Jahresbericht 2014 Opportunity Schweiz

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Jahresbericht 2014

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Die aktuellen Zahlen und Tätigkeiten der Stiftung Opportunity Schweiz

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Jahresbericht 2014

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Wir verwenden Spendengelder um armen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika Ressourcen zur Verfü-gung zu stellen, indem sie mit selbständiger Geschäfts-tätigkeit einen Weg aus der Armut heraus beschreiten. Im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit Spendengeldern, stehen Wirksamkeit und Nachhaltig-keit für uns an erster Stelle. Unsere Hilfe kommt den ärmsten Bevölkerungsschichten zugute, unabhängig von Nationalität, Ethnizität und Religion.

Über viele Jahre mit uns verbundene lokale Partnerorga-nisationen evaluieren den jeweiligen Hilfsbedarf in den Projektländern und sind für die Umsetzung verantwort-lich. Opportunity Schweiz überprüft regelmässig vor Ort die aktuelle Projektentwicklung. Wir sind Partner des In-ternationalen Opportunity Netzwerks.

Einkommensförderung und Ernährungssicherung

Die Geschäftstätigkeit garantiert Einkommen für Klei-nunternehmer und ihre Familien. Unsere aktuellen Schwerpunkte sind Landwirtschaftsprojekte in Ghana, Ruanda, Philippinen und Indonesien. Wir fördern Bau-ernfamilien mit Agrarkrediten, dem Aufbau von Wert-

schöpfungsketten und Marktzugang sowie begleitenden betriebs- und landwirtschaftlichen Schulungen.

Bildung und Ausbildung

Qualitativ hochwertige Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel für die Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen. In Ghana führen wir regionale Berufsbil-dungsprogramme für arbeitslose Jugendliche durch. Mit dem Microschools-Programm unterstützen wir Schulun-ternehmerInnen mit Mikrokrediten und begleitenden Trainings. Die Community Colleges in Indien ermögli-chen unterprivilegierten Jugendlichen den Berufseinstieg.

Gesundheitsförderung

Alle bedürftigen Menschen in unserem Hilfsprojekten er-halten im Rahmen von Gruppentreffen begleitende Schu-lungen zu Präventiv-Gesundheit.

Not- und Wiederaufbau-Hilfe

In den Projektpartner-Regionen des Internationalen Op-portunity-Netzwerks engagieren wir uns mit Not- und Wiederaufbau-Hilfe bei Natur-Katastrophen.

Liebe Opportunity-Freunde,

Die Aussage einer Reisbäuerin in Biu, Upper West, bringt es auf den Punkt: Endlich hilft uns jemand. Da ist ein Po-tenzial vorhanden im ärmlichen Norden Ghanas. Die Bereitschaft, Veränderung in eigener Kraft anzugehen, ebenfalls. Doch ohne Starthilfe und Begleitung haben die Menschen in unseren Projektländern kaum eine Chance zu nachhaltiger Veränderung ihrer Lebensumstände.

In Partnerschaft mit unseren Hilfeempfängern ermögli-chen wir solche Chancen. Wir wollen im ländlichen Raum die Nahrungssicherung fördern und das Familieneinkom-men der Bauernfamilien verbessern. In den Agglomerati-

Wie sich Opportunity für die Armen einsetzt

onen der Grosstädte soll die handwerkliche Berufsausbil-dung jungen Menschen die Integration in die Arbeitswelt erleichtern und die lokale Wirtschaftsentwicklung för-dern.

Frauen und Männer sowie Jugendliche wollen in Eigen-verantwortung Schritte aus der Armut gehen. Als christ-lich motiviertes Hilfswerk sehen wir unseren Auftrag der Nächstenliebe darin, den Menschen diesen Weg zu er-möglichen.

Um unsere Ziele zu realisieren, sind wir auf die Hilfe von Spenden angewiesen. Mit diesem Jahresbericht wollen wir Sie darüber informieren, was Ihre Unterstützung bei den Menschen vor Ort bewirkt hat. Wir danken allen un-seren Spendern herzlich für das treue Engagement im 2014.

Mit herzlichem Gruss

George Kistler Stefan Knüppel

Geschäftsführer, StiftungsratStiftungsrat

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Mit dem Projekt unterstützen Opportunity und ihr phi-lippinischer Partner ASKI gemeinsam insgesamt 100 SchweinezüchterInnen in der Gemeinde Bagong Barrio.

