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laufen sind. Ein Paradebeispiel für den Einsatz der Mercury ist die CARF J-10: Et- was zu viel Kanäle für einen Standard- empfänger, schnelle und starke Servos mit großen Ausschlägen für die Schub- vektorsteuerung und für den 3D-Flug ist Gyrounterstützung notwendig. Natürlich fliegt die J-10 mit auch nur einem Akku und einem Empfänger. Aufgrund diverser schlechter Erfahrungen fliege ich meine Jets aber fast ausschließlich mit Empfän- ger- und Akkuredundanz. Sehr interessant sind die integrierten GPS-Telemetriefunktionen wie z.B. Höhe, Geschwindigkeit, Distanz, geflogene Stre- cke, Koordinaten, usw. Wie bei der Royal SRS werden die Daten durchgeschleift, da- mit steht der GPS-Sensor für die geschwin- digkeitsabhängige Anpassung der Emp- findlichkeit (Gain) des iGyros und die Tele- metrie zur Verfügung. Das spart einiges an Sensoren und Verkabelung und macht die Installation einfacher. Vor Einbau und Inbetriebnahme der Mer- cury SRS lohn ein Blick in die sehr kompakt gehaltene Bedienungsanleitung, die auch als Download auf der PowerBox-Website zur Verfügung steht. Sollten Fragen auftau- chen, lohnt sich ein Besuch des PowerBox- Expertenforums unter forum.powerbox- systems.com. Hier findet man viele Tipps und Tricks zu sämtlichen PowerBox-Pro- dukten und Fragen werden schnell beant- wortet. Es empfiehlt sich ein Testaufbau der Komponenten und einiger Testservos, um sich mit den Funktionen vertraut zu ma- chen. Vor dem Einbau in den Jet sollte man die Mercury resetten, die Konfiguration geht dann um einiges schneller. Damit der integrierte iGyro fehlerfrei arbeiten kann, muss die Mercury rechtwinklig zu den Hauptachsen auf einer festen Unterlage im Modell verschraubt werden. Die Lage wird vom Setup-Assistenten automatisch erkannt. Bei der Bedienung hält sich die Mercury SRS an die bewährte Tradition. Der mitgelie- ferte Sensorschalter dient als Ein- und Aus- Schalter für beide Ak- kus und mit den drei Tasten in Verbindung mit dem externen Dis- play kann die Box kon- figuriert werden. Zum Aktivieren der Mercury steckt man den Schal- ter, das Display, zwei serielle Empfänger (vier Satelliten bei Spektrum) und den GPS II-Sensor an. Zur Stromversorgung sind zwei Akkus mit Multiplex-Stecker notwen- dig. Die korrekte Polung der Akkus ist ab- solut wichtig, eine falsche Polung zerstört die Spannungsregler! Auf dem Startdisplay werden neben der Spannung der beiden Akkus, der Status der beiden Empfänger, der GPS-Antenne und die Position des Flightmodes-Schal- ters, ein Betriebszeit-Timer sowie die Aus- gangsspannung für Empfänger und Servos angezeigt. Bis auf den Timer können alle In- fos über die Telemetriedisplays fast aller gängigen Fernsteuer-Systeme angezeigt werden. Die Mercury-Displays sind kom- plett in Englisch gehalten, in der Bedie- nungsanleitung werden die Fachbegriffe in Deutsch erklärt. Damit die Mercury SRS mit der eigenen Anlage zusammenarbeiten kann, wird im Menüpunkt »General Settings« das RC-Sys- tem ausgewählt. Zur Verständigung mit der Mercury müssen die Empfänger auf serielle Übertragung eingestellt werden. Sind zwei Empfänger angeschlossen, wählt die Mer- cury beim Einschalten einen aus und schal- tet im Falle von Empfangsproblemen inner- halb weniger Millisekunden auf den anderen Empfänger. Zur Verbesserung