INNOVATION & MARKT - viunet.de · offenen Förderung auf das deutsche Innovationssystem • Bisher...

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INNOVATION & MARKT Zeitschrift des Verbandes Innovativer Unternehmen e. V. Ausgabe Nr. 2/18 - 25. Jahrgang Mai 2018 www.viunet.de Technologieoffene Mittelstandsförderung stärken! Innovationstätigkeit im Mittelstand muss spürbar zunehmen. Im Koalitionsvertrag steht deshalb die Stärkung des Transfers von For- schungsergebnissen in die Wirtschaft an prädestinierter Stelle, eine Transferinitiative soll gestartet werden. Dabei kann das Wirtschaftsministerium mit seinen Programmen ZIM, IGF und INNO-KOM auf ein bewährtes Instrumentarium zu- rückgreifen. Einer aktuellen Studie ist zu entnehmen, dass die tech- nologieoffenen Programme nicht nur Innovationen im Mittelstand befördern, sondern auch technologische Trends setzen und innova- tive neue Ansätze stärken. Die Studie „Entstehung und Verbreitung thematischer Trends in Projekten der technologieoffenen Förderung des BMWi“ basiert auf einer Analyse der Programme ZIM (marktnah) und IGF (vor- wettbewerblich). Das Ergebnis zeigt, dass die themenoffene Förderung in den bei- den Programmen eine große thematische Breite an Innovations- schwerpunkten abdeckt, in denen eine Vielzahl technologischer Einzeltrends identifiziert werden konnten. Insbesondere lassen sich Trends in zentralen Themenfeldern der letzten Jahre verorten, wie z. B. Industrie 4.0, Produktionsautomatisierung und Digitalisierung der Produktion. Besonders hervorzuheben ist der Nachweis, dass die geförderten Projekte nicht nur Trendbegleiter sind, sondern auch als Trendbe- schleuniger verstanden werden können, die parallel zur Entwick- lung neuer technologischer Lösungen bereits die Umsetzung neuer Technologien in die Anwendung vorbereiten und damit eine schnelle Absorption von Forschungsergebnissen durch KMU und deren wirt- schaftliche Umsetzung garantieren. Darüber hinaus wurden knapp zehn Prozent der ZIM-Trends sogar als „Trendsetter“ qualifiziert, d. h. sie waren bereits früher zu be- obachten, als ent-sprechende Diskussionen in der Fachcommunity einsetzten. Bei den vorwettbewerblichen IGF-Projekten war dies sogar bei 22 Prozent der Fall. Beiden Mittelstandsprogrammen gelingt es somit in einem bemerkenswerten Umfang, neue For- schungsergebnisse und Trends zu generieren. Die Studienergebnisse zeigen, dass die technologieoffene Förde- rung hervorragend dafür geeignet ist, Trends aus der Grundlagen- forschung in die breitgefächerte markvorbereitende Forschung und von dort, über die Entwicklung marktfähiger Produkte und Verfah- ren, in die kleinen und mittleren Unternehmen zu transferieren. Der weitere Ausbau und die finanzielle Aufstockung der Innova- tionsprogramme für den Mittelstand ist damit eine wichtige Vor- aussetzung dafür, dass die Ergebnisse der Wissenschaft auch tat- sächlich im Mittelstand ankommen, dort die Wettbewerbsfähigkeit stärken und im Ergebnis den erforderlichen Beitrag zum Wirt- schaftswachstum leisten. EDITORIAL Das Horizon 2020 SME-Instrument der EU ist eine ideale Ergänzung zur deutschen Förder- landschaft. Warum? In meiner alltäglichen Praxis als Innovations- managerin zeigt sich immer wieder, dass für deutsche KMU die Kommerzialisierungsphase von ZIM- und KMU-innovativ-Projekten – also das Scale-up und der internationale Vertriebsaufbau – kaum finanzierbar sind. Auch Start-ups, die nicht aus dem universitären Umfeld kommen, haben es als ‚zarte Pflänzchen der Wirtschaft‘ schwer in der Kommerzia- lisierungsphase. In diesen Fällen ragt das SME-Instrument der EU als einzigartiger Wachstumsbeschleuniger heraus. Das SME-Instrument ist the- menoffen und ermöglicht eine einzelbetriebliche Förderung. Eine großartige Chance besonders für innovative Unternehmen und High-Tech-Start-ups! Zwar kommt die Antragsphase einem Cham- pions-League-Wettbewerb gleich – doch schon allein der Förderan- trag bringt jedes ambitionierte Unternehmen weiter, das sich dessen entscheidenden Fragen stellt. Und wer es schafft, erhält neben einer zweijährigen Finanzierung für den internationalen Ausbau bis zu 2,5 Millionen Euro und unvergleichliche Business Acceleration Ser- vices: Netzwerk-Kontakte zu internationalen Konzernen und Inves- toren, Zugang zu einem internationalen Beraternetzwerk, interna- tionale Leitmessen und herausragende Fortbildungsmaßnahmen. Aus all diesen Gründen fordert der VIU den Ausbau und eine deut- liche Aufstockung der Mittel für dieses Programm. Gabriele Seitz Gründerin und Vorstandsmitglied EurA AG Vorstandsmitglied VIU

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INNOVATION & MARKT Zeitschrift des Verbandes Innovativer Unternehmen e. V.

Ausgabe Nr. 2/18 - 25. Jahrgang Mai 2018

www.viunet.de

Technologieoffene Mittelstandsförderung stärken!Innovationstätigkeit im Mittelstand muss spürbar zunehmen. Im Koalitionsvertrag steht deshalb die Stärkung des Transfers von For-schungsergebnissen in die Wirtschaft an prädestinierter Stelle, eine Transferinitiative soll gestartet werden.

Dabei kann das Wirtschaftsministerium mit seinen Programmen ZIM, IGF und INNO-KOM auf ein bewährtes Instrumentarium zu-rückgreifen. Einer aktuellen Studie ist zu entnehmen, dass die tech-nologieoffenen Programme nicht nur Innovationen im Mittelstand befördern, sondern auch technologische Trends setzen und innova-tive neue Ansätze stärken.