Schweinezüchterinnen erhalten UnterstützungVerbesserte Einkommen durch Schweinezucht in Bagong Barrio

„Dank ASKI kann ich wieder mit der Schweinezucht beginnen.“

Die fünf Ferkel in diesem Stall können bald gewinnbringend verkauft werden

Seit Juli 2014 fördern wir die Schweinezüchterinnen mit Mikrokrediten zur Anschaffung von jeweils fünf Ferkeln und Tierfutter. Durch regelmässige Beratung und Schu-lungen erwerben die Züchter betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie Fachwissen in der Schweinezucht.

Den SchweinezüchterInnen werden Biogasanlagen zur Verfügung gestellt - je zwei Züchter teilen sich eine An-lage, welche das Problem der Schweinemistentsorgung und der Geruchsbelästigung lösen.

Da es mehrheitlich Frauen sind, die sich der Nutztierhal-tung widmen, liegt der Frauenanteil der Zielgruppe bei 70 Prozent. Das Projekt berücksichtigt dabei besonders alleinerziehende Frauen, da die Schweinezucht für diese häufig die einzige Einkommensmöglichkeit ist.

Durch den Zugang zu Mikrokrediten und die Bereitstel-lung von Biogasanlagen werden diese Menschen dazu befähigt, ihre Schweinezucht auszubauen, sie nachhal-tig zu betreiben und so ihr Einkommen dauerhaft zu erhöhen. Auch etabliert ASKI eine Wertschöpfungskette und öffnet neue Absatzmärkte, um den Schweinezüchte-rinnen eine Abnahmequelle zu garantieren.

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Die alleinstehende Mary ist dankbar, dass sie ihren Sari La-

den wieder eröffnen kann. Auch ein Wohnhaus konnte sie

mit dem Opportunity Mikrokredit und Nachbarschaftshilfe

wieder aufbauen.

Im November 2013 fegte der Taifun Hayan über die Philip-pinen. Tausende unserer Kreditnehmerinnen verloren ihr zu Hause und ihre Einkommensquelle. Unsere Hilfe vor Ort konzentrierte sich darauf, den Menschen Obdach und neue wirtschaftliche Existenzgrundlagen zu schaffen.

Neue Existenzgrundlagen für die Taifun OpferWiederaufbau von Häusern und Kleinunternehmen auf den Philippinen

Neuere stabilere Häuser waren oberste Priorität

Mit Mikrokrediten für den Wiederaufbau der Häuser und für einen neuen Geschäftsstart unterstützen wir die Menschen in ihren neuen bescheidenen Anfängen. Beim Hausbau gab es Vorlagen für eine stabilere Baukonstrukti-on, um in Zukunft ähnliche Disaster möglichst zu vermei-den. Bei Härtefällen erhielten die Menschen Zuschüsse, die nicht zurückbezahlt werden mussten.

Wir wollen mit unserem philippinischen Partner TSKI möglichst schnell nachhaltige Strukturen aufbauen. Ein Dach über dem Kopf bevor die Regenzeit einsetzt, das war nach dem Taifun oberste Priorität für die Familien. Durch die Vergabe von Mikrokrediten, konnten die ersten Kreditnehmer ihre Geschäfte wieder aufnehmen. Auch Mary konnte mit einem Startkapital von CHF 420 Bauma-terialien kaufen und mit Hilfe von Nachbarn ein neues zu Hause bauen. Ihr Laden ist ein Teil des Wohnhauses und kann somit wieder eröffnet werden. Jetzt hat sie wieder eine Einkommensquelle.

Die Unterstützungspartner des Internationalen Opportu-nity Netzwerks (Australien, USA, England, Deutschland und Schweiz) beteiligten sich gemeinsam am Wiederauf-bau-Programm auf den Philippinen.

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Potenziale in Zentral-Sulawesi fördernEine neue Zweigstelle in einer der ärmsten Provinzen Indonesiens

Zukunftsperspektiven für arme Familien in Indonesion

Die Provinz Zentral-Sulawesi gehört zu den ärmsten Re-gionen Indonesiens. Die Menschen leben vom Ackerbau oder arbeiten als Marktverkäufer.

