juwi news Januar 2011

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01/2011 Mit Niederlassungen und Regionalbüros stärkt juwi das Projektgeschäft unter anderem im Segment der Photovoltaik-Dachanlagen. Lesen Sie mehr auf den Seiten 8 und 9. Saubere Energie für viele Regionen Premiere geglückt | Seite 15 Joint Venture nimmt Anlage zur Produktion der ertragreichen Erde Palaterra in Betrieb. Zwei Standorte, vier Turbinen | Seite 10 juwi feiert mit dem Bau von Wind- energie-Anlagen erste Projekterfolge im Westen von Polen. Ohne Energieverbrauch | Seite 16 Neuer Geschäftsbereich »Green Buildings« bietet Ingenieurskunst für nachhaltige Gebäudetechnik. Mit Beilage 100%-erneuerbar Stiftung und Verein

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Infomagazin der juwi gruppe. Projektentwickler für erneuerbare Energien

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01/2011

Mit Niederlassungen und Regionalbüros

stärkt juwi das Projektgeschäft

unter anderem im Segment der

Photovoltaik-Dachanlagen. Lesen Sie

mehr auf den Seiten 8 und 9.

Saubere Energie für viele Regionen

Premiere geglückt | Seite 15

Joint Venture nimmt Anlage zur

Produktion der ertragreichen Erde

Palaterra in Betrieb.

Zwei Standorte, vier Turbinen | Seite 10

juwi feiert mit dem Bau von Wind­

energie­Anlagen erste Projekterfolge

im Westen von Polen.

Ohne Energieverbrauch | Seite 16

Neuer Geschäftsbereich »Green

Buildings« bietet Ingenieurskunst für

nachhaltige Gebäudetechnik.

Mit Beilage

100%-erneuerbar

Stiftung und

Verein

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Ansichtssache Aufbau der E-126 am Schneebergerhof Seite 4

Solarpark Mehring II Seite 6

Topthema Energie für viele Regionen Seite 8

Wind Zwei Standorte, vier Anlagen – Erste Projekte in Polen Seite 10

Solar Massenhaft Strom vom Dach Seite 12

Bio juwi steigert Produktion von Holzpellets Seite 15

Green Buildings Wohnen und arbeiten ohne Energieverbrauch Seite 16

Panorama Die Paralympics 2012 fest im Blick Seite 18

Inhalt

IMPRESSUM

Herausgeber: juwi Holding AG · Energie-Allee 1 · 55286 Wörrstadt Redaktion: Christian Hinsch (v.i.S.d.P.) · Katharina Buss · Benedikt Brüne · Stephan Brust

Anne Gemind · Hasret Gülmez · Ralf Heidenreich · Iwona Kallok · Ricarda Schuller Gestaltung: kleiner und bold GmbH | Berlin Druck: odd GmbH & Co. KG

Print + Medien | Bad Kreuznach · © 01/2011

Titelbild: Unser Foto – erstellt von Alexander Sell – zeigt die juwi-Monteure Norbert Grenda (links) und Daniel Steinberg bei der Installation einer

Dachanlage im Mainzer Stadtteil Ebersheim.

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mit Laufzeitverlängerungen von im Schnitt zwölf Jahren für die deutschen Atomkraftwerke hat die Bundesregierung

den vier großen Energiekonzernen im vergangenen Jahr ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk beschert. Die Betreiber,

die bis heute kein Konzept für die Beseitigung ihrer strahlenden Abfälle vorlegen können, dürfen sich freuen über

diesen Pakt auf Kosten künftiger Generationen – ermöglicht er ihnen doch so eine Ausweitung ihrer exorbitanten

Gewinne, die auch im Jahr 2010 bei zusammen über 20 Milliarden Euro gelegen haben dürften. Damit stellen sich

Bundesregierung und Atomwirtschaft allerdings immer mehr gegen den Bürgerwillen und verkennen die energiepo-

litischen Zeichen der Zeit.

Die Großdemonstration in Berlin sowie die Proteste im ganzen Land gegen den Castor-Transport haben gezeigt, dass

die Ablehnung der alten Energiewirtschaft riesig ist. Bundesweit entdecken zudem immer mehr Städte, Gemeinden

und Unternehmen die Vorteile der erneuerbaren Energien für die regionale Wirtschaftskraft und nutzen sie für

die dezentrale, rein regenerative Energieproduktion. Unser Unternehmen unterstützt diesen Trend, indem wir im

gesamten Bundesgebiet neue Niederlassungen und Regionalbüros gründen. Ausführliche Informationen hierzu finden

Sie ab Seite 8 dieser juwi news.

