iwp 3 06 kliemt

8

Click here to load reader

Transcript of iwp 3 06 kliemt

Page 1: iwp 3 06 kliemt

Inhaltliche Erschliessung

57(2006)3, 149-156 149

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin,kurz ZLB1, gehört zu den mehr als 54.000Bibliotheken und Institutionen weltweit,die dem OCLC angeschlossen sind und überFirstSearch einen kostenpflichtigen Zu-gang zum WorldCat und anderen OCLC-Da-tenbanken unterhalten2.Intern wird dieserFirstSearch-Zugang in der ZLB für Recher-che und Auskunft genutzt und außerdemden Bibliotheksnutzern vor Ort über die In-ternetplätze in der ZLB gratis zur Verfügunggestellt3.

„WorldCat, ein amerikanischer Katalog,noch dazu ein kostenpflichtiger, in einerdeutschen Bibliothek – lohnt sich denndas?“ Das bezweifeln offensichtlich immernoch viele Bibliotheken in Deutschland.Dagegen lassen zehn Jahre Erfahrung impraktischen Umgang mit dem WorldCataus Sicht der ZLB diese Frage heute miteinem eindeutigen „Ja“ beantworten.Dazumusste allerdings erst einmal Aufklä-rungsarbeit geleistet werden,war doch dieNutzung des WorldCat auch in der ZLB an-fangs sehr gering und fast ausschließlichauf den „Fachbereich Information“4 be-schränkt.In gezielten Einführungsveranstaltungenkonnte dann jedoch vielen Kolleginnenund Kollegen das einmalige Potential die-ser weltgrößten bibliographischen Daten-bank nähergebracht und die vielfältigenEinsatzmöglichkeiten des WorldCat als uni-versell einsetzbares Auskunftsmittel de-monstriert werden.Besonders überzeugtendabei gerade auch die Möglichkeiten undeinfachen Suchwege, die das System füreine erfolgreiche Umsetzung deutscher Fra-gestellungen bietet, z.B.:� Deutsche Namensformen von Autoren

führen in den meisten Fällen zur engli-schen Ansetzungsform, Tschechow –Chekhov.

� Über deutsche Suchbegriffe gelangtman in der Regel zu entsprechendenenglischen „Subjects“,Kinderheilkunde& Pediatrics, unter denen deutsche undinternationale Literatur zum Thema imWorldCat zu finden ist.

� Die erste deutsche Ausgabe von „PippiLangstrumpf“ ist ebenso zu ermittelnwie Wilhelm Raabes „Altershausen“ inWerkausgaben oder das Theaterstück.„Jonas und sein Veteran“ von Max Frischin Sammelwerken.

Aber nicht nur wegen dieser deutschen As-pekte gehört der WorldCat heute zu denmeistgenutzten bibliographischen Daten-banken in der ZLB, wobei er sich immermehr auch bei der direkten Auskunft imPublikumsdienst bewährt.� Gibt es doch so gut wie keinen engli-

schen Titel, der sich nicht im WorldCatbibliographieren ließe,um ihn dann imeigenen oder in anderen Bibliothekssys-temen und Verbünden, etwa im KOBVund KVK5, gezielt recherchieren zu kön-nen.

� Auch für französische, italienische undTitel in anderen Sprachen ist der World-Cat eine zuverlässige Quelle.

� Keine andere in der ZLB verfügbare Da-tenbank wäre in der Lage, mit gerings-tem Suchaufwand die bisherigen Publi-kationen junger afrikanischer Autorenzu ermitteln oder ein vergleichbar um-fassendes Angebot an internationalerLiteratur zu Dschingis Khan, zum Hulaauf Hawaii zu liefern,um nur einige Bei-spiele aus der Praxis aufzuführen.

WorldCat – vom regionalen zum globalen Bibliotheksverbund

54 College- und Universitätsbibliothekenim Bundesstaat Ohio/USA wollten ineinem Verbund ihre Ressourcen bündelnund dabei Kosten sparen. Zur Entwicklungeines gemeinsamen EDV-Verbundes grün-deten sie deshalb 1967 in Dublin/Ohio das„Ohio College Library Center“, kurz OCLC6.1971 startete dieser Verbund und war dannso erfolgreich, dass er sich bereits 1977 fürandere Bibliotheken öffnen und sich seit-dem zum globalen Verbund entwickelnkonnte.OCLC, seit 1981 „Online Computer LibraryCenter“, agiert heute als globaler Daten-bank- und Serviceanbieter für Bibliothekenin aller Welt.Finanziert wird OCLC als „Non-profit Organization“ auf Mitgliederbasisvon den zur Zeit über 54.000 teilnehmen-den Bibliotheken und Institutionen in 109Ländern7.Etwa 9.000 OCLC-Bibliotheken in den USAund 80 anderen Ländern der Welt habenihre Bestände in den WorldCat eingebrachtund katalogisieren weiter aktiv für denWorldCat. Vertreten sind dabei alle Biblio-thekstypen,von den National- und Landes-

WorldCat – ein globales bibliographisches Universalsystem aus deutscher Sicht

Andreas Kliemt, Berlin

WorldCat, internationaler Verbundkatalogvon 9.000 Bibliotheken in den USA und 80anderen Ländern, ist mit über 62 MillionenTiteln eine der größten bibliographischenDatenbanken der Welt. Sein Datenpool um-fasst Titel aller Sprachen, aller Inhalte undVeröffentlichungsformen der letzten 500Jahre und weiter zurück bis in babylonischeZeit.WorldCat ist jedoch nicht nur Verbund-katalog, sondern integriert zunehmendBuchhandelsdaten und Elemente der Biblio-graphie. Das äußerst komfortable First Search-Recherchesystem macht ihn zueinem global einsetzbaren bibliographi-schen Universalsystem. Recherchebeispieleim Text gehen speziell auch auf deutscheSuchaspekte ein und demonstrieren, wiediese in erfolgreiche WorldCat-Recherchenumgesetzt werden können.

WorldCat – a global bibliographical univer-sal system seen from a German perspectiveWorldCat,an international union cataloguefor 9000 libraries in the USA and 80 othercountries,is with over 62 million titles one ofthe largest bibliographical databases in theworld. The database contains titles in alllanguages for all possible subjects and hasall types of publications from the last 500years and in some instances they even goback to Babylonian times.WorldCat is,how-ever,not merely a union catalogue,it also in-tegrates increasingly both information fromthe book trade and bibliographical elements.The very comfortable FirstSearch search sys-tem makes it a bibliographical universal sys-tem which can be used for global purposes.Examples for queries which specifically re-flect German-related problems demonstratehow they can be utilized for successfulWorldCat searches.

