Jahre E-Government HELP.gv.at Online und RIS Amtswege · versprachen für die BürgerInnen sofort...

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Online Amtswege

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E-Government

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HELP.GV.AT UND RIS – 15 JAHRE VOLLER HÖHEPUNKTE

2005 2007

2003

Es ist schon so selbstverständlich geworden – man bestellt das Antragsformular für den Pass via Internet, macht die Steuererklärung online usw. Gar nicht lange zurück waren diese Innova-tionen durchaus umstritten, es bedurfte einer klaren politisch-en Willensbildung und einer kraftvollen „Überzeugungsarbeit“, um das Projekt „HELP.gv.at“ erfolgreich zu implementieren.Der Grundgedanke war und ist einfach: die öff entliche Verwal-tung ist ein Dienstleister. Oder besser: vor allem die öff entliche Verwaltung muss den Dienst am Kunden – der Bürgerin/dem Bürger – im Fokus haben. Nicht umsonst bedeutet das Wort „Ministerium“ im Lateinischen „Dienstleistung“.Die IT ist das Werkzeug, um den BürgerInnen zeitgemäße und praktische Services zu bieten, um den MitarbeiterInnen die Arbeit zu erleichtern und in der Verwaltung Kosten zu sparen. Neudeutsch heißt das dann „win-win-win-Situation“. Ein zweiter Aspekt erscheint mir aber ebenso bedeutsam: mittels IT wird das Schlagwort Verwaltungsreform zur Realität, da strukturelle Verwaltungsreformen die IT geradezu als Voraussetzung erfordern.Österreich steht dank Initiativen, wie „HELP.gv.at“, im inter-nationalen Vergleich sehr gut da und ist eines der führenden Länder in der EU. Dennoch: es gilt, viele neue Möglichkeiten zu nutzen, um den Vorsprung zu halten, den Menschen zu dienen und Kosten zu sparen.

Vor 15 Jahren gab es zwar noch keine Smartphones und Apps, wie sie heute

unser Leben prägen, aber das Internet war bereits klar als ein Instrument für die Automa-

tisierung des Servicesektors in der Wirtschaft erkennbar. Die Überblickbarkeit der Aktivitäten der Verwaltung in Öster-reich, besonders aber die Existenz eines IT-Zentrums für die Mehrzahl der Ministerien, dem Bundesrechenzentrum und einen dafür zuständigen Sektionschef, Dr. Winter, der den Ehrgeiz entwickelte, bei der Nutzung des Internets für die Verwaltung führend zu sein, waren gute Voraussetzungen, um HELP.gv.at zu starten.Internetlösungen erforderten keine tiefen Veränderungen in Zuständigkeiten, sondern sie konnten über bestehende Prozesse und Strukturen gelegt werden. Internetlösungen versprachen für die BürgerInnen sofort einfacheren Zutritt zu Verwaltungsleistungen, raschere Abwicklung und damit Benefi t für die Politik über eine erhöhte BürgerInnenzufrie-denheit.Naturgemäß war der Internetzugang vor 15 Jahren wenig interaktiv, HELP.gv.at diente eher der Informations-einholung für die BürgerInnen vor Amtswegen, auch dem Herunterladen von Formularen. Seither ist sehr viel geschehen und Österreich ist bei modernen Verwaltungs-leistungen über das Internet ganz vorne mit dabei.

HELP.gv.at geht an den Start und RIS wird der Öff entlichkeit zugänglich gemacht

Die authentische Printversion des Bundesgesetzblattes setzt sich zur Ruhe und macht Platz für die rechtlich verbindliche elektronische Kundmachung des BGBI

HELP.gv.at gewinnt den eEurope Award in der Kategorie „A better life for European citizens“

Österreich gewinnt den 1. Hauptpreis des „Amts-manager“ für das Projekt „e-Recht“ in der Kategorie „E-Government-Sonder-preis“

Österreich erhält den United Nation Public Service Award in der Kategorie „Improving Transparency, Accountability and Responsiveness in the Public Service” für das Projekt „e-Recht”

Mit 1. Jänner 2010 wurden die 70 Themen aus dem HELP.gv.at-Wirtschaftsteil in das neue Unternehmens-serviceportal (www.usp.gv.at) übertragen

Die Daten der RIS-Anwendung „Bundesrecht konsolidiert” werden im Rahmen von Open Government Data (www.data.gv.at) zur Verfügung gestellt und das konsolidierte Bundes- und Landesrecht als RIS:App angeboten

Das Projekt „jugend2help“ wird erstmals präsentiert

Im Rahmen der Fußball-Europameister-schaft richtet HELP.gv.at die Informations-plattform „euro2008.help.gv.at“ für Gäste sowie eine österreichweite Fan-Servicehotline ein

HELP.gv.at stellt über den angemel-deten Bereich Anwendungen, wie den e-Tresor und den SV-Datenauszug, im Single Sign On-Verfahren mittels Handy-Signatur oder Bürgerkarte zur Verfügung

Im Zuge der Neugestaltung von HELP.gv.at wird die Benutz-barkeit erhöht und der Zugang unter Berücksichtigung der Richtlinien WCAG 2.0 des WAI/W3C möglichst barrierefrei gestaltet und die Darstellung für mobile Devices optimiert

Etwa 1.000 Gemeinden integrieren HELP-Lebens-lagen via Content Syndizierung auf ihrer Gemeinde-Website

HELP.gv.at gewinnt den Justitia Award für die beste Homepage mit juristischem Kontext der öff entlichen Hand

In weiterer Folge wird Öster-reich beim 7. Internationalen Speyerer Qualitätswett-bewerb in der Kategorie „Electronic Government“ ausgezeichnet

Das Online Terminreser-vierungsservice wird Bürger-Innen für die Terminabstim-mung bei Behörden erstmals zur Verfügung gestellt

Österreich wird der European eGovernment Award für European Order for Payment Application – EU-OPA (Bundesministerium für Justiz) in der Kategorie „eGovernment fördert den EU-Binnenmarkt“ verliehen

1997

2011

2012

HELP.business.gv.at wird ins Leben gerufen

2001Rechtsnormen der Kärntner Gemeinden sind ab sofort abrufbar

2002

2011

2012

Bundesgesetzblätter werden rechtlich authentisch kundgemacht

2004HELP.gv.at erhält die „Goldene Biene“ in der Kategorie „Komplexe Einkaufs- und Transaktionsangebote“

2006

2009 2010

Im April 2011 wurden die ersten Meldungen auf den Social Networks Facebook und Twitter veröff entlicht

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2008 2009

Dr. Wolfgang Ruttenstorfer Mag. Wilhelm Molterer

Erweiterung der Anwendungen im Single Sign On-Verfahren mittels Handy-Signatur oder Bürgerkarte um DVR-Online und das Zentrale Waff enregister

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HELP.gv.at und RIS 15 Jahre voller Höhepunkte

Vorwort

InterviewSC Dr. Manfred Matzka im Gespräch

HELP.gv.at Eine Erfolgsgeschichte

RISBehalten Sie Recht

APPSerobern das E-Government

AnwenderInnen über ihre Erfahrungen mit HELP.gv.at und RIS

HELP.gv.at pro futuro

HELP.gv.at und RIS in Zahlen

Interview

Frage: Was verbinden Sie mit der Entstehung von HELP.gv.at und RIS? Innovative MitarbeiterInnen der Bundesverwaltung, die zwei grandiose Ideen hatten, diese gemeinsam mit der Politik vorantrieben und alle PartnerInnen ins Boot holten. Für die damalige Zeit waren wir meilenweit voraus und Visionäre für die künftige Entwicklung von E-Government.

