Daten und Fakten zum deutschen Forschungs und ... · Teil II: Das deutsche Forschungs- und...

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Daten und Fakten zum deutschen Forschungs- und Innovationssystem Datenband Bundesbericht Forschung und Innovation 2018

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  • Daten und Fakten zum deutschen Forschungs und Innovationssystem Datenband Bundesbericht Forschung und Innovation 2018

  • 1

    Inhaltsbersicht

    HAUPTBAND BUNDesBerIcHT ForscHUNg UND INNovATIoN 2018

    Teil I: Die forschungs- und innovationspolitischen Ziele der Bundesregierung und ihre Schwerpunkte

    Teil II: Das deutsche Forschungs- und Innovationssystem

    Teil III: Die Forschungs- und Innovationspolitik des Bundes

    Teil IV: Die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation

    Teil V: Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Lndern

    Teil VI: Die Forschungs- und Innovationspolitik der Lnder

    DATeNBAND DATeN UND FAKTeN ZUM DeUTscHeN ForscHUNgs- UND INNovATIoNssYsTeM

    orgANIsATIoNeNBAND (online) orgANIsATIoNeN UND eINrIcHTUNgeN IN ForscHUNg UND WIsseNscHAFT

    LNDerBAND (online)

    ForscHUNgs- UND INNovATIoNsPoLITIK Der LNDer

    Hinweise auf weitere Informationen wie Internetadressen sind mit einem Pfeil gekennzeichnet.

    Infoboxen erklren wichtige Begriffe, stellen Projekte oder Programme vor oder geben zustzliche Informationen.

    Alle Bnde als PDF und weitere Informationen finden Sie unter bundesbericht-forschung-innovation.de

    http:bundesbericht-forschung-innovation.de

  • 2 2 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Inhaltsverzeichnis

    1 ressourcen fr Forschung und entwicklung (input).....................................................................5

    1.1 Finanzielle ressourcen fr Fue..........................................................................................................7 Entwicklung der Bruttoinlandsausgaben fr FuE......................................................................................................7 FuE-Ausgaben nach Sektoren ........................................................................................................................................9 Bundesausgaben fr FuE.............................................................................................................................................. 12 Lnderausgaben fr FuE............................................................................................................................................... 16 Gemeinsame Frderung durch Bund und Lnder .................................................................................................. 18 FuE-Ressourcen der Hochschulen ............................................................................................................................. 19

    1.2 Personelle ressourcen fr Fue ....................................................................................................... 21 Entwicklung des FuE-Personals ................................................................................................................................. 22 FuE-Personal nach Sektoren ....................................................................................................................................... 22 Forschungsnachwuchs: Hochschulabschlsse und Promotionen ..................................................................... 23 Internationale Mobilitt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern .................................................... 25

    1.3 Fue-ressourcen im internationalen vergleich ............................................................................ 28 FuE-Intensitt ................................................................................................................................................................. 28 FuE-Ausgaben nach Sektoren ..................................................................................................................................... 29 FuE-Personal .................................................................................................................................................................. 32

    2 ergebnisse von Forschung, entwicklung und innovation (output) ........................................ 34

    2.1 ausgewhlte einzelindikatoren...................................................................................................... 35 Wissenschaftliche Publikationen ............................................................................................................................... 35 Weltmarktrelevante Patente ....................................................................................................................................... 36 Produkt- und Prozessinnovationen der Wirtschaft ............................................................................................... 38 Welthandelsanteile mit forschungsintensiven Waren........................................................................................... 40

    2.2 internationale Positionierung......................................................................................................... 41 European Innovation Scoreboard............................................................................................................................... 42 Global Innovation Index............................................................................................................................................... 43 Global Competitiveness Index .................................................................................................................................... 43

    tabellen........................................................................................................................................................ 45 Kennzahlen.................................................................................................................................................................................. 45 Datenquellen .............................................................................................................................................................................. 45 Erhebungsarten.......................................................................................................................................................................... 45 Sektoren....................................................................................................................................................................................... 46

  • 33 inhaltsverzeichnis

    Ressourcen .................................................................................................................................................................................. 47 Klassifikationen.......................................................................................................................................................................... 47 Gebietsbezeichnungen............................................................................................................................................................. 48 Tabellenbersicht ...................................................................................................................................................................... 49

    glossar ........................................................................................................................................................ 143

    abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................ 148

    verzeichnis der infoboxen...................................................................................................................... 150

    tabellenverzeichnis.................................................................................................................................. 151

    impressum................................................................................................................................................. 153

  • 4

    AUF eINeN BLI cK

    Im Datenband werden ausgewhlte Daten und Fakten zum deutschen Forschungs- und Innovationssystem dargestellt. Dieser Band geht sowohl auf die Mittel fr Forschung und entwicklung als auch die ergebnisse von Forschung, entwicklung und Innovation ein. Im internationalen vergleich wird die Leistungsfhigkeit Deutschlands im Bereich Forschung und Innovation eingeordnet.

    Der erste Teil stellt die finanziellen und personellen Ressourcen fr Forschung und Entwicklung (FuE) dar (Input). Dabei liegt der Schwerpunkt auf den FuE-Ausgaben von Wirtschaft, Staat und Hochschulen. Darber hinaus wird die Entwicklung der FuE-Ressourcen im Zeitverlauf dargestellt und mit der anderer Industrielnder und aufstrebender Volkswirtschaften verglichen.

    Der zweite Teil richtet den Blick auf die Ergebnisse von Forschung, Entwicklung und Innovation in Deutschland (Output). Zunchst wird auf Einzelindikatoren wie Publikationen, Patente und die wirtschaftliche Verwertung von Innovationen eingegangen. Anschlieend wird auf Basis von ausgewhlten Innovationsindizes eine Einordnung der Leistungsfhigkeit des deutschen Forschungs- und Innovationssystems im internationalen Vergleich vorgenommen.

    Der Tabellenteil enthlt die Datenbasis fr die folgenden Ausfhrungen und Abbildungen. Die Tabellen sind im Datenportal des BMBF verfgbar (siehe auch Infobox Datenportal des BMBF). ber das Datenportal hinausgehende Quellen sind im Text ausgewiesen. Im Glossar werden Begriffe zu Forschung, Entwicklung und Innovation erlutert.

    Unter datenportal.bmbf.de findet sich ein umfangreiches Angebot an Statistiken zu den Themenbereichen Wissenschaft, Forschung,

    Entwicklung, Innovation und Bildung. Das Portal richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie die interessierte ffentlichkeit.

    Das Datenportal enthlt die Tabellen des Bundesberichts Forschung und Innovation. Diese sind im Portal detaillierter und mit lngeren Zeitreihen als im vorliegenden Bericht verfgbar. Zum Themenbereich Forschung und Entwicklung stehen beispielsweise Statistiken zu den FuE-Ausgaben nach Sektoren, zum FuE-Personal und zu Publikationen und Patenten zur Verfgung. Auch Kenngren zum Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft sind dargestellt. Je nach Datenlage werden Statistiken auf Ebene von Bund und Lndern vorgehalten. Die Datenbasis des Portals wird in regelmigen Intervallen aktualisiert.

    Die Daten lassen sich ber eine Schlagwortsuche abfragen und in verschiedenen Ausgabeformaten (HTML, PDF, Excel) abrufen. Interaktive Grafiken bieten die Mglichkeit, ausgewhlte Inhalte zu visualisieren. Im Glossar finden sich zudem Erklrungen zu wichtigen Begriffen und Abkrzungen.

    Die Broschre Bildung und Forschung in Zahlen 2017. Ausgewhlte Fakten aus dem Datenportal des BMBF bietet einen schnellen berblick ber alle relevanten Entwicklungen. Diese ist zugnglich unter: bmbf.de/pub/Bildung_und_Forschung_in_Zahlen_2017.pdf

    Datenportal des BMBF

    http://datenportal.bmbf.dehttp://www.bmbf.de/pub/Bildung_und_Forschung_in_Zahlen_2017.pdf

  • ressourcen Fr Forschung und entwicklung (inPut)

    55

    1 Ressourcen fr Forschung und Entwicklung (Input)

    Die internationale Wettbewerbsfhigkeit Deutschlands hngt wesentlich von einem leistungsstarken Forschungs- und Innovationssystem ab. Daher stellen staat und Wirtschaft umfangreiche finanzielle ressourcen fr Fue-Aktivitten und Personal in Hochschulen, aueruniversitren Forschungseinrichtungen und Fue-einrichtungen in der privaten Wirtschaft bereit. Die Ausgaben fr Fue sind in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Deutschland investiert mittlerweile annhernd 3% seiner jhrlichen Wirtschaftsleistung in Fue.

    Im Jahr 2015 haben Staat und Wirtschaft 88,8 Mrd. Euro fr die Durchfhrung von FuE ausgegeben. Die FuE-Ausgaben von Staat und Wirtschaft stiegen im Jahr 2016 nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes auf insgesamt 92,2 Mrd. Euro. Im europischen Vergleich weist Deutschland damit absolut betrachtet die hchsten FuE-Ausgaben auf.

    Deutschland investiert zur Strkung seiner Zukunftsfhigkeit jhrlich knapp 3% der Wirtschaftsleistung in FuE. Im Jahr 2016 betrug der Anteil der Bruttoinlandsausgaben fr FuE am Bruttoinlandsprodukt 2,93%. Damit hat Deutschland das Drei-Prozent-Ziel der europischen Wachstumsstrategie Europa 2020 praktisch erreicht (siehe auch Infobox Das Drei-Pro-zent-Ziel).

    Der Wirtschaftssektor trgt gut zwei Drittel der FuE-Ausgaben in Deutschland. Diese Mittel werden sowohl fr eigene FuE-Aktivitten der Unternehmen als auch fr gemeinsame FuE-Projekte mit Partnern aus der Wirtschaft und Wissenschaft aufgewendet. Die ffentlich finanzierte Forschung hat ebenfalls einen hohen Stellenwert. Bund und Lnder stellen rund ein Drittel der Bruttoinlandsausgaben fr FuE zur Verfgung (siehe auch Hauptband II 2 Finanzierung und Durchfhrung von Forschung und Entwicklung).

    Weltweit zhlt Deutschland zu den zehn forschungsintensivsten Volkswirtschaften. Der Anteil der Bruttoinlandsausgaben fr FuE am jhrlichen Bruttoinlandsprodukt (FuE-Intensitt) liegt in Deutschland deutlich ber dem Durchschnitt der EU und ber dem Wert der USA.

  • 6 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Die Zahl der FuE-Beschftigten ist in Deutschland seit ber einem Jahrzehnt kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2016 waren in Deutschland ber 650.000 Perso-nen in FuE beschftigt. Das ist ein neuer Hchstwert.

    Gegenber dem Jahr 2005 hat sich die Zahl des FuEPersonals um mehr als 180.000 Personen erhht (in Vollzeitquivalenten). Dies entspricht einem Anstieg um 38%.

    Das Drei-Prozent-Ziel

    Beim Treffen der Staats- und Regierungschefs im Mrz 2000 in Lissabon hat sich die Europische Union das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbsfhigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden. Seitdem streben die Mitgliedstaaten der Europischen Union an, drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung zu investieren, um so einen Beitrag zur Strkung eines nachhaltigen und dauerhaften Wachstums zu leisten. Das Drei-Prozent-Ziel fr Forschung und Entwicklung wurde nach Auslaufen der

    Lissabon-Strategie als eines von fnf Kernzielen in der europischen Wachstumsstrategie Europa 2020, die vom Europischen Rat am 17. Juni 2010 verabschiedet wurde, fortgeschrieben (siehe auch Hauptband IV 2 Deutschlands Rolle in Europa).

    Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Lndern (GWK) ist beauftragt, den Regierungschefinnen und -chefs von Bund und Lndern jhrlich einen Sachstandsbericht zum Drei-Prozent-Ziel fr FuE vorzulegen. Der Bericht fr das Jahr 2017 ist zugnglich unter: gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/ Dokumente/Papers/GWK-Heft-56-Strategie-Europa-2020.pdf

    http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Papers/GWK-Heft-56-Strategie-Europa-

  • Finanzielle ressourcen Fr Fue 7

    1.1 Finanzielle Ressourcen fr FuE

    In Deutschland liegen die Bruttoinlandsausgaben fr Fue auf einem neuen Hchststand. Allein die Ausgaben des Bundes fr Fue haben sich seit 2005 fast verdoppelt. Die gemeinsame Frderung von Bund und Lndern zur Finanzierung von Fue-Aktivitten in Hochschulen und Forschungseinrichtungen konnte ausgebaut werden.

    FuE-Ausgaben umfassen die Finanzierung systematischer und schpferischer Arbeit zur Erweiterung des vorhandenen Wissens. Dieses Wissen wird dafr genutzt, neue Anwendungsmglichkeiten zu erschlieen und damit Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft hervorzubringen. FuE-Ausgaben umfassen im Unterschied zu den Wissenschaftsausgaben keine Ausgaben fr die wissenschaftliche Lehre und Ausbildung (siehe auch Infobox Frascati Manual).

    Das Frascati Manual ist ein Handbuch der OECD, das als Basis fr die Messung von Forschung und Entwicklung genutzt wird. Damit ist es ein entscheidendes Werkzeug fr Statistiker, Wissenschaftler und Politiker. Das Handbuch legt grundlegende Konzepte und Richtlinien fr die Erhebung von Daten und Klassifikationen fr Statistiken fest. Es stellt sicher, dass Begriffe aus Forschung und Entwicklung einheitlich benutzt werden, und ermglicht dadurch internationale Vergleiche. Das Frascati Manual wurde zuletzt 2015 aktualisiert. Bei dieser Revision wurden die Definitionen an die Anforderungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung angepasst sowie zum Teil aktualisiert, klarer gefasst und mit Beispielen unterlegt. Anfang 2018 erschien eine deutsche bersetzung des Frascati Manuals 2015.

    Quelle: OECD (2015): Frascati Manual 2015. Guidelines for Collecting and Reporting Data on Research and Experimental Development: oecd.org/sti/inno/frascati-manual.htm

    Frascati Manual

    Die Bruttoinlandsausgaben fr Forschung und Entwicklung sind eine zentrale Kennzahl fr die absolute Hhe finanzieller Mittel, die in einer Volkswirtschaft fr FuE zur Verfgung stehen. Die FuE-Intensitt bezeichnet den Anteil der Bruttoinlandsausgaben fr FuE am Bruttoinlandsprodukt (BIP).

    Seit der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) 2014 werden Ausgaben fr FuE als Investitionen gewertet und erhhen damit das BIP. Ein Vergleich mit frher gemeldeten Zahlen ist daher nicht mehr uneingeschrnkt mglich (siehe auch Infobox Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung). Die in diesem Bericht prsentierten Zahlen wurden entsprechend der neuen Methode zurckgerechnet.

    Entwicklung der Bruttoinlandsausgaben fr FuE

    Im Jahr 2015 haben Staat und Wirtschaft insgesamt 88,8Mrd. Euro in FuE investiert. Im Jahr 2016 erhhten Staat und Wirtschaft die Ausgaben fr die Durchfhrung von FuE auf 92,2Mrd. Euro.1 Die FuE-Ausgaben haben in Deutschland kontinuierlich zugenommen und sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Insbesondere nach 2005 sind die FuE-Ausgaben dynamisch angestiegen (siehe auch Abb.D-1, vgl. Tabelle1).

    1 Hier und im Folgenden werden Nominalwerte dargestellt.

    In Deutschland werden jhrlich knapp 3% der Wirtschaftsleistung in FuE investiert. Seit Mitte der 1990erJahre ist der Anteil der Bruttoinlandsausgaben fr FuE am BIP von unter 2,2% auf 2,93% im Jahr 2016 gestiegen. Deutschland hat damit das Drei-Prozent-Ziel der europischen Wachstumsstrategie Europa 2020 praktisch erreicht.

    http://www.oecd.org/sti/inno/frascati-manual.htm

  • 8 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Abb. D-1: entwicklung der Bruttoinlandsausgaben fr Forschung und entwicklung in Deutschland

    Datenbasis: Datenband Tabelle 1; Datenportal des BMBF Tabelle 1.1.1

    90.000

    80.000

    70.000

    60.000

    50.000

    40.000

    30.000

    20.000

    10.000

    0

    3,0

    2,0

    1,0

    0

    FuE-Ausgaben in Mio. Euro FuE-Anteil am BIP in Prozent

    1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 20042003 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

    40.4

    54

    41.2

    06

    42.9

    16

    44.6

    42

    48.3

    52

    50.8

    25

    52.2

    36

    53.5

    51

    54.7

    27

    55.0

    97

    55.8

    79

    58.9

    67

    61.5

    01 66.5

    94

    67.0

    78

    70.0

    14 75.5

    69

    79.1

    10

    79.7

    30 84.2

    46 88.7

    82

    revision der volkswirtschaftlichen gesamtrechnung

    Im Jahr 2014 wurde die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) europaweit einer Revision unterzogen. Grund dafr war eine Neufassung des Europischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG), das auf dem international gltigen System of National Accounts (SNA) der Vereinten Nationen beruht. Forschung und Entwicklung (FuE) wurde in der vorherigen Methode als eine Vorleistung behandelt, die im Produktionsprozess im Laufe eines Jahres verbraucht wird. Seit der Revision der VGR wird FuE als Investition behandelt. Damit ist FuE relevant fr die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

    Eine unmittelbare Folge der Umstellung war ein Anstieg des BIP um rund 3 % gegenber der alten Berechnungsmethode. Die Korrektur des BIP wirkte sich auf eine Reihe von wirtschaftspolitischen Kennzahlen aus, die sich in Relation zum BIP berechnen. Dazu zhlt auch das Drei-Prozent-Ziel fr FuE. Die Relation zwischen Forschungsausgaben und BIP wurde bis 1991 zurck angepasst. Bei einem Vergleich mit frher gemeldeten Zahlen (z.B. frhere Ausgaben des Bundesberichts Forschung und Innovation) ist daher die Revision der VGR zu beachten.

    Quelle: Statistisches Bundesamt (2014): Forschung und Entwicklung in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: destatis.de/DE/Publikationen/ WirtschaftStatistik/VGR/ForschungEntwicklungVGR_122014.pdf

    http://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/VGR/ForschungEntwicklungVGR_122014.pdf

  • 9 Finanzielle ressourcen Fr Fue

    FuE-Ausgaben nach Sektoren

    FuE wird in einer Vielzahl verschiedener ffentlicher und privater Institutionen betrieben (siehe auch Hauptband II 1 berblick ber das deutsche Forschungs- und Innovationssystem). Die Ausgaben fr FuE werden statistisch entweder bei den finanzierenden Institutionen (Finanzierungsbetrachtung) oder der forschenden Einrichtung (Durchfhrungsbetrachtung) erfasst (siehe auch Infobox Finanzierungs- und Durchfhrungsbetrachtung).

    Forschungs- und Entwicklungsaktivitten der privaten Wirtschaft, des Staats und privater Institutionen ohne Erwerbszweck sowie der Hochschulen werden in Deutschland berwiegend von der Wirtschaft und dem Staat finanziert. Der Wirtschaftssektor stellt den Groteil der Mittel bereit. Im Jahr 2015 war der Wirtschaftssektor mit rund 58,2Mrd. Euro zu ungefhr zwei Dritteln an der Finanzierung der Bruttoinlandsausgaben fr FuE beteiligt. Dieser Wert ist im internationalen Vergleich sehr hoch. Die Angaben beziehen sich auf die Gesamtheit der FuE-Ausgaben der Wirtschaft, das heit unabhngig davon, ob die FuE-Ar

    beiten von der Wirtschaft selbst oder von ffentlichen Einrichtungen wie etwa Hochschulen durchgefhrt wurden. Der hohe Anteil der Wirtschaft an der Finanzierung von FuE gilt als charakteristisches Merkmal des deutschen Forschungs- und Innovationssystems. Der Staat stellt mit 24,8 Mrd. Euro ungefhr ein Drittel der Bruttoinlandsausgaben fr FuE zur Verfgung. Daneben gewinnt die Finanzierung aus dem Ausland seit einigen Jahren an Bedeutung. Dies ist ein Indiz fr die zunehmende Attraktivitt des Standorts Deutschland fr internationale Investoren und fr einen zunehmend globalen Wissenstransfer. Der Groteil der FuE-Finanzierung aus dem Ausland entfllt auf FuE-Ausgaben von multinationalen Unternehmen. Zudem spielt die EU-Forschungsfrderung eine wichtige Rolle (siehe auch Abb.D-2).

    finanzierende sektoren

    Wirtschaft Staat private Institutionen ohne

    Erwerbszweck

    Ausland

    durc

    hfh

    rend

    e se

    ktor

    en Wirtschaft

    Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck

    Hochschulen

    summe Durchfhrung

    Wirtschaft 60.952 (69 %)

    staat 12.486 (14 %)

    Hochschulen 15.344 (17 %)

    nach Sektoren gesamt

    88.7

    82

    54.704 2.026 162 4.060

    661

    742

    15710.2621.406

    2.129 12.474

    Abb. D-2: Bruttoinlandsausgaben fr Forschung und entwicklung 2015 (Durchfhrungsbetrachtung in Mio. euro)

    Datenbasis: Datenband Tabelle 1; Datenportal des BMBF Tabelle 1.1.1

    Die Bruttoinlandsausgaben fr FuE verteilen sich unterschiedlich auf die einzelnen Sektoren, in denen FuE durchgefhrt wird (vgl. Tabelle1). Im Jahr 2015 verwendete die Wirtschaft 61,0Mrd. Euro fr die Durchfhrung von FuE. Dies entspricht einem Anteil von 69% an den gesamten Bruttoinlandsausgaben fr FuE. Die aueruniversitren Forschungseinrichtungen (einschlielich bundes-, landes- und gemeindeeigener

  • 10 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Forschungseinrichtungen sowie privater Institutionen ohne Erwerbszweck), die im Wesentlichen ffentlich gefrdert werden, wendeten 2015 rund 12,5Mrd. Euro fr FuE auf (14%). Die ebenfalls grtenteils ffentlich finanzierten Hochschulen verausgabten 15,3Mrd. Euro fr FuE (17%) (siehe auch Abb.D-3).

    68,7 % Abb. D-3: Bruttoinlandsausgaben fr Forschung und entwicklung nach durchfhrenden sektoren

    (in Mio. euro und in Prozent)

    197.770

    69,1 %

    66,3 %

    16,8 %

    18,2 %

    Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck Hochschulen Wirtschaft

    1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

    40.454

    15,5 %

    70.000

    60.000

    50.000

    40.000

    30.000

    20.000

    10.000

    0

    55.879

    14,1 %

    88.782

    17,3 %

    14,1 %

    Datenbasis: Datenband Tabelle 1; Datenportal des BMBF Tabelle 1.1.1

    60.952

    15.344 12.486

    Interne FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors bezeichnen die Mittel fr FuE-Aktivitten, die vom Forschungspersonal der Unternehmen selbst durchgefhrt werden. Unter externen FuE-Aufwendungen werden Forschungsauftrge an andere Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute subsummiert.

