IT-DIRECTOR 3/13

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IT-DIRECTOR ist das Business-Magazin für IT-Manager und CIOs in Großunternehmen.

Transcript of IT-DIRECTOR 3/13

Angst und Schrecken

Regierungen und Unternehmen sagen den weltweit vernetzten Cyberkriminellen den Kampf an.

> Hacker, die sich unbemerkt Zugang zu Steuerungsanlagen in Atomkraftwerken verschaffen und nach Belieben die Leistung hoch- und herunterfahren lassen – diese Vorstellung ist sicherlich der Super-GAU. Dennoch scheint die Gefahr realer denn je, dass sich Cyberkriminelle Zugang zu kritischen Infrastruktursystemen, z.B. innerhalb der Energie- und Wasserversorgung, des Logistik- und

Transportbereichs oder der weltweiten Kommunikationsnetze verschaffen. So gehen Branchenkenner mit ihrem Wissen um die tägliche Angriffsflut davon aus, dass sich Cyberkriminelle nicht länger damit zufrieden geben, allein die Webauftritte von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen außer Gefecht zu setzen. Der neuen Güte der Angriffe und der daraus resultierenden verheerenden Auswirkungen auf das

öffentliche Leben ist sich die internationale Staatengemeinschaft durchaus bewusst. So weist der im März veröffentlichte Sicherheitsreport der USA erstmals Cyberattacken als die größte Gefahr für die nationale Sicherheit aus – noch vor dem klassischen Terrorismus. Und auch die Nato veröffentlichte jüngst in einem neuen Handbuch einen konkreten Verhaltenskodex für die Kriegsführung im Cyberspace.

Doch was bedeuten solch beunruhigende Szenarien für die Sicher-heitsverantwortlichen der Unternehmen? Sie sollten ihre Wachsam-keit weiter erhöhen und sämtliche potentielle Einfallstore schließen – darunter auch gern vernachlässigte Bereiche wie mobile Endgeräte, die Unbedarftheit der eigenen Mitarbeiter oder nicht zuletzt vorhan-dene Anlagen und Maschinen. <

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

P.S. Seit Anfang März zwitschert auch die Redaktion von IT-DIRECTOR – folgen auch Sie uns bei Twitter: „@ITDredaktion“

von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR

it-director · AusgAbe 3/2013 3

vorwortmärz < 2013

Inhalt14 34

Aktuelles > unternehmen

6 Führungsduo für SQS

Dirk Kain und Dr. Martin Müller übernahmen im März die Leitung der Software Quality Systems AG.

8 Für Mitarbeiter und Kunden

Mit neuen Lösungssuiten versucht IBM, Unternehmen den Einstieg ins Social Business zu erleichtern.

10 Rechenzentrum von der Stange

Interview mit Christoph Caselitz, Geschäftsführer Vertrieb Internatio-nal bei Rittal, über standardisierte Module für das Rechenzentrum

12 Mehr Style fürs Büro

Kommentar von Dieter Heiss, Head of Workplace Systems bei Fujitsu Technology Solutions, zu den ge-wandelten Anforderungen an den PC-Arbeitsplatz

Interview mit René Wienholtz, Vorstand für Technologie und Innovation der Strato AG

22

Wer kann es besser? Beim IT-Outsourcing besitzen Großunternehmen verschiedene Optionen.

titelthemA > OutsOurcing

14 Wer kann es besser?

Beim IT-Outsourcing bieten sich den Großunternehmen zwei Op-tionen: Entweder übertragen sie ihre Infrastruktur oder Teile davon an einen externen Dienstleister oder vertrauen auf eine eigene IT-Tochter. Doch wer kann sich im Wettbewerb besser behaupten?

20 Outsourcing – und alles wird

gut?

IT-Outsourcing bleibt häufig ein Dauerthema – sei es, weil neue Anbieter noch weniger Kosten versprechen oder die aktuellen Ver träge die Erwartungen nicht erfüllen.

Cyberattacken abfangen: Die Gefahr von Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen steigt.

21 Die Cloud kommt durch die

Hintertür

Kommentar von Diethelm Siebuhr, Geschäftsführer Central Europe bei Easynet Global Services

30 Effiziente Vernetzung

In keiner anderen Branche ist der Mehrwert von schneller Daten-übertragung für Unternehmen so entscheidend wie in der Finanzwelt.

