Jahresbericht 2018/19 · Die 3C informierte als ‚Expertengruppe‘ die Passanten und kochte mit...

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Jahresbericht 2018/19 BUNDESGYMNASIUM ST. JOHANN/PG

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Klimabündnis-Jahresbericht 2018/19 Gymnasium St. Johann im Pongau

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Vorbemerkung Seit den frühen 90er-Jahren gibt es in Österreich Gemeinden, die sich in

besonderer Weise für den Klimaschutz einsetzen und in einem Netzwerk

organisieren. Dieses Klimabündnis wurde bereits früh auf Bildungseinrichtungen

ausgeweitet und seit dem Schuljahr 2018/19 gehört auch eine der größten

Bundesschulen im Pongau dazu. Mit dem Bündnisbeitritt verpflichtet sich das

Gymnasium St. Johann, klimarelevante Themen zu behandeln und an jene

Gebiete, die vom Klimawandel in besonderem Maße betroffen sind, zu denken.

Damit wird die Bildung eines Bewusstseins um den eigenen ökologischen

Fußabdruck zu einem wichtigen pädagogischen Ziel erklärt und die

Schülerinnen und Schüler der Unter- und Oberstufen können an besonderen

Aktivitäten teilnehmen. Das Bundesgymnasium gehört nun zu einem über 1.700

Gemeinden zählenden Netzwerk, das in 26 Ländern europaweit aktiv ist.

Der Festakt zur Überreichung der

Klimabündnis-Urkunde fand im

Herbst 2018 statt und wurde von

einer Delegation aus dem

Amazonasgebiet begleitet, die auf

konkret sichtbare und schwer-

wiegende Folgen der Klimaer-

wärmung hinwies, deren Aus-

wirkungen die Einwohner am Rio

Negro am eigenen Leib zu spüren

bekommen. Die Einbindung aller

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in die Feierlichkeiten war eine

bewusste Entscheidung. Die Kinder und Jugendlichen lernen und erfahren, was

sie in ihrem Umfeld und in ihrem persönlichen Alltag in der Praxis machen

können. Es wird aber auch dafür gesorgt, dass sie über den eigenen Tellerrand

hinausschauen und den Klimawandel als global zusammenhängendes Phänomen

erfassen, auf das die Handlungen aller Menschen Einfluss haben.

Am Festakt nahmen neben den zahlreichen Schülerinnen und Schülern auch

Bürgermeister Mitterer und Vertreter des größten Klimabündnis-Netzwerks

Österreichs teil. Johann Kandler, langjähriger Aktivist in Brasilien, versorgte die

Schule mit den notwendigen Informationen und er formulierte die zentrale

Botschaft der Aktion: „Klimaschutz macht Spaß. Klimaschutz ist ansteckend.“

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Inhalt

Vorbemerkung ....................................................................................................................................... 2

Projekt ‚Klimaradio‘ ............................................................................................................................... 4

Die eigene Mobilität reflektieren .................................................................................................. 4

Grüne Mobilität .................................................................................................................................... 6

Eine Schule ohne Plastik: Aktion scharf gegen PET-Flaschen ............................................ 7

Imagevideo Plastikfrei ab Mai ............................................................................................................ 9

Tag der Sonne ....................................................................................................................................... 10

Wegegedichte ........................................................................................................................................ 11

Im Brunch um die Welt - die Reise der Lebensmittel ....................................................... 11

Aktionstag Nachhaltigkeit kann jede/r .............................................................................................12

Klima im Wandel - Was hat mein Lebensstil damit zu tun?......................................... 13

Ver(sch)wenden- Lebensmittel im Abfall ............................................................................... 13

Kakao-Workshop ................................................................................................................................ 13

Müll sammeln im Stadtgebiet ...................................................................................................... 14

Verkehrszählung .................................................................................................................................. 15

Weltladen ................................................................................................................................................ 15

Energy Globe Award 2019 ...............................................................................................................16

SKIP – Solar Kocher Indien Projekt ........................................................................................... 17

Putzen mit Hirn.................................................................................................................................... 18

Ausstellung Klima:Aktiv .................................................................................................................. 18

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Projekt ‚Klimaradio‘ Die 6R-Klasse konnte mit Unterstützung der Gemeinde ein Projekt bei der

Radiofabrik in Salzburg zum Thema St. Johann – 20 Jahre e5-Gemeinde durchführen. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler das Tonstudio der Radiofabrik kennen und gewannen einen Einblick in die Produktion einer Radiosendung.

