JAHRESBERICHT - die-bonn.de · educated“, „TAK – Transparenz und Akzeptanz berufsrele- ......

52
´04 JAHRESBERICHT

Transcript of JAHRESBERICHT - die-bonn.de · educated“, „TAK – Transparenz und Akzeptanz berufsrele- ......

04JA

HR

ES

BE

RIC

HT

2004 2

© 2005Deutsches Institut für ErwachsenenbildungFriedrich-Ebert-Allee 38, 53113 BonnT +49 (0)228 3294-0, F +49 (0)228 [email protected], www.die-bonn.de

Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung ist eine Ein-richtung der Leibniz-Gemeinschaft.

Herausgeber:Deutsches Institut für Erwachsenenbildung e. V.Prof. Dr. Klaus Meisel

Redaktion: Marianne Massing

Fotos:H. Apel (8), M. Bechtel (19, 37), A. Bischoff (9), B. Bosche(7, 15), M. Doll (13), C. Fuentes (11, 20), G. v. d. Handt(32, 39), M. Massing (26, 36), K. Nolden (22), M. Schmidt(28)

Grafiken: Grafisches Büro Horst Engels, Bad Vilbel

Umschlag, Satz und Layout:Grafisches Büro Horst Engels, Bad Vilbel

Druck: Druckerei Lokay, Reinheim

Erscheinungsweise: jährlich

2004 3

Inhaltsverzeichnis

Das DIE auf einen Blick 5

Schlaglichter 7

Evaluation durch die Leibniz-Gemeinschaft 11

Der Programmbereich „Lehren und Lernen

in der Weiterbildung“ 12

Das Programm „Lernen Erwachsener“ 12

– Ergebnisse 2004 12

– Die Projektgruppe „Diskontinuierliche Erwerbs-

biographien“ 14

– Projekte 15

Das Programm „Lehre in der Weiterbildung“ 19

– Ergebnisse 2004 19

– Qualidat – Qualifizierung von Weiterbildner/inne/n 21

– Projekte 22

Der Programmbereich „System und Organisation

der Weiterbildung“ 26

Das Programm „Organisationswandel der Weiterbildung“ 26

– Ergebnisse 2004 26

– SELBER – Service: Institutionenberatung 28

– Projekte 29

Das Programm „Strukturwandel der Weiterbildung“ 31

– Ergebnisse 2004 31

– Die Umsetzung des Konzeptes Lebenslanges Lernen 33

– Projekte 34

Das Programm „Europäisches Kolleg Weiterbildung“ 36

– Ergebnisse 2004 37

– Projekt 38

2004 4

Informationszentrum Weiterbildung 39

– Ergebnisse 2004 39

Anhang 47

– Organigramm 48

– DIE im Kontext 49

– Gremien des DIE e. V. 50

2004 5

Das DIEauf einen Blick

Das DIEauf einen Blick

5 2004

DIE: Leibniz-Institut für die Erwachsenenbildung

Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) erbringtDienstleistungen für die Wissenschaft der Erwachsenenbil-dung und für die gesamte Weiterbildung und wird von Bundund Ländern gefördert. Es fungiert als Schaltstelle zwischenWissenschaft und Praxis und bietet ein interdisziplinäresForum von überregionaler Bedeutung. Das DIE unterstütztund ergänzt die wissenschaftliche Arbeit an Universitäten.Dabei konzentriert es sich auf diejenigen Serviceleistungen,die Wissenschaft praxisrelevant werden lassen und die Pra-xis wissenschaftlich unterfüttern. Die Arbeit des DIE ist vongesamtstaatlichem Interesse.

Interdisziplinär und nutzerorientiert fördert das DIE alsServiceeinrichtung die Entwicklung und Anwendung wissen-schaftlichen Wissens und stellt dabei einen systematischenund engen Arbeitszusammenhang zwischen Wissenschaft,Politik und Praxis der Weiterbildung her. Das DIE– klärt Bedarfe der Weiterbildung,– liefert Materialien für Lehre und Forschung zur Erwach-

senenbildung,– analysiert und begleitet den

Organisations- und Struktur-wandel in der Weiterbildung,

– regt Forschung an und führtanwendungsbezogen For-schung durch,

– fasst den Stand der Lehr- undLernforschung zusammen,

– entwickelt, erprobt und imple-mentiert didaktische Innovati-onen,

– fördert die Professionalisie-rung,

– stellt internationale Bezüge her und baut sie aus.

2002 2003 2004

Fälle

42

32

55

0

10

20

30

40

50

60

Fortbildungen des DIE-Personals

2004 6

Wissenschaftsservice mit PraxisrelevanzEine Stärke des Instituts ist sein wissenschaftlicher Service:Dazu gehören die Sammlung von Literatur, Daten und In-formationen, die Aufbereitung von wissenschaftlichem Wis-sen und dessen Transfer in die Praxis. In allen Arbeitsfor-men des DIE, ob in Publikationen oder Konferenzen, in Be-ratungen oder Fortbildungen, in Dokumentationen oder me-

dialen Plattformen, spiegeltsich der Stand der wissen-schaftlichen Diskussion zurWeiterbildung wider. DieProdukte richten sich an dieunterschiedlichen Adressa-tengruppen in Wissenschaftund Praxis. In strukturiertenDiskursen fördert das DIEden Austausch zwischenden unterschiedlichen Ak-teuren in der Weiterbildung.

Kompetenz mit TraditionAus der 1957 gegründeten„Pädagogischen Arbeitsstel-le des Deutschen Volks-hochschul-Verbandes“ ent-stand 1994 das „DeutscheInstitut für Erwachsenenbil-dung“, das nach der erfolg-reichen Evaluation durchden Wissenschaftsrat 1997als Verein eine rechtlich ei-genständige Organisationwurde. Beraten von Gremi-en, die sich aus Vertreter/inne/n von Wissenschaft,Praxis und Politik der Weiter-bildung zusammensetzen,hat sich das Institut im Laufeseines Bestehens bundes-weit zum zentralen Forum

für die Weiterbildung entwickelt. In einem gewachsenenNetzwerk etablierte sich das DIE inzwischen auch internati-onal als Anlaufstelle für die deutsche Erwachsenenbildung.

Investitionen0,59%

sonstigeVerwaltungs-

ausgaben3,98%

Miete undMietnebenkosten

9,92%

Sitzungen undKonferenzen

3,4%

Reisekosten1,52%

Honorar-kosten14,61%

Personal53,75%

Druck- undPublikations-

kosten1,26%

umzugs-bedingteKosten2,75%

Projekt LLL,durchlaufende

Posten8,22%

Ausgaben des DIE 2004

Einnahmen des DIE 2004

Bund25,55%

Veröffent-lichungen

0,10%

Fortb.+Beratungen

0,50%sonstige1,53%Mitglieds-

beiträge0,05%

Projekte31,76%

Land Nordrhein-Westfalen25,55%

Projekt LLL,durchlfd.Posten9,17%

Sonder-zuweisungBund5,79%

2004 7

Das DIEauf einen Blick

Schlaglichter 2004

DIE-GESPRÄCHEUnter dem Titel „Stiefkind Naturwissenschaften: Top in derForschung – Flop in der Bildung“ fanden die ersten DIE-GE-SPRÄCHE zu Anfang des Jahres in Kooperation mit demMuseum Koenig in Bonn statt. Zunächst im Expertenkreis,danach im Dialog mitdem Fachpublikum wol-len die DIE-GESPRÄ-CHE nachdenklich ma-chen, Ideen sammeln,Lösungen aufzeigen.Die Dokumentation derersten Veranstaltunggibt es aufhttp://www.die-bonn.de/portrait/aktuelles/die_gespraeche_2004_1.htm.

Der „ProfilPASS“Im Rahmen des Projek-tes „Weiterbildungs-pass mit Zertifizierunginformellen Lernens“ wurde gemeinsam mit dem DeutschenInstitut für Internationale Pädagogische Forschung und demInstitut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung der„ProfilPASS“ entwickelt. Parallel dazu arbeitete das DIE einAusbildungskonzept für Weiterbildungsberater/innen aus,das bereits mehrfach Anwendunggefunden hat. Ziel des Konzeptesist es, Ratsuchende bei der indivi-duellen Bearbeitung des ProfilPAS-Ses (siehe S. 15) zu unterstützen.

Lebenslanges LernenDie Bund-Länder-Kommission fürBildungsplanung und Forschungs-förderung hat eine Strategie zumlebenslangen Lernen erarbeitet undverabschiedet. Die Arbeiten wurdenvom DIE fachlich beraten (siehe S.33). Eine Auswahl von Good-Practice-Beispielen von Bund undLändern sowie eine Literaturaus-wertung stehen ergänzend zumBLK-Beschluss der Fachöffentlich-keit zur Verfügung: http://www.die-bonn.de/esprid/dokumen-te/doc-2004/dietsche04_01.pdf

Interdisziplinäre ExpertengruppenDie Programme „Lernen Erwachsener“ und „Lehre in derWeiterbildung“ haben interdisziplinär besetzte Arbeitskreisezu den Themenbereichen „Lernforschung“ und „Lehrfor-schung“ in der Weiterbildung initiiert. Ziele der Arbeitsgrup-pen sind die Erarbeitung des jeweiligen Forschungsstandesund die Benennung von Forschungsdesideraten.

Maria Krautkrämer, Kornelia Vogt-Fömpe (Vorstands-assistentinnen), Marianne Massing (Öffentlichkeitsarbeit)(v. l. n. r.)

2004 8

Veränderte Anforderungen an die ProfessionEine Felduntersuchung zur Professionsentwicklung in derErwachsenenbildung wurde in Zusammenarbeit mit der Uni-versität Regensburg abgeschlossen: Mittels einer schriftli-chen Befragung wurden die veränderten Anforderungen andie Tätigkeiten von pädagogischen Fachkräften untersuchtund in einer bundesweiten Fachtagung diskutiert.

Report zur Weiterbildung: BenchmarkingZu Themen, die sowohl für die Praxis als auch für die Wis-senschaft der Erwachsenenbildung von Interesse sind, er-stellt das DIE Reports zur Weiterbildung, die im Internet kos-tenlos zur Verfügung gestellt werden. Der Report zum The-ma „Benchmarking in der Weiterbildung“ (Download unterhttp://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2004/stang04_01.pdf) wurde von einem Expertenkreis begleitetund beraten.

@lpha: Anwärter auf den „E-Learning Award 2005“Mehr als 80 Expert/inn/en der Alphabetisierung und Grund-bildung besuchten im September die Abschlusstagung desProjektes @lpha (s. S. 22). Präsentiert wurden didaktischeModelle der mediengestützten Alphabetisierung und darausabgeleitete Arbeitshilfen für die Weiterbildung. Das Projektist als einer der Finalisten für den European E-LearningAward 2005 nominiert worden. Informationen: http://www.die-alpha.de.

7. DIE-Forum Weiterbildung: Strukturwandel in der Wei-terbildung„Weiterbildung im Wandel – Problemlagen und Optionenzwischen Kontinuität und Umbruch“ lautete der Titel des

DIE-Forums Weiterbildung 2004. Mehr als 100 Vertreter/innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik diskutierten dieFrage, wie das System der Weiterbildung den Spagat zwi-schen sich verschlechternden ökonomischen Rahmenbe-

DIE-Forum Weiterbildung: Dr. Christoph Ehmann, Prof. Dr. Hans Georg Lößl, JuttaRoitsch-Wittkowski, MinDir Dr. Peter Krug, MinDir Klaus Luther

2004 9

dingungen und gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit schaf-fen kann. Beiträge sind unter http://www.die-forum.de zu fin-den.

Neue DIE-FormateMit dem Ziel, aktuelle, kompakte und sofort aufrufbare In-formationen für seine Nutzer/innen bereitzustellen, hat dasDIE drei neue Pro-dukttypen entwi-ckelt, die seit die-sem Jahr onlinesind: Die „DIEFAKTEN“ liefernErhebungen, For-schungen, Analy-sen oder Kom-mentierungen desDIE zu aktuellenFragestellungenaus der Weiterbil-dung; der zweimo-natlich erscheinen-de „DIE-Newslet-ter“ informiert überNeuigkeiten ausder Weiterbil-dungsszene. Mitden die „DIE Re-ports zur Weiterbildung“ erhalten Interessierte eine syste-matische Aufbereitung von Materialien zur Weiterbildung.

Projekte: Erfolgreiche AbschlüsseAbgeschlossen wurden die Projekte „OECD FocusReview– Wissenschaftliche Bearbeitung des Focus review adres-sing adult learning, in particular of the low-skilled and low-educated“, „TAK – Transparenz und Akzeptanz berufsrele-vanter Kompetenzen“und „LiWE – Lernen inWeiterbildungseinrich-tungen, PE/OE-Konzep-te zur Förderung der In-novationsfähigkeit vonberuflichen Weiterbil-dungseinrichtungen“.Auch das Projekt „SEL-BER – Service: Instituti-onenberatung zur Öff-nung für neue Lernkultu-ren und Beratung beineuen Angebotsformen“,in enger Zusammenar-beit mit den Universitä-ten Hamburg, Gießenund Leipzig durchge-führt, wurde erfolgreich beendet. Informationen: http://www.die-bonn.de/selber/ (s. S. 28)

Das DIEauf einen Blick

2000 20010

5

10

15

20

25

30

35

40

45

2002 2003

Projekte zusammen

europäische Projekte

fremdfinanzierte Projekte

Kooperation mit Universitäten

2004

Anzahl der DIE-Projekte2000 bis 2004 (in abs. Zahlen)

Der Grafik liegen Daten vom 31.12. der jeweiligen Jahre zugrunde.