der Emp- fangssituation setze ich meine Empfänger sehr weit auseinander. Bei Jets platziere ich einen Empfänger im Bereich des Cockpits, eine Antenne in Flugrichtung und eine quer dazu. Den zweiten Empfänger setze ich nach Möglichkeit in das meist hohle Seiten- leitwerk, eine Antenne senkrecht und die an- dere waagerecht. Damit habe ich alle Emp- fangsrichtungen abgedeckt. Abhängig von den eingesetzten Servos und Akkus werden in den nächsten Schrit- ten die Framerate, der Akkutyp und die ge- wünschte Ausgangsspannung eingestellt. Die Mercury kann auf LiIon, LiPo, LiFePo oder NiMh eingestellt werden. Sollte der fal- sche Akkutyp eingestellt sein, funktioniert die Weiche trotzdem, nur die grafische Bal- kenanzeige stimmt nicht genau. JET POWER 6/2016 25 25 In die Mercury wurde viel Funktionalität gepackt: 15 Servoausgänge, ein iGyro mit GPS-Regelung, zwei serielle Empfänger- eingänge, zwei Akkuanschlüsse mit zwei redundanten Reglersystemen und jeweils 20 A Spitzenstrom, die Ausgangsspan- nung kann auf stabilisierte 5,9 oder 7,4 V eingestellt werden, umfangreiche Teleme- triefunktionen, Doorsequenzer, Servomat- ching und noch einiges mehr. Außerdem arbeitet die Mercury mit fast allen aktuellen Fernsteuersystemen zusammen und kann seriell 18 Kanäle dekodieren. Der bewährte iGyro bündelt die Erfahrungen aus den drei Varianten iGyro 3e, iGyro SRS und Royal SRS. Das externe OLED-Display ist ähnlich groß wie die integrierten Displays der Cock- pit / Competition-Baureihe. Die Mercury passt in alle Jets, die mit 15 Servoausgängen auskommen und bei de- nen alle Ströme durch den Empfänger ge- 24 24 JET POWER 6/2016 MULTIFUNKTIONAL ERICH BÄCKER JP www.jetpower-magazin.com Maße 93 x 67 x 19 mm Gewicht 85 g Gewicht Sensorschalter 15 g Gewicht Display 15 g Betriebsspannung 4,0 – 9,0 V Stromversorgung 2s LiPo / LiIon / LiFePo, 5s NiCd / NiMH Stromaufnahme Betrieb 99 mA (mit OLED) Stromaufnahme Standby 3 µA Strombelastbarkeit Spitze 2 x 20 A Dropout-Spannung 0,3 V Ausgangsspannung 5,9 oder 7,4 V stabilisiert Signaleingang seriell Unterstützte Jeti, Futaba, Fernsteuersysteme Spektrum, HoTT, M-Link, JR Propo Empfänger-Redundanz SRS Kanäle 15 (18) Servoausgänge 15 Auflösung Servoimpulse 0,5 µs Impulswiederholrate 12, 15, 18, 21 ms Kreiselsystem iGyro Kreisel-Regelung Heading- und Nor- malmodus Kreiselsensor-Typ MEMS Anzahl Sensorachsen 6 Unterstützte Jeti, Futaba, Telemetriesysteme Spektrum, HoTT, M-Link, JR Propo Preis € 499,– Hersteller PowerBox Systems www.powerbox-systems.com Durch den Umstieg auf den Sender Jeti DC-16 war Erich Bäcker auf der Suche nach neuen Empfängern, einem Kreisel und einer Strom- versorgung für seine CARF J-10. Da kam ihm die Mercury SRS von PowerBox Systems als redundantes System mit integriertem iGyro und seriellen Empfängereingängen genau richtig. Man könnte sagen, dass die Mercury gewissermaßen den Brückenschlag zwischen dem High-End-System Royal SRS und der klei- neren Cockpit / Competition darstellt. Der kleine POWER- MANAGER PowerBox Systems Mercury SRS Der Lieferumfang der Mercury SRS von PowerBox Systems mit GPS II-Sensor. Der Startbildschirm der Mercury. Um sich mit der Funktionsweise vertraut zu machen, wurde die Mercury testweise mit zwei seriellen Empfängern und GPS-Sensor aufgebaut. Der Menü-Bildschirm ist klar und übersichtlich. TECHNISCHE DATEN JP