Für die Sendung wurden u.a. Interviews in Salzburg und St. Johann durchgeführt, ein Interviewpartner war dabei auch Bürgermeister Mitterer. Ein Werbespot und ein Jingle wurden zu diesem Thema erstellt, außerdem lernten die Schülerinnen und Schüler die Beiträge zu schneiden und zu bearbeiten. Für die 6R war es eine Erfahrung, an der sie gewachsen ist.

Bericht: Sophie Moser-Weißhaupt, 6R

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Die eigene Mobilität reflektieren

Die Schülerinnen und Schüler der 5AR beschäftigten sich in diesem Schuljahr

intensiv mit dem Thema Mobilität. Dazu reflektierten und analysierten sie ihr eigenes Fahr- und Gehverhalten. Über einen festgelegten Zeitraum wurden sämtliche Bewegungen (Öffis, PKW/Moped, Fahrrad, Fußwege) rund um den Wohnort und die Schule festgehalten. Ziel der Durchführung war die Erhebung der jeweils durchschnittlichen und gesamten Kilometer, die pro Person und Klasse in einer regulären Schulwoche mit Öffis, PKW/Moped und auf Fußwegen zusammenkamen. Diese erste Phase diente der Bewusstmachung des eigenen Verhaltens und der Auswirkungen auf Umwelt und Mitmenschen.

Als wenig überraschend, aber dennoch positiv, stellten sich die Untersuchungen zum individuellen Schulweg heraus, denn ein Großteil der Klasse nutzte dafür die öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Bahn). Interessant ist aber, dass in dieser Gruppe bei Mädchen und Buben die Fahrten mit den Öffis ab dem Erwerb des Mopedführerscheins stark zurückgingen. Neben dem Rückgang an Öffi-Fahrten fielen leider auch schon einige Fußwege dem Moped zum Opfer, vor allem unter jenen, die in St. Johann und der näheren Umgebung wohnen. In einer zweiten Phase der Analyse wurden Lösungen und Verbesserungsmöglichkeiten gefunden, die im nächsten Schuljahr umzusetzen sind.

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Grüne Mobilität Der Beitritt unserer Schule zum Klimabündnis war der Anlass zu einer

bildnerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Chancen für das Klima im BE-

Unterricht. Die Klassen 1B, 6A und 6CG wählten den Schwerpunkt grüne

Mobilität. Das Fahrrad als alternative Möglichkeit der Bewältigung des Schulwegs, entwickelte sich zum ‚Objekt des Semesters‘.

Zeichnungen, Collagen, großformatige Malereien, Detail- und Naturstudien hatten den „Drahtesel“ als Motiv. Die 6. Klassen vertieften ihre Kenntnisse im Bereich der Kunstgeschichte. Die Renaissance, speziell der Künstler Leonardo da Vinci, war Inspiration für die Zeichnenden. In unzähligen Skizzen kann man neben seinem Zeichenstil auch seine Begeisterung für die Technik erfahren.

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Eine Schule ohne Plastik: Aktion scharf gegen PET-Flaschen

Wir sind Zeugen: Weltweit formieren sich SchülerInnenproteste zur Fridays for Future-Bewegung. Jugendliche möchten die Elterngeneration zum Umdenken bewegen. Um Umwelt und uns selbst zu retten, müsse man rasch den „Kurs ändern“, mahnte der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan (1931-2018). Das Gymnasium St. Johann/Pg. versucht, genau das zu tun und startete eine bundesweit bislang herausragende Unternehmung. Die Schule möchte Plastikprodukte verbannen und damit ihrem Ruf weiter gerecht werden, denn

die Bildungseinrichtung wurde – wie schon Kofi Annan – mit dem Energy Globe

Award ausgezeichnet.