Mitglieder des Forschungskonsortiums LernReg: IngridAmbos, Prof. Dr. Rolf Dobischat, Christina Düsseldorf,Prof. Dr. Ekkehard Nuissl von Rein, Andrea Reupold,Dr. Jens Stuhldreier (v. l. n. r.)

2004 10

0

10

20

30

40

50

60

2003 200420022001

43,5

48,150,9

48,9

Anteil Drittmittel an Gesamteinnahmen(in Prozent)

Projekte:Vielversprechende Neustarts

Zur Transfersicherung ...

... bewilligte das Bundesministerium für Bildung und For-schung ein Projekt zur Implementation der Verbundstatis-tik Weiterbildung.

Im Verbund ...

... mit der Universität Duis-burg und dem Institut zur Er-forschung sozialer Chancenwar das DIE an der Konzep-tion eines Panels „Lebens-langes Lernen“ im Auftragdes Bundesministeriums fürBildung und Forschung be-teiligt.... mit der Universität Ham-burg erstellte das DIE imAuftrag des Landes Hesseneinen Weiterbildungsbericht.

Zur Evaluation ...

... eines länder- und hochschul-übergreifenden Projektesder wissenschaftlichen Weiterbildung arbeitet das DIE imAuftrag der Bund-Länder-Kommission mit den UniversitätenRostock, Hildesheim und Stralsund zusammen.

Für die Entwicklung ...

... von Fortbildungsinitiativen für Migrant/inn/en in der Pfle-geausbildung bewilligte das Land Nordrhein-Westfalen einProjekt für Migrant/inn/en in der Altenpflege in NRW.... eines europäischen Masterstudienganges „Weiterbildung“bewilligte die Europäische Kommission ein Erasmus-Pro-jekt, das in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen bearbeitet wird.

Zur Vernetzung ...

... im Bereich Qualität trägt das DIE im EU-Leonardo Pilot-projekt „Managing Quality of Adult Education in Europe“ mitKoordinator Lettland (LAEA) und sechs weiteren europäi-schen Kooperationspartnern bei.

2004 11

Evaluation durch dieLeibniz-Gemeinschaft

Das DIE wurde zuletzt im Jahr 1997 vom Wissenschaftsratextern evaluiert; im Jahr 2003 hat die Wissenschaftsgemein-schaft Gottfried Wilhelm Leibniz das Evaluationsverfahrenvom Wissenschaftsratübernommen.

Zwischen den ex-ternen Evaluationenführt das Institut seitmehreren Jahren re-gelmäßig „Audits“durch. Der Nutzerbei-rat und der wissen-schaftliche Beirat be-raten es aus der Per-spektive von „criticalfriends“ bei seinerWeiterentwicklung.

Die Begehung desInstituts durch dieEvaluationskommissi-on erfolgte im Oktober unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jür-gen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungs-forschung, Berlin. Bereits im Juni hatte das DIE die interna-tional besetzte Evaluationskommission mit einem schriftli-chen Bericht über die Arbeit der letzten drei Jahre informiert.

Mit Hilfe von Programmpräsentationen, Mitarbeiterbefra-gungen, Gesprächen mit Instituts-Vorstand und DIE-Koope-rationspartnern aus dem In- und Ausland, Sichtungen derDIE-Forschungsarbeiten und Publikationen, Informationenüber die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchsesund Prüfung der Kosten- und Leistungsrechnung verschaff-ten sich die Kommissionsmitglieder in zwei Tagen einenÜberblick über das Institut und seine Arbeit.

Anfang 2005 werden die Ergebnisse und Empfehlungenim Senat der Leibniz-Gemeinschaft diskutiert und dem BLK-Ausschuss für Forschungsförderung zur Entscheidung vor-gelegt.

Evaluation durch dieLeibniz-Gemeinschaft

Der Vorstand des DIE: Prof. Dr. Klaus Meisel, Hans-JoachimSchuldt, Prof. Dr. Ekkehard Nuissl von Rein (v. l. n. r.)

2004 12

Das Lernen Erwachsener und das Lehren stehen in derWeiterbildungspraxis im Regelfall in einem engen Zusam-menhang. Die Zusammenfassung der beiden Programme„Lehren“ und „Lernen“ in einem Programmbereich ver-schränkt diese beiden Perspektiven systematisch.

Das Programm „Lernen Erwachsener“

Ziel des Programms ist es, das verfügbare Wissen über dasLernen Erwachsener zu sichern, weitere Erkenntnisse dazubeizutragen, Forschung anzuregen sowie die vorhandenenErgebnisse der Lernforschung didaktisch aufzubereiten undzu verbreiten. Empirische Untersuchungen zum Lernen Er-wachsener werden zusammengefasst und konzeptionellweiter bearbeitet, neue Lernarrangements werden von ih-ren Voraussetzungen und Folgen her analysiert, der Standder Lernforschung wird disziplinübergreifend ermittelt. Ausder Sicht des Lernens werden Impulse in die Diskussionenum neue Lehr- und Lernformen gegeben.

ERGEBNISSE 2004

Das Jahr 2004 stand im Zeichen von neuen Akzentsetzun-gen und dem Erreichen von wichtigen Etappenzielen beiden im Vorjahr begonnenen Projekten.

Im Sommer traf sich die Arbeitsgruppe Lernforschung zuihrer ersten Sitzung. Wissenschaftliche Expert/inn/en ausder Erwachsenenbildung, Neurobiologie, Psychologie undLinguistik haben damit begonnen, über die jeweiligen Ergeb-nisse ihrer Disziplin in einen Austausch zu treten. Ihr Ziel istes, neue Sichtweisen anzuregen und den Stand der For-schung in einer Publikation zusammen zu tragen. Die Grup-pe wird abschließend den Kontakt mit der Expertengruppe„Lehre“ aufnehmen.

Der Programmbereich„Lehren und Lernenin der Weiterbildung“

2004 12

2004 13

Lehren und Lernenin der Weiterbildung

Um die eigene Lernbiographie transparent und damit fürReflexion und Gestaltung zugänglich zu machen, ist im Rah-men des BLK-Verbundprojekts „Weiterbildungspass mit Zer-tifizierung informellen Lernens“ mit dem ProfilPASS ein In-strument entwickelt worden, welches dem Individuum Ori-entierungs- und Entscheidungshilfe gibt. Der ProfilPASS istseit Herbst 2004 im Feld und wird in unterschiedlichen Re-gionen und institutionellen Kontexten erprobt. Ein anderesZiel des Pass-Projektes, das zusammen mit dem DeutschenInstitut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)und dem Institut für Entwicklungsplanung und Strukturfor-schung (IES) durchgeführt wird,ist die Sichtbarmachung infor-mell erworbener Kompetenzen.

Im Programm „Lernen Er-wachsener“ ist in einem Konsor-tium mit der Universität Duis-burg-Essen und dem Institut zurErforschung sozialer ChancenISO Köln ein konzeptionellerBeitrag erarbeitet worden, der inden OECD-Kontext zur Vorberei-tung einer international verglei-chenden Kompetenzmessungbei Erwachsenen eingespeistworden ist. Die eher praktisch-operative Seite der Kompetenz-messung wird im Projekt „TAK –Transparenz und Akzeptanz be-rufsrelevanter Kompetenzen“behandelt, bei dem Methodenund Instrumente zur Erfassungund Bewertung informell erwor-bener, berufsrelevanter Kompe-tenzen zusammen mit Bildungseinrichtungen entwickelt underprobt worden sind.

Auf der europäischen Ebene sind zwei Projekte abge-schlossen worden, die mit Partnern aus anderen Staatenzusammen durchgeführt wurden. Beide richten sich an dieZielgruppe Frauen: Im Projekt „CoCo“ ist ein CD-ROM-ge-stütztes Verfahren zur Selbstevaluation von vor allem im fa-miliären Umfeld erworbenen Kompetenzen entstanden; imProjekt „E-CHANCE for Women“ wurde eine methodischeGrundlage zu IT-Kursen für Frauen mit wenig Erfahrung imUmgang mit neuen Technologien konzipiert.

Die wissenschaftliche Begleitung des BMBF-Förderpro-gramms „Lernende Regionen“ hat im Jahr 2004 erste Aus-wertungsergebnisse aus Befragungen der ersten Förderwel-le veröffentlicht. Zusätzlich wurden über Vorträge und Arti-kel die Ergebnisse einer breiteren Fachöffentlichkeit zu-gänglich gemacht.

Schließlich wurde zusammen mit Prof. Dr. Peter Faul-stich, Universität Hamburg, ein Bericht zur Situation der Wei-

Programm „Lernen Erwachsener“:PD Dr. Dieter Gnahs, Stefan Hummelsheim,Markus Bretschneider, Gerhard Reutter,Angela Venth, Astrid Feldmann,Daniela Harlinghausen, Ingrid Erbel,Rita Weckauf, Ingrid Ambos(stufenweise v. oben, v. l. n. r.)

2004 14

Die Projektgruppe„Diskontinuierliche Erwerbsbiographien“

Inwieweit die Rede von den zunehmend diskontinuier-licher werdenden Erwerbsbiographien empirisch nach-weisbare Realität oder eher interessengeleitetes Kon-strukt ist, war die Ausgangsfrage eines interdisziplinä-ren Projektverbunds unter Federführung des DIE, indem Wissenschaftler/innen aus dem Deutschen Insti-tut für Wirtschaftsforschung (DIW), dem Institut zur Er-forschung sozialer Chancen (ISO), der HamburgerUniversität für Wirtschaft und Politik (HWP), dem

NRW-Landesinstitut für Qualifizierung (LfQ),der Deutschen Evangelischen Arbeitsge-meinschaft für Erwachsenenbildung (DEAE)und dem Büro für berufliche Bildungsplanung(bbb) zusammenarbeiten. In verschiedenenWorkshops mit Vertreter/inne/n aus Wissen-schaft und Praxis der Erwachsenenbildungund der Arbeits- und Sozialwissenschaftenwurden– die einschlägigen Forschungsergebnisseaufgearbeitet und historisch kontextuiert zu-sammengeführt,– die Rolle der Erwachsenenbildung ange-sichts der Wirkungen von Diskontinuitätser-fahrungen auf den Einzelnen reflektiert,– aktuelle bildungs- und arbeitsmarktpoliti-sche Instrumente analysiert.Obwohl sich einzelne Gruppen identifizieren

lassen, bei denen Diskontinuitätsrisiken deutlich ge-stiegen sind, lässt sich eine Erosion der Normalarbeits-verhältnisse in der Breite empirisch nicht belegen.Dem widerspricht scheinbar, dass die Erwachsenen-bildung mit einem hohen Maß an Diskontinuitäten inErwerbsbiographien konfrontiert ist. Die Erklärung liegtzum einen darin, dass insbesondere die beruflicheWeiterbildung mit den Risikogruppen zu tun hat, undzum anderen in der sozialpsychologischen Wirkungder Massenarbeitslosigkeit, die sich in kollektiven Dis-kontinuitätsbedrohungen niederschlägt.

Die Zwischenergebnisse des Projektverbunds sindin 2004 veröffentlicht worden: Behringer, F., u. a.(Hrsg.): Diskontinuierliche Erwerbsbiographien. Balt-mannsweiler 2004. Dabei wird deutlich, dass die kon-trovers diskutierten Entwicklungen weiterer Forschungbedürfen. Der Projektverbund wird seine Arbeit fortset-zen und in 2005 erstmals auch die sozialpsychologi-sche Perspektive einbeziehen.

Wissenschaftliche Bearbeitung: Gerhard ReutterLaufzeit: Mai 2001 bis 2004Finanzierung: Eigenmittel des DIE und der Projekt-partner

2004 15

Lehren und Lernenin der Weiterbildung

terbildung in Hessen verfasst, der unter anderem auf Ex-pertengesprächen und einer Befragung der nach dem Hes-sischen Weiterbildungsgesetz geförderten Einrichtungen be-ruht. Er wurde ausführlich im Landeskuratorium für Weiter-bildung erörtert.

PROJEKTE

AGLernArbeitsgruppe LernforschungAn der AG beteiligen sich Expert/inn/en aus unterschiedli-chen Disziplinen. Ziel ist es, den Stand der Lernforschungin transdisziplinärer Perspektive zu diskutieren und in einerabschließenden Publikation darzustellen. Anlässlich derkonstituierenden Sitzung im September 2004 konnte auf derBasis einer schriftlichen Ex-pertise die vorliegende empi-rische Lernforschung für dieWeiterbildung überprüft wer-den.Wissenschaftliche Bearbei-tung: Dieter Gnahs, AngelaVenthLaufzeit: August 2004 bis Juni2005Finanzierung: Eigenmittel desDIE

BIBERWeiterbildungspass mitZertifizierung informellenLernensIm Mittelpunkt des Projektessteht die (An-)Erkennungnon-formalen und informellenLernens als Beitrag zur För-derung lebenslangen Ler-nens. Ergebnisse sind der„ProfilPASS“ und ein darauf aufbauender Beratungsansatz,für den Beratende qualifiziert werden.URL: http://www.profilpass.deWissenschaftliche Bearbeitung: Markus Bretschneider, Da-niela HarlinghausenLaufzeit: April 2002 bis März 2005Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung, Europäischer Sozialfonds

CoCoThe Construction of Competencies, Orientation Strate-gies and Training for Women of Low QualificationDas europäische Kooperationsprojekt (Sokrates) hat eineCD-ROM mit Handbuch in fünf Sprachen zur Selbstevalua-tion der im familiären Umfeld non-formal und informell er-worbenen Kompetenzen gering qualifizierter Frauen entwi-ckelt. Sie wurde im September in einem Ergebnisworkshopvorgestellt.

