sollte der arbeitnehmer vor seiner abreise nach belgien eine entsendebescheinigung a1 beantragen. Die beschei-nigung wird vom belgischen landesamt für soziale Sicherheit oder von gesetzlichen krankenkassen ausgestellt.

zur Vermeidung von Doppelbesteuerung hat Deutschland mit ei-ner Vielzahl von Staaten sogenannte Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen – so auch mit belgien. nach artikel 15 dieses abkommens geht das besteuerungsrecht an belgien über, da der deutsche arbeit-nehmer in diesem Staat die arbeitstätigkeit ausübt. Dieser Grundsatz gilt jedoch nur, wenn der arbeitnehmer länger als 183 tage in belgien bleibt. ist das nicht der fall, verbleibt das besteuerungsrecht für den darauf entfallenden arbeitslohn in Deutschland.

Was schließlich die entsendung von selbstständigen Vertragspar-teien – zum beispiel im rahmen eines Dienstleistungsverhältnisses – angeht, ist die regelung viel einfacher. Grundsätzlich kann viel frei im Vertrag geregelt werden, auch das anwendbare recht und die Gerichts-barkeit. Wenn nichts vorgesehen ist, findet das belgische beziehungs-weise luxemburgische (Dienstleistungs-)recht anwendung. ❙

autorenJef DeGrauWe (l.)Partner – arbeits- recht, cMS DeBacker, antwerpen jef.degrauwe@ cms-db.com

alexiS HalleManS (r.)Rechtsanwalt – Vertragsrecht, cMS DeBacker, [email protected]

länDerinfo benelux

belGieneinwohnerzahl 11,2 Mio.fläche (km²) 30.528 biP (Mrd. €) 376,2**biP pro kopf 33.965,4 €**Wirtschaftswachstum real 0,0 %*Öffentliche neuverschuldung 2,6 % biP*Staatsverschuldung 102,1 % biP*

luxeMburGeinwohnerzahl 0,5 Mio.fläche (km²) 2.589 biP (Mrd. €) 44,4**biP pro kopf 83.351,4 €**Wirtschaftswachstum real 0,8 %*Öffentliche neuverschuldung 1,9 % biP*Staatsverschuldung 23,4 % biP*

* Prognose für 2013 / ** 2012

autorenJéroMe PaSCuaavocat à la cour, cMS DeBacker, [email protected]

tanJa blankenburGRechtsanwältin, cMS DeBacker, [email protected]

Europäische Märkte

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32 IHK WirtschaftsForum 11.13

Polen

attraktiVer inVeStitionSStanDortMit seinen 38 Millionen einwohnern ist Polen das bevölkerungsstärkste land in osteuropa und gehört damit auch zu den größten eU-ländern. Dies bedeutet einen großen Binnenmarkt mit beachtlichen absatzchancen.

Polens Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland sind seit Jahren eng. Deutschland ist für Polen der mit abstand wichtigste Handelspart-ner. bedingt durch die fußball-europameisterschaft 2012 wurden

zahlreiche infrastrukturprogramme mithilfe der europäischen union umgesetzt, welche eine sehr annehmbare Straßen- und Schienenan-bindung Polens zu seinen nachbarländern zur folge hatten.

Polen konnte als einziges land in der eu während der noch heute anhaltenden Wirtschaftskrise ein fortwährendes Wirtschaftswachstum vorweisen. Seit dem eu-beitritt wuchs die Wirtschaft im Schnitt um vier Prozent. Selbst als die Weltwirtschaft im Jahr 2009 in die rezession rutschte, konnte regierungschef Donald tusk als einziger in der eu von seinem land behaupten, dass die Wirtschaft trotz allem noch wachse. erst 2012 war nur noch ein Wachstum von 1,9 Prozent zu verzeichnen.

Die Prognosen für 2013 waren bisher eher pessimistisch. So wuchs die Wirtschaft, bedingt durch die anhaltend schwache konjunkturelle lage in der eu, im ersten Quartal nur um 0,4 Prozent. Die meisten Wirt-schaftsanalysten, wie uni Credit, erwarten eine erholung in der zweiten Jahreshälfte und halten ein Wachstum von bis zu 1,7 Prozent im Ge-samtjahr für möglich. Der internationale Währungsfonds (iWf) hinge-gen ist weniger optimistisch und schätzt das mögliche Wachstum auf lediglich 1,1 Prozent ein.

andere länder in osteuropa, die bislang ähnlich schnell wuchsen wie Polen, waren von der krise betroffen. Die lage bleibt in diesen ländern angespannt. So musste tschechien, das bis 2011 noch ein gutes Wachs-tum von 1,9 Prozent vorweisen konnte, 2012 ein Minus von 1,1 Prozent verkraften, und auch die Prognose für 2013 ist wenig optimistisch. Vor-gesehen ist ein Wachstum von 0,7 Prozent. noch problematischer ist die Situation in Slowenien. 2012 schrumpfte die Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent, und auch 2013 wird ein schwieriges Jahr für Slowenien. erwartet wird ein negatives Wachstum von 1,3 Prozent.

länDerinfo Polen

einwohnerzahl 38,9 Mio.fläche (km²) 312.685 biP (Mrd. €) 399,3*biP pro kopf 9.900 €**Wirtschaftswachstum real 1,1 %*Öffentliche neuverschuldung 3,4 % biP*Staatsverschuldung 54,5 % biP*

* Prognose für 2013 / ** 2012

Braunkohle-Kraftwerk in trzciniec Dolny.

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33IHK WirtschaftsForum 11.13

6. Dezember 2013 | Paulskirche | Gesellschaftshaus Palmengarten | Frankfurt am Main

VERANSTALTUNGSPARTNERPREMIUMPARTNER PREMIUMPARTNER PREMIUMPARTNER VERANSTALTER

MEDIENPARTNERTV-PARTNERGASTGEBERMITTAGESSEN

GASTGEBERABENDVERANSTALTUNG

MOBILITÄTSPARTNER

Roland BoekhoutVorsitzender des Vorstands,ING-DiBa AG

Stephan KohlerVorsitzender der Geschäfts-führung, Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Prof. Dr. Jörg SennheiserVorsitzender des Aufsichtsrats,Sennheiser electronic GmbH & Co. KG

Erich SixtVorsitzender des Vorstands,Sixt SE

Claus WisserVorsitzender des Beirats,WISAG Service Holding GmbH & Co. KG

Rudolf SonnemannVorsitzender der Geschäfts-führung, STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG

Prof. Dr. Mathias MüllerPräsident,IHK Frankfurt am Main

Viviane RedingVizepräsidentin, Europäische Kommission

Prof. Dr. Wilhelm HaarmannPartner, Linklaters LLP

Joe KaeserVorsitzender des Vorstands,Siemens AG

Dr. Peter LaierMitglied des Vorstands,OSRAM Licht AG

Steve LewisCEO und Gründer,Living PlanIT SA

Rainer HundsdörferVorsitzender derGeschäftsführung, ebm-papst Gruppe

Jeroen DijsselbloemVorsitzender der Euro-Gruppe; Finanzminister der Niederlande

Dr. Vince Cable, MPSecretary of State for Business, Innovation and Skills, United Kingdom

Dr. Christian GornyMitglied des Vorstands,BDO AG

Dr. Michael FreytagVorsitzender des Vorstands,SCHUFA Holding AG

Oliver HermesVorsitzender des Vorstands,WILO SE

Dr. Jürgen HeraeusVorsitzender des Aufsichtsrats, Heraeus Holding GmbH

Reinhard ClemensMitglied des Vorstands,Deutsche Telekom AG

SPRECHER (AUSZUG)

GASTGEBERABENDVERANSTALTUNG

FÖRDERER

MEDIENPARTNERINTERNATIONAL

Die digitale Wachstumsinitiative

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Eintrittskarten unter:

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laut der boston Consulting Group hat Polen in den nächsten Jah-ren große Chancen, das Produktionszentrum Westeuropas zu werden. Dies bestätigte auch die Mittel-und osteuropäische konjunkturumfrage (Moe-umfrage) 2013, die von 16 bilateralen industrie- und Handels-kammern unter beteiligung von rund 1 600 unternehmen durchgeführt wurde. befragt wurden firmen mit ausländischer kapitalbeteiligung, die in den Staaten Mitteleuropas investiert haben. Polen wurde als attrak-tivster investitionsstandort evaluiert und überholte dabei den bishe-rigen Dauerfavoriten tschechien. 94 Prozent der befragten unterneh-mer, die in Polen investierten, würden sich für eine erneute investition entscheiden und Polen damit wiederholt als Standort für ihren betrieb wählen. Dies liegt auch daran, dass das aufstrebende land über gut aus-gebildete junge fachkräfte verfügt und zentral im Herzen europas liegt. Darüber hinaus ist das land selbst ein großer binnenmarkt, in welchem die lohn- und Produktionskosten im eu-Vergleich sehr niedrig sind.

Die luftfahrtbranche beschäftigt derzeit rund 25 000 Mitarbei-ter, in den kommenden fünf Jahren sollen 4 000 weitere arbeitsplätze hinzukommen. Schon heute gehört das aviation Valley rund um rzes-zow zu einem der größten zentren der Welt im bereich des flugzeug-baus und seiner entwicklung. Die exporte dieser branche lagen 2011 bei rund einer Milliarde euro, und die branche geht von weiteren in-vestitionen im aviation Valley in Höhe von 737 Millionen euro in den kommenden Jahren aus.

So errichtete der deutsche konzern Mtu aero engines beim erst kürzlich ausgebauten flughafen von rzeszow im aviation Valley einen modernen Produktionsstandort mit forschungszentrum. Die zahl der Mitarbeiter wuchs seit 2009 beständig auf mittlerweile rund 400 an. Mtu aero engines fertigt hier niederdruckturbinen, montiert diese und lässt teile der turbinen auch an diesem Standort reparieren. laut ni-cola bianco, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Pzl Swidnik, einer der größten Helikopterhersteller der Welt, werden momentan erst 20 Prozent des Potenzials der polnischen luftfahrtindustrie genutzt. Po-len hat damit die Voraussetzung, eine der führenden nationen in die-ser branche zu werden.

zweiter aufstrebender Wirtschaftszweig Polens ist die it-branche. Der Grund, warum viele internationale unternehmen vermehrt arbeits-prozesse im it-bereich nach Polen auslagern, ist ähnlich wie in fast allen

anderen branchen: gut ausgebildete fachkräfte zu niedrigen lohnkos-ten. Jedoch wird erwartet, dass in dieser branche die Gehälter künftig stetig ansteigen. Gerade im it-bereich gehören polnische fachkräfte schon seit Jahren zu den weltweit führenden. alljährlich gewinnen pol-nische informatikstudenten, wie zum beispiel von der technischen uni-versität Warschau, angesehene internationale Preise. Videospieltitel, wie das aus Warschau stammende „the Witcher“, sind internationale Ver-kaufsschlager und spiegeln die rasante entwicklung der branche wider.

Wie gut sich diese branche entwickelt, zeigt auch die tatsache, dass 2011 in Polen 337 it-outsourcing-Center insgesamt 85 000 Mitarbeiter beschäftigten. bis ende des Jahres soll diese zahl auf über 100 000 an-wachsen. Doch es wird nicht nur in business Process outsourcing (bPo) und Shared Service Centre (SSC) investiert, sondern vermehrt in for-schungs- und entwicklungszentren. zu den investoren gehören nam-hafte unternehmen wie Google, ibM, Motorola oder Microsoft. Diese haben ihre zentren in den größten Städten Polens wie Warschau, kra-kau, breslau und lodsch.

Schließlich steht mit dem energiesektor Polens eine der größten branchen vor einem grundlegenden Wandel. aktuell unterliegt der ener-giesektor dringendem Sanierungsbedarf. Das Stromnetz ist veraltet und zunehmend störanfällig. auch müssen viele kraftwerke dringend mo-dernisiert oder gar runderneuert werden. auch die energieerzeugung ist noch sehr einseitig. Dominiert wird der energiemarkt von Stein- und braunkohle. So wird über 90 Prozent der energie Polens durch konven-tionelle energieträger erzeugt. Doch Polen wird von der eu zum um-denken gezwungen. Die Chancen stehen gut, dass das geplante Ge-setz für erneuerbare energien (eeG) in absehbarer zeit umgesetzt wird. ansonsten droht eine klage seitens der eu, die mit Strafzahlungen in Höhe von 177 000 euro pro tag einhergehen würde. Schon jetzt befin-den sich mehrere Gaskraftwerke in der Planung und im bau. auch die Windkraft verzeichnet rekordzuwächse. 2012 wurden etwa 800 Me-gawatt an kapazität installiert. Die Solarbranche steht ebenfalls kurz vor einem Durchbruch. Das Potenzial wird auf jährlich 50 000 anlagen geschätzt. Der erwartete boom wird allerdings noch ein wenig auf sich warten lassen, da das eeG-Gesetz immer wieder verzögert und für den Wahlkampf instrumentalisiert wird. Die elektromobilität steckt gleich-falls noch in der anfangsphase. beide branchen werden in absehbarer zeit eine starke aufmerksamkeit auf sich ziehen. Deutsche firmen wer-den mit hoher Wahrscheinlichkeit an diesem aufschwung beteiligt sein.

Polen strebt wirtschaftlich auf. Dieser Prozess zeichnet sich bereits seit einigen Jahren ab und bietet Chancen für ausländische investoren. insbesondere die hohe Dynamik und die bereitschaft zum Wandel zeich-net das land aus. Das schätzen die ausländischen investoren. Mit den bevorstehenden investitionen in der energiewirtschaft und dem weite-ren ausbau der infrastruktur stehen große Projekte vor ihrem beginn. ❙

autorMiCHael kernHauptgeschäfts-führer, Deutsch- Polnische Industrie- und Handelskam-mer, [email protected]

Braunkohle-Kraftwerk turow.

Europäische Märkte

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lettlanD

reif für Den euroSeit September 2012 erfüllt lettland die Maastricht-Kriterien. am 1. Januar wird der baltische Staat den euro einführen – ein Ziel, das die lettische Regierung seit einigen Jahren mit ehrgeiz verfolgt.

Der lettische Premierminister Valdis Dombrovskis und sein finanz-minister andris Vilks waren in den vergangenen Monaten häufiger als sonst in europa unterwegs, um für ihr land und seine aufnah-

me in die eurozone zum 1. Januar zu werben. Sie trafen sich mit ihren europäischen amtskollegen und wurden dabei offen empfangen. über-all interessieren sich die Politiker derzeit sehr für lettlands erfolgsge-schichte in der jüngsten krise und die unbeirrtheit, diesen erfolg nun mit dem euro krönen zu wollen.

Der beitritt zur europäischen union in 2004 war für den baltischen Staat bereits der erste Schritt, der einer rasanten wirtschaftlichen ent-wicklung, zu dieser zeit mit zweistelligen Wachstumszahlen, weiteren auftrieb gab. Die krise der Jahre 2008 und 2009 forderte ihren tribut mit einem negativen Wachstum von etwa 17 Prozent, konnte allerdings durch die besonnene Sparpolitik der regierung und die hohe anpassungs-fähigkeit der Wirtschaft wieder überwunden werden. Seit zwei Jahren entwickelt sich das bruttoinlandsprodukt nun mit einem Wachstum von über fünf Prozent weitaus dynamischer als der eu-Durchschnitt. Deshalb wird dem baltischen Staat auch eine Vorbildrolle für andere länder zuge-schrieben. ende 2012 konnte lettland so bereits den in krisenzeiten beim internationalen Währungsfonds aufgenommenen kredit zurückzahlen.

laut ilmars rimševics, Präsident der lettischen zentralbank, ist ge-rade jetzt – trotz aller Skepsis über die zukunft der euro-Partnerschaft – „der beste zeitpunkt, um der eurozone als seriöser und verlässlicher Partner beizutreten und damit bei Diskussionen über wichtige re-formen mit am tisch zu sitzen“. auf einem treffen mit aHk-Mitglie-dern im Januar in riga bekräftigte er, dass die euro-einführung für den investitionsstandort lettland ein entscheidender faktor sei: „in vielerlei Hinsicht hat sich lettland schon längst für den euro ent-

länDerinfo lettlanD

einwohnerzahl 2,0 Mio.fläche (km²) 64.589 biP (Mrd. €) 23,6*biP pro kopf 10.900 €**Wirtschaftswachstum real 5,6 %*Öffentliche neuverschuldung 1,3 % biP*Staatsverschuldung 26,3 % biP*

* Prognose für 2013 / ** 2012

eine Umfrage der aHK Baltische Staaten zeigt, dass die in lettland aktiven deutschen Unternehmen von der euro-einführung weitere Vorteile für ihren geschäftlichen erfolg im Baltikum erwarten.

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schieden.“ rund 90 Prozent der kredite, etwas weniger als die Hälfte der einlagen, und 70 Prozent des außenhandels mit der eu erfolgten in euro. Dass lettland reif für den euro ist, bestätigte zudem im Juni der Prüfbericht der europäischen kommission. Daraufhin folgten die empfehlungen der euro-finanzminister und der eu-Staats- und re-gierungschefs. Die noch fehlende formale zustimmung der finanzmi-nister erfolgte am 9. Juli.

