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e5-PROGRAMM e5-PROGRAMM Jahresbericht 2013

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e 5 - P R O G R A M M e 5 - P R O G R A M M Jahresbericht

2013

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Impressum:

SIR Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen

Schillerstraße 25, 5020 Salzburg

Tel.: 0043 (0)662 623455-0

Fax: 0043 (0)662 623455-15

Email: [email protected]

Web: www.sir.at

ZVR: 724966124

Für den Inhalt verantwortlich: DI Helmut Strasser

Im Mai 2014

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„ Mit Salzburg 2050, der Leitlinie des Landes für Energie- und

Klimaschutzziele, hat sich Salzburg zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr

2050 klimaneutral, energieautonom und nachhaltig zu werden. Es ist

vorgesehen, dieses Ziel in mehreren Etappen zu erreichen. Konkret

sollen bis 2020 bereits 50 % des Gesamtenergiebedarfs aus

erneuerbaren Energien gewonnen und die gesamten

Treibhausgasemissionen um 30 % reduziert werden. Diese Ziele

wurden gemeinsam mit einem Maßnahmenprogramm am 21. Mai

2012 von der Landesregierung beschlossen.

Eine erfolgreiche Energie- und Klimaschutzpolitik braucht

umfassende Maßnahmen in allen Bereichen. Das erfordert auch eine

breite Einbindung und Unterstützung aller Bürger im Land Salzburg. Gemeinden können dabei einen

wesentlichen Beitrag leisten. Sie zeichnen sich einerseits durch die große Nähe zu den Bürgern aus.

Andererseits verfügen Gemeinden auch über zahlreiche Handlungsmöglichkeiten. Mit den vielen

kleineren und größeren Maßnahmen und Projekten die sie umsetzen, mit den zahlreichen

Leuchtturmprojekten zeigen sie auf, wie Energie- und Klimaschutzpolitik konkret umgesetzt werden

kann. Gerade die e5-Gemeinden mit ihren e5-Teams im jeweiligen Ort arbeiten hier konsequent und

professionell.

Gemeinden stellen daher auch einen Schwerpunkt im Maßnahmenprogramm Salzburg 2050 dar. Das

e5-Programm bildet dazu den Kern und ist eine wesentliche Säule. Gemeinsam können wir energie-

und klimapolitische Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich bewältigen.

DI Dr. Josef Schwaiger

Landesrat für Energie

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Jahresbericht 2013 Seite 4

Inhalt

1 Allgemeines über e5 ................................................................................................................................... 5

1.1 Die Entstehung und Verbreitung des e5-Programms ............................................................... 5

1.2 Inhalt und Ablauf ................................................................................................................................. 6

2 e5 in Salzburg ............................................................................................................................................... 8

2.1 Der Landesprogrammträger ............................................................................................................ 9

2.2 Tätigkeiten des e5-Programmträgers in Salzburg .................................................................. 10

2.2.1 Persönliche Betreuung ........................................................................................................... 10

2.2.2 Veranstaltungen ....................................................................................................................... 10

2.2.3 Informationsservice und Öffentlichkeitsarbeit ................................................................ 13

2.2.4 Produkte und Dienstleistungen ............................................................................................ 14

2.2.5 Zusammenarbeit mit dem Verein e5-Österreich ............................................................. 15

2.2.6 Kooperationen mit anderen Institutionen ......................................................................... 17

3 Die Gemeinden in der Übersicht ............................................................................................................ 17

4 Wirkung ........................................................................................................................................................ 20

5 Ausblick ........................................................................................................................................................ 23

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Seite 5 Jahresbericht 2013

1 Allgemeines über e5

e5 stellt ein ganzheitliches Programm zur Qualifizierung und Auszeichnung von Gemeinden im

Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz dar. Es werden unter anderem die Themen Energie,

Mobilität, Raumordnung und Bewusstseinsbildung betrachtet und die Gemeinden Schritt für Schritt

in einen konsequenten Verbesserungsprozess geführt.

Neben der Forcierung des Einsatzes von alternativen Energien zur sicheren Energieversorgung in

der Zukunft wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Energie effizient zu verteilen und vor

allem effizient zu verwenden. Die einhergehende Sensibilisierung und Einbindung der

Gemeindebürger führt auch dazu, dass in der gesamten Gemeinde ein Umdenken in die Wege

geleitet wird.

Und nicht zu vernachlässigen ist auch der steigende Imagegewinn als Vorreiter in Sachen Energie-

und Klimaschutzpolitik und die regionale Investitionswertschöpfung anstatt Geldabfluss.

Österreichweit beteiligen sich bereits 150 Gemeinden mit mehr als einer Million Einwohner in den

sieben Bundesländern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und

Vorarlberg am e5-Programm. Jede Gemeinde, die sich aktiv für Klimaschutz, Energieeffizienz und

die Verwendung von erneuerbaren Energieträgern einsetzen will, kann sich um Aufnahme in das

e5-Programm bewerben.

Für detailliertere Informationen sei an dieser Stelle auf die Salzburger e5-Website

www.e5-salzburg.at verwiesen.

1.1 Die Entstehung und Verbreitung des e5-Programms

Wie lässt sich kommunale Energie- und Klimaschutzarbeit erfolgreich umsetzen, optimieren und der

Erfolg messen? Dies waren die zentralen Fragen, die schlussendlich zu dem bestehenden

e5-Programm führten. Basierend auf dem Schweizer Label „Energiestadt“ wurde erstmalig in

Vorarlberg das e5-Programm entwickelt. Ab 1998 wurde es in den Bundesländern Salzburg, Tirol

und Vorarlberg den Gemeinden angeboten. Ständige Weiterentwicklung und Kooperationen führten

2002 im Rahmen eines EU-Projekts gemeinsam mit Partnern aus Deutschland, Schweiz und Polen zu

einem gemeinsamen europäischen Qualifizierungsprogamm, dem European Energy Award®. In

Österreich wurde der Markenname „e5“ beibehalten. Damit österreichweit alle teilnehmenden

Bundesländer auf einem gleich hohen Qualitätsstandard agieren, wurde dazu der Verein

e5-Österreich als zentrale Koordinationsstelle eingerichtet.