    Finanzierungs- und Durchfhrungsbetrachtung

    Die Statistiken zu den Ausgaben fr FuE werden sowohl bei den finanzierenden Institutionen (Finanzierungsbetrachtung), also den Mittelgebern, als auch bei den forschenden Einrichtungen (Durchfhrungsbetrachtung) erhoben. Beide Betrachtungsweisen knnen aufgrund der unterschiedlichen Erhebungsarten und -zeitpunkte zu abweichenden Ergebnissen fhren (siehe auch Hauptband II 2 Finanzierung und Durchfhrung von Forschung und Entwicklung).

    Die Finanzierungsbetrachtung liefert Informationen ber die Finanzierungsbeitrge von Staat und Wirtschaft, in der Regel unabhngig vom Empfnger. Fr die staatliche Seite sind das primr Haushaltsdaten (Finanzstatistiken) (vgl. Tabelle2).

    Die Durchfhrungsbetrachtung erfasst Mittel fr FuE-Aktivitten dort, wo die Forschung letztlich durchgefhrt wird, das heit in Unternehmen, in Forschungseinrichtungen oder Hochschulen. Die Daten stammen aus Erhebungen, in denen die forschenden Einrichtungen zu ihren Ausgaben fr FuE befragt werden. Zustzlich werden bei der Durchfhrungsbetrachtung die Finanzierungsquellen der Forschung erhoben (vgl. Tabelle1).

  • 11 Finanzielle ressourcen Fr Fue

    Abb. D-4: Interne Fue-Ausgaben im Wirtschaftssektor insgesamt und nach Branchen (in Mio. euro und in Prozent)

    70.000

    Datenbasis: Datenband Tabelle 22; Datenportal des BMBF Tabelle 1.5.2

    2013 201520112007 2009

    60.000

    50.000

    40.000

    30.000

    20.000

    10.000

    0

    42.759 44.983

    50.804 53.296

    60.657

    5,3 %

    10,5 %

    14,6 %

    16,1 %

    35,4 %

    9,0 %

    7,2 %

    1,9 %

    4,3 %

    11,8 %

    17,1 %

    17,5 %

    32,0 %

    10,3 %

    4,8 %

    2,1 %

    Restliche Wirtschaftsabschnitte Information und Kommunikation [J58J63] Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen [M69M75] Restliches verarbeitendes Gewerbe [C10C19, C23C25, C30C33] Maschinenbau [C28]

    Chemische und pharmazeutische Industrie; Gummi- und Kunststoffwaren [C20, C21, C22] DV-Gerte, elektronische und optische Erzeugnisse; elektrische Ausrstungen [C26, C27] Kraftwagen und Kraftwagenteile [C29]

    In den vergangenen 20 Jahren haben sich die internen FuE-Ausgaben im Wirtschaftssektor mehr als verdoppelt auf zuletzt 61 Mrd. Euro im Jahr 2015. Auch die externen FuE-Ausgaben haben sich positiv entwickelt und lagen 2015 bei 17 Mrd. Euro. Hier zeigt sich, dass die forschenden Unternehmen intensiv in FuE-Kooperationen mit anderen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen eingebunden sind.

    FuE im Wirtschaftssektor wird in Deutschland berwiegend von Grounternehmen finanziert und durchgefhrt (siehe auch Hauptband II 2 Finanzierung und Durchfhrung von Forschung und Entwicklung). Etwa 87% der internen FuE-Ausgaben entfallen auf Unternehmen mit mehr als 500 Beschftigten. Nach Angaben des EU Industrial R&D Investment Scoreboard haben allein fnf der zehn europischen Unternehmen mit den grten FuE-Budgets ihren Unternehmenssitz in Deutschland. Dies sind Grounternehmen der Automobil- und Elektroindustrie.

    Rund ein Viertel der FuE-Ausgaben der Wirtschaft entfllt auf Spitzentechnologien und etwa die Hlfte auf die hochwertige Technik (siehe auch Infobox

    Erhebung von Daten zu Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft).

    Im Wirtschaftssektor konzentriert sich die Durchfhrung von FuE traditionell auf das verarbeitende Gewerbe. Dieses vereint im Jahr 2015 mehr als 85% der gesamten internen FuE-Ausgaben der Wirtschaft. Der Fahrzeugbau, die Elektroindustrie, die chemische und pharmazeutische Industrie sowie der Maschinenbau sind besonders forschungsintensiv. Diese Branchen stehen fr rund drei Viertel der gesamten internen FuE-Ausgaben der Wirtschaft (siehe auch Abb.D-4, vgl. Tabelle22).

    Weitere Informationen im Internet:

    stifterverband fr die Deutsche Wissenschaft: stifterverband.org/wissenschaftsstatistik

    eU Industrial r&D Investment scoreboard: iri.jrc.ec.europa.eu/scoreboard.html

    http://www.stifterverband.org/wissenschaftsstatistikhttp://iri.jrc.ec.europa.eu/scoreboard.html

  • 12 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    erhebung von Daten zu Forschung und entwicklung in der Wirtschaft

    Im Auftrag des BMBF erhebt die Wissenschaftsstatistik GmbH, eine Tochtergesellschaft des Stifterverbands fr die Deutsche Wissenschaft e.V., jedes Jahr die Zahlen zu FuE der Unternehmen des Wirtschaftssektors und der Institutionen fr Gemeinschaftsforschung nach einheitlichen OECD-Vorgaben. Damit stellt sie Daten bereit, die fr Unternehmen, Verbnde, Politik und Wissenschaft wichtige Entscheidungsund Planungsgrundlage sind.

    Zudem ist die FuE-Statistik seit vielen Jahren Bestandteil der FuE-Berichterstattung des BMBF fr

    Deutschland. Sie fliet in die offiziellen FuE-Meldungen Deutschlands an internationale Organisationen (Eurostat, OECD) ein und ist somit Basis fr den internationalen Vergleich der FuE-Ttigkeit der deutschen Wirtschaft.

    Die Grundgesamtheit umfasst alle FuE-treibenden Unternehmen in Deutschland. Befragt werden alle Unternehmen, von denen angenommen wird, dass sie FuE betreiben.

    FuE-Datenreport: stifterverband.org/arendi-analysen_2017

    FuE-Zahlenwerk: stifterverband.org/arendi-zahlenwerk_2017

    Bundesausgaben fr FuE

    Die Bundesausgaben fr FuE beliefen sich 2017 auf 17,1Mrd. Euro (Soll). In den vergangenen Jahren hat der Bund seine Zukunftsinvestitionen in FuE kontinuierlich gesteigert. In den vergangenen Jahren sind die Bundesausgaben fr FuE deutlich dynamischer gestiegen als in den 1990er-Jahren und Anfang der 2000erJahre. Im Zeitraum von 2005 bis 2017 (Soll) haben sich die FuE-Ausgaben des Bundes fast verdoppelt (siehe auch Abb.D-5, vgl. Tabelle4).

    Basierend auf den Ressortzuschnitten der 18. Legislaturperiode vereinen die drei Bundesministerien BMBF, BMWi und BMVg mehr als 86% der Gesamtausgaben des Bundes fr FuE im Jahr 2017 (Soll) (siehe auch Abb.D-6).

    Die FuE-Ausgaben des Bundes flieen grtenteils in die Projektfrderung, die Ressortforschung sowie die institutionelle Frderung. Die Ausgaben fr die Projektfrderung (direkte Projektfrderung und indirekte Forschungs- und Innovationsfrderung) und die Ressortforschung liegen zusammen bei 8,3Mrd. Euro (Soll 2017). Die institutionelle Frderung des Bundes (langfristige Finanzierung des Betriebs und von Investitionen der Wissenschafts- und Forschungseinrichtun

    gen) beluft sich auf rund 7,7Mrd. Euro (Soll 2017) (vgl. Tabelle8).

    Die Ausgaben des Bundes fr FuE in der direkten Projektfrderung und Ressortforschung stiegen in den vergangenen Jahren kontinuierlich und summierten sich im Jahr 2017 auf rund 7,4Mrd. Euro (Soll). Allein das BMBF finanziert davon rund 3,9Mrd. Euro. Auf das BMBF, das BMWi und das BMVg entfallen zusammengenommen mehr als 80% der direkten Projektfrderung und Ressortforschung. Die Ausgaben des Bundes fr FuE im Rahmen der indirekten Forschungs- und Innovationsfrderung betrugen rund 944Mio. Euro im Jahr 2017 (Soll).

    Die Zuordnung der FuE-Ausgaben des Bundes nach Frderbereichen basiert auf der Leistungsplansystematik. Sie gruppiert die Ausgaben nach forschungsthematischen Gesichtspunkten unabhngig vom finanzierenden Ressort (siehe auch Infobox Leistungsplansystematik). Die Frderbereiche des Bundes mit den meisten FuE-Ausgaben (Soll 2017) sind Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft; Luft- und Raumfahrt; Energieforschung und Energietechnologien sowie Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit. Knapp dahinter kommen die Frderbereiche Grogerte der Grundlagenforschung; Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften; Innovationsfr

    http://www.stifterverband.org/arendi-analysen_2017http://www.stifterverband.org/arendi-zahlenwerk_2017

  • 13 Finanzielle ressourcen Fr Fue

    Abb. D-5: Ausgaben des Bundes fr Forschung und entwicklung (in Mio. euro)

    18.000

    16.000

    14.000

    12.000

    10.000

    8.000

    6.000

    4.000

    2.000

    0

    Datenbasis: Datenband Tabelle 4; Datenportal des BMBF Tabelle 1.1.4* Soll-Ausgaben

    2013

    2014

    2015

    2016

    2005

    2006

    2007

    2008

    2009

    2004

    2003

    2002

    2001

    2000

    1999

    1998

    1997

    1996

    1995

    2010

    2011

    2012

    2017

    *

    17.1

    12

    8.40

    0

    8.49

    6

    8.14

    8

    8.29

    3

    8.32

    5

    8.47

    9

    9.09

    0

    9.11

    9

    9.08

    1

    8.86

    2

    9.02

    8

    9.30

    0

    10.1

    40 10.9

    25 11.9

    73

    12.7

    65

    13.2

    86

    13.4

    20 14.2

    75

    14.1

    89 15.0

    12

    15.6

    15

    403335

    Abb. D-6: Ausgaben des Bundes fr Forschung und entwicklung nach ressorts 2017 (soll in Mio. euro)

    Datenbasis: Datenband Tabelle 4; Datenportal des BMBF Tabelle 1.1.4

    10.028

    3.560 1.223

    706

    BMWi

    BMBF

    Allgemeine Finanzverwaltung*

    BMVg

    gesamt: 17.112

    BMEL

    BMVI

    brige Ressorts

    231,2 Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

    194,4 Bundesministerium fr Gesundheit

    119,4 Bundeskanzleramt (inkl. Beauftragte der Bundesregierung fr Kultur und Medien)

    101,5 Auswrtiges Amt

    59,0 Bundesministerium des Innern

    58,0 Bundesministerium fr Arbeit und Soziales

    51,1 Bundesministerium fr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

    31,4 Bundesministerium fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend

    7,3 Bundesministerium der Justiz und fr Verbraucherschutz

    3,3 Bundesministerium der Finanzen

    403 335

    * Ausgaben, die nicht einem einzelnen Ressort zugeordnet werden knnen oder den Bund insgesamt betreffen.

  • 14 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    derung des Mittelstandes sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (siehe auch Abb.D-7, vgl. Tabelle5).

