InfoRetica 2/2008

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1 Nr. 1 / März 2008 Winterzeit, die Zeit der Begegnung

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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn

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1Nr. 1 / März 2008

Winterzeit, die Zeit der Begegnung

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2008

MGB-Triebzüge laufen vom StapelVon Roberto G. Paravicini

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In dieser Ausgabe

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2008

Editorial/EditorialeDie Stimme der Geschäftsleitung La Voce della Direzione Jahresergebnis 2007 Neues Salärsystem ISO-Zertifizierung: Interview mit Johann Georg BühlerNeue Uniformen Modernes Kundeninformationssystem KIS Vier Panoramawagen Typ Breda für die RhBNeues FahrzeugnummerierungssystemWartung/Sanierung Leittechnik Ge 4/4 III Neues Innen-Design der Zweispannungstriebzüge Neue Billettautomaten Aufrichtefeier mit der Unglückslok in ValendasSanierung Tasna-Tunnel Region Engadin Das Bahnhoffest ChurRegion Engadinlogin Outdoor-Tage login JBT-Brunch BGM: Nordic walking Start des «MB-Teams» ESV Rätia Die Medienbahn Damals, vor 30 Jahren Damals, vor 100 Jahren Neues in Kürze Der Küchenwagen Xk 9059 Vermeintlicher Viehtransport Weihnachtsevent der Materialwirtschaft 2007Nachruf Personalchronik RhB In-Team Spontan Alp Grüm

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn 7002 Chur

Redaktion: Peider Härtli (hä), [email protected] Sandra Beeli (be), [email protected] Walter Frei (Fr), [email protected]

Frontbild: Neue Uniformen – RhB «En vogue» Bild Tibert Keller, Trin

Nächster Redaktionsschluss: 15. August 2008

Auflage: 3´100 Exemplare, 4-farbigAbonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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MGB-Triebzüge laufen vom StapelVon Roberto G. Paravicini

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Bekanntlich ist der Mensch ein Herdentier. Sperrt man ihn ein, so verkümmert er je nach persönlicher Konsis-tenz früher oder später, körperlich und geistig. Von der Seele ganz zu schweigen. Egal, ob man ihn in einem Verliess, im eigenen Keller gefangen hält oder in der Arbeitswelt mit Arbeit zudeckt, bis er kaum mehr frische Luft atmen kann. Dass dabei die persönlichen, natürli-chen Visionen eines Menschen gar nicht erst aufkeimen können ist so klar wie das Kopfweh nach einem Rausch. Dank dem menschlichen Überlebenstrieb versucht er irgendwie oder irgendwann doch einmal einen frischen Atemzug zu erhaschen. Sei’s mit einem Rundumschlag, einem Familienspaziergang oder sogar mit ein paar freien Momenten in seiner Rudel-Umgebung.

Auch unsere Mitarbeiter können oder könnten Vision haben. Mit der Nase an der Oberfläche, umgeben von Gleichartigen, begleitet von Annehmlichkeiten, welche dem Menschsein gut bekommen. Glücklicherweise gibt uns die Rhätische Bahn immer wieder Gelegenheit, den Visionen-Nerv zu aktivieren. So auf die Zusage als Welt-kulturerbe oder das 100-Jahr-Jubiläum der Bernina-bahn, welches auch bevorsteht. Dazu natürlich neue touristische Angebote und neue Züge.

Also richten wir die Nasenflügel gegen oben, ziehen wir die ganze freie, offene Marktwelt tief ein, bis sich dieser Nerv bemerkbar macht und uns zu erkennen gibt, dass Visionen bei der Bündnerbahn absolut realisierbar sind. Also nichts wie hin zum Visionär!

Ihr Walter Frei

VisionenVon Walter Frei

Visioni

È noto che l’uomo è un animale gregario. Rinchiuso avvizzisce subito o lentamente, nel corpo e nella men-te, a seconda della tempra e delle caratteristiche psico-fisiche che lo caratterizzano. Per non parlare poi dell’anima. Non fa alcuna differenza: imprigionato in un tugurio, isolato in una cantina o infangato nel mon-do del lavoro, sommerso a tal punto da non poter più respirare. Che in simili circostanze le visioni personali e intrinseche dell’uomo non possano attecchire è lapalis-siano come l’emicrania dopo una sbornia. L’istinto di sopravvivenza lo induce tuttavia a carpire prima o poi una boccata d’aria fresca, magari dando una svolta de-cisiva alla propria situazione, andando in gita con la famiglia, o ancora ritagliandosi un po’ di spazio libero nella frenesia del quotidiano.

Anche i nostri dipendenti hanno o avrebbero il diritto di avere delle visioni. Con il naso in superficie, attorni-ati da consimili, cullati dagli agi che accarezzano l’animo umano. Per fortuna la Ferrovia retica ci offre regolarmente l’occasione di attivare il nervo delle vi-sioni. Ad esempio sull’ammissione nel patrimonio mondiale dell’Unesco o sui festeggiamenti per il cente-nario della ferrovia del Bernina, ormai alle porte. Con le nuove offerte turistiche e i nuovi convogli che tutto ciò comporta...

Bene, allora cerchiamo di avere buon naso, ispiriamo a pieni polmoni l’aria fresca del mercato sino ad attivare questo particolare nervo e captare con entusiasmo che presso la ferrovia grigione le visioni possono tradursi in realtà. Evviva i visionari!

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2008

Die Stimme der GeschäftsleitungVon Jacques Hefti

Allegra, liebe Leser(innen) drinnen und draussen

Erfolgreich Bilanz ziehen, das durfte unser Finanzchef im letzten Monat über das Geschäftsjahr 2007 und vor versammelter Presse. Ich nehme das Thema Bilanz ger-ne auf und ziehe nach acht intensiven Monaten eine Bilanz der etwas anderen Art.Die RhB ist eine Bahn mit unglaublichem Potenzial, eine Symbiose von faszinierender Technik, hautnah er-lebbarer Natur und 1300 engagierten Menschen, wel-che die RhB erst zu dem machen, was sie seit über 100 Jahren ist: die führende Alpenbahn in Europa.Der Wandel vom technik- zum marktgetriebenen Un-ternehmen ist im vollen Gange – und schon holt uns die Technik in der nächsten Evolutionsstufe unter dem Titel «Technologie» als Treiber wieder ein. Der Techno-logiewandel stellt die RhB und auch unsere Mitarbei-tenden vor grosse Herausforderungen. Wir entwickeln elektronische Vertriebssysteme, sind kreativ im digita-len Marketing, entwerfen virtuelle Bahnreisen, arbeiten mit mobilen Kundeninformationssystemen und bauen mit modernster Technologie voll gepackte neue Züge.Die Komplexität der Systeme steigt in allen Bereichen und verlangt nach neuen Kompetenzen und persön-licher Weiterentwicklung: Der Schlosser wird zum Mecha troniker, der Grafiker zum Guerilla-Marketeer, der Sup port-Mitarbeiter zum Projektleiter. Diese Her-ausforderungen packen wir und setzen sie heute und in den kommenden Jahren um. Wir von der RhB wollen uns aber auch in Zukunft ge-genüber unseren (Fahr-)Gästen durch eine überdurch-schnittliche und erfahrbare Dienstleistungsqualität auszeichnen. Wir haben uns deshalb im Geschäftsbe-reich Vertrieb auch verschiedene «weiche» Ziele ge-setzt, welche die Menschen – seien es Kunden oder Mitarbeitende – in den Mittelpunkt stellen. Die «RhB als Gastgeberin» ist deshalb das neue Leitmotiv, mit

dem wir die Dienstleistung unserer Zugbegleiter – sei es auf Regionalzügen oder auf unseren touristischen Zug-pferden Bernina Express oder Glacier Express - weiter-entwickeln wollen. In jeder Situation die RhB als Gastgeberin zu repräsen-tieren muss unser Selbstverständnis werden. Das heisst, die Gäste zu begrüssen, das Quentchen Extra-Service zur Selbstverständlichkeit werden lassen und Zeit ha-ben für die Anliegen unserer Gäste, als wenn sie in ei-nem 5-Stern Hotel wären.Unsere Ausgangslage ist ausgezeichnet. Wir haben die unvergleichliche Kulisse Graubündens: weltbekannte Paradezüge, um die uns alle Bahnen beneiden, eine einmalige Unternehmenskultur mit gelebten Werten und viel Unternehmergeist.Wir haben aber auch Handlungsbedarf, zum Beispiel in den Märkten. Wir müssen näher zu unseren Kunden und Partnern, den Touroperators, Busunternehmern, Hoteliers und Destinationen. Wir müssen unsere Distri-butionssysteme öffnen und einfach zugänglich machen und wir müssen unsere Präsenz in der digitalen Welt massiv ausbauen. Damit bestehende und besonders neue Gäste auch in Zukunft den Weg nach Graubünden und zur RhB finden und uns als perfekte Gastgeber er-leben dürfen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen tollen Sommer und bedanke mich schon jetzt für Ihr Engage-ment als Botschafter(innen) der RhB.

Herzlich

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La Voce della DirezioneVon Jacques Hefti

Allegra, care lettrici e cari lettori, ovunque voi siate

Tracciare un bilancio positivo è quanto ha avuto il pia-cere di fare il mese scorso il nostro responsabile delle Finanze, presentando alla stampa le cifre dell’esercizio 2007. Mi riallaccio volentieri al tema del bilancio, e dopo otto mesi molto intensi ne stilo uno un po’ parti-colare.La FR è un’azienda dall’incredibile potenziale, una sim-biosi tra affascinante tecnica, natura a portata di mano e un organico di 1300 collaboratori dedicati, che la rendono ciò che realmente è da oltre un secolo: la fer-rovia di montagna leader in Europa.La trasformazione da impresa di stampo tecnico ad azi-enda di mercato è in pieno atto, anche se nelle tappe verso il futuro la tecnica ci raggiunge subito alla voce «tecnologia» . I mutamenti tecnologici pongono la FR e tutto il suo organico dinanzi a sfide inedite. Sviluppia-mo sistemi di distribuzione elettronici, diamo sfogo alla nostra creatività nel marketing digitale, concepiamo viaggi virtuali in treno, lavoriamo con sistemi mobili di informazione della clientela e con l’aiuto delle più mo-derne tecnologie costruiamo convogli ferroviari nuovi di zecca.La complessità dei sistemi aumenta in tutti i settori ed impone un costante perfezionamento personale e l’acquisizione di nuove competenze: il fabbro diventa meccatronico, il grafico guerilla marketeer, l’addetto al supporto responsabile di progetto. Sfide che siamo pronti a cogliere e che mettiamo in atto da subito e nell’immediato futuro. Noi della FR siamo intenzionati a distinguerci anche in avvenire agli occhi della nostra clientela (ferroviaria) grazie ad un servizio tangibile di qualità eccelsa. Ragio-ne che ci ha spinti, per il settore aziendale della Vendi-ta, a fissare anche diversi obiettivi «soft», che pongono l’individuo – cliente o collaboratore che sia – al centro

della nostra attenzione. La «FR come ospitante» sarà dunque il nuovo leitmotiv che accompagnerà e svilup-perà i servizi dei nostri agenti del personale viaggiante attivi sui treni regionali o suoi nostri cavalli di punta come il Bernina Express o il Glacier Express. Rappresentare la FR come ospitante in qualsiasi situa-zione deve diventare parte di noi. Vale a dire salutare i clienti, far sì che quel pizzico di servizio in più diventi cosa ovvia ed avere tempo da dedicare alle esigenze della nostra clientela, come se soggiornasse in un al-bergo a cinque stelle.Partiamo da una posizione eccellente. Disponiamo del palcoscenico ineguagliabile dei Grigioni; treni da para-ta famosi e invidiati in tutto il mondo, una cultura azi-endale unica improntata su valori vissuti e molto spiri-to imprenditoriale.Abbiamo tuttavia anche bisogno di agire, ad esempio sui mercati. Dobbiamo avvicinarci maggiormente ai nostri clienti e partner, agli operatori del turismo, alle imprese di torpedoni, agli albergatori e alle destinazio-ni. Dobbiamo aprire i nostri sistemi di distribuzione e renderli agibili con facilità ed incrementare notevol-mente la nostra presenza nel mondo digitale.Tutto ciò affinché i nostri, ma specialmente i nuovi cli-enti vengano anche in futuro nei Grigioni e alla FR, sentendosi accolti da un ospitante perfetto.

È con questo auspicio che auguro a tutti una splendida estate, ringraziandovi sin d’ora per l’impegno con cui rappresentate la FR.

Di cuore

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Hausaufgaben gemacht …Von Silvio Briccola

Die Rhätische Bahn erzielte im Jahr 2007 ein Spitzener-gebnis. Der positive Einfluss der nationalen und inter-nationalen Wirtschaftslage, insbesondere in der Touris-musbranche, hat dabei wesentlich geholfen. Die RhB hat aber auch ihre Hausaufgaben gemacht. Die konse-quente Ausrichtung auf die Umsetzung der beschlosse-nen Dualstrategie zeigt somit erste Früchte.Durch das gute Ergebnis konnten Rückstellungen und Reserven geäufnet werden, die für die Bewältigung der anstehenden und ambitiösen Herausforderungen der kommenden Jahre von grosser Bedeutung sind. Mit dem publizierten Jahresgewinn von CHF 1.3 Mio. kann die Ergebnisausgleichsreserve erneut geäufnet werden.Die erfreuliche Entwicklung der Verkehrserträge (Perso-nen- und Autoreiseverkehr) hat das Ergebnis massgeb-lich beeinflusst. Die sonstigen betrieblichen Erträge, insbesondere das Drittmarktgeschäft und die Miet- und Pachteinnahmen haben die Erwartungen ebenfalls übertroffen. Die Abschreibungen haben im Berichtsjahr einen neuen Höchststand von CHF 64.9 Mio. erreicht.

ErfolgsrechnungMit dem publizierten Jahresgewinn von CHF 1.3 Mio. wurde das beste Resultat der letzten sechs Geschäfts-jahre erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Jahresgewinn um CHF 0.6 Mio. gesteigert werden. Die Ergebnisausgleichsreserve erreicht einen neuen Höchst-stand von CHF 6.8 Mio.Mit dem Gesamtertrag von CHF 82.2 Mio. im Personen-reiseverkehr konnte ein neues Rekordergebnis erzielt

werden. Die Budgetvorgaben (+4.9%) wie auch die Vorjahreswerte (+7.5%) konnten deutlich übertroffen werden.

n Im Einzelreiseverkehr fielen die Erträge leicht über dem Budget aus (gegenüber Vorjahr +3.4%). Im Ver-gleich zum Geschäftsjahr 2006 haben vor allem die Zuschläge für Expresszüge und internationale Tickets (Swiss Card / Swiss Transfer Ticket) sowie die Zunahme bei den Billetten Schweiz zu diesem Wachstum bei-getragen. Die Erträge für Ausflugs-Billette lagen leicht unter den Vorjahreszahlen.

n Im Gruppenreiseverkehr konnten die Erträge in fast allen Kategorien gesteigert werden (+8.7% zum Bud-get). Die Hauptkategorie Billette Schweiz wie auch die Zuschläge für Glacier- und Bernina Express ver-zeichneten hohe Wachstumsraten.

n Bei den Abonnementen sowie Pauschalfahrausweisen lag der Ertrag mit 6.6% bzw. 9.0% ebenfalls sehr deutlich über Budget und Vorjahr. Mit Abonnemen-ten wurden insgesamt CHF 38.0 Mio. oder 46.1% des Gesamtertrags im Personenreiseverkehr erzielt. Die stärksten Zunahmen gegenüber 2006 konnten bei den Tageskarten (+42.4%), den Generalabonnemen-ten Schweiz (+7.7%), den Bündner Generalabonne-menten (+9.5%) und im internationalen Verkehr (+17.3%) verzeichnet werden. Die Verkäufe Ferien-pass Graubünden (-15.1%) und Einnahmen aus dem Tarifverbund (-12.6%) haben die Erwartungen nicht erreicht.

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Bei den Autotransporten wurden die Budget- und Vor-jahreswerte wiederum deutlich übertroffen. Die Re-kordmarke beim Autoverlad Vereina aus dem Vorjahr konnte um weitere 29 000 Fahrzeuge auf insgesamt fast 435 000 beförderte Fahrzeuge gesteigert werden. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Frequenzen so-wohl bei den Lastwagen- (+7.9%) wie auch bei den Personenwagentransporten (+7.4%) gesteigert werden. In den Sommermonaten werden mittlerweile fast 50% der Frequenzen am Vereina verzeichnet. Der Ertrag im Güterverkehr lag mit CHF 16.7 Mio. leicht unter den Vorjahreswerten (CHF 17.0 Mio.), jedoch im Rahmen der Budgetvorgaben. Im Berichtsjahr wurden rund 716 000 Tonnen Güter (-4% zum Vorjahr) auf dem Netz der RhB befördert. Die Ertragsentwicklung im üb-rigen Verkehr (CHF -0.5 Mio.) konnte nur teilweise durch Mehrerträge in den Segmenten Lebensmittel und Bau-material kompensiert werden.Die Abgeltungserträge basierten auf folgenden, mit dem Kanton und dem Bund für 2007 ausgehandelten Abgeltungsvereinbarungen: Infrastruktur (CHF 65.8 Mio.), Verkehr (CHF 62.5 Mio.) und Autoverlad Vereina (CHF 1.2 Mio.).Der Finanzertrag fiel mit CHF 4.8 Mio. deutlich besser aus als erwartet. Die Erträge konnten im Vergleich zum Vorjahr um CHF 1.9 Mio. gesteigert werden. Die höhere Liquidität und steigende Zinsen für Geldanlagen haben die Zinserträge positiv beeinflusst.Die übrigen Betriebserträge lagen im Berichtsjahr deut-lich über Budget (+23.5%) und Vorjahr (+6.5%). Mehr-

erträge im Drittmarktgeschäft Rollmaterial (CHF +2.4 Mio.) und Mehreinnahmen aus Pacht- und Mietverträ-gen (CHF +0.8 Mio.) waren für die erfreuliche Entwick-lung verantwortlich.Der Personalbestand 2007 entwickelte sich unter den Erwartungen. Für das ständige Personal wurde die Bud-getvorgabe mit 1269 PJ um 51 PJ unterschritten. In Fol-ge des rascheren Stellenabbaus im 1. Halbjahr 2007 und der Ausnützung von natürlichen Fluktuationen konnten die Vorgaben in allen Geschäftsbereichen frü-her als geplant umgesetzt werden. Am 1. August wurde die Ausbildungsverantwortung für Lernende dem Aus-bildungsverbund «login» übertragen. Der Personalaufwand reduzierte sich entsprechend ge-genüber dem Vorjahreswert um 1.2% und ist einerseits auf den Rückgang der Personenjahre beim ständigen Personal und andererseits auf die Ausgliederung der Lernenden zu «login» zurückzuführen.Die laufenden Unterhaltskosten reduzierten sich insge-samt um CHF 0.7 Mio. Die zeitliche Verschiebung von Unterhalts- und Wartungsarbeiten sowie die laufende Erneuerung des Anlagenparks haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Beim Grossunterhalt (nicht aktivierbare Investitionen) resultierte eine Zunahme von CHF 6.6 Mio. zum GJ 2006 und entspricht in etwa der Planungsvorgabe. Die kon-sequente Anwendung der Aktivierungsrichtlinien und das höhere Investitionsvolumen waren ausschlagge-bend für die Zunahme dieser Aufwandposition.