Arbeitsgruppe Lernforschung:hintere Reihe (v. l. n. r.): Prof. Dr. Horst Siebert(Universität Hannover), PD Dr. Dieter Gnahs(DIE), Prof. Dr. Elsbeth Stern (Max-Planck-Institutfür Bildungsforschung, Berlin), Angela Venth (DIE)vordere Reihe (v. l. n. r.): Prof. Dr. Josef Schrader(Universität Tübingen), Prof. Dr. Helga Kotthoff(PH Freiburg), Prof. Dr. Knud Illeris (UniversitätRoskilde, Dänemark), Prof. Dr. Henning Scheich(Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg)

2004 16

..

URL: http://www.surt.org/hidaec/en/Wissenschaftliche Bearbeitung: Bernd KäpplingerLaufzeit: November 2002 bis September 2004Finanzierung: Europäische Kommission

DIALOGFörderung der Lernkompetenz durch Lerncoaching fürBeschäftigte in Klein- und MittelunternehmenDIALOG ist ein personen- und arbeitsprozessorientiertesKonzept, bei dem Lerncoaches betriebliche Arbeitsabläufebegleiten, dialogisch lernförderliche Arbeitsstrukturen iden-tifizieren und Qualifizierungsbedarfe gemeinsam definieren,um entsprechende Angebote zu entwickeln.Projektkoordination: Industrie- und Handelskammer HagenWissenschaftliche Bearbeitung: N. N.Laufzeit: Dezember 2004 bis Dezember 2006Finanzierung: Europäischer Sozialfonds, Land Nordrhein-Westfalen

E-CHANCE for WomenZiel des Projekts war die Ausarbeitung einer methodischenGrundlage zu IT-Kursen für Frauen mit wenig Erfahrung imUmgang mit neuen Technologien und für Lehrende, die die-se Kurse veranstalten. Einer der wichtigsten Hintergründezur Projektidee ist die ständig steigende Angst vor Arbeits-platzverlust, die in vielen Ländern der Europäischen Unionzu einem großen Problem geworden ist. Die Ergebnissesind zusammengefasst dokumentiert aufzufinden auf http://www1.osu.cz/leonardo/Wissenschaftliche Bearbeitung: Daniela HarlinghausenLaufzeit: November 2002 bis Oktober 2004Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel desDIE

GENDERGeschlechtsdifferenzierte ErwachsenenbildungIm Zentrum des Projektes steht der Gender-Diskurs. Dis-kursanalytisch werden geschlechterdemokratische Implika-tionen in ausgewählten Feldern der Erwachsenenbildungüberprüft. Über ein qualitatives Methodensetting werden bil-dungsspezifische Konstruktionen des Geschlechterverhält-nisses exploriert und interpretiert. Das Forschungsprojekt istEnde des Jahres abgeschlossen.Wissenschaftliche Bearbeitung: Angela VenthLaufzeit: April 2001 bis Dezember 2004Finanzierung: Eigenmittel des DIE

LernRegWissenschaftliche Begleitung des BMBF-Programms„Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“Die unter Federführung des DIE von einem Forschungskon-sortium durchgeführte Evaluation überprüft die Zielerrei-chung des Programms. Im Fokus quantitativer und qualita-tiver Erhebungen stand die Realisierung der Programmzie-le auf der Ebene der beteiligten regionalen Netzwerke.URL: http://www.die-bonn.de/projekte/laufend/projekte.asp?projekteid=61

2004 17

Lehren und Lernenin der Weiterbildung

Wissenschaftliche Bearbeitung: Ingrid Ambos, StephanieConein, Ekkehard Nuissl von ReinLaufzeit: November 2001 bis Januar 2005Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung, Europäische Kommission, Europäischer Sozial-fonds

Motivation-LLLMotivation of People with Lower Qualifications for Life-long LearningLebenslanges Lernen ist wesentlicher Bestandteil einer wis-sensbasierten Gesellschaft. Dieses Projekt zielt darauf ab,die Motivation Geringqualifizierter zu lebenslangem Lernengenauer zu definieren. Tatsache ist, dass diese Personen-gruppe zu einem deutlich geringeren Anteil an Weiterbil-dungsangeboten teilnimmt. Die Projektarbeit war in diesemJahr vor allem durch die methodische Vorbereitung und dieDurchführung der Erhebungsphase geprägt.URL: http://www.motivation-lll.netWissenschaftliche Bearbeitung: Daniela HarlinghausenLaufzeit: November 2002 bis Mai 2005Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel desDIE

Panel LLLAufgabe des Projektes war es, einen deutschen Beitrag zurVerbreitung der international vergleichenden OECD-Studiezu den Kompetenzen von Erwachsenen (Program for an In-ternational Adult Assessment of Competencies – PIAAC) zuentwickeln. Dieser Beitrag wurde im November auf der 2.PIAAC-Sitzung dem OECD-Sekretariat und den OECD-Mit-gliedsstaaten erfolgreich vorgestellt.URL:http://www.die-bonn.de/projekte/beendet/projekte.asp?projekteid=94Wissenschaftliche Bearbeitung: Dieter Gnahs, Stefan Hum-melsheim, Klaus PehlLaufzeit: April 2004 bis November 2004Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung, Eigenmittel des DIE

TAKTransparenz und Akzeptanz berufsrelevanter Kompe-tenzenIn diesem Projektverbund war das DIE für die wissenschaft-liche Begleitung von vier Praxisprojekten verantwortlich, diefür verschiedene Zielgruppen Methoden und Instrumentezur Erfassung und Bewertung informell erworbener berufs-relevanter Kompetenzen entwickelt und erprobt haben. Diezentralen Ergebnisse werden im Frühjahr 2005 in einerHandreichung vorgestellt.URL: http://www.abwf.de/projekteWissenschaftliche Bearbeitung: Bernd Käpplinger, GerhardReutterLaufzeit: November 2001 bis September 2004Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung, Europäischer Sozialfonds

2004 18

Weiterbildungsbericht HessenNach dem Hessischen Weiterbildungsgesetz ist alle zweiJahre ein Weiterbildungsbericht vorzulegen. Der Bericht2004 ist zusammen mit der Universität Hamburg in engerKooperation mit dem Landeskuratorium für Weiterbildungerstellt worden und wird voraussichtlich Anfang 2005 durchdas Hessische Kultusministerium veröffentlicht.Wissenschaftliche Bearbeitung: Dieter GnahsLaufzeit: November 2003 bis Dezember 2004Finanzierung: Hessisches Kultusministerium

2004 19

Das Programm „Lehre in derWeiterbildung“

Um die Professionalisierung in der Weiterbildung zu unter-stützen und zu fördern, erhebt und benennt das ProgrammQualifizierungsbedarfe, bietet Qualifizierungssupport, entwi-ckelt, erprobt und evaluiert Qualifizierungsangebote undunterstützt die Diskussion um Qualifizierungsstandards.

Daten und Informationen zum Weiterbildungspersonalwerden erhoben und aufbereitet, weitere Forschung in die-sem Bereich wird angeregt und unterstützt, Fortbildungsbe-darf wird erkundet und neue Fortbildungskonzepte werdenentwickelt. Die Arbeiten konzentrieren sich auf Fragen derDidaktik von Lehr-Lern-Arrangements, der Qualitätsentwick-lung und -sicherung der Lehre sowie auf die Analyse undBewertung von Qua-lifizierungs- und Fort-bildungsangeboten.

ERGEBNISSE 2004

In Kooperation mitder Universität Re-gensburg wurde eineexemplarische Stu-die zu den Aufgaben-und Tätigkeitsfeldernvon Weiterbildner/inne/n durchgeführt.Befragt wurden über100 pädagogischeMitarbeiter/innen inEinrichtungen der allgemeinen Weiterbildung. Es zeigt sich,dass sich die Aufgaben für das disponierende Personal inden letzten Jahren deutlich in Richtung Zunahme von Ma-nagement, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluation undProjekt-Akquise verändert haben. Für das nebenberuflichePersonal zählen das Lehren und die didaktische Gestaltungvon Lehr-Lern-Arrangements nach wie vor zu den Haupt-aufgaben in der Weiterbildung. Von den Befragten wurdenentsprechende Fortbildungsbedarfe formuliert. Weiteres Er-gebnis: Die in der Weiterbildung Tätigen stellen eine sehrheterogene Gruppe dar. Dies betrifft sowohl die beruflicheSituation als auch den jeweiligen Qualifizierungshintergrund.In der Veranstaltung „Zur Situation des Weiterbildungsper-sonals“ im November wurden diese Ergebnisse vorgestelltund mit Vertreter/inne/n aus Wissenschaft und Praxis dis-kutiert.

Initiiert wurde die Expertengruppe „Lehren in der Weiter-bildung“ mit Vertreter/inne/n aus Pädagogik, Psychologieund Fachdidaktiken (z. B. der Sprachendidaktik). Ziel ist es,den Forschungsstand zum Lehren in der Weiterbildung zudokumentieren, Ergebnisse für ein Lehrbuch aufzubereitenund offene Forschungsfragen zu formulieren. In zwei Ar-

Lehren und Lernenin der Weiterbildung

Programm „Lehre in der Weiterbildung“:Christa Jost, Dr. Jens Friebe, Gerhard von der Handt,Matilde Grünhage-Monetti, Monika Tröster, Birgit Hauk,Gertrud Wolf, Dr. Susanne Kraft, Claudia Fuentes (v. l. n. r.)

2004 20

beitstreffen wurden eine von Prof. Dr. Heinz Mandl (Univer-sität München) erstellte Expertise zum Stand der Lehr-Lern-Forschung diskutiert, ein Konzept für eine Publikation erar-

beitet und For-schungsdesiderateim Bereich der Er-wachsenenbildungbenannt. Mittelfristigsoll die Arbeitsgruppemit der im Programm„Lernen Erwachse-ner“ initiierten Exper-tengruppe zusam-mengeführt werden.

Die Definition vondidaktischen Quali-tätsstandards ist einezentrale Aufgabe imProgramm. Derzeitliegt der Schwerpunkthierbei auf dem Spra-chen- und dem Medi-enbereich. Zur Vorbe-reitung einer Publika-tion Potenziale von

interaktiver Sprachlernsoftware wurden Parameter für fach-didaktische, medial vermittelte Lernziele (Fertigkeiten, Wort-schatz, Strukturen, Aussprache) sowie eine Taxonomie fürmedienspezifische Übungen, Aufgaben und Szenarien ent-wickelt. Für die Stiftung Warentest wurde eine Qualitätsprü-fung von Lernsoftware durchgeführt.

In einer gemeinsamen Veranstaltung mit der UniversitätPotsdam wurden ein „Brückendiskurs zwischen Informatikund Pädagogik“ initiiert und Schnittstellen zwischen beidenDisziplinen diskutiert.

Medienbasierte Modellseminare wurden im Projekt „FÖJ– Umweltkommunikation mit neuen Medien im FreiwilligenÖkologischen Jahr“ entwickelt und erprobt.

Das Projekt „@lpha – Innovative Ansätze in der Grund-bildung durch medienbasierte Zugänge“ wurde erfolgreichbeendet. Mehr als 80 Teilnehmer/inne/n wurden in der Ab-schlussveranstaltung kurz vor dem Weltalphabetisierungs-tag im September die im Projekt entwickelten Lehr-Lern-Module vorgestellt.

Gemeinsam mit europäischen Partnern arbeitete das DIEFortbildungsmodule zu den Themen Karriereberatung vonFrauen und Interkulturalität aus, die bereits erprobt wurden.

Einige Mitarbeiter/innen nahmen an nationalen und inter-nationalen Tagungen teil: Beispiele sind die Teilnahme amRunden Tisch der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Ent-wicklung“ und die Mitgliedschaft in der Jury der Verleihungdes Europäischen Sprachensiegels 2004.

Expertengruppe „Lehren in der Weiterbildung“: Prof. Dr.Wolfgang Wittwer (Universität Bielefeld), Prof. Dr. JürgenQuetz (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt amMain), Prof. Dr. Heinz Mandl (Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. Werner Lenz (Karl-Franzens-Universität Graz), Prof. Dr. Ulrike Rockmann(Statistisches Bundesamt Berlin), Gerhard von der Handt(DIE), Dr. Susanne Kraft (DIE), Prof. Dr. Pierangelo Maset(Universität Lüneburg), Prof. Dr. Helmut Fischler (FreieUniversität Berlin) (v. l. n. r.)

2004 21

Lehren und Lernenin der Weiterbildung

Qualidat – Qualifizierung von Weiterbildner/inne/n

Betrachtet man die Qualifizierung von Weiterbildner/inne/n, so zeigensich folgende Problemlagen: Es gibt keine klaren Kompetenzprofile,es besteht eine große Heterogenität der Aus- und Fortbildungswege,und es gibt nur wenig Transparenz über bestehende Fortbildungsan-gebote.

Das DIE sieht in diesem Kontext drei dringende Bedarfe:

1. den Aufbau einer Datenbank „Weiterbildungsangebote für Weiter-bildner/innen“ und eines Infoservice für Weiterbildner/innen

2. die Initiierung eines Austauschs und die Vernetzung der Verbändeund Universitäten sowie die Initiierung einer Expertenrunde zurVerständigung über trägerübergreifende Qualifikationsprofile undQualifikationsstandards für Weiterbildner/innen

3. den Aufbau eines modularisierten Qualifizierungsangebots für Wei-terbildner/innen.