1 www.zlb.de/index.html2 Sauer,Christine-Dorothea:„Search,don’t surf! First-

Search in der … ZLB …“ in:Internet.Bad Honnef 1997(Buch und Bibliothek special)

3 Bedingung ist ein gültiger Leseausweis des VÖBB,Verbund öffentlicher Bibliotheken Berlins,dem dieZLB seit 2001 angeschlossen ist

4 www.zlb.de/wissensgebiete/informationsdienste5 die Recherche in diesen virtuellen Verbünden ist

auf relativ wenige Suchkriterien beschränkt, einvorheriges Bibliographieren häufig unumgänglich

6 www.oclc.org/about/history/default.htm7 Stand November 2005 – www.oclc.org/news/

releases/200524.htm

Page 2: iwp 3 06 kliemt

W o r l d C a t

bibliotheken über Universitäts-, For-schungs- und Spezialbibliotheken bis hinzu den Public Libraries.Mit ständig zunehmender Zahl aktiver Da-tenlieferanten, zu denen inzwischen auchNeuerscheinungsdienste, Verlage undBuchhandel zählen,wächst die Titelmengeim WorldCat immer schneller,live und wer-bewirksam über „Watch WorldCat grow“8

zu verfolgen.Allein im letzten Statistikjahr,von Juli 2004 bis Juni 2005,kamen etwa 4,6Millionen neue Titelaufnahmen hinzu.Jeder millionste Titel, zwischen denen diezeitlichen Abstände immer kürzer werden,wird als „Gold Record“ festgehalten9:� der 58millionste wurde am 03.03.2005

von der Universität Helsinki eingege-ben,

� der 59millionste bereits am 15.04.2005von der „Reformed Theological Semi-nary Library“ in Jackson/Mississippi,

� der 60millionste fiel in die Übernahmeder Daten einer gemeinsamen Daten-bank von 75 Public Libraries aus Großbri-tannien,

� der 61millionste wurde am 16.07.2005von der „National Library of Education“in Kopenhagen eingebracht,

� der 62millionste am 12.10.2005 von der„Staats- und Universitätsbibliothek Göt-tingen“10.

Von der Babylonischen Tontafel bis zum Elektronischen Buch –Inhalt und Berichtszeit des WorldCat

Nachgewiesen sind in diesem globalen Ver-bund die Bestände der teilnehmenden Bib-liotheken. An erster Stelle stehen dabeiauch heute noch die klassischen Printme-dien, allen voran Bücher und Zeitschriften.Allein „Books“ stellen mit 48,7 Millionenetwa 84 Prozent der Titel im WorldCat. Diegesamte Berichtszeit von der Erfindung desBuchdrucks bis zu den jeweils aktuellenNeuerscheinungen ist umfassend abge-deckt, denn in der Regel haben die teilneh-menden Bibliotheken ihren Bestand voll-

ständig in den WorldCat eingebracht undauch die Retrokatalogisierung ihrer Altbe-stände abgeschlossen.Bemerkenswert ist die Zahl von über211.000 Zeitungstiteln im WorldCat11, Zei-tungen aus aller Welt, in allen Sprachen,von den ersten Ausgaben bis zu den heu-tigen Print-,online- und e-Paper-Ausgaben.Ein großer Teil dieser Zeitungsnachweisestammt bereits aus dem „United StatesNewspaper Program“12, das den WorldCatals bibliographische Plattform und dabeiauch die OCLC-Infrastruktur nutzt, die inden USA bis in kleinste lokale Bibliotheks-einrichtungen reicht.Medien im Audio- und Videobereich bele-gen in der WorldCat-Statistik mit 1,98 und1,89 Millionen heute schon den dritten undvierten Platz vor den Noten und Karten13.Zum Bestand der WorldCat-Bibliothekenzählen aber auch Briefe, Autographe, Ar-chivmaterial, Photos, Gemälde, Graphik,Plastik, einzelne Modelle, frühe Drucke,mittelalterliche Handschriften und sogarbabylonische Tontafeln. Diese sind eben-falls katalogisiert und als „Archival Mate-rial“ voll in den WorldCat integriert,dessenBerichtszeit damit etwa 3.000 Jahre vor derErfindung des Buchdrucks einsetzt14.Mehr als 668.000 Nachweise von Beiträgenund Aufsätzen aus Jahrbüchern, Sammel-werken und Zeitschriften finden sich inselbständigen Titelaufnahmen als Medien-art „Article“ im WorldCat15.

Neben Computerprogrammen, Datenban-ken und Multimedia in physischer Formauf Disketten, CD-ROM, DVD-ROM und an-deren Datenträgern, finden sich im World-Cat immer mehr e-Books, e-Journals, e-Papers und Online-Datenbanken in „virtu-eller“ Form. In der Rubrik „Libraries world-wide that own item“ werden hierzu Bib-liotheken und Institutionen aufgeführt,dieüber entsprechende Lizenzen und Zugängeverfügen.Diese „virtuellen“ Medien stellenspezielle Anforderung hinsichtlich ihrerPräsentation, Nutzung und Katalogisie-rung.In einem OCLC Pilotprojekt „eSerials“beschäftigten sich ausgewählte Teilneh-mer gezielt mit dieser Thematik16.

Web-Seiten im Internet sind, wenn über-haupt,dann doch ein sehr flüchtiges Biblio-theksmedium. Wegen ihres Wertes als In-formationsquelle hat man sich jedoch zurAufnahme ausgewählter Web-Seiten inden WorldCat entschlossen und bereits2002 die Titel der bis dahin selbständigenOCLC-Datenbank NetFirst in den WorldCatübernommen. Seitdem wird dieser nichtunproblematische „Bestand“ im WorldCatweiter ausgebaut, nach Möglichkeit auchaktuell gehalten und gepflegt.

Titel aus dem BuchhandelAls aktive Teilnehmer bringen zunehmendauch Neuerscheinungsdienste,Verlage undBuchhandel bibliographische Datensätzein den WorldCat ein. Zu diesen „Vendors“17

zählen u.a. „Otto Harrassowitz“ mit liefer-baren, in der Regel deutschsprachigen Ti-teln, Neuerscheinungen und Vorankündi-gungen, „BookLinks“ mit chinesischen Ti-teln, „Recorded Books“ als Spezialist fürungekürzte Hörbücher. Diese Titelaufnah-men, die zunächst keinen Bibliotheksbe-stand ausweisen,stehen im WorldCat allenteilnehmenden Bibliotheken für die ein-fache Bestellung und zum späteren Ansi-geln der entsprechenden Medien zur Ver-fügung.Zusätzliche Informationen zu einzelnen Ti-teln, etwa Abstracts, Inhaltsverzeichnisse,Rezensionen,Kurzbiographien der Autoren,werden aus Datenbanken des Buchhandelsin den WorldCat integriert. Diese Informa-tionen sind entweder über Links in denWorldCat-Titeln abrufbar,teilweise stehensie auch auf Reiterkarten über der Titelauf-nahme direkt zur Verfügung (siehe Abbil-dung 5). Bisher ist dieser Service allerdingsin der Regel noch auf „Books in Print“ undandere amerikanische Datenbanken be-schränkt.

Deutsche Titel an dritter StelleMedien in etwa 440 Sprachen und Dialek-ten sind im WorldCat verzeichnet.Mit mehr

150 57(2006)3, 149-156

Abbildung 1:Suchmaske„Advanced Search“.Im Bereich „Searchfor“ 3 Felder für dieEingabe und/ oderdie Übernahme aus den Registern.Darunter dieBereiche fürsekundäre/ein-schränkendeSuchkriterien.

8 www.oclc.org/worldcat/grow.htm9 Liste der „Gold Records: www.oclc.org/worldcat/

goldrecords.htm10 siehe OCLC/PICA Newsletter Autumn 2005 – http://

oclcpica.org/?id=1487&ln=uk11 die Sucheingabe „newspaper“ in der Kategorie

„Material Type“ im WorldCat führte am 24.11.2005zu 211.526 Treffern.