Wir sind Gewohnheitstiere: Dem Kunststoff den Kampf ansagen, das ist angesichts unserer Alltagsrituale und der finanziellen Interessen bestimmter Branchen gar nicht einfach. Wer sich einen Eistee gönnt, bekommt ihn in einer Plastikflasche. An ihr verdienen Hersteller, die Erdölindustrie und der Gastronom. Und diese Flasche benötigt 450 Jahre, um zu verrotten, und das für fünf Minuten Trinkgenuss. Dass es aber nicht immer Plastik sein muss, zeigte eine Aktion im Mai 2019. Nachdem der Getränkeautomat im Foyer des Gymnasiums deaktiviert wurde, sank der Plastikabfall um 90%. Verdurstet ist dabei übrigens niemand.

Wir sind verantwortlich: Als Klimabündnis-Schule setzt das Gymnasium im Unterricht und in Großprojekten derzeit mehrere Schritte und einer davon betrifft die gesamte Einrichtung. In Zusammenarbeit mit der

österreichischen Firma Biodora, dem Elternverein und der e5-

Stadtgemeinde wurden den SchülerInnen verschließbare doppelwandige Thermosflaschen, mitfinanziert von der Stadt, zum vergünstigten Verkauf angeboten. Die Gefäße passen genau unter die Saftspender und machen Plastikflasche und Wegwerfbecher überflüssig.

Dieses Projekt ist aber noch nicht abgeschlossen, so ersetzen mittlerweile auch stabile Jausenboxen aus Stärke und organischen Bestandteilen die Erdöl-Plastiksackerl. Ein Leben ganz ohne Plastik ist zwar damit noch nicht erreicht, aber sicher ein geschärftes Bewusstsein: „Weniger Plastik ist Meer!“, so lautet der Slogan, den SchülerInnen zu diesem Thema entworfen haben.

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Weniger Plastik ist Meer

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Imagevideo Plastikfrei ab Mai

Ganz nach dem Motto Plastikfrei ab Mitte Mai beschäftigten sich die heurigen

fünften Klassen mit dem Projekt #PlastikfreieSchule. Um für die Schultrinkflaschen und die Plastikminimierung zu werben, designten die Schüler und Schülerinnen neben Werbeplakaten und Hashtag-Sprüchen auch einen Werbefilm. In diesem Sinne heißt es: „Auffüllen statt Müllen“ und #DieUhrplas(tickt)!

Die Entwürfe umfassen Slogans und Bildmaterial für Plakate und der kurze Film ist auf den Monitoren im Schulhaus zu sehen. Auch Flyer wurden gestaltet, um das Produkt bzw. den Gedanken der plastikfreien Schule des Gymnasiums zu verbreiten.

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Tag der Sonne

Wie jedes Jahr beteiligte sich auch heuer wieder unsere Schule am Tag der Sonne

der Gemeinde St. Johann im Pongau unter der Gesamtleitung von e5 –

Projektleiterin Karin Schönegger. Die 3C informierte als ‚Expertengruppe‘ die Passanten und kochte mit einem Solarkocher Würstel, um zu veranschaulichen, wie sogar in unseren Breiten Kochen mit Energie aus der Sonne funktionieren kann.

Interessierten wurde von den SchülerInnen erklärt, welche Vorteile die Verwendung dieser Solarkocher in Indien gegenüber herkömmlichen Kochmethoden hat – es gibt dort sogar schon ein rauchfreies Dorf und eine Pilgerstätte, in der jeden Tag 30.000 Arme mit Essen versorgt werden, das nur mit Sonnenenergie gekocht wurde.