TLM`s Mitarbeiter wurden anfangs vorsichtig, aber nach und

nach sehr freudig und erwartungsvoll aufgenommen. „Bei

uns kleinen Leuten kamen früher nie Bankangestellte vorbei.“

Um einen nachhaltigen Ansatz der Armutsbekämpfung zu gewähren, brauchen die Menschen Zugang zu finan-zieller Unterstützung und Sparmöglichkeiten. Die erste Zweigstelle unseres indonesischen Partners TLM im Pro-vinzhauptort Palu ermöglicht den Menschen ein kleines Betriebskapital in Form von Mikrokrediten und die Mög-lichkeit, ein Sparkonto zu eröffnen. So können sie ihre kleinen Ersparnisse sicher anlegen und haben etwas Geld für schwierige Zeiten oder Anschaffungen auf der Seite.

Nebst der finanziellen Unterstützung sind begleitende Schulungen unerlässlich. Die TLM-Mitarbeiter besuchen die Marktverkäufer, Bauern und Bäuerinnen regelmässig auf dem Land und schulen sie in Kleingruppen zum Aus-bau ihrer Geschäftstätigkeiten und zu Gesundheitsthe-men. Mittlerweile haben über 600 Bauernfamilien und Kleinunternehmerinnen Mikrokredite und begleitende Trainings erhalten.

Bei einer durchschnittlichen Familiengrösse von sechs Personen konnte somit das Leben von über 3‘600 Men-schen verbessert werden.

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Die Upper East Region ist eine der ärmsten Regionen Ghanas. Die Mehrheit der Bevölkerung dieser Region ist in der Landwirtschaft tätig. Aufgrund ihrer fruchtbaren Böden wird die Upper East Region auch der „Brotkorb Ghanas“ genannt. Trotzdem bleibt die wirtschaftliche Produktivität gering, da die Kleinbauern- und bäue-rinnen vorwiegend Subsistenzwirtschaft betreiben.

In den letzten Jahren ist Reis zu einem Hauptnahrungs-mittel geworden und der Bedarf ist stetig gestiegen. Der einheimische Reisanbau kann die Nachfrage nicht abdecken und Reis muss importiert werden. Mit dem Projekt zur Förderung von Reisbäuerinnen in der Upper East Region unterstützen Opportunity und sein Partner Sinapi gemeinsam Frauen in der Landwirtschaft und leisten somit einen Beitrag zur Armutsreduzierung und Ernährungssicherung.

Aufgrund des hohen Interesses erhielten 436 Reisbäu-erinnen der Gemeinde Biu in der Upper East Region landwirtschaftliche Kredite in Form von Saatgut, Dün-gemitteln und Arbeitsgeräten. Da die Frauen für die Ernährung und Belange der Familie zuständig sind, wird ihnen somit die Möglichkeit gegeben, diesen Ver-pflichtungen nachzukommen. In Gruppentreffen wer-den Erfahrungen ausgetauscht und in begleitenden Schulungen erwerben die Frauen zusätzlich betriebs-

436 Reisbäuerinnen von Biu erhalten UnterstützungFrauenförderung in der Landwirtschaft

Jetzt zeigen die Frauen was sie können

„Endlich hilft uns jemand“, sagt Maame, Mutter von 6 Kin-

dern und freut sich ihre Kinder endlich zur Schule schicken

zu können.

wirtschaftliche Kenntnisse und Wissen über alternative Anbau- und Düngemethoden. So lernen sie, ihre land-wirtschaftlichen Aktivitäten auszubauen und ihre Ernte-erträge zu steigern.

Sinapi etabliert eine Wertschöpfungskette und öff-net neue Absatzmärkte, um den Reisbäuerinnen eine gewinnbringende Abnahme ihrer Ernteerträge zu ga-rantieren. Das Projektteam von Sinapi steht den 436 geförderten Reisbäuerinnen während der gesamten Pro-jektlaufzeit beratend zur Seite.

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„Ich habe meinen Traum erfüllt“, freut sich Eric. Seine

Ausbildung zum Metallverarbeiter konnte er erfolgreich ab-

schliessen. Bevor er ins YAP Programm aufgenommen wur-

de, schlug er sich mangels Geld mit Gelegenheitsjobs durch.