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Die übrigen wichtigsten Abweichungen im Betriebsauf-wand im Vergleich zum GJ 2006 entstanden wie folgt:n Allgemeiner Aufwand Personal (CHF +0.8 Mio. für Ein-

satz- und Quotenentschädigung Lernende «login»).n Allgemeiner Aufwand Verkauf (CHF +0.7 Mio. für Mit-

glieder- und Kostenbeiträge).n Allgemeiner Aufwand Verwaltung (CHF -1.3 Mio. für

Dienstleistungen Prozessoptimierung).n Versicherungskosten (CHF –1.0 Mio.).n Betriebsleistungen durch Dritte (CHF +0.5 Mio. für Ge-

meinschaftsdienste SBB; CHF +2.4 Mio. für Fremdper-sonal in den Bereichen Rollmaterial und Infrastruk-tur).

n Energiekosten (CHF –1.8 Mio. für Traktionsenergie in-folge gutem hydrologischem Jahr).

Die Abschreibungen erreichten einen neuen Höchst-stand von CHF 64.9 Mio.:n Die Abschreibungen Infrastruktur erhöhten sich in der

Berichtsperiode um CHF 2.7 Mio. Die Budgetwerte wurden infolge höherer nicht aktivierbarer Aufwen-dungen und zeitlich verzögerter Inbetriebnahmen unterschritten.

n Abschreibungen Verkehr (CHF +1.7 Mio.) für neues Rollmaterial.

n Abschreibungen Diverse (CHF +3.1 Mio.) für die Aus-musterung von Fahrzeugen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Flottenerneuerung Etappe I und II.

BilanzDie Bilanzsumme erreichte im Berichtsjahr CHF 1.46 Mrd. (CHF +86 Mio. bzw. +6.3% gegenüber Vorjahr). Die Zunahme ist hauptsächlich auf höhere Liquide Mittel und die Zunahme in den Sachanlagen (Aktiven) und Fi-nanzverbindlichkeiten (Passiven) zurückzuführen.

InvestitionenDer Mittelbedarf reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 26.4 Mio. auf Total CHF 150.2 Mio. Das für 2007 geplante Investitionsvolumen von CHF 197.6 Mio. konnte nicht erreicht werden. Im Bereich Infrastruktur wurden die Vorgaben um CHF 6.0 Mio. und im Bereich Verkehr um CHF 42.7 Mio. unterschritten. Im Verkehrs-bereich waren die Optimierung des Flottenkonzepts und die zeitliche Verzögerung bei der Beschaffung von Multifunktionswagen die Hauptgründe für den tieferen Mittelbedarf im laufenden Geschäftsjahr.Die Mittelverwendung im Bereich Verkehr wurde fast ausschliesslich für die Beschaffung von Trieb- und An-hängefahrzeuge (CHF 50.4 Mio.) verwendet. Im Bereich Infrastruktur wurden die Mittel für die Oberbau-Erneu-erung (CHF 22.0 Mio.), Tunnels und Galerien (CHF 7.6 Mio.), Brücken und Viadukte (CHF 8.8 Mio.), Stations-um- und Ausbauten (CHF 30.9 Mio.) und Fernmelde- und Sicherungsanlagen (CHF 10.3 Mio.) verwendet.Die notwendige Finanzierung der Investitionen 2007 wurde sichergestellt durch:Bund/Kanton (CHF 89.9 Mio.) und Eigenmitteln RhB/Dritte (CHF 60.3 Mio.)

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Am 29. April 2008 unterzeichneten Spitzen der Gewerk-schaften SEV und transfair und die Leitung der Rhäti-schen Bahn den neuen Firmenarbeitsvertrag FAV. Der neue FAV musste im Februar nachverhandelt werden, nachdem er im ersten Anlauf an der Abstimmung im Dezember 2007 knapp gescheitert war. Im FAV, Anhang 4, ist auch das neue Salärsystem geregelt (siehe auch Intranet). Vor diesem Hintergrund hat die Redaktion der InfoRetica unseren Personalchef - offiziell: Leiter Personal (HR) - Dani Grünenfelder sowie Peter Peyer, Gewerkschaftssekretär SEV, mit Fragen konfrontiert, die möglicherweise auch Sie interessieren.

Redaktion: Scheiterte die erste Verhandlung am neu-en Lohnsystem?

Daniel Grünenfelder: Ich persönlich glaube nicht, dass es am Lohnsystem gelegen hat. Das Abstimmungsresul-tat im Dezember 07 war sehr knapp und auch das Re-ferendum zeigte, dass viele Mitarbeitende bereits mit der ersten Version zufrieden waren. Auch die Nachver-handlungen vom 20. Februar 2008 zwischen der Rhäti-schen Bahn und den Gewerkschaften SEV haben gezeigt, dass der Ende letzten Jahres verhandelte FAV inklusive neuem Salärsystem als Basis unbestritten war.Nach dem Entscheid Mitte Dezember hat die RhB sowie die Gewerkschaften für ihren Teil die Verantwortung übernommen und es wurden viele klärende Gespräche geführt und umfassend informiert. Die anschliessenden Nachverhandlungen zeigten aber auch, dass eine gute

Zusammenarbeit über die Berufsgruppen und Bereiche hinweg von noch wichtigerer Bedeutung für den Erfolg der RhB sind als die Frage des Lohnsystems.

In diesem Sinne nach dem alten RhB Motto: Vorwärts, aufwärts.

Peter Peyer: Die erste Version des neuen FAV scheiterte nicht am Salärsystem an sich. Aber die Unsicherheiten, die damit verbunden sind, haben dazu beigetragen, dass das Gesamtpaket noch nicht als genügend beur-teilt wurde. Immerhin bedeutet das neue Salärsystem einen eigentlichen Kulturwandel, und ein solcher braucht immer viel Zeit und Überzeugungskraft.

Vorwärts, aufwärts mit einem neuen Salärsystem – warum braucht es ein solches?

Daniel Grünenfelder: Zurecht stellt Peter Peyer fest, dass das neue Salärsystem einen Kulturwandel bedeutet. Immerhin ist das alte System auf Elementen von 1973 aufgebaut. Das System kommt aus einer Zeit als die Frauen erst auf eidgenössischer Ebene stimm- und wahlberechtigt wurden. Im Ernst, für mich gibt es fol-gende Hauptgründe:n Die Systembasis «Funktionsbewertung» ist aus heuti-

ger Sicht von Praxis und Wissenschaft nicht mehr tragbar (Ursprung 1973) und wird deshalb zurzeit ab-gelöst.

Neues Salärsystem: «Dialog als Chance»Von Peider Härtli

V.l.n.r. Peter Peyer, Daniel Grünenfelder und Peider Härtli.

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n Wir brauchen Instrumente, die Leistungsträger halten und anziehen

n Das Beibehalten der heutigen Methodik erzeugt das Gegenteil

n Das heutige Lohnsystem bestimmt aufgrund der Auto-matismen die Lohnsumme ohne Bezug zu den unter-nehmerischen Möglichkeiten

Peter Peyer: Ob das neue System alles hält, was sich die RhB davon verspricht, wird sich weisen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die Mitarbeitenden vor dem neuen Salärsystem keine Angst haben müssen, wenn es korrekt angewandt wird. Und darauf werden wir achten!

Man könnte es auch so ausdrücken: Abschied vom Lohnklassensystem. Dieses hat sich doch immerhin jahrzehntelang bewährt?

Daniel Grünenfelder: Es wurde auch nie hinterfragt. Die Differenz zwischen Einstiegslohn und Maximum pro Lohnklasse waren sagenhafte 43%, welche in 18 Jah-ren ausgeschöpft werden konnten. Zeigen Sie mir einen Mitarbeitenden, der 18 Jahre braucht bis er seinen Job richtig macht und deshalb auch erst nach dieser Zeit den verdienten Lohn bekommen soll!

Peter Peyer: Es stimmt, dass die Lohnstufen im neuen System wegfallen, d. h. der Automatismus, der sich ein-gelebt hat, dass man jedes Jahr die vorgesehene Stufe

steigt, besteht nicht mehr. Für fittere und motivierte Arbeitnehmende hat dies den Vorteil, dass sie lohn-mässig schneller steigen können, was ihnen zu gönnen ist. Wir werden aber darauf achten, dass Arbeitneh-mende, die - aus welchen Gründen auch immer – kei-ne über- oder sogar eine unterdurchschnittliche Leis-tung erbringen, nicht unter die Räder geraten. In dieser Gesamtschau bewerte ich persönlich das neue System positiv.

Zählt nur noch Leistung? Was ist mit Fachkompetenz, Erfahrung, Firmentreue?

Daniel Grünenfelder: Die Leistung zählt im neuen Sys-tem nicht mehr nichts! Dies war im alten System der Fall. Wie Sie auch im Anhang 4 des neuen FAV lesen können, baut das neue System auf den Funktionsteil (Welche Anforderung müssen erfüllt sein?), den Ent-wicklungsteil (Erfahrungen, Alter, Markt) und den Leis-tungsteil auf. Auf einen Nenner gebracht: Gute Leis-tung gleich guter Lohn.

Peter Peyer: Dass eine gute Leistung entsprechend ent-löhnt wird, ist auch nicht negativ. Und zur weiteren Klarheit: Zu einem reinen Leistungslohn, allenfalls so-gar noch direkt verknüpft mit dem Betriebsergebnis, hätte der SEV niemals Ja gesagt. Es wurde «nur» eine Leistungskomponente eingebaut. Die Frage ist nun, wie die Leistung gemessen wird, und wie viel Druck durch Arbeitslast oder Vorgesetzte auf die Mitarbeitenden ausgeübt wird. Sehr viel hängt von einer gerechten Be-urteilung der Leistung eines Mitarbeitenden durch die Vorgesetzten ab. Firmentreue wird im Übrigen wie bis-her mit einem Dienstaltersgeschenk belohnt.

Und wer entscheidet nun letztlich über einen guten oder weniger guten Lohn? Gibt es ein Gespräch, eine Beurteilung? Durch wen? Kann gegebenenfalls ein Schiedsgericht angerufen werden?

Daniel Grünenfelder: Lohnfestlegung ist Chefsache! Wie Peter Peyer schon ausgeführt hat, werden wir in diesem Jahr viel in die Ausbildung der Vorgesetzten investieren, damit sie dieser Aufgabe gerecht werden können. Min-destens einmal im Jahr findet zwischen Vorgesetztem und Mitarbeitendem ein Förder- und Leistungsbeurtei-lungsgespräch statt. Dieses läuft wie folgt ab:

Vorbereitung: n Festlegen des Gesprächterminsn Abgabe Vorbereitungsblatt an den Mitarbeitendenn Unabhängige Vorbereitung der Gesprächspartner auf

das Gespräch

«Die Leistung zählt im neuen System

nicht mehr nichts!»

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Durchführung: n Gegenseitige Standortbestimmungn Beurteilung von Leistungen und Verhaltenn Feedback Mitarbeitender an Vorgesetztenn Vorhandene Erwartungen / Missverständnisse klärenn Förderungs- und Verbesserungsmassnahmen verein-

baren (Weiterbildung, Massnahmen, usw.)n Zukunft besprechen und planen

Massnahmen: n Umsetzung der Massnahmen begleitenn Weiterbildungsmassnahmen einleitenn usw.

n Der Dialog steht als Chance für die Zukunft im Zent-rum!

Dem/der Mitarbeitenden steht im gegebenen Fall das Recht auf einen Beistand zu.

Peter Peyer: Ich habe noch ein wenig Bedenken, ob der Zeitfaktor hier richtig eingeschätzt wird. Erstens werden sich die Vorgesetzten je nach Anzahl Mitarbeitenden re-lativ viel Zeit für alle diese Gespräche nehmen müssen. Zweitens ist für das einzelne Gespräch selbst ausrei-chend Zeit zu investieren, wenn die von Dani Grünen-felder skizzierten Abläufe seriös durchgeführt werden sollen. Im Idealfall führt das Gespräch für beide Partei-en konstruktiv und offen zur fairen Lohnfestlegung und

allenfalls weiteren Massnahmen. Im schlechteren Fall gibt es einen Konflikt, und dann ist klar, dass sich der Gewerkschaftssekretär für die Interessen seines Mit-glieds einsetzt.

Geht die RhB eigene Wege? Oder ändern andere Bah-nen ebenfalls ihr Lohnsystem?

Daniel Grünenfelder: Die RhB ist nicht die einzige Bahn, welche ihr Salärsystem ändert. Zum Beispiel haben be-reits heute die AB, MGB, Thurbo AG, SOB und weitere Bahnen ein System, bei welchem die Leistung lohnre-levant ist.

Peter Peyer: Ich stelle zudem fest, dass es in der «rei-nen» Privatwirtschaft oft überhaupt an einem nach-vollziehbaren Lohnsystem mangelt. Bei allen Vorbe-halten gegen das neue RhB-Salärsystem: Es bleibt transparent. Das war für den SEV ein wichtiges Anlie-gen.

Sind die Prämien auch vom neuen Salärsystem betrof-fen?

Daniel Grünenfelder: Es gibt immer noch die Spontan-prämien und den Guyer-Zeller-Fonds. Auch diese Mög-lichkeiten sind im neuen FAV umschrieben.

Peter Peyer: Aber die Leistungsprämie fällt weg. Dieses Instrument und die Anwendung waren eben nicht nachvollziehbar, bei vielen Mitarbeitenden und beim SEV stiess es entsprechend auf wenig Gegenliebe.

Besten Dank für dieses Gespräch, welches auch dazu dienen soll, Unsicherheiten oder gar Ängste auszu-räumen. Dani Grünenfelder benützen Sie die Gelegen-heit und platzieren Sie doch noch ein persönliches Wort an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Daniel Grünenfelder: Die RhB ist sehr erfolgreich unter-wegs! Die Aufgabe der Vorgesetzten besteht nun wei-terhin darin, die eingeleitete Strategie Offensive 2012 als zuverlässigen Führungspartner fortzusetzen. Mir persönlich ist es ein Anliegen, dass wir wieder lernen zu vertrauen. Vertrauen in unsere Strategie, Vertrauen in unsere Mitarbeitenden, Vertrauen in das Management, Vertrauen zwischen den Bereichen und Teams. Wir sind eine Unternehmung, eine Mannschaft und dürfen stolz auf unsere Leistung und unser Unternehmen sein!

Vielen Dank für ihren täglichen Einsatz für die Mann-schaft, das Unternehmen und für den im Zentrum ste-henden Kunden!

«Bei allen Vorbehalten gegen das neue RhB-Salärsystem: Es bleibt

transparent.»

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ISO-Zertifizierung – alles klar?Von Sandra Beeli

Die Geschäftsleitung der RhB hat sich auf die Fahne ge-schrieben, das Unternehmen bis Ende 2008 ISO–zertifi-zieren zu lassen. Für die Beteiligten ist dies ein durch-wegs ambitiöses Ziel. Doch was steckt dahinter? Was bringt eine ISO-Zertifizierung der RhB und was sind die Folgen für das Unternehmen? Ein Gespräch mit GL Mit-glied Johann Georg Bühler bringt Licht ins Dunkel.

Sandra Beeli: Johann Georg, was bedeutet eigentlich ISO–Zertifizierung? Mit ISOSTAR hat dies wohl nichts zu tun.

Johann Georg Bühler: ISO 9001:2000 ist eine internati-onal anerkannte Norm. Sie legt die Anforderungen an ein Managementsystem fest. Eine Unternehmung be-kommt das ISO-Zertifikat nur, wenn sie nachweisen kann, dass sie ihre Prozesse im Griff hat und sich stän-dig in allen Belangen verbessert. Die RhB ist nun daran, alle ihre Prozesse zu beschreiben und in einem sog. PMS (Prozess Management System) zusammen zu fassen.

Wieder ein komplizierter Begriff! Was ist ein Prozess Management System?

Jede Unternehmung führt bei der täglichen Arbeit ei-gene Prozesse (Abläufe) oder Arbeitsschritte aus. Jedoch weisen alle Unternehmen sog. Führungsprozesse,

Supportprozesse und (die wichtigsten) Leistungsprozes-se auf.Die RhB nimmt nun im Laufe dieses Jahres alle unter-nehmensweiten Prozesse auf und gliedert sie in die oben aufgeführten drei Prozessbereiche. Eine so ge-nannte Prozesslandkarte zeigt die Übersicht aller Pro-zesse der RhB. Diesen systematischen Aufbau nennen wir Prozess Management System (PMS).Zudem fordert die angestrebte ISO Norm noch einige Prozesse, die die RhB in dieser Form noch nicht be-schrieben hat.

Es kommt mir nun ein wenig vor, dass wir jetzt für die ISO arbeiten müssen und nicht für den Kunden!

Der Eindruck ist falsch! Im Mittelpunkt einer Zertifizie-rung stehen klar die Erhöhung der Kundenzufrieden-heit und die Verbesserung aller Prozesse im Unterneh-men. Wir tun nichts fürs ISO, sondern alles für den internen und externen Kunden. Der Kunde wird unsere Prozessstabilität anhand unserer immer gleich guten Dienstleistung spüren. Ein Unternehmen, welches meint, es müsse nur wegen ISO die Prozesse beschrei-ben, hat den Sinn und Zweck der Norm nicht verstan-den.

Was bringt der RhB eine ISO-Zertifizierung?

Am Anfang steht sicherlich eine Prozessoptimierung. Diese beginnt mit der Aufnahme und einheitlichen Dar-stellung aller Prozesse. Sie ist die Grundlage für mehr Prozesseffizienz. Wir müssen klare Prozesse haben, um fitter zu werden.ISO 9001:2000 ist zukünftig vor allem auch die Grund-voraussetzung für die Akquisition von Drittmarktaufträ-gen im Rollmaterial. In den Geschäftsfeldern Personen- und Güterverkehr wird mit dem Erreichen des ISO Zertifikates auch das Tourismuslabel Q3 als zu kommu-nizierendes Tourismuslabel erlangt. Ohne ISO-Zertifi-zierung ist das Erlangen eines Q3-Labels gar nicht mög-lich. Zudem integrieren wir in die ISO Zertifizierung auch die Sicherheitsnorm OHSAS 18000, denn die Reduktion der Arbeitsunfälle ist uns ebenfalls sehr wichtig.

Q3 und OHSAS 18000? Wieder Begriffe, die ich nicht verstehe.

Q3 ist das Qualitätsgütesiegel für den Schweizer Touris-mus. Es ist ein Label, das der Kunde kennt und dem er vertraut, denn nur die besten Touristikbetriebe werden damit ausgezeichnet.

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«Im Mittelpunkt einer Zertifizierung stehen klar die Erhöhung der Kundenzufriedenheit»

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Auch die RhB ist natürlich ein solcher Touristikbetrieb; wir befördern viele Gäste. Das Q3-Label ist also, neben der eigentlichen ISO-Norm, ebenfalls ein Werbemittel. Es kann für die Vermarktung von Produkten werbewirk-sam eingesetzt werden.Die Norm OHSAS 18000 hilft uns, die relevanten Gefähr-dungen in unseren Betrieben systematisch zu erfassen und die herrschenden Risiken vorbeugend zu eliminie-ren. Wir wollen nicht erst reagieren, wenn der Unfall bereits passiert ist. Da will die GL ein zusätzliches Bri-kett auflegen. Die OHSAS Norm wird durch die Sibes der Geschäftsbereiche umgesetzt und gleichzeitig mit der ISO-Norm zertifiziert.