Die 4B kochte dazu indische Gerichte, die gegen Mittag auf dem Schifferplatz serviert wurden. Als besondere Gäste waren die Klassen 1A und 1D eingeladen. Beide Klassen hatten im Frühjahr für die Gemeinde Müll gesammelt und den Erlös dafür an das Solarkocher Indien Projekt (SKIP) des Gymnasiums gespendet. Auch die 4A besuchte uns, während so manche Person im Besitz eines Führerscheins gleich eine Probefahrt mit dem e-Auto der Gemeinde unternahm.

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Wegegedichte

Die Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse beschäftigten sich mit ihren alltäglichen Wegstrecken, die sie zurücklegen. Die Ergebnisse wurden in Gruppen in Form von Gedichten niedergeschrieben.

Im Brunch um die Welt - die Reise der Lebensmittel

SchülerInnen besuchten den Supermarkt und erforschten, woher bestimmte Lebensmittel auf der Welt kommen, die sie für ihr Abendessen benötigen. Auch wurden regionale Alternativen im Supermarkt gesucht. Anhand von Kartenmaterial wurde veranschaulicht, woher die Lebensmittel kamen und wie viele Kilometer diese zurücklegten, bis sie in unseren Supermärkten landeten. Die Klasse entwickelte Handlungs-möglichkeiten und Tipps für einen nachhaltigen Konsum. Die Ergebnisse wurden in einer Ausstellung am Schulschluss vorgestellt.

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Aktionstag Nachhaltigkeit kann jede/r

Auf dem Gelände des ORF Landesstudios Salzburg fand ein Aktionstag zum Thema Nachhaltigkeit statt. Die SchülerInnen hatten die Möglichkeit, sich auf eigene Faust mit Themen der Nachhaltigkeit spielerisch zu befassen.

An verschiedenen Informations- und Mitmachstationen konnten die SchülerInnen aktiv werden, ihre eigenen Ansichten zur Gestaltung eines nachhaltigen Lebens einbringen und über einen eigenen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung nachdenken.1

1 http://www.lsr-sbg.gv.at/nc/quicklinks/aktuelle-schulnews/news-einzelansicht/article/aktionstag-nachhaltigkeit-kann-jeder/ (21.06.2019, bearbeitet)

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Klima im Wandel - Was hat mein Lebensstil damit zu tun?

Schülerinnen und Schüler aus der Unterstufe lernten die Begriffe Klima und Wetter kennen und erkannten die globalen Auswirkungen des Klimawandels. Sie stellten Zusammenhänge zwischen ihrem Lebensstil und der globalen Erwärmung her und erarbeiteten Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz.

Ver(sch)wenden- Lebensmittel im Abfall

Woher kommen unsere Lebensmittel? Warum landen sie viel zu oft im Müll? Was können wir dagegen tun? Diese Fragen stellten sich die Klassen der Unterstufe im Projektunterricht. Sie erarbeiteten Handlungsmöglichkeiten, um das Verschwenden zu vermeiden.

Kakao-Workshop

Schülerinnen und Schüler lernten, wie der Rohstoff für Schokolade hergestellt wird, woher dieser kommt und unter welchen Bedingungen Kakao produziert wird.2

2 Vgl. https://www.suedwind.at/bilden/schulen/ausstellungen/palmoel-billiges-fett-regiert-die-welt/workshops/kakao-workshop/

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Müll sammeln im Stadtgebiet

Verantwortung übernehmen – wenn nötig, auch für andere? Unterstufen-schülerinnen und -Schüler sammelten Müll entlang der St. Johanner Promenade. Säckeweise Plastikabfall und allerlei Vergessenes, das sicher nicht in der Natur herumliegen sollte, wurde fachgerecht entsorgt.

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Verkehrszählung

Ein Teil der 2A führte in vier zeitlich getrennten Wochen im Wintersemester eine Verkehrszählung vor dem Schulgebäude durch. Beobachtungskriterien waren nicht nur das Wetter, sondern auch der öffentliche Verkehr neben dem Individualverkehr, da sich vor der Schule die zentrale Haltestelle der Busse von St. Johann befindet. Gezählt wurde vor Schulbeginn und zweimal mittags, also zu den Zeiten, wenn die größten SchülerInnenbewegungen stattfinden. Ziel war es, den Individualverkehr in der engen Straße vor der Schule herauszufiltern.