Der European Energy Award® ist dabei das europäische Pendant zum e5-Programm und wird

bereits in den Ländern Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Schweiz und

Luxemburg angeboten. Über 1.300 Städte mit mehr als 35 Millionen Bürgern aus diesen Ländern

arbeiten in diesem großen europäischen Netzwerk, wobei sich der internationale Dachverband

Forum European Energy Award für die Einheitlichkeit des Programms in allen Mitgliedsregionen

verantwortlich zeigt.

Im Gegensatz zum e5-Programm ist der European Energy Award® nur zweistufig; für ein Erreichen

der ersten Stufe sind mindestens die Hälfte der Maßnahmen umzusetzen (entspricht „eee“), für die

zweite Stufe mindestens 75 % (entspricht „eeeee“).

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Jahresbericht 2013 Seite 6

1.2 Inhalt und Ablauf

Das e5-Programm lehnt sich an Qualitätsmanagementsysteme aus der Wirtschaft an und arbeitet

Schritt für Schritt Punkte aus einem definierten Prozess ab. Dabei werden Schwachstellen

aufgedeckt, Strukturen zur erfolgreichen Umsetzung von Energieprojekten aufgebaut und damit ein

kontinuierlicher Verbesserungsprozess in Gang gesetzt. Auch die Mitwirkung der Bevölkerung wird

durch die Bildung eines gemeindeeigenen e5-Teams aus engagierten Bürgern, Vertretern der

politischen Gremien, die mit Energie befasst sind, sowie mit Entscheidungskompetenz ausgestattete

Vertreter der Gemeinde-verwaltung forciert.

Der Ablauf des e5-Programms ist in mehrere Phasen gegliedert, die Gemeinden werden dabei in

jeder Phase von den e5-Betreuern begleitet.

Mit der Einstiegsphase wird der gesamte Prozess in Gang gesetzt, ein Beschluss der Gemeinde, dem

e5-Programm beizutreten ist dabei Grundvoraussetzung. Die Bildung des e5-Teams und eine

detaillierte Ist-Analyse bzw. Standortbestimmung mithilfe definierter Checklisten zu den sechs

Handlungsfeldern, beschließt die Einstiegsphase und der eigentliche e5-Prozess kann gestartet

werden.

Nachfolgende Abbildung veranschaulicht grob den Inhalt bzw. den Ablauf des e5-Prozesses:

• Kontrolle• ständige

Verbesserung

• Arbeitsprogramm umsetzen

• Arbeitsprogramm entwickeln

PLAN DO

CHECKACT

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Seite 7 Jahresbericht 2013

In jeder Phase dient als zentrales Arbeitsinstrument der e5-Maßnahmenkatalog. Dieser ist in

folgende sechs Handlungsfelder und in Summe in 79 Maßnahmen unterteilt:

• Entwicklungsplanung, Raumordnung

beinhaltet Maßnahmen, die die Gemeinde durch ihre Zuständigkeit für Leitbild- und Konzept-

erstellungen, Planungen, Raumordnung und Baubewilligungen setzen kann.

• Kommunale Gebäude, Anlagen

beinhaltet Maßnahmen, die die Gemeinde bei ihren eigenen Einrichtungen und Betrieben

(Schulen, Verwaltungsgebäude, Kindergärten, Wasserwerke, Bauhof, ...) setzen kann.

• Versorgung, Entsorgung

beinhaltet Maßnahmen, die die Gemeinde in den Bereichen Energieversorgung

(Nahwärmenetze, Trinkwasserkraftwerke, Ökostrom, ...) Wasserversorgung,

Abwasserentsorgung und Abfallentsorgung treffen kann.

• Mobilität

beinhaltet Maßnahmen, die die Gemeinde innerhalb ihres Wirkungsbereiches in den

Bereichen motorisierter Verkehr, Fußgänger- und Radfahrverkehr, öffentlicher Verkehr

sowie der verwaltungsinternen Mobilität setzen kann.

• Interne Organisation

beinhaltet Maßnahmen, die eine effiziente und kontinuierliche energiepolitische Arbeit in der

Gemeindeverwaltung sicherstellen (Gründung und Pflege eines e5-Teams,

ressortübergreifende Kooperationen, regelmäßige Erfolgskontrolle, Weiterbildung der

Mitarbeiter, ...)

• Kommunikation, Kooperation

beinhaltet Maßnahmen, die zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beitragen und

Bürger, Schulen, Institutionen, Vereine und Unternehmen dazu motivieren, selbst für

Energieeffizienz und Klimaschutz aktiv zu werden.

Der Maßnahmenkatalog wird vom e5-Betreuer der Gemeinde geführt. Alle Aktivitäten der Gemeinde

werden dort dokumentiert und anhand eines Punktesystems bewertet. Dieses System stellt sicher,

dass Gemeinden immer in Abhängigkeit ihrer Möglichkeiten bewertet werden und dass der

Umsetzungsgrad aufgrund dieser individuellen, maximalen Möglichkeiten berechnet wird.

Arbeitsprogramm entwickeln

• Umsetzung der Einstiegsphase

• e5-Betreuer arbeitet Checklisten in Maßnahmenkatalog ein

• e5-Team entwickelt Arbeitsprogramm mit Zeitplanung auf Basis der Ist-Analyse bzw. des internen Audits

Arbeitsprogramm umsetzen

• ist die eigentliche energiepolitische Arbeit

• Planung und Umsetzung konkreter Projekte bzw. Maßnahmen aus Katalog

• e5-Team führt jährlich internes Audit als Erfolgskontrolle des Arbeitsprogramms durch

Kontrolle

• externes Audit

• mindestens alle drei Jahre (ab "eee" alle vier Jahre)

• Basis bildet dabei der Maßnahmenkatalog

• Vor Ort Besuch durch externen Auditor

• abschließende Prüfung mit einhergehendem Kommissionsbeschluss

• Verleihung der "e´s" bzw. des EEA

ständige

Verbesserung

• Aktualisierung des Aktivitätenprogramms

• ständige Verbesserung der umgesetzten Projekte

• Prozesse und Abläufe optimieren

• Einleitung von eventuell nötigen Korrekturmaßnahmen

ständige Begleitung durch den e5-Betreuer

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Jahresbericht 2013 Seite 8

Das e5-Programm ist somit sowohl für große Städte als auch für kleine, ländlich geprägte

Gemeinden anwendbar. Das Ergebnis der Bewertung zeigt ein Stärken-Schwächen-Profil und ist die

Grundlage für die weitere Arbeit des e5-Teams.