Die ISO-Projektleitung (M. Tscharner und die externe Firma PROCEDE) hat unseren Bereich Unternehmens-kommunikation recht auseinander genommen und viele Dinge zur Überarbeitung in Auftrag gegeben. Die Unternehmenskommunikation ist ein kleiner Bereich mit drei Mitarbeitenden. Wie sieht aber der Projekt-zwischenstand im GB R mit seinen 250 Mitarbeitenden aus? Müsst ihr nicht alles auf den Kopf stellen? Ist eine ISO- Zertifizierung bis Ende 2008 überhaupt realisier-bar?

Dass das Fitmachen für die ISO-Zertifizierung im GB R sehr viel Arbeit mit sich bringt, war von Anfang an klar. Zurzeit arbeiten wir an der Vereinheitlichung der Pro-zesse, dem Erstellen der Arbeits- und Prüfanweisungen, sowie am Aufbau einer Prüfmittelüberwachung – bei R ist jedoch noch sehr Vieles zu tun. In Zusammenarbeit mit der Gesamtprojektleitung werden zudem auch alle relevanten Schnittstellen zu den anderen Fach- und Geschäftsbereichen aufgenommen. Denn es ist ein Trugschluss, dass nur das Beherrschen der eigenen Pro-zesse von Belang ist. Speziell die Schnittstellen müssen reibungslos funktionieren, damit wir durchgängig eine gleich bleibende Qualität sichern können.

Was passiert eigentlich bei einer ISO Zertifizierung? Wer sind die Auditoren?

Es wird durch externe Auditoren geprüft, ob die RhB auch nach den aufgezeichneten Prozessen lebt. Die Au-ditierung findet Ende 2008 während ca. drei Tagen an

verschieden Orten auf unserem Netz statt. Es werden dabei nicht nur Vorgesetzte auditiert, sondern auch Mitarbeitende.

Dann kann das Audit jeden treffen, nicht nur die Ka-derstufen! Hoffentlich geht dieser Kelch an mir vorbei! Was soll ich antworten, wenn die Unternehmenskom-munikation auditiert wird?

Jeder Mitarbeitende muss «seinen» Prozess finden, er muss anhand der Prozesslandkarte darstellen können, wo in der Prozessabfolge er sich befindet. Dazu muss er ein paar Prozesse, die unternehmensweit gelten, ken-nen. Die Vorgesetzten werden im Sommer instruiert, was ihre Mitarbeitenden betreffend ISO-Zertifizierung wissen müssen. Die Vorgesetzten werden die Mitarbei-tenden instruieren. Auch tourt die Projektleitung im Laufe des Sommers und Herbst durch die Unterneh-mung, um spezifisch über die ISO-Anforderungen zu informieren. Das Prozessmanagementsystem ist übrigens als Entwurf auf unser Intranet geschaltet. Interessierte können sich dies ja einmal anschauen und ihren Prozess suchen.

Trotz vieler sicherlich guter Punkte riecht mir das Gan-ze ein wenig nach Papiertiger! Was wird getan, um mir das Gegenteil zu beweisen?

Man zeichnet ja nicht irgendwelche Phantasieprozesse auf, die nicht gelebt werden. Im PMS werden nur Ab-läufe dokumentiert, die bei der RhB 1 zu 1 existieren. Nur schon deshalb verschwinden nach einer hoffentlich erfolgreichen Erstzertifizierung die ganzen Unterlagen nicht im Aktenschrank. Es werden in periodischen Ab-ständen Nachaudits durch externe Auditoren durchge-führt. Wir möchten die Zertifizierung ja auch nutzen, um uns ständig zu verbessern. Auch führen wir immer wieder interne Audits durch, um zu überprüfen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wenn das Ganze im Akten-schrank verschwindet, müssten wir nach kurzer Zeit alle erworbenen Labels wieder abgeben.

Danke für das klärende Gespräch.

«Speziell die Schnitt-stellen müssen

reibungslos funk-tionieren»

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RhB «En vogue»Text von Peider Härtli, Bilder von Tibert Keller

Im Rahmen des grossen Bahnhoffestes am Wochenende 24./25. Mai 2008 präsentierten wir einem grossen Pu-blikum die neuen Uniformen. Einen Tag später wurde dieses neue Outfit bereits von den Mitarbeitenden auf allen Bahnhöfen und in den Zügen getragen. Damit setzt die RhB bezüglich Erscheinungsbild auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Akzente.

Kleider machen Leute …… und moderne, erfrischende RhB-Mitarbeitende mit angenehmer Ausstrahlung. Die trendige Uniform ent-spricht genau der Philosophie der Neuausrichtung der RhB. Nebst Kompetenz und Freundlichkeit in der Kun-den- und Fahrgastbetreuung ist auch ein optischer Auftritt von grossem Vorteil. Der Kunde steht im Zent-rum; die Rhätische Bahn sieht sich in der Rolle als pro-fessionelle Gastgeberin. Erwin Rutishauser «Der Kunde soll sich bei uns wohl fühlen und nebst dem Reiseer-lebnis auch bei unseren Mitarbeitenden einen Top-Service geniessen. Mit dem neuen Outfit wollen wir dies auch optisch unterstreichen».

9600 m2 Stoff …Im Wesentlichen besteht die neue Uniform aus einem anthrazitfarbenen Veston mit eingearbeiteten Taschen, einer roten Softshell-Jacke sowie einer modern ge-schnittenen Einheitshose. Die im Kundenbereich ein-

gesetzten Frauen erhalten Jupes in drei Grössen: kurz, mittel und mittellang. Dabei lehnt die RhB an das Modell aus der Airlines-Branche an. Besonders schick und im neuen Design ist die gestreifte Krawatte gera-ten. Als Pendant dazu tragen die RhB-Mitarbeiterinnen im ähnlichen Muster ebenso elegante Nickitücher. Für die kalte Jahreszeit ist auch vorgesorgt: Alle Mitarbei-tende mit Kundenkontakt erhalten eine winterfeste Parkajacke. Das Innenfutter kann bei Bedarf entfernt werden.

Insgesamt wurde für die neue RhB-Uniform 9600 m2 Stoff verarbeitet, was einer Fläche eines Fussballfeldes entspricht. Die Kosten für die Beschaffung der Unifor-men betragen rund 430 000 Franken. Die Mitarbeiten-den tragen die neue Uniform seit dem 26. Mai 2008.

Bei dieser Gelegenheit danken wir Jlona Grünenfelder, Michael Capeder, Daniela Hidber und Leo Pedretti, die ihre Rolle auf dem Laufsteg professionell und doch locker spielten – als hätten sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht! Unsere vier Models wurden auch stimmungsvoll angekündigt und interviewt durch den Event-Profi und «Live Style»-Moderator RHS Roman Howey Senn. Gratulation für den gelungenen Auftritt!

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V.l.n.r. Michael Capeder, Daniela Hidber, Jlona Grünenfelder und Leo Pedretti.

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Mit unserem neuen Kundeninformationssystem haben wir die Möglichkeit, unsere Kunden in umfassender Weise über den Ablauf des Betriebsgeschehens zu in-formieren.

Fahrgäste von Bus und Bahn erwarten verlässliche In-formationen über ihre Verbindungen. Sie haben das Bedürfnis, stets sowohl visuell als auch akustisch infor-miert zu werden. Intuitiv nachvollziehbare und ver-ständliche Fahrgastinformation vermittelt ihnen die Sicherheit, ihr Ziel ohne Probleme und unerwartete Zwischenfälle zu erreichen. Echtzeit-Fahrgastinforma-tion wird positiv wahrgenommen und erhöht das Ver-trauen der Fahrgäste in den Verkehrsbetrieb. In solch einem anspruchsvollen und vom Wettbewerb geprägten Markt steigt der Anspruch der Verkehrsunter-nehmen, den Personenverkehr für die Fahrgäste so at-traktiv wie möglich zu gestalten. Die hohe Qualität der angebotenen Verkehrsdienstleistungen soll optimal vermittelt werden. Ein immer engmaschigeres Liniennetz, dichtere Fahr-pläne und kürzere Fahrzeiten bieten attraktivere Ver-bindungen. Viele Fahrgäste bekunden Mühe, sich in den Bahnhöfen zurechtzufinden. Umso wichtiger ist deshalb ein gut durchdachtes Kundeninformationssys-tem, das unsere Kunden einfach, schnell und sicher zum Zug führt und mit allen für sie relevanten Informa-tionen versorgt.Fragen wie «Wann und wo fährt mein Zug?» «Verkehrt der Zug planmässig?» «Hält der Zug an meiner Zieldes-tination?» sollen auf übersichtliche und gut verständli-che Art beantwortet werden. Entscheidend dabei ist, nicht alles auf einmal zu beantworten, sondern die richtigen Antworten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zu liefern. Informationsqualität geht vor Informati-onsquantität. Unser oberstes Ziel ist die Kundenzufrie-denheit. Sie basiert auf einem sicheren Gefühl und Wohlbefinden während der gesamten Reisedauer.

Alles für die KundenzufriedenheitVon Markus Roth

Neues KundeninformationssystemIm August 2006 wurde vom Verwaltungsrat der RhB die Stossrichtung der Strategie «Offensive 2012» beschlos-sen, bei welcher die Beschaffung eines modernen, in-novativen Kundeninformationssystems eine zentrale Rolle spielt.Mit dem Bau dieses neuen Kundeninformationssystems, welches von I-EA-NT unterhalten wird, versucht das Projektteam der RhB den hohen Erwartungen unserer Kunden (intern und extern) gerecht zu werden. Die Grundvoraussetzung für die Vernetzung der Kun-denpunkte auf den Bahnhöfen, mit dem zentralen Sys-tem in Chur resp. Landquart, ist die Umsetzung des Pro-jektes «Ausbau Datennetz für KIS und Billettautomaten». I-EA-NT musste für diesen Zweck auf ca. 70 Stationen (über das ganze Netz verteilt) neue Netzwerkkompo-nenten beschaffen und ins bestehende Datennetzwerk einbinden.Im Februar 2007 erteilte die RhB der PSI Transcom GmbH (PSI) den Auftrag für die Einführung eines neuen, zu-kunftsgerichteten Kundeninformationssystems.Ausschlaggebend für die Vergabe an PSI war neben ih-rer langjährigen Erfahrung im Kundeninformationsbe-reich und der hohe Erfüllungsgrad der Anforderungen, welche von der RhB gestellt wurden.In einem ersten Schritt wird das System auf der Strecke Rhäzüns-Klosters (1. Etappe) mit einem modularen System von Stelen in elegantem Design ausgerüstet. In ihnen sind TFT-Anzeiger installiert, welche die folgen-den Züge optisch darstellen. Überkopfanzeiger auf den Mittelperrons, Generalanzeiger auf grösseren Bahnhö-fen und Ansagetechnik in der Stele sowie auf den Bahn-steigen runden das Informationsangebot ab.

Modernste TechnikDas Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung und Telekommunikation sowie moderner Anzeigemedien hat auch auf diesem Gebiet völlig neue Möglichkeiten

Etappierung.

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Übersicht des KIS in der RhB–Systemlandschaft.Das neue 4 KIS im Einsatz.

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eröffnet. Um die aktuelle Fahrplanabweichung eines jeden Zuges zu bestimmen, werden die Ist-Daten und die Plandaten miteinander verglichen. Anhand der ge-wonnen Daten wird die Fahrplanlage auf dem elektro-nisch grafischen Fahrplan (Zeit-Weglinien-Diagramm) dargestellt und ermöglicht so dem Disponenten Zugs-kreuzungen zu planen und den Zugsverkehr zu opti-mieren.Überschreitung gewisser Grenzwerte, wie zum Beispiel grosse Verspätungen, werden dem Fahrdienstleiter op-tisch und wenn gewünscht akustisch signalisiert. Dieser muss dann betriebliche Entscheidungen treffen und weitere dispositive Massnahmen einleiten.Die Software für die Steuerung des Kundeninformati-onssystem KIS basiert auf dem bereits in vielen Projek-ten erfolgreich eingesetzten Standardprodukt der PSI. «PSItraffic», einer Plattform für die Betriebszustands-erfassung sowie Prognoseermittlung von Bussen und Bahnen im Personenverkehr und die Ansteuerung von Fahrgastinformationssystemen.Das PSItraffic-System in der Leitzentrale sammelt die Informationen über die Betriebslage und arbeitet diese für Fahrgastinformation und Disposition auf. Die Ansteuerung der Rechner in den Stelen sowie der Überkopfanzeiger auf den Bahnhöfen erfolgt über ein hochmodernes TCP/IP-Datennetzwerk, welches die Kundenpunkte mit der Zentrale verbindet.

Der KundenpunktDas Kundeninformationssystem ist modulartig konzi-piert und wurde in drei verschiedenen Ausbaustufen, je nach Wichtigkeit und Grösse des Bahnhofes festgelegt. Die Infosäule (tragendes Element) mit beleuchtetem In-fowürfel (welcher bei bestimmten Betriebssituationen blinkt) verschiedenen Tasten (Haltewunsch, Ansage des Bildschirminhalts sowie Aufbau einer Sprechverbindung ins RCC) bildet den zentralen Teil der Stele. Seitlich wer-den, je nach Grösse des Bahnhofs, eine bis drei Vitrinen

zum Einbau von Monitoren bis 32“ oder für den Aus-hang von Drucksachen angebracht. Zur Beleuchtung des Kundenpunktes werden ausschliesslich LED Leucht-mittel eingesetzt.

Taster der KIS-Stele1. Taster: BedarfshaltetasterDurch Betätigung des Bedarfshalttasters kann durch die am Bahnhof wartenden Fahrgäste ein «Halt» des nächsten Zuges an diesem Bahnhof gefordert werden (für Züge, die entsprechend auf dem Fahrplan aufge-führt sind).

2. Taster: Kommunikation mit der ZentraleDie Betätigung des Tasters «Information» macht die di-rekte Verbindung vom Kunden auf dem Bahnhof zum Infoassistenten oder in den Randstunden zum Fahr-dienstleiter im RCC möglich.

Nach Knopfdruck auf den Infotaster und Annahme des Gesprächswunsches durch einen Mitarbeiter der RhB wird der Kunde mit dem Infoassistenten verbunden, um weitere Auskünfte und zusätzliche Informationen zu erhalten. Die Kommunikation zwischen Infosäule und dem Infoassistenten wird mit einer für die RhB neuen Technologie Voice over IP (VoIP; Sprache über In-ternetprotokoll) realisiert. Der Einsatz dieser Technik bringt eine Reihe von Vorteilen:

VoIP-TelefonieDamit kann die in der Infosäule vorhandene Hardware und das TCP/IP Netzwerk verwendet werden. Durch den Einsatz dieser zukunftsgerichteten Technik entfällt eine analoge Verkabelung der Infosäule an die bestehende Telefonanlage. Die Steuerung, welche Leitstellenar-beitsplatztelefon mit der Infosäule verbindet, erfolgt durch die Sprachsteuerungsmechanismen im PSItraffic System.

TFT-Monitor als gleisbezogene Anzeige. TFT-Monitor als Generalanzeiger auf grösseren Bahnhöfen.

Der Kundenpunkt.

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3. Taster: Vorlese- und BeschallungssystemDie Stelen verfügen über eine mehrsprachige digitale Sprachausgabe (Text-to-Speach; geschriebener Text wird durch ein Computerprogramm in Sprache umge-wandelt), was speziell für Sehbehinderte von Vorteil ist. Betätigt der Fahrgast die Ansagetaste an der Stele, wird der Bildschirminhalt in mehreren Sprachen akustisch ausgegeben. Dazu zählen insbesondere die Ankündi-gungen der nächsten Züge und allfällige, zug- oder stationsbezogene betriebliche Meldungen.

Innovative Anzeiger als Informations- und Marketingmedium Die 32“-TFT-Monitore haben eine native Auflösung von 1360 x 768 Punkten. Die Helligkeit der Monitore beträgt 1000 cd. Damit ist bei entsprechend optimierter Kont-rastwahl eine Lesbarkeit auch bei direkter Sonnenein-strahlung gegeben.

Dank dieser modernen Web-Technologie können paral-lel zu den aktuellen Zuginformationen, welche immer Priorität haben, Videos, aktuelle Nachrichten oder tou-ristische Informationen angezeigt werden.

ÜberkopfanzeigerUm dem Kunden die Übersicht auf langen Perrons zu ermöglichen, werden an den Perrondächern der diver-sen Bahnhöfe Überkopfanzeiger installiert. Die Lesbar-keit der 120 cm breiten und 45 cm hohen Flüssigkris-tallanzeiger (LCD-Anzeiger) ist selbst bei direkter Sonneneinstrahlung problemlos gegeben.

Automatische Durchsagen über LautsprecheranlagenAutomatische Durchsagen für alle Fahrgäste auf sieben ausgewählten Bahnhöfen (1. Etappe) erfolgen mittels Ausgabe von Textkonserven über Lautsprecher an der Bahnsteigkante. Kurz vor Einfahrt eines Zuges werden die einsteigenden Fahrgäste über das Zugziel infor-

miert. Eine weitere Durchsage erfolgt nach dem Halt des Zuges, um alle aussteigenden Fahrgäste über An-schluss- und Umsteigeverbindungen zu informieren.

Widerstandsfähig gegen WitterungseinflüsseAufgrund der in einigen Gebieten extremen Tempera-turschwankungen, der erhöhten Sonneneinstrahlung im Hochsommer sowie im Winter und wegen der stark wechselnden Luftfeuchtigkeit sind die Stelen klimati-siert. Wärmeaustausch und Schutz vor Beschlag bei niedrigen Temperaturen werden dadurch gewährleis-tet.

Erfassung von StatistikdatenZur Erstellung von Qualitätsanalysen und Qualitäts-nachweisen können sämtliche betriebliche Informatio-nen, wie z. B. geplante und tatsächliche Verläufe von Fahrten, statistisch erfasst werden. Dies erlaubt die Analyse häufiger Störungspunkte mit dem Ziel, die be-trieblichen Abläufe kontinuierlich zu optimieren.

MeilensteineDas zentrale System wurde bei der RhB aufgesetzt sowie die Kundenpunkte an den Bahnhöfen aufgestellt. Seit dem 16. Juni 2008 läuft der Probebetrieb des gesamten Systems.

Um allfällige Schwachstellen während des Probebe-triebs (ab 16.06.2008) aufdecken zu können, werden alle Mitarbeiter gebeten, Verbesserungsvorschläge übers QSV (Qualitätssicherung Zugverkehr) der Projektleitung mitzuteilen.

Nach der erfolgreichen Einführung dieser 1. Etappe entscheidet der Verwaltungsrat im September 2008 über den weiteren Ausbau des Kundeninformationssys-tems an den restlichen RhB-Bahnhöfen.

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TFT-Monitor als gleisbezogene Anzeige im Werbemodus.

LCD-Anzeiger als Überkopfanzeiger. Meilensteine.

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Vier Panoramawagen Typ Breda für die RhBVon David Wiegratz

AllgemeinesGemäss den vertraglichen Vereinbarungen vom 31.01.2008 zwischen der Rhätischen Bahn und der Matterhorn Gotthard Bahn verkauft die MGB vier ihrer 14 Panoramawagen vom Typ Breda an die RhB. Mit der Übernahme der vier Breda-Wagen durch die RhB und der Neubeschaffung seitens RhB und MGB von zusätzli-chen Panoramawagen Typ Stadler (Auslieferung nächs-tes Jahr) sowie unter Berücksichtigung des Einsatzes der Speisewagen RhB wird beim Glacier Express auch im Bereich Rollmaterial ein «ausgeglichenes Kräfteverhält-nis» MGB-RhB realisiert.

