Jahresbericht SWS 2012

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Leistungsbericht 2012 Der Glaube für sich allein ist tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Jak 2, 17

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Jahresbericht der Sozialwerke Pfarrer Sieber 2012. auffangen - betreuen - weiterhelfen

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Leistungsbericht 2012

Der Glaube für sich allein ist tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.

Jak 2, 17

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SWS-Jahresbericht 2012 | 32 | SWS-Jahresbericht 2012

JAHRESBERICHT 2012der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS) Hohlstrasse 192, 8004 Zürich, Tel. 043 336 50 80

[email protected], www.swsieber.chSpendenkonto PC 80-40115-7

HERAUSGEBERSCHAFTStiftungsrat der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS)Gesamtleiter: Christoph Zingg

Revisionsstelle: PricewaterhouseCoopers AG, Zürich

ZEWO-zertifiziert: gemeinnützige Organisation mit gewissenhaftem Umgang mit Spendengeldern

REDAKTIONBericht: Walter von Arburg, Leiter KommunikationRechnung: Joachim Focking, stv. Gesamtleiter, Leiter Finanzen

KORREKTORATElena Philipp, Betreuung Grossgönner & Stiftungen

FOTOSChristoph Kaminski, UsterArchiv SWS

GESTALTUNGClaudia Wehrli, Winterthur

DRUCKSpühler Druck AG, Rüti

VERSANDSchriibschtell, Arbeitsbereich des Vereins Christuszentrum, Zürich

AUFLAGE3’000 Exemplare, Juni 2013

WEITERE DRUCKSACHENwie Jahresrechnung, Prospekte, Sieber Ziitig, Testamentsratgeber etc.können beim Sekretariat bestellt oder von der Website heruntergeladen werden.

www.swsieber.chSpendenkonto PC 80-40115-7

Impressum

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SWS-Jahresbericht 2012 | 32 | SWS-Jahresbericht 2012

4 Jahresrückblick des Gesamtleiters 6 Mitglieder des Patronatskomitees 7 Aufgaben und Mitglieder des Stiftungsrates 8 Strategien des Stiftungsrats 10 Angebote, Leitungsorganisation und Mitglieder der Geschäftsleitung

11 Auffangeinrichtungen Brot-Egge, Brothuuse und Pfuusbus 12 Anlaufstelle Sunestube und Noteinrichtung für Jugendliche Nemo 13 Fachspital Sune-Egge 14 Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli 15 Rehabilitationszentrum Sunedörfli, AWG und AWB 16 Diakonische Dienste

17 Kommunikation, Fundraising und Administration 18 Alle Mitarbeitenden 22 Vertrauen, das sich auszahlt 23 Kommentar zur Rechnung 24 Bilanz 25 Betriebsrechnung 26 Revisionsbericht 27 Adressen

28 Blick in die Zukunft

Doris und Heinz sind verdientermassen stolz – seit sechs Jahren sind sie clean.

Inhaltsverzeichnis

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Die Niederschwelligkeit ist und bleibt eine der grossen Stärken der Einrichtungen unserer Stiftung.

Abläufe: unkompliziert und professionellWer in Not ist, wer mit einer Situation kon-frontiert ist, die die eigenen Möglichkeiten übersteigt, findet in unseren Einrichtungen Ansprechpartner und Menschen in ver-gleichbaren Lebenslagen. Er oder sie erhält Zugang zu einem gut ausgebauten Netz-werk. Und dies ohne langwierige Eintritts-prozeduren. Gleichzeitig zwingen uns Grösse und Komplexität unserer Organisation, tra-gende Strukturen zu bauen und funktionie-rende Abläufe festzuhalten. Die Beweglich-keit an der Basis zu erhalten und gleichzeitig die Dienste nachhaltig zu strukturieren, war eine der Herausforderungen, denen sich die Stiftung im 24. Berichtsjahr stellte.

Die SWS sind «erwachsen» geworden. Drei Ereignisse haben dies 2012 stellvertretend für die ganze Organisation sichtbar gemacht: Die Fertigstellung und Inbetriebnahme von Brothuuse, das 20-Jahr-Jubiläum des Sune-dörfli und die Emanzipation des Sune-Egge vom stadtärztlichen Dienst sowie die damit verbundene Re-Integration in die SWS.

Brothuuse: Heimat für ObdachloseDas kleine «Dorf» Brothuuse für ehemalige Obdachlose an der Nordgrenze von Zürich-Affoltern durften wir am Auffahrtstag einweihen. Die schlichten Holzbauten bie-ten je nach Nutzung Wohn- und Gemein-schaftsraum für 30 bis 35 Menschen, die als Teil einer Wohn- und Dorfgemeinschaft Verantwortung übernehmen, im alltägli-chen Miteinander Stärken entdecken und ihre Schwächen integrieren dürfen. Wie es Martin Buber sagte: «Der Mensch wird am Du zum Ich.» Darin schaffen sie einen wichtigen Schritt zu mehr Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Gesellschaftsfä-higkeit. In Brothuuse lebt eine der wegwei-senden Überzeugungen unseres Stiftungs-gründers auf: Dass jeder Mensch, und sei er noch so gezeichnet, noch so schwach, zur Gemeinschaft fähig ist – und befähigt ist, in der Gemeinschaft zu sich zu finden. Brothuuse macht die Herausforderung, welche die SWS insgesamt durchläuft, in schönster Weise sichtbar: So wenig Struk-tur wie möglich, aber so viel wie nötig.

Darüber hinaus hat Brothuuse aufgrund der innovativen, nachhaltigen und mobilen Bauweise Aufmerksamkeit gewonnen. Bau-fachleute, Architekten und Vertreterinnen anderer sozialer Einrichtungen aus allen Landesteilen und dem grenznahen Ausland besuchten Brothuuse und liessen sich für eigene Projekte inspirieren.

Sunedörfli: 20-Jahr-JubiläumMit einem schlichten, stimmigen Fest feierten wir am 9. September den Geburts-tag unserer Rehabilitationseinrichtung am Hirzel. Dies unter nach wie vor anspruchs-vollen Vorzeichen: Die Flexibilisierung des Therapiekonzepts, das den individuellen Fortschritten der einzelnen Therapieteil-nehmenden besser Rechnung trägt, sowie der erfolgreiche Ausbau des Netzwerks an integrativen Arbeitsplätzen trugen zu einer leichten Verbesserung der Belegungszahlen bei. Die Ertragslage verbesserte sich da-durch aber nicht wesentlich. Die Sucht- und Rehabilitationspolitik des Kantons setzt nach wie vor auf Substitution und auf ambulante

Jahresrückblick des Gesamtleiters

«In Brothuuse werde ich gefördert und bin ich gefordert.» Roger

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Therapien. Stationäre, entwicklungs- und abstinenzorientierte Angebote geniessen wenig Rückhalt, was sich wiederum in der Tarifsituation niederschlägt. Die Preise, die die SWS für ihr hochwertiges Angebot in Rechnung stellen dürfen, decken die Kosten bei weitem nicht. Dies, obschon die Leistun-gen des Sunedörfli inklusive Aussenwohn-gruppe und Ambulante Wohnbegleitung bei Zuweisern und Kostenträgern einen ausgezeichneten Ruf geniessen. Der Stif-tungsrat hat Mitte Jahr eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich intensiv mit der Zukunft des Sunedörfli auseinandersetzt. Angestrebt wird eine Verbesserung der Tariflage und eine präzisere Positionierung im Markt.

Sune-Egge: Organisatorisch unabhängigDie Reorganisation des stadtärztlichen Dienstes führte dazu, dass sich der Sune- Egge von der Stadt emanzipierte und organisatorisch ganz in die SWS integrierte. Der damit verbundene Reorganisations-prozess dauert noch an und stellt höchste Ansprüche an die Mitarbeitenden und die

Leitung des Hauses wie auch an die anderen SWS-Betriebe, die mit den medizinischen Diensten des Sune-Egge verknüpft sind, insbesondere das Ur-Dörfli.

Wie viele andere Anbieter im Gesundheits-wesen musste auch der Sune-Egge das Berichtsjahr aus einer ungeklärten Tarifsitu-ation und mit durch den Kanton provisorisch verfügten Tarifen in Angriff nehmen. Die Verhandlungen mit den Krankenversi-cherern zogen sich durch das ganze Jahr, führten zu einer Annäherung, aber nicht zu einer Einigung und schliesslich ins Festset-zungsverfahren. Die grösste Herausforde-rung liegt darin, dass die Erfassungssysteme die Leistungen, die der Sune-Egge in der Betreuung seiner schwerstkranken Pati-enten erbringt, nur ungenügend abbilden. Obschon der Sune-Egge im Vergleich mit anderen Häusern sehr tiefe Kosten ausweist, lagen die Positionen zu Beginn der Verhand-lungen weit auseinander. Als Fachspital für akutsomatische Erkrankungen im Abhängig-keitsbereich und Sozialmedizin leistet der

Sune-Egge einen wichtigen Nischen-Dienst. Die Kostenfolgen für das Gesundheitswesen sind insgesamt marginal. Umso zentraler sind kostendeckende Tarife für den Sune-Egge selber: Wir haben weder Reserven noch die Möglichkeit, Leistungen über be-sondere Versicherungen zu finanzieren. Mit Spannung erwarten wir den Entscheid des Regierungsrats, der uns für Februar 2013 in Aussicht gestellt wurde.

Spenden: Herzlichen Dank für Ihre Treue!Auch im Berichtsjahr durften wir auf eine treue Gönnerschaft zählen. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar. Das Gönnerforum im Oktober war willkommener Anlass, persön-lich zu danken und den Spendenden die laufenden Projekte direkt vorzustellen. Der Spendenmarkt bleibt ein Verdrängungs-markt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir das Kommunikations- und Fundraisingteam neu aufgestellt.