32 Dem Kundenanspruch gerecht

werden

Interview mit Dr. Béla Waldhauser, Chief Executive Officer bei Telehouse Deutschland

it-director · AusgAbe 3/20134

2013 > märz

48 58

52 Digitale Fußspuren als

Ressource der Zukunft

Kommentar von Bastian Nominacher, Mitgründer und Geschäftsführer von Celonis

54 Warum Hadoop?

Interview mit Stefan Weidner, Technical Services Manager Central Europe bei SGI

PrAxis > erP-systeme

58 Hoher Harmoniefaktor

DeLaval verabschiedete sich von der heterogenen ERP-Landschaft in ein-zelnen Niederlassungen.

strAtegie > VideOkOnferenzen

62 Videotelefonie für alle

Arne Jensen, Director Sales Enterprise Accounts Germany bei Polycom, spricht im Interview u. a. über die Strategie des Video- Telefonie-Anbieters.

stAndArds

3 Vorwort: Angst und Schrecken

64 Veranstaltungen: Termine

66 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

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Mit den Kunden wachsen: Mit einer In-Memory-Datenbank beschleunigt Zalando Analysen und Reports.

Hoher Harmoniefaktor: DeLaval verabschiedete sich an einigen Standorten von einer heterogenen ERP-Landschaft.

56 Das Ziel bestimmt den Weg

Die Commerz Real AG verbessert mit einer Softwarelösung als Steuerungsinstrument das Con trolling sowie Reporting.

infrAstruktur > sicherheit

34 Cyberattacken abfangen

Im Zuge der zunehmenden indus-triellen Vernetzung steigt die Gefahr von Cyberattacken.

40 Die unterschätzte Gefahr

Das Gefahrenpotential durch un-geschlossene Sicherheitslücken in Software wird oft unterschätzt.

46 Abschied von Altlasten

Um den reibungslosen Betrieb sicherzustellen, realisierte Töns-meier ein neues Rechenzentrum.

sOftwAre > Business intelligence

48 Mit den Kunden wachsen

Mit einer In-Memory-Datenbank beschleunigt Zalando Analysen und Reports.

it-director · AusgAbe 3/2013 5

märz < 2013

aktuellesAtos erreicht Ziele> Der IT-Dienstleister Atos hat

die Ergebnisse des Geschäfts-

jahres 2012 bekannt gegeben.

Thierry Breton, Chairman und

CEO von Atos, erklärt dazu:

„Der Vorstand ist sehr zufrie-

den mit der Gesamt-Perfor-

mance im Jahr 2012, dem ers-

ten vollständigen Geschäftsjahr

der neuen Atos SE. Trotz anhal-

tender Unsicherheiten in der

globalen Wirtschaft haben wir

dank unserer Umsetzungsdiszi-

plin alle unsere Finanzziele er-

reicht.“

Eine starke Geschäftstätigkeit

im Laufe des Jahres hat eige-

nen Angaben zufolge zu einem

Auftragseingang von 10 Mrd.

Euro geführt. Dies bedeute eine

Book-to-Bill-Rate von 113 Pro-

zent, was großen Aufträgen im

Bereich Managed Services und

BPO (Business Process Out-

sourcing) sowie zum Jahresen-

de im Bereich Systemintegrati-

on zu verdanken ist.