    Abb. D-7: Ausgaben des Bundes fr Forschung und entwicklung nach Frderbereichen 2017 (soll in Mio. euro)

    0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

    Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft (A)

    Biokonomie (B)

    Zivile Sicherheitsforschung (C)

    Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (D)

    Energieforschung und Energietechnologien (E)

    Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit (F)

    Informations- und Kommunikationstechnologien (G)

    Fahrzeug- und Verkehrstechnologien einschlielich maritimer Technologien (H)

    Luft- und Raumfahrt (I)

    Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und im Dienstleistungssektor (J)

    Nanotechnologien und Werkstofftechnologien (K)

    Optische Technologien (L)

    Produktionstechnologien (M)

    Raumordnung und Stadtentwicklung; Bauforschung (N)

    Innovationen in der Bildung (O)

    Geisteswissenschaften; Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (P)

    Innovationsfrderung des Mittelstandes (Q)

    Innovationsrelevante Rahmenbedingungen und brige Querschnittsaktivitten (R)

    Wehrwissenschaftliche Forschung (S)

    Frderorganisationen, Umstrukturierung der Forschung im Beitrittsgebiet; Hochschulbau und berwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme (T)

    Grogerte der Grundlagenforschung (U)

    Datenbasis: Datenband Tabelle 5; Datenportal des BMBF Tabelle 1.1.5

    Leistungsplansystematik

    Die Leistungsplansystematik des Bundes gruppiert die Forschungsausgaben des Bundes nach forschungsthematischen Gesichtspunkten. Sie unterscheidet dabei bergeordnete Forschungsbereiche, die jeweils mehrere Forschungsschwerpunkte umfassen. Mit der Leistungsplansystematik werden die FuE-Ausgaben des Bundes unabhngig vom finanzierenden Ressort einzelnen Forschungsthemen zugeordnet. Auch die institutionellen Mittel der aueruniversitren Forschungseinrichtungen werden in der Leistungsplansystematik

    bercksichtigt. Die Leistungsplansystematik sorgt fr Transparenz der FuE-Aktivitten aller Ressorts und ist zugleich Grundlage fr die Forschungskoordinierung innerhalb der Bundesregierung.

    Die Zuordnung der FuE-Projekte bzw. -Ausgaben erfolgt nach dem Schwerpunktprinzip, das heit, eine Mehrfachzuordnung zu verschiedenen Frderbereichen ist nicht mglich. Dies kann zu Unschrfen fhren, da Forschungsprojekte hufig interdisziplinr ausgerichtet sind. Zudem sind Querschnittsthemen wie die Digitalisierung kaum ber die Leistungsplansystematik abbildbar.

    Eine Betrachtung nach Empfngergruppen zeigt, dass der Groteil der FuE-Ausgaben des Bundes auf Organisationen ohne Erwerbszweck entfllt. Im Jahr 2016

  • 15 Finanzielle ressourcen Fr Fue

    flossen mit 8,7Mrd. Euro ber 55% der Bundesmittel an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Fraunhofer-Gesellschaft (Fraunhofer), die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF), die Leibniz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Diese Gruppe konnte in den vergangenen Jahren die grte Steigerung der Mittelzuflsse des Bundes verzeichnen. Weitere Empfngergruppen der FuE-Ausgaben des Bundes sind Gebietskrperschaften (20%) und Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft (15%). FuE findet zunehmend in internationalen Kooperationen statt. Ein Teil der Bundesmittel fr FuE fliet daher ins Ausland (9%). Der grte Teil entfllt auf Beitrge an internationale wissenschaftliche Organisationen und an zwischenstaatliche Forschungseinrichtungen (siehe auch Abb.D-8, vgl. Tabelle9).

    Abb. D-8: Ausgaben des Bundes fr Forschung und entwicklung nach empfngergruppen (in Mio. euro und in Prozent)

    9.028 8.400

    18,5 % 18,1 %

    43,7 % 10,2 %

    11,3 %

    27,6 %

    19,0 % 51,7 %

    15.615

    20,0 %

    55,4 % 9,5 %

    9.000

    8.000

    7.000

    6.000

    5.000

    4.000

    3.000

    2.000

    1.000

    0

    15,1 %

    1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

    Organisationen ohne Erwerbszweck Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft

    Gebietskrperschaften Ausland

    Datenbasis: Datenband Tabelle 9; Datenportal des BMBF Tabelle 1.1.8

    Auf die ostdeutschen Lnder einschlielich Berlin entfallen 3,8Mrd. Euro, mehr als ein Viertel (27,1%)

    der im Inland vom Bund finanzierten FuE im Jahr 2016 (vgl. Tabelle14). Dies ist ein berproportionaler Wert im Verhltnis zur Einwohnerzahl Ostdeutschlands.

    Erklrtes Ziel der Bundesregierung ist es, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besonders zu frdern. Entsprechend wurde die FuE-Frderung des Bundes an und zugunsten von KMU in den letzten zwei Jahren nochmals deutlich ausgebaut. Die Frderung konnte gegenber 2007 verdoppelt werden, sie stieg von 783Mio. Euro auf 1.550Mio. Euro im Jahr 2017.

    Die Bundesmittel fr KMU werden aus technologieoffenen Programmen des BMWi und aus Fachprogrammen aller Ressorts finanziert. Die Formulierung zugunsten von KMU bezeichnet die Ist-Ergebnisse der entsprechenden Titel des BMWi aus technologieoffenen Programmen (z.B. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand). Von diesen Mitteln geht ein

  • 16 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    erheblicher Teil direkt an KMU. Im Jahr 2017 wurden 954Mio. Euro zugunsten von KMU aus technologieoffenen Programmen des BMWi verausgabt. Die Formulierung an KMU umfasst alle Frdermittel, die im Rahmen der Fachprogramme der Ressorts an KMU ausgezahlt werden. 2017 flossen innerhalb der Fachprogramme aller Ressorts (ohne BMVg) 596Mio. Euro direkt an KMU, drei Viertel davon kamen vom BMBF und vom BMWi. Der Anteil der KMU an der gesamten Unternehmensfrderung im Rahmen der Projektfrderung in Fachprogrammen des Bundes liegt deutlich ber 40% und ist damit weit berproportional zum Anteil der KMU an den FuE-Aufwendungen der Wirtschaft.

    Aktuelle Erhebungen des Stifterverbands zeigen darber hinaus, dass auch von allen staatlichen Mitteln zur Finanzierung von FuE in der Wirtschaft etwa 45 % auf KMU mit weniger als 250 Beschftigten entfallen. Diese Gruppe finanziert etwa 17% ihrer FuE-Ausgaben aus staatlichen Frdermitteln. Bei groen Unternehmen mit 500 und mehr Beschftigten macht die staatliche Frderung nur 1,9% der FuE-Ausgaben aus. Die staatliche FuE-Frderung in Deutschland kommt also berproportional KMU zugute.

    Lnderausgaben fr FuE

    Im Jahr 2015 betrugen die Ausgaben der Lnder fr FuE 11,3Mrd. Euro (ohne Gemeinden). Auch die Lnderausgaben haben sich in der vergangenen Dekade positiv entwickelt (siehe auch Abb.D-9).

    Abb. D-9: Ausgaben des Bundes und der Lnder fr Forschung und entwicklung (in Mio. euro)

    16.000

    14.000

    12.000

    10.000

    8.000

    6.000

    4.000

    2.000

    0

    8.29

    37.

    495 8.32

    57.

    728 8.47

    97.

    832 9

    .090

    7.99

    1 9.1

    198.

    265 9.08

    18.

    256

    8.86

    28.

    036 9.02

    87.

    915

    9.30

    08.

    121

    10.1

    40

    8.05

    4

    10.9

    25

    9.00

    2

    11.9

    73

    9.57

    0

    12.7

    65

    9.74

    6

    13.2

    86

    10.2

    38

    13.4

    20

    10.1

    46

    14.2

    75

    10.1

    91

    14.1

    89

    10.9

    45

    15.0

    12

    11.3

    45

    8.14

    87.

    474

    1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

    Lnder Datenbasis: Datenband Tabellen 4 und 17; Datenportal des BMBF Tabellen 1.1.4 und 1.2.4Bund

    Den absolut grten Beitrag zu den FuE-Ausgaben der Lnder leisteten 2015 die Flchenlnder Nordrhein-Westfalen (20,7%), Bayern (16,7%) und Baden-Wrttemberg (14,6%) (siehe auch Abb.D-10, vgl. Tabelle17).

    Wie in allen Industrielndern ist in Deutschland eine regional unterschiedliche Verteilung von FuE-Kapazitten der Sektoren zu beobachten. Die fderale Struktur der Bundesrepublik ermglicht es, die regionalen Fhigkeiten, Ressourcen und Infrastrukturen der 16 Lnder unter Bercksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten zu entwickeln und zu nutzen (siehe auch Hauptband VI Die Forschungs- und Innovationspolitik der Lnder).

    Die Lnder fhren neben den Aktivitten des Bundes eine Vielzahl an landeseigenen forschungs-, technologie- und innovationsorientierten Frdermanah-

  • Abb. D-10: regionale Aufteilung der staatlichen Fue-Ausgaben der Lnder 2015 (in Mio. euro)

    0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

    Nordrhein-Westfalen

    Bayern

    Baden-Wrttemberg

    Niedersachsen

    Hessen

    Berlin

    Sachsen

    Rheinland-Pfalz

    Hamburg

    Sachsen-Anhalt

    Thringen

    Schleswig-Holstein

    Brandenburg

    Mecklenburg-Vorpommern

    Saarland

    Bremen

    Datenbasis: Datenband Tabelle 17; Datenportal des BMBF Tabelle 1.2.4

    2.345

    1.898

    1.652

    993

    824

    725

    571

    451

    338

    288

    279

    252

    234

    206

    148

    140

    17 Finanzielle ressourcen Fr Fue

    men durch. Dabei werden rumliche Strukturen und Besonderheiten bercksichtigt und spezifische Strken der einzelnen Regionen hinsichtlich Technologie-, Wirtschafts- und Innovationskompetenz aufgegriffen (siehe auch Lnderband).

    Mit Blick auf die gesamten Wissenschaftsausgaben Deutschlands wird mehr als die Hlfte der Wissenschaftsausgaben der ffentlichen Hand von den Lndern gettigt (siehe auch Infobox Wissenschaftsausgaben).

    Wissenschaftsausgaben

    Wissenschaftsausgaben umfassen Ausgaben fr FuE, fr wissenschaftliche Lehre und Ausbildung sowie fr sonstige verwandte wissenschaftliche und technologische Ttigkeiten.

    Die gesamten Wissenschaftsausgaben summierten sich in Deutschland im Jahr 2015 auf 111Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 3,6%. Die gesamten Wissenschaftsausgaben sind in den letzten Jahren genauso wie die Ausgaben fr FuE deutlich gestiegen (vgl. Tabelle20).

    Die Wissenschaftsausgaben werden vom Wirtschaftssektor (55%) und aus Haushalten von Bund,

    Lndern und Gemeinden sowie wissenschaftlichen Organisationen ohne Erwerbszweck (45%) finanziert. Mehr als die Hlfte der Wissenschaftsausgaben der ffentlichen Hand kommt von den Lndern. Im Jahr 2015 verausgabten die Lnder 26,9Mrd. Euro fr die Wissenschaft. Der Bundesanteil lag bei 19,6Mrd. Euro. In den Jahren nach 2005 sind die Wissenschaftsausgaben des Bundes strker als die der Lnder gestiegen.

    Die Wissenschaftsausgaben der Lnder kommen hauptschlich den Hochschulen zugute sowohl in Form von Grundmitteln fr Forschung und Lehre als auch in Form von Drittmitteln aus dem Lnderanteil an der Finanzierung der DFG und der Graduiertenfrderung.

