Jahresrückblick 2012

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2012 Das Jahr im Erzbistum Hamburg ERZBISTUM HAMBURG Foto: bildarchiv-hamburg.de

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Das Jahr im Erzbistum Hamburg

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Erzbistum Hamburg

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Titelfoto: Das Jahr geht zu Ende, es ist Zeit zur Besinnung auf das Gewesene und auf das Kommende – und es ist eine gute Gelegenheit für einen Kehraus, wie

hier in St. Joseph auf der Großen Freiheit in St. Pauli.

Foto: bildarchiv-hamburg.de

Foto Rückseite: Machtvolle Demonstration der Gläubigen zu Fronleichnam – mitten auf

dem Kiez, der Großen Freiheit in St. Pauli.

Foto: Marco Heinen

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Dieser Jahresrückblick ist nur für den internen Gebrauch in der Erzdiözese Hamburg bestimmt. Texte und Fotos wurden in der Neuen KirchenZeitung, der Wochen zeitung des Bistums, publiziert. Alle Bilder und Texte sind urheberrechtlich geschützt.

Texte von Ralf Adloff, Marco Chwalek, Evangelischer Pressedienst (epd), Matthias Greve, Andreas Hüser, Martin Innemann, Janine Kewes, Katholischer Nachrichtendienst (kna), Sabine Kleyboldt (kna), Stefanie Langos, Elisabeth Büsch, Anna Weßling, Franz-Josef Krause, André Meyer, Cosima Eickmeier, Klaus Böllert, Stefanie Rasmussen, Florian John, Werner Murawski, Monika Sendker, Kristian Stemmler und Marco Heinen.

Verantwortlich: Marco Heinen Gestaltung: Andreas Schramm, Tanja Kammel Produktion: Ansgar Medien GmbH

Neue KirchenZeitung Redaktion Danziger Straße 52a 20099 HamburgTel. 040 / 248 77-111E-Mail: [email protected]

Impressum

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor wenigen Wochen ist die katholische Kirche in ein „Jahr des Glaubens“ eingetreten. 50 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils stellen sich Christen in aller Welt die Frage: Was bedeutet Christus für mich? Wie wirkt sich mein Glaube auf mein Handeln aus?

Das Zweite Vatikanische Konzil hat ein neues Bild der Kirche gezeichnet: Kirche ist die Gemeinschaft aller Gläubigen. Alle tragen im Volk Gottes Verantwortung und wirken aktiv mit. Vor 50 Jahren war dieser Gedanke neu. Heute ist er in vielen Bereichen zur Selbstverständlichkeit geworden. Davon er-zählt auch der vorliegende Jahresrückblick 2012.

Er zeigt, wie viele Akteure im Erzbistum Hamburg zusam-menwirken. Ohne das Engagement dieser Vielen wäre un-sere Kirche nicht mehr vorstellbar. Dabei ist das, was Sie auf den folgenden Seiten lesen, nur ein kleiner Ausschnitt. Der Rückblick nimmt herausragende Ereignisse in den Blick. Der größte Teil der Arbeit in unseren Gemeinden aber, die Ar-beit in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Altenheimen oder Bildungshäusern, taucht in keiner Dokumentation auf.

Dabei schlägt gerade in dieser unspektakulären, verlässlichen Präsenz und Hilfsbereitschaft das Herz der Kirche.

Ich danke an dieser Stelle allen, die sich im vergangenen Jahr an unserem gemeinsamen Dienst beteiligt haben. 50 Jahre nach dem Konzilsbeginn ist eines deutlich: Die Beteiligung aller Gläubigen an der Kirche ist schon jetzt groß. Aber sie wird noch größer werden. Denn im Grunde stehen wir noch am Anfang eines Prozesses, in dem jeder Christ seine Beru-fung zur „Tätigen Mitwirkung“ erkennt. Gelegenheit dazu gibt es auch im kommenden Jahr.

Ihr

Franz-Peter Spiza | Generalvikar

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Neue Montessori-Kindertagesstätte in LangenhornNach acht Monaten Bauzeit wird die neue Montessori-Kin-dertagesstätte der Gemeinde Heilige Familie in Langenhorn fertiggestellt. Erzbischof Werner Thissen weiht den Bau am 2. Dezember ein. Im Herbst 2010 wurde beschlossen, wegen baulicher Mängel und beengter Verhältnisse in der früheren katholischen Grundschule das Projekt in Angriff zu nehmen.