Wie würden Sie die ersten Jahre mit HELP.gv.at und RIS beschreiben? Was waren die größten Herausforder-ungen? Was hat sich in den letzten 15 Jahren verändert bzw. was waren für Sie die absoluten Highlights? Zwei Ideen aus der österreichischen Verwaltung wurden zum Erfolg und Vorbild für ganz Europa. Wir haben gezeigt, wie man gemeinsam mit PartnerInnen und KundInnen etwas aufbaut und weiter- entwickelt. Heute gibt es nur ein Portal für alle Fragen rund um Amtswege: HELP.gv.at und dies nutzt statistisch jede und jeder in Österreich mindestens einmal im Jahr! Im RIS hat jede/r BürgerIn Zugang zu den aktuellen Bundes- und Landesgesetzen, den Entscheidungen der Höchstgerichte und diverser Kommissionen und Tribunale. Wie hat sich das Nutzungsverhalten in den letzten 15 Jahren verändert? Wann kamen die ersten Ideen zur RIS:App, Amtsfinder:App und Handy-Signatur:App? Von einigen hundert AnwenderInnen zu Beginn auf über eine Million pro Monat heute – mehr als 300 Amtsschalter wären notwendig um alle diese Anfragen zu beantworten. Millionen von Paragraphen werden elektronisch publiziert und gelesen und damit Tonnen von Papier und CO2 gespart. Bei der Entwicklung von Produkten für Smartphones und Tablets gehen wir aktiv voran und nutzen diese Möglichkeit als weitere Zugangsplattform. Die Zahlen aus den App Stores geben uns Recht in diesem Bereich weiterzumachen. Daten der öffentlichen Verwaltung über Open Government Data frei verfügbar zu machen, verstehen wir als Chance. Wie wird sich HELP.gv.at und RIS in den nächsten Jahren weiter entwickeln? Wo sehen Sie HELP.gv.at und RIS in 15 Jahren? HELP.gv.at und RIS sind unersetzlich und müssen immer auf allen Endgeräten abrufbar sein. Daher werden wir immer auf neue Technologien setzen und diese zum Nutzen für unsere KundInnen einsetzen. Ob diese nun digital TV, augmented reality, NFC, Cloud oder anders heißen. Ein guter Vorsatz für alle im neuen Jahr? Jede und jeder braucht eine Handy-Signatur – nur damit bleiben der Datenschutz und die Rechtssicherheit in der digitalen Welt erhalten. Wenn Sie Fragen haben, gehen Sie auf HELP.gv.at oder RIS – nur dort werden Sie eine Antwort finden auf die Sie ver-trauen können. Worauf sind Sie persönlich besonders stolz? Auf die österreichischen Verwaltungen, ihre visionären MitarbeiterInnen und die Innovationskraft unseres Landes. Welche Maßnahmen werden verfolgt, um weiterhin im E-Government in Europa die erste Geige zu spielen? Wir können nur gewinnen, wenn wir alle zusammenspielen und gemeinsam die Ziele verfolgen, die besten E-Services für BürgerInnen und Unternehmen zu entwickeln und durch interne effiziente Prozesse alle zu entlasten. Daher ist es wichtig, die neutrale Plattform „Digitales Österreich“ zu haben.

Vorwort

Plattform „Digitales Österreich“Bundeskanzleramt

Ballhausplatz 21014 Wien

e-mail: [email protected]

Medieninhaber:

Liebe Leserin, lieber Leser!E-Government ist in Österreich eine Erfolgsgeschichte, die seinesgleichen suchen muss. Kaum ein anderer Staat kann es in punkto Innovation, Leistung und Service mit unserem E-Government-Portfolio aufnehmen. Vor allem das BürgerIn-nenportal HELP.gv.at sowie das Rechtsinformationssystem (RIS) trugen und tragen immer noch wesentlich dazu bei, den Alltag der Bevölkerung zu erleichtern – und das seit mittlerweile 15 Jahren.

Anlässlich dieser besonderen Jubiläen entstand die Idee, eine Zeitung zu gestalten, um allen BürgerInnen die Möglichkeit zu geben, Einblick in die Geschichte, Entwicklung und Meilensteine von HELP.gv.at und RIS zu nehmen. Denn eines steht fest, der Er-folg der letzten Jahre ist zu großen Teilen der regen Beteiligung und vor allem der Akzeptanz der BürgerInnen gegenüber Neuem zuzusprechen.

Als das Koordinations- und Strategiegremium der Bundes- regierung für E-Government in Österreich ist die Plattform „Digitales Österreich“ stets darauf bedacht, das Angebot mit derzeit mehr als 200 Anwendungen laufend auszubauen, um noch bürgerInnennäher, effizienter und moderner zu werden. So entstanden speziell in den letzten Jahren einige Neuerungen, die sowohl die Kommunikation zwischen BürgerInnen, Behörden und Wirtschaft vereinfachen, als auch eine nachhaltige Kostensenkung sowie eine Beschleunigung interner Abläufe zum Ergebnis haben. Die zunehmende Nutzung der Online-Angebote zeigt uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden – zu Ende ist dieser aber noch lange nicht.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen.

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SC Dr. Manfred Matzka

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Ing. Roland Ledinger, Bereichsleiter IKT-Strategie

des Bundes

Prof. Dr. DI Reinhard Posch, CIO des Bundes

Christian Rupp, Sprecher der Plattform „Digitales Österreich“

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HELP.gv.at-PartnerIn zu werden lohnt sich. Bereits 60 % der öster-reichischen Gemeinden nutzen das kostenlose Angebot des online BürgerInnenportals. So können zahlreiche Services in Anspruch genommen werden. Neben der Content Syndizierung von HELP-Lebenslagen, einem Basispaket von 25 bundesweit verfügbaren Formularen, der selbstständigen Datenwartung und -aktualisierung, einer Terminkalender-Applikation (TKA) sowie der Bereitstellung einer kostenlosen „gv.at“-Internetadresse, locken noch viele weitere Vorteile. Vertrauenswürdigkeit signalisieren – PartnerIn werden.

