Jugendwerte in Grenz-Zeiten

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Jugendwerte in Grenz-Zeiten Gesellschaftliche Grenzerfahrungen als „Werte-Wandler“

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Jugendwerte in Grenz-Zeiten. Gesellschaftliche Grenzerfahrungen als „Werte-Wandler“. Grenzerfahrungen I Grenze als Ende. Funktionale Zersplitterung der Gesellschaft , Dynamisierung der Teillogiken Überfluss und Lebensmittelvernichtung - Armut und Hunger - PowerPoint PPT Presentation

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Jugendwerte in Grenz-Zeiten

Gesellschaftliche Grenzerfahrungen als „Werte-

Wandler“

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Grenzerfahrungen IGrenze als Ende

Funktionale Zersplitterung der Gesellschaft , Dynamisierung der Teillogiken Überfluss und Lebensmittelvernichtung - Armut und Hunger Pränatale Forschung – keine Behindertenforschung Kommunikationsmittelexplosion –Beziehungsstörungen

Hegemonie der Trias Wirtschaft – Wissenschaft – Technik „Risikogesellschaft“: was Risiken minimieren sollte, produziert

nun selbst Risiken – Ende des Fortschrittsglaubens Entpolitisierung – Politische Polarisierung - Neoautoritarismus Krise der institutionalisierten Religion – neue Götzen &

Ideologien Privatisierung und Individualisierung des Lebens begünstigt

Angst- und Sicherheitsgesellschaft Radikale Diesseitsorientierung: Empirismus, Positivismus,

Materialismus

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Grenzerfahrungen IIGrenze als Anfang

Zeugenotion und Schlüsselwort Vernetzung Der Ruf nach Ethik: Binnenethiken in Wirtschaft und

Wissenschaft, Politik und Religion Alternative Globalisierungsbewegungen als

„Gegenmacht“ Re-Politisierung: neue Formen zivilgesellschaftlicher

Aktivität – insbes. bei den Jugendlichen Re-spiritualisierung: in den Städten, v.a. bei den jungen

Erwachsenen, „erwacht“ das religiöse Bewusstsein Re-Solidarisierung: Jugendliche als Vorreiter Sinngesellschaft, Neue Vergemeinschaftungen

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Zur Situation Jugendlicher „Die Jugendlichen“ gibt es nicht – die Soziologie kann

Generationenphänomene beschreiben. Jugendliche Werte können nur analog zu den

Erwachsenenwerten verstanden werden – und entziehen sich dem erwachsenen Zugriff.

„Selbstverwirklichung“ „Pflicht“ „Treue“

Ambivalenzen zwischen Zukunftshoffnung und Zukunftsangst – Ringen um die Balance - Leben als Experiment

Themen des Jugendalters sind nach wie vor Erfahrungensammeln (Guardini) Identitätsfindung im soziokulturellen Gefüge (Erikson) Zukunftsorientierung Aktualisieren sich im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext

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“Forever young” oder„Untergang der Jugend“?

Es ist nicht einfach, ein junger Mensch zu sein, wenn alle Grenzen verschwimmen ... unübersichtliche

Generation – Grenzen innerhalb der Jugendlichen?

verschwundener Generationen-konflikt – Grenzen zu den Erwachsenen?

„Forever young” in allen Altersgruppen – Grenzen des Jung-Seins?

Jugendkultur als konsumierter und konsumierbarer Teil der Erwachsenen-kultur – Grenzen des Konsums?

Die gesellschaftliche Krise hat die Jugend erreicht – Grenzen zur Gesellschaft und Vergesellschaftung?

„präfigurative“ Gesellschaft – Grenzen zur Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft?

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Ressourcender intelligenten Modernisierungsgewinner/innen

Hohe Moralität: Verhandlungsmoral mit „Basiswert“ Vertrauen; Verantwortung, Aufrichtigkeit, Disziplin.

„Wertesampler“: „sowohl – als auch“ (polares Denken in Balancen)

Bildungs-, Leistungs, Erfolgsorientierung Teamworker/innen, „learning by doing“ „Netzwerker/innen“ und „globales Bewusstsein“ Optimismus und Selbständigkeit bezüglich der

persönlichen Zukunft 2/3 der deutschen Jugendlichen stimmen zu: „Jeder

ist sein Glückes Schmied – und wenn man will und sich anstrengt, kann man auch etwas werden“

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Die Schatten

Die „Spaßgeneration“ ist ziemlich ernst. Oberflächlichkeit aus dem Wissen um die Tiefe der Probleme.