Christoph Zingg, Gesamtleiter

Christoph Zingg, Gesamtleiter, will die Organisation der SWS festigen und gleichzeitig deren Flexibilität wahren.

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«Die Nachtpatrouille macht mir Mut.» Elvira

Mitglieder und Aufgaben des Patronatskomitees

Das Patronatskomitee setzt sich aus öffentlichen Personen zusammen, die die Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber ideell unterstützen. Sie repräsentieren die SWS in der Öffentlichkeit und ins-besondere in Kirchen, in der Politik und im Sozialwesen.

Co-PräsidiumErnst Danner, lic. iur., ZürichJurist

Helen Gucker-Vontobel, MeilenEhem. Kirchenrätin und ehem. Rats mitglied Schweizerischer Evang. Kirchenbund

MitgliederJill Allemang, ZürichManaging Director

Gerhard Fischer, Bäretswilalt Kantonsratspräsident

Martin Fischer, HinwilVizepräsident Kirchensynode Kt. Zürich

Dr. Esther Girsberger, ZürichEhem. Chefredaktorin Tagesanzeiger, Publizistin und Dozentin

Hans Hofmann, Horgenalt Ständerat SVP

Dr. theol. Heinz Rüegger, ZürichLeiter Theologie und Ethik, Diakoniewerk Neumünster

Dr. iur. Peter Schäppi, WädenswilJurist

Dr. iur. Carole Schmied-Syz, ErlenbachVizepräsidentin einer Privatbank

Pfr. Dr. Christoph Sigrist, Zürichehem. Präsident Diakonieverband Schweiz, Pfarrer am Grossmünster, Zürich

Monika Stocker, Zürichalt Stadträtin Zürich

Heiner Studer, WettingenPräsident der EVP Schweiz, alt Nationalrat

Theres Weber-Gachnang, Uetikon am SeeTeilzeitarbeit in medizinischem Beruf, Kantonsrätin SVP

Pfr. Paul Wellauer, Bischofszellalt SR-Präsident SWS

Marlies Zaugg-Brüllmann, Richterswilehem. Kantonsrätin FDP

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Die sieben Stiftungsrätinnen und -räte bilden unser oberstes Leitungsorgan. Sie treffen sich jährlich zu neun Sitzungen und einer Retraite.

Co-PräsidiumMarlies Petrig, Gutenswil* 1966, Mitglied der Geschäftsleitung des Kompetenzzentrums Pflege und Gesundheit KZU

Thomas Schlag, Prof. Dr., Zürich * 1965, Professor für praktische Theologie (Religionspädagogik/Kybernetik) an der Universität Zürich

MitgliederFritz Autenrieth, lic. oec., Zürich*1947, Beratungstätigkeit in Finanzanlagen, Analysen für Investitionen, Mitarbeit in Stiftungsräten, soziale Projekte, Investor 2000-2012 Mitglied des Stiftungsrats

Ulrich Erlinger, Dr. med., Zürich* 1965, Chefarzt Alterspsychiatrie im Sanatorium Kilchberg

Stefan Elsener, Wetzikon* 1947, Finanzchef verschiedener indu-strieller und medizinischer Unternehmen

Regina Gabriel Cantieni, Chur* 1947, Ex perten- und Lehrbeauftragte im Gesundheits- und Sozialwesen, Mitglied Dach verband Evang. Frauen Schweiz

Claire Häfeli-Villiger, Arni* 1955, Vorstand Entlastungsdienst Aargau

Vanessa Ölz, lic. iur., Zürich* 1953, Generalsekretärin bei Bucher Industries AG und verantwortlich für die Leitung Recht und Kommunikation

Marlies Petrig, Co-Präsidentin des Stiftungs rates, will die Nachhaltigkeit der SWS-Arbeit sichern.

Mitglieder und Aufgaben des Stiftungsrates

AufgabenbereicheDer Stiftungsrat ist das strategische Füh-rungsorgan und nimmt die mittel- und langfristige Leitungs- und Kontrollfunktio-nen wahr.

Er trägt die Gesamtverantwortung für die Stiftung, insbesondere für die Stiftungstä-tigkeit wie z.B. die Verwaltung und Verwen-dung der Stiftungsmittel, die Gestaltung des Internen Kontrollsystems (IKS), das Risikomanagement und ein wirksames Controlling.

Der Stiftungsrat delegiert unter Wahrung seiner Aufsicht und Verantwortung die Aufgaben und Kompetenzen der Geschäfts-führung.

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Wir verstehen uns als sozialdiakonisches Unternehmen und agieren an den sozialen Brennpunkten unserer Gesellschaft.

KonsolidierungIn neun ordentlichen Sitzungen und einer zweitägigen Klausurtagung hat sich der Stiftungsrat im Berichtsjahr 2012 wieder intensiv mit den aktuellen Herausforderun-gen beschäftigt und die dafür notwendigen strategischen, personellen und auch finan-ziellen Überlegungen angestellt. Wir dürfen an dieser Stelle grundsätzlich feststellen, dass die Entwicklungen und Initiativen des vergangenen Jahres dazu angetan sind, mit Freude zurückzublicken und zuversichtlich auf die kommenden Entwicklungen zu schauen. Die erfolgreich abgeschlossene Phase der Konsolidierung erlaubt es uns, den Blick konzentriert und zugleich auch gelassen in die Zukunft zu richten und wei-terreichende Planungen anzustossen.

Notwohnsiedlung BrothuuseEin Höhepunkt des Jahres stellte für uns die finanzielle, architektonische und orga-nisatorische Planung der Notwohnsiedlung Brothuuse dar, deren feierliche Eröffnung am Auffahrtstag stattfand. Unter breiter

Strategien des Stiftungsrates

Beteiligung der Öffentlichkeit konnten wir den Bewohnerinnen und Bewohnern auch offiziell ihre neue Heimat übergeben. Die in schlichter, nachhaltiger Holzbauweise errichteten Wohnelemente wurden von den Bewohnenden gut angenommen. Nun kann sich eine funktionierende Ge-meinschaft aufbauen. Wir erhoffen uns hiervon einen wesentlichen Beitrag für die Unterstützung von Menschen hin zu einem eigenständigen Wohnen und damit zu einer stärker selbstverantworteten Lebens-führung. Die ersten Erfahrungen vermitteln uns das sichere Gefühl, dass die grosszügig erhaltenen Spenden hier am passenden Ort investiert sind.

Fachspital Sune-EggeMit Genugtuung durfte der Stiftungsrat die Aufnahme des Sune-Egge als Fachspital für akutsomatische Erkrankungen im Sucht-bereich in die Spitalliste A des Kantons konstatieren. Gegenwärtig entwickelt sich nach personellen Umbrüchen ein neues engagiertes Team von Ärzten sowie me-

dizinischem und pflegerischem Personal. Wir staunen täglich neu darüber, wie hier und in allen anderen unseren Einrichtun-gen Mitarbeitende oftmals weit über ihre Verpflichtungen hinaus mit Leib und Seele für die Benachteiligten und Hilfebedürfti-gen da sind. Gleichwohl beschäftigen uns weiterhin die immer noch unklaren ge-sundheitspolitischen Rahmenbedingungen, vor allem was die tariflichen Aspekte und damit die nachhaltige Perspektive unseres Fachspitals angeht. Die Verhandlungen mit Kanton und Krankenkassen um neue Tarife konnten bis Ende Jahr bedauerlicherweise nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Die damit verbundenen Unsicherheiten auch im Hinblick auf einen neuen Sune- Egge bestehen also weiter. Dennoch hat der Stiftungsrat weitere Varianten in Bezug auf einen möglichen Standort und die sinn-volle Grösse eines neuen Spitals er wogen. Wir sind bereit, das Projekt weiter zu verfolgen, sobald die Tariffrage geklärt ist. Jüngste Entwicklungen lassen uns ebenfalls hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

«Im Pfuusbus ist es schön warm und ich fühle mich geborgen.» Max

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Thomas Schlag, Co-Präsident des Stiftungs rates, sieht neue Aufgaben auf die Stiftung zukommen.

Vernetzte AngebotsketteAusführlich befasste sich der Stiftungsrat 2012 damit, die bestehenden Einrichtun-gen noch stärker miteinander zu vernetzen und zu einer zielführenden Angebotskette auszubauen: Vom Erstkontakt auf der Gas-se wieder hin in ein eigenständiges Leben sollen die SWS-Betriebe so zusammenar-beiten, dass sich Menschen in schwierigen Lebenslagen eine neue Perspektive aufbau-en und diese Schritt für Schritt realisieren können. Damit diese Kette nachhaltig ist, muss sie aber auch wirtschaftlich tragbar sein, was die gesamte Organisation zur konsequenten Nutzung von Synergien zwingt. Zudem wird die Zusammenar-beit mit anderen Organisationen weiter ausgebaut. Dabei fällt uns immer wieder schmerzlich auf, wie mühsam und langsam sich die politischen Behörden auf konkrete prekäre Situationen einzulassen bereit sind: Die massiven Notsituationen, die sich etwa für Jugendliche auf der Strasse, aber auch für Migrantinnen und Migran-ten und nicht zuletzt für Prostituierte in

letzter Zeit ergeben haben, werden bisher kaum strukturell bearbeitet. Zum Glück verfügen die SWS hier über eine Reihe von Auffangeinrichtungen, die allerdings nur einen Tropfen auf dem heissen Stein bilden. Gegenwärtig bestehen deshalb auch Überlegungen zum Ausbau der Hilfe für benachteiligte Jugendliche, von denen auf dem Platz Zürich mehr und mehr unter die Räder zu geraten drohen.