Die deutschen unternehmen in lettland blicken der euro-einführung positiv entgegen, wie die diesjährige konjunkturumfrage der aHk bal-tische Staaten zeigt. Sie erwarten, dass die euro-einführung vor allem durch die Senkung des administrativen aufwands, sinkende transak-tionskosten sowie eine größere Preistransparenz praktische Vorteile für ihre Geschäftstätigkeit bringt. Dies bestätigen auch die umfrage-ergebnisse unter den in estland tätigen deutschen unternehmen. Die euro-einführung am 1. Januar 2011 hatte demnach überwiegend po-sitive auswirkungen.

negativ könnten sich nach Meinung der befragten gegebenenfalls entstehende umstellungskosten sowie ein steigender Preiswettbewerb auswirken. Doch eine viel wichtigere rolle als die praktischen auswir-kungen der Währungsumstellung spielt aus Sicht der deutschen unter-nehmen der positive effekt für das image des Standorts lettland. Der baltische Staat wird nun noch stärker als teil des westeuropäischen Wirtschaftsraums und dank seiner durch die europäische kommission attestierten stabilen Wirtschaft als sicherer investitionsstandort wahr-genommen. aus diesem Grund gab auch die litauische regierung im Juli bekannt, dass sie die Maastricht-kriterien erfülle und ihrerseits die eu-ro-einführung für anfang 2015 anstrebe.

bereits jetzt sind zahlreiche deutsche investoren in lettland erfolg-reich. Die deutsche Wirtschaft besitzt hier eine lange tradition und ge-nießt einen hohen Stellenwert. Mit einem anteil von etwa fünf Prozent an den ausländischen Direktinvestitionen ist Deutschland ein wichtiger investor. Hauptbranchen sind dabei das verarbeitende Gewerbe, die ener- giewirtschaft und der Dienstleistungssektor. aktuell profitieren deut-sche unternehmen stark vom konjunkturaufschwung in lettland. Sie bewerten die hiesige Wirtschaftslage zu 87 Prozent als gut beziehungs-weise zufriedenstellend. laut ihrer einschätzung wird sich der positive

trend weiter fortsetzen. Die europäische kommission bestätigt diese einschätzung und prognostiziert für 2013 ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent. Damit wird lettland sogar den Spitzenplatz in der eu-ropäischen union einnehmen.

Die geografische lage und die infrastruktur bieten sowohl eine idea-le logistische anbindung nach Deutschland als auch in die beiden bal-tischen nachbarländer und nach russland. „So kann eine Produktions-stätte in lettland trotz des relativ kleinen binnenmarkts von strategischer bedeutung sein“, betont aHk-Geschäftsführerin Maren Diale-Schell- schmidt. auch außerhalb der Hauptstadt riga und des umliegenden Wirt-schaftsraums gibt es industriell geprägte Standorte mit entsprechenden zulieferstrukturen und hoch motiviertem fachpersonal. lettland verfügt außerdem über bedeutende ressourcen für seine Schlüsselbranchen – die Holz- und nahrungsmittelindustrie. Der Geschäftsaufbau wird für deutsche unternehmen dadurch begünstigt, dass sie in lettland eine ihnen vertraute Geschäftskultur vorfinden und das Gesellschaftsrecht weitestgehend vom deutschen recht übernommen wurde.

laut umfrage würden sich derzeit 83 Prozent der in lettland tä-tigen deutschen unternehmen wieder für diesen investitionsstandort entscheiden. aufgrund weiterer geplanter investitionen – vor allem im telekommunikations- und Verkehrsinfrastrukturbereich – ergeben sich für deutsche Maschinen- und anlagenbauer, darunter im bereich er-neuerbare energien, sowie für bauunternehmen vielversprechende be-tätigungsfelder. „es ist davon auszugehen, dass sich der beitritt zur eu-rozone auch in lettland vorteilhaft auswirken wird und sich damit die attraktivität des baltischen Staats für ausländische investoren noch weiter verbessert“, so aHk-Präsident thomas Schöllkopf. ❙

autorinkerStin leiSerinGInformation, Kommunikation, Deutsch-Baltische Handelskammer in estland, lettland, litauen, [email protected]

Hauptstadt Riga (l.), lettische euro-Münze (o. l.) und euro-Konferenz lettland (o. r.), die am 12. September in Riga stattfand. Veranstalter war die latvijas Banka, gemeinsam mit der europäischen Zentralbank, der europäischen Kommission und dem Finanzministerium der Republik lettland.

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Europäische Märkte

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38 IHK WirtschaftsForum 11.13

Viele Unternehmen stehen heu-te mehr denn je unter Wettbe-werbsdruck, um Arbeitnehmer, Lieferanten und Kunden zu gewin-nen. Dies führt zu steigenden An-forderungen hinsichtlich Arbeits-produktivität und Innovationskraft. Als wichtigste Ressource der deut-schen Wirtschaft stellen sich des-halb die Mitarbeiter heraus, denn sie sind es, die diesen Anforde-rungen gerecht werden sollen. Vor diesem Hintergrund ist es für Unternehmen mittlerweile nahezu unverzichtbar, etwas für Gesund-heit, Wohlbefinden und Motivati-on ihrer Mitarbeiter zu tun.

Ein Blick in die Statistik ver-deutlicht die Wichtigkeit dieses Aufgabenfelds: Im Jahr 2011 wa-

ren die Arbeitnehmer bundesweit durchschnittlich 12,6 Tage ar-beitsunfähig gemeldet. Insgesamt summieren sich diese krankheits-bedingten Fehltage auf 460,6 Mil-lionen, was nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu volkswirt-schaftlichen Produktionsausfäl-len von rund 46 Milliarden Euro führte, rund 1,8 Prozent des Brut-tonationaleinkommens. Diese Zah-len verdeutlichen, dass ein gerin-ger Krankenstand nicht nur für Unternehmen eine hohe Priorität besitzen sollte, sondern auch eine gesamtwirtschaftliche Herausfor-derung darstellt.

Vor diesem Hintergrund fand am 10. Oktober ein gemeinsam

von der IHK Frankfurt und dem Berufsförderungswerk Frankfurt veranstalteter Praxisaustausch „Achtsamkeit und Belastbarkeit Unternehmensalltag“ statt. Marc Uhmann, Verantwortlicher für Be-triebliches Gesundheitsmanage-ment bei Fraport, verdeutlich-te zu Beginn der Veranstaltung, warum das Thema so wichtig sei: Schlüsselfunktionen müssten un-terbrechungsfrei besetzt sein und Ausfälle an Schnittstellen von Ar-beitsabläufen vermieden werden. Gerade für einen Betrieb, in dem Schichtarbeit eine wichtige Rol-le spielt, sei ein effektives Fehl-zeitenmanagement unverzichtbar. Deshalb setze Fraport zahlreiche Elemente des betrieblichen Ge-

GesundheitsmanaGement

AcHTSAMKEIT IM BERUFSALLTAGWie unternehmen dazu beitragen können, ihre wichtigste Ressource – die klugen Köpfe – langfristig zu schützen, und so die arbeitszufriedenheit und Leistungsfähigkeit ihrer mitarbeiter zu steigern.

ARBEITSKREIS GESUnDHEIT DES DEMOGRAFIEnETZ-WERKS FRAnKFURTRHEIn-MAIn

Die Veranstaltung „Achtsam-keit und Belastbarkeit im Un-ternehmensalltag“ fand im Rahmen des Arbeitskreises Ge-sundheit des Demografienetz-werks FrankfurtRheinMain statt. Der Arbeitskreis steht für die Mitarbeit von interessierten Un-ternehmen und Personalver-antwortlichen offen. Auf dem Demografiekongress des netz-werks am 9. April 2014 in der IHK Frankfurt wird der Arbeits-kreis mit einem Forum vertreten sein. Weitere Infos zum Arbeits-kreis und zum Demografienetz-werk online unter www.demo-grafienetzwerk-frm.de.

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Wolfram von hülsen, Robert Bosch, Chris tamdjidi, Kalapa Leadership academy, evelyn Raab, ifok, und Cathrin Frey, tds, berichteten von ihren erfahrungen mit dem thema achtsamkeitstraining (v. l.).

An der Seite der Kinder und Familien - Deutscher Kinderhospizverein e.V. -

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Frankfurter Sparkasse · Stichwort „Frankfurt“ · BLZ: 500 502 01 · Konto-Nr.: 200524658 · SWIFT-BIC: HELADEF1822 · IBAN-Nr.: DE32 5005 0201 0200 5246 58

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sundheitsmanagements ein, um die Mitarbeiter in verschiedenen Situationen entsprechend zu un-terstützen. Dazu zähle beispiels-weise die Stärkung der physischen Fitness, Raucherentwöhnung oder Ernährungsberatung.

Bedarfe kleiner und mittlerer Unternehmen sind anders als in Konzernen, ein Gesundheitsma-nagement muss deshalb immer auf die Unternehmensstrukturen abge-stimmt werden. Dazu sind Kennt-nisse zu Inhalten und Methoden nötig, mit denen die Gesundheit der Mitarbeiter gefördert werden kann. Viele kleine und mittlere Unternehmen möchten sich ger-ne für die Gesundheit ihrer Mit-arbeiter engagieren, wissen aber nicht genau, welche Maßnahmen sie ergreifen sollen. Als neuen, bis-her auch in Großunternehmen nur wenig erprobten Ansatz erläuterte chris Tamdjidi, Geschäftsführer, Kalapa Leadership Academy, das Prinzip der Achtsamkeit.

Wer dabei an Magie oder Eso-terik denke, liege falsch, so Tamd-jidi. Vielmehr gehe es darum, den Geist und die Aufmerksamkeit zu schärfen, um den Unterneh- mensalltag konzentrierter und bewusster zu bewältigen. „Es gibt unlimitiertes geistiges Junkfood“, sagte er. Dieses müsse ausgeblen-det werden, um sich auf die we-sentlichen Inhalte und Aufgaben von Arbeitsprozessen zu fokussie-ren. Grundsätzlich könnten nahezu alle Situationen im beruflichen All-tag vor dem Hintergrund des The-mas Achtsamkeit betrachtet wer-

den, wie zum Beispiel achtsames E-Mailing oder achtsamer Umgang mit Mitarbeitern.

In diesem Zusammenhang stellte Tamdjidi ein wissenschaft-liches Projekt vor, bei dem er in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München Erkenntnisse aus der neurophysio-logischen Forschung in mehreren beteiligten Unternehmen erforscht und anwendet. Die Ergebnisse der ersten am Projekt beteiligten Un-ternehmen deuten darauf hin, dass die Achtsamkeitsmethoden großen Einfluss auf die Widerstandsfähig-keit und die Zufriedenheit im Un-ternehmensalltag haben. Mitarbei-ter, die an Achtsamkeitstrainings teilnehmen, sind demnach signi-fikant weniger von Sorgen, An-spannung sowie Anforderungen belastet und empfinden durch-schnittlich mehr Freude bei ih-rer Arbeit.

Gerade im Hinblick auf die Herausforderungen der neuen Ar-beitswelt könnten die vorgestellten Methoden einen wichtigen Bei-trag zum effektiven Fehlzeiten-management im Unternehmen leisten. Evelyn Raab, Ifok, berich-tete als eine von drei am Projekt beteiligten Unternehmensvertre-tern von ihren Erfahrungen. Sie hob hervor, wie wichtig die Rolle von Führungskräften für den Erfolg des Achtsamkeitstrainings sei. nur wenn diese von dem Projekt über-zeugt seien und einen achtsamen Umgang vorlebten, könne auch ein nachhaltiger Effekt auf die ande-ren Mitarbeiter ausgehen. ❙

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AUTOREnMARIA KLInKstellvertretende Geschäftsführerin, Berufsförderungswerk Frankfurt, Bad [email protected]

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Die dritte Auflage der IHK-Studie „Die Bau- und Immobilienwirt-schaft in FrankfurtRheinMain – Märkte, Entwicklungen, Struk-turen, Bedeutung“ thematisiert die Bevölkerungsentwicklung, die Entwicklungen auf den Märkten für Wohnungs-, Büro- und Ein-zelhandelsimmobilien sowie die volkswirtschaftliche Bedeutung der Bau- und Immobilienbranche in FrankfurtRheinMain.

Der cluster Bau- und Immobili-enwirtschaft, den es in dieser Aus-prägung und Qualität kein zweites Mal in Deutschland gibt, ist für die Metropolregion FrankfurtRheinMain von großer wirtschaftlicher Bedeu-tung. Rund 42 500 Unternehmen mit etwa 164 000 sozialversiche-

rungspflichtig Beschäftigten zählte die Branche in FrankfurtRheinMain im Jahr 2012. Von diesen Unterneh-men sind 41,5 Prozent in der Bau- und 58,5 Prozent in der Immobili-enwirtschaft tätig. Der regionale Branchenumsatz lag 2011 bei circa 35 Milliarden Euro. In Frankfurt wur-den 8,4 Milliarden Euro (23,9 Pro-zent) des Umsatzes erwirtschaftet, im Jahr 2002 lag der Anteil Frank-furts noch bei 27,1 Prozent.

Die Studie veranschaulicht zu-dem, dass die Bedeutung der Kern-städte in der Region sowohl auf dem Wohnungsmarkt als auch auf dem Einzelhandelsmarkt in den vergan-genen Jahren zugenommen hat. Die Bevölkerung in FrankfurtRheinMain stieg zwischen 2002 und 2011 um

1,3 Prozent (plus 71 658). Bemer-kenswert hierbei ist, dass sich das Wachstum mit einem Zuwachs von 5,9 Prozent (plus 83 703) nur noch in den Kernstädten vollzog, wäh-rend die übrigen Gebiete Bevölke-rung verloren haben (minus 12 045). Im Betrachtungszeitraum 1999 bis 2008 war der Anteil an der Gesamt-entwicklung zwischen den Kernstäd-ten und den übrigen Gebieten noch nahezu ausgeglichen, im Betrach-tungszeitraum 1995 bis 2005 waren die übrigen Gebiete sogar noch für den Großteil (80,3 Prozent) des Be-völkerungswachstums in Frankfurt-RheinMain verantwortlich.

Gleichwohl ist ein deutlicher nachholbedarf bei den Baugeneh-migungen und Baufertigstellungen

auf dem Wohnungsmarkt in Frank-furtRheinMain erkennbar. Zwischen 2002 und 2011 wurden in der Regi-on 136 852 Wohnungen in Wohn-gebäuden genehmigt, 131 569

studie Bau- und immoBiLienWiRtsChaFt

HOHE LEERSTänDE IM BüROSEGMEnTnach 2007 und 2009 liegt nun die aktualisierte auflage der ihK-studie „die Bau- und immobilienwirtschaft in FrankfurtRheinmain – märkte, entwicklungen, strukturen, Bedeutung“ vor.

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Die Studie „Die Bau- und Im-mobilienwirtschaft in Frankfurt- RheinMain – Märkte, Entwick-lungen, Strukturen, Bedeutung“ kann online unter www.frank-furt-main.ihk.de/immobilien-studie heruntergeladen wer- den. Bestellung der kostenlosen Printversion: IHK Frankfurt, Wirtschaftspolitik und Metropo-lenentwicklung, Sebastian Trip-pen, Telefon 0 69 / 21 97 – 12 15, E-Mail [email protected].

Baustelle des taunusturms.

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Wohnungen wurden fertiggestellt. 70,9 Prozent dieser Wohnungen wurden außerhalb der Kernstädte fertiggestellt, obwohl das Bevölke-rungswachstum vor allem in den Kernstädten stattfand. Allerdings ist diese Quote von 80 Prozent im Jahr 2002 auf 61,3 Prozent im Jahr 2011 gesunken. Die Entwicklung bei den Baugenehmigungen ist ähnlich: 68,7 Prozent der Genehmigungen erfolgte zwischen 2002 und 2011 außerhalb der Kernstädte. Dieser Anteil sank von 77,5 Prozent im Jahr 2002 jedoch auf 55,8 Prozent im Jahr 2011.

Insgesamt sind sowohl Bauge-nehmigungen als auch Baufertig-stellungen in FrankfurtRheinMain in den vergangenen 15 Jahren zu-rückgegangen. Der Rückgang voll-zog sich vor allem außerhalb der Kernstädte. Erst im Jahr 2011 konn-te in FrankfurtRheinMain wieder ein deutlicher Anstieg der Bau-genehmigungen verzeichnet wer-den. Ob es sich hierbei bereits um eine Trendwende handelt, wird aber erst ersichtlich, wenn die Jahrgänge 2012 und 2013 ausgewertet sind.

Der Büroflächenbestand in den Hauptbürozentren der Region be-trägt knapp 23,6 Millionen Quad-ratmeter. Gegenüber 2002 ist er um 11,2 Prozent gestiegen. Das größ-te Flächenvolumen liegt mit knapp zwölf Millionen Quadratmetern in Frankfurt. Hier ist der Büroflächen-bestand seit 2002 um 12,6 Prozent gestiegen.

Die Zahl der Bürobeschäftigten in FrankfurtRheinMain lag im Jahr 2011 bei 884 097, dies ist ein Plus von lediglich 2,6 Prozent gegen-über 2002. Ein Augenmerk sollte

daher auf den hohen Leerständen im Bürosegment liegen. Die Leer-standsraten sind zwischen 2002 und 2011 in allen betrachteten Städten und Landkreisen gestie-gen, am stärksten jedoch in Frank-furt (plus 9,7 Prozentpunkte). Ein deutlicher Rückgang der vorhan-denen überkapazitäten bleibt auch weiterhin nicht erkennbar. Daher wird die Handlungsnotwendigkeit, sich mit der Leerstandsthematik auseinanderzusetzen, in Zukunft eher zu- als abnehmen.