In einem ersten Schritt hat das seit Juli 2004 laufende Projekt „Quali-dat“ das Ziel, eine Datenbank aufzubauen, welche Weiterbildungs-maßnahmen enthält, die sich insbesondere an Weiterbildner/innenrichten. Unter den über 100 aktuellen thematischen und allgemeinenWeiterbildungsdatenbanken fehlt momentan ein derartiges Angebot.Gemeinsam mit Verbänden der allgemeinen, der kirchlichen und derberuflichen Weiterbildung hat das DIE eine Arbeitsgruppe gegründet,welche die Konzeption und die anschließende Bestückung der Da-tenbank begleiten wird. Die Pflege der Datenbank wird durch das DIErealisiert. Der Nutzen liegt auf drei Ebenen:

Für Weiterbildner/innen bietet die Datenbank eine Dienstleistungfür mehr Transparenz bezüglich Fortbildungsmöglichkeiten. Für An-bieter der Weiterbildungen eröffnet sich die Möglichkeit, sich einensystematischen Überblick über Angebote außerhalb der eigenen In-stitution zu verschaffen. Zudem können sie dadurch neue Teilnehmer/innen gewinnen. Für das DIE besteht die Möglichkeit, durch die er-haltene Marktübersicht vorhandene Angebotslücken zu thematisieren.

Die Datenbank wird ab Frühsommer 2005 verfügbar sein.

Zudem wird ein Informationsservice auf der Homepage des DIEfür Weiterbildner/innen entwickelt und aufgebaut, der speziell für die-se Zielgruppe relevante Informationen bereitstellt.

Perspektivisch sollen gemeinsam mit den beteiligten Verbändenund Universitäten Qualifizierungsstandards für Weiterbildner/innenvereinbart sowie ein modulares Qualifizierungsangebot entwickeltwerden.

Wissenschaftliche Bearbeitung: Stephanie Conein,Susanne KraftLaufzeit: Oktober 2003 bis April 2006Finanzierung: Eigenmittel des DIE

2004 22

PROJEKTE

@lphaInnovative Ansätze in der Grundbildung durch medien-basierte ZugängeEntwickelt wurde ein erwachsenenpädagogisches Konzept„Multimediales Lehren und Lernen in der Grundbildung“. Er-gebnisse des Jahres 2004 waren multimediale Lernmodu-le, Kursleiterberichte über Erfahrungen mit Lernsoftware,

Werkstattberichte zum „Entwickeln von multimedialen Lern-modulen in der Grundbildung“, die Handreichung „Grund-bildung und Neue Medien. Konzepte und Handlungsanlei-tungen“ sowie die Abschlusstagung des Projekts.URL: http://www.die-alpha.deWissenschaftliche Bearbeitung: Monika TrösterLaufzeit: Oktober 2001 bis November 2004Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung

DPPCThe Development of Psycho Pedagogical and Profes-sional Counselling ServicesZiel des Projektes war die Verbesserung der Kompetenzenvon Bildungs- und Berufsberatern. In 2004 entstand die Pu-blikation Sava, S./Marian, A.: Resource Package on Coun-selling in Adult Education. Timisoara 2004.URL: http://grundtvig.euproject.net/homepage.cfm?GroupId=314Wissenschaftliche Bearbeitung: Brigitte BoscheLaufzeit: Oktober 2002 bis Oktober 2004Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel desDIE

EICPEuropean Intercultural Competence ProgrammeSchwerpunkt ist die interkulturelle Professionalisierung inder öffentlichen Verwaltung und in Migrantenorganisationen.In 2004 entstanden die CD-ROMs „Ziviler Dialog“, „Mig-rantenorganisationen und Ausländerbeiräte fit als Partner“sowie das Konzept „Interkulturelle Trainer/innen-Kompe-tenz“, Anerkennung der Weiterbildungsreihe als Teil des Zer-

Abschlusstagung @lpha

2004 23

Lehren und Lernenin der Weiterbildung

tifizierungssystems X-pert „Cultural Communications Skills“(DVV).Wissenschaftliche Bearbeitung: Matilde Grünhage-MonettiLaufzeit: Oktober 2002 bis September 2004Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel desDIE und der Projektpartner

FÖJUmweltkommunikation mit neuen Medien im Freiwilli-gen Ökologischen Jahr – Modellprojekt in ThüringenMit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologiewird ein Bildungsprogramm als Teil der pädagogischen Ar-beit des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) entwickelt.In 2004 wurden ein Multimedia-Modellseminar erarbeitetund durchgeführt sowie eine Homepage für FÖJ-Seminareerstellt.URL: http://www.die-bonn.de/foejWissenschaftliche Bearbeitung: Gertrud WolfLaufzeit: Mai 2002 bis Mai 2005Finanzierung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt

forwArdForum for Reading and Writing Difficulties amongAdultsProjektziel war die Entwicklung eines europäischen internet-basierten Netzwerks „Lehrpersonal im Bereich Grundbil-dung“. Ergebnisse in 2004: ein Internetportal mit Informati-onen über Lese- und Rechtschreibschwächen aus den be-teiligten Partnerländern und Berichte über Studienaufenthal-te.URL: http://www.statvoks.no/forwardWissenschaftliche Bearbeitung: Daniela HarlinghausenLaufzeit: Oktober 2002 bis September 2004Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel desDIE

KOSFOKompetenzentwicklung von Lernmittlern in selbstorga-nisierten Foren als neue OrganisationsformProjektziel war die Erstellung eines Gutachtens zur Kom-petenzentwicklung von Lernmittlern durch die selbstorgani-sierte Nutzung von internetbasierten Medien. Ergebnis in2004: ein Gutachten zur Kompetenzentwicklung von Lern-mittlern in selbstorganisierten Foren als neue Organisations-form.Wissenschaftliche Bearbeitung: Sabine LauberLaufzeit: Juli 2003 bis Juni 2004Finanzierung: Qualifikations-Entwicklungs-Management(QUEM) innerhalb der Arbeitsgemeinschaft betrieblicheWeiterbildung e. V.

LehrexpertExpertenkreis LehrforschungDie Dokumentation des Forschungsstandes zum Lehren inder Weiterbildung, die Aufbereitung dieser Ergebnisse fürein Lehrbuch und die Formulierung offener Forschungsfra-gen waren Ziele dieses Projektes. Die Ergebnisse 2004: ein

2004 24

Gutachten zum Stand der Lehr-/Lernforschung, die Initiie-rung des Expertenkreises mit Vertreter/inne/n aus Pädago-gik, Psychologie und Fachdidaktiken.Wissenschaftliche Bearbeitung: Gerhard von der Handt,Susanne KraftLaufzeit: Oktober 2003 bis Dezember 2005Finanzierung: Eigenmittel des DIE

LEO TRIMTraining for the Integration of Migrants in the LabourMarket and the Local CommunityEntwickelt und erprobt werden soll ein Weiterbildungskon-zept für berufs- und arbeitsplatzbezogene kommunikativeKompetenzen in der Zweitsprache. Ergebnisse in 2004: CD-ROMs „Deutsch am Arbeitsplatz: Metallverarbeitende Indus-trie“, „Altenpflege“, der Videoausschnitt „Sicherheitsunter-weisung am Arbeitsplatz“, Videosequenzen zum Thema Ar-beits- und Sicherheitsanweisungen in der Großküche.Wissenschaftliche Bearbeitung: Matilde Grünhage-MonettiLaufzeit: Januar 2002 bis Januar 2005Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel derPartner

MigAMigrant/inn/en in der Altenpflege: Bestandsaufnahme,Personalgewinnung und Qualifizierungen in NRWDas Projekt soll zur Verbesserung der Integration und Qua-lifizierung multikultureller Teams in der Altenpflege beitra-gen. Mit einer Studie sollen Beschäftigungssituation und Bil-dungsbedarf von Pflegenden mit Migrationshintergrund er-mittelt werden. Anschließend werden fachsprachliche, be-rufspraktische und interkulturelle Qualifizierungen entwickeltund zusammen mit Altenhilfeträgern erprobt.Wissenschaftliche Bearbeitung: Jens FriebeLaufzeit: November 2004 bis Oktober 2006Finanzierung: Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frau-en und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen

SoftpotPotenziale von interaktiven LernprogrammenZiel ist die Entwicklung einer Heuristik für die Generierungvon Programmen zur Erlangung von SprachkompetenzErgebnisse 2004: Entwicklung von Grundsatzpapieren zufolgenden Themen:1. Parameter für fachdidaktische, medial vermittelte Lern-

ziele (Fertigkeiten, Wortschatz, Strukturen, Aussprache),2. Taxonomie für medienspezifische Übungen, Aufgaben

und Szenarien.Wissenschaftliche Bearbeitung: Gerhard von der HandtLaufzeit: November 2003 bis Dezember 2005Finanzierung: Eigenmittel des DIE

TAWTätigkeits- und Aufgabenfelder von Weiterbildner/inne/nIn einer exemplarischen Untersuchung in Weiterbildungsein-richtungen wurden veränderte Tätigkeits- und Aufgabenfel-der des Personals in der Weiterbildung erhoben und neue

2004 25

Qualifikationsanforderungen benannt. Ergebnisse 2004:Studie „Tätigkeits- und Aufgabenfelder von Weiterbildner/inne/n“, Veranstaltung „Situation des Weiterbildungsperso-nals“.Wissenschaftliche Bearbeitung: Susanne KraftLaufzeit: September 2003 bis November 2004Finanzierung: Eigenmittel des DIE

ViVeWissenschaftliche Begleitung „Vision Ventures“Das DIE evaluiert das hochschul- und länderübergreifendeVerbundprojekt „Vision Ventures – Mit Weiterbildung zumZiel – ein Verbundprojekt Wissenschaftlicher Weiterbildung“unter Federführung der Universität Rostock und mit Beteili-gung der Universitäten Hildesheim und Stralsund. In 2004wurde das Evaluationsdesign erstellt, Beratungen wurdendurchgeführt.Wissenschaftliche Bearbeitung: Heino ApelLaufzeit: Februar 2004 bis Januar 2006Finanzierung: Bund-Länder-Kommission für Bildungspla-nung und Forschungsförderung

Lehren und Lernenin der Weiterbildung

2004 26

Der Programmbereich„System und Organi-sation der Weiterbildung“

Strukturen und Organisationen der Weiterbildung verändernsich derzeit grundlegend. Die Veränderungen mit Hilfe vonDatenaufbereitungen transparent zu halten, sie mit Praxisund Wissenschaft zu diskutieren und praxisrelevante Ar-beitshilfen zu entwickeln, ist Kernaufgabe des Bereichs.

Das Programm „Organisationswandelder Weiterbildung“

Die Ziele des Programms bestehen darin,– die Auswirkungen von veränderten gesellschaftlichen, po-

litischen, ökonomischen und technologischen Rahmen-bedingen auf die Weiterbildungseinrichtungen zu erkun-den und deren Konsequenzen transparent zu machen,

– die Entwicklungsmöglichkeiten von Weiterbildungsein-richtungen darzulegen, Forschungsdesiderate aufzuzei-

gen und an den Pro-blemen der Praxis ori-entierte Forschungs-fragen zu entwickeln,– für die zukunftsori-entierte Entwicklungder Profession organi-sationsbezogene An-teile erwachsenenpä-dagogischer Arbeit zubeschreiben und zuvermitteln.

ERGEBNISSE 2004

Die Arbeit im Pro-gramm konzentrierte

sich auf die Themenfelder „Management“, „Wirtschaftlich-keit“, „Qualität“, „Organisationsentwicklung“ und „Lernkul-tur“.

Programm „Organisationswandel der Weiterbildung“:Brigitte Bosche, Birgit Hauk, Dr. Richard Stang, VerenaSchmitz, Dr. Karin Dollhausen, Susanne Haferburg,Felicitas von Küchler, Evelyn Schoppa, Barbara Veltjens,Stephan Dietrich (v. l. n. r.)

2004 26

2004 27

System und Organisa-tion der Weiterbildung

Im Themenfeld „Management“ wurden zwei Studientex-te veröffentlicht: Schöll, I.: Marketing in der öffentlichen Wei-terbildung und Rein, A. v./Sievers, C.: Öffentlichkeitsarbeitund Corporate Identity an Volkshochschulen.

Das Thema Benchmarking wurde mit einem Experten-workshop und dem Report „Benchmarking in der Weiterbil-dung“ weiter verfolgt. Damit konnten dieGrundlagen für eine weitere Öffnung derFachdiskussion für dieses Managementin-strument geschaffen werden.

Zur Wirtschaftlichkeitsthematik wurde inKooperation mit dem Forschungsinstitut fürBildungs- und Sozialökonomie (FIBS), Köln,eine Studie zum Thema „Ökonomisierungund Angebotsentwicklung in der öffentlichenWeiterbildung“ erstellt. Sie zeigt u. a., dasskein dramatischer Abbau der Angebotsviel-falt in Anbetracht der veränderten Finanzie-rungsbedingungen festzustellen ist.

Die Qualitätsthematik spielte in diesemProgramm eine herausgehobene Rolle. ImKontext des Projekts „Qualitätstestierung in der Weiterbil-dung“ konnte gezeigt werden, dass das Interesse der Pra-xis an Qualitätsmanagement und -zertifizierung sehr hochist, dass aber zurzeit noch ein hoher Professionalisierungs-bedarf der Einrichtungen im Umgang mit Qualitätsmanage-mentsystemen besteht.