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Page 1: JP - PowerBox Systems · PDF fileF l igh treco dun T m DerFlightrecorderüberwachtundzeich - net die Empfangsqualität auf. ... Smartphone oder Tablet, so ist auch ein UpdateaufdemFlugfeldmöglich

laufen sind. Ein Paradebeispiel für denEinsatz der Mercury ist die CARF J-10: Et-was zu viel Kanäle für einen Standard-empfänger, schnelle und starke Servosmit großen Ausschlägen für die Schub-vektorsteuerung und für den 3D-Flug istGyrounterstützung notwendig. Natürlichfliegt die J-10 mit auch nur einem Akkuund einem Empfänger. Aufgrund diverserschlechter Erfahrungen fliege ich meineJets aber fast ausschließlich mit Empfän-ger- und Akkuredundanz.

Sehr interessant sind die integriertenGPS-Telemetriefunktionen wie z.B. Höhe,Geschwindigkeit, Distanz, geflogene Stre-cke, Koordinaten, usw. Wie bei der RoyalSRS werden die Daten durchgeschleift, da-mit steht der GPS-Sensor für die geschwin-digkeitsabhängige Anpassung der Emp-findlichkeit (Gain) des iGyros und die Tele-metrie zur Verfügung. Das spart einiges anSensoren und Verkabelung und macht dieInstallation einfacher.

Vor Einbau und Inbetriebnahme der Mer-cury SRS lohn ein Blick in die sehr kompaktgehaltene Bedienungsanleitung, die auchals Download auf der PowerBox-Websitezur Verfügung steht. Sollten Fragen auftau-chen, lohnt sich ein Besuch des PowerBox-Expertenforums unter forum.powerbox-systems.com. Hier findet man viele Tippsund Tricks zu sämtlichen PowerBox-Pro-dukten und Fragen werden schnell beant-wortet. Es empfiehlt sich ein Testaufbauder Komponenten und einiger Testservos,um sich mit den Funktionen vertraut zu ma-chen. Vor dem Einbau in den Jet sollte mandie Mercury resetten, die Konfigurationgeht dann um einiges schneller. Damit derintegrierte iGyro fehlerfrei arbeiten kann,muss die Mercury rechtwinklig zu den

Hauptachsen auf einerfesten Unterlage imModell verschraubtwerden. Die Lage wirdvom Setup-Assistentenautomatisch erkannt.

Bei der Bedienunghält sich die MercurySRS an die bewährteTradition. Der mitgelie-ferte Sensorschalterdient als Ein- und Aus-Schalter für beide Ak-kus und mit den dreiTasten in Verbindungmit dem externen Dis-play kann die Box kon-figuriert werden. ZumAktivieren der Mercurysteckt man den Schal-ter, das Display, zweiserielle Empfänger(vier Satelliten beiSpektrum) und denGPS II-Sensor an. ZurStromversorgung sind

zwei Akkus mit Multiplex-Stecker notwen-dig. Die korrekte Polung der Akkus ist ab-solut wichtig, eine falsche Polung zerstörtdie Spannungsregler!

Auf dem Startdisplay werden neben derSpannung der beiden Akkus, der Statusder beiden Empfänger, der GPS-Antenneund die Position des Flightmodes-Schal-ters, ein Betriebszeit-Timer sowie die Aus-gangsspannung für Empfänger und Servosangezeigt. Bis auf den Timer können alle In-fos über die Telemetriedisplays fast allergängigen Fernsteuer-Systeme angezeigtwerden. Die Mercury-Displays sind kom-plett in Englisch gehalten, in der Bedie-nungsanleitung werden die Fachbegriffe inDeutsch erklärt.

Damit die Mercury SRS mit der eigenenAnlage zusammenarbeiten kann, wird imMenüpunkt »General Settings« das RC-Sys-tem ausgewählt. Zur Verständigung mit derMercury müssen die Empfänger auf serielleÜbertragung eingestellt werden. Sind zweiEmpfänger angeschlossen, wählt die Mer-cury beim Einschalten einen aus und schal-tet im Falle von Empfangsproblemen inner-halb weniger Millisekunden auf den anderenEmpfänger. Zur Verbesserung der Emp-fangssituation setze ich meine Empfängersehr weit auseinander. Bei Jets platziere icheinen Empfänger im Bereich des Cockpits,eine Antenne in Flugrichtung und eine querdazu. Den zweiten Empfänger setze ichnach Möglichkeit in das meist hohle Seiten-leitwerk, eine Antenne senkrecht und die an-dere waagerecht. Damit habe ich alle Emp-fangsrichtungen abgedeckt.

Abhängig von den eingesetzten Servosund Akkus werden in den nächsten Schrit-ten die Framerate, der Akkutyp und die ge-wünschte Ausgangsspannung eingestellt.

Die Mercury kann auf LiIon, LiPo, LiFePooder NiMh eingestellt werden. Sollte der fal-sche Akkutyp eingestellt sein, funktioniertdie Weiche trotzdem, nur die grafische Bal-kenanzeige stimmt nicht genau.

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In die Mercury wurde viel Funktionalitätgepackt: 15 Servoausgänge, ein iGyro mitGPS-Regelung, zwei serielle Empfänger-eingänge, zwei Akkuanschlüsse mit zweiredundanten Reglersystemen und jeweils20 A Spitzenstrom, die Ausgangsspan-nung kann auf stabilisierte 5,9 oder 7,4 V

eingestellt werden, umfangreiche Teleme-triefunktionen, Doorsequenzer, Servomat-ching und noch einiges mehr. Außerdemarbeitet die Mercury mit fast allen aktuellenFernsteuersystemen zusammen und kannseriell 18 Kanäle dekodieren. Der bewährteiGyro bündelt die Erfahrungen aus den drei

Varianten iGyro 3e, iGyro SRS und RoyalSRS. Das externe OLED-Display ist ähnlichgroß wie die integrierten Displays der Cock-pit/Competition-Baureihe.