Transparenz und Partizipation sind zwei unerlässliche Erkennungszeichen einer modernen Verwaltung. Österreich hat sich dazu früh mit der Thematik des E-Government auseinander gesetzt und innovative Lösungen entwickelt, die die-sem Anspruch gerecht werden. So kam es, dass zahlreiche dieser elektronischen Dienstleistungen innerhalb kürzester Zeit zu Vorzeigeprojekten der EU wurden.

Mit dem Vorsatz, wichtige Inhalte der breiten Öffentlichkeit leicht zugänglich zu machen, wurde 1997 ein bedeutender historischer Meilenstein gesetzt – das Bür-gerInnenportal HELP.gv.at wurde ins Leben gerufen!

Die Erfolgsgeschichte von HELP.gv.at bestätigt den österreichischen Innova-tionsgeist und das Gespür für die rich-tigen Projekte. Denn bereits 1998 ver-buchte die Plattform knapp eine halbe Million AnwenderInnensitzungen. Zum Vergleich: 2012 wird HELP.gv.at be- reits von 18 Mal so vielen AnwenderInnen besucht. Man könnte sagen, dass jede Österreicherin und jeder Österreicher HELP.gv.at zumindest einmal im Jahr ge-nutzt hat.

Begonnen hat alles mit elektronischen Formularen, die ab 1998 allen Bürger- Innen zur Verfügung standen. Mittler-weile bietet HELP.gv.at etwa 1.000 ver-schiedene Formulare der österreichischen Verwaltung im Bereich „Formulare/Online-Amtswege“ an, der zu den am häufigsten aufgerufenen Services des Portals zählt. Dank diesem Service können viele Amts-wege bequem von zu Hause aus erledigt werden, ohne lästige Warteschlangen in Kauf nehmen zu müssen oder auf Öff-nungszeiten zu achten. Außerdem stellt HELP.gv.at den österreichischen Gemeinden ein Basispaket von 25 bundesweit verfüg-baren Formularen kostenlos zur Verfügung.

HELP.gv.at - Eine ErfolgsgeschichteIn kurzer Zeit an die Spitze

One-Stop-Prinzip

Seit 2001 bietet das BürgerInnenportal HELP.gv.at Online-Services nach dem „One-Stop-Prinzip“. Dabei werden die UserInnen bestmöglich auf den bevorste-henden Amtsweg vorbereitet und gleich direkt an die richtige Stelle verwiesen. Mit der Auflistung der erforderlichen Dokumente können bei Behörden- gängen unnötige Wege und Leerläufe vermieden werden.

Über 765.000 UserInnen greifen monat-lich mittlerweile auf das umfangreiche Informationsangebot zu und fragen dabei durchschnittlich etwa drei Mil-lionen Seiten ab (Stand Dezember 2012). Auf ein Amt umgerechnet wären das über 260 Schalter, die das ganze Jahr, sieben Tage die Woche, parallel Anfragen abzuarbeiten hätten.

Mit der Freischaltung von HELP.business.gv.at im Jahr 2001 wurde ein weiterer Meilenstein in der HELP-Erfolgsge-schichte gesetzt. Diese Einrichtung bot Wirtschaftstreibenden neben wichtigen Informationen zur Gründung auch Basis- informationen zu speziellen Themen, wie etwa Personalwesen, Finanzen, Außen-wirtschaft, und allgemeine Auskünfte für laufende Betriebe. Mittlerweile sind die Wirtschaftsthemen im Unternehmens- serviceportal (www.usp.gv.at) aufbe- reitet. Im selben Jahr wurde die Volltext-suche erstmals angeboten, die schon in den ersten Wochen überragende Erfolge erzielte.

Be a part(ner) of HELP

Im Jahr 2002 entschloss man sich zu ei-nem Relaunch des Portals. Mit diesem ging gleichzeitig eine Erweiterung des Informationsangebotes einher. So zählen derzeit etwa 160 Lebenssituationen zum Themenkatalog. Zum Vergleich: 1998 startete man mit 15 Lebenslagen. Ge-burt, Führerschein, Kfz, Erben, Pension, Reisepass, Aufenthalt und Visum, Hei-rat, Wohnen und grundlegende Infor-mationen zum Thema Alleinerziehung zählen heute zu den zehn meist gefragten Lebenslagen.

In der weiteren Entwicklung wurde die BenutzerInnenfreundlichkeit durch di-rekte Zugriffe auf nach Inhalten sortierte Angebote gesteigert, zugleich verbes-serte ein leicht verständliches Stichwort-verzeichnis die Themensuche.

2006 erstrahlte das Portal schließlich in neuem Glanz.

Der Relaunch Am Puls der Zeit

2011 sprang HELP.gv.at auf den Zug der „Mobile Solutions“ auf und entwickelte mobile Lösungen für Smartphones und Tab-lets. Sobald die UserInnen ein Service mittels mobile device aufrufen, passt sich die Darstellung der Seite automatisch an. Seit Dezember 2012 verfügt HELP.gv.at mit der Amtsfinder:App über eine smarte Anwendung, die die Behördensuche und so-mit die Planung ihrer Amtswege erleichtert. Weitere Apps sind bereits in der Umsetzungs- oder Planungsphase.

Auch Facebook und Twitter blieben nicht unbeachtet und so werden die jungen BürgerInnen seit April 2011 laufend mit aktuellen Postings auf beiden Social Networks versorgt.

Dem Anspruch von E-Government, neben Informations-, Kommunikations- und Transaktionsangeboten auch personalisierte Services zur Verfügung zu stellen, wird HELP.gv.at durch seinen angemeldeten Bereich seit 2009 gerecht. Anwendungen wie der e-Tresor, DVR-Online, SV-Datenauszug und das Zentrale Waffenregister können mittels Handy-Signatur oder Bürgerkarte im Single Sign On-Ver-fahren aufgerufen werden. Weitere Verfahren, wie Finanz- Online und die Online-Aktivierung der Handy-Signatur über den angemeldeten Bereich von HELP.gv.at, werden demnächst zur Verfügung stehen.

Das HELP-Team – wer dahinter steckt

Unter der Leitung von Herrn Mag. Harald Müller, Stv. Leiter der Abteilung I/13, sorgt ein siebenköpfiges Team täglich für die Bereitstellung des Serviceangebots. Nach dem Prinzip „alles aus einer Hand“ kümmert sich das HELP-Team sowohl um die Qualitätssicherung und Koordination der Inhalte als auch um die Planung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.

Neben der Umsetzung der IKT-Strategieelemente, diverser tech-nischer Aspekte und dem Formularwesen gibt es auch einen eigenen Aufgabenschwerpunkt für Rechtsfragen im Zusammenhang mit HELP.gv.at und dem Unternehmensserviceportal (USP).