Die Übernahme der vier Panoramawagen Breda erfolgte auf den Fahrplanwechsel vom 10. Mai 2008. Gekauft wurden die Panoramawagen Bp 4023-4026. Die Erst-inverkehrssetzung dieser Wagen erfolgte 1993. An allen Wagen dieser Serie wurde respektive wird zwi-schen 2007 und 2008 ein umfangreiches Refitpro-gramm durchgeführt. Die Wagen entsprechen somit in Bezug auf Inneneinrichtung, Design, Kundenkomfort und Kundeninformationssystem den 2006 in Betrieb genommenen GEX-Panoramawagen Typ Stadler.

EinsatzDie Panoramawagen Typ Breda werden seit Beginn Sommerfahrplan (10.05.2008) in den Glacier Express-Zügen eingesetzt. Sie sind für das gesamte Netz der MGB und für das Stammnetz der RhB zugelassen. Die Lauffä-higkeit der Wagen für die Strecke Chur–Arosa mit ihren engen Kurvenradien (teilweise weniger als 60m) muss noch durch Testfahrten verifiziert werden. Diese Fahr-ten sind für die Zwischensaison im Herbst 2008 ge-plant.

Technische DatenLänge über Puffer 18500 mmDrehzapfenabstand 12830 mmWagenbreite 2680 mmTaragewicht 19.3 tSitzplätze 48 2. KlasseHöchstgeschwindigkeit 90 km/hBremse Handbremse, Vakuum, ZahnradAusrüstung ABB-Klimaanlage kombiniert mit KonvektionsheizungLauffähigkeit MGB, RhB-StN Inbetriebsetzung 2. Quartal 1993Hersteller Wagenkasten BREDA, Pistoia, ItalienHersteller Drehgestelle SIG Neuhausen

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RhB-Panoramawagen Typ Breda (Bp 52522) im Glacier Express in St. Moritz. (Foto De Matteo Sergio)

Neue fünfstellige Wagennummern: 5= Reisezug-wagen; 2= StN B (Stammnetz 2. Klasse); 5= Panoramawagen

Typenbild.

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Neues FahrzeugnummerierungssystemVon Daniel Ritler

Das bisherige Fahrzeugnummerierungssystem hat der RhB für rund ein Jahrhundert gereicht, um die Fahrzeu-ge eindeutig zu kennzeichnen. Das bisherige System hat die Fahrzeugnummern von 1 bis 9999 vergeben. Mit der Beschaffung von einer grösseren Serie von Fahr-zeugen, drängt sich eine Erweiterung des Fahrzeug-nummerierungssystems auf. Die Ziele des neuen Sys-tems sind:

n Nummerierungssystem für die nächsten 100 Jahre und länger

n Eindeutige, systematische Nummerierung der Fahr-zeuge

n Einfache Bezeichnung von Triebzügen und festen Wa-genkompositionen

n Nutzung der bestehenden Informatikmittel

Mit der Einführung des neuen fünfstelligen Nummerie-rungssystems per 1. November 2007, hat die RhB die Möglichkeit rund 90 000 zusätzliche Fahrzeuge zu be-zeichnen.Für die Anwendung des neuen Nummerierungssystems gilt, dass nur neue Fahrzeuge nach dem neuen System gekennzeichnet werden. Eine Umzeichnung von beste-henden Fahrzeugen findet grundsätzlich nicht statt. Die Ausnahme ist, wenn eine ganze Fahrzeugserie im Rah-men eines Refitprogramms sowieso einen neuen An-strich erhält. Die nächste Fahrzeugserie, welche darum umgezeichnet wird, werden die EW III Personenwagen sein.Die neuen Wagennummern bestehen aus fünf Ziffern. Die Anzahl Ziffern wird durch die eingesetzte Instand-haltungssoftware vorgegeben. Sie haben folgende Be-deutung:

Mit den ersten drei Ziffern kann damit der Fahrzeugtyp bestimmt werden. Um diese hervorzuheben werden in Anlehnung an andere Bahnen die ersten drei Ziffern unterstrichen. Die Anschrift auf dem Fahrzeug wird wie folgt aussehen:

50101

Mit dieser Systematik können die bestehenden Fahr-zeugnummern beibehalten werden. Es wurden folgen-de Fahrzeuggruppen festgelegt: 00000 bis 09999 bestehende Fahrzeuge und Fahrzeug-serien bis 31. Oktober 200710000 bis 19999 Streckentriebfahrzeuge20000 bis 29999 Rangier- und Diensttriebfahrzeuge30000 bis 39999 Triebzüge40000 bis 49999 Reserve50000 bis 59999 Reisezugwagen60000 bis 69999 Güterwagen70000 bis 79999 Reserve80000 bis 89999 Historische Fahrzeuge90000 bis 99999 Dienstfahrzeuge

Für die Triebzüge ergibt sich mit diesem Nummerie-rungssystem die interessante Möglichkeit mit einer Nummer den ganzen Triebzug zu kennzeichnen und gleichzeitig jeden Gliedwagen einzeln zu bezeichnen. Die folgende Tabelle zeigt die neuen Triebzüge, wie sie mit dem alten System nummeriert waren und wie es jetzt mit dem neuen Nummerierungssystem erfolgt.

Weitere, detailliertere Infos sind im Intranet im Bereich Rollmaterial zu finden.

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Dreiteiliger Zweispannungstriebzug. Vierteiliger Stammnetztriebzug

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Wartung und Sanierung Leittechnik Ge 4/4 IIIVon Walter Frech

Moderne Lokomotiven wie die Ge 4/4 III sind «vollge-packt» mit Leistungs- und Steuerelektronik. Dazu ge-hören insbesondere die Traktions-Stromrichter und die Bordnetz-Umrichter sowie die umfangreiche Leittech-nik für die Steuerung sämtlicher Fahrzeugsysteme.

Bei den Umrichter-Lokomotiven Ge 4/4 III 641-649 (Baujahr 1993) ist eine Leittechnik des Typs MICAS-S2 von Bombardier Transportation, Oerlikon im Einsatz. Die 32 Rechner pro Lokomotive mit ihren rund 180 Prints sind in 19 Baugruppen, sogenannten Racks, ein-gebaut. Die gleiche Leittechnik ist auch bei den 119 Lo-komotiven Re 460 («Lok 2000») der SBB installiert.

Praktisch alle Prints sind mit diversen kleineren und grösseren Elektrolyt-Kondensatoren bestückt. Altersbe-dingt beginnen diese Kondensatoren undicht zu wer-den. Dadurch können die feinen Leiterbahnen der Prints verätzt werden, was zu Störungen und Ausfällen führen kann. Auch die sogenannten Gate Units zu den

Traktions-Stromrichtern enthalten solche Elektrolyt-Kondensatoren. Die gleichen Probleme zeigten sich auch bei den Loko-motiven Re 460 der SBB. Das SBB-Industriewerk Yver-don hat sich deshalb entsprechend eingerichtet und von 2005 bis Anfang 2008 alle Leittechniken ihrer Loks gewartet und saniert, d.h. die betreffenden Kondensa-toren durch neue ersetzt. Für die RhB bot sich deshalb die Gelegenheit, die Prints der Ge 4/4 III zu guten Kon-ditionen durch das Industriewerk Yverdon warten und sanieren zu lassen. 15 Elektronikerinnen und Elektro-niker schaffen es, die rund 170 Prints und 30 Gate Units pro Lok in sechs Arbeitstagen zu sanieren. So werden in Landquart alle 19 Racks ausgebaut und nach Yverdon spediert, wo die Prints und Gate Units gereinigt und sa-niert werden. Gleichzeitig werden auch alle Printrelais ersetzt und die Ventilatoren für die Kühlung der Racks revidiert, resp. ausgewechselt. Fertig geprüft kommt die Leittechnik nach Landquart zurück, wo diese einge-baut und die Lok wieder in Betrieb genommen wird.

Leittechnik-Ausrüstung und Gate Units (vorn) einer Lok komplett. Bilder von SBB-Industriewerk Yverdon.

Prüfung eines fertigen Prints.

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Acht Prints, die in Yverdon nicht geprüft werden kön-nen, werden durch ENICS, Turgi, eine Tochtergesellschaft der Bombardier Transportation, im gleichen Stil gewar-tet und saniert.

Die Leittechnik der ersten Lok ist bereits saniert und die Lok seit Ende April 2008 wieder im Einsatz. Die restli-chen Leittechniken folgen im drei Wochen-Takt, sodass die Aktion – mit einer 6-wöchigen Sommerpause – bis Mitte Dezember 2008 (Beginn Wintersaison) beendet sein sollte. Dank dieser Aktion sind die Leittechniken wieder für die nächsten 8-10 Jahre «fit».

Die 3-wöchige Standzeit der Lokomotiven wird genutzt, um diverse weitere technischen Aufträge «abzuarbei-ten».

Insbesondere werden die Lok 641-649 auf die gleiche verbesserte Stromrichter- und Trafo-Bedarfsventilation und das gleiche Bordnetz-Umrichter-(BUR-) Redund-

anzkonzept wie bei den Lokomotiven 650-652 (Bau-jahr 1999) umgebaut. Damit wird nicht nur das Prob-lem der Ölfluss-Überwachung behoben (Störungen infolge zu dickflüssigen Öls im Winter), sondern auch Energie gespart: Die leistungsstarken Ventilatoren lau-fen nicht mehr dauernd, sondern nur noch wenn Küh-lung verlangt wird.

Das geänderte BUR-Konzept hat den Vorteil, dass bei Ausfall eines der vier BUR mit beiden Drehgestellen weiter gefahren werden kann. Bisher war die Weiter-fahrt nur noch mit einem Drehgestell (mit entsprechen-der Reduktion der Anhängelast) möglich.

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3 der 170 Prints sowie «Elektrolyt-Kondensator-Sortiment» zu den Prints.

Gruppenbild mit Elektronikern IW Yverdon vor Leittechnik/ Gate Units einer Lok.

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«Vrin» und «Vals» als DesignelementeNOSE AG Design Intelligence, Christian Harbeke, Dipl. Ing. ETH / Produktgestalter HfG

Das Interior-Design der neuen Triebzuggeneration Das Interior-Design der neuen Triebzuggeneration ent-wickelt sich aus dem Markenversprechen der RhB. Als weltweit einmalige Bahn mit einer grossartigen Ge-schichte ist die RhB prädestiniert, sich als leistungsstar-ke Erlebnisbahn zu positionieren. Selbstbewusst fährt die RhB ihre Kunden nicht nur durch eine spektakuläre Bergwelt, sondern auch durch die Kulturlandschaft Graubündens mit ihrem einzigartigen traditionellen Baustil. Das Interior-Design versucht, die lokale Tradi-tion der Baukultur aufzunehmen und neu zu interpre-tieren, ein Ansatz, mit dem es die aktuelle Bündner Architektur zu Weltruhm gebracht hat.

Das Layout entwickelt sich aus den technischen Rand-bedingungen und zeichnet sich durch eine starke Glie-derung in einzelne kompakte Bereiche aus, die von Einganszonen und Apparatekästen unterbrochen wer-

den. So umfassen die beiden 1. Klasse-Abteile nur je 12 Sitze, wirken aber durch die verglaste Trennwand zum Führerstand sehr grosszügig. Um eine klar lesbare Struktur zu schaffen und dem Layout eine gewisse Grosszügigkeit zu geben, wurden zwei Oberflächenthe-men entwickelt, die sich durch den ganzen Zug ziehen. Als moderne Interpretation traditioneller Holzbauweise zieht sich die Oberfläche Vrin als Seitenwandverklei-dung linear durch den gesamten Zug. Unterbrochen wird dieses von den Apparatekästen, die durch die Oberfläche Vals als unregelmässig geschichtete Monoli-then erscheinen. Die Differenzierung der beiden Klas-sen erfolgt neben den üblichen Komfort-Parametern wie Sitzabstand etc. durch die unterschiedlichen Bo-denbeläge und vor allem durch die verschiedenen Sitz-bezüge. Die Veloursstoffe als moderne Interpretation klassischer Karomuster verweisen mit einem Augen-zwinkern auf die lange Tourismustradition, angefangen

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Längsschnitt: Die längs laufende Seitenwandverkleidung wird durch die monolithischen Elemente des Eingangs-

bereichs unterbrochen.

Querschnitt 2. Klasse: Der Monitor ist zusammen mit den Piktogrammen in ein durchgehendes, schwarzes Band integriert.

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von den Golfhosen der englischen Upperclass bis zu den Wolldecken der Pferdekutschen. Das Pattern der ersten Klasse verströmt im Zusammenspiel mit der präzisen Anmutung der Seitenwandverkleidung einen Hauch von Casual Luxury, während in der zweiten Klasse die Blau-töne ein Bild lebhafter Munterkeit vermitteln, ohne an Wertigkeit zu verlieren. Beide Stoffe nehmen die Farben der umgebenden Materialien in kleinen, geschichteten Einsprengseln auf.Das Beleuchtungskonzept ist bei jedem Zug einer der wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, eine hoch-wertige und zeitgemässe Anmutung zu erzielen. Um der teilweise niedrigen Raumhöhe entgegenzuwirken, wird ein leicht höher liegender Mittelstreifen von beiden Seiten horizontal angestrahlt und sorgt so für eine an-genehme indirekte Beleuchtung. In der ersten Klasse wird diese noch durch kleine Halogen Downlights ak-zentuiert. Die speziell schlanken Gepäckträger haben

Tragflächen aus Glas und bestechen durch die elegant-zurückhaltenden Gussteile. Die Fenstersäulen werden durch die hellere Farbgebung mit der ebenfalls hellen Decke zusammengefasst.Die zur Fahrgastinformation vorgesehenen Monitore werden an den Abteilwänden in einen durchgehenden, schwarzen, mit Glas belegten Horizontalstreifen integ-riert. Dieser Streifen trägt auch den grössten Teil der erforderlichen Wegleitung und Piktogramme und wirkt dadurch sehr aufgeräumt.

Die Abbildungen entsprechen dem Projektstand April 2008. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, aber in Anbetracht der bisher sehr erfreulichen Zusam-menarbeit aller beteiligten Parteien kann man auf ein Produkt gespannt sein, das bei unseren Kunden einen bleibend positiven Eindruck hinterlässt.

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Querschnitt 1. Klasse: Der erhöhte Bereich in der Deckenmitte fungiert als Reflektor für die indirekte Beleuchtung.

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Berührend einfachVon Uwe Hartmann

Berührend einfach – unter diesem Titel werden in der kürzlich fertiggestellten Broschüre die neuen Billettau-tomaten unseren Kunden vorgestellt.

Bereits seit Dezember 2007 sind insgesamt 21 neue Bil-lettautomaten im Oberengadin (Alp Grüm – Cinuos-chel/Brail), in Chur Wiesental und Reichenau-Tamins in Betrieb. Im April 2008 wurde die zweite Etappe reali-siert. Sämtliche Bahnhöfe und Haltestellen von Rhäzüns bis Klosters (ohne Chur und Landquart) sind inzwischen mit den roten Almex-Billettautomaten von Höft&Wessel ausgerüstet. Mit diesen neuen Automaten werden nun alle inzwi-schen rund 30-jährigen blauen Autelca-Billettauto-maten und alle mehr als 10-jährigen roten Schlumber-ger-Geräte ersetzt. Auch werden Haltestellen mit Billettautomaten ausgerüstet, welche bisher noch nicht über solche Geräte verfügten. Einzig die Haltestellen Ftan, Cadera, Privilasco und Campascio mit sehr gerin-gem Frequenzaufkommen sowie Sagliains als reine Umsteigestation werden nicht damit ausgerüstet.Die neuen Billettautomaten werden in zwei unterschied-lichen Ausführungen geliefert, als Standard- und Light-Version. Äusserlich sehen zwar alle Automaten gleich aus, der Unterschied besteht einzig darin, dass die Light-Automaten ohne Notenprüfer betrieben werden. Nach Berühren des Bildschirms (Touch-screen) wird der Kunde mittels verschiedener Anzeigemasken zu seinem Angebot geführt. Von gewöhnlichen Billetten, Mehr-fahrtenkarten, Tageskarten bis zu Velo-Billetten, Bade-kombis und anderen Spezialangeboten sollen nach Ab-

schluss des Projektes wesentlich mehr Artikel über Billettautomaten bezogen werden können als bisher. Neu ist auch die Möglichkeit, die gekauften Billette und Angebote mit Kreditkarten zu bezahlen. Die Standard-Billettautomaten nehmen nebst den CHF-Banknoten auch Euro-Banknoten, REKA-Rail-Checks und Rail-Checks an Zahlung.Alle 96 Billettautomaten sind vernetzt und können zentral im Backoffice bewirtschaftet werden. Dadurch entfallen die bisherigen Abrechnungsarbeiten bei je-dem Gerät vor Ort. Die Tarif- und Abrechnungsdaten werden mittels DaX-Schnittstelle mit der SBB ausge-tauscht. Es können aber auch spezielle Angebote im Backoffice gestaltet und bewirtschaftet werden (ohne Datenaustausch zur SBB). Als weiteres Hilfsmittel wird das Störungsmanagement-Tool zur Verfügung stehen. Mit diesem können die ak-tuellen Betriebszustände aller Billettautomaten über-wacht werden. Nebst der Behebung von Störungen sind natürlich wei-terhin Kassadienst-Arbeiten vor Ort erforderlich. Diese beschränken sich nun mehrheitlich auf Kassaleerun-gen. Restgeld-Nachfüllungen sind nur noch vereinzelt notwendig. Durch Bezahlung mit Münzen werden diese zwischengelagert und dienen der Zahlung von Rück-geld. Aber auch spezielle zusätzliche Restgeldspeicher sind vorhanden, um allfällige Engpässe zu überbrü-cken.Von voraussichtlich Mitte Juni bis Ende Juli 2008 wer-den die restlichen neuen Billettautomaten installiert und in Betrieb genommen.

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16 Monate danach …Von Peider Härtli

Glück im UnglückSie erinnern sich: Rund 30 Fahrgäste und der Lokführer von Zug 1270 hatten am 5. Januar 2007 auf der Fahrt von Chur nach Disentis/M. einen Schutzengel: Um ca. 22.45 Uhr kollidierte die Lok 632 unmittelbar vor der Einfahrt in die Galerie mit Erd- und Felsbrocken, wel-che sich von der Felswand gelöst hatten. In der Folge entgleiste die Lokomotive und zerstörte vier Pfeiler der Galerie. Dadurch brach die Galeriedecke teilweise ein und stürzte auf den hinteren Teil der Lokomotive sowie den Gepäckwagen unmittelbar dahinter. Wie durch ein Wunder kamen Passagiere und Lokführer mit dem Schrecken davon. Der Sachschaden an der Galerie und an der Lokomotive jedoch war beträchtlich.

16 Monate später: Lok 632 wieder im Einsatz …Heute, gut 16 Monate später, sind diese Narben zum grossen Teil verheilt. Die Lok 632 wurde in einer ersten Einschätzung als abbruchreif eingestuft. Eine genauere Analyse wichtiger tragender Elemente ergab jedoch, dass sich ein Wiederaufbau durchaus lohnen kann. So entstand nach einer Durchlaufzeit von rund einem Jahr aus dem Abbruchobjekt eine praktisch neuwertige Lo-komotive. Der Wiederaufbau der Lok wurde in den RhB-Werkstätten in Landquart durch eigene Mitarbeiter pro-fessionell und effizient durchgeführt. Die Kosten für die Instandstellung betragen rund 3 Millionen Franken – im Vergleich dazu ist bei einer Beschaffung einer neuen Lokomotive mit rund 7 Millionen Franken zu rechnen. Die reparierte Lok wird für die nächsten 20 bis 30 Jahre auf dem RhB-Stammnetz im Einsatz stehen.