12 Dieses Projekt soll alle lokalen, regionalen und na-tionalen USA-Zeitungen ab dem 18.Jahrhundert lo-kalisieren,verfilmen und im WorldCat katalogisie-ren – www.neh.gov/projects/usnp.html

13 Stand Juli 2005 – www.oclc.org/worldcat/statistics/format.htm

14 Das älteste „Erscheinungsjahr“ im WorldCat istwohl 2150 B.C. „Terra cotta cone with Babylonianinscription“. Accession No: 3244509

15 die Sucheingabe: „article“ in der Kategorie „Mate-rial type“ führte am 24.11.2005 zu 668.786 Treffern

16 www.oclc.org/productworks/eserialspilot.htm17 „Vendor record contribution program“ www.oclc.

org/vendors/material/contribution/default.htm

Page 3: iwp 3 06 kliemt

W o r l d C a t

als 3,549 Millionen belegen, nach den eng-lischen (35,408 Millionen) und nur knapphinter den französischen (3,576 Millionen),deutsche Titel bereits den dritten Platz18,ob-wohl bis heute kaum deutsche Bibliothe-ken aktiv am WorldCat teilnehmen19. Essind deutsche Titel im Bestand der melden-den Bibliotheken in aller Welt, deutscheTitel mit einer umfassenden Berichtszeitvom 16. bis ins 21. Jahrhundert und miteiner umfassenden inhaltlichen Band-breite von hochwissenschaftlich bis trivial.

WorldCat – Weltkatalog und Universalbibliographie

Vom regionalen zum globalen Verbund,vom Ohio-Katalog zum Welt-Katalog. Vonseiner Funktion her ist der WorldCat bisheute in erster Linie ein Verbundkatalog,sind Katalogisierung im und für den Ver-bund,Bestandsnachweise der teilnehmen-den Bibliotheken, die am 11.08.2005 dieMarke von 1 Milliarde überschritten, unddie daraus resultierende Leihverkehrsbe-stellungen sein Hauptgeschäft20.Vom Inhalt her geht WorldCat jedoch in-zwischen weit über die traditionellen De-finitionen eines „Bibliotheks-Kataloges“ hi-naus in Richtung Universalbibliographie,einmal durch die Integration von Buchhan-delsdaten und verschiedener Elemente derBibliographie, und zweitens durch die zu-nehmende inhaltliche Erschließung derverzeichneten Medien in den Titelaufnah-men.Lieder und Stücke auf Tonträgern undin Musikalien werden in den Titelaufnah-men einzeln aufgeführt, ebenso Beiträge,Aufsätze und Texte in Sammel- und mehr-bändigen Werken. Sogar Inhaltsverzeich-nisse von Monographien werden über-nommen. Außerdem finden sich immerhäufiger Abstracts und Annotationen inden Titelaufnahmen und weitere inhaltli-che und formale Informationen in den Fuß-noten21.

Autoren und andere beteiligte Personennach Möglichkeit mit ihrem Geburts- und

Sterbejahr zu ergänzen ist gute Tradition inenglischsprachigen Katalogen und Biblio-graphien. Neben diesen Angaben findensich im WorldCat häufig auch Lebensda-ten in Personenschlagworten, dazu Hin-weise auf Pseudonyme oder wirklicheNamen und weitere biographische Anga-ben. Mit weit mehr Personen als in man-cher biographischen Datenbank ist damitWorldCat auch für biographische Recher-chen nutzbar.

Als Universalbibliographie hat WorldCatgegenüber anderen Datenbanken, undganz besonders gegenüber virtuellen Da-tenbanken,den Vorteil,dass sämtliche Titelund Daten in einer Datenbank erfasst wer-den, nach weltweit einheitlichen Katalo-gisierungsregeln, einem einheitlichen Ka-tegorienschema. Die einheitliche Katalog-sprache „Englisch“ sorgt für durchgängigenglische Namensansetzungen und eng-lische Schlagworte.Grundlage aller Titelaufnahmen sind die 26lateinischen Grundbuchstaben und arabi-sche Zahlen. Alle Sonderzeichen werdendabei auf die entsprechenden Grundbuch-staben reduziert (ä=a, Ø=o, etc.), alle Anga-ben zu Titeln in Sprachen mit „nicht-latei-nischen“ Schriftzeichen werden nach denenglischen Katalogregeln transkribiertbzw. transliteriert.Mit den für alle Teilnehmer weltweit gel-tenden Regeln und hohen Qualitätsstan-dards sollte einem Titel im Worldcat theo-retisch nicht anzusehen sein, ob er voneiner Bibliothek in den USA, in China, in Is-rael oder Australien eingegeben wurde. Inder Praxis jedoch lassen sich, wie in jederDatenbank und in jedem Verbund,auch imWorldCat Abweichungen,Mängel und Feh-ler nicht vermeiden. Deshalb werden stän-dig Titelaufnahmen korrigiert und er-gänzt22 und Dubletten,soweit sie nicht vonder automatischen Dublettenkontrolle er-kannt wurden, manuell zusammenge-führt. Dadurch kann die Quote an Fehlernund Dubletten im WorldCat vergleichs-weise gering gehalten werden.

Open WorldCat und FictionFinderEin großer Teil der über 62 Millionen World-Cat-Titel ist heute bereits frei zugänglich imInternet über Google, Yahoo u.a. populäreSuchmaschinen recherchierbar.Titeldatenvon Beständen der am „Open WorldCat Pro-gram“ teilnehmenden OCLC-Bibliothekenwerden dabei aus dem WorldCat in denWeb-Datenpool Open WorldCat23 über-nommen und sollen Internetnutzer beiihren Recherchen über Suchmaschinen aufentsprechende Literaturangebote in Biblio-theken in ihrer Nähe hinweisen. Deshalbmacht dieses Projekt zuerst einmal Sinn inNordamerika,wo das Netz der OCLC-Biblio-theken besonders dicht ist.

Open WorldCat kann auch gezielt zum Bib-liographieren in diesem Teilbestand desWorldCat genutzt werden:

Beispiel 1: www.google.comEingabe im Suchfeld: architektur hellenismussite:worldcatlibraries.org

Bequemer ist die Eingabe über „Open WorldCatLookup“, hier setzt das System den notwendi-gen Zusatz „site:worldcatlibraries.org“ automa-tisch24.

Die Suche erzielt einen Treffer mit zwei unter-schiedlichen Ausgaben (Button „Editions“), demdeutschen Original und der italienischen Über-setzung. Die deutsche Ausgabe ist weltweit in77 Bibliotheken nachgewiesen25.

Eine echte Konkurrenz zum professionellenBibliographieren im WorldCat über FirstSe-arch kann, soll und will der Open World-Cat jedoch (noch) nicht sein.Ein ähnliches Projekt, allerdings mit etwasanderem Ansatz als Open WorldCat,ist Red-LightGreen26,die frei zugängliche Web-Ver-sion des RLG Union Catalogs27.

Im OCLC-Projekt „FictionFinder“ werden aneiner Teilmenge des WorldCat Möglichkei-ten zur Bündelung und effektiveren Nut-

57(2006)3, 149-156 151

Abbildung 2:Trefferanzeige nach

Eingabe: histor* –Keyword im Practice

WordlCatOberhalb der

Trefferliste dasGesamtergebnis „All

517“, daneben diezehn in der

Treffermenge vorkom-menden „Document

Types“ als Linksausgelegt

18 Stand Juli 2005 – www.oclc.org/worldcat/statistics/language.htm

19 zu diesen zählt die Niedersächsische Staats- undUniversitätsbibliothek Göttingen, die Titeldateneinbändiger Monographien aus ihrem Pica-Kata-log offline in den WorldCat eingebracht hat

20 von Juli 2004 bis Juni 2005 waren es 9,4 MillionenLeihverkehrsbestellungen – www.oclc.org/world-cat/statistics/

21 alle diese zusätzlichen Daten in den Titelaufnah-men sind über „Keyword“ recherchierbar