Finanzielle ZuwendungenErwähnt sei an dieser Stelle noch die er freuliche Tatsache, dass uns die Zuwen-dungen von öffentlicher und vor allem von privater Seite, die Tatkraft der Mitarbeiten-den der SWS sowie die interne Führungs- und Finanzorganisation auch 2012 in die Lage versetzt haben, konstruktive Zukunfts-überlegungen anstellen zu können. Beson-ders eindrücklich waren für uns das am 26. Oktober durchgeführte Gönner-Forum, zu dem sich rund 200 Personen im Ur-Dörfli versammelten, und die vielen grossen und kleinen Zuwendungen durch das Jahr

hindurch. Hier ist uns jede kleine Geste und nur schon ein Wort der Anerkennung und Wertschätzung genauso wichtig wie alle grosszügige finanzielle Unterstützung. Auf beides sind wir auch im neuen Jahr drin-gend angewiesen, und für beides sind wir überaus dankbar.

Marlies Petrig/Prof. Dr. Thomas Schlag,Co-Präsidium des Stiftungsrates

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Angebotstreppe, Leitungsorganisation

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Die SWS-Angebotstreppe zurück ins Leben

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SWS-AngebotsketteDie verschiedenen Einrichtungenvon nieder- bis hochschwellig

auffangen stabilisieren reintegrieren

«Im Brot-Egge bekomme ich Kleider und was zu essen.» Ueli

Unsere Angebote richten sich an Suchtkranke, Obdachlose, Heimatlose, Mittellose sowie psychisch und physisch Leidende. Wir bieten ganzheitliche seel sorgerliche, soziale, medizinische und materielle Hilfe.

Abgestufte AngeboteBedürftige werden ihren Bedürfnissen entsprechend aufgefangen, stabilisiert und reintegriert durch aufeinander abgestimmte Angebote, von nieder- zu hochschwelligen Einrichtungen.

Transparente Strukturen Die Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber legt Wert auf transparente Struk-turen. Sie untersteht der Stiftungs aufsicht und wird jährlich durch eine renommierte Revisionsgesellschaft geprüft.

Die Geschäftsleitung verantwortet die Koordination und Kooperation der ver-schiedenen Betriebe und Fachbereiche. Zu ihren Aufgaben gehört prioritär die Umsetzung der vom Stiftungsrat vorge-gebenen strategischen Ziele.

Leitungsorganisation Externe Mitglieder der Geschäftsleitung1 Betrieb 2 Fachbereich

GesamtleiterChristoph Zingg

Stiftungsrat8 Personen

StiftungsaufsichtKanton Zürich

Assistenz GesamtleitungElena Philipp

Externe RevisionPwC

Patronatskomitee16 Personen

Kommunikation& Fundraising

Walter von ArburgHorst Bührer

EhrenpräsidentPfarrer Ernst Sieber

FrontprojekteFinanzkommission2 Personen

Auffangeinrichtung Brot-Egge 1

Andreas Käser

Reha zentrum Sunedörfli 1

Marco Anselmi

Fachspital Sune-Egge 1

Christoph Kassel

Diakonische Dienste 2

Bettina Geuer

stv. Gesamtleiter& Finanzen 2

Joachim Focking

Suchthilfeein-richtung Ur-Dörfli 1

George Angehrn

Anlaufstelle Sunestube 1

Roy Gerber

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Kein alltäglicher Dienst im Brot-EggeDer hohen Dienstbereitschaft der Mitar-beitenden, die für die dringenden Anlie-gen der Menschen in Not stets grossen Einsatz leisten, ist es zu verdanken, dass die zahlreichen Brot-Egge-Besucher in ihrem Leben jeweils einen Schritt weiter geführt werden können. Nur dank unserer hochmotivierten Freiwilligenteams, die regelmässig bei uns Einsatz leisten, war es möglich, das wir im vergangenen Jahr 1’950 Menschen mit Kleidern versorgen sowie dienstags und donnerstags Lebens-mittel von der Schweizer Tafel an jeweils etwa 80 Personen verteilen konnten. Unser Ziel für 2013 ist es, unseren guten Kontakt zur Basis zu behalten und weiter von Herzen unseren täglichen, aber nicht alltäglichen Dienst an unseren Mitmen-schen zu leisten.

Neue Notwohnsiedlung BrothuuseIm Frühsommer 2012 eröffneten wir die Notwohnsiedlung Brothuuse in Zürich-Affoltern. Bis auf eine Ausnahme konnten

Auffangeinrichtungen Brot-Egge, Brothuuse und Pfuusbus

Corinne S. hat sich gut in Brothuuse eingelebt und möchte als nächstes ihren Drogen- Beikonsum zum Methadon eliminieren.

alle ehemaligen Brotstube-Bewohner ein Zimmer in Brothuuse oder in einer Aussenwohngruppe beziehen. 2013 steht die Schaffung von Tagesstrukturen für die Bewohnenden im Mittelpunkt. Dafür werden ein Arbeitskonzept erarbeitet und ein Atelier eingerichtet.

Grosser Einsatz für den PfuusbusDie Notschlafstelle im Albisgüetli gibt es nun schon seit zehn Jahren. Dennoch ist die faszinierende Atmosphäre noch immer dieselbe wie in den Pionierzeiten. Anfang Jahr gab es im Pfuusbus-Team grosse per-sonelle Veränderungen. Unsere vordring-lichste Aufgabe bestand deshalb darin, den Betrieb auf dem bisherigen Niveau zu halten, was uns dank des grossartigen Einsatzes vieler Freiwilliger und Angestell-ter gelang. Unser Ziel für 2013 ist es, das Team langfristig aufzubauen und unseren Gästen weiterhin kompetent und freund-schaftlich zu begegnen.

Andreas Käser, Betriebsleiter Brot-Egge

Brot-Egge 2012Besuche: 14’982 (2011: 14’643)Geschützte Arbeitsplätze: 3 (–)Freiwillige Mitarbeitende: 18 (14)

Brothuuse 2012Bewohnende: 30 (–)Freiwillige: 2 (–)

Pfuusbus 2012Übernachtungen: 3’741 (3’429)Freiwillige: 94 (102)

Die Auffangeinrichtung Brot-Egge richtet sich an Menschen mit seelischen, sozialen und materiellen Nöten. Die Notwohnsiedlung Brothuuse ist eine teilweise selbstverwaltete Wohngemeinschaft. Die Notschlafstelle Pfuusbus steht im Winter für Obdachlose ab 18 Jahren bereit.

BESUCHENDE PFUUSBUStotal 3’741

Männer 90 %

Frauen 10 %

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Anlaufstelle Sunestube und Noteinrichtung für Jugendliche

«Als ich zu Hause verprügelt wurde, half mir der Typ von Nemo.» Kevin

Mehr Besucher in der SunestubeDas Berichtsjahr war für die Sunestube trotz Wachstums ein Jahr der Stabili-sierung. Die Besucherzahlen steigen seit mehr als zwei Jahren massiv. In den Beratungen richteten wir den Fokus auf die Zielorientierung sowie die Qualität der Gespräche. Stetige Reflexion und gegen-seitiger Austausch im Team führten dazu, dass wir uns in der Fallführung und in der zielorientierten Beratung stark verbesser-ten. Dank kurzer Kommunikationswege im Team konnten wir gemeinsam mit den Klienten daran arbeiten, ihre Lebenssi-tuation zu verbessern und Schritte aus der Sucht, der Obdachlosigkeit und der Prostitution zu gehen. Am meisten freut uns, dass wir 27 Personen auf dem Weg in den Drogenentzug und die anschliessende Rehabilitation begleiten durften.

Gestiegene Nachfrage im NemoEine gestiegene Nachfrage verzeichnen wir auch für Nemo, unsere Noteinrich-tung für obdachlose Jugendliche. Dies

brachte speziell für das Betreuungsteam eine markante Mehrbelastung. Mit Hilfe von Spenden und Arbeitseinsätzen zwei-er Firmen konnten die Räumlichkeiten komplett renoviert werden. Dank der Vernetzung mit staatlichen Stellen und anderen privaten Institutionen gelingt es uns immer wieder, Jugendliche langfristig zu festen Wohnmöglichkeiten, Lehrstellen oder Arbeitsplätzen zu verhelfen.

Musik schafft VertrauenEin grosser Erfolg sind die Konzerte und Musiklektionen, die der Profi-Musiker Marcel Bürgi seit Frühling 2012 in der Sunestube gibt. Beide Angebote wer-den von unseren Besucherinnen und Besuchern rege genutzt. Wir stellen mit grosser Freude fest, dass uns die Musik Zugang zu Menschen verschafft, die sich sonst Gesprächsangeboten gegenüber ablehnend verhalten.

Roy Gerber, Betriebsleiter Sunestube

Sunestube 2012Besuche: 21’467 (2011: 21’023)Beratungen: 2’220 (1’667)Mahlzeiten: 10’267 (10’092)Freiwillige Nachtpatrouille: 9

Nemo 2012Übernachtungen: 798 (566)Bewohnende: 90 (39)

Die Sunestube ist eine niederschwellige Anlaufstelle und Ausgangsort für die aufsuchende Gassenarbeit sowie Kontaktstelle für Nemo, die Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche. Randständige Menschen mit Problemen jeglicher Art finden hier Gehör.

BEWOHNER/-INNEN NEMOtotal 90

Burschen 61 (68 %)

Mädchen 29 (32 %)

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Fachspital Sune-Egge für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen

René W. ist Patient im Sune-Egge und fühlt sich dort angenommen und geborgen.