Der Erfolg von HELP.gv.at wird täglich durch die hohe Zahl der Zugriffe von BürgerInnen sowie durch eine Vielzahl von Awards bestätigt.

Als die öffentlichen Verwaltungen ihre ersten Webseiten publizierten, organisierte ich im BMF im Jahr 1997 das Projekt „Amtshelfer online”. Die zu einem Klammeraffen (@) mutierte Büroklammer war damals Symbol für das Projekt und den Wandel der Verwaltungen zu Dienstleistungs- organisationen. „@mtshelfer online“ hob die zwei Dimensionen der Veränderung hervor: Helfend/unterstüt-zend und interaktiv/über das Internet. Die Technik förderte Lösungen: parallel laufende, automatisch ausgelöste Prozesse, One-Stop, Single Sign On etc. waren Projekt- ideen. Die damals noch fehlende Personenidentifikation fördert heute viele weitere Projektideen. HELP.gv.at gibt ein Beispiel dafür, wie innovative Verwal-tung den BürgerInnen nutzt. Die hohen Zugriffszahlen bestätigen das. Es braucht aber auch Signale, die an-fängliche SkeptikerInnen zum Mitmachen bringen. Der Projektpreis beim Speyerer Qualitätswettbewerb oder die Auszeichnungen als URL des Jahrtausends für HELP.gv.at haben die Kooperation in der Verwaltung deutlich erhöht.

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Mag. Harald Müller

Ludwig Moser

Seit dem Jahr 2005 obliegt mir die Leitung des HELP-Teams. In dieser Funktion bin ich unter anderem für die Entwicklung und Durchführung von E-Govern-ment-Projekten sowie für die Strategieerstellung und Planung für die Weiterentwicklung von HELP.gv.at verantwortlich. Ich durfte die Umsetzung zahlreicher Projekte, wie zum Beispiel die erfolgreiche Einführung von jugend2help oder die erst 2011 etablierten Neuerungen im Bereich Social Media, begleiten. HELP.gv.at zählt zweifelsohne zu den innovativsten Portalen Österreichs. Dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, bestätigen Statistiken über die Zugriffszahlen, die in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Das HELP-Team ist stets be-müht, die Services für die BürgerInnen weiter zu forcieren und das Angebot auszuweiten. Daher werden wir auch in den nächsten Jahren weitere Innovationen und spannende Projekte umsetzen, um der Bevölkerung eine noch breitere Servicepalette zur Verfügung zu stellen.

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Rechtsinformationssystem für den gesetzlichen Durchblick

Behalten Sie Recht

RIS steht für das Rechtsinformations-system des Bundes und ist eine vom Bundeskanzleramt betriebene Datenbank mit dem Ziel, das österreichische Recht und das europäische Unionsrecht (Link zu EUR-Lex) interessierten Personen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der Zugang zu den Informationen ist benutzerInnen-freundlich und barrierefrei (WAI-A nach WCAG 1.0). Neben der rechtlich verbindlichen Kundmachung des Bundesgesetz-blattes fi ndet man im RIS u.a. das konsolidierte Bundes- und Landesrecht sowie die Judikatur der Höchstgerichte. Das Informationsangebot wird laufend aktualisiert, um neue Inhalte ergänzt sowie die technologischen Entwicklungen mit größtmöglichem Nutzen für die Anwender-Innen umgesetzt. So sind Teile des RIS (konsoli-diertes Bundes- und Landesrecht) nun auch als App für mobile Endgeräte (iOS und Android) verfügbar. Die Daten der RIS-Anwendung „Bundesrecht konsolidiert” werden seit April 2012 im Rahmen von Open Government Data (www.data.gv.at) zur Verfügung gestellt.

Was anfangs nur der öff entlichen Verwal-tung zugänglich war, können seit dem Jahr 1997 auch alle BürgerInnen nutzen – den schnellen und einfachen Zugang zu Rechtsinformationen. Das mittler-

weile bestens etablierte und anerkannte Rechtsin-formationssystem (RIS) steht der Bevölkerung im Internet unter www.ris.bka.gv.at kostenlos für Recherchen zur Verfügung.

Die vom Bundeskanzleramt betriebene Datenbank ist aus dem österreichischen E-Government nicht mehr wegzudenken. Etwa 105 Millionen Dokumentenzugriff e im RIS pro Monat bestätigen diese Aussage. Der Grundgedanke, ein solches Rechtsinforma-tionssystem einzuführen, basiert auf dem Ansatz, den BürgerIn-nen einen kostenlosen und barrierefreien Zugang (WAI-A nach WCAG 1.0) zum österreichischen Recht zu bieten. Sämtliche im Bundesgesetzblatt zu verlautbarende Rechtsvorschriften sowie beispielsweise Landesrecht und Judikatur werden auf dieser Plattform veröff entlicht.

Wie alles begann…Die Anfänge des RIS reichen bis ins Jahr 1983 zurück, in dem das System in seinen Grundzügen konzipiert wurde. Bei der Entwicklung wurden die Anforderungen von Bür-gerInnen, Wirtschaft sowie der Verwaltung berücksich-tigt. Zunächst war das RIS nur der öff entlichen Verwal-tung zugänglich. Seit Juni 1997 steht das RIS im Internet der gesamten Bevölkerung kostenlos zur Verfügung.

RIS heuteSeit dem Jahr 2004 werden die Bundesgesetzblätter rechtlich verbindlich ausschließlich im Rechtsinformations-system veröff entlicht. Die BenutzerInnen haben die Möglichkeit, online in das nationale Recht und das europäische Unionsrecht (Link zu EUR-Lex) Einsicht zu nehmen.

Bundesgesetzblätter ab 1848, seit 1.1.2004 in rechtlich authentischer Form und von 1780 bis 1848 als externe Daten

Begutachtungsentwürfe und Regierungsvorlagen

Konsolidiertes Bundesrecht in geltender Fassung sowie historische Fassungen

Konsolidiertes Landesrecht aller neun Bundesländer in geltender Fassung sowie teilweise historische Fassungen

Landesgesetzblätter von acht Bundesländern, wobei die Wiener Landesgesetzblätter extern verfügbar sind

Gemeinderecht (auszugsweise) der Bundesländer Kärn-ten, Steiermark, Wien, Salzburg und Niederösterreich

Judikatur des Verfassungsgerichtshofes, Verwaltungs-gerichtshofes, der Justiz (OGH, OLG, LG, BG) und des Asylgerichtshofes

Entscheidungen von Tribunalen bzw. Kommissionen (z.B. Bundeskommunikationssenat, Umweltsenat, Datenschutzkommission)

Normenliste des VerwaltungsgerichtshofesEuropäisches Unionsrecht (Link zu EUR-Lex)