Mindestens alle drei Jahre (ab „eee” alle vier Jahre) erfolgt eine Kontrolle der umgesetzten Maßnahmen durch ein externes e5-Audit, welches die Grundlage für die Auszeichnung der e5-Gemeinden bildet. Die Anzahl der zu verleihenden „e“ ist vom Umsetzungsgrad der Maßnahmen abhängig und gliedert sich wie folgt:

2 e5 in Salzburg

Das e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden läuft im Bundesland Salzburg seit 15 Jahren. Das

Programm ist von Beginn an sehr dynamisch gewachsen, über den Neuzugang von Gemeinden, aber

auch in der Vielfalt der Inhalte und Betreuungsangebote.

Das Jahr 2013 zeichnet sich durch eine besonders große Anzahl von neu hinzugetretenen

Gemeinden aus. In Anif, Bramberg, Henndorf, Koppl, Köstendorf und Seekirchen gründeten sich

erstmals e5-Teams. Diese erstellten im Laufe des Jahres eine Ist-Analyse zur energiepolitischen

Ausgangssituation. Unmittelbar im Anschluss daran begannen sie mit der Vorbereitung eines

Maßnahmenprogramms. Die bestehenden e5-Gemeinden setzten ihre energiepolitische Arbeit fort,

teilweise auch mit neuen Schwerpunkten (z.B. Fotovoltaik-Bürgerbeteiligungsanlagen, Bürgerbusse,

Begegnungszonen). Im Sommer 2013 wurden e5-Audits in sieben Gemeinden abgewickelt und mit

der Kommissionierung im Oktober 2013 erfolgreich abgeschlossen.

Insgesamt sind im Bundesland Salzburg mit Ende 2013 30 Gemeinden am e5-Programm beteiligt.

Davon steht St. Johann im Pongau mit seinem „eeeee“-Status und seiner Gold-Auszeichnung im

Rahmen des European Energy Awards® an der Spitze, gefolgt von fünf weiteren Gemeinden mit

jeweils „eeee“-Status.

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Seite 9 Jahresbericht 2013

Eine Übersicht der Salzburger e5-Gemeinden und deren jeweiligen Umsetzungsgrad bei den

e5-Audits zeigt folgende Grafik:

2.1 Der Landesprogrammträger

Als Landesprogrammträger des e5-Programms in Salzburg fungiert das Salzburger Institut für

Raum-ordnung und Wohnen (SIR). Den 30 e5-Gemeinden steht ein sechsköpfiges Team im SIR zur

Verfügung. Durch ihre Ausbildung und Berufserfahrung ergänzen sich die Betreuer gegenseitig und

tragen dazu bei, den „e5-Wissensschatz“ quer über alle Handlungsfelder auf hohem Niveau zu

halten.

Obwohl jede Gemeinde ihren eigenen, individuellen e5-Betreuer zur Seite gestellt bekommt,

profitieren die e5-Gemeinden indirekt vom Wissen aller Betreuer und von den Mitarbeitern des SIR,

denn der Fachbereich Energie arbeitet neben dem e5-Programm auch an weiteren Initiativen mit

einem thematischen Energiebezug (z.B. klima:aktiv Bauen und Sanieren, Smart City Salzburg,

internationale Forschungsnetzwerke) und nutzt Synergien mit anderen Gemeindeprogrammen, die

vom SIR betreut werden. Ein Beispiel ist die e5-Partnerregion Salzburger Seenland, welche vom SIR

betreut wird. Durch das e5-Programm können die Erfahrungen und Aktivitäten des Energiemanagers

der Region mit den Gemeinden geteilt werden.

Finanziert wird das e5-Programm im Bundesland Salzburg vom Energieressort des Landes, von den

Programmbeiträgen der e5-Gemeinden sowie aus Mitteln der betrieblichen Umweltförderung Inland.

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Das e5-Beraterteam, von links: DI Manfred Koblmüller; Mag. Petra Gruber; DI Helmut Strasser; Birgit Danninger; DI (FH) Monika Schausberger; Stefan Zenz, MSc

2.2 Tätigkeiten des e5-Programmträgers in Salzburg

Das Angebot des Salzburger e5-Programmträgers zeigt sich breit gefächert. Neben der Gemeinde-

betreuung werden eine Vielzahl von Veranstaltungen, Exkursionen und Fortbildungen organisiert

und durchgeführt. Außerdem wird den Gemeinden eine Fülle an Informationsmaterialien zu

aktuellen Themen geboten oder durch die gute Vernetzung des Programmträgers zu anderen

Institutionen verschiedenste Beratungs- und Bildungsangebote vorgeschlagen.

In den folgenden Kapiteln werden die wichtigsten Aufgabengebiete des Salzburger

e5-Programmträgers kurz zusammengefasst.

2.2.1 Persönliche Betreuung

Ein e5-Betreuer führt „seine“ Gemeinde durch den gesamten Prozess, von der Ist-Analyse über die

Maßnahmenplanung und –umsetzung bis hin zur Vorbereitung des Audits. Hauptansprechpersonen

in der Gemeinde sind der Energiebeauftragte und der e5-Teamleiter. Gemeinsam mit diesen

Personen werden bspw. Sitzungen vorbereitet und moderiert. Neben diesen Vor-Ort-Besuchen wird

die Gemeinde laufend telefonisch oder per Mail betreut, es werden fachliche Inputs zu den geplanten

Projekten geliefert und bei Bedarf weitere Experten vermittelt.