Die ungelöste Tariffrage Wie für alle Betriebe im Gesundheits-wesen sind die gesundheitspolitischen Umstrukturierungen auch für unser Spital zentral. Zudem haben aber auch innerbe-triebliche Veränderungen das vergangene Jahr geprägt und für alle Beteiligten grosse Belastungen mit sich gebracht. Das neue Spitalplanungs- und Finanzierungsgesetz im Kanton Zürich trat am 1. Januar 2012 in Kraft. Offen blieb die Frage nach der Umsetzung der Finanzierung unserer Arbeit. Akutspitäler im Kanton Zürich müssen ihre Leistungen mit sogenannten Fallkostenpauschalen finanzieren. Da die Behandlungsdauer unserer Patienten länger als bei «normalen» Patienten in anderen Spitälern und oft nicht absehbar ist, haben wir zumindest bis zum Jahr 2015 eine Ausnahmebewilligung, mit Tages-pauschalen abzurechnen. Allerdings sind die Pauschalen bisher nur provisorisch festgelegt und stellen für uns damit ein grosses betriebliches Risiko dar, womit die Planungsarbeiten für einen neuen Sune-

Egge auf Eis gelegt wurden. Hinsichtlich der Finanzierung ist es aber gelungen, unsere Kostenrechnung zertifizieren zu lassen.

Wechsel auf dem Posten des ChefarztsInnerbetrieblich waren drei Ereignisse zentral: Die komplette Umstrukturierung und Neubesetzung des Arztdienstes, die Trennung vom Pflegedienstleiter und der Umzug der Pflegestation von Wetzikon nach Egg. Die ersten beiden Ereignisse betreffen die zentralen Angebote eines Spitals und be-deuteten für den Sune-Egge eine Lähmung der betrieblichen Möglichkeiten, was sich auch in den Leistungszahlen widerspiegelt. Für die Pflegestation, die in einer Abbruch-liegenschaft in Wetzikon untergebracht war, fanden wir auf den Herbst eine neue Bleibe in einer Liegenschaft in Hinteregg. Bewilligungsverfahren und Umbau standen unter enormen Zeitdruck. Dank dem Entge-genkommen von Patienten, Mitarbeitenden und Behörden gelang das ambitiöse Projekt.

Christoph Kassel, Leiter Sune-Egge

Sune-Egge 2012Eintritte: 75 (2011: 128)Anzahl Pflegetage: 12’923 (14’262)Durchschnittliche Auslastung: 88,27 % (93 %)Durchschnittliche Liegedauer: 150 Tage (116,9 Tage)

Ambulante Behandlung 2012Anzahl Behandlungen*: 1’389 (2’255)Durchschnittliche Anzahl Methadonpatienten*: 55 (61)* inkl. Ur-Dörfli

Das Fachspital Sune-Egge hat vom Kanton Zürich den Auftrag zur Versorgung von suchtmittelabhängigen Patienten auf allgemeinen Abteilungen.

AMBULANTE BEHANDLUNGENtotal 1’389

für Sune-Egge 1’079 (78 %)

für Ur-Dörfli 310 (22 %)

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Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli

«Im Ur-Dörfli fühle ich mich mit oder trotz meiner Vergangen heit akzeptiert.» Andrea

Sicherheit ist ein wichtiges «Gut»Wir merken dies, wenn wir das Gefühl haben, diese sei uns abhandengekommen. Jüngstes Beispiel einer kollektiven Verun-sicherung ist die Tat des Amokschützen von Daillon VS. Eine Aussage in diesem Zusammenhang von Journalist René Staubli im Tages-Anzeigers vom 10. Januar 2013 ist bemerkenswert: «Sich intensiv um Menschen in Not oder mit psychischen Problemen zu kümmern, ist wahrscheinlich das bessere Rezept, als zu versuchen, einem gefährlichen Individuum alle gefährlichen Gegenstände wegzunehmen.»

Mit unserer täglichen Arbeit und der 24-Stunden-Betreuung versuchen wir, den verschiedenen Ansprüchen an Sicherheit gerecht zu werden. Unseren Bewohnern geben wir die Sicherheit eines Daheims. Der Gesellschaft verschaffen wir Sicher-heit, indem wir uns um unsere Bewohner kümmern und versuchen, sie auf ihrem schwierigen Lebensweg zu unterstützen. Damit lassen sich Konflikte vermindern. Die

langjährige Treue der Mitarbeitenden zum Ur-Dörfli (die durchschnittliche Verweil-dauer eines Mitarbeiters lag 2012 bei über sechs Jahren) trägt massgeblich dazu bei.

Patrouillen schaffen VertrauenUnsere Patrouillen durch Mitarbeitende in Pfäffikon tragen zur Stärkung des Sicher-heitsgefühls der Pfäffiker Einwohner bei. Die nächtlichen Rundgänge einer von uns engagierten privaten Sicherheitsfirma sor-gen schliesslich für eine erhöhte Sicherheit rund um den Bahnhof.

Nebst den fünf 2012 durchgeführten Supervisionen ermöglichte die Feuerwehr Pfäffikon die Teilnahme an einer prakti-schen Weiterbildung im Zusammenhang mit der Handhabung von Feuerlöschern. Auch die ganztägige praktische Weiter-bildung im Umgang mit Gewalt trug dazu bei, dass wir unseren Aufgaben für mehr Sicherheit nachgehen können.

George Angehrn, Betriebsleiter Ur-Dörfli

Ur-Dörfli 2012Belegungstage: 7’623 (2011: 8’197)Auslastung: 72 % (77 %)Eintritte: 33 (23)Austritte: 31 (21)Betriebsbesichtigungen: 37 (52)Beschäftigungstage für auswärtige Klienten: 112 (437)

Das Ur-Dörfli ist eine niederschwellige, stationäre, während 24 Stunden betreute Suchthilfeeinrichtung. Sein Auftrag leitet sich vom Vier-Säulen-Prinzip der eidgenössischen Drogenpolitik ab und widmet sich der Überlebenshilfe und Schadensminderung.

BELEGUNGSTAGE URDÖRFLItotal 7‘623

Männer 5‘632 (74 %)

Frauen 1‘991 (26 %)

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SWS-Jahresbericht 2012 | 1514 | SWS-Jahresbericht 2012

Rehabilitationszentrum Sunedörfli, AWG und AWB

Esther R. fand im Sune-Egge die umfassende Pflege, die sie benötigte.

Sunedörfli-Therapie weiterentwickeltDer Alltag im Sunedörfli stützt sich auf die fünf Therapie-Schwerpunkte Einzel- und Gruppentherapie, Arbeitstraining, Freizeit-gestaltung, Bildung und Kreativtherapie. Darüber hinaus besuchen die Bewohnerin-nen und Bewohner regelmässig die externe Psychotherapie. 2012 lagen die Schwer-punkte unserer Arbeit in der Weiterent-wicklung der Therapie in den drei Feldern Therapie mit Expertenteams, Arbeitsinte-gration und Nachbetreuung. In Einzel- und Gruppengesprächen können Klienten ihr bisheriges Konsummuster reflektieren und neue Verhaltensweisen trainieren.

Täglich sind die Bewohnerinnen und Bewohner in unterschiedlichen Arbeits-bereichen tätig: im landwirtschaftlichen Bereich, der Gärtnerei, der Bäckerei, der Druckerei oder der Werkstatt. Im Rahmen der Bildung erhalten die Klienten eine Auffrischung in Fächern wie Deutsch, Englisch und Mathematik und haben die Möglichkeit, sich mit aktuellen Themen aus

Kultur, Politik und Wissenschaft auseinan-derzusetzen. Ergänzend können Klienten in erlebnispädagogischen Wochen ausserhalb des regulären Therapieprogramms neue Erfahrungen machen und ihre Grenzen ausloten. 2012 machten sie so zum Beispiel Kanufahrten, Klettertouren, Wanderungen oder eine Überlebenswoche im Wald.

Die AWG begleitet zur SelbstverantwortungDie AWG des Sunedörfli ist Mittlerin zwischen dem geschützten Rahmen der stationären Therapie und den Anforderun-gen des Alltags. Die AWG-Bewohner sind in eine feste Arbeits- oder Ausbildungsstruk-tur integriert und kommen weitgehend selbst für ihren Lebensunterhalt auf. Sie werden dabei unter anderem durch eine zielorientierte Förderplanung, Begleitung im administrativen Bereich, gemeinsame Budget-/Finanzplanung und Freizeitgestal-tung aber auch in regelmässigen Einzelge-sprächen unterstützt.

Marco Anselmi, Betriebsleiter Sunedörfli

Sunedörfli 2012Bewohnertage: 3’532 (2011: 2’945)Bettenauslastung: 74 % (62 %)Therapieteilnehmende: 19 (24)Eintritte: 9 (15) / Austritte: 10 (18)

Aussenwohngruppe AWG 2012Bewohnertage: 882 (1’180)Bewohnende: 8 (9)Eintritte: 6 (8) / Austritte: 7 (7)

Ambulante Wohnbegleitung AWB 2012Begleitete Personen: 8 (5)Gespräche: 182 (119)

Das Sunedörfli ist ein zertifiziertes, abstinenzgestütztes Rehabilitationszentrum für suchtmittel abhängige Menschen und ist sowohl von den Fürsorge- wie auch von den Justizdirektionen anerkannt.

THERAPIETEILNEHMENDE SUNEDÖRFLItotal 19

Männer 16 (84 %)

Frauen 3 (16 %)

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Diakonische Dienste

«Im Sunedörfli bereite ich mich auf den Wiedereinstieg ins Berufsleben vor.» Toni

Die Diakonischen Dienste koordinieren das seelsorgerliche Angebot in den SWS-Einrichtungen, damit Menschen in Notsituationen möglichst schnell und unbürokratisch Hilfe erhalten.

