InfoRetica 4/2015

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Infrastruktur Zweite Hinter- rheinbrücke Personal Mitarbeiter- umfrage Infrastruktur Instandsetzung Glatscherastunnel InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Nr. 4 / Dezember 2015

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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn

Transcript of InfoRetica 4/2015

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Infrastruktur

Zweite Hinter­rheinbrücke

Personal

Mitarbeiter­umfrage

Infrastruktur

Instandsetzung Glatscherastunnel

InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen BahnPeriodico della Ferrovia reticaPeriodica da la Viafier retica

Nr. 4 / Dezember 2015

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Inhalt

16 GüterverkehrTransportlogistik GlatscherastunnelWiro Capol

18AlbulatunnelDer Vortrieb ist auf KursGilbert Zimmermann

20BGFNeue Betriebliche GesundheitsförderungNadine Tabbara

21VerkaufSeitenwechsel im IKS – Ein ErfahrungsberichtTamara Kühne

22SicherheitSicherheitsmanagement­system Remo Schatz

23NachhaltigkeitÖkologisch heizen – Fernwärme in der Werkstätte LandquartAnnina Streun

24 Angebote«Swissness» im Glacier ExpressMartin Gredig

25 VeranstaltungMitarbeitendenanlass: HCD vs. ZSC LionsAnnina Streun

26 ArbeitsprozesseGeordnete Stammdaten: Projekt CAD ERPJürg Zeller

28 KommunikationNeue Komfortfunktionen in der TelefonieHannes Lüthi

30 KommunikationProviderwechsel zu Sunrise ist abgeschlossenMarcel Fischer

31 ArbeitsprozesseIT­Architektur der RhBGiachem Schucan und Nathalie Lamon

32 PersonalDie RhB zu Gast beim LohnmobilTamara Krebs

33 AlbulatunnelDie Bärenführer auf der BaustelleMarina Schrepfer

Impressum

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn, 7002 Chur; Redaktion: Simon Rageth (sr), [email protected]; Sandra Beeli (sb), sandra. [email protected]; Manuela Gallati (mg), manuela. [email protected]; Annina Streun (as), [email protected]; Frontbild: «Mitarbeiteranlass beim HCD», Fo to graf Heinz Zwicky; Nächster Redaktionsschluss: 8. Februar 2016; Auflage: 3 200 Exemplare, 4-farbig; Abonnement: In-land: CHF 50.00, Ausland: CHF 60.00; © by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellen an gabe; Gedruckt auf chlorfrei gebleich tem Papier.

Die InfoRetica erscheint 4-Mal jährlich und ist eine Zeitschrift von Mitarbeitenden für Mitar-beitende. Berichte mit Bilder sind also immer willkommen und können in deutsch, romanisch oder italienisch verfasst werden.

Die Autoren dieser Ausgabe

rot: RhB Mitarbeitende inklusive Pensionäre | grau: externe Autoren

Hans Amacker

Karl Baumann

WernerCaluori

Martin Gredig

Marcel Fischer

Gian Brüngger

Tanya Afram

Wiro Capol

Tanja Felix

Info

6Novitads aus der DirektionAlles Gute für die Zukunft! Tanti auguri per l’avvenire!Hans Amacker

8 Auf einen BlickA revair, Hans Amacker!swiss-image.ch, Andrea Badrutt und Simon Rageth

10 InfrastrukturZweite Hinterrheinbrücke ReichenauKarl Baumann

12 MitarbeiterumfrageEntwicklungspotenzialSimon Rageth und Nadine Tabbara

14InfrastrukturInstandsetzung GlatscherastunnelUrs Tanner

RemoSchatz

Giachem Schucan

Marina Schrepfer

Urs Tanner

Erika Wismer

Roman Sommer

Marion Schur

NadineTabbara

Annina Streun

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41 AusbildungErster Beruf­Parcours in Landquart Erika Wismer

42 Die MedienbahnBündner Tagblatt Redaktion

43 Damals, vor 30 JahrenRhB­Nachrichten 4 / April 1985Redaktion

44 Historischer MomentDer Engadin­Express der Rhätischen Bahn (Teil 2)Gian Brüngger

46 BahnmuseumGönnerclub­Reise ins Bahnmuseum AlbulaRoman Sommer

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34 VerkaufDie RhB am Switzerland Travel Mart Pascal Rechsteiner

35 AngeboteGenussvoll Graubünden erlebenWerner Caluori

36 BGFDer Schmugglerpfad im Val d’UinaBraida Pinggera

37 BGFSaftkur im RailserviceMarion Schur, Jessica Oberholzer und Tanja Felix

38 PersonalAusflug in den Bahnpark BruggThomas Gruber

39 LeserumfrageResultate LeserumfrageAnnina Streun und Simon Rageth

40 Ausbildunglogin Sozialwoche in Tschlin Tanya Afram

Retica

47 Zahl des Quartals893Redaktion

48 Das vierte QuartalNeues in KürzeRedaktion

51 KundenrückmeldungWas unsere Kunden bewegtRedaktion

52 NachgefragtDeine spontane Meinung …Tanja FelixMarkus Lipp

53 PersonalchronikBewegendes im vierten QuartalRedaktion

55 PersonalchronikNachrufRedaktion

GilbertZimmermann

Jürg Zeller

Tamara Krebs

Nathalie Lamon

Pascal Rechsteiner

Braida Pinggera

Thomas Gruber

Hannes Lüthi

Simon Rageth

Tamara Kühne

Jessica Oberholzer

Eric Wyss

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EditorialEditoriale

Di Simon Rageth, Communicazione aziendale

Care collaboratrici, cari collaboratoriCome se il sondaggio del personale non fosse bastato a ri-empirvi di domande, a fine settembre ci siamo messi anche noi di InfoRetica con il lancio della nostra inchiesta tra i let-tori, cui hanno aderito - e ne siamo molto lieti - oltre 200 collaboratori. Era nostra intenzione fare il punto della situa-zione, e così è stato. Perlomeno coloro che hanno partecipa-to al sondaggio apprezzano molto la nostra rivista. Grazie di cuore. Assai più interessanti e rilevanti per la mia funzione di caporedattore di InfoRetica sono tuttavia i commenti nega-tivi e le proposte di miglioramento, che ci spronano a rinno-varci in meglio. Abbiamo voluto fare il primo passo già con la presente edizione, volutamente ottimizzata. Ci è stata mos-sa la critica di pubblicare pochi testi in lingua italiana, per cui vi rinnoviamo l’invito a inoltrarci testi in italiano, ma an-che in romancio e in tedesco: vogliamo essere una rivista del personale di e per i collaboratori. Nelle pagine che seguono trovate i risultati del nostro sondaggio. Tramite il sondaggio del personale il nostro datore di lavo-ro, la FR, era a sua volta intenzionato a scattare un’istanta-nea dell‘azienda ed è riuscito nell’intento, grazie a quasi 900 adesioni. Anche la FR come impresa e datore di lavoro può e desidera evolvere grazie ai feedback costruttivi che le per-verranno, sia oggi che in futuro, tramite sondaggi o duran-te l’attività lavorativa quotidiana. Non esitiamo dunque ad esprimere la nostra opinione, anche in maniera spontanea. Vi auguriamo buon divertimento nella lettura dell’ultimo numero di quest’anno di InfoRetica e rivolgiamo a voi alle vostre famiglie i migliori auguri di Felice Natale e prospero Anno Nuovo.

Von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation

Liebe Kolleginnen und KollegenAls hätten Sie mit der Mitarbeiterumfrage nicht schon genug Fragen beantwortet, setzten wir von der Redaktion der In-foRetica Ende September noch einen oben drauf und starte-ten eine Leserumfrage. Über 200 Mitarbeitende haben teil-genommen, was uns sehr freut. Eine Standortbestimmung wollten wir und haben wir damit auch bekommen. Zumin-dest die Mitarbeitenden, welche an der Umfrage teilnahmen, erfreuen sich sehr an dieser Zeitschrift. Herzlichen Dank da-für. Noch interessanter – und für mich als Chefredaktor der InfoRetica wichtiger – sind negative Äusserungen und Ver-besserungsvorschläge, dank welchen wir uns weiterentwi-ckeln können. So haben wir bereits in dieser Ausgabe ver-sucht, erste Optimierungen zu machen. Festgestellt wurde auch, dass nur wenige Texte in Italienischer Sprache vorhan-den sind. Deshalb nochmals unser Aufruf: Wir nehmen und publizieren Berichte in italienischer, romanischer und deut-scher Sprache – eine Mitarbeiterzeitschrift von Mitarbeiten-den für Mitarbeitende eben. Die Ergebnisse dieser Umfrage finden sie in dieser Ausgabe. Unsere Arbeitgeberin, die RhB, wollte mit der Mitarbeiter-umfrage von uns allen ebenfalls eine Standortbestimmung haben. Dank beinahe 900 Rückmeldungen hat die RhB diese auch erhalten. Auch die RhB als Unternehmen und Arbeit-geberin, kann und wird sich dank konstruktiven Rückmel-dungen von Ihnen, heute und morgen, in Umfragen oder im Alltag, weiterentwickeln. Geben wir also Rückmeldungen – auch unaufgefordert. Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre der letzten Ausgabe der InfoRetica in diesem Jahr viel Spass und wünschen Ih-nen und Ihrer Familie frohe Weihnachtstage und einen gu-ten Rutsch ins neue Jahr.

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InfoFoto von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

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Alles Gute für die Zukunft! Tanti auguri per l’avvenire!

Von Hans Amacker, Direktor

Liebe Mitarbeiterinnen und MitarbeiterEin letztes Mal wende ich mich an dieser Stelle an Sie. Schweren Herzens und mit grossem Bedauern, aber gleich-zeitig auch mit Dankbarkeit.Als ich am 1. Februar 2011 meine Tätigkeit als Direktor der RhB aufnahm, stellte ich mir vor, dass ich die Geschicke un-serer einmaligen Alpenbahn noch einige Jahre mitbestim-men und -gestalten dürfe. Ich freute mich unglaublich auf diese vielseitige, herausfordernde aber auch sehr beglücken-de und befriedigende Aufgabe. Der einmalige Mix aus Tech-nik, Natur und der Zusammenarbeit mit Ihnen allen war un-vergleichlich.Unvergesslich bleibt mir das Kennenlernen des ganzen Be-triebes. Vor Ort, bei der Mitfahrt auf den Zügen, beim Besuch von Baustellen zu Tages- und Nachtzeiten und bei der per-sönlichen Begegnung mit den Menschen, die die RhB täg-lich weiterbringen und einen zuverlässigen, sicheren Zugs-verkehr gewährleisten.Während meiner Zeit bei der RhB konnten wir viele wichtige Themen angehen und Projekte starten. Mit dem Ausarbeiten und Umsetzen der Strategie 2020 haben wir an der Zukunft der RhB gebaut, ihr ein moderneres Gesicht und ein neues Selbstbewusstsein gegeben. Dies gilt es weiterzuentwickeln und zu stärken. Die RhB ist ein sicherer Wert innerhalb der Volkswirtschaft und der Tourismusbranche Graubündens und wird das Bündnerische weiterhin stolz vertreten. Auch sie spürt den schärferen Wind, der dem Schweizer und Bündner

Novitads aus der Direktion

Tourismus entgegenbläst, es warten viele Herausforderun-gen. Ich bin jedoch überzeugt, dass die RhB diese meistern wird. Und dass sie weiterhin viele Menschen auf der ganzen Welt faszinieren wird.In den vergangenen Jahren hatten wir viele Gelegenheiten, miteinander zu feiern. Ich erinnere mich gerne an die 100 Jahr-Jubiläen der Surselva-, Unterengadiner- und Arosalinie zurück. Und an das letztjährige Jubiläum «125 Jahre RhB». Mit dem HCD in Rot und vielen begeisterten RhB-Mitarbei-tenden in der Eishalle Davos, mit dem gelungenen «Tag der offenen Türe» in Landquart und den Mitarbeiter- und Pen-sioniertenfeiern im prächtigen Saal des Kronenhofs in Pon-tresina.Dass ich nun, nach nicht einmal fünf Jahren, Abschied neh-men muss, schmerzt sehr. Es fällt mir unendlich schwer, meine Tätigkeit bei der RhB, die ich mit Kopf und Herz wahr-genommen habe, aufzugeben. Gerne hätte ich das Angefan-gene weitergeführt.Mir bleibt, Ihnen liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, al-les Gute zu wünschen. Und zu danken. Für die schöne Zu-sammenarbeit, die Offenheit mir gegenüber und für die vie-len guten Wünsche, die mich während der letzten Monate aus Ihren Reihen erreicht haben. Sie haben mir in dieser schwierigen Zeit sehr geholfen.

Die Zeit bei und mit Ihnen wird mir immer in allerbester Erinnerung bleiben.

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Di Hans Amacker, Direttore

Gentili collaboratrici, stimati collaboratoriMi rivolgo a voi un’ultima volta in questa forma. Con il cuore infranto e un gran rincrescimento, ma nel contempo anche colmo di gratitudine. Quanto il 1° febbraio 2011 ebbe inizio la mia attività di di-rettore presso la FR mi immaginavo di poter plasmare e co-struire la storia della nostra ineguagliabile ferrovia apina per molti anni ancora. Ero incredibilmente felice di assumere un compito variegato e stimolante, ma anche così gratificante e ricco di soddisfazioni. L’accostamento unico tra tecnica e natura e la collaborazione con tutti voi sono stati impareg-giabili.Serbo un ricordo indelebile di come ho conosciuto l’azien-da nella sua totalità. Sul posto, come passeggero sui convo-gli, durante le ispezioni ai cantieri, sia di giorno che nelle ore notturne, e nel contatto diretto e personale con tutti coloro che si impegnano giorno dopo giorno per la FR e garantisco-no la circolazione affidabile e sicura dei treni.Durante la mia permanenza alla FR abbiamo abbordato nu-merosi temi rilevanti e dato avvio ad altrettanti progetti. Con l’elaborazione e l‘attuazione della Strategia 2020 ab-biamo gettato le basi della FR del futuro, conferendole un volto più moderno e una nuova immagine. Dobbiamo pro-seguire con determinazione su questa strada. La FR rappre-senta un valore sicuro all’interno dell’economia e del settore del turismo dei Grigioni e sarà in grado di rappresentare de-gnamente il Cantone anche in avvenire. Percepiamo anche noi le folate di vento che soffiano contro il turismo elveti-co e grigione: dovremo affrontare molte sfide e ciò malgra-do sono persuaso che la FR saprà coglierle. E sarà anche in grado di affascinare come sinora moltissime persone in tut-to il mondo.

Negli anni passati abbiamo avuto ripetute occasioni di fe-steggiare assieme. Mi tornano alla mente con piacere i fe-steggiamenti per i 100 anni delle linee della Surselva, dell’Engadina Bassa e di Arosa. E il giubileo dell’anno scor-so per i «125 anni di FR». Con la squadra dell’HCD in maglia rossa e un tripudio di collaboratori della FR nello stadio di Davos, con il successo registrato alla «giornata delle porte aperte» di Landquart e le manifestazioni per i collaboratori e i pensionati nella maestosa sala del Kronenhof a Pontresina.Il fatto che debba congedarmi adesso, dopo appena cinque anni, mi addolora molto. Faccio immensamente fatica a la-sciare un’attività che ho svolto con anima e corpo presso la FR. Avrei tanto voluto proseguire il lavoro avviato.Non mi resta che rivolgervi a voi, care collaboratrici e cari collaboratori, per augurarvi ogni bene. E per ringraziarvi. Per la preziosa collaborazione, la spontaneità nei miei confronti e gl’innumerevoli auguri che mi sono giunti in questi ultimi mesi dalle vostre fila, e che mi hanno incoraggiato in un pe-riodo assai difficile.

Serberò sempre il miglior ricordo del tempo trascorso con voi.

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Herzlichst, IhrDi cuore, vostro

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A revair, Hans Amacker!Auf einen Blick

Fotos von swiss-image.ch,Andrea Badrutt und Simon Rageth

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

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Zweite Hinterrheinbrücke Reichenau

Um dem zukünftigen Angebotskonzept Retica 30 gerecht werden zu können, hat die RhB eine Verlängerung der Doppelspur in Reichenau und damit eine neue Linienführung über den Hinter-rhein projektiert. Für den Bau einer zweiten Eisenbahnbrücke über den Hinterrhein lancierte die RhB einen Projektwettbewerb, aus welchem das Projekt «Sora Giuvna» als Sieger hervorging.

Von Karl Baumann, Leiter Kunstbauten

Ab Reichenau-Tamins in Richtung Albula und Surselva führt das Bahntrassee einspurig auf zwei Brücken über die Natio-nalstrasse A13 und den Hinterrhein. Die 151,20 Meter lange Hinterrheinbrücke wurde 1895 gebaut. Sie besteht aus ei-nem feingliedrigen Stahl-Rautenfachwerk, wie es heute nur noch selten zu sehen ist. Das Bauwerk ist ein hervorragen-des Beispiel für den hohen Stand der schweizerischen Brü-ckenbautechnik der vorletzten Jahrhundertwende. Es liegt am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein und in un-mittelbarer Nähe zum Dorfkern von Tamins und zum Schloss Reichenau, die im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) auf-geführt sind. Dementsprechend wird der Hinterrheinbrücke Reichenau ein hoher denkmalpflegerischer Wert attestiert, und es ist in diesem Zusammenhang nicht möglich, das Bau-werk durch einen Neubau zu ersetzen.

Infrastruktur

oben: Modellaufnahme Projekt Sora Giuvna.

unten: Ansicht neues Brücken - bauwerk vor der bestehenden

Hinterrheinbrücke.

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Im Hinblick auf das Angebotskonzept Retica 30 vermag die einspurige Trassierung die betrieblichen Anforderungen nicht mehr zu erfüllen. Ohne eine zweite Hinterrheinbrücke ent-stehen Kreuzungs- und Folgekonflikte der Albula- und Sur-selva-Züge und der S-Bahn. Für die Erhöhung der Fahrplan-stabilität und eine höhere Flexibilität der Fahrplangestaltung ist ein zweites Bahntrassee erforderlich.

WettbewerbDie vielen Randbedingungen für den Bau einer zweiten Hin-terrheinbrücke stellten eine grosse Herausforderung dar, weshalb sich die RhB entschieden hat, für diese Aufgabe einen anonymen Projektwettbewerb durchzuführen. Die Wettbewerbsteilnehmer mussten ein neues Brückenbau-werk planen, das gut mit der bestehenden Fachwerkbrücke harmoniert. Daneben waren die Überbrückung der Natio-nalstrasse A13, die grossen Hanganschnitte Seite Reichen-au, welche für das neue Bahntrassee erforderlich sind, und die Dammschüttung auf der Seite Bonaduz Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe.Das Projekt «Sora Giuvna» (Rätoromanisch für jüngere Schwester) ist als unbestrittenes Siegerprojekt aus dem Brü-ckenwettbewerb hervorgegangen. Es wurde von der Ingenieur- gemeinschaft Flint & Neill Ltd, London; WaltGalmarini AG Zürich unter Mitwirkung der Architekten Dissling+Weitling architecture a|s, Kopenhagen und der Landschaftsarchitek-ten Hager Partner AG, Zürich erarbeitet.

Kurzbeschrieb Siegerprojekt«Sora Giuvna» ist eine rund 200 Meter lange Stahlbrücke mit V-Stielen und einem Trogquerschnitt. Mit diesem Kon-zept können auf einheitliche Art sowohl die 63 Meter lange Hauptspannweite über den Hinterrhein überbrückt als auch die etwas kürzere, aber in der Höhe stark eingeschränkte Überführung A13 hergestellt werden. Die schlanke Konst-ruktion ermöglicht es, die bestehende, denkmalgeschützte Fachwerkbrücke weitgehend sichtbar zu belassen. Die neue Brückenkonstruktion wird aus flussbaulichen, denkmalpfle-gerischen und betrieblichen Gründen auf der Südseite des bestehenden Trassees gebaut. Sie erhält einen konventio-nellen Schottertrog und dürfte demzufolge bei der Über-fahrt von Zügen wesentlich weniger Lärm verursachen als ihre Nachbarin.Der Überbauquerschnitt der neuen Brücke besteht aus den beiden 1,70 Meter hohen Stahlkastenträgern, die gleichzei-tig den seitlichen Brückenabschluss bilden. Sie werden 50 cm über die Schienenoberkante hochgezogen. Damit gelingt es

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

einerseits eine genügende Konstruktionshöhe für die Über-brückung der Nationalstrasse A13 zu erhalten und anderer-seits einen weitgehend uneingeschränkten Blick auf das be-stehende Bauwerk zu ermöglichen. Versenkt zwischen den Längsträgern wird ein stählerner Schottertrog eingebaut.Für die Herstellung der neuen Brücke werden rund 200 Ton-nen Stahl benötigt. Die Montage der bis 40 Meter langen Tei-le erfolgt mit grossen Kränen und weitgehend ohne Gerüste.