… und Galerie repariert und verlängertDie auf einer Länge von 16 m teilweise zerstörte Stein-schlaggalerie Valendas wurde in der Zwischenzeit repa-riert. Damit das Bahntrassee gegen zukünftig zu erwar-tende, ähnliche Felssturzereignisse geschützt werden kann, wird die Galerie um zusätzliche 40 m in Richtung Versam verlängert. Zudem werden die bestehenden Steinschlagzäune wo nötig ergänzt, repariert oder durch moderne, neue Steinschlagnetze ersetzt sowie die Anprallsicherheit der bestehenden Galerie dem heuti-gen Sicherheitsbedürfnis angepasst.

Die Wiederherstellungs- und Ergänzungsarbeiten wur-den Mitte August 2007 aufgenommen und können vo-raussichtlich im Sommer 2008 abgeschlossen werden. Die Kosten für die Räumung nach dem Unfall sowie die Wiederherstellung und die Ergänzung der Steinschlag-galerie Valendas werden sich auf rund 3.3 Millionen Franken belaufen.

Ein aussergewöhnliches Aufrichtefest Als Zeichen der Anerkennung der grossartigen Arbeit unmittelbar nach dem Unfall, während den Aufräum-arbeiten sowie bei den Instandstellungsarbeiten an der Galerie und an der Lokomotive hat die RhB-Leitung die beteiligten Mitarbeitenden zu einer kleinen – und spe-ziellen – Aufrichtefeier nach Valendas eingeladen. Mit einem Extrazug, gezogen von der wieder hergestellten, stolzen Lok 632 «Zizers», traf die illustre RhB-Gruppe am 19. Mai am späteren Nachmittag bei der Galerie in Valendas zu einem «Bau-Apéro» ein.

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Drittlängster Tunnel wird saniertText von Peider Härtli, Bilder von Sandra Beeli

Der Tasna-Tunnel der Rhätischen Bahn zwischen Ardez und Scuol wird in den nächsten zwei Jahren saniert. Geländeverschiebungen verursachten massive Schäden im Bereich der Portalzone Seite Ardez. Die Umbauten und Instandsetzungsarbeiten werden etappiert vorge-nommen. Die Gesamtkosten werden mit rund 17 Milli-onen Franken veranschlagt. Am 27. Mai erfolgte der offîzielle Baubeginn. Die Redaktion war dabei:

Der 2‘351 Meter lange Tasna-Tunnel ist hinter dem Ver-einatunnel (19‘042 m) und dem Albulatunnel (5‘864 m) der drittlängste Tunnel auf dem Netz der Rhätischen Bahn. Zugleich bereitet der Tasna-Tunnel aufgrund sei-ner Lage in einer Sackungsmasse seit Beginn (1913) Sorgen; die Geländeverschiebungen verursachen jährli-che Deformationen von bis zu 14 Millimeter. Daraus entstanden massive sicherheitsrelevante Schäden mit Wassereintritten, starken Schäden am Mauerwerk und Profilverletzungen. Die Bausubstanz im Bereich der Portalzone Seite Ardez ist auf einer Länge von 330 Meter derart geschwächt, dass nur ein Umbau mit Profiler-weiterung und komplettem Ersatz der Tragungskonst-ruktion den Bahnbetrieb langfristig sicherstellt.

Komplexe Sanierungsarbeiten …Das bestehende Tunnelgewölbe wird auf dieser schad-haften Strecke abgebrochen. Der Tunnelquerschnitt wird vergrössert und durch ein neues Betongewölbe mit einem Sohlgewölbe ersetzt. Das Gewölbe ist so aus-gebildet, dass es in den Zonen mit Verschiebungen die seitlichen Relativdeformationen aufnehmen kann. Bei seitlichen Hangbewegungen erfolgt der Ausbau mit

kurzen, in Längsrichtung aneinander gestellten Ring-segmenten. Die Blockfugen werden gegen Wasserzu-tritte abgedichtet und können Deformationen in Längs- sowie Querrichtung aufnehmen. Das Tunnelprofil besteht aus der Ausbruchsicherung, der Drainageschicht und einem tragenden Innengewölbe mit einem Sohl-gewölbe. Das Konzept der Gewölbedrainage besteht darin, dass das Wasser durch vorgegebene Hohlräume geführt und gezielt abgeleitet wird.

… etappiertes BaukonzeptDer anspruchsvolle Umbau des Gewölbes erfolgt wäh-rend den nächtlichen Betriebspausen in den Sommer-monaten 2008 und 2009 zwischen 21 und 7 Uhr. Für die ausfallenden Spät- bzw. Frühzüge ist seit dem 31. März 2008 ein Bahnersatzdienst zwischen Ardez und Scuol-Tarasp eingerichtet.

Für die Gewölbesohlensanierung ist eine Totalsperre von sechs Wochen im Frühjahr 2010 vorgesehen. Auch hier wird für die Reisenden ein Ersatzdienst zwischen Ardez und Scuol-Tarasp auf der Strasse angeboten. Auch für den Güterverkehr wird die RhB einen Ersatzbetrieb organisieren. Diese gewählte etappierte Baumethode bringt Kosteneinsparungen von rund einer Million Franken. Zudem nutzt die RhB diesen Betriebsunter-bruch für den Umbau der Bahnhofanlage in Scuol-Ta-rasp.

Wichtige Linie der RhBMit der Inbetriebnahme der Vereinalinie Ende 1999 hat die Unterengadiner Linie der Rhätischen Bahn eine

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markante Aufwertung erhalten. Mit bedeutenden In-vestitionen untermauert die RhB, auch in Zukunft auf dieser Linie einen leistungsfähigen und sicheren Bahn-betrieb zu gewährleisten. Alleine die Gesamtkosten der Sanierung des Tasna-Tunnels belaufen sich auf 17 Mil-lionen Franken. Zudem wurde kürzlich der Val Ota-Tun-nel bei Susch für über zwei Millionen Franken saniert. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 verkeh-ren die Züge auf der Strecke Prättigau//Vereina/Engadin wieder mit einem attraktiven Jahresfahrplan, ohne Zwischensaison-Einschränkungen.

Information über Baumassnahmen vor OrtEnde August 2007 wurden die Vertreter der betroffenen Gemeinden von Ardez bis Samnaun sowie die Vertreter von Pro Engadina Bassa und Scuol Tourismus durch die Rhätische Bahn über das Bauvorhaben im Detail infor-miert. Das Bad Scuol plant zudem die Grossrevision ih-rer Anlagen auf die Totalsperrung im 2010 zu legen. Damit können Synergien zwischen Bad und Bauarbei-ten optimal genutzt werden. Die Rhätische Bahn ist mit den lokalen Behörden laufend in Verbindung und be-treibt eine aktive und aktuelle Informationspolitik.

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Inbetriebnahme Tasna-Tunnel 1913Länge Tunnel 2351 mLänge Umbauzone 330 mBauzeit 2.5 JahreAbbruch 9500 m3

Beton 7500 m3

Stahleinbau/Bewehrung 625 to Projektverfasser IG Grisch, Edy Toscano AG/Pöyry Infra AGBauunternehmung ARGE Tasna-Tunnel, A. Pitsch AG/G. Lazzarini & Co. AG

Kennzahlen zum Umbau der Portalzone Ardez des Tasna-Tunnels

Bahnersatz

Jahr Periode Zeit Bauteil2008 31. März bis 14. November 20.50 bis 06.50 Gewölbe2009 14. April bis 21. November 20.50 bis 06.50 Gewölbe2010 06. April bis 21. Mai Gesamter Bahnbetrieb Sohle

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2008

Region Engadin

Von Martina bis zum Corvatsch – von 1037 Meter, der tiefsten mit dem öV erschlossenen Stelle zur höchsten auf 3305 Meter über Meer – dies sind die beiden Extre-me, welche die Höhenmeter-Grenze des Engadin bil-det. Genauso gross oder vielfältig sind die Aufgaben der verschiedenen RhB Mitarbeiter im Engadin. Vom Bedie-nen der Schneeschleuder über das Umkranen von Le-bensmittelcontainern bis hin zum Taxidienst und Schul-busbetrieb ist so ziemlich alles vertreten. Das Engadin hat auch einige touristische Sehenswürdigkeiten und lohnende Ausflugsziele zu bieten. Diese sind den meis-ten Mitarbeitenden jedoch bekannt. Wir wollen einen Querschnitt über Aufgaben oder Tätig-keiten aufzeigen, die eher unbekannt sind.

Die nachfolgenden Berichte von Mitarbeitenden im En-gadin zeigen einen kleinen Querschnitt durch den All-tag im Engadin.

Grüsse aus dem Tirol

Von Gian Meyer

Nicht selten werden wir Unterengadiner als Tiroler be-zeichnet. Dies stört uns in keiner Weise, sondern ehrt uns sogar. Denn wir wohnen im Dreiländereck, das auch das magisches Dreieck genannt wird. Unsere Ber-ge nennt man die Engadiner Dolomiten, und sind so schön wie ihre Schwestern im Südtirol. Chur wäre ei-gentlich unsere Hauptstadt. Landeck, Innsbruck und Meran haben aber den Vorteil, dass man auch am Abend zu später Stunde noch ins Unterengadin zurückfahren kann. Darum besuchen wir Konzerte, Operetten, Musi-cals, Sportanlässe, und unsere Jungen die Discos, bei unseren Nachbarn im Tirol. Unsere Ferien buchen wir im Tirol. Unser Heimatflughafen ist Innsbruck, und wir fliegen nicht Swiss, sondern Austrian-, Lauda- oder Ty-rolean- Airlines. Als einheimische Spezialitäten werden

in unseren Restaurants Tirolerknödel, Tiroler- Speck usw. angeboten. Drei unserer Mitarbeiter sind Tiroler. Für zwei von ihnen führt der tägliche Arbeitsweg vom Südtirol übers Tirol zu uns. Unsere Kurzausflüge führen uns ins Zillertal, nach Meran, ins Oetztal, oder nach Kal-tern. Wir sagen dann ganz einfach «wir fahren ins Ti-rol».Am Bahnhof in Scuol-Tarasp wird sogar ein Gleisab-schnitt als Tirolerstumpen bezeichnet.Der Tiroler-Stumpen setzt sich nach der letzten Weiche im Gleis eins, in einer eleganten Kurve Richtung Lan-deck fort und verliert sich nach 150 Metern im Unkraut. Es hat nicht sollen sein, dass dieses Gleis weiter in Rich-tung Landeck gezogen wurde. Aber es gibt noch Visio-nen! Wer weiss, vielleicht werden spätere Generationen auf diesem Gleis über Landeck oder (und) Mals ins Tirol fah-ren?Wie man sieht, haben wir wirklich viel mit den Tirolern zu tun und die Bezeichnung Tiroler für uns Unterenga-diner ist gar nicht so falsch.

Samedaner Quiz

Von Iginio Tuena

Um es Ihnen nicht zu einfach zu machen und das Den-ken zu animieren, stellen wir uns in einem Quiz vor. Es gibt 3 tolle Preise zu gewinnen. Also mitmachen lohnt sich!

Viel Spass beim Auflösen.

1. Wie heisst der Leiter Betrieb des Bahnhofs Samedan?X) Cleto TuenaR) Iginio TuenaO) Franco Tuena

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2. Wie viel Gütertonnen verlassen jährlich den Bahnhof Samedan?E) 99503 TonnenB) 85669 TonnenZ) 55336 Tonnen

3. Welche dieser Abstellgleise gibt es in Samedan nicht?M) Gabistumpen P) PflugstumpenG) Villigerstumpen I) BerninastumpenT) Innauenstumpen S) Obererstumpen

4. Welche «Sehenswürdigkeiten» gibt es in Samedan nicht?A) viel Sonne O) WasserfallS) Flughafen V) Chesa PlantaD) Gifthüttli N) Eishalle

5. Wie lange bleibt die Barriere in Samedan an einem Wintersamstag in Min. geschlossen?W) 50 Min F) 130 MinE) 210 Min

6. Zwischen dem Bahnhof Samedan und Punt Muragl liegt eine grössere Gleisanlage, wir wird sie genannt?

N) GUZOU) ABVOG) ESTM

7. Wie viele Extrazüge (RhB-weit) verkehren am Engadin Skimarathon?

O) ca. 128G) ca. 80X) ca. 55G) ca. 121

8. Wie viele Zwergsignale gibt es am Bahnhof Samedan?A) 53E) 43 M) 33

9. Wie heisst die neue Leittechnik für das Fernsteuer-zentrum?H) FuchsR) WildschweinD) Iltis

10. Welcher Fluss ist vor 3 Jahren total umgeleitet worden?L) InnC) ValemberI) Flaz

11. Welche Institution gehört nicht zu Samedan?N) Lyceum AlpinumS) Academia EngiadinaU) Sitz des Kreisamtes

Tragen Sie die richtigen Buchstaben ein und Sie erhal-ten das Lösungswort

Die Lösungen sind an Eric Wyss, L-PENG Bahnhof, 7500 St. Moritz oder per Mail an [email protected] einzu-senden. Aus allen richtig eingesandten Lösungen wer-den drei Gewinner ausgelöst und benachrichtigt. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2008.

Unter den Gewinner werden die folgenden drei Preise ausgelost:n 1 Schnuppertag am Bahnhof Samedan mit Onkel

Tippi (Besichtigung Bahnhof, Fernsteuerzentrale, Güterumschlagszentrum, Betriebswerkstatt etc.)

n 1 RhB Tageskarte 1. Klassen 1 Schnuppertag beim Rangier am Bahnhof/ GUZO Samedan inklusiv Kaffee und Gipfeli

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Bahnhoffest Chur vom 24./25. Mai 2008Von Christian Florin

Das Bahnhoffest ist Geschichte. Bleiben werden bei un-zähligen Gästen beste Erinnerungen an Chur und an die beteiligten Partner des öffentlichen Verkehrs. Beson-

ders die RhB hat einen ausgezeichneten Job gemacht und sich mit zahlreichen Attraktionen bestens empfoh-len.

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Ein paar Fakten: - 1060 Draisinenfahrten - 3000 - 4000 Gäste in Untervaz - 60 Sonderzüge - Frequenztotal 6400

Für den grossartigen Einsatz bei der Durchführung der Veranstaltung danke ich allen Beteiligten im Namen des OK's herzlich.

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Die Engadiner Bahn

Von Curdin Bisaz

Der Abschnitt Samedan – Pontresina wurde am 1. Juli 1908 durch die RhB eröffnet, zusammen mit dem Ab-schnitt Pontresina – Morteratsch der Berninabahn-Ge-sellschaft. Der Abschnitt zweigt von der Albulabahn ab und war bis zum 1. Juli 1909 die einzige Verbindung zwischen dem RhB-Stammnetz und der bereits elektri-fizierten Berninabahn.

Die eigentliche Engadinerlinie zwischen Bever und Scuol-Tarasp wurde am 1. Juli 1913 eröffnet und war die erste von Beginn an mit 11 kV 16⅔ Hz Wechselstrom elektrifizierte Strecke der RhB. Im Zuge der Eröffnung der Engadinerlinie wurde auch der Albulabahn-Ab-schnitt Bever – Samedan – St. Moritz und die Strecke Samedan – Pontresina, die in der Regel zur Engadiner-linie mitgezählt wird, mit dem RhB-Wechselstromsys-tem elektrifiziert.

Durch die Elektrifikation wurde der Bahnhof in Pontre-sina zu einem Zweisystembahnhof, da die Berninabahn mit Gleichstrom betrieben wird. Heutzutage verwenden die Stammnetzzüge aus Samedan die Gleise 1 und 2, die Berninabahnzüge die Gleise 4 bis 7. Das Gleis 3 ver-fügt über eine umschaltbare Fahrleitung und wird bei-spielsweise vom «Bernina Express» (Chur – Tirano) be-nutzt, wobei die Einfahrt und Ausfahrt der Züge sowie der Triebfahrzeugwechsel unter dem jeweils benötigten Stromsystem erfolgen.

Die Engadinerlinie benutzt zwischen Bever und Same-dan auf 2.11 km Länge die Strecke der Albulabahn mit und weist die von Landquart ausgehende Streckenkilo-metrierung des RhB-Stammnetzes auf. Gemessen wird die Strecke via Albulabahn mit Kilometer 95.60 in Bever

als Ausgangspunkt für die Strecke nach Scuol-Tarasp und Kilometer 97.71 in Samedan als Ausgangspunkt für die Strecke nach Pontresina.

Mit Eröffnung der Vereinalinie im November 1999 er-hielt die Engadinerlinie bei Lavin (Verladebahnhof Sag-liains) respektive Susch (Dienststation Sasslatsch II) eine direkte Verbindung ins Prättigau.

Il formicaio dell’Engadina …Pontresina FR

Von Paulin Mufatti

Una piccola stazione dove lavorano molte persone. I treni partono e arrivano in orario, anche se è irto l’itinerario del Bernina temerario. Sono anni duri dove l’economia fa parte della filosofia d’ogni ditta, grande o piccola che sia. Nel deposito, che ha dato congedo ai suoi operai, comunque non si riposa mai: Tw1, Tw2, Tw3 in pausa, c’è da cullare la vecchia (Dampfschleu-der) che sa sbuffare! Esce solo tre volte all’anno, ma lo fa con una grazia che poche hanno. Alla stazione di Pontresina il lavoro per il guardiano è molteplice, senza sosta: Storz ci incalza, olio e benzina mai gli basta; Va-lentin ci pressa, viveri e surgelati crean la ressa; telefo-na Käslin per avere il succo al luppolo che tanti disseta. Mulde e legname sono all’ordine del giorno, per Campo e Tirano che fa da contorno; la corrente è sempre quel-la, ma cambia la potenza, la linea madre non basta per la montagna che incalza. Allora arriva il guardiano per attaccare e staccare panoramiche da ammirare, belle come carrozze da cinque stelle, la gente poi ti chiede: -dov’é il mio posto a sedere?- - c’è la carrozza scoper-ta (bronchitis)?-. Attenzione, oggi nevica, c’è lo spurin da staccare e a Poschiavo da rimandare. In montagna soffia e alla mattina è pronta la squadra che attacca; Roimer e schleuder per far la strada alla bucunada.

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Region EngadinFortsetzung von Seite 29

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Questo trenino rosso, che su e giu’ per il Bernina fa la spola per unire due nazioni, desta molte ammirazioni; diventando anche bene dell’umanità è per questo che a Pontresina si continua a lavorar, fra neve e vento e temperature di -20° che sudare non fanno. Un trenino rosso che è quasi polare, fino all’Ospizio deve andare! Ovunque va, questo trenino qua, un sorriso strapperà e un sogno imbastirà. È fatto di cultura, è epicentro di paese e folclore di panorami. Questo trenino rosso, cammina a più non posso, e attenzione, anche quando il trenino non và, a Pontresina qualche guardiano ti ai-uterà!

Team della stazione Pontresina

Wussten Sie schon? Die RhB ist auch ein Schulbus

Von Simon Rohner

Wo? – Natürlich im Unterengadin!Während des ganzen Schuljahres führt «Pepi» Zanchet-ti oder sein Ablöser Matias Filli die Primarschüler und «Kindergärteler» aus den Ortschaften zwischen Susch und Ardez sicher in die Schule und wieder nach Hause. Der Schulweg führt nicht etwa der Talstrasse entlang sondern über das auf einer Hangterrasse liegende Dorf Guarda und den Weiler Bos-cha über einen geteerten Feldweg hinunter nach Ardez. Die RhB konnte sich im Jahre 2004 in einem Ausschreibungsverfahren gegen verschiedene Konkurrenten durchsetzen und erhielt den Zuschlag für die Schülertransporte auf der Strecke Guarda – Bos-cha – Ardez. Durch die Fusionierung von zwei Kindergärten konnten die Transporte im Jahre 2005 bis nach Lavin und ab 2007 sogar bis Susch aus-gedehnt werden.