22 www.oclc.org/worldcat/about/quality/default.htm

23 www.oclc.org/worldcat/open/default.htm24 http://faculty.washington.edu/murata/worldcat/ 25 Bei besitzmeldenden Bibliotheken, die an Ques-

tionPoint teilnehmen, finden sich in der Liste zu-sätzliche Links „Ask a librarian“ mit direkten An-fragemöglichkeiten – www.oclc.org/questionpoint/

26 www.redlightgreen.com – recherchierbar sindmehr als 47 Millionen Titel des RLG Union Catalogs(Stand Januar 2005) – www.rlg.org

27 Mattison, David: RedLightGreen and Open World-Cat.Changing the World of Academic Search.In:Se-archer, The Magazine for Database Professionals,April 2005, S. 14-23

Page 4: iwp 3 06 kliemt

W o r l d C a t

zung von Daten der formalen und inhalt-lichen Erschließung von Romanen, Novel-len u.a. „Fiction“-Titeln getestet. Die in-haltliche Erschließung solcher Titel erfolgtim WorldCat in der Regel über die entspre-chende Verschlagwortung,bei der auch fik-tive Personen und fiktive Orte als „Subject“zulässig sind. „Summaries“ und Fußnotenliefern zusätzliche inhaltliche Informatio-nen, in „Fiction Categories“ werden dieseTitel bestimmten Genres zugeordnet.Seit Ende 2004 steht der Prototyp des Ficti-onFinder frei verfügbar im Internet zur Ver-fügung28. Neben den formalen bibliogra-phischen Kriterien kann darin auch speziellinhaltlich recherchiert werden, etwa nacheiner Romanheldin kombiniert mit demOrt der Handlung:

Beispiel 2:http://fictionfinder.oclc.org/ – Search-MaskeEingabe Feld 1: harriet vane – Fictious Characters/ and / Feld 2: oxford – Subjects (Fiktive Perso-nen/Orte in den Suchkategorien “Fictious Charac-ters / Imaginary Places“, reale Personen/Orte inder Kategorie “Subjects”)„Search“ erzielt 2 Treffer:„Busman’s Honeymoon”und „Gaudy Night”, jeweils mit verschiedenenAusgaben in der Originalsprache und Überset-zungen. Die einzelnen Ausgaben sind verknüpftmit den entsprechenden Bestandsnachweisen imOpen WorldCat.

Recherche im WorldCat über FirstSearchÜber FirstSearch29 bietet OCLC seinen Teil-nehmern den Zugang zum WorldCat undzu etwa 70 weiteren Datenbanken untereiner einheitlichen Oberfläche, mit der biszu drei dieser Datenbanken gleichzeitig ab-gefragt werden können. Informationen zuFirstSearch,zur Datenbankauswahl und zugrundlegenden Suchfunktionen findensich in einer „Guided Tour“30.Frei verfügbar im Internet wird der Zugangzu Testversionen von drei OCLC-Daten-banken angeboten, zum WorldCat, GPOMonthly Catalog und ArticleFirst. DieserTestzugang www.oclc.org/firstsearch/ content/databases/practicedatabases.htmsoll hier genutzt werden,um praktisch nach-vollziehbar einige der grundlegenden Re-cherchemöglichkeiten und Funktionen desWorldCat zu erläutern. In der Testversion„PWorldCat = Practice WorldCat“ stehen6.000 echte Titel, alle Funktionen und alleHilfetexte des Echtsystems zur Verfügung31.

Nach dem Anmelden in FirstSearch, in derTestversion simuliert über den Link„Launch the tryout version of FirstSearch“,können im ersten Schritt in der Liste „Da-tabases“ bis zu drei Datenbanken gleichzei-tig für die Recherche ausgewählt werden.Um jedoch alle Recherchefunktionen desWorldCat nutzen zu können,von denen beigleichzeitiger Suche in mehreren Daten-banken einige nicht zur Verfügung stehen,sollte WorldCat immer nur allein ausge-wählt werden32.Dazu den PWorldCat markieren und mit„Select“ bestätigen.Von den drei Suchmodi„Basic / Advanced / Expert“ wird „AdvancedSearch“ ausgewählt.Es öffnet sich die Such-maske Advanced Search des PWorldCat,diefast identisch ist mit der Suchmaske desEchtsystems (siehe Abbildung 1).

Eingabe von SuchbegriffenIn der Advanced-Suchmaske stehen dreiprimäre Suchfelder zur Verfügung, jeweilsindividuell über die Liste der Suchkatego-rien definierbar.Suchbegriffe können ab dem dritten Buch-staben rechtstrunkiert mit „*“ und/odermitteltrunkiert mit „?“ eingegeben werden.Mehrere unverbundene Suchbegriffe ineinem Feld werden automatisch mit „and“verknüpft, diese Verknüpfung lässt sichdurch Eingabe von „or“ bzw.„not“ zwischenden Suchbegriffen entsprechend ändern.Weitere Möglichkeiten für Trunkierungund logische Verknüpfung werden in denHilfetexten erläutert33.Von den insgesamt 30 angebotenen Such-kategorien reichen in den meisten Fällenvier völlig aus: Author, Title, Subject undKeyword.

„Author“ enthält die Namen von Autoren,sonstigen beteiligten Personen und Körper-schaften in Ansetzungsform. Suchbar sindbeliebige Namensteile, also auch nur einoder mehrere Vornamen. Die Suche erfolgtnach dem Prinzip „Stichwortsuche“.(Für eine exakte Suche nach Personen oderKörperschaften empfiehlt sich das Register„Author Phrase“ – siehe rechts, Beispiel 8.)

Beispiel 3: PWorldCatEingabe: johann georg – Author„Search“ führt zu 2 Treffern, in denen sowohl derNamensteil „Johann“ als auch der Namensteil„Georg“ vorkommen,unabhängig von der einge-gebenen Reihenfolge und unabhängig davon,obdie Namensteile als Vornamen oder Nachnamen,in einem Namen (Treffer 1:Johann Georg Schmidt)oder in verschiedenen Namen vorkommen (Tref-fer 2: Johann Friedrich Fasch / Georg Philip Tele-mann u.a.)

„Title“ enthält alle Titel, Zusätze zum Titelin vorliegender bzw. transkribierter/trans-literierter Form.(Für die exakte Suche nach dem vollstän-digen Titel oder Titelanfang empfiehlt sichdas Titelregister – siehe unten, Beispiel 9.)

Beispiel 4: PWorldCatEingabe: history time* – TitleEs werden Treffer ermittelt,in denen sowohl „His-tory“ als auch „Time/Timeless/Times/…“ im Titel,im Zusatz zum Titel etc. vorkommen.

„Subject“ enthält alle Arten von Schlag-worten: Sach-, Personen-, geographischeSchlagworte, Formschlagworte etc., in derRegel in englisch/amerikanischer Anset-zungsform, in einigen Fällen auch mehr-sprachig, in Ausnahmefällen nur in ande-ren Sprachen. Suchbar sind einzelneWorte/Begriffe in Schlagworten undSchlagwortketten.

Beispiel 5: PWorldCatlocomotive* england – SubjectEs werden Titel ermittelt, in denen beide Begriffeirgendwo in der Subject-Kategorie entweder ineinem oder in verschiedenen Schlagworten ent-halten sind.

„Keyword“ ist eine umfassende Suche inmehreren Kategorien,„Author“,„Title“ und„Subject“ u.a., und gleichzeitig der Schlüs-sel zu Bereichen der Titelaufnahme,die mitanderen Suchkategorien nicht erreichtwerden: Inhaltsangaben, Inhaltsverzeich-nisse, Abstracts, Fußnoten etc.

Beispiel 6: PWorldCatEingabe: railroad* or railway* – Keyword“Search”führt zu Treffern,in denen entweder rail-road* oder railway* im Titel,im Schlagwort,in denFußnoten, in Abstracts und/oder auch im Autor,z.B. als Körperschaft, vorkommen.