Die Studie „Entstehung und Verbreitung thematischer Trends in Projekten der technologieoffenen Förderung des BMWi“ basiert auf einer Analyse der Programme ZIM (marktnah) und IGF (vor-wettbewerblich).

Das Ergebnis zeigt, dass die themenoffene Förderung in den bei-den Programmen eine große thematische Breite an Innovations-schwerpunkten abdeckt, in denen eine Vielzahl technologischer Einzeltrends identifiziert werden konnten. Insbesondere lassen sich Trends in zentralen Themenfeldern der letzten Jahre verorten, wie z. B. Industrie 4.0, Produktionsautomatisierung und Digitalisierung der Produktion.

Besonders hervorzuheben ist der Nachweis, dass die geförderten Projekte nicht nur Trendbegleiter sind, sondern auch als Trendbe-schleuniger verstanden werden können, die parallel zur Entwick-lung neuer technologischer Lösungen bereits die Umsetzung neuer Technologien in die Anwendung vorbereiten und damit eine schnelle Absorption von Forschungsergebnissen durch KMU und deren wirt-schaftliche Umsetzung garantieren.

Darüber hinaus wurden knapp zehn Prozent der ZIM-Trends sogar als „Trendsetter“ qualifiziert, d. h. sie waren bereits früher zu be-obachten, als ent-sprechende Diskussionen in der Fachcommunity einsetzten. Bei den vorwettbewerblichen IGF-Projekten war dies sogar bei 22 Prozent der Fall. Beiden Mittelstandsprogrammen gelingt es somit in einem bemerkenswerten Umfang, neue For-schungsergebnisse und Trends zu generieren.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die technologieoffene Förde-rung hervorragend dafür geeignet ist, Trends aus der Grundlagen-forschung in die breitgefächerte markvorbereitende Forschung und

von dort, über die Entwicklung marktfähiger Produkte und Verfah-ren, in die kleinen und mittleren Unternehmen zu transferieren.

Der weitere Ausbau und die finanzielle Aufstockung der Innova-tionsprogramme für den Mittelstand ist damit eine wichtige Vor-aussetzung dafür, dass die Ergebnisse der Wissenschaft auch tat-sächlich im Mittelstand ankommen, dort die Wettbewerbsfähigkeit stärken und im Ergebnis den erforderlichen Beitrag zum Wirt-schaftswachstum leisten.

EDITORIAL Das Horizon 2020 SME-Instrument der EU ist eine ideale Ergänzung zur deutschen Förder-landschaft. Warum? In meiner alltäglichen Praxis als Innovations-managerin zeigt sich immer wieder, dass für deutsche KMU die Kommerzialisierungsphase von ZIM- und KMU-innovativ-Projekten – also das Scale-up und der internationale Vertriebsaufbau – kaum finanzierbar sind. Auch Start-ups, die nicht aus dem universitären Umfeld kommen, haben es als ‚zarte Pflänzchen der Wirtschaft‘ schwer in der Kommerzia-lisierungsphase.

In diesen Fällen ragt das SME-Instrument der EU als einzigartiger Wachstumsbeschleuniger heraus. Das SME-Instrument ist the-menoffen und ermöglicht eine einzelbetriebliche Förderung. Eine großartige Chance besonders für innovative Unternehmen und High-Tech-Start-ups! Zwar kommt die Antragsphase einem Cham-pions-League-Wettbewerb gleich – doch schon allein der Förderan-trag bringt jedes ambitionierte Unternehmen weiter, das sich dessen entscheidenden Fragen stellt. Und wer es schafft, erhält neben einer zweijährigen Finanzierung für den internationalen Ausbau bis zu 2,5 Millionen Euro und unvergleichliche Business Acceleration Ser-vices: Netzwerk-Kontakte zu internationalen Konzernen und Inves-toren, Zugang zu einem internationalen Beraternetzwerk, interna-tionale Leitmessen und herausragende Fortbildungsmaßnahmen.

Aus all diesen Gründen fordert der VIU den Ausbau und eine deut-liche Aufstockung der Mittel für dieses Programm.

Gabriele SeitzGründerin und Vorstandsmitglied EurA AG Vorstandsmitglied VIU

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InhaltAnalysen | Perspektiven 2• IfM Bonn: Talsohle bei den Existenzgründungen könnte 2017

erreicht worden sein• IfM Bonn: Innovationstätigkeit des nicht-forschenden Mittel-

stands • BMWi-Studie belegt positive Auswirkungen der technologie-

offenen Förderung auf das deutsche Innovationssystem• Bisher kein Beschäftigungsrückgang durch Digitalisierung

sichtbar

Förderung 3• Europäischer Innovationsrat fördert KMU in Pilotprojekt

• EU und EIF kündigen Förderung innovativer Start-up-Unter-nehmen an

Verbandsarbeit 4• Parlamentarischer Abend des VIU 2018

Neues von Mitgliedsunternehmendes VIU 5• ifak: Konzepte der Industrie 4.0 für die Wasserbranche

• Fogra: Mit neuem Namen im neuen Gebäude

• EurA AG: Innovationsworkshops zu Autonomes Fahren und E-Mobilität

• STFI: Textilfabrik der Zukunft-Textil vernetzt-Schaufenster am STFI eröffnet

• fzmb GmbH: Epifluorescence MicroImager, Fluoreszenzmikro-skopie mit Touchscreensteuerung

Neue Mitglieder stellen sich vor 7• Goodsmith GmbH: Eine Revolution im Reitsport

Informationen | Veranstaltungen 12• VIU-Mitgliedsfirmen rüsten zum Innovationstag Mittelstand

• INNOVENT e. V.: 31. Workshop des Anwenderkreises Atmo-sphärendruckplasma ak-adp

• SKZ gGmbH: 16. Würzburger Kunststoffrohr-Tagung

• IASP: VIII. Internationale Konferenz des CELALE in Havanna

Analysen, PerspektivenIfM Bonn: Talsohle bei den Existenz-gründungen könnte 2017 erreicht worden sein Erstmalig seit Erfassung der Existenzgründungen 2012 stieg ihre Anzahl 2017 gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg um 0,8 Prozent ging allerdings allein auf die Freien Berufe zurück. Deren Anzahl stieg um 5.900 auf 94.700 Personen. Dagegen sank die Anzahl der gewerblichen Gründungen weiter leicht um 1,2 % auf 279.000. Da-mit hat sich der gegensätzliche Trend zwischen den Gründungen im gewerblichen und im freiberuflichen Bereich auch 2017 fortgesetzt.