FREIWILLIGE DIAKONISCHE DIENSTE

Das Berichtsjahr war wesentlich geprägt von drei wichtigen Ereignissen:

Joseph Keutgens ersetzt Ewald RieserIm Seelsorgebereich fand im Spätsommer ein personeller Wechsel statt. Pfarrer Joseph Keutgens löste unsern langjähri-gen Mitarbeiter Pfarrer Ewald Rieser als Betreuer verschiedener Einrichtungen und Betriebe ab. Ein Arbeitsschwerpunkt von Joseph Keutgens liegt in der Notwohnsied-lung Brothuuse in Zürich-Affoltern. Mit seinem Eintritt ist das Team, zu dem auch Pfarrerin Katharina Zimmermann mit dem Arbeitsschwerpunkt Fachspital Sune-Egge gehört, personell wieder komplett.

Lösungen für alle Mieter gefundenDer Mietvertrag für die Abbruchliegen-schaften Blaketen in Wetzikon, in denen wir Übergangswohnungen betrieben, lief im Herbst aus. Für alle Mieter konnten, dank dem grossen Einsatz der Sozialar-beitenden, Anschlusslösungen gefunden werden. Die letzten Mieter zogen im

September in neue Wohnungen um. Muriel Stäuble, die verantwortliche Sozialarbeiterin der Übergangswohnungen, konnte für die Weiterarbeit im Bereich Sozialarbeit gewonnen werden. Sie nahm bereits im Oktober 2012 ihre neue Arbeit auf und wird im Mai 2013 den langjährigen Sozialarbeiter Etienne Conod ablösen, der dann seinen Ruhestand antreten wird. So ist der Wissenstransfer von Etienne Conod zu seiner Nachfolgerin sichergestellt.

Mitarbeitende unterstütztEin weiteres Ziel für 2012 lautete, die sozial tätigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei schwierigen sozialarbeiterischen Fällen zu unterstützen. Dies ist uns trotz der per-sonellen Umstellungen gelungen.

Ein wichtiges Ziel für 2013 ist die Einfüh-rung einer Fallführungssoftware für die Sozialarbeit innerhalb der SWS unter der Projektleitung von Bettina Geuer.

Bettina Geuer, Leiterin Diakonische Dienste

Diakonische Dienste 2012Sozialberatungen * : 502 (2011: 857)Seelsorgegespräche: 1’926 (1’762)Von Freiwilligen geleistete Stunden: 1’672 (1‘650)* ohne Übergangswohnungen

Blaketen 201211 Familien und 2 alleinstehende Männer, total 31 Bewohner/-innenWohnungen: 13 (16)

Sune-Egge: 11 (12)

Kleider-Laden: 10 (10)

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Administration, Kommunikation und Fundraising

Elena Philipp, Mitglied der Geschäfts leitung, vermag Spendern unsere Arbeit über-zeugend zu erklären.

Diese drei Dienstleistungsabteilungen wirken im Hintergrund und entlasten die Mitarbeitenden an der Front von administrativen Aufgaben.

Aktive Kommunikation und FundraisingIm vergangenen Jahr wurde eine neue Telefonanlage in Betrieb genommen, die eine alte, nicht mehr zu reparierende Anlage ersetzt. Generell war ein Anstieg der Telefonate zu verzeichnen, v.a. im Bereich der Sachspenden und aufgrund der häufigeren Medienpräsenz, die sich in 778 Medienbeiträgen niederschlug. Kommunika-tion und Fundraising waren zudem verant-wortlich für die Produktion von vier Sieber Ziitige, Jahresbericht und Jahresrechnung, Weihnachtsmailing, Jahresspendenquittung, einem Dutzend Beilagen für Zeitschriften, des monatlichen internen Mitteilungsblatts und die Neugestaltung des Internetauftritts.

Zertifiziertes RechnungswesenUm die hohe Datenqualität trotz der ge-stiegenen gesetzlichen Anforderungen im Gesundheitswesen und dem generell erhöhten Arbeitsvolumen zu gewährleis-ten, wurde das Team durch eine zusätzliche Mitarbeiterin für die Erfassung der Kredito-ren und für die Sachspendenverdankungen

ergänzt. Erstmals beschäftigen die SWS zudem in Zusammenarbeit mit der Stiftung «Bund der Taube» eine kaufmännische Lehrtochter. Neu wurde gemäss Vorgaben von GAAP FER der rechtlich selbständige Verein Pfuusbus in der Jahresrechnung konsolidiert. Im betrieblichen Rech-nungswesen wurde die 2011 begonnene Zertifizierung der Kostenrechnung und Leistungserfassung (REKOLE) erfolgreich abgeschlossen.

Umfangreiche PersonaladministrationDer Personalbestand ist mit 171 Mit-arbeitenden (rund 127 Vollzeitstellen) gegenüber Vorjahr leicht angestiegen. Es erfolgten punktuelle Ergänzungen der Allgemeinen Anstellungsbedingungen. Neu sind die Mitarbeitenden der SWS bei der Pensionskasse NEST versichert. Ab 2013 erfolgt ein Wechsel der Personenversiche-rung zur AXA Winterthur.

Alexander Hohl, Koordinator Rechnungsw. Walter von Arburg, Leiter Kommunikation

Administration 2012Buchungen: 54’279Kreditorenrechnungen: 2’578Debitorenrechnungen: 3’166Lohnzahlungen: 2’255

Kommunikation 2012Medienkontakte: 334 (2011: 183)SWS in Publikationen erwähnt: 778 (381)

Fundraising 2012Gönner/-innen: 30’100 (28’000)

MEDIENBERICHTE SWStotal 772

Print 590 (76 %)

Radio/TV 182(24 %)

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Mitarbeitende der gesamten Stiftung

«Die Diakonin hörte mir zu und brachte Ordnung in mein Papierchaos.» Anna

STIFTUNGSLEITUNG UND STAB, ZÜRICH, HOHLSTRASSE

Christoph Zingg, GesamtleiterJoachim Focking, stv. Gesamtleiter/Leiter Zentrale DiensteHorst Peter Bührer, Fundraisingbeauftragter, bis 10.2012Elena Philipp, Assistentin GesamtleitungWalter von Arburg, Kommunikationsbeauftragter

ADMINISTRATION, ZÜRICH, HOHLSTRASSE

Alexander Hohl, Koordinator RechnungswesenMarianne Mathyer, PersonaladministrationUrsula Hangartner, Rezeptionistin, RechnungswesenDenise Hirsig, Lernende 1. Lehrjahr, Rechnungswesen, ab 08.2012Robert Razny, Chauffeur/Allrounder, RechnungswesenDaniel Stieger, Buchhalter, RechnungswesenNicole Ulveling, Kaufm. Angestellte, Rechnungswesen, ab 04.2012Ursula Vollenweider, Verwaltungsassistentin, Rechnungswesen

DIAKONISCHE DIENSTE, ZÜRICH, HOHLSTRASSE

Bettina Geuer, Leiterin Diakonische DiensteEtienne Conod, SozialarbeiterJoseph Keutgens, Seelsorger, ab 08.2012Muriel Stäuble, Sozialarbeiterin FH, ab 10.2012Ewald Wysshaar (Rieser), SeelsorgerKatharina Zimmermann Zingg, Seelsorgerin

ÜBERGANGSWOHNUNGEN BLAKETEN, WETZIKON, BIS 09.2012

Stefan Altmann, Sozialarbeiter FH, bis 08.2012Muriel Stäuble, Sozialarbeiterin FH, bis 09.2012

AUFFANGEINRICHTUNG BROT-EGGE, ZÜRICH-SEEBACH

Andreas Käser, Betriebsleiter Brot-EggeMaliwan Appenzeller, Raumpflegerin, bis 11.2012Daniela Bachmann, BetreuerinDaniela Banzer, Co-Leiterin Pfuusbus, bis 06.2012Rinaldo Fraschina, Chauffeur/Allrounder, ab 11.2012Ewald Furrer, Aushilfe, ab 09.2012Florent Le Roux, Praktikant, bis 12.2012Melina Mallát, Assistentin Betriebsleitung, ab 10.2012Katja Schläfli, Betreuerin, bis 12.2012Robby Schwerd, Sozialbegleiter, ab 04.2012Hanny Seewer, Chauffeuse, ab 07.2012Beverly Sieber, RaumpflegerinChristian Sieber, BetreuungsassistentNicole Stehli, Sozialarbeiterin, bis 05.2012Thomas Winzeler, Diakonischer Mitarbeiter, ab 12.2012Andrea Yannakopoulos, Assistentin Diakonie

NOTWOHNSIEDLUNG BROTHUUSE, ZÜRICH-AFFOLTERN

Eileen Jerichen, Bereichsleiterin Brothuuse, ab 12.2012Christian Fischer, Aushilfe, bis 12.2012Michael Frauenfelder, Aushilfe, bis 06.2012Ahmed Kwatine, Aushilfe, bis 06.2012Niko Lukic, Aushilfe, bis 12.2012Christian Wachsenegger, Chauffeur/Allrounder, ab 12.2012

ANLAUFSTELLE SUNESTUBE, ZÜRICH, MILITÄRSTRASSE

Roy Gerber, Betriebsleiter SunestubeDarja Baranova, stv. Betriebsleiterin Stunestube

Diese mehr als 160 motivierten und fachlich qualifizierten Mitarbeitenden (im Rahmen von knapp 120 Vollzeitstellen) prägen das unver wechselbare Profil der SWS. Dieses ist begründet in der konkreten Hilfe für Menschen in Not.

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Selina Keller umsorgt und pflegt Patientinnen.