Der Umsatz stieg auf 8,844

Mrd. Euro, ein Anstieg von 29,8

Prozent im Vergleich zu den

veröffentlichten Geschäftser-

gebnissen 2011. Die größten vier

Geschäftseinheiten sind

Deutschland und Großbritanni-

en mit jeweils 19 Prozent Um-

satzanteil sowie Benelux und

Frankreich mit jeweils elf Pro-

zent Umsatzbeitrag. Das opera-

tive Ergebnis wurde laut Anbie-

ter auf 580 Mio. Euro erhöht,

was einer Marge von 6,6 Pro-

zent gegenüber 4,8 Prozent

Marge bei den Pro-forma-Zah-

len des Vorjahres 2011 entspre-

chen soll. <

Im Internet: de.atos.net

> Dirk Kain (43) und Dr. Martin Müller (46) übernahmen im März die Leitung der SQS Software Quality Systems AG in Deutsch-land. Während Kain als Managing Director Germany den Vertrieb und den Kundenzugang verant-wortet, ist Müller als Director Operations Germany für alle deut-schen Consultants und deren Ein-sätze in den Projekten zuständig.Dirk Kain ist seit acht Jahren für den Anbieter tätig, zuletzt in der Rolle als Regionalleiter. Dr. Martin Müller führte in den vergangenen drei Jahren ebenfalls eine Ge-schäftseinheit des Unternehmens. Beide haben das Geschäft in ihren jeweiligen Regionalmärkten ausge-baut und sind daher mit dem SQS-Business in Deutschland vertraut. Die Berufung von Kain und Müller ist Teil der übergreifenden SQS-

Strategie, die einzelnen Länderor-ganisationen des Unternehmens zu stärken.Wie auch die Gruppe insgesamt wollen beide die Fokussierung des Geschäfts auf die sechs Kernbran-chen Banking, Retail & Logistics, Utilities, Insurance, Telecoms so-wie Manufacturing weiter voran-treiben. „Zweiter Schwerpunkt ist der konsequente Ausbau unserer Managed Services“, so Dirk Kain. „Dazu zählt u. a. die weitere Ex-pansion des SQS-Testcenters in Görlitz.“ <Im Internet: www.sqs.com

Führungsduo für SQS Dirk Kain, Managing Director Germany bei SQS Software

> Cloud-Anbieter Service Now hat seit Kurzem mit Manfred Eierle einen neuen Verantwortlichen für die Region Deutschland, Österreich, Schweiz. Der neue Regional Direc-tor EMEA Central kommt von CA Technologies, wo er in gleicher Position tätig war. Eierle berichtet nun erneut an Kevin Tumulty, der vor mehr als einem Jahr ebenfalls von CA Technologies zu dem Cloud-Anbieter gewechselt ist. < Im Internet: www.service-now.com

Von CA zu Service Now

Manfred Eierle wechselte zu Service Now.

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aktuelles > unternehmen

it-director · AusgAbe 3/2013 7

unternehmen < aktuelles

aktuelles

> „Get social. Do business“ – so lautet die Devise von IBMs Collaboration-Sparte. Auf der weltweiten An-wenderkonferenz Connect zeigte der IT-Anbieter, wie er die Vision vom Social Business nun in die Realität umsetzt. Bisher wurde – ganz IBM-like – ein Sammel-surium an Technologien angeboten, aus dem Unter-nehmen sich ihr internes soziales Netzwerk zusam-menbasteln können. In Orlando schlug Big Blue nun

Für Mitarbeiter und Kunden

Mit neuen Lösungssuiten versucht IBM, Unternehmen den Einstieg ins Social Business zu erleichtern.

übernommen. Dank der Integration mit der Social Software „Connections“ können sich Mitarbeiter eines Unternehmens untereinander austauschen. Die Perso-nalverantwortlichen haben u.a. die Möglichkeit, Com-munitys zu erstellen, um Kontakt zu potentiellen Mit-arbeitern aufzubauen. Zudem können Anwenderfir-men mit der Customer Experience Suite die Kontakte zu ihren Kunden verbessern. In Orlando wurde dafür der Social Media Publisher vorgestellt. Mit diesem Werkzeug lassen sich Inhalte von Marketing- und PR-Kampagnen laut Hersteller einfach und ohne spezielles IT-Wissen in sozialen Netzwerken veröffentlichen.

Klassische Dokumentenverwaltung

Im Fokus der Social-Software-Strategie steht die Plattform Connections. Die Lösung, die verschiedene Web-2.0-Funktionen wie Aufgabenverwaltung oder Profile bietet, hat bereits einige namhafte Anwender gefunden. Dazu zählen Bayer Material Science, Hamm Reno oder Bosch. Auf der Konferenz stellte Bosch-CIO Gerd Friedrich die Anwendung vor. Demnach nutzen rund 7.000 Mitarbeiter des Industrieunternehmens die Plattform. Eines der Ergebnisse: Die Prozesse im Be-reich Forschung und Entwicklung laufen dank der Lö-sung deutlich schneller ab. Ab März wird Version 4.5 von Connections verfügbar sein. Unter anderem lässt sich die Plattform dann mit dem Content-Manage-ment-System Filenet verknüpfen. Nutzern stehen so innerhalb ihrer Social Software klassische Funktionen für die Dokumentenverwaltung zur Verfügung.