Im Jahr 2013 haben in den Gemeinden rund 120 e5-Teamtreffen stattgefunden, wobei ca. 50

Termine durch den Gemeindebetreuer vor Ort unterstützt oder geleitet wurden.

2.2.2 Veranstaltungen

Der e5-Programmträger in Salzburg bietet zahlreiche Veranstaltungen für die e5-Gemeinden an. Die

Schulungen, Exkursionen, Vorträge etc. sind dabei immer auf aktuelle Schwerpunkte und

Bedürfnisse der Gemeinden abgestimmt.

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Seite 11 Jahresbericht 2013

Einen Überblick der im Jahr 2013 in Kooperation mit anderen Institutionen durchgeführten Veran-

staltungen zeigt die folgende Auflistung. Mit den 13 Veranstaltungen im Jahr 2013 konnten in

Summe über 450 Teilnehmer erreicht werden.

Veran-staltung

Ter-min

Thema Ort Teil-

nehmer Kooperation

mit

e5-Auszeich-nung im

Rahmen der Energiegala

31.01.

e5-Auszeichungen und Verleihung der Energy-Globes Salzburg, Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Michael Narodoslawsky: „Soziale Wärme statt heißer Gier“

Salzburg ca. 150 Energieressort

Salzburg

PV-Info-veranstaltung

25.02.

Fotovoltaik Bürgerbeteiligungs-anlagen: Modelle, Planungsschritte, Erfahrungen, Förderungen, Wirtschaftlichkeit

Thomatal 29 AEE1 und Gemeinde Thomatal

ERFA 21.02. Erfahrungsaustauschtreffen Hallein 31 Stadtgemeinde

Hallein

e5 vor Ort 13.03.

Besichtigung von zwei im Bau bzw. Umbau befindlichen, energieeffizienten und innovativen Schulgebäuden

Saalfelden/ Zell am See

14 Stadtgemeinden Saalfelden u. Zell

am See

PV-Info-veranstaltung

18.03.

Fotovoltaik Bürgerbeteiligungs-anlagen: Modelle, Planungsschritte, Erfahrungen, Förderungen, Wirtschaftlichkeit

Bischofs-hofen

60 AEE1 und

Stadtgemeinde Bischofshofen

PV-Info-veranstaltung

im Rahmen des SN-Klima-schutztages

20.04.

Fotovoltaik Bürgerbeteiligungs-anlagen: Modelle, Planungsschritte, Erfahrungen, Förderungen, Wirtschaftlichkeit

Salzburg 20 AEE1

PV-Info-veranstaltung

03.05.

Fotovoltaik Bürgerbeteiligungs-anlagen: Modelle, Planungsschritte, Erfahrungen, Förderungen, Wirtschaftlichkeit

Seekirchen 20 AEE1 und

Stadtgemeinde Seekirchen

Exkursion Begegnungs-

zonen

22.05.-24.05.

wie Verkehrsräume zu gemeinsam nutzbaren, öffentlichen Räumen umgestaltet werden können und damit Klimaschutz im Mobilitäts-bereich unterstützt wird.

Vorarlberg/ Schweiz

12 Gemeinde-

entwicklung

ERFA 06.06. Erfahrungsaustauschtreffen St. Gilgen 25 Gemeinde St. Gilgen

e5-Exkursion 07.06.-08.06.

Besichtigung AKW Zwentendorf, GEA Schrems, e5-Gemeinden Großschönau und Wieselburg

Nieder-österreich

27 LEV2 EnU3

e5-Seminar 16.10. Energieeffiziente Gemeindegebäude

Salzburg, SIR

24 klima:aktiv

e5-Seminar 20.11. Energieausweis in der Praxis Salzburg,

SIR 19

Energieberatung Salzburg

ERFA 21.11.

Erfahrungsaustauschtreffen und Besichtigung der in Passivhaus-standard erbauten Schule in Zell am See

Zell am See 29 Stadtgemeinde

Zell am See

1 Arbeitsgemeinschaft erneuerbare Energie Salzburg 2 Landesenergieverein Steiermark 3 Energie- und Umweltagentur Niederösterreich

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Jahresbericht 2013 Seite 12

Die Veranstaltungshöhepunkte 2013:

Bei den vier regionalen Fotovoltaik-Infoveran-

staltungen in Kooperation mit der Arbeits-

gemeinschaft erneuerbare Energie (AEE)

wurden den Teilnehmern Informationen zu den

technischen Grundlagen, den unterschiedlichen

Beteiligungsmodellen, der Wirtschaftlichkeit

und der Rolle der Gemeinden für gemein-

schaftliche Fotovoltaik-Anlagen geboten. Be-

sonders in Bischofshofen fand die Veranstal-

tung mit 60 Teilnehmern großen Anklang.

Bei der Energiegala am 31. Jänner 2013

zeichnete Landesrat Sepp Eisl neun

e5-Gemeinden für ihren konsequenten Weg

in Richtung Energieeffizienz und

erneuerbare Energieträger aus. Neumarkt

am Wallersee wurde erstmals mit "eeee"

auditiert, für Grödig das Audit mit "eeee"

bestätigt. Unter den ausgezeichneten

Gemeinden finden sich weiters St. Georgen

(erstes "e"), St. Gilgen (auf Anhieb "ee"),

Strobl (auf Anhieb "ee"), Goldegg (auf

Anhieb "ee"), Mühlbach am Hochkönig

("eee"), St. Koloman ("eee") und Elixhausen

("eee"). Den Impulsvortrag des Abends hielt Prof. Michael Narodoslawsky, Verfahrenstechniker an

der TU Graz. Kernpunkt des Vortrags war die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen und warum

für die zukünftige Energieversorgung kleinräumige Netzwerke in Regionen unbedingt erforderlich

sind.

Bei der e5-Exkursion „Von der Donau bis ins

Waldviertel“ ging es gemeinsam mit den e5-Teams

aus der Steiermark nach Niederösterreich.