Der alte Bus verfügte über 14 Sitzplätze. Aufgrund der erhöhten Nachfrage (bis 18 Schüler) hat die RhB Ende

2005 einen neuen Schul- und MKD-Bus vom Typ «Mer-cedes Sprinter» angeschafft. Dieser hat eine Kapazität von 21 Sitzplätzen und verfügt über eine Einrichtung, welche den neusten Sicherheitsstandards für Schüler-transporte entspricht. Dass dieses Fahrzeug über 4x4-Antrieb verfügt versteht sich aufgrund der Anforderun-gen von selbst. Die weiteren Aufgaben des Mobilen Kundendienstes werden jeweils in den Zeitfenstern zwischen den einzelnen Transporten ausgeführt und können so ideal kombiniert werden.

Die anfängliche Skepsis der Fahrer gegenüber der neu-en Aufgabe ist schnell einer Begeisterung gewichen. Obwohl es manchmal auch eines erhobenen Zeigefin-gers bedarf, haben unsere Mitarbeiter und die Kinder ein sehr herzliches Verhältnis zueinander. Es wurde auch mancheine spezielle Regel eingeführt. Beispiels-weise erhöht sich die Chance, dass man ein «Sugus» erhält, wenn unser «Pepi» am Morgen mit einem herz-lichen und lauten «bun di!» begrüsst wird. Falls im Bus ein «Geschrei» losgeht, wird der Auftrag erteilt ein Lied zu singen. Dies wird von den Kindern natürlich sofort und ohne Widerrede ausgeführt.

Eine besondere Rolle spielt auch «Pepi’s» Assistent «Jerry» (Foto: 2. von rechts S.32), welcher für die «Be-wachung» des Busses zuständig ist. «Jerry» hat aber noch andere aussergewöhnliche Fähigkeiten: Einem Mädchen wurde auf den Fahrten immer schlecht und sie musste oft erbrechen. Seit sie «Jerry» während der Fahrt streicheln darf ist die Übelkeit wie weggeblasen.

Abwechslung garantiert

Von Luzia Koller

Samstagmorgen: «Was kann ich für Sie tun?»Wer kennt die bekannteste Verkaufsfrage nicht und

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doch ist sie an zwei Wochenenden pro Monat der Ein-stieg in arbeits- und erlebnisreiche Arbeitstage in Sa-medan. Nun auch nach zwei Jahren «Bahnhof Abwe-senheit» sind das Abrechnungsformular, die Fahrpläne, die Prospekte und noch vieles mehr für das tägliche Ge-schäft immer noch am gleichen Ort. Aber die Zeiten ha-ben sich eben doch geändert. Keine Tarifsuche mehr in Ordnern, nun ist alles im Computer zu finden. Die Pros-pekte erscheinen alle in einem neuen, moderneren Look und die einzelnen, grauen Faltfahrpläne wurden durch ein bedürfnisorientiertes Büchlein mit allen Stre-cken der Rhätischen Bahn ersetzt.

Der Wochenend-Verkauf mitten in der Hochsaison hat begonnen. Die Frau mit dem Pelzmantel bezahlt den Ticketbetrag mit Bargeld. Der Bauer mit weissem Voll-bart mit einer 1000er-Note – Erstaunt?! Das ist die Kundschaft in Samedan - Abwechslungsreich und span-nend.

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Dieser Bahnhof ist nicht vergleichbar mit St. Moritz, Pontresina oder gar Scuol. Denn zum Beispiel wird das Team seit Jahren durch das männliche Geschlecht do-miniert. Nur kein falsches Bild bekommen! Diese sind dafür die Besten und verstehen ihre Tätigkeit. Und die Aufmerksamkeit als Frau ist einem garantiert. Welche würde dies nicht geniessen…

Montagmorgen: Blick aus dem Schulzimmerfenster 09:12 Uhr der Skizug ist pünktlich und mit neuen Gäs-ten gut besetzt. Darunter gibt es sicher einen Kunden, dem ich noch gestern das Gepäck ausgehändigt habe und ihn zu seinem Ferienanfang begrüssen durfte. Die-se kleine Ablenkung und die Sicht auf die Rhätische Bahn stimmen wieder zur Vorfreude für die nächsten Arbeitstage.

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login Outdoor-TageVon Walter Järmann

login-Lernende werden nebst der eigentlichen Berufs-Fachausbildung auch in Bezug auf Methoden-, und So-zial-/Selbstkompetenz gefördert – die drei wichtigen Pfeiler für die Entwicklung hin zur Lebensunterneh-merin/zum Lebensunternehmer. Diese Kompetenzen werden einerseits am Lehrplatz und in der Schule – teils mehr, teils weniger bewusst – vermittelt, anderseits, insbesondere die Methoden- und Selbst-/Sozialkom-petenz, anhand des login-Ausbildungskonzeptes um-gesetzt.

Bereits bei Lehrstart, mit der login-Woche, werden die Kompetenzen mit ersten Projekten und Teamentwick-lungsmassnahmen gefördert und gefordert. Später werden an Lernendensitzungen (Lesi’s) verschiedenste Themen aus dem Umfeld junger Menschen, wie Ziele setzen, Budget, Sucht bearbeitet, bis hin zur Abschluss-Lesi durchgeführt.Outdoor-Tage sind ein Puzzlestein des Konzeptes. Wäh-rend zweier Tage sollen die Lernenden fern von Berufs-

schule und Lehrplatz Lernerfahrungen einmal ganz an-ders erleben. Ende Februar verbrachten die Landquarter JBT-Lernenden sowie Tobias Lörtscher, Lernender Infor-matiker, ihre Outdoor-Tage in der Region Brünig-Gis-wil. Themen waren u. a. Vertrauen gewinnen und ver-mitteln – Führen eines Nichtsehenden resp. geführt werden als ein Nichtsehender – Teambildung, Orientie-ren in der Nacht mit Karte und Kompass. Weiter wurden verschiedene Projekte erarbeitet, wie Planen des Nacht-essens mit Budgetvorgabe, Einkaufen der Zutaten, Zu-bereiten des Menüs bis hin zum Aufräumen des uralten Rüteli-Hauses, unsere Nachtbleibe in Giswil. In Theo-riesequenzen wurde das Erlebte vertieft. Die Lernenden organisieren und vernetzen sich stets selbst und be-rücksichtigen dabei möglichst die einzelnen Stärken und Talente.

Zwei gelungene Tage mit wertvollen Erfahrungen, die sie in der einen und anderen Form im Berufsalltag und im Leben umsetzen werden.

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JBT-Brunch!Von Luisa Wenk

schon getraut, einen Stromkreis mit den blossen Hän-den zu schliessen? Dies noch dazu, ohne Schaden zu nehmen… Ein Experiment, welches allerdings nur unter der fachkundigen Leitung eines JBT-Automatikers zur Nachahmung empfehlenswert ist!

Die eine oder andere Mutter fasst sich auch ein Herz und greift beherzt zum Lötkolben und legt los, als ob sie ebenfalls im JBT arbeiten würde. Die meisten Väter hingegen beobachten ihre Sprösslinge lieber mit aner-kennenden Blicken. Jedenfalls werden die Lernenden beinahe belagert und es kommt vor einzelnen Arbeits-plätzen auch schon mal zu Staus.

Zeitgleich sorgen die Töchter vom «Boss» (Walter Jär-mann) für den nächsten Höhepunkt: ein Buffet wird aus diversen köstlichen Zutaten hergerichtet. So findet der Anlass eine kulinarische Abrundung. Die stolzen Angehörigen können dazu mit ihrem Nachwuchs plau-dern und gleichzeitig in einem unbeschwerten Rahmen den jeweiligen Ausbildnern alle Fragen stellen, welche unter den Nägeln brennen.

Und alle sind sich einig: dieser Tag wird uns noch lange in Erinnerung bleiben!

Die Nervosität steigt, letzte Vorbereitungen werden ge-troffen. Ist mein Arbeitsplatz auch wirklich aufgeräumt? Ist meine Arbeitskleidung vorzeigbar? Diese und weite-re Fragen gehen den Lernenden durch den Kopf.

Denn heute, am 29. März 2008, ist der grosse Tag, auf welchen sich alle schon lange vorbereitet haben. Heute kommen die Eltern, Grosseltern, Freundinnen und sonstige Interessierte im Junior Business Team (JBT) von login in Landquart zu Besuch!

Ganz nach dem Motto «Am Anfang war das Wort», er-folgt der Start für die zahlreichen Besucher mit einer «Theorie-Lektion» …

Walter Järmann als Standortleiter, Christian Cabialla-vetta und Thomas Lauener, als unsere Praxisausbildner, erläutern den Anwesenden was ein JBT überhaupt ist und was für uns Lernende an dieser Ausbildungsform so speziell ist.

Nach diesem Infoteil begeben sich die Besucher zu un-seren Arbeitsplätzen und wir können unseren Lieben unser Praxiswissen endlich demonstrieren. Und es gibt einiges zu sehen und auch zu tun: wer hätte sich sonst

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Nordic WalkingText von Rico Wenk, Bilder von Peider Härtli und Reto Brunner

Man fühlt sich auf jeden Fall wohler und kann sich mit gutem Gewissen ein Dessert gönnen.Was hat Dir besonders gefallen? Was fandest Du uhh lässig?

Das Kennenlernen einer neuen Sportart und uhh lässig war der Schlusshock. Riesen Grillfest! Noch riesigeres Dessertbuffet!

Kannst Du Walking weiter empfehlen?

Ja sehr, das ist eine optimale Alternative zu Sportarten wie Joggen, Velofahren etc.

Gibt es künftig eine Standard-Antwort auf die Frage: «Hast du deine Ski vergessen?»

Wurden mir gestohlen auf der Piste.

Und jetzt? Sieht man Dich nur noch walken?

Bei der Arbeit eher Rennen.

Siehst Du weitere gesundheitsfördernde Massnahmen, die das BGM-Team umsetzen könnte?

Befohlenes Wellness-Wochenende.

Besten Dank für das Gespräch.

Im Zeichen des «Betrieblichen Gesundheits-Manage-ment» hat die RhB im Engadin, in Davos und in Chur Kurse in Nordic walking angeboten. Das Echo war er-freulich positiv und das Kursangebot mussten sogar er-weitert werden. Redaktor Peider Härtli hat sich einer Nordic walking-Gruppe an die Fersen gesetzt und woll-te von «Walker» Viktor Catschegn ganz genau wissen, was er von dieser neuen Sportart hält.

Redaktion: Victor Catschegn, Nordic walking ist doch was für Frauen. Warum hast Du Dich als Mann ange-meldet?

Victor Catschegn: Gerade deshalb, weil es da fast nur Frauen hat (lacht). Spass beiseite: Auch für den Mann kann Nordic walking eine sportliche Herausforderung sein. Zudem war ich ja nicht der einzige Mann.

Hättest Du ohnehin an einem Walking-Kurs teilge-nommen oder wurdest Du erst durch das Angebot der RhB darauf aufmerksam?

Nein wohl kaum. Aber wenn ich nicht teilgenommen hätte, würde ich es heute bereuen.

Bereitete Dir die Teilnahme Spass?

Ja, man hatte auch die Chance, andere Mitarbeitende anders kennen zu lernen.

Kannst Du feststellen, dass Du Dich körperlich wohler fühlst nach einem Walking-Abend?

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«Lokomotive» Victor Catschegn.

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Start des «MB-Teams»Von Simone Widmer

… in eine neue ErnährungsrichtungAnlässlich der Ausschreibung im InfoRetica 04/2007 und einer Infoveranstaltung vom 7. April 2008, haben sich sieben Personen für die Teilnahme am metabolic balance® Programm gemeldet.

Das «MB-Team» bestehend aus zwei Frauen und fünf Männern, haben sich dazu entschlossen, ihren Stoff-wechsel zu regulieren und in eine gesunde Zukunft zu starten. Mit einer zum Teil radikalen Ernährungsum-stellung sind sie bereit, Gewohnheiten zu brechen, während einer gewissen Zeit auf Genussmittel zu ver-zichten und eine neue Ernährungsweise auszuprobie-ren.

Die Teilnehmer haben den Gang zur Blutentnahme be-reits hinter sich. Aufgrund der Blutanalyse wurde ein persönlicher Ernährungsplan erstellt. Die Mahlzeiten-pläne und persönlichen Nahrungsmittellisten sowie weitere Informationen zur Umsetzung des Programms hat das «MB-Team» erhalten.

Wir sind gespannt, wie es den Teilnehmern nach den ersten Wochen der Ernährungsumstellung ergangen ist, ob gewünschte Pfunde gepurzelt sind, sich ihr Wohlbe-finden verändert hat oder mit welchen Problemen die einzelnen Teilnehmer konfrontiert wurden. In der nächsten Ausgabe von InfoRetica werden Sie mehr er-fahren, bleiben Sie dran. An dieser Stelle wünsche ich dem Team viel Erfolg und Motivation!

Über die geringe Teilnehmerzahl habe ich mich etwas gewundert. Schade, dass nicht mehr Mitarbeiter das grosszügige Angebot des Arbeitgebers genutzt haben. Das erfolgreiche Stoffwechselprogramm, ist im Allge-meinen sehr beliebt.

Übrigens wussten Sie … … dass Bio-Produkte bis 60 % mehr gesundheitsför-dernde Substanzen enthalten?

… dass 1 Becher Joghurt mit Geschmack (Erdbeere, Mokka, etc.) bis zu 8 Würfelzucker enthält?

Kennen Sie die drei Ernährungsirrtümer?Irrtum Nr. 1: Margarine ist generell gesünder als ButterStudien deuten darauf hin, dass bei sehr hohem Mar-garinekonsum das Arteriosklerose-Risiko möglicher-weise sogar höher ist, als bei Butter.

Irrtum Nr. 2: Süssstoff macht schlank Obwohl Süssstoff kaum oder keine Kalorien enthält, wirkt er Appetit anregend. Die Süsse signalisiert dem Körper, dass Kalorien kommen. Wenn dies ausbleibt, reagiert er mit Hungergefühl

Irrtum 3: Dunkles Brot ist immer Vollkornbrot Viele Bäcker färben das Mehl vor dem Backen mit Malz dunkel ein. Das Brot sieht aus wie Vollkornbrot, ist aber nicht so nahrhaft. Am besten in der Bäckerei genau nachfragen.

Bei allfälligen Ernährungsfragen wenden Sie sich an mich, ich bin für Sie da:

Simone Widmer Rosgartenstrasse 87205 Zizers081 356 62 22079 291 91 86www.feelbalanced.ch

Simone Widmer ist Ernährungstherapeutin mit eigener Praxis in Zizers. Bei ihrer Arbeit legt sie Wert auf eine ausführliche Beratung und eine individuelle Behandlung. Die Beratungsschwerpunkte sind:

Optimierung der Ernährungssituation:n bei erhöhtem Blutdruck n bei erhöhten Blutfettwertenn während der Schwangerschaft n im Alter

www.feelbalanced.ch

n Förderung des Ernährungsbewusstseinsn Säure-Basen-Haushaltn Verdauungsbeschwerden, Allergienn Gewichtsreduktionn Stoffwechselregulierung metabolic balance®

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2008

SVSE – Schweizermeisterschaften in DavosVon Jürg Bebi und Marcel Schefer

Vom 11. bis 14. März hat der Eisenbahnersportverein Rätia in Davos die Schweizereisenbahner - Skimeister-schaft mit grossem Erfolg durchgeführt. Es waren Meis-terschaften, die durch die äusserlichen Bedingungen nicht einfach zu bewältigen waren. Garstiges Wetter hat uns immer wieder zum Umdenken bewogen. Doch allen Wetterkapriolen zum Trotz haben wir die Wett-kämpfe mit den entsprechenden Rahmenprogrammen erfolgreich abgeschlossen.

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Dass ein solcher Anlass erfolgreich durchgeführt werden kann, setzte eine Menge an fleissigen Händen voraus. Dass er jedoch überhaupt stattfinden konnte, bedarf der Bereitschaft vieler Inserenten, Sponsoren und Gön-nern. Diese Unterstützung war für uns denn auch die Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Meisterschaft. Zu dieser Voraussetzung hat auch die RhB als Unterneh-men einen wesentlichen Beitrag geleistet. Dafür möch-ten wir uns recht herzlich bedanken. Wir hoffen, dass die durch uns gemachte Werbung für die Unterneh-mung letztendlich auch einen Gegenwert einfahren wird.

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Die Medienbahn

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Damals, vor 30 Jahren

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Damals, vor 100 Jahren Von Gian Brüngger

Am 1. Juli 1908 nahm die damalige Berninabahn ihre ersten Teilstrecken in Betrieb. Im Süden die Strecke Poschiavo – Tirano und im Norden den Abschnitt Pon-tresina – Morteratsch. Bereits im Jahre 1899 erhielt die Firma Froté Westermann eine erste Konzession für den Bau einer Strassenbahn von Samedan über den Berni-napass nach Campocologno mit Abzweigung von Pon-tresina nach St. Moritz. Auf die Strecke Samedan – Pon-tresina musste später verzichtet werden, da die Rhätische Bahn den Fremdenort Pontresina an ihr eige-nes Netz anschliessen wollte. Aber erst der fast gleich-zeitige Vorstoss des beidseits der Bündner Alpen beste-henden Bahnnetzes, der normalspurigen Ferrovia dall‘Alta Valtelina (FAV), Sondrio–Tirano, im Jahre 1902 und der Albulabahn bis St. Moritz in den Jahren 1903/04, gab dem Berninabahnprojekt den erhofften Antrieb. Die beiden Konzessionen waren inzwischen in englische Hände (General Water-Power, Ltd.) übergegangen.

Am 12. November 1904 trat in Milano ein Konsortium, bestehend aus je einer englischen, italienischen und schweizerischen Gruppe zusammen, welche sich die Gründung einer Aktiengesellschaft und die Finanzie-rung des Berninabahnprojektes zum Ziele setzte. Gleichzeitig schlossen das Konsortium und die Unter-nehmungen «Elektrizitätsgesellschaft Alioth» in Mün-chenstein und der «Aktiengesellschaft Albert Buss & Cie.» in Basel, einen Vorvertrag ab, welcher die Über-nahme der Bauausführung und die betriebsfertige Aus-

rüstung der Bahn, samt Lieferung des für den vorgese-henen Betrieb notwendigen Rollmaterials, zu einem Pauschalpreis zum Gegenstand hatte. Es zeigte sich je-doch bald, dass das der Konzession zu Grunde gelegte Projekt nicht ohne weiteres zur Ausführung übernom-men werden konnte, da die Erfahrung bei anderen inzwischen gebauten Bahnen zu gänzlich veränderten Anschauungen in Bezug auf die Anlagen solcher Verkehrswege geführt hatten. Die Firma Buss in Basel erhielt deshalb den Auftrag zur möglichst schnellen Ausarbeitung eines neuen Projektes, dessen haupt-sächlichste Vorschriften die Reduktion der Maximalstei-gung von 82 auf 70 ‰, weitmöglichste Streckung der Linienführung mit 45 m Minimalradius und Verlänge-rung der Ausweichlängen der Stationen von 45 auf 90 m verlangten.