Bauausführung und KostenEs ist vorgesehen, die neue Hinterrheinbrücke in den Jah-ren 2017 – 2018 herzustellen. 2019 wird der Bahnbetrieb über das neue Bauwerk abgewickelt, so dass die bestehen-de Hinterrheinbrücke für ein Jahr ausser Betrieb genommen und instand gesetzt werden kann. Gleichzeitig werden die bestehende Überführung A13 ersetzt und die Überführung über die Taminserstrasse instand gestellt. Ende 2019 kann schlussendlich die zweispurige Gesamtanlage in Betrieb ge-nommen werden.Die reinen Baukosten für die zweite Hinterrheinbrücke, die Überführungen über die A13, den Hanganschnitt Seite Rei-chenau und die Dammschüttung Seite Bonaduz betragen rund 10,5 Mio. Schweizer Franken.

Landquart

Disentis/Mustér

Tirano

St.Moritz

FilisurThusis

Arosa

Chur

Davos

Zernez

Scuol-TaraspKlostersReichenau

Schematischer Querschnitt Brückenüberbau

Situation mit bestehender Hinterrheinbrücke.

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Entwicklungspotenzial

Die Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage 2015 wurden per E-Mail und via Intranet bereits zu-gänglich gemacht. Wir haben bei Andreas Bass, Leiter Stab / HR, nochmals nachgefragt und wollten auch wissen, wie er die Umfrageergebnisse wertet und was mit den Resultaten jetzt geschieht.

Interview von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation

Umfrage gesamthaft betrachtet ein gutes Führungsverhal-ten attestiert wird, müssen diesen Punkten in Zukunft mehr Beachtung schenken. Dies gilt insbesondere bei anstehen-den Veränderungen. Mit einer aktiveren Kommunikation und verbesserten Einbindung unserer Mitarbeitenden können wir Transparenz und Vertrauen schaffen.

Und umgekehrt: Die positive Erkenntnis lautet…Die Ergebnisse der Mitarbeiterumfragen über mehrere Jah-re betrachtet zeigen auf, dass wir uns überall dort verbes-sert haben, wo wir Arbeit investiert und Massnahmen um-gesetzt haben. Viel investiert haben wir zum Beispiel in die Weiterbildung und die Entwicklung unserer Führungskräfte. So freut es mich, festzustellen, dass alle neun Fragen zum direkten Vorgesetzten mit zwei bis vier Punkten besser be-urteilt wurden als noch 2013. Auch die positive Entwicklung, wie die Mitarbeitenden das Mitarbeitergespräch erleben, ist erfreulich. Und bei den zur Verfügung gestellten Arbeitsmit-teln konnten wir dank der Anschaffung diverser neuer mobi-ler Arbeitsgeräte und IT-Instrumente uns verbessern.

Interessant ist jetzt ja auch, was mit den Resultaten ge­schieht. Was sind die nächsten Schritte?Das Höhere Kader hat nun die Aufgabe die Resultate vor al-lem bereichsintern zu reflektieren, bis Ende März 2016 Massnahmen zu erarbeiten und deren Umsetzung zu initiie-ren. Dies kann und soll gemäss Auftrag der Geschäftsleitung teilweise auch unter Einbezug von Mitarbeitenden oder der Personalkommission erfolgen. Mir ist zudem wichtig, dass wir lieber weniger Massnahmen definieren, diese aber ziel-gerichtet und mit Erfolg und Wirkung umsetzen.

Wie erfahren Mitarbeitende, ob und was in ihrem Bereich diesbezüglich unternommen wird?Spätestens ab April 2016 werden wir nebst der Kommuni-kation in den Bereichen aus gesamtunternehmerischer Sicht aufzeigen, welche Entwicklungsschwerpunkte eruiert und Massnahmen festgelegt wurden und wie die Umsetzung erfolgt.

Herzlichen Dank für die Auskunft.

Mitarbeiterumfrage

Was hat Sie bewogen, erstmals die Resultate zu jeder einzelnen Frage zugänglich zu machen und zudem den Mitarbeitenden auch einen umfassenden Einblick in die Ergebnisse der einzelnen Fachbereiche zu geben?Die Mitarbeitenden haben uns im Rahmen der Mitarbeiter-umfrage ein sehr wichtiges Feedback gegeben. Wir möch-ten diese Rückmeldung auf Stufe Gesamtunternehmung und Fachbereich vollumfänglich transparent zugänglich machen und so auch einen Dialog aktiv fördern.

Bei den wichtigen Indikatoren «Zufriedenheit», «Stolz bei der RhB zu arbeiten» und «Motivation» ist seit 2011 kaum eine Veränderung zu erkennen. Sind Sie eher ent­täuscht, dass sich die RhB nicht steigern konnte, oder überwiegt die Freude darüber, dass die Werte nicht sanken?Bei diesen Werten bewegen wir uns – was auch der Vergleich mit anderen Unternehmen zeigt – bereits auf erfreulich ho-hem Niveau. Ich habe deshalb grosse Freude, dass unsere Mitarbeitenden diese sehr guten Ergebnisse in der Umfra-ge bestätigt haben. Darauf lässt sich aufbauen und ist eine gute Grundlage, um andere Handlungsfelder weiter zu ent-wickeln.

Wenn Sie eine besonders negative Erkenntnis heraus­streichen müssten, welche wäre dies? Ich sehe aus gesamtunternehmerischer Sicht insbesondere Entwicklungspotenzial bei der Einbindung der Mitarbeiten-den und der internen Kommunikation. Geschäftsleitung und unsere Führungskräfte, denen ja erfreulicherweise in der

Mitarbeiter-umfrage

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

BGM­Ergebnisse im ÜberblickVon Nadine Tabbara, Projektleiterin HR

Im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) – siehe auch Bericht auf Seite 20 – wurde die Mitarbeiterumfrage um einige Fragen ergänzt. Die Auswertung zeigt, dass das BGM einen hohen Zusammenhang hat mit der Zufriedenheit und dem Engage-ment der Mitarbeitenden. Das bedeutet, dass die Stärkung unseres BGM sehr wahrscheinlich auch einen positiven Ein-fluss auf die Zufriedenheit haben wird. Ab 2016 wird das BGM systematischer und nachhaltiger aufgestellt.

Aus den Resultaten der Mitarbeiterumfrage: – Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zählt zu ei-

ner ausgesprochenen Stärke der RhB: 86 % der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die RhB aktiv die Gesund-heit der Mitarbeitenden fördere.

– 77 % sagen, dass an ihrem Arbeitsplatz genügend zum Schutz der Gesundheit/Sicherheit unternommen wird.

– Mit ihrer Gesundheit sind 81 % zufrieden. 56 % der Be-fragten stimmten dieser Frage sogar voll und ganz zu.

– 89 % der Befragten gaben an, während der Arbeit in der Regel voller Energie zu sein. Im Vergleich fühlten sich die Befragten zu 32 % im letzten Jahr gestresst.

– Erfreulich ist, dass über 72 % nach der Arbeit leicht ab-schalten können, was natürlich eine wichtige Vorausset-zung dafür ist, sich nach Feierabend gut erholen zu können.

Man weiss, dass das gesundheitliche Wohlbefinden von Mit-arbeitenden positiv durch die Arbeit selbst aber auch durch verschiedene Rahmenbedingungen bei der Arbeit (z. B. gute Einbindung, positive Beziehung zum Vorgesetzten, gute Ent-wicklungschancen) positiv beeinflusst werden können. Be-trachtet man die Ergebnisse dieser Aspekte, dann zeigt sich, dass sich die Befragten der RhB in diesem Jahr im Schnitt – Zu 70 % gut einbezogen fühlen und– Das Verhältnis zum direkten Vorgesetzten im Schnitt zu

81 % als nicht belastend bewerten.– Zu 66 % geben die Befragten an, sich bei der RhB beruflich

weiterentwickeln zu können. Je mehr dieser Ressourcen wir bei der Arbeit als positiv wahrnehmen, desto besser können wir Belastungen bei der Arbeit bewältigen. Nach eben diesen Belastungen haben wir erstmalig gefragt. Hierzu zählen klassische Umgebungsbe-lastungen, Zeitdruck und Unterbrechungen aber auch z.B. Arbeitsplatzunsicherheit. – Fast jeder zweite Befragte gibt an, Umgebungsbedingun-

gen wie Lärm oder auch unangenehme Temperaturen als Belastung wahrzunehmen (48 % der Befragten). Dane-ben wurde von den Befragten Zeitdruck (44 %) oder auch körperliche Belastungen wie zu viel Sitzen, Stehen, Heben (32 %) als Belastung wahrgenommen.

– 15 % der Befragten belastet das Verhältnis zum direkten Vorgesetzten.

InfoRetica Redaktor Simon Rageth im Gespräch mit Andreas Bass, Leiter Stab / HR.

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Instandsetzung Glatscherastunnel

Von den 115 RhB-Tunnels müssen in den nächsten 50 Jahren etwa 75 saniert werden. Der Fachbereich Kunstbauten versucht deshalb, das Instand setz-ungs verfahren zu standardisieren, damit einerseits geregelte Bauabläufe entstehen und andererseits die Kosten gesenkt werden können (Normalbau-weise). Im Herbst 2014 wurde die Instandsetzung des rund 108 Jahre alten und 334 Meter langen Glatscherastunnels in Angriff genommen.

Von Urs Tanner, Projektleiter Kunstbauten

Bereits in der InfoRetica 02/2013 wurden das Konzept der «Normalbauweise Tunnel» und die dazu notwendigen Test-arbeiten im Versuchsstollen Hagerbach in Flums vorgestellt. Inzwischen wurden die Planungsarbeiten für den ersten Tunnel abgeschlossen, wobei die Erfahrungen aus dem Ver-suchsstollen Hagerbach und den Gesprächen mit den Bau-unternehmungen ins Projekt eingeflossen sind. Dies bedeu-tete, dass ein neues Element, das Firstelement, entworfen werden musste, und dass die Firma Maagtechnik AG für die RhB eine Dichtung entwickelte. Die Firma Herrenknecht aus Deutschland unterstütze die RhB in der Planung einer Schutzkonstruktion (Tunnel im Tunnel), welche zur Sicherheit des Bahnbetriebes am Tage dienen wird.

Infrastruktur

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Die VorarbeitenNach den Submissionen im Winter 2013/14 für die Baumeis-terarbeiten und die Produktion der Betonfertigelemente wurde im Herbst 2014 mit den Bauarbeiten begonnen. Als erstes wurde ein Kabelblock für die Leitungen im Tunnel ent-lang der Kantonsstrasse erstellt und die vorgesehenen Lei-tungen eingezogen. Zudem wurden die Installationsflächen vorbereitet, so dass anfangs März 2015 mit den eigentlichen Bauarbeiten im Tunnel gestartet werden konnte.

Wechsel auf SprengvortriebAls erstes erfolgte die Gleisabsenkung auf minus 0,52 Me-ter ab SOK (Schienenoberkante) und anschliessend wur-de das alte Portal Seite Stuls abgebrochen. Am 9. Juni 2015 wurden die Arbeiten für die Aufweitung des Tunnels aufge-nommen. Nach rund 16 Wochen Baubetrieb waren 58 Me-ter Tunnelgewölbe mit einer Frässe und einem Spitzhammer ausgebrochen. Aufgrund des harten Gesteins waren das we-niger als erwartet, und daher musste nach einer alternativen Ausbruchmethode gesucht werden. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Natur und Umweltschutz, der Umwelt-Baube-gleitung, der Bauleitung und dem Unternehmer wurden ver-schiedene Lösungen untersucht und gegenseitig abgewogen. Man entschied sich für einen klassischen Sprengvortrieb, welcher durch den Verwaltungsrat der RhB am 26. Oktober 2015 bewilligt wurde. Die getroffenen Massnahmen zeigten rasch eine Wirkung, und die vorgesehene Arbeitsleistung von 1,5 Meter pro Nacht konnte klar übertroffen werden.

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Innenausbau läuft derzeitDer Innenausbau wurde am 2. September in Angriff genom-men. Als erstes wurden die Sickerleitungen eingebaut und anschliessend die Sockelsteine versetzt. Diese Sockelsteine wurden jeweils nach einigen Metern durch den beauftragten Geometer vermessen und kontrolliert. Erst danach erfolgte der Einbau der restlichen Betonfertigelemente ab einem Gü-terwagen. Das Versetzkonzept der Bauunternehmung sieht vor, dass ab den mit den Betonfertigelementen beladenen Güterwagen versetzt wird. Dazu hat die Firma Sersa Gleisbau AG (sie sind ARGE-Partner der Bauunternehmung) ein Ver-setzgerät für die «Normalbauweise Tunnel» entwickelt, das sich auf einem Schienensystem auf den Güterwagen bewe-gen kann. Die Bauarbeiten dauerten in diesem Jahr bis Mitte Dezember und bereits im März 2016 werden sie wieder fort-gesetzt. Ziel ist es, dass der Gleiseinbau Mitte Oktober 2016 stattfinden wird und anschliessend nur noch kleine Bauar-beiten ausserhalb des Tunnels erfolgen.

Landquart

Disentis/Mustér

Tirano

St.Moritz

FilisurThusis

Arosa

Chur

Davos

Zernez

Scuol-TaraspKlosters

Bergün

oben: Nachdem im oberen Teil des Tunnels gesprengt wurde und dort das Ausbruchmaterial Richtung Bergün abtransportiert wird …

unten: … werden im unteren Teil die Betonfertigelemente mittels Versetzgerät eingesetzt.

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Der Glatscherastunnel unterhalb vom Bahnhof Bergün wird seit dem Jahr 2014 als erster Tunnel auf dem Netz der Rhätischen Bahn nach dem neuen Konzept «Normalbauweise Tunnel» instand gesetzt. Für die Anlieferung der vorfabrizierten Tunnelauskleidung ist der Güterverkehr im kombinierten Verkehr seit Beginn der Planung in das Projekt involviert.

Von Wiro Capol, Produktmanager Güterverkehr

Güterverkehr

Bereits im Herbst 2013 haben die ersten Sitzungen für die-ses Grossprojekt begonnen. Nach den Vorgaben durch die Infrastruktur wurde durch den Güterverkehr ein Grobkon-zept Logistik erstellt. Dieses beinhaltete den konventionel-len Transport der Fertigteile aus Beton. Das heisst, dass jedes Teil einzeln auf vierachsige Flachwagen des Typs «R-w» ver-laden wird. Der Transport sollte mit einem fahrplanmässigen Güterzug ab Landquart nach Surava und von dort am Abend mit einem Bauzug weiter in den Tunnel erfolgen.

Ausschreibung des ProjektsIm Mai 2014 erfolgte die Ausschreibung der Baumeisterar-beiten sowie der Lieferung der vorfabrizierten Tunnelele-mente für diese Grossbaustelle. Die Bietergemeinschaft TUSA Glatscherastunnel (Rhomberg Bahntechnik GmbH, Sersa und Berther Bau und Industrie AG) hat schlussendlich mit ihrem Baumeister- und Logistikkonzept im Juni 2014 den Zuschlag von der RhB erhalten. Die Firma Fanger Kies + Beton AG aus Sachseln wiederum wurde als Lieferant der vorfabrizierten Tunnelelemente bestimmt.

Transportlogistik Glatscherastunnel

Detailplanung nach AuftragsvergabeSchon im Verlauf der ersten Koordinationssitzungen über-zeugte der Güterverkehr RhB die beteiligten Unternehmen von den Vorteilen eines Transportes im kombinierten Ver-kehr. Die Vorteile eines solchen Transportes sind der schnel-le Umlad zwischen LKW und Bahn sowie die Vermeidung von allfälligen Transportschäden durch den konventionellen Um-lad mit Stapler oder Kran. Auf dieser Basis wurde von den Unternehmern eine Lade-pritsche konstruiert, welche jeweils einen ganzen Tunnel-ring (fünf Teile ohne Sockelstein) transportieren kann. Mit dem Einsatz eines vierachsigen Flachwagens des Typs «Re-t» (Traggewicht maximal 46 Tonnen) für den Transport von je-weils zwei Ladepritschen und dem vorhandenen Transport-profil wurden vom Güterverkehr RhB die Vorgaben gesetzt. Die beteiligten Firmen haben diese Aufgabe danach gemäss Abbildung bravourös umgesetzt. Auch wurde dabei die Ge-wichtsvorgabe von 23 Brutto-Tonnen je Ladepritsche ein-gehalten.

Schnittstellen in der TransportketteDie RhB als Auftraggeberin definierte Schnittstellen zwi-schen den einzelnen Unternehmen bereits bei der Ausschrei-bung. So ist die Firma Fanger Kies + Beton AG für die Herstel-lung der Fertigbetonelement wie auch den Transport bis zum Übergabebahnhof verantwortlich. Die ARGE TUSA übernimmt danach den Endtransport zur Baustelle sowie den Einbau.Nachdem die geplante, eigene Traktion (Rangierlok) der ARGE TUSA auf den Baubeginn nicht zur Verfügung stand, wurde das Transportkonzept nochmals überarbeitet. Schlussend-lich wurde festgelegt, dass zu Beginn jeweils wöchentlich ein Umlad von 2 bis 4 Ladepritschen mit dem Reach Stacker ab LKW auf den Bahnwagen im Güterumschlagszentrum

Erste Tunnelringe am Bahnhof Bergün / Bravuogn zusammen mit dem Versetzgerät bereit für den Einbau im Tunnel.

Umlad der ersten Ladepritsche ab LKW auf einem vierachsigen Flach-wagen des Typs «Re-t» mit dem Reach Stacker im GUZ Landquart.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Landquart stattfindet. Die Ladepritschen werden am spä-teren Nachmittag eines definierten Werktages mit einem fahrplanmässigen Güterzug nach Bergün transportiert und in Gleis 3 durch die ARGE TUSA abgehängt. Am Abend wird ab dem Bahnhof Samedan eine Lokomotive nach Bergün ver-schickt, welche dort die vierachsigen Flachwagen zusam-men mit dem abgestellten Versetzgerät zur Baustelle trans-portiert. Am Morgen wird das Versetzgerät wieder in Bergün platziert und die Wagen mit den leeren Ladepritschen von der Lokomotive nach Samedan mitgenommen. Nach Rück-kehr mit einem fahrplanmässigen Güterzug in Landquart er-folgt der Austausch mit beladenen Ladepritschen.

Testumlauf und Start der TransporteIm Juli 2015 wurde die erste beladene Ladepritsche von der Firma Fanger Kies + Beton AG per LKW im Güterumschlags-zentrum Landquart angeliefert. Nach dem Umlad mit dem Reach Stacker auf den Flachwagen des Typs «Re-t» erfolgte eine Versuchsfahrt mit fahrplanmässigem Güterzug über die Albulalinie nach Samedan und zurück. Damit konnte festge-stellt werden, ob sich der Umlad der Ladepritschen problem-los bewältigen lässt und wie sich die Ladung beim Transport verhält. Ausserdem überprüften unsere Techniker die Vor-gaben hinsichtlich Gewicht und Lademasse direkt auf dem Bahnwagen.Ende August 2015 fand dann der erste Transport von vier Ladepritschen mit Tunnelringen statt und wird seither wö-chentlich mit jeweils zwei Ladepritschen wiederholt. Von der ARGE TUSA ist geplant, spätestens ab nächstem Frühjahr bis zu zweimal pro Woche einen Transport vornehmen zu kön-nen. Zuerst müssen jedoch Erfahrungen mit dem Versetz-gerät und dem Einbau der Tunnelringe gesammelt werden. Ausblick auf die Bausaison 2016

Bis Ende 2016 werden sich die Arbeiten dieser Grossbau-stelle mit Unterbruch während der Schlittelsaison Win-ter 2015 / 2016 fortsetzen. Insgesamt werden in dieser Zeit 430 Stück Sockelelemente, 430 Stück Paramentelemente, 430 Stück Ulmenelemente sowie 215 Stück Firstelemente zur Baustelle transportiert.Die nächste Baustelle in dieser Form ist ebenfalls bereits in der Planungsphase. Der Sasslatschtunnel I (Susch – Lavin) soll im Sommer 2016 während einer Totalsperrung umgebaut werden. Weil andere Unternehmen die Lieferung und den Einbau vornehmen, ist wiederum ein anderes Transportkon-zept der Bündner Güterbahn geplant und in Arbeit.

oben: Mit einem ausgeklügelten Haltesystem werden die Beton-elemente während dem Transport auf dem Rahmen fixiert.

unten: Mittels Steckverbindungen in den Zwischenräumen kann das Versetzgerät über alle Ladepritschen rollen.

Umlad des Versetzgerätes im Güterumschlagszentrum Landquart vom LKW auf P-Bahnwagen der Firma Sersa.

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Der Vortrieb ist auf Kurs

Seit der Anschlagfeier Ende August beim Albula-tunnel hat sich vieles verändert auf der Baustelle. Die Mineure, Sprengmeister, Poliere, etc. haben ihre Unterkünfte bezogen. Kurz vor der Winter-pause herrschte noch Hochbetrieb auf den Bau-plätzen in Preda und Spinas, in beiden Vortrieben sowie in der Kaverne.

Von Gilbert Zimmermann, Oberbauleiter Albulatunnel

Nach rund zweijähriger Bauzeit sind die Arbeiten am Albula-tunnel nach wie vor auf Kurs. Die beiden Tunnelvortriebe in Preda und Spinas haben begonnen, die Baubahnhöfe stehen in vollem Betrieb und die Installationsarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Die Ausführungsprojektierung für die beiden Bahnhofsumbauten sowie den Neubau der Beverin-brücke in Spinas und weitere Arbeiten sind in der Vorberei-tungsphase oder laufen bereits. Die Meilensteine des Projek-tes wurden eingehalten. Derzeit belaufen sich die Kosten auf rund einem Fünftel des Gesamtkredites.