Positiv wird vermerkt: Die Anzahl der Unternehmensschließungen im gewerblichen Bereich ist weiter gesunken. Die Zahl der Betriebs-gründungen von Hauptniederlassungen, die in der Regel neue Ar-beitsplätze mit sich bringen, ist 2017 weiter leicht gestiegen.

Allerdings variiert die Gründungsneigung regional erheblich: Die Existenzgründungsintensität (Gründungen je 10.000 Erwerbsper-sonen) in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg liegt weit über dem Bundesdurchschnitt, vor allem die der ostdeutschen Bundesländer bleibt weit dahinter zurück.

Weitere Informationen: www.ifm-bonn.org

IfM Bonn: Innovationstätigkeit des nicht-forschenden Mittelstands

In seiner gleichnamigen Studie stellt das Institut für Mittelstands-forschung Bonn fest, dass drei Viertel der nicht forschenden Un-ternehmen Innovationen generieren: Dazu gehören sowohl die kontinuierliche Verbesserung von bestehenden Produkten und Dienstleistungen als auch Prozess- und nicht-technologische Inno-vationen. Insbesondere kleinste, kleine und mittlere Unternehmen wählen Innovationsstrategien abseits von FuE.

Das hänge damit zusammen, dass mit eigener FuE immer erhebliche Risiken und Unsicherheiten verbunden seien, die eher von größeren Unternehmen getragen werden können. Für kleinere Unternehmen könne dagegen das Scheitern eines einzelnen FuE-basierten Inno-vationsprojektes zur Existenzgefährdung des gesamten Unterneh-mens führen. Aus diesem Grund gingen mittelständische Unter-nehmen, die keine eigene FuE-Abteilung unterhalten, beispielsweise Kooperationen mit Wirtschafts- und Wissenschaftspartnern ein.

Gleichwohl zeigt die Studie, dass die Bedeutung von FuE abhängig von der jeweiligen Branche ist: Im Informations- und Kommunikations-technologie-Bereich generieren acht von zehn nicht-forschenden mittelständischen Unternehmen Innovationen – im Verarbeitenden Gewerbe gelingt dies ohne FuE weniger als 30 %. Da angesichts der zunehmenden Digitalisierung sowohl innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes als auch im gesamtwirtschaftlichen Kontext Dienstleis-tungen an Bedeutung gewinnen, ist zu erwarten, dass in der inno-vationspolitischen Diskussion die Beachtung nichttechnologischer Innovationen steigt.

Weitere Informationen: www.ifm-bonn.org

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FörderungEuropäischer Innovationsrat fördert KMU in Pilotprojekt ELt. Europäischer Kommission haben in der aktuellen Runde des „KMU-Instruments“ des Europäischen Innovationsrats (EIR) 257 kleine und mittelgroße Unternehmen aus 31 Ländern einen För-derzuschlag erhalten. Insgesamt werden 12,65 Mio. Euro ausge-schüttet, die vollständig aus dem Horizon 2020-Programm stam-men.

Die Unternehmen, die sich unter den über 2.000 eingegangenen Bewerbungen der „Förderphase 1“ erfolgreich durchgesetzt haben, erhalten je 50.000 Euro, um eine Machbarkeitsstudie durchzufüh-ren. Die meisten begünstigen Unternehmen kommen aus Spanien (45), Italien (28) und Israel (23).

Unabhängig davon kann im Rahmen des KMU-Instruments auch eine Unterstützung der „Förderphase 2“ beantragt werden, voraus-gesetzt, dass Innovationsvorhaben hat bereits die ersten Hürden hin zur Marktreife erfolgreich genommen.

Weitere Informationen: Europäische Kommission

Steuerliche Forschungsförderung auch für mittelgroße Unternehmen?Im Auftrag des VDMA hat das Zentrum für Europäische Wirt-schaftsforschung (ZEW) die Fördermöglichkeiten von Unternehmen mittlerer Größe auf Bundes- und EU-Ebene untersucht. Das über-einstimmende Ergebnis ist, dass die sogenannten Midrange Com-panies signifikant benachteiligt werden. Die Folgen sind ungenutzte Innovationsmöglichkeiten und vertane Chancen im internationalen Wettbewerb.

Hier einige Argumente, die diese Aussagen belegen:

• Über alle Größenklassen hinweg weist die Innovationsbeteiligung in den vergangenen 10 Jahren einen abnehmenden Trend auf. Dieser Rückgang ist jedoch mit rund 10 bis 14 Prozentpunkten besonders stark bei KMU und Midrange Companies mit bis zu 999 Beschäf-tigten. Deutlich geringere Rückgänge sind für die sehr kleinen Unternehmen mit 5–9 Beschäftigten und die Großunternehmen mit 1000 und mehr Beschäftigten zu beobachten. Das spräche für eine weiter gefasste Definition des Begriffs der begünstigten Un-ternehmen bei der Forschungsförderung.

• Spezifische KMU-Förderangebote stehen Midrange Companies in der Regel nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung, während große Verbundvorhaben häufig nicht in die Planungswelten dieser Unternehmen passen.

• Midrange Companies haben eine signifikant niedrigere Wahr-scheinlichkeit für den Erhalt einer nationalen FuE-Förderung als kleine Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten – aber auch als Großunternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten.

Eine Chance, diese Nachteile zu mindern und Innovationspotenzial zu erschließen, wird in der steuerlichen FuE-Förderung gesehen. In der Studie wird aufgezeigt, welche Argumente für oder gegen eine Begrenzung der Zielgruppe der anspruchsberechtigten Unterneh-

men sprechen und welche Auswirkungen von einer Einbeziehung der Midrange Companies in die steuerliche FuE-Förderung zu erwarten sind.