Damit trug er zum kärglichen Familieneinkommen bei.

Mit dem Start-up-Kredit hat Eric sein eigenes Geschäft eröff-

net. „Die betriebswirtschaftlichen Schulungen zu Geschäfts-

führung, Buchhaltung und Kundenpflege haben mir sehr

geholfen, mich für den Aufbau eines eigenen Kleinunterneh-

mens zu entscheiden.“

Die Jugendarbeitslosigkeit in Ghana ist erschreckend hoch. Tausende junger Menschen aus armen Familien müssen mangels Geld die Schule abbrechen oder kön-nen sich nach der Schule keine Ausbildung leisten. Die in Ghana kostenpflichtige Berufsausbildung, ist für viele Jugendliche nicht erschwinglich. Sie bleiben chancenlos und ohne Hoffnung auf eine gute berufliche Zukunft. Be-sonders betroffen sind junge Frauen.

Mit dem YAP Programm ermöglichen wir armen ar-beitslosen Jugendlichen eine handwerkliche Ausbildung mit staatlich anerkanntem Abschluss. In Koforidua, ei-ner Kleinstadt in der südlichen Eastern Region Ghanas, konnten im Herbst 2014 über 100 Jugendliche ihre drei-jährige Ausbildung erfolgreich beenden.

Die Freude war gross, als sie nach bestandener Prüfung ihr offizielles Zertifikat entgegennehmen konnten. Für so manchen waren die drei Jahre eine echte Herausforde-rung. Es gilt nicht nur das Handwerk zu erlernen, son-dern auch persönlich zu wachsen und mit viel Durchhal-tewillen dabei zu bleiben. Viele junge Frauen erlernten den Beruf der Coiffeuse, Schneiderin oder Catering Fach-frau. Die jungen Männer wurden zu Elektrikern, Metall-verarbeitern oder Automechanikern ausgebildet.

Neben unternehmerischen Schulungen wurden die jungen Leute in Gesundheitsfragen, Ernährung und

YAP – Eine Chance für Jugendliche in GhanaEine Berufsausbildung für benachteiligte Jugendliche

Diese jungen Leute konnten eine Berufsausbildung machen – viele warten noch darauf

Aidsprophylaxe geschult. Mit dem Start-up Kredit kön-nen sie sich nach bestandener Abschlussprüfung ein kleines eigenes Geschäft aufbauen. Auf dem Weg der Selbständigkeit werden sie von unserem Projektpartner Sinapi begleitet.

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In den Slumgebieten der Metropole Chennai in Indien le-ben Tausende von Jugendlichen, die ohne Berufsbildung keine Chancen auf eine gute Zukunft haben. Viele kön-nen weder lesen noch schreiben. Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen. Sie finden sich schnell am äussersten Rand der Gesellschaft wieder.

Potenziale fördern in ChennaiBerufsausbildung für Jugendliche in Indien

Deepa setzt alles daran ihre Ausbildung gut abzuschliessen

„Ich möchte in Zukunft gerne einen guten Job im Kranken-

haus haben und dann anderen Menschen helfen“, erklärt

Deepa.

So wie Deepa, die mit 14 Jahren zwangsverheiratet wur-de. Ihr alkoholkranker Mann nahm sich das Leben. In-zwischen Mutter von zwei Mädchen, hatte Deepa nie eine Chance auf eine Berufsausbildung. Dank den Com-munity Colleges erlernt die junge Frau heute den Beruf der Krankenschwester.

Insgesamt 60 Jugendliche erhalten im Community Col-lege TVK-Nagar im Norden Chennais eine einjährige berufliche Ausbildung. Unser Projektpartner IDD gibt vor allem unterprivilegierten jungen Menschen diese Chance auf ein selbständiges Leben. In den Community Colleges können sich Jugendliche zur Sekretärin, Schnei-derin, medizinischen Assistentin, Gesundheitspflegerin oder Computerfachkraft ausbilden lassen. Mit diesen fachbezogenen Kursen und einem anschliessenden Be-triebspraktikum sind die Jugendlichen gut ausgebildet und vorbereitet, eine Arbeitsstelle zu finden. Nebst dem Fachlichen werden sie zudem in allgemeinen Lebensfra-gen geschult und in ihrer Resilienz gestärkt.