Vortrieb PredaDer Rohrschirmvortrieb auf der Seite Preda ist abgeschlossen und die Lockergesteinsstrecke überwunden. Seit Mitte Ok-tober ist die Ortsbrust im standfesten Allgäuschiefer, wes-halb anschliessend täglich gesprengt wurde. Die Abschlags-länge betrug rund zwei Meter. Es wurden täglich mehrere Meter Fels ausgebrochen, der Fels mit Ankern und Beweh-rungsnetzen «verdübelt» und anschliessend mit Spritzbeton gesichert.Die Installationen vor dem Portal sind noch nicht ganz ab-geschlossen, die Fertigstellung und Inbetriebnahme der För-derbandanlagen sowie die Kiesaufbereitungsanlage ist noch offen. Nichtsdestotrotz wurden bereits drei Mal wöchentlich Kies- und Zementzüge nach Preda in den Baubahnhof ge-schickt, um die Baustelle mit den nötigen Roh- und Bau-stoffen zu versorgen.Die Deponie Las Piazzettas hat ihren Betrieb aufgenommen. Bereits sind dort mehrere hundert Kubikmeter Allgäuschie-fer gelagert. Aufgrund der Verzögerungen beim Bau der För-derbandanlagen wird der Transport des Ausbruchmaterials zurzeit noch per LKW vom Tunnel zur Deponie bewältigt. Als Bauherrschaft ist die RhB in engem Kontakt mit der verant-wortlichen Unternehmung, um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen. Mit der Inbetriebnahme der Förderbänder wird die

Albulatunnel

oben: Installationsplatz in Preda.

mitte: Deponie Las Piazzettas.

unten: Das neue Portal in Spinas.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Umwelt in Preda stark entlastet; Staub- und Lärmemissio-nen, so wie das erhöhte Verkehrsaufkommen auf der Pass-strasse werden deutlich minimiert.

Vortrieb SpinasDie Lockergesteinsstrecke in Spinas ist rund 200 Meter lang. Daher kann der Rohrschirmvortrieb erst im nächsten Jahr abgeschlossen und mit dem Sprengvortrieb im Albulagranit begonnen werden. Sprich, bis etwa Mai 2016 wird in Spinas nicht gesprengt, sondern Lockergestein (Gletschermoräne) zu Tage gefördert.Auch auf diesem Installationsplatz sind die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Förderbandanlagen und weite-rer Installationen durch den Unternehmer noch nicht abge-schlossen. Daher wird der Logistikzug «Albulasprinter» erst im zweiten Quartal 2016 seinen Betrieb aufnehmen. Der ex-tra umgebaute Pilotwagen für diesen Zug wurde von der RhB rechtzeitig bereitgestellt, muss jetzt aber noch auf seinen Einsatz warten. Der Tunnelvortrieb ist durch diese Verzöge-rungen aber nur unwesentlich behindert.

KaverneDie Kaverne bei Tunnelmeter 1 300, wurde auf die doppelte Grösse ausgeweitet, um näher an die geologische Störzone «Rauwacke» zu gelangen und um die Bauhilfsmassnahmen zur Vereisung dieser Störzone optimal aufzubauen. Momentan werden die Bohrungen für die Gefrierrohre durch den Berg getrieben. Diese Arbeiten laufen mit Ausnahme der Weihnachtsferien über den Winter durch und sind dank 3-Schichtbetrieb während sieben Tagen pro Woche bereits in der letzten Phase. Gegen April 2016 kann dann mit dem ei-gentlichen Gefrieren des Fels begonnen werden.

Bestehender TunnelWeiter wurden bei allen zwölf zukünftigen Querverbindun-gen zum neuen Tunnel die ersten fünf Meter vom bestehen-den Tunnel her ausgebrochen, so dass vom Neubau her nicht direkt in den alten Tunnel gesprengt werden muss.Zur Wasserversorgung der Baustelle in Spinas wurde eine Wasserleitung von Preda durch den Tunnel nach Spinas ver-legt. Diese Leitung dient im Endzustand als Löschwasser-leitung für den gesamten Tunnel und ist an der Druckwas-serleitung des Palpuognasees angeschlossen. Damit bei den Sprengarbeiten beim 30 Meter entfernten neuen Tunnel kei-ne Schäden am bestehenden Bauwerk entstehen, wurde das Gewölbe an den kritischen Stellen saniert.

AusblickZurzeit laufen die Wintervorbereitungen und die Schneeräu-mung wird aufgegleist. Ab Mitte Dezember wird die Baustel-le bis auf die Arbeiten in der Kaverne für drei Monate in die Winterpause gehen. Ab Mitte März werden die Bautätigkei-ten wieder aufgenommen. Während der Winterpause finden regelmässig Wartungsarbeiten an den Installationen über und unter Tage statt.

Schwerer UnfallIn Preda hat sich am Freitagmorgen, den 11. September 2015 ein tragischer Arbeitsunfall ereignet. Auf dem In - stallationsplatz der Tunnelbaustelle waren mehrere Arbeiter mit dem Bau eines Förderbandes für den neuen Albulatunnel beschäftigt. Dabei wurde der 51-jährige Arbeiter aus der Tschechischen Republik von einem Lastwagen an ein Funda-ment gedrückt. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er trotz ärztlicher Hilfeleistung noch auf der Baustelle verstarb. Die RhB bedauert den Unfall ausserordentlich und sprach den Angehörigen des verstorbenen Arbeiters ihr tiefes Beileid aus.

Die Kaverne ist seit dem Mitarbeiterfest nicht wieder zu erkennen.

Landquart

Disentis/Mustér

Tirano

St.Moritz

FilisurThusis

Arosa

Chur

Davos

Zernez

Scuol-TaraspKlosters

Preda

April Beginn Vereisung

Juni Beginn Sprengvortrieb Spinas

Juli bis November Durchörterung der Störzone Rauwacke

Meilensteine 2016

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«Neue» Betriebliche Gesundheitsförderung

Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist der RhB schon länger ein Anliegen. Das BGM wird deshalb strategisch verankert, neu aufgestellt und umgetauft.

Von Nadine Tabbara, Projektleiterin HR

Gesundheit aller Mitarbeitenden ist wichtig, denn sie bildet zusammen mit anderen Faktoren die Grundlage für die Qua-lität unserer Arbeit und den Erfolg unseres Unternehmens. Ein Jeder trägt beim Thema Gesundheit natürlich ein hohes Mass an Selbstverantwortung, das ist unbestritten: Nur jeder Einzelne kann sich zu einem gesundheitsgerechten Verhal-ten entscheiden oder eben auch nicht. Die RhB als Arbeitge-berin kann diese Entscheidung nur beschränkt mit Anregun-gen und Angeboten beeinflussen. Was die RhB als Betrieb aber direkt beeinflussen kann, das wird künftig systematisch analysiert, umgesetzt und überprüft.Die Mitarbeiterumfrage hat deutlich gezeigt, dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen unseren Aktivitäten rund ums Thema Gesundheit und der Zufriedenheit bzw. dem Commitment der Mitarbeitenden (siehe auch Bericht auf Seite 13). Nicht zuletzt aus diesem Grund werden wir un-sere Prozesse und Strukturen rund um das Thema Mitarbei-tergesundheit künftig weiter verbessern.

BGM heisst künftig BGFAb 2016 wird das betriebliche Gesundheitsmanagement neu Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) heissen. Darun-ter werden weiterhin alle Aktivitäten verstanden, die rund um den Erhalt und die Förderung der Gesundheit der Mit-arbeitenden unternommen werden. Natürlich fallen dar-unter auch all unsere bisherigen Angebote (z.B. Fahrsicher-heitstraining, Bike-Kurs, Kochkurs). Das Team, welches diese Kurse organisiert, wird in «BGF-Team» umgetauft.Mit der Namensänderung gehen ein paar grundlegende Ver-besserungen einher:

BGF

Neues Steuerungsgremium Neu gegründet wurde der BGF-Ausschuss, der künftig Zie-le für unsere BGF-Aktivitäten definiert und dafür Sorge trägt, dass wir diese Ziele noch effizienter für die Ableitung von Massnahmen nutzen. Das heisst auch, dass zukünfti-ge BGF-Massnahmen im Hinblick auf ihren Erfolg überprüft werden. Der Ausschuss wird unter der Leitung von Andreas Bass, Leiter Stab / HR, durch den Leiter BGF (Rico Wenk), den Leiter Arbeitssicherheit (Roli Hofmann) sowie zwei weitere Mitglieder der Geschäftsleitung (Ivo Hutter und Markus Barth) besetzt.

BGF­TeamDas BGF-Team wird mit Vertretern aus jedem Geschäftsbe-reich sowie einem PeKo-Vertreter erweitert. Im BGF-Team sind: Andrea Baloun, Reto Brunner, Carlo Custer, Theres Dreier, Tanja Felix, Urs Looser, Braida Pinggera, Nadine Tabbara und Arno Wyss. Dies wird noch mehr als bisher sicherstellen, dass alle Bereiche und auch die Mitarbeitervertretung ihre Belan-ge bei der Planung von Kampagnen und Massnahmen ein-bringen können.

Strategische Verankerung von Gesundheit Das Thema Gesundheit wird neu in unseren Unternehmens-werten und Führungsleitsätzen verankert. Der Wert «Handle – ich bin verantwortlich» wird beim Verhaltenskriterium Sicher- heit um den Begriff «Gesundheit» erweitert. Die Formulie-rung lautet wie folgt: «Übernimmt Verantwortung für die ei-gene Gesundheit in seiner Arbeitsumgebung».

Mit diesen Neuerungen möchten wir die Wichtigkeit des The-mas Gesundheit unterstreichen und unsere Prozesse und Strukturen zielführend aufstellen. BGF ist auf Dauer vor allem dann erfolgreich, wenn sie mit anderen betrieblichen Prozessen und Strukturen gut ver-knüpft wird. Dadurch entstehen nachhaltige Effekte für die Gesundheit unserer Mitarbeitenden und für das Erreichen unsere betrieblichen Ziele. Und genau diese Nachhaltigkeit ist es, die wir mit den Neuerungen stärken möchten.

BGM als ganzheitlicher Prozess gesundheitsrelevanter Themen

*Quelle: in Anlehnung an Rudow, 2004

Betriebliche

Gesundheits- förderung

(BGF)

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Arbeits-

sicherheit

(ASI)

Betriebliches

Eingliederungs-management

(BEM)

Massnahmen zum Erhalt von

Gesundheit und Wohlbefinden am

Arbeitsplatz

Schutz der Beschäftigten vor berufsbedingten Gefahren und schädigenden Belastungen

Massnahmen zur Eingliederung (z.B.

IV-Pool) und Prävention,

Kooperation mit Partnern (Swica)

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Seitenwechsel im IKS – Ein Erfahrungsbericht

Tamara Kühne ist Reiseberaterin in Thusis und absolviert zurzeit einen Stage im Controlling. Sie lernte in den ersten zwei Monaten nun die «andere Seite» der IKS Bahnhöfe kennen. Ein Erfahrungsbericht.

Von Tamara Kühne, Reiseberaterin

Aus eigener Erfahrung aus Thusis weiss ich, dass an den Bahnhöfen täglich diverse Kontrollen gemäss IKS (Internes Kontrollsystem) durchgeführt werden. Davon wird jede ge-wissenhaft dokumentiert. Man weiss ja nie, wann plötzlich ein unangekündigtes Audit bevorsteht. Und trotzdem wird manch einer etwas nervös, sollte es dann soweit sein. Seit der Einführung des IKS bei der RhB hat man sich an die Einhaltung der relevanten Kontrollen gewöhnt und viele da-von sind zur Routine im täglichen Gebrauch geworden. Doch wozu ist dieses IKS eigentlich notwendig?

Ziel und Zweck des IKSIm Rahmen der jährlichen Rechnungsprüfung beurteilt die externe Revisionsstelle – bei der RhB ist das die Price Wa-terhouse Coopers AG – die Existenz des Internen Kontroll-systems. Dies geschieht auf Basis einer gesetzlichen Vorgabe im Obligationenrecht (OR 728a). Grundsätzlich versteht man unter dem Begriff IKS alle vom Verwaltungsrat und der Ge-schäftsleitung angeordneten Vorgänge und Kontrollmass-nahmen, die dazu dienen, einen ordnungsgemässen Ge-schäftsablauf sicherzustellen. Im Zusammenhang mit der gesetzlichen Pflicht für ein IKS fokussiert der Gesetzgeber folgende Ziele:– Sicherstellung der Zuverlässigkeit der finanziellen

Buchführung– Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften– Schutz des Geschäftsvermögens– Verhinderung, Verminderung und Aufdeckung von

Fehlern und Unregelmässigkeiten

Die Hauptverantwortung für das IKS der RhB liegt beim Ver-waltungsrat, welcher die operativen Kontrollaufgaben der IKS-Stelle delegiert.

Verkauf

IKS RhB und IKS BahnhöfeKontrollen werden somit nicht nur an den Bahnhöfen durchgeführt, sondern auch in diversen weiteren Bereichen. Während an den Bahnhöfen die Zweckmässigkeit des Wert-schutzes im Vordergrund steht, fasst eine Risiko-Kontroll-matrix diverse Kontrollen zusammen, die in der gesamten Unternehmung umgesetzt werden, um die IKS-Ziele zu errei-chen. Jede dieser Kontrollen ist im Prozessmanagementsys-tem (PMS) einem Prozess zugeordnet und darin abgebildet.

IKS­Stelle RhBDie Ansprechstelle für IKS relevante Themen bei der RhB ist im Fachbereich Controlling integriert. Ihr Aufgabengebiet umfasst nebst der Pflege der IKS-Grundlagen (IKS-Grund-sätze und Verhaltenskodex) auch die Definition und Bewer-tung der Prozesse und auszuführenden Kontrollen aufgrund einer Risikoaufnahme (Risiko-Kontrollmatrix). Zudem ist sie verantwortlich für die regelmässige Überprüfung der Durch-führung und Einhaltung der IKS relevanten Prozesse in Form von Audits. Eine weitere zentrale Aufgabe besteht darin, den jährlichen IKS Bericht an den Verwaltungsrat zu erstellen. Dieser Bericht fasst die Ergebnisse der internen und externen Audits zu-sammen und liefert einen kurzen Überblick zum Stand des IKS und des Kontrollumfeldes. Der Bericht stellt somit sicher, dass der Verwaltungsrat seine IKS-Gesamtverantwortung für die RhB wahrnehmen kann.

Kontrollumfeld – VerhaltenskodexDas Kontrollumfeld enthält diverse Bestandteile, welche den Rahmen für das IKS bilden. Ein Teil beinhaltet den Verhal-tenskodex der RhB, welcher die wichtigsten ethischen Ver-haltensgrundsätze der Mitarbeitenden gegenüber den ver-schiedenen Anspruchsgruppen zusammenfasst. Dieser sowie auch alle anderen IKS-Dokumente sind im Intranet abrufbar. In diesem Sinne: Sämtliche RhB-Mitarbeitende sind für die Dokumentation der Kontrollen verantwortlich und leis-ten im Rahmen ihres Aufgabengebietes einen Beitrag zur ordnungsgemässen Buchführung und zum Schutz des Ge-schäftsvermögens. Deshalb sollte niemand mehr nervös werden, falls ein Audit fällig wird.

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

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Sicherheitsmanagementsystem

Mit der Übernahme der EU-Richtlinien zur Inter-operabilität und Sicherheit müssen die Eisen-bahnverkehrsunternehmen (EVU) und Infrastruk- turbetreiber (ISB) Anforderungen für die Benüt-zung und das Betreiben von Eisenbahninfrastruk-turen erfüllen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, verpflichten sich die Unternehmen unter anderem ein Sicherheitsmanagementsys-tem (SMS) einzuführen und entsprechend nach-weisen zu können.

Von Remo Schatz, Leiter Qualität und Prozesse

Der Hauptzweck eines SMS besteht darin, die sichere Steue-rung der Betriebsabläufe eines EVU oder ISB zu gewährleis-ten, um eine hohe Eisenbahnsicherheit zu erfüllen. Mit den EU-Richtlinien zur Interoperabilität und Sicherheit wurde ein Sicherheitsstandard für alle EVU und ISB in der EU geschaf-fen. Vor allem im Fernverkehr der Normalspurbahnen ist dies von grosser Bedeutung, um die Interoperabilität zu verein-fachen. Im Meterspurbereich ist dies nicht so relevant, da selten ein übergreifender Verkehr stattfindet (eigenständige Netze). Die Anforderungen sind jedoch dieselben und müs-sen umgesetzt werden. Theoretisch könnte ein fremdes EVU auf unserem Netz eine Leistung anbieten, sofern die Infra-strukturbedingungen eingehalten werden können.

Sicherheit

Schwierige UmsetzungDie Umsetzung des SMS gestaltete sich äusserst komplex, da über 300 Anforderungskriterien, welche ins Deutsch über-setzt wurden, einen grossen Interpretationsspielraum of-fen liessen. Erst durch viele Abklärungen der RhB und Ver-tiefungsrundgänge konnte eine Verständnisbasis für eine entsprechende Umsetzung geschaffen werden.

PMS gewinnt an BedeutungUm die Elemente eines SMS optimal einfliessen zu lassen, wurden diese in das neue Prozessmanagementsystem (PMS) integriert. Prozesse und Instrumente für eine ausreichen-de Steuerung der Sicherheit und Qualität waren bereits zu einem grossen Teil vorhanden und mussten noch präzisiert werden. Mit der Einführung des SMS wurde das Zusammen-wachsen von Sicherheits- und Qualitätsmanagement wei-ter gestärkt. Die hohen gesetzlichen Ansprüche an die Wirk-samkeit der Managementsysteme verleihen standardisierten Prozessen resp. dem PMS immer mehr Bedeutung. Wer seine Qualität im Griff hat, hat auch die Sicherheit im Griff.

Sicherheitsbescheinigung Damit wir künftig auf unserem Netz weiterhin verkehren dürfen, muss die RhB eine Netzzugangsbewilligung, eine Si-cherheitsbescheinigung und eine Sicherheitsgenehmigung beim Bundesamt für Verkehr (BAV) beantragen. Die Gesuche mit den Nachweisen der Anforderungskriterien wurden beim BAV diesen Herbst eingereicht. Die Konformitätsüberprüfung durch das BAV ist erfolgt. Gespannt wird anfangs 2016 eine entsprechende Rückmeldung vom BAV erwartet.

Was bedeutet eigentlich …

Interoperabilität Unter Interoperabilität versteht man im Schie-nenverkehr, dass Schienenfahrzeuge möglichst durchgängig und mit einer gewissen Sicherheit zwischen verschiedenen Schienennetzen ver-kehren können, insbesondere zwischen den Eisenbahnnetzen verschiedener Staaten.

?

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Ökologisch heizen – Fernwärme in der Werkstätte Landquart

35 Jahre lang wurde die Hauptwerkstätte in Landquart mit Öl beheizt. Da die Heizzentrale ver-altet war und zwingend erneuert werden musste, wurden sechs verschiedene Wärmeerzeugungs-systeme miteinander verglichen. Mit der Fern-wärme wurde eine ökologische und gleichzeitig ökonomisch vertretbare Lösung gefunden.

Von Annina Streun, Unternehmenskommunikation

hängig und zudem die Variante mit der höchsten CO2-Emissi-on. Aufgrund derselben Gründe schied auch die Heizvariante Erdgas / Öl aus. Für die Wärmerzeugung mittels Holzschnit-zelanlage sprachen zwar die tieferen CO2-Emissionen, jedoch wurde wegen den hohen Investitions- und Unterhaltskosten auch diese Variante verworfen. Bei einer weiteren Varian-te wäre die Wärme aus dem Grundwasser bezogen worden. Probebohrungen und Baugrunduntersuchungen zeigten, dass eine Umsetzung dieser Variante zu aufwendig und mit 3,3 Mio. Schweizer Franken sehr kostenintensiv wäre. Ob-wohl die Investitionskosten für die Wärmepumpe für Abwas-ser geringer gewesen wären, hätte der Bau einer Zuleitung weitere hohe Kosten seitens der Abwasserreinigungsanlage (ARA) zur Folge gehabt, was den Energiepreis in die Höhe ge-trieben hätte. Somit wurde auf eine Weiterverfolgung die-ser Variante verzichtet. Die Variante Fernwärme überzeugte schliesslich mit einer längeren Nutzungsdauer (40 Jahre), der Unabhängigkeit von Preisentwicklungen der Primärenergien wie Öl und Gas und der CO2-Neutralität.