Eine weitere grundlegende Technik, die sich mittler-weile in allen Angeboten von Big Blue finden lässt, ist die Datenanalyse. Mithilfe von entsprechenden Funkti-onen können z.B. Anwender der Employee Experience Suite den Weiterbildungsbedarf von Mitarbeitern er-kennen und entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten. Nach Meinung von Mike Rhodin, Senior Vice

Mike Rhodin (l.), Senior Vice President für das Software-Lösungsge-schäft bei IBM: „Analytics ist die neue Geschäftssprache.“

Bosch-CIO Gerd Friedrich (r.) zählt zu den Anwendern der Social-Busi-ness-Plattform Connections.

einen neuen Weg ein: Präsentiert wurden Lösungssui-ten – also Pakete aus Social-Software-Anwendungen, die auf bestimmte Einsatzszenarien zugeschnitten sind. Dafür werden Technologien aus dem Bereich Social Software, Datenanalyse, Content-Management und In-tegrationswerkzeuge wie Websphere miteinander kom-biniert. Mit seinen Suiten adressiert der Anbieter zu-nächst zwei Zielgruppen: Mitarbeiter und Kunden.

Die Employee Experience Suite bietet Firmen Unter-stützung bei der Personalarbeit. Bestandteil der Lösung ist das 2X-System von Kenexa. Big Blue hatte diesen Anbieter und damit auch dessen HR-Software kürzlich

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aktuelles > unternehmen

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President für das Softwaregeschäft bei IBM, stellt Analytics die neue Geschäftssprache dar. Dank dieser Technik ließen sich neue In-formationsquellen im Unternehmen erschlie-ßen und daraus Wissen zur Verbesserung der Prozesse gewinnen. Auch Frank Heuer, Ana-lyst bei der Experton Group, hält die Analy-semöglichkeiten für sehr interessant. Gene-rell sieht er den Anbieter auf einem guten Weg. „Er hat eine führende Position im Markt für Social-Business-Software und kann diese durch die Ankündigungen in Orlando weiter ausbauen“, meint Heuer. Neben Social Busi-ness adressiere man auch die anderen Topthe-men der IT-Branche: „Der Anbieter führt die großen vier Trends Social, Big Data, Cloud und Mobile zusam-men und Connections dient dafür als Klammer.“ Grundsätzlich versucht Big Blue mit seinen Produkten gleichwertig alle verschiedenen Nutzungsarten zu un-terstützen – also Software sowohl on premise, in der Cloud und für Smartphone sowie Tablets anzubieten. So soll etwa die komplette Connections-Plattform noch dieses Jahr auch in der Cloud angeboten werden.

Verfügbar ist ab März auch eine neue Vari-ante des E-Mail-Systems Notes/Domino. Ver-sion 9 ist die erste große Produktankündi-gung für Notes/Domino seit fünf Jahren und läuft unter der Bezeichnung Social Edition. Damit ist bereits klar, in welche Richtung die Entwicklung geht. Der Anbieter bindet die klassische digitale Post auch ins Social Busi-ness ein. „Der Notes-Client ist der erste E-Mail-Client, der Social-Inhalte in die Inbox bringt“, sagt Alistair Rennie, General Mana-ger von IBMs Collaboration-Sparte. Will hei-ßen: Notes wird zum Posteingang für alle Nachrichtenarten – sowohl für E-Mails als

auch für Informationen aus den sozialen Netzwerken. Die Verantwortlichen von Big Blue sind allerdings auch realistisch genug, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass Notes/Domino im Markt nicht das dominierende Mail-System ist. Die meisten Unternehmen arbeiten mit der Plattform Outlook/Exchange von Konkurrent Microsoft. Funktionen von Connections lassen sich da-her jetzt in Outlook integrieren. <

MArkus strehlitz

„Der Notes-Client ist der erste E-Mail-Client, der Social-Inhalte in die Inbox bringt“, sagt Alistair Rennie, General Manager von IBMs Collaboration- Sparte.