Weltladen

Im Herbst besuchte die 1C Klasse den Welt-Laden in St. Johann, um Details über den fairen Handel mit Kakao zu erfahren. Von der Pflanze, die eine Mama-Schattenpflanze braucht - bis zur köstlichen, fair gehandelten Schokolade, lernten die SchülerInnen alles kennen. Danach schmeckten die Süßigkeiten umso besser!

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Energy Globe Award 2019

Das Gymnasium St. Johann gewann im April 2019 den Energy Globe Award in der Kategorie Jugend und setzte sich damit gegen starke Mitbewerber wie die Universität Salzburg, die HTL Hallein oder die Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg mit ebenfalls spannenden Projekten durch. Unser eingereichtes Projekt konnte mit zwei wesentlichen Kriterien punkten: Langfristigkeit und Globalität. Seit mittlerweile fast 20 Jahren kooperiert das

BG/ BRG/ BORG St. Johann/ Pg. mit INTERSOL Salzburg und unterstützt immer wieder die Finanzierung von Solarkochern in Indien. Das Patent für diesen Solarkocher wurde von Dieter Seifert entwickelt und gratis zur Verfügung gestellt, sodass jede/r diesen Kocher nachbauen darf/ kann. Ganze Dörfer wurden in Indien dadurch mittlerweile rauchfrei – die großen Vorteile bestehen in der Unabhängigkeit von Holz und auch in der Aufgabe des Holzsammelns – eine sehr zeitaufwändige Pflicht der Mädchen, die oft stundenlang dafür unterwegs waren und deren Schulbesuch dadurch beeinträchtigt war – oder Kuhmist, der beim Verbrennen raucht und stinkt, wodurch auch die Gesundheit der Frauen – die für die Essenszubereitung zuständig sind – verbessert wird. Außerdem ist der Solarkocher langfristig kostengünstig im Vergleich mit teuren Flaschen Gas, die sonst angekauft werden müssen. In unserer Schule fanden im Zuge dieses Projekts eine Vielzahl an Aktivitäten statt: Jedes Jahr sammeln zwei Klassen Müll für die Gemeinde St.Johann, die das „erarbeitete“ Geld für unsere Solarkocher in Indien spenden. Es wird auch indisch gekocht, am Tag der Sonne der Gemeinde St. Johann informiert und immer wieder der Solarkocher auch in St.Johann zum Einsatz gebracht. Denn dann bauen Schüler das Gerät auf und kochen darauf, um in eigener Erfahrung die Vorteile zu erleben, wenn Sonnenenergie schlau genutzt wird. 2003 durfte sogar eine Gruppe Schüler eine Reise nach Indien antreten, um sich vor Ort von den Gegebenheiten zu überzeugen und die interkulturelle Verständigung zu stärken. Sister Lucy, die in Indien das Maher-Projekt als Lebensprojekt aufgebaut hat, und Deepak Gadhia, unser Solarexperte und Projektpartner in Indien, besuchten auch bereits mehrere Male das Gymnasium im Pongau – auch bei dieser Gelegenheit wurden die Spenden, die unsere Schüler gesammelt haben, persönlich überreicht.

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SKIP – Solar Kocher Indien Projekt Mit dem Energy Globe-Award wurde ein Projekt des Gymnasiums ausgezeichnet, das bereits eine lange Vorgeschichte hat. Seit dem Jahr 2000 gibt es das klassenübergreifende Projekt mit folgenden Zielsetzungen: Menschen aus der armen Landbevölkerung in Mittel- und Südindien werden beim Ankauf von Solarkochern unterstützt und im Gebrauch derselben unterwiesen. Dadurch werden dort die Frauen in mehrfacher Hinsicht entlastet. Sie gefährden nicht mehr ihre Gesundheit durch Einatmen des Rauches beim Kochen, sie müssen nicht mehr in mühsamer Arbeit Brennmaterial einsammeln und sie sparen die Kosten für Brennmaterialien wie Kerosin. Dadurch kommt es zur Entlastung des Klimas durch Einsparung fossiler Brennstoffe. Der Solidaritätsgedanke und das Erkennen der Idee der Entwicklungs-zusammenarbeit werden sichtbar gemacht. Es kommt zu kulturellem Austausch durch gegenseitige Besuchsaktivitäten. Gefördert wird auch die Bewusstseins-bildung im Bereich der erneuerbaren Energie.