Nachdem bereits Ende August das RhB-Verwaltungsgebäu-de auf Fernwärme umgestellt wurde, konnte am 29. Oktober 2015 die Fernwärmeanlage auch in der Werkstätte in Landquart in Betrieb genommen werden. Die Wärme wird von der nahegelegenen Kehrichtverbrennungsanlage GEVAG in Untervaz bezogen. Die bei der Verbrennung von Kehricht entstehende Wärme gelangt in Form von heissem Wasser (80° C bis 130° C) über gut isolierte Rohre zu den Kunden zum Heizen und zur Warmwasseraufarbeitung. Die Fernwärme ist wesentlich schadstoffarmer und umweltschonender als viele andere Heizungsarten. Bisher betrug der Ölverbrauch pro Jahr für die Heizung der Werkstätte ca. 270 000 Liter, was dem Ölverbrauch von rund 230 Einfamilienhäusern ent-spricht. Durch den Wegfall der alten Ölheizung kann mit der Fernwärme jährlich ca. 715 000 kg CO2 eingespart werden.

Untersuchte AlternativenEine Beheizung der Werkstätte nur mit Öl wie bisher wäre zum heutigen Zeitpunkt zwar die kostengünstigste Variante gewesen, jedoch stark von der Entwicklung des Ölpreises ab-

Nachhaltigkeit

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Varianten Investitionskosten netto (CHF)

CO2­Ausstoss / Jahr (in Tonnen)

Variante 1 (Erdgas / Öl)

1,9 Mio. 474

Variante 2 (Holzschnitzel / Öl)

2,7 Mio. 120

Variante 3 (Wärmepumpe Grundwasser / Öl)

3,3 Mio. 179

Variante 4 (Wärmepumpe Abwasser / Öl)

1,8 Mio. 90

Variante 5 (Fernwärme)

2,3 Mio. 0

Variante 6 (Öl)

1,4 Mio. 598

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«Swissness» im Glacier Express

Am 27. August hat das Projekt «Svilup» – Rätoromanisch für Entwicklung und Fortschritt – mit einem Kick-off in Luzern gestartet.

Von Martin Gredig, Leiter Finanzen

Der Glacier Express soll für die Zukunft fit gemacht werden: Im Auftrag der Verwaltungsräte der RhB und der MGB wurde ein gemeinsames Projektteam eingesetzt. Mit der Projektor-ganisation unter der Leitung von Martin Gredig, Leiter Finan-zen RhB, sollen bis am 30. Juni 2016 die Voraussetzungen für die neue strategische Ausrichtung geschaffen werden. Hauptziele sind: Positionierung des Glacier Express als quali-tativ hochstehendes Produkt und das Erreichen von 250 000 Gästen pro Jahr, verbunden mit einer Stärkung der Erträge.

Viele Schlüsselfragen werden vom Projektteam intensiv bearbeitet:– Wie kriegen wir optimale «Swissness» hin?– Welche «Fahrplanung» ist für welche Gäste attraktiv?– Was gehört alles zum Produkt Glacier Express?– Wie kann der Glacier Express mit Inszenierungen

zu einem stark ausgeprägten Erlebnis werden?– Welche Preise lassen sich setzen, damit der Ertrag stimmt?

Für die Entwicklung von heute auf den neuen Glacier Express wurden 18 Teilprojektaufträge definiert. Projektziel ist, bis im Juni 2016 genau zu wissen, was wann zu tun ist. Die Er-kenntnisse und Ergebnisse sollen dann vorliegen. Hauptziel ist, dass der Glacier Express ein Erlebnis ist und bleibt. Wer eine Reise tut, hat etwas zu erzählen. Was erzäh-len Sie in ein paar Jahren vom neuen Glacier Express?

Angebote

Impressionen aus dem Workshop.

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Mitarbeitendenanlass: HCD vs. ZSC Lions

das Eishockeyspiel in Davos zu ge-niessen. Ausgerüstet mit Tickets und den eigens für diesen Anlass an gefertigten rot-weissen RhB-HCD-Mützen begann der Abend, zumindest für die Schnellen, mit einem Apéro im Eishockeystadion. Um 19.45 Uhr dann der ersehnte Startpfiff. Erstmals seit dem Play-off-Final im Frühling standen sich an diesem Abend der HCD und die ZSC Lions wieder in der Vaillant Arena gegenüber. Und mit einem sehenswerten Treffer eröffnete das Heim-team das Spiel. Im zweiten Drittel fielen zwar drei weite-re Tore – ein zweites für Davos und zwei für Zürich – jedoch standen viel mehr die vom Publikum eifrig bepfiffenen Stra-fen auf beiden Seiten im Mittelpunkt. Das Schlussdrittel be-gann mit einem Sololauf von Marc Wieser, welcher zum 3:2 für Davos führte. Die Zürcher suchten zwar den Ausgleich, scheiterten aber spätestens beim HCD-Goalie Leonardo Genoni. Zwei Minuten vor Spielschluss machte dann Dino Wieser mit dem oben beschriebenen Tor zum 4:2 für die Da-voser alles klar. Nach den beiden vorausgegangenen Nieder-lagen gelang Davos die Wiedergutmachung, welche von den

über 4 000 Zuschauern in der Vaillant Arena begeistert gefei-ert wurde. Auch den RhB-Mit-arbeitenden und ihren Be-gleitpersonen war die Freude ins Gesicht geschrieben. Viel zu schnell war dieser Mitarbei-tendenanlass vorüber und mit dem Zug oder Auto traten die Zuschauer ihre Heimreise zu-rück in die verschiedenen Täler des Bündnerlandes an.

Das Schlussdrittel läuft nur noch ein paar Sekunden, als der HCD-Spieler Dino Wieser den Puck von Dario Simion ideal vorgelegt bekommt. Zwischen ihm und dem gegnerischen Goal ist nur noch der ZSC-Goalie Niklas Schlegel. Wieser täuscht einmal kurz an, sucht die Lücke, schiesst und – GOAL! Zwischen den Beinen von Schlegel hindurch findet der Puck seinen Weg ins Netz. Die Zuschauer klatschen, rufen, jubeln. Das entscheidende Tor ist gefallen. Doch von Anfang an … Bereits um 18 Uhr trafen die ersten RhB-Mitarbeitenden mit ihren Familien an diesem lauen Abend in Davos ein. Sowohl von Chur, Klosters, Landquart aber auch von St. Moritz, Same-dan und Poschiavo reisten Mitarbeitende an, um zusammen

Veranstaltung

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Über 530 RhB-Mitarbeitende und Begleitper - sonen fanden am 17. November 2015 den Weg nach Davos in die Vaillant Arena. Auf sie wartete ein packendes Spiel zwischen dem HC Davos und den ZSC Lions und der Hingucker des Abends: Eine rote Fan-Mütze.

Von Annina Streun, Unternehmenskommunikation

oben: Jeannette Walser mit ZSC-Fan.

unten: Yvonne Dünser und Annina Streun, Unternehmenskommunikation, verteilen rote Fan-Mützen.

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Geordnete Stammdaten: Projekt CAD ERP

Das Management von Stammdaten wurde mit dem Projekt CAD ERP neu aufgestellt und wird jetzt mit einer neuen Software bewirtschaftet. Ein Blick hinter die Projekt-Kulissen.

Von Jürg Zeller, Zentraleinkauf Rollmaterial

Viele Köche verderben den BreiEs wurde bei der RhB festgestellt, dass eine Artikelanla-ge über viele verschiedene Wege von vielen verschiedenen Personen geschehen kann. Dies resultierte in vielen unter-schiedlichen Arten Artikel anzulegen, was die Stammdaten-qualität beeinflusste. Abgesehen von Folgekosten aufgrund falscher Artikel oder nicht genutzter möglicher Synergien bzw. Wiederverwendung, leidet ebenso die Effizienz der Ar-beit aufgrund der oben genannten notwendigen Korrektu-ren und diesbezüglichen Abklärungen.

Analyse der Ist­SituationUm die Gründe der verschiedenen Arbeitsweisen im Detail zu verstehen, wurde 2013 die Firma Intelliact AG beauftragt eine PLM-Analyse durchzuführen. Dabei wurden Vertreter aus verschiedensten Abteilungen von Rollmaterial und Inf-rastruktur interviewt. Die vorgefundene Situation lässt sich wie in der Grafik unten schematisieren.Auch wenn angeblich viele Wege nach Rom führen, wur-de festgestellt, dass die vielen unterschiedlichen Vorge-hensweisen bei der Artikelanlage und Stammdatenverwal-tung die Ursache für mindere Stammdatenqualität war. Eine grosse Fehlerquelle lag auch in dem wiederholten manuellen kopieren von Stammdaten. Es wurde beschlossen ein Projekt mit Namen «CAD ERP» zu starten, welches zum Ziel hat, die eindeutige Definition von Prozessen und Inhalten zur Artike-lanlage und Stammdatenverwaltung zu erarbeiten, um die Qualität der Stammdaten zu erhöhen.

Die Nutzer ins Boot geholtUm ein Konzept zu erstellen, welches für die gesamte RhB anwendbar ist, wurden Work-shops mit Vertretern der einzelnen Fach-bereiche aus Infrastruktur und Rollmaterial durchgeführt. Es wurden die Anforderun-gen aus den unterschiedlichen Arbeitswei-sen aufgenommen und zusammen eine Basis von Prozessen und Inhalten erarbeitet, die von allen als praktikabel bewertet wurde.Das Ergebnis war ein eindeutig definierter allgemeingültiger Satz von Stammdaten, der bei der Artikelanlage als Pflichtfelder ausge-füllt werden muss. Es wurde entschieden, für Artikel zukünftig rein identifizierende Num-mern zu verwenden.

Arbeitsprozesse

Die Daten, die einen Artikel spezifizieren, heissen Stammda-ten. Diese sind neben technischen Attributen wie z. B. Sach-merkmalen und Angaben für die Disposition wie z. B. Liefe-rant oder Hersteller auch Zeichnungen und Dokumente. Die Stammdaten müssen also von verschiedenen Personen aus verschiedenen Fachbereichen gepflegt werden.Das Produktlebenszyklus Management (PLM) beschäftigt sich unter anderem mit den Prozessen und der Datenpflege über die Lebenszyklusphasen eines Artikels von der Artikelanlage über Änderungen bis zu Abkündigungen.Die Nutzung eines Artikels im Laufe seines Lebens hängt es-sentiell von seinen Stammdaten ab. Sind diese unvollständig oder fehlerhaft, sind alle Artikelnutzer wie der Konstrukteur, der Einkauf, die Arbeitsvorbereitung, die Materialwirtschaft sowie die Instandhaltung immer wieder vor das Problem gestellt, die Fehler zu korrigieren und Informationen hin-zufügen zu müssen. Teilweise haben die Betroffenen aber nicht alle Angaben oder auch nicht das Fachwissen, um die Stammdaten korrigieren zu können.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Neues System: Model ManagerVom Projektteam wurde beschlossen, den Model Manager als zentrales Produktdaten Management System (PDM-System) zu verwenden. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass sich dort neben Modellen und Zeichnungen auch technische Do-kumente direkt am Artikel anhängen lassen. Des Weiteren wurden die Prozesse zum Freigabe- und Än-derungswesen konzipiert, die im Model Manager durch Ar-tikelstatus und Versionierung von Artikeln und Dokumenten unterstützt werden. Zusätzlich wurde der Umgang mit En-gineering- und Grunddaten-Stücklisten bis in die Instand-haltung hinein geklärt.Im weiteren Verlauf des Projektes bildeten sich Synergien mit Aktivitäten der IT, die genutzt werden konnten, um die betroffenen IT-Systeme so zu integrieren, dass die Notwen-digkeit des manuellen Kopierens von Daten beseitigt ist. Es konnte eine unidirektionale Schnittstelle zwischen dem Mo-del Manager und dem ERP-System PSIpenta realisiert wer-den. Bei technischer Freigabe des Artikels im Model Man-ger wird der Artikel inklusive der Stammdaten, Stücklisten und Dokumente nach PSIpenta übertragen. Die Stammda-ten werden in die entsprechenden Felder des Artikelkopfs oder in den passenden Registern eingetragen. Dokumente und Zeichnungen sind am Artikel als Link zu den Origina-len im Model Manger einsehbar. Die Konstruktionsstücklis-ten aus dem Model Manager sind als Engineering-Stücklisten in PSIpenta hinterlegt.

Die Artikelanlage findet nun grundsätzlich im Model Mana-ger statt. Neue Artikel können direkt über eine Stammda-tenmaske im Intranet beantragt werden (rhb-intra/artikel-anlage). Diese ist direkt mit dem Model Manager verbunden und stösst dort umgehend via E-Mail eine Prüfung des An-trags an. Die abschliessende technische Freigabe von Arti-keln kann nur erfolgen, wenn alle Stammdatenpflichtfelder korrekt ausgefüllt worden sind. Um das Befüllen der Stamm-daten zu erleichtern und Eingabefehler zu vermeiden, wur-den für so viele Felder wie möglich Auswahllisten hinterlegt.Folglich sind alle Daten für Artikel, die sowohl in Model Ma-nager als auch PSIpenta gepflegt sind, synchronisiert. Über die Synchronisierung des Artikelstatus in den beiden Syste-men wird auch der Datenabgleich bei Änderungen garantiert.

Heute: Geordneter StammdatenflussZusammenfassend kann die neue Stammdatenverwaltung nach Überarbeitung im Rahmen des Projekts CAD ERP wie oben in der Grafik dargestellt werden. Es sind weitere Aktio-nen geplant, Quellsysteme wie z. B. das E-CAD ecscad an den Model Manager anzubinden.Die erwähnten Anpassungen in den IT-Systemen sind pro-duktiv geschaltet, Schulungen sind gemacht worden und mit Abschluss der Dokumentation wird das Projekt CAD ERP bis zum Ende des Jahres abgeschlossen.

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Neue Komfortfunktionen in der Telefonie

Ende Jahr führt die RhB neue Komfortfunktionen in der Telefonie ein. In der Kommunikationswelt von heute wird in diesem Zusammenhang von Unified Communications (UC) oder auf Deutsch von einer einheitlichen Kommunikation gesprochen.

Von Hannes Lüthi, Projektleiter Elektrotechnische Anlagen

kommender Telefonanruf auf das Bürotelefon wird auf dem PC mit einem «Pop Up»-Fenster signalisiert und kann, falls gewünscht, mit einem Click entgegengenommen werden. Mit der Software können die wichtigen Telefonfunktionen direkt über den PC gesteuert und konfiguriert werden, ins-besondere:– Anrufliste (ankommende und abgehende Gespräche)– Adressbücher (Persönliches Adressbuch, RhB-Adressbuch)– Telefonnummernwahl ab PC– Bevorzugtes Endgerät aktivieren (One Number Service):

Bürotelefon, Mobiles Endgerät, Voicemail, etc.– Präsenz Status einstellen– Voicemail-Nachrichten abhören– Voicemail-Box konfigurieren– Konferenzen erstellen (geplante oder Ad hoc-Konferenzen)– Anrufumleitungen und Regeln erstellenNicht umgesetzt werden im Moment die Funktionen Web Collaboration (Bildschirm- und File-Sharing) und Chat.

Präsenz­StatusNeu haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihren Prä-senz-Status über diese Software zu pflegen. Damit ist jeder Anrufende über dessen Erreichbarkeit informiert.

Kommunikation

Im Laufe dieses Jahres wurden bereits die persönlichen Tele fonapparate an vielen Arbeitsplätzen mit sogenannten VoIP-Telefonen (Voice over IP) ausgetauscht. Das heisst ver-einfacht, wir telefonieren nicht mehr über das Telefonka-bel, sondern über das Datennetz der RhB. In einem zweiten Schritt werden jetzt weitere Möglichkeiten angeboten, wel-che die neue Technologie ermöglicht. Wir nennen dies Uni-fied Communications (UC). Auf dem Personal Computer (PC) steht neu ab Ende Dezember 2015 der OpenScape UC Web Client, eine Software zum Bedie-nen diverser Telefonfunktionen, zur Verfügung. Über diesen werden künftig sämtlich Telefonanrufe koordiniert. Ein an-

links: OpenScape UC Web Client

rechts: Pflege und Anzeige des Präsenz-Status.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Bevorzugtes Endgerät wählen Die Benutzer haben neu die Möglichkeit auszuwählen, mit welchem Endgerät sie kommunizieren möchten. Dies nennt man «One Number Service». Es können Endgeräte wie Büro-telefon, Mobiles Endgerät, Privates Telefon, Hoteltelefon oder Voicemail etc. konfiguriert und ausgewählt werden. Der Verbindungsaufbau zwischen den Endgeräten wird im-mer über die Telefonanlage der RhB sichergestellt. Das hat zur Folge, dass in Zukunft auf einer Visitenkarte nur noch die Büronummer kommuniziert werden muss – vorausgesetzt natürlich, dass die Mitarbeitenden diese Funktion auch nut-zen. Diese Funktion ersetzt das heutige Umleiten.

TelefonbücherUm die Datenqualität der Telefonbücher zu erhöhen, wer-den die Daten der verschiedenen RhB-Systeme über Daten-schnittstellen zusammengeführt, ergänzt und den Benut-zern zur Verfügung gestellt.Es gibt in der Regel zwei Telefonbücher. Das Globale Telefon-buch der RhB sowie das Private Telefonbuch im Outlook. Bei-de Telefonbücher werden bei einer Suche im UC Web Client abgefragt. Die Pflege der persönlichen Adressdaten ist im Adressbuch des Outlook sowie auf dem Mobilen Endgerät möglich. Damit wird das Intranet Telefonbuch und dessen Pflege überflüssig.

Nummer wählen ab PCAus dem Telefonbuch oder in der Anrufliste des UC Web Client kann mit einem Klick die entsprechende Telefonnummer gewählt werden. Es ist aber auch möglich, aus einer ande-ren Applikation eine Telefonnummer zu wählen, indem man die Telefonnummer markiert und in der Regel die Wahl mit «Ctrl + F6» auslöst.

Mobile­ und Tablet­ClientFür Smartphones und Tablets stehen Apps für die Betriebs-systeme IOS und Android zur Verfügung, die das Steuern der Komfortfunktionen über die mobilen Endgeräte ermöglicht. Damit kann auch bequem von unterwegs der eigene Tele-fonstatus bearbeitet werden (siehe unten).

Wann kommt was?Die neuen Funktionen werden bis Ende 2015 allen Benut-zern, die ein persönliches neues IP-Telefon am Arbeitsplatz haben zugeteilt. Anschliessend folgen diejenigen Benutzer, die nur ein Mobiles Endgerät und keinen Festnetzanschluss der RhB zur Verfügung haben. Bis Mitte 2016 wird die Um-rüstung abgeschlossen sein.

BedienungsanleitungenIm Intranet unter Anwendungen } Telefonie (rhb-intra/tele-fonie) werden unter dem Kapitel Unified Communications (UC) sowohl Handbücher wie Video-Clips zum Konfigurieren und Bedienen der neuen Applikationen zur Verfügung gestellt.

Mobile App Anrufliste Kontakte Voicemail Präsenz Endgerät

Präsenz Endgerät Konferenz Regeln

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Providerwechsel zu Sunrise ist abgeschlossen

Der Wechsel der Mobiltelefonie zum Anbieter Sunrise ist erfolgreich abgeschlossen. Gut 1 600 Mobilabos konnten während des Projektes neu strukturiert und die Rufnummern von Swisscom zu Sunrise übertragen werden.

Von Marcel Fischer, Projektleiter IT

Die RhB hatte die Mobiltelefonie im ersten Halbjahr 2015 öffentlich ausgeschrieben. Sunrise machte sowohl beim Preis wie auch bei der Erfüllung der geforderten Kriterien mit Abstand das optimalste Angebot. Mit dem neuen Ver-trag wird die RhB jährlich über eine Viertelmillion Franken weniger für die Mobiltelefonie ausgeben. Die Halbjahres-zahlen zeigen, dass diese Einsparungen realisiert werden. Die Anzahl der Mobilabos und insbesondere des kostenin-tensiven Datenvolumens nimmt stetig zu.Um die Angaben über Netzabdeckung und Qualität zu prü-fen, hat die RhB auf dem ganzen Streckennetz die Emp-fangsqualität von Swisscom und Sunrise aufgezeichnet und verglichen. Die Alltagstauglichkeit wurde durch Zugbeglei-ter getestet, die während mehrerer Wochen mit Sunrise Test-Abonnementen unterwegs waren.Die Resultate ergaben, dass lokale Unterschiede in der Netz-abdeckung bestehen. An einzelnen Orten bietet Swisscom einen besseren Empfang, an anderen Orten Sunrise. Über das ganze Streckennetz gesehen, gleichen sich die Unter-schiede jedoch aus.Sunrise hat im Jahr 2015 gut 4,5 Millionen Franken in ihr Mobilnetz in Graubünden investiert. Dies kommt nicht nur der Bahn, sondern auch der jeweiligen Bevölkerung zugute. Im Puschlav und auf der Bernina-Rampe wurde das Netz auf 3G ausgebaut. Die Abdeckung auf der Albula-Rampe und in Preda wurde im Hinblick auf die Tunnelbaustellen verstärkt. Erstmals überhaupt ist nun auch im Val Bever Handyemp-fang möglich.