Der regionale Einzelhandels-flächenbestand belief sich im Jahr 2011 auf knapp 10,8 Millionen Quadratmeter. Zunehmend ste-hen die Kernstädte im Fokus, de-ren Anteil am Flächenzuwachs über die vergangenen Betrachtungs-zeiträume der Bau- und Immobili-enstudien stetig gestiegen ist. Von 23,1 Prozent im Betrachtungszeit-raum 1992 bis 2005 über 27,8 Pro- zent im Betrachtungszeitraum 1999 bis 2008 auf nunmehr 32,2 Pro- zent im Betrachtungszeitraum 2002 bis 2011.

2011 befanden sich circa 31 Pro- zent der Einzelhandelsflächen (plus 0,4 Prozentpunkte gegenüber 2002) in den Kernstädten. Allein Frank-furt verfügte 2011 über 13,3 Pro-zent aller Einzelhandelsflächen (plus 1,0 Prozentpunkte gegen-über 2002). Die durchschnittliche Einzelhandelsfläche pro Einwohner der Region lag 2011 bei 1,94 Quad- ratmetern und ist seit 2002 um 0,41 Quadratmeter gestiegen. Der Durchschnitt der Kernstädte betrug 2,21 Quadratmeter pro Einwohner, außerhalb betrug er 1,84 Quadrat-meter pro Einwohner. ❙

AUTOREnSEBASTIAn TRIPPEnReferent, Wirtschafts-politik und metropo-lenentwicklung, ihK Frankfurt, [email protected]

VARSEnIK MEGHRIKyAnstudentische mitar- beiterin, Wirtschafts-politik und metropo-lenentwicklung, ihK Frankfurt, [email protected]

Frankfurter Immobilien-KolloquiumMittwoch, 20. november, 9 bis 15.30 Uhr, IHK Frankfurt

Beim diesjährigen Frankfurter Immobilien-Kolloquium der IHK Frankfurt werden die Teil-märkte Wohnen, Büro und Ein-zelhandel behandelt. Die größ-te Herausforderung auf dem Wohnungsmarkt ist es nach wie vor, bezahlbaren Wohn-raum für eine breite Bevölke-rungsschicht bereitzustellen. Mit der Einführung des Run-den Tischs Wohnen, eine der wesentlichen Forderungen des Immobilien-Kolloquiums aus dem vergangenen Jahr, ist ein erster wichtiger Schritt ge-tan. In der Fachsequenz Woh-nen wird dieses Thema er-neut aufgegriffen und unter anderem über Strategien zur

Wohnraumversorgung in den deutschen Metropolregionen diskutiert. Zudem stehen Er-folgschancen für die Revitali-sierung älterer Bürostandorte und aktuelle Entwicklungen auf dem Markt für Einzel-handelsimmobilien im Blick-punkt des Immobilien-Kol-loquiums. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kosten-frei, Anmeldung online un-ter www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen. Kontakt: IHK Frankfurt, Wirtschaftspo-litik und Metropolenentwick-lung, Sebastian Trippen, Tele-fon 0 69 / 21 9 - 12 15, E-Mail [email protected]. ❙

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Standortpolitik

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Herr Stracke, die Löwen Frank-furt haben sich in der vergan-genen Saison zwar nicht für die zweite Liga qualifiziert, hätten aber noch die Chance gehabt, am grünen Tisch in die DEL II nachzurücken. Das hat nicht geklappt, die Löwen Frankfurt drehen eine Extrarunde in der Oberliga. Wie motiviert sind die Löwen nach dieser Enttäu-schung in die neue Saison ge-startet?STRAcKE: Letztlich haben wir un-ser Ziel, den Angriff auf die Spit-ze und damit die sportliche Qua-lifikation für die zweite Liga nicht mit einem Happy End – dem Auf-stieg – gekrönt. Aber jetzt schau-en wir nur nach vorne und stel-len uns der Aufgabe. Wir wissen,

dass unser Produkt nicht in die Oberliga gehört. Dafür sind wir insgesamt zu professionell auf-gestellt. Das sagen wir selbstbe-wusst, nicht überheblich.

Herr Krämer, über Wochen war die Situation für die Löwen Frankfurt ungewiss: Oberliga West oder zweite Liga. Wie ha-ben sich die Turbulenzen auf die Planung des Kaders für die Sai-son 2013 / 2014 ausgewirkt?KRäMER: Ein Restrisiko war vor-handen, dass wir Oberliga spie-len müssen. Insofern wäre es ver-messen gewesen, ausschließlich mit der zweiten Liga zu planen. Sportdirektor Rich chernomaz hat den Kader so zusammengestellt, dass er sowohl in der zweiten als

auch in der dritten Liga funktio-niert. Wir haben konservativ ge-plant, finanziell sehen wir in der Oberliga nämlich keinen rosigen Zeiten entgegen.STRAcKE: Die Löwen Frankfurt wol-len ihren Fans glaubwürdiges, aber zugleich körperlich robustes Eisho-ckey präsentieren. Wir setzen dabei primär auf erfolgshungrige nach-wuchsspieler mit Potenzial, die ei-nen längeren Weg gemeinsam mit uns gehen wollen. Dabei möchten wir möglichst auch junge Spieler aus unserem nachwuchsverein in die Profimannschaft einbinden.

Haben Stammspieler dem Ver-ein den Rücken gekehrt, nach-dem der Verbleib in der dritten Spielklasse feststand?

KRäMER: Zwei Spieler hätten ver-traglich die Option gehabt, ihren Vertrag daraufhin zu kündigen – das haben sie aber bewusst nicht getan. Mit über 100 000 Zuschau-ern pro Saison sind wir in Frank-furt die Sportart nummer zwei nach Fußball. Ein solches Publi-kum motiviert ungemein. Zudem ist den Spielern bewusst, dass in Frankfurt nicht nur Eishockey ge-spielt, sondern auch kontinuier-liche Markenarbeit geleistet wird. Das schafft eine große Identifika-tion mit dem club.

Zweitliga-Eishockey ist für Spon- soring deutlich attraktiver als die Oberliga. Was bieten die Löwen Frankfurt ihren Spon-soren und Partnern?

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„SPORTART MIT TORGARAnTIE"ein Gespräch mit stefan Krämer, Geschäftsführer, und andreas stracke, Gesellschafter, Löwen Frankfurt, über die ehrenrunde in der oberliga West, einen geglückten saisonstart und die aktion „Löwen für Löwen“.

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Vier spiele, vier siege: Für die Löwen Frankfurt verlief der saisonauftakt nach plan.

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InTERVIEWPETRA MEnKEChefredakteurin, ihK Wirtschafts- Forum, unterneh- mermagazin der ihK Frankfurtp.menke@frank- furt-main.ihk.de

STRAcKE: Unter dem Strich ist Deutschland eine Fußballnation. Aber welcher Fan hat nicht schon einmal über ein langweiliges Fuß-ballspiel geklagt? Langweilige Eis-hockeyspiele gibt es hingegen nicht. Und es gibt auch kein Spiel, das null zu null ausgeht. Eishockey ist eine Sportart mit Torgarantie. Die Power und Dynamik des Eishockeys ist et-was Einzigartiges in der Sportland-schaft. Der Frauenanteil unter den Zuschauern ist mit 40 Prozent sehr hoch, ebenso der Familienanteil. Laut Repucom gibt es in Frankfurt-RheinMain unter den drei Millionen Einwohnern rund eine Million Eisho-ckey-Interessierte. Eishockey hat – nach Fußball – die höchste Wie-derkehrquote im Sport – von 100 Zuschauern kommen 25 regelmä-ßig wieder. Eine gewachsene Fan-struktur mit vielen Live-Besuchern und zurzeit 11 000 Facebook-Fans – stetig wachsend – bilden die Basis. Die Löwen-Homepage hatte im ver-gangenen Jahr knapp zwei Millionen Besucher. Das sind belastbare Kenn-zahlen, die ein attraktives Werbeum-feld ergeben.KRäMER: Wir haben eine große Toolbox, um maßgeschneiderte, in-dividuelle Sponsorenpakete zusam-menstellen zu können. Gerade auch für Start-ups könnte es eine schö-ne Story sein, beim Sponsoring nicht in der Spitzenliga einzusteigen, son-dern gemeinsam mit dem Verein den Weg nach oben zu bestreiten und am Erfolg der Mannschaft teilzuha-ben. Ob Eishockey die richtige Wer-beplattform ist und zum jeweiligen Image passt, muss dann allerdings jedes Unternehmen für sich ent-scheiden.

Vier Spiele, vier Siege: Die Frank- furter Löwen haben damit einen

Saisonauftakt nach Plan hin-gelegt. Folgt nun ein Durch-marsch in der Oberliga West?KRäMER: Einfach wird es sicher nicht, denn Sport ist nicht plan-bar. Aber wir versuchen, mit pro-fessioneller Arbeit die größtmög-liche Wahrscheinlichkeit für den maximalen sportlichen Erfolg her-zustellen. Wir haben eine gute Mannschaft, mit der wir uns vor niemandem verstecken müssen.STRAcKE: Der lange Weg zur Mis-sion Aufstieg hat begonnen, und das ganze Löwen-Rudel ist erfolgs-hungrig. Die DEL II, die zweite Liga, ist unser diesjähriges Ziel, und in-nerhalb von fünf Jahren wollen wir in die höchste Spielklasse zurück. Diese Ziele wollen und können wir nur mit Unterstützung der Fans, der Sponsoren und der Stadt er-reichen.

In Frankfurt wird seit 1931 Eishockey im Verein gespielt, zunächst in einer Abteilung von Eintracht Frankfurt. 1991 gin-gen die FESC Löwen an den Start, 1994 folgten die Frank-furt Lions und 2010 die Löwen Frankfurt. Warum gibt es in der Mainmetropole – anders als beim Fußball – keinen Traditi-onsverein?

KRäMER: Kontinuität ist immer ein relativer Begriff. Auch Fußballclubs wie Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt standen in ihrer traditi-onsreichen Geschichte schon kurz vor der Insolvenz, die nur durch pri-vate Gönner oder die Mithilfe der Stadt abgewendet werden konn-te. Die Offenbacher Kickers haben bereits viermal Insolvenz angemel-det. Wenn die Vereine gerettet sind, kommen sie wieder - mit gleichem namen. Im Eishockey ist das nicht anders, außer dass die neu gegrün-dete nachfolgegesellschaft meist ei-nen anderen namen trägt. Eishockey ist in Deutschland eine Randsport-art mit einigen Hochburgen – und eine davon ist FrankfurtRheinMain.

Früher waren die Eishockey-clubs meist Abteilungen eines größeren Sportvereins, das spiegelt sich auch in Namen wie VfL Bad Nauheim, SC Rie-ßersee oder Kölner EC wider. Heutzutage jagen Huskies und Bulldogs, Adler und Falken, Panther und Tiger dem Puck hinterher. Woher kommt dieser Sinneswandel?STRAcKE: Anfang der neunzigerjah-re wurde es im Zuge der Amerikani-sierung der Deutschen Eishockeyliga populär, Vereine nach Tieren zu be-

nennen. Bei den Löwen, 1991 FESc Die Löwen, stand seinerzeit der Hes-senlöwe als namensgeber Pate. Mit Beginn der DEL 1994 und dem Ein-stieg von nestlé mit dem Schokorie-gel „Lion“ als Hauptsponsor waren es die Frankfurt Lions. nach deren In-solvenz und der Wiedergeburt des Eishockeys in Frankfurt haben wir uns entschieden, den Fans diesen ur-sprünglichen namen wiederzugeben, um den Löwen-Kult zu manifestie-ren. Die Tiernamen haben mit der Emotionalität dieser Sportart zu tun. Die Attribute des Tieres, das Jagd-verhalten, seine Schnelligkeit oder Schläue: All das lässt sich auf die Mannschaft übertragen und im üb-rigen auch gut vermarkten.

Nicht nur Unternehmen, auch Institutionen und Vereine über-nehmen zunehmend Verant-wortung für die Gesellschaft. Wie engagieren sich die Löwen Frankfurt für den Standort?STRAcKE: Die Löwen tragen kei-ne Scheuklappe Sport. Wir inves- tieren nicht nur in die Beine von Eishockeyspielern und unsere In-frastruktur, sondern bekennen uns durch nachhaltiges Engagement zur Stadt Frankfurt. Mit der Aktion Lö-wen für Löwen möchten wir bei-spielsweise unsere tierischen Kolle-gen im Frankfurter Zoo unterstützen. Mit Spendenaktionen und Maskott-chen Trevor werben wir bei Fans und mithilfe von Sponsoren Gel- der für die Erweiterung des Außen-geheges von Löwenmännchen Kashi und seiner neuen Partnerin ein. Wir möchten ein Löwen-Markenerlebnis schaffen, welches über den Sport hi-nausgeht. ❙

LInKS ZUM THEMA

Weitere Infos online unter www.loewen-frankfurt.de und www.loewen-fuer-loewen.de.

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den aufstieg in die zweite Liga im Blick: andreas stracke (l.), Gesellschafter,und stefan Krämer (r.), Geschäftsführer, Löwen Frankfurt.

Standortpolitik

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Aktuell berichten 88 Prozent der Betriebe von guten oder befrie-digenden Geschäften. Das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vor-befragung. Stützen für die gute aktuelle Geschäftslage der Un-ternehmen sind der stabile Ar-beitsmarkt und der starke Bin-nenkonsum. Auch der Blick der Unternehmen in die nächsten Mo-nate fällt noch einmal positiver aus als zuvor. 28 Prozent der Un-ternehmen erwarten bessere Ge-schäfte, eine Zunahme um fünf Prozentpunkte.

Die steigenden Erwartungen sollten die Drehzahl des Konjunk-turmotors bis zum Jahresende und darüber hinaus steigen lassen. Die positive Entwicklung der Investi-tions- und Beschäftigungsplä-ne der Unternehmen bietet dafür eine gute Grundlage. Vorausset-zung sind verlässliche und wachs-tumsfreundliche wirtschaftspoli-tische Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa. Genau-so wichtig ist es, Klarheit über den zukünftigen Kurs der Politik zu be-kommen, damit die Unternehmen Planungssicherheit haben.

nach der zuletzt stabilen Ent-wicklung der Beschäftigtenzahlen signalisieren die Personalpläne der Unternehmen nun einen leichten Anstieg. Weiterhin 18 Prozent der Betriebe planen mit zusätzlichen Mitarbeitern, nur noch 13 Pro-zent wollen Beschäftigungsver-hältnisse abbauen (minus zwei Prozentpunkte). Vor allem Einzel-händler, Verkehrsunternehmen und Dienstleister wollen neues Perso-nal einstellen.

Deutlich besser als zuvor fal-len die Investitionspläne der Un-ternehmen aus. 24 Prozent der Be-triebe wollen in den kommenden Monaten mehr investieren (plus vier Prozentpunkte), nur noch 15 Prozent wollen ihre Investitions-ausgaben verringern (minus vier Prozentpunkte). Insbesondere in der Verkehrsbranche steigt das Investitionsklima. 41 Prozent der Betriebe wollen in den kommen-

den Monaten mehr investieren, ein Plus von 22 Prozentpunkten.

Etwas weniger expansiv als im Frühsommer sind die Export- erwartungen der Unternehmen. Die zuletzt schwächeren Wachs-tumszahlen aus den Schwellen-ländern dämpfen das Exportklima. Aber: noch immer überwiegt der Anteil der Unternehmen mit opti-mistischen Exporterwartungen (22 Prozent), deutlich den der pessimis-tisch gestimmten (neun Prozent). Hoffnungsschimmer am Horizont sind erste positive Konjunkturmel-dungen aus einigen europäischen Krisenländern, die für die Zukunft neue Wachstumsimpulse durch Ex-porte erwarten lassen.

Der Blick in die Branchen zeigt: Die gute Stimmung erreicht nahezu alle Wirtschaftsbereiche. Vor allem die Stimmung bei Einzelhändlern, unternehmensbezogenen Dienstleis-tern (zum Beispiel Wirtschaftsprü-

fern und Immobilienberatern) und den Unternehmen der Verkehrsbran-che hat sich verbessert. Das über-durchschnittlich gute Geschäftskli-ma bei den Industrieunternehmen kann sich nicht weiter verbessern, der Klimaindex sinkt leicht um sechs Punkte und geht auf 122 Zähler zu-rück. Dennoch bleiben die Industrie- unternehmen das Zugpferd der Konjunktur im IHK-Bezirk Frank-furt. Rückläufig ist die Stimmung zudem bei den Großhändlern und Handelsvermittlern. Ihr Geschäftskli-ma fällt um sieben Zähler und liegt aktuell nur noch bei 99 Punkten. ❙

ihK-KonJunKtuRumFRaGe

WIRTScHAFT KOMMT In ScHWUnGnach einer schwächeren ersten Jahreshälfte nimmt die Wirtschaft im ihK-Bezirk Frankfurt im herbst wieder Fahrt auf. das ihK-Geschäftsklima steigt um fünf zähler auf 120 punkte.

AUTORREné RIMPLERReferent, Wirt- schaftspolitik und metropolenent- wicklung, ihK Frank- furt, [email protected]

IHK-KOnJUnKTURUMFRAGE

Die IHK Frankfurt befragt drei-mal jährlich mehr als 2 600 Mit-gliedsunternehmen nach ihren Einschätzungen zur konjunktu-rellen Entwicklung. Unterneh-men, die an der Konjunktur-umfrage teilnehmen möchten, melden sich bei René Rimpler, IHK Frankfurt, Wirtschaftspoli-tik und Metropolenentwicklung, E-Mail [email protected].