Kirsten Fehrs wird als Bischöfin in ihr Amt eingeführtIm Lübecker Dom wird Kirsten Fehrs (50) am 26. November mit einem Festgottesdienst in ihr Amt als evangelische Bi-schöfin für Hamburg und Lübeck eingeführt. Die Gesellschaft müsse gnädiger mit sich und der Welt umgehen, sagt Fehrs in ihrer Predigt. Die Gesellschaft brauche mehr Pausen ange-sichts der Schnelllebigkeit und eine Religiosität, die die Verbin-dung mit anderen Religionen suche. Ihr Schleswiger Amtsbru-der Gerhard Ulrich, der als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands die Einführung Fehrs übernimmt, attestiert ihr die Gabe, auf Menschen in unkomplizierter Weise zuzugehen. Ihre Botschaft verkünde sie humorvoll und auch zupackend. Unter den Gästen sind unter anderem Erzbischof Thissen und weitere Vertreter der Katho-lischen Kirche. Verabschiedet wird an diesem Tag der Ständige Bischofsvertreter Jürgen F. Bollmann, der nach dem Rücktritt von Bischöfin Maria Jepsen die Amtsgeschäfte führte.

Im pAstorALeN rAum wIrD DIe GemeINDe GestÄrKt „Leitlinien für die pastoral“ betonen die eigenständigkeit der Kirche vor ort

„wo bleibt meine Heimatgemeinde im großen pastoralen raum der Zukunft? Die von erzbischof werner Thissen im spätherbst in Kraft gesetzten „Leitlinien für die pastoral“ geben Antwort auf diese Frage. sie stärken die „Gemeinde“ gegenüber der „pfar-rei“, betonen aber auch die wichtigkeit anderer „orte kirch-lichen Lebens“.

Solche Orte können Altenheime sein, Schulen, Treffpunkte für Jugendliche oder für junge Erwachsene. „Denn wir haben vor al-lem in den jüngeren Generationen Milieus, die zunächst nicht in einer Gemeinde Heimat finden“, erklärt Georg Bergner, Leiter der Pastoralen Dienststelle.

Oberste Einheit in der pastoralen Struktur der Zukunft bleibt die Pfarrei, die künftig einen Pastoralen Raum umfasst. Sie „ist formgebend für die Aktivitäten des Pastoralen Raumes“, heißt es in den Leitlinien. „Pfarrei“, sagt Georg Bergner, „bedeutet aber nicht die Pfarrkirche, um die sich das Leben gruppiert. Das Denken nach dem Schema Hauptkirche und Filialkirche tritt in den Hintergrund.“ Zwar gebe es eine Zentralisierung im Bereich der Verwaltung: Auf Pfarreiebene arbeiten Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, die Pfarrei entwirft für den gesamten Pastoralen Raum ein Pas- toralkonzept, zu dem auch die Gottesdienstordnung gehört. Aber der „Ort der Sammlung“, wo man sich trifft, Gottesdienst feiert und sich beheimatet fühlt, wird weiterhin die Gemeinde bleiben. „Wir haben aus dem Fusionsprozess gelernt“, sagt Bergner. „Wir wollen mit dem Pastoralen Raum keine Über-Identität schaffen, mit der sich jeder zwanghaft identifizieren soll. Insofern will das Konzept keine Zentralisierung, sondern betont die Eigenständig-keit der Gemeinde.“ Was wird aus meiner Gemeinde? Diese Fra-ge stellt sich naturgemäß an erster Stelle. Die Leitlinien und die

bereits vorhandenen „Eckpunkte“ für die Pastoralentwicklung im Erzbistum betonen jedoch auch eine andere Aufgabe der Kirche: Sie soll nicht nur für „die eigenen Leute“ da sein sondern „mitten unter den Häusern der Menschen“ in die Gesellschaft hinein wirken mit den Hoffnungen und Nöten aller Menschen solidarisch sein (so das Apostolische Schreiben Christifideles Laici 1988). Das bedeutet: Katholische Kirche soll Milieus errei-chen, die sich nicht oder wenig mit katholischer Kirche identi-fizieren. Nur selten wird man diese Menschen in der Gemeinde sehen. Aber sie sind ansprechbar in Caritas-Einrichtungen, in Kitas, Schulen, in der Tourismus- oder Gefängnisseelsorge.