Die Erfahrungen des DIE konnten im EU-Projekt „Mana-ging Quality in Europe“ eingebracht werden. Dabei zeigtesich, dass der Entwicklungsstand in den beteiligten Ländernverschieden ist und dass national unterschiedliche Strate-gien verfolgt werden. Zur Verringerung der heute beobacht-baren Unterschiede werden in Zukunft verstärkte Abstim-mungsaktivitäten notwendig sein. Zudem wurde mit derÜberarbeitung der DIE-Qualitätscheckliste für die Weiterbil-dung begonnen, die Weiterbildungsinteressierten und Teil-nehmenden Unterstützung und Orientierung bei der Aus-wahl „ihrer“ Weiterbildungseinrichtung geben soll.

Im Themenfeld „Organisationsentwicklung“ wurde diewissenschaftliche Begleitung von Innovationsberatungspro-zessen in Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung (Pro-jekt LiWE) abgeschlossen. Es zeigte sich, dass Innovations-prozesse in den Einrichtungen angesichts veränderter För-derbedingungen an Bedeutung gewinnen; gleichzeitig steigtder Bedarf an systematischer, reflektierter Organisationsent-wicklung.

Ähnlich zeigen die Ergebnisse des SELBER-Projekts imThemenfeld „Lernkultur“, dass die Entwicklung und nachhal-tige Implementierung von neuen, das selbstgesteuerte Ler-nen fördernden Angebotsformen umfassende Organisati-onsentwicklungsprozesse notwendig macht. Die Zusam-menhänge von Lernkulturentwicklung, Medieneinsatz und

2004 28

SELBER – Service: Institutionenberatung zur Öffnungfür neue Lernkulturen und Beratung bei neuenAngebotsformen

Der Auftrag des Projekts SELBER bestand darin, Weiterbildungseinrich-tungen dabei zu unterstützen, solche Angebotsformen zu entwickeln undorganisatorisch zu verankern, die das selbstgesteuerte Lernen Erwach-sener fördern. Außerdem sollten grundlegende Anforderungen an diepraktische Gestaltung dieser Angebotsformen im Rahmen empirischerForschungsvorhaben herausgearbeitet werden.

Dieser Auftrag einer entwicklungsorientierten Forschung wurde in einekomplexe Projektarchitektur „übersetzt“: Zunächst wurde eine Koopera-tion mit drei Universitäten (Hamburg, Gießen, Leipzig) vereinbart. Sieübernahmen die Aufgabe, in Teilvorhaben zu erkunden, welche pädago-gischen Umorientierungen bei der praktischen Umsetzung von Angebots-formen zum selbstgesteuerten Lernen zu beachten sind. Das DIE orga-nisierte das „Feld“: Es wurden 17 Weiterbildungseinrichtungen als Pro-

jektbeteiligte ge-wonnen, die an derThematik interes-siert waren, jedochin diesem Zusam-menhang über we-nig Erfahrung ver-fügten. DieserFeldzugang wurdevon den Universitä-ten in jeweils unter-schiedlicher Inten-sität genutzt.

Der Beitrag desDIE bestand in derInitiierung und Or-

ganisation von praktischen Innovationsprozessen in den beteiligten Ein-richtungen. Hierzu wurde eine umfassende Supportstruktur aufgebaut:Drei Fortbildungsreihen, die Organisationsberatung und eine Internet-plattform zum Erfahrungsaustausch der beteiligten Einrichtungen unter-stützten den Prozess. Die damit angestoßenen, begleiteten und externevaluierten Entwicklungen reichen von der Implementierung medienge-stützter „Lernecken“ bis hin zur Umstrukturierung ganzer Bereiche in denEinrichtungen.

In Form von Publikationen, Vorträgen sowie einer großen Fachveran-staltung hat das Projekt zur Verbreitung des Wissens über die theoreti-schen und praktischen Zusammenhänge von Lernkulturveränderung undOrganisationsentwicklung beigetragen.

URL: http://www.die-bonn.de/selberWissenschaftliche Bearbeitung: Stephan Dietrich, Monika HerrLaufzeit: Oktober 2001 bis September 2004Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Lernwelten auf der SELBER Abschlusstagung

2004 29

System und Organisa-tion der Weiterbildung

Organisationsentwicklung wurden auch unter der Perspek-tive neuer Institutionalformen aufgegriffen: Auf der Basis ei-ner Recherche in Großbritannien beim National Institute forAdult and Continuing Education (NIACE) wurde ein Konzeptfür eine internationale Kooperation zur Entwicklung von so-genannten „Learning Centres“ erarbeitet. Dabei geht es uminnovative Modelle kommunaler Lernzentren.

PROJEKTE

BenchmarkingExpertenworkshop und Report zur Entwicklung einesBenchmarking-Systems für die WeiterbildungIm Rahmen des Projekts wurde ein Expertenworkshopdurchgeführt. Zudem wurde der Report fertiggestellt. Er bie-tet eine erste Analyse und Einordnung, wie diese Manage-mentmethode unter den spezifischen Bedingungen desAgierens pädagogischer Organisationen adaptierbar ist.URL: http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2004/stang04_01.pdfWissenschaftliche Bearbeitung: Richard StangLaufzeit: Oktober 2003 bis Mai 2004Finanzierung: Eigenmittel des DIE

Checkliste für WeiterbildungsinteressierteIn einem Auftaktworkshop wurde die „Checkliste für Weiter-bildungsinteressierte“ vor dem Hintergrund aktueller Weiter-entwicklungen in der Qualitätsdebatte einer Prüfung unter-zogen. Zusammen mit Vertretern der Weiterbildungsverbän-de, des Bundesinstituts für Berufsbildung und der StiftungWarentest wird die Checkliste im Laufe des Jahres 2005aktualisiert.Wissenschaftliche Bearbeitung: Stephan DietrichLaufzeit: Dezember 2004 bis September 2005Finanzierung: Eigenmittel des DIE

LiWELernen in Weiterbildungseinrichtungen – Personalent-wicklungs-/Organisationsentwicklungs-Konzepte zurFörderung der Innovationsfähigkeit von beruflichenWeiterbildungseinrichtungenSechs Projekte in unterschiedlich strukturierten beruflichenWeiterbildungseinrichtungen werden in ihren Organisations-entwicklungs-Prozessen wissenschaftlich begleitet. Der Pro-jektbericht wird vom Auftraggeber veröffentlicht.URL: http://www.die-bonn.de/projekte/laufend/projekte/asp?projekteid=81Wissenschaftliche Bearbeitung: Barbara Dietsche, Felicitasvon KüchlerLaufzeit: Januar 2003 bis Dezember 2004Finanzierung: Qualifikations-Entwicklungs-Management(QUEM) innerhalb der Arbeitsgemeinschaft betrieblicheWeiterbildung e. V.

2004 30

Managing Quality of Adult Education in EuropeIn dem von der Latvian Adult Education Association (LAEA)koordinierten Leonardo-Pilotprojekt werden bestehendeQualitätsmanagementsysteme für Weiterbildungsorganisa-tionen in europäischen Ländern erhoben sowie Benchmar-king-Indikatoren für kleinere Weiterbildungsanbieter und In-strumente zur Umsetzung des Qualitätsmanagements ent-wickelt.Wissenschaftliche Bearbeitung: Brigitte BoscheLaufzeit: Dezember 2004 bis November 2006Finanzierung: Kommission der Europäischen Union

Ökonomisierung und Angebotsentwicklung in der (öf-fentlichen) WeiterbildungIn der in Kooperation mit dem FIBS (Köln) durchgeführtenStudie werden vorliegende Daten zu Veränderungen in Fi-nanzierungsbedingungen öffentlicher Weiterbildungseinrich-tungen ausgewertet und in Zusammenhang mit Veränderun-gen im Leistungsspektrum der Einrichtungen gebracht. DieStudie belegt, dass die aus der Praxis vernehmbaren Be-fürchtungen einer signifikanten Reduktion des Angebots-spektrums öffentlicher Einrichtungen keinen allgemeinenTrend widerspiegeln.Wissenschaftliche Bearbeitung: Karin DollhausenLaufzeit: Dezember 2003 bis Januar 2005Finanzierung: Eigenmittel des DIE

Qualitätstestierung in der WeiterbildungEs wurden zwei weitere Durchgänge der Gutachterausbil-dung durchgeführt, die regionale Unterstützung für Einrich-tungen, die das LQW2-Testierungsverfahren durchlaufen,wurde weiterentwickelt. In der jetzigen BLK-gefördertenDurchführungsphase nehmen bundesweit fast 300 Weiter-bildungsorganisationen teil. In der zusammen mit der Uni-versität Tübingen durchgeführten Systemevaluation wurdedie erste Erhebungsphase durchgeführt.URL: http://www.die-bonn.de/lqw/Wissenschaftliche Bearbeitung: Brigitte Bosche, ChristianeEhses, Barbara VeltjensLaufzeit: Juni 2003 bis Mai 2005Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung, Europäischer Sozialfonds, Ministerium für Wirt-schaft, Arbeit und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein

2004 31

System und Organisa-tion der Weiterbildung

Das Programm „Strukturwandel derWeiterbildung“

Im Programm werden Fragen zur Gestaltung der institutio-nellen, rechtlichen, ökonomischen, personellen und konzep-tionellen Rahmenbedingungen des Weiterbildungssystemsin Deutschland bearbeitet. Es zielt darauf ab,– die Transparenz des Weiterbildungssystems zu verbes-

sern und es durch wissenschaftlich fundierte Politikbera-tung mitzugestalten,

– das deutsche Weiterbildungssystem für die internationa-le wissenschaftliche Fachöffentlichkeit zugänglich zu ma-chen,

– Wissen und theoretische Grundlagen zum Weiterbil-dungssystem zu vermitteln,

– das Weiterbildungssystem im Zusammenhang von le-benslangem Lernen weiter zu entwickeln.

ERGEBNISSE 2004

Als Strukturdaten sind im Berichtsjahr Neuauflagen des Por-träts Weiterbildung Deutschland in deutscher und englischerSprache erschienen. Ein Konzept für eineüber das Internet erreichbare laufende Ak-tualisierung von Grunddaten zur Weiterbil-dung in Deutschland orientiert sich an derStruktur der Buchreihe.

Der Erfolg des 2003 beendeten Projekts„Weiterbildungsstatistik“ war die Grundlagedafür, dass die kooperierenden Verbändeihre Arbeit im Rahmen eines Verbunds Wei-terbildungsstatistik fortsetzten. Das gemein-same Ergebnis für das Berichtsjahr 2003wird Anfang 2005 vorgelegt. Das Projekt„TraSi – Transfersicherung Verbund Weiter-bildungsstatistik“ soll flankierend dazu füh-ren, dass sich die Beteiligungsquote vonEinrichtungen und die Datenqualität nochverbessern.

Für den Teilbereich der traditionsreichen Volkshochschul-Statistik wurde 2004 verstärkt die inhaltliche Diskussion derErgebnisse vor dem Hintergrund von Finanzierungslagen,Effizienzbetrachtungen und Qualitätsanforderungen unter-stützt. Es wurde eine nutzerfreundliche Form der elektroni-schen Publikation der Daten gefunden. Weitere vorkonzi-pierte wie maßgeschneiderte Auswertungen werden vonWissenschaft, Praxis, Politik und Wirtschaft rege nachge-fragt und genutzt. Ergebnisse von Auftragsarbeiten für ein-zelne Landesverbände, insbesondere im DIE-Sitzland Nord-rhein-Westfalen, initiieren entsprechenden Bedarf in weite-ren Ländern.

2004 32

Programm „Strukturwandel der Weiterbildung“:Stefan Hummelsheim, Christel Schubert, Klaus Pehl,Gabriela Gavrilova-Widua, Markus Doll, Dr. Heino Apel,Ingrid Erbel, Christiane Jäger, Gerhard Reitz (v. l. n. r.)

Reformbestrebungen im bildungs- wie im arbeits- undsozialpolitischen Sektor führen aktuell zu Veränderungen,die nicht nur für diejenigen, die Weiterbildungsangebote inAnspruch nehmen, sondern auch für Weiterbildungseinrich-tungen zu spürbaren Verschiebungen bei der Förderungführen.

Im Aufgabenschwerpunkt Weiterbildungsrecht verfolgtdas Programm diese Entwicklungen kontinuierlich und wertetsie mit Blick auf Konsequenzen in unterschiedlichen Hand-lungskontexten aus. Das im Jahr 2004 mit DIE-Beteiligungerschienene Praxishandbuch WeiterbildungsRecht gibt eineOrientierung zu Rechtsgrundlagen zentraler Praxisfelder der

Weiterbildung. DasLoseblattwerk enthältzudem eine CD-ROM,die relevante Rechts-vorschriften, Entschei-dungen sowie Förder-richtlinien auf Bundes-, Länder- und EU-Ebe-ne dokumentiert.

Es ist ersichtlich,dass die Verände-rungsprozesse in derArbeitswelt und derprivaten Lebenswelteinen vermehrten Bil-dungs-, Qualifikations-und Lerndruck auf allegesellschaftlichen Ak-

teure erzeugen, der von ihnen ausnahmslos erhöhte Bil-dungsinvestitionen erfordert. Der Arbeitsschwerpunkt „Bil-dungsökonomie“ greift die Diskussionen über die Notwen-digkeit von zusätzlichen Finanzmitteln zur Deckung des stei-genden Lernbedarfs auf, wobei nicht nur die Kostenaspek-te, sondern auch die Ertrags- und Nutzenaspekte analysiertwerden, um den Investitionsgedanken von Bildung mit ein-zubeziehen. Aufgabe des Arbeitsschwerpunkts ist es u. a.,die Finanzierungs-, die Kosten- und die Ertragsstrukturenvon (Weiter-)Bildung zusammenzustellen, um damit dieGrundlagen für die Kalkulation eines Weiterbildungsbudgetszu liefern. Dabei ist auch das Spannungsfeld zwischen Effi-zienz und Gerechtigkeit in den Blick zu nehmen. Darüberhinaus sind erste Konzeptionen für einen Grundlagentext„Finanzierung der Weiterbildung“ wie auch für eine Fachta-gung „Ressourcen für die Weiterbildung“ in 2005 erarbeitetworden.