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unternehmen < aktuelles

Als Einzelhändler sind Sie einerseits verpfl ichtet, Kassenbon-Daten unverdichtet auf zubewahren und bei

Prüfungen vorzuweisen. Andererseits enthalten die POS-Daten auch interessante Verkaufsinformationen, die

es zu analysieren gilt.

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IntervIew

IT-DIRECTOR: Herr Caselitz, auf der Cebit prä-sentierten Sie mit „Rimatrix S“ jüngst ein Konzept für einen standardisierten Re-chenzentrumsbau. Was steckt dahinter?C. Caselitz: Rechenzentren wurden bisher für jeden Kunden individuell geplant und umgesetzt. Doch in der modernen Web-2.0-Gesellschaft gibt es neben Ser-viceleistungen, die sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden, einen überwiegenden und stark wachsenden Anteil von „Einheitselementen“. Viele Re-chenzentren ähneln sich schon heute in weiten Teilen. Aber bei Entwurf, Umsetzung und Be-trieb dominieren nach wie vor aufwendige Konzepte nach Maß. Es gibt kaum standardisierte Prozesse und Bauelemente, die einmal definiert und dann immer wieder abgerufen werden können. Mit unserer Neuheit adressieren wir nun genau diese aktuellen Anforderun-gen. Die Lösung ergänzt unsere bestehende Rimatrix-Produktlinie um ein Baukastenprinzip vollständiger RZ-Module mit vordefinierten Komponenten aus Ser-ver- und Netzwerkschränken, Klimatisierung, Strom-versorgung, Überwachung und Brandfrühsterkennung. Die Module sind in Ausführungen mit sechs oder neun Schränken verfügbar und lassen sich zu größeren Ein-heiten zusammenfügen.IT-DIRECTOR: Apropos Standardisie-rung – welche Standards bzw. Zertifizierungen werden berück-sichtigt?C. Caselitz: Das komplette Server-modul mit sechs Racks ist die kleinste Einheit. Die bereits ge-nannten Komponenten sind standardisiert und optimal auf-

Rechenzentrum von der Stange

Interview mit Christoph Caselitz, Geschäftsführer Vertrieb International bei Rittal in Herborn, über standardisierte Module für das Rechenzentrum und damit

einhergehender Energie- und Kosteneffizienz

einander abgestimmt. Kunden können einfach Module miteinander kombinie-ren, um größere Installationen zu schaf-fen. Dadurch arbeiten Anwender mit ei-ner vorgeplanten, vorkonfigurierten und erprobten Lösung, was die Planungsphase erheblich verkürzt. Hinsichtlich der Zerti-fizierung ist es unser Ziel, dem Kunden ein vorzertifiziertes Rechenzentrum nach TÜV-Standard zu ermöglichen. Die End-zertifizierung erfolgt dann nach der Ein-richtung des Rechenzentrums beim Kun-den. Wir arbeiten eng mit dem TÜV

Rheinland zusammen und haben für die Module hier-zu „Vorzertifizierungen“ erhalten.IT-DIRECTOR: Wie schnell kann das Standard-RZ in Betrieb genommen werden?C. Caselitz: Die Lieferzeit beträgt nur sechs Wochen, was eine direkte Folge der hohen Standardisierung der Ser-vermodule ist. Hinzu kommt, dass wir eine vollständi-ge Dokumentation und intelligente Tools zur Überwa-chung und Steuerung der Infrastruktur mitliefern. Von daher benötigen die Administratoren keine langen An-lernzeiten. IT-DIRECTOR: Welche Vorteile können sich die Anwender von der Lösung versprechen?