  • 18 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Gemeinsame Frderung durch Bund und Lnder

    Bund und Lnder arbeiten bei der Finanzierung von Wissenschaft und Forschung eng zusammen (siehe auch Hauptband V Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Lndern). Das Volumen der gemeinsamen Frderung durch Bund und Lnder auf der Grundlage von Art. 91b Abs. 1 GG betrug insgesamt 15,3Mrd. Euro im Jahr 2017 (Soll). Diese Ausgaben wurden zu ca. zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von den Lndern getragen. Seit 2005 ist das Gesamtvolumen der gemeinsamen Frderung von Bund und Lndern um 10,1Mrd. Euro gestiegen. Das ist ein Plus von ber 190%.

    Bei der Betrachtung nach Frderbereichen zeigt sich, dass der Hochschulpakt 2020 mit rund 4,9Mrd. Euro den grten Anteil an der gemeinsamen Frderung von Bund und Lndern im Jahr 2017 (Soll) ausmacht. Die am Pakt fr Forschung und Innovation beteiligten Forschungs- und Wissenschaftsorganisationen (DFG, Fraunhofer, HGF, Leibniz-Gemeinschaft, MPG) wurden

    mit 8,9Mrd. Euro von Bund und Lndern untersttzt (siehe auch Abb.D-11).

    Abb. D-11: gemeinsame Forschungsfrderung durch Bund und Lnder 2017 (soll in Mio. euro)

    4.882

    3.203

    2.078

    1.663

    775

    596

    441

    1.180

    Hochschulpakt 2020

    LeibnizGemeinschaft

    Forschungsbauten und Grogerte

    Exzellenzinitiative/ Exzellenzstrategie

    64,8 Akademienprogramm 60,0 Qualittsoffensive Lehrerbildung 55,0 Fachhochschul-Programm 39,3 Wettbewerb Aufstieg durch

    Bildung: Offene Hochschulen 30,0 Professorinnenprogramm 21,5 Nationale Kohorte 11,8 Leopoldina

    7,1 Wissenschaftskolleg 6,3 Deutsches Zentrum fr Hochschul

    und Wissenschaftsforschung 3,2 Programm zur Frderung des

    wissenschaftlichen Nachwuchses 2,5 acatech

    gesamt: 15.321

    Qualittspakt Lehre 200

    Datenbasis: GWK; Datenportal des BMBF Tabelle 1.2.6

    HGF

    DFG

    MPG

    Fraunhofer

    Die institutionelle Forschungsfrderung durch Bund und Lnder beluft sich auf 9,9Mrd. Euro (Soll 2017). Davon entfallen 7,1Mrd. Euro auf den Bund und 2,7Mrd. Euro auf die Lnder (vgl. Tabelle15).

    Weitere Informationen im Internet:

    gWK (2018): gemeinsame Frderung von Bund und Lndern: gwk-bonn.de/themen/finanzierungvon-wissenschaft-und-forschung/gemeinsamefoerderung-von-bund-und-laendern

    http://www.gwk-bonn.de/themen/finanzierung-von-wissenschaft-und-forschung/gemeinsame-foerderung-von-bund-und-laendern

  • 19 Finanzielle ressourcen Fr Fue

    FuE-Ressourcen der Hochschulen

    Die finanzielle Ausstattung der Hochschulen ist seit 2005 deutlich gestiegen. Die Gesamtausgaben der Hochschulen fr Lehre und Forschung lagen im Jahr 2015 bei 34,1Mrd. Euro. Sie werden berwiegend vom Staat finanziert. Auf Fach- und Verwaltungsfachhochschulen entfallen knapp 20% der Ausgaben aller Hochschulen. Fr FuE haben die Hochschulen 15,3Mrd. Euro verwendet das sind 45% der Gesamtausgaben (siehe auch Abb.D-12, vgl. Tabelle25).

    Abb. D-12: Ausgaben der Hochschulen fr Lehre und Forschung (in Mio. euro)

    Datenbasis: Datenband Tabelle 25; Datenportal des BMBF Tabelle 1.6.1

    Ausgaben fr die Lehre Ausgaben fr FuE

    2013 201520142005 2006 2007 2008 2009 2004200320022001200019991998199719961995 2010 2011 2012

    35.000

    30.000

    25.000

    20.000

    15.000

    10.000

    5.000

    0

    7.37

    110

    .752

    7.69

    011

    .056

    7.73

    411

    .018

    7.76

    111

    .158

    8.09

    811

    .395

    8.75

    811

    .953

    9.26

    812

    .862

    9.39

    112

    .947

    12.0

    97

    9.21

    9

    12.2

    07

    9.36

    1

    12.3

    82

    9.66

    3

    13.4

    17

    9.92

    7

    14.3

    07

    11.1

    75

    15.0

    01

    11.8

    71

    15.7

    16

    12.7

    32

    16.7

    09

    13.5

    18

    16.9

    59

    13.9

    80

    17.3

    72

    14.3

    02

    8.35

    211

    .566

    14.9

    31

    15.3

    44

    17.8

    73

    18.7

    63

    Die FuE-Ausgaben der Hochschulen werden, in Abgrenzung zu Ausgaben fr die Lehre, mithilfe von sogenannten FuE-Koeffizienten auf Basis der Gesamtausgaben der Hochschulen ermittelt. Als weitere Faktoren werden u.a. die Anzahl der betreuten Studierenden, die abgelegten Prfungen und die Arbeitszeitbudgets des Personals bercksichtigt. An-Institute sind rechtlich selbststndige Einrichtungen an Hochschulen, die zwar organisatorisch, personell und rumlich mit diesen verflochten sind, ohne jedoch einen integralen Bestandteil der jeweiligen Hochschule zu bilden. Daher zhlen sie nach den Kriterien der OECD nicht zum Hochschulsektor.

    Frderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft

    Der Frderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt Kennzahlen zur ffentlich finanzierten Forschung in Deutschland und zu den Einrichtungen der Forschung nach Regionen bereit. Die Kennzahlen zeigen die fachlichen und forschungsfeldspezifischen Schwerpunktsetzungen von Hochschulen und aueruniversitren Forschungseinrichtungen. So werden Profile der Wissenschaftseinrichtungen und Regionen deutlich.

    Der Frderatlas der DFG ist zugnglich unter: dfg.de/foerderatlas

    FuE an Hochschulen wird mittlerweile zu fast 50% durch Drittmittel finanziert (siehe auch Infobox Frderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft). Im Vergleich zu 1995 hat sich das Drittmittelaufkommen

    http://www.dfg.de/foerderatlas

  • 20 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    der Hochschulen mehr als verdreifacht und lag im Jahr 2015 bei 7,4Mrd. Euro. Insbesondere seit 2008 ist ein deutlicher Anstieg des Drittmittelanteils zur Finanzierung von FuE an Hochschulen zu erkennen (siehe auch Abb.D-13, vgl. Tabelle26).

    Abb. D-13: Ausgaben der Hochschulen fr Forschung und entwicklung nach Finanzierungsquellen (in Mio. euro)

    16.000

    14.000

    12.000

    10.000

    8.000

    6.000

    4.000

    2.000

    0

    Datenbasis: Datenband Tabelle 26; Datenportal des BMBF Tabelle 1.6.2

    Drittmittel Ausgaben fr FuE (ohne Drittmittel)

    2015201420132005 2006 2007 2008 2009 2004200320022001200019991998199719961995 2010 2011 2012

    2.10

    0 5.

    300

    2.40

    0 5.

    300

    2.50

    0 5.

    300

    2.60

    0 5.

    500

    2.80

    0 5.

    600

    4.30

    0 5.

    600

    4.90

    0 6.

    300

    5.50

    0 6.

    400

    5.90

    0 6.

    800

    6.40

    0 7.

    100

    6.80

    0 7.

    200

    7.10

    0 7.

    200

    3.80

    0 5.

    900

    3.10

    0 5.

    700

    3.50

    0 5.

    700

    3.70

    0 5.

    700

    3.30

    0 6.

    000

    3.40

    0 6.

    000

    2.30

    0 5.

    400

    7.60

    0

    7.90

    0

    7.30

    0

    7.40

    0

    Die Verteilung der FuE-Ausgaben nach Wissenschaftsbereichen hat sich im Vergleich zu 1995 nicht wesentlich verndert. Die meisten Mittel flieen in die Natur- und Ingenieurwissenschaften. 2015 waren das ca. 50% der FuE-Ausgaben der Hochschulen (vgl. Tabelle25).

  • Personelle ressourcen Fr Fue 21

    1.2 Personelle Ressourcen fr FuE

    Die Zahl der in Fue beschftigten Personen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. In Deutschland waren 2016 mehr als 650.000 Personen in Fue ttig. Der berwiegende Teil der Fue-Beschftigten arbeitet im Wirtschaftssektor. Auch die Absolventenquote und die Zahl der abgeschlossenen Promotionen haben sich in den vergangenen Jahren erhht.

    Zum FuE-Personal gehren neben Forscherinnen und Forschern in Hochschulen, Forschungseinrichtungen und in FuE-Einrichtungen der Wirtschaft auch Personen, die technische oder sonstige Untersttzungsaufgaben fr die eigentliche Forschung wahrnehmen. Der Anteil der Forscherinnen und Forscher wird in der Regel anhand der Formalqualifikation (Hochschulabschluss) ermittelt.

    Beim Indikator FuE-Personal spielen im Gegensatz zu den FuE-Ausgaben Inflationseffekte im Zeitver

    lauf und Kaufkraftunterschiede bei international vergleichenden Betrachtungen keine Rolle. Das FuE-Personal wird in Vollzeitquivalenten (VZ) angegeben, um Verzerrungen durch Teilzeitbeschftigungsverhltnisse zu vermeiden. Bercksichtigt wird zudem, dass insbesondere an Hochschulen einzelne Personen sowohl in der Forschung als auch in der Lehre ttig sind. Der Forschungsanteil dieser Personengruppe wird mithilfe von FuE-Koeffizienten ermittelt (siehe auch Abschnitt FuE-Ressourcen der Hochschulen).

    Abb. D-14: Fue-Personal gesamt und nach sektoren (in vollzeitquivalenten und in Prozent)

    64,1 % 61,7 %

    19,9 %

    21,9 %

    1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 20042003 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

    16,4 %

    16,0 %

    63,2 %

    20,9 %

    15,9 %

    400.000

    300.000

    200.000

    100.000

    0

    459.138 475.278

    640.515

    Wirtschaftssektor Hochschulsektor Staatssektor

    Datenbasis: Datenband Tabelle 30; Datenportal des BMBF Tabelle 1.7.1

  • 22 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Entwicklung des FuE-Personals

    In Deutschland waren 2015 ber 640.000 Personen in FuE beschftigt (in VZ) (siehe auch Abb.D-14, vgl. Tabelle30). Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das FuE-Personal 2016 auf fast 658.000 gestiegen. Gegenber dem Jahr 2005 hat sich damit die Gesamtzahl der in FuE beschftigten Personen um 38% erhht.

    2015 waren ca. 174.000 Frauen in FuE beschftigt (in VZ). Die Zahl hat sich seit 2005 um ca. 43% erhht. Der Anteil von Frauen am gesamten FuE-Personal liegt bei ca. 27% (siehe auch Hauptband II 2 Finanzierung und Durchfhrung von Forschung und Entwicklung). Trotz des merklichen Anstiegs im letzten Jahrzehnt sind Frauen in FuE immer noch unterreprsentiert. Deutliche Unterschiede bestehen zwischen den Sektoren. 2015 lag der Frauenanteil in den Hochschulen bei ber 43% und in den aueruniversitren Forschungseinrichtungen sowie Ressortforschungseinrichtungen bei ca. 40%. Im Wirtschaftssektor sind

    dagegen nur ca. 19% des gesamten FuE-Personals Frauen (siehe auch Abb.D-15, vgl. Tabelle31).

