InfoRetica 1/2011

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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Nr. 1 / März 2011 «A revair Erwin Rutishauser, bainvegni Hans Amacker»

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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn

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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen BahnPeriodico della Ferrovia reticaPeriodica da la Viafier retica

Nr. 1 / März 2011

«A revair Erwin Rutishauser, bainvegni Hans Amacker»

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In dieser Ausgabe

Editorial/EditorialeDie Stimme der DirektionLa Voce della DirezioneInterview mit Hans AmackerWechsel im PräsidiumCambio al verticeFlottenkonzept Etappe IIIBehindertengleichstellungsgesetzMehr Sicherheit im GUZPiano-BarwagenEinstellung Autoverlad AlbulaStaukonzept VereinaNeuer Sprachauftritt100 Jahre Berninalinie – Nachlese und KuriositätenNeues Bernina Express LogoSpannende Schulangebote 2011Abschiedstour von Erwin RutishauserMedienbahnDamals, vor 30 JahrenAbschlusssignale – Hippsche Wendescheiben Neues in KürzeOrigen Festival Cultural 2010Lehrbericht P-SUDamals, vor 20 Jahren BGMLawinenkursESVPersonalchronikNachrufeRhB In-TeamSpontan

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn 7002 Chur

Redaktion: Peider Härtli (hä), [email protected] Sandra Beeli (sb), [email protected] Seraina Hartmann (sh), [email protected]

Frontbild: «A revair Erwin Rutishauser, bainvegni Hans Amacker» Bild Peter Fuchs

Nächster Redaktionsschluss: 11. Mai 2011

Auflage: 3100 Exemplare, 4-farbig

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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Eis – eisern – Eisenbahn!

Diese Werbebotschaft der SBB aus früheren Zeiten hat besonders in diesem Winter eine Renaissance erlebt. Die Eisenbahn im Kampf gegen die (winterlichen) Na-turgewalten ist bei Bahnbetreibern, bei Fahrgästen und bei den Medien ein Dauerbrenner. Besonders die Be-richterstattungen in Deutschland zu netzweit ausgefal-lenen oder verspäteten Zügen und S-Bahnen fallen - aufgeheizt durch die Massen aufgebrachter Fahrgäste

- vernichtend aus. Da machten mich die Fragen interna-tionaler Journalisten schon fast verlegen: «Was macht ihr bei der RhB besser als andere Bahnen?»

Verlegenheit ist jedoch nicht angebracht: Wir dürfen ganz unbescheiden stolz auf unsere Leistungen sein - und dankbar, dass sich der Winter bei uns (bisher) nicht von seiner hässlichen Seite bemerkbar machte. Und im Ernstfall sorgt eine grossartige, eingespielte und topmo-tivierte Mannschaft dafür, dass unsere Gäste und die Güter ihr Ziel sicher erreichen. Verantwortungsvolle und engagierte Kolleginnen und Kollegen im RCC, auf dem Führerstand und im Zugabteil, erfahrene Bahndienst-mannschaften und hilfsbereite Mitarbeitende auf den Bahnhöfen - alle tragen dazu bei, dass unsere Bahn auch bei misslichen Verhältnissen rollt. Und wenn auch die RhB einmal von den Naturgewalten oder durch die Defekthexe gestoppt wird, dürfen unsere Fahrgäste auf professionelle und freundliche Hilfe dieser Mannschaft zählen. Wir lassen niemanden im Regen - und erst recht nicht im Schnee - stehen!

Das Ziel der Pünktlichkeit unserer Züge konnte im ver-gangenen Jahr trotz vollem Einsatz nicht ganz erreicht werden. Nicht alle Ursachen waren dabei «hausge-macht». Unabhängig davon bin ich überzeugt, dass dieses verschworene Team auch dieses Ziel zu erreichen gewillt ist. Motto: gemeinsam sind wir stark!

Auch die Redaktion ist gemeinsam stark: Nachdem uns Walter Frei leider verlassen hat, konnten wir mit Seraina Hartmann einen ausgezeichneten Ersatz finden. Wir freuen uns, gemeinsam mit Seraina viele interessante, spannende InfoRetica für Sie zu gestalten. Dazu wün-schen wir Ihnen viel Lesespass!

Peider Härtli

Editorial/EditorialeVon Peider Härtli

Ghiaccio, ferro e ferrovia!

Questo messaggio pubblicitario delle FFS, ormai datato, è tornato in auge soprattutto questo inverno. La ferrovia, in lotta contro la violenza (invernale) della natura, è sempre al centro dell’attenzione tra operatori ferroviari, passeggeri e media. In particolare gli articoli e o servizi sui treni cancellati o in ritardo su tutta le rete ferroviaria tedesca hanno avuto un effetto devastante, incitati dal-le migliaia di passeggeri adirati. Tanto che alcune do-mande dei giornalisti stranieri mi hanno messo quasi in imbarazzo, come ad esempio: «Cosa fa la FR meglio del-le altre ferrovie?»

Tuttavia l’imbarazzo non è opportuno: possiamo essere presuntuosamente fieri delle nostre prestazioni e grati che l’inverno da noi (finora) non si sia mostrato dal lato peggiore. E nei casi più seri, una squadra meravigliosa, esperta e super motivata si impegna affinché i nostri passeggeri e le merci trasportate giungano in sicurezza a destinazione. Colleghi responsabili e impegnati nell’RCC, in cabina di guida e nei vagoni, squadre di servizio fer-roviario esperte e collaboratori disponibili nelle stazio-ni: tutte queste figure contribuiscono al funzionamento della nostra ferrovia anche in situazioni difficili. E se per una volta anche la FR viene fermata dalla violenza della natura o da qualche guasto, i nostri passeggeri possono contare sull’aiuto professionale e cortese di questa squadra. Non lasciamo nessuno sotto la pioggia, e di certo neppure nella neve!

Tuttavia, nonostante il forte impegno, l’obiettivo della puntualità per i nostri treni non è stato pienamente centrato. Non tutte le cause sono di «origine interna». Indipendentemente da ciò sono convinto che questo team collaudato abbia la volontà di conseguire anche questo obiettivo. Il nostro motto: insieme siamo forti!

E anche la redazione è forte: dopo il vuoto lasciato da Walter Frei, abbiamo trovato in Seraina Hartmann una valida sostituta. Siamo lieti di poter continuare a realiz-zare, insieme a Seraina, tanti interessanti numeri di In-foRetica per voi. Buona lettura!

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Die Stimme der GeschäftsleitungVon Hans Amacker

Werbung, wie ich sie besonders liebe

Die Werbung der RhB ist vom Feinsten und noch dieses Frühjahr werden wir u.a. mit einer neuen Kampagne die Vorzüge des UESCO Welterbes intensiv vermarkten. Damit wollen wir in den kommenden Jahren zusätzliche Fahrgäste auf unsere Züge locken. Kurz gesagt, Werbung und positive Medienberichte sind gerade für eine tou-ristische Bahn absolut notwendig, weshalb wir dafür auch viel Geld im Jahr aufwenden. Zuviel? Nein, bin ich überzeugt, das haben letztes Jahr auch alle Aktivitäten um das Bernina-Jubiläum gezeigt. Dank intensiver Wer-bung und grosser Medienpräsenz sind Bekanntheitsgrad und Nachfrage erfreulich angestiegen. Schon der be-rühmte Autobauer Henry Ford prägte die Aussage: «Wer keine Werbung macht, um Geld zu sparen, könnte ebenso auch seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.»

Was ich aber kürzlich in Sachen Werbung für die RhB erlebt habe, war schlicht einmalig und erst noch gratis! Gratis? Ja, sie hat uns keinen Franken gekostet, war aber das Ergebnis eines grossartigen Einsatzes verschiedener RhB-Mitarbeitenden. Ich muss dazu etwas ausholen: Als Gast war ich an den Jahresrapport der Gebirgs-In-fanterie Brigade 12, der Bündner Einheit, in Landquart eingeladen, zusammen mit mehreren hundert Teilneh-menden. Einem «viel beachteten gesellschaftlichen Er-eignis mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Armee», wie es in der Einladung so schön hiess. Und dem war auch so, wie ich beobachten konnte. Anwe-send waren Vertreterinnen und Vertreter aus Regierung, Grossem Rat, den Eidgenössischen Räten, der Chef der Armee usw. Und die Werbung für die RhB?

Diese erfolgte bestens platziert und subtil erzählt im Re-ferat des Kommandanten, Brigadier Aldo Schellenberg. Im Jahresrückblick 2010 berichtete er von einer gross-angelegten Truppenübung, bei der letzten Herbst be-deutende Teile der Einheit mit der RhB durch den Verei-na transportiert wurden. Vielleicht erinnern Sie sich noch. Und hier kam ein ganz dickes Lob und damit auch allerbeste Gratis-Werbung für die RhB. Offenbar verun-sichert durch Unflexibilität und Formular-Bürokratismus bei anderen Bahnen, waren die Verantwortlichen äu-sserst skeptisch gegenüber der Idee eines Bahntrans-portes und es schwante ihnen Böses. Nicht so bei der RhB, wie sich herausstellen sollte. Lobend betont wurde die Flexibilität und Professionalität der Mitarbeitenden der RhB bei der Vorbereitung und erfolgreichen Durch-führung dieser anspruchsvollen Aufgabe. Der «Kunde» war mit unserer Dienstleistung vollumfänglich zufrie-den. Und denken Sie an den Multiplikationseffekt: Mi-lizsoldaten nehmen ihre Erfahrungen mit ins Zivile.

Da sass er nun der neue Direktor der RhB. Hoch erfreut und stolz, obwohl er selber nichts «dafür» konnte. Aber ich kann das dicke Lob nun an die Beteiligten weiterge-ben, verbunden mit einem grossen Dank. Und als Moti-vation an Sie alle, machen Sie Gratis-Werbung für die RhB, wo immer Sie in der Unternehmung auch tätig sind. Es gibt dazu immer wieder Gelegenheit, auch wenn Sie nicht direkt an der Kundenfront arbeiten. Persönliches Engagement, Freundlichkeit und gesunder Menschen-verstand sind unbezahlbare Werte in einer Dienstleis-tungsunternehmeung wie der RhB.

Sap Hans Amacker

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La voce dalla DirezioneDi Hans Amacker

La pubblicità, così come la amo

La pubblicità della FR è sempre all’avanguardia e già in primavera lanceremo una nuova campagna pubblicita-ria per sostenere i vantaggi del Patrimonio mondiale UNESCO. Intendiamo così attirare ulteriori passeggeri sui nostri treni nei prossimi anni. In poche parole, la pub-blicità e le recensioni positive sono assolutamente ne-cessarie per una ferrovia turistica, e per questo motivo investiamo ogni anno un mucchio di soldi in questo settore. Troppo? No, e sono convinto che lo abbiano provato anche tutte le attività dello scorso anno orga-nizzate per il centenario della linea del Bernina. Grazie a una pubblicità intensa e all’ampia presenza mediatica, sono aumentati sia il livello di notorietà che la doman-da. Già il noto costruttore automobilistico Henry Ford affermò tempo fa: «Chi smette di fare pubblicità per ri-sparmiare soldi è come se fermasse l’orologio per ri-sparmiare il tempo».

Ciò che di recente ho sperimentato in fatto di pubblicità per la FR è stato semplicemente unico e soprattutto gra-tis! Gratis? Sì, non ci è costato neppure un franco ma è stato il risultato di un impegno eccezionale di diversi collaboratori FR. Consentitemi di raccontarne i dettagli: qualche tempo fa sono stato invitato a Landquart come ospite al raduno annuale della fanteria di montagna, brigata 12, ovvero l’unità grigionese, con diverse centi-naia di partecipanti. Un «evento molto sentito con in-numerevoli rappresentanti della politica, dell’economia e dell’esercito» come recitava l’invito. Ed è stato proprio così, come ho avuto modo di constatare. Rappresentan-ti del governo, del Gran Consiglio, delle Camere federali, il capo dell’esercito ecc. E la pubblicità per la FR?

Questa è seguita in modo sottile e in un momento clou, durante la relazione del comandante, il brigadiere Aldo Schellenberg. Passando in rassegna il 2010, egli ha rac-contato di una grossa esercitazione della truppa, duran-te la quale lo scorso autunno importanti componenti dell’unità sono state trasportate dalla FR con il servizio Vereina. Forse vi ricordate ancora... Ed ecco arrivare uno splendido elogio e con esso anche la migliore pubblicità gratuita possibile per la FR. Evidentemente disorientati dalla poca flessibilità e dalla burocrazia di altre ferrovie, i responsabili erano molto scettici sull’idea di un tra-sporto ferroviario e si aspettavano il peggio. Non con la FR, come poi si è dimostrato. Sono state lodate soprat-tutto la flessibilità e professionalità dei collaboratori della FR durante i preparativi e l’esecuzione riuscita di questo difficile compito. Il «cliente» è stato molto sod-disfatto del nostro servizio. E pensate all’effetto molti-plicatore: i soldati portano le loro esperienze anche nel-la vita da civili.

E lì era seduto il nuovo direttore della FR. Evidentemen-te felice e fiero, sebbene non potesse ritenersi «respon-sabile» di tale successo. Ma ciò che posso fare è rivolge-re ora questo elogio a tutte le persone coinvolte, insieme a un grosso ringraziamento. E come motivazione per voi tutti, fate pubblicità «gratuita» alla FR, qualunque sia il vostro ruolo nell’azienda. Ci sono sempre opportunità per farlo, anche se non si lavora a diretto contatto con la clientela. Impegno individuale, cortesia e tanto buon senso sono valori inestimabili in una società di servizi come la FR.

Sap Hans Amacker

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Per Ende 2010 hat Erwin Rutishauser nach sechs Jahren das RhB-Steuer seinem Nachfolger, Hans Amacker (56), übergeben. Hans Amacker ist in der «Bahnszene» kein Un-bekannter. In seinen acht Jahren als Direktor des Regio-nalverkehrs Bern Solothurn (RBS) hat er zusammen mit seinem Führungsteam Spitzenwerte in Kundenzufrieden-heit, Produktivität und Zuverlässigkeit erreicht. Die Strecke Worblaufen-Bern des RBS gehört zu den meist befahrenen S-Bahnstrecken der Schweiz. Im nachfolgenden Gespräch stellen wir Ihnen, liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter, unseren neuen Direktor vor. Bis zu seinem Amtsantritt am 1. Februar 2011 wurde das Unternehmen von Silvio Bric-cola ad interim geführt. An dieser Stelle danken wir Silvio Briccola für die professionelle «Überbrückung».

Redaktion: Hans Amacker, seit dem 1. Februar führen Sie als Direktor die RhB. Der erste Eindruck ist immer entscheidend. Wie haben Sie die RhB und ihr Umfeld in den ersten Wochen erlebt?Hans Amacker: Hochspanned und vielfältig. Engagierte Mitarbeitende an allen Fronten und eine Unternehmung, die gut vernetzt ist, wo man auch hinkommt. Und vor allem: Viele spontane und offene Gespräche mit Mitar-beitenden, wo immer ich auch war. Ein spezieller Dank gilt auch meinen Kollegen in der Geschäftsleitung, wel-che mich enorm unterstützen.

Sie sind kein Quereinsteiger im öffentlichen Verkehr. Welches ist Ihr beruflicher Werdegang?HA: In Stichworten: Lehre als Bauzeichner bei der SBB. Matur auf dem zweiten Bildungsweg und Studium als Bau- und Verkehrsingenieur an der ETH Zürich. Um das Studium zu finanzieren habe ich in dieser Zeit zuerst drei Jahre als Kondukteur bei der SZU (noch lange bevor Erwin Rutishauser dort war!) und anschliessend mehrere Jahre im Passagierdienst der Swissair am Flughafen Zürich ge-

arbeitet. Auch in der beruflichen Tätigkeit als Verkehrsin-genieur war ich zur Hauptsache für viele Bahn- und Bus-unternehmen tätig. Und beim RBS schliesslich habe ich mich während meiner Führungstätigeit vereinzelt auch an das Steuer eines Linienbusses gesetzt. Natürlich mit dem entsprechenden Fahrausweis ...

Sie wechselten von «orange» auf «rot», von der oran-gen RBS zur roten RhB. Auch im Verkehr folgt auf «oran-ge» «rot». Hat der von Ihnen gewählte Ampelwechsel eine tiefere Bedeutung?HA: Die Farbe ist sehr wichtig für eine Marke, aber nicht für die Motivation des Direktors. Für mich stehen die Sig-nale bei der RhB auf grün.

Es ist bekanntlich nicht nur die Farbe, welche die bei-den Unternehmen unterscheidet. Die RBS erfüllt im Re-gionalverkehr im Grossraum Bern eine zentrale Rolle; alleine im Regionalverkehr befördert die RBS rund 23 Millionen Fahrgäste. Nun führen Sie eine Bahn, welche zwar gerade mal die Hälfte an Passagieren transpor-tiert, dafür mit einem 384 Kilometer langen Schienen-netz den grössten Kanton der Schweiz erschliesst. Tou-ristische Züge, Pendlerzüge, Güterzüge, Autozüge, ja sogar historische Züge prägen das Bild der RhB. Haben Sie einen solchen «Kulturwandel» gesucht?HA: Ja, ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben bei der RhB, die effektiv in vielen Bereichen komplett ver-schieden sind. Handkehrum sind bei Dienstleistungsun-ternehmungen viele Grundwerte gleich: Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung. Und aus Erfahrung weiss ich: Eisenbahnerinnen und Eisenbahner üben ihren Beruf mit Leib und Seele aus, sei es bei RhB oder der RBS.