Die Mercury passt in alle Jets, die mit 15Servoausgängen auskommen und bei de-nen alle Ströme durch den Empfänger ge-

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MULTIFUNKTIONAL ERICH BÄCKERJPwww.jetpower-magazin.com

Maße 93 x 67 x 19 mm

Gewicht 85 g

Gewicht Sensorschalter 15 g

Gewicht Display 15 g

Betriebsspannung 4,0 – 9,0 V

Stromversorgung 2s LiPo / LiIon /LiFePo, 5s NiCd /NiMH

Stromaufnahme Betrieb 99 mA (mit OLED)

StromaufnahmeStandby 3 µA

Strombelastbarkeit Spitze 2 x 20 A

Dropout-Spannung 0,3 V

Ausgangsspannung 5,9 oder 7,4 Vstabilisiert

Signaleingang seriell

Unterstützte Jeti, Futaba,Fernsteuersysteme Spektrum, HoTT,

M-Link, JR Propo

Empfänger-Redundanz SRS

Kanäle 15 (18)

Servoausgänge 15

Auflösung Servoimpulse 0,5 µs

Impulswiederholrate 12, 15, 18, 21 ms

Kreiselsystem iGyro

Kreisel-Regelung Heading- und Nor-malmodus

Kreiselsensor-Typ MEMS

Anzahl Sensorachsen 6

Unterstützte Jeti, Futaba,Telemetriesysteme Spektrum, HoTT,

M-Link, JR Propo

Preis € 499,–

Hersteller PowerBoxSystems

www.powerbox-systems.com

Durch den Umstieg auf den Sender Jeti DC-16war Erich Bäcker auf der Suche nach neuenEmpfängern, einem Kreisel und einer Strom-versorgung für seine CARF J-10. Da kam ihmdie Mercury SRS von PowerBox Systems alsredundantes System mit integriertem iGyround seriellen Empfängereingängen genaurichtig. Man könnte sagen, dass die Mercurygewissermaßen den Brückenschlag zwischendem High-End-System Royal SRS und der klei-neren Cockpit /Competition darstellt.

Der kleinePOWER-

MANAGERPowerBox Systems Mercury SRS

Der Lieferumfang der Mercury SRS von PowerBoxSystems mit GPS II-Sensor.

Der Startbildschirm der Mercury.

Um sich mit der Funktionsweise vertraut zu machen, wurde die Mercurytestweise mit zwei seriellen Empfängern und GPS-Sensor aufgebaut.

Der Menü-Bildschirm ist klar und übersichtlich.

TECHNISCHE DATENJP

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gen Empfindlichkeitsanpassung per GPSII-Sensor. Der Einfluss der Geschwindigkeitauf das Regelverhalten des Kreisels ist da-bei nicht zu unterschätzen. Bei mittlererGeschwindigkeit eingeflogen, korrigiertder iGyro mit der dafür notwendigen Emp-findlichkeit und entsprechend angepass-ten Ruderausschlägen. Im Langsamflugsind größere Ausschläge notwendig, imSchnellflug dagegen nur minimale Korrek-turen. Das GPS II kann auch als Stand-alo-ne-Telemetriesensor mit fast allen teleme-triefähigen 2,4GHz-Systemen verwendetwerden. Für Jets mit besonders breitemGeschwindigkeitsspektrum kann mit demAirspeed Factor noch etwas feingetunt wer-den. Sollte sich der Flieger bei höheren Ge-schwindigkeitenaufschwingen, beimittleren und nied-rigen Geschwindig-keiten aber nicht,kann der Faktor stu-fenweise erhöhtwerden. Mit höhe-ren Werten wird derKreisel bei zuneh-mender Geschwin-digkeit schnellerausgeblendet.