Erfahrungsgemäss finden 90 Prozent der Absolventen anschliessend eine Anstellung und können so selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen.

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„Wir wollen die Qualität der Bildung für jedes Kind noch

weiter fördern, später auch eine Sekundarstufe anbieten und

wir träumen von einem Schulbus für Kinder aus entfernteren

Gegenden.

Es gibt immer noch viele Kinder, die nicht zur Schule kom-

menn können, weil die Distanz zu Fuss kaum zu machen

ist“, berichtet das engagierte Lehrer-Ehepaar Jaana und Tho-

mas Benyin aus der Ashanti Region in Ghana.

Das staatliche Bildungssystem in Ghana ist unzurei-chend: mangelnde Gelder für den Ausbau des Schul-netzes, schwaches Schulmanagement, geringe Un-terrichtsqualität tragen zu einem unbefriedigenden Bildungsniveau bei den Kindern bei. In den ländlichen Regionen gibt es kaum öffentliche Schulen. Viele Kinder können selbst nach der 3. Klasse kaum lesen, schreiben und rechnen.

Diesen Problemen wollen „Bildungsunternehmerinnen“ entgegentreten. Mit ihrem ausgesprochen hohen sozia-len Engagement tun sie etwas gegen den Schulmangel in ihren Gemeinden und schaffen auf privater Initiative ein besseres Bildungsangebot mit ihren eigenen Schu-len, sogenannte Microschools.

Die meisten Schulen entstehen im ländlichen Raum, in ländlichen Vororten oder in den Armenvierteln der Vor-städte und sind für Kinder aus gering verdienenden Fa-milien.

Die Ausstattung ist meistens sehr rudimentär und be-darf für den Ausbau sowie die Aufnahme weiterer Schü-ler neue Klassenräume, Schulmöbel, Sanitäranlagen, Dächer bis hin zu einer Bibliothek.

Engagierte Lehrer werden zu BildungsunternehmernMit Mikrokrediten gute Schulen ausbauen

Ein abwechslungsreicher Unterricht motiviert die Schüler

Unser „Microschool-Projekt“ fördert die privaten Schulunternehmerinnen beim Schulbausbau und mit Trainings zur Schulführung. Die Lehrkräfte erhalten Schulungen zu Unterrichtsführung, Lehrstoffvermitt-lung und das Küchenpersonal zu Gesundheit und Er-nährung.

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Veronique, eine Reisbäuerin aus Biu erzählt mir von ihren

Kindern, ich zeige ihr Fotos von meinen.

Mein Besuch in GhanaVom Schreibtisch zu den Menschen in den Projekten

Sehr viele Menschen empfingen uns, um ihre Dankbarkeit auszudrücken

Endlich konnte ich sie persönlich kennenlernen, unsere Mitarbeiter der Partnerorganisation Sinapi in Ghana. Per Mail hatten wir schon des Öfteren miteinander zu tun gehabt. Neben dem Besuch der Projekte und der Kredit-nehmerinnen, lernte ich ein wenig die Ghanaische Kultur kennen.

Unser Besuch bei den Reisbäuerinnen im Norden von Ghana war der Höhepunkt dieser Reise. Dass wir von 500 Menschen festlich empfangen wurden wussten nicht einmal unsere stets um uns besorgten Begleiter von Sinapi. Festansprachen, viele Tänze der Frauen wur-den vorgeführt. Auf den Reisfeldern erfuhren wir von einzelnen Frauen, wie hart ihr Alltag als Reisbäuerin aus-sieht. Über allem stand der Dank der Frauen, eine Chan-ce bekommen zu haben, einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft betreten zu können.

Die Slums von Accra, der Hauptstadt Ghanas, bildeten einen eindrucksvollen Abschluss unserer Reise. Wir lernten Paulina Nlandon und ihre beiden Söhne kennen, die die Vision leben, Kindern mit Schulbildung einen Weg aus den Slums heraus zu ermöglichen. 400 Kinder aus der Umgebung, kommen hier täglich zur Schule und lernen sich nicht nur auf einen höheren Bildungsweg oder einen Beruf vorzubereiten, sondern werden auch den ganzen Tag liebevoll betreut und mit gutem Essen

versorgt. „Wir sind geliebt und wertvoll“, wird ihnen täg-lich zugesprochen.