Willkomma, benvenuti, bainvegni, Hans AmackerInterview von Peider Härtli

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«Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben bei der RhB»

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Besonders die Paradezüge Bernina- und Glacier Express geniessen internationalen Ruf. Das UNESCO Welterbe-label hat ebenfalls weltweite Ausstrahlung. Wird die RhB auch weiterhin touristisch auf diese wortwörtlichen ZUGpferde setzen?HA: Ja, keine Frage!

Welche Bedeutung messen Sie den übrigen Segmenten im Personenverkehr (Charter-/Sonderfahrten, Freizeit- und Pendlerverkehr) oder dem Güterverkehr und Auto-verlad zu? Welche Rollen spielen andere Geschäftsfelder wie Infrastruktur, Drittmarkt Rollmaterial und Immobili-en?HA: Soviel vorne weg: Die RhB hat bewiesen, dass sie in allen diesen Bereichen Topleistungen erbringen kann. Trotzdem muss die Rentabilität und Zweckmässigkeit der einzelnen Produkte immer wieder ehrlich überprüft wer-den. So auch im 2011. Dies geschieht nicht zum Selbst-zweck, sondern ist zur Zukunftssicherung der RhB not-wendig.

1400 Mitarbeitende halten die RhB auf Kurs. Die letzte Mitarbeiterumfrage zeigt: Die Zufriedenheit der Kolle-ginnen und Kollegen mit ihrer Arbeitgeberin ist vergli-chen mit derjenigen der SBB deutlich besser. Dies ist ohne Zweifel ein Zeichen der grossen Solidarität der Mit-arbeitenden zu «ihrer» Bahn. Hatten Sie bereits Gele-genheit, den Puls an der Basis zu fühlen? Wie wichtig ist Ihnen der Kontakt zu den Mitarbeitenden generell?HA: Sehr gross und hat hohe Priorität für mich. Ich versu-che deshalb so viel wie möglich unterwegs zu sein. Ich konnte bereits viele spannende Kontakte knüpfen. Mit den laufenden Besuchen im Netz überlasse ich dies auch nicht dem Zufall. Auf den guten Zufriedenheitswerten können wir künftig aufbauen. Da ist vor allem auch das Kader gefordert, dass dies so bleibt.

Redaktion: «Neue Besen kehren besser…» Ist zu erwar-ten, dass Sie die RhB «umkehren» werden. Die Strategie Offensive 2012 läuft in absehbarer Zeit aus. Ist eine neue Strategie mit tief greifenden Auswirkungen zu er-warten?HA: Ich weiss nicht, ob neue Besen besser kehren, aber ich will auf alle Fälle - um nochmals ein Sprichwort zu verwenden - «nichts unter den Teppich wischen.» Das heisst für mich, dass ich anstehende Probleme speditiv anpacken werde. Geben Sie mir aber dazu noch etwas Zeit, ich will nicht überhastet agieren. Sind die Herausforde-rungen langfristiger und strategischer Art, wird der Ver-waltungsrat die Führung übernehmen.

Hans Amacker, wir danken Ihnen ganz herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen für Ihre anspruchsvolle Tätigkeit als Direktor alles Gute. Wir freuen uns auf die Fahrt mit Ihnen als obersten (operativen) Lokführer in eine verheissungsvolle Zukunft. Das letzte Wort an Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört Ihnen.HA: Sie können auf mich zählen. Ich werde mich voll für die RhB einsetzen.

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Hans AmackerGeburtsdatum: 3. März 1954Familie: 2 erwachsene Kinder in Ausbildung (Lehre, BMS), getrennt von meiner FrauHobbies: Kopf lüften an einem schönen Ort in der Natur, Reisebücher lesenLebensphilosophie: «Handle mit Kopf, Herz und Hand»Unerfüllter Traum: Ich bin kein TräumerDas freut mich: Spontane BegegnungenDas eher nicht: Nehmen ohne zu gebenMeine Lieblingsspeise: PastaMein Lieblingsgetränk: Im richtigen Moment ein gutes BierLieblingslektüre: Tageszeitungen und Reiseführer aller ArtMeine Stärke: Interviews beantwortenMeine Schwäche: Interviews beantworten

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Das Zahnrad ist eine geniale Erfindung, die im Laufe der Geschichte immer besser und präziser hergestellt wurde. Wer es erfand, kann nicht mehr festgestellt werden. Sie werden vor allem in Getrieben eingesetzt. Dazu werden sie so angebracht, dass ihre Zähne ineinander greifen und so die Drehbewegung des einen Zahnrades auf das andere übertragen werden kann. Dabei dreht sich das zweite Zahnrad in die entgegengesetzte Richtung. Durch die unterschiedliche Grösse der Zahnräder, kann die Drehzahl erhöht oder verringert werden. Auf diese Weise können Zahnräder auch der Übersetzung von Kräften und Geschwindigkeiten dienen.

Das Prinzip des Zahnrads lässt sich auch auf unsere Un-ternehmung abbilden. Jedes einzelne noch so kleine Rädchen hat eine wichtige Aufgabe. Wenn nur eines entfernt wird oder klemmt, funktioniert das Ganze nicht mehr. Genau gleich verhält es sich mit der Rhätischen Bahn. Um erfolgreich zu sein, braucht es alle Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter und das auf jeder Stufe. Alle haben ihren Anteil am Erfolg.

Die Weichen wurden auf Beginn dieses Jahres in der Führung der Unternehmung zwar neu gestellt. Gleich geblieben ist aber das Ziel: Wir wollen durch zuverlässi-

Das Zahnrad – ein Rad greift ins andereVon Stefan Engler, Verwaltungsratspräsident

ge Dienstleistungen hohe Qualität möglichst auch neue zufriedene Fahrgäste für unser Bahnunternehmen ge-winnen. Dafür brauchen wir Sie alle, liebe Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter. Meine Erfahrung hat mich über-dies gelehrt, dass wer Erfolg haben will, wie beim Klettern auf die Qualität des nächsten Schrittes setzen muss. Beim Klettern kann ein Augenblick der Unacht-samkeit verhängnisvoll sein. Auch bei einer Unterneh-mung sind es letztlich viele kleine Dinge, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Auf allen Stufen und an je-dem Arbeitsplatz die kleinen Dinge, überlegt und gut ausführen, ist schon der halbe Weg und ein massgebli-cher Beitrag zum Erfolg.

Ich freue mich auf die verantwortungsvolle Aufgabe, die mir als Präsident des Verwaltungsrates übertragen wur-de, zusammen mit Ihnen allen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und dem Verwaltungsrat als ein Zahn-rad von vielen, meinen Beitrag zum Erfolg der Unter-nehmung leisten zu dürfen.

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La ruota dentata è una scoperta geniale che nel corso della storia è stata perfezionata sempre più e il cui in-ventore non ci è oggi noto. Le ruote dentate vengono prevalentemente usate negli ingranaggi, dove sono montate in modo tale da far presa l’una nell’altra e così il movimento rotatorio di una ruota si trasferisce vicen-devolmente sull’altra. La seconda ruota dentata si muo-ve dunque in direzione contraria. Il numero di giri può essere aumentato o ridotto con dimensioni diverse del-le ruote dentate. In questo modo le ruote dentate pos-sono servire anche alla trasmissione di potenze e velo-cità.

Il principio della ruota dentata è applicabile alla nostra azienda. Ogni singola piccola ruota ha un compito im-portante. Se anche una di queste viene a mancare o si inceppa, l’intero meccanismo non funziona più. Ed è proprio così che funziona la Ferrovia retica. Per avere successo, sono necessari tutti i collaboratori, a tutti i livelli. Tutti contribuiscono al buon andamento azien-dale.

All’inizio di quest’anno il terreno è stato in parte prepa-rato con dei cambiamenti nella direzione aziendale. Ma l’obiettivo è rimasto invariato: vogliamo acquisire nuovi

L‘ingranaggio funziona solo se tutte le ruote dentate lavorano beneDi Stefan Engler, Presidente del Consiglio di amministrazione

passeggeri soddisfatti per la nostra azienda ferroviaria grazie a servizi affidabili e di alta qualità. Per farlo ci servite tutti, cari collaboratori e collaboratrici. L’esperienza mi ha insegnato che chi vuole avere suc-cesso, deve puntare sulla qualità del passo successivo, come nelle arrampicate, dove un solo istante di disat-tenzione può essere fatale. Dopotutto anche in un’azienda sono tante piccole cose che portano al suc-cesso o a una sconfitta. A tutti i livelli e in ogni posto di lavoro fare bene e in modo ponderato le piccole cose, significa essere già a metà dell’opera e fornire un im-portante contributo al successo.

Sono lieto della mansione di responsabilità che mi è stata affidata in qualità di Presidente del Consiglio di amministrazione e non vedo l’ora di poter dare anche io il mio contributo al successo dell’azienda, come una di tante ruote dentate, insieme a voi cari collaboratori e al Consiglio di amministrazione.

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Am 20. Dezember 2010 setzte der scheidende Vorsit-zende der Geschäftsleitung Erwin Rutishauser seine so-zusagen letzte Unterschrift in seiner Funktion unter den Vertrag der Bestellung von sieben Gliederzug-Komposi-tionen für die Albulalinie bei der Stadler Rail AG. Damit ging die dritte Etappe des RhB-Flottenkonzeptes in die Ausführungsphase. Angefangen hat das Ganze aber et-was früher…

VorprojektphaseAm 17. Februar 2009 genehmigte der Verwaltungsrat die Mittel für das Vorprojekt. Es beinhaltete von der Konzepterstellung bis zur Vertragsunterzeichnung alle Arbeiten. In der Zeitspanne von März bis Juni 2009 tra-fen sich Vertreter aus allen Geschäftsbereichen (ausser Infrastruktur), um in insgesamt acht intensiven Work-shops Konzepte und Layouts zur Erstellung des Pflich-tenhefts und der Ausschreibungsunterlagen für die Be-schaffung von neuem, attraktivem und zweckmässigem Rollmaterial für die Albulalinie im Rahmen des Flotten-konzeptes Etappe III zu erarbeiten.

Am 17. September 2009 wurden das Fahrzeugkonzept und die Layouts der neuen Gliederzüge der Geschäfts-leitung vorgelegt. Diese bewilligte sodann den Start vom Submissionsverfahren auf Basis der vorgelegten Unter-lagen.

Ausschreibung und EvaluationDie Ausschreibung der Albula-Gliederzüge erfolgte nach GATT/WTO der Submissionsgesetzgebung des Kantons Graubünden und der kantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen am 14. Januar 2010.

Flottenkonzept Etappe III Text von David Wiegratz und Daniel Ritler, Bilder: Quelle Nose/RhB

Von den sieben interessierten Firmen, welche am 1. Feb ruar 2010 an der obligatorischen Projektpräsentati-on durch die Projektleitung der RhB teilgenommen hat-ten, reichten vier Firmen (zwei davon zusammen in ei-nem Konsortium) ihre Angebote termingerecht zur Eingabefrist vom 7. Mai 2010 ein. Ende Mai und anfangs Juni hatten die Bewerber die Gelegenheit, anlässlich ei-ner Anbieterpräsentation ihre Angebote der Geschäfts-leitung und dem Projektteam vorzustellen. Die Bewer-tung der Angebote erfolgte anhand der Anforderungen aus dem Pflichtenheft und den Bewertungskriterien. Es zeigte sich, dass das Angebot der Firma Stadler Rail am besten abschnitt. Nachdem die Kredit- und Vergabean-träge erstellt und vom Verwaltungsrat in der Oktobersit-zung 2010 behandelt wurden sowie die Finanzierungs-genehmigung durch Bund und Kanton vorlagen, wurde mit Stadler Rail AG die Vertragsunterzeichnung vorberei-tet. Diese erfolgte dann, als Überraschungsakt auf der Abschiedsrundreise von Erwin Rutishauser in Samedan.

Anforderungen und Merkmale der Albula-GliederzügeDie zukünftigen, lokbespannten Albula-Gliederzüge, kurz AGZ genannt, richten sich besonders auf die Be-dürfnisse und Anforderungen der folgenden drei Kun-dengruppen:

Der Genussreisenden die Reise ist das Zieln Erlebnis Zugreisen Erlebnis Landschaft (UNESCO Welterbe)n Verpflegungsgenuss

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Seite St. Moritz Seite Chur ➔

Bi 57601-07 B 57401-07 B 57301-07 B 57701-07 A 57101-07 A 57001-07End-Niederflur-Gliedwagen 1.Kl. Gliedwagen 2.Kl. Gliedwagen 2.Kl. Gliedwagen 1.Kl. Gliedwagen 1. Kl. End-GliedwagenFotoabteil Freizeitabteil Familienabteil

Typenbild AGZ mit den Gliedwagennummern (die AGZ Nummern sind 5701 bis 5707)

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Der Freizeitreisenden Sportler (Ski, Bike, Kanu, etc.)n Kulturelle Ausflügen Wanderer und Tagesausflügler

Der von A-nach-B-Reisenden Urlauber (Ferienanreise)n Geschäftn Rasch und sicher von A nach B reisen

Technische MerkmaleDie technischen Merkmale der AGZ sind nachfolgend aufgelistet. Die für die RhB wichtigsten Erneuerungen und Innovationen, welche die AGZ mit sich bringen wer-den, sind mit (neu) gekennzeichnet.n (neu) 6-teiliger Gliederzug, betrieblich nicht trennbarn 2 Wagen erster Klassen 4 Wagen zweiter Klasse, davon 1 Niederflurwagen mit

Fotoabteil und ein Freizeit- und Familienwagenn 256 Sitzplätze (ohne Klappsitze), davon 186 Zweit-

klass- und 70 Erstklassplätzen 14 Aufhängemöglichkeiten für Velosn 22 Klappsitzplätzen Heller und passagierfreundlicher Innenraumn Modernes Kundeninformationssystemn Grosszügig gestaltete Einstiegsplattformn (neu) Einflüglige Einstiegstüren mit lichter Breite von

1200 mmn (neu) Niedrige Einstiegsstufenhöhe von 3x190 mm statt

wie bisher 2x270 mm mit unterster Trittstufe als aus-fahrbarer Schiebetritt

n (neu) Kinderfreundliches Familienabteil mit Spielecken (neu) Fotoabteil mit Panoramarundsicht und Senkfenstern

n (neu) Freizeitabteil für Gruppen- und Sportreisenden Multifunktionsraum als Fahrradstauraum oder als Ver-

pflegungsstützpunktn Besetzungsabhängig gesteuerte, vollklimatisierte

Fahrgasträume (ausser Fotoabteil)n (neu) Fussboden- und Seitenwandheizungn Luftgefederte Laufdrehgestellen (neu) Intelligentes Licht- und Energiemanagement z.B.

Wärmepumpe im Heizkreislaufn (neu) Redundanz aller wichtigen Systeme wie z.B. Bord-

netzumrichter n (neu) Integriertes Diagnosesystemn Kurzgekuppelte, breite Wagenübergänge (geschlossen,

luftdicht und lärmarm)n 4 geschlossene WC-Systeme redundant mit (neu) Pissoir

und Handtrockner ausgeführtn 1 rollstuhlgängiges, behindertengerechtes WC im Nie-

derflurwagenn (neu) Bedeutende und merkliche Aufwertung der ersten

Klasse gegenüber dem heutigen Standard mit z.B. LED Beleuchtung, komfortablere Sitze etc.

n Interior Design in Anlehnung und Weiterführung der neuen ALLEGRA-Triebzüge

n (neu) Grosszügige Gepäckstauräume zwischen den Stüh-len mit zusätzlichen, dezentralen Gepäckablagen in-nerhalb der Wagenabteile

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Seite St. Moritz Seite Chur ➔

Bi 57601-07 B 57401-07 B 57301-07 B 57701-07 A 57101-07 A 57001-07End-Niederflur-Gliedwagen 1.Kl. Gliedwagen 2.Kl. Gliedwagen 2.Kl. Gliedwagen 1.Kl. Gliedwagen 1. Kl. End-GliedwagenFotoabteil Freizeitabteil Familienabteil

Typenbild AGZ mit den Gliedwagennummern (die AGZ Nummern sind 5701 bis 5707)

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FahrzeugdatenHöchstgeschwindigkeit 100 km/hLänge über Puffer 112 500 mmDrehzapfenabstand 12 800 mmKastenlänge 17 800 mmFahrzeugbreite 2670 mmFussbodenhöhe 960 mmRaddurchmesser 685 mmGliederzug Leergewicht 132 tGliederzuglänge 112 350 m (Länge über Puffer)

Meilensteine der AusführungsphaseDer Projekt-Kickoff der Ausführungsphase hat mit dem Projektteam Ende Januar 2011 und mit dem Hersteller Stadler Rail AG anfangs Februar 2011 stattgefunden. Die Auslieferung der Gliederzugkompositionen folgt im An-schluss an die ALLEGRA-Stammnetztriebzüge. Die wich-tigsten terminlichen Meilensteine sind wie folgt gesetzt:

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Fotomontage AGZ auf dem Landwasserviadukt mit Vorspann einer Ge 4/4 III

14 Aufhängemöglichkeiten für Velos

Eindruck des Fotoabteils im Niederflurwagen

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n 11. Mai: Maquette vorhanden zur Beurteilung von Design und Komfort

n 12. Januar: erster Rohbaukasten produziert, Beginn Innenausbaun 12. August: Klimaversuche mit einem Gliedwagen in

der Klimakammer Oltenn 12. September: Werkabnahme erster AGZn 12. Dezember: Technisch-betriebliche Sicherheits-

prüfung vom ersten AGZn 13. Februar bis März: Betriebserprobung erster AGZ

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n 13. März: Netzabnahme erster AGZn 14. Mai: 6 AGZ betriebsbereit für Fahrplanwechsel

Mai 2014n 14. Juni: letzter AGZ abgenommen

Mit der Beschaffung der neuen Albula-Gliederzugkom-positionen erhält die RhB modernes, komfortables und auf die Kunden abgestimmtes Rollmaterial, welches un-sere Paradelinie durch das UNESCO Welterbe eindrücklich aufwerten wird.