Aufgrund der nicht ganz alltäglichen

Exkursionsziele war auch mit 40 Personen eine

große Teilnehmeranzahl dabei. Nach einer sehr

interessanten Führung durch das nie in Betrieb

genommene AKW Zwentendorf mit Mitarbeitern

der EVN, ging es weiter zu den GEA-Werkstätten in

Schrems. Hier erfuhren die Exkursionsteilnehmer,

wie die berühmten Waldviertler Schuhe entstehen

und welche Philosophie bei der Produktion verfolgt

wird. Der zweite Tag der Exkursion startete mit einer Besichtigung der ersten europäischen

Passivhaussiedlung in der e5-Gemeinde Großschönau. Danach ging es weiter in die e5-Gemeinde

Wieselburg, die das Motto „Verwenden statt verschwenden“ nicht nur bewirbt, sondern auch lebt.

Die ausgezeichneten e5-Gemeinden; Quelle: Franz Neumayr

Das AKW Zwentendorf; Quelle: SIR

Fotovoltaik-Infoveranstaltung in Bischofshofen; Quelle: SIR

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Seite 13 Jahresbericht 2013

Unkompliziert, relativ kurzfristig und im

eigenen Bundesland; das ist das Prinzip des

Exkursionsformats von „e5 vor Ort". Dank

der Stadtgemeinden Saalfelden und Zell am

See hatten die Teilnehmer am 13. März 2013

die Gelegenheit, besonders innovative und

energieeffiziente Konzepte für Schulgebäude

zu besichtigen. In Zell am See wurde der

Neubau der Polytechnischen Schule bzw. des

SPZ sogar in Passivhausstandard umgesetzt.

2.2.3 Informationsservice und Öffentlichkeitsarbeit

Um die e5-Gemeinden bei der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen stellt die

e5-Programmbetreuung den Gemeinden sowohl ein sehr umfangreiches Informationsservice als

auch direkte Materialen zur Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung.

Über die interne Plattform für Öffentlichkeitsarbeit auf der e5-Salzburg Website haben die

e5-Gemeinden die Möglichkeit, ihre Projekte und Veranstaltungen einzutragen und vorzustellen. So

kann die e5-Programmbetreuung regelmäßig und unkompliziert diese Informationen an die

Presseabteilung des Energieressorts weiterleiten, wodurch eine gezielte Pressearbeit für die

e5-Gemeinden und das e5-Programm gewährleistet ist.

Sehr erfolgreich umgesetzt wurde 2013 eine Kooperation mit den Bezirksblättern. In der Ausgabe

20/2013 wurden insgesamt 8 Gemeinden (Thalgau, St. Koloman, Hallein, Mühlbach, St. Johann,

Bischofshofen, Saalfelden, Thomatal) in der jeweiligen Region sowie das e5-Programm vorgestellt.

Zur Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit wurde als Blickfang

und zum „Angreifen“ bei öffentlichen Veranstaltungen, aber auch bei

e5-Teamsitzungen, das e5-Glücksrad entwickelt. Das Glücksrad kann

auf vielfältige Art und Weise zur Kommunikation eingesetzt werden.

Der Phantasie der „Benutzer“ soll dabei keine Grenzen gesetzt

werden. Selbstverständlich kann aber auch auf von der e5-Programm-

betreuung fix fertige Vorschläge z.B. Quizfragen mit Antworten und

möglichen Spielregeln zurückgegriffen werden.

Die e5-Gemeinden können das e5-Glücksrad seit 2013 im SIR

unentgeltlich ausborgen.

e5 vor Ort; Quelle: SIR

Das e5-Glücksrad; Quelle: SIR

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Jahresbericht 2013 Seite 14

Folgendes Informationsservice sowie Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit stehen den e5-Gemeinden

zur Verfügung:

2.2.4 Produkte und Dienstleistungen

Den e5-Gemeinden werden folgende Produkte und Dienstleistungen angeboten:

Besonders die Thermografieaktion fand 2013 bei den e5-Gemeinden wieder großes Interesse.

Bereits seit 2006 bietet die e5-Programmleitung Salzburg für die e5-Gemeinden diese Aktion an.

Dabei wird den Gemeinden ein Thermograf für alle interessierten Gemeindebürger und natürlich

auch für die Gemeindegebäude zu einem günstigen Preis vermittelt; die erstellten

Thermografieberichte dienen dabei als Grundlage für eine weitere Energieberatung in

Zusammenarbeit mit der Energieberatung Salzburg.

Newsletter

•erscheint ca. fünf mal jährlich

•ergeht direkt an über 500 Personen

•aktuelle Projekte und Informationen aus den e5-Gemeinden

•Termine zu interessanten Veranstaltungen und Fortbildungen

•Neuerungen zu Beratungsangeboten und Förderungen

www.e5-salzburg.at

•die Informationsplattform der e5-Gemeinden

•Darstellung des e5-Programminhalts

•Vorstellung der e5-Gemeinden

•Veranstaltungshinweise

•Projektauswahl zu jedem Handlungsfeld

•Aufstellung der aktuellen Förderungen

•interne Plattform für Öffentlichkeitsarbeit

•Textvorlagen für Gemeindezeitung

•Veranstaltungs- und Aktionsideen

e5-Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit

•gemeindespezifische e5-Logos

•e5-Flyer

•e5-Einlegekarte Österreich

•e5-Glücksrad

•e5-Rollup

•e5-Schokolade

•e5-Luftballons

•e5-Kugelschreiber

•e5-Baumwolltaschen

•e5-Sticker

•e5-Anstecker

•e5-Ortstafel

Infoblätter

•Informationen zu aktuellen Themen

•download über die e5-Salzburg Website

•e5-Gemeinden können diese ihren Bürgern zur Verfügung stellen

•2013 wurden vier Infoblätter mit folgenden Themen veröffentlicht: Mikro ÖV und Bürgerbusse, energieeffiziente Gemeindegebäude, Ökostromeinkauf in Gemeinden und Heizgradtage

Thermografie

•Aktion seit 2006

•Organisation durch den e5-Programmträger

•e5-Gemeinden wird kostengünstige Thermografie für Gemeindegebäude und Privathäuser angeboten