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Die Jungfrau von Guada-lupe wird als patronin des Kontinents in ganz süd- und mittelamerika und in der Karibik gefeiert. Über die argentinische partner-diözese Iguazú ist auch das erzbistum Hamburg mit der madonna von Guadalupe verbunden. 15 Jahre besteht diese partnerschaft.

Zusammen mit Diakon Gerardo Vetter feiern die Diakone des Bis-tums am 10. Dezember (zwei Tage vor dem kirchlichen Gedenk-tag) in der Hamburger St. Ansgar-Kapelle eine heilige Messe und freuen sich über 15 Jahre Partnerschaft zwischen den Bistümern Iguazú und Hamburg.

Am 9. Dezember 1531 erschien dem mexikanischen Indianer Juan Diego Cuauhtlatoatzin auf dem Berg Tepeyac mehrmals die Muttergottes als dunkelhäutige, also indigene, Frau. Sie beauf-tragte Juan Diego, dem örtlichen Bischof zu übermitteln, dass am Berg dieser Erscheinung eine Kapelle errichtet werden soll. Der Bischof glaubte ihm erst nicht, zumal auf dem Berg die azteki-sche Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wurde. Da breitete der Indio vor dem Bischof seinen Poncho aus, auf dem Stoff befand sich das Bild der dunkelhäutigen Madonna. Die Kapelle wurde gebaut und war bald Pilgerziel für Tausende von Christen. „Das Bild war dabei nicht das größte Wunder“, sagt Diakon Vetter. „Das Wunder war: die kleine zierliche Madonna hat bewirkt, was die Spanier mit Kreuz und Schwert nicht erreicht haben. Die Azteken sind

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Pfadfinder nehmen Friedenslicht in Empfang Über 300 christliche Pfadfinder aus ganz Schleswig-Holstein nehmen am dritten Advent am Kieler Bahnhof das Friedens-licht aus Bethlehem in Empfang und feiern in der Nikolai-Kirche den ökumenischen Aussende-Gottesdienst. Seit 1986 wird das in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem ent-zündete Licht von Pfadfindern hinaus in die Welt getragen; die schleswig-holsteinischen Pfadfinder beteiligen sich seit 1994. Es ist eine symbolische Aktion, die einst vom österreichischen Rundfunk ORF ins Leben gerufen wurde und diesmal unter dem Motto „Licht verbindet Völker“ steht. Zunächst wird das Friedenslicht stets nach Wien gebracht, von wo aus es – je-weils am Samstag vor dem dritten Advent – Delegationen aus aller Welt aufnehmen. Sie alle tragen das Licht weiter in ihre Heimat, bis in die Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen hinein. An Heiligabend können die Gläubigen eigene Kerzen entzünden und aus den Weihnachtsgottesdiensten mit nach Hause nehmen. Nach 14 Stunden Zugfahrt sind die Botschaf-ter Ina-Marie Landa und Elisa Klein bei der Ankunft müde, aber doch sehr froh. „Es ist eine große Ehre, das Friedenslicht zu tra-gen“, sagte Ina-Marie Landa (links im Bild). Und eine 19-jährige vom Pfadfinderstamm St. Michael in Kiel-Friedrichsort meint: „Sonst hört man eigentlich immer nur schlechte Nachrichten. Dies ist mal eine gute Nachricht.“

eINe FrAu VerbINDet KoNtINeNte 15 Jahre partnerschaft mit dem bistum Iguazú

vor der Madonna in die Knie gegangen. Sie hat uns den Glauben gebracht.“

Marienfeste wie der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Guada-lupe sind in Argentinien große Feste. Diakon Vetter: „65 Prozent unserer Menschen sind sehr arm. Sie scheuen sich in die Kirche zu gehen. Denn viele Paare leben unverheiratet zusammen, sie haben keine ordentlichen Schuhe und feine Wäsche. Aber zu den Marienfesten, da sind sie alle unterwegs. Auf vielen Pilgerwegen gehen sie zur Mutter Maria. Sie wissen, dass wir alle Sünder sind und eine Mutter haben, die uns in die Arme schließt und für ihre Kinder immer noch ein Hintertürchen offen hat.“

Im Bistum Iguazú wird die Jungfrau in einem Slum am Rande der Stadt Eldorado gefeiert. In der Herz-Jesu-Gemeinde treffen sich Helfer der Caritas, Mütter und Kinder, die am Milchbecher-projekt teilnehmen. Das Projekt, das Kindern regelmäßig einen Becher Milch gibt, wird vom Erzbistum Hamburg unterstützt.