Kommunikation

Reichenau – ValendasDer Empfang war beim heutigen Anbieter Sunrise in den meisten Regionen gleich gut oder etwas besser.Grün = guter 2G und 3G EmpfangOrange = guter 2G und mittlerer 3G EmpfangGelb = mässiger 2 G und mässiger 3G EmpfangRot = mässiger 2G und schlechter 3G EmpfangKein Punkt = kein Empfang, telefonieren nicht möglich

Entwicklung Mobil­Abos

2012 2013 2014 2015 (mutm.) Budget 2016

Sprachabos (Anzahl SIM) 672 871 912 964 1050

Data / Multicard (Anzahl SIM) 213 649 717 636 650

DatenPool, z. B. ELAZ (Anzahl SIM) 280 350

Datenverkehr (GB) 40 160

Kosten p. a. (in Tausend) 268 374 545 278 400

Sunrise

Swisscom

Der Projektauftrag der Geschäftsleitung konnte vollständig umgesetzt und markante Einsparungen realisiert werden. Die Zusammenarbeit mit Swisscom wie auch mit Sunrise war problemlos. Die Projektunterstützung war professionell und zielorientiert und die Qualität bei der Portierung der Ruf-nummern sehr hoch. Im Durchschnitt erfolgte pro Portie-rungstag weniger als eine Störungsmeldung, welche die Ur-sache bei Swisscom oder Sunrise hatte.

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Im Bereich der Weiterentwicklung der Applikationslandschaft hat sich die IT-Architektur der RhB das Ziel gesetzt, diese dahingehend zu optimieren, dass die Arbeitsprozesse der Mitarbeitenden durch die Applikationen noch besser unterstütz werden. Wenn eine Appli-kation mehr Schritte in den entsprechenden Arbeitsprozes-sen abdeckt, kann der Benutzer mehr erledigen, ohne dau-ernd zu anderen Applikationen wechseln zu müssen. Zudem sollen aus Kosten- und Wartungsgründen vermehrt Standar-dapplikationen eingesetzt werden.

Neu: IT­ArealeUm dieses Ziel zu erreichen hat die IT-Architektur ein neu-es Konzept erarbeitet: Die IT-Areale entsprechen Branchen, in welchen die RhB tätig ist und sind von den Geschäftsbe-reichen unabhängig. Den IT-Arealen wurden die für die Be-arbeitung der Prozesse benötigten Applikationen zugeteilt. Dem Areal Bahnbetrieb wurden beispielsweise unter ande-rem PDS, Viriato, GAF, KIS, und TRENO zugewiesen.Für die IT-Architektur hört die Arbeit hier noch nicht auf. Business- und IT-Fachleute werden zusammen die Bedürf-nisse, die in jedem Areal vorhanden sind, aufnehmen und eine Strategie für die zukünftige Entwicklung des jeweiligen Areales hinsichtlich der optimierten Prozessunterstützung ausarbeiten.

IT­Architektur der RhB Arbeitsprozesse

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Um die Arbeitsprozesse der RhB-Mitarbeitenden an den Computern zu verbessern und zu optimie-ren, werden immer wieder neue Applikationen (Computerprogramme) eingeführt. Die IT-Archi-tektur dient dabei als Rahmenbedingung für die Applikationen und sorgt dafür, dass sich diese in die Systemlandschaft integrieren lassen. Für das bessere Verständnis wird die IT-Architektur gemeinhin mit dem Städtebau verglichen.

Von Giachem Schucan, Leiter IT Support & Betriebund Nathalie Lamon, IT Prozesse

Bei jedem Neubau oder grösseren Umbau eines Hauses gibt es einiges zu beachten. So sind die Vorstellungen und Wün-sche der Bauherrschaft in Einklang mit dem geltenden Bau-gesetz zu bringen. Auch muss der Neubau in seine Umgebung integriert sowie an die bestehenden Strom-, Wasser- und Gasleitungen angeschlossen und mit dem Strassennetz ver-bunden werden. Die Bereitstellung der Rahmenbedingungen für das Bauprojekt erfolgt innerhalb einer Stadt in der Stadt-entwicklung. Diese legt auf Basis des Raumplanungsgesetzes fest, wie sich die Stadt wo entwickeln soll. Dies wird in der Bau- und Zonenplanung niedergeschrieben. Auf dessen Ba-sis wird dann die nötige Basisinfrastruktur geplant und das Baugesetz erlassen.

Wie siehts in der IT aus?Die Rolle der Architektur im Informatikbereich ist analog zum Städtebau. Die IT-Architektur schafft auf Basis der IT-Stra-tegie Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der IT und somit auch der Applikationslandschaft. Als Baugesetz erlässt die IT die sogenannten IT-Standards (siehe rhb-in-tra/applikationsmanagement). Wenn eine neue Applikati-on eingeführt oder eine bestehende Applikation angepasst wird, muss dafür gesorgt werden, dass diese sich gemäss den Vorgaben der IT-Architektur in die Infrastruktur (Sys-temlandschaft) integrieren lässt und dass die Kommunika-tion bei Bedarf mit den anderen Applikationen möglich ist. Dazu werden wenn nötig gemäss den Vorgaben der IT-Archi-tektur die Transportsysteme (Schnittstellen) erweitert. Zen-tral ist dabei jedoch weiterhin, dass die Bedürfnisse der Be-nutzer beachtet werden. Nur so kann die Applikation den gewünschten Nutzen bringen.

Die IT­Architektur in Zahlen365 Applikationen (inkl. Module)60 Applikationsverantwortliche13 Arealeüber 250 Schnittstellen zwischen den Applikationen

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oben: Der Film über die Lohngleichheit und Frauen bei der RhB kann unter www.rhb.ch/kultur-werte nachgeschaut werden.

unten: Der RhB-Stand beim Lohnmobil auf dem Bahnhofplatz.

Die RhB zu Gast beim Lohnmobil

Mit dem Lohnmobil begann im März 2015 eine Wanderausstellung über die Lohn-gleichheit zwischen Mann und Frau. Ende Oktober machte das Lohnmobil halt in Chur und stand knapp eine Woche lang auf dem Bahnhofplatz. Die RhB begleitete die Ausstellung einen Tag lang und informierte die Passanten über die Lohngleichheit und Frauen bei der RhB.

Von Tamara Krebs, Personalbetreuerin

Personal

Das Projekt «Lohnmobil» wurde von der Konferenz Chancen-gleichheit Ostschweiz und Liechtenstein ins Leben gerufen und stellte bereits in sieben Ostschweizer Städten aus. Mit interaktiven Inhalten soll das komplexe Thema Lohngleich-heit in verständlicher Weise dargestellt werden und zum dis-kutieren anregen. Vom 19. bis 24. Oktober 2015 stand das feuerrote Lohnmobil auf dem Bahnhofplatz in Chur und in-formierte spielerisch über Lohngleichheit, Rollenbilder, Fa-milienmodelle und Berufswahl. Am Mittwoch, 21. Oktober 2015, begleitete die RhB die Veranstaltung mit einem Film, Plakaten und einem Wettbewerb. Dabei wurden die Lohngleichheit bei der RhB und die Arbeit als Frau in einer Männerdomäne, wie der Eisenbahnwelt, thematisiert.

Lohngleichheitsdialog: Gute Noten für die RhBDer Grundsatz ist selbstverständlich: Frauen und Männer er-halten für gleichwertige Arbeit den gleichen Lohn. Die Bun-desverfassung und das Gleichstellungsgesetz verpflichten die Arbeitgeber dazu. Viele Frauen werden aber beim Lohn immer noch benachteiligt. In der Regel geschieht dies nicht mit Absicht, sondern weil das Unternehmen Löhne von Frau-en und Männern nie verglichen hat. Die Dachverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und der Bund haben deshalb von 2009 bis 2014 eine freiwillige Lohnüberprüfung ange-boten. Die RhB hat diese Chance genutzt und sich als einzi-ges Bündner Unternehmen am Schweizerischen Lohngleich-heitsdialog beteiligt. Die Überprüfung der Lohndaten ergab, dass die Lohnunterschiede zwischen Frau und Mann unter-halb der Toleranzschwelle von 5 Prozent liegen. Festgestell-te Lohndifferenzen werden spätestens bis 2016 ausgegli-chen. Damit bestätigt die Überprüfung der Lohndaten die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau bei der RhB.

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Die Bärenführer auf der Baustelle

Am 2. Oktober 2015 trafen sich die Baustellen-führer des Albulatunnels zu einem Ausbildungstag in Preda. Das Programm stand ganz unter dem Motto «man hat nie ausgelernt» und beinhaltete neben Sicherheitsinstruktionen auch Blicke hinter die Kulissen der Grossbaustelle.

Von Marina Schrepfer, Produktmanagement Vertrieb

Sicherheit geht vorFür die Albulatunnel-Baustellenführer bedeutet dies, gerüs-tet zu sein für die Betreuung der Gäste und für die Erläute-rungen zu dieser komplexen Baustelle. Raymund Decasper, Sicherheitsbeauftragter der Baustelle Albulatunnel, vertief-te die Sicherheitsregeln für die Führungen und zeigte in sei-ner Führung durch das Baustellenareal in Spinas, worauf bei Führungen von Gruppen zu achten ist. Obwohl die Baustelle in Spinas für das Publikum nicht zugänglich ist, war der Be-such «auf der anderen Seite» für die Baustellenführer hilf-reich, um die Gesamtzusammenhänge und die Logistik der Grossbaustelle den Gästen erläutern zu können. Dasselbe gilt für den Besuch der Kaverne bei Tunnelmeter 1300, dort wo der Berg gefroren werden muss, um bezwungen zu werden. Glückauf!

Die Baustelle fasziniertDie regelmässig stattfindenden Ausbildungstage und der Austausch mit den Baustellenverantwortlichen tragen dazu bei, das Angebot und die Organisation der Führungen ste-tig zu optimieren und neuen Gegebenheiten anzupassen. Die Baustellenführer wurden auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht, und ihr bereits sehr grosses Wissen konn-te durch neu erlangte Erkenntnisse ergänzt werden. Davon werden sicherlich auch unsere Gäste im nächsten Jahr pro-fitieren können. Dies mit dem Ziel möglichst viele Besucher über die logistischen und bautechnischen Pionierleistungen zu informieren.

Albulatunnel

Zugegeben, für den Laien tönt Bärenführer mehr nach ei-nem Ranger in einem Nationalpark. Für den Baustellenfach-mann ist Bärenführer jedoch ein gebräuchliches Wort. Es umschreibt jene, welche mit Gästen durch das Baustellen-areal huschen. Roman Cathomas, Verantwortlicher für die Infoarena in Preda und die Organisation der Baustellenfüh-rungen, konnte 14 motivierte und wissensdurstige Bären-führer, darunter auch eine Bärenführerin, zum Ausbildungs-tag begrüssen. Dies war eine gute Gelegenheit, sich bei den Teilnehmenden für den Einsatz während des ersten Füh-rungssommers zu bedanken. Für nicht weniger als 48 Bau-stellenführungen mit mehr als 1000 Teilnehmenden muss-ten die Baustellenführer zwischen Juli und September 2015 einsatzbereit sein. Bereits im ersten Jahr hat sich gezeigt, dass nicht nur die individuell besuchbare Infoarena, sondern auch der Baustellenrundgang mit den kompetenten Führern sehr beliebt ist.

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

v.l.n.r.: Raymund Decasper, Andrea Guler, Martin Dolezyk, Stefan Barandun, Hansjörg Caviezel, Gian Brüngger, Martino Regli, Wolfgang Lierz, Andrea Coray, Felix Bosshard, Gerhard Schmid, Maya Nyffenegger, Roman Cathomas, Tibert Keller, Christoph Bucher, Werner Haas.

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Die RhB am Switzerland Travel Mart

Während drei Tagen fand vom 21. bis 23. Sep-tember 2015 die wichtigste internationale Verkaufsmesse der Schweizer Tourismusbranche, der Switzerland Travel Mart (STM), in Zermatt statt. Die starke Präsenz bedeutender ausländi-scher Reiseveranstalter und die zahlreichen Direktgespräche mit ausländischen Einkäufern wurden optimal genutzt, um den Glacier Express sowie den Bernina Express ins Zentrum zu rücken.

Von Pascal Rechsteiner,Leiter Marktbearbeitung Schweiz / International

Verkauf

Wie läuft eine solche Verkaufsmesse ab? Wie bei fast allen Aktivitäten gilt auch hier der Grundsatz «eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete». Der Hauptfo-kus lag dabei auf der Koordination der Termine mit den rich-tigen und wichtigsten Einkäufern im Vorfeld. Der Ablauf vor Ort gleicht dann einem «Speed-Dating» mit 20-minütigen Gesprächen. Die Zeit ist folglich sehr knapp, um alle wich-tigen Informationen an den Mann, an die Frau zu bringen. Durch die effizienten Kurzgespräche konnten Reto Rostet-ter und Pascal Rechsteiner an zwei Tagen rund 100 Einkäu-fer erreichen.

Was geschieht nach der Messe mit den generierten Kontakten?Dem CRM (Customer Relationship Management) System, wel-ches über das Performis System von Infosystem auch gleich mit dem Reservationssystem verbunden ist, kommt in der Kontaktpflege eine zentrale Bedeutung zu. Die am STM ge-nerierten Kontakte werden unterteilt in schon bestehende Kontakte, neue Kontakte mit Potenzial für die RhB und Kon-takte, bei denen das Interesse während des Gesprächs mäs-sig war. Zu bestehenden Kontakten werden die wichtigsten Punkte des Gesprächs im Infozentrum des Systems abgelegt. Neue Kontakte mit Potenzial werden im System als poten-zielle Neukunden aufgenommen und erhalten künftig regel-mässig «Novitads» (eine halbjährliche Informationsbroschüre für den Reisebürohandel), um auch nachhaltig in Kontakt zu bleiben.

Schaut bei Interesse doch selbst einmal rein:www.rhb.ch/b2b

Der STM findet alle zwei Jahre statt und trägt dazu bei, die Präsenz des Ferien- und Reiselands Schweiz auf dem inter-nationalen Reisemarkt zu verstärken und die Tourismus-entwicklung zu unterstützen. Reto Rostetter (Marktver-antwortlicher Fernmärkte) und Pascal Rechsteiner (Leiter Marktbearbeitung Schweiz / International) waren in Zermatt für die RhB vor Ort präsent und haben die wichtigsten Infor-mationen dazu für Euch zusammengetragen.

Woher werden die Einkäufer eingeflogen?Die Teilnehmer – 480 internationale Einkäufer, darunter auch zahlreiche strategische Grosskunden (Global Accounts) und Fachjournalisten – kamen aus insgesamt 50 Ländern. Die grössten Delegationen waren Reiseveranstalter aus Chi-na und Taiwan, sowie den USA und Kanada – beide Gruppen zählten 45 Teilnehmer. Auch Südostasien (44), die Schweiz (28), Deutschland (25) und Indien (24 Teilnehmer) stellten starke Delegationen.

links: Reto Rostetter im Gespräch mit (von links nach rechts) Yoshizaku

Yamane von SWISS Japan, Hideki Kaneko von Kuoni Japan und Toshie

Umeda von Hankyu Japan.

rechts: Pascal Rechsteiner im Gespräch mit Eve Baoxiawa, Produkt Managerin Europa von China Bamboo, Shanghai.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Genussvoll Graubünden erleben

Die RhB bietet auch 2016 besondere Speise-wagen-Fahrten an: Die «Kulinarischen Genuss-reisen» verbinden eindrucksvolle Landschaften und kulinarische Höhenflüge zu einmaligen Bahn - erlebnissen. Unsere Gastro-Partner RhätiaWerte, RailGastro und das Restaurant Alp Grüm ver- wöhnen die Gäste auf jeder Fahrt mit frisch zu-bereiteten kulinarischen Hochgenüssen.

Von Werner Caluori, Produktmanager Vertrieb

Ob eine mystische Vollmondfahrt oder eine Sonntags-brunch-Fahrt durch die eindrückliche Ruinaulta – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die kulinarischen Weltreisen mit Gerichten aus den verschiedensten Ecken der Welt sind allen zu empfehlen, die einmal über den kulinarischen Tellerrand schauen möchten. Und wer es doch lieber typisch Bündne-risch mag, ist mit den Bündner Wein- und Gourmetfahrten bestens bedient. Serviert mit einer Prise Bündner Herzlich-keit und traumhaften Aussichten, lassen die kulinarischen Genussreisen das Herz jedes Genuss- und Bahnliebhabers höher schlagen.Jetzt Termine vormerken – die Anzahl Plätze pro Fahrt sind beschränkt. Die kulinarischen Genussreisen sind beim RhB Railservice buchbar, die Vollmondfahrten St. Moritz – Alp Grüm direkt über den Bahnhof St. Moritz.

Weitere Informationen sind erhältlich unter:www.rhb.ch/kulinarik oder beim RhB Railservice,Tel. +41 (0)81 288 65 65, [email protected]

Man nehme: Eine zauberhafte Bündner Landschaft, gute Laune, ein frisch zubereitetes Menü und einen zuvorkom-menden Service. Und schon hat man alle Zutaten für eine unvergessliche Fahrt mit der RhB. Durchs ganze Jahr bieten verschiedene «Genussreisen» die Möglichkeit, die Bündner Bergwelt auf besonders schmackhafte Weise zu entdecken.

Angebote

Vollmondfahrten St. Moritz – Alp Grüm22. – 24. Januar 2016 und20. – 22. Februar 2016St. Moritz – Alp Grüm – St. Moritz3-Gang-Menü (Gletscherfondue oderPizzoccheri) exkl. Getränke, inkl. Fahrtab CHF 73.00

Vollmondfahrt ArosaSamstag, 23. Januar 2016Chur – Arosa - Chur3-Gang-Menü inkl. Getränke(exkl. Spirituosen) und FahrtCHF 113.00

SonntagsbrunchSonntag 7. / 14. / 21. Februar und3. / 10. / 17. April 2016Chur – Disentis – ChurSonntagsbrunch inkl. Getränke(Heissgetränke / Mineralwasser / Orangenjus / Prosecco zum Lachs) und FahrtCHF 99.00

OsterfahrtOstermontag, 28. März 2016Landquart – Zernez – St. Moritz –Filisur – Chur4-Gang-Menü inkl. Getränke(exkl. Spirituosen) und FahrtCHF 161.00

FrühlingsfahrtSonntag, 24. April 2016Chur – Scuol-Tarasp – Chur4-Gang-Menü inkl. Getränke(exkl. Spirituosen) und FahrtCHF 161.00

Kulinarische Weltreise «Indien»Samstag, 28. Mai 2016Chur – Disentis – Chur3-Gang-Menü inkl. Getränke(exkl. Spirituosen) und FahrtCHF 134.00

Sonntagsbrunch mit KutschenfahrtSonntag, 11. September 2016Landquart – Davos – LandquartSonntagsbrunch inkl. Getränke und Fahrt CHF 109.00Optional inkl. Kutschenfahrt in DavosCHF 134.00

HerbstfahrtSonntag, 9. Oktober 2016Chur – Disentis – Chur4-Gang-Menü inkl. Getränke (exkl. Spirituosen) und Fahrt CHF 154.00

Bündner Wein­ & GourmetfahrtenSamstag 15. / 22. / 29. Oktober 2016Chur – St. Moritz – Chur 5-Gang-Überraschungsmenü inkl. Apéro und Getränke (exkl. Spirituosen) und Fahrt CHF 153.00

Kulinarische Weltreise «Thailand»Samstag, 26. November 2016Chur – St. Moritz – Chur4-Gang-Menü inkl. Getränke (exkl. Spirituosen) und Fahrt CHF 161.00

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Der Schmugglerpfad im Val d’Uina

Vom Dörfchen Prämajur im Südtirol, über Watles, zur Sesvennahütte und schliesslich durch die Uinaschlucht nach Sur En im Unterengadin: Eine Wanderung die es in sich hatte.

Von Braida Pinggera, Reiseberaterin Scuol

BGF

Nach ein paar Schritten standen wir bereits in der Mitte der Schlucht. Es war ein überwältigendes Gefühl, links von dir Fels, ein Blick zurück noch mehr Felsen, geradeaus eine wunderschöne Natur und rechts ein tiefes Loch. Nach der Wanderung durch die Schlucht kamen wir in Uina Dadaint an, wo wir eine kleine Pause machten. Weiter ging es nach Uina Dadoura bis nach Sur En, wo der Bus bereits auf uns wartete. Am Bahnhof erwartete uns noch eine kleine Über-raschung, eine Engadiner Verstärkung für die Rückreise. Es war ein wunderschöner Tag!

Hier ein Auszug aus den Rückmeldungen der begeisterten Teilnehmer:

***Nochmals herzlichen Dank für die gut organisierte Wande-rung, auch die Erklärungen vom Wanderführer Flury waren sehr interessant, es hat alles super gepasst! Vielleicht ja ein anderes Mal wieder in den Bergen …

***Es war eine sehr schöne Wanderung. Der Höhepunkt war si-cher der Abstieg durch die beeindruckende Uinaschlucht. Diese schöne Wanderung kann man ohne organisierten Transport (durch drei Länder!) nicht an einem Tag machen.

Für manche war es ein langer Tag, aber es hat sich ge-lohnt. Mit einem organisierten Bus sind wir, total 17 Per-sonen, nach Prämajur gefahren. Um noch einige Höhen-meter zu sparen, nahmen wir von dort aus die Sesselbahn bis zum Ausgangspunkt Watles im Südtirol. Das Wetter war gut, nicht zu kalt und nicht zu warm, hauptsache trocken. In wundervoller Natur, über Stock und Stein sind wir bis zur Sesvennahütte gewandert. Langsam hörten wir unsere Mä-gen knurren und ziemlich genau um die Mittagszeit erreich-ten wir die Hütte. Die empfohlenen und allseits beliebten «Hirtenmakkaroni» schmeckten ausgezeichnet. Gut gestärkt wanderten wir weiter durch die flache Landschaft zwischen den Bergen auf rund 2 250 m ü. M. über die Grenze (Italien – Schweiz) bis zur Schlucht. Die spannenden Schmuggler- geschichten, welche vom Führer erzählt wurden, sorgten für gute Unterhaltung.