Erlässe der Bundesministerien (auszugsweise)

Austrian Laws (ausgewählte Bundesnormen in englischer Übersetzung)

Folgende Anwendungen stehen zur Verfügung:

Bis in die 80er Jahre stand man vor dem Problem, dass die umfassende österreichische Rechtsordnung un-

übersichtlich und unüberschaubar war und man eine für einen bestimmten Sachverhalt maßgebliche Rechtsvorschrift nur mit großer Mühe erkennen konnte. Als damaliger Leiter des Verfassungsdienstes des Bundeskanzleramtes stand ich mit einem ExpertInnenteam vor der Aufgabe, eine passende Lösung für die vereinfachte Recherche zu fi nden. Durch den sich verstärkenden Einsatz von Informationstechnologien kamen wir zur Erkenntnis, dass die Lösung nur in einem Rechtsinformationssystem liegen könne. Mit diesem sollte eine möglichst vollständige Informationsquelle geschaff en werden, die laufend und dezentral von den zuständigen Stellen um neue Rechtsvorschriften ergänzt werden solle. Heute ist das Rechtsin-formationssystem, nachdem es 1997 auch der Öff entlichkeit zugänglich gemacht wurde, ein fi xer Bestandteil des E-Government, das einen unkom-plizierten Zugang zu Rechtsinformationen schaff t. Nach wie vor beobachte ich die Entwicklungen auf dem Gebiet des E-Government und bin stolz, dass Österreich eine Vorreiterrolle eingenommen hat und sich seit Jahren im europäischen Spitzenfeld befi ndet.

Darüber hinaus sind neben der Judikatur der Höchstgerichte, wie etwa des Verfassungs- oder Verwaltungsgerichtshofes, auch die Entscheidungen diverser Kommissionen und Tribu-nale, wie zum Beispiel der Datenschutzkommission, verfügbar. Zudem erhält die interessierte Öff entlichkeit Informationen über ausgewählte Verordnungen von Gemeinden und Erlässe der Bundesministerien.Das RIS ist auch als App für mobile Endgeräte (iOS und An-droid) verfügbar. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bundeskanzleramt, dem Unternehmen right2innovation® und der Universität Salzburg wurde eine optimierte und kostenlose Lösung geschaff en, die es erlaubt, auch unterwegs auf Teile des RIS (konsolidiertes Bundes- und Landesrecht) zugreifen zu kön-nen.Die Daten der RIS-Anwendung „Bundesrecht konsoli-diert” werden seit April 2012 im Rahmen von Open Gov-ernment Data (www.data.gv.at) zur Verfügung gestellt.

Mit wenigen Schritten zur gewünschten InformationMittels übersichtlicher Eingabemasken und Suchoptionen werden die Abfragen erheblich vereinfacht. Zusätzlich werden zum besseren Verständnis für jedes Eingabefeld Ausfüllhilfen angeboten. So steht einer punktgenauen Recherche nichts mehr im Wege. Bei den meisten Anwendungen sind die Dokumente in den drei Dateifor-maten HTML, PDF und RTF verfügbar, dadurch wird eine benutzerInnenfreundliche Weiterverarbeitung gewährleistet. Auf der Startseite fi nden die AnwenderInnen den Button „Zum RIS“. Dort sind unter anderem jene E-Mail-Adressen ersichtlich, an die inhaltliche und technische Fragen gerichtet werden können.

Das RIS-Team – wer dahinter stecktUnter der Leitung von Frau Mag. Brigitte Barotanyi sorgt ein fünfköpfi ges Team täglich für die Verfügbarkeit aller 39 RIS-Anwendungen. Das Team koordiniert die dateneinbringenden Stellen (z.B. Ämter der Landesregierungen, Gerichte), ist An-sprechpartner bei technischen Fragen und ist bemüht, tech-nologische Entwicklungen und BenutzerInnenwünsche zeit-nahe umzusetzen. Durch die Teilnahme an Veranstaltungen werden den RIS-AnwenderInnen Innovationen präsentiert.

Preview – was kommtEs ist geplant, die Entscheidungen der neuen Landes-verwaltungsgerichte und des Bundesverwaltungsgerichts im RIS zu dokumentieren. Die authentische Kundmachung des Landesgesetzblattes mehrerer Bundesländer ist ebenfalls vorgesehen. Das Bundeskanzleramt ist bemüht, neue Doku-mentationsquellen zu erschließen und für die AnwenderIn-nen im Rahmen des RIS verfügbar zu machen (z.B. Entschei-dungen der Gleichbehandlungskommission). Darüber hinaus werden die Wünsche und Anregungen der BenutzerInnen sowie neue Technologien im Rahmen der Weiterentwicklung des RIS berücksichtigt.

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Dr. Gerhart Holzinger

Mag. Brigitte Barotanyi

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Mobile Lösungen für (noch) mehr Zeitersparnis

Wo befindet sich die nächste Polizeidienststelle, das Standesamt oder die Bezirks-hauptmannschaft? Wie kann ich schnell und unkompliziert mit meiner Behörde in Kontakt treten? Langwierige Recherchen nach der nächstgelegenen bzw. zustän-digen Behörde gehören seit Dezember 2012 der Vergangenheit an. Denn mit der Amtsfinder:App, der neuesten Entwicklung des Bundeskanzleramtes, stehen alle relevanten Informationen gebündelt und optimal aufbereitet zur Verfügung. Zusätzlich sind in der App sämtliche offizielle Notrufnummern übersichtlich dargestellt. Eine Liste der wichtigsten Service-Hotlines der Bundesministerien und anderer öffent- licher Institutionen ergänzt diese innovative Anwendung. Außerdem können alle Telefonnummern direkt mittels Tastendruck gewählt werden. Die Amtsfinder:App ist kostenlos unter www.bundeskanzleramt.at/amtsfinder downloadbar.

Amtsfinder:App – der schnellste Weg zum Amt

Als ich im Jahre 1988 von Clemens Jabloner die Leitung des RIS (bis 2004) übernommen hatte, befand sich dieses im Projektstadium. Es gab für den VD damals vor allem drei Herausforderungen: Die Überbrückung unterschiedlicher Denk- und Sprachmuster bei den juristischen und den technischen AkteurInnen, die Kontakte mit den dateneinbringenden Stellen und schließlich die Vertriebswege, bei denen erst das Gratis-Angebot im Internet 1997 die Befreiung brachte.

Im Zentrum des Erfolges stand die erfindungs-reiche Sachkompetenz der IT-Abteilung. Dazu kamen regelmäßige Sozialphasen: monat- liche BKA-Koordinationssitzungen ebenso wie Veranstaltungen mit den beteiligten Kreisen, durch Jahre hindurch wöchentliche RIS-Schul-ungen und nicht zuletzt das Internationale Rechtsinformatik-Symposium (IRIS) jeweils im Februar an der Universität Salzburg.