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Weihnachten kann ziemlich trostlos sein. Für Seeleute etwa, wenn sie das Fest fernab von Heimat und Familie verbringen und kein Tannenbaum an Bord ist. Um ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen, werden die Schiffe im Hamburger Hafen regelmäßig von einem auf private Initiative hin angeheuerten Weihnachtsmann mit Nordmann-Tannen versorgt – und das bereits seit 15 Jahren. Denn wenn es am Abend des 24. Dezember für die Schiffsbe-satzungen ein bisschen ruhiger wird, befinden sie sich meist auf

hoher See. Auf einem Kreuzfahrtschiff mag so ein Weihnachtsfest für die Reisenden ja ganz nett sein. Für die Seeleute bedeutet es, an einem wichtigen Tag im Jahr nicht zu Hause und nicht bei der Familie zu sein. Die katholische Seemannsmission Stella Maris sorgt sich regelmäßig um das seelische Wohl der Seeleute und ist an Heiligabend zu Schiffsbesuchen unterwegs. Außerdem wird der Seemannsclub geöffnet, und es werden Shuttle-Transporte zu den Gottesdiensten organisiert.

weIHNAcHtsbAum Über borD!tannenbäume für die schiffsbesatzungen im Hamburger Hafen

eNtsetZeN Über scHwereN uNFALL beim Krippenspiel in bad segeberg entzündet sich das Kostüm der siebenjährigen Lena

bestürzung weit über die Grenzen schleswig-Holsteins hinaus: ein furchtbarer unfall überschattet an Heiligabend das Krip-penspiel in der katholischen st. Johannes Kirche in bad sege-berg. Das schafskostüm der siebenjährigen Lena fängt Feuer. trotz des beherzten einsatzes eines Gemeindemitglieds erleidet das mädchen schwerste Verbrennungen.

Dem umsichtigen Eingreifen des 37-jährigen Stefan Ziegler und einiger anderer Gemeindemitglieder ist es zu verdanken, dass das Mädchen gerettet werden kann. Der Familienvater stürzt sich mit der Jacke eines seiner eigenen Kinder auf Lena, um die Flammen

zu ersticken und trägt dabei selbst Verbrennungen an der linken Hand davon. Nach zahllosen Operationen geht es Lena im Laufe des Jahres besser, gleichwohl sie noch immer intensiv behandelt werden muss. Die Familie bedankt sich im Pfarrbrief der Ge-meinde bei allen Anwesenden „die so beherzt eingegriffen und nicht weggeschaut haben.“ Die Familie dankt auch für die Wel-le der Hilfsbereitschaft und die kleinen und großen Gesten der Anteilnahme. Der Unfall löst eine Diskussion über den Umgang mit offenem Feuer und Kerzen in Kirchen aus. Im Herbst 2012 beteiligen sich Gemeindemitglieder an einer Feuerwehrübung in Trappenkamp (Foto).

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Die Neue KirchenZeitung

3 des Erzbistums Hamburg er scheint wöchentlich mit einem

überregionalen Teil, einem Bistums- und einem Kulturteil

3 enthält Reportagen und Meinungen zu Glauben, Leben,

Medien, Kunst, Kultur und Erziehung

3 informiert über Neues aus den Regionen Hamburg,

Schleswig-Holstein und Mecklenburg

3 greift Themen auf, die Christen hier und heute bewegen

3 bietet Anregungen für Besinnung und Gebet

3 erweitert das Glaubenswissen

3 sucht den Dialog von Christen untereinander und mit

ihrer Umwelt

www.neue-kirchenzeitung.de

Das nächste Jahrbuch… erscheint im Dezember 2013. Wenn Sie nicht

bis dahin warten wollen, empfehlen wir ein

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