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SR Moni Intensiv 25 Klinikum Friedrichshafen Seite 1 von 12 Tachykarde Rhythmusstörungen Inhalt 1 SupraventikuläreTachykardien 2 1.1 Vorhoftachykardien 2 1.2 Sinustachykardie 3 2 AV-Reentry Tachykardie (AVRT) 4 3 Vorhofflattern 5 4 Vorhofflimmern (Tachyarrhythmia absoluta) 6 5 Präexzitationssyndrom 7 6 Kammertachykardie 8 7 Kammerflattern 9 8 Kammerflimmern 10 9 Torsade de Pointes 11 10 Abbildungen 12 11 Quellen 12

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Tachykarde Rhythmusstörungen

Inhalt

1 SupraventikuläreTachykardien 2

1.1 Vorhoftachykardien 2

1.2 Sinustachykardie 3

2 AV-Reentry –Tachykardie (AVRT) 4

3 Vorhofflattern 5

4 Vorhofflimmern (Tachyarrhythmia absoluta) 6

5 Präexzitationssyndrom 7

6 Kammertachykardie 8

7 Kammerflattern 9

8 Kammerflimmern 10

9 Torsade de Pointes 11

10 Abbildungen 12

11 Quellen 12

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Tachykarde Rhythmusstörungen

Eine Tachykardie, ist eine Herzfrequenz über 100 Puls/min in Ruhe. Bei Anstrengung und Kleinkinder ist diese Frequenz normal.

1 SupraventikuläreTachykardien

Abbildung 1 SupraventikuläreTachykardien

1. P-Welle vor QRS Komplex vorhanden, P-Welle verschmilzt mit T-Welle, Ursprung Sinusknoten oder Vorhof, HF ca. 190/min

2. Keine P-Welle erkennbar, typisch für AV-Knoten-Reentry –Tachykardie

3. P-Welle erkennbar, QRS deformiert und verbreitert wegen aberranter Leitung

1.1 Vorhoftachykardien

sind in der Regel weniger gefährlich,als Kammertachykardien.Sie werden hämodynamisch besser toleriert

Definition: Abnorme Erregungsbildung im Bereich der Vorhöfe mit Frequenzen von100 bis 200 pro Minute.

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1.2 Sinustachykardie

Frequenz über 100 /min

Definition : Schnelle, regelmäßige Aktivität von Vorhof und Kammer.

Ursprung : aus dem Sinusknoten. Die Sinustachycardie hat immer eine Ursache, die man suchen muss.

Ursachen können sein:

Volumenmangel, hämorrhagischer Schock, Fieber, Stress, Panikattacken Schmerzen, Kaliummangel Hypoxie, Myokarditis

Toxisch bei Überdosierung von Sympatomimetika und Vagolytika Adenosinantagonisten(Euphillin) Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüse) cave bei Coroangiografie (Tachykardie durch Kontrastmittel bei Hyperthyreose). Diese Gefahr besteht auch bei latenter Hyperthyreose. COPD, Lungenembolien

EKG Erklärung Sinusrhythmus mit normaler Überleitung ,schmaler QRS Komplexen.

Außnahme: mit kombiniertem Schenkelblock, breites QRS

Therapie

Klärung der Ursachen

Med. Therapie: B-Blocker bei vegetativer Genese und /oder Procoralan.

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1.3 AV-Reentry –Tachykardie (AVRT)

Sie tritt anfallsweise auf. Sie entsteht durch kreisende Bewegungen zwischen Vorhof und Kammer über den AV-Knoten..

Wobei der AV-Knoten und ein angeborener Kurzschluss, oder eine Doppelanlage des. AV-Knotens (AV-nodale Reentry Tachykardie) die Ursachen sind.

Symptome: Plötzlich auftretendes Herzrasen mit schnellen, regelmäßigen Herzschlägen, die schnell wieder verschwinden können.

EKG: schmale QRS(außer bei Schenkelblock)

Vom negativen P nach dem QRS bis nicht sichtbaren P können vorkommen.

Therapie:

Vasalva –Pressversuch (während eines Anfalls wird die Luft angehalten oder Druck auf den Brustkorb ausgeübt.

Trinken von kaltem Wasser.

Carotisdruckversuch, bei Instabilität: Kardioversion

Notfallmedikation unter Monitorüberwachung :Adrekar.

Adrekar als Mittel der Wahl, da es kurzfristig einen AV Block 3.Grades hervorruft und die kreisende Erregungen unterbricht.