2004 wurde im RIS erstmalig in Europa die ausschließlich elektronische authentische Kundmachung von Rechtsvorschriften reali- siert, 2012 auf die Länder optional ausgeweitet.

SC Mag. Dr. Gerhard HesseUniv. Prof. Dr. Friedrich Lachmayer

Seit April 2012 ist das österreichische Rechtsinformationssystem (RIS) mobil. Mit der RIS:App, erhältlich unter www.ris.bka.gv.at/UI/RISApp.aspx, wurde eine optimierte und kostenfreie Lösung ge-schaffen, die es der Bevölkerung erlaubt, auch unterwegs auf Rechtsvorschriften (z.B. Gesetze, Verordnungen) zugreifen zu können.

Neben der Suche in der konsolidierten Fassung des Landes- und Bundesrechts werden den BürgerInnen auch eine Fa-voritenfunktionalität und eine Pushbena-chrichtigung bei Novellierungen ange-boten. Gesetzestexte können aus dem Browser heraus per PDF digital versendet werden.

Apps erobern das E-Government

RIS:App – der mobile Weg zur Gesetzesinformation

Top 10 im österreichischen iTunes Store

Bereits im August 2012 zählte die RIS:App zu den beliebtesten Apps im österreichischen iTunes Store und war lange Zeit unter den Top 10 in der Kategorie „Nachschlagewerke, kostenlos“ zu finden, womit sie sogar „Wikipedia mobile“ hinter sich ließ. Die Popularität der RIS:App beweist das Potenzial einer effizienten Zusammen-arbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Durch die Kooperation der verschiedenen Sektoren konnte hier eine Applikation geschaffen werden, die die Open Government Data-Landschaft in Österreich bereichert und die Bürger-Innen darin unterstützt, sich einfach und bequem über das politische Geschehen im Bereich der Rechtsvorschriften auf dem Laufenden zu halten.

Das Rechtsinformationssystem des Bundes (RIS) ist heute aus dem juristischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Schon für Studie-rende ist es mittlerweile unvorstellbar, ohne die „auf Knopfdruck“ verfügbaren aktuellen Rechtstexte auszukommen. Eine Milliarde Zu- griffe pro Jahr belegen den Erfolg des RIS. Durch sein breites Angebot und den kosten-losen allgemeinen Zugang hat es auch im in-ternationalen Vergleich Maßstäbe gesetzt.Seit 2004 wird das Bundesgesetzblatt nur noch elektronisch herausgegeben – im RIS. Im Mittelpunkt des Informationsangebotes steht zweifelsfrei das geltende Bundesrecht. Im Prinzip ist jede Rechtsvorschrift in ihrer gel-tenden Fassung auffindbar, teilweise auch in früheren Fassungen. Somit ist das RIS geradezu das Rückgrat des heutigen österreichischen Rechtslebens.An Verbesserungen wird laufend gearbeitet. Ein Schwerpunkt der letzten Jahre war der Ausbau der Verlinkungen vom geltenden Bundes- und Landesrecht zu den Gesetz- blättern und parlamentarischen Materialien. In Zukunft wird die authentische Kund- machung von Landesgesetzblättern im RIS erfolgen. Auch die Entscheidungen der künftigen Landesverwaltungsgerichtshöfe werden abfragbar sein.

Mit der Handy-Signatur:App wurde ein weiteres Feature zur Alltagserleich-terung geschaffen, das allen BürgerInnen zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Für die rechtskonforme Signatur von PDF-Dokumenten ist eine eigene Software nicht mehr erforderlich, da nach einmaliger Installa-tion der App das Dokument direkt mittels eines eingebauten PDF-Readers mit der österreichischen Handy-Signatur unterschrieben werden kann. Microsoft Österreich GmbH hat die Erstellung dieser App bei der Firma Goad & Partner Con-sulting OG erstmalig in Auftrag gegeben und damit die erste E-Government App im Windows 8 geschaffen.

Handy-Signatur:App Sicheres Unterfertigen von Dokumenten

apps4austria – „Digitales Österreich“ ruft zum Wettbewerb auf

Gerade in Zeiten von Smartphones & Co fordert die Bevölker-ung zunehmend Lösungen, die orts- und zeitunabhängig sind und dabei die Komplexität einer modernen Verwaltung auf ef-fiziente und verständliche Weise veranschaulichen. Daher wird kontinuierlich an neuen Innovationen gearbeitet, die den Alltag der BürgerInnen erleichtern.

Gemeinsam mit der Cooperation Open Government Data (COGD) veranstaltet die Plattform „Digitales Österreich“ erstmals den österreich- weiten Wettbewerb „apps4austria“. Prämiert werden die besten Anwendungen und Applikationen, die auf Basis von bereits existierenden Datensätzen auf der Open Government Data Plattform entwickelt werden. Das bestehende Open Government Data-Angebot soll mit diesem Wett- bewerb um kreative Services, innovative Lösungen und neue, benutzerInnenfreundliche Anwendungen erweitert werden.Der Wettbewerb „apps4austria“ richtet sich an alle Interessierten, ange- fangen bei SchülerInnen, Studierenden bis hin zu SoftwareentwicklerInnen, Unternehmen, Institutionen und Verwaltungsorganisationen. Bis 1. März 2013 können TeilnehmerInnen in verschiedenen Kategorien ihre kreativen Ideen einbringen. Alle eingelangten Entwicklungen werden vorab von ein-er ExpertInnen-Jury auf bestimmte Kriterien überprüft, um schließlich die SiegerInnen zu küren. Attraktive Geld- und Sachpreise winken den GewinnerInnen.Mehr Informationen zum Wettbewerb „apps4austria“ sowie zu den Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.apps4austria.at.

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Page 7: Jahre E-Government HELP.gv.at Online und RIS Amtswege · versprachen für die BürgerInnen sofort einfacheren Zutritt zu Verwaltungsleistungen, raschere Abwicklung und damit ... Daten

Pro Monat besuchen rund 765.000 Personen HELP.gv.at. Die große Beliebtheit des Online-Portals beruht vor allem auf der hohen Über- sichtlichkeit und Transparenz sowie auf der einfachen Informationssuche nach konkreten Lebenssituationen, wie etwa Geburt, Heirat oder Wohnen. Spe-ziell bei der Bereitstellung von juristischen Inhalten liegt die Herausforderung darin, Gesetzesinhalte so zu formulieren, dass sie inhaltlich nicht an Qualität verlieren, jedoch für jedermann verständlich sind. Ein weiterer zentraler Aspekt von HELP.gv.at ist zudem die Tagesaktualität. Bereits am selben Tag, an dem eine Gesetzesänderung oder -neuerung in Kraft tritt, sind die Texte der neuen Rechtsgrundlage entsprechend adaptiert und abrufbereit.