C. Caselitz: Einen erheblich ver-kürzten Planungs- und Bestell-prozess sowie eine schnelle In-betriebnahme innerhalb von sechs Wochen. So können Kun-den ihre Anwendung oder ihren Dienst schnell in Betrieb neh-men. Ein wichtiger Faktor sind die vorher klar kalkulierbaren Betriebskosten. Wir geben ein

Christoph Caselitz, Geschäftsführer bei Rittal in Herborn

„Bislang gab es im Rechenzentrum kaum standardisierte Pro-zesse und Bauelemente, die einmal definiert immer wieder abgeru-fen werden können.“

it-director · AusgAbe 3/201310

aktuelles > unternehmen

definiertes Leistungsversprechen für den PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) ab: Werden die Servermo-dule zusammen mit einer Kühleinheit von uns genutzt, garantieren wir für Rimatrix S einen PUE-Wert von bis zu 1,15. Durch den immer gleichen Aufbau lassen sich Änderungen und Erweiterungen schneller und mit weniger Störungen für den Rechenzentrumsbetrieb durchführen. Einheitliche Komponenten erleichtern nicht nur den mechanischen Aufbau, sondern bringen auch Vorteile bei der Systemverwaltung. Administrato-ren können bei jedem Modul die gleichen Monitoring- und Kontrollwerkzeuge nutzen. Dies reduziert Schu-lungszeiten, macht die Vertretung einfacher und bindet weniger Ressourcen der Admi-nistratoren. IT-DIRECTOR: Wie genau lässt sich die Energieeffizienz erhöhen?C. Caselitz: Einer der größten Vor-teile der Standardisierung ist die Berechenbarkeit des Sys-tems. Durch das exakte Daten-blatt, das wir dem Kunden an die Hand geben, lässt sich in Ab-hängigkeit von Standort und Wetterdaten vorhersagen, wel-che Energieeffizienz erreicht werden kann. Ein Controller erfasst alle relevanten Parameter und verarbeitet sie in einem Algorithmus, um den optimalen Arbeitspunkt einzustellen. Natür-lich hilft die Standardisierung auch durch ihre perfekte Abstimmung. Weil klar ist, welche Komponenten ver-baut sind, können wir auch alle peripheren Komponen-ten optimal auslegen. Überdimensionierung oder Ver-luste durch improvisierte Lösungen sind also kein Thema.IT-DIRECTOR: Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um die Module nutzen zu können?C. Caselitz: Trotz der Standardisierung handelt es sich um eine flexible Lösung. Über die eindeutig definierten Übergabepunkte für Energie und Klimatisierung kön-nen Kunden ihre eigenen Ressourcen anschließen, wenn beispielsweise bereits eine zentrale Kaltluftver-sorgung vorhanden ist. Der Standort ist ebenso in wei-ten Grenzen frei wählbar. Je nach Einsatzfall werden verschiedene physische Hüllen für die Module angebo-ten: Basishülle zur Luftführung im Trockenbau, Con-tainer oder Schutzraum. IT-DIRECTOR: Welche Software-Tools sind inbegriffen?C. Caselitz: Wir nutzen hierbei ein dreistufiges Kontrollsys-tem. Es besteht aus Sensoren auf der untersten Ebene,

unseren CMC-III-Controllern für lokale Steuerungs- und Monitoraufgaben sowie einer übergreifenden DCIM-Software (Data Center Infrastructure Manage-ment). Die DCIM-Software bindet auch Fremdmodule wie SPS, Freikühler und Pumpen an, informiert die Gebäu-deleittechnik und verbindet zur IT-Management-Soft-ware. Sie stellt auch den optimalen Betriebspunkt für alle RZ-Module sicher. Zudem unterstützen wir alle üblichen Schnittstellen in diesem Bereich, damit die Lösung in jede Umgebung passt.IT-DIRECTOR: Wann ist es für die Unternehmen sinnvoller, doch auf ein individuell abgestimmtes Rechenzentren zu

setzen?C. Caselitz: Es wird immer Einsatz-fälle geben, die aufgrund ihrer hohen Spezialisierung eine maßgeschneiderte Lösung er-fordern. Das neue Standardkon-zept spielt vor allem dann seine Vorteile aus, wenn es um Schnelligkeit geht. Oder wenn eine klar definierte Aufgabe mit Standardkomponenten gelöst werden kann. Zudem bieten wir auf unserer Webseite einen ei-