•kostenlose Energie-beratung auf Basis der Thermografien in Kooperation mit der Energieberatung Salzburg

•185 Thermografien im Jahr 2013

•insgesamt bereits 687 Thermografien durchgeführt

Indikatoren

•verschiedenste Indikatoren und Kennzahlen jeder e5-Gemeinde

•Gemeinden können sich untereinander vergleichen und messen

•Selbsteinschätzung der Gemeinden wird gefördert

•Für das Jahr 2013 erstellte Indikatoren: Förderungen, therm. Qualität von Gebäuden, Anzahl der Energieberatungen, installierte PV-Anlagen, thermische Solaranlagen, Stromverbrauch Haushalteund Straßenbeleuchtung

•Eine Auswahl der Indikatoren wird in Kapitel 4 vorgestellt

Leitfäden

•2013 Entwicklung des Leitfaden "Energieeffiziente Gemeindegebäude"

•entstanden in Kooperation und Abstimmung mit klima:aktiv

•definiert Qualitätskriterien für den Planungs- und Realisierungsprozess eines energieeffizienten Gemeindegebäudes

•beschrieben wird ein idealer Planungsablauf in fünf Projektphasen und sechs Hauptkriterien

•abrufbar über die e5-Salzburg Website

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Seite 15 Jahresbericht 2013

Die Entwicklung der Anzahl der gesamten Thermografien und der teilnehmenden Gemeinden zeigt

folgende Graphik:

Anzahl der jährlich durchgeführten Thermografien und der teilnehmenden Gemeinden 2006-2013

In Summe wurden im Rahmen des e5-Programms bereits 687 Thermografien organisiert.

Ein erfolgreiches Produkt des Jahres 2013 ist der Leitfaden

„Energieeffiziente Gemeindegebäude“. Steht in einer Gemeinde

der Neubau oder die Sanierung eines öffentlichen Gebäudes an, so

hilft der Leitfaden, die wichtigsten Qualitätskriterien festzulegen.

Ziel ist es, ein Bauwerk mit geringem Energiebedarf und gleichzeitig

hohem Nachhaltigkeitsanspruch zu planen und umzusetzen. Die

Kriterien beinhalten bereits die Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie,

die ab 2018 für alle öffentlichen Bauwerke gelten wird. Sie sind

online über die Website des e5-Programms ablesbar. Im Rahmen

eines e5-Seminars am 16. Oktober 2013 wurden die Inhalte an

interessierte Bauamtsleiter und kommunale Gebäude-

verantwortliche vermittelt.

Web-link:

www.e5-salzburg.at/e5-wissen/gemgebauede-leitfaden-einstieg.php

2.2.5 Zusammenarbeit mit dem Verein e5-Österreich

Zum Tätigkeitsbereich des Salzburger e5-Programmträgers zählt auch die ständige

Weiterentwicklung des e5-Programms gemeinsam mit allen anderen Bundesländern, die sich am

e5-Pogramm beteiligen. Für diese Aufgabe wurde der Verein „e5- Österreich“ gegründet. Durch die

Mitgliedschaft im Verein ergeben sich für alle Landesprogrammträger vielfältige Aufgaben, die für

die Verbesserung sowie für die Aufrechterhaltung der österreichweiten hohen Qualität des

e5-Programms von großer Bedeutung sind.

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Jahresbericht 2013 Seite 16

Vorstand

Alle teilnehmenden Landesprogrammträger mit bereits auditierten Gemeinden im jeweiligen

Bundesland bilden den Vorstand des Trägervereins e5-Österreich. Derzeit wird der Verein durch

Helmut Strasser als Obmann vertreten. Der Vorstand ist im Wesentlichen für die strategische

Weiterentwicklung des e5-Programms verantwortlich. Für die operative Umsetzung der Aufgaben

des Vereins wurde die Österreichische Energieagentur beauftragt (Geschäftsstelle e5-Österreich);

diese wird auch aus Mitteln des klima:aktiv-Programms des BMLFUW unterstützt.

Beratertreffen

Die Berater aller Landesprogrammträger treffen sich einmal jährlich zum Erfahrungsaustausch; im

Jahr 2013 fand das Treffen am 6. und 7. Mai in Wien statt. Es werden Schulungs- und

Veranstaltungskonzepte ausgetauscht, Exkursionsziele weitergegeben, österreichweite

e5-Schwerpunkte festgelegt und diskutiert sowie spezielle Fragen der individuellen Betreuung

geklärt.

Bewertungskatalog-Treffen

Jeder Landesprogrammträger entsendet einen Betreuer zu dem einmal jährlich stattfindenden so-

genannten „Bewertungskatalog-Treffen“. Dieses fand 2013 am 3. und 4. Dezember in Salzburg statt.

Ziel ist es, bundesländerspezifische Unterschiede der Gemeindebewertung zu besprechen und so

weit wie möglich eine einheitliche Bewertungsregelung zu finden, um die Vergleichbarkeit der

Bewertungen sicherzustellen.

Auditierungen

Jeder Landesprogrammträger stellt mindestens einen Auditor zur Verfügung, welcher Gemeinden

eines anderen Bundeslandes auditiert. Indem ein Auditor jedes Jahr die e5-Gemeinden eines

anderen Bundes-landes auditiert und auch die Salzburger e5-Gemeinden jedes Jahr von einem

anderen Auditor bewertet werden, ist die österreichweite Vergleichbarkeit der e5-Auszeichnungen

sichergestellt. Im mehrjährigen Schnitt gleichen sich die Anzahl an Auditierungen in einem

Bundesland und durchgeführte Audits in anderen Bundesländern aus. Im Jahr 2013 bewerteten die

Salzburger Auditorinnen Petra Gruber und Monika Schausberger elf Kärntner e5-Gemeinden und

besuchten fünf davon vor Ort.

Sonstiges

Neben den oben genannten regelmäßigen Fixpunkten im Jahreskreis der e5-Betreuer wurden im

Jahr 2013 laufend Verbesserungsvorschläge für das seit 2012 existierende Online-Bewertungstool

eingebracht. Außerdem beteiligte sich der Salzburger Landesprogrammträger an einem Projekt der

Österreichischen Energieagentur, mit dem Projektziel, die e5-Methodik und –Bewertung für

Regionen zu adaptieren.