Für eine kombinierte Suche in verschiede-nen Kategorien können in mehrere Such-felder Suchbegriffe eingegeben und/oderEinträge aus Registern übernommen wer-den.

Beispiel 7: PWorldCat – gesucht wird ein Namens-teil eines Autors in Verbindung mit einemTitel/StichwortEingabe Feld 1: smith – Author / and / Feld 2: rail-way* or railroad* / Keyword

Die voreingestellte Verknüpfung „and“ zwi-schen den Suchfeldern kann bei Bedarf auf„or“ bzw. „not“ umgestellt werden.

RegisterfunktionFür jede Suchkategorie steht ein Register(„Index“) zur Verfügung, aus dem statteiner Eingabe von Suchbegriffen ein Ein-trag in die Suchmaske übernommen wer-den kann. Die Übernahme aus den Regis-tern empfiehlt sich besonders bei schwieri-gen Schreibweisen von Suchbegriffen, beider exakten Suche nach Autoren/Perso-nen/Körperschaften und bei der Suchenach dem Titelanfang oder vollständigenTitel.

Beispiel 8: PWorldCat – gesucht wird der Autor„Johann Georg Schmidt“– Registerbutton ganz rechts neben einem Such-

152 57(2006)3, 149-156

28 www.oclc.org/research/projects/frbr/fictionfin-der.htm

29 www.oclc.org/firstsearch/30 www.oclc.org/firstsearch/about/tour/default.htm31 Je nach Browser und Hardware/Software-Konfigu-

ration kann es jedoch zu einigen Einschränkungenkommen

32 Ein Wechsel in andere Datenbanken ist jederzeitmöglich,ohne dabei die WorldCat-Sitzung beendenzu müssen

33 von der Suchmaske aus: Help > Special Search Me-thods / Plurals, Truncations, and Wildcards – Com-bining search terms – u.a.

Page 5: iwp 3 06 kliemt

W o r l d C a t

feld/Kategrienbezeichnung anklicken. Es öff-net sich die Registermaske

– im Eingabefeld „Browse for“ einen Aufsatz-punkt eingeben nach dem Schema:Nachname– Komma – Leertaste – Vorname/n:schmidt, johann g

– über das Menü „Indexed in“ das gewünschteRegister definieren, in diesem Fall: „AuthorPhrase“

– über den Button „Browse“ das Register aufblät-tern

– durch Anklicken des gesuchten Namensschmidt, johann georg im aufgeblättertenIndex wird dieser automatisch in die Such-maske übernommen,die Suchkategorie dabeientsprechend auf „Author Phrase“ umgestellt.

Die eigentliche Suche erfolgt jetzt über „Search“.

Beispiel 9: PWorldCat – gesucht wird der Titel:„Das braune Fettgewebe bei schweizerischen unddeutschen Nagern und Insektivoren“, der Autorist nicht genau bekannt.Über den Registerbutton die Registermaske auf-rufen, als Aufsatzpunkt den Titelanfang einge-ben: braune fettgewebe „Index Title Phrase“ auswählen,mit„Browse“ öff-nen,den gewünschten Titel anklicken und damitin die Suchmaske übernehmen.„Search“ führt zum entsprechenden Treffer.

Unterhalb der primären Suchfelder werdenin der Maske „Advanced Search“ sekundäreSuchfelder und weitere Möglichkeiten zurEingrenzung angeboten (s. Abbildung 1).Mit Ausnahme der einschränkenden Sucheim Bestand einer bestimmten Bibliotheküber „Library Code“ stehen alle diese sekun-dären Funktionen jederzeit auch bei derTrefferbearbeitung zur Verfügung und soll-ten nach Möglichkeit erst dort angewendetwerden.

Suchergebnisse als aufbereitete Treffermengen

Erzielt eine Suche keinen Treffer, erscheintdie Meldung:„No records matched your se-arch“.Erzielt die Suche einen Treffer, so wird die-ser sofort in Vollanzeige angezeigt.Suchergebnisse >1 werden in einer Kurzti-telliste angezeigt,sortiert nach „Number ofLibraries“,absteigend nach der Anzahl vonbesitzmeldenden Bibliotheken zu jedemTitel.

Beispiel 10: PWorldCatEingabe: histor* – Keyword34

„Search“ führt zu 517 TreffernAngezeigt werden die Treffer in einer Kurzliste(siehe Abbildung 2)

In der grauen Funktions- und Informations-leiste oberhalb der Treffermenge sindgenau protokolliert der Suchweg,die Such-eingabe und das Suchergebnis.Neben demGesamtergebnis erscheint in Klammern alsLink ausgelegt das Teilergebnis von Tref-fern in der Sprache, die der jeweils einge-stellten Sprache der Suchoberfläche ent-spricht35. Ist die Suchoberfläche auf Eng-

lisch eingestellt,erscheint:„Records found:517 (English 348)“.Beinhaltet eine Treffermenge zwei odermehr der insgesamt zehn „DocumentTypes“,so werden diese als Teilmengen mitentsprechenden Symbolen direkt über denTreffern dargestellt.Dabei erscheint das Ge-samtergebnis „All“ in Blau, daneben vonlinks nach rechts in absteigender Teil-menge die als Links eingerichteten Iconsder „Document Types“.In der Treffermengedes Beispiels 10 sind alle „DocumentTypes“enthalten.Unterhalb der „Document Types“ werden„Sub types“ zur weiteren Einschränkungangeboten über:„Limit results: Audience /Content / Format“In den Kurztitellisten („List of Records“) sindalle Titel als Links ausgelegt, die durch An-klicken direkt zur entsprechenden Vollan-zeige führen.Von hier aus kann in den Voll-anzeigen vor- oder zurückgeblättert wer-den. Der Button „List of Records“ führtjederzeit wieder zurück zur entsprechen-den Stelle in der Trefferliste.

Limit- und SortierfunktionenEinen ganz besonderen Service bietetWorldCat mit der Limit-Funktion, mit derjede Treffermenge >1 individuell nach ihrenformalen und inhaltlichen Kriterien aufbe-reitet und zur weiteren gezielten Eingren-zung angeboten wird.Über den „Limit-Button“ erscheint zur Aus-wahl: „Limt Your Results by Author / … bySubject Headings / … by Year / … by Docu-ment type / … by Language / … by Numberof Libraries”.

Blättert man diese Aspekte auf,so erscheintjeweils eine Auflistung der in der Treffer-menge enthaltenen Autoren,Schlagworte,Jahre,Materialarten,Sprachen und Zahl dermeldenden Bibliotheken, sortiert jeweilsabsteigend nach Relevanz (s. Abbildung 3).Wählt man einen oder auch mehrere As-pekte daraus aus,wird eine neue und eigen-ständige Treffermenge erzeugt,die sich,so-

fern >1, wiederum über „Limit“ weiter ein-grenzen lässt.Treffermengen <500 können über den But-ton „Sort“ nach bis zu 4 Kriterien gleichzei-tig sortiert werden, nach „Title / Author /Date / Number of Libraries“, und zwar je-weils entweder auf- oder absteigend.

Wiederaufrufen und Kombinieren von Treffermengen

Alle Suchergebnisse während einer FirstSe-arch-Sitzung werden protokolliert36 undsind jederzeit über „Searching“ > „PreviousSearches“ abrufbar (siehe Abbildung 4).Durch Anklicken eines bestimmten Sucher-gebnisses >1 in der Spalte „Results“ wird dieentsprechende Treffermenge direkt wiederaufgeblättert.Durch Markieren von Treffern in der Spalte„Select terms“ können diese nachträglichkombiniert werden mit den Operatoren„and“ bzw. „or“ in „Combine using“.