Was ich mit nach Hause nehme? Einen riesigen Koffer vollbepackt mit Eindrücken die nicht mit Worten oder Bildern zu beschreiben sind. Eine feste Überzeugung, dass Gott Menschen berufen hat in ihrem eigenen Land Bedürftigen zu helfen Wege aus der Armut herauszuge-hen. Eine neue Bestätigung, dass das, was Opportunity tut, nachhaltig Menschen hilft einen Weg der Hoffnung zu beschreiten. Ich bin dankbar, dass ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann.

Sonja Beck, seit drei Jahren im Team von Opportunity Schweiz

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Was bewirkt Ihre SpendeSo entsteht ein Hilfsprojekt von Opportunity

Die Gruppentreffen sind ein wichtiger Bestandteil des Hilfsprojektes

„Ein wichtiger Bestandteil meiner Projektbesuche sind die

Abrechnung und die Berichterstattung über die eingesetz-

ten Spenden. Die Innovationen der Partner vor Ort, um die

Ärmsten der Armen wirkungsvoll zu erreichen, beeindru-

cken mich“, berichtet Anke Luckja, Projektkoordinatorin

von Opportunity Schweiz.

Unsere langjährigen Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Südamerika entwickeln Projektkonzepte, um Menschen in Armut in ihrer Entwicklung zu unterstüt-zen. Die Umsetzung wird mit Opportunity ausgearbeitet und in einem Projektantrag formuliert.

Wie wird die Hilfe vor Ort umgesetzt

Die Mitarbeiter der Partnerorganisationen veranstalten vor Ort Informationsanlässe für die Bevölkerung. Es wird über das Angebot an Mikrokrediten, Schulungen und Versicherungen informiert. Menschen in Armut, die sich interessieren ein kleines Geschäft aufzubauen oder zu entwickeln, werden anschliessend in einer Orientie-rungsphase individuell beraten. Besteht gegenseitiges Vertrauen, steht dem Mikrokredit nichts mehr im Weg. Danach werden Gruppen von fünfzehn Frauen und Män-nern gebildet. Meistens kennen sich die Gruppenmit-glieder und vertrauen einander. Von nun an treffen sich die Gruppenmitglieder regelmässig. Dort finden Schu-lungen statt, Rückzahlungen werden in kleinen Raten ge-tätigt. Neben der Unterstützung durch die Schulungsin-halte, helfen sich die Gruppenmitglieder gegenseitig so gut sie können. Auch soziale und Gesundheitsthemen

werden mit den Schulungen erlernt. Die Projektpartner berichten regelmässig über den Verlauf des Projekts. Die verantwortlichen Mitarbeiter von Opportunity Schweiz prüfen die Projekte regelmässig.

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Bilanz per 31.12.2014 und Erfolgsrechnung