GESCHÄFTSKLIMA FÜR ALLE BRANCHEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT AM MAIN

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Allein in den Jahren 2011 und 2012 wurde jedes vierte deutsche Unternehmen mindestens einmal Opfer einer cyberattacke – Ge-heimdienstaktivitäten nicht einge-rechnet. Doch wie lassen sich sen-sible Daten in Zeiten zunehmender krimineller Aktivität im netz über-haupt wirksam schützen? „Abso-lute Sicherheit wird es zwar nie geben“, betont Frank Wursthorn, Leiter der DATEV-niederlassung in Frankfurt am Main, „doch es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die Unternehmer ergreifen können, um sich gegen Angriffe aus dem netz bestmöglich zu wappnen und sie nahezu auszuschließen“. Wich-tige erste Handlungsanleitungen finden Unternehmen unter www.datev.de/sicherheitsleitfaden.

Das zentrale Sicherheitsproblem im Mittelstand stellt derzeit die E-Mail dar. Denn die Vertraulichkeit einer unverschlüsselten E-Mail ist mit der einer Postkarte vergleich-bar. "Viele Unternehmer sind sich dessen überhaupt nicht bewusst. Sie glauben zum einen, es wird schon nichts passieren, zum an-deren ein Virenschutzprogramm

genüge, um die Gefahren aus dem netz zu bannen", erläutert Wurst-horn, "doch das stimmt eben lei-der nicht“. Was Geschäftsgeheim-nisse an dieser Stelle schützt, ist allein die Verschlüsselung der E-Mails. Dazu gibt es verschiedene Verfahren, die komfortabel im Hin-tergrund laufen.

Ausschließlich deutsche Rechenzentren

Unternehmer müssen sich zu-dem über ihre Datenhaltung in cloud-Anwendungen Gedanken machen. Dabei ist relevant, wo ihre Daten eigentlich physikalisch lagern und welche Wege sie bis dahin zurückgelegt haben, ob sie also auf ihrem Weg durchs Inter-net geschützt sind und stets den deutschen Datenschutzbestim-mungen unterliegen. Diese Fra-ge ist für jeden wichtig – denn selbst Unternehmen, die für ihre Geschäftsvorgänge nur Inhouse-Lösungen einsetzen, geben zum Beispiel Finanzbuchführungs- oder Lohnbuchhaltungsdaten über ih-ren Steuerberater in die Hände Dritter.

„Sofern ihr Steuerberater mit DATEV zusammenarbeitet, gewährleisten wir, dass ihre Daten zu keinem Zeit-punkt deutsches Rechtsgebiet ver-lassen“, klärt Wursthorn auf. „Die Datenübermittlung erfolgt über ge-tunnelte Verbindungen direkt zum Zielserver in unserem Rechenzen-trum.“ Zudem unterhält die DATEV eG Hochsicherheitsrechenzentren ausschließlich an deutschen Stand-orten. Auch die cloud-Lösungen des nürnberger IT-Dienstleisters etwa für die Auftragsabwicklung in mit-

telständischen Unternehmen sind über diese Verfahren geschützt.

Wie ist es um Ihre IT-Sicherheit bestellt?

Eine erste und schnelle Einschät-zung der individuellen IT-Sicher-heitslage bietet die DATEV Un-ternehmen und Selbstständigen in Form eines kostenlosen ano-nymen Online-Sicherheitschecks an. Dazu beantworten sie inner-halb von rund zehn Minuten Fra-gen zu den Themen IT-Infrastruktur, Internet und E-Mail, Mobile Busi-ness, cloud computing, Social Me-dia sowie Datenschutz-/IT-Sicher-heits-Management. Anschließend erhalten sie eine kompakte Ergeb-nisübersicht mit konkreten Hand-lungsempfehlungen, die gedruckt oder gespeichert werden kann. Der Sicherheitscheck findet sich unter www.datev.de/sicherheitscheck.

DATEV eGniederlassung Frankfurt am MainWesthafenplatz 1, 60327 FrankfurtTel.: +49 69 95088-0Fax: +49 69 95080005E-Mail: [email protected]

Mit DATEV bleiben die Datenströme in Deutschland. Foto: dateV eG, Kurt Fuchs

Frank Wursthorn leitet die DATEV-niederlassung in Frankfurt am Main. Foto: dateV eG

DATEV sichert und schützt Daten für den Mittelstand

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Mediengestalter

Kreativität ist gefragtsocial Media, 3-d-grafik und Contenterstellung: Mit neuen Wahlqualifikationen und der spezialisierung auf eine Fachrichtung im dritten ausbildungsjahr eröffnen sich Mediengestaltern digital und Print neue Karrierechancen.

Ob Prospekte, Kataloge, Zeit-schriften oder Website, apps und Newsletter: Der arbeitsalltag von Mediengestaltern Digital und Print ist abwechslungsreich. sie bringen texte, Bilder und grafiken oder auch videos und sounds pro-fessionell in form, gestalten einen stimmigen Netzauftritt oder ein ansehnliches Printprodukt.

Das rüstzeug dafür erwerben junge Menschen während einer dreijährigen ausbildung – wobei sie sich im letzten Jahr auf eine von drei fachrichtungen spe-zialisieren. freude am Umgang mit Hard- und software sowie Kreativität sind beim gestalten mit schriften, Bildern, formen und farben wichtige vorausset-zungen.

Wer den Beruf erlernen will, braucht einen guten schulab-schluss, vor allem aber Kreati-vität. florian riedel hat einen der begehrten ausbildungsplät-

ze zum Mediengestalter ergat-tert. er lernt diesen Beruf bei der frankfurter firma rabbit eMar-keting, einer full-service-agen-tur für e-Mail- und social-Me-

MeDieNgestalter Digital UND PriNt

❙❙ anerkannt durch verordnung vom 26. april 2013 (BgBl i s. 1173).❙❙ ausbildungsdauer: drei Jahre.❙❙ Die ausbildung erfolgt zu einem Drittel der ausbildungszeit in ei-ner der drei fachrichtungen: ge-staltung und technik, Konzeption und visualisierung, Beratung und Planung.❙❙ Die ausbildung findet an den lernorten Betrieb und Berufsschule (gutenbergschule frankfurt) statt.❙❙ arbeitsgebiete: Mediengestalter arbeiten bei Marketingkommunika-tionsagenturen, Designstudios, Un-

ternehmen der Druck- und Medi-enwirtschaft, Mediendienstleistern, verlagen sowie in Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und öffentlichen ins-titutionen.❙❙ Durch die neuen Wahlqualifi-kationen ergeben sich für die be-reits bestehenden verpflichtenden ausbildungsinhalte, die bisherigen Wahlqualifikationen sowie die bis-herige Prüfungsstruktur des bereits 2007 modernisierten ausbildungs-berufes Mediengestalter Digital und Print keine änderungen.

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Florian riedel macht bei rabbit eMarketing, Frankfurt, eine ausbildung zum Mediengestalter.

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Industrie- und Gewerbehallen

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Industrie- und Gewerbehallen

von der Planung und Produktion

bis zur schlüsselfertigen Halle

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dia-Marketing, einem seit Jahren erfolgreichen ausbildungsbetrieb. Dass er in seinem Beruf gestalte-risch tätig sein möchte, stand für den 23-Jährigen schon lange fest: „Während meines freiwilligen so-zialen Jahrs habe ich Werbung für einen Jugendtag gemacht. Meine ideen kamen gut an, und es hat richtig spaß gemacht.“

alltagstrott in der ausbildung ist für florian riedel ein fremdwort, täglich gibt es neue Herausforde-rungen. Webseiten oder Newsletter müssen entworfen und die erfor-derlichen Daten verarbeitet werden. „ich bekomme meist eine abstrakte vorgabe. Die Konkretisierung und Umsetzung ist ganz mir überlas-sen“, erklärt er. Die liste der auf-gaben und Möglichkeiten ist groß. gerade das kreative entwerfen ein-zelner elemente und das gestalten von layouts ist es, was ihn an der ausbildung begeistert.

inzwischen ist riedel im letzten ausbildungsjahr und hat sich für die

fachrichtung „gestaltung und tech-nik“ entschieden. Die ausbildung zum Mediengestalter gliedert sich in eine zweijährige gemeinsame aus-bildung und drei fachrichtungen im dritten ausbildungsjahr. Darüber hi-naus gibt es zahlreiche Wahlqualifi-kationen. sie bieten die Möglichkeit, die ausbildung auf die jeweiligen Kompetenzen des Unternehmens auszurichten.

Der Wandel des internets von einer informations- und Wissens-plattform hin zu einem Kommuni-kations- und Kooperationsmedium hat auswirkungen auf die tätig-keiten in der Medien- und Wer-bewirtschaft: facebook, twitter und Co. sind zu lukrativen Marke-tingkanälen geworden. Durch eine Novellierung der ausbildungsord-nung „Mediengestalter Digital und Print“ wurden neue Wahlqualifika-tionen entwickelt, die sich auf die Bereiche social Media, 3-D-grafik-erstellung und Contenterstellung beziehen. Darüber hinaus wurden

die berufsspezifischen inhalte der bisherigen ausbildungsberufe fo-tolaborant, fotomedienlaborant so-wie Dekorvorlagenhersteller in diese ausbildung integriert und die bis-herigen verordnungen aufgehoben.

social Media wird von vielen firmen zu Marketingzwecken ge-nutzt. Deshalb wurde in der neu-en ausbildungsordnung die Posi-tion „Plattformen zur interaktiven Kommunikation“ als neue Wahl-qualifikation für social Media-in-halte geschaffen. vermittelt wer-den technische Kompetenzen wie die erstellung von Unternehmens-präsenzen oder die Optimierung von suchmaschinen und anwen-dungen für mobile endgeräte.

Kaum ein internetauftritt kommt heutzutage ohne grafiken, anima-tionen oder filmbeiträge aus. Dies sind tätigkeitsfelder, die im neuen ausbildungsbereich „3-D-grafik“ vermittelt werden. Dazu gehört auch die erstellung dreidimensi-onaler standbilder und animati-onen, zum Beispiel die rundum-Betrachtung von gegenständen, wie sie in vielen Onlineshops üb-lich ist. auch die animierte Dar-stellung realer abläufe oder die simulation fiktiver situationen und Prozesse sind ausbildungs-inhalte.

Die ausbildung zum Medi-engestalter Digital und Print er-schließt zudem attraktive Karrie-re- und aufstiegsmöglichkeiten, wie beispielsweise die fortbildung zum geprüften Medienfachwirt. in 2012 wurden deutschland-weit 3 615 neue ausbildungsver-träge im Beruf Mediengestalter Digital und Print abgeschlossen

(gesamtausbildungszahl 9 270). somit liegt diese ausbildung auf Platz 38 in der rund 340 duale ausbildungsberufe umfassenden rangliste.

im iHK-Bezirk frankfurt haben im september 61 junge Menschen ihre ausbildung zum Mediengestal-ter Digital und Print neu begonnen, davon 60 Prozent mit Hochschul-reife. „Wie in den vorjahren ha-ben wir wieder drei Klassen in der grundstufe mit über 20 auszubil-denden eröffnen können“, sagt goy grass, fachbereichsleiter Medien-gestaltung der gutenbergschule in frankfurt. Diese Zahlen seien ein in-diz, dass die Krise in dieser Branche im abklingen sei.

Der für ausbildung zuständige geschäftsführer von rabbit eMar-keting, Nikolaus von graeve, be-grüßt die neuen Wahlqualifikati-onen, „weil damit auf die raschen veränderungen in der Branche re-agiert, eine zeitgemäße ausbildung gewährleistet werden kann und wir für die Zukunft gut gerüstet sind“. er würde sich freuen, wenn der azubi nach der ausbildung im Un-ternehmen bleibt. florian riedel ist jedenfalls überzeugt, die rich-tige Berufswahl getroffen zu haben: „ich bleibe dabei. Die Medienbran-che hat nicht nur Zukunft, sondern auch einen Platz für mich.“ ❙

aUtOriNKariN WelZausbildungsbe- raterin, aus- und Weiterbildung, iHK Frankfurt [email protected]

MeDieNgestalter: ÜBersiCHt ÜBer Die faCHriCHtUNgeN

fachrichtung Beratung und Planung Projektplanungen für Medienpro-dukte selbstständig und im team durchführen, Kunden betreuen und beraten und angebote erstellen, teil- aufgaben des Projektmanagements bearbeiten, Projekte visualisieren und präsentieren, projektbezogene Datenbearbeitung durchführen.

fachrichtung Konzeption und visualisierung Kundenaufträge analysieren, Um-feldbedingungen und Zielgruppen recherchieren, Kreativitätstechniken zur erstellung von Konzeptionen nutzen, ideen und entwürfe visua-

lisieren und präsentieren, entwürfe für die mediengerechte Weiterver-arbeitung ausarbeiten, medienge-rechte Kontrollverfahren zur Quali-tätssicherung einsetzen.

fachrichtung gestaltung und technik Produktionsabläufe selbstständig und im team planen, elemente für Medienprodukte gestalten, Daten für die Mehrfachnutzung übernehmen, erstellen, transferieren und konver-tieren, Medienelemente kombinie-ren, für unterschiedliche Medien be-reitstellen und auf unterschiedlichen Medien ausgeben, arbeitsergebnisse mit den Kunden abstimmen.

Aus- und Weiterbildung

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48 IHK WirtschaftsForum 11.13

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Der Weg iN Die selBststäNDigKeit 150 euroab 11. November 2013 / 20 UE / 5-Abende-Seminar Telefon – 14 03

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stil UND KNigge fÜr aUsZUBilDeNDe 195 euro13. November 2013 / 8 UE / eintägiges Seminar Telefon – 14 03

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49IHK WirtschaftsForum 11.13

OnlineshOps

Kauflaune der Kunden fördernDie Digitalisierung verändert unser einkaufsverhalten. immer öfter bevorzugen wir die ladentheke im internet, um unseren Bedarf an Gütern zu decken. Für den stationären handel hat der Wandel daher eine strategische Dimension.

rekordumsatz im Internet: um sat-te 30 Prozent ist der Onlinehandel 2012 gegenüber dem Vorjahr ge-wachsen. für dieses Jahr werden 20 Prozent erwartet (bvh, Bundes-verband des deutschen Versand-handels, Berlin). Zwar liegt der an-teil am Gesamthandel immer noch unter zehn Prozent, doch rechnen experten mit einer Verdoppelung bis 2020 (IfH, Institut für Han-delsforschung, Köln). diese ent-wicklung lässt sich schnell erklä-ren: Ihre Kunden sind online und fast jeder kauft ein! Warum? fle-xible einkaufszeiten, Zeiterspar-nis, weniger einkaufsstress, Pro-duktvielfalt.

Wettbewerbsvorteile nicht verspieleneine Welt ohne Onlineshopping käme dem Weg zurück in die Stein-zeit gleich. Trotzdem setzt nicht jeder Händler auf die digitale la-dentheke. nur jeder Zweite ist im e-Commerce aktiv: 55 Prozent der nonfood- und 16 Prozent der le-bensmittel-Händler (eHI retail Ins-titute, Köln). dort schlummert also noch enormes Potenzial. Wenn die

Prognosen zum Onlinehandel eines zeigen, dann dass sich jeder Händ-ler zumindest strategisch mit dem Thema auseinandersetzen sollte. das Beispiel einiger Spätzünder zeigt, wie wichtige Wettbewerbs-vorteile verspielt wurden. nun tun sie sich schwer, gegen etablierte Wettbewerber zu bestehen.

Trotz der rosigen Zukunftsaus-sichten herrscht im e-Commerce bei Weitem keine Goldgräberstim-mung. Im Markt herrschen knall-harte Konkurrenz und Verdrän-gungswettbewerb. Zudem treiben steigende Kundenanforderungen den Händlern die Schweißperlen auf die Stirn: ausführlichere Pro-duktpräsentationen, schnellere lie-ferung, Versandkostenfreiheit, Gü-tesiegel für den sicheren einkauf.

all das zu leisten, kostet Zeit, Geld und auch erfahrung. und dann sind da noch die Platzhirsche: amazon, ebay, Zalando und Co. Können kleine Händler gegen diese Schwergewichte überhaupt beste-hen? Ja, sie können. aber das kos-tet viel Blut, Schweiß und Tränen.

Auf die richtige Strategie kommt es anetablierte Shops zu verdrängen, ist schwierig bis unrealistisch, sofern sich die Konzepte nicht unterschei-den. diese Shops sind bekannt, gut verlinkt und haben bereits Besucher und Kunden. Bis Sie dort ankom-

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neutral und kostenfrei unter-stützt das BIeG Hessen seit 15 Jahren kleine und mittle-re unternehmen in ihrer On-line-Strategie. das angebot er-streckt sich vom Websitecheck über fachveranstaltungen bis hin zu leitfäden. das BIeG Hes-sen ist eine einrichtung der IHKs frankfurt, Offenbach, Ha-nau-Gelnhausen-Schlüchtern und fulda. Weitere Infos online unter www.bieg-hessen.de.

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men, können Jahre vergehen. Trotz-dem gibt es im e-Commerce Chan-cen. Was die Konkurrenz von den großen Playern betrifft: amazon gilt als „sichere adresse“, zugleich aber als emotionale Gemischtwa-renwüste. ebay ist günstig, bietet aber keinerlei Beratungsansatz, der wiederum bei vielen speziali-sierten Händlern zu finden ist. und bei Herstellern „weiß ich, was ich hab“. für die eigene Strategie bil-den solche Überlegungen ein wich-tiges fundament.