Hinten von links: Jolanda Picenoni, Jana Stachetzki, Gianfranco Tuena, Andreas Langenegger und Men Rauch. Mitte von links: Karin Bluder, Sonja Aversa, Elisabeth Langenegger, Brigitta und Thomas Rüdiger. Vorne von links: Martin Koch, Marco Kollegger, Braida Pinggera, Uwe Kollegger, Paola Grasso, Doris und Arthur Jäggi.

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Saftkur im Railservice

Marion Schur, Jessica Oberholzer und Tanja Felix haben sich entschlossen, eine Fastenwoche durchzuführen. Start war am 23. August 2015. Im folgenden Bericht erzählen sie uns, welche Erfahrungen sie in dieser Woche gemacht haben und welche Gründe sie dazu bewegte, dieses Projekt in Angriff zu nehmen.

Von Marion Schur, Leiterin Railservice sowieJessica Oberholzer und Tanja Felix, Reiseberaterinnen

Bei dieser Kur beeindruckte mich am meisten, dass unser Körper wirklich nicht viel braucht. Ich fühlte mich jedoch zu schwach, um mich sportlich zu betätigen. Das war für mich sehr ungewohnt, da ich mindestens zweimal pro Woche Sport treibe. Es war eine gute Erfahrung, und ich würde eine Saftkur auch weiter empfehlen, jedoch würde ich diese eher im Winter oder im Frühling probieren, da es im Sommer der Hitze wegen schwieriger ist, durchzuhalten.

… Tanja FelixMich hat primär interessiert, wie mein Körper ohne fes-te Nahrung funktioniert und ob ich ohne Essen auskommen kann. Für mich als absoluter Genussmensch kein einfaches Unterfangen. So startete ich trotzdem voller Elan den Sonn-tag mit wenig Essen. Das war noch gar kein Problem. Auch der erste Tag der Kur ging eigentlich gut vorbei, obwohl ich am Mittag mit nur 1dl Fruchtsaft schon etwas betrübt war. Die Tomatensuppe am Abend war für mich kein Problem. Der zweite Tag war ziemlich schlimm für mich, mir wurde schlecht, ich bekam Kopfschmerzen und fühlte mich körper-lich ziemlich schlapp. Ich wollte aber trotzdem durchhalten. Am dritten Tag haben sich diese Symptome nicht verändert, und somit habe ich die Kur frühzeitig abgebrochen. Es ging mir schnell wieder besser. Ich fühlte mich dann aber trotz Essen immer noch zwei Tage relativ schlapp und konnte mich nicht mehr sportlich betätigen. Es war für mich eine Erfah-rung, zu spüren, wie der Körper ohne feste Nahrung reagiert. Ob ich die Woche nochmals machen werde, kann ich nicht mit Garantie sagen, vielleicht in einer anderen Jahreszeit.

BGF

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Warum fasten? Nachgefragt bei … Marion SchurIch faste ein bis zwei Mal pro Jahr eine ganze Woche, denn für mich gibt es viele Gründe, die dafür sprechen. Wie alles im Leben ist auch das Fasten eine Einstellungssache: Wenn ich es für möglich und gesund halte, werde ich mich eher an ein solches Experiment wagen, als wenn ich Zweifel da-ran habe. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen ge-macht. Klar braucht es Überwindung, sich zu entscheiden, eine Zeit lang nichts zu essen. Mir hat es die mentale Abhän-gigkeit vom Essen genommen, und ich konnte meine Ernäh-rung nach dem ersten Mal Fasten problemlos umstellen. Ich verzichte heute generell auf Fleisch und auf Weizenproduk-te und habe nicht das Gefühl, mir selbst etwas vorzuent-halten. Ich schätze das, was ich esse mehr als zuvor. Auch Süsses. Fasten bringt mich immer wieder dazu, bewusst zu essen und das finde ich toll. Ein Neustart im Kopf sozusagen.

… Jessica OberholzerIch denke, für die Saftwoche muss man sich darauf einstel-len, dass wirklich nichts gegessen wird und dass es schwer wird, durchzuhalten. Dies habe ich so gemacht. Der erste Tag der Saftwoche war für mich ziemlich einfach. Ich war noch hoch motiviert und vermisste das Essen auch nicht wirklich. Der zweite Tag war für mich der härteste, da mein Magen am Abend rumorte. Sobald dies aber überstanden war, gingen die zwei weiteren Tage schnell vorbei ohne grössere Proble-me. Ich vermisste eigentlich nur das Kauen. Den Aufbautag, welcher am Samstag sein sollte, habe ich bereits am Freitag gemacht, da ich am Samstag einen Tanzauftritt hatte.

Tanja Felix, Jessica Oberholzer und Marion Schur sind bereit.

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Ausflug in den Bahnpark Brugg

Am 21. September 2015 unternahmen zwölf aktive und pensionierte Lokführer einen Ausflug in den Bahnpark Brugg. Ein Reisebericht.

Von Thomas Gruber, Lokführer

Personal

kaum satt sehen. Was hier mit viel Hingabe und in freiwil-liger Arbeit aufgebaut wurde, gebührt einer grossen Aner-kennung. Es ist beindruckend wie viele fleissige Hände diese Zeitzeugen vor dem Schrottplatz bewahren.

Swiss Miniatur im KellerDa sich nun auch unsere Mägen bemerkbar machten, mar-schierten wir im Eilmarsch zum Restaurant. Bei einem schmackhaften Mittagessen wurde diskutiert, politisiert und viel gelacht. Es war eine super gesellige Runde. Nach dem Kaffee holte uns Gregor ab. Er entführte uns in ein «kleines Swiss Miniatur» der Eisenbahngeschichte. Bei sich zu Hause im eigens gebauten Keller steht ein wahres Bijou. In jahre-langer Arbeit entstand hier eine Modelleisenbahn. In dessen Zentrum natürlich der Bahnhof Brugg mit seiner Depotanla-ge und dem Langhaus steht. Gesteuert von einem Domino Stellwerk mit einem 3,5 Kilometer langen (für den Laien) Ka-beldurcheinander.Nun ja, auch der tollste Ausflug geht einmal dem Ende entge-gen. Wir verabschiedeten uns von Gregor und seinem «Eisen-bahnerdorf» Brugg. Über Zürich ging es zurück ins Bündner-land. Übrigens hatte es sich nun bis zur SBB durchgesprochen dass wir zwölf anständige Bündner sind. So hat die SBB sei-nen Hooliganzug für den nächsten Fussballmatch wieder beiseite gestellt. Bei einem Bier im Speisewagen zogen die erlebten Eindrücke nochmals vor dem geistigen Auge vor-über. Aber ein Ende ist auch immer ein Neustart. So wurden schon die nächsten möglichen Besichtigungen und Reiseziele ausgeheckt (Kiruna! Mann, das wär schon was!).Herzlichen Dank an Silvio, der uns diesen Ausflug ermöglichte und Werner Köll für die Organisation.

Um 08.09 Uhr stiegen zwölf gut gelaunte und in voller Er-wartung stehende Kollegen in den Zug nach Zürich. Die SBB befürchteten wohl, diese zwölf Bündner könnten ein grös-seres potenzielles Agressionsrisiko bergen. Denn die kleine Schwester der RhB nahm den Weg nach Zürich mit dem ori-ginalen Hooliganzug unter die Räder. Die Befürchtungen be-wahrheiteten sich nicht, und wir trafen ohne grössere Sach-beschädigungen und gänzlich ohne Nebel in Zürich ein. Weiter ging es zum Gleis 17, von wo uns eine moderne Kom-position nach Brugg brachte.Nach kurzem Fussmarsch erreichten wir den Bahnpark Brugg. Vor dessen Toren begrüsste uns, ausgerüstet nach den neusten Sicherheitsvorschriften, Gregor Tomasini herz-lich. Im Innern der ehrwürdigen Hallen wurden wir mit ei-nem Apéro auf den bevorstehenden Rundgang einge-stimmt. Während des Verkostens des Weissweins und der Apérohäppchen konnten da und dort schon leuchtende Augen beobachtet werden. Ich bin mir sicher, dass etliche meiner Kollegen beim Bahnarzt Probleme wegen zu hohem Blutdruck bekommen hätten. Gregor führte uns mit viel Fachwissen und einigen unter-haltsamen Anekdoten durch das Depot Brugg. Es wurde viel gefachsimpelt, rege diskutiert und noch mehr gestaunt. Die Zeit flog uns viel zu schnell um die Ohren. Man kann sich hier

v.l.n.r.: Bartli Meier, Erich Zogg, Gregor Tomasini (Präsident Stiftung Bahnpark Brugg),

Gion Caprez, Christoph Roner, Niklaus Saxer, Werner Köll, Hanspeter Hauser, Silvio Pellegrini

(Pellegrini Bau Thusis), Samuel Lüscher (ex SBB Luzern), Armin Portmann, Stefan Zbinden.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Resultate Leserumfrage

Mit 220 ausgefüllten Fragebogen der Leserum-frage war der Rücklauf grösser als erwartet. Unsere Mitarbeiterzeitschrift scheint, zumindest bei denjenigen, die die Umfrage ausfüllten, auf Beliebtheit und grosses Interesse zu stossen. Neben dem Lob erreichten uns aber auch zahl-reiche Verbesserungsvorschläge, Anmerkungen und Ideen, welche wir alle prüften. Einige Ideen konnten wir bereits in dieser Ausgabe umsetzen.

Von Annina Streun und Simon Rageth,Unternehmenskommunikation

Italienische Texte kommen zu kurz: Wir veröffentlichen Be-richte unabhängig von der Sprache, es muss aber eine Kan-tonssprache sein. Die Redaktion freut sich deshalb über Bei-träge in Italienisch oder Romanisch.Auswahl zwischen physischer und online Ausgabe: Die InfoRetica ist sowohl gedruckt wie auch online auf rhb.ch und im Intranet erhältlich. Auf eine gedruckte Version wer-den wir künftig nicht verzichten. Da bei einer Reduktion um beispielsweise 500 Exemplare die Druckkosten nur unwe-sentlich reduziert werden, erhalten weiterhin alle Mitarbei-tende eine gedruckte Version. Rätsel­, Witze­, Bilderseite: Für leichte Kost zwischendurch sorgte bisher «Hans gwüsst». Aufgrund der Pensionierung von Hans Amacker fällt diese Rubrik weg. Im neuen Jahr möchten wir eine ähnliche Rubrik im Bereich «Rätsel, Wett-bewerb oder Witze» wieder ins Leben rufen. Melden Sie sich bitte bei der Redaktion, wenn Sie gute Ideen haben. «Was bedeutet eigentlich … ?» : Die Aufmerksamen unter Ihnen haben diese Box in dieser Ausgabe bereits entdeckt. In dieser Box mit dem Titel «Was bedeutet eigentlich … ?» wer-den verschiedene Begriffe oder Ausdrücke genauer erklärt. Danke für die gute Idee.Weitere Ideen: Es erreichten uns noch einige weitere hilfrei-che Anmerkungen und gute Vorschläge, welche wir dankend aufgenommen haben. Wir werden versuchen, so viele wie möglich umzusetzen.

Leserumfrage

Im Folgenden möchten wir auf ein paar Ideen, Vorschläge und Kritikpunkte eingehen, die in der Leserumfrage genannt wurden:Hochzeiten und Geburten: Einige Mitarbeitende vermissen die ausführliche Personalchronik mit den Hochzeiten und Ge-burten. Vielen waren aber genau diese Informationen ein zu grosser Eingriff in die Privatsphäre. Wenn aber jemand einen speziellen Anlass, wie eine Vermählung oder Geburt eines Kindes verkünden möchte, kann er oder sie das gerne in Form eines kurzen Beitrags in der Rubrik «Neues in Kürze» machen.«Ein Tag mit … » : Mehrfach wurde eine Rubrik «Ein Tag mit … » oder Ähnliches gewünscht. Wir werden deshalb ab 2016 in jeder Ausgabe der InfoRetica eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter einen Tag lang bei der Arbeit begleiten und darüber berichten.

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50

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Tech

nische Beric

hte

Strate

gie-Themen

Aktuelle

Themen

Berichte

über Team

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Historis

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Anderes

Diese Themen interessieren Sie:

Gewinner des WettbewerbsAls Dankeschön für die Teilnahme an der Leserumfrage, verlosten wir einen Scarnuz mit verschiedenen köstlichen Bündner Spezialitäten. Glücklicher Gewinner des Wettbe-werbs ist Fadri Meyer, Lokführer aus Pontresina. Herzliche Gratulation!

Anzahl Nennungen

Mitarb

eiten

de

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Ausbildung

login Sozialwoche in Tschlin

27 Lernende aus dem Landquarter Junior Busi-ness Team Technik von login Berufsbildung AG ab solvierten vom 12. bis 16. Oktober 2015 eine Sozialwoche in Tschlin. Die angehenden Anla-gen- und Apparatebauer, Konstrukteure, Auto-matiker und Polymechaniker aus verschiedenen Regionen der Ostschweiz führten vielseitige Waldarbeiten in der Region Valsot durch. Logiert wurde im alten Schulhaus in Tschlin.

Von Tanya Afram, Lernende KVöV

… Grenzen kennenlernen Um die Waldarbeiten durchzuführen, waren andere Werk-zeuge und Fertigkeiten gefragt, als im normalen Werkstatt-alltag der Lernenden. So wurden Wälder von unnötigen Stauden befreit, Kleinholz verarbeitet, Wildzäune erstellt, Entwässerungen für Forstwege eingebaut, Wanderwege und Sitzbänke für Touristen erschaffen. Da es am Mittwoch an-gefangen hatte zu schneien, waren einige damit beschäftigt, die Strassen und Wege freizuschaufeln. Die Tschliner Dorfbe-wohner zeigten Ihre Dankbarkeit mit heissem Tee und ein paar feinen Guetzli.

Mit der Natur verbundenDie Sozialwoche wurde unter der Leitung des Forstamtes Valsot geführt. Chef der ganzen Aktion war Gisep Rainolter. Ihm war nicht nur die Arbeit wichtig, sondern er erklärte den Lernenden viele interessante Fakten über die Natur, um den Zusammenhang zu verstehen. Ganz nach dem Motto: «learning by doing!» Zusammen mit seinem Team und den Lernenden der login Berufsbildung AG entstand eine grosse Gruppendynamik und eine tolle Teamarbeit.

Ein zufriedener AbschlussSo war diese arbeits- und erlebnisintensive Woche auch schon fast wieder vorbei. Nach dem Aufräumen des Schul-hauses wurden die Schlüssel abgegeben und die Lernenden machten sich bereit für die Heimreise. Alle Berufsbildner und der Forstwart zogen eine sehr positive Wochenbilanz, denn sämtliche sozialen und methodischen Ziele wurden in dieser Woche durch die Lernenden erreicht. Nach einer guten aber strengen Woche hatten alle die nächste Ferienwoche wohl-verdient.

Erfahrungen mit sozialen Einsätzen haben gezeigt, dass diese das Erlernen von Sozial- und Methodenkompetenzen bei Lernenden massgeblich fördern. Dies gehört, neben dem Vermitteln der Fachkompetenzen, zur Ausbildungsphilo-sophie von login, dem Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs.

Verantwortung übernehmen und …Während eines solchen gemeinnützigen Einsatzes in einer Randregion der Schweiz lernen die Nachwuchskräfte viel über sich selber. Durch das Arbeiten im Freien, das gemein-same Definieren von Regeln, durch das Lagerleben sowie das Erleben von Gruppendynamik erfahren sie ihre eigenen Grenzen. Die Lernenden übernehmen Verantwortung, set-zen sich klare Ziele und gestalten gemeinsam den Einsatz unter der Betreuung ihrer Berufsbildner. Damit die Lernen-den eine abwechslungsreiche Woche erleben, werden diese in vier verschiedenen Gruppen eingeteilt, um jeden Tag eine andere Arbeit zu leisten.

Page 41: InfoRetica 4/2015

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Erster Beruf­Parcours in Landquart

Die Geschäftsbereiche Rollmaterial, Infrastruk-tur und Produktion organisierten in Zusammen-arbeit mit der login Berufsbildung AG den ersten Beruf-Parcours. 70 Schülerinnen und Schüler und 50 Begleitpersonen fanden am 7. November 2015 den Weg in die Werkstätte der RhB in Landquart.

Von Erika Wismer, Personalfachfrau

er/in, Konstrukteur/in, Logistiker/in Verkehr und Polymechaniker/in. Sie durchliefen einen Beruf-Par-cours mit sechs Stationen, an de-nen sie bei typischen Arbeitssitu-ationen und unter Anleitung von RhB-Fachkräften selber Hand an-legen konnten. So führten Jugend-liche zum Beispiel Bohrarbeiten am Bahngleis aus oder kuppelten Bahnwagen zusammen. Parallel nahmen die Begleitpersonen der jungen Teilnehmenden an einer Betriebsbesichtigung der Werkstätte teil.Mit 120 Teilnehmenden wurden die Erwartungen der RhB und login übertroffen. Bei schönem Wetter waren die Ju-gendlichen eifrig bei der Sache und stellten den RhB- und login-Mitarbeitenden viele Fragen. Die Eltern wie die Ju-gendlichen waren sich einig, dass der Besuch von Veranstal-tungen in dieser Form für die Berufswahl sehr hilfreich ist. Wir danken allen, die zum Gelingen dieses Anlasses beige-tragen haben!

In Form eines Parcours stellten die RhB und login Berufsbil-dung sechs Berufe in der Welt des öffentlichen Verkehrs vor. Bei jedem Posten wurden verschiedene typische Berufstä-tigkeiten vorgestellt und diese konnten, wo möglich, durch die Teilnehmenden selber ausgeführt werden. Anschliessend gaben Berufsbildner auf dem «Marktplatz» Interessierten vertieft Auskunft.An je einer Veranstaltung am Morgen und am Nachmittag während vier Stunden erhielten Oberstufenschülerinnen und -schüler praxisnah einen spannenden Einblick in die Berufe Anlagen- und Apparatebauer/in, Automatiker/in, Gleisbau-

Ausbildung

www.login.org

InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Page 42: InfoRetica 4/2015

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Die Medienbahn

Bündner Tagblatt

Erzählen Sie Ihre GeschichtenDie Kolumne «In einem Zug» erscheint wöchentlich im Bündner Tagblatt und erzählt Anekdoten rund um die Rhätische Bahn. Ge-schrieben wird die Kolumne von BT-Mitarbeiter Luzi Schutz, der Inputs, Erzählungen und Erinnerungen sammelt und in unter-haltsame Kurzgeschichten umschreibt. Haben auch Sie eine span-nende Geschichte oder Begebenheit über die RhB auf Lager, die Sie den Lesern des Bündner Tagblatts nicht vorenthalten möch-ten? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail auf [email protected] oder melden Sie Ihre Erlebnisse der Unternehmenskommunikation.

St. Moritzer Dorfgespräch

mit Bernhard Russi

ST. MORITZ Der alpine Skisport war einst fast

alleiniger Gästemagnet und Geschäftstreiber für

St. Moritz. Heutzutage fahren viele der

St. Moritzer Gäste kaum oder gar nicht Ski. In der

neunten Ausgabe der Dorfgespräche geht es laut

einer Mitteilung um die Frage: Ist der alpine Ski-

sport noch unsere Zukunft? Dieser Frage stellen

sich Gian Franco Kasper, aufgewachsen in

St. Moritz und Präsident des internationalen Ski-

verbands FIS, und Bernhard Russi, Olympiasie-

ger 1972 und Verwaltungsrat der Andermatt

Swiss Alps AG. Sie und auch weitere Engadiner

Entscheidungsträger diskutieren mit Einheimi-

schen und Gästen über die Thematik. Das Dorfge-

spräch findet am Donnerstag, 15. Oktober, um

20.15 Uhr im Saal des Hotels «Schweizerhof» in

St. Moritz statt. Der Eintritt ist frei.

Hansmartin Schmid

bei «RSO im Gspröch»

RADIO Journalist und Historiker Hansmartin

Schmid war erster Auslandskorrespondent für

das Schweizer Fernsehen. Er berichtete von 1989

bis 1993 über das aktuelle Geschehen in Deutsch-

land sowie Brüssel. 1989, notabene das Jahr, in

dem die Berliner Mauer fiel. Diese Bilder und Be-

gegnungen sind Hansmartin Schmid nach 26

Jahren noch stark in Erinnerung, wie es in einer

Medienmitteilung von Radio Südostschweiz

heisst. Er gilt als kritischer Zeitgeist und ist der

Ansicht, dass die Partei ein Auslaufmodell ist, da

zwischen den Mitteparteien praktisch keine ge-

sellschaftlichen Unterschiede mehr bestehen.