Weitere Informationen: www.zew.de

Bisher kein Beschäftigungsrückgang durch Digitalisierung sichtbar

Zwei aktuelle Studien des Zentrums für Europäische Wirtschafts-forschung (ZEW) und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: Insgesamt schaffe die Digi-talisierung bislang mehr Arbeitsplätze als sie vernichte, zumindest sei jedoch bisher kein Beschäftigungsrückgang durch die Digitali-sierung auszumachen.

Laut ZEW-Studie würden die Technologien zwar arbeitssparend wirken, bislang jedoch mehr neue Stellen schaffen, als dass ältere wegfallen. Insbesondere klassische Berufe mit großem Routineanteil gerieten unter Druck, während analytische Berufe, wie etwa Soft-wareentwicklung, Programmierung und interaktive Berufe wie die Human- oder Zahnmedizin Zuwächse verzeichnen können.

Die Studie des IW erkennt bislang kein systematisches Muster der Auswirkungen durch die Digitalisierung. So würden einige Bran-chen, wie die Informationswirtschaft, sowohl steigende Digitalisie-rungsgrade als auch eine höhere Beschäftigung verzeichnen, wäh-rend im Banken- und Versicherungsgewerbe bei fortschreitenden Digitali-sierungsprozessen eine gesunkene Beschäftigungsrate zu Buche stehe. Hinter dem Begriff der Digitalisierung würden sich vielmehr zahlreiche Phänomene verbergen, die die Ableitung eines einheitlichen Trends erschweren.

Weitere Informationen: www.zew.de, www.iwkoeln.de

EU und EIF kündigen Förderung inno-vativer Start-up-Unternehmen anGemeinsam mit dem Europäischen Investitions-fonds (EIF) kün-digte die Europäische Kommissi-on an, ein europaweites Risiko-kapitaldachfonds-Programm in Höhe von 2,1 Milliarden Euro zur Förderung von innovativen Start-up-Unternehmen aufzulegen. Sie gab die Auswahl von sechs teilnehmenden Fonds bekannt, die EU- Unterstützung für ihr Investitionsvorhaben am europäischen Risi-kokapitalmarkt erhalten. Die Fonds werden mit EU-Mitteln in Höhe von 410 Mio. Euro unterstützt und sollen bis zu 2,1 Mrd. Euro an öffentlichen und privaten Investitionen mobilisieren. Im Gegenzug soll dies zu Neuinvestitionen in Höhe von rund 6,5 Mrd. Euro in inno-vative Start-up- und Scale-up-Unternehmen in ganz Europa führen, sodass sich das derzeit in Europa verfügbare Risikokapital verdoppelt.

Hintergrund der Maßnahme ist die unbefriedigende Situation euro-päischer Risikokapitalempfänger im Vergleich zu jenen in den USA oder in China. Wurden 2016 in der EU rund 6,5 Mrd. Euro Risikoka-pital investiert, waren es in den USA im selben Jahr 39,4 Mrd. Euro.

Weitere Informationen: Europäische Kommission, Kooperation In-ternational

Innovation & Markt · Ausgabe 2 / 20184

VerbandsarbeitParlamentarischer Abend des VIU 2018 Am 20. Februar 2018 fand der diesjährige Parlamentarische Abend des VIU, wie in den vergangenen Jahren, in den Räumen der Deut-schen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin statt. Er stand unter dem Thema „ZIM - Stark vom Einzelprojekt bis zum Netzwerk“. Der Vorstandsvorsitzende Dr.-Ing. Ralf-Uwe Bauer begrüßte als Gäste zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages, Vertreter von Bundes- und Länderministerien sowie von Institutionen und Ver-bänden.

In seinem einführenden Statement verwies Dr. Bauer darauf, dass der Erfolg von ZIM maßgeblich auf der ausgewogenen Einheit seiner drei Förderbestandteile Einzelprojekte, Kooperationspro-jekte und Netzwerke beruhe. Das demonstrierten auch die von den VIU-Mitgliedsfirmen gezeigten Beispiele erfolgreicher Innova-tions-Projekte am heutigen Abend. Die Aussagen im Entwurf des Koalitionsvertrages zum Thema Innovationen böten Chancen, alle Innovationspotenziale zu nutzen. Wichtig sei die Ankündigung, eine Transfer-Initiative zu starten zur Überführung von Forschungser-gebnissen in Produkte und Verfahren. Für diesen Prozess stünden die Mitglieder des VIU.

Der VIU ist Interessenvertreter für forschende KMU und gemein-nützige privatwirtschaftlich organisierte Industrieforschungsein-richtungen und steht damit an der Schnittstelle von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in den Markt.

MdB Antje Tillmann als Schirmherrin des diesjährigen Parlamenta-rischen Abends unterstrich die Rolle des forschenden Mittelstands für den Wirtschaftsstandort Deutschland und hob die Bedeutung seiner Stärkung durch eine nachhaltige Forschungs- und Technolo-giepolitik hervor. Dazu gehöre die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel für Forschung und Innovation, wie sie sich u. a. im ZIM-Programm widerspiegelt.

In zwei Vorträgen führten VertreterInnen von Mitgliedsunterneh-men anschließend interessante Innovationen vor, die im Rahmen

von ZIM-Projekten entstanden. Dr. Marita Wenzel von der IMA Ma-terialforschung und Anwendungstechnik GmbH, Dresden, demons-trierte in ihrem anschaulichen Beitrag „Belasten bis es kracht“ neue Testmethoden für die Luftfahrt. Dr. Uwe Möhring, Geschäftsführer des TITV Textilforschungsinstitut Thüringen Vogtland e. V., Greiz, erläuterte unter der Überschrift „Smart Textiles – von der Idee zum Markt“ am Beispiel von BOMEDOS Rückenband und Therapiehand-schuh die Überführung innovativer Ideen in marktreife Produkte. Diese Entwicklungen wurden an einem Stand gezeigt.