Blick in die 2. Klasse mit dem Innendesign in Anlehnung an die ALLEGRA Stammnetztriebzüge

Aufgewertete 1. Klasse bezüglich Bestuhlung, Beleuchtung und Dekor

Blick vom Einstieg Richtung Freizeitabteil Neu gestaltetes WC mit Pissoir und Händetrockner

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Umsetzung BehindertengleichstellungsgesetzVon Roland Krause

PerronerhöhungIn Klosters werden im Frühjahr 2011 die Perrons umge-baut. Mit den neuen Hochperronkanten am Hausperron und am Mittelperron werden die Einstiegsverhältnisse verbessert und das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) erfüllt.

Mit den ALLEGRA-Triebzügen, welche auch auf der Linie Landquart - Klosters - Davos-Platz im Einsatz sind, wird der gesetzlich geforderte autonome Zugang zum öffent-lichen Verkehr für Rollstuhlfahrende gewährleistet. Fahrzeugseitig erfordert dies Niederflureinstiege, die zur Spaltüberbrückung mit Schiebetritten ausgerüstet sind, und seitens Infrastruktur Hochperronkanten. Betrieblich muss zudem sichergestellt sein, dass die Niederflurein-stiege immer an einer Hochperronkante anhalten. Dies ist bei der RhB aufgrund der tageszeitlich und saisonal stark variierenden Zusammensetzung der Züge eine spe-zielle Herausforderung. Zudem können Hochperronkan-ten nur in Geraden, resp. nur bei grösseren Kurvenradi-en erstellt werden. In engen Gleisbögen müssen wegen dem Lichtraumprofil grössere Kurvenzuschläge berück-sichtigt werden, d.h. die Unfallgefahr für die Fahrgäste wäre wegen dem vergrösserten Abstand der Hochper-ronkante zu den Wagen zu gross.

Bei den bergwärts von Landquart nach Davos Platz fah-renden Zügen fährt der ALLEGRA-Triebzug immer an der

Zugspitze. Der Triebzug kann nach Davos bei 45‰ Stei-gung bis zu acht Reisezugwagen anhängen, was eine Zugslänge von 200 m ergibt.Die Züge in Richtung Davos fahren in Klosters über das Gleis 1. Im Kurvenbereich Richtung Landquartbrücke ist die Erstellung eines Hochperrons wegen dem engen Kurvenradius nicht möglich. Unter diesen Rahmenbe-dingungen schien die Umsetzung des Projektes anfäng-lich nicht möglich. Mit der Verlängerung des Perrons Gleis 1 in Richtung Landquart wurde dann eine bewilli-gungsfähige und auch betrieblich praktikable Lösung gefunden. Der Hochperron Gleis 1 in der Geraden hat eine Länge von 125 m, was für die Mehrzahl der Züge ausreichend ist.

Zugskompositionen Richtung DavosDie Züge Richtung Landquart fahren ab den Gleisen 2 und 3. Der Mittelperron wird ab dem Rampenaufgang bis zum Perronende auf einer Länge von 170 m erhöht. Die Erhöhung beim Mittelperron erfolgt mittels Aufsatz-elementen auf die bestehenden Perronkanten. Damit wird eine kostengünstige und terminlich rasch realisier-bare technische Lösung ausgeführt.Die Ausführung der Arbeiten ist ab dem 26. April 2011 geplant. In der Zwischensaison kann für die Ausführung der Arbeiten jeweils ein Gleis gesperrt und der Betrieb über zwei Gleise abgewickelt werden. Der Abschluss der Arbeiten ist Ende Juli 2011 vorgesehen.

Klosters - Umsetzung Behindertengleichstellungsgesetz Von Roland Krause Perronerhöhung In Klosters werden im Frühjahr 2011 die Perrons umgebaut. Mit den neuen Hochperronkanten am Hausperron und am Mittelperron werden die Einstiegsverhältnisse verbessert und das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) erfüllt. Mit den ALLEGRA-Triebzügen, welche auch auf der Linie Landquart - Klosters - Davos-Platz im Einsatz sind, wird der gesetzlich geforderte autonome Zugang zum öffentlichen Verkehr für Rollstuhlfahrende gewährleistet. Fahrzeugseitig erfordert dies Niederflureinstiege, die zur Spaltüberbrückung mit Schiebetritten ausgerüstet sind, und seitens Infrastruktur Hochperronkanten. Betrieblich muss zudem sichergestellt sein, dass die Niederflureinstiege immer an einer Hochperronkante anhalten. Dies ist bei der RhB aufgrund der tageszeitlich und saisonal stark variierenden Zusammensetzung der Züge eine spezielle Herausforderung. Zudem können Hochperronkanten nur in Geraden, resp. nur bei grösseren Kurvenradien erstellt werden. In engen Gleisbögen müssen wegen dem Lichtraumprofil grössere Kurvenzuschläge berücksichtigt werden, d.h. die Unfallgefahr für die Fahrgäste wäre wegen dem vergrösserten Abstand der Hochperronkante zu den Wagen zu gross. Bei den bergwärts von Landquart nach Davos Platz fahrenden Zügen fährt der ALLEGRA-Triebzug immer an der Zugspitze. Der Triebzug kann nach Davos bei 45‰ Steigung bis zu acht Reisezugwagen anhängen, was eine Zugslänge von 200 m ergibt.

Zugskompositionen Richtung Davos Die Züge in Richtung Davos fahren in Klosters über das Gleis 1. Im Kurvenbereich Richtung Landquartbrücke ist die Erstellung eines Hochperrons wegen dem engen Kurvenradius nicht möglich. Unter diesen Randbedingungen schien die Umsetzung des Projektes anfänglich nicht möglich. Mit der Verlängerung des Perrons Gleis 1 in Richtung Landquart, wurde dann eine bewilligungsfähige und auch betrieblich praktikable Lösung gefunden. Der Hochperron Gleis 1 in der Geraden hat eine Länge von 125 m, was für die Mehrzahl der Züge ausreichend ist. Die Züge Richtung Landquart fahren ab den Gleisen 2 und 3. Der Mittelperron wird ab dem Rampenaufgang bis zum Perronende auf einer Länge von 170 m erhöht. Die Erhöhung beim Mittelperron erfolgt mittels Aufsatzelementen auf die bestehenden Perronkanten. Damit wird eine kostengünstige und terminlich rasch realisierbare technische Lösung ausgeführt. Die Ausführung der Arbeiten ist ab dem 26. April 2011 geplant. In der Zwischensaison kann für die Ausführung der Arbeiten jeweils ein Gleis gesperrt und der Betrieb über zwei Gleise abgewickelt werden. Der Abschluss der Arbeiten ist Ende Juli 2011 vorgesehen.

Seite Landquart Seite Davos Platz

Pendelzug mit Steuerwagen(evtl. zusätzliche Wagen hinter Steuerwagen)

Zugskomposition (bis zu 8 Reisezugwagen); am Triebzug angehängt

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Mehr Sicherheit im GUZ/MLZ-LandquartVon Arthur Jäggi

Im Güterumschlagzentrum und Materiallogistikzentrum der RhB in Landquart gibt es Tag für Tag ein hohes Ran-gieraufkommen. Unter den Krananlagen müssen laufend Bahnwagen der RhB und SBB für den Belad und Entlad verschoben werden. Dazu wurde bis anhin ein normaler Stapler eingesetzt. Dieses Vorgehen wurde von der SUVA seit längerer Zeit bemängelt und anlässlich einer Arbeits-kontrolle im Frühling 2010 in Landquart per 2011 verbo-ten.Nun mussten sich die Bereiche Materialwirtschaft und Güterverkehr sofort mit der Beschaffung eines geeigneten Rangiergeräts befassen. Nach eingehendem Studium über den genauen Verwendungszweck sowie das genaue Einsatzgebiet wurden für das Fahrzeug folgende Anforde-rungen und Ausstattungsmerkmale definiert:

n SUVA-Vorschriften im Rangierbetrieb einhaltenn Rangieren von RhB und SBB Wagenn Zweiweg-Fahrzeug, Schiene - Strasse (Strassenpneu/

Schneeketten)n Einsatz für Platzunterhalt, Schneeräumung, Rinden-

entsorgung (Schaufel – Schneepflug)n Einsatz als Stapler (Gabeln)

Spezialanbau: Wagenbewegungsapparat (RhB + SBB Wagen)

In der Folge wurden verschiedene mögliche Lösungsan-sätze geprüft und einander gegenübergestellt. Die ver-schiedenen Lösungsansätze wurden ausgewertet und mittels Bewertungsliste benotet.Es wurde entschieden ein Occasionsfahrzeug der Marke «Kramer Allrad 680» mit 200 Betriebsstunden zu be-schaffen und mit den nötigen Anbauten auszustatten.

Alle in den Anforderungen genannten Punkte können damit erfüllt werden.Mit der Garage des Vanils, A. Mooser SA aus Charmey, wurde ein kompetenter Lieferant gefunden, der den Standard Pneulader mit den geforderten Anbauten aus-gestattet und dazu die erforderlichen Sicherheitsnach-weise und Konformitätserklärungen erstellt hat.

Diese Firma baut Fahrzeuge um und stellt selbst Anbauten her, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Sie konnte unter anderem bereits einen Rangiertraktor der Feld-schlösschen Brauerei mit einem Wagenbewegungsappa-rat ausstatten. Dieser Anbau wurde von der RhB besich-tigt und diente als Grundlage für den heute in Landquart im Einsatz stehenden Wagenbewegungsapparat.

Das Gerät wurde mit einem Wagenbewegungsapparat für RhB und SBB Fahrzeuge nachgerüstet. Damit können die Rangierbewegungen nun nach den SUVA-Vorschriften ausgeführt werden. Es ermöglicht ein schlüssiges Kuppeln von RhB-Wagen und wird mit wenigen Manipulationen für das Kuppeln von SBB-Wagen umgestellt.

Fahrzeug Technische Details Kramer Allrad 680 gemäss Hersteller:

n der ungeteilte Rahmen garantiert maximale Standsicherheit und Geländegängigkeit

n die Allradlenkung macht die Lader mit 2 x 40° Lenkeinschlag extrem wendig

n abgestimmte Komponenten namhafter Hersteller garantieren Zuverlässigkeit ohne Kompromisse

n das stufenlose Schnellganggetriebe Ecospeed (0–20 km/h) erhöht die Einsatzmöglichkeiten

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Spezialanfertigung Wagenbewegungsapparat (RhB + SBB Wagen)Für das Rangieren der RhB und SBB Wagen wurde ein Wagenbewe-gungsapparat konstruiert, der ein sicheres und schlüssiges Kuppeln beider Wagentypen ermöglicht. Die Hauptkomponenten der Einrichtung sind auf den Bildern ersichtlich.

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Am 12. Dezember 2010, anlässlich der grossen Advents-rundfahrt des Vereins «pro Salonwagen RhB», kam das neueste Kind der RhB, der Piano-Barwagen WR-S 3820, zu seinem ersten kommerziellen Einsatz. Inmitten der Salonwagen des Alpine Classic Pullmann Express be-grüsste seine Crew die Gäste zur Einweihungsfahrt mit dem nun endlich vollendeten Orientexpress in Meter-spur.

«Die Geschichte des Piano-Barwagens WR-S 3820 hatte ihren Anfang vor 15 Jahren», so Willi Hochstrasser, Prä-sident vom Verein «pro Salonwagen RhB» anlässlich der Rollout-Feier des Piano-Barwagens. Damals stand bei der RhB der Abbruch von vier Salonwagen zur Debatte, deren Unterhalt und Restaurierung sich nicht mehr rechnete. Zur Rettung dieser Kulturgüter bildete sich dann anfangs 1997 der Verein «pro Salonwagen RhB» und Ende 1999 erstrahlten die vier Wagen wieder in al-tem Glanz, von der RhB-Hauptwerkstätte meisterlich restauriert. 700 Sponsoren aus der Schweiz und halb Europa, hatten sich an der Rettungsaktion beteiligt.

Doch zu einem richtigen Luxuszug fehlte noch ein Bar-wagen, stellte Alby Glatt, damaliger Vereinspräsident schon im März 1999 fest. Und so startete der Verein «pro Salonwagen RhB» im Jahr 2001 erneut eine Suche nach Sponsoren. Zwei glückliche Fügungen brachten schliess-lich den Durchbruch: eine gute Offerte der RhB, die den Speise-Saalwagen WR-S 3814 zur Umnutzung freigab und die sehr grosszügige Geste eines wohl gesinnten Gönners, die noch offene Restsumme zu übernehmen.

Ebenfalls zum Erfolg beigetragen hat die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen der RhB und dem Verein «pro Salonwagen RhB». Gemeinsam wurde ein Umbaukon-zept erstellt, welches sowohl die Bedürfnisse des Vereins

Der gute Ton bei der RhBVon David Wiegratz und Thomas Glükler

berücksichtigt, zudem aber auch die Kunden- und Marktüberlegungen der RhB enthält. Wie man so schön sagt, entstand eine Win-Win-Situation.

Am 28. Januar 2010 bewilligte der Verwaltungsrat der RhB den Umbau des Speise-Saalwagens WR-S 3814 zu einem Piano-Barwagen. Am 1. März 2010 erfolgte im R-ES, dem Rollmaterial-Engineering der RhB, der Start-schuss zu einer intensiven Konstruktions- und Enginee-ringphase.

Einige technische Wagen-Highlights:n Digitalpianon Bartheke mit 8 Getränkekühlschubladen, gekühltem

Flaschensumpf und Thekenvitrinen 9 Barhocker aus Echtledern Lounge bestehend aus drei Drehsesseln, einem

Zweier- und einem Ecksofa in Echtledern 3 Salon- und 2 Stehtischen Office mit Kaffeemaschine, Geschirrspüler und

Eiswürfelmaschinen Wandklimagerätn Wasseranlage mit 200 L-Wassertank, UV-Wasserent-

keimung und Entkalkung zur Generierung von Trinkwasser

n Bordnetzumrichter für Stammnetz- und Bernina-spannung

Vier Monate und 900 Konstruktionsstunden später wa-ren sämtliche Fertigungsunterlagen erstellt und der technische Auftrag zum Umbau des Wagens im R-ER, dem Fachbereich Erneuerung des GB Rollmaterial, plat-ziert. Am 10. August 2010 wurde der Umbau des WR-S 3814 zum Piano-Barwagen von den Spezialisten und Handwerkern der Hauptwerkstätte Landquart in Angriff genommen.

Vier Monate und 900 Konstruktionsstunden Rollout-Feier am 4. Dezember 2010

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Nach etwas über 2500 Umbau-Stunden konnte der Pia-no-Barwagen WR-S 3820 am 4. Dezember 2010 im Rahmen einer kleinen Rollout-Feier seinen Sponsoren und den Medien vorgestellt werden.

Aussen ganz im Look der Alpine Classic Pullmanwagen gestrichen, versprüht der Fahrgastraum aus einheimi-schem Nussbaum, Bündner Speckstein, schwarzem Echtleder und viel Gold und Messing den notwendigen Hauch von Luxus und Nostalgie, um eine Fahrt mit dem Piano-Barwagen zu einem einmaligen Erlebnis zu ma-

chen. Und mittendrin, auf einem Nussbaum-Parkett, unterhält der Pianist über die Tasten des ganz in schwarz gehaltenen Digital-Pianos seine Gäste. Und das gehört nun seit dem 12. Dezember 2010 ganz zum guten Ton einer Charter- oder Erlebnisfahrt mit der RhB.

Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, helfen Sie mit die Piano-Bar ins Rollen zu bringen. Begeistern Sie Ihr privates wie aber auch Ihr geschäftliches Umfeld von der aussergewöhnlichen Piano-Bar. Die Barcrew freut sich auf Sie und/oder auf Ihre Kunden.