    Abb. D-15: Anteil des weiblichen Fue-Personals nach sektoren (in Prozent)

    45

    40 40,3

    36,9

    41,3

    37,7

    41,7

    38,3

    41,9

    39,0

    43,1

    39,7

    43,4

    40,2 Hochschulen

    Staat

    35

    30

    25

    15

    10

    5

    0

    2005 2007 2009 2011 2013 2015

    Wirtschaft20 18,4 18,4 18,7 19,3 18,9 18,6

    Datenbasis: Datenband Tabelle 31; Datenportal des BMBF Tabelle 1.7.2

    Im Jahr 2015 gab es in Deutschland ca. 388.000 Forscherinnen und Forscher (in VZ). Das sind fast 61% des gesamten FuE-Personals. Der Frauenanteil liegt bei ca. 23%. Nach aktueller Schtzung des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Forscherinnen und Forscher 2016 auf mehr als 400.000 gestiegen.

    FuE-Personal nach Sektoren

    In Deutschland sind im Wirtschaftssektor, im Hochschulsektor, in den aueruniversitren Forschungseinrichtungen und in den Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben deutliche Zuwchse beim eingesetzten FuE-Personal zu verzeichnen. Die prozentualen Anteile der drei Sektoren Wirtschaft, Staat und Hochschule am gesamten FuE-Personal sind im Zeitverlauf relativ konstant geblieben (vgl. Tabelle31).

  • 23 Personelle ressourcen Fr Fue

    Der Wirtschaftssektor beschftigt den berwiegenden Teil des in Deutschland ttigen FuE-Personals. Hier sind im Jahr 2015 rund 405.000 Personen in FuE ttig. Damit hat sich das FuE-Personal im Wirtschaftssektor seit 2005 um 33% erhht. Die meisten FuE-Beschftigten gibt es im Fahrzeugbau (ca. 108.000 VZ), in der Elektroindustrie (ca. 81.000 VZ) und im Maschinenbau (ca. 43.000 VZ). Im Wirtschaftssektor sind knapp 231.000 Personen als Forscherinnen und Forscher beschftigt. Die Zahl der Forscherinnen und Forscher hat berproportional zugenommen (siehe auch Abb.D-16).

    201520132005 2007 2009 2011

    450.000

    400.000

    350.000

    300.000

    250.000

    200.000

    150.000

    100.000

    50.000

    0

    FuE-Personal

    davon Forscherinnen und Forscher

    Datenbasis: Datenband Tabelle 31; Datenportal des BMBF Tabelle 1.7.2

    Abb. D-16: Fue-Personal im Wirtschaftssektor (in vollzeitquivalenten) 30

    4.50

    2

    166.

    874

    174.

    309

    183.

    214

    190.

    696

    198.

    585

    230.

    823

    321.

    853

    332.

    491

    357.

    129

    360.

    375 40

    4.76

    7

    Im Hochschulsektor ist die Zahl der in FuE Beschftigten 2015 auf ber 134.000 Personen gestiegen. Davon sind mehr als 103.000 Forscherinnen und Forscher (siehe auch Abb.D-17). In den aueruniversitren Forschungseinrichtungen und in den Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben waren ber 101.000 Personen ttig davon ca. 54.000 Forscherinnen und Forscher (siehe auch Abb.D-18).

    Forschungsnachwuchs: Hochschulabschlsse und Promotionen

    Absolventinnen und Absolventen von Hochschulstudiengngen sind eine zentrale zukunftsbezogene Ressource fr FuE. Ihre Zahl hat sich in der vergangenen Dekade von 212.000 im Jahr 2006 auf ber 315.000 im Jahr 2016 erhht. Somit stehen dem deutschen Arbeitsmarkt jhrlich ca. 50% mehr qualifizierte Hochschulabsolventinnen und -absolventen zur Verfgung als noch vor zehn Jahren. Die Zahl der Hochschulabsolventinnen und -absolventen bezieht sich allein auf Erstabschlsse (z.B. Bachelorabschluss). Sie ist daher nicht identisch mit der Anzahl der bestandenen Abschlussprfungen an Hochschulen. Die Absolventenquote, welche den Anteil der Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen am jeweiligen Altersjahrgang ausdrckt, ist im Zuge dieser Entwicklung von 21,2% im Jahr 2006 auf 31,8% im Jahr 2016 gestiegen (siehe auch Abb.D-19, vgl. Tabelle48).

  • 24 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    201520132005 2007 2009 2011

    140.000

    120.000

    100.000

    80.000

    60.000

    40.000

    20.000

    0

    FuE-Personal

    davon Forscherinnen und Forscher

    Datenbasis: Datenband Tabelle 31; Datenportal des BMBF Tabelle 1.7.2

    Abb. D-17: Fue-Personal im Hochschulsektor (in vollzeitquivalenten)

    94.5

    22

    65.3

    63 72.9

    85 84.

    852

    93.8

    11

    99.1

    23

    103.

    148

    103.

    953 11

    5.85

    1

    124.

    308

    130.

    079

    134.

    032

    201520132005 2007 2009 2011

    120.000

    100.000

    80.000

    60.000

    40.000

    20.000

    0

    FuE-Personal

    davon Forscherinnen und Forscher

    Datenbasis: Datenband Tabelle 31; Datenportal des BMBF Tabelle 1.7.2

    Abb. D-18: Fue-Personal im staatssektor (in vollzeitquivalenten)

    76.2

    54

    39.9

    11

    43.5

    61

    49.2

    41 54.1

    85

    56.7

    55

    54.0

    11

    80.6

    44 86.6

    33 93.6

    63

    98.1

    61

    101.

    717

  • 25 Personelle ressourcen Fr Fue

    Abb. D-19: Anzahl der Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie deren Anteil am Altersjahrgang (in Prozent)

    400.000

    350.000

    300.000

    250.000

    200.000

    150.000

    100.000

    50.000

    0

    Datenbasis: Datenband Tabelle 48; Datenportal des BMBF Tabelle 1.9.5

    108.

    714

    309.

    869

    110.

    969

    309.

    808

    107.

    504

    306.

    364

    100.

    610

    293.

    988

    93.7

    93

    281.

    136

    85.4

    59

    253.

    543

    76.2

    96

    233.

    317

    69.5

    49

    212.

    008

    109.

    653

    313.

    795

    106.

    623

    315.

    165

    111.

    301

    317.

    099

    35

    30

    25

    20

    15

    10

    5

    0

    Anzahl Absolventinnen und Absolventen gesamt Anzahl Absolventinnen und Absolventen in MINT-Fchern

    Anteil Absolventinnen und Absolventen gesamt am jeweiligen Altersjahrgang in Prozent

    2013 2016201520142006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

    Am Standort Deutschland ist die Sicherung des Nachwuchses in den MINT-Fchern fr den technologischen Fortschritt und die Erschlieung von Zukunftsmrkten von besonderer Relevanz. Die Zahl der Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen in den MINT-Fchern zeigt in Deutschland eine positive Entwicklung auf. Rund 107.000 schlossen 2016 ihr Studium in diesen Fchern ab. Das ist ein Plus von ca. 53% gegenber 2006. Der Anteil der Abschlsse in den MINT-Fchern an allen Hochschulabschlssen in Deutschland liegt mittlerweile bei ca. 34%.

    Promotionen haben fr den Forschungsstandort Deutschland eine hohe Bedeutung. Bei der Anzahl der jhrlich abgeschlossenen Promotionen ist ber die vergangene Dekade ein leicht positiver Trend in Deutschland festzustellen. Im Jahr 2016 wurde mit ber 29.300 abgeschlossenen Promotionen ein Hchstwert erzielt. Der Frauenteil an allen abgeschlossenen Promotionen liegt bei ber 45% (siehe auch Abb.D-20, vgl. Tabelle49).

    Insgesamt lassen sich mehr als 46% aller Promotionen den MINT-Fchern zuordnen. Dies unterstreicht die herausgehobene Forschungsrelevanz dieser Fchergruppe. Hierbei ist zu bercksichtigen, dass in bestimmten naturwissenschaftlichen Disziplinen der Berufseintritt typischerweise ber die Promotion erfolgt. Im Jahr 2016 wurden ber 13.500 Promotionen in den MINT-Fchern abgeschlossen. Im Vergleich zu 2006 ist die Zahl der Promotionen in den MINT-Fchern um ca. 52% gestiegen.

    Internationale Mobilitt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern

    Die internationale Mobilitt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern strkt die Offenheit, Vielfalt und Innovationsfhigkeit des Wissenschaftsund Forschungsstandorts Deutschland. Im Jahr 2015 waren rund 43.000 auslndische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen

  • 26 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    30.000

    25.000

    20.000

    15.000

    10.000

    5.000

    0 12

    .679

    27.7

    07

    11.5

    78

    26.8

    07

    11.2

    93

    26.9

    81

    10.6

    53

    25.6

    29

    9.76

    5

    25.0

    84

    9.84

    4

    25.1

    90

    9.11

    0

    23.8

    43

    8.86

    4

    24.2

    87

    12.7

    08

    28.1

    47

    13.5

    01

    29.3

    03

    13.6

    86

    29.2

    18

    2013 2016201520142006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

    Datenbasis: Datenband Tabelle 49; Datenportal des BMBF Tabelle 2.5.81

    Anzahl der Promotionen gesamt

    davon in MINT-Fchern

    Abb. D-20: Anzahl der Promotionen gesamt und in MINT-Fchern

    angestellt, unter ihnen rund 3.100 Professorinnen und Professoren. Die Zahl der auslndischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und der auslndischen Professorinnen und Professoren ist in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen. Auslndische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen 11% des gesamten Wissenschaftspersonals in Deutschland. An Universitten lassen sich berdurchschnittlich hohe Anteile auslndischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Mathematik und den Naturwissenschaften (17%) sowie den Ingenieurwissenschaften (16%) feststellen. Mehr als ein Drittel der auslndischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt aus Westeuropa, gefolgt von der Region Asien und Pazifik sowie Mittel- und Sdosteuropa. An den gemeinsam von Bund und Lndern gefrderten aueruniversitren Forschungseinrichtungen waren im Jahr 2014 fast 9.000 auslndische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ttig. Drei Viertel des auslndischen Wissenschaftspersonals der aueruniversitren Forschungseinrichtungen sind Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

    Im Jahr 2015 wurde der temporre Aufenthalt von mehr als 35.000 auslndischen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern in Deutschland von deutschen Frderorganisationen untersttzt. Ein Drittel der auslndischen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler hlt sich weniger als einen Monat in Deutschland auf. Lnger als ein Jahr bleiben nur 6%. Die meisten Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler sind in Mathematik und den Naturwissenschaften ttig. Sie kamen hauptschlich aus Westeuropa und Asien. Die wichtigsten Herkunftslnder sind Russland, China, die USA und Indien.

    Auch deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in anderen Lndern fest angestellt an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die mit Abstand hchste statistisch erfassbare Zahl deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an auslndischen Universitten ist in der Schweiz ttig.

    Darber hinaus absolvieren viele deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen temporren Forschungs- und Lehraufenthalt im Ausland. Im Jahr

  • 27 Personelle ressourcen Fr Fue

    2015 forschten etwa 16.000 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Untersttzung von Frderorganisationen an auslndischen Einrichtungen. ber die Hlfte bleibt weniger als einen Monat im Ausland. Die beliebtesten Gastregionen fr deut-sche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind Westeuropa und Nordamerika mit Anteilen von jeweils einem Fnftel. Die USA sind mit Abstand das wichtigste Gastland. Allein 16% aller Auslandsaufenthalte wurden dort absolviert. Weitere wichtige Gastlnder sind China, Grobritannien und Russland (siehe auch Abb.D-21).