gens entwickelten Selektor an, mit dem Interessenten vorab berechnen können, wie der Energieverbrauch und die Effizienz für den geplanten Einsatz sind. IT-DIRECTOR: Cloud, Big Data oder Social Media – wie wer-den angesichts der rasanten technologischen Verände-rungen die Rechenzentren der Zukunft aussehen?C. Caselitz: Seit es Computer gibt, müssen sie in geschütz-ten Umgebungen betrieben werden, geändert haben sich im Lauf der Zeit Formate, Größen und Dimensio-nen. Was sich ebenfalls geändert hat, sind die Zeitspan-nen, in denen Rechenzentren an neue Architekturen angepasst und die Ressourcen, die dafür bereitgestellt werden mussten. Immer schneller müssen die eigent-lich auf Beständigkeit ausgelegten Strukturen neuen Anforderungen nachkommen und effizienter werden. Darauf müssen RZ-Betreiber reagieren. Dass mittler-weile viele Endgeräte wie Tablets und Smartphones explizit dafür gedacht sind, Daten nur in der Wolke, irgendwo an einem virtuellen Ort zu lagern, wird den Bedarf an Speicherplatz und Rechenleistung deutlich erhöhen. Von daher wird die Infrastruktur viel stärker als bisher auf diese Bedingungen eingehen und sie un-terstützen müssen. <

is

„Viele Rechenzentren ähneln sich schon heute in weiten Teilen. Aber bei Entwurf, Umsetzung und Betrieb dominieren nach wie vor aufwendige Konzepte nach Maß.“

it-director · AusgAbe 3/2013 11

unternehmen < aktuelles

kommentar> Design gewinnt auch im Büroalltag mehr und mehr an Bedeutung. Vorbei sind die Zeiten des grauen Chaos, als Ar-beitsplatzrechner unterschiedlicher Bau-art in drögen Plastik- oder Stahlblech-gehäusen vorzugsweise in Grau oder Schwarz das Erscheinungsbild beherrsch-ten, dazu Displays, die in Variabilität und Schick genauso zu wünschen übrig lassen.

Unternehmen, die sich und ihren Mitar-beitern heutzutage immer noch solche IT-Arbeitsplätze zumuten, übersehen mehre-re Faktoren. Erstens spiegelt sich darin die Wertschät-zung – oder besser gesagt „Nichtwertschätzung“ wider, die eine Firma oder Organisation ihren Mitarbeitern entgegenbringt. Das ist fahrlässig. Denn in Zeiten, in denen immer mehr Unternehmen über einen Mangel an Fachkräften klagen, spielt eine moderne Arbeitsum-gebung eine maßgebliche Rolle, um qualifizierte Mitar-beiter anzulocken oder zum Bleiben zu bewegen.

Zweitens sind moderne, vielleicht sogar „stylische“ Arbeitsplatzsysteme eine Art Visitenkarte eines Unter-nehmens. Man stelle sich nur einmal vor, welch positi-ven Eindruck ein – potentieller – Kunde gewinnt, wenn er ein Unternehmen besucht und dort Mitarbeiter in einer freundlichen, modernen Arbeitsumgebung mit perfekt designten All-in-one-Rechnern, Thin-Client-Systemen und Displays vorfindet. Ein solches Ambien-te hilft einem Unternehmen dabei, Werte wie Kompe-tenz, Qualität und Zukunftsorientierung zu vermitteln.Drittens erfordert die Arbeitswelt Computer, die sich

Mehr Style fürs BüroKommentar von Dieter Heiss, Head of Workplace Systems bei Fujitsu Technology

Solutions, zu den gewandelten Anforderungen an den PC-Arbeitsplatz in Unternehmen

an neuen Arbeitsformen und geänderten Anforderungen orientieren. Ein Beispiel ist der Trend in Richtung Mobilität. Be-kanntlich macht es selbst auf einem Smartphone mit 5-Zoll-Display keinen sonderlichen Spaß, längere Texte und E-Mails zu bearbeiten oder ein Video zu be-trachten. Anders sieht es aus, wenn ein Mitarbeiter sein Mobiltelefon über einen Mobile-High-Definition-Link (MHL) an ein Highend-LCD-Display andockt. Mit einer Bluetooth-Tastatur und einer Maus

wird dieses Setup zu einem Desktopterminal, das sich z.B. mit einem virtuellen Desktop auf dem Server ver-binden kann und damit einen vollwertigen Arbeits-platz darstellt. Und nebenbei wird über das Verbin-dungskabel der Smartphone-Akku aufgeladen.