Tirza Bosshardt, BetreuerinMichel André Bresson, Aushilfe, bis 06.2012Marcel Bürgi, Musiker/Musiklehrer, ab 03.2012Raffaella Gazzola, Sozialarbeiterin, ab 09.2012Ursula Harlacher, Köchin, ab 09.2012Laura Kenning, BetreuerinBeatrice Koller, SozialpädagoginMichael Dennis Kramer, Betreuer, bis 08.2012Ayesha Kunz, Betreuerin, bis 04.2012Martin Pálfalvy, BetreuerLea Roxanne Pitts, Betreuerin, ab 03.2012Ricarda Rietberger, Diakonin, Gassenarbeit, bis 02.2012Michel Schöpf, Sozialarbeiter, Gassenarbeit, ab 03.2012Isabella Schweizer-Rohr, Betreuerin, Gassenarbeit, ab 06.2012Mirjam Spring, Projekt GassentierarztAndrea Stocker, Sozialpädagogin in Ausbildung, ab 08.2012

REHABILITATIONSZENTRUM SUNEDÖRFLI, HIRZEL

Marco Anselmi, Betriebsleiter SunedörfliAnne Doering, stv. Betriebsleiterin SunedörfliJoachim Alle, Sozialpädagoge, bis 05.2012Christoph Bodmer, NachtwacheRalph Bräker, Nachtwache u. LehrpersonAndrea Brumann, BetreuerinSybille Furrer, Nachtwache, bis 02.2012Isabel Gasser, Arbeitsagogin, ab 04.2012Peter-Detlev Grunwald-Ockel, SozialarbeiterRuedi Kägi, Lehrperson, bis 07.2012Susanna Monika Kell, Nachtwache

Fabian Leisi, BetreuerMichael Meier, Sozialpädagoge, ab 12.2012Madeleine Moser, Kaufm. AngestellteRico Müller, ArbeitsagogeJörg Scharein, Aushilfe, bis 09.2012Eva-Maria Schöffel, Sozialpädagogin, ab 02.2012Frank Stöhlmacher, Betreuer, bis 11.2012Felix Vollenweider, ArbeitsagogeSieglind Werner, Sozialpädagogin, ab 06.2012Claudia Wiestner, Arbeitsagogin, bis 04.2012Hedwig Winet Reichmuth, ArbeitsagoginBeata Alina Wrzeszcz, Nachtwache, ab 03.2012Björn Wyss, Arbeitsagoge

AUSSENWOHNGRUPPE SUNEDÖRFLI, HORGEN

Cornelia Muther, Pflegefachfrau HF, BereichsleiterinMauro Deganello, Betreuer, bis 07.2012Susanne Müggler, Betreuerin, bis 09.2012

SUCHTHILFEEINRICHTUNG UR-DÖRFLI, PFÄFFIKON ZH

George Angehrn, Betriebsleiter Ur-DörfliDavorin Horvat, stv. Betriebsleiter Ur-DörfliRobert Bischof, Nacht- und Wochenendbetreuer, bis 03.2012Erica Bussot, ArbeitsagoginUlf Carlehoeg, Nacht- und WochenendbetreuerMonika Christen, Nacht- und WochenendbetreuerinFranz Feusi, ArbeitsagogeSandra Fleischmann, Sozialpädagogin in Ausbildung, ab 08.2012Rocky Gwada, Nacht- und Wochenendbetreuer

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«Eure Besuche im Knast haben mich unglaublich motiviert.» Toni

Hossein Mehdad Houschjari, Nacht- und WochenendbetreuerAndreas Jäggi, ArbeitsagogePatrick Jampen, SozialarbeiterTim Karagülle, BetreuerJudith Küttel, ArbeitsagoginHarald Lauenstein, Sozialpädagoge, bis 05.2012Susanne Niederberger, Nacht- und WochenendbetreuerinRobert Savini, ArbeitsagogeElvira Schmidiger, Nacht- und WochenendbetreuerinSabrina Sinn, Sozialarbeiterin, ab 02.2012Serge Studler, Nacht- und WochenendbetreuerSonja Tena-Aemisegger, SozialarbeiterinJana Tobler-Vanatko, Nacht- und WochenendbetreuerinAlfred Wittwer, Nacht- und Wochenendbetreuer

FACHSPITAL SUNE-EGGE, ZÜRICH, KONRADSTRASSE

Christoph Kassel, Leiter Fachspital Sune-EggeRobert Zink, Dr. med., leitender Arzt, bis 04.2012Holger Rinder, Med. pract., leitender Arzt, ab 05.2012Rainer Maria Gschwilm, Dr. med., Psychiater, bis 09.2012Sabina Wendt, Dr. med., Assistenzärztin, bis 03.2012Ed Ewalts, Pflegedienstleitung, bis 10.2012Regula Pachlatko, StationsleitungGaby Wertli, StationsleitungNadine Agous, Köchin, bis 03.2012Karin Ammann, Teamleiterin PraxisInes Bartsch, Pflegeassistentin, ab 01.2012Andreas Bihn, Pflegefachmann HF, bis 10.2012Severin Blum, Pflegefachmann HFMarina Britt-Hug, Pflegehilfe, bis 09.2012Karin Büchi-Amacker, Pflegefachfrau HFBiljana Bürgi, PflegehilfePia Buob, Pflegefachfrau HF, bis 03.2012Corina Camenisch, Medizin. Praxisassistentin, bis 09.2012Jost Centeno Castro, Pflegefachmann HF, bis 11.2012Lydie Collet, PflegeassistentinMirella Conrad, Pflegefachfrau HF

Francesca Crea, Mitarbeiterin LogeIsabella Degasper, Mitarbeiterin HauswirtschaftVincent Delba, Pflegefachmann HFPeter Engel, Mitarbeiter HauswirtschaftLucas Forrer, Mitarbeiter Loge/BegleitungRaphaela Fritzsche, Mitarbeiterin Ambulatorium, ab 06.2012Andrea Fröhlich, Fachangestellte GesundheitClaudia Gemperle, VerwaltungsassistentinJosiane Grandjean-Gygax, medizin. Praxisassistentin AmbulatoriumYolanda Haag, Pflegefachfrau HF, ab 10.2012Beatrice Hablützel, Pflegefachfrau HFDamian Hedinger, Mitarbeiter Loge, bis 05.12Joel Hofer, Pflegehilfe, ab 10.2012Angela Hunziker, Pflegefachfrau HF, bis 11.2012Tobias Hunziker, Mitarbeiter LogeDietrich Jörg, Pflegefachmann HF, bis 07.2012Alexander Kaseder, KochSelina Keller, Pflegefachfrau HF, ab 03.2012Michael Kobi, Pflegefachmann HFCarola Leu, Pflegefachfrau HF, bis 05.12Ginny Linda Koblet, Pflegefachfrau HF, bis 02.2012Sandro Kölla, Hilfskoch, ab 04.2012Erika Kölla, PflegeassistentinSylvia Kulich, Pflegefachfrau HFDaniela Kunz, Pflegefachfrau HF, ab 07.2012Doris Martinez, Pflegefachfrau HFJana Matejka, KunsttherapeutinLoris Mazzocco, Mitarbeiter LogeSusy M’Bengue, SozialarbeiterinMarion Meinen, Pflegefachfrau HF, ab 12.2012Bernd Mensing, Assistenzarzt, bis 11.2012Rita-Maria Meyer, PhysiotherapeutinFabian Müller, Mitarbeiter Loge/BegleitungThomas Müller, Oberarzt, ab 10.2012Simon Münger, Pflegefachmann HF, ab 07.2012Jaroslava Obrtlik, Pflegefachfrau HF, bis 06.2012Jan Peter, Pflegefachmann HF, bis 01.2012

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Michael Kobi umsorgt und pflegt Patienten.

Jemima Pfister, Pflegefachfrau HF, bis 02.2012Christoph Rava, Sozialarbeiter FH, ab 11.2012Roger Reicheneder, Medizin. Praxisassistent, ab 12.2012Mario Röthlisberger, Pflegefachmann HFRuth Rüegger, Pflegefachfrau HFGottlieb Schärer, Leiter Technische DiensteTanja Schliffke-Fix, SozialarbeiterinPhilipp Sebastian Schmidt, Pflegefachmann HFChristian Schneider, Leiter KücheMariangela Schnyder, PflegehilfeMadeleine Schwengeler, Pflegefachfrau HFDoris Seidler, Pflegefachfrau HFNicole Sigg, Sozialarbeiterin, bis 04.2012Raveendran Sinniah, KüchenhilfeNicole Städeli-Spengler, Medizin. Praxisassistentin, bis 11.2012Kurt Stamm, Pflegefachmann HFAxel Stammermann, Pflegefachmann HFMiriam Streit, Sozialarbeiterin, ab 08.2012Sabina Tost, Bewegungstherapeutin, ab 05.2012Nathalie Tschirky-Horvath, Pflegefachfrau HFMarc Ulrich, PflegehilfeMassimo Villani, Leiter HauswirtschaftSimone Von Allmen, medizin. Praxisassistentin, ab 09.2012Renata Waldvogel, Mitarbeiterin HauswirtschaftHanna Witzig, Pflegefachfrau HF, ab 06.2012Radek Zamrazil, Mitarbeiter Hauswirtschaft, ab 12.2012

AUSSENSTATION SUNE-EGGE, WETZIKON UND EGG ZH

Alexander Wunderli, Abteilungsleiter Aussenstation Sune-EggeMartina Bächle, Fachangestellte GesundheitRemo Bally, Pflegefachmann HF, bis 11.2012Samantha Bieri, Pflegefachfrau HF, ab 07.2012Sandra Bleuer, PflegehilfeDoris Gravino-Tomasoni, PflegeassistentinKatharina Pachnicke, Pflegefachfrau HF, bis 06.2012Dorino Ressiga, PflegeassistentStefanie Schläpfer, Pflegefachfrau HF, ab 05.2012Sebastian Schnelle, Pflegefachmann HF, ab 09.2012Monika Sieber, Fachangestellte GesundheitMartina Staub, Pflegefachfrau HFKatharina Trautweiler Enedoh, Pflegefachfrau HFLukas Von Allmen, Fachmann BetreuungJürgen Zielke, Pflegefachmann HF, bis 05.2012

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Spenden werden von den SWS immer dann eingesetzt, wenn es keine andere Möglich-keit gibt, einem Menschen zu helfen. Die SWS richten einen grossen Teil ihrer Arbeit auf diejenigen Mitmenschen aus, die vor unlösbar scheinenden Problemen stehen und un bürokratische Hilfe benötigen. Das ermöglichen uns Ihre Spenden.