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AKTIVEN 2014 Vorjahr

Umlaufvermögen

Flüssige Mittel 109‘323,18 96‘512,52

Forderungen 2‘000,00 2‘000,00

Aktive Rechnungsabgrenzung 261,65 1‘200,00

Nicht beanspruchter Projekt-fonds OID

201‘510,60 0,00

Total Umlaufvermögen 313‘095,43 99‘712,52

Anlagevermögen

Immat. Anlagen 0,00 4‘100,00

Total Anlagevermögen 0,00 4‘100,00

TOTAL AKTIVEN 313‘095,43 103‘812,52

PASSIVEN 2014 Vorjahr

Fremdkapital

Kreditoren 4‘176,60 5‘360,00

Passive Rechnungsabgrenzung 50‘490,89 44‘834,70

Total Fremdkapital 54‘667,49 50‘194,70

Zweckgebundenes Fondskapital

Fonds 201‘510,60 0,00

Total Fondskapital langfristig 201‘510,60 0,00

Eigenkapital

Stiftungsvermögen 59‘075,67 59‘075,67

Vortrag -5‘457,85

Jahresergebnis 3‘299,52 -2‘158,33 -5‘457,85

Total Stiftungskapital 56‘917,34 53‘617,82

TOTAL PASSIVEN 313‘095,43 103‘812,52

ERTRAG 2014 Vorjahr

Spendeneinnahmen 934‘977,74 760‘729,90

Entnahme Fonds 154‘781,25 0,00

Diverser Ertrag 0,00 19,45

Nettoeinnahmen 1‘089‘758,99 760‘749,35

AUFWAND

Projektkosten -656‘835,99 -556‘693,15

Zuweisung Fonds -209‘531,00 0,00

Bruttogewinn 223‘392,00 204‘056,20

Personalaufwand -175‘139,65 -172‘069,07

Reisespesen -6‘913,50 -6‘061,35

Sachaufwand -37‘736,70 -30‘999,65

Betriebsaufwand -219‘789,85 -209‘130,07

Ordentliches Betriebsergebnis 3‘602,15 -5‘073,87

Kapitalkosten -313,23 -392,88

Kapitalertrag 10,60 8,90

Neutrales Ergebnis -302,63 -383,98

JAHRESERGEBNIS 3‘299,52 -5‘457,85

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Rechnungsprüfung

Opportunity | Jahresbericht 2014

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Leistungsbericht

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Name Stiftung Opportunity International Schweiz

Rechtsform Gemeinnützige Stiftung, Stiftungsurkunde vom 12. November 2012Auf den 1. Januar 2013 wurde das Vermögen des Vereins Opportunity International Schweiz an die Stiftung übertragen. Statutarischer ZweckDie Stiftung verfolgt ausschliesslich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Sie ist tätig in: Armutsbekämpfung, Förderung der Erziehung sowie Volks- und Berufsbildung im In- und Ausland, Entwicklungszusammenarbeit. Förderung des Engagements zugunsten gemeinnütziger Zwecke.

StiftungsratDem Stiftungsrat obliegt die Leitung der Stiftung gemäss Stiftungsurkunde und -Reglement. Er setzt sich Ende des Rechnungs-jahres wie folgt zusammen:Stefan Knüppel, Präsident, Vorstand Stiftung Opportunity Deutschland, Köln D. Heiner Ophardt, Vizepräsident, Unternehmer, Arisdorf BL.George Kistler, Mitglied, Geschäftsführer, Bassersdorf ZH. Zeichnungsberechtigung: Kollektiv-Unterschrift zu zweien.

Revisionsstelle LIENHARD AG, Revisions- & Steuerrechtspraxis, Bleicherweg 45, 8027 Zürich

AufsichtsbehördeEidgenössische Stiftungsaufsicht, Inselgasse 1, 3003 Bern

MitarbeitendeDie Stiftung beschäftigt drei Mitarbeitende (250 Stellenprozente). Im Bereich Projektkoordination werden wir von der deutschen Stiftung Opportunity unterstützt. Weitere Mitarbeitende engagieren sich freiwillig für unsere Arbeit.

NetzwerkDie Stiftung ist Partner des Internationalen Opportunity-Netzwerks, bestehend aus 40 Projektpartnern in 20 Ländern (Latein-amerika, Afrika, Asien) und sechs Unterstützungspartnern (Deutschland, Schweiz, UK, Kanada, USA, Australien). Opportunity Schweiz verantwortet die Auswahl, Bewilligung und Kontrolle ihrer Projekte sowie die Finanzierung durch Spenden.

George KistlerGeschäftsführungProjektkoordination, Fundraising

Sonja BeckKommunikation

Dominik SchmidBetreuung Grossspender

Anke LuckjaProjektkoordination Opportunity Schweiz und Deutschland

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Anke LuckjaProjektkoordination Opportunity Schweiz und Deutschland

Opportunity | Jahresbericht 2014

Rechnung über die Veränderung des Kapitals

Zahlen in CHF(geführt durch OID in Euro)

Spenden-Eingang

2014vor Umlage

Einbuchung aus Fonds (geführt

OID)

Total inkl. Fonds-

einbuchung

Projekt-aufwand

Fonds-zuweisung

Anfangs-BestandFonds

01.01.2014

Entnahmeaus

Fonds

FondsZuweisung

EndbestandFonds

31.12.2014

Bildung und Kreditero)

Microschools Programm 22‘260,00 0,00 22‘260,00 1‘113,00 21‘147,00 0,00 0,00 21‘147,00 21‘147,00