Hansmartin Schmid, auch Redaktor beim «Bünd-

ner Tagblatt», ist morgen Sonntag um 10 Uhr bei

«RSO im Gspröch» auf Radio Südostschweiz zu

Gast. Wiederholung am Montag um 19 Uhr. (BT)

Zwei Verletzte nach

schwerer Frontalkollision

SARN Eine 36-jährige Frau und ein 68-jähriger

Mann sind bei einer frontalen Kollision ihrer

Autos am Donnerstag am Heinzenberg verletzt

worden, der Mann schwer. Die Autos wurden

beim Zusammenstoss total beschädigt. Wie die

Bündner Kantonspolizei gestern mitteilte, war

der von Präz am Heinzenberg bergwärts fahren-

der Autolenker aus noch ungeklärten Gründen

auf die Gegenfahrbahn geraten. Dort kollidierte

er frontal mit dem Fahrzeug der entgegenkom-

menden Automobilistin. Der 68 Jahre alte Lenker

wurde im Auto eingeklemmt. Er musste von der

Feuerwehr mit Schneidewerkzeugen geborgen

werden. Die Rega flog den Schwerverletzten an-

schliessend ins Kantonsspital Graubünden nach

Chur. Die verletzte Lenkerin wurde von der Am-

bulanz ins Spital gefahren. (SDA)

Z I T A T D E S T A G E S

«Der Mensch ist das einzige Lebewesen,

das weiss, dass es sterben wird.

Die Verdrängung dieses Wissens

ist das einzige Drama des Menschen.»

F R I E D R I C H D Ü R R E N M AT T, S C H W E I Z E R S C H R I F T S T E L L E R

C O M I C

F A K S I M I L E

Feuer und erhitzte Gemüter nach Schiessübung

Ein Grossbrand auf der St. Luzisteig vor 30 Jahren vernichtete eine Waldfläche von über . Das BT berichtete

am Samstag, 6. Dezember 1985, von einer schwierigen Löschaktion und heftigen VorwürfenDen rund 1000 Feuerwehrleuten sei

es mit dem Einsatz von über einem

halben Dutzend Militär- und

Privathelikoptern bis am

Nachmittag des Vortages gelungen,

das Feuer im Wald oberhalb der

St. Luzisteig und Balzers zu löschen.

«Das Feuer entfachte sich nach

einem militärischen Schiessen und

vernichtete über 100 Hektaren

Wald», schrieb das BT. Bereits zum

dritten Mal nach 1960 und 1982 sei

es dort zu einem Waldbrand nach

militärischem Schiessen

gekommen. Seitens der Gemeinde-

behörden von Balzers seien

schwere Vorwürfe an die Adresse

des Militärs zu vernehmen

gewesen. Der damalige Regierungs-

chef des Fürstentums

Liechtenstein, Hans Brunhardt,

sagte, dass die Regierung bezüglich

des Militärschiessens auf der

St. Luzisteig ein ernsthaftes Wort

mit der Eidgenossenschaft zu

sprechen hätte. Gestern feierten die

beiden Nationen am selben Ort ihre

Zusammenarbeit. (LEB)

W E T T E RIn den Bergen

ist es ziemlich sonnig

Aussichten heute Samstag

Allgemeine Lage: Ein Hochdruckge-

biet liegt über Schweden. Die

Schweiz liegt an dessen Südrand in

einer Bisenströmung.

Am Samstagmorgen liegt Rich-

tung Unterland zum Teil etwas

Hochnebel. Dieser kann auch etwas

das Rheintal hinaufziehen. Ansons-

ten ist der Himmel nur teilweise be-

wölkt und die Sonne scheint von

Zeit zu Zeit. Am Nachmittag lockert

sich der Hochnebel auf. In den Ber-

gen bilden sich aber Quellwolken.

Am späten Nachmittag sind von der

besonders im Süden kurze Regen-

schauer möglich

Prognosen für die nächsten Tage

Am Sonntag präsentiert sich das

Wetter ähnlich wie am Samstag. In

den tieferen Lagen verdeckt Hoch-

nebel die Sonne. In den Bergen

scheint oft die Sonne. In Graubün-

den bilden sich einzelne Quellwol-

ken und im Süden sind vereinzelt

Schauer nicht ausgeschlossen. Am

Montag lässt die Bise deutlich nach.

Auf der Alpennordseite lockert sich

der Hochnebel auf. In den Bergen

scheint oft die Sonne. Ab Dienstag

ist die Wetterentwicklung unsicher.

Wahrscheinlich geht die Tempera-

tur zurück und etwas Niederschlag

ist möglich.

Aussichten heute

Temperaturen:

Nachmittag/Morgen früh

Aussichten Alpennordseite

Disentis7°/12°

Mesocco8°/14°

Splügen7°/12°

Thusis11°/18°

Chur11°/18°

Landquart10°/13°

Davos5°/10°

Scuol5°/10°

Zernez5°/10°

Sta. Maria8°/14°

Poschiavo8°/14°

Arosa5°/10°

St. Moritz4°/10°

Ilanz11°/18°

11°/15° 8°/14° 6°/13° 6°/10° 10°/18° 9°/14° 6°/11° 6°/9°

Aussichten Alpensüdseite

Luftmesswerte im Kanton Graubünden:

www.ostluft.ch – www.in-luft.ch – www.anu.gr.ch

P E R S Ö N L I C H

Das Kantonsspital Graubünden gratuliert

folgenden Mitarbeitenden zu ihrem Jubiläum im

Oktober: Alfons Trepp ist seit 30 Jahren für das

Kantonsspital tätig. Manuela Giger und Christa

Putzi-Caflisch dürfen ihr 25-Jahr-Arbeitsjubiläum

feiern. Auf 20 Jahren können Susanne Charlotte

Guyer, Nicole Schmidt und Andrea Semon

zurückblicken. 15 Jahre feiern Ursula Adank,

Helen Rodigari, Barbara Tanno und

Jeyabalachandran Paranthaman. Auf zehn Jahre

anstossen dürfen Fabienne Maria Daguati,

Tanja Casaulta, Fabienne Trachsel, Daniela Gitz

und Sara Fabiano. Für den wohlverdienten

Ruhestand wünscht das Kantonsspital

Graubünden Susi Haas alles Gute.

SonntagMontag

DienstagMittwoch

SonntagMontag

DienstagMittwoch

I N E I N E M Z U G

Halt auf Verlangen

in Castrisch▸ LU Z I S C H U T Z über eine manchmal heraus-

fordernde Besonderheit der Rhätischen Bahn.

Die Durchsage «Halt auf Verlangen»,

«fermada sün dumonda» oder eben

– je nach Sprachregion und vorherr-

schendem Idiom – eine etwas andere Version da-

von, löst bei älteren Feriengästen oftmals Entzü-

cken aus. Sie erinnern sich an die Zeit, als der soge-

nannte Bedarfshalt weit verbreitet war, und freuen

sich, dass er bei der Rhätischen Bahn auf vielen

Strecken überlebt hat.

Mit dem minutengenauen Fahrplan steht der

Halt auf Verlangen selbstredend immer etwas in

Konflikt – früher nicht anders als heute. Besonders

drastisch bekam man dies in Castrisch zu spüren,

wo der Regionalzug während Jahrzehnten manch-

mal regulär anhielt, manchmal nur auf Verlangen –

und manchmal auch gar nicht. Dies wurde dann

verschiedenen Passagieren zum Verhängnis, was

entweder einen längeren Aufenthalt in Ilanz oder

einen noch längeren Fussmarsch zur Folge haben

konnte. Der reformierte Pfarrer, der am frühen

Sonntagvormittag in Domat/Ems den Zug bestie-

gen hatte, um dann vom Zugführer zu erfahren,

dass kein Halt in Castrisch vorgesehen sei, konnte

sich eine solche Verzögerung aber nicht leisten.

Zugführer Adolf Flury erteilte deshalb dem verär-

gerten Lokführer einen schriftlichen Haltbefehl,

den dieser widerwillig ausführte. Damit wurden

zwar die Vorschriften gebrochen, aber immerhin

mussten die zahlreichen Kirchgänger nicht ratlos

auf ihren Bänken sitzen bleiben.

Auch aus technischer Sicht war der «Halt auf

Verlangen» früher eine Herausforderung. Lässt sich

heute in jedem Wagen ein leuchtender Knopf drü-

cken, war das Verfahren noch vor wenigen Jahr-

zehnten weit komplizierter. Wenn jemand bei-

spielsweise in Castrisch aussteigen wollte, musste

er dies vorgängig auf einer besetzten Bahnstation

anmelden. Der Schalterbeamte hatte dann die

Pflicht, eine sogenannte Haltkarte auszufüllen und

diese dem Lokführer auszuhändigen. So kam es

dann auch vor, dass diese Karte unausgefüllt blieb

oder ihren Weg nicht zum Lokführer fand.

Aus diesem Grund stand eine Ilanzerin im Som-

mer 1987 vergeblich an der Zugtüre, als der Regio-

nalzug an Castrisch vorbeifuhr. Zugführer Flury

hatte die Pflicht, den Fehler eines Schalterbeamten

auszubügeln, damit die Frau nicht unverschuldet

zwei Stunden lang auf der Station Valendas-Sagogn

warten musste. Er vereinbarte mit ihr, sie gratis bis

nach Chur und eine Stunde später dann nach Cas-

trisch mitzunehmen. Glücklich und mit vollen Ein-

kaufstaschen verliess die Hausfrau dort den Zug –

die Stunde Aufenthalt in Chur hatte sie gut nutzen

können.

Die Kolumne «In einem Zug» erscheint jede Woche

und erzählt Anekdoten rund um die Bündner Bahn.

Gerne nimmt die Redaktion Ideen zum Thema

entgegen unter [email protected].

Reinschautagean der EMS SchiersSCHIERS Nächste Woche, am Freitagnachmit-tag, 30.Oktober, und Samstagvormittag, 31.Ok-tober, öffnet die Evangelische MittelschuleSchiers für Alt und Jung ihre Türen. Wer wissenmöchte, wie heutzutage an der 178-jährigenSchule unterrichtet wird, durch einen spani-schen «Mercado» schlendern oder sich in einer«Taberna Romana» verkosten möchte, ist da ge-nau richtig. Am Freitag ab 13.15Uhr und amSamstagab8.15UhrhabendieBesucherdieMög-lichkeit, den Unterrichtslektionen beizuwohnensowie verschiedene Projekte zu besuchen. Zu-sätzlich erwarten sie unterschiedliche Ausstel-lungen undmusikalischeDarbietungen,wie bei-spielsweise vom frisch prämierten Bündner Ju-gendchor. Für das Pausenbrötchen zwischen-durch sorgt die hausinterneMensa. (BT)

C OM I C

D A M A L S I M B T

Eine Pralinéboutique für den Bündner MeisterMorgen vor genau 40 Jahren

süssen

Verführerchenwurde das Sortiment durch Konfekt, mundgeblasene Bonbonnièren und handgemaltes Porzellan ergänzt.

WE T T E R

Aussichten heuteTemperaturen:Nachmittag/Morgen früh

AussichtenAlpennordseite

Disentis5°/15°

Splügen

Thusis8°/17°

Chur8°/17°

Landquart9°/14°

Arosa3°/15°

Ilanz8°/17°

9°/15° 9°/16° 5°/16° 7°/16° 9°/16° 9°/14° 6°/12° 6°/12°

P E R S Ö N L I C HRicardoTomaschett, Mitarbeiter der CuriaTreuhandAG in Chur, hat allen Grund zur Freude.Nachmehrjähriger berufsbegleitenderAusbildunghat er die anspruchsvolle Prüfung zumTreuhändermit eidgenössischem Fachausweismit sehr gutemErfolg bestanden.

I N E I N E M Z U G

Mit dem Güterzugzum Standesamt▸ LUZI SCHUTZ über einen Extrazugvon Samedan nach Chur.

I mJahr 1953 absolvierte SilviaCavegn ihrzweites Lehrjahr als Krankenschwesterim Spital Samedan. Dank zwei zusätzli-chen Ferientagen machte sie sich an einem Sams-tagmorgen imMaimit grosser Freude auf demWegzumBahnhof. Nurwenige Stunden später sollte sienämlich Brautzeugin bei der Hochzeit einer Freun-din in Chur sein. Doch die Freude wurde rasch ge-trübt: Als Cavegn am Bahnhof ankam, «war weitund breit kein Zug zu sehen», wie sie in einemhandschriftlichen Brief an denAutor dieser Kolum-ne schildert. Die überraschte junge Frauwurde voneinem Bahnarbeiter aufgeklärt: Es hatte kurz zuvoreinFahrplanwechsel stattgefunden,derMorgenzugnach Churwar – ganz gemäss demneuen Fahrplan– bereits einige Minuten zuvor abgefahren. «MeinSchrecken war gross», erinnert sie sich heute nochdaran, «musste ich doch zur rechten Zeit auf demStandesamt in Chur sein».Immerhin erfuhr sie auch noch, dass auf demGeleisenebenaneinGüterzugmitViehwaggonsbe-reitstand, die nach Landquart gebracht werdenmussten. Um die Ziviltrauung noch rechtzeitig zuerreichen, erklärte sie sich allerwidriger UmständezumTrotzbereit, dieReisenachChur imViehwagenanzutreten. Dochdas konnte der nette «Bähnler» inSamedan auf keinen Fall zulassen. Stattdessen or-ganisierte er einen freien Personenwagen und liessdiesen noch ganz hinten an den Güterzug anhän-gen. Ganz alleine fuhr nun die Brautzeugin in die-semspeziellenExtrazugdieAlbula-Streckeentlang.Noch rechtzeitig – und ganz ohne die unangeneh-men Gerüche des Viehwagens – erreichte sie dieTrauung ihrer Freunde in Chur. Noch 62 Jahre spä-ter erinnert sie sich lebhaft an die Hilfsbereitschaftdes Bahnpersonals.

Die Kolumne «In einemZug» erscheint jedeWocheund erzähltAnekdoten rund umdie Bündner Bahn.Gerne nimmt die Redaktion Ideen zumThemaentgegen unter [email protected].

Ende der Sommerzeit

32Bündner TagblattB Ü N D N E R L E T Z T E

Page 43: InfoRetica 4/2015

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info

Damals, vor 30 Jahren

RhB­Nachrichten 4 / Dezember 1985

Page 44: InfoRetica 4/2015

44

Von Gian Brüngger, Pensionär Die Erfahrung hatte gezeigt, dass die 1. Klasse-Reisenden geschlossene Abteile mit bequemen Sitzen den offenen, aussichtsreicheren Wagen vorziehen. Die Aussichtswagen sind deshalb immer zuletzt besetzt worden. Es blieb also die gewöhnliche Disposition mit Seitengang und ganz geschlos-senen Abteilen. Damit diese aber weniger beengt scheinen, vergrösserte die RhB die Tiefe der Abteile von 1 860 mm auf 1 915 mm, den Abstand zwischen den Sitzen von 520 mm auf 625 mm und versah die Wagen mit grösseren, einteiligen Fenstern von 120 mm Breite.

Die Komposition der DreissigerjahreIm Jahre 1929 hat die RhB den Speisewagenbetrieb aufge-nommen. Es war deshalb selbstverständlich, dass auch im Engadin Express dieser Service anzubieten war. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Krisenjahre fehlte eine zahlungsfä-hige Kundschaft, so dass ein reiner 1. Klasse-Zug nie ausge-lastet war. Von nun an führte der berühmte Zug auch die 2. Klasse. Im Gegensatz zur 1. Klasse hatte die 2. Klasse eben-falls Polstersitze, jedoch nicht in abgeschlossenen Abteilen, sondern in Grossraumabteile mit Mittelgang. Die Einteilung war wie bei der heutigen 1. Klasse. Auf der einen Seite des Mittelgangs war ein Sitz und auf der anderen Seite zwei Sitze. Zur Erinnerung, die 3. Klasse hatte damals noch Holzbänke.

Die erste KompositionVon 1904 bis 1912 fuhr der Engadin Express mit einer Loko-motive G 4/5, einem Gepäckwagen, 2 – 3 zweiachsigen Wagen 1. Klasse und einem Salonwagen As.

Die Luxuskomposition von 1913Die geschlossene Komposition des Engadin Expresszuges bil-deten die drei A4ü 51 – 53 und der zugehörige Gepäckwa-gen F4ü 4201. Um einen bequemen Übergang von Wagen zu Wagen während der Fahrt durch die vielen Tunnels der Al-bulabahn und bei schlechter Witterung zu schaffen, sind die Wagen mit geschlossenen Plattformen mit Faltenbälgen ver-sehen worden. Sie waren die ersten schmalspurigen Wagen Europas mit dieser, bei den normalspurigen Durchgangswa-gen gängigen, Ausführung. Jeder Wagen hatte fünf Abteile zu je sechs und ein Abteil zu fünf Sitzplätzen sowie einen ge-räumigen Abort mit Toilette. Eine Pendeltüre im Seitengang trennte die Raucher- von den Nichtraucherabteilen. Jeder Sitz besass rote Plüschkissen. Nebst der elektrischen Be-leuchtung hatten die Wagen sowohl Dampf- als auch elek-trische Heizung.

Der Engadin­Express der Rhätischen Bahn (Teil 2)

Historischer Moment

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur, 1930 – 1939ENGADIN EXPRESS Chur – St- Moritz – Chur 1930 – 1939

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur 1946 – 1956

Page 45: InfoRetica 4/2015

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Info Mit den beiden Wagen A4ü 54 mit Seitengang und geschlos-

senen Abteilen und dem As4ü 61, welcher zwei grossräu-mige Abteile mit Einzelfauteuils aufwies, standen zwei ex-zellente Fahrzeuge für den Engadin Express zur Verfügung. Wie die Speisewagen der MITROPA (Mitteleuropäische Schlaf-wagen- und Speisewagengesellschaft) waren die erwähnten Fahrzeuge A4ü 54 und As4ü 61 Stahlwagen. Im Gegensatz zu den bisher gebauten Eisenbahnwagen mit einem massi-ven Eisenrahmen und einem in Holz gebauten Wagenkasten mit Blechverkleidung, waren diese Wagen ganz aus Stahl. Die Längsträger werden in die Ebene der Seitenwände verlegt und bilden mit den Kastensäulen den Obergurtträgern und den Dachspriegeln zusammen eine Fachwerkkonstruktion, die durch die Seitenwand- und Dachverkleidung versteift wird. Holz dient bei diesen Wagen nur noch für Fussböden, Zwischenwände und Innenausstattung. Die Seitenwände und das Dach werden in verstärktem Masse zum Mittragen herangezogen, so dass sich Sprengwerke und sonstige Ver-steifungen des Rahmens erübrigen. Mit der Stahlbauweise wird eine bedeutend grössere Stabilität des gesamten Wa-genkastens und somit eine viel höhere Sicherheit bei Un-fällen erreicht, zumal auch die Splittergefahr stark einge-schränkt ist.

Komposition nach 1946Nach 1946 fuhr der Engadin Express wieder bis 1956, hat-te aber keine besondere Komposition mehr. Obwohl die drei Luxuswagen eigentlich immer noch vorhanden wa-ren, kamen sie nicht mehr regelmässig im Engadin Express zum Einsatz. Sie fuhren zusammen mit Wagen mit Baujahr 1911 und 1913, welche in den Dreissigerjahren geschlosse-ne Plattformen und Faltenbälgen erhielten, und Stahlwagen sowohl in den Schnellzügen auf der Albula- und Davoserlinie als auch im Engadin Express. Die Komposition bestand meis-

tens aus einem AB4ü und einem Gepäckwagen, wobei letz-terer meistens ein Zweiachser war.

Was ist aus den Engadin Express­Wagen geworden?Die zweiachsigen Erstklassewagen, welche bis 1912 im En-gadin Express gefahren sind, waren während den Krisenjah-ren oft abgestellt und sind teilweise nach 1948 zu Zweit-klassewagen deklassiert worden. Heute existiert noch der ehemalige A 9, ab 1911 A 24 als historischer Wagen A2 1102. Die vierachsigen Luxuswagen A4ü 51 – 53 von 1913 standen bis 1966 im Einsatz und hiessen ab 1956 A 1151 – 1153. Der F4ü 4201 ist im Jahre 1952 in Bever verunglückt. Ein Jahr später kam er mit einem neuen, modernisierten Kasten wie-der in Betrieb und ist im Jahre 2003 abgebrochen worden. Von den beiden Wagen von 1929 und 1930 ist der A4ü 54 ab 1956 A 1154 seit 2001 im Deutschen Museum in München, während der As4ü 61 heute noch als As 1161 Salonwagen im Alpine Classic Pullman Express zum Zug kommt.

ENGADIN EXPRESS Chur – St- Moritz – Chur 1930 – 1939

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur 1946 – 1956

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur, 1946 – 1956

Zwei DVDs über Dienst­ und Privatwagen der RhBMit der Herausgabe der letzten zwei DVDs über das Rollmaterial der RhB konnten die beiden Autoren Wolfgang Finke, Köln und Gian Brüngger, Chur ein umfassendes Werk über die Geschichte des Rollmaterials der RhB herausgeben.Die grosse Knochenarbeit hat Wolfgang Finke mit der Erstellung der abertausenden von Zeichnung und dem Layout der Bücher als DVD getan. Mit dem Layout musste er alle Datensätze, welche Gian Brüngger in einer Excel-Tabelle lieferte, in eine lesbare Form bringen.Die beiden DVDs (aber auch bereits gelieferte) können beim Club1889, www.club1889.ch (siehe Homepage) oder [email protected], durch Vorauskasse bezogen werden. Erhältlich sind sie auch im Bahnmuseum Bergün.