    Abb. D-21: Deutsche gastwissenschaftlerinnen und gastwissenschaftler im Ausland nach gastregionen 2015 (gesamt und in Prozent)

    West-, Nord- und sdeuropa 3.465 | 21,7 %

    osteuropa, Zentralasien und sdkaukasus

    1.181 | 7,4 %

    Nordamerika 3.086 | 19,3 %

    Mittel- und sdosteuropa 1.739 | 10,9 % Asien, Pazifik

    Nahost, Nordafrika 2.405 | 15,1 % 1.043 | 6,5 %

    Afrika subsahara Lateinamerika 627 | 3,9 % 1.064 | 6,7 %

    ohne regionale einteilung: Deutsche Frderorganisationen 1.353 | 8,5 % insgesamt: 15.963

    Datenbasis: Wissenschaft weltoffen (2017): Daten und Fakten zur Internationalitt von Studium und Forschung in Deutschland

    Weitere Informationen im Internet:

    DAAD und DZHW (2017): Wissenschaft weltoffen: wissenschaftweltoffen.de/publikation/ wiwe_2017_verlinkt.pdf

    http://www.wissenschaftweltoffen.de/publikation/wiwe_2017_verlinkt.pdf

  • 28 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    1.3 FuE-Ressourcen im internationalen Vergleich

    Deutschland zhlt zu den forschungsintensivsten volkswirtschaften weltweit. seit 2006 nahm die Fue-Intensitt stetig zu. sie liegt deutlich ber dem oecD-Durchschnitt. In den vergangenen Jahren hat sich Deutschland mit Blick auf die Fue-Ausgaben von staat und Wirtschaft und das in Fue beschftigte Personal im internationalen vergleich weiter positiv entwickelt.

    Die weltweiten Ausgaben fr FuE sind in den letzten Jahren stark angewachsen. Nach aktuell verfgbaren Statistiken der UNESCO liegen sie bei fast 1.600Mrd. US-Dollar im Jahr 2015 (in Kaufkraftparitten). Weltweit haben sich in den vergangenen 20 Jahren die jhrlichen Investitionen in FuE mehr als verdoppelt. Auerdem sind die weltweiten Bruttoinlandausgaben fr FuE seit 2007 wesentlich dynamischer gewachsen als das globale BIP (siehe auch Infobox UNESCO-Wissenschaftsbericht).

    UNesco-Wissenschaftsbericht

    Alle fnf Jahre untersucht die UNESCO globale Trends und aktuelle Entwicklungen in Hochschulbildung sowie Forschung und Innovation. Der 2015 herausgegebene UNESCO Science Report: towards 2030 zeigt, dass derzeit viele Lnder Wissenschaft und Technologie sowie eine diese bercksichtigende Forschungs- und Technologiepolitik in ihre nationalen Entwicklungsstrategien integrieren, um ihre Wirtschaft unabhngiger von natrlichen Ressourcen zu machen und strker auf Wissen und Fortschritt zu begrnden.

    Weitere Informationen zum UNESCO-Wissenschaftsbericht im Internet: unesco_science_report

    https://en.unesco.org/

    Weltweit werden die hchsten absoluten Investitionen in FuE in Sdostasien (38%), in Nordamerika (28%) und in Europa (22%) gettigt. Die USA sind mit einem Anteil von ber 26% der weltweiten Bruttoinlandsausgaben fr FuE die grte FuE-durchfhrende Volkswirtschaft. Es folgen China (22%) und Japan (9%). Deutschland

    zeichnet sich fr ca. 5% der weltweiten Bruttoinlandsausgaben fr FuE verantwortlich. Damit gehrt Deutschland zur Spitzengruppe der Volkswirtschaften mit den hchsten FuE-Ausgaben pro Einwohner.

    Abb.D-22 zeigt den Ressourceneinsatz fr FuE in ausgewhlten Industriestaaten und aufstrebenden Volkswirtschaften auf Basis aktueller OECD-Statistiken. Dargestellt werden zwei Dimensionen: FuE-Intensitt (horizontale Achse) und Forscherinnen und Forscher je 1.000 Erwerbsttige (vertikale Achse) fr 2016. Es wird deutlich, dass die FuE-Intensitt und der Einsatz von Forscherinnen und Forschern in einem positiven Zusammenhang stehen.

    FuE-Intensitt

    Die FuE-Intensitt ist ein wesentlicher Indikator fr den internationalen Vergleich der FuE-Ausgaben. Die Kennzahl misst den Anteil der Bruttoinlandsausgaben von Staat und Wirtschaft fr Forschung und Entwicklung am jhrlichen Bruttoinlandsprodukt einer Volkswirtschaft (Anteil der Bruttoinlandsausgaben fr FuE am BIP). Die Organisation fr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verffentlicht halbjhrlich Statistiken zu zentralen FuE-Kennzahlen (siehe auch Infobox OECD-Publikationen zu Wissenschaft, Technologie und Innovation).

    Deutschland gehrt weltweit zu den zehn forschungsintensivsten Volkswirtschaften. Im globalen Vergleich erreicht Deutschland mit einem Anteil der Bruttoinlandsausgaben fr FuE am BIP von 2,93% im Jahr 2016 einen Spitzenplatz. Die FuE-Intensitt in Deutschland hat seit 2006 stetig zugenommen, sie liegt deutlich ber dem OECD-Durchschnitt (2,35%) und dem Wert der USA (2,74%). Vergleichsweise hohe FuE-Intensitten

    https://en.unesco.org/unesco_science_report

  • Abb. D-22: Ausgaben fr Forschung und entwicklung und Zahl der Forscherinnen und Forscher im internationalen vergleich 2016

    16

    14

    12

    10

    8

    6

    4

    2

    0 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5

    Deutschland

    Schweiz

    Vereinigte Staaten Tschechien

    Italien

    Trkei

    Argentinien

    Sdafrika

    China

    Polen

    Russland

    Portugal Kanada

    Niederlande

    Singapur

    Irland

    Norwegen

    Vereinigtes Knigreich

    Frankreich

    Belgien

    Schweden Dnemark

    Finnland

    Sdkorea

    Japan

    sterreich

    Griechenland Spanien

    Anteil Bruttoinlandsausgaben fr FuE am BIP (in %)

    Fors

    cher

    inne

    n un

    d Fo

    rsch

    er je

    1.0

    00 E

    rwer

    bst

    tige

    Kreisgren: absolute FuE-Ausgaben Fr einige Lnder liegen fr 2016 noch keine Daten vor. Es wurden daher die jeweils aktuell verfgbaren Werte verwendet.

    Datenbasis: OECD, Main Science and Technology Indicators (MSTI 2017/02). Werte zum Teil vorlufig, Daten zum Teil geschtzt.

    29 Fue-ressourcen im internationalen vergleich

    weisen die asiatischen Staaten Sdkorea (4,24%) und Japan (3,14%) auf. China (2,12%) konnte im vergangenen Jahrzehnt einen dynamischen Anstieg seiner finanziellen Ressourcen fr FuE verzeichnen (siehe auch Abb.D-23).

    In Europa gehrt Deutschland zu den Lndern mit der hchsten FuE-Intensitt. Wie in der Wachstumsstrategie Europa 2020 festgehalten, streben die Mitgliedstaaten der Europischen Union an, 3% ihres BIP in Forschung und Entwicklung zu investieren. Im Jahr 2016 betrug die durchschnittliche FuE-Intensitt der EU-28-Lnder 2,03% (nach aktuellen Schtzungen von Eurostat). Von den EU-28-Staaten erreichen nur Schweden und sterreich eine hhere FuE-Intensitt als Deutschland.

    FuE-Ausgaben nach Sektoren

    Das Verhltnis von FuE-Ausgaben im privaten und im ffentlichen Sektor ist in hoch entwickelten Volkswirtschaften unterschiedlich. Die Bruttoinlandsausgaben fr FuE verteilen sich auf den Wirtschaftssektor, den Hochschulsektor und den Staatssektor.

    Der Anteil des Wirtschaftssektors an den gesamten Bruttoinlandsausgaben fr FuE ist in Japan, Sdkorea und China am hchsten. In Deutschland entfielen 2015 rund 69% der Bruttoinlandsausgaben fr FuE auf den privaten Sektor (siehe auch Abb.D-24).

  • 30 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Die FuE-Ausgaben im Hochschulsektor sind in Deutschland in den letzten Jahren sowohl absolut als auch im Verhltnis zum BIP merklich gestiegen, was

    u.a. auf die Impulse der Exzellenzinitiative und des Hochschulpakts 2020 zurckzufhren ist (siehe auch Hauptband V Die Zusammenarbeit zwischen Bund und

    Japan deutschland vereinigte staaten

    sdkorea

    china

    oecd

    Abb. D-23: Anteil Bruttoinlandsausgaben fr Forschung und entwicklung am Bruttoinlandsprodukt im internationalen vergleich (in Prozent)

    4,5

    4,0

    3,5

    3,0

    2,5

    2,0

    1,5

    1,0

    0,5

    0

    Frankreich

    vereinigtes knigreich

    deutschland

    schweden sterreich

    eu 28

    Finnland

    schweiz

    Datenbasis: OECD, Main Science and Technology Indicators (MSTI 2017/02). Werte zum Teil vorlufig, Daten zum Teil geschtzt.

    20142006 200820042002 2010 2012 2016 20142006 200820042002 2010 2012 2016

    europa Welt 4,5

    4,0

    3,5

    3,0

    2,5

    2,0

    1,5

    1,0

    0,5

    0

    oecD-Publikationen zu Wissenschaft, Technologie und Innovation

    Die Organisation fr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (engl. Organisation for Economic Co-operation and Development OECD) bietet Regierungen ein Forum zur Zusammenarbeit, hier knnen sie Erfahrungen austauschen und Lsungen fr gemeinsame Probleme in verschiedenen Politikfeldern suchen. Die Anfnge der OECD reichen bis in die 1960er-Jahre zurck. Sitz der Organisation ist Paris. Aktuell hat die OECD 35 Mitglieder. Neben den meisten hoch entwickelten Wirtschaftsnationen gehren heute auch Schwellenlnder zu den Mitgliedern. Darber hinaus arbeitet die OECD eng mit China, Indien und Brasilien sowie einer Reihe von anderen aufstrebenden Volkswirtschaften zusammen. Die OECD publiziert jedes Jahr ber 300 Studien und

    Statistiken zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, in denen sie ihre Arbeit dokumentiert und der ffentlichkeit zugnglich macht. Sie liefert damit wichtige statistische Grundlagen fr international vergleichende Analysen.

    Schlsseltrends zu Wissenschaft, Technologie und Innovation (Science, Technology and Innovation STI) verffentlicht die OECD mit den halbjhrlich aktualisierten Main Science and Technology Indicators (MSTI) und dem zweijhrig erscheinenden Science, Technology and Industry Scoreboard (STI Scoreboard).

    Main Science and Technology Indicators: oecd.org/sti/msti.htm

    Science, Technology and Industry Scoreboard: oecd.org/sti/scoreboard.htm

    http://www.oecd.org/sti/msti.htmhttp://www.oecd.org/sti/scoreboard.htm

  • 31 Fue-ressourcen im internationalen vergleich

    Lndern). Rund 17% der Bruttoinlandsausgaben fr FuE entfielen 2015 in Deutschland auf den Hochschulsektor.

    Auch im Staatssektor haben in Deutschland die Ausgaben fr FuE kontinuierlich zugenommen. Hierzu gehren die aueruniversitren Forschungseinrichtungen und die Ressortforschungseinrichtungen. Der Zuwachs in der vergangenen Dekade resultierte zuvorderst aus der Strkung der aueruniversitren Forschung, u.a. durch die Erhhung der gemeinsam von Bund und Lndern getragenen institutionellen Grundfinanzierung der Wissenschafts- und Forschungsorganisationen um jhrlich 3% im Rahmen des Pakts fr Forschung und Innovation (siehe auch Hauptband V Die Zusammenarbeit zwischen Bund

    und Lndern). In Deutschland verzeichnete der Staatsektor 2015 rund 14% der Bruttoinlandsausgaben fr FuE.