Den Onlineshop vermarktenIn der Theorie lässt sich der er-folg im Onlinehandel ganz ein-fach beschreiben: Besucher * Con-version-rate (Verhältnis Käufer pro Besucher) * Warenkorb = erfolg. Zu-gegeben, diese formel ist sehr ab-strakt. So einfach das Wort „Besu-cher“ daherkommt, so komplex ist das Thema, das sich dahinter ver-steckt: „Wie werde ich sichtbar?“ – eine der größten Herausforderungen im e-Commerce. Stellen Sie sich vor, Sie haben die besten Produkte, das schönste ladengeschäft, aber keine Besucher. Warum ist das so? Weil Sie keiner findet. Ihr Geschäft liegt mitten im Wald, weit und breit keine laufkundschaft. Schöner stationärer laden mit schlechter lage. erfolg – fehlanzeige! Genauso verhält es sich im Internet. Sie dürfen sich nicht verstecken.

Sichtbar werden bedeutet, dort hinzugehen, wo sich ihre Kunden tummeln. Sind Ihre Kunden nicht in Kauflaune, können sie in eine sol-che gebracht werden – durch akti-

vierende display- oder Bannerkam-pagnen. In der klassischen Werbung wären das TV, Print oder Hörfunk. Sinn und Zweck ist, aufmerksamkeit und Interesse zu wecken. die hohen Preise dieser Werbeform sprechen tendenziell eher die großen Mar-ken und Hersteller an. Interessanter für Onlinehändler ist die Kaufpha-se der Informationsrecherche. Kon-krete Kaufabsichten gibt es in dieser Phase noch nicht, aber der Kunde sucht gezielt nach Informationen zu Ihrem Produkt. und dort können Sie ihn abfangen. liefern Sie dem Kunden die gewünschten antwor-ten und präsentieren Sie sich als lö-sungsanbieter.

Mit Google zur digitalen LadenthekeKunden stillen ihren Informations-durst vor einem Kauf mit Google, Themen- und Bewertungsportalen sowie Preis- und Produktsuchma-schinen wie Shopzilla, Idealo und Ciao. Überall dort sollten und müs-sen Sie Ihre duftmarken setzen. Bei Google werden Sie wahrgenom-men, wenn Sie auf der ersten Seite der Trefferliste stehen, entweder als Produkt, Video, news, Bild et cetera oder als Werbung. leider sind die-se Sonnenplätze heiß begehrt und hart umkämpft. ein Platz in der so-genannten organischen Trefferliste – den Suchergebnissen im linken Be-reich – muss mühselig und lang-wierig erkämpft werden. Schnel-ler geht es mit den Werbeanzeigen rechts und oben, den Google-ad-words. dort können Sie sich einkau-fen. Wobei ein guter Werbetext häu-

figer geklickt und damit günstiger wird. es kommt also nicht nur auf den Preis an.

Suchmaschinenoptimierung ist ein komplexes feld. Google bemisst anhand von 200 faktoren auf Ihrer Website, Ihrem linknetzwerk und sogenannten Social Signals (Kom-mentare und diskussionen in den Social Media), an welcher Position Sie stehen. Worauf es im endeffekt ankommt, besagt eine alte Weis-heit aus der Suchmaschinenopti-mierung, die heute stärker denn je gilt: Content is King. Sie brau-chen Inhalte – einzigartige Inhalte. das können sein: ratgeber, erfah-rungsberichte, unternehmensein-blicke, Szeneberichte oder Trends. Vor erstellung der Texte, Bilder oder Videos sollten Sie selbstkri-tisch überprüfen: Haben Ihre In-halte einen Mehrwert für den Be-sucher? Würde Sie selbst auf die Inhalte verlinken? lösen Ihre In-halte emotionen aus?

Besucher zu Kunden ma-chenSchnelle erfolge lassen sich durch Optimierung des Onlineshops er-zielen. einfache Bedienbarkeit, ma-ximales Vertrauen und die richtige Verkaufspsychologie sind die wich-tigsten Stellgrößen. Voraussetzung natürlich: der Shop wird gefunden und hat Besucher. die erfahrung hat gezeigt, dass über alle Bran-chen hinweg im durchschnitt aus 100 Besuchern lediglich drei Kun-den entspringen. um diese Quo-te zu erreichen oder zu übertref-fen, müssen Sie wissen, was Ihr Besucher wirklich will. entschei-dend sind die ersten vier Sekunden seines Besuchs. findet der Kun-de nichts relevantes, ist er wieder weg. Sein Blick sollte auf elemente fallen, die für seine Kaufentschei-dung wichtig sind. Setzen Sie Ihre besten Verkaufsargumente in Szene und steuern Sie die aufmerksam-keit des Besuchers, in dem sie stö-rendes Beiwerk von der Seite neh-

men. Welche Information braucht der Kunde in diesem Moment wirk-lich? der rest fliegt raus.

Verkaufserfolg mit Neuro-marketingdaneben gibt es einige verkaufs-fördernde Mechanismen, die sich die natur des Menschen zunut-ze machen und im neuromarke-ting – der Psychologie des Mar-ketings – untersucht werden. da wäre zum einen der Herdentrieb des Menschen. Gemäß dem Motto „Viele Schäfchen können nicht ir-ren“ orientiert sich der Besucher in seinem Kaufverhalten an anderen Kunden. das erklärt den großen er-folg von Bewertungen und Bewer-tungsplattformen. Sie tun also gut daran, wenn Sie Kunden sprechen lassen. und nennen Sie die anzahl von „likes“, abonnenten, Käufern, wo immer es Sinn ergibt.

darüber hinaus gilt das alte ökonomische Gesetz: „ein knappes Gut ist wertvoll.“ Künstliche Ver-knappungseffekte wie „nur noch drei im lager“ oder „solange der Vorrat reicht“ können verkaufsför-dernd eingesetzt werden. Schließ-lich sollte der sogenannte Kont-rast-effekt beachtet werden. eine Information wird intensiver wahr-genommen, wenn sie zusammen mit einer im Kontrast stehenden In-formation präsentiert wird. Möch-ten Sie das Produkt „Professionell“ für 19,99 euro verkaufen, können Sie eine zweite Variante „Premium“ davon für 29,99 euro und eine drit-te „Standard“ für 9,99 euro anbie-ten. die 19,99 euro für die Varian-te „Professional“ erscheinen dann weder zu teuer noch zu billig. ❙

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Innovation und Umwelt

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Indonesien, mit einer dynamisch wachsenden Bevölkerung von ak-tuell mehr als 240 Millionen Ein-wohnern, verteilt sich auf ein Ar-chipel mit mehr als 17 000 Inseln, von denen 6 000 bewohnt sind. Der Anteil der Mittelschicht, der sich moderne Konsumgüter leisten kann, wächst stetig, und der pri-vate Verbrauch bildet traditionell den Eckpfeiler der Konjunktur. Das Bruttoinlandsprodukt wächst seit Jahren konstant um circa sechs Prozent pro Jahr, und zwar relativ unabhängig von weltwirtschaft-lichen Entwicklungen.

Besonders starke Wachstums-impulse kamen in den vergange-nen Jahren aus dem Bausektor. Die Regierung will im Rahmen eines Masterplans zwischen 2011 und 2025 Projekte im Umfang von umgerechnet rund 185 Milliar-den US-Dollar anstoßen. Gleich-

zeitig boomen auch der private Wohnungsbau und die gewerb-liche Sparte. Nahezu alle anderen Industrie- und Dienstleistungs-branchen befinden sich ebenfalls im Aufwind. Einzig und allein der Erdöl- und Gassektor bereitet Sor-gen.

Die Wirtschaftsstruktur un-terscheidet sich fundamental von der der südostasiatischen Nach-barn. So spielt der Exportsektor eine nur unbedeutende Rolle. Dadurch ist der Archipel nahezu abgekoppelt von den weltweiten konjunkturellen Entwicklungen. Selbst im globalen Krisenjahr 2009 legte das Bruttoinlandspro-dukt (BIP) um real fast fünf Pro-zent zu. Das Land verfügt zudem über riesige Rohstoff- und Erd-gasvorkommen. Zugleich ist es ein bedeutender Hersteller von Palmöl, Kautschuk und anderen

Agrarprodukten. Die verarbeiten-de Industrie ist noch von unter-geordneter Bedeutung.

Das Geschäftsumfeld ist für ausländische Unternehmen nicht einfach. Diese Tatsache spiegelt sich wider in den Länderkatego-rien der Kreditversicherer. So listet die Coface das Land in der Katego-rie Politische und wirtschaftliche Risiken in der Bewertungsstu-fe A4 und in der Kategorie Ge-schäftsumfeld in der Kategorie C. Wegen der robusten Wachstums-raten und Verbesserungen bei öf-fentlichen Finanzen und im Ban-kensystem überwiegen jedoch die positiven Tendenzen, das mittel-fristige Risiko wird daher als mo-derat eingeschätzt.

Die Länderbewertung do-kumentiert die Höhe des durch-schnittlichen Risikos, das bei den Unternehmen des jeweiligen Lan-

des im Rahmen von Geschäften mit kurzfristigen Zahlungszielen besteht. Teil der Länderbewertung ist das Geschäftsumfeld. Denn die rechtlichen und politischen Rah-menbedingungen weichen von der wirtschaftlichen Verfassung vie-ler Staaten noch deutlich ab. So auch in Indonesien. Das hat Aus-wirkungen, zum Beispiel auf die Rechtssicherheit von vertrag-lichen Regelungen oder für die Durchsetzbarkeit von Ansprü-chen, Forderungen oder Sicher-heiten. Auch die Transparenz von Unternehmensdaten und Bilanzen spielt eine wichtige Rolle. Die Ska-la umfasst mit A1 bis A4 die ge-ringe bis moderate Risikolage, mit B, C und D die höheren bis sehr großen Risiken.

Das Wirtschaftswachstum in Indonesien dürfte dank ei-ner überaus dynamischen Bin-

IndonesIen

STABILE WACHSTUMSRATENIndonesien ist ein Land der superlative, das als Wirtschaftsstandort noch stark unterschätzt wird. da der export nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist der Archipel von den internationalen konjunkturellen entwicklungen weit- gehend abgekoppelt.

„Es gibt nur zwei Ar-ten von Unternehmen: Diejenigen, die schon gehackt wurden und diejenigen, die noch gehackt werden“ Robert Mueller, Director FBI, März 2012

Die profi torientierte Cyber-Kriminalität wächst und bedroht Unternehmen aller Größen. Angriffe reichen von Viren, die Ihre Rechner lahm legen oder ausspionieren, bis zum handfesten Daten-diebstahl, ohne, dass Sie es überhaupt merken. Höchste Zeit, sich darum zu kümmern!

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nennachfrage auch 2013 weiter stark bleiben. Die Konjunktur hat unter der Talfahrt der Weltwirt-schaft 2012 kaum gelitten, denn die Ausfuhren stellen lediglich 25 Prozent des BIP dar. Das ist der niedrigste Anteil unter den asi-atischen Schwellenländern, ab-gesehen von Indien. Das Wachs-tum wird nach wie vor durch die Binnennachfrage gestützt, die von zunehmenden Krediten pro-fitiert. Der Konsum der privaten Haushalte und die Investitionen der Unternehmen weisen jeweils zweistellige Zuwachsraten auf. Durch diese Entwicklungen wird die 2012 eingetretene Verschlech-terung der Handelsbilanz mehr als wettgemacht. Auf der Ange-botsseite ist in Branchen, die mit der steigenden Binnennachfra-ge und den zunehmenden Kre-diten in Verbindung stehen, die stärkste Dynamik zu beobachten: Bau, Automobilindustrie, Dienst-leistungen.

Aber auch die Ausfuhren dürf-ten wieder stärker zulegen. Roh-stoffe wie Erdöl, Erdgas, Kohle, Palmöl und Kautschuk, auf die 50 Prozent des Gesamtexports ent-

fallen, finden eine robuste Nach-frage aus China. Der Binnenkon-junktur werden demgegenüber weiterhin solide Zuwächse bei Krediten in der Privatwirtschaft zugutekommen, auch wenn sich diese unter dem Einfluss stren-gerer Vorschriften der Zentral-bank für Geschäftsbanken leicht

abschwächen dürften. Der Preis-auftrieb hielt sich 2012 in Gren-zen, mit einer Inflationsrate re-lativ nah an der Obergrenze des von der Zentralbank anvisierten Zielbereichs von 3,5 bis 5,5 Pro- zent. Das dürfte auch in diesem Jahr so bleiben, da mit einer mo-deraten Inflation für die Haushalte und nahezu stabilen Weltmarkt-preisen für Erdöl gerechnet wird.

Bedingt durch das robuste Wachstum und ein geringes Defi-zit, wird die öffentliche Verschul-dung 2013 weiter abnehmen. Doch hinter dieser scheinbar positiven Situation verbirgt sich eine inef-fiziente Verwendung staatlicher Mittel. Im Gegensatz zu den Aus-gaben für Benzinsubventionen, die 3,5 Prozent des BIP darstellen, in-vestiert die öffentliche Hand näm-lich weiterhin kaum in die Infra-struktur.

Ausländische Investitionen le-gen vor allem in Branchen kräf-tig zu, die direkt auf den indone-sischen Konsumenten ausgerichtet sind, wie beispielsweise die Auto-mobil-industrie. Die indonesische Rupie gilt als stabil, zumal die

Zentralbank über hohe Devisen-reserven verfügt. Die Regierung hat den Kampf gegen Korruption aufgenommen. So hat die Antikor-ruptionskommission in 2012 meh-rere hohe Verantwortungsträger des Landes vor Gericht gebracht.

Die wesentlichen Stärken In-donesiens sind zusammengefasst: vielfältige natürliche Ressourcen, eine hohe Wettbewerbsfähigkeit aufgrund geringer Lohnkosten, ein stabiles Bankensystem und eine dynamische Tourismusindu-strie. Dem stehen Schwächen ge-genüber wie der unterentwickelte Finanzdienstleistungssektor, Rück-stände in der Infrastruktur, Korrup-tion sowie eine hohe Arbeitslosig-keit und die noch weit verbreitete Armut, die ethnische Spannungen verstärkt. ❙

FRANKFURTER AUSSEN WIRTSCHAFTSKALENDER

Internationaler StammtischMontag, 2. Dezember, 18.30 Uhr, SilversBar, im English Theatre, Kai-serstraße 34, Frankfurt, Telefon 0 69 / 71 91 - 65 81, E-Mail [email protected], Inter-net www.newcomers-network.de/stammtisch

Wirtschaftstag KatarMittwoch, 6. November, IHK Frankfurt, 10 bis 17.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenpflichtig. Telefon 0 69 / 21 97 - 12 16

Global Mobility in FrankfurtRheinMain – Willkommenskultur für internationale Fachkräfte als StandortfaktorMontag, 11. November, IHK Frankfurt, 13 bis 17.30 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97 - 12 17

Roundtable ArgentinienMittwoch, 13. November, IHK Frankfurt, 14 bis 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenpflichtig. Telefon 0 69 / 21 97 - 15 06

Lieferantenerklärungen richtig ausstellen und anwendenMittwoch, 20. November, IHK Frankfurt, 8.30 bis 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 180 Euro, Telefon 0 69 / 21 97 - 15 06

Wirtschaftstag KoreaDonnerstag, 28. November, IHK Frankfurt, 10.30 bis 17.30 Uhr,Teilnahmegebühr 80 Euro, Telefon 0 69 / 21 97 - 14 60

Weitere Infos und Anmeldung zu den Veranstaltungen online unter www.frankfurt-main.ihk.de/veran-staltungen.de.

AUTORERICH HIERONIMUSPressesprecher, Coface, Mainzerich.hieronimus @coface.de

Zigarettenindustrie in Indonesien.

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53IHK WirtschaftsForum 11.13

GmbH-GescHäftsfüHrer

Beitragsnachzahlung vermeidenUnterliegt der GmbH-Geschäftsführer der gesetzlichen sozialversicherungspflicht – ja oder nein? Die Antwort auf diese frage bereitet bisweilen schwierigkeiten. Und nicht selten kommt es zu fehleinschätzungen.

die Frage nach der sozialversiche-rungspflicht stellt sich unabhängig davon, ob der gmbh-geschäfts-führer an der gesellschaft betei-ligt ist (sogenannter gesellschaf-ter-geschäftsführer) oder nicht (sogenannter Fremdgeschäftsfüh-rer). denn auch gesellschafter-ge-schäftsführer können in die sozi-alversicherungspflicht einbezogen werden und die Fremdgeschäfts-führer ausnahmsweise von der so-zialversicherung befreit sein.

maßgeblich für das eingreifen der sozialversicherungspflicht ist

allein das vorliegen eines abhän-gigen Beschäftigungsverhältnisses. Ob eine die sozialversicherungs-pflicht begründende abhängigkeit besteht, muss sowohl anhand der gesellschaftsrechtlichen stellung des geschäftsführers wie seines anstellungsvertrags und der tat-sächlichen ausführung seiner tä-tigkeit beurteilt werden.

nach der ständigen rechtspre-chung des Bundessozialgerichts (Bsg) ist ein geschäftsführer nur dann als abhängig beschäftigt an-zusehen, wenn er funktionsgerecht

dienend am arbeitsprozess der gmbh teilhat, für seine tätigkeit eine entsprechende vergütung er-hält und keine beherrschende stel-lung in der gesellschaft kraft sei-ner Beteiligung am stammkapital innehat. Für die selbstständige tä-tigkeit hingegen sind das eigene unternehmensrisiko, das vorhan-densein einer eigenen Betriebs-stätte und eigener Betriebsmittel, die möglichkeit, frei über die eige-ne arbeitskraft, arbeitszeit und ar-beitsort zu verfügen, die charakte-ristischen merkmale.

um herauszufinden, ob sich der geschäftsführer in einem abhängi- gen Beschäftigungsverhältnis be-findet, muss also in jedem einzel-fall geprüft werden, ob er wie ein

Weitere inFOs

deutsche rentenversicherung Bund, clearingstelle für sozial-versicherungsrechtliche status-fragen, 10704 Berlin, service-telefon 08 00 / 1 00 04 80 70, internet www.deutsche-renten-versicherung.de.