2004 33

System und Organisa-tion der Weiterbildung

Die Umsetzung des Konzepts Lebenslanges Lernen

Als besonderer Schwerpunkt erwies sich im Jahr 2004 der Beitrag des Pro-gramms zur Umsetzung des Konzepts Lebenslanges Lernen. Es prägt die bil-dungspolitische Diskussion des letzten Jahrzehnts auf allen nationalen wie in-ternationalen Ebenen. Die Umsetzung in die Weiterbildungspraxis steht an.Das bedeutet nicht nur eine Veränderung der Lernkultur und die Ausweitungdes Lernens über alle Lebensphasen, es bedeutet auch eine Umorientierungin Organisationen und eine stärkere Verzahnung der bisher wenig aufeinanderbezogenen Bildungssektoren. Das DIE will aus der Perspektive der Weiterbil-dung diesen Prozess begleiten und unterstützen. Im Rahmen spezieller Pro-jekte und einer Programmträgerschaft konnte sich das Institut im Jahre 2004unter mehreren Aspekten einbringen.

Auf Projektebene hat das DIE die von der Bund-Länder-Kommission für Bil-dungsplanung und Forschungsförderung (BLK) einberufene Ad-hoc-Gruppe imAuftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt,die den Auftrag hatte, eine „Strategie Lebenslangen Lernens in der Bundesrepu-blik Deutschland“ zu entwickeln. Sie wurde im Juli 2004 von der BLK beschlos-sen. Zur Zuarbeit des DIE gehörte die Auswertung von Erhebungen bei den Res-sorts von Ländern und Bund zu bereits eingeleiteten Aktivitäten zur Förderungdes lebenslangen Lernens sowie eine Literaturanalyse zur Entwicklung desBegriffs und der internationalen bildungspolitischen und wissenschaftlichen Dis-kussion.

Als Programmträger des BLK-Programms Lebenslanges Lernen trägt dasInstitut dazu bei, die Lernkulturen und neue Organisationsformen von LLL-Vor-haben der Länder in deren Entwicklungsprozess zu unterstützen, für Transfer zusorgen, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und das Controlling und die Mittelüber-weisung zu übernehmen.

Das Programm war zusammen mit dem Programm „Lernen in der Weiterbil-dung“ im Auftrag des BMBF an der Erarbeitung eines Modells für eine langfristi-ge Panelstudie zum lebenslangen Lernen insbesondere unter Einbeziehung vonKompetenzmessung beteiligt. Das Ergebnis wurde auf einer OECD-Konferenzin Stockholm in die internationale Diskussion um PIAAC (Project InternationalAssessment Adult Competencies) eingebracht.

Ebenfalls im Kontext des lebenslangen Lernens ist das Grundtvig-ProjektMobilising zu sehen, in dem es auf europäischer Ebene darum ging, eine Platt-form für Vernetzung und Zusammenarbeit zu entwickeln.

PROGRAMM-TRÄGERSCHAFT

BLK-LLL

AUFTRAGS-PROJEKT

ZUKUNFTS-STRATEGIEN LLL

MACHBARKEITS-STUDIE

PANEL LLL

Beraten Dokumen-tieren,Analysieren

Entwickeln

Funktionen der LLL-Projekte

2004 34

PROJEKTE

LLLProgrammträgerschaft des Modellversuchsvorhabens„Lebenslanges Lernen“ der Bund-Länder-KommissionDer Programmträger ist verantwortlich für Projektberatung,Organisation der Lenkungsausschuss-Sitzungen, Betreu-ung der wissenschaftlichen Begleitung, Öffentlichkeitsarbeit,Mittelverwaltung und Mittelbewirtschaftung sowie übergrei-fende Fachtagungen. Auf der Fachtagung „Programm-schlussphase“ wurden die Projektarbeit bilanziert und Vor-gaben für das Design der Projektschlussberichte unterbrei-tet. Von anfänglich 22 Projekten haben bis Ende 2004 neunProjekte erfolgreich abgeschlossen.URL: http://www.blk-lll.deWissenschaftliche Bearbeitung: Heino ApelLaufzeit: April 2000 bis März 2005Finanzierung: Bund-Länder-Kommission für Bildungspla-nung und Forschungsförderung, Europäischer Sozialfonds

MobilisingMobilising the Potential of Lifelong LearningDie Förderung von Kooperationen von Erwachsenenbild-nern und deren Einrichtungen steht im Mittelpunkt diesesProjekts. Es wurde eine computerbasierte Anwendung ent-wickelt, die den in Kooperationen beteiligten Akteuren eineumfassende Reflexion ihrer Zusammenarbeit ermöglicht.URL: http://mobilising.euproject.org/Wissenschaftliche Bearbeitung: Daniela HarlinghausenLaufzeit: Oktober 2001 bis November 2004Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel desDIE

TraSiTransfersicherung Verbund WeiterbildungsstatistikZur Absicherung der aufgebauten Strukturen und erarbeite-ten Verfahren für die kooperierenden Organisationen (Ar-beitskreis deutscher Bildungsstätten, Bundesarbeitsgemein-schaft Arbeit und Leben, Deutsche Evangelische Arbeitsge-meinschaft für Erwachsenenbildung, Deutscher Volkshoch-schul-Verband, Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft fürErwachsenenbildung) stehen für weitere zwei Jahre Projekt-mittel zur Verfügung. Zentrales Ziel: die Verbesserung derBeteiligungsquote der Einrichtungen und des Datenum-fangs.URL: http://www.blk-lll.deWissenschaftliche Bearbeitung: Klaus Pehl, Gerhard ReitzLaufzeit: Juli 2004 bis Mai 2006Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung

ZUK-LLLZukunftsstrategien Lebenslangen LernensDas DIE unterstützte eine BLK-Arbeitsgruppe bei der Erar-beitung der „Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bun-desrepublik Deutschland“ (Materialien zur Bildungsplanungund Forschungsförderung, Heft 115) durch Ergebnisse der

2004 35

System und Organisa-tion der Weiterbildung

Umfrage zu lebenslangem Lernen bei Ländern und Bund,Good-Practice-Beispiele, Literaturanalyse mit Literaturnach-weis.URL: http://www.die-bonn.de/projekte/laufend/projekte.asp?projekteid=84Wissenschaftliche Bearbeitung: Barbara DietscheLaufzeit: Juli 2003 bis August 2004Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und For-schung

2004 36

Das Programm„Europäisches KollegWeiterbildung“

Professionalisierung auch auf internationaler Ebene zu unter-stützen ist Aufgabe des Programms „Europäisches KollegWeiterbildung“. Im Zuge der europäischen Integration ma-chen sich die bestehenden Unterschiede in der Qualifikationvon Weiterbildner/inne/n immer stärker bemerkbar. Transna-tionale Verständigung und Abgleichung findet nur unsyste-matisch und punktuell statt. Eine Vergleichbarkeit und Kom-patibilität der auf jeweils nationaler Ebene existierenden An-

gebote ist somit nicht ge-geben. Ebenso fehlteine länderübergreifen-de Qualitätsentwicklungauf der Grundlage ge-meinsam akzeptierter(Mindest-)Standards.Besonders in den EU-Anwartschaftsländern inMittelosteuropa bestehtgroßes Interesse, dieEntwicklung universitä-rer Qualifizierung an eu-ropäischen Standardszu orientieren.

Vor diesem Hinter-grund verfolgt das Pro-

gramm „Europäisches Kolleg Weiterbildung“ folgende Ziele:– mit der Entwicklung eines länderübergreifend abge-

stimmten Master-Studiengangs („European Master inAdult Education“) eine wissenschaftlich basierte, berufs-feldspezifische Qualifikation mit europäischer Dimensionfür Weiterbildner/innen in mehreren Ländern zu etablie-ren,

– eine internationale Forschergruppe einzurichten, die sichmit Fragen der Professionalisierung und Kompetenzent-wicklung von Weiterbildner/inne/n in Europa befasst,

– eine systematische Bestandsaufnahme von berufsbeglei-tenden und postgradualen Fortbildungsangeboten für dieWeiterbildung in Europa und deren Auswertung vorzu-nehmen.

Programm „Europäisches Kolleg Weiterbildung“:Dr. Mark Bechtel, Dr. Susanne Kraft, Maleen Janus,Susanne Lattke, Prof. Dr. Ekkehard Nuissl von Rein

2004 36

2004 37

Europäisches KollegWeiterbildung

ERGEBNISSE 2004

Im Jahr 2004 wurde ein Netzwerk europäischer Partneruni-versitäten aufgebaut. Ziel ist es, einen gemeinsamen mo-dularen Masterstudiengang mit dezidiert europäischer Di-mension im Bereich Weiterbildung zu entwickeln. Zu deneuropäischen Partnern gehören die Universitäten Duisburg-Essen, Kaiserslautern, Kopenhagen, Florenz, Timisoara,Ostrava, Helsinki und Barcelona.

Zu einem ersten Treffen in Bonn kamen neben den Pro-jektpartnern auch Experten aus Großbritannien (NationalInstitute of Adult and Continuing Education – NIACE), Slo-wenien (Andragoski center Republike Slovenije) und Nor-wegen (VOX). Diskutiert wurden zum einen die spezifischeSituation der Erwachsenbildung und die Ausbildungssituati-on an den jeweiligen Universitäten. Zum anderen fand einerster Austausch zu gemeinsamen europäischen For-schungsdesideraten im Bereich der Professionalisierung derErwachsenenbildung statt, bei dem auch die Möglichkeitenzur Etablierung einer internationalen Forschungsgruppe um-rissen wurden.

Ein Projektantrag zur Lehrplanentwicklung von Master-studiengängen, der im Rahmen des Sokrates-Programmsgestellt worden war, wurde genehmigt. Seit Oktober 2004wird die Entwicklung des „European Master in Adult Educa-tion“ (EMAE) aus europäischen Fördermitteln für eine Lauf-zeit von drei Jahren unterstützt. In einem vom Programm„Europäisches Kolleg Weiterbildung“ in Zusammenarbeit mitder Universität Duisburg-Essen organisierten Projekt-Kick-off-Workshop wurde dasCurriculum des Studien-gangs diskutiert. ErsteÜbereinstimmungen überStruktur und Inhalte wur-den erzielt und Arbeits-aufgaben für die Erstel-lung der Module verteilt.

Das Manuskript zurPublikation Porträt Wei-terbildung EuropäischeUnion wurde zum Jah-resende abgeschlossen.Der Überblick zur euro-päischen Weiterbildungs-politik (historische Ent-wicklung, Akteure und In-strumente, rechtlicheGrundlagen, aktuelle Leitlinien, Förderprogramme) wird An-fang 2005 in der DIE-Reihe Porträt Weiterbildung erschei-nen. Zugleich stellt diese Publikation die Vorarbeit für einModul des EMAE-Studiengangs dar, in das eine erweiterteund englischsprachige Version einfließen wird.

10 Jahre ERDI, St. Gallen (Schweiz): Prof. Dr. EkkehardNuissl von Rein, Dr. Vida Mohorcic-Spolar, JesúsGómez, Margarita Defingou, Peter Bacher (v. l. n. r.)

2004 38

Das DIE führte seine kontinuierliche Unterstützung dereuropäischen Netzwerkarbeit fort: So organisierte das Pro-gramm gemeinsam mit dem Schweizerischen Verband fürWeiterbildung (SVEB) im Mai 2004 in St. Gallen die Jahres-hauptversammlung des ERDI-Konsortiums (European Re-search and Development Institutes for Adult Education), diemit einer Feier zum 10-jährigen Bestehen des Verbandesverbunden war.

PROJEKT

New learning Pathways – Supporting the developmentof new learning pathways for adultsZiel des Projekts war die Sammlung von „good-practice-ex-amples“ für aktuelle Strategien und innovative Trends zurFörderung des lebenslangen Lernens in sieben europäi-schen Ländern. Die länderspezifischen Reports sowie dieländerübergreifende Studie zu den Themen “Innovative ap-proaches to promotion, marketing and outreach in adult lear-ning and new trends in widening participation to learning”,“New trends in raising demand for learning among adults atrisk of exclusion”, “New trends in professional formation andupdating in occupations associated with adult learning” kön-nen von der genannten Website abgerufen werden.URL: http://www.ergonkek.grWissenschaftliche Bearbeitung: Susanne LattkeLaufzeit: September 2001 bis Februar 2004Finanzierung: Europäische Kommission, Eigenmittel desDIE

2004 39

InformationszentrumWeiterbildung

2004 39

InformationszentrumWeiterbildung

Im Informationszentrum Weiterbildung (IZWB) sind pro-grammübergreifend diejenigen Servicebereiche des DIEzusammengefasst, die Grundinformationen für die Adressa-ten in Wissenschaft,Politik und Praxis derWeiterbildung bereit-stellen.