    Der Ausbau der grundlagen- und anwendungsorientierten FuE-Kapazitten bildet eine wichtige Basis fr die weitere Steigerung der FuE-Aktivitten des Wirtschaftssektors. Insgesamt zeigt sich, dass tendenziell diejenigen Vergleichslnder eine hohe FuE-Intensitt aufweisen, die ber hohe anteilige FuE-Ausgaben des Wirtschaftssektors verfgen. Der Anteil des Wirtschaftssektors ist in Japan und Sdkorea besonders hoch. Beide Lnder verfgen ebenfalls ber eine hohe FuE-Intensitt. Frankreich und das Vereinigte Knigreich weisen dagegen in beiden Kenngren geringere Werte auf.

    Abb. D-24: Anteil Bruttoinlandsausgaben fr Fue nach sektoren und Bruttoinlandsausgaben fr Fue als Anteil am BIP im internationalen vergleich 2015 (in Prozent)

    Japan

    Sdk

    orea

    China

    Verei

    nigte

    Staate

    n

    Schw

    eiz

    ster

    reich

    Schw

    eden

    Deut

    schla

    nd

    Finnla

    nd

    Verei

    nigtes

    Knig

    reich

    Fran

    kreich

    Ant

    eil B

    rutt

    oinl

    ands

    ausg

    aben

    fr F

    uE n

    ach

    Sekt

    oren

    *

    Ant

    eil B

    rutt

    oinl

    ands

    ausg

    aben

    fr F

    uE a

    m B

    IP

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    78,5 77,5

    9,1

    13,4

    76,8 71,5 71,0

    26,7

    2,3

    70,8

    24,3

    4,9

    69,7

    26,7

    3,6

    68,7 66,7

    24,4

    8,9

    65,7 65,1

    3,3

    4,2

    2,1

    2,7

    3,4

    3,1 3,3

    2,9 2,9

    1,7

    2,3

    Wirtschaft Hochschulen Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck Anteil Bruttoinlandsausgaben fr FuE am BIP

    4,5

    4,0

    3,5

    3,0

    2,5

    2,0

    1,5

    1,0

    0,5

    0

    Datenbasis: OECD, Main Science and Technology Indicators (MSTI 2017/01), Werte zum Teil vorlufig. Daten zum Teil geschtzt.

    * Sortierung nach Anteil des Wirtschaftssektors

    12,3

    9,2 15,3

    13,2 17,3

    14,1 16,2

    7,0

    8,7

    25,6

    14,6

    20,3

  • 32 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    Weitere Informationen im Internet:

    schasse, U.; gehrke, B.; stenke, g. (2018): Forschung und entwicklung in staat und Wirtschaft Deutschland im internationalen vergleich, eFI-studie 2-2018, Berlin:

    e-fi.de/fileadmin/Innovationsstudien_2018/StuDIS_02_2018.pdf

    FuE-Personal

    Weltweit waren nach Statistiken der UNESCO im Jahr 2015 etwa 8,5Millionen Personen (in VZ) als Forscherinnen und Forscher ttig. In den vergangenen zehn Jahren ist ihre Zahl um mehr als 40% gestiegen. Wie im UNESCO-Wissenschaftsbericht ausgewiesen, verfgt China (19%) ber die meisten Forscherinnen und Forscher in Staat und Wirtschaft. Es folgen die USA (16%) und Japan (8%). Deutschland stellt ca. 4% der weltweiten Forscherinnen und Forscher.

    Die dynamische Entwicklung der wissensintensiven Beschftigung lsst sich anhand der FuE-Personalintensitt verdeutlichen. Sie ist definiert als FuE-Personal in VZ pro 1.000 Erwerbsttige. Das gesamte weltweite FuE-Personal (wissenschaftliches Personal, technisches Personal, sonstiges Personal) ist jedoch aufgrund unvollstndiger statistischer Daten nur schwer zu schtzen. Ein internationaler Vergleich ist daher mit Unschrfen behaftet. Vor allem auerhalb der OECD-Staaten existieren hufig methodische Probleme bei der einheitlichen Erfassung des FuE-Personals.

    Berechnungen der OECD zeigen, dass Deutschland seit Beginn der letzten Dekade einen deutlichen Anstieg der FuE-Personalintensitt verzeichnen konnte. 2016 waren in Deutschland pro 1.000 Erwerbsttige mehr als 15 Personen in FuE beschftigt. Damit liegt Deutschland ber dem EU-Durchschnitt und vor dem Vereinigten Knigreich. Im weltweiten Vergleich weist Deutschland ein hnliches Niveau wie Japan auf. Sdkorea und China konnten ihre FuE-Personalintensitt im vergangenen Jahrzehnt merklich ausbauen (siehe auch Abb.D-25).

    25

    20

    15

    10

    5

    0

    25

    20

    15

    10

    5

    0

    Frankreich

    vereinigtes knigreich

    deutschland

    schweden sterreich

    eu 28

    Finnland

    schweiz

    Datenbasis: OECD, Main Science and Technology Indicators (MSTI 2017/02). Werte zum Teil vorlufig, Daten zum Teil geschtzt.

    Abb. D-25: Fue-Personalintensitt im internationalen vergleich (Fue-Personal in vollzeitquivalenten je 1.000 erwerbsttige)

    Japan

    deutschland

    sdkorea

    china

    20142006 200820042002 2010 2012 201620142006 200820042002 2010 2012 2016

    europa Welt

    http://www.e-fi.de/fileadmin/Innovationsstudien_2018/StuDIS_02_2018.pdf

  • 33 Fue-ressourcen im internationalen vergleich

    Internationalisierung von privater Forschung und entwicklung

    Die Internationalisierungsmuster von privater Forschung und Entwicklung (FuE) sind in forschungsstarken OECD-Lndern unterschiedlich ausgeprgt.

    Die internen FuE-Aufwendungen auslndischer Unternehmen im deutschen Wirtschaftssektor lagen 2015 bei 13,1 Mrd. Euro. Davon stammen gut 7 Mrd. Euro aus den EU-Mitgliedslndern und der Schweiz sowie weitere 4,9 Mrd. Euro aus den USA. Die wichtigsten Branchen sind der Kraftfahrzeugbau, die Elektro- und die Pharmaindustrie.

    Die Auslandsorientierung der FuE deutscher Unternehmen ist methodisch nur schwer zu erfassen.

    Die vom Stifterverband verffentlichten Zahlen aus der FuE-Erhebung geben wichtige Anhaltspunkte. Es zeigt sich, dass die globalen FuE-Aufwendungen der 100 forschungsstrksten deutschen Unternehmen im Zeitraum von 2013 bis 2015 um knapp 24,7% gestiegen sind. Damit nahm die Auslands-FuE mit 38,9% zwar strker zu als die Inlands-FuE (18,2%), dennoch ist dies kein Anzeichen dafr, dass vermehrt Auslands-FuE zulasten des Inlands betrieben wird. Vielmehr ist ein deutlicher Trend zu verstrkter FuE im Inland und im Ausland zu erkennen.

    Quelle: Stifterverband fr die Deutsche Wissenschaft (2017): Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft: Datenreport, Essen: stifterverband.org/arendi-analysen_2017

    FuE findet zunehmend grenzberschreitend statt. So unterhalten deutsche Unternehmen weltweit Forschungsstandorte, und auslndische Unternehmen forschen in Deutschland. Hier zeigen sich die Verflechtung und die Internationalisierung von Forschungsaktivitten sowie der wechselseitige Wissenstransfer zwischen den kreativsten Kpfen nationaler Forschungs- und Innovationssysteme (siehe auch Infobox Internationalisierung von privater Forschung und Entwicklung).

    Weitere Informationen im Internet:

    oecD (2018): Main science and Technology Indicators: oecd.org/sti/msti.htm

    UNesco (2016): science report: towards 2030. second revised edition: en.unesco.org/unesco_ science_report

    http://www.stifterverband.org/arendi-analysen_2017http://www.oecd.org/sti/msti.htmhttp://www.en.unesco.org/unesco_ science_report

  • 34 BundesBericht Forschung und innovation 2018

    2 Ergebnisse von Forschung, Entwicklung und Innovation (Output)

    34

    Forschung und Innovation sind von entscheidender Bedeutung fr die wirtschaftliche und gesellschaftliche entwicklung von wissensbasierten volkwirtschaften. Die ergebnisse und erfolge nationaler Forschungs- und Innovationssysteme tragen zur langfristigen sicherung der unternehmerischen Wettbewerbsfhigkeit und qualifizierter Beschftigungsverhltnisse bei. Deutschland konnte seine Position im vergleich zu anderen Industrielndern und aufstrebenden volkswirtschaften behaupten bzw. verbessern. Die positive entwicklung lsst sich an einschlgigen Innovationsindizes ablesen.

    Im europischen und internationalen Vergleich ist die Leistungsfhigkeit des deutschen Forschungs- und Innovationssystems als sehr hoch einzuschtzen. Indikatoren, die einzelne Dimensionen von FuE-Ergebnissen und Innovationserfolgen erfassen, sind u.a. wissenschaftliche Publikationen, weltmarktrelevante Patente, Produkt- und Prozessinnovationen der Wirtschaft sowie der Welthandelsanteil forschungsintensiver Waren. Die Anzahl wissenschaftlicher Verffentlichungen aus Deutschland hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhht. Gestiegen ist auch der Anteil an Publikationen aus Deutschland, die zu den weltweit am hufigsten zitierten Verffentlichungen zhlen. Deutschland verfgt in Europa ber die meisten innovativen Unternehmen und die hchsten Innovationsausgaben der Wirtschaft. Mit Blick auf

    den Welthandelsanteil fr forschungsintensive Waren nimmt Deutschland im europischen Vergleich einen Spitzenplatz ein.

    Eine selektive Betrachtung einzelner Indikatoren reicht fr die fundierte Beurteilung von komplexen Forschungs- und Innovationssystemen nicht aus, da sie lediglich Teilaspekte des vielschichtigen Phnomens Innovation abbilden. Zustzlich werden daher Indikatorsysteme vorgestellt, die verschiedene Untergebiete abdecken. Solche Innovationsindizes fassen eine Vielzahl von Kennzahlen zu einem Gesamtindex zusammen. Dargestellt werden drei zusammengesetzte Indikatoren das European Innovation Scoreboard (EIS), der Global Innovation Index (GII) sowie der Global Competitiveness Index (GCI).

  • ausgewhlte einzelindikatoren 3535

    2.1 Ausgewhlte Einzelindikatoren

    Die ergebnisse von Fue-Aktivitten lassen sich anhand einer vielzahl von einzelindikatoren abbilden. Indikatoren, die die Leistungsfhigkeit eines Forschungs- und Innovationssystems zeigen, sind Publikationen, Patente, Produkt- und Prozessinnovationen sowie Welthandelsanteile mit forschungsintensiven Waren. Deutschland konnte bei diesen einzelindikatoren seine gute Position im internationalen vergleich stabilisieren bzw. verbessern.

    Einzelindikatoren betrachten die Leistungsfhigkeit eines Forschungs- und Innovationssystems aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie erfassen ausgewhlte Elemente der Innovationskette von der Erfindung ber die Entwicklung innovativer Produkte und Prozesse bis hin zur Durchdringung einer Volkswirtschaft. Im Folgenden werden Indikatoren vorgestellt, fr die sowohl Daten in Vergleichslndern als auch ber einen lngeren Zeitraum vorliegen. FuE-Ergebnisse wie wissenschaftliche Publikationen und Patente sind Voraussetzun