Langfristige Therapie ist die EPU mit Ablation.

Dauertherapie:

B-Blocker,Calciumantagonisten,

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1.4 Vorhofflattern

Abbildung 2 Vorhofflattern

Regelmäßige sägezahnartige P-Wellen 250/300 Frequenz/min. Schmaler QRS Komplex Schnelle Vorhofaktionen durch Re-entry-Kreis, oft im rechten Vorhof. Blockierung der Überleitung z.B.( 4:1,2:1) im AV-Knoten.

Übergang ins Vorhofflimmern häufig

Die Vorhofkontraktion ist vorhanden, aber zu schnell so dass die Vorhöfe nicht richtig mit Blut gefüllt werden, so dass teilweise das Blut in den Vorhöfen steht, daraus resultiert die Emboliegefahr.

Ursachen:

Aorten -und Mitralvitien, Entzündungen, Rechtsherzbelastung durch andere Lungenerkrankungen, COPD hypertensive , ischämische und dilatative Herzerkrankungen.

Therapie.

Kardioversion,EPU mit Ablation

Med. Therapie B-Blocker .Digitalis, Cordarex, Verapamil,

Marcumar zur Blutverdünnung, wegen der Emboliegefahr.

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1.5 Vorhofflimmern (Tachyarrhythmia absoluta)

Unregelmäßige Überleitung mit einer Vorhoffrequenz zwischen 350/600/min. In der Kammer ist die Frequenz viel langsamer, durch die AV-Blockierung.

Abbildung 3 Vorhofflimmern

1. Auftreten von unregelmäßigen Vorhofflimmerwellen

2. unregelmäßige AV-Überleitung, hier mit Frequenz um 80/min

3. QRS- Komplexe schmal und normal geformt

Häufige Tachykardie, durch das Flimmer wird die Kammer zu einem schnellen Herzschlag angeregt. Es kommt zu einem unregelmäßigen überleiten des AV-Knotens der immer die Frequenz reduziert. Hohes Embolie Risiko

Ursache

Langjähriger Hypertonus , KHK, Mitralvitien, Hyperthyreose dilatative CMP, Lungenerkrankungen, oder paroxysmal bei jungen, herzgesunden Patienten Holiday-heart bei Alkoholgenuss

Therapie:

Marcumar wegen der Emboliegefahr Kardioversion. Med Therapie ß-Blocker, Digitalis, Verapramil, Cordarex, Multaq, Antiarrhythmika der Klasse1(paroxysmal, holiday-heart)-Rytmonorm -Tambocor

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1.6 Präexzitationssyndrom

Anfallsweise auftretende Steigerung der Herzfrequenz auf 150/200 Schläge/min.

Abbildung 4 WPW-Syndrom

EKG: in der Tachykardie QRS-Komplex breit

Präexzitationssyndrom (Impulsextrabahnen in der Kammer)

WPW-Syndrom - Wolff-Parkinson White Syndrom

Meist angeborene Anomalie des Erregungsleitungssystems.

Es kommt durch Kurzschlussverbindungen zwischen Vorhof und Kammer, unter Umgehung des AV- Knotens zu einer vorzeitigen Erregung der Kammer.

( z.B Kent-Bündel)

Therapie: Vagusmanöver, Trinken von kaltem Wasser, Carotisstimmulation Elektrokardioversion

Kurativ: EPU –Ablation.Die akzessorische Bahn wird mittels einer Herzkatheteruntersuchung durch eine elektrische Hochfrequenzapplikation verödet oder vereist.

Med.Therapie: ß-Blocker,

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2 Ventrikuläre Tachykardien

2.1 Kammertachykardie

Ventrikuläre Tachykardie (VT)150/240 Schläge/min.

Die Herzfrequenz kann unter Umständen (Cordarextherapie) auch langsamer sein.

Lebensbedrohliche, von der Kammer ausgehende Tachykardie

Abbildung 5 Ventrikuläre Tachykardie

paroxysmale ventrikuläre Tachykardie

kann zum Kammerflimmern oder zum kardiogenen Schock führen

QRS breit, P-Welle nicht erkennbar oder unabhängig vom QRS.

wir unterscheiden:

Salven 3-5.hintereinander folgende Kammerkomplexe Monomorphe VT Kammerkomplex immer gleich Polymorphe VT Kammerkomplex verändert sich von Herzschlag zu Herzschlag z.B. Torsade points Tachykardien Nichtanhaltende VTs <29sec >5Salven

Anhaltende VTs >30sec.