Bei einer Kombination mit dem Operator„not“ ist dagegen die Reihenfolge der Tref-fermengen relevant, die durch Eintrag imFeld „Search for“ genau definiert werdenmuss, z.B.: #1 not #2 / bzw. #2 not #1

Detailed RecordsHeutige Vollanzeigen im WorldCat bietenweit mehr als bibliographische Daten derursprünglich rein formalen Titelaufnahme.Sie sind Informationsträger mit vielen zu-sätzlichen Informationen zum Titel, inter-

57(2006)3, 149-156 153

Abbildung 3:„Limitby Language“:Auflistung derSprachen, die in derTreffermenge„histor*“ (sieheBeispiel 10) enthaltensind, absteigend nachder Anzahl derjeweiligen Treffer

34 diese im Echtsystem des WorldCat „unsinnige“Sucheingabe erzielt in der Testdatenbank einemöglichst große Treffermenge, an der die folgen-den Funktionen demonstriert werden sollen

35 die Sprache der Suchoberfläche kann am unterenBildschirmrand eingestellt werden: Englisch, Spa-nisch, Französisch, Japanisch, Koreanisch und Chi-nesisch. Eine deutsche Oberfläche steht nicht zurVerfügung.

36 auch die Null-Treffer-Ergebnisse

Page 6: iwp 3 06 kliemt

W o r l d C a t

nen Links und Verknüpfungen zu externenDatenbanken.

Beispiel 11: PWorldCatEingabe: parker cigarettes – Keyword„Search“ führt zu einem Treffer,der direkt in Voll-anzeige erscheint.

Der obere Bereich der Vollanzeige enthält,grau unterlegt, zusammenfassend diegrundlegenden bibliographischen Anga-ben zum Titel. Immer häufiger erscheinthier auch eine Abbildung des Covers (sieheAbbildung 5).

Über Reiterkarten lassen sich zusätzlicheInfos und Leseproben zum Titel aufblät-tern: das Inhaltsverzeichnis über „Table ofContents“ / eine kurze Inhaltsangabe über„More Info“ / als Leseprobe die ersten Sei-ten des ersten Kapitels über „Excerpt“.

Im Bereich „GET THIS ITEM“ führt „Librariesworldwide that own item“ zu einer Liste derOCLC-Bibliotheken, die zu diesem Titel Be-stand gemeldet haben. Die Links in dieserBibliotheksliste führen direkt zu den loka-len Bibliothekssystemen der besitzendenBibliotheken37.

Im Bereich „FIND RELATED“ führen Links zuweiteren im WorldCat nachgewiesenenAusgaben des Titels und zu Sekundärlitera-tur zum Autor bzw. zur Körperschaft und/oder zum Titel.Einige Titel sind verlinkt mitanderen OCLC-Datenbanken, teilweise

auch mit externen Datenbanken wie dem„Books in Print“

Darunter die eigentliche Titelaufnahmemit den Bereichen Title, Author(s), Publi-cation, Year etc.Alle Personen und Körperschaften im Be-reich Author(s) sind in Ansetzungsformaufgeführt und als Links ausgelegt,die über„Netzwandern“ zu allen mit dieser Anset-zungsform verknüpften Titeln im WorldCatführen.In Fußnoten weitere formale Angaben, inder Regel auch der Originaltitel bei Überset-zungen, in den Kategorien Contents, Abs-tracts und Responsibility“ weitere inhalt-liche Informationen zum Titel.In die Recherche können diese Bereicheüber Keyword mit einbezogen werden.

In Subject(s) sind alle Schlagworte/Kettenals „Descriptor / Named Person / etc.“ auf-geführt und ebenfalls als Links ausgelegt.Wegen der speziell auf einen Titel zuge-schnitten Schlagwortketten ist das Ergeb-nis des Netzwanderns über diese Links häu-fig unbefriedigend. Es empfiehlt sich einealternative Suche über die Eingabe einzel-ner Schlagwortbegriffe aus diesen Kettenals Subject oder Keyword.

Wechsel vom WorldCatin andere OCLC-Datenbanken

Aus der WorldCat-Sitzung heraus kann je-derzeit in eine andere der jeweils angebo-tenen OCLC-Datenbanken gewechselt wer-den. Diese Funktion steht auch im Testzu-gang des WorldCat zur Verfügung:Dazu den Button „Databases“ oberhalb derSuchmaske des PWorldCat anklicken, eine

andere Datenbank auswählen, hier z.B.PArticle1st38 und mit „Select“ bestätigen.Die FirstSearch-Suchmaske stellt sich auto-matisch um auf die Funktionen der neuausgewählten Datenbank. Die letzte Such-eingabe aus der PWorldCat-Maske wirdübernommen.

Auch von hier aus ist ein weiterer Wechselin andere Datenbanken möglich, und na-türlich auch jederzeit wieder der Wechselzurück in den WorldCat.In „Previous Searches“ werden alle Recher-chen einer FirstSearch-Sitzung in allen je-weils angesteuerten Datenbanken proto-kolliert. Dabei weist das Protokoll genauaus, welche Sucheingaben und Treffer inwelcher Datenbank erzielt wurden (sieheAbbildung 4).

Markieren von Treffern und ExportDas Markieren von Treffern ist sowohl inden Trefferlisten als auch in den Vollanzei-gen möglich.Alle während einer FirstSearch-Sitzung ineiner oder in verschiedenen Datenbankenmarkierten Treffer stehen jederzeit überden Button „Marked Records“ in der Rei-henfolge der Markierungen zur Verfügung.Hier kann jetzt eine endgültige Auswahlgetroffen werden.Die ausgewählten Treffer lassen sich inKurzform („Brief View“) oder Vollanzeige(„Detailed View“) anzeigen,über den Button„Print“ ausdrucken, über „Export“ abspei-chern oder direkt über „E-Mail“ versenden.Das Ausdrucken, Abspeichern und/oderVerschicken per E-Mail ist natürlich auchmöglich bei einzelnen Vollanzeigen oderauch bei ganzen Trefferlisten.

WorldCat im EchtsystemIm frei zugänglichen FirstSearch-Testsys-tem konnte bis hierher die Recherche imWorldCat „simultan“ dargestellt und dabeidie wichtigsten Funktionen erläutert wer-den.Die eigentliche Stärke des WorldCat als uni-verselles bibliographisches Auskunftsmit-tel zu demonstrieren, und hier besondersauch die vielfältigen Möglichkeiten für spe-ziell deutsche Suchansätze anzudeuten,istallerdings nur im Echtsystem mit der voll-ständigen WorldCat-Datenmenge möglich.Mit FirstSearch steht für die bisher in bib-liographischen Datenbanken einmaligeMenge von 62 Millionen Titeln und Infor-mationen des WorldCat ein adäquates undhöchst komfortables Recherchesystem zurVerfügung.Ein Recherchesystem, das natürlich auchauf sehr große Treffermengen eingerichtetist.So werden etwa bei der Suche nach „ber-lin“ als Keyword über 196.000 Treffer aus-gewiesen, mit „history“ als „Keyword“sogar 5,19 Millionen39 Treffer erzielt.

