JAGDBETRIEB „Wandernde Deckung“...Für die Einstiegsseite be-nötigen wir die drei Ständer...

3
A nsitzschirme lassen sich optimal in die Landschaft einpassen und wirken für den Spazier- gänger weniger auffallend als Hochsitze und Leitern. Bei der Wahl des Standortes für einen Schirm ist aber be- sonders darauf zu achten, dass eine Gefährdung des Hinterlandes durch den Schuss zu ebener Erde aus- geschlossen ist. Aus diesem Grunde ist nicht jedes Gelän- de für den Einsatz geeignet. Bei Bedarf bringt man die einfach zu transportierenden Schirme an den Ort des Ge- schehens, an die jagdlichen Brennpunkte der Wildscha- densverhütung oder an Flä- chen im Revier, die jagdlich noch nicht so richtig er- schlossen sind. In der übri- gen Zeit stehen sie als stille Reserve in der Scheune oder im Schuppen. Der im Folgenden darge- stellte Schirm findet zum Transport ins Revier selbst in einem Pkw-Anhänger Platz und ist mühelos von zwei er- wachsenen Personen umzu- setzen. Als Baumaterial wur- den hauptsächlich Kiefern- kanthölzern verwendet, die allerdings imprägniert wer- den sollten. Nur die Ständer sind aus langlebigen Ei- chenkanthölzern gefertigt. Der fertige Schirm sollte mit einem Tarnnetz oder mit Fichtenzweigen verblendet werden. Begonnen wird mit den Seitenteilen Der Bau beginnt mit dem An- fertigen der Seitenteile. Hier- zu werden die Eichenkant- hölzer „A1“ und „A2“ (105 x 8 x 6 cm) parallel nebenein- ander gelegt, sodass der Ab- stand von Außenkante zu Außenkante 120 cm beträgt. Beide werden nun mit der Gewehrauflage „B1“ (120 x 6 x 4 cm) verbunden. „B1“ schließt dabei bündig mit den Eichenständern „A1“ und „A2“ ab. Die untere Sei- te der Ständer wird ebenfalls mit einer Dachlatte „B2“ (120 x 6 x 4 cm), die 5 cm oberhalb der Ständerenden angenagelt wird, verbunden. JAGDBETRIEB Jörg Rahn 14 Niedersächsischer Jäger 7/2004 Bau eines transportablen Ansitzschirmes „Wandernde Deckung“ „Wandernde Deckung“ Transportable Schirme vervollständigen in allen Revieren die jagdliche Infrastruktur. Ob zur Blattzeit, zur Damwildbrunft, zur Abwehr von Wildschäden oder zur Taubenjagd im Feld – sie sind schnell dort aufgestellt, wo es interessant ist. Als Baumaterial für den Schirm wurde hauptsächlich Kiefernholz verwendet, nur die Ständer sind aus langlebigen Eichenkanthölzern gefertigt. Der fertige Schirm muss am endgültigen Standort verblendet werden. Fotos: Jörg Rahn 14-16 26.03.2004 12:50 Uhr Seite 14

Transcript of JAGDBETRIEB „Wandernde Deckung“...Für die Einstiegsseite be-nötigen wir die drei Ständer...

Page 1: JAGDBETRIEB „Wandernde Deckung“...Für die Einstiegsseite be-nötigen wir die drei Ständer „A3“, „A4“ und „A5“ (105 x 8 x 6 cm). Sie werden paral-lel zueinander gelegt.

Ansitzschirme lassensich optimal in dieLandschaft einpassen

und wirken für den Spazier-gänger weniger auffallend alsHochsitze und Leitern. Beider Wahl des Standortes füreinen Schirm ist aber be-sonders darauf zu achten,dass eine Gefährdung des

Hinterlandes durch denSchuss zu ebener Erde aus-geschlossen ist. Aus diesemGrunde ist nicht jedes Gelän-de für den Einsatz geeignet.Bei Bedarf bringt man dieeinfach zu transportierendenSchirme an den Ort des Ge-schehens, an die jagdlichenBrennpunkte der Wildscha-densverhütung oder an Flä-chen im Revier, die jagdlich

noch nicht so richtig er-schlossen sind. In der übri-gen Zeit stehen sie als stilleReserve in der Scheune oderim Schuppen.