Wir investieren in MenschenDer Spendeneingang erreichte TCHF 6’576 und liegt damit um TCHF 511 über dem Vor-jahr. Zusammen mit den Erbschaften und Legaten erreichen die uns zugewendeten Mittel gesamthaft TCHF 8’682. Erfreulich ist, dass uns 2012 auch wieder institutionelle Spender wie die State Street Foundation finanziell unterstützen. Der sorgfältige Umgang mit den gespendeten Mitteln ist uns eine Verpflichtung, die wir jeden Tag mit ganzem Einsatz wahrnehmen. Spenden und Erbschaften machen insgesamt 42.7 % des Gesamtbudgets der SWS aus. Die übrigen 57.3 % werden aus erbrachten Leistungen (55.3 %) und einem Staatsbeitrag des Kan-tons Zürich (2 %) finanziert.

•7%derSpendenwurdenaufgewendet,um die nicht durch Krankenkassen oder sonstige Kostenträger gedeckten Leistun-gen des Fachspitals Sune-Egge und seiner Aussenstation in Egg/ZH zu finanzieren.

•27%derSpendenwurdenbenötigt,umdie Arbeit des Ur-Dörfli, der Sunestube

und der Diakonischen Dienste zu finanzie-ren, die Menschen in prekären Lebensla-gen helfen.

•18%derMitteldienenderPräventions­arbeit, Mittelbeschaffung und Kommuni-kation.

•26%kommenderObdachlosenarbeitzugute, die darauf ausgerichtet ist, Men-schen kurzfristig ein Zuhause zu bieten und ihnen durch Beratung und Begleitung weiterzuhelfen. Hinzu kommen 5 % für den Betrieb von temporären Notwohnun-gen in mehreren Abbruchliegenschaften.

•17%werdenindieTherapieeinrichtun-gen nach dem Drogenentzug investiert. Dadurch wird Menschen ein drogenfreies Leben und die Integration in den Arbeits-prozess ermöglicht.

Gezielt und zweckbestimmt spendenSpenden, die wir mit einer Zweckbestim-mung erhalten, werden dem Spenderwillen entsprechend verwendet. So wurden in 2012 zweckbestimmte Spenden für den Bau der Siedlung Brothuuse in der Höhe von

TCHF 602 entgegengenommen. Das System der Rechnungslegung gemäss GAAP FER 21 verpflichtet uns zu einer konsequenten Handhabung der zweckbestimmten Spen-den und die Revisionsstelle unterzieht diese Fonds einer eingehenden Prüfung.

Transparenz und KommunikationDie zahlreichen Spendenden haben An-spruch auf Transparenz betreffend der Verwendung ihrer Mittel. Daher folgt unsere Rechnungslegung gemäss den Vorgaben der Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (GAAP FER) und den ZEWO-Zertifizierungs-regeln. Damit verpflichten wir uns auch, die Jahresrechnung mit ihren Kommentaren öffentlich zu machen. Diese können Sie bei uns anfordern. Für das Vertrauen, die zahlreichen Beträge und die spürbare Ver-bundenheit mit unserem Werk danken wir allen Spendenden herzlich.

Joachim FockingStv. Gesamtleiter und Leiter Finanzen

Vertrauen, das sich auszahlt

Wohin die Mittel fliessen

Obdachlosenarbeit, Beratung 26 %

Notwohnungen 5 %

Sozialpädagogische Arbeit 27 %

Fachspital Sune-Egge 7 %

Rehabilitation 17 %Prävention,

Kommunikation und Mittelbeschaffung 18 %

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Joachim Focking, stv. Gesamtleiter, blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.

Das Budget stand mit der Eröffnung von Brothuuse im Zeichen der Obdachlosenarbeit. Eine Herausforderung war die neue, ab 2012 geltende Spitalfinanzierung für den Sune-Egge.

tion an einen neuen Ort verlegt werden. Umbauarbeiten und nachträgliche Anpas-sungen an die Rollstuhlgängigkeit und Feu-ersicherheit verhinderten Ende 2012 eine volle Betriebsfähigkeit, was zunächst nur zu einer eingeschränkten Belegung führte.

Ende 2011, mit der Festlegung der neuen Spitalliste im Kanton Zürich, wurde der Sune-Egge vom Kanton als Akutspital anerkannt und damit befähigt, die Spital-tarife im Rahmen der Grundversicherung mit den Versicherern auszuhandeln. Leider konnten in diesen Verhandlungen keine kostendeckenden Tarife erzielt werden. Die SWS rekurrierten deswegen beim Bundes-verwaltungsgericht. Die Gesundheitsdirek-tion bot daraufhin an, nach Sistierung des Rekurses, über eine Tariffestsetzung durch den Kanton zu verhandeln. Dieser Prozess ist zum Zeitpunkt der Redaktion dieses Jahresberichtes noch nicht abgeschlossen, sodass die Tarife für das Jahr 2012 noch nicht bekannt sind. Der vorliegende Jahres-abschluss enthält somit nur eine Ertrags-

Der Ende 2011 begonnene Bau der Not-wohnsiedlung Brothuuse konnte im Früh-jahr 2012 beendet und die Siedlung im Juni bezogen werden. Auf einer von der Stadt Zürich vermieteten Parzelle kann die Stif-tung SWS während maximal 10 Jahren eine provisorische Obdachlosensiedlung betrei-ben, die 30 bis 35 Personen ein Dach über dem Kopf und Betreuung durch Fachperso-nal ermöglicht. Die gesamte Investition wur-de durch eigene, angesparte Mittel finan-ziert. Die Gesamtinvestition für die Gebäude beläuft sich auf TCHF 2’484 und wurde bis Ende 2012 durch TCHF 602 an dafür zweck-bestimmte Spenden unterstützt.

Im Jahr 2010 wurde ein Versuch gestartet, in einer Abbruchliegenschaft in Wetzikon eine Aussenstation des Sune-Egge mit 12 Betten aufzubauen und zu betreiben. Die Platzprobleme im Sune-Egge und die langen Aufenthaltsdauern der Patienten machten den Schritt notwendig. Im Herbst 2012 musste die dafür gemietete Liegen-schaft wieder geräumt und die Pflegesta-

schätzung auf der Basis der provisorischen Tarife, die aus Sicherheitsgründen noch von einer Rückstellung von TCHF 1’381 ver-vollständigt wird. Mit dieser Rückstellung sollen allfällige Risiken aus den laufenden Verhandlungen abgedeckt werden.

Gesamthaft weist die Jahresrechnung ohne Fondsergebnis einen Ertragsüberschuss von TCHF 693 (2011: TCHF 114) aus. Dieses Ergebnis ist beeinflusst von einem Anteil in der Höhe von TCHF 1’294 an einer Erben-gemeinschaft, die drei Immobilien umfasst, die nach dem Tod des Erblassers von den Grundbuchämtern auf die SWS eingetragen wurden. Sie werden jedoch nur treuhände-risch, gemeinsam mit der Stiftung Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz, bis zur definitiven Regelung des Nachlasses ver-waltet. Ein Passivposten in gleicher Höhe neutralisiert diesen Betrag in der Bilanz.

Joachim Focking, stv. Gesamtleiter und Leiter Finanzen * TCHF = in tausend Franken

Kommentar zur Rechnungslegung

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Die ausführlich kommentierte Jahresrechnung kann als PDF von unserer Website www.swsieber.ch heruntergeladen werden.