Dr. Barbara Auracher-Jäger

AnwenderInnen über ihre Erfahrungen mit HELP. und RIS

HELP pro futuro

HELP.gv.at & RIS sind in Österreich DIE Informationsplattformen in Bezug auf Online Amts- und Behördenwege und wenn es um Aus-künfte zu Gesetzen oder diversen rechtlichen Grundlagen geht. Lesen Sie, was die österreichischen BürgerInnen zu den Portalen sagen.

„Amtswege leicht gemacht“ ist das Motto und Angebot, mit dem das BürgerInnenportal HELP.gv.at wirbt. Von diesem Angebot haben 2012 durchschnittlich an die 765.000 BürgerInnen monatlich Gebrauch gemacht. Etwa drei Millionen Seiten werden im Schnitt pro Monat aufgerufen, sei es um sich auf über 3.000 für die UserInnen verständlich formulierten Seiten zu Behördenwegen in der jeweiligen Lebenssituation zu informieren oder gleich Online-Amtswege direkt am PC, idealerweise mit Handy-Signatur oder Bürgerkarte, durchzuführen. Mit HELP.gv.at als eines der erfolgreich-sten E-Government-Projekte europaweit, befindet sich die

Wenn man heute Informa-tionen, Produkte oder Dienst-

leistungen sucht, ist das Internet die erste Anlaufstelle – HELP.gv.at wird

diesem Trend gerecht und bietet den BürgerInnen einen komfortablen

Zugang zu praktisch allen Bereichen der öffentlichen Hand.Uwe F. (52), Redakteur

Egal ob ich Informationen zu bestimmten Lebenslagen benötige

oder online Amtswege erledigen möchte – HELP.gv.at ist bereits seit Jahren meine erste Anlaufstelle im Web. Das RIS-Portal nutze ich für berufliche Zwecke und

bin sehr zufrieden, dass man die er- forderlichen Informationen schnell und

unkompliziert bekommen kann.Martin B. (36), Bauleiter

Aufgrund meines Jobs bin ich viel unterwegs und recherchiere daher oft übers

Internet via Smartphone. Mit der neuen RIS:App kann ich auch auf Rechts-

informationen des Bundes jederzeit schnell zugreifen und bin immer top

informiert. Damit punkte ich vor allem bei meinen Kunden.

Michael B. (24), Jungunternehmer

Ich habe schon vor ein paar Jahren die HELP-Seite entdeckt. Da

sie für verschiedene Lebenssituationen wertvolle Tipps liefert, besuche ich die Seite regelmäßig, um mich über neue Services zu informieren. So habe ich auch erfahren, dass

ich meine Stimmkarte online beantragen kann und sie mir dann nach Hause geschickt wird. Somit erspare ich mir den Weg zur und vor

allem die Wartezeit bei der Behörde.Susanne G. (26), Eventmanagerin

Berufsbedingt muss ich mich öfter über diverse Gesetze und Regelungen informieren. Mit RIS steht mir eine tolle Plattform für meine Recherchen zur Ver-

fügung. Mit der unkomplizierten Suchfunktion komme ich immer schnell zu den gewünschten

Informationen. Zeitaufwändige Telefonate, bei denen man von einer Stelle zur anderen verbunden wird oder langwieriges Suchen im Internet lassen sich nun Gott sei Dank

vermeiden.Karin K. (52), Unternehmerin

Eine Studienkollegin hat mir das Portal HELP empfohlen, da man hier unter anderem umfang-

reiche Informationen rund um das Thema „Studium“ erhält. So habe ich mir die Seite angesehen und viel Nützliches zu den verschiedenen Services erfahren.

Zum Beispiel auch, dass ich die Studienbeihilfe online beantragen kann – was ich dann auch gemacht habe.

Da alles bestens geklappt hat, wird HELP in Zukunft meine erste Anlaufstelle sein, wenn ich wieder

einmal etwas „amtliches“ erledigen muss.Jennifer D. (19), Studentin

Mittlerweile verfügen über drei Viertel der österreichischen Haushalte über einen Internetzugang. Die Anzahl der UserInnen, die via Tablets und Smartphones surfen, ist im Be-griff stetig zu steigen.

HELP.gv.at trägt diesen Trends jetzt schon und auch in Zukunft Rechnung. So gibt es eine für mobile devices optimierte Version von HELP.gv.at und mit der Amtsfinder:App eine smarte Anwendung, der 2013 die HELP4Baby:App folgen wird. Diese App soll werdenden Müttern die Amtswege vor und nach der Ge-burt eines Kindes „baby-leicht“ machen und quasi als elektronischer Mutter-Kind-Pass fungieren.Auch für Studierende ist eine Web-App angedacht. Näher an der Bürgerin und dem Bürger kann Verwaltung kaum mehr sein.

Auf den drei Stufen des E-Government „Information, Kommuniktion und Trans- aktion” setzt HELP.gv.at bereits tritt-sicher den nächsten Schritt auf die vierte Stufe der „Personalisierung“.

Der angemeldete Bereich von HELP.gv.at, der über die Handy-Signatur oder Bürgerkarte zugänglich ist, bietet zusätzlich zum bewährten Informations-Content die Möglich-keit, Services ohne weitere Anmeldung und automatisch lokalisiert zu nutzen. Somit ver-fügen die UserInnen über einen Single Sign On-Einstiegspunkt zu den Anwendungen e-Tresor, SV-Versicherungsdatenauszug, DVR-Online und das Zentrale Waffenregister.

In naher Zukunft soll die Handy-Signatur oder die Bürgerkarte auch mittels FinanzOnline aktivierbar sein. Ein direkter Zugang zu elek-tronischen Zustelldiensten und weiteren Ser-vices der Sozialversicherung ist in Planung.

Jetzt und in Zukunft Social and Citizen Media

Seit über einem Jahr postet HELP.gv.at bereits auf seiner Facebook-Seite und twittert u.a. gesetzliche Neuerungen und interessante Aspekte aus den HELP-Lebenslagen. Social Media kann eine Plattform oder einen Einstiegspunkt für die Partizipation der UserInnen hinsichtlich der Diskussion neuer Themen oder der Bewertung bestehender Themen bilden, BürgerInnenbeteiligung ist der Slo-gan, der dadurch mit Leben erfüllt werden soll. Die Nützlichkeit von Informationen kann jetzt schon auf den einzelnen HELP-Seiten bewertet werden. Dieser Feed-back-Channel wird vor allem als Qualitätssicherungsinstrument benutzt.