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und das Sammeln bzw. Überweisen von Geld sollen die Projektpartner verlässlich über einen längeren Zeitraum unterstützt werden. Die Arbeit von SKIP wird unterstützt von der Stadtgemeinde St. Johann (Umweltberatung) und INTERSOL-Salzburg (Dr. Hans Eder).

Die Projektziele im Überblick

✓ Umwelt- bzw. Klimaschutz: Ressourceneinsparung, CO2-Reduktion, Einlösen von Verpflichtungen im Sinne des Klimabündnisses; Nachhaltigkeit der Aktivitäten und Investitionen; Bewusstseinsbildung im Bereich erneuerbarer Energie.

✓ Solidaritätsarbeit – Entwicklungszusammenarbeit: Förderung des Solidaritätsgedankens; EZA heute (statt Entwicklungshilfe wie früher).

✓ Pädagogische Relevanz: Klassen und Fächer übergreifendes Lernen und Arbeiten; Arbeiten in Kooperation mit schulexternen Organisationen (Umweltberatung, Intersol); kultureller Austausch (gegenseitige Besuchsaktivitäten).

✓ Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde St.Johann/ Pg.: > als e5-Gemeinde unterstützt die Stadtgemeinde, vor allem Umweltberaterin und e5-Projektleiterin Karin Schönegger immer wieder schulische Projekte zum Thema. Einen Einblick zum jährlich stattfindenden Tag der Sonne mit Beteiligung des Gymnasiums gibt folgendes Kurzvideo der Gemeinde, in dem auch Schüler unserer Schule interviewt wurden (Tag der Sonne am 9.5. 2015): https://youtu.be/KT5T__sDlUw

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Putzen mit Hirn

Wer kennt es nicht: Nach einem langen Jahr muss man wieder im wahrsten Sinne des Wortes reinen Tisch machen. Im Gymnasium übernehmen die SchülerInnen am Schuljahresende in Eigenverantwortung die letzte Generalreinigung ihres Klassenraumes.

Die Firma Sowana aus dem Nachbarort Schwarzach hat uns für diesen Zweck biologisch abbaubaren Orangenreiniger gespendet. Verteilt wird das Reinigungsmittel vom Schulwart, es eignet sich perfekt als Allzweckreiniger. Die Alternative zur scharfen Chemie ist ein weiteres Mosaiksteinchen im Klima- und Umweltkonzept der Bildungseinrichtung und soll ebenfalls bewusstseins-schärfend wirken.

Ausstellung Klima:Aktiv Die in diesem Jahresbericht aufgeführten Maßnahmen und Unterrichtsprojekte und ihre konkreten Ergebnisse werden zum Ende des Schuljahres im Zuge einer hausinternen Ausstellung präsentiert, durch die alle unsere SchülerInnen geführt werden. Für die Vorbereitung der Ausstellung wurden eigene Projektstunden in

der letzten Schulwoche angeboten. Mitglieder der Arbeitsgruppe Klima:Aktiv und engagierte KollegInnen begleiten und koordinieren die Gestaltung und den Projektverlauf.

Der Schulsprecher wird außerdem bei der Abschlussfeier am Zeugnistag vom

Energy Globe Award berichten. Wir möchten uns außerdem herzlich bei der e5-Stadtgemeinde St. Johann bedanken. Das Gymnasium steht mit der Stadt in ständigem Austausch und will diese Zusammenarbeit auch in Zukunft weiter pflegen.

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Arbeitsgruppe Klima:Aktiv

Bundesgymnasium St. Johann im Pongau, 2019