Weiters wurde im Herbst 2013 gemeinsam mit allen andern Landesprogrammträgern im Rahmen

des beim Beratertreffen definierten „e5-Jahresschwerpunkts“ begonnen, ein Schulungskonzept zum

Thema Energieraumplanung für alle österreichischen e5-Betreuer zu entwickeln.

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Seite 17 Jahresbericht 2013

2.2.6 Kooperationen mit anderen Institutionen

Vernetzungen zu anderen Institutionen sind auch für die Gemeindearbeit ein wichtiger Bestandteil,

um stets auf die aktuellen Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote zurückgreifen zu können.

So steht das e5-Betreuerteam im ständigen Austausch mit den verschiedensten Beratungs- und

Förderstellen wie z.B. der Energieberatung Salzburg, dem umwelt service salzburg (USS), der

Gemeindeentwicklung oder auch dem Bundesprogramm klima:aktiv. Die e5-Gemeinden werden

durch ihren e5-Betreuer, den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend auf die Beratungs- und

Förderangebote der unterschiedlichsten Institutionen hingewiesen und bei Bedarf der richtige

Kontakt hergestellt. Des Weiteren werden vom Salzburger e5-Betreuerteam mit verschiedensten

Kooperationsprojekten positive Synergien für die e5-Gemeinden entwickelt. So entstand in

Zusammenarbeit mit klima:aktiv Bauen und Sanieren der bereits erwähnte Online Leitfaden mitsamt

Infoblatt für energieeffizientes, gesundes und ökologisches Bauen, speziell für Gemeindegebäude.

3 Die Gemeinden in der Übersicht

In Salzburg waren 2013 von den 119 Gemeinden 30 am e5-Programm beteiligt. Somit sind 20 % der

Fläche bzw. 31 % der Einwohner des Bundeslandes Salzburg bereits Teil des e5-Programms. 2014

starten zudem die Gemeinden St. Martin am Tennengebirge und Bad Hofgastein.

Eine Auswahl an e5-Projekten in den verschiedenen Gemeinden aus dem Jahr 2013 wird auf den

folgenden Seiten vorgestellt.

Gemeinde Einwohner HaushalteFläche [km²]

e5-Beitritt

Auszeich-nung

Umsetz-ungsgrad

Anzahl Team-mitglieder

e5‑‑‑‑ Betreuer

Anif 4.017 1.671 8 2013 - - 12 M. KoblmüllerBerndorf 1.674 636 14 2011 - - 20 M. KoblmüllerBischofshofen 10.377 4.435 50 2003 eee 58% 16 H. StrasserBramberg 3.938 1.422 117 2013 - - 7 M. KoblmüllerElixhausen 2.854 1.115 8 1998 eee 61% 11 M. SchausbergerEugendorf 6.760 2.481 29 2011 - - 8 P. GruberGoldegg 2.469 897 33 2010 ee 49% 10 M. SchausbergerGrödig 6.982 3.065 23 1998 eeee 66% 12 P. GruberHallein 20.101 8.741 27 2002 ee 43% 4 M. KoblmüllerHenndorf 4.778 1.901 24 2013 - - 20 M. KoblmüllerKoppl 3.263 1.203 21 2013 - - 7 S. ZenzKöstendorf 2.557 913 23 2013 - - 14 M. KoblmüllerMühlbach am Hochkönig 1.465 644 52 2007 eee 52% 11 M. SchausbergerNeumarkt am Wallersee 5.863 2.310 36 2000 eeee 65% 12 P. GruberRadstadt 4.784 1.873 61 2011 ee 42% 10 M. KoblmüllerSaalfelden 16.054 6.842 118 2007 eee 58% 11 M. SchausbergerSchleedorf 987 352 10 2010 ee 43% 8 P. GruberSeekirchen 10.136 3.840 50 2013 - - 10 P. GruberSt. Georgen 2.875 1.020 25 2009 e 32% 9 P. GruberSt. Gilgen 3.837 1.571 99 2009 ee 39% 12 P. GruberSt. Johann im Pongau 10.779 4.229 78 1998 eeeee 77% 22 H. StrasserSt. Kolomann 1.639 583 57 1998 eee 55% 9 M. SchausbergerStrobl 3.600 1.454 94 2009 ee 41% 10 P. GruberTaxenbach 2.743 978 88 2009 eee 50% 8 M. SchausbergerThalgau 5.627 2.061 48 2005 eeee 65% 12 H. StrasserThomatal 339 109 76 2005 eee 51% 6 M. SchausbergerWals- Siezenheim 12.420 5.012 27 2000 eee 51% 4 M. KoblmüllerWeißbach 411 137 70 1998 eeee 65% 14 M. SchausbergerWerfenweng 900 334 45 2005 eeee 65% 8 M. SchausbergerZell am See 9.573 4.278 55 2009 eee 58% 12 M. Schausberger

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Seite 19 Jahresbericht 2013

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Jahresbericht 2013 Seite 20

Natürlich zeigen die Aktivitäten der

e5-Gemeinden auch reges Interesse in der

politischen Landschaft Salzburgs. So konnten

sich etwa beim Energiefest in Köstendorf Herr

Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger und

Frau Landesrätin Drin Astrid Rössler einen

Eindruck verschaffen, wie intensiv sich die

e5-Gemeinden mit alternativen Energien be-

schäftigen und auch das Interesse bei der

Bevölkerung mit solchen Aktionen geweckt

wird.

Eine große Auswahl weiterer Projekte ent-

sprechend den sechs Handlungsfeldern sind auf der e5-Salzburg Website www.e5-salzburg.at zu

finden.