Es gibt wenig Protestierer/innen: Die Jugendlichen rebellieren, indem sie „brav, nett und angepasst“ sind oder indem sie scheitern.

Die gesellschaftliche Situation wird nicht so rosig beurteilt: Jugendliche fühlen sich von den Erwachsenen im Stich gelassen – „Angstkultur“ Terror, Ökokollaps, Aids, atomare Bedrohung ....

Religion- und Politik(erinnen)verdrossenheit

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Modernisierungsverlierer/innendie gesellschaftlichen Probleme werden an den „Rändern“ sichtbar

25% der österreichischen Jugendlichen sind gefährdet – und gefährlich: höhere Autoritarismuswerte, gewaltbereiter, schlechter gebildet, bei biographischer Benachteiligung bei sozialer Benachteiligung

Versagen und Scheitern sind kein Thema – werden individualisiert – die Opfer sind gesellschaftlich unsichtbar.

Jugendarbeitslosigkeit und „Überalterung“ als „Drohsymbol“

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Wert I: Familie und Freunde Hohe Solidarität, hohe

Erwartungen Intime Beziehungen dienen

der persönlichen Sinnerfüllung/verwirklichung

Einsatz für qualitätsvolle Beziehungen

Ende des Generationenkonfliktes auf Mikroebene, „Partnerschaftlichkeit“

Umdenken im Geschlechterverhältnis

Starke Peerorientierung

„Gefühlschiffre“ Funktionalisierung und

Privatisierung „Beziehungsarbeit“ als

Überforderung Generationenkonflikt auf

Makroebene ernüchterte Mädchen,

verunsicherte Burschen unterbrochener

Generationentransfer, Generationen“ghettos“

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Wert II: Erfolg

„Aufstieg statt Ausstieg“ - vor allem bei den jungen Männern (für 82% der der deutschen Jugendlichen „sehr wichtig“, Fleiß und Ehrgeiz von 62% auf 75%, Streben nach Sicherheit 69% auf 79%)

„Arbeit“ dient der Selbstverwirklichung oder als Mittel zur Selbstverwirklichung

„Erfolg“: wenn es gelingt, sich in allen Lebensbereichen zu verwirklichen und glücklich zu werden

„Erwerbs-Arbeit“ hat realiter Vorrang gegenüber Familien/Freunden

Doppelbelastung bei den jungen Mädchen

„Religion der Arbeit“? Arbeit als Beitrag zum

Gemeinwohl? Perfektionismus, überhöhte

Erwartungen Inkompetenz im Fall von

Mißerfolg

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Wert III: „Glück“ Erlebnisse zum Fühlen (durch

Action und Ruhe) als „Produkt“ aus den

verschiedenen Lebensbereichen

Suche nach dem überwältigenden Anderen, „raus aus dem Alltag“ (Spiritualität)

Wertekombinationen (postmateriell/materielle Werte)

„Freiheit und Liebe“ eine individuelle Persönlichkeit

entwickeln und „inszenieren“ (Design als Ausdruck!)

Abneigung gegen abstrakte Wahrheiten und „Ordnungen“, theorie- und geistfeindlich

übermäßige Konsum- und Bedürfnisorientierung

Tendenz zur Freiheitsflucht

Werteutilitarismus/nihilismus

bleiben abstrakt und unkonkret brüchige „Patchworkidentitäten“ Entpolitisierung (Politik ist kein

Bereich zur Selbstverwirklichung)

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Grenzwerte als AnfangNeue Horizonte entdecken wir mit

einem Individuumsbegriff, der den Menschen als Person denkt: immer schon in Beziehung: Gemeinschaft, Liebe

einem konkreten Freiheitsbegriff, der sich in die Gesellschaft hinein verwirklicht: Solidarität, Gerechtigkeit

einem Selbstverwirklichungsverständnis, bei dem der Einzelne im Anderen zu sich selbst kommt: Balance zwischen Nähe und Distanz

einer Neuentdeckung von Absichtslosigkeit, Zweckfreiheit und den Chancen des Scheiterns und der Schwäche: Enttabuisierung von Leid

einem realistischen Kooperationskonzept einer „intelligenten Re-Institutionalisierung“ Einer praktizierten Demokratisierung: Jugendliche fühlen sich nach wie vor

instrumentalisiert Partizipation in Erziehung/Bildung/Politik Globalem Denken und Lokalem Handeln dem verantworteten Denken im „Sowohl – Als Auch“: Pluralitäts und –

kompetenz einer Neu-Entdeckung und Erschließung des transzendenten Raumes