Der im Folgenden darge-stellte Schirm findet zumTransport ins Revier selbst ineinem Pkw-Anhänger Platzund ist mühelos von zwei er-wachsenen Personen umzu-setzen. Als Baumaterial wur-

den hauptsächlich Kiefern-kanthölzern verwendet, dieallerdings imprägniert wer-den sollten. Nur die Ständersind aus langlebigen Ei-chenkanthölzern gefertigt.Der fertige Schirm sollte miteinem Tarnnetz oder mitFichtenzweigen verblendetwerden.

Begonnen wirdmit den Seitenteilen

Der Bau beginnt mit dem An-fertigen der Seitenteile. Hier-zu werden die Eichenkant-hölzer „A1“ und „A2“ (105 x8 x 6 cm) parallel nebenein-ander gelegt, sodass der Ab-stand von Außenkante zuAußenkante 120 cm beträgt.Beide werden nun mit derGewehrauflage „B1“ (120 x6 x 4 cm) verbunden. „B1“schließt dabei bündig mitden Eichenständern „A1“und „A2“ ab. Die untere Sei-te der Ständer wird ebenfallsmit einer Dachlatte „B2“(120 x 6 x 4 cm), die 5 cmoberhalb der Ständerendenangenagelt wird, verbunden.

J A G D B E T R I E B

Jörg Rahn

14 Niedersächsischer Jäger 7/2004

Bau eines transportablen Ansitzschirmes

„Wandernde Deckung“„Wandernde Deckung“

Transportable Schirme vervollständigen in allen Revierendie jagdliche Infrastruktur. Ob zur Blattzeit, zur Damwildbrunft,

zur Abwehr von Wildschäden oder zur Taubenjagd im Feld –sie sind schnell dort aufgestellt, wo es interessant ist.

Als Baumaterial für den Schirmwurde hauptsächlich Kiefernholzverwendet, nur die Ständer sind auslanglebigen Eichenkanthölzerngefertigt. Der fertige Schirm mussam endgültigen Standort verblendetwerden. Fotos: Jörg Rahn

14-16 26.03.2004 12:50 Uhr Seite 14

Page 2: JAGDBETRIEB „Wandernde Deckung“...Für die Einstiegsseite be-nötigen wir die drei Ständer „A3“, „A4“ und „A5“ (105 x 8 x 6 cm). Sie werden paral-lel zueinander gelegt.

Für die Einstiegsseite be-nötigen wir die drei Ständer„A3“, „A4“ und „A5“ (105 x8 x 6 cm). Sie werden paral-lel zueinander gelegt. DerAbstand von der Außenkante„A3“ zur Außenkante „A5“beträgt 120 cm, der von

„A4“ zu „A5“ (Außenkante)55 cm. Fünf Zentimeter vomStänderende gemessen, wer-den sie mit der Dachlatte„B3“ verbunden. Die Ge-wehrauflage „C“ (55 x 6 x 4cm) verbindet die Ständer„A4“ und „A5“. Die beiden

fertigen Seiten werden jetztim Abstand von 107 cm(Außenkante zu Außenkante)parallel zueinander gestelltund mit den Dachlatten „D1“und „D2“ (107 x 6 x 4 cm)verbunden. „D1“ schließt da-bei bündig mit „B2“ und„B3“ ab, „D2“ mit „C“ und„B1“. Die Ständer der Front-seite des Schirmes werdenmit den Dachlatten „D3“(107 x 6 x 4 cm) und „D4“(103 x 6 x 4 cm) verbunden.„D3“ schließt mit denAußenkanten von „B2“ und„B3“ ab, „D4“ mit der von„B1“ und der von „A3“. An-schließend wird zwischen„D3“ und „D4“ eine Diago-nale „G“ (136 x 6 x 4 cm)auf die Ständer genagelt.Beide Enden von „G“ müssenangeschrägt werden, damitsie zwischen die verbinden-

den Dachlatten passen. DieDiagonale dient der Stabili-sierung des Schirmes.