Um die vorbelegten Flightmodes FM 1bis 3 individuell einzustellen, wird per FM-Schalter am Sender der entsprechendeFlightmode angewählt und mit den Sensor-tasten verändert. Folgende Einstellungs-Möglichkeiten stehen zur Verfügung: GY-RO OFF (vorbelegt auf FM 1) Der iGyro istdeaktiviert, die Signale werden durchge-schleift. • RATE MODE Der iGyro arbeitetim Normal-Modus und kann manuell in al-len Flightmodes aktiviert werden. • ATTI-TUDE ASSIST STD (vorbelegt auf FM 2)Diese Einstellung wirkt nur auf Quer- undHöhenruder, Seite arbeitet im Rate Mode.Im Normalflug würde das Seitenruderservosonst bei einer querrudergesteuerten Kur-ve dagegen arbeiten. • ATTITUDE ASSISTALL Die Lagehaltung für Quer-, Höhen- undSeitenruder wird aktiviert. Damit lassensich langsame Rollen fliegen, das Seitenru-der hält die korrekte Lage. • VECTORTHRUST 3D Die Schubvektorsteuerungwird bei diesem Mode automatisch akti-viert, somit müssen im Sender keine Mi-scher auf Seite und Höhe eingestellt wer-den. Alle Kreiselausgänge einschließlichVector sind auf 100% Gain voreingestellt,ATTITUDE ASSIST ist deaktiviert, ganzwichtig bei Vector-Jets. • TORQUE ROLL(nicht vorbelegt, wird während des Setupsausgewählt, vorzugsweise für FM 3) DieseOption klingt zwar sehr interessant, ist aberfür Jets mit Vektor-Steuerung nicht zu ge-brauchen – ein Absturz wäre vorprogram-miert. Die drei Kreiselachsen sind auf100% voreingestellt, ATTITUDE ASSIST istfür alle Ruder aktiviert. Zum Aktivieren

muss die Fahrt des Jets fast Null sein, mitQuerruder kann man ihn sogar um die ei-gene Achse drehen.

Durch die fertigen Optionen sind annä-hernd alle möglichen iGyro-Konfiguratio-nen inklusive der sonst zeitaufwendigenEinstellung der Vektorsteuerung in kürzes-ter Zeit erledigt.

Setup der StandardfunktionenNun werden die Standardfunktionen ein-

gelernt und den Servo-Steckplätzen Quer-(Aileron), Höhen- (Elevator) und Seitenru-der (Rudder) sowie Landeklappen (Flaps)und Gas (Throttle) zugewiesen. Man be-wegt den gewünschten Knüppel oder Ge-ber zur angezeigten Funktion , die dann von

der Mercury er-kannt und einemAusgang zugewie-sen wird. Sollten ei-ner Funktion sen-derseitig zwei Ka-näle zugewiesensein, erkennt diesdie Mercury. Nochoffene Funktionenoder Kanäle kön-nen im Output Map-ping freien Servo-

ausgängen zugewiesen werden. Im Falle ei-nes Failsafes beider Empfänger kann jededer zur Verfügung stehenden Funktionenindividuell auf Hold (HD) oder vorprogram-mierbare Positionen eingestellt werden(Failsafe FS). Ganz wichtig sind korrekt ein-gestellte und überprüfte Wirkrichtungendes iGyros, der Kreisel muss die ungesteu-erten Bewegungen in die richtige Richtungkompensieren. Die Wirkrichtung darf nichtmit der Laufrichtung der Servos im Sen-dermenü verwechselt werden. Die einfacheRegel lautet: Die Ruder müssen immer inRichtung der Bewegung ausschlagen.Hebt man zum Beispiel das Leitwerk nachoben, gehen die Höhenruder nach oben(bei der J-10 in FM 3 auch der Höhenvek-tor), usw. Über das Menü lassen sich dieWirkrichtungen einfach umdrehen.

Der Test Fly AssistantZum Erfliegen der Grundeinstellung des

iGyro steht der Test Fly Assistant zur Verfü-gung. Damit werden in nur einem Flug dienotwendigen Empfindlichkeiten für alleKreiselachsen erflogen. Der iGyro wird kurzinitialisiert und zurückgestellt, wobei sichdas Modell nicht bewegen sollte. Um dieSenderwege neu einzulernen, werden alledrei Kreiselkanäle Quer, Höhe, Seite aufAnschlag bewegt. Um den iGyro korrekteinstellen zu können, muss das Modell ein-geflogen und ausgetrimmt sein. Wichtigsind außerdem spielfreie und rechtwinkligmontierte Anlenkungen an Servohebelnund Rudern. Der Jet wird bei mittlerer Ge-schwindigkeit parallel zur Landebahn ge-

flogen und im Flightmode 2 langsam dieEmpfindlichkeit über den festgelegten Reg-ler erhöht, sobald das Flugzeug auf einerder drei Gyro-Achsen zu schwingen be-ginnt. Schnelle Stickbewegungen oder einMesserflug können ein Aufschaukeln pro-vozieren. Ist kein Aufschaukeln mehr er-kennbar, werden über FM 1 (Gyro AUS) amFlightmode-Schalter die erflogenen Gain-Werte automatisch ins Setup übertragenund gespeichert. Der dafür ausgewählteRegler wird deaktiviert, so besteht keineGefahr, dass das Setup aus Versehen wie-der verstellt wird. Danach kann der iGyroper Flightmode-Schalter auf FM 2 wiederaktiviert werden und die erste Landung er-folgt schon mit Gyro-Unterstützung.