Recht und Steuern

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54 IHK WirtschaftsForum 11.13

arbeitnehmer weisungsgebunden und in die gesellschaft eingeglie-dert ist. dies wird in aller regel bei Fremdgeschäftsführern bejaht, die an die Beschlüsse und Weisungen der gesellschafterversammlung ohne einen direkten einfluss ge-bunden sind. auch die tatsache, dass der Fremdgeschäftsführer aufgrund seiner Organstellung den sonstigen arbeitnehmern gegen-über arbeitgeberfunktionen aus-übt, steht dessen Beschäftigung bei einem dritten nicht entgegen. dies kann jedoch ausnahmswei-se dann anders zu werten sein, wenn der Fremdgeschäftsführer aufgrund der besonderen umstän-de, etwa abbedingen des selbst-kontrahierungsverbots nach § 181 Bürgerliches gesetzbuch oder al-leinige Branchenkenntnis, faktisch wie ein alleininhaber handelt.

der umkehrschluss könnte die vermutung aufkommen las-sen, dass die gesellschafter-ge-schäftsführer dann allein wegen der Beteiligung am stammkapi-tal dem typus der selbstständigen zugerechnet werden. dennoch muss auch in diesen Fällen der so-zialversicherungsrechtliche unter-nehmerstatus unter Berücksich-tigung aller in der gesellschaft anzutreffenden umstände ermit-telt werden. der umfang der Be-teiligung spielt aber bei der Beur-teilung der selbstständigkeit eine wichtige rolle: so werden die ge-schäftsführer, die über die hälfte oder mehr der anteile verfügen, in aller regel wegen ihres stimm-

gewichts und der daraus herrüh-renden beherrschenden stellung in der gesellschaft als selbststän-dig tätig eingestuft.

gleiches gilt auch für den unterhälftig beteiligten ge-schäftsführer, der kraft beson-derer vereinbarung in der ge-sel lschaftssatzung die ihm missliebigen Weisungen der ge-sellschafterversammlung un-

terbinden kann (sperrminori-tät). demgegenüber steht der minderheitsgesellschafter-ge-schäftsführer ohne sperrminori-tät grundsätzlich in einem abhän-gigen Beschäftigungsverhältnis, weil er aufgrund seiner geringeren Beteiligung gerade nicht in der lage ist, die ihm nicht genehmen Weisungen der gesellschafterver-sammlung zu verhindern.

nur in besonderen ausnahme-fällen und unter den vor allem von den sozialversicherungsträgern eng verstandenen voraussetzungen kann er als weisungsungebunden und damit sozialversicherungsfrei angesehen werden. das kommt vornehmlich in Familienunterneh-men in Betracht, in denen wegen der besonderen familiären Bezie-hung zu den gesellschaftern auf Weisungen meist verzichtet wird.

die antwort auf die Frage, ob nun ein für die sozialversicherungs-pflicht maßgebliches Beschäfti-gungsverhältnis oder eine selbst-ständigkeit vorliegt, ist nicht frei von abgrenzungsschwierigkeiten. von wenigen eindeutig gelagerten Fällen abgesehen, kommt es bei der Beant-wortung dieser Frage entscheidend darauf an, ob die umstände im ein-zelfall für oder gegen die annahme eines Beschäftigungsverhältnisses sprechen. um die mit einer falschen einordnung verbundenen risiken – wie eine spätere Beitragsnachzah-lung – zu vermeiden, kann es daher empfehlenswert sein, in allen zwei-felsfällen bei der clearingstelle der deutschen rentenversicherung Bund (drv Bund) eine verbindliche status-auskunft einzuholen. ❙

autOrinanahit gasparyanrecht und steuern, IHK frankfurt a.gasparyan@frankfurt- main.ihk.de

gmbh-geschäftsführer: die wichtigsten rechte und pflichteninfoveranstaltung / dienstag, 12. november, 16 bis 19 uhr, ihK Frankfurt

der vortrag geht auf die wichtigsten rechte und pflichten des gmbh-ge-schäftsführers ein. Behandelt wer-den die rechte und pflichten des geschäftsführers im handels-, ge-sellschafts-, arbeits-, sozialversi-

cherungs- und in grundzügen auch im steuerrecht. die neueste recht-sprechung wird anschaulich auf-gearbeitet, und die veränderungen werden aufgezeigt. referenten sind michael hemmerich, rechtsanwalt,

mediator und partner, sowie nicole steppat, rechtsanwältin und as-sociate, Bhp Bouchon hemme-rich & partner, Frankfurt. die teil-nahme kostet 75 euro. anmeldung online unter www.www.frankfurt-

main.ihk.de/veranstaltungen, Fax 0 69 / 2197 - 15 75, e-mail [email protected]. Kontakt: ihK Frankfurt, recht und steuern, Birgit diehl, telefon 0 69 / 21 97 - 13 13, e-mail [email protected].

maßgeblich für das eingreifen der sozialversicherungspflicht des Geschäftsfüh-rers ist allein das Vorliegen eines abhängigen beschäftigungsverhältnisses. Ob ein solches vorliegt, muss in jedem einzelfall geprüft werden.

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55IHK WirtschaftsForum 11.13

VertrAGsGestAltUnG

vOrBeugen statt prOzessierenschon im Vorfeld einer lieferung von Waren oder des erbringens von Dienstleistungen über Grenzen hinweg sollte sich ein Unternehmer überlegen, wie er den Kaufpreis oder seine Vergütung so absichern kann, dass es später nicht zu Ausfällen kommt.

Über die euler-hermes Kreditver-sicherung, hamburg, unterstützt der Bund die deutsche export-wirtschaft mit exportkreditga-rantien zur zahlungsabsicherung, insbesondere für lieferungen in schwierige märkte. die frühzeitige Kontaktaufnahme ist dringend zu empfehlen, damit die passende absicherung für jeden einzelfall ausgearbeitet werden kann. dies gilt dann ebenso für private Kre-ditversicherer, die auch eine Bo-nitätsprüfung des handelspartners durchführen. eine solche Bonitäts-

prüfung sollte immer vom unter-nehmer vor abschluss eines ge-schäfts mit auslandsbezug – und gerade dort – vorab durchgeführt werden.

sobald die vertragsbedin-gungen dann schriftlich festge-halten werden, wird der umsich-tige exporteur größten Wert auf die gestaltung der zahlungsbedin-gungen legen. im idealfall wird er den Kaufpreis oder die vergütung ganz oder zumindest teilweise noch bevor das geschäft durch-geführt wird zur verfügung haben.

ist eine solche vorauskasse nicht durchsetzbar, wird der unterneh-mer auf eine absicherung mittels dokumentenakkreditiv oder doku-menteninkasso zurückgreifen oder gegebenenfalls den Kaufpreis oder die vergütung durch eine zah-lungsgarantie einer internationa-len geschäftsbank absichern. Keine lösung wäre es, für die Kaufpreis-absicherung auf den in deutsch-land üblichen eigentumsvorbehalt zu vertrauen. dieser ist bereits in anderen eu-mitgliedsstaaten und schon gar nicht in Übersee aner-

kannt beziehungsweise insolvenz-fest.

im hinblick auf eine spätere vollstreckung sollte der unterneh-mer bei aufnahme der geschäfts-beziehung (und ohne diese natür-lich zu beschädigen) bemüht sein, mögliche vermögensgegenstän-de seines vertragspartners im in-land zu kennen. die existenz eines Bankkontos bei einem einheimi-schen Kreditinstitut oder die Betei-ligung an inländischen gesellschaf-ten können später für den Fall der zwangsvollstreckung ein wertvoller

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56 IHK WirtschaftsForum 11.13

zugriffsgegenstand sein. eine mit-geteilte anschrift sollte überprüft werden; die angabe eines postfachs ist nicht ausreichend.

größte sorgfalt ist bei der Fra-ge anzuwenden, welchem recht eine vertragsbeziehung unter-stellt wird und ob für den streit-fall ein staatliches gericht oder ein schiedsgericht als Forum ausge-wählt werden soll. anwendbares recht und die Frage nach dem zuständigen gericht laufen nicht notwendigerweise parallel, son-dern werden vorbehaltlich ver-traglicher regelungen getrennt ermittelt. Für den Bereich der Kaufverträge hält das un-Kauf-recht von 1980 (united nations convention on contracts for the international sale of goods, cisg) ein ausgewogenes instrumentari-um für die vertragsgestaltung be-reit. inzwischen haben 79 staaten das un-Kaufrecht übernommen.

Für den Fall eines inländischen gerichtsstands oder schiedsorts sollte daran gedacht werden, be-reits im ersten rahmenvertrag ei-nen inländischen zustellungsbe-vollmächtigten (process agent) zu ernennen. an diesen können dann bei Bedarf ohne Übersetzungs-kosten Klagen und andere ge-richtliche schriftstücke zugestellt werden, ohne dass über diploma-

tische Kanäle eine (oftmals mehr-jährige) auslandszustellung erfor-derlich wird.

die urteile staatlicher gerichte werden nicht in allen ländern au-ßerhalb der eu anerkannt. in diesen Fällen kann im land des vertrags-partners nicht vollstreckt werden.

hier ist auf schiedsverfahren aus-zuweichen. das urteil eines deut-schen gerichts kann selbstverständ-lich im inland durchgesetzt werden. Für den weiteren erfolg ist dann entscheidend, dass der schuldner dort vermögen hat, zum Beispiel das erwähnte Bankkonto.

innerhalb der eu beziehungs-weise des europäischen Wirt-schaftsraums können urteile, die in einem eu-mitgliedsland erstrit-ten werden, im rahmen der eu-ropäischen gerichtsstands- und vollstreckungsverordnung (eugv-vO) im anderen eu-mitgliedsstaat ohne ein besonderes exequatur-verfahren für vollstreckbar erklärt werden. dies erfordert einen an-trag an das zuständige gericht, in der regel die Übersetzung der für vollstreckbar zu erklärenden ent-scheidung und eine Bestätigung des ursprungsgerichts, dass diese entscheidung vollstreckbar ist. die vollstreckbare erklärung wird dann

unverzüglich nach art. 41 eugvvO durch das örtlich zuständige ge-richt am sitz des schuldners zur vollstreckung zugelassen.

damit ist zumindest dem grunde nach eine durchaus effizi-ente rechtsdurchsetzung im euro-päischen Wirtschafts- und rechts-raum gewährleistet, auch wenn in der durchsetzungspraxis in den einzelnen mitgliedsländern noch große unterschiede bestehen. als Beispiel für deutschland lässt sich der Fall eines ausländischen unter-nehmens mit sitz in der eu nen-nen, das im heimatland gegen sei-nen ausländischen eu-schuldner ein urteil erstritten hatte, mit dem es dann auf einer messe im inland gegen diesen schuldner und in sei-ne dort ausgestellten maschinen vollstrecken konnte, nachdem der ausländische titel innerhalb von zwei tagen von dem landgericht am messeort für vollstreckbar er-klärt worden war.

damit ist es möglich, zum Bei-spiel ein in deutschland erstrit-tenes vollstreckbares urteil auch in anderen eu-mitgliedsstaaten und über das lugano-abkommen auch in der schweiz, norwegen und island ohne Weiteres zur voll-streckung zuzulassen. die aner-kennung von schiedssprüchen im ausland bereitet im hinblick darauf, dass dort Kaufleute ein streitver-fahren durchführen, weniger um-stände. sie richtet sich nach der un-Konvention von new york von 1958, der in der zwischenzeit 149 staaten beigetreten sind. auch in diesem Bereich gilt der grundsatz: vorbeugen ist besser als hinterher prozessieren. ❙

autOrWerner gausrechtsanwalt, thümmel, schütze und Partner rechts- anwälte, frankfurt werner.gaus@ tsp-law.com

steuerFälligKeiten im nOvemBer

staatssteuernam 11. november 2013 werden fällig: umsatzsteuer-/ mehr-wertsteuer-vorauszahlung für den monat Oktober 2013 der monatszahler. monatszahler ist jeder unternehmer, dessen um-satzsteuer im Kalenderjahr 2012 mehr als 7 500 euro betragen hat; monatszahler sind auch solche unternehmer, die ihre berufliche oder gewerbliche tä-tigkeit im Jahr 2012 oder 2013 aufgenommen haben (existenz-gründer).

im Oktober 2013 einbehaltene lohn- und Kirchensteuer so-wie einbehaltener solidaritäts-zuschlag, wenn die für das Ka-lenderjahr 2012 abzuführende lohnsteuer mehr als 4 000 euro betragen hat.im Oktober 2013 einbehaltene Bauabzugsteuer (abführung an das für den beauftragten Bau-unternehmer zuständige Fi-nanzamt; weitere infos online unter www.finanzamt.de).

Kommunale steuernam 15. november 2013 werden gewerbesteuer- und grundsteu- er-vorauszahlung fällig.

exportierende Unternehmen sollten die Zahlungsbedingungen schon im Vor-feld genauestens festlegen, um spätere rechtsstreitigkeiten zu umgehen.

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✔ Reform des steuerlichen Reisekostenrechtszum 1. Januar 2014 tritt das neue steuerliche reisekostenrecht in Kraft. mit einführungsschreiben vom 30. september 2013 des Bundesminis-teriums der Finanzen soll der umstieg erleichtert werden. zudem beinhaltet es zahlreiche anwendungsbeispiele. Weitere infos online unter www.bun-desfinanzministerium.de (suchbegriff steuerliches reisekostenrecht).

✔ Klarheit bei der Gelangensbe-stätigung

mit schreiben vom 16. september regelt das Bundesministerium der Finanzen (BmF) die Beleg- und Buch-nachweispflichten für innergemein-schaftliche lieferungen gegenüber den seit 1. Januar 2012 geltenden Bestimmungen neu. demnach ist der Belegnachweis nicht zwingend mit einer gelangensbestätigung zu füh-ren. Für bis zum 31. dezember 2013

ausgeführte innergemeinschaftliche lieferungen wird es nicht beanstan-det, wenn der nachweis der steuer-befreiung noch auf grundlage der bis zum 31. dezember 2011 geltenden rechtslage ausgeführt wird. Weitere infos online unter www.bundesfi-nanzministerium.de (suchbegriff ge-langensbestätigung).

✔ Rückzahlung bei Fortbildungs-kosten

Übernimmt ein arbeitgeber für einen arbeitnehmer Fortbildungskosten und vereinbart für den Fall einer vorzeiti-gen vertragsbeendigung eine rück-zahlungsklausel, darf diese regelung den arbeitnehmer nicht unangemes-sen benachteiligen. das hat das Bun-desarbeitsgericht im Fall eines piloten entschieden, der für ein luftfahrtun-ternehmen charterflüge im gewerb-lichen personenverkehr durchführen sollte. der arbeitgeber finanzierte den zwei monate dauernden erwerb der

musterberechtigung für ein bestimm-tes Flugzeug in höhe von über 18 000 euro. der arbeitsvertrag sah eine zwei-jährige Bindungsdauer und für den Fall einer vorzeitigen vertragsbeendigung eine rückzahlung der Fortbildungs-kosten mit zweijähriger staffelung vor. noch vor dem erstflug kündigte der arbeitnehmer außerordentlich, worauf der arbeitgeber die rückzahlung der übernommenen Fortbildungskosten forderte. in seiner Begründung weist das gericht darauf hin, dass die rück-zahlungsklausel unwirksam sei, weil sie den arbeitnehmer unangemessen benachteilige. denn sie verpflichte den arbeitnehmer für jeden Fall einer Beendigung des arbeitsverhältnisses durch eigenkündigung, ohne danach zu differenzieren, ob der Beendi-gungsgrund dem arbeitgeber oder dem arbeitnehmer zuzuordnen sei. es sei nicht zulässig, die rückzahlungs-pflicht ohne unterscheidung an das ausscheiden des arbeitnehmers durch eigenkündigung innerhalb der Bin-

dungsfrist zu koppeln. ausgewogen sei eine rückzahlungsklausel nur, wenn sie als gesamtregelung dem arbeitnehmer die möglichkeit gebe, die rückzahlung durch eigene Betriebstreue zu ver-meiden. eine erstattung der Kosten komme auch nicht unter dem ge-sichtspunkt einer ungerechtfertigten Bereicherung in Betracht. (urteil des Bundesarbeitsgerichts, 28. mai 2013; az.: 3 azr 103/12)

✔ Finales Schreiben zu Elstam

das Bundesministerium der Finanzen hat am 7. august das schreiben „elek-tronische lohnsteuerabzugsmerkmale (elstam); lohnsteuerabzug ab dem Kalenderjahr 2013 im verfahren der elektronischen lohnsteuerabzugs-merkmale" veröffentlicht. dieses er-setzt den publizierten entwurf vom 11. Oktober 2012. das schreiben ist online unter www.bundesfinanzmi-nisterium.de (suchbegriff elstam) abrufbar. ❙

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IHK-Ehrenamt

Ein für den Wirtschaftsstandort Hessen be-sonders interessantes Thema ist das Projekt des hessischen Justizministeriums, Kam-

mern für internationale Handelssachen bei den Landgerichten einzurichten. Es wird überlegt, an ausgewählten Landgerichten in Pilotpro-jekten solche Kammern für internationale Han-delssachen einzurichten. Vor diesen Kammern sollen dann Rechtsstreitigkeiten komplett in englischer Sprache verhandelt werden können.