Bequemes Sitzendank einer Rückenlehne

Die Sitzbrettauflagekanthöl-zer „F1“ und „F2“ (120 x 6 x4 cm) werden, wie in derBauskizze zu sehen, auf dieInnenseite der Ständer auf-genagelt. Der Abstand von„B“ zu „F“ beträgt dabei 36cm (von Unterkante „F“ zuUnterkante „B“ gemessen).

Auf die Kanthölzer „F“wird nun das Sitzbrett „H“(89 x64 x4 cm) genagelt. Esschließt an der Rückseite desSchirmes mit den Ständern„A2“ und „A5“ ab. Für denBau der Rückenlehne benöti-gen wir zwei Auflagekanthöl-zer „J1“ und „J2“ (65 x 6 x4 cm), die oben an dieInnenseite von „A2“ und„A5“ und unten 25 cm vomrückwärtigen Ende des Sitz-

Niedersächsischer Jäger 7/2004 15

J A G D B E T R I E B

Schon beim Bau der Seitenteile ist darauf zu achten, dass die Maßangaben eingehalten werden.

�������������� �

������������ ��������������������� ������

����������� �����

��� ����������������� ���������������������� ���

�������� ����!�"��""�������#�"��""����$�%�$�%���&���'(��)� ���)�%�

��������

�������

MateriallisteStänder5 Ständer A 105 x 8 x 6 cmGewehrauflage1 Dachlatte B1 120 x 6 x 4 cm1 Dachlatte C 55 x 6 x 4 cm1 Dachlatte D2 107 x 6 x 4 cm1 Dachlatte D4 103 x 6 x 4 cm1 Dachlatte O 65 x 6 x 4 cmBodenkranz2 Dachlatten B2/B3 120 x 6 x 4 cm2 Dachlatten D1/D3 107 x 6 x 4 cmFrontdiagonale1 Dachlatte G 136 x 6 x 4 cmSitzbrettauflage2 Dachlatten F 120 x 6 x 4 cmSitzbrett1 Brett H 89 x 64 x 4 cmRückenlehne2 Dachlatten J 65 x 6 x 4 cm1 Brett K 100 x 40 x 2,5 cmHalterung1 Dachlatte M 65 x 6 x 4 cm1 Dachlatte L 65 x 6 x 4 cm1 Dachlatte N 65 x 6 x 4 cmSonstigesMotorsäge inkl. Sicherheitsausrüstung, wahlweise Handsä-ge, Hammer, Nageleisen, Zollstock, Holzkreide, Wasserwaa-ge, Nägel (100er, 130er), gegebenenfalls: Krampen, Sche-re, Holzschutzmittel, Pinsel.

14-16 26.03.2004 12:50 Uhr Seite 15

Page 3: JAGDBETRIEB „Wandernde Deckung“...Für die Einstiegsseite be-nötigen wir die drei Ständer „A3“, „A4“ und „A5“ (105 x 8 x 6 cm). Sie werden paral-lel zueinander gelegt.

brettes auf dieses genageltwerden. Beide Seiten derKanthölzer „J“ müssen ange-schrägt werden. Auf dieschrägen Auflagen wird nundas Rückenlehnenbrett „K“(100 x 40 x 2,5 cm) gena-gelt.