österreichische Bundesverwaltung derzeit noch auf der Überholspur innerhalb des behördlichen Daten-Highways in Europa. Seit 2012 evaluiert HELP.gv.at die Content Syndizierung auch mit den zentralen Portalen der EU (Your Europe Citizens and Business). EU-weit nimmt dabei Österreich gemeinsam mit Frankreich eine Vorreiterrolle ein. Um weiterhin in der Poleposition zu liegen, vor allem aber um den BürgerInnen optimale Services zu bieten, wird HELP.gv.at sukzessive weiterentwickelt und das Leistungsangebot ausgebaut.

HELP im FokusDie Ziele, die in den nächsten Jahren in den Brennpunkt rücken, sind einer-seits die Erhöhung des Bekanntheitsgrades und damit einhergehend die Stei-gerung der Zugriffszahlen von HELP.gv.at, auch um der von der Verwaltung geforderten Wirkungsorientierung gerecht zu werden und andererseits noch mehr userInnenfreundliche Services zu bieten.Als BürgerInnenportal muss und wird HELP.gv.at seine NutzerInnen je nach den Bedürfnissen abholen, Push-Services wie Erinnerungsservices sind ein erster Schritt dazu.Amtswege nicht nur zu erleichtern, sondern auch zu beschleunigen, ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der durch das One-Stop-Prinzip bei komplexen verwaltungsübergreifenden Lebenssituationen getragen wird. One-Stop-Geburt, One-Stop-Gewerbeanmeldung und One-Stop-Todesfall befinden sich bereits im Planungs- oder Umsetzungsstadium.

Vision? Vielmehr Ausblick HELP.gv.at soll weiterhin das zentrale Portal für alle Themen rund um Behörden-wege bleiben und den Zugang zu bestehenden und neuen Anwendungen über Single Sign On bieten. Aufgrund der Integration neuer Inhalte und Services bzw. durch die originäre Einbindung dieser Themen in neue und bestehende HELP-Lebenslagen wird eine kostenintensive Entwicklung neuer Portale überflüssig.Letztlich soll und wird den UserInnen - wie bisher und in Zukunft noch verstärkt - die Möglichkeit geboten, Amtswege auf der Überholspur des Daten-Highway durchzuführen, um Zeit für das Wesentliche zu haben.

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Page 8: Jahre E-Government HELP.gv.at Online und RIS Amtswege · versprachen für die BürgerInnen sofort einfacheren Zutritt zu Verwaltungsleistungen, raschere Abwicklung und damit ... Daten

HELP.gv.at und RIS in ZahlenDie steigende Anzahl der Zugriffe auf HELP.gv.at lässt sich auf eine zunehmende Beliebtheit des BürgerInnenportals bei der Vorbereitung und Erledigung von Amts- und Behördenwegen zurückführen.

Vor 15 Jahren hatte das Internet bei weitem noch nicht den Stellenwert den es heute hat. Im Gegensatz zu Österreich begann in den USA zu jener Zeit bereits die Öffnung der Verwaltung für die Öffentlichkeit. Diese neue Bewegung verbunden mit dem Gedanken des E-Government als neue Organisations-form der Verwaltung führte zur Entwicklung von „HELP.gv.at“ als erste behördenüber- greifende E-Government-Anwendung. Nutzen und Mehrwert für BürgerInnen und Unter- nehmen standen dabei im Vordergrund. So avancierte HELP.gv.at zu einem europaweit einzigartigen Vorzeigeprojekt. In Österreich gab es zudem auch schon in den 70ern erste Überlegungen zur Schaffung einer effizienten Rechtsdokumentation. Später verfolgte man den Ansatz, den Rechtserzeugungsprozess dahin zu nutzen, vorhandene an das Parla-ment übermittelte Rechtsvorlagen als Basis zu verwenden. Mit der Einführung des E-Rechts wurde schließlich die ge- samte Publikationsschiene nur mehr als elektronisches Original möglich. Für JuristInnen ist das RIS mittlerweile zu einem unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden.

Von 1998 bis Ende 2005 hatte ich das Privi-leg, bei HELP.gv.at mitwirken zu dürfen. Anfangs als Vertreterin der Verwaltungs- innovation, dann als Projektleiterin im Bundes-ministerium für öffentliche Leistung und Sport, später als Abteilungsleiterin. Eine bewegte Zeit. Gern verwende ich die Erfolgsgeschichte von HELP.gv.at in meinen internationalen Vor-trägen im Rahmen meiner Tätigkeit im EIPA (European Institute for Public Administration). Wir waren Pioniere. Im besten Sinne. Die Initia-tive wurde von allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung getragen, die Gemeinden wurden in großen Schritten unsere Partner.Die Öffentlichkeit konnte kaum glauben, wie serviceorientiert, schnell und präzise HELP.gv.at war. Die Gästebucheinträge aus der damaligen Zeit belegen dies. Das HELP.gv.at-Team war hochmotiviert und leistungswillig. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Auftritt beim E-Day der Wirtschaftskammer, bei dem die MitarbeiterInnen selbst nach Dienstschluss weiterarbeiten wollten, obwohl sie für die Mehrzeit nicht bezahlt werden konnten. HELP.gv.at ist der Grundpfeiler der Erfolgs- geschichte des E-Government in Österreich.

Zahl der Seitenaufrufe von HELP.gv.at pro Jahr von 2005 bis 2012

Zahl der AnwenderInnensitzungen auf HELP.gv.at pro Jahr von 2005 bis 2012

Zahl der UserInnen im angemeldeten Bereich von HELP.gv.at von Dezember 2011 bis Dezember 2012

Gesamtzahl der Dokumentenzugriffe auf RIS von 2010 bis 2012

Nicht zuletzt durch die laufende Erweiterung von HELP.gv.at mit neuen Themen sowie den Ausbau des Serviceangebotes sind die Seitenaufrufe und AnwenderInnensitzungen in den letzten Jahren wesentlich gestiegen. Auch das Rechtsinformations- system (RIS) konnte in den letzten Jahren einen enormen Anstieg der Zugriffe auf einzelne RIS-Dokumente verbuchen. Ein Blick auf die Statistiken gibt Auskunft über die wichtigsten Zahlen von HELP.gv.at und RIS.

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Mag. Sylvia Archmann Dr. Arthur Winter

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Linkswww.help.gv.atwww.ris.bka.gv.atwww.digitales.oesterreich.gv.atwww.bundeskanzleramt.at

Fotorechte: Titel: Stockbild Photodune, OMV (Dr. Ruttenstorfer, Seite 2), EIB (Mag. Molterer, Seite 3), Univ. Prof. Dr. Lachmayer (Seite 11), www.fotovonzinner.com (Martin B., Seite 12), Thomas Lehmann (Dr. Auracher-Jäger, Seite 13), Bundeskanzleramt Österreich, Ballhausplatz 2, 1014 Wien; Fotograf: Christian Redtenbacher, http://www.redtenbacher.net (Seiten 6, 9, 10, 11, 14, 15), restliche Bilder BKA/Privat