Im Mittelpunkt ste-hen die Versorgung mitLiteratur (Bibliothek)und die Informationüber Literatur (Litera-turdokumentation) zurWeiterbildung und zubenachbarten Wissen-schaftsdisziplinen. DasDIE unterstützt zusätz-lich historische Er-wachsenenbildungs-forschung mit einschlä-gigen Materialien (Ar-chive).

Als Herausgebervon Schriftenreihen, Periodika und Internetdiensten gestal-tet das DIE die Publikationslandschaft aktiv mit.

ERGEBNISSE 2004

Bibliothek – Literaturdokumentation – Archive

Der Bestand der Bibliothek ist im Jahr 2004 um ca. 1.000Bände auf einen Gesamtbestand von 69.000 Bänden an-gewachsen. Ca. 300 Zeitschriften werden laufend gehalten.

Nach Einführung der Bibliothekssoftware „Bibliotheca2000“ wurden in der Bibliothek zahlreiche Schulungen fürinterne und externe Nutzer/innen des WEB-OPAC durchge-führt. An den Bibliotheksführungen nahmen hauptsächlichStudierende aus der Region teil. Etwa 200 Besucher/innen

Informationszentrum Weiterbildung:Gisela Ticheloven, Hella Huntemann, Dr. Peter Brandt,Maria Heldt, Christiane Barth, Karin Frößinger,Christiane Jäger, Constanze Bölke, Jochen Freyberg,Dr. Klaus Heuer, Klaus Pehl (v. l. n. r.)

2004 40

nutzten die Bibliothek über ei-nen längeren Zeitraum.

Die Bibliothek nimmt alseine von 40 wissenschaftli-chen Bibliotheken an einemNutzerbefragungs-Projekt desInstituts für Bibliothekswis-senschaft der Humboldt Uni-versität Berlin teil, das Auf-schluss über die Nutzung derwissenschaftlichen Bibliothe-ken im Allgemeinen und auchder DIE-Bibliothek geben soll.Ziel ist es, durch kontinuierli-che Befragungen Nutzerinter-essen möglichst genau zu er-

mitteln und die Serviceangebote danach auszurichten.In 2004 wurde mit dem Hochschulbibliothekszentrum

NRW die Teilnahme der Bibliothek des DIE am Verbundka-talog Nordrhein-Westfalen vorbereitet. Die Mitarbeit im Ver-bund, die darauf abzielt, das Nutzungspotenzial der Biblio-thek voll auszuschöpfen, wird im Frühjahr 2005 beginnen.

Die Literaturdatenbank ist in diesem Jahr auf 87.500Dokumentationseinheiten angewachsen. Das entspricht ei-nem Zuwachs von 2.500 Titeln. Im Jahresdurchschnitt wur-den monatlich 3.100 Online-Recherchen in der Datenbankdurchgeführt.

Folgende neue Serviceangebote wurden eingerichtet:Zwei internationale Zeitschriften zur Weiterbildung (Adult

Education Quarterly und Sa-voirs Revue internationale derecherches en éducation etformation des adultes) wur-den abonniert. Sie werden re-gelmäßig für die Literaturda-tenbank FIS-Bildung ausge-wertet.

Im Rahmen eines Projektswurde ein inhaltliches undtechnisches Konzept für eineonline zugängliche Neuerwer-bungsliste entwickelt und rea-lisiert. Die Neuerwerbungslis-te gibt einen Überblick überaktuelle Neuerscheinungen

im Bereich der Erwachsenenbildung, beinhaltet auch inter-nationale Literatur, wird nach Themen geordnet vierteljähr-lich aktualisiert und ist aufhttp://www.die-bonn.de/service/bibliothek_archive/neuerwerbungsliste.htm einsehbar.

Eine weitere Neuerung auf der DIE-Website ist die Link-liste „Fachzeitschriften online“ (http://www.die-bonn.de/ser-vice/bibliothek_archive/zeitschriften_online.asp). Sie bietetmonatlich aktualisiert Inhaltsübersichten von 40 Fachzeit-schriften zur Weiterbildung. Sie kann alphabetisch oder

Universitäten/Hochschulen

85,0%

Verbände/Organisationen/Gesellschaften

1,0%Weiterbildungs-einrichtungen/

-Verbände/-Organisationen

5,0%

Wirtschaft/Politik/

öffentlicheVerwaltung

3,0%

außer-universitäreForschung

6,0%

Nutzung der Bibliothek 2004

Nachgefragte Serviceleistungen 2004

Statistik-Service57,1% Kopien

Bibliothek2,0%

Literatur-recherchen

24,3%

Daten-austausch

1,6%

Adressen-Service11,1%

Sonder-dienst-

leistungen4,0%

2004 41

InformationszentrumWeiterbildung

nach Fachgebieten durchsucht werden. Mit einem Anteil von20 Prozent sind die internationalen Fachzeitschriften starkvertreten.

Im Bereich Archive sind die Bestandsnachweise für dieSammlung von Programmen der Volkshochschulen 1946 –2004 (Prints) seit Mitte 2004 online recherchierbar(http://www.die-bonn.de/service/bibliothek_archive/programmarchiv.asp). Für die Zukunft ist geplant, dass sicheine Auswahl von Volkshochschulen an der Bereitstellungder Programme in elektronischem Format beteiligt. DiesesNetz wird durch zentrale Bestandsnachweise im DIE unter-stützt.

Weitere Informationen zum Servicebereich und seinenAngeboten sind auf der Website des DIE in einem neu ge-stalteten ÜberbIick abrufbar: http://www.die-bonn.de/ser-vice/bibliothek_archive/index.htm.

Internetservice

Die Website des DIE kann weiterhin steigende Zugriffszah-len verzeichnen. In2004 wurde sie ca.985 Mal pro Tag an-gesteuert (im Vorjahrwaren es täglichknapp 740 Visits).

Eine besonders er-freuliche Entwicklunghat der recherchierba-re Studienführer Er-wachsenenbildung/Weiterbildung (http://www.die-bonn.de/ser-vice/hochschulen/)genommen, derbereits im ersten Jahrseines Bestehens indie Top Ten der amhäufigsten aufgerufe-nen Seiten gerücktist. Die Informationen werden ein letztes Mal auf der Basiseiner von den Universitäten Hamburg und Bielefeld im Som-mer 2004 durchgeführten Umfrage aktualisiert; ab dem kom-menden Jahr können die (Fach-)Hochschulen ihre Angabenselbst online pflegen.

Neu ist ein Angebot für englischsprachige Surfer/innen,erreichbar über die obere Menüleiste der Website. Es er-möglicht einen schnellen Überblick über die Tätigkeiten undArbeitsschwerpunkte des Instituts und die wichtigsten Infor-mationsangebote des Internetauftritts.

„Was wollen Erwachsenenbildner wissen?“ Unter diesemMotto wandte sich der Internetservice im Mai und Juni 2004

Top Ten 2004: Die zehn meistbesuchten Seitenauf www.die-bonn.de

0

20

40

60

80

100

120

140

Links zu

r Erw

achse

nenbildung

Texte

onlin

e – Z

ugriffe

DIE-S

tarts

eite

Texte

onlin

e – R

echerch

e

DIE Z

eitsch

rift

Selbstdarst

. d. In

stituts

(Portr

ät)

Projektw

ebsite S

ELBER

Progra

mmträgersc

haft LLL

Projekte

(ohne b

es. W

ebsite)

135,2

72,3

70,6

68,4

42,6

61,3

46,4

42,1

37,4

Pa

ge

Vie

ws

in 1

.00

0

160

180

200

196,8

Studienfü

hrer W

eiterb

ildung

2004 42

erstmals mit einer Online-Umfrage direkt an seine Nutzer/innen. Qualität und Funktionalität sowohl der Websiteinsgesamt als auch einzelner Dienste standen auf dem Prüf-stand. Dadurch konnte ein genaueres Bild über die Interes-sen und Erwartungen der Surfer/innen gewonnen werden.Sie beantworteten zugleich Fragen nach ihren beruflichenTätigkeitsfeldern. Vor allem drei große Gruppen nutzen dieOnline-Angebote des DIE:

Jeweils ca. ein Viertel ist dem planenden/leitenden Per-sonal in Weiterbildungseinrichtungen, Forschenden/Lehren-den an (Fach-)Hochschulen und Studierenden zuzurech-nen. Insgesamt stellten sie dem Internetauftritt des DIE eingutes Zeugnis aus. Die aus der Umfrage gewonnenen An-

regungen führten bereits zuVerbesserungen. So wurdedie integrierte Suchfunktionmit einfach zu bedienendenund differenzierteren Recher-chemöglichkeiten ausgestat-tet.

Weitere Entwicklungen imSinn einer verbesserten Nutz-erorientierung sind bspw.Webkeys, die das Eintippenlanger URLs ablösen und di-rekt auf gewünschte Seitenoder Dokumente führen.

Auch im Jahr 2004 war derInternetservice des DIE im

Steuerungsgremium des vom Bundesministerium für Bil-dung und Forschung geförderten Projekts „Infoweb Weiter-bildung“ vertreten. Die Kooperation mit dem Deutschen Bil-dungsserver im Bereich „Weiterbildung und Erwachsenen-bildung“ kann mit dem Informationsmodul zur Weiterbil-dungsstatistik ein neues Ergebnis vorweisen. Die Zusam-menarbeit mit anderen wichtigen Informationsstellen derWeiterbildung soll 2005 ausgeweitet werden. Mit der wach-senden Informationsvielfalt im Internet gewinnen derartige

strategische Partnerschaftenzunehmend an Bedeutung,um den Surfer/inne/n relevan-te und umfassende Wegwei-ser bereitstellen zu können.

Publikationen

Nachhaltigkeit und Innovationkennzeichnen das diesjährigeDIE-Publikationsprogramm.Unter den 22 im Jahr 2004verlegten Titeln finden sichfünf Bücher, die bereits in

zweiter und dritter Auflage erscheinen, darunter die „DIE-Bestseller“ Kursleitung an Volkshochschulen und das Port-rät Weiterbildung Deutschland in deutscher und englischer

Nutzergruppen des Informationsservice 2004

Universitäten/Hochschulen

8,3%

außeruni-versitäre

Forschung(incl. DIE)

33,0%

Verbände/Organisationen/Gesellschaften

9,5%

Weiterbildungs-einrichtungen

34,1%

Wirtschaft13,5%

Politik/öffentlicheVerwaltung

1,6%

Buchhandel29%

Sonstige7%

Bildungs-einrichtungen

49%

Privatkunden15%

Absatz nach Käufergruppen 2004

2004 43

InformationszentrumWeiterbildung

Sprache. Die genannten Bände vermitteln in kompakterForm Basiswissen unter Berücksichtigung aktueller Entwick-lungen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Orien-tierung im Handlungsfeld.

Als Innovation ist daserstmals in diesem Jahraufgelegte und hochwertigausgestattete Format „DIEspezial“ zu nennen. In lo-ckerer Folge werden unterdiesem Label künftig Publi-kationen erscheinen, de-nen das DIE nachhaltigeBedeutung für die Weiter-bildungslandschaft bei-misst. Die behandeltenThemen sind für alle Ak-teure der Weiterbildungvon Interesse, wirken aufallen Systemebenen undzeigen Wege in die Zu-kunft auf. Für das erste„DIE spezial“ wurde diebundesweite Milieustudieder Universitäten Düssel-dorf und München ausge-wählt, die auf dem BMBF-Forschungsprojekt „Soziale undregionale Differenzierung von Weiterbildungsverhalten und-interessen“ basiert.

Dem Thema Weiterbildungsbeteiligung widmete sich auchder REPORT in seiner Ausgabe 3/2004: Motivation und Be-teiligung. Auf dem Weg zur ersten referierten deutsch-sprachigen Weiterbildungszeitschrift hat er einen weiterenMeilenstein erreicht: Im Juli 2004 fand die konstituierendeSitzung des neu berufenen Beirats statt, der dem Herausge-bergremium fortan unterstützend zur Seite steht.

Ein weiteresThema des Jahres2004 war die Bil-dungsökonomie.Hier lag der inhaltli-che Schwerpunktdes 11. Jahrgangsder DIE Zeitschriftfür Erwachsenenbil-dung. Den Berichtder Expertenkom-mission zur „Finan-zierung Lebenslan-gen Lernens“ be-gleitete sie mit zweiAusgaben und ei-nem Supplement.Thematisiert wur-den nicht nur die In-

TOPSELLER 2004*

Titel Reihe Gesamt

Bastian/Meisel/Nuissl/von Rein: Kursleitungan Volkshochschulen (inkl. Vorauflage) PP 1130

Meisel/Hartz: Qualitätsmanagement St 752

Nuissl/Pehl: Porträt Weiterbildung Deutschland(inkl. Vorauflage) LP 728

Matthiesen/Reutter: Lernende Regionen EV 531

Rudolf/Zeller: Politische Bildung TuP 531

Conein/Schrader/Stadler: Erwachsenenbildungund die Popularisierung von Wissenschaft EV 526

Siebert: Theorien für die Praxis St 516

Peters: Erwachsenenbildungs-Professionalität TuP 484

Lang/von der Handt: Sprachen lernenim Verbund EV 474

Nolda: Zerstreute Bildung TuP 472

* Zeitraum IV/2003-III/2004

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

Einzelve

röffe

ntlichungen

Perspekti

ve P

raxis

Theorie u

nd Pra

xis &

DIE

-Spezia

l

REPORT

DIE Z

eitsch

rift

Länderportr

äts W

eiterb

ildung

Studiente

xte

2.4

33

2.2

39

1.9

98

5000

5500

6000 6.6

446500

7000

Absatz insgesamt 18.989

1.2

68

944

3.4

63

Absatz Publikationen 2004

2004 44

DIE-Neuerscheinungen und Neuauflagen 2004

DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung• Heft II/2004: Kosten – Konten – Kommissionen

(plus Supplement)• Heft III/2004: Nutzen von Bildung• Heft IV/2004: Erwachsenenbuilding• Heft I/2005: Entgrenzung

REPORT. Literatur- und Forschungsreport Weiter-bildung• Heft 1/2004: Milieus, Arbeit, Wissen: Realität in der

Erwachsenenbildung. Dokumentation der Jahres-tagung 2003 der Sektion Erwachsenenbildung derDGfE

• Heft 2/2004: Management und Organisations-entwicklung

• Heft 3/2004: Beteiligung und Motivation• Heft 4/2004: Pisa für Erwachsene

Reihe: Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung• Berzbach, Frank: Die Ethikfalle. Pädagogische

Theorierezeption am Beispiel des Konstruktivismus,208 Seiten

vestitionen in Bildung (Heft II/2004: Kosten – Konten – Kom-missionen). Im darauf folgenden Heft (III/2004: Nutzen von

Bildung) standdann deren „Out-come“ im Mittel-punkt.