Ein weiterer Trend, den moderne Arbeitsplatzrech-ner berücksichtigen müssen: Der User möchte seinen PC und das Notebook auf dieselbe Weise bedienen wie sein Smartphone oder Tablet – mittels „Touch“. Moder-ne All-in-one-PCs und Displays sind dafür gerüstet. Wer ein Betriebssystem wie Windows 8 nutzt, kann dann wählen: zwischen Touch- und Wischfunktionen und einer konventionellen Bedienung. Und wenn ein solches System zudem moderne Technologien wie Desktopvirtualisierung unterstützt, sich nach Bedarf modular erweitern lässt und aktuelle Stromspar- und System-Management-Funktionen unterstützt, steht dem Abschied vom grau-schwarzen Desktopmonster nichts im Wege. <

Dieter Heiss, Fujitsu

„In Zeiten, in denen immer mehr Unternehmen über einen Mangel an Fachkräften klagen, kann eine moderne Arbeitsumgebung quali-fizierte Mitarbeiter anlocken oder

zum Bleiben bewegen.“it-director · AusgAbe 3/201312

aktuelles > unternehmen

> Schnelle Innovationszyklen und der zunehmende Fachkräfteman-gel stellen Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Personalres-sourcen effizient zu planen. Dabei stellt sich die Frage, welches die bessere Rekrutierungsstrategie ist: Mitarbeiter für die klassische Festanstellung zu suchen oder freiberufliche Experten zu engagie-ren. Vor diesem Hintergrund arbeitete eine Studie der Etengo (Deutschland) AG in Kooperati-on mit der Fachhochschule Lud-wigshafen mit zwei Berech-nungsmodellen zur Vergleich-barkeit der Kosten und der Pro-duktivität von Festangestellten und Freelancern: Das konserva-tive Modell lässt die Rekrutie-rungsdauer, d.h. den Zeitraum vom Feststellen des Bedarfs bis zum tatsächlichen Arbeitsbe-ginn, als Kostenfaktor außer Acht. Dennoch weist mit diesem Be-rechnungsverfahren der Freelancer für einen Zeitraum von bis zu acht Monaten ein günstigeres Kosten-Nutzen-Verhältnis im Ver-gleich zu einem Festangestellten auf. Das progressive Modell bezieht die Rekrutierung in die Betrachtung ein. Nach diesem Modell ergibt sich erst ab einem Betrachtungszeitraum von 26 Monaten eine vor-teilhaftere Korrelation für den Mitarbeiter in Festanstellung.

„Um einen aussagekräftigen Kosten-Nutzen-Vergleich zwischen festangestellten Mitarbeitern und Freelancern zu erhalten, sollte man unbedingt das progressive Model nutzen“, fordert Nikolaus Reuter, Vorstandsvorsitzender der Etengo AG. „Denn besonders bei der derzeitig angespannten Nachfragesituation auf dem IT-Arbeits-markt ist nicht davon auszugehen, dass man ad hoc einen passenden Kandidaten für eine Festanstellung gewinnen kann. Die Kosten für die Rekrutierung Festangestellter im IT-Bereich werden zudem bei realistischer Betrachtung eher noch steigen.“ 66 Prozent der Befrag-ten geben dazu an, dass ein Freelancer generell schneller produktiv wird als ein Festangestellter. Nach Einschätzung der Mehrheit benö-tigt er im Durchschnitt einen Monat bis er produktiv arbeitet, ein Festangestellter dagegen drei Monate. <Im Internet: www.etengo.de

Freiberufler punkten bei den Kosten

Im direkten Kosten-Nutzen-Vergleich schneiden IT-Freelancer bei Projektlaufzeiten von bis zu 25 Monaten im Vergleich zu neu rekrutierten

Festangestellten besser ab, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Nikolaus Reuter, Vorstandsvorsitzender der Etengo AG

it-director · AusgAbe 3/2013 13

unternehmen < aktuelles