Zum Abschluss des Schirm-baues wird nun die Gewehr-auflage „O“ (65 x 6 x 4 cm)an die Außenseite von „A3“genagelt. Da diese Auflagegleichzeitig als Eingangstürbenötigt wird, darf die Dach-latte nur mit einem Nagel fi-xiert werden, damit sie nachoben aufklappbar ist. Damitsie an der beweglichen Seitenicht nach unten wegklappenkann, benötigen wir eine Hal-terung. Hierzu nagelt man„M“ (65 x 6 x 4 cm) an „A4“.„M“ schließt zur Außenseiteund dem oberen Ende von

„A4“ bündig ab. Die Ständer„A4“ und „A5“ werden miteiner zusätzlichen Dachlatte„L“ (65 x 6 x 4 cm), dieunterhalb von „C“ aufgena-gelt wird, verbunden. Sie

schließt mit „M“ zur Ein-stiegsöffnung hin ab. Auf „C“nagelt man zum Abschlussdas Kantholz „N“ (65 x 6 x 4cm), das ebenfalls mit „M“abschließt. Durch das Anna-

geln der Kanthölzer „L“,„M“, „N“ ist eine Auffangvor-richtung für die Gewehraufla-ge entstanden, sodass nachallen Seiten geschossen wer-den kann. ◆

J A G D B E T R I E B

16 Niedersächsischer Jäger 7/2004

Hochsitze

G. OeldigReviereinrichtungenGroß Berßener Str. 649777 Klein Berßen

Wenn Sie, liebe Leserinnenund Leser, weitere Anregun-gen zur Einrichtung Ihres Re-vieres suchen, hilft Ihnenvielleicht das Buch, das derAutor des nebenstehendenBeitrages geschrieben hat:

Jörg RahnRevier einrichten –Anleitungen, Tippsund TricksLeopoldsdorf: Österreichi-scher Agrarverlag 2003. 160S., durchgehend vierfarbig,zahlr. farb. Abbildungen, um-fangreiche Bau-Skizzen, Soft-cover. 29,90 €.ISBN: 3 7040 2000 1

Viele Fragen stellen sich demJäger, der ein Revier „einrich-ten“ will. Die Antworten aufdiese Fragen findet er imneuen Buch „Revier einrich-ten“. Beginnend mit dem Er-stellen einer Revierkarte gehtes auch schon los: Inhaltlichspannt sich der Bogen weitervom Bau einer Kanzel über

Hochsitz und Leitern bis hinzu Schirmen.Dann wird dem Leser nahegebracht, was im BereichWildhege zu tun ist: Fütte-rungsplätze, Fallen, Nistkäs-ten. Doch nicht genug: Auchein Steg über ein Gewässerist rasch gebaut. Weiterhin

findet sich in diesemBuch eine kompetenteBeratung zur Anlageund Pflege von Suhlen,Salzlecken, Pirschstei-gen, Schwarzwildkir-rungen sowie Wild-äckern in Wald undFeld. Den Abschlussmachen Pflanzungen,die sowohl der Gestal-tung des Reviers alsauch der Verbesserungdes Lebensraumes un-serer Wildtiere dienen.Auch zum Thema Zaungibt es umfassendeBeratung: Vom Stüt-zenzaun über denPfostenzaun bis hinzum Personen- und

Fahrzeugtor sowie dem Über-stieg und der Sauklappe er-hält der Leser fachlich kom-petente Informationen.Ein rundherum praktischerRatgeber für alle, die vor dergroßartigen Herausforderungstehen, ein Revier einrichtenzu dürfen!

Die beiden Seitenteile werden parallel zueinan-der stehend durch den Bodenkranz und dieGewehrauflage miteinander verbunden.

Auf den entsprechenden Kanthölzern wurde dasSitzbrett eingepasst und auch die Auflagen fürdie Rückenlehne sind bereits angebracht.

Da ein Teil der Gewehrauflage gleichzeitig als„Tür“ dient, wird diese Dachlatte nur mit einemNagel fixiert und ist so nach oben aufklappbar.

14-16 26.03.2004 12:50 Uhr Seite 16