Das DIE-Publi-kationsprogrammist ein wichtiger Be-standteil der Ser-viceleistungen, diedas Institut für Wis-senschaft und Pra-xis der Erwachse-nenbildung bereithält. Die hohe Ver-breitung der Bü-cher sorgt für einegute Präsenz imFeld und dokumen-tiert die große

Nachfrage nach DIE-Titeln bei den unterschiedlichen Ziel-gruppen in Wissenschaft, Praxis und Politik. Eine noch stär-kere Reihenprofilierung bei gleichzeitigem Rückgang pro-jektbezogener Einzelveröffentlichungen in 2004 trägt we-sentlich zum qualitativen, nutzerorientierten Ausbau desProgramms bei. In diese Richtung zielt auch das neu ein-gerichtete Online-Feedback-System, mit dem Leser/innendie Möglichkeit haben, ihre Anmerkungen und Anregungenzu einzelnen Veröffentlichungen mitzuteilen.

0

100

200

300

400

500

600

700

800

2000 2001 2002 2003 2004

Gr. Abo

DIE-Zs-Abo

REPORT-Abo

Abonnement-Entwicklung 2000-2004

DIE-Zs-Abo: DIE Zeitschrift für ErwachsenenbildungGr. Abo: DIE Zeitschrift, Buchveröffentlichungen, REPORT

2004 45

InformationszentrumWeiterbildung

• Nolda, Sigrid: Zerstreute Bildung. Mediale Vermittlun-gen von Bildungswissen, 214 Seiten

• Peters, Roswitha: Erwachsenenbildungs-Professio-nalität. Ansprüche und Realitäten, 240 Seiten

Reihe: Studientexte für Erwachsenenbildung• Rein, v., Antje/Sievers, Carla: Öffentlichkeitsarbeit

und Corporate Identity an Volkshochschulen,126 Seiten, 3., überarbeitete Auflage

• Schöll, Ingrid: Marketing in der öffentlichen Weiter-bildung, 136 Seiten, 3., überarbeitete Auflage

• Siebert, Horst: Theorien für die Praxis, 126 Seiten

Reihe: Perspektive Praxis• Bastian, Hannelore/Meisel, Klaus/Nuissl, Ekkehard:

Kursleitung an Volkshochschulen, 110 Seiten,2., überarbeitete Auflage

• Siebert, Horst: Methoden für die Bildungsarbeit.Leitfaden für aktivierendes Lernen, 104 Seiten

Reihe: Länderporträts Weiterbildung• Nuissl, Ekkehard/Pehl, Klaus: Porträt Weiterbildung

Deutschland, 72 Seiten, 3., überarbeitete Auflage• Nuissl, Ekkehard/Pehl, Klaus: Portrait Continuing

Education Germany, 72 Seiten, 3rd revised edition

Format: DIE spezial• Barz, Heiner/Tippelt, Rudolf (Hrsg.): Weiterbildung

und soziale Milieus in DeutschlandBand 1: Praxishandbuch Milieumarketing, 200 SeitenBand 2: Adressaten- und Milieuforschung zu Weiterbil-dungsverhalten und -interessen, 150 Seiten

Einzelveröffentlichungen• Conein, Stephanie/Schrader, Josef/Stadler, Matthias:

Erwachsenenbildung und die Popularisierung vonWissenschaft. Probleme und Perspektiven bei der Ver-mittlung von Mathematik, Naturwissenschaften undTechnik, 232 Seiten

• Lang, Christina/Handt, v. d., Gerhard: Sprachenlernenim Verbund. Medien- und fachdidaktischeHerausforderungen am Beispiel seltener gelernterSprachen, 168 Seiten

2004 46

..

2004 47

Anhang

Anhang

47 2004

Organigramm des DIE ________________________ 50

DIE im Kontext_______________________________ 51

Gremien des DIE e. V. _________________________ 52Vorstand, Verwaltungsrat, Mitglieder,Wissenschaftlicher Beirat, Nutzerbeirat, Projektbeiräte

2004 48

Pro

gra

mm

bere

ich

„Leh

ren

un

d L

ern

en

“D

iete

r G

nahs

Vo

rsta

nd

Ekk

ehard

Nuis

sl v

on R

ein

Kla

us

Meis

el

Hans-

Joach

im S

chuld

t

Pro

gra

mm

„Lern

en

Erw

ach

sen

er“

Die

ter

Gnahs

Pro

gra

mm

„Le

hre

in

der

Weit

erb

ild

un

g“

Su

sanne K

raft

Pro

gra

mm

„Org

an

isa

tio

ns

wa

nd

el

de

r W

eit

erb

ild

un

g“

Karin D

ollh

ause

n

Pro

gra

mm

be

reic

h„S

yste

m u

nd

Org

anis

atio

n“

Kla

us

Meis

el (

kom

m.)

Pro

gra

mm

„Str

uk

turw

an

de

ld

er

We

ite

rbild

un

g“

Kla

us

Pehl

Pro

gra

mm

„Eu

rop

äis

ch

es K

oll

eg

Weit

erb

ild

un

g“

Susa

nne K

raft

Ekk

ehard

Nuis

sl v

on R

ein

Info

rmati

on

sze

ntr

um

Weit

erb

ild

un

gK

laus

Pehl

Zen

trale

Die

nste

Hans-

Joach

im S

chuld

t

Org

an

igra

mm

des D

IE 2

004

2004 49

Anhang

DIE im Kontext 2004

Verwaltungsrat

Praxis4 Mitglieder

Bund2 Mitglieder

Wissenschaft3 Mitglieder

Länder2 Mitglieder

Vorstand

DIEMitglied der

Leibniz-Gemeinschaft

Bund

Länder

Mitgliederversammlung des DIE e. V.

Arbeitskreis deutscher Bildungsstättene. V. (AdB), BundesarbeitsgemeinschaftFamilienbildung und Beratung e. V.(AGEF), Bundesarbeitskreis Arbeit undLeben (AuL), Bibliothek und InformationDeutschland (BID), DeutscheEvangelische Arbeitsgemeinschaft fürErwachsenenbildung e. V. (DEAE),Deutscher Volkshochschul-Verband e. V.(DVV), Deutscher Industrie-undHandelskammertag (DIHK), ForumDistancE-Learning – Der Fachverbandfür Fernlernen und Lernmedien e. V.,Paritätisches Bildungswerk Bundes-verband e. V. (PB)

Deutsche Gesellschaft für Erziehungs-wissenschaft (DGfE), DeutscheGesellschaft für wissenschaftlicheWeiterbildung und Fernstudium e. V.(DGWF), Deutsches Institut fürInternationale Pädagogische Forschung(DIPF), Leibniz-Institut für die Pädagogikder Naturwissenschaften (IPN), JohannWolfgang Goethe-Universität Frankfurtam Main, Philipps-Universität Marburg,Universität Bremen, Universität Hannover,Technische Universität Kaiserslautern

Wissenschaft9 Mitglieder

Praxis9 Mitglieder

Wiss.Beirat

Nutzer-beirat

Gremien des DIE e. V.Die Mitgliederversammlung wählt drei Wissenschafts- und drei Praxisvertre-ter in den Verwaltungsrat. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) hatdort einen „geborenen“ Sitz, ebenso die Universität Duisburg-Essen, instituti-oneller Kooperationspartner des DIE. Bund und Länder entsenden je zwei Ver-treter in den Verwaltungsrat. Verwaltungsrat und Mitgliederversammlung wir-ken zusammen bei der Bestellung des wissenschaftlichen Direktors. Der Ver-waltungsrat beruft die Beiräte und ernennt die Vorstandsmitglieder. Der Vor-stand vertritt das DIE in der Leibniz-Gemeinschaft.(Stichtag 31.12.2004)

2004 50

Gremien des DIE e. V.

VORSTANDWissenschaftlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Ekkehard Nuissl vonReinDirektor: Prof. Dr. Klaus MeiselDirektor: Hans-Joachim Schuldt

VERWALTUNGSRATVorsitzender

Prof. Dr. Rolf Arnold, Technische Universität Kaiserslautern

Stellvertretende Vorsitzende

Dr. Beate Müller, Ministerium für Wissenschaft und Forschung desLandes Nordrhein-Westfalen

Mitglieder

Reiner Adam, Kultusministerkonferenz

Hans-Peter Bergner, Bundesministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend

Dr. Paul Ciupke, Bildungswerk der Humanistischen Union NRW e. V.

Dr. Knut Diekmann, Deutscher Industrie- und Handelskammertag

Gundula Frieling, Deutscher Volkshochschul-Verband

Prof. Dr. Werner Habel, Universität Duisburg-Essen

Hans-Gerhard Klatt, Evangelisches Bildungswerk Bremen

Prof. Dr. Wolfgang Seitter, Philipps-Universität Marburg

Helmut Vogt, Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche Weiter-bildung und Fernstudium e. V.

MinR Heinz Westkamp, Bundesministerium für Bildung und For-schung

MITGLIEDER IM DIE e. V.

Arbeitskreis Deutscher Bildungsstätten e. V. (ADB)

Bundesarbeitsgemeinschaft Familienbildung und Beratung e. V.(AGEF)

Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben (AuL)

Bibliothek & Information Deutschland (BID) – BundesvereinigungDeutscher Bibliotheks- und Informationsverbände e. V.

Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbil-dung e. V. (DEAE)

Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften e. V. (DGfE)

Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung undFernstudium e. V. (DGWF)

Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)

Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)

Deutscher Volkshochschul-Verband e. V. (DVV)

Forum DistancE-Learning – Der Fachverband für Fernlernen undLernmedien e. V.

Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN)

Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main

Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e. V. (PB)

Philipps-Universität Marburg

Universität Bremen

Universität Hannover

Technische Universität Kaiserslautern

2004 51

Anhang

DIE-BEIRÄTE

Aufgabe der beiden Beiräte des DIE ist es, die Arbeit des Institutsberatend zu begleiten. Der wissenschaftliche Beirat hat die Funkti-on, das DIE bei seinem Arbeits- und Entwicklungsprogramm zu un-terstützen. Qualitätskontrolle und Evaluation der Institutsarbeit sindmaßgebliche Aufgaben dieses Beirats. Wie die Arbeitsergebnissedes Instituts verwendet und verbreitet werden, welchen Bedarf esan Service für Wissenschaft und Praxis gibt – das sind die Fragenfür den DIE-Nutzerbeirat. Die beiden DIE-Beiräte treffen sich zweiMal im Jahr und amtieren jeweils für eine Dauer von drei Jahren.

Die Grundlage für die Beratungen der beiden DIE-Beiräte in 2004bildeten der Jahresbericht 2003, die Organisationsentwicklung, dieEvaluation, die jährlich aktualisierte Mittelfristige Planung des DIEsowie einzelne Projektvorstellungen.

WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT

Vorsitzender

Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Meyer-Dohm

Stellvertretender Vorsitzender

Prof. Dr. Peter Faulstich, Universität Hamburg

Mitglieder

Prof. Dr. Rolf Arnold, Technische Universität Kaiserslautern

Prof. Dr. Klaus Harney, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse, Institut für Wissensmedien an derUniversität Tübingen

Prof. Dr. Werner Lenz, Karl-Franzens-Universität Graz/Österreich

Prof. Dr. Christiane Schiersmann, Ruprecht-Karls-Universität Hei-delberg

Prof. Dr. Ansgar Weymann, Universität Bremen

Prof. Dr. Gisela Wiesner, Technische Universität Dresden

Prof. Dr. Jürgen Wittpoth, Ruhr-Universität Bochum

NUTZERBEIRAT

Vorsitzende

Dr. Susanne May, Volkshochschule München

Stellvertretender Vorsitzender

Dr. André Schläfli, Schweizer Vereinigung für Erwachsenenbildung(Schweiz)

Mitglieder

Dr. Ralph Bergold, Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Er-wachsenenbildung, Bonn

Dr. Ingeborg Bootz, Projekt Qualifikation-Entwicklungs-Manage-ment (QUEM) der Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungs-forschung, Berlin

Prof. Dr. Anke Hanft, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Dr. Martin Kurz, Forum DistancE-Learning – Der Fachverband fürFernlernen und Lernmedien e. V., Hamburg

Ingeborg Pistohl, Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V., Ber-lin

Prof. Dr. Jost Reischmann, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Prof. Dr. Ortfried Schäffter, Humboldt-Universität zu Berlin

Prof. Dr. Reinhold Weiß, Institut der deutschen Wirtschaft Köln

2004 52

..