Auch unsere internationalen Ambitionen sind ungebrochen. Aktuell steigen wir in die Energiemärkte von Groß-

britannien, Indien und Südafrika ein. Zudem erweitern wir unser Portfolio durch Dienstleistungen im Bereich der

nachhaltigen Gebäudetechnik. Unser jüngstes Tochterunternehmen firmiert seit Jahresbeginn unter dem Namen juwi

Green Buildings GmbH (siehe Beitrag auf Seite 16).

Unsere Projekte können wir nur mit engagierten Mitarbeitern verwirklichen. Nicht ohne Stolz konnten wir im Novem-

ber unseren 1.000sten juwi-Mitarbeiter einstellen. Wir heißen ihn bei juwi herzlich willkommen und damit in einer

Branche, die maßgeblich geprägt wurde durch die Ideen von Hermann Scheer. Seine Begeisterung und sein Wirken

sind uns auch nach seinem Tode Motivation und Verpflichtung zugleich, den Ausbau der erneuerbaren Energien mit

viel Leidenschaft fortzusetzen.

Viel Freude beim Lesen!

Jochen Magerfleisch Matthias Willenbacher Fred Jung

Liebe Freunde der juwi-Gruppe,

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Ansichtssache

Mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl

13. Oktober 2010, früher Morgen:

Bei neblig­kühlem Herbstwetter

avanciert der Schneebergerhof in

Rheinland­Pfalz zum Schauplatz für

eine technische Meisterleistung. Die

Monteure des Turbinenherstellers

Enercon bugsieren den tonnenschwe­

ren Rotor einer der weltgrößten

Windenergie­Anlagen, der E­126, an

den Ort ihrer Bestimmung. Der Bau

des spektakulären Windrades verdeut­

licht eindrucksvoll die Möglichkeiten

des Repowerings: Die neue Anlage mit

einem Jahresertrag von rund 18 Mio.

Kilowattstunden ersetzt eine ältere

Turbine, die gerade einmal ein Sech­

stel des Stromertrages produzierte.

Infos & Videos auf www.juwi.de

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Eine Schönheit aus 27.280 Photovoltaikmodulen

Brillant wie ein Juwel reflektiert der hoch über dem Moseltal installierte Solarpark Mehring

II die Strukturen des Himmels und der Wolken. Die Photovoltaikanlage im Landkreis

Trier­Saarburg ergänzt einen ersten Solarpark­Abschnitt, den juwi bereits im Dezember

2007 in Betrieb genommen hat. Beide Anlagen sind – ebenso wie die 15 Turbinen des

benachbarten Windparks auf der Mehringer Höhe – Musterbeispiele für die harmonische

Integration der erneuerbaren Energien in ihre landschaftlich reizvolle Umgebung.

Ansichtssache

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Immer mehr Städte, Kommunen und Landkreise setzen auf erneuer-

bare Energien. Mit guten Gründen: Die Abkehr vom fossil-atomaren

Energiesystem bedeutet auf Dauer saubere, bezahlbare Energie

für Bürger und Unternehmen, steigende Einnahmen für kommunale

Haushalte, Beschäftigungszuwächse und Versorgungssicherheit für

kommende Generationen. Die Vorzüge der dezentralen Energieer-

zeugung im regenerativen Energiemix wird die juwi-Gruppe mit der

Gründung neuer Niederlassungen und Regionalbüros im gesamten

Bundesgebiet künftig noch stärker als bisher zur Geltung bringen. Die

neuen Standorte schaffen beste Voraussetzungen dafür.

Die Anfänge sind gemacht. Die juwi Solar GmbH hat kürzlich in

Wasserburg am Inn (Oberbayern) sowie in Radebeul bei Dresden

jeweils eine Zweigstelle eröffnet. Weitere Standorte hat juwi fest im

Blick (siehe Deutschlandkarte rechts). »Von Radebeul aus werden

wir vor allem Dachflächen-Projekte in Angriff nehmen«, betont Sven

Albersmeier-Braun, Leiter des Bereichs Akquisition & Vertrieb Dach

in Deutschland.

Neben Radebeul steht mit der Niederlassung Brandis bei Leipzig

ein zweiter juwi-Standort im Fokus der Aktivitäten in Sachsen.