Gefahr zum Übergang in ein Kammerflimmern!

Hämodynamisch: vermindertes HZV, bei Kammerflimmern oder sehr schnellen VT =>Kein effektiver Auswurf mehr => Herzkreislaufstillstand

Ursache: Infarkt, KHK, Kardiomyopathien, Digitalisüberdosierung, Antiarrhythmikaüberdosierung

Torsade points: Medikamente die zu einer QT-Verlängerung führen. Das sind sehr viele. Die Liste hängt im Arztzimmer auf der Intensivstation.

Therapie:

Defibrillation (bei instabilen Patienten) Versuch der Katheterablation bei monomoprphen VT`s, ICD Implantation,

Med.Therapie:

Antiarrhythmica 3.Klasse(Cordarex) ß-Blocker,

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2.2 Kammerflattern

>250 Schläge/min

Gleichmäßiger haarnadelförmiger Kammerkomplex mit hoher Amplitude

Und ohne isoelektrischem Intervall.

Entstehung durch kreisende Erregung im Ventrikel, oft die Folge von VES oder Kammertachykardien. Schneller Übergang zum Kammerflimmern.

Unbedingte als Notfall einzuschätzen!!

Abbildung 6 Kammerflattern

Ursache: Infarkt, Kardiomyopathien, Überdosis von Digitalis und andere Antiarrhythmicas der Klasse 1 und der Klasse 3

Torsade points.

Therapie: Reanimation, Defibrillation,und Cordarex als Antiarrhythmica,

Coronarangiographie zum Ausschluss der KHK

ICD als Sekundärprävention, keine Therapie der akuten VT’s

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2.3 Kammerflimmern

ca.500 Schläge/min.

Abbildung 7 Kammerflimmern

Viele unkoordinierte Reentry Kreise, unterschiedlich hohe, unregelmäßige Zacken, meist erst grob, dann in feine Zacken übergehend.

Es ist ein Herzstillstand, da kein Auswurf mehr vorhanden ist.

Ursache:

Infarkt, KHK, Kardiomyopathien, Stromunfall, Elektrolytentgleisung (Hyperkaliämie)

Therapie

Reanimation, medikamentös und manuell.

Defibrillation,

Wenn Patient wieder stabil

Coronarangiographie (Abklären einer KHK, Infarkt)

ICD immer bei überlebtem Kammerflimmern, außer nach Infarkt.

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2.4 Torsade de Pointes

Eine Sonderform der Kammertachykardie.

Abbildung 8 Torsade de Pointes

Spindelförmiges Aussehen im EKG.

Haarnadelförmig, Spitzenumkehrtachykardie.

Unregelmäßiger an und abschwellende unförmige Kammerkomplexe, durch eine VES in der vulnerablen Phase (Anfang der T-Welle in der Repolarisation) ausgelöst.

Dies kann in ein Kammerflimmern übergehen

Klinik:

Schwindel; Synkope, Übelkeit, Hochgradige Kreislaufinsuffizienz bis zum Kreislaufstillstand

häufig auch selbstlimitierend

Ursache:

Antiarrhythmicatherapie Klasse1+3

Alle Medikamente, die ein Long QT-Syndrom machen und dass sind viele Medikamente.

Die Liste der Medikamente hängt im Arztzimmer der Intensivstation.

zB. Antidepressiva, Neuroleptika

Schwere KHK, Infarkt, Elektrounfall, Elektrolytentgleisung

Therapie

Defibrillation, Reanimation, hochdosiert Magnesiumgabe ( 2g i.v.)

Ursachen (Med) absetzen.

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3 Abbildungen

Abbildung 1 SupraventikuläreTachykardien 2

Abbildung 2 Vorhofflattern 5

Abbildung 3 Vorhofflimmern 6

Abbildung 4 WPW-Syndrom 7

Abbildung 5 Ventrikuläre Tachykardie 8

Abbildung 6 Kammerflattern 9

Abbildung 7 Kammerflimmern 10

Abbildung 8 Torsade de Pointes 11

4 Quellen

Wikipedia

Doc.med Flexikon

Grundkurs-EKG.de

Vortrag CA Prof. Dr. Jäger (Innere Med) Klinikum Friedrichshafen

OA Dr. Brandner (Innere Med) Klinikum Friedrichshafen