154 57(2006)3, 149-156

Abbildung 4:„Previous Searches“ – Protokoll von Recherchen in PWorldCat und PArticle1st

37 WorldCat ist ein reiner Bestandsnachweis und keinAusleihverbund.Nachweise der lokalen Verfügbar-keit, der Ausleihe von Titeln etc. ist Sache der lo-kalen Bibliothekssysteme

38 in dieser Testdatenbank stehen 5.000 Datensätzenaus ArticleFirst zur Verfügung,allerdings ohne Voll-texte

39 Stand Ende November 2005

Page 7: iwp 3 06 kliemt

W o r l d C a t

Lediglich bei trunkierter Eingabe kann es vor-kommen, dass das System die Suche ablehntmit der Meldung: „Your search contained aterm with wildcard characters that matchedtoo many terms. Please try to add more let-ters to make your term more specific“40.Selbst Treffermengen von 196.000 oder 5,19Millionen werden vom System sekunden-schnell präsentiert, lassen sich eingrenzenund/oder nachträglich mit anderen Treffer-mengen kombinieren.

Bei mehr als 10.000 Treffern entfällt aller-dings die direkte Anzeige der „DocumentTypes“ mit dem Hinweis: „Document typelinks do not appear for searches matchingmore than 10,000 records“.Außerdem wirddie formal/inhaltliche Aufbereitung vonTreffermengen über die Funktion „Limit“bei Treffern >10.000 nur noch begrenzt an-geboten.

„Die schone Mullerin“ und andere (deutsche) Suchaspekte

Bitte keine Umlaute im WorldCat verwen-den, auch wenn sie in Trefferlisten undVollanzeigen als solche dargestellt sind.Systemintern werden „ä, ö, ü“ als Grund-buchstaben „a, o, u“ gewertet.In den Registern (Indices) werden Umlauteund andere Sonderzeichen,„Ø,¸“ etc.,gene-rell nicht dargestellt. Alle Index-Einträgesind auf die Grundbuchstaben reduziert,wie z.B. der Titel „Die schöne Müllerin“, imIndex „Title Phrase“: schone mullerin„Keine Umlaute“ hat besondere Auswir-kungen in der Kategorie „Author“. Perso-nennamen mit Umlauten gab und gibt esin alternativen Formen, sprachlichen Ab-wandlungen und Schreibweisen, etwaGöthe/Goethe, Händel/Handel, Müller/Mueller/Muller. Für eine lückenlose Re-cherche im WorldCat sollten möglichst alleFormen und Varianten berücksichtigt wer-den, etwa durch Sucheingabe „Author“:gothe or goethe / muller or muellerEin Platzhalter (wildcard) ist erst nach demdritten Buchstaben erlaubt und bietet sichz.B. an bei „Neumüller/Neumueller – Ein-gabe im Feld „Author“: neum?ller41

Für die exakte Personensuche, etwa nacheinem „Hans Müller“, sollte auf jeden Fallder Index „Author Phrase“ genutzt werden(siehe oben Beispiel 8).Bei schwierigen Namensformen ist im Ein-zelfall zwischen Registerübernahme undEingabe von Suchbegriffen abzuwägen.„An-nette von Droste-Hülshoff“ ist beispiels-weise mit einer Sucheingabe schneller undumfassender zu finden als über das Register.

Beispiel 12: FirstSearch-WorldCatEingabe: annette droste hulshoff – „Author“Search führt zu 624 Treffern42,von denen nur 541zur gebräuchlichsten Ansetzungsform des Na-mens gehören.

Zu Droste-Hülshoff existieren im WorldCatnoch eine Reihe abweichender Anset-zungsformen, die in allen Varianten imIndex „Author Phrase“ zu finden sind.Ähnlich verhält es sich mit „Alma MariaSchindler/Mahler/Werfel“.Die Suche nachihren Briefen ist ebenfalls mit einer Such-eingabe schneller und effektiver als überdie Register.

Beispiel 13: FirstSearch-WorldCatFeld 1: alma – Author / and / Feld 2: briefe – Key-wordSearch – 36 Treffer.„Limit by Author“ weist auchin diesem Fall neben der Hauptform einige abwei-chende Ansetzungsformen im WorldCat aus.

Über den Titel zur Ansetzungsform des Autors

Wie wird „Gaius Julius Caesar“ im World-Cat angesetzt? Die Eingabe des Caesar-spe-zifischen Titels „Der gallische Krieg / Debello gallico“ führt direkt zu dieser Anset-zungsform.

Beispiel 14: FirstSearch-WorldCatEingabe: gallische krieg – KeywordSearch führt zu 30 Treffern„Limit by Author“ zeigt an oberster Stelle Caesar, Julius – mit 86 Prozent der Treffermenge.Diesen Link anklicken,aus der Treffermenge einenin Vollanzeige aufrufen, Netzwandern über denLink Author: Caesar, Julius in der Vollanzeige.Ergebnis: 2.959 Treffer.

Dieser Suchweg wäre über die „Judenbu-che“ auch bei „Droste-Hülshoff“ erfolg-reich, er empfiehlt sich aber besonders beiarabischen, chinesischen, russischen undanderen „grundsätzlich schwierigen“ Au-toren.So führt die Eingabe:dame hundchen

– Keyword / Search / Limit by Author – inwenigen Schritten zur Ansetzungsform:Chekhov, Anton Pavlovich.Ist kein autor-spezifischer Titel bekannt,kann auch eine vorliegende (deutsche) Na-mensform zur Ansetzungsform führen,etwa tschechow oder auch chruschtschowals Keyword. Da in den Titelaufnahmen inder Regel die Namen auch in der jeweilsvorliegenden Form aufgeführt sind, ma-chen die über 3,5 Millionen deutschen Titelim WorldCat Treffer bei einer solchen Suchezumindest wahrscheinlich.

WorldCat als ÜbersetzungsbibliographieOb wissenschaftliche Werke, Sachbücher,Romane oder Kinderbücher, Übersetzun-gen aus allen und in fast alle Sprachen las-sen sich im WorldCat nachweisen, darun-ter auch tausende Übersetzungen aus demDeutschen oder ins Deutsche.Generell sind Übersetzungen über den Ori-ginaltitel zu finden,der in den meisten Fäl-len im Text der Titelaufnahme zumindesterwähnt wird. Originaltitel sind deshalbimmer als „Keyword“ einzugeben

Beispiel 15: FirstSearch-WorldCatEingabe: Feld 1: jim knopf – Keyword / and / Feld2: ende – Author„Limit … by Language“ weist neben den deut-schen auch Ausgaben in Japanisch,Spanisch,Chi-nesisch, Hebräisch, Englisch, Russisch, Arabisch,Italienisch und Katalanisch aus.

57(2006)3, 149-156 155

Abbildung 5: Oberer Teil einer Vollanzeige – Accession No: OCLC: 43500523Zusätzliche Infos zum Titel über die Reiterkarten und den Link Books in Print

40Etwa bei Eingabe Keyword „histor*“. Hier würden,anders als im Testsystem (siehe oben Beispiel 10)einfach zu viele Treffer gefunden

41 das „?“ in einem Suchwort ersetzt 0 bis 9 Buchsta-ben

42 die Trefferzahlen der folgenden Beispiele entspre-chen dem Stand vom 30.11.2005

Page 8: iwp 3 06 kliemt

W o r l d C a t

Die Suche nach Übersetzungen über denOriginaltitel, eingegeben als Keyword, istauch deshalb sinnvoll,weil es häufig unter-schiedliche Übersetzungen und/oder ver-schiedene Ausgaben einer Übersetzung mitunterschiedlichen Titeln gibt.So lassen sichim WorldCat verschiedene deutsche Ausga-ben von Mark Twains „A Connecticut Yan-kee …“ nachweisen oder auch von StefanHeyms Roman „The Crusaders“, im Origi-nal englisch, deutsch erschienen in zweiAusgaben: „Der bittere Lorbeer“ und„Kreuzfahrer von heute“.Ist nur ein vorliegender Titel bekannt abernicht der Originaltitel,können im WorldCatÜbersetzungen über einen kleinen Umwegermittelt werden:

Beispiel 16: FirstSearch-WorldCatEingabe: verliese vatikan* – KeywordSearch – 6 Treffer. In der Vollanzeige des erstenTreffers findet sich der Originaltitel:„Other Titles:Caves du Vatican. German.“Mit„copy and paste“ den französischen Original-titel in ein Suchfeld einer neuen leeren Such-maske übertragen43.Als Keyword gesucht werden jetzt 172 Treffer ge-funden.Über „Limit … by Language“ lassen sich Überset-zungen in elf Sprachen nachweisen.