4 WIRKUNG

Um die Wirkung der umgesetzten Maßnahmen der Gemeinden messen zu können wird seitens des

Landesprogrammträgers jährlich eine Vielzahl an Indikatoren ausgewertet. Diese Kennzahlen geben

den e5-Gemeinden die Möglichkeit, sich mit anderen Gemeinden zu vergleichen. Für das Jahr 2013

wurden die je Gemeinde ausgeschütteten Förderungen, die thermische Qualität der Gebäude, die

Anzahl der Energieberatungen, die Leistung der installierten PV-Anlagen, die thermischen

Solaranlagen und der Stromverbrauch der Haushalte und der Straßenbeleuchtung ausgewertet.

Besonders beeindruckend ist, dass in den 30 e5-Gemeinden seit 1998 bereits über tausend

Maßnahmen umgesetzt wurden. Alle diese Maßnahmen sind CO2-relevant und wirken sich positiv auf

die CO2-Emissionen aus. Die Gemeinden tragen dadurch wesentlich zu den klimapolitischen Zielen

des Energie- und Klimaschutzes bei. Auch die ständig steigende Anzahl an engagierten Bürgern, die

in e5-Teams mitarbeiten, zeigt das wachsende Interesse der Bevölkerung an Energiethemen. So sind

nun bereits 330 Personen in e5-Teams integriert und leisten einen wichtigen Beitrag zur

energieeffizienten Entwicklung ihrer Gemeinde. Hervorzuheben ist auch die gewaltige Fläche an

solarthermischen Kollektoren in den Salzburger e5-Gemeinden, die knapp 85.000 m² installierten

Solarkollektoren entsprechen in etwa der Fläche von 12 Fußballfeldern. Bei den in den Salzburger

e5-Gemeinden installierten Fotovoltaikanlagen ergibt sich 2013 eine Summe von über 10.000 kWp,

dies entspricht in etwa 70.000 m² bei einem Wirkungsgrad von 15 % und einer Einstrahlung von

1.000 W/m².

Ein Auszug der für die e5-Gemeinden angebotenen Indikatoren wird in den folgenden Grafiken

dargestellt.

Energiefest in Köstendorf; Quelle: Gemeinde Köstendorf

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Seite 21 Jahresbericht 2013

Kostenlose und unabhängige Energieberatung wird flächendeckend im ganzen Bundesland von der

Energieberatung Salzburg angeboten. Die Entwicklung der Energieberatung pro 1.000 Einwohner

der e5-Gemeinden und des gesamten Bundeslandes Salzburg zeigt folgende Grafik:

Anzahl der Energieberatungen (Datenquelle: Energieberatung Salzburg)

Solarthermische Anlagen liegen besonders in den letzten Jahren im Trend, dies spiegelt sich auch in

der installierten Fläche wider. In folgender Grafik wird die Kollektorfläche der e5-Gemeinden sowie

der Salzburger Landesdurchschnitt von 2006 bis 2013 dargestellt:

Installierte Kollektorflächen in den e5-Gemeinden und im Bundesland Salzburg 2006 bis 2013 (Datenquelle: ZEUS, Land Salzburg Abt. 4, Kommunalkredit Public Consulting)

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Jahresbericht 2013 Seite 22

Der Vergleich der einzelnen Gemeinden zeigt die drei Spitzenreiter des Landes Salzburg bei der

installierten Kollektorfläche pro 100 Einwohner; nämlich Schleedorf, Taxenbach und Köstendorf:

Installierte Kollektorfläche pro 100 Einwohner der e5-Gemeinden und der Salzburger Landesdurchschnitt 2006 bis 2013 (Datenquelle: ZEUS, Land Salzburg Abt. 4, Kommunalkredit Public Consulting)

Im Bereich der Fotovoltaikanlagen zeigt sich in den letzten Jahren eine wesentliche Zunahme, wie

nachfolgende Grafik zeigt:

Entwicklung der installierten Fotovoltaikleistung je 100 Einwohner in den e5-Gemeinden und im Bundesland Salzburg (Datenquelle: Salzburg AG)

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Seite 23 Jahresbericht 2013

Der Vergleich der einzelnen e5-Gemeinden wird in folgender Grafik dargestellt:

Installierte Fotovoltaikleistung in den e5-Gemeinden (Datenquelle: Salzburg AG)

In Summe sind im Bundesland 757 Fotovoltaikanlagen installiert, die eine Leistung von 29,6 MWp

aufweisen. Davon sind 306 Anlagen mit einer Leistung von 10,9 MWp in e5-Gemeinden installiert.

Somit befinden sich 40 % der Anlagen bzw. 37 % der Fotovoltaikleistung in e5-Gemeinden.

5 AUSBLICK

Auch 2014 bleibt es Ziel, die beteiligten Gemeinden bestmöglich bei ihrer Energie– und Klima-

schutzarbeit zu unterstützen und zu weiteren Auszeichnungen zu führen. Mit den beiden neuen

e5-Gemeinden St. Martin am Tennengebirge und Bad Hofgastein sowie der Gemeinde Koppl, die im

Herbst 2013 gestartet hat, können wieder drei Gemeinden in den umfangreichen e5-Prozess

eingeführt werden.

Den e5-Gemeinden wird auch wieder eine Vielzahl an Veranstaltungen wie z.B. diverse Fort-

bildungsworkshops, Exkursionen oder Erfahrungsaustauschtreffen angeboten. Die Verknüpfung von

Energie- und Raumordnungsinstrumenten, Energiebuchhaltung und Fotovoltaik werden dabei

inhaltliche Schwerpunkte bilden.

Das e5-Programm bildet eine wesentliche Säule des Programms „Salzburg 2050 klimaneutral.

energieautonom.nachhaltig“. Die Weiterentwicklung des e5-Programms wird sich somit auch mit

diesen neuen landespolitischen Zielsetzungen auseinandersetzen. Zudem beschäftigen sich immer

mehr Regionen mit dem Energie- und Klimaschutzthema. Das e5-Programm wird sich daher auch

verstärkt mit der optimalen Abstimmung von Aktivitäten und Akteuren auf regionaler und

kommunaler Ebene beschäftigen. Darüber hinaus werden die vom Klima- und Energiefonds

geförderten Energiemodellregionen zukünftig nach der e5-Methodik evaluiert.