Bilanz

«In der AWB helfen sie mir, mich im Alltag zurecht zu finden.» Petra

31.12.2012 31.12.2011 Erläuterungen in CHF in CHFA K T I V E NFlüssige Mittel 1 5'419'499 4'958'808 Wertschriften 2 743'829 636'964 Forderungen 3 1'653'632 3'295'642 Übrige kurzfristige Forderungen 4 107'488 308'972 Vorräte/noch nicht fakturierte Leistungen 5 69'703 67'588 Aktive Rechnungsabgrenzung 6 494'388 445'215 Umlaufvermögen 8'488'539 38.6% 9'713'189 49.1%

Darlehen 7 163'454 193'876 Mobilien 8 933'407 551'398 Immobilien (brutto) 9 16'549'041 13'093'513 Wertberichtigung Immobilien 9 -4'136'886 -3'751'520 Anlagevermögen 13'509'016 61.4% 10'087'267 50.9%

TOTAL AKTIVEN 21'997'555 100.0% 19'800'456 100.0% PASSIVEN Finanzverbindlichkeiten 10 180'000 180'000 Verbindlichkeiten aus Leistungen 11 1'055'171 827'652 Übrige kurzfristige Darlehen /Verbindlichkeiten 12 344'794 390'817 Passive Rechnungsabgrenzung 13 653'743 522'062 Kurzfristiges Fremdkapital 2'233'708 10.2% 1'920'531 9.7%

Finanzverbindlichkeiten 14 4'212'856 4'402'856 Rückstellungen 15 1'381'094 0 Langfristiges Fremdkapital 5'593'950 25.4% 4'402'856 22.2%

Zweckgebundene Fonds 16 2'302'042 10.5% 597'525 3.0%

Stiftungskapital 2'000'000 2'000'000 Kursschwankungsreserven 18'889 10'158 Erarbeitetes freies Kapital 1'282'466 2'302'886 Freie Fonds (Fonds «Neue Projekte») 8'566'500 8'566'500 Jahresergebnis 0 0 Organisationskapital 16 11'867'855 54.0% 12'879'544 65.0%

TOTAL PASSIVEN 21'997'555 100.0% 19'800'456 100.0%

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SWS-Jahresbericht 2012 | 25SWS-Jahresbericht 2012 | 2524 | SWS-Jahresbericht 201224 | SWS-Jahresbericht 2012

Betriebsrechnung

2012 2011 Erläuterungen in CHF in CHFE R T R A G Spenden, Kollekten, nicht-monetäre Spenden 6'576'647 32.4% 6'065'330 33.8%Erbschaften, Legate 2'105'781 10.4% 2'436'049 13.6%Staatsbeitrag 400'000 2.0% 400'000 2.2%Total Ertrag aus Geldsammelaktionen 9'082'428 44.7% 8'901'379 49.7%

Betriebserträge 11'281'661 55.5% 7'356'745 41.0%Betriebsbeitrag Sune-Egge 0 0.0% 1'668'343 9.3%Erträge aus erbrachten Leistungen 11'281'661 55.5% 9'025'088 50.3%

Ertragsminderungen -46'417 -0.2% -1 0.0%

TO TA L E R T R A G 17 20'317'672 100.0% 17'926'466 100.0% AUFWAND Personalaufwand 11'433'991 56.3% 10'641'138 59.4%Sachaufwand 5'197'452 25.6% 4'423'774 24.7%Abschreibungen 398'114 2.0% 273'857 1.5%Direkter Projektaufwand 18 17'029'557 83.8% 15'338'769 85.6%

Personalaufwand 999'376 4.9% 972'204 5.4%Sachaufwand 450'276 2.2% 625'836 3.5%Sammelaufwand 992'945 4.9% 799'611 4.5%Abschreibungen 71'413 0.4% 94'927 0.5%Strukturaufwand 19 2'514'010 12.4% 2'492'578 13.9% ORDENTLICHES ERGEBNIS 774'105 3.8% 95'119 0.5%

Finanzertrag 19'659 0.1% 36'921 0.2%Finanzaufwand -104'258 -0.5% -132'354 -0.7%Finanzergebnis 20 -84'599 -0.4% -95'433 -0.5%

Organisationsfremder Ertrag 90'286 0.4% 20'267 0.1%Organisationsfremder Aufwand -116'786 -0.6% -549 0.0% Liegenschaftenertrag 354'148 1.7% 388'907 2.2%Liegenschaftenaufwand -51'024 -0.3% -12'317 -0.1%Planmässige Abschreibungen auf Liegenschaften -273'303 -1.3% -281'965 -1.6%Nichtbetrieblicher Erfolg 21 3'321 0.0% 114'343 0.6% JAHRESERGEBNIS OHNE FONDSERGEBNIS 22 692'827 3.4% 114'029 0.6% Zuweisung an zweckgebundene Fonds -1'895'740 -9.3% -548'127 -3.1%Verwendung zweckgebundener Fondsmittel 182'493 0.9% 20'117 0.1%Ergebnis zweckgebundene Fonds -1'713'247 -8.4% -528'010 -2.9% JAHRESERGEBNIS 1 (vor Zuweisungen an Organisationskapital) 23 -1'020'420 -5.0% -413'981 -2.3% Zuweisung an erarbeitetes Kapital 1'020'420 5.0% 413'981 2.3%JAHRESERGEBNIS 2 (nach Zuweisungen an Organisationskapital) 0 0.0% 0 0.0%

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und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 und entspricht dem schweizerischen Gesetz und der Stiftungsurkunde sowie den Reglementen.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichts-gesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 83b Abs. 3 ZGB in Verbindung mit Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

In Übereinstimmung mit Art. 83b Abs. 3 ZGB in Verbindung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Stiftungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Ferner bestätigen wir, dass die durch uns zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind.

PricewaterhouseCoopers AG Reto Tognina Stefan Gerber Revisionsexperte Revisionsexperte Leitender Revisor Zürich, 24. April 2013

Bericht der Revisionsstelle an den Stiftungsrat der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber Zürich

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung

Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber, beste-hend aus Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals und Anhang (Seiten 6 bis 21), für das am 31. Dezember 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER 21 unterliegen die Angaben im Leistungsbericht nicht der ordentlichen Prüfpflicht der Revisionsstelle.

Verantwortung des Stiftungsrates

Der Stiftungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21, den gesetzlichen Vorschriften und der Stiftungsurkunde sowie den Reglementen verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentli-chen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Stiftungs-rat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vor-nahme angemessener Schätzungen verantwortlich.

Verantwortung der Revisionsstelle

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungs-nachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstös-sen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kon-trollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umstän-den entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenom-menen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.

Prüfungsurteil

Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2012 abgeschlosse-ne Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-

PricewaterhouseCoopers AG, Birchstrasse 160, Postfach, CH-8050 Zürich, Switzerland Telefon: +41 58 792 44 00, Telefax: +41 58 792 44 10, www.pwc.ch PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.

Revisionsbericht PricewaterhouseCoopers AG

«Der Sune-Egge ist ein Spital für Leute wie mich.» Kurt

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GeschäftsstelleGeschäftsleitung, Administration, Finanzen, Kommunikation, Diakonische Dienste

Hohlstrasse 1928004 ZürichTel. 043 336 50 [email protected]@[email protected]

Brot-Egge/FrontprojekteAuffangeinrichtung, Seelsorgezentrum und Sekretariat Pfr. Ernst Sieber, sozialarbeite rische und seelsorgerliche Begleitung, Verpflegung und Kleidung; Notwohnsiedlung Brothuuse, Notschlafstelle Pfuusbus

Seebacherstrasse 608052 ZürichTel. 043 495 90 [email protected]

Adressen

SunestubeAnlaufstelle, Beratung, Begleitung und Hilfe für randständige Menschen mit Drogen- und sozialen Problemen, Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche Nemo, aufsuchende Gassenarbeit

Militärstrasse 1188004 ZürichTel. 044 241 15 [email protected]

Sune-EggeFachspital für Sozialmedizin und Ab hängig-keits erkrankungen auf der Spitalliste A des Kantons Zürich, 42 Betten (12 davon in externer Pflegestation in Egg), ambulante Praxis für schwerstkranke Drogensüchtige und Aidspatienten, Methadonabgabe

Konradstrasse 628005 ZürichTel. 044 444 20 [email protected]

Ur-DörfliSuchthilfeeinrichtung mit 29 Wohnplätzen, Verbesserung der Lebens situation, Stabilisierung und Überlebenshilfe für Suchtkranke in gesicherten Tages-strukturen

Bahnhofstrasse 188330 PfäffikonTel. 044 734 61 [email protected]

SunedörfliRehabilitationszentrum für ehemals Sucht-mittelabhängige mit 13 Plätzen, in Horgen zwei Aussenwohngruppen mit insgesamt sechs Plätzen, ambulante Wohnbegleitung

Villa Schiffli, Postfach 368816 HirzelTel. 044 729 70 [email protected]@[email protected]

Martina Bächle betreut und unterstützt Patientinnen und Patienten.

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Pfarrer Ernst Sieber, Stiftungsgründer, ist stolz auf das neue Brothuuse. Er sieht aber noch viel Handlungsbedarf und steckt voller Ideen für neue Projekte.

Wir richten unser Angebot an den aktuellen Bedürfnissen ausPolitische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Ereignisse werden nie nur für eine einzelne Einrichtung von Bedeutung, sondern stets für die gesamte Organisation. Nachdem die SWS während der zweieinhalb Jahrzehnte ihres Bestehens hauptsächlich Menschen auffangen konnte, deren Armut, Erwerbslosigkeit und Obdachlosig-keit in direktem Zusammenhang mit Abhängigkeitserkrankungen standen, werden in Zukunft neue Phänomene ins Blickfeld rücken.

Auch Jugendliche, Ausländer und Alte bedürfen unsere DiensteZum einen wird uns die europaweit spürbare Wanderung Arbeits-suchender zunehmend beschäftigen. Viele Menschen aus wirt-schaftlich darbenden Staaten suchen ihr Heil in anderen Ländern,

Blick in die Zukunft

www.swsieber.chSpendenkonto PC 80-40115-7

darunter auch in der Schweiz. Zum anderen stellen wir fest, dass eine wachsende Anzahl Jugendlicher in problematischen Lebens-situationen von den bestehenden Einrichtungen des Sozialstaats nicht mehr aufgefangen werden können. Schliesslich gibt es auch hierzulande immer mehr Menschen, die in prekären Verhältnissen oder in Armut altern und von Vereinsamung und Verwahrlosung bedroht sind.

Wir sind bereitUnsere grosse Stärke, nämlich die Niederschwelligkeit und unsere Nähe zu den Ärmsten, wird auch in Zukunft eine Stärke bleiben.

Christoph Zingg, Gesamtleiter

Die Sozialwerke Pfarrer Sieber sind auf dem Weg zur integrierten Versorgung und kommen dem Ziel, eine in sich stimmige und durchgehende Angebots- und Wertschöpfungskette zu schaffen, immer näher.