Nach etwas über 2500 Umbau-Stunden konnte der Piano-Barwagen WR-S 3820 am 4. Dezember 2010 im Rahmen einer kleinen Rollout-Feier seinen Sponsoren und den Medien vorgestellt werden. Aussen ganz im Look der Alpine Classic Pullmanwagen gestrichen, versprüht der Fahrgastraum aus einheimischem Nussbaum, Bündner Speckstein, schwarzem Echtleder und viel Gold und Messing den notwendigen Hauch von Luxus und Nostalgie, um eine Fahrt mit dem Piano-Barwagen zu einem einmaligen Erlebnis zu machen. Und mittendrin, auf einem Nussbaum-Parkett, unterhält der Pianist über die Tasten des ganz in schwarz gehaltenen Digital-Pianos seine Gäste. Und das gehört nun seit dem 12. Dezember 2010 ganz zum guten Ton einer Charter- oder Erlebnisfahrt mit der RhB. Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen Sie mit die Piano Bar ins rollen zu bringen. Begeistern Sie Ihr privates wie aber auch Ihr geschäftliches Umfeld von der aussergewöhnlichen Piano Bar. Die Barcrew freut sich auf Sie und/oder auf Ihre Kunden. Ein Prosit auf das Bijou Der erste Einsatz

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Wenn der letzte Autozug am 31. März 2011 um 20.46 Uhr in Samedan ankommt, schliesst sich in der Geschichte der RhB das Kapitel des Autoverlads auf der Albulalinie.

Tempi passatiSeit dem Winterfahrplan 1967/68 bot die Rhätische Bahn den fahrplanmässigen Transport von Autos auf der Albu-lalinie zwischen Thusis und Samedan an. Diese Dienst-leistung ermöglichte es Autofahrern auch im Winter, bei tief verschneiten und oft geschlossenen Passstrassen, komfortabel ins Engadin zu gelangen. Mit der zuneh-menden Bedeutung des Strassenverkehrs und dem wach-senden touristischen Angebot im Engadin, erreichte der Autoverlad am Albula in den Achtziger- und Neunziger-jahren des vergangenen Jahrhundertes seinen Höhe-punkt.

Die Wende …Mit der Eröffnung des Vereinatunnels 1999 kam die Wen-de. Die neue, schnellere und komfortablere Verbindung ins Engadin lief dem Autoverlad Albula schnell den Rang ab. Während eine Fahrt über die Albulastrecke andert-halb Stunden dauert, bietet der Autoverlad Vereina einen Halbstundentakt bei nur 18 Minuten Fahrzeit. Dazu kam noch, dass der Vereina preislich deutlich attraktivere An-gebote ermöglichte. Dies alles führt dazu, dass der Verei-na immer mehr an Bedeutung gewann, während die Fre-quenzen am Albula immer stärker zurück gingen. Schliesslich wurden zwischen Thusis und Samedan in der

Ende Autobahn am AlbulaVon Lukas Studer und Peider Härtli

gesamten Wintersaison 2009/10 gerade noch soviele Au-tos befördert, wie an einem durchschnittlichen Tag am Autoverlad Vereina.

… das EndeWirtschaftliche und betriebliche Gründe führen letztlich zur Einstellung dieses Angebots: Die bevorstehenden Um-bauten der Bahnhöfe Samedan und St. Moritz führen zu Engpässen in Bezug auf die Gleisfläche. Während dieser Zeit werden auch die Verladegleise in Samedan für den regulären Bahnbetrieb benötigt. Der Bau gleichwertiger Ersatzgleise und Verladeeinrichtungen würde Kosten von rund fünf Millionen Franken verursachen.

Ein weiterer Grund für die Aufhebung des Autotransports auf der Albulalinie ist deren starke Belegung während der Wintersaison: Zur Entlastung der Regio-Expresszüge Chur – St. Moritz von Gästen der Schlittelbahn, werden stünd-lich zwei Schlittelzüge zwischen Bergün und Preda einge-setzt. Damit bietet die RhB den Fahrgästen auf der Linie Chur – St. Moritz einen besseren Service. Dieses Zusatzan-gebot führt zu einer Totalauslastung der einspurigen Al-bulalinie mit Reisezügen; für Autoextrazüge bestehen daher keine Kapazitäten.Zudem weist das bestehende Rollmaterial erhebliche Mängel auf. In den nächsten Jahren würden umfangrei-che und kostspielige Revisionen der Autotransportwagen anstehen. Diese Investitionen stehen in keinem Verhält-nis zu den erwirtschafteten Erträgen aus diesem Verkehr.

Transport von Maybach-Limousinen

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Vor gut 10 Jahren wurde der Autoverlad Vereina in Be-trieb genommen. Mit 482 000 transportierten Fahrzeu-gen im Jahr 2010 wurden diese Annahmen deutlich übertroffen. Die Erfolgsgeschichte des Autoverlads ist ei-nerseits sehr erfreulich, andererseits ist das Verkehrs-aufkommen zwischenzeitlich so gross, dass die Kapazi-tätsgrenzen an Spitzentagen überschritten wurden.

StauraumvergrösserungDie RhB hat zusammen mit den angrenzenden Gemein-den Klosters-Serneus und Davos sowie mit dem Bun-desamt für Strassen (ASTRA), dem Tiefbauamt Graubün-den und der Kantonspolizei ein Massnahmenkonzept erarbeitet, um die Verkehrslage besser überwachen und aktiv steuern zu können. Dieses Konzept sieht mehrere Massnahmen zur Verbesserung der Stauproblematik beim Vereinaportal Seite Klosters selber und bei der Ver-kehrslenkung auf dem Zubringer im Prättigau vor.Mit der Vergrösserung und Optimierung des bestehenden Stauraums auf dem RhB-Areal Selfranga wurde ein erster Meilenstein gesetzt. Die Staukapazität wurde um rund 100 bis 120 Personenwagen vergrössert. Dies entspricht rund zwei Autozügen oder weiteren 40 Minuten Stau-raum. Ein erstes positives Fazit kann derzeit bereits ge-zogen werden: Die Vergrösserung des Stauraums hat dazu beigetragen, dass wir bisher nicht auf die weiteren (bereitstehenden) Rückfallebenen zurückgreifen muss-ten. Positiv beeinflusst wurde diese Tatsache natürlich auch durch den schneearmen Winter und die guten Stra-ssenverhältnissen, namentlich auf der Julierpasstrasse.

Steuerung der VerkehrslenkungParallel dazu wurden verschiedene Massnahmen aus-serhalb des RhB-Areals untersucht. Sollte sich zeigen,

Vereina – Stau im GriffText Peider Härtli, Bilder Andrea Badrutt

dass der Stauraum auf dem RhB-Areal nicht ausreichend ist, wird der bestehende Kettenmontageplatz als erste Rückfallebene als zusätzlicher Stauraum in Betrieb ge-nommen. Dieser bietet Platz für weitere 60 bis 70 Per-sonenwagen, was etwa einem Autozug oder 20 Minuten Stauraum entspricht. Damit steht gegenüber heute mit rund sieben Autozügen neu im äussersten Fall ein Stau-raum von rund zehn Autozügen zur Verfügung, was ei-ner Erweiterung von rund 40% entspricht.

Sollte sich abzeichnen, dass sowohl die Erweiterung des Stauraums auf dem Vereinaareal, als auch der zusätzli-che Stauraum auf dem Kettenmontageplatz nicht aus-reichen, wird die zweite Rückfallebene ausgelöst. Diese sieht eine aktive Verkehrslenkung im Raum Serneus Büel vor. Dabei ist eine Triage des Verkehrs in Richtung Davos sowie in Richtung Klosters und Autoverlad Vereina vor-gesehen. Mit der aktiven Verkehrslenkung wird die Frei-haltung der Hauptstrasse Richtung Davos und damit auch des Gotschnatunnels angestrebt.

Optimierungen im Raum LandquartWeitere verkehrslenkende Massnahmen sind zwischen dem Autobahnanschluss A13 Maienfeld und Landquart vorgesehen. Insbesondere soll die elektronische Über-kopfanzeige auf der A13 genutzt werden, um Reisende Richtung Davos via Thusis und Tiefencastel umleiten zu können, wenn die Verkehrslage im Prättigau kritisch be-urteilt wird. Weiter werden Verbesserungen bei der Kommunikation geprüft. Bereits heute wird die aktuelle Verkehrslage in verschiedenen Medien permanent be-kannt gegeben. Geprüft wird, ob die Signalisationen im Raum Landquart mit zusätzlichen Informationen ausge-stattet werden können.

Test auf dem Kettenmontageplatz im Herbst 2010. V.l.n.r. RhB-Vereina-Veranwortliche mit Warnwesten:Claudia Rischatsch, Erhard Wattenhofwer und Aldo Bellasi.

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Seit November letzten Jahres grüssen wir bei der Rhäti-schen Bahn mit dem sympathischen, romanischen Grusswort «Allegra» - in den Zügen, am Telefon und in der Korrespondenz. Mit grosser Freude können wir heu-te feststellen, dass die Grussformel auch rege genutzt wird. Verschiedene Rückmeldung veranlassen mich, nochmals darauf einzugehen: Allegra soll keine «befoh-lene Grussformel» sein, wie sie Adolf Hitler vor 70 Jah-ren einführte. Allegra soll nicht die romanische Sprache retten und Allegra soll auch nicht eine Sprachbarriere für Unterländer darstellen. Wir sind uns bewusst, dass Alle-gra Ladin ist und sich die Leute beispielsweise im Ober-land anders auf romanisch grüssen. Allegra ist und bleibt jedenfalls ein bündnerischer Ausdruck. Allegra soll den bündnerischen Charme ausstrahlen, welchen die Rhätische Bahn ausstrahlen möchte.

Wieso Allegra?Von Simon Rageth

Im Rahmen der Strategie Offensive 2012 hat sich die Rhätische Bahn neu positioniert. Das gesamte RhB-Ka-der war darin eingebunden. Ein ganz zentraler Punkt bei der Ausrichtung war es, dass die RhB einen bündne-rischen Charakter haben soll. Doch wie setzt man einen Bündner Charakter um? Ist er nicht sowieso schon vor-handen? Und ist es überhaupt möglich einen Bündner Charakter zum Ausdruck zu bringen? In der Tat: Dieses Unterfangen ist nicht einfach und kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Einen bestimmten «Cha-rakter zum Ausdruck bringen» ist nur dann möglich, wenn der Charakter auch gelebt wird. So entschied sich die RhB auch klar dazu, das Logo der RhB weiterhin dreisprachig zu führen – auch dies strahlt aus. Doch mit einer «theoretischen Positionierung» und einem dreisprachigen Logo ist der bündnerische Charak-ter der RhB noch lange nicht genügend zum Ausdruck gebracht. So wurden auch die neuen ALLEGRA-Triebzüge bewusst optisch mit bündnerischer Ausstrahlungskraft versehen: Auf seiner kräftigen Stirnfront beeindruckt das Bündner Wappen. Der Steinbock symbolisiert das Selbst-bewusstsein und das Bekenntnis der RhB zum Kanton Graubünden. Überhaupt versucht die RhB, wenn immer möglich und sinnvoll, der Bündner Dreisprachigkeit Ausdruck zu geben.

Wir als Mitarbeitende der RhB, die wir täglich in Kontakt mit Aussenstehenden kommen – seien es Partner, Gäs-te, Kunden, Medienschaffende, Politiker oder Wirt-schaftsvertreter - müssen uns in unserem täglichen Schaffen unserer Bündner Identität bewusst sein und diese im Namen der Rhätischen Bahn verkörpern. «Alle-gra» als Grussformel ist in dieser ganzen Positionie-rungsgeschichte nur ein winziger Baustein - ein winzi-ger Baustein aber, mit grosser Ausstrahlungskraft.

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Corporate Language?So wie eine Marke durch ein Corporate Design ein ein-heitliches grafisches Gesicht bekommt, so verleiht ihr eine Corporate Language eine unverwechselbare Sprache mündlich und schriftlich. Sprache, Bild, Auftreten und Wirken der Menschen, die diese Elemente verwenden, prägen das Bild der RhB in den Köpfen unserer Kunden. Sie alle müssen Hand in Hand gehen. Corporate Langua-ge steht also für das schriftliche und mündliche Erschei-nungsbild unseres Unternehmens: Sprachstil, Wortlaut und Textfassung in Korrespondenz, Drucksachen, Insera-ten, Medienmitteilungen, Reden, Präsentationen, Mitar-beitendeninformation, in Gesprächen, bei Ansagen, in E-Mails etc.

Alle wichtigen Infos zum Corporate Language findest du im Intranet unter Geschäftsleitung ➔ Diverses GL ➔ Unternehmensauftritt

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«Das wohl bedeutendste wirtschaftliche Ereignis im Jahr 2010 sind die Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Berninalinie der RhB. Nicht nur die einheimische Bevölkerung nimmt an zahlreichen Veranstaltungen Kenntnis von der Pioniertat ihrer Vorväter, auch ausser-halb des Kantons ist das Interesse gross. Eine ideale Werbung für den Bündner Tourismus.» Dieses Zitat aus dem «Jahresrückblick 2010 der Südostschweiz» freut uns ganz besonders und wir reichen es gerne an alle beteiligten Kolleginnen/Kollegen und Voluntaris weiter.

Die ersten Vorbereitungen zum Bernina Jubiläum wur-den bereits im 2008 in Angriff genommen. Zahlreiche Sitzungen, Workshops und Info-Veranstaltungen waren erforderlich, bis das endgültige Konzept stand. Für das Kernteam war es eine besondere Herausforderung, all die unzähligen Ideen und Wünsche in die verschiede-nen Festprogramme einfliessen zu lassen. Ursprünglich war jeden Monat eine Veranstaltung geplant; doch sehr bald tauchte die Idee der «vier Jahreszeiten» auf. Das Aushecken nicht alltäglicher Inszenierungen ist das eine, die Umsetzung das andere. Der Teufel liegt oft im Detail und manche «Bieridee» liess sich schwer umset-zen - vor allem das Wetterrisiko war ein entscheidender «Ideenkiller». So wollten wir am Eröffnungsevent (16. Januar 2010) den Piz Bernina mit Scheinwerfern be-leuchten und den berühmten Biancograt mit einem rie-sigen roten Band versehen… Die enormen Kosten sowie die Wetterabhängigkeit liessen diese Idee jedoch schnell platzen. Das Einfärben des «Lago Bianco» in einen «Lago Rosso» während des Sommerevents hätte bestimmt auch für Aufsehen gesorgt. Die rote Farbe der Jubilä-umsbahn wäre mit den roten Pedalos auf dem «Lago Bianco» fortgesetzt worden; das eisig kalte Wasser (auch im Sommer höchstens 8 Grad) liess einen sicheren Pe-dalobetrieb jedoch nicht zu. Gerne hätten wir für Schul-klassen einen alten Bahnwagen als «Bildungswagen» eingerichtet; quasi ein Forschungslabor der ETH / Acca-demia Engiadina vor Ort auf Alp Grüm zum Thema Um-welt, Bahntechnik, Wetter, Permafrost etc. Finanzielle und zeitliche Gründe verunmöglichten dieses Vorhaben. Eine gigantische technische Herausforderung war das Projekt «Riesenrad im Kreisviadukt». Die Besucher hät-ten das Wahrzeichen der Berninalinie nicht nur hori-zontal sondern im 2010 auch vertikal entdecken kön-nen. Das 40 Tonnen schwere Gefährt sowie der schwache Untergrund (Wiese; Aufbau bei Regen nicht möglich) lies sen uns von diesem Vorhaben absehen. Das höchst-gelegene «Public-Viewing» (Fussball WM Südafrika) auf

Bernina Jubiläum: Nachlese & KuriositätenVon Geni Rohner

Alp Grüm wäre für Fussballfans bestimmt etwas Beson-deres gewesen. Das Wetterrisiko, die enorme Logistik für das Material wie auch die Beförderung der Besucher hielten uns von einer Umsetzung ab. Die Alternative «Streichelzoo Alp Grüm für Reto» wurde schlussendlich aus zeitlichen Gründen auch ersatzlos gestrichen.

Teilweise realisiert wurde die Idee einer «Kugelbahn»! Die 14 Meilensteine der Berninalinie rollten am Sommer-event in Form riesiger roter Bälle über den Kreisviadukt Brusio. Der zweite Einsatz war auf dem Lago Bianco vor-gesehen. Die Aussetzung während der Geburtstagsfahrt ging reibungslos über die Bühne. Einzig die Befestigung der Bälle mittels Seil und Anker (je 15 kg) auf dem schlammigen Seeboden erwies sich als Knacknuss. Nach einigen Tagen musste die «Übung» abgebrochen wer-den bzw. der Wind riss die Bälle aus der Verankerung und blies sie über die Staumauer Richtung Valposchiavo! Und wie lässt man nun die Luft aus diesen Megabällen heraus? Einige versuchten es mit ihrem Körpergewicht, andere benutzten den Staubsauger…

Die im Lago Bianco ausgesetzte Skulptur «Arksound» war hingegen gut sichtbar und ein dankbares Fotosujet in der kargen Gebirgslandschaft. Einzig vom «Sound» hätten wir gerne noch etwas mehr gehört… Last but not least: zwei Wetten «Berninalinie» wurden bei «Wetten dass,…» eingereicht. Der Entscheid ist für die am 19. März 2011 durchgeführte Wette am Kreisviadukt gefal-len.