Microschools allgemein 260,00 0,00 260,00 0,00 260,00 0,00 0,00 260,00 260,00

Microschools Ashanti Ghana 22‘000,00 0,00 22‘000,00 1‘113,00 20‘887,00 0,00 0,00 20‘887,00 20‘887,00

Communitiy College 32‘000,00 0,00 32‘000,00 31‘317,50 682,50 0,00 0,00 682,50 682,50

Community Colleges Chennai, Indien 32‘000,00 0,00 32‘000,00 31‘317,50 682,50 0,00 0,00 682,50 682,50

YAP Programm 90‘505,00 45‘189,70 135‘694,70 95‘189,70 40‘505,00 61‘362,90 -45‘189,70 40‘505,00 56‘678,20

YAP Ghana NZB Region 17‘405,00 0,00 17‘405,00 0,00 17‘405,00 19‘368,30 -22‘760,00 17‘405,00 14‘013,30

YAP Ghana Western 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 25,90 0,00 0,00 25,90

YAP Ghana Eastern 0,00 22‘429,70 22‘429,70 22‘429,70 0,00 22‘434,70 -22‘429,70 0,00 5,00

YAP Ghana Ashanti 23‘100,00 0,00 23‘100,00 0,00 23‘100,00 2‘000,00 0,00 23‘100,00 25‘100,00

YAP Ghana Brong Ahafo 50‘000,00 22‘760,00 72‘760,00 72‘760,00 0,00 17‘534,00 0,00 0,00 17‘534,00

Mikrokedite und Schulungen

Landwirtschaft 330‘185,00 87‘391,75 417‘576,75 310‘775,65 106‘801,10 41‘081,95 -41‘061,95 106‘801,10 106‘821,10

Ghana Reisbäuerinnen 145‘515,00 0,00 145‘515,00 107‘960,40 37‘554,60 0,00 0,00 37‘554,60 37‘554,60

Ghana Sorghum 700,00 12‘775,00 13‘475,00 12‘775,00 700,00 0,00 0,00 700,00 700,00

Landwirt. Kredite Bauern Mosambik 150,00 0,00 150,00 0,00 150,00 20,00 0,00 150,00 170,00

Indonesien Zentral Sulawesi 0,00 41‘061,95 41‘061,95 41‘061,95 0,00 41‘061,95 -41‘061,95 0,00 0,00

Philippinen Schweinezüchterinnen 183‘820,00 0,00 183‘820,00 115‘423,50 68‘396,50 0,00 0,00 68‘396,50 68‘396,50

Ruanda Kleinbauern 0,00 33‘554,80 33‘554,80 33‘554,80 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

Trustbanks 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 538,70 -538,70 0,00 0,00

Bank mit Herz allgemein 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 538,70 -538,70 0,00 0,00

Mikrokredite allgemein 36‘789,70 0,00 36‘789,70 0,00 36‘789,70 21‘577,50 -45‘791,10 36‘789,70 12‘576,10

Mikrokredite allgemein 36‘789,70 0,00 36‘789,70 0,00 36‘789,70 21‘577,50 -45‘791,10 36‘789,70 12‘576,10

Nothilfe

Soforthilfe und Wiederaufbau 79‘943,70 22‘199,80 102‘143,50 98‘537,80 3‘605,70 22‘199,80 -22‘199,80 3‘605,70 3‘605,70

Taifun Haiyan, Philippinen 79,943,70 22‘199,80 102‘143,50 98‘537,80 3‘605,70 22‘199,80 -22‘199,80 3‘605,70 3‘605,70

Total 591‘683,40 154‘781,25 746‘464,65 536‘933,65 209‘531,00 146‘760,85 -154‘781,25 209‘531,00 201‘510,60

Freie Spenden 2‘000,00 0,00 2‘000,00 2‘000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

Betriebszuwendung 2‘000,00 0,00 2‘000,00 2‘000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

Total 593‘683,40 154‘781,25 748‘464,65 538‘933,65 209‘531,00 146‘760,85 -154‘781,25 209‘531,00 201‘510,60

zugewiesen: „Ghana Sorghum“ (CHF 538,70)

und „Ghana Sorghum“ (CHF 12‘263,30) zugewiesen: „Ruanda Kleinbauern“ (CHF 33‘554,80)

Page 16: Jahresbericht 2014 Opportunity Schweiz

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