Daneben präsentierten weitere Mitgliedsunter-nehmen des VIU interessante und praxiswirksame Forschungs- und Entwicklungs-ergebnisse, die mit Hilfe der Forschungsförderung des BMWi er-zielt wurden. So stellte die AUCOTEAM GmbH Berlin das Projekt „Simulation und elektrische Prüfungen von Fahrzeug-Bordnetzen für die Automobilindustrie“ vor. Die GMBU Gesellschaft zur För-derung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien e. V., Halle, präsentierte mit „Bio-Air“ ein Biologisches Raumluft-Regenerie-rungssystem. PPM Pilot-Pflanzenöltechnologie Magdeburg e. V. präsentierte zusammen mit dem Partnerunternehmen Hermetia Baruth GmbH „Insekten – Proteinquelle für neuartige Futtermittel“. STFI Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V. Chemnitz zeigte mit dem Partner „bagjack Handmade in Berlin“ unter dem Stichwort „Sicher unterwegs“ die Entwicklung eines fahrradgestützten Cargo Bag, der bei versuchtem Diebstahl Alarm schlägt. Die MOL Ka-talysatortechnik GmbH Schkopau stellte unter der Überschrift „Genie statt Chemie“ ihr chemiefreies Wasserbehandlungssystem MOL®LIK vor.

Alle Anwesenden nutzten den Abend zu angeregten Gesprächen und zum Knüpfen und Festigen von Kontakten zum Wohle der Forschungsförderung in KMU und gemeinnützigen Industriefor-schungseinrichtungen.

Hier einige Impressionen vom Parlamentarischen Abend.

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Neues von Mitgliedsunterneh-men des VIUifak: Konzepte der Industrie 4.0 für die Wasserbranche Industrie 4.0 und Digitalisierung sind Gegenstand vielfältiger Initia-tiven in den verschiedenen Branchen, so auch der Wasserwirtschaft. Hierbei sind zwei Zugänge charakteristisch. Zum einen kann man

sich von den Technologien her nähern, die technischen Innovati-onen analysieren und deren Nutzbarkeit herausarbeiten. Schnell werden branchenübergreifend Gemeinsamkeiten und die Erkennt-nis deutlich, dass Synergien möglich sind. Zum anderen ist es na-heliegend, dass jede Branche aus ihrem Selbstverständnis heraus einen Zuschnitt von Industrie 4.0 vornimmt und dabei nicht von der Technologie, sondern von übergeordneten Branchenzielen ausgeht.

Im ifak fließen beide Sichten zusammen. Einerseits hat das Institut vor mehr als 25 Jahren mit seinem Simulationssystem „SIMBA“ die Wasserwirtschaft als Arbeitsgebiet erschlossen und branchenspe-zifische Expertise aufgebaut. Andererseits gehören Themen der Au-tomation, die im Kontext von Industrie 4.0 aktuell eine wachsende Aufmerksamkeit erfahren, zum Kern der angewandten F&E des Ins-tituts. Kunden sind dabei Anlagenbetreiber, planende Ingenieurun-ternehmen, Hersteller von Mess- und Automatisierungstechnik und sogen. Systemintegratoren.

Der Einsatz von „digitalen Zwillingen“ bei wasserwirtschaftlichen Anlagen ist ein Beispiel. Die zunehmende Komplexität der Anla-genautomatisierung erfordert die Anwendung einer Simulation, die sowohl die Verfahrenstechnik als auch die Automatisierung

abbildet. Eine solche Simulation – beispielsweise mit dem System SIMBA – findet bei der Planung und Betriebsoptimierung zunehmend Verbreitung. Das Simulationsmo-dell einer Anlage kann als digitaler Zwilling aufgefasst werden, ins-besondere wenn es für die virtu-elle Inbetriebnahme der Regelung genutzt wird, die häufig auf einer Speicherprogrammierbaren Steu-erung (SPS) realisiert wird. Durch die virtuelle Inbetriebnahme kann das Verhalten des SPS-Programms frühzeitig überprüft und getestet werden. Ein anderer Ansatz be-steht darin, das Simulationsmodell selbst als Teil einer modellbasierten Regelung zu verwenden.

Das Entwicklerteam des Simulati-onssystems „SIMBA“ - Simulation der biologischen Abwasserreini-gung, dessen erste Version in die Zeit des populären Simba-Löwen aus dem Zeichentrickfilm „Der König der Löwen“ der Walt-Dis-ney-Studios fiel (ifak)

Das seit 1993 jährlich vom Magdeburger ifak veranstaltete SIMBA-Treffen der deutschspra-

chigen Simulationsanwender abwassertechnischer Anlagen zählt ebenso zur Erfolgsgeschichte wie die langjährig aufgebaute Re-putation in einschlägigen Fachgremien, sowohl aus der Automatisie-rungs- als auch der Wasserbranche. Hierzu zählen insbesondere die VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) mit ihren Ausschüssen und Fachtagungen, bei denen Wissenschaftlern des Instituts ifak leitende Aufgaben über-tragen wurden.

Weitere Informationen:ifak – Institut für Automation und Kommunikation e. V.Werner-Heisenberg-Straße 1, 39106 MagdeburgTel. 0391 990140www.ifak.eu

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Fogra: Mit neuem Namen im neuen Gebäude Zum 1. August letzten Jahres hat die Fogra ihr neu errichtetes Gebäude bezogen. Dieser bedeutende Meilenstein, auf den das renommierte Institut der Druckindustrie lange hingearbeitet hat, wurde gleich zum Anlass für eine aktualisierte Namensgebung genommen. Der Verein heißt nunmehr „Fogra Forschungsinstitut für Medientechnologien e. V.“

In das Gebäude ist auch der Verband Druck und Medien Bayern e. V. mit seinen Tochtergesellschaften als Mieter eingezogen. Viele Räume und Ausstattungen werden gemeinsam genutzt.

Das neue Institutsgebäude der FograIm maßgeschneiderten Institutsgebäude stehen der Fogra nicht nur modernste Laboreinrichtun-gen zur Verfügung. Auch das Selbst-

bild, das in gleichem Maße nach innen wie nach außen wirken soll, wurde nochmals eingehend geschärft:

Unabhängig, engagiert – Aktivposten für die Druck- und Me-dienindustrie.Wir sind gemeinnützig und stehen nicht im Wett-bewerb mit Un-ternehmen der Druck- und Medienindustrie. Unsere Mitglieder sind kleine, mittlere und große Unternehmen aus dem gesamten Bran-chenspektrum. Wir betreiben anwendungsorientierte Forschung und schaffen oft richtungsweisende, weltweit anerkannte Stan-dards für Prozesse und Qualitätsprüfungen.