Mit dieser Nachlese schliessen wir nun das Bernina Ju-biläum 2010 definitiv ab. Die nächste «100 Jahr Feier» findet bereits 2012 im Bündner Oberland statt! Auch hier sind gute Ideen willkommen…

Bernina-JubiläumssouvenirWer möchte ein besonderes Bernina Jubiläumssouvenir? Wir verschenken verschiedene Utensilien wie Stationsta-feln (Brusio al viadot), Eventmarken, Werbebanner, T-Shirts, Mützen an die RhB Mitarbeiter. Beantwortet folgende Schätzfrage zum Bernina Jubiläumsdossier; mit etwas Glück könnt ihr einen Artikel auslesen. Wie viele Dateien wurden angelegt und welche Datenmenge (in Megabytes) umfasst das ganze «Dossier»?

Einsendung bis 30. April 2011 an [email protected]

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Bernina Express, Glacier Express, UNESCO Welterbelabel. Mit diesen Top-Marken tritt die Rhätische Bahn natio-nal, international und interkontinental auf. Bernina Ex-press und Glacier Express gehören in der Tat zu den fünf bekanntesten touristischen Marken der Schweiz im Aus-land. Darauf dürfen wir stolz sein und darauf dürfen wir auch bauen. Damit diese Marken auch visuell wahrge-nommen werden, müssen sie eine entsprechend bildli-che, verständliche und nachhaltige Sprache, ja eine kla-re Botschaft vermitteln. Das bisherige Bernina Express-Logo erfuhr nun eine Auffrischung. Wir fragten Produktmanagerin Karin Furger und Grafiker Erik Süss-kind nach dem Warum und nach dem Wie.

Redaktion: Seit 11 Jahren tritt die RhB mit dem bewährten Bernina Express-Logo auf. Das Motiv verspricht ein Erlebnis mit Gletschern und Seen und das Edelweiss mit Schweizerkreuz von Schweiz Tourismus steht für ‚Swissness’. Warum braucht die RhB ein neues Bernina Express-Logo?Karin Furger:Ein Logo sollte möglichst viel über das Produkt aus-sagen, zeitlos sein und sich bei den Leuten einfach einprägen. Der Bernina Express hat sich seit seiner Ein-führung zu einem einzigartigen Premium Produkt wei-terentwickelt, was im alten Logo nicht zum Ausdruck kam. Das neue Logo, welches auch zum Erscheinungs-bild der RhB passt, wird diesen Ansprüchen gerecht.

Redaktion: …und aus Sicht des Grafikers: Wäre mit dem bestehenden Logo nicht für Nachhaltigkeit gesorgt? Man sollte bekanntlich ein etabliertes Logo nicht ohne Grund verändern oder neu kreieren…

Neues Bernina Express Logo Von Peider Härtli

Erik Süsskind:Sicher ist Nachhaltigkeit im Sinne von Wiedererkennung ein wesentliches Merkmal eines Logos. Andererseits ist Wandel die einzige Konstante in vielen Bereichen. Die Rhätische Bahn ist ein dynamisches Unternehmen. Der Bernina Express erhielt mittlerweile vollkommen neues Rollmaterial in modernem Design. Komfort und Panora-masicht verwöhnen die Fahrgäste. Das konnte das alte Logo aber nicht mehr vermitteln, es wirkte nostalgisch und erfüllte durch seine Verspieltheit nicht die Anforde-rungen an einen modernen Brand.

Redaktion: Wie entstand das neue Logo? Im stillen Kämmerlein? KF: Der Entscheid zur Entwicklung eines neuen Bernina Express Logos fiel bereits vor einiger Zeit. Damit wir ein aussagekräftiges Logo entwickeln konnten, mussten zu-erst Fragen wie «Wofür steht der Bernina Express?», «Welche Botschaft wollen wir mit dem neuen Logo transferieren?» geklärt werden. Anschliessend entstand das Logo in enger Zusammenarbeit mit Erik Süsskind.

Redaktion: Welche Botschaft verbreitet das neue Logo? Wofür steht es? Mir fällt auf, dass die Zusatz-botschaft‚ Chur/Davos/St. Moritz – Tirano – Lugano’ nicht kommuniziert wird. Warum?KF: Das neue Logo steht für ein qualitativ hoch stehen-des RhB-Produkt mit direktem Bezug zur Schweiz. Es ist elegant, schlicht, zeitlos, aber durch das Rot doch auf-

V.l.n.r.: Karin Furger und Erik Süsskind im Gespräch mit Peider Härtli

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«Das neue Logo steht für ein qualita-tiv hochstehendes RhB-Produkt mit direktem Bezug zur Schweiz»

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fällig. Bereits im alten Logo sind die fünf Ausgangs- und Endstationen des Bernina Express untergegangen und fanden kaum Beachtung. Die erlebnisreiche Panorama-reise durch die Bergwelt, die Verbindung von Nord nach Süd, von den Gletschern zu den Palmen steht beim Ber-nina Express im Zentrum. Die Ortschaften sind zwar auch von Bedeutung, jedoch nicht im gleichen Ausmass wie beim Glacier Express, wo die weltbekannten Marken St. Moritz/Davos und Zermatt zentraler Bestandteil der Kommunikation sind.

ES: Ein touristischer Brand, also eine Marke, steht heute in globaler Konkurrenz zu tausend anderen Marken. Oberstes Gebot ist daher eine prägnante Gestaltung. Eben deshalb wurde auf regionale Bezüge verzichtet. Das neue Logo ist perfekt in das, ebenfalls neue, Er-scheinungsbild der Rhätischen Bahn eingebettet und die Beistellung des Edelweisslogos mit Schweizer Kreuz von Schweiz Tourismus sorgt weltweit für wertvolle Syn-ergien. Es bedarf viel Teamarbeit und Mut zur Kunst des Weglassens um ein Produkt wie den Bernina Express markentechnisch auf den Punkt zu bringen.

Redaktion: Ist ein Bezug zur RhB erkennbar? Oder ist dies für die globale Werbung nicht wichtig?KF: Das Bernina Express Logo hat einen direkten Bezug zur RhB. Der Hintergrund ist im RhB-rot, was im Ausland auch den Link zur Schweiz herstellt. Auch wurde die RhB Schrift übernommen, als dynamischer Express Zug wur-de diese jedoch kursiv gehalten. Gerade im Heimmarkt Schweiz ist die RhB für die Kommunikation des Bernina Express sehr wichtig, im Ausland ist der Bernina Express hingegen meist bekannter als die RhB.

Redaktion: Der Bernina Express befährt die ganze UNESCO Welterbestrecke. Mir fällt auf, dass auch dieser Bezug völlig fehlt. Absicht?KF: Klar haben der Bernina Express und das UNESCO Welterbe einen direkten Bezug zueinander. Immerhin kann im Panoramazug das ganze UNESCO Welterbe be-fahren werden. Ein Logo sollte aber klar und einfach verständlich sein. Die Botschaft «UNESCO Welterbe» noch im Bernina Express Logo unterzubringen, wäre zu viel gewesen. Das UNESCO Welterbe Logo hat sich etabliert und wird sicher zukünftig noch an Bedeutung gewin-nen. In der Kommunikation des Bernina Express wird das UNESCO Welterbe Logo immer mitgetragen. Davon profitiert sowohl der Bernina Express wie auch das UNESCO Welterbe.

Redaktion: Wo und wie wird das Logo eingesetzt?KF: Das Logo darf nur verwendet werden, wenn ein di-rekter Bezug zum Produkt Bernina Express besteht. Ent-sprechend wird es in der Werbung und Kommunikation des Bernina Express verwendet. Auch der rote Bernina Express Bus wird mit dem neuen Logo beklebt sein. Die-ser verlängert die Bernina Express Strecke und verkehrt ab Anfang April wieder zwischen Lugano und Tirano.

Redaktion: Karin und Erik, herzlichen Dank für die interessanten Informationen zum neuen Logo. Wir wünschen dem Logo eine gute, weltweite Bewunde-rung und Akzeptanz. Und dem Bernina Express volle Züge!

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Dank effizienter Marktbearbeitung durch Enrico Bernasconi: das neue Bernina Express-Logo als Tram-Blickfang in den Mailänderstrassen

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Die grosse Resonanz auf die Schulangebote im Jubilä-umsjahr der Berninalinie überzeugte die Rhätische Bahn auch in diesem Jahr, ein Spezialprogramm für Schüler zu kreieren. Unter dem Motto «UNESCO Welterbe Albula/Bernina» sind Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse gefordert, unter fachkundiger Führung Stoff für span-nende Schularbeiten zwischen Thusis und Tirano zu ent-decken. Das Angebot zum Pauschalpreis von 25 Franken gilt vom 6. bis 24 Juni sowie vom 5. bis 23. September 2011.

2010: 39 Schulklassen – attraktive Preise741 Schülerinnen und Schüler aus 39 Schulklassen aus dem ganzen Kanton nahmen 2010 am Spezialprogramm der RhB im Rahmen der 100-Jahrfeier der Berninalinie teil. In Gruppenarbeit sind dabei spannende, interes-sante Geschichten und fantasievolle Kreationen aller Art entstanden. Diese Arbeiten wurden von einer Jury be-wertet. Als Siegerklasse nahm die R2n Quader Chur mit Lehrperson Marcel Ehrler den stolzen Preis von 700 Franken sowie einen Gutschein für eine Fahrt für die ganze Klasse durch Graubünden entgegen. Den zweiten Rang verdiente sich die Scola primara Salouf mit den Lehrpersonen Carin Demarmels und Catia Cortesi.

2011: Neue Herausforderung UNESCO Welterbestrecke Albula/BerninaDie grosse Resonanz ermutigte die RhB, auch in diesem Jahr ein Schüler-Programm anzubieten. Entlang der UNESCO Welterbestrecke gilt es, mit Fantasie, Ausdauer und Freude, Geschichten zu entdecken. Und beide Stre-

Auch 2011 spannende SchulangeboteVon Peider Härtlil

cken bergen einen wahren Schatz an Attraktionen: Auf der Albulalinie beispielsweise die verwirrende Strecken-führung zwischen Bergün und Preda mit Besuch des grossartigen Miniaturmodells der eben erwanderten Bahnstrecke im Dorfmuseum Bergün, auf der Berninali-nie die Gletschermühlen bei Cavaglia mit einer Wande-rung von Alp Grüm nach Cavaglia oder umgekehrt. Luf-tige Fahrten im offenen Aussichtswagen und eine fachkundige Begleitung runden das reichhaltige Pau-schalangebot zu 25 Franken pro Person ab.

Gut zu wissen:Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Machen Sie Schulen in Ihrer Umgebung auf dieses einzigartigen An-gebot aufmerksam. Auch dieses Jahr winken den teil-nehmenden Schulen attraktive Preise für prämierte Ar-beiten.

Besonders zu beachten:Anmeldeschluss ist jeweils zwei Wochen vor dem Reise-datum. Weitere Infos zum Angebot: www.rhb.ch/schulen, [email protected]

Teilnehmerzahl: max. 25 Personen

Preis: 25 Franken pro Person (Teilnehmende Schulklas-sen von ausserhalb Graubündens: 48 Franken).

Anforderungen: Gutes Schuhwerk, mittlere Wanderkon-dition, Allwettertauglichkeit

Siegerklasse 2010 R2n Quader Chur bei der Preisübergabe

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A Revair Erwin Rutishauser Von Thomas Baumgartner

Unter dem Decknamen «Winterzauber» bereiteten die Mitglieder des Führungsteams die Verabschiedung von Erwin Rutishauser vor. Ziel war, Erwin mit der RhB durch den Kanton zu führen und ihn auf dieser Abschiedsfahrt mit Mitarbeitenden und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Tourismus ins Gespräch zu bringen. Jeder Geschäftsbereich stellte einen Teil des Programmes zu-sammen.Zweifelsohne waren die roten Bälle auf dem Lago Bianco und auf dem Kreisviadukt in Brusio ein sichtbares High-light im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Berninalinie. Diese Bälle durften an der Verabschiedungsfahrt nicht fehlen: so platzierten Ivo Hutter und Thomas Baumgartner zwei dieser Bälle um 04.00 Uhr morgens als symbolischen Start am 20. De-zember 2010 im Garten von Erwin an der Bondastrasse in Chur.Um 06.29 Uhr erfolgte die Abfahrt in Chur mit dem Triebzug Erwin Express (EEX) nach Landquart. In der Werkstätte gab es die erste grosse Überraschung: ein vom GB Rollmaterial organisiertes reichhaltiges Früh-stück für alle RhB-Mitarbeitenden im Raum Landquart wurde bereitgestellt. Kurz vor der Weiterfahrt in Rich-tung Klosters gesellte sich die Führungscrew von Stadler Rail mit dem CEO Peter Spuhler zur Reisegesellschaft.Geradezu prädestiniert ist der Kulturschuppen Klosters für ein Filmevent: Gezeigt wurde der eigens von RhB-Mitar-beitenden gedrehte Film über Erwin mit viel Witz, Charme und Einblicken in Erwin’s Zeit bei der RhB. Bei der Abfahrt in Klosters kam eine leichte Hektik und Anspannung in der Reisegruppe auf. Im Vereinatunnel gelang der Höhepunkt: 145 km/h zeigte der Geschwin-digkeitsmesser des EEX und erreichte die Höchstge-schwindigkeit und einen Schweizer Rekord für Schmal-spurbahnen!Bei traumhaft schönem Wetter ging die Fahrt durchs En-gadin, mit einem kurzen Halt in Zernez, nach Punt Mu-ragl. Bewegung, plaudern und die Sonne des Engadins

zu geniessen, war der nächste Programmteil auf der Wanderung von Punt Muragl zum GUZO. Im GUZO konnte sich Erwin Rutishauser von lokalen Behörden und Gü-terkunden verabschieden. Den Apéro musste er mit dem Kran einkranen.

In Samedan angelangt, erwartete uns die Crew des Club 1889 mit einem köstlichen Risotto mit Engadiner Wurst. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Tou-rismus und viele Mitarbeitende der RhB nahmen an diesem Mittagessen in der Werkstatt teil. Das Dessert mussten sich Erwin, der eigens angereiste Andrea Häm-merle und Markus Giger vom BAV verdienen: in einem von der Infrastruktur organisierten Wettbewerb unter der Leitung von Christian Florin galt es für die Kandida-ten, ein Stück Schiene zu sägen, Schrauben mit der Ma-schine zu befestigen und in einem Draisinenrennen zu bestehen. Nach dem Dessert und quasi als letzte offizi-elle Amtshandlung vor seinem Ausscheiden aus der RhB hat Erwin Rutishauser den Liefervertrag für die Lieferung von sieben sechsteiligen Gliederzügen für die Albulali-nie, zusammen mit Ivo Hutter und den Vertretern von Stadler Rail, unterzeichnet.

Doch den Feierlichkeiten noch nicht genug getan: in Chur wurde der Extrazug von vielen RhB-Mitarbeitenden empfangen; im Depot Chur verabschiedeten sich die Ge-werkschaften sowie die einzelnen Geschäftsbereiche persönlich von Erwin Rutishauser.

Der Abschluss des Tages fand an einem Ort statt, der mindestens jeden Dienstagvormittag und während vie-ler VR-Sitzungen Zentrum des Wirkens von Erwin war: im VR-Saal. Dort wurde das Nachtessen serviert. Gegen 22.30 Uhr wurde das Licht gelöscht. Aus dem Deckna-men Winterzauber wurde die offizielle Bezeichnung des heutigen Anlasses: a Revair Erwin!