Ohne SpitzkehrenAuch sollten die bei Pontresina und Cavaglia vorgese-henen, einer flüssigen Verkehrsabwicklung hinderli-chen Spitzkehren aufgegeben werden. Ausserdem wur-de bei der Bearbeitung des neuen Projektes auch die Möglichkeit eines späteren Jahresbetriebes in Erwä-gung gezogen, indem die projektierenden Ingenieure bestrebt waren, die Linie möglichst hoch und frei zu legen, um den Schneeverwehungen auszuweichen und die Räumung zu erleichtern, aber auch die von Stein-schlag und Lawinen bedrohten Stellen zu umgehen. Nachdem im Jahre 1905 die italiensche Gruppe aus

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dem Konsortium zurücktrat, übernahmen schweizeri-sche, in der Hauptsache baslerische Kreise die gesamte Finanzierung. Sie gründeten schliesslich die Bernina-bahngesellschaft, deren erster Präsident Nationalrat Dr. A. von Planta aus Reichenau war. Die Übertragung der italienischen Konzession für die in Italien verlaufende Strecke Campocologno - Tirano war mit grossen Schwie-rigkeiten verbunden, da Italien verlangte, dass die Ge-sellschaft sich in ihrem Land niederlassen und die Sta-tuten und Organisation dem italienischen Recht anzupassen seien. Erst im Jahre 1927 wurde eine be-sondere Gesellschaft mit dem Namen «Tramvia Tirano – Campocologno» mit Sitz in Tirano gegründet, dessen Aktien der Berninabahn angehörten. Im Jahre 1906 ge-nehmigte der Bundesrat das bereinigte Projekt und nach nicht durchwegs leichten Verhandlungen mit den von der Bahn berührten Gemeinden, konnten die Un-terbauarbeiten auf der Nord- und auf der Südseite des Passes gleichzeitig in Angriff genommen werden. Zeit-weise überstieg die Zahl der damit beschäftigten Arbei-ter 2500 Mann.

Mit Maultieren und Pferden …Für Lebensmittel und dringende Bautransporte unter-hielt das Baukonsortium einen eigenen Stall mit bis zu 16 Maultieren und Pferden. Am Ende der Bausaison 1906 waren auf der Nordseite 5 und auf der Südseite bereits 12 km Bahnkörper im Rohbau fertig. Ein schnee-armer Winter erlaubte auf der Südseite die Fortführung

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des Baus mit kurzen Unterbrüchen, während auf der Nordseite die Arbeiten ruhten. Verschiedene Trassekor-rekturen die noch nach dem zweiten, genehmigten Bauprojekt, teils durch Einsprachen, teils auch aufgrund von Sicherheitsmassnahmen gegenüber den Naturge-walten ausgeführt werden mussten, erhöhten die ur-sprünglich auf 12 Millionen Franken vereinbarte Bau-summe auf neu 15 Millionen Franken.

Auf die Betriebseröffnung standen der Berninabahn bereits 10 Personentriebwagen und sechs Personenan-hängewagen zur Verfügung. Die Stationierung erfolgte ca. je zur Hälfte in Pontresina und Poschiavo. Vier die-ser Triebwagen stehen heute nach hundert Jahren im-mer noch in Betrieb. Obwohl die wesentlichsten Teile in den Vierziger- und Sechzigerjahren eine gründliche Er-neuerung erfuhren, sind zumindestens noch die Rah-menuntergestelle und die Drehgestellrahmen original. Es handelt sich dabei um die Triebwagen ABe 4/4 31, 32, 34 und 35. Diese entstanden in den Jahren 1946 – 1949 aus den Triebwagen BCe 4/4 1, 2, 4 und 10. Zusammen mit dem aus dem Jahre 1911 stammenden Triebwagen 30 (umgebaut 1953 aus dem BCFe 4/4 22) erhielt der ABe 4/4 34 im Jahre 2001 einen historischen Anstrich, so wie die Fahrzeuge der Berninabahn aussa-hen. Trotz ihres hohen Alters legen diese hundertjähri-gen Fahrzeuge noch jährlich ca. 5000 km zurück. Ihre endgültige Ablösung erfolgt mit der Inbetriebnahme der neuen Zweistromtriebzüge.

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Neues in Kürze

Tobleronetrain

Von Gérard Cahn

Die Hersteller müssen ganz klare schweizerische Richt-linien für den Bau dieses Zuges erhalten haben.

Streicheleinheiten

Von Günter Auferbauer*

Guten Morgen, guter Herr Härtli, dem mir soeben zuge-stellten Magazin «InfoRetica» - wofür ich Ihnen herz-lich danke - zolle ich das Prädikat «großartig».Ich bewundere die Rhätische Bahn wortecht auf ALLEN Ebenen: Deren Organisation, deren Mitarbeiterstab und deren Betrieb wie ebenso deren Marketing-Strategien einschließlich des Mutes zu Investitionen.Die Basis des Erfolgs der RhB liegt offenkundig im - so mutet mich an - «familiären Zusammenhalt». Bei aller Strenge, den jeder reale RhB-Betriebstag einfordert, bleibt offenkundig so viel persönlich gestaltbarer Frei-raum übrig, welcher zu Ideen inspiriert und - vor allem - zu beständiger Motivation jedes einzelnen RhB-Fir-menmitglieds führt.Gratulation!

*) Günter und Luisa Auferbauer sind gerngesehene und sehr interessierte Medienvertreter aus Graz (A). Sie lei-ten das Redaktionsbüro in Graz

Billettautomat Spinas – 1000. Billett verkauft

Von Uwe Hartmann

Am 02. April 2008 konnte am neuen Billettautomaten von Spinas das 1000. Billett verkauft werden – ein ver-späteter Aprilscherz?

Nein! Der Billettautomat, welcher eigentlich für Spinas bestimmt ist, steht seit Anfang Dezember 2007 im EA-Raum des Verwaltungsgebäudes der RhB in Chur. Die Montage konnte aufgrund des frühen Wintereinbruchs im Val Bever nicht mehr zeitgemäss ausgeführt werden. Nun dient uns dieser Billettautomat für die Durchfüh-rung verschiedener Tests der Zahlungsmittel, Tarifdaten und Billettlayouts, bevor diese an die Billettautomaten in den Regionen freigeschaltet werden.

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Junger Nachwuchs beim Werkstatt-Chef in Landquart

Von Silvio Briccola

Am 20. März 2008 durften 20 Kinder der Churer Kinder-garten Rheinau und Holunder einen spannenden Werk-stattbesuch in Landquart erleben. Der Werkstatt-Chef Johann Georg Bühler war in der Lage auch die «kleinen Weltbürger» (alles 6- bis 7-jährige) zu begeistern! Es gelang ihm dabei eine fesselnde Führung zu organisie-ren, die für alle noch lang in Erinnerung bleiben wird.Kundenbindung und –betreuung fängt eben früh an und betrifft nicht nur den Geschäftsbereich Vertrieb!4 von 20 Kindern waren auch noch gleich Söhne von RhB-Mitarbeitenden: Matteo und Fabio Briccola (von Silvio Briccola), Andri Bass (von Andreas Bass) und Ro-mano Vieli (von Werner Vieli).

Hanggi, herzlichen Dank!!

Karl Hagemann (D) auf «VIADI»

Von Peider Härtli

Auf der Suche nach einer richtig guten Reportage ist die Redaktorin des Magazins viadi Karin Huber, an uns ge-langt. Wir mussten nicht lange recherchieren – die Be-gleitung eines «vom Bahnfieber Infizierten» (Zitat Bahnfieber-Broschüre) auf einem Führerstand sollte für die tolle viadi-Geschichte sorgen. Und wir wurden auch fündig: Karl Hagemann aus Braunschweig hat sich «spontan» bereit erklärt, sich von Karin Huber beglei-ten zu lassen und seine Eindrücke in ihr Diktiergerät zu sprechen. Eindrücke, die Sie liebe Leserin, lieber Leser, in der aktuellen viadi-Ausgabe geniessen sollten!

Reiszug in Batambang–Kambodscha

Von Hans und Silvia Zindel

Dies ist wohl die seltsamste «Eisenbahn» die wir je ge-sehen haben. In der Kolonialzeit erbaut erkennt man sie eigentlich nur noch am Schienenstrang. Die zwei Achsen werden auf das Geleise gestellt – die Transport-fläche aufgelegt, die Verschraubungsböcke zu den Achslagern fehlen! Der Motor ist in einer Gleitschiene geführt, damit er sich verschieben lässt. Durch das Ver-schieben des Motors wird der Keilriemen gespannt und das Gefährt gewinnt an Fahrt – bis ca. 50 km/h! Die ersten Fahrtminuten waren dann auch echt gewöh-nungsbedürftig, da die Schienenstösse weder im Ab-stand noch gleicher Höhen dem «Gewohnten» entspre-chen. Das Gefühl, dass man in die Büsche fliegt, ist ständiger Begleiter.Da es nur ein Gleis gibt, müssen jeweils für das «Kreu-zen» die Passagiere des weniger besetzten Zuges ihr

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Startbereit mit der Budget-Lok. Von links: Karin Huber, Josef Willi, Karl Hagemann, Annina Gujan, Brigitte Hagemann und Lokführer Claudio Candrian.

Vehikel abbauen und ins Gebüsch legen - nach erfolg-ter Vorbeifahrt wieder aufbauen und weiter geht’s.Der «Reiszug» dient der einheimischen Bevölkerung zur Fahrt in die Reisfelder, zum Transport aller möglichen Utensilien und natürlich zum Einbringen der Reisernte.

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5GEGEN5 - Die tägliche Spiel-Show mit Sven Epiney und der RhB

Beim Gastgeber Sven Epiney spielen jeden Tag zwei Fünfer-Teams um bis zu CHF 30 000.–.

Aus einer Umfrage unter 100 Schweizern zu Themen des alltäglichen Lebens müssen die Spiel-Teams die meist-genannten Antworten erraten. Dasjenige Team, welches die meisten Punkte gesammelt hat, steht im Final und spielt um CHF 3000.- Jedes Team kann viermal seinen Titel verteidigen. Erreicht es den fünften Final, spielt es um CHF 30 000.-Anfangs Mai 2008 versuchte Bruno Krättli (F-RW) mit seinem Team möglichst viele Fragen zu beantworten. Dabei hatte das Team in der RhB-Uniform die Möglich-keit die Rhätische Bahn einem grösseren Publikum vor-zustellen.

Die Ausstrahlung der Sendung erfolgte am 11. Juni 2008.

Glacier on Tour

Von Martin Balz

Wenn einer eine Reise macht so hat er etwas zu erzäh-len. Unter diesem Motto war letzte Woche der Postwa-gen D2342 der MGBahn auf dem Schienennetz der RhB unterwegs.Mit den Zügen: 11.4.2008 Landquart 5151 St. Moritz12.4.2008 St. Moritz 1152 Chur, Chur 1161 St. Moritz, St. Moritz 1176 Samedan13.4.2008 Samedan 1109 St. Moritz, St. Moritz 1124 Chur, Chur 1224 Disentis

Frei unter dem Motto: Glacier on Tour, MGBahn auch …

Eine Aktion mit Erfolg!

Text von Rico WenkBild von Claudia Wenk

16 Mitarbeitende machten von der Blitz-Aktion «Si-cherheit abseits der Pisten» Gebrauch und bestellten das Mammut Barryvox pulse zum Vorzugspreis von CHF 460.-.

Wir werden sicherheitsbewussten «Abseits-Pistlern» im Herbst mit dieser oder einer ähnlichen Aktion nochmals die Möglichkeit bieten, sich bestmöglichst zu schützen.

Teammitglieder v.r.n.l. Bruno Krättli, Jasmin Michel, Felix Bruseghini, Thomas Groll, Brigitte Flück.

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1912 – La viafer arriva - Der Eisenbahnbau in der Surselva

Von Hannes Schüle

Ausstellung in der Bahnhofsgalerie kunstschalter.ch, RhB-Station Sumvitg-Cumpadials.

13. Juni bis Ende August 2008. täglich geöffnet bis 23 Uhr.Der junge Sumvitger Raffael Bearth realisiert eine Aus-stellung zum Bahnbau in der Surselva und zur Reaktion der einheimischen Presse. Der Streckenabschnitt Ilanz/Glion bis Disentis/Mustér wurde am 1. August 1912 in Betrieb genommen. Die Ausstellung basiert auf seiner prämierten Maturaarbeit.

Kontakt Raffael Bearth: Tel 076 529 69 12, [email protected] Kontakt Galerie: Tel 081 936 30 28, [email protected] Webseite: www.kunstschalter.ch

Arevair, duonna Esther

Von Jolanda Picenoni

Stolze 45 Jahre hat Esther Crameri an der Bahnstation Surovas oberhalb Pontresina Zugbillette verkauft und der Station eine Seele gegeben. Noch hat sie einen kostbaren Schrank voller Karton-Billette zur Verfügung; aber jetzt ist es vorbei. Mit dem Fahrplanwechsel am 9.12.07 Surovas endgültig, und damit geht auch die 87-jährige und dienstälteste RhB-Mitarbeiterin bzw. Bahnhofchefin in den verdienten Ruhestand. Mit ihrem Mann Guido Crameri, einem pensionierten RhB-Stre-ckenwärter, bleibt die rüstige Puschlaverin weiterhin in Surovas wohnhaft und kann sich in ruhigen Stunden an schöne Begegnungen mit internationaler Kundschaft erinnern. Unseren RhB-Kunden steht ab sofort ein neu-er Billett-Automat zur Verfügung.

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Nordic Walking-Erlebnis

Text von Joos FümmFoto von Annelies Bulfoni

Nordic Walking-Kurs? Erstaunt und neugierig habe nicht nur ich die Anmeldung ausgefüllt.

Nach Theorie und Aufwärmtraining gings los über Stock und Stein durch die schöne Zernezer Landschaft. Alle waren begeistert, alle Muskeln wurden beansprucht sogar die Lachmuskeln. Nach dem Motto «Fit and Fun» ging dieser Erlebnisreiche Kurs schnell vorüber. Zum Abschluss gabs noch ein BGM Apéro, gesponsert von P-Engadin, Grazia fich.

Unserer Arbeitgeber in der Rhätischen Bahn sowie der Kursleiterin Jolanda besten Dank für diesen Kurs, hof-fentlich gibt es eine Fortsetzung.

RhB-Fahrzeuge auf Abwegen

Von Bernd Backhaus

Ich staunte nicht schlecht, als ich Anfang Mai 2008 bei einem Besuch auf der Station Cháteau-d`Oex der Mon-treux-Oberland-Bernois (MOB) zahlreiche RhB-Dienst-schotterwagen der Typen Fa-u, Xac, Xa-u und Xc ent-deckte. Die Waggons wurden von der Fa. J. Müller zur Erneuerung der Strecke zwischen Cháteau-d´Oex und Rougemont eingesetzt. Der Übergang zu den unter-schiedlichen Kupplungssystemen wurde mit Adapter-wagen gelöst, die mit den entsprechenden Kupplungen ausgestattet waren.

Da ich mich schon einmal in der Region befand, lag es natürlich nahe über Pfingsten die Veranstaltung zum 40-jährigen Jubiläum der Touristik- und Museumsbahn Blonay-Chamby zu besuchen. Waren hier doch neben den vier vereinseigenen betriebsfähigen Dampfloko-motiven, drei weitere Gastlokomotiven im Einsatz.

Hierunter befand sich auch die «Rhätia», die sich schon von 1970 bis Ende der achtziger Jahre im Museum Chaulin befand.

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Nächster Halt: Disentis/Mustèr

Von Geni Rohner

Porta Alpina sei Dank - die Visionäre konnten ihr Ziel doch noch umsetzen! Am 25. Mai 2018 konnte die di-rekte Anbindung von Graubünden an die NEAT Gotthard eröffnet werden. Der Einbau eines dritten Gleises von Domat/Ems nach Sedrun/Las Rueras sowie die Erstellung einer 35 Promille-Rampe im Bergesinnern (!) erlauben nun direkte Zugsverbindungen ab Chur via NEAT nach Hamburg.

Eisenbahnkenner werden bemerkt haben, dass der TGV «Lyria» nun auch in die Stammlanden des ICE einge-drungen ist. Dank des neuen Weltrekords auf Schienen (3. April 2007: 574,8 km/h) kann Hamburg nun in rund 4 Stunden (ab Chur) erreicht werden. Einziger Weh-mutstropfen: Die maximale Geschwindigkeit zwischen Chur - Sedrun/Las Rueras beträgt weiterhin 90 km/h.

FAV

Von Peider Härtli

RhB: Neuer Firmenarbeitsvertrag FAV stärkt die Sozial-partnerschaft

Am 29. April 2008 unterzeichneten Spitzen der Gewerk-schaften SEV und transfair und die Leitung der Rhäti-schen Bahn den neuen Firmenarbeitsvertrag FAV. Damit verfügen die Sozialpartner über eine solide Basis für die nächsten vier Jahre. Der neue FAV musste im Februar nachverhandelt werden, nachdem er im ersten Anlauf an der Abstimmung im Dezember 2007 knapp geschei-tert war. Für die strittigen Punkte konnten nun tragfä-hige Lösungen definiert werden.

Von links nach rechts: Giorgio Tuti, SEV Vizepräsident, Peter Peyer, SEV Gewerkschaftssekretär, Erwin Rutishauser, Vorsitzender der Geschäftsleitung RhB, Beat Zürcher, Gewerkschaftssekretär transfair.

Der TGV in Chur kurz vor der Abfahrt am 25. Mai 2018.

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AusgekochtVon Reto Putzi

Der ausgediente Küchenwagen Xk 9059 erzähltAm 31. März 2008 war es soweit: Nach 103 Dienstjah-ren, 64 Jahre als Personenwagen und 39 Jahre als Chu-chiwagen beim Bahndienst, hatte ich nun meinen letz-ten Arbeitstag bei der RhB. Leider war es kein Aprilscherz, dass ich offiziell am 1. April entsorgt werden sollte. Am 14. April hatte ich meine letzte Fahrt nach Untervaz, begleitet von meinen Kumpels vom Bahndienst Bezirk LQT. Dort in der Recyclinganlage werde ich in nächster Zeit verschrottet und das nur, weil es bei der Rhätischen Bahn keinen Platz mehr gibt für altgediente und treue Begleiter der Bahndiensttruppe. Diese Truppe, welche ich Tag für Tag und oftmals auch nachts verpflegen und aufwärmen durfte, sodass wir in all den Jahren zu einer Familie zusammenwuchsen – mit mir als Aufbauer und Motivator für die nächsten Arbeitseinsätze. In den nun 39 Jahren erlebte ich vier Chuchichefs und vier Bahn-meister, die immer gut zu mir schauten. Stolz darauf bin ich darüber, dass der heutige Direktor mit seiner Geschäftsleitung einmal bei mir einkehrten. Zweimal wurde sogar für den Verwaltungsrat bei mir gekocht! Aber am liebsten war mir schon, wenn meine Mannen vom Bahndienst sich bei mir verpflegten.

Viele meldeten sich auch jeweils am Morgen bei mei-nem Koch für den z‘Mittag an. Ab und zu musste ich - für Vereine oder Dorf- und Firmenanlässe - auch Sams-tag oder Sonntag arbeiten. Gut in Erinnerung ist mir die Eröffnung des Vereinatunnels: da stärkten sich diverse Helfer bei mir, für ihre nächsten Einsätze. Auch freute ich mich immer über die Besuche von Mitarbeitern, die frei hatten oder Nachtdienst verrichten mussten.