Sollten am Sender hohe Expo-Werte fürQuer, Höhe und Seite eingestellt sein, kanndas Flugverhalten des Flugzeugs nachdem iGyro-Setup als etwas schwammigempfunden werden. Die Korrektur des iGy-ros in der Nähe der Neutralstellung wirktsich wie höhere Expowerte aus, denn dieKreiselwirkung wird erst mit zunehmen-dem Ausschlag ausgeblendet. In diesemFall genügt es, die Expoeinstellungen amSender um ca. 10 bis 20% zu reduzieren.

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Die AssistentenDie schon bekannten Assistenten wurden

konsequent weiterentwickelt, um die Ein-stellarbeiten so weit wie möglich zu erleich-tern. Voraussetzung ist natürlich ein vorbe-reiteter RC-Sender, sprich alle Funktionenund Geber sind konfiguriert und mit demServomonitor überprüft. Passen diese Punk-te, ist die Grundprogrammierung in wenigenMinuten erledigt. Bei der Mercury werdenerstmalig auch Standard-Funktionen wieFlaps und Gas während des Setups einge-stellt und zugewiesen. Zur Ermittlung desentsprechenden Senderkanals bewegt manim entsprechenden Menüpunkt den ge-wünschten Geber am Sender und der Kanalwird erkannt und übernommen, einfachergeht es eigentlich nicht mehr. Damit ist dieGrundkonfiguration erledigt und man kannsich den Zusatzfunktionen und der exaktenEinstellung der Servos über die Servo-matchfunktion zuwenden.

Als weitere Vereinfachung sind die Ser-voausgänge vorbelegt, man steckt die Ser-vos in die mit Buchstaben versehenenSteckplätze gemäß ausgewähltem Flug-zeugtyp und spart sich damit die manuelleZuweisung. Natürlich können alle Einstel-lungen und Vorbelegungen auch ohne As-

sistenten vorgenommen oder nachträglichgeändert werden. Die Einbaulage der Mer-cury wird durch Heben und Senken desLeitwerks ermittelt, die Mercury nutzt dazuden Sechsachs-Gyrosensor. Wurde die Be-wegung erkannt, geht es weiter zur Aus-wahl des Flugzeug-Typs. Möglich sind Nor-mal, V-Leitwerk (V-Tail), Delta, Normal VT(Vector Thrust), Delta VT und Acro. Die ver-schiedenen Flugzeugtypen unterscheidensich in Art und Zuordnung der Servoaus-gänge und Funktionen. Für die J-10 passtDelta VT perfekt. Für eine korrekte Funkti-on des iGyros erfolgt die Mischung in derMercury, im Sender ist kein Mischer not-wendig. Senderseitig werden nur Quer-,Höhen- und Seitenruder sowie die restli-chen Funktionen konfiguriert, die Detailsfür Delta, V-Leitwerk und Schubvektor re-gelt die Mercury.

Zuordnungsbeispiel Delta VTIm nächsten Schritt des Setup Assistant

werden ein Dreistufen-Schalter als Flightmo-de-Schalter für den iGyro und ein Dreh- oderSchieberegler für die Kreiselempfindlichkeitfestgelegt. Mit dem Schalter kann der iGyro

während des Flugszwischen den dreiModes FM1 bisFM3 umgeschaltetwerden. Mit demGain-Regler wirdwährend des Setup-Flugs die Kreisel-Empfindlichkeit er-mittelt, er deaktiviertsich danach überden Test Fly Assis-tant automatisch.Damit die Erken-nung der beidenGeber funktioniert,müssen sie im Sen-

der vorbereitet und auf einen Servokanaleingestellt sein. Einmal alle drei Positionendurchschalten bzw. den Regler einmal kom-plett bewegen – erkannt, gespeichert, fertig.

Der Heading-Mode des iGyro ist nur beiKnüppel-Nullstellung aktiv. Sobald der Pilotwieder steuert, arbeitet der iGyro im RateMode (Normal Mode). Es ist also kein Schal-ter für diese Funktion notwendig und die Pi-loten müssen nicht ständig gegen den Gyro»ankämpfen«, der iGyro versucht im AttitudeAssist Mode, die vom Piloten gesteuerteFluglage zu halten. Um Verwechslungen mitdem aus der Heli-Szene bekannten »Hea-ding Lock-Modus« auszuschließen, hatPowerBox den Headig-Modus im iGyro als»Attitude Assist Mode« bezeichnet, denndas Steuerverhalten des iGyro ist anders alsder Heading Lock-Modus der Helis.