Forschung mit Wirkung.Mit unserer Forschung greifen wir die Zukunftsthemen der Medien-technologie auf. Die Forschungsgegenstände entwickeln sich aus dem kontinuierlichen Dialog mit den Unternehmen, orientieren sich an ihren Anforderungen und schließen den Anwendungstransfer ein.

Lösungen für die Praxis.Wir bringen hochqualifizierte Technologieforschung mit praxisna-

her Anwendung zusammen. Wir verstehen uns als moderner Dienst-leister, der aussagekräftige Prüfungen durchführt, Unternehmen zu Qualitätsfragen berät und in fachlichen Streitfällen schlichtet.

Der Klügere gibt sein Wissen weiter.Unser Kapital ist ein großes und beständig weiter wachsendes Fachwissen in Verbindung mit hoher technologischer Kompetenz und genauen Kenntnissen über aktuelle Entwicklungen. Dieses stel-len wir der Branche zur Verfügung: in zahlreichen Veröffentlichun-

gen, durch individuelle Beratung und bei Symposien und anderen Fachveranstaltungen, mit denen wir den Austausch zu relevanten Zukunftsthemen anstoßen und unterstützen.

Wir bleiben im Gespräch.Wir bieten den Medienunternehmen ein fachliches Netzwerk und unterstützen sie bei der Anpassung an den Strukturwandel. Damit wollen wir Impulse zur Erschließung neuer Geschäftsfelder und für die zukunftsgerichtete Aufstellung der Branche geben.

Wir würden uns sehr freuen, Sie bei nächster Gelegenheit in unse-ren neuen Räumen begrüßen zu dürfen.

Weitere Informationen:Fogra Forschungsinstitut für Medientechnologien e.V.Einsteinring 1a I 85609 Aschheim bei MünchenTel.: (089) 43182-112E-Mail: [email protected]

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EurA AG: Innovationsworkshops zu Autonomes Fahren und E-MobilitätDie Energiewende passiert gerade jetzt – wir sind mitten drin! Und die Elektromobilität ist der Schlüssel zur Energiewende im Verkehr. Deutschland soll laut dem Klimaschutzplan der Bundesregierung zum Leitmarkt und Leitanbieter bei der Elektromobilität werden. Autono-me Fahr-zeuge werden neue Perspektiven für die Elekt-romobilität bringen: „Auto – ich steige schon mal aus, fahr du zur Ladestation.“

Die europaweit tätige Innovations- und Technologieberatung EurA lädt dazu ein, in zwei Innovations-Workshops die aktuellen Aspekte und offenen Fragen der Elektromobilität und autonomen Fahrzeuge mit hochkarätigen Referenten zu diskutieren. Die beiden Workshops, freitagnachmittags und samstagvormittags am ersten Wochenende im Juni, sind eingebettet in den Grünstrom-Event am EurA-Standort Enge-Sande in einer der attraktivsten Ferienregionen Deutschlands an der Nordseeküste. Probefahren mit E-Autos und E-Motorrädern,

Ausstellung, Fachtagung und ein vielfältiges Rahmenprogramm lockten letztes Jahr mehr als 3.000 Besucher. Familienmitglieder sind ebenso herzlich eingeladen – das Partner-Begleitprogramm mit Wattwanderung und Stadtführung in Husum wird keine Langeweile entstehen lassen!

Das große Grünstrom-Event wird zum zweiten Mal von der Energie des Nordens GmbH & Co. KG, der GreenTEC Campus GmbH und der VR Bank eG, Niebüll vom 01.–03. Juni 2018 auf dem GreenTEC Campus

in Enge-Sande unter dem Titel „Grünstrom erfährt neue Welten“ ver-anstaltet. Auf der Teststrecke werden Probefahrten mit elektrischen Kleinfahrzeugen, rein elektrischen E-Mobilen und mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen angeboten. Auf diversen Ausstellungen und Vorträgen bekommen Sie über alternativ betriebene Fahrzeuge aller Art fachgerechte Informationen. Hinzu wird ein vielfältiges Rahmen- und Kinderprogramm auf dem gesamten GreenTEC Campus-Gelände angeboten. Für weitere Unterhaltung sorgt die Live-Musik.

Weitere Informationen:EurA AGMarin AsmussenNiederlassung Enge-SandeLecker Str. 7 I 25917 Enge-SandeTel.: +49 4662 8912770Marin.Asmussen@eura-ag.dewww.eura-ag.dewww.gruenstrom-event.de

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STFI: Textilfabrik der Zukunft - Textil vernetzt-Schaufenster am STFI eröffnetIm Rahmen des Mittelstand 4.0-Kompetenz-zentrums Textil vernetzt eröffnete das Sächsische Textilforschungsinstitut e. V. (STFI) offiziell sein Schaufenster „Vertikale Integration und vernetzte Produktions-ketten“ am 8. Mai 2018. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung und der anschließenden Podiumsdiskussion kamen namhafte Redner aus Po-litik, Wirtschaft und Wissenschaft zu Wort. Im Mittelpunkt standen die Chancen des digitalen Wandels in der sächsischen Textilindustrie.

Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass kleine und mittlere Unter-nehmen zum einen nicht darumkommen, den Weg der Digitalisierung mitzugehen und zum anderen die Mitarbeiter aktiv in den Prozess miteingebunden werden müssen, um die notwendige Akzeptanz für die Digitalisierung zu erreichen. Auch sei es wichtig, in den Austausch mit anderen Unternehmern zu gehen und sich nicht von den rechtli-chen Hürden abschrecken zu lassen.

Das Schaufenster ist eine regionale Anlaufstelle für mittelständische Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie sowie des Textil-maschinenbaus, wo sie Unterstützung für ihren unternehmenseige-nen digitalen Wandel erhalten.

Anhand einer modellartigen „Textilfabrik der Zukunft“ demonstriert das Institut Möglich-keiten für Unternehmen, ihre Effizienz zu steigern, indem Produktionsprozesse auto-matisiert und vernetzt werden. Interessierte erleben in Chemnitz am Beispiel der Herstel-lung einer kundenindividuellen Spielmatte den kompletten Fertigungsprozess eines Produktes – vom Design bis zum fertigen Produkt. Dabei rücken die Vernetzung von Maschinensyste-men, die Digitalisierung von Fertigungsprozes-sen sowie eine automatisierte und kundenindi-viduelle Textilproduktion in den Vordergrund.