Der Rechtsausschuss der IHK Frankfurt hat in diesem Kontext eine Umfrage unter den Un-ternehmensjuristen begleitet, mit der der Bedarf in der unternehmerischen Praxis an englischspra-chigen Kammern für Handelssachen festgestellt wurde. Im Ergebnis hat sich eine überwiegende Mehrheit für die Einrichtung solcher Spruchkör-per ausgesprochen, weil aufgrund der inzwischen eingetretenen Internationalisierung ein Bedarf der Wirtschaft gesehen wurde. Es darf aber kein „Verlust der Amtssprache“ oder gar eine Ameri-kanisierung des Prozessrechts erfolgen. Auch die Parteiherrschaft muss erhalten bleiben, sodass letztlich immer die Parteien entscheiden kön-nen, ob eine Verhandlung auf Englisch im kon-kreten Fall sinnvoll ist oder nicht.

Die Unternehmensjuristen haben sich fer-ner intensiv mit dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Verordnung über ein euro-päisches Kaufrecht (GEKR) beschäftigt. Die Er-gebnisse sind in eine Stellungnahme an den DIHK eingeflossen. Schon aus Gründen der Vertrags-autonomie kommt für den Rechtsausschuss eine solche Verordnung nur unter der Voraussetzung der uneingeschränkten Freiwilligkeit infrage. Grundsätzlich wird die Idee eines gemeinsamen europäischen Kaufrechts als Chance auf eine ein-heitliche Vertragsgestaltung mit Vertragspart-nern in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten begrüßt.

Allerdings hat der Ausschuss gefordert, die bislang vorgelegten Regelungen zu überarbei-ten und verschiedene Passagen verständlicher zu fassen. Das Verbraucherschutzniveau wird

als zu hoch und eine drastische Erhöhung der Verjährungsfristen auf zehn Jahre als nicht ak-zeptabel kritisiert. Für Verträge zwischen Un-ternehmen (B2B) hält der Rechtsausschuss das GEKR nur für bedingt tauglich. Die Vorschriften sind überwiegend verbraucherschützend formu-liert und entsprechen damit nicht den Gepflo-genheiten zwischen Kaufleuten. Der Rechts-ausschuss erwartet von der EU die ernsthafte Bereitschaft zur Nachbesserung.

Ein Dauerthema sind die Regelungen ge-gen unseriöse Geschäftspraktiken, insbesondere solche zum Schutz gegen überzogene Abmah-nungen bei Verstößen gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Hier arbei-tet der Gesetzgeber seit Jahren an einem Gesetz. Seine Überlegungen hat der Ausschuss in Form einer Stellungnahme an den DIHK eingebracht. Ausgangspunkt ist die wachsende Zahl überzo-gener oder gar missbräuchlicher Abmahnungen

im Onlinebereich. Problematisch sind die mas-senhaften Abmahnungen von darauf spezialisier-ten Anwälten, die rechtsmissbräuchlich Massen-abmahnungen mit hohen Streitwerten nur zum Zweck der Generierung von Gebühren ausspre-chen. Viele Anregungen der Unternehmensju-risten haben mittlerweile Eingang in das neue Gesetz gefunden. Durch die neuen Regelungen werden die finanziellen Anreize für Abmahnungen deutlich verringert, der Gegenanspruch bei miss-bräuchlichen Abmahnungen wurde gestärkt. ❙

Rechtsausschuss

GERICHTSSPRACHE ENGLISCHseit nunmehr vier Jahren gibt es den Rechtsausschuss der Industrie- und handelskammer Frankfurt. Das Gremium ist aus dem ehemaligen IhK-arbeitskreis Recht entstanden.

AUTORDR. PETER REUSCHVorsitzender, Rechtsausschuss, IhK Frankfurt, und chefsyndi-kus, helvetia schweizerische Versicherungsgesellschaft, Frankfurt, [email protected]

Pilotprojekte geplant: an ausgewählten Landgerichten sollen Kam-mern für internationale handelssachen eingerichtet werden.

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Beratungsunternehmen leisten einen we-sentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Dynamik der Region FrankfurtRheinMain.

Bei der IHK Frankfurt zählt allein diese Bran-che inzwischen 19 000 Mitgliedsunternehmen mit über 300 000 Beschäftigten. Das Bild vom bedeutenden Bankenplatz Frankfurt wird in-sofern bereichert durch die augenscheinliche Kompetenz der Berater. Die IHK nutzt seit Lan-gem das beraterische Know-how der Bran-chenmitglieder und bildet daraus ein Kom-petenznetzwerk, das den IHK-Mitgliedern zur Seite steht.

Zudem hat die IHK Frankfurt – als Vorreiter in Deutschland – eigens für diese Branche einen Ausschuss gebildet, der inzwischen mehr als 40 Vertreter aus Wirtschaftsprüfung und Steu-erberatung, Unternehmens-, Organisations-, Personal- oder Sicherheitsberatung zählt. Be-sonderheit des Gremiums sind die vier Arbeits-kreise, die sich mit den Themenfeldern Mittel-standsfinanzierung, Unternehmensnachfolge, Personal und Führung sowie Unternehmens-flexibilisierung befassen.

Die turnusmäßigen Sitzungen des Aus-schusses widmen sich jeweils einem besonde-ren inhaltlichen Schwerpunkt. Der gelegentliche Blick über den Tellerrand des Tagesgeschäfts ist dabei stets fester Bestandteil der Agenda – nicht zuletzt mit dem Ziel, auch neues Wissen und höhere Qualifikation für das eigene Tages-

geschäft zu erlangen. Dies verdeutlichen Bei-spiele aus der jüngeren Ausschussarbeit.

Compliance hat sich inzwischen neben in-terner Revision und Rechtsabteilung als ei-genständige Organisationseinheit in fast allen Unternehmen etabliert. Doch was ist konkret erlaubt und was nicht? Und welche Folgen hat eventuelles Fehlverhalten? Entsprechend groß ist der Umfang, in dem von dieser Seite Bera-tungsbedarf gegenüber den im Ausschuss ver-tretenen Unternehmen artikuliert wird. Folglich ist Compliance ein Thema, über das im Aus-schuss intensiv diskutiert wurde.

Consultants, die Unternehmen bei Pro-jekten zur Personalkostenoptimierung unter-stützen, müssen die einschlägigen arbeitsrecht-lichen Regeln kennen und beachten. In einer Schwerpunktsitzung zu diesem Thema erläu-terte daher ein Arbeitsrechtsexperte den Mit-gliedern des Gremiums aktuelle Entwicklungen und gab nützliche Tipps für den praktischen Be-ratereinsatz.

Zuletzt befasste sich der Ausschuss – in ei-ner gemeinsamen Tagung mit dem Ausschuss Bau- und Immobilienwirtschaft – mit der Kau-salität zwischen Arbeitsumgebung und Mit-arbeiterzufriedenheit sowie Produktivität. Erkenntnisse des Fraunhofer-Instituts für Ar-beitswirtschaft und Organisation legen dabei nahe, dass Arbeitsumgebung und -ausstattung insbesondere bei jungen Fachkräften der Ge-

neration Y mehr und mehr kritische Faktoren bei der Arbeitgeberwahl sind, flexible und in-dividuell gestaltbare Arbeitsformen indes heu-te von allen Altersgruppen bevorzugt werden. Mitarbeiterpräferenzen werden also zuneh-mend die Modelle der Arbeitsgestaltung prä-gen; gesellschaftliche Entwicklungen treten hinzu. Insbesondere der demografische Wan-del wird Unternehmen zwingen, ihren Mitar-beitern hinreichend attraktive Arbeitsbedin-gungen zu bieten.

Seine Neugier auf spannende Themen wird sich der Ausschuss – neben der Sacharbeit in seinen Arbeitskreisen – auch in Zukunft bewah-ren. Für die kommende Sitzung steht etwa das Thema „Wirtschaftsspionage und Cyber-Crime“ auf der Tagesordnung. Nicht nur mit Blick auf die aktuellen geheimdienstlichen Enthüllungen ist dies ein zunehmend wichtiges Thema für Un-ternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt – und die intensive Beschäftigung damit auch relevant für das Serviceangebot der Beraterbranche. ❙

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62 IHK WirtschaftsForum 11.13

Amtliches

Die hessischen Industrie- und Han-delskammern führen im Sommer 2014 Abschlussprüfungen in kaufmänni-schen und technischen Ausbildungs-berufen von Anfang April 2014 bis Ende August 2014 durch.

Die Anmeldungen zu den Abschluss-prüfungen der Industrie- und Han-delskammer Frankfurt am Main sind bis spätestens 15. Februar 2014 im Geschäftsfeld Aus- und Weiterbil-dung der Industrie- und Handelskam-mer Frankfurt am Main einzureichen.

Für den Beruf Mediengestalter / -in gilt der Anmeldeschluss: 1. Febru-ar 2014.

Anmeldungen, die nach dem oben genannten Termin eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden.

Zur Sommerprüfung 2014 sind von den Ausbildungsbetrieben anzumel-den beziehungsweise können sich selbst anmelden:1. Auszubildende, deren Ausbildungs-zeit (beziehungsweise Ausbildungs-stufe) bis zum 31. Oktober 2014 en-det.2. Auszubildende, deren Ausbildungs-zeit nach dem 31. Oktober 2014 en-det und die die Prüfung vorzeitig ab-legen wollen. 3. Wiederholer (auch Teilwiederho-lungen).4. Bewerber, die aufgrund ihrer Be-rufstätigkeit an der Prüfung teilneh-men wollen (Externenprüfung).

Prüfungstermine

Die schriftlichen Prüfungen finden vo-raussichtlich wie folgt statt:

1. Technische Ausbildungsberufe

Dienstag, 13. Mai 2014Bau- und Holzberufe, Bekleidungsbe-rufe, Elektroberufe (Elektroanlagen-monteur / -in, Fachkraft für Veranstal-tungstechnik, Industrieelektriker / -in, Mechatroniker / -in), Elektroberufe Teil 2, gießereitechnische Berufe, Kfz-Be-rufe, naturwissenschaftliche Berufe, naturwissenschaftliche Berufe Teil 1, schlosserische Berufe, umwelttech-nische Berufe, Werkzeugmaschinen-berufe.Sonstige Berufe: Brauer / -in und Mälzer / -in, Eisenbahner / -in im Be-triebsdienst, Fachkraft für Lebens-mitteltechnik, Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Techni-sche / -r Produktdesigner / -in, Techni-sche / -r Systemplaner / -in.

Mittwoch, 14. Mai 2014Bekleidungsberufe, Druck- und Me-dienberufe, Elektroberufe (Mecha- troniker / -in, Mediengestalter/-in Bild und Ton, Elektroniker / -in für Maschi-nen- und Antriebstechnik), Kfz-Berufe Teil 2, Metallberufe Teil 2, naturwis-senschaftliche Berufe, naturwissen-schaftliche Berufe Teil 2, papier- und pappeverarbeitende Berufe.

Sonstige Berufe: Fachkraft Metall-technik, Verfahrensmechaniker / -in.

Dienstag und Mittwoch, 20. und 21. Mai 2014Technische / -r Zeichner / -in, gesam-te integrierte Prüfung.

2. Kaufmännische und kaufmän-nisch-verwandte Ausbildungsberufe

Dienstag, 6. Mai 2014Bankkaufmann / -frau, Buchhänd-ler / -in, Drogist / -in, Fachangestell-te / -r für Markt- und Sozialfor-schung, Fachkraft für Lagerlogistik, Fachkraft für Schutz und Sicherheit, Fachmann / -frau für Systemgastro-nomie, Fotomedienfachmann / -frau, Fotomedienlaborant / -in, Hauswirt-schafter / -in, Hotelkaufmann / -frau, Immobilienkaufmann / -frau, In-dustriekaufmann / -frau, Invest-mentfondskaufmann / -frau, Kauf-mann / -frau für Dialogmarketing, Kaufmann / -frau im Einzelhan-del Teil 1, Kaufmann / -frau im Ge-sundheitswesen, Kaufmann / -frau im Groß- und Außenhandel, Kauf-mann / -frau für Kurier-, Express- und Postdienstleistung, Kaufmann / -frau für Marketingkommunikation, Kauf-mann / -frau für Spedition- und Lo-gistikdienstleistung, Kaufmann / -frau für Tourismus und Freizeit, Luftver-kehrskaufmann / -frau, Medien-kaufmann / -frau Digital und Print, Musikfachhändler / -in, Personal-dienstleistungskaufmann / -frau, Rei-severkehrskaufmann / -frau, Service-fahrer / -in, Servicekraft für Schutz und Sicherheit, Sportfachmann / -frau, Sport- und Fitnesskaufmann / -frau, Tourismuskaufmann / -frau, Veranstal-tungskaufmann / -frau, Verkäufer / -in.

Mittwoch, 7. Mai 2014Automobilkaufmann / -frau, Bank-kaufmann / -frau, Buchhändler / -in, Bürokaufmann / -frau, Drogist / -in, Fachangestellte / -r für Markt- und So-zialforschung, Fachinformatiker / -in, Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistung, Fachkraft für La-gerlogistik, Fachkraft im Gastgewerbe, Fachkraft für Schutz und Sicherheit,

Fachlagerist / -in, Fachmann / -frau für Systemgastronomie, Fotomedienfach-mann / -frau, Fotomedienlaborant / -in, Gestalter / -in für visuelles Marketing, Hauswirtschafter / -in, Hotelfach-mann / -frau, Hotelkaufmann / -frau, Immobilienkaufmann / -frau, Indus-triekaufmann / -frau, Informatikkauf-mann / -frau, IT-Systemelektroni-ker / -in, IT-Systemkaufmann / -frau, Investmentfondskaufmann / -frau, Kaufmann / -frau für audiovisuelle Medien, Kaufmann / -frau für Büro-kommunikation, Kaufmann / -frau im Einzelhandel Teil 2, Kaufmann / -frau für Dialogmarketing, Kaufmann / -frau für Kurier-, Express- und Postdienst-leistung, Kaufmann / -frau im Gesund-heitswesen, Kaufmann / -frau im Groß- und Außenhandel, Kaufmann / -frau für Marketingkommunikation, Kauf-mann / -frau für Versicherungen und Finanzen, Koch / Köchin, Kosmeti-ker / -in, Kaufmann / -frau für Spe-dition- und Logistikdienstleistung, Kaufmann / -frau für Tourismus und Freizeit, Kaufmann / -frau für Verkehrs-service, Luftverkehrskaufmann / -frau, Medienkaufmann / -frau Digital und Print, Musikfachhändler / -in, Perso-naldienstleistungskaufmann / -frau, Reiseverkehrskaufmann / -frau, Res-taurantfachmann / -frau, Servicefach-kraft für Dialogmarketing, Servicefah-rer / -in, Servicekraft für Schutz und Sicherheit, Servicekaufmann / -frau im Luftverkehr, Sportfachmann / -frau, Sport- und Fitnesskaufmann / -frau, Tourismuskaufmann / -frau, Veranstal-tungskaufmann / -frau.

Sondertermin Florist / -inMittwoch, 30. April 2014.

Bürokaufmann / -frau, Fach Infor-mationsverarbeitungMontag und Dienstag, 12. und 13. Mai 2014.

Kaufmann / -frau für Bürokommu-nikation, Fach Informationsverar-beitungDonnerstag und Freitag, 15. und 16. Mai 2014.

Die praktischen Prüfungen der techni-schen Ausbildungsberufe (außer Bau-zeichner / -in, Technische / -r System-planer / -in, Industrieelektriker / -in) finden voraussichtlich wie folgt statt: 5. Mai bis 29. August 2014.

Weitere praktische Prüfungen der technischen Ausbildungsberufe:Bauzeichner / -in: 2. bis 4. Juni 2014 Industrieelektriker / -in: 13. Mai bis 29. Aug. 2014.

Technische / -r Systemplaner / -in Stahl und Metallbautechnik: 20. Mai 2014.

Die mündlichen / praktischen Prüfun-gen in den kaufmännischen / kaufmän-nisch-verwandten Ausbildungsberufen finden voraussichtlich wie folgt statt: 30. Juni bis 18. Juli 2014.

Änderungen vorbehalten.

Musteraufgaben mit Lösungen zur Prüfungsvorbereitung können bestellt werden für kaufmännische Berufe bei: U-Form Verlag, Cronenberger Straße 58, 42651 Solingen.

Für technisch-gewerbliche Berufe: Dr. Ing. Paul Christiani, Hermann-Hes-se-Weg 2, 78464 Konstanz.

Beachten Sie bitte folgende Hinweise:- Verwenden Sie nur IHK-Anmelde- und Antragsformulare und reichen diese rechtzeitig und vollständig ein.- Fügen Sie den Anmeldungen keine Ausbildungsverträge oder andere Ori-ginalunterlagen bei.- Bei dem Antrag auf vorzeitige Zu-lassung zur Prüfung das hierfür vor-gesehene Antragsformular verwenden.- Dem Antrag für die Externenprüfung die Bescheinigungen über die bishe-rige Berufstätigkeit und über die be-rufliche Aus- und Fortbildung (Lehr-gänge) beifügen.