Das Flugverhalten mit Attitude Assistmacht sich in erster Linie dadurch bemerk-bar, dass der Jet sein oft zappeliges Eigen-leben verliert, z.B. das selbständige Zu-rückdrehen aus der Kurvenlage, ein selb-ständiges Abfangen aus dem Abschwungoder das Abtauchen im Rückflug. Solangeder Pilot nicht steuert, fliegt das Modell wieauf Schienen, das Eigenleben ist fast neu-tralisiert. Gerade bei Jets ist damit ein vielexakteres Fliegen möglich, deshalb be-zeichnen viele Piloten den Attitude AssistMode als eine Art »Gyro Deluxe-Modus«.Der Jet kann mit dem Attitude Assist Modebequem gelandet werden und der Pilotkann sich ganz auf die Landeeinteilung undden sauberen Anflug konzentrieren. Even-tuelle Strömungsabrisse werden vom iGyroausgeglichen, ein zu langsamer Fliegerkippt nicht sofort ab, sondern sackt eherdurch und kann durch beherzten Gasein-satz oft noch gerettet werden.

Damit der iGyro seine volle Leistungsfä-higkeit entfalten kann, verfügt er über dieMöglichkeit der geschwindigkeitsabhängi-

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Zuordnungsbeispiel Delta VT.

Die 15 beschrifteten Servoausgängeder Mercury SRS.

Erkennung des Flightmode-Switch und desGain-Reglers über den Setup-Assistenten.

Die vorbelegten Flightmode-Konfigurationen desiGyro für verschiedene Flugzeugtypen. Im Bild obendas Standard-Setup, darunter Vector Thrust.

Das Einlernen der Steuerfunktionen – hier Elevatorund Vector sowie Rudder und Vector Thrust – gehtschnell von der Hand.

Damit der iGyro seine volleLeistungsfähigkeit entfaltenkann, verfügt er über die Mög-lichkeit der geschwindigkeits-abhängigen Empfindlichkeits-anpassung per GPS-II-Sensor.

Das Standard-Setting für Schubvektor-Modelle imFlightmode 3: Im iGyro-Menü erscheint der VectorHöhe unter der Bezeichung Elevator-B und derVector Seite als Rudder-B.

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Bei manchen Modellen kann es auch vor-kommen, dass die normale Kreiselemp-findlichkeit von 100% nicht ausreicht. Hierkann die Gain um den Faktor 4 erhöht wer-den (Gyro Sense x 4). Normalerweise istdas nur bei großen und trägen Modellenund nicht bei Jets notwendig.

Servomatching undDoorsequencer

Sollen zwei oder mehrere Servos exaktaufeinander abgestimmt werden, z.B. zweiFlap- oder Höhenruderservos oder zwei Ser-vos auf einem Querruder, kann das mit derMatching-Funktion bequem erledigt wer-den. Über die Matching-Funktion kann derServoweg begrenzt oder die Drehrichtunggeändert werden. Zuerst wird eines der Ser-vos als Referenz über den Sender korrekteingestellt. Mit der Funktion Servomatchingwerden die Neutral- und die beiden Endpo-sitionen eingelernt und das zweite (oder drit-te) Servo mit dem Sensorschalter auf denMillimeter genau angepasst.

Ähnlich komfortabel können die Fahr-werksklappen angesteuert werden. DieKlappen werden normalerweise über Ser-vos, Pneumatikzylinder oder elektrische Ak-tuatoren geöffnet und geschlossen undmüssen dem Timing des Fahrwerks ange-passt werden. Der Doorsequencer ist einmächtiges Werkzeug und kann verschiede-ne Schritte der Reihe nach abarbeiten. DerStart erfolgt über den Fahrwerksschalter,die zeitliche Abfolge kann dem Original an-gepasst werden. Als weitere Funktion bietetder Doorsequencer die Möglichkeit, dasBugradservo nach dem Einfahren abzu-schalten und in einer vordefinierten Positionzu parken. Somit erspart man sich die Ein-stellerei von Mischern im Sender.