Die Dienstfahrzeuge 1 CHF 34.00Die Dienstfahrzeuge 2 CHF 34.00Beide zusammen als Set CHF 58.00

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Gönnerclub­Reise ins Bahnmuseum Albula

Am 26. September wurde um 09.12 Uhr auf Bahnsteig 14 ein ganz besonderer Zug abgefer-tigt. Mit der Ge 6/6 I 414 als Vorspann fuhr die G 4/5 107 mit einem Extrazug für den Gön-nerclub des Bahnmuseum Albula bei schönstem Wetter nach Bergün.

Von Roman Sommer, Verwaltungsrat Bahnmuseum AlbulaFotos von Angela Savini, Zürich

Bahnmuseum

60 Gäste aus der ganzen Schweiz reisten extra für diesen exklusiven Event nach Chur, um diese nicht ganz alltägli-che Fahrt mitzuerleben. Kaffee und Gipfeli im Filisurerstübli stärkten die Gönner für den ersten Teil der Fahrt. In Thusis begrüsste Yves Broggi, Präsident der Stiftung Bahnmuseum Albula, die Teilnehmer und bedankte sich für die treue Un-terstützung zu Gunsten dem «Kulturgut», welches in Bergün gehütet und gezeigt wird.Bei schönstem Herbstwetter, verschneiten Bergspitzen und klarem, blauem Himmel gab es beim nächsten Stopp in Filisur einen kleinen Apéro, bevor der letzte Teil der Fahrt nach Ber-gün vorgesetzt wurde. Weisswein, hausgebackene Schin-ken- und Philadelphiagipfeli sowie Chips und Nüssli gab es unter der Laube des «Bahnhöfli Filisur». Nach einer kleinen musikalischen Darbietung – nochmals eine gute Gelegenheit Sonne aufzutanken – ging es am Mittag mit der Fahrt weiter. In Bergün verabschiedete sich die Ge 6/6 I 414 und liess die G 4/5 107 alleine für die Rückfahrt nach Chur.Nach einer kurzen Museumsführung und einem grossen «z’Mittag» in Bergün durften die Gönner im historischen Zug Platz nehmen und die Rückreise nach Chur – diesmal mit Dampf pur – geniessen. Ein Erlebnis, dass den zahlrei-chen Gönnern des Bahnmuseums wohl lange in Erinnerung bleiben wird.Ein herzliches Dankeschön geht an das Team der Erlebnis-reisen, dem Betrieb sowie den Lokführer, Heizer und Zug-begleiter, welche den tollen, nicht alltäglichen Ausflug nach Bergün ermöglichten.

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Zahl des Quartals

Mitarbeitende (64 Prozent) haben an der Mitarbeiterumfrage 2015 teilgenommen. Dies ermöglicht der RhB, sich kontinuierlich wei-terentwickeln zu können. Ein Interview mit Andreas Bass, Leiter Stab / HR zur Umfrage finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 12.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Retica Retica

Foto von Heinz Zwicky, Spezialist Netzplanung

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Neues in Kürze

Prominente GeburtstagsfahrtVon Tobias Perini, Zugbegleiter

1 Am 25. April 2015 feierte Björn Ul-vaeus, Mitglied der ehemaligen schwe-dischen Pop-Gruppe ABBA, mit seiner Ehefrau Lena Kallersjo seinen 70. Ge-burtstag auf einer schönen Reise im Bernina Express. Über die Gratulatio-nen des Zug-Teams war Björn Ulvaeus sehr erfreut.Foto: Björn Ulvaeus mit Irina Zehnder von RailGastro.

Neuer Streckenwärter am BerninaVon Giorgio Murbach, Lokführer

2 Unser neuer Streckenwärter auf der Berninalinie bei Pontresina.

Ausflug «Sonnenbräu Rebstein»der RhB / SBBVon Ivo Kellenberger, Fahrdienstleiter

3 Am 16. Oktober trafen sich 25 Fahr-dienstleiter in Rebstein zur Besichti-gung der Brauerei Sonnenbräu. Wäh-rend dem ersten Büezer Bier (ein Bier, das nach harter Arbeit den Durst stillt) erzählte uns Heini Graf mit viel Scharm, Witz und Anekdoten die interessante Geschichte der Sonnenbräu. Danach ging es zum eigentlichen Höhepunkt, zur Besichtigung der Brauerei. Auf-geteilt in zwei Gruppen führten Heini Graf und die Chefin Claudia Graf höchstpersönlich durch die grossen Hallen der Brauerei und liessen kei-ne Fragen unbeantwortet. Nach dem Rundgang ging es zurück ins Stübli, wo uns Elsa Graf leckere Wienerli ser-vierte. Dazu nach freier Wahl natür-lich ein Sonnenbräu Bier. Nach einem

gemeinsamen Foto ging es weiter ins benachbarte Restaurant, wo wir ein feines Rindsgulasch assen und einen gemütlichen und lustigen Abend ver-brachten. Es hat sich einmal mehr be-wiesen, dass die Zusammenarbeit un-ter den Fahrdienstleitern RhB und SBB nicht nur am Churer Arbeitsplatz top ist, sondern auch bei «ausserordent-lichen Anlässen». Der Austausch un-tereinander ist immer sehr interessant und vor allem weiss man nun auch op-tisch, mit welcher Person man es am anderen Ende des Telefons zu tun hat.Besten Dank nochmals an die Organi-satoren Seraina Spaltenstein, Patrick Walser (RhB), Christin Moser (SBB) und dem Sonnenbräu-Team für die ausge-zeichnete Führung!

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Retica

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Lesespass im Bernina ExpressVon Sabrina Dattilo,Produktmanagerin Vertrieb

4 Reisende im Bernina Express haben ab sofort die Möglichkeit, sich Lesestoff rund um die Rhätische Bahn, die Region des Bernina Express und das UNESCO Welterbe RhB von der neuen Bordbi-bliothek in der 1. Klasse auszuleihen. Viel Vergnügen beim Lesen!

Neues Universal­Kontrollgerät für das ZugpersonalVon Martin Casanova, Business Analyst

5 Im Laufe des Herbstes wurde das Zugpersonal mit 65 Universal-Kon-trollgeräten der Firma FELA in Diessen-hofen ausgerüstet. Mit diesem Ge-rät werden die für die Kontrolle der GraubündenCard im Einsatz stehen-

den ZPGII-Geräte definitiv ersetzt. Auf fast jeder Diensttour können nun mit demselben handlicheren Gerät nebst den auf RFID-ChipCards gespeicherten Abos und Einzelbilletten der Verbunde in Graubünden sowohl der SwissPass als auch E- und Mobile-Tickets kont-rolliert werden. Unter anderem für den Verkauf von Billetten und die Frequen-zerhebung bleibt weiterhin die ELAZ (elektronische Assistenz Zugpersonal) im Einsatz.

Eine ungewohnte KreuzungVon Fida Bardill und Urs Jakob, Zug-begleiter, und Martin Rubli, Lokführer

6 Zug 1652 hatte am 30. September 2015 eine ungewohnte Kreuzung mit einem Schiff in Le Prese. Das erste Pas-sagierschiff für den Puschlaversee ist soeben angekommen. Ahoi!

Holländische BriefmarkeVon Simon Rageth, Unternehmens-kommunikation

7 Bahnfan Günther Klebes – siehe In-foRetica 01/2015 Seite 51 – hat uns in-formiert, dass die ALLEGRA-Triebzüge nun auch auf Briefmarken in den Nie-derlanden zu sehen sind. Herzlichen Dank für den Hinweis.

Werbung damalsVon Gian Andrea Horber, Pensionär

8 Auch während dem zweiten Welt-krieg wurde für das Ferienland Grau-bünden und die Rhätische Bahn ge-worben. Anbei eine Anzeige in der Schweizer Illustrierten von 1942 / 43.

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Neues in Kürze

Nationaler Zukunftstag 2015Von Siro Florin

9 Am 12. November 2015 habe ich, Siro Florin, den Zukunftstag mit Flurina Jäger verbracht. Wir waren als fliegende Reporter unterwegs und starteten un-sere Reise in Landquart. Als Erstes be-suchten wir das Rollmaterial. Bereits dort trafen wir rund zehn Kinder, wel-che in Begleitung eines Elternteils am Arbeiten waren. Später gingen wir ins RCC, wo mir noch sehr viel Neues er-klärt wurde. Am Bahnhof in Landquart fotografierten wir auch noch ein Kind, welches im Führerstand sass. In Chur besuchten wir die IT sowie die Verwal-tung. Zwischendurch gingen wir auch an den Bahnhof in Chur, wo wir noch weitere Kinder in den Lokomotiven sa-hen. Insgesamt waren es etwa 75 Kin-der, welche die Rhätische Bahn an die-sem Tag besucht haben. Wir haben

ungefähr 20 bis 30 Kinder angetrof-fen und von ihnen Fotos gemacht. Für mich war es ein sehr spannender und lustiger Tag.

Rottenküche fürs BahnmuseumVon Roman Sommer, VerwaltungsratBahnmuseum AlbulaFoto von Christian Ticar, Zugbegleiter

10 Mitte November wurde ein aus-rangierter Mannschaftswagen der RhB in einer spektakulären Aktion vor das Bahnmuseum Albula in Bergün gestellt. Die Schenkung des alten Mannschafts-wagens, in welchem jahrzehn telang Gleisbauarbeiter in Lavin verpflegt wurden, erforderte neben viel Finger-spitzengefühl und Millimeterarbeit auch ein wenig Improvisationstalent. Der Wagen ist ein «Schwesterwagen» des Filisurer Stüblis.

So schmeckt Heimat in einem ZugVon Sabrina Dattilo,Produktmanagerin Vertrieb

11 Am 25. Oktober 2015 wurde im Glacier Express für dieses Jahr vorerst das letzte Walliser Menü serviert. Kein Grund zur Sorge: die Themenwochen im Glacier Express werden im kom-menden Jahr wieder durchgeführt. Ab dem 12. März bis 4. Mai 2016 werden im langsamsten Schnellzug der Welt wieder fleissig Capuns gerollt und Bündner Röteli ausgeschenkt. Walliser Weine und Gommer Alpkäsesuppe wer-den dann wieder vom 19. September bis 23. Oktober 2016 serviert. Wir wün - schen bereits jetzt schon «En Güete und prost».

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Was unsere Kunden bewegtKundenrückmeldungen

Im vierten Quartal 2015 haben uns wiederum einige Kundenrückmeldungen erreicht. Einen Auszug davon haben wir für euch hier zusammengestellt.

Zum Schmunzeln

Zum Klatschen

Von: Bruno AdankGesendet: Donnerstag, 29. Oktober 2015 13:48An: RhB RailserviceBetreff: Meine RhB-Bastel-Arbeit

Anrede Herr Vorname Bruno Name Adank PLZ 7247 Ort Saas Land Schweiz Betreff Meine RhB Bastel-Arbeit

Guten Tag, da ich nicht weiss wie ich Euch per E-Mail ein Foto zukommen lassen kann, versuche ich es auf diese Weise. Ich habe aus einer Klemme, mit welcher die Schienen an den Schwellen befestigt werden (die-se habe ich verrostet in einer Wiese gefunden), etwas gebastelt, eine Art Skulptur, und ich würde Euch die-se gerne zeigen. Ich bin Rentner und wohne in Saas nähe des Bahnhofs. Vielleicht gefällt es Euch auch, mal sehen.

Mit freundlichen Grüssen und danke für Ihr FeedbackBruno Adank

Von: T. Zweifel Gesendet: Samstag, 10. Oktober 2015 12:30An: RhB RailserviceBetreff: Komplimente

Grüezi mitenandNoch voll von unvergesslichen Eindrücken mit dem Bernina Express Chur – Tirano und zurück gestern Freitag möchten wir Ihnen ein grosses Kompliment machen. Wir sind begeistert von Ihrem Perso-nal: Der Zugbegleiter, ein sehr kompetenter, aufgestellter Herr, weiss noch, was Dienst am Kunden ist und macht freiwillig mehr, als wir zu wünschen wagten: Ein herzliches «Dankeschön» am Schluss der Reise schien für ihn nicht Pflicht, sondern kam von Herzen. Auch Herr Lopez mit der Minibar zauberte manches Schmunzeln in die Gesichter der Fahrgäste. Er ist ein fröhlicher, motivierter aber unauf-dringlicher Mitarbeiter.

Hebed Sie Sorg zu Ihrnä Lüt! Danke.Freundliche GrüsseT. und H. Zweifel

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Tanja Felix Position: Reiseberaterin Railservice Ort: Chur Anzahl RhB-Dienstjahre: 24

Markus Lipp Position: Sachbearbeiter Kundendienst Ort: Chur Anzahl RhB-Dienstjahre: 43

… erkläre deinen Job in einem Satz:Der Railservice ist die erste Anlaufstelle für Kunden aus aller Welt. In den drei Bereichen Erlebnisreisen, Einzelreisende und Gruppenreisen. Im Railservice verkaufen und beraten wir von der Hochzeitsfahrt im Pullman Express über Einzel-reisende im Glacier- und Bernina Express bis zu der Grup-penreise fürs Jodelchörli fast alles und sind täglich von 07 – 19 Uhr für Fragen rund um die RhB erreichbar.

… Schätzfrage: Wie viele Triebfahrzeuge und Wagen (vor Auslieferung der AGZ) wurden in Altenrhein bisher für die RhB gebaut? (Richtig sind 360)Hmmm nicht ganz mein Fachgebiet – schätze 110.

… welchen Kinofilm oder welches Buch kannst du empfehlen?Autor: Simon Beckett / Serie David Hunter: Die Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe und Verwesung.

… wohin und mit wem würde eine RhB­Reise bei dir gehen?Ich würde mit meinem Lieblingsschwinger Chrigel Stucki eine Fahrt in der 1. Klasse nach Arosa und wieder zurück fahren.

… deine Schwäche?Käse, Wein und Volksmusik.

… deine Meinung zur InfoRetica?Immer wieder spannende und informative Artikel zu lesen.

Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum?Stefan Hauri, Spezialmonteur Elektrotechnische Anlagen Landquart. Er hat immer das passende Werkzeug für mei-ne Altstadtwohnung. Stefan ist immer gut gelaunt und hat eine ansteckende fröhliche Art.

… erkläre deinen Job in einem Satz:Anlaufstelle für Kundenanliegen aller Art. Sei es für Fahr-gäste, welche Enttäuschungen bei Bahnreisen erlebten, Ärger im Umfeld der Rhätischen Bahn hatten, oder über positive Erfahrungen berichten.

… Schätzfrage: Wie viele Triebfahrzeuge und Wagen (vor Auslieferung der AGZ) wurden in Altenrhein bisher für die RhB gebaut? (Richtig sind 360)249 Fahrzeuge.

… welchen Kinofilm oder welches Buch kannst du empfehlen?«Auf der Flucht» - Spielfilm mit Harrison Ford und Tommy Lee Jones.

… wohin und mit wem würde eine RhB­Reise bei dir gehen?Herbstausflug mit der Familie und Freunden auf die Berninalinie, verbunden mit einer kleinen Wanderung und guter Verpflegung in italienischem Ambiente.

… deine Schwäche?In angebrachten Situationen «nein sagen» zu können. Immer alles sofort erledigen zu wollen.

… deine Meinung zur InfoRetica? Viele interessante Informationen in ansprechendem Er-scheinungsbild. Gäbe es sie nicht, würde mir etwas fehlen.

Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum?Die jüngste Lokführerin bei der Rhätischen Bahn. Spontane Idee. Ich kenne weder den Namen, noch die Arbeitskollegin persönlich und lasse mich gerne überraschen.Anmerkung der Redaktion: Dies ist Claudia Martinez.

Deine spontane Meinung …Nachgefragt

Spielregeln: Die / der Befragte darf den nächsten Mitarbei-tenden auswählen, die / der befragt werden soll. Es muss sich dabei um eine/n Vertreter/in des anderen Geschlechts und eines anderen Ge-schäftsbereichs handeln.

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InfoRetica Nr. 4 / 2015 Retica

Bewegendes im vierten QuartalPersonalchronik

Veränderungen der RhB-Belegschaft vom 2. September 2015 bis zum 1. Dezember 2015

Herzlich Willkommen!EintritteArthur BalzerGleismonteur, Davos PlatzPatrick BartlBetriebsangestellter, UntervazFabian BielerLeiter Immobilien Service, ChurMichele BracelliMechaniker, LandquartGianluca CaduffSachbearbeiter Immobilien-bewirtschaftung, ChurRinaldo CastrischerGleismonteur, LandquartDaniele CrameriMechaniker, LandquartAlessandra Gartmann-SamiSpezialistin, ChurRafaele GasperinGleismonteur, ZernezMarco HaasLeiter Controlling, ChurFlorian JoosSpezialmonteur, LandquartManuela MartyFahrdienstleiterin Fernsteuerung, LandquartCiril MöckliSpezialmonteur, LandquartRayk NeumüllerGleismonteur, ThusisFilipe RisacherBetriebsangestellter, ThusisMargreth SprecherDisponentin Netzplanung LandquartPhilippe SteinerTeamleiter Lager, LandquartThomas WehrliFachspezialist Autotransportzüge, KlostersStefan WyssBetriebsangestellter / Kranführer, Landquart

Alles Gute für die Zukunft! AustritteSusanna DenothHandzählerin, Scuol-TaraspMauro FranziniBetriebsangestellter SamedanAndreas ImhaslyGleismonteur, ThusisElias MüllerMechaniker, LandquartSara NesinaSachbearbeiterin, ChurSamuel RindlisbacherLeiter Controlling, ChurSonja SchocherFachlehrerin Erste Hilfe, SamedanJann SprecherReiseberater, BergünFlorian StadlerAblöser Expresszugbegleiter, Davos Platz

Alles Gute im Ruhestand! PensionierungenHans AmackerDirektor, ChurRudolf BöschGleismonteur, ThusisKarl JahnLeiter Dienstbereich, LandquartFranco RodigariKurzaufenthalter, ZernezPeter ZanettiBetriebsangestellter, Poschiavo

Herzlichen Glückwunsch! Dienstjubiläen

25 DienstjahrePetar DobromirovicSchaltwärter, SamedanUrs FauschLokführer, LandquartBruno FediGleismonteur, ZernezJakob JegenFachmeister, LandquartGiosue PipernoHandwerker, LandquartSalvatore PolimenoBetriebsangestellter, LandquartDaniel RothLokführer, LandquartStefan WyssLokführer, Landquart

40 Dienstjahre

Walter GabathulerAssistent Leiterin LokpersonalChur

Jürg RyffelProjektleiter Landquart

Nino TscharnerMitarbeiter KundendienstDisentis

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Am 13. November 2015 verstarb unser Mitarbeiter Hansruedi Waldhart infolge eines schweren Töffunfalls. Die Nachricht hat uns tief getroffen. Hansruedi Waldhart hinterlässt eine sehr grosse Lücke.Hansruedi Waldhart wurde am 2. Oktober 1963 geboren. Nach seiner Betriebslehre, die er 1981 bei der SBB abschloss, war er auf verschiedenen SBB-Bahnhöfen tätig. Seit dem 1. Juni 2002 arbeitete er am Bahnhof Chur SBB, zuerst als Rangiermitarbeiter und ab 1. Mai 2007 als Rangierspezialist. Mit der Übernahme der Rangiertätigkeiten Chur durch die RhB im Dezember 2014 wechselte Hansruedi Waldhart als Vorarbeiter zur RhB. Sein Bru-der Reinhard Waldhart arbeitet ebenfalls als Vorarbeiter im Ran-gierteam Chur.Hansruedi Waldhart war verheiratet. Er verbrachte seine Frei-zeit mit Töfffahren, Nordic-Walking, Wandern und Schwimmen.

Im Verstorbenen verlieren wir einen verantwortungsvollen, zu-verlässigen und loyalen Mitarbeiter, dem wir ein ehrendes An-denken bewahren werden. Seinen Angehörigen entbieten wir unser herzliches Beileid.

Johannes TomaschettPersonalchronik

Nachruf

Hansruedi Waldhart 12. Oktober 1963 ✝ 13. November 2015

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Lehrstellen mitfi lmreifen Momentenfi lmreifen Momenfi lmreifen Momenten

FreiePlätze 2016

Anlagen- und Apparatebauer/in Fachfrau/Fachmann öffentlicher Verkehr · Gleisbauer/in Logistiker/in · Polymechaniker/in

Bist du auf der Suche nach einer attraktiven Lehrstelle auf Sommer 2016? login, der Ausbildungs-verbund in der Welt des Verkehrs hat im ganzen Kanton Graubünden freie Lehrstellen. Bewirb dich jetzt, erlebe fi lmreife Momente bei der Rhätischen Bahn und obendrauf erhältst du noch ein gratis GA!

Weitere Informationen: www.login.org – 0848 822 422

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Die RhB auf Instagram: Stimmungsvolle Ein- und Ausblicke von RhB-Mitarbeitenden

www.rhb.ch/instagram

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#rhaetiansensation