Der Alltag sah sonst so aus, dass ich über Jahre überall-hin verschoben wurde, von Station zu Station, von Chur bis Klosters, dorthin halt wo die Kramper am Arbeiten waren. Anfänglich geschah das mit Güterzügen, später dann als der Bahndienst mit Traktoren ausgerüstet wurde, jonglierten diese mich selber von Ort zu Ort.

Immer geschah das nicht gerade zimperlich, da wurde man ab und zu herumrangiert, dass das Inventar zum Teil ersetzt werden musste. Einmal, vor langer Zeit, zog man mich in Küblis gegen Berg, um mich dann ablau-fen zu lassen gegen ein Stumpengleis. Der Kramper, der die Handbremse bedienen sollte, tat dies wohl etwas zu spät und so knallte ich mit ziemlicher Geschwindigkeit

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2008

gegen einen Prellbock. Danach verbrachte ich einige Zeit in der HW, wo man mich wieder zusammenflickte. Sämtliches Geschirr musste danach erneuert werden.

Am turbulentesten ging es zu und her, wenn die Kram-per bei mir ein Weihnachtessen oder einen Abschied von einem Mitarbeiter feierten. Da ging die Post ab und so manch einer hatte ordentlich Schlagseite wenn er zur Türe hinausging. Alkohol konnte man früher sowie-so immer bei mir konsumieren, ein paar Flaschen Wein oder Bier waren immer an Lager oder sonst hatte es Vorrat im Batteriekasten. Manchem Vorgesetzten tat dieser Ausschank nicht gut und so wurden wir mit der Zeit «trockengelegt», was auch gut so ist.

Ich schaute auch, dass meine Mannen auf der Strecke nicht verdursteten, so schickte man jeweils eine Ther-moskanne Kaffe mit einem Güterzug, welcher bei den Krampern anhielt und diese aushändigte.

Ja, es war halt manchmal schon eine stressige Zeit, be-sonders in den letzten Jahren. Da parkierte man mich ab 1999 in Landquart, wo ich nur noch ab und zu auf

die Baustellen musste, meine Leute kamen dann je-weils mit ihrem Bus zum z’Mittag, wenn sie nicht zu weit weg waren. Altersbeschwerden meldeten sich auch zusehends, so moderte und lotterte es überall und ganz wasserdicht war ich auch nicht mehr. Eine neuerliche Revision kam nicht mehr in Frage und so fiel ich in die Kategorie «Abbau».Traurig bin ich jetzt, wenn ich daran denke, was meine Kramper ohne mich machen, und sie sind es jetzt auch, das habe ich schon lange gemerkt. Sie müssen sich jetzt halt aus dem Rucksack verpflegen und über Mittag ei-nen wärmenden Unterschlupf suchen. Am meisten werde ich die vergifteten Jasser und den Zigaretten-dunst vermissen. So hat halt alles ein Ende, auch die Tradition.

Euch liebe Kramper oder Gleismonteure, wie ihr euch heute nennt - wünsche ich, dass ihr eine Familie bleibt, auch ohne eueren geliebten ‚Gnagiwagen’.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2008

Vermeintlicher ViehtransportText von Stefan Cola, Karikatur von JÖBI, Jörg Binggeli

Als ich um 18.50 Uhr den Dienst in St. Moritz antrat stellte ich fest, dass sich auf der Plattform eines B eine angebundene Ziege befand!!!

Ich erkundigte mich im Wagen, wem die Ziege gehöre und forderte den Besitzer auf, den Zug samt Ziege zu verlassen, da die RhB keine Tiertransporte mehr durch-führe und schon gar nicht in Personenwagen.

Der Fahrgast weigerte sich auszusteigen. Er entgegnete mir, dass er sich via SBB Info Hotline erkundigt habe und ihm versichert wurde dass der Transport von Klein-tieren (nicht grösser als Hunde) gestattet sei und er für die Ziege ein 1/2 Billett zu bezahlen habe. Dies tat er und kaufte ein 1/2 Billett von St. Moritz nach Bonstet-ten - Wetzwil via Zürich.

Ich erklärte ihm, dass der Transport von Nutztieren sehr strengen Auflagen obliegt. Ich forderte den Fahrgast um 19.00 Uhr erneut auf den Zug mit der Ziege zu verlas-sen, ansonsten wäre ich gezwungen die Polizei zu avi-sieren. Er weigerte sich erneut. Um 19.02 Uhr avisierte ich via Fahrdienstbüro die Polizei. Währenddessen te-

lefonierte der Fahrgast erneut mit der SBB Info Hotline und verband mich mit dieser.

Der Bedienstete der SBB meinte dass dies ein «blöder Fall» sei, aber Kleintiere in Behältern transportiert wer-den könnten.

Ich bat ihn zu meiner Unterstützung dem Fahrgast zu bestätigen, dass eine Ziege ein Nutztier und kein Klein-tier sei und somit der Transport nicht möglich sei, da die Ziege sowieso nicht in einem Behälter transportiert werden könne.

Mittlerweilen bekam der Fahrgast doch etwas «kalte Füsse» und übergab vor Eintreffen der Polizei die Ziege einer Bekannten auf dem Perron. Er bestand jedoch darauf, das Billett rückerstatten zu können, was ich später via ZPG auch tat.

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Weihnachtsevent der Materialwirtschaft 2007Von Giulia Fontana

Vermeintlicher ViehtransportText von Stefan Cola, Karikatur von JÖBI, Jörg Binggeli

Wie jedes Jahr wurde ein bis zwei Wochen vor Weih-nachten ein Event für die Materialwirtschaft vorberei-tet. Dieses Mal wollten wir dem Leitspruch «Gesund durchs Geschäftsjahr» gerecht werden.Am 13. Dezember 2007 war es endlich soweit! Die Or-ganisation und die Vorbereitungen waren abgeschlos-sen. Pünktlich um 16.00 Uhr trafen wir uns vor dem Zentrallager. Nun lag ein 10-minütiger Fussmarsch vor uns. Alle waren gespannt, wo es hinging, denn dies war bis jetzt geheim gehalten worden.

Endlich kamen wir beim Fitnesscenter Galaxy an. Den meisten wurde erst jetzt bewusst, worauf was sie sich da eingelassen haben. Als alle umgezogen waren, konnte es auch schon losgehen. Jeder musste eine Ge-wichtsstange holen. Einige Männer hatten mit den Ge-wichten nicht gespart, was ihnen später zum Verhäng-nis wurde.

Nach einer ziemlich anstrengenden Trainingsstunde sa-hen nicht mehr alle so frisch aus. Doch auch wenn es sehr streng war, hatte es uns allen sehr viel Spass ge-macht.

Sport macht Hunger – zum Glück ging es ins Peppino zum Abendessen. Der Tisch war wunderschön mit Nüs-sen und Mandarinen dekoriert. Der grüne Salat den wir zur Vorspeise serviert bekamen, schmeckte sehr gut. Als Hauptgang wurden uns dann Spaghetti mit diversen Saucen aufgetischt. Und zum Dessert erhielten wir eine Kugel Eis, die in Schnaps und Früchten schwamm.

Zum Abschluss wurde den MitarbeiterInnen der Materi-alwirtschaft Kaffee mit Grappa offeriert. Viel zu schnell war der schöne Anlass vorbei.

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Nachruf

Beat Gadient

Tief betroffen und mit grossem Bedauern haben wir am 25. März 2008 vom Tod von Beat Gadient erfahren.

Am 2. Juni 1959 wurde Beat geboren und verlebte sei-ne Jugend- und Schulzeit in Mastrils. Am 14. Oktober 1974 - vor 34 Jahren - hat Beat seine Arbeit in den Werkstätten der Rhätischen Bahn in Landquart begon-nen. Beat führte die ihm zugewiesenen Arbeiten zuver-lässig und mit Freude aus und konnte dank seiner Be-reitschaft vielseitig eingesetzt werden. Hervorzuheben ist dabei seine Hilfsbereitschaft. Zu jeder Tages- und wenn notwendig auch Nachtzeit war Beat bereit, sei-nen Einsatz zu leisten. Ab 1982 konnte Beat auch auf die damals neue Brennschneidmaschine eingeschult werden. Mit grossem Geschick und Einsatz hat er bis zum Beginn seiner Krankheit unzählige Blechteile zu-geschnitten und geformt, und dabei einige hundert Tonnen Blech verarbeitet. Zuverlässigkeit und Hilfsbe-reitschaft waren für Beat selbstverständlich.

Die Freizeit verbrachte Beat mit seiner geliebten Trudi in Sufers, wo er seiner grossen Passion dem Fischen frönte. Zwei Wochen ab dem ersten Mai sowie zwei Wochen vor dem 15. September waren klar für dieses Hobby reserviert.

Sein Tod geht uns sehr nahe. Wir sind dennoch stolz und vor allem dankbar für die Zeit, die wir mit Beat teilen konnten. Seiner Familie und Lebenspartnerin entbieten wir unser aufrichtiges Beileid.

rk

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Personalchronikvom 2. März – 1. Juni 2008

Martin Burkhardt als Leiter Güterverkehr, LandquartRalf Capeder als Jurist, ChurDominic Florin als Spezialhandwerker, LandquartLeonie Hämmerle als Assistentin des VGL, ChurOrlando Hediger als IT System Engineer, ChurTatjana Horvath als Sachbearbeiterin, ChurSusanne Jäger als Kunden-/Reiseberaterin, ChurLutz Käppler als Fahrdienstleiter, LandquartSamuel Koch als Gleismonteur, ChurRolf Meier als Betriebsangestellter, St. MoritzGerhard Meister als Zugbegleiter, SamedanErich Pfranger als Betriebsangestellter, Scuol-TaraspValeria Pola als Verkäuferin, TiranoGerrit Van der Schans als Projektleiter, ChurJan-Leendert Van Lavieren als Spezialhandwerker, LandquartNiculin Vital als Immobilienprojektleiter, ChurFlorian Wüest als Visiteur, LandquartMartina Wyss als Kunden-/Reiseberaterin, ChurFlavio Zala als Fahrleitungsmonteur, SamedanKaspar Zogg als Strategischer Einkäufer, Landquart

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Marcel Aebersold Lokführer, Davos PlatzBeat Antener Vermessungsingenieur, ChurRalph Andrea Basig Aushilfe, ChurHorst Baumgartner Visiteur, LandquartTheo Brenn Projektleiter, LandquartGiancarlo D’Auria Zugbegleiter, SamedanDragisa Davidovic Betriebsangestellter, St. MoritzChristian Engeli Projektleiter, LandquartAndreas Flütsch Leiter Dienstbereich, ChurBeat Germann Teamleiter, LandquartReto Gfeller Lokführer, Scuol-TaraspMartin Jost Lokführer, Davos PlatzCarlo Manetsch Betriebsangestellter, LandquartNuria Selma Zugbegleiterin, SamedanMyriam Stecher Raumpflegerin, ZernezArmon Stupan Lokführer, SamedanUrsin Thomann Kondukteur, Chur

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Eintritte

Austritte

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Calvin Baeder, Betriebsdisponent, St. MoritzHeinz Egli, Gruppenleiter, ChurBeatrice Hauser, Kaufmännische Mitarbeiterin, LandquartFerdinand Pircher, Spezialhandwerker, SamedanPietro Tempini, Vorarbeiter Rangierdienst, Davos PlatzHansueli Tinner, Lokführer, LandquartHanspeter Trepp, Sachbearbeiter, ChurMario Zen, Ressortleiter Betrieb, Tirano

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !

Samidin Bojaxhi Betriebsangestellter, Davos Platz zum Vorarbeiter Rangierdienst, Davos PlatzRenato Gadient Stv. Leiter Betrieb, Untervaz zum Leiter Betrieb, UntervazMadeleine Mäder Leiterin Betrieb, Untervaz zur Fachspezialistin P-Support, ChurMario Rada Fachmeister a.i. zum Fachmeister, Samedan

H E R Z L I C H E G R A T U L A T I O N !

25 DienstjahreThomas Cadosch, Zugführer, ChurGeorg Casanova, Zugführer, SamedanRenato Gadient, Stv. Leiter Bahnhof, UntervazOskar Granzotto, Lehrlokführer, LandquartHans Hassler, Traktorführer Kat. C, Ems-Vial (Stallinger)Hanspeter Hitz-Tarnutzer, Spezialhandwerker, LandquartMarco Kollegger, Betriebsdisponent, SamedanFranco Micheli, Spezialhandwerker, PoschiavoGiosuel Puorger, Gleismonteur, ZernezVito Schorta, Gruppenleiter, SamedanPeter Wittwer, Betriebsangestellter, Davos Platz

40 Dienstjahre

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !

Pensionierungen

Beförderungen und Ernennungen

Peter ZanettiStv. Leiter BahnhofPontresina

Gaudenz LütscherLeiter VerkaufSamedan

Dienstjubiläen

Rene JudZugführerDavos Platz

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RhB in-team

22.04.2008 Joachim Stöckli, Lokführer, Landquart, mit Esther Schelbert25.04.2008 Daniel Brühwiler, Rangiermeister, Landquart, mit Marilena Crameri24.05.2008 Adrian Flepp, Visiteur, Landquart, mit Annemarie Brot

07.02.2008 Nino, des Jürg Hertner, Projektleiter, Chur13.02.2008 Jann Kjetil, der Nadine Kalberer-Ritter, Sachbearbeiterin, Chur07.03.2008 Gian-Luca, des Urs Jakob, Zugführer, Samedan07.04.2008 Jael Flurina, des Christoph Peter Lauper, Leiter Fachbereich, Chur18.04.2008 Laura, des Roger Tschirky, Kondukteur, Chur20.04.2008 Silvan Gion, des Matthias Müri, Ingenieur, Landquart24.04.2008 Fabian Simon, des Roger Patrick Lieberherr, Zugführer, Chur

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Spontan

Annina Lüthy-FluryBahnbetriebsassistentinSchiers

Hatte ganz tolle Attraktionen für Jung und Alt dabei.

Finde ich schön, gefällt mir besser als die alte.

Ich hoffe für die RhB, dass es klappt.

Interessiert mich nicht so sehr.

Immer wieder interessant (vor Allem Poppi News).

Mit meiner ganzen Familie.

Eugen RohnerKommunikation Events und Messen

Die RhB hat sich sehr gut präsentiert und wurde mit dem entsprechenden Besucheraufmarsch belohnt …

Kleider machen Leute! Schliesslich ist der erste Kundenkontakt oft sehr entscheidend.

Wir sind auf der Zielgeraden!

Free Tibet! Der Fackellauf zeigte es bereits auf: weitere politische Unruhen sind angesagt.

Die Inhalte finde ich gut. 6 Ausgaben pro Jahr wären aktueller. Das Layout des «RhB-Blick» sollte etwas «aufge-peppt» werden.

Mit all meinen Freunden …

DEINE SPONTANE MEINUNG…

… zur Rolle der RhB am Bahnhoffest in Chur?

… zu den neuen Uniformen?

… zum bevorstehenden UNESCO-Entscheid zur Aufnahme der Albula- und Berninastrecke?

… zu den bevorstehenden olympischen Spielen in China?

… zur InfoRetica?

Mit wem würdest Du gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?

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Marcel GruberRailShopLandquart

Ein schönes Fest mit zufriedenen RailShop-Kunden.

Sieht elegant aus, besonders die Frauen. Sportlich und modern, gefällt mir sehr gut.

Sehr wichtige Sache für die RhB.

Sportlich ok, politisch fragwürdig!

Eine wichtige Broschüre für die RhB-Mitarbeitenden, sehr informa-tiv!

Natürlich mit meiner Frau, z.B. die Bündner Gourmet-Rundfahrt.

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Europas höchstgelegener BiergartenVon Elisabeth Erber

Nichts ist unmöglichDass das Motto «Alles ist möglich auf Alp Grüm» wort-wörtlich genommen wird, beweisen Primo Semadeni und seine Mitarbeiter vor Ort immer wieder aufs Neue. So konnte auf Alp Grüm bereits im ersten Geschäftsjahr Wireless-LAN, Gratis Internet Corner für Gäste und bar-geldlose Zahlung eingeführt werden. Neues Mobiliar auf der beliebten Panoramaterrasse mit Blick auf den Vadret da Palü und die Errichtung von Europas höchst-gelegenen Biergarten, mit Blick auf das Val Poschiavo und auf die Bergamaskar Alpenkette sind nur ein Teil der Neuerungen und Investitionen, die gemacht wur-den. Und es ist noch einiges geplant z. B. eine Webcam, die es der ganzen Welt ermöglicht, das Wetter und das herrliche Panorama von Alp Grüm zu bestaunen.

Zusammenarbeit mit der RhBDank der guten Zusammenarbeit mit der Rhätischen Bahn konnten Specials erarbeitet werden, die den Gäs-ten zugute kommen:n Vollmondfahrt (18. Juli, 16. August und 15. Septem-

ber)n Kulinarik Train (Wahl aus 4 verschiedenen Vorspeisen

auf Alp Grüm)n Via Valtellina (gemeinsam mit ViaStoria und RhB)

Dabei sind diese Angebote erst der Anfang!

Fast food …… und trotzdem den Qualitätsstandard halten? Natür-lich ist auch das möglich auf Alp Grüm. So wissen der Küchenchef Claudio Pedrotti und sein Team sofort Be-scheid, wenn etwas «veloce» gehen muss, und die Speisen werden nach Möglichkeit innerhalb von 5 bis 10 Minuten serviert. Und für die, denen die Zeit nicht mehr reicht – gibt’s auch mal Pizzoccheri oder Pommes Frites zum Mitnehmen – entsprechend handlich ver-packt, mit Besteck!

Und was die Sprechanlage des Drive In bei McDonalds ist, ist auf Alp Grüm der Anruf vom Zug aus (081 844 03 18) und schon kann die Bestellung aufgegeben wer-den: 15 Kaffee Creme und zwei Tee mit Zitrone zum Mitnehmen - oder einen Käseteller und zwei Cola? Und hier sind wir Vorreiter – oder haben Sie schon mal bei McDonalds telefonisch Pizzoccheri bestellt?Und wenn der Zug einfährt steht die Servicemitarbeite-rin in der gelben Bistroschürze schon am Eingang be-reit.

Bähnler KaffeeUnd wer kennt Ihn nicht, unseren Bähnler Kaffee? Egal ob Espresso, Kaffee Creme oder Milchkaffe für einen Sonderpreis von nur 3 (in Worten: D R E I) Franken gibt es ihn, aber eben nur für Bahnmitarbeiter – und manchmal sogar «Guatzli» dazuAuf diesem Weg danken wir allen «Bähnlern» (wie die Bahnmitarbeiter liebevoll von uns genannt werden), für die wirklich gute Zusammenarbeit, in allen Belan-gen (z. B. auch für die Mithilfe beim Ausladen von Wa-ren), und vor allem für die Weiterempfehlung von Alp Grüm an die Reisenden und selbstverständlich danken wir euch für euren persönlichen Besuch auf Alp Grüm – über den wir uns besonders freuen!

GUTSCHEINIn Zusammenarbeit mit der Casa vinicola «La Torre» er-halten Sie bei Abgabe dieses Gutscheins nach dem Mittagessen eine 3/8 Flasche Agnus DOCG! Und dies mit gutem Gewissen, da Sie bei uns ohne Auto unterwegs sind …

Bis bald auf Alp Grüm!

GUTSCHEINEinlösbar bis Ende Sommer 2008

Nach dem Essen eine 3/8 Flasche

Qualitätswein zum Mitnehmen.

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