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Medienbahnaus «Reisen» vom 7. August 2010

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[email protected] 25Brabants Dagblad+31(0)24-3650360

Zaterdag 7 augustus 2010

om Davos aan te sluiten op het in-ternationale spoorwegnet. Zo leg-de hij het fundament voor de hui-dige Rhätische Bahn. Zonder hemgeen Bernina Express.De Bernina Spoorlijn trekt toeris-ten uit de hele wereld. Met de hui-dige technieken zou het aanleggenvan een spoorlijn over de Alpeneen meesterwerk zijn. Het werkdat de ingenieurs aan het beginvan de vorige eeuw leverden, magdus gerust een wonder heten.„Het waren ook nog eens jongemensen. Misschien dat ze daaromdat avontuur aandurfden”, verteltmachinist Samuel Keller, terwijlhij het beroemde Landwasservia-duct bij Filisur oprijdt. Benedengaapt een immense diepte en voorons het donkere gat van de 216 me-ter lange Landwassertunnel. Na-tuurlijk is Landwasser spectacu-lair, zegt Keller, maar eigenlijk zijnalle viaducten, tunnels en lawine-galerijen bouwtechnische hoog-standjes. De werknemers van deRhätische Bahn zijn trots op hunspoorwegmaatschappij en het net-werk van slechts 400 kilometer.In de volgeboekte panoramawa-gons vergapen de passagiers zichintussen aan het spectaculairelandschap. Wild stromende bergri-vieren en woeste bossen, afgewis-seld met bekoorlijke alpenweidesen vriendelijke stadjes. Hier zit jemet je neus bovenop de natuur.De trein staat stil bij een watervaldie zich langs een wand omlaagstort.De natuur laat overal zijn spierbal-len zien. Ondanks alle kunstwer-ken en veiligheidsmaatregelen la-ten bergen zich niet temmen. „Deberg beweegt altijd. Daar moet jerekening mee houden, anders ge-beuren er ongelukken”, legt Bahn-meister Bernard Bösch uit. Hij enzijn collega’s zijn verantwoordelijkvoor de technische staat van despoorlijn. Dat is zeker in de wintergeen eenvoudige opgave. Bovenopde Berninapas bij het op 2.253 me-ter hoog gelegen station OspizioBernina wordt het sneeuwdek inmeters geteld. Daar moet somsmeerdere keren per dag eensneeuwploeg de rails vrijmaken.Er zijn altijd risico’s van aardver-schuivingen en lawines of stukken

rots die naar beneden komen.„Kijk daar”, wijst machinist Josep-pe Beti, „daar is een paar jaar gele-den een stuk berg naar benedengekomen. Bovenop een trein.” Eenmonument herinnert aan deslachtoffers. Het spoor is daarnaverlegd. Een nieuwe steenlawinekan geen schade meer aanrichten.„Eigenlijk zijn de veiligheidsmaat-regelen de grootste bedreigingvoor de Bernina Express”, meentBösch. „De neiging bestaat overalnieuwe tunnels te graven of lawi-negalerijen aan te leggen. Het ge-volg is dat de passagiers mindervan het landschap kunnen genie-ten. En dat is toch een van de rede-nen waarom mensen graag met de-ze trein reizen.”De Bernina Spoorlijn is een traject

van uitersten. Vanuit het vriende-lijke Chur ben je binnen een paaruur in de barre natuur van de Ber-ninapas. Je passeert lieflijke weidesen dreigende gletsjers. Van deZwitserse degelijkheid in de Rijn-vallei rijd je naar het Italiaanse dol-ce vita van Poschiavo. In minderdan een uur daal je van het hoog-ste punt op 2.253 meter naar degrensplaats Tirano op 429 meter.Bovenop de pas is het ’s zomersvaak niet meer dan 6 graden, ter-wijl in het dal de thermometermakkelijk de 32 graden haalt. „Het

zijn die grote verschillen die hetvak van machinist op deze lijnzwaar maken”, bromt Beti, die al40 jaar bij de Rhäthische Bahnwerkt. Vanwege de temperatuur-verschillen hebben de modernetreinen airco. Toch heeft de machi-nist liever de oude loc. „Die laat jebovenop de pas nooit in de steek.Het nieuwe materieel moet zichnog bewijzen.”Om de Bernina Spoorlijn beter teleren kennen, moet je ook uitstap-pen. Dan zie je pas goed hoe ma-jestueus de pilaren van de viaduc-ten omhoog rijzen, hoe imposantde galerijen zijn en met welk ver-nuft en doorzettingsvermogen detunnels zijn gebouwd.Tussen Bergün en Predan is eenleerwandelpad door het Albuladal.

Op informatieborden staat van al-les over de aanleg van het traject.Het makkelijkst is de afdaling vanPredan naar Bergün. Voel tijdensde wandeling eens aan zo’n pilaaren realiseer je met hoeveel inventi-viteit het bouwwerk tot standkwam. Sta stil bij de zestien arbei-ders die alleen al omkwamen bijde bouw van de Albulatunnel.Want ook daaraan herinnert ditpad. Geniet van de elegantie waar-mee de ingenieurs honderd jaar ge-leden de spoorlijn in de bergwandcontrueerden, waardoor ze er nueigenlijk een deel van is geworden.Waar anders op de wereld werdongerepte natuur en technisch ver-nuft zo wonderschoon vervloch-ten? Als er één bouwwerk terechtop de Werelderfgoedlijst staat, ishet wel de Bernina Spoorlijn.

[email protected]

De Bernina Spoorlijn ligt in hetkanton Graubünden in het oos-ten van Zwitserland. Met de City-nightline is het elf uur van Am-sterdam naar Zürich, daarna noganderhalf uur naar Chur. Een en-kele reis van Chur naar Tirano,tweede klasse, kost 57 ZwitserseFrank (41,50 euro).Graubünden heeft veel overnach-tingsmogelijkheden. Bijzonderzijn het Jugendstil Hotel Kurhausin Bergün (zie drie kleine foto’slinks) en het romantische, maareenvoudige Hotel Albrici in Po-schiavo. De winkelstad Churheeft een oud centrum met res-taurants, cafés, bars en disco’s.Deze reis werd mogelijk ge-maakt door Graubünden Toeris-me en de Deutsche Bahn.

www.mybernina.chwww.berguen-filisur.chwww.kurhausberguen.chwww.churtourismus.chwww.citynightline.nlwww.graubuenden.chwww.berninaexpress.ch

De Bernina Express tuft over het wereldberoemde cirkelviaduct bij Brusio. foto Peter Donatsch

De Bernina Express rijdt door een magnifiek landschap. Op de achtergrond is een deel van het Berninamassief tezien, met als hoogste top de Piz Bernina (4.049 meter). foto Arno Balzarini/EPA

De Bernina Spoorlijntrekt toeristen uitde hele wereld

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Medienbahnaus «Reisen» vom 7. August 2010

Damals, vor 30 Jahren

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Abschlusssignale – Hippsche Wendescheiben Von Gian Brüngger

Auf unserem fernsteuerbaren, vollständig mit Block aus-gerüsteten Streckennetz scheint es etwas sonderbar zu lesen, dass es auf den ersten Linien der RhB weder Ein- noch Ausfahrsignale gab. Erst bei den neuen Linien Ilanz – Disentis und Bever – Scuol erhielten alle Kreuzungs-bahnhöfe von Anfang an Abschlusssignale. Mit diesem Begriff bezeichneten die Eisenbahner damals, vor hun-dert Jahren, die Einfahrsignale. Diese konnten in Form von Semaphoren (Flügelsignale), Klappscheiben- oder Wendescheibensignale beschaffen sein. Für die Tunnels mussten wegen den engen Platzverhältnissen für me-chanische Signale, andere Lösungen gefunden werden. Mechanische Lichtsignale lösten das Problem. Eine in vertikaler Richtung bewegliche Scheibe deckte die je-weilige Signalstellung rot oder grün ab und hinterliess im Dunkeln ein eindeutiges Signalbild. Solche Signale befanden sich in Solis, Muot und im Albulatunnel.Die meisten Bahnhöfe hatten hingegen als Einfahrsig-nale hippsche Wendescheiben. Der Erfinder dieses Sig-nalsystems, Matthias Hipp, ein deutscher Uhrmacher, war von 1852 bis 1860 Leiter der Schweizerischen Tele-graphenwerkstätte in Bern und technischer Leiter des Telegraphenwesens. In Neuchâtel gründete er anschlies-send eine eigene Firma und stellte elektrische Uhren und Uhrnetze für ganze Städte her. Daneben schuf Hipp Apparate für Bahnen, so Signale (Hippsche Wendeschei-ben), Läutewerke (Glockensignale), Geschwindigkeits-messer u.a.m. her.Die ersten hippschen Wendescheiben standen 1862 in Winterthur. Auf der Gotthardlinie dienten sie als Vorsig-

nale und auf verschiedenen Nebenlinien in der Ost-schweiz auch als Hauptsignale. So besass die Rhätische Bahn über 150 Wendescheiben. Diese dienten vorwie-gend als Einfahrsignale oder Deckungssignale für die Bahnhöfe. Zwei Wendescheiben deckten die gefährliche Lawine am Drusatschahang zwischen Davos Wolfgang und Davos Dorf.Ältere Leser mögen sich noch gut an diese Signale erin-nern. Sie waren zuverlässig und bei guter Pflege ziem-lich störungsfrei. Ein Störenfried konnte an gewissen exponierten Stellen der Wind oder im Winter der Raureif sein.Wie funktioniert dann eine Wendescheibe? In der Regel stand das Signal 200 m vor der Einfahrweiche auf der rechten Seite. Drei Drähte auf einer Freileitung oder später auch im Kabelkanal stellten die Verbindung vom Stellkasten im Bahnhof her. Dieser bestand aus einem Stellapparat mit einem Hebel, welcher im Normalfall auf rechts stand. Um die Scheibe zu öffnen musste zuerst der Schlüssel gedreht und der Hebel auf die linke Seite gestellt werden. Um zu verhindern, dass beide Signale gleichzeitig offen standen, durfte nur ein Schlüssel ver-wendet werden. Im Vorstandbüro war ein zweiter, plombierter Schlüssel. Bei unbedientem Bahnhof stand ein zweiter Schlüssel zur Verfügung. Dann funktionierte der Bahnhof wie bei Durchgangsbetrieb. Beide Signale zeigten Fahrt. Die Einfahrweiche durfte dann nur mit 20 km/h befahren werden. Mit Stellen des Hebels auf links ertönte eine Glocke und gleichzeitig löste die Batterie im Kasten einen Impuls aus, welcher auf der Wendescheibe

Reglement über die hippschen Wendescheiben

Stellkasten für die hippschen Wendescheiben in Lavin

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einen Elektromagneten auslöste und den Widerhaken anzog, so dass die Scheibe durch die Schwerkraft des Gewichtes um eine Viertel- oder Dreivierteldrehung wechselte.Bei Halt zeigte die breite runde Scheibe rot mit weissem Diagonalstrich (die vor 1905 gelieferten Scheiben waren in der Mitte rot und hatten einen weissen Ring rundhe-rum) gegen den Zug. Die Rückseite war weiss mit einem schwarzen Diagonalstrich. Bei Fahrt wechselte die Schei-be um eine Viertel- oder Dreivierteldrehung und zeigte nur noch die dünne Seite mit den kleinen Seitenflügeln gegen den Zug. Zusätzlich hatten die kleinen Flügel den Zweck, selbst bei starkem Wind durch eine kleine Kraft drehen zu lassen. Die über der Scheibe angebrachte La-terne zeigt bei Nacht bei Halt ein rotes Licht und bei Fahrt ein grünes Licht.Das Gewicht, welches zum Auslösen der Scheibe diente, musste je nach Zugverkehr ein- bis zweimal täglich von Hand mittels einer Kurbel aufgezogen werden. In den meisten Fällen machte dies der Streckenwärter, welcher täglich mindestens einmal am Signal vorbeilief. War ein zweiter Gang nötig, besorgte es der Stationswärter oder der Stationsgehülfe.Auf den Hauptlinien war bei der Einfahrweiche ein Schienendurchbiegungskontakt, welcher automatisch die Wendescheiben zurückstellte. Am Stellkasten ertönte dann wieder die Glocke und war ein Zeichen dafür, dass der Zug am Einfahren war.Der Schreibende hat etliche Wendescheiben bedient. Eine spezielle war diejenige von Celerina Richtung Sa-

medan. Im Winter bei Raureif und Nordwind hatte ich für Zug 53 die Scheibe geöffnet. Der Hebel im Stellkasten ruhte in der Stellung offen. Ich begab mich wieder ins Büro und nach ca. zwei Minuten tönte es schon, als wäre der Zug auf der Einfahrweiche. Ich ging sofort hin-aus und da hörte ich den Zug vor dem Signal pfeifen. Was war passiert? Der Nordwind hielt die Scheibe fast in Endlage. Als aber der Zug den Wind abschnitt, kehrte die Scheibe wieder zurück in die Ausgangslage und kehrte vor dem einfahrenden Zug in die Stellung Halt.Einmal war ich als Passagier mit Zug 259 auf dem Füh-rerstand eines Triebwagens ABe 4/4 501ff mit Peter Ro-ner von Samedan nach Zuoz unterwegs. In Madulain war das Einfahrsignal geschlossen. Beim Heranfahren sah Peter Roner, dass das Gewicht unten aufstand. Er öffnete mir die Seitentüre und ich stieg auf die Wende-scheibe und zog das Gewicht auf. Sofort öffnete sich das Signal. Auf dem Rückweg am gleichen Tag mit Zug 288 war in Samedan das Einfahrsignal geschlossen und wie-der sah Peter Roner das Gewicht zwischen den Gusfü-ssen des Signals. Also auch hier ging ich hinaus und stieg auf das Signal und zog das Gewicht auf.

Mit dem Aufkommen des Streckenblocks verschwanden die hippschen Wendescheiben und mit der letzten Linie von Davos nach Filisur blieb nur noch diejenige beim Wiesner Viadukt, welche ohne Bedeutung immer freie Fahrt zeigt.

Wendescheibe Wiesen 26.5.1977

Wendescheibe Zernez 13.9.1977

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Neues in Kürze

Auf den Hund gekommenVon Heinz Staffelbach

Ich war kürzlich in der RhB zwischen Landquart und Da-vos unterwegs und ich und mein Hund Schera haben wie immer unsere Billette gezeigt. Die Zugchefin, Heidi Roos, war so begeistert, dass sie mich bat, ein Bild des «RhB-Hund des Jahres» an die RhB-Leitung zu senden.

Verblüffung à la RailGourminoVon Peider Härtli und Katharina Wiehl

Nicht schlecht staunten Katharina Wiehl und ihre Be-gleiter auf der Fahrt im Bernina Express als ihnen ein veritabler Steinbock entgegenrollte. Geistesgegenwärtig haben sie diesen Moment fotografisch festgehalten und uns das Bild zugeschickt. Ihr Kommentar: «Die Idee mit dem Steinbock finde ich gut, da es eine Abwechslung zu den eher tristen üblichen Servicewagen ist!»

Dampffahrt SurselvaVon Carmen Gredig

Nicht nur an der Dampflok anlässlich der Dampffahrt vom 3. Oktober 2010, sondern auch am tanzenden Lok-führer Willy Hartmann hatte der Dampfverein seine Freude.

Xrot 9213Von Giorgio Murbach

Una interessante uscita con la Xrot 9213. Curiosi sotto il fumo e incontro di generazioni ad Alp Grüm.

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Pensioniertenfeier 2010Von Tanja Fiala

Offensichtlich liess sich das Führungsteam von der gu-ten Laune der Pensionierten anstecken.

Nordic WalkingBewegung – Gesundheit – Natur – Miteinander

Von Theres Dreier

Auch dieses Jahr führen wir im Rahmen des Betriebli-chen Gesundheitsmanagement einen Nordic Walking-Kurs durch und bieten Neueinsteigern die Gelegenheit, dieses Ganzkörpertraining kostenlos kennen zu lernen. Jolanda Guntern, dipl. Nordic Walking-Instruktorin, wird den Kurs leiten. Ihre Philosophie lautet, langsam Schritt für Schritt die gewohnte «Komfortzone» verlas-sen, um auf gesundem Weg die gesteckten Ziele zu er-reichen. Mit ihrer aufgestellten, fröhlichen und tempe-ramentvollen Art hat sie in den vergangenen Jahren alle Kursteilnehmer für diese Sportart begeistern können. Wer mehr über Jolanda Guntern erfahren möchte, schaut unter www.jolandamoves.ch.Die Kurse werden im März/April 2011 durchgeführt. Die genauen Kursdaten sowie die Anmeldung finden Sie im Intranet.

Besuch bei der Firma Zaugg

Von Stefano Crameri

Eine illustre Delegation der Berninalinie - vier Lokführer sowie Bahmeister und Mitarbeiter von I-BS-BER – be-suchte am 11. Februar 2011 die Firma Zaugg in Eggiwil. Hier konnten sie sich ein Bild über den Stand der Arbei-ten an der neuen Schneefräse machen. Die Lieferung wird Mitte April 2011 erfolgen.

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DreikönigeVon Vera Stiffler

«Spieglein, Spieglein, an der Wand, Wer sind die lustigsten Dreikönigskuchen-Gewinner in diesem Land?

Ohne Bschiss und ganz légèrEs sind der Sturzi und der Däschèr»

Grosse Ehre – Grosser RatText von Peider HärtliBilder von Jakob Menolfi

Am 6. Dezember gab sich der Grosse Rat in unseren Werkstätten die Ehre. In einer lockeren Atmosphäre empfingen Geschäftsleitung und Verwaltungsrat der RhB die prominente und überaus zahlreich erschienene Legislative unseres Kantons, angeführt von der «höchs-ten Bündnerin», Standespräsidentin Christina Bucher-Brini. Der Anlass war auch eine gute Gelegenheit, den scheidenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Erwin Rutishauser, würdig zu verabschieden und den neuen Direktor, Hans Amacker, im Kreise der Bündner Politik willkommen zu heissen. Der stimmungsvolle Anlass er-hielt durch die launigen Einlagen des Duos Fritz Imholz und Thomas Casanova nochmals mächtig Schub. Die Pausen zwischen den kulinarischen Gängen nutzten verschiedene Exponenten für Kurzansprachen offizieller und auch sehr spontaner Art! Der gelungene Abend run-dete eine spannende Podiumsdiskussion unter Leitung von Christian Buxhofer, Chefredaktor Bündner Tagblatt, ab. Jon Domeni Paroloni, Stefan Engler, Peter Peyer, An-dreas Züllig und Erwin Rutishauser bot sich Gelegenheit, ihre Meinung zum geplanten Halbstundentakt der SBB nach Graubünden kundzutun. Besonders die Erwartun-gen und Befürchtungen für die Umsetzung des Halbstun-dentakts in Graubünden standen im Zentrum der Dis-kussion.