Im Setup Assistant des Doorsequencerswerden der Fahrwerksschalter und die Ser-vos/Aktuatoren/Ventile einzeln definiertund den Ausgängen der Mercury zugewie-sen. Die einzelnen Abläufe werden als Tasks(Aufgaben) bezeichnet, insgesamt stehen

24 verschiedene Tasks zur Verfügung (je 12EIN und AUS). Damit kann man annäherndalle möglichen Abläufe eines Fahrwerks ab-decken. Daneben stehen drei vordefinierteModes (Motion Sequence) zur Verfügung.

Mode 1: Die Fahrwerksklappen öffnensich vor dem Ausfahren und schließen sichnach dem Einfahren des Fahrwerks.

Mode 2: Nach dem Ausfahren des Fahr-werks schliessen sich die Hauptfahrwerks-klappen wieder.

Mode 3: Neben den Hauptfahrwerks- wer-den auch die Bugfahrwerksklappen bei aus-gefahrenem Fahrwerk wieder geschlossen.

Flightrecorder und TelemetrieDer Flightrecorder überwacht und zeich-

net die Empfangsqualität auf. Dokumen-tiert werden Antenna Fades, Lost Framesund Holds bzw. Failsafes. Sollten sich Auf-fälligkeiten ergeben, muss die Einbaulageder Antennen oder Empfänger verändertwerden. In der JETPOWER 3/2016 habe ichdie Möglichkeiten der PowerBox-Weichen,unter anderem auch der Mercury SRS, inVerbindung mit Jeti-Telemetrie und demSender DC-16 genauer erläutert. Die Mer-cury ist natürlich auch updatefähig undkann über einen PC mit dem kostenlosenTerminalprogramm und einem optionalenUSB-Adapter auf dem neuesten Stand ge-halten werden. Eleganter funktioniert dasmit einem BlueCom-Adapter und einSmartphone oder Tablet, so ist auch einUpdate auf dem Flugfeld möglich.

Die InstallationDie Mercury fand ihren Platz auf einem

CfK-Sandwich-Träger hinter dem Canard-Spant meiner CARF J-10. Beim Einbaulässt sich übrigens die Kartonhalterungaus der Verpackung als Schablone nut-zen. Je nach Auslegung werden für die J-10 zwischen 9 und 14 Servos/Kanäle be-nötigt, die Konfiguration ist mit dem Se-tup-Assistenten und Aircraft Type DELTAVT schnell erledigt. Im Sender habe ich

dafür keinen einzigen Mischer gebraucht.Die Canards der J-10 müssen nicht zwin-gend gekreiselt werden, man kann sie ein-fach auf Höhe mitlaufen lassen, z.B. überdie direkte Anbindung im Output Mappingder Mercury. Nach einem Tipp von EnricoThäter sind die Canards in meiner J-10mittlerweile in Neutralstellung fixiert. Ur-sprünglich waren sie über einen separatenHeading-Gyro für einen sauberen Gerade-ausflug zuständig, diese Aufgabe über-nimmt nun der iGyro über die Höhenfunk-tion der Deltaruder.

FazitDie neue PowerBox Mercury SRS ist eine

kleine Box mit sehr vielen wichtigen undmodernen Funktionalitäten. Sie ist platz-sparend für mittelgroße Flieger konzipiertund schnell eingebaut. Durch die Redun-danz und den integrierten iGyro macht siedas Handling von Modelljets sicherer undbequemer. Die Kreiselunterstützung trägtnicht nur zur Entspannung des Piloten bei,sondern gerade bei der Landung auch zurSicherheit. Das Setup ist mit den Assisten-ten flott erledigt und obwohl ich lieber allesselbst einstellen möchte, muss ich geste-hen, dass ich bei der Mercury SRS die As-sistenten schätzen gelernt habe.

Durch die Unterstützung des integrierteniGyro fliegt sich mein Eurosport wie ein ganzanderes Flugzeug. Das Flugbild wird runderund weicher, einfach mehr »Jet-like«. Die Lan-dungen sind bei Wind genauso unkompli-ziert wie bei Windstille. Bei der J-10 verein-facht die Mercury SRS die Verkabelung unddas Setup, speziell des Vector-Thrust-Systems. Mithilfe des Setup Assistant ist inwenigen Minuten alles eingestellt und manbraucht sich nicht mit Mischern oder zusätz-lichen Flugzuständen am Sender herum-schlagen. Das Fliegen mit iGyro-Unterstüt-zung ist speziell im 3D-Mode ein Genuss. Flie-gen können muss man aber trotzdem noch,das nimmt einem die Mercury nicht ab!

JP

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Die Mercury SRS fand ihren Platz vibrationsgeschützt auf einem GfK-Träger hinter dem Canard-Spant der J-10.Die Kartonhalterung kann als Bohrschablone verwendet werden (Bilder rechts).