Weitere Informationen:Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. Annaberger Str. 240 I 09125 ChemnitzTel: +49 371 5274-291 I Fax: +49 371 5274-153E-Mail: [email protected] www.stfi.de

fzmb GmbH: Epifluorescence MicroI-mager, Fluoreszenzmikroskopie mit TouchscreensteuerungFluoreszenzmikroskopie ist eine in Medizin, Bioanalytik und Mate-rialwissenschaften vielseitig eingesetzte bildgebende Methode. Das fzmb hat ein kompaktes, vollintegriertes Fluoreszenzmikroskop ent-wickelt, das auch wenig geübten Anwendern den Zugang zu fluores-zenzbasierten Bildanalysen ermöglichen soll.

Das Gerät beherbergt auf nur 30 cm x 45 cm Standfläche eine hochwer-tige Mikroskopoptik mit Kamera, Lichtquellen, Filtersätzen, motori-siertem Kreuztisch und Autofokus sowie einen PC zur Bildauswertung. Durch die geschlossene Bauform sind die Optik und Probe vor Um-welteinflüssen wie Staub und Licht geschützt, so dass hochempfindli-che Fluoreszenzmessungen in nor-mal beleuchteten Labors oder Bü-ros möglich sind. Alle Funktionen

werden komfortabel per Touchscreen gesteuert und lassen sich durch frei definierbare Skripte automatisieren. Dadurch gelingen auch An-

wendern ohne Mikroskopieerfahrung hochwertige Mikrofotografien und Routineaufgaben werden automatisch abgearbeitet. Bisher wur-den Anwendungen der klinischen Diagnostik (Autoimmunerkrankun-gen und Infektionsserologie) und der Lebensmittelsicherheit (Legio-nellennachweis in Trinkwasser mit diesem System implementiert.)

Die technische Besonderheit des Gerätes verbirgt sich in der vom fzmb patentierten Fokussiermechanik. Durch eine geschickte mecha-nische Übersetzung erreicht der Autofokus mit einem preisgünstigen Stellmotor eine Auflösung, die sonst nur von teuren Piezoantrieben erreicht wird. Mit 10x bis 40x Mikroskopobjektiven ausrüstbar lassen sich Gesamtvergrößerungen von 150x bis 4000x bei einer Auflösung von bis zu 0,4 µm darstellen. Alle üblichen Fluoreszenzanregungen zwischen 380 nm und 620 nm können ausgerüstet werden

Weitere Informationen:fzmb GmbHForschungszentrum für Medizintechnik und BiotechnologieGeranienweg 7 I 99947 Bad LangensalzaTel: 06303 833 195 E-Mail: [email protected] | www.fzmb.de

Die Podiumsdiskutanten sprechen über Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels in der Textilindustrie.

Innovation & Markt · Ausgabe 2 / 201810

Neue Mitglieder stellen sich vorGoodsmith GmbH: Eine Revolution im Reitsport 90% aller Lahmheiten bei Pferden sind auf Probleme mit den Hufen zurückzuführen. Das Hufeisen, wie es seit 2000 Jahren eingesetzt wird, spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Das starre Eisen blockiert die natürlichen Hufbewegungen und überträgt die Kräfte direkt auf Sehnen und Gelenke.

Genau hier setzt die Goodsmith GmbH mit ih-rem neuartigen Huf-schutz an. Nicht nur, dass der Carbonfaser- verstärkte Kunststoff sich perfekt an die natürlichen Hufbewegungen anpasst, auch lässt sich das System jederzeit vom Huf lösen. Das ermöglicht es dem Pferd, jederzeit Barhuf zu laufen und den Schutz nur dann zu tra-gen, wenn er auch wirklich benötigt wird.

Erste, tierärztlich begleitete Studien mit thermographischen Auf-nahmen zeigen klar, dass die Durchblutung und somit der ganze Hufmechanismus genau wie einem Barhuf laufenden Pferd funk-tioniert. Eine Langzeitstudie mit der Universität Göttingen wird derzeit vorbereitet.

Die Firma hat inzwischen ein weitreichendes Netzwerk an Hufbe-arbeitern, also Hufschmieden, Huforthopäden und Huftechnikern aufgebaut. Um die Qualität und die professionelle Anbringung zu gewährleisten, wird der Hufschutz ausschließlich über zertifizier-te Partner vertrieben. Diese werden in Workshops im Umgang mit dem Produkt geschult und ausgebildet.

Die Goodsmith GmbH wurde Anfang 2016 von Bennet Klein und Simon Salowsky gegründet. Mit dem Auftritt im Oktober 2017 bei „Die Höhle der Löwen“ ist die Firma erstmals an die Öffentlichkeit getreten. Durch Unterstützung von Business Angels ließen sich der Goodsmith Hufschutz bis zur Marktreife entwickeln, erste Testpfer-de ausstatten und die ersten Vertriebs- und Marketing-Maßnah-men durchführen. Nun ist das Unternehmen auf der Suche nach Investoren für die Seed-Finanzierung. Diese soll den geplanten Markteintritt im Sommer 2018 forcieren.

Weitere Informationen:Goodsmith GmbHSemmelweisstraße 882152 Planegg – München089/[email protected] www.good-smith.com

Innovation & Markt · Ausgabe 2 / 2018 11

Informationen, VeranstaltungenVIU-Mitgliedsfirmen rüsten zum Innovationstag Mittelstand Eine Kettensägen-Schnittschutzhose aus Greiz, ein straßenver-kehrstauglicher Elektroroller aus Chemnitz oder neuartige Labo-ranalytik-Lösungen aus Ellwangen: Beim kommenden Innovati-onstag Mittelstand des BMWi in Berlin am 7.6.2018 werden auch zahlreiche VIU-Mitglieder mit ihren Neuentwicklungen in Produkt und Verfahren vertreten sein. Insgesamt werden bei der High-tech-Show, die sich zum 25. Mal jährt, 300 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Forschungsinstitute aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Sie präsentieren über 200 Weltneuheiten aus ihren Entwicklungslabors und Forschungsabteilungen.