Einzelne (deutsche) Novellen,Theaterstücke, Musikstücke

„Tobias Mindernickel“ von Thomas Mann,Max Frischs „Jonas und sein Veteran“, oder„Das Bächlein“ von Richard Strauss, dieseund andere (deutsche) Stücke lassen sichim WorldCat besser nachweisen als in denmeisten deutschen Bibliothekssystemen.Tausende von Werkausgaben einzelner Au-toren, Sammelwerke verschiedener Auto-ren, darunter der größte Teil der „Spectat-culum-Bände“, sind im WorldCat mit derAuflistung der einzelnen Stücke erschlos-sen, ebenfalls bereits große Mengen vonNoten und Tonträgern. Die Auflistungeneinzelner Stücke in den Titelaufnahmensind generell über Keyword recherchierbar.

Beispiel 19: FirstSearch-WorldCatEingabe: frisch jonas veteran – Keyword

Entsprechend kann bei den beiden anderen o.g.Beispielen verfahren werden:tobias mindernickel – Keyword / strauss bachlein– Keyword.

Vom (deutschen) Stichwortzum englischen Schlagwort

Der große Pluspunkt für die inhaltlich/the-matisch/sachliche Suche im WorldCat istdie einheitliche Verschlagwortung in Eng-lisch44 bei einer im Vergleich zu anderen Katalogen und Verbünden relativ umfas-senden Verschlagwortung. Ob englische,chinesische,deutsche,französische oder ja-panische Titel zu einem Thema, alle lassensich mit einem treffenden englischen „Sub-ject“ finden45. Wie findet man jedoch tref-fende Schlagworte, noch dazu in Englisch?Auch diese Hürde lässt sich im WorldCat inder Regel mit einem kleinen Umweg umge-hen. So kann die Eingabe eines deutschenStichwortes über entsprechend verschlag-wortete Titel zum englischen Schlagwortführen. Bei der Vielzahl deutscher Titel imWorldCat gelingt dieser Umweg fast immer,etwa bei der Suche nach internationaler Li-teratur über Dampflokomotiven.

Beispiel 17: FirstSearch-WorldCat:Eingabe: dampflok* – KeywordSearch führt zu 213 Treffern.„Limit … by Subject Headings“ listet die Schlag-worte der Treffermenge auf, darunter „Steam lo-comotive“.

In einer neuen Suche wird dieser Begriff als Sub-ject gesucht:Eingabe: steam locomotive* – SubjectSearch führt jetzt zu 2.415 Treffern.

Hilfreich ist dieser Suchweg auch beischwierigen Personenschlagworten,derenAnsetzungsform im Index „Subject-Phrase“nicht ohne weiteres direkt zu finden sind.Wie bei der Suche nach Ansetzungsformenvon Autoren werden auch hier Namen oderTeile eines Namens in vorliegender oder be-kannter Form als Keyword eingegeben.

Beispiel 18: FirstSearch-WorldCatEingabe: dschingis khan – KeywordSearch führt zu 43 Treffern,„Limit … by Subject Headings“ zur Ansetzungs-form „Genghis Khan“

Suchergebnisse analysieren,verfeinern und/oder erweitern

„Ist ein positives Ergebnis einer Datenbank-recherche auch das optimale?“Diese wichtige und manchmal entschei-dende Frage wird allgemein leider viel zuhäufig ignoriert. In der täglichen Praxiszeigt sich,dass selbst Null-Treffer-Meldun-gen oft nicht hinterfragt werden. Die ge-naue Analyse der Suche,des Suchergebnis-ses und der einzelnen Treffer ist auch beimWorldCat unabdingbar für ein optimalesSuchergebnis. Dafür bietet FirstSearch ei-nige Hilfsmittel:� Bei Ergebnissen >1 sind in der grauen

Funktions- und Informationsleiste über

der Treffermenge die Datenbank(en), inder(denen) recherchiert wurde, dieSuchkriterien und der Suchweg, das Er-gebnis der Suche und die Sortierung derTreffermenge exakt protokolliert (sieheAbbildung 2).

� Null-Treffer-Meldungen enthalten denausdrücklichen Hinweis, die Suchein-gabe zu verändern,bei sehr großen Tref-fermengen werden Hilfestellungen zurerfolgreichen Eingrenzung angeboten.

� Mit der „Limit“-Funktion steht ein wich-tiges und äußerst komfortables Hilfs-mittel zur Verfügung,aus dem sich häu-fig auch Ansätze für alternative Suchein-gaben ergeben.

� Sortierte Trefferlisten können zur Ana-lyse beitragen, Kurz- und Vollanzeigenenthalten Informationen, die für alter-native Suchen herangezogen werdenkönnen.

� Über „Previous Searches“ können die Er-gebnisse aus alternativen Suchen vergli-chen, mit „and“ bzw. „not“ kombiniert,und/oder, besonders hilfreich bei sach-lich/thematischer Recherche, abschlie-ßend auch mit „or“ zu einer gemeinsa-men Treffermenge zusammengefasstwerden (siehe Abbildung 4).

Um den Rahmen dieser Einführung nichtendgültig zu sprengen, konnten viele As-pekte des WorldCat nur angedeutet odernebenbei erwähnt werden.Für den tieferenEinstieg in die Materie sei an dieser Stellenoch einmal auf die ausführlichen Hilfe-texte des WorldCat und auf die vielfältigenInformationen auf den Web-Seiten desOCLC46 hingewiesen. Für Rückfragen, diesich aus diesem Beitrag und aus prakti-schen WorldCat-Recherchen ergeben,stehtder Autor gerne zur Verfügung.

156 57(2006)3, 149-156

43 Dazu den Titel markieren, mit „Strg-C“ kopieren.Über den Button „Searching“ die Suchmaske auf-rufen,den letzten Eintrag mit „Clear“ löschen.Jetztmit „Strg-V“ den kopierten Titel in das Suchfeldübertragen

44 in einigen Fällen auch schon in Englisch und zu-sätzlich in anderen Sprachen. Schlagworte in an-deren Sprachen ohne englische Entsprechung sindAusnahmefälle

45 Die einheitliche Verschlagwortung internationa-ler Literatur in einer Sprache findet sich natürlichauch analog in einigen deutschen, französischenu.a. Katalog-/Verbundsystemen

46 www.oclc.org

Andreas KliemtDiplombibliothekar,1979 bis 1980 Uni-Bib-liothek Bielefeld, seit1980 in der Amerika-Gedenkbibliothek,heute ZLB, seit 1993im Referat Informa-tion

Referat InformationZentral- und Landesbibliothek BerlinHaus Amerika-GedenkbibliothekBlücherplatz 1, 10961 Berlin Telefon: (030) 90226164 Telefax: (030) 90226163 E-Mail: [email protected]

D e r A u t o r

Katalog, Informationsdienst; Inter-nationale, Recherchestrategie,WorldCat