Neues Personallokal in PoschiavoVon Danilo Del Simone

Am 15. Februar 2011 wurde das Stationspersonal, Lok-führer sowie das Zugpersonal seitens Paolo Sterli, Jon Andri Dorta und Danilo Del Simone zu einem Einwei-hungs-Apéro in den neuen Lokalitäten am Bahnhof Po-schiavo eingeladen.

Carlo Däscher und Martin Sturzenegger

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Aussergewöhnliche GeburtsanzeigeVon Christoph Berger

Die Familie Berger-Zumbühl aus Disentis konnte am 20. Januar 2011 um 14.13 Uhr im Spital Ilanz/Glion eine gesunde Tochter mit dem Namen Bigna Novena in den Kreis der Familie aufnehmen. Da ihr Vater hobbymässig als Bahnhistoriker tätig ist und mit seinen betriebsfähig restaurierten Draisinen schon auf der RhB, MGB und Zentralbahn an Anlässen teilnahm, färbte auch das Hobby auf die Geburtskarte ab.Mit einem SBB-Piktogramm und den Geburtsangaben im Stil einer Wagenbeschriftung wurden die Verwandten und Bekannten über das freudige Ereignis informiert.

Einmal Lokführer auf der Strecke Chur–ArosaVon Peider Härtli

Die RhB und BüWo erfüllten dem krebskranken Simon Bähler einen lang gehegten Traum, eine Fahrt auf dem Lokführerstand der Rhätischen Bahn. Sandra Beeli über-reichte zusammen mit Christian Ruch am Tag der krebs-kranken Kinder dem überraschten Simon (Mitte) die Be-willigung für die exklusive Fahrt und seiner Familie Tickets für die Mitfahrt in der 1. Klasse.

Erfolgreiche Evakuation aus RigaVon Simon Rageth

Kürzlich erhielten wir Post von Gotthard Amstutz. Darin enthalten ein bebilderter Reiseführer der Bernina Bahn aus dem Jahr 1913. Folgende Botschaft fanden wir vor: «Ist es nicht reizvoll dieses fast 100-jährige Büchlein, das ich auf einem Flohmarkt in Riga (Lettland) erstan-den habe und spontan fand – das gehört zurück, in sei-ne Heimat! Ich überlasse es Ihnen, nehmen Sie das klei-ne Zeitzeugnis in Ihre Obhut». Herzlichen Dank für die erfolgreiche Rückführaktion.

Safari-Glück auf der Strecke Chur–ArosaVon Willy Hartmann

Zur Verifizierung des Schleuderschutzes der ALLEGRA´S war am 24. Februar 2011 ein seltener Extrazug zwischen Chur und Arosa unterwegs. Formation: ALLEGRA3512, Arosa-Pendel bestehend aus Ge 4/4 II 616 «Siemens», Sport-zug-Mitteleinstiegwagen, AB II, B I, AEX BDt 1703. Als zusätzliche Anhängelast waren 3 GEX Pano angehängt. Auf der Rückfahrt war an der Spitze der Arosapendel, die Panos und am Schluss der ALLEGRA eingereiht.

Ø

Bigna Novena Berger3'400g

UEB 20.01.2011

V max geschleppt 5km/h0,49m

7180 RhBMGB

14:13h

Bigna Novena Berger3'400g

UEB 20.01.2011

V max geschleppt 5km/h0,49m

7180 RhBMGB

14:13h

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Das Origen Ensemble Vocal unter der Leitung von Clau Scherrer lud am vierten Adventssonntag zum Weihnachts-konzert nach Landquart und brachte Claudio Monteverdis «Marienvesper», eines der bedeutendsten Werke der Musikgeschichte, auf die Bühne. Giovanni Netzer, Inten-dant und Regisseur, verwandelte die Werkstätten der Rhä-tischen Bahn in eine mythische Lichtkathedrale.Genau 400 Jahre sind es her, dass Claudio Monteverdi, damals 43-jährig, seine «Marienvesper» drucken liess. Er war am Hof von Mantua als Hofkapellmeister angestellt – und recht unzufrieden mit seiner Position. Die Anerken-nung durch die regierenden Herzöge schwankte, die Ar-beitsbedingungen waren mittelmässig, und 1612 wurde Claudio von heute auf morgen abserviert, wobei Spar-massnahmen des Hofs mit einer nicht aufzuklärenden Ver-ärgerung des Herzogs zusammengekommen sein müssen.

Auf zu neuen UfernDer Druck der Marienvesper war 1610 somit auch ein Schritt zu neuen Ufern. Ursprünglich wohl als Bewerbungs-unterlage für einen Posten in Rom gedacht – er widmete die Marienvesper dem damals regierenden Papst Pius V. – dürfte die repräsentative Veröffentlichung im Vorfeld von Monteverdis Ernennung zum Kapellmeister an San Marco in Venedig von Bedeutung gewesen sein. Auf diese Positi-on, im Bereich der Kirchenmusik eine der wichtigsten in ganz Europa, musste sich der 43-Jährige nicht einmal be-werben. Die Prokuratoren luden ihn nach Venedig ein und entschieden sich auffällig schnell für ihn – allerdings wohl eher wegen der im selben Band erschienenen Messe. Denn die Marienvesper galt als «ultrarevolutionär», ein Um-stand, den heutige Hörer kaum nachvollziehen können.

Zeitgenosse von Galileo GalileiMonteverdi lebte in einer Zeit des Umbruchs: Galileo Gali-lei, fast ein Zeitgenosse, begründete mit seinen empiri-schen Experimenten die moderne Wissenschaft, und Mon-teverdi kann guten Gewissens als Schöpfer der neuzeitlichen Musik betrachtet werden. Denn damals löste sich die Musik zunehmend von der niederländischen Tradition und

Monteverdi in der WerkstattVon Philipp Bühler

wandte sich dem italienischen Stil zu, der von der Oper, der Solokantate, dem geistlichen Konzert geprägt war. Die Marienvesper steht also beispielhaft für den Übergang zu einem ausdrucksvollen Musizieren: in seinem bahnbre-chenden Werk kontrastiert Monteverdi bewusst diesen neuen Stil mit traditionellen Elementen. Dadurch wird die Marienvesper zu einem sehr wechselvollen, aufregenden Werk, das die Umbruchserscheinungen seiner Zeit künstle-risch reflektiert. Domenico Guaccero fasst dies so zusam-men: Monteverdis «Werk ist sozusagen der Topf, in dem die ganze moderne Musik gekocht ward – mit ihrer Huma-nität und ihren Widersprüchen.»

Aufführung im Lokdepot der Rhätischen BahnBereits zum dritten Mal konzertierten das Origen Ensemble Vocal und das Vorarlberger Barockorchester Concerto Stella Matutina gemeinsam unter der Leitung von Clau Scherrer – in einer länderübergreifenden, jungen, spannenden Ko-operation. Giovanni Netzer richtete das Werk behutsam szenisch ein, Daniel Müller war für das Lichtdesign zustän-dig. Denn die «Marienvesper» beruhte auf einem einfa-chen szenischen Konzept: die Echo-Effekte und die Dop-pelchöre setzten räumliche Distanzen voraus und brachten den einen oder anderen Solisten zum «Wandern»: Auffüh-rungen in der Markusbasilika in Venedig haben wiederholt versucht, dieser räumlichen Idee gerecht zu werden. – Die weiten Raumdimensionen der Lokomotivdepots der Rhä-tischen Bahn erlaubten eine Neuinterpretation dieser sze-nisch-musikalischen Idee und ermöglichten eine dichte, lichtvolle, mystische Aufführung des wunderbaren Werkes.

Reise mit der RhB und nummerierte PlätzeWie in den vergangenen Jahren war die Fahrt zu den Kon-zerten im Eintrittspreis inbegriffen und ermöglichte eine entspannte Anreise ab allen RhB-Bahnhöfen. Auf Wunsch vieler Besucher bot das Festival in diesem Jahr nummerier-te Sitzplätze auf einer ansteigenden Zuschauertribüne an, die den Blick durch die Lokdepots schweifen liess – ein neuer, unvergleichlicher Raumeindruck, der mit Montever-dis Musik zum Gesamtkunstwerk verschmolz.

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Nach sehr spannenden Monaten bei Produktion Support (P-SU) in Chur und Landquart, ist ein weiteres Semester meiner Lehrzeit abgeschlossen. Gerne schaue ich auf diese tolle Zeit zurück, denn ich habe selten soviel erlebt wie hier.

Im Arbeitsbereich von Uwe Hartmann (Leiter P-SU) durf-te ich an der Organisation des Kaderanlasses mithelfen und die dazu nötigen Namenskärtchen und die Tischde-koration entwerfen und erstellen. Auch im Bereich der Zulassungen für Triebfahrzeugführer kam ich nicht zu kurz. Gerne habe ich auch bei den Koordinationssitzun-gen von P-SU das Protokoll geschrieben. Da die Hälfte des P-SU Teams in Landquart stationiert ist, wurde ich ab und zu dorthin entsendet. Es warteten kleinere Arbeiten, welche mir Spass machten. Ich durfte bei der Inbetriebsetzung und bei den Bremstests mit Tempo 100 dabei sein und Martin Kessler (Spezialist Support) assistieren. Noch am selben Tag wurde ich dazu eingeladen, auf einer Lastfahrt von Chur nach Samedan teilzunehmen. Der neue Triebzug zog dabei eine kom-plette Albula-Zugskomposition und zusätzliche Glacier Expresswagen. Während dieser Probefahrt las ich den Dienstfahrplan vor. Martin Kessler und Christian Moritzi erklärten mir sehr interessante Dinge über das Fahrver-halten des neuen Triebzuges und auch die Fahrbegriffe kamen nicht zu kurz. Dies gehört unter anderem zu den alltäglichen Aufgaben vom P-SU Team in Landquart im Dienstbereich Vorschriften/Zulassungen. Zu meinen weiteren Tätigkeiten in Landquart zählten ausserdem das Beschriften von Führerstandsordnern und das darin enthaltene Störungsbuch durch ein Neues zu ersetzen. Weitere wichtige Erfahrungen sammelte ich, als ich die neue Struktur des Archivs im Keller des RCC planen durfte.

So spannend kann P-SU seinVon Pol Bergamin

Noch in der gleichen Woche bin ich mit Pierre-Yves Kalbfuss (Spezialist Support) und zwei Mitarbeitern von Stadler Rail nach Alp Grüm gefahren. Dort wurde der Triebzug im Gefälle noch auf Herz und Nieren geprüft.Es folgten weitere lehrreiche Wochen in Chur bei Katrin Beinkämpen und Roland Uetz im Bereich Verrechnung und Controlling. Dort verbuchte ich hauptsächlich Rech-nungen in der Bestellschnellerfassung und erstellte Kos-tenstellenrechnungen und Saldenübersichten. Bei Patrik Thoma, welcher hauptsächlich mit Informa-tikprojekten zu tun hat, durfte ich ebenfalls über die Schultern schauen, und in diesem Zusammenhang in Landquart die Fahrplansoftware für 2011 auf dem neu-en Triebzug testen. Denn nur so werden die Kunden auch im neuen Jahr über den Reiseverlauf informiert. Einmal gehörte auch die Überprüfung der Einblendezei-ten des Kundeninformationssystems (KIS) auf den Halte-stellen zwischen Chur und Landquart zu meinem Pro-gramm. Dazu musste ich die Ein- und Ausblendezeiten genau festhalten und anschliessend in einer Exceltabel-le dokumentieren. Auch im Bereich Gefahrgut durfte ich zwei kurze, aber intensive Tage mit Madeleine Mäder verbringen. Am ers-ten Tag ging es zum Ems Werk an ein Sicherheitsaudit mit den Sachverständigen von SBB Cargo. Dort auditier-ten wir die für die Zu- und Abfuhr der Ems Chemie zu-ständigen Mitarbeiter zum Thema Gefahrgut und den Betriebsabläufen. Beim zweiten Ausseneinsatz ging es an eine Bausitzung in Bergün. Dort habe ich gespannt den Stand der Arbeiten und das weitere Vorgehen, sowie die Ausführungen bezüglich des Umbaus mitverfolgt.Laufend habe ich dazu noch eine kleine Aufgabe des Sicherheitsbeauftragten Reto Brunner wahrgenommen, indem ich diverse Apotheken mit den jeweiligen Ersatz-materialien ausgestattet habe.

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... auf dem ZugPol Bergamin: viel erlebt im Büro ... ... und mit den Allegra-Triebzügen

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Klassentreff am 20.08.2010 in ChurAnlässlich unserer 20-jährigen Treue zur RhB, beschlos-sen Duri und ich kurzum, einen etwas spezielleren An-lass zu diesem Jubiläum zu organisieren.

Diesmal wollten wir alle noch aktiven «90iger-Stiften» von allen Berufskategorien dazu einladen, sprich die damaligen Betriebsangestellten, Kondukteure und Be-triebsassistenten/Innen.

Zuerst war einmal ein 2-tägiger Anlass geplant, jedoch wäre es vielen nicht möglich gewesen daran teilzuneh-men, da wir doch fast alle immer noch unregelmässig arbeiten und auch noch andere Verpflichtungen ha-ben…

Nach diversen Abklärungen haben wir uns dann ent-schieden, ein Nachtessen in Chur zu organisieren, um danach noch den späteren Abend gemeinsam am Churer-Fest ausklingen zu lassen, was dann auch recht gros sen Anklang fand.

Bei schönem, abendlichem Sonnenschein konnten wir gemütlich in der Gartenwirtschaft der «Chesa» gemein-sam das Nachtessen einnehmen.

Damals, vor 20 Jahren …Von Flurina Ess

Wieder einmal ans Tageslicht kamen die vielen, lustigen Erinnerungen aus der Lehrzeit. Seien es die Scherze die während der Schulzeit gemacht wurden (KV und RhB-Buchhaltung lassen grüssen…), oder auch danach in der Praxis, was natürlich viel zu reden und zu lachen gab.

Es gab dabei auch wieder einmal die Gelegenheit, eini-ge der ehemaligen «Mit-Stiften» zu sehen und über die momentane Tätigkeit auszufragen bzw. einander auszu-tauschen, da ja viele nicht mehr auf dem einmal erlern-ten Beruf arbeiten, sprich in höhere Etagen aufgestiegen sind, und oder sich neu orientiert haben. Einig waren wir uns jedoch am Schluss, dass es eine tolle, lustige Zeit war, die wir wohl nie mehr vergessen werden.

Nach dem ersten, gemütlichen Teil begaben wir uns dann noch ans «Churer-Fest», wo wir weiter den Abend bzw. den früheren Morgen genossen, auch wenn an ge-wissen Orten die Musik ein Gespräch untereinander nicht mehr so gut zuliess.

v.l.n.r: Martin Hälg, Luis Maissen, Rolf Müller, Gian Fadri Melcher, Andreas Brot, Patricia Demarmels, Eugen Cantieni, Flurina Ess, Duri Thöni

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Am Samstag 15. Januar 2011 hat sich eine Gruppe von 20 motivierten und sportlich ambitionierten RhB-Mit-arbeitenden in Schiers am Bahnhof eingefunden und harrte gespannt der Dinge die da kommen werden.

Nach der Begrüssung wurden die Teilnehmer durch Roald (Roli) Hofmann kurz und bündig über das bevor-stehende Vorhaben orientiert. Ohne viel Zeit zu verlie-ren, haben die Bergführer die Ausrüstung (Schneeschu-he, Skistöcke, Lawinensuchgerät, Such-Sonde und Rettungsspaten) verteilt. Nach einer kurzen Busfahrt ging es mit der Seilbahn zum gemütlichen Bergrestau-rant «Sassauna» oberhalb Fanas. Nach einem heissen Getränk und kurzem Kartenstudium wurden die Teil-nehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine hatte den Sassauna zum Ziel, eine andere – aus nur 3 Personen bestehende – hat sich direkt zur Scaminieras-Hütte be-geben.Wegen dem vereisten Schnee und dem dadurch deutlich langsamer als geplanten Vorankommen musste das Gip-felziel zugunsten eines etwas erweiterten – aber eben-falls sehr schönen – Panoramarundgangs aufgegeben werden. Währenddessen hatte die «Verpflegungs-Gruppe» ihr Ziel erreicht. Unter Rolis Leitung ging’s an die Errichtung der Feldküche mit offenem Feuer, Dreibein und Koch-kesseln. Über dem offenen Feuer wurde eine Tessiner Gemüsesuppe zubereitet.Auf dem Abstieg legte die «Gipfelstürmergruppe» eine kurze Verpflegungspause ein. Trotz schönstem Sonnen-schein haben die tiefen Temperaturen und die kühle Bise den Entschluss zu einem schnellen Weitergehen deutlich beschleunigt. Um «13-Hundert» trafen sie

Fit mit RoliVon Duško Ignjic

beim «Verpflegungs-Posten» ein und wurden herzlich mit einem Apéro empfangen.Die Wartezeit auf das Essen wurde mit Militär-Biskuits überbrückt, welche Roli vorausschauend mitgebracht hatte. Dann hiess es «Essen fassen». Als Vorspeise wurde eine würzig-pikante, gehaltvolle Gemüsesuppe serviert. Schon bald durften sich alle – ausser Roli, der das Risot-to nicht aus den Augen liess - an der Suppe erwärmen. Danach war «Risotto» angesagt: Geschmack und Konsis-tenz waren perfekt, so dass sich manche/r noch zu ei-nem Nachschlag verführen liessen.Einen gebührenden Abschluss bescherte der selbstge-machte Schokoladen-Cake und nach dem Aufräumen in und um die Hütte wurde der gemütliche und kommuni-kative «Verdauungsspaziergang» bis zur Seilbahnstation bzw. zum Bahnhof in Angriff genommen. Allerdings mussten die Schneeschuhe ob der voll son-nenexponierten Lage bald einmal auf den Rucksack ge-schnallt werden. Wegen der vielen spontanen Gesprä-che zog sich der Fussmarsch doch noch etwas in die Länge und wir trafen gesund und ohne Verletzungen «20 Minuten vor der Zeit» am Bahnhof in Schiers ein. Dort verabschiedeten wir uns zwar müde, aber gutge-launt und um eine sportliche Erfahrung reicher, vonein-ander.Dieser Tagesausflug hat nicht nur zur Folge, dass der Schneeschuh-Laufsport mehr Anhänger gefunden hat. Weiter wurden neue Bekanntschaften geschlossen oder bestehende Telefonbekanntschaften personifiziert!