Die Hightech-Show ist auch für unsere Mitglieder eine ideale Platt-form für den Dialog zwischen Wissenschaftlern, Unternehmern,

Politikern, Journalisten und interessierter Öffentlichkeit. In diesem Jahr werden wieder rund 1.800 Besucher erwartet, denen unter an-derem ein breites Vortragsprogramm zu aktuellen Fragen der Inno-vations-Entwicklung geboten wird. An transnationaler Kooperation interessierten Mittelständlern bietet die International Area unter anderem ein Partnering Event. Dort wird es auch Erstanlaufstellen zur Anbahnung grenzüberschreitender Innovationsprojekte geben, etwa unter Nutzung des 2018 gestarteten Pilotprojekts einer inter-nationalen ZIM-Netzwerkförderung.

Die Veranstaltung findet von 10 bis 16 Uhr in Berlin-Pankow auf dem Parkgelände der AiF Projekt GmbH statt. Wie in den Vorjahren auch, wird der VIU mit einem eigenen Stand vertreten sein und die Besucher über unsere Verbandstätigkeit informieren.

Weitere Informationen: www.aif-projekt-gmbh.de

INNOVENT e.V.: 31. Workshop des Anwenderkreises Atmosphären-druckplasma ak-adp

Der Workshop findet vom 6.–7. Juni 2018 im AMERON Hotel Königs-hof in Bonn statt. Unter dem Thema „Multi-Funktionstool Atmo-sphärendruckplasma“ gibt es 12 Vorträge zu den Anwendungsgebieten Reinigen, Glätten, Ätzen, Aktivieren, Beschichten und Plasmaspritzen.

Die thematischen Schwerpunkte der Vorträge aus Forschung und Industrie liegen auf

• Aktivierungen und Plasma-Ätzen im Rolle-zu-Rolle-Betrieb • Plasmabehandlung von Biohybridfaserver-bundwerkstoffen

• Grundlagen, Prozessanalytik und Anwendungsbeispiele für das Plasmaspritzen

• Glätten von Metalloberflächen • Plasma-Bekeimung für Metallisierung von Kunststoffen • Beschichtungen mit verschiedenen Precursoren • Oberflächenreinigung • Plasma-Charakterisierung für die Erhöhung der Prozess-Sicherheit

Eine thematische Stadtführung durch Bonn und der anschließende abendliche Stammtisch am 06.06. sind Bestandteil des Workshops und bieten Möglichkeiten für Gespräche und Meinungsaustausch.

Weitere Informationen:Anwenderkreis Atmosphärendruckplasmac/o INNOVENT e.V. TechnologieentwicklungDr. Kerstin HornPrüssingstraße 27b I 07745 Jena Tel.: 03641 [email protected] www.ak-adp.de

SKZ gGmbH: 16. Würzburger Kunststoffrohr-Tagung Die Veranstaltung findet vom 19. bis 20. Juni 2018 im Tagungszen-trum Festung Marienberg in Würzburg statt. Auf dem Programm stehen praxisnahe Vorträge rund um Kunststoffrohre in der Ver- und Entsorgung, der Sanierung und zu den neuesten Schweiß-techniken, darunter ein Blick auf Deutschlands bekanntestes Bahn-hof-Bauprojekt, Stuttgart 21, und spannende Neuigkeiten rund um die Hausanschlusstechnik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Aspekten der Nachhaltigkeit sowie dem Nutzen digitaler Lösun-gen im täglichen Baustelleneinsatz.

Neben den Fachthemen steht die Würzburger Kunststoffrohr-Ta-gung für wertvolle Impulse und den wichtigen Blick über den eige-nen Tellerrand. In diesem Jahr sind das Beiträge zu „marine litter“ und „Lieferantenregress“.

Traditionell abgerundet wird die Tagung durch den gemütlichen Abend im Würzburger Hofbräu. In bewährter Weise sind die The-men der Tagung so gefasst, dass bei Teilnahme am Gesamtpro-gramm auch die Verlängerung im Sinne der DVGW GW 331 be-scheinigt wird.

Weitere Informationen:Alexander Hefner, SKZ, Tel.: 0931 4104-436www.skz.de

Innovation & Markt · Ausgabe 2 / 2018

IASP: VIII. Internationale Konferenz des CELALE in Havanna Vom 26. bis 29. November 2018 findet in Havanna die VIII. Interna-tionale Konferenz des Europäisch-Lateinamerikanischen Netzwer-kes für Logistik und ökologische Projekte (CELALE) statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Titel: „Material- und Energieeffizienz in der Wertschöpfungskette“. Schwerpunkt ist neben Technologien, Kreis-laufwirtschaft und Nachhaltigkeit auch die Entwicklungszusam-menarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen. Das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Univer-sität zu Berlin (IASP) lädt herzlich zu dieser Konferenz ein.

Das CELALE ist ein informelles internationales Netzwerk aus For-schungseinrichtungen, Unternehmen und Einzelpersonen, welches sich den Wissenstransfer und den Informationsaustausch zum Ziel gesetzt hat – sowohl zwischen den Kontinenten als auch zwi-schen der Wissenschaft und der Wirtschaft. Die CELALE-Konferenz ist eingebettet in die alle zwei Jahre stattfindende „International Convention of Engineering and Architecture“, veranstaltet von der Technologischen Universität Havanna (CUJAE), einer der größten und renommiertesten Universitäten Kubas.

Weitere Informationen:Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP) Philippstr. 13, Haus 16 10115 BerlinTel.: (0)30 2093 9061Fax: (0)30 2093 9065E-Mail: [email protected]

Herausgeber: Verband Innovativer Unternehmen e.V. Invalidenstraße 34, 10115 Berlin Tel.: 030 440 55 020, Fax: 030 440 6297 E-Mail: [email protected], www.viunet.de

Redaktion: Dr. Annette Treffkorn, E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss: 15.05.2018

Layout und Satz: das Zweiwerk Kommunikationsdesign Leipzig

Druck: Druckerei Druckteam, Berlin

Erscheinungsweise: Vierteljährlich