Weitere Infos: IHK Frankfurt, Aus- und Weiterbildung, Jessica Me-chenbier, Kaufmännische Prü-fungen, Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt, Telefon 0 69 / 21 97 - 12 27, Fax 0 69 / 21 97 - 15 55, E-Mail [email protected].

Anmeldungen zu den Abschlussprüfungen Sommer 2014

HAnDELSRICHTER

Der Präsident des Landge-richts Frankfurt am Main hat auf gutachterlichen Vorschlag der Industrie- und Handels-kammer Johannes Erhart ab 29. September 2013 für fünf Jahre zum Handelsrichter bei dem Landgericht Frankfurt am Main ernannt. Die Ent-scheidungen der Kammern für Handelssachen ergehen in al-ler Regel schnell und praxis-nah, da sich der juristische Sachverstand des Vorsitzen-den Richters und die kauf-männischen Erfahrungen der Handelsrichter in wirtschaftli-chen Streitigkeiten ergänzen.

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63IHK WirtschaftsForum 11.13

Amtliches

Die hessischen Industrie- und Han-delskammern führen im Frühjahr 2014 Zwischenprüfungen gemäß § 48 Be-rufsbildungsgesetz durch. Die Teilnah-me an der Zwischenprüfung ist gemäß § 43 Berufsbildungsgesetz Zulassungs-voraussetzung zur Abschlussprüfung.

Folgende Auszubildende werden auf-gefordert:

Kaufmännische und kaufmännisch-verwandte AusbildungsberufeAlle Auszubildenden, deren Ausbil-dungsdauer- drei Jahre beträgt, Ausbildungsbe-ginn in der Zeit vom 1. April bis 30. September 2012, dreijährige Berufe der Gastronomie und die Kaufleute im Einzelhandel in der Zeit vom 1. Sep-tember 2012 bis 31. März 2013- verkürzt zweieinhalb Jahre beträgt, Ausbildungsbeginn in der Zeit vom 1. September 2012 bis 31. März 2013- zwei Jahre beträgt (Fachkraft im Gastgewerbe, Fotolaborant / -in, Fach-lagerist / -in, Verkäufer / -in), Ausbil-dungsbeginn in der Zeit vom 1. Sep-tember 2012 bis 31. März 2013- verkürzt zwei Jahre beträgt, Ausbil-dungsbeginn in der Zeit vom 1. April bis 15. november 2013- verkürzt ein Jahr beträgt, Ausbil-dungsbeginn in der Zeit vom 1. April 2013 bis 15. november 2013und die bisher noch keine Zwischen-prüfung abgelegt haben.

Technische Ausbildungsberufe- Alle Auszubildenden in drei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungs-berufen (außer Isolierer / -in, Textil- und Bekleidungsberufe), deren Ausbil-dung in der Zeit vom 1. April 2012 bis 31. März 2013 begonnen hat.- Alle Auszubildenden in drei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungsbe-rufen (außer Isolierer / -in, Textil- und Bekleidungsberufe), die unter Berück-sichtigung der Berufsausbildungsjahr- und Berufsfachschul-Anrechnungs-verordnung ihre Ausbildung in der Zeit vom 1. Oktober 2012 bis 1. Ok-tober 2013 begonnen haben.Prüfungstermine

Die schriftlichen Zwischenprüfungen finden voraussichtlich wie folgt statt:

Kaufmännische und kaufmännisch-verwandte Ausbildungsberufe

Mittwoch, 26. Februar 2014

Erster Block, 8 bis 10 UhrAutomobilkaufmann / -frau, Bürokauf-mann / -frau, Drogist / -in, Fachinfor-

matiker / -in, Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, Fotomedienlaborant / -in, Informatik-kaufmann / -frau, IT-Systemelektroni-ker / -in, IT-Systemkaufmann / -frau, Kaufmann / -frau für audiovisuel-le Medien, Kaufmann / -frau für Bü-rokommunikation, Kaufmann / -frau für Kurier-, Express- und Postdienst-leistungen, Kaufmann / -frau für Verkehrsservice, Luftverkehrskauf-mann / -frau, Personaldienstleistungs-kaufmann / -frau, Servicefahrer / -in, Verkäufer / -in, Weinküfer / -in.

Gestalter / -in für visuelles Marketing:Ungebundener Teil: 8 bis 9.30 UhrGebundener Teil: 10 bis 11.30 Uhr

Zweiter Block, 11 bis 13 UhrBankkaufmann / -frau, Buchhänd-ler / -in, Fachangestellte / -r für Markt- und Sozialforschung, Fachkraft für Lagerlogistik, Florist / -in, Haus-wirtschafter / -in, Immobilienkauf-mann / -frau, Industriekaufmann / -frau, Kaufmann / -frau für Dialogmarketing, Kaufmann / -frau für Marketingkom-munikation, Kaufmann / -frau Spe-dition und Logistikdienstleistung, Kaufmann / - frau für Tourismus und Freizeit, Kaufmann / -frau für Ver-sicherungen und Finanzen, Kauf-mann / -frau im Gesundheitswesen, Kaufmann / -frau im Groß- und Außen-handel, Medienkaufmann / -frau Digi-tal und Print, Servicefachkraft für Di-alogmarketing, Servicekraft für Schutz und Sicherheit, Sportfachmann / -frau, Sport- und Fitnesskaufmann / -frau, Tankwart / -in, Tierpfleger / -in, Touris-muskaufmann / -frau, Veranstaltungs-kaufmann / -frau.

Die praktischen Prüfungen im Be-ruf Florist / -in finden voraussichtlich Ende Januar 2014 statt.

Die praktischen Prüfungen in den Be-rufen des Gastgewerbes finden vo-raussichtlich von Anfang März bis Ende April 2014 statt.

Die praktischen Prüfungen in dem Be-ruf Fachlagerist / -in finden voraus-sichtlich von Anfang bis Ende Feb-ruar 2014 statt.

Die praktischen Prüfungen in den Be-rufen Hauswirtschafter / -in und Hel-fer / -in in der Hauswirtschaft finden voraussichtlich im Februar 2014 statt.

Hinweise zu den Prüfungsanforde-rungenUnter dem Link www.frankfurt-main.ihk.de/berufsbildung/a-z/index finden

Sie zu dem jeweiligen Berufsbild die Prüfungsanforderungen.

Technische Ausbildungsberufe

Schriftlich, 27. März 2014Alle Ausbildungsberufe

27. März 2014: Bauzeichner / -in (schriftlich und praktisch)

Die praktischen Prüfungen in den technischen Berufen finden vo-raussichtlich vom 17. Februar bis 25. April 2014 statt.

Schriftliche Abschlussprüfungen, Teil 111. März 2014: Mechatroniker / -in25. März 2014: Metallberufe26. März 2014: Elektroberufe, Ka-rosserie- und Fahrzeugbaumechani-ker / -in, Kfz-Mechatroniker / -in

Praktische und schriftliche Ab-schlussprüfungen, Teil 125. März 2014: Technische / -r Pro-duktdesigner / -in und Technische / -r Systemplaner / -in26. März 2014: Technische / -r Sys-templaner / -in

Praktische Abschlussprüfungen, Teil 1

11. März bis 11. April 2014: Me-chatroniker / -in26. März bis 3. April 2014: Metall-berufe17. bis 25. März 2014: Elektro-niker / -in für Geräte und Systeme, Elektroniker / -in für Maschinen- und Antriebstechnik, Elektroniker / -in für luftfahrttechnische Systeme, Elektro-niker / -in für Betriebstechnik

26. März bis 3. April 2014Elektroniker / -in für Automatisie-rungstechnik, Elektroniker / -in für Gebäude- und Infrastruktursysteme

27. März bis 25. April 2014Karosserie- und Fahrzeugbaumecha-niker / -in, Kfz-Mechatroniker / -in

Beachten Sie bitte folgende Hin-weise:- Bei Jugendlichen, die sich zum Zeit-punkt des Erhalts ihrer Anmeldung zur Zwischenprüfung mindestens zwölf Monate in der Ausbildung befinden, bitte die ärztliche Bescheinigung über die erste nachuntersuchung einreichen.- Über den genauen Zeitpunkt der ein-zelnen Zwischenprüfungen erhält der Prüfling rechtzeitig eine Benachrich-tigung, die am Prüfungstag mitzubrin-gen ist.

- Gemäß § 15 Berufsbildungsgesetz ist der Prüfling für die Zeit der Prü-fung freizustellen.

Weitere Infos:Kaufmännische Ausb i ldungs-berufe: Christoph Koch, Telefon 0 69 / 21 97 - 14 59, E-Mail [email protected]

Industriell-technische Ausbildungs- berufe: Robert Röder, Telefon 0 69 / 21 97 - 12 35, E-Mail [email protected]

Anmeldung zu den Zwischenprüfungen Frühjahr 2014

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• Mittelstandsfi nanzierung

• Industrie- und Gewerbebau

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Anton M. WüstefeldAm 26. Oktober feierte Anton M. Wüstefeld sei-nen 60. Geburtstag. Nach einer Ausbildung im Stei-genberger Hotel Frank-furter Hof und einem Abschluss an der Hotel-fachschule Heidelberg be-gann er seine Karriere als Assistent in der Steigenberger Hauptverwaltung. Dem Unternehmen ist er mittlerwei-le seit mehr als 40 Jahren treu. Dies ist in der durch häufige Arbeitgeber-wechsel geprägten Hotellerie durchaus bemerkenswert. Als weiterer Karriere-

schritt folgte die Tätigkeit als Verkaufsdirektor 1989 bis 1999 für alle Betriebe der Steigenberger Gruppe. 1999 wurde er Direktor des Steigenberger Esprix Hotel, das 2004 zum InterCityHo-tel Frankfurt Airport umge-

flaggt wurde. Neben dem Engagement im Tagesgeschäft setzt er sich seit vie-len Jahren für die Belange der Branche ein. Seit 2001 gehört Anton M. Wüste-feld dem IHK-Ausschuss für Tourismus an, seit 2004 ist er zudem Mitglied der Vollversammlung der IHK Frankfurt. ❙

Wolfgang SchmittWolfgang Schmitt, Lei-ter der Wilhelm-Merton-Schule, feierte am 14. Ok- tober seinen 60. Geburts-tag. Der gelernte Indus-triekaufmann aus dem Schwalm-Eder-Kreis stu-dierte nach seiner Aus-bildung an der Goethe-Universität Wirtschaftspädagogik zum Diplom-Handelslehrer sowie Diplom-Päda-gogik. Nach seinem Referendari-at begann er 1985 als Studienrat in Frankfurt, zunächst an der Elly-Heuss-Knapp-Schule, wechselte 1991 als stellvertretender Leiter zu den Beruf-

lichen Schulen Berta Jour-dan und leitet seit 2002 als Oberstudiendirektor die Wilhelm-Merton-Schule, eine berufliche Schule für kaufmännische Büro- und Sportberufe, Bildungsgän-ge zur Berufsvorbereitung,

Abendrealschule und Fachschule für Wirtschaft in Frankfurt. Wolfgang Schmitt, der sich in verschiedenen Gremien ehrenamtlich für die Berufs- ausbildung und soziale Arbeit enga-giert, arbeitet seit Juni 2006 im Be-rufsbildungsausschuss der IHK Frank- furt als Beauftragter der Lehrer mit. ❙

Detlef HermannAm 28. Oktober fei-erte Detlef Hermann, seit 2009 Bereichsvorstand der Commerzbank-Mit-telstandsbank für die Re-gion Nord/West, seinen 60. Geburtstag. Ende De-zember wird er sich auf ei-genen Wunsch in den Ruhestand ver-abschieden. Der Firmenkundenexperte hat sein ganzes Berufsleben in der Dresdner Bank beziehungsweise später in der Commerzbank mit Schwerpunkt im Mittelstandsgeschäft verbracht. Auf Banklehre und BWL-Studium folgten Stationen in der Kreditabteilung und

Firmenkundenbetreuung, ab 1998 war Hermann als Niederlassungsleiter in Bielefeld tätig. 2000 wurde er zunächst Spre-cher und später Vorsitzen-der der Geschäftsleitung für das Firmenkundenge-

schäft in der Region Ruhr und Westfa-len. 2005 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsleitung Corporate Banking für die Region Nord. 2007 wechselte er als Leiter des Corporate Bankings Deutschland in die Zentrale. Detlef Hermann ist seit Oktober 2007 Mit-glied im IHK-Bankenausschuss. ❙

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67IHK WirtschaftsForum 11.13

Beim Namen genannt | Vorschau | Impressum

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IHK WirtschaftsForumUnternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Mai n 136. | 137. Jahrgang 12.13 | 01.14

auswege aus der kommunalen finanzkrise – sanierung kommunaler haushalte

Kommunale Finanzen

VORSCHAU DEZEMBER | JANUAR

Änderungen vorbehalten.

Special Kommunale FinanzenAuswege aus der kommunalen Finanzkrise – Sanierung kommunaler Haushalte – Städte und Gemeinden unter dem Rettungsschirm – Öffentliche Verwaltungen: Elektronischer Rechnungsaustausch – Frankfurter Haushalt 2014

StandortpolitiKDeutsches Wirtschaftsforum in der Paulskirche – IHK-Kreisbereisung – Vorschau: Wahl zur IHK-Vollversammlung

innovation und umweltEU-Kommission will Ausbau des Breitbandnetzes vorantreiben - Tasteful Engineering: Soft Facts als Erfolgsfaktor im Projektmanagement

recht und SteuernJahreswechsel: Verjährung von Forderungen – Aktuelle Entwicklungen im Steuerrecht

Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

IHK WirtschaftsForumUnternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain

IMPRESSUM

HerausgeberIndustrie- und Handelskammer Frankfurt am MainBörsenplatz 460313 Frankfurt am MainTelefon 0 69 / 21 97- 0Fax 0 69 / 21 97-14 24Internet www.frankfurt-main.ihk.de

Verantwortlich für den InhaltReinhard Fröhlich, Geschäftsführer, Unternehmens kommunikation, IHK Frankfurt

Chefredakteurin Petra MenkeTelefon 0 69 / 21 97 - 12 03E-Mail wirtschaftsforum@ frankfurt-main.ihk.de

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Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische Vervielfältigung von Arti-keln und Fotos nur nach Rücksprache und mit Quellenangabe. Nachdruck von Namensbeiträgen nur mit der Ge-nehmigung des Verfassers. Belegexem-plar erbeten.

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VerlagKonzept VerlagsgesellschaftLudwigstraße 33–3760327 Frankfurt am MainGeschäftsführungHeike Allendörfer, Stefan Wolff

AnzeigenleitungAlexandra LuegTelefon 0 69 / 9 74 6 0 - 6 33Fax 0 69 / 9 74 60 - 86 33E-Mail [email protected]

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DruckSocietätsdruck, Frankfurt

Der Bezug des IHK-Magazins erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK. Das IHK Wirt schaftsForum ist für Mitgliedsunter-nehmen der IHK Frankfurt am Main ko-stenlos. Nicht mitglieder können das Un-ternehmermagazin für FrankfurtRhein-Main abonnieren. Das Jahresabo kostet für Nicht mitglieder 30 Euro, das Einzele-xemplar 2,50 Euro. Das IHK WirtschaftsFo-rum erscheint am Anfang jeden Monats, Doppel ausgaben im Juli/August und De-zember/Januar.

Die nächste Ausgabe des IHK WirtschaftsForums erscheint am 18. Dezember 2013.

Dr. Udo LemkeDr. Udo Lemke, Mitglied der IHK-Vollversammlung und Vorsitzender des IHK-Ausschusses Bildungswirt-schaft, feierte am 13. Okto-ber seinen 50. Geburtstag. Nach dem Studium der Chemie und der Betriebs-wirtschaft trat Lemke 1992 als Labor- und Projektleiter in die Dienste der Hoechst AG, wo er 1997 die Provadis Partner für Bildung und Beratung mit-aufbaute, zunächst als kaufmännischer Leiter, seit 2000 als deren Geschäfts-führer. 2002 gliederte er die Aus- und

Weiterbildungsaktivitäten der ehemaligen Marbur-ger Behring-Werke mit ein und gründete kurz danach eine private Hochschule für berufsbegleitendes Studie-ren. Mit dem Spektrum von dualer Ausbildung, Wei-

terbildung und dualen Hochschulstu-diengängen ist ein einzigartiger Bil-dungscampus im Frankfurter Westen entstanden. Seit 2009 engagiert sich Lemke ehrenamtlich in Gremien der IHK Frankfurt und ist Mitglied in zahlreichen weiteren Bildungsausschüssen. ❙

Wolfgang HaasWolfgang Haas, Leiter der Fraport-Berufsbildung, vollendete am 30. Oktober sein 60. Lebensjahr. Nach einer Lehre zum Industrie-kaufmann bei Hartmann & Braun und einer Weiterbil-dung zum staatlich geprüf-ten Betriebswirt, arbeitet er seit 1976, mit den Stationen Berufsförderungs-werk Frankfurt in Bad Vilbel, beim Kul-turbund des DGB-Kreises Darmstadt und seit Mai 1983 bei Fraport (ehemals Flughafen Frankfurt/Main) im Bereich

der beruflichen Bildung. Dort war er zunächst Lei-ter der kaufmännischen Ausbildung, ehe er 2009 Leiter der gesamten Be-rufsbildung wurde. Seit 1989 engagiert sich Haas ehrenamtlich in der IHK-

Ausbildung, zunächst als Prüfer für die Büroberufe, seit 1997 für die Luftver-kehrskaufleute. Zudem vertritt Haas die Arbeitgeber im Berufsbildungs-ausschuss der IHK Frankfurt, in den er 2010 berufen wurde. ❙

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