Alles in Allem hätten wir den Tag in sportlicher und ge-selliger Hinsicht kaum besser verbringen können. Bis zum nächsten Jahr: Ich bin bestimmt wieder dabei!

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Roli Hofmann: Outing als Risottokoch

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Lawinenkurs in Theorie und Praxis Von Andreas Mügeli

Am 22./23. Januar 2011 stand ein weiteres BGM-Wo-chenende auf dem Programm. Diesmal war es für Skitou-renfahrer, Schneeschuhläufer, Freerider usw. bestimmt. In Zusammenarbeit mit Caprez Sport Küblis fand in St. Antönien Partnun unter fachkundiger Leitung von zwei erfahrenen Bergführern, Andreas Scherrer und Franz Schuler, ein Lawinenkurs statt. Im Thema 1 behandelten wir das Verhalten abseits der Piste. Hier steht die Beurtei-lung der Lawinengefahr im Vordergrund. Der Filter 3X3 ist das Hauptgerüst, um die Lawinensituation ganzheitlich zu beurteilen. Dabei werden die Faktoren Verhältnisse, Gelände und Mensch in drei verschiedenen Phasen beur-teilt und miteinander kombiniert. Im Schwerpunkt 2 be-fassten wir uns mit der Tourenvorbereitung zu Hause. Wohin will ich? Wie sind die Verhältnisse? Wie ist das Ge-lände? Wer kommt mit? Diese zentralen Fragen müssen eingehend geklärt sein. Im Punkt 3 ging es um die Fakto-ren der Lawinenbildung. Entscheidend sind Niederschlag, Wind, Temperatur, Schneedecke, Gelände und der Mensch (rund 90% aller Lawinen auf Touren und Varianten wer-den vom Mensch ausgelöst). Ein weiterer Schwerpunkt galt der Routenwahl. Hier kommen erneut die Faktoren

Verhältnisse, Gelände und Mensch zum tragen. Auch wenn man eine Routenwahl sorgfältig vorbereitet hat, muss man die Schlüsselstelle bzw. den Hang vor Ort neu beurteilen. Danach kommt die Entscheidung: To go or not to go! Hier gilt die Devise lieber einmal mehr umkehren als nie mehr (auch wenn man schon vier Stunden aufge-stiegen ist!). Die durch die Bergführer vermittelte Theorie wurde während beider Tage (bei schönstem Winterwet-ter) immer wieder im Gelände geübt und in die Praxis umgesetzt. Nach einer kleinen Tour am Sonntagmorgen und einem urchigen Prättigauer Zmittag stand dann am Nachmittag noch der Umgang mit den verschiedenen La-winenverschüttetengeräte und die Suche und Bergung von Verschütteten auf dem Programm. Hier ist der Grund-satz schnell und einfach formuliert: üben, üben und nochmals üben. Wer das richtige Vorgehen nicht vorbe-haltlos kennt, ist im Ereignisfall verloren.Vielen Dank den Organisatoren, den beiden Referenten Andreas und Franz, Käthi und Ernst Flütsch vom Berggast-haus Partnun für die tolle Bewirtung aber auch dem RhB BGM Team. Es war ein sehr interessanter und lehrreicher Kurs.

Die vier RhB Teilnehmer

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Bergführer Franz zeigt an einem einfachen Beispiel, dass die Neigung für das Bewegen der verschiedenen Schichten entscheidend ist

Das «Opfer» ist gefunden und reanimiert

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Riesenslalom-Klubmeistermeisterschaften Von Jürg Boner

Am Sonntag, 30. Januar 2011 konnte der ESV Rätia auf Davos Pischa mit grossem Erfolg das Rennen durchführen. Mit dem zum SVSE Cup zählenden Riesenslalom wurde ebenfalls die ESV Rätia Klubmeisterschaften durchgeführt. So durften wir rund 90 startende Rennläufer und Renn-läuferinnen (Alpin und Snowboard) bei wunderschönem, kaltem Wetter und hervorragend präparierter Piste emp-fangen. Der durch unseren Präsidenten ausgesteckte Lauf forderte viel von den Rennläuferinnen und Rennläufern. Trotzdem haben fast alle Teilnehmende das Ziel der bei-den Läufe erreicht. Dank dem grossen Engagement der Pischa Bergbahn-Mitarbeiter, der guten Pistenpräparati-on und den Rutschkommandos musste der zweite Lauf nicht neu gesteckt werden.

Ranglisten-Auszug ESV Klubmeisterschaft:

Herren 1. Bebi Jürg 1.49.52 Klubmeister2. Wyss Kurt 1.53.533. Caviezel Guido 2.00.77

Damen1. Wyss Marianne 2.03.302. Allensbach Mäggi 2.06.263. Groll Regula 2.10.28

Klubmeister ESV Rätia Jürg Bebi 1.49.52Klubmeisterin ESV Rätia Flavia Bebi 1.55.13

Knaben 1996-981. Jossen Flurin 1.47.832. Bebi Jan 1.55.433. Balzer Andri 2.01.72

Mädchen 1991-951. Bebi Flavia 1.55.132. Jossen Sina 1.58.37

Ranglisten-Auszug SVSE Rennen:

Herren Elite1. Büsser Karl ESV Rheintal Walensee 1.44.862. Indermühle Beat ESV Spiez 1.45.513. Alpiger Dölf EWF Herisau 1.48.75

Damen1. Pellet Tamara ESC Soldanella 1.52.502. Beerli Claudia ESV Chur 1.52.813. Wagner Erika ESC Winterthur 2.24.42

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern und allen Teilnehmern. Ein grosses Dankeschön an die Helfer und an die Sponsoren und Inserenten.

Beat Indermühle, Karl Büsser und Dölf Alpiger

Mäggi Allensbach, Marianne Wyss, Regula Groll

Kurt Wyss, Jürg Bebi und Guido Caviezel

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Personalchronikvom 2. Dezember 2010 – 1. März 2011

Hans Amacker als Direktor, ChurFelice Amelia als Leiter Reinigung und Komfort, LandquartKatja Baumgartner als Fachspezialistin, LandquartHansueli Bianchi als Visiteur, LandquartAndreas Caflisch als Spezialist Rechnungswesen und Controlling, ChurCesare Calvo als Gleismonteur, PontresinaPaulo Cardoso als Wagenreiniger, LandquartJonas Clement als Servicetechniker Fahrzeugunterhalt, LandquartCarlo Cortesi als Lokführer-Anwärter, LandquartJürg Disch als Handwerker, LandquartPatrik Gerig als Lokführer-Anwärter, LandquartEnrico Guler als Lokführer-Anwärter, LandquartSimon Hälg als Wagenreiniger, LandquartStephan Haltiner als Junior Manager E-Business, ChurBruno Hauser als Spezialhandwerker / Betriebselektriker, LandquartDominik Hermann als Lokführer-Anwärter, LandquartMagnus Kowol als Junior-Projektleiter, LandquartPatrick Marending als Lokführer-Anwärter, LandquartSamuel Rindlisbacher als Leiter Controlling, ChurAstrid Schmid als Bereichspersonalleiterin Rollmaterial, LandquartReto Schmid als Leiter E-Business & Vertriebssysteme, ChurZegna Madlaina Schmid als Lokführer-Anwärterin, LandquartMarcos Sidler als Fachspezialist, LandquartAndrin Sprecher als Lokführer-Anwärter, LandquartVictor Zindel als Leiter Vertrieb GR Nord, Chur

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Stefan Breitschmid als Lokführer, LandquartPatrick Camichel als IT Supporter, ChurCarlos Da Silva als Wagenreiniger, LandquartWalter Eugster als Betriebsangestellter, SchiersDenise Frei Lehmann als Bereichspersonalleiterin Rollmaterial, LandquartNadina Gredig als Betriebsdisponentin, PontresinaMartina Gremlich als Hostess, SamedanSandro Huonder als Leiter Controlling, ChurPetra Margadant als Assistentin VGL, ChurRoger Niederöst als Betriebsangestellter, St. MoritzNiculin Niggli als Spezialmonteur, SamedanThomas Pfiffner als Spezialmonteur, LandquartStefan Regez als Lokführer, Scuol-TaraspReto Rüttimann als Sachbearbeiter, ChurRolf Tanner als Lokführer, LandquartSomer Tetik als IT Supporter, ChurJan-Leendert van Lavieren als Spezialhandwerker, Landquart

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Eintritte

Austritte

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Dienstjubiläen

Pensionierungen

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !

Peter BrunnerLokführerLandquart

Renzo Isepponi, Chefmonteur, PoschiavoVerena Maissen, Raumpflegerin, UntervazUrs Maurhofer, Fachmeister, SamedanErwin Rutishauser, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Chur

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !

25 DienstjahreAndreas Ackermann, Lokführer, ChurPeter Brüesch, Verwaltungsangestellter, ChurAlfons Capaul, Gleismonteur, ChurOtmar Fuchs, Lokführer, LandquartAnton Sprecher, Lokführer, Landquart

40 Dienstjahre

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Nachrufe

Heinz Lietha12. September 1958 bis 24. Januar 2011

Am 24. Januar 2011 verstarb unser Mitarbeiter Heinz Lie-tha während der Ausführung seiner beruflichen Tätigkeit

Georg (Gieri) Wetten17. Oktober 1950 bis 20. Januar 2011

Mit grosser Bestürzung haben wir am 20. Januar 2011 vom plötzlichen Tod von Georg (Gieri) Wetten erfahren. Obwohl er 2010 bereits ernsthaft krank war, arbeitete er noch bis zur Weihnachtszeit. Danach war er zu ge-schwächt und musste am 18. Januar 2011 ins Kantons-spital St. Gallen eingeliefert werden. Zwei Tage später verstarb Gieri Wetten im Beisein seiner Schwester.

Gieri Wetten wurde am 17. Oktober 1950 in Castrisch ge-boren, wo er seine Kinder- und Jugendjahre verbrachte. Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte er eine Maurerlehre in Ilanz, welche er mit Erfolg abschloss.Schon früh zog es Gieri Wetten zur Bahn. Er begann am 11. Januar 1971 seine Eisenbahner-Laufbahn bei der SBB Chur als Mitarbeiter im Güterschuppen. Nach 10 Jah-ren hatte er den Wunsch, zur RhB ins Oberland zu wech-seln. Er bewarb sich für eine Stelle als Betriebsangestell-ter in Ilanz, welche aber nicht mehr frei war. So erklärte sich Gieri Wetten bereit, im Bahndienst Surselva mitzuar-beiten und trat per 1. Januar 1981 als Gleismonteur in die RhB ein. Diese Arbeit versah er 30 Jahre lang mit grosser Freude und Pflichtbewusstsein. Am 11. Januar 2011 konnte er sein 40-jähriges Eisenbahner-Jubiläum feiern und freute sich sehr auf das versprochene Nachtes-sen mit seinen Vorgesetzten, welches wir leider nicht mehr mit ihm durchführen konnten.Gieri Wetten war sehr natur- und familienverbunden. Er hatte einen engen Bezug zu seinen Eltern und half in sei-ner Freizeit tatkräftig im und ums Elternhaus mit. Im Bahnmeisterbezirk Surselva fand er seine zweite Familie und genoss die Wertschätzung und die Kameradschaft sehr. Gieri hinterlässt in unserem Team eine grosse Lücke und wird uns allen sehr fehlen! Seinen Angehörigen ent-bieten wir unser tief empfundenes Beileid und bewahren Gieri ein ehrendes Andenken. (sl)

im Reinigungscenter in Landquart im Alter von nur 53 Jahren völlig unerwartet. Sein plötzlicher Tod hat uns tief getroffen und hinterlässt im Team eine grosse Lücke.

Am 12. September 1958 wurde Heinz geboren. Er erlebte seine Jugend- und Schulzeit in Pany. Am 11. Juli 1989 - vor 22 Jahren - hat Heinz seine Arbeit in den Werkstätten der Rhätischen Bahn in Landquart begonnen. Am 01. April 2002 wechselte er intern ins Reinigungscenter Landquart. Heinz führte die ihm zugewiesenen Arbeiten zuverlässig und mit Freude aus und konnte dank seiner Bereitschaft auch für ausserordentliche Aufgaben vielsei-tig eingesetzt werden. Hervorzuheben ist dabei seine Zu-verlässigkeit und Hilfsbereitschaft. Zu jeder Tages- und Nachtzeit war Heinz bereit, seinen Einsatz zu leisten.

In der Freizeit war die Feuerwehr seine grosse Leiden-schaft.

Im Verstorbeben haben wir einen verantwortungsvollen, zuverlässigen und loyalen Mitarbeiter verloren, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. Seinen Ange-hörigen entbieten wir unser herzliches Beileid. (as)

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RhB in-team

07.05.2010 Edgar Rellstab, Wagenreiniger, Disentis/Mustér, mit Geethani Tharangika Meththisge Odiris14.01.2011 Marc Walter König, Betriebsüberwacher, Landquart, mit Barbara Schoch

12.11.2010 Flurina Sara, des Ueli à Porta, Lokführer, Samedan13.12.2010 Peer, des Bruno Frischknecht, Lokführer, Landquart22.12.2010 Kay, des Heinz Fehr, Betriebsangestellter, Selfranga28.12.2010 Aisosa Jahwela Carly, des Paul Osagie Osunde, Wagenreiniger, Landquart29.12.2010 Alessia, der Simona Zanetti, Kaufmännische Mitarbeiterin, Landquart und des Claudio Zanetti, Sachbearbeiter, Chur26.01.2011 Jan, des Christian Gadient, Chefmonteur, Landquart

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Spontan

Priska HedigerSachbearbeiterin Immobilien Planung/UnterhaltChur

Ski WM?

Günstigere Ferien.

Immer wieder interessant, was in andern Bereichen so läuft.

Mit meinem Partner.

Mit dem Papst und den Bundesräten.

Thomas GrollSachbearbeiter ImmobilienbewirtschaftungChur

Wenn man bedenkt, dass man zu Fuss für die Strecke zwei Stunden braucht, dann sind zwei Minuten eine sehr gute Leistung.

Gut für Ferien im Euroraum, schlecht für Schweizer Tourismusbranche.

Lese ich sehr gerne.

Mit Kurt Cobain. Da dieser aber tot ist, entscheide ich mich für…Marilyn Monroe.

Mit der südamerikanischen Strassen-band vor dem Manor.

DEINE SPONTANE MEINUNG…

… zur Leistung der Schweizer an der Ski WM?

… zum Eurokurs?

… zur InfoRetica?

Mit wem würdest du gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?

Und mit wem nicht?

Peter SchützLeiter Immobilien BewirtschaftungChur

Einen 4. Platz musst Du erst mal machen.

Ich gehe seit Jahren für 500 Euro in die Ferien, jetzt sind die Ferien halt etwas länger.

In dieser Ausgabe ist SPONTAN extrem gut.

Immer wieder gerne mit meiner Frau.

Mit jemand Genusslosem.

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Traumreisen in GelbUnsere Agentur Reisen und Freizeit in Chur präsentiert Ihnen vielfältige Tages- und Mehrtagesreisen. Geniessen Sie im topmodernen 5*-Reisecar erlebnisreiche Fahrten im In- und Ausland.

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Porté Disné und Cultura Italiana 26. bis 29. Mai 2011Island – Über Land und Wasser auf die Vulkaninsel 12. bis 26. Juni 2011DomStufen-Festspiele Erfurt 20. bis 23. August 2011Cannstatter Volksfest 1. bis 2. Oktober 2011Wiener Klassik 1. bis 7. Oktober 2011Sonnenarchipel pur! – Rundreise Malta, Gozo, Sizilien und Toskana 8. bis 16. Oktober 2011

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