Am Energiepark Waldpolenz, wo juwi 2008 die damals weltgrößte

Photovoltaik anlage errichtet hatte, steht seit Dezember ein mo-

derner, energieeffizienter Bürokomplex, der architektonisch und

gebäudetechnisch ganz nach dem Vorbild des Firmensitzes in Wörr-

Energie für viele Regionenjuwi stärkt Projektgeschäft mit neuen Niederlassungen und Regionalbüros

stadt konzipiert und gebaut wurde. Nachdem die juwi-Mitarbeiter

in Brandis bislang in Bürocontainern gearbeitet haben, schafft juwi

mit den neuen Büroflächen nun Platz für zusätzlich bis zu 80 neue

Arbeitsplätze. Denn auch die Aktivitäten im Wind- und Bioenergie-

sektor werden in Ostdeutschland an Fahrt gewinnen.

Erste Niederlassung in Brandis bei Leipzig

Brandis ist der Beginn. In Thüringen und Brandenburg ist die Stand-

ortsuche in vollem Gange. Alle Niederlassungen kopieren – im Klei-

nen  – das Modell des Wörrstädter Firmensitzes: Energieeffizientes

Bürogebäude, Referenzprojekte in direkter Standortnähe, gute Ver-

kehrsanbindung, Rückenwind aus der Lokalpolitik. Von entscheidender

Bedeutung für die Gründung weiterer Niederlassungen wird sein, in

welchem Umfang Windparks vor Ort umzusetzen sein werden. Zudem

sollen – ähnlich wie in Wörrstadt oder in der Morbacher Energieland-

schaft – Wind-, Sonnen- und Bioenergie ein Trio bilden, das rund um die

neuen Niederlassungen der Vision energieautarker und ausschließlich

aus regenerativen Quellen versorgter Regionen Vorschub leistet.

Zusätzlich zur Gründung von Niederlassungen fokussiert sich juwi

in ausgewählten Regionen auf die Produktion und den Vertrieb von

Holzpellets: Nicht mehr nur im Hunsrück, wo juwi seit Jahren schon

ein erstes Pelletierwerk betreibt, sondern auch im Harz (Langels-

heim), in Nordhessen (Bad Arolsen) und in Baden-Württemberg

(Dotternhausen) werden künftig Holzpellets von juwi erhältlich sein.

Topthema

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Indien, Südafrika, Großbritannien. Drei Länder – drei neue Nieder-

lassungen in nur einem Monat. Das internationale Geschäft wird für

juwi immer wichtiger. Bestehende Länderaktivitäten werden weiter

ausgebaut, parallel dazu steigt juwi in neue Märkte ein.

Aus dem Büro in Bangalore will »juwi India Renewable Energies« in den

nächsten Jahren Photovoltaik-Projekte im Umfang von bis zu 100 Me-

gawatt umsetzen. »Indien ist der attraktivste Markt für Photovoltaik in

Asien«, sagt Rajesh Bhat, Präsident von juwi Indien. juwi hat zudem

neue Niederlassungen in Stellenbosch bei Kapstadt in Südafrika

(siehe Beitrag auf Seite 11) sowie in Birmingham in Großbritannien

gegründet. Von Interesse ist dort vor allem der Solarbereich, nachdem

die britische Regierung im April eine Einspeisevergütung für Solarstrom

verabschiedet hat. »Mittelfristig planen wir Projekte im zweistelligen

Megawatt-Bereich«, sagt Amiram Roth-Deblon, Leiter International

Business Development Solar.

Asien – Afrika – Europa juwi bietet Energie auf immer mehr Kontinenten an

Weitere Produktionsstätten werden folgen. So schafft juwi für die

Bürger, Unternehmen und Kommunen auch in diesen Regionen die

Voraussetzungen dafür, die Vorteile der erneuerbaren Energien zu

nutzen und dem Morbacher Beispiel zu folgen. Dort generiert die

Kommune jährlich Einnahmen in Höhe von 350.000 Euro – allein

durch die Verpachtung des Geländes, auf dem die Anlagen der

Energielandschaft errichtet wurden. Zudem sind in der Morbacher

Energielandschaft bislang 25  Arbeitsplätze entstanden. Tendenz

steigend – denn auch in Morbach plant juwi ein Regionalbüro für das

Projektgeschäft im Bereich der PV-Dachanlagen.

Radebeul

Berlin

Niederlassung Brandis

Siegburg

Kiel

Morbach

Wasserburg am Inn

Langelsheim

Bad Arolsen

Dotternhausen

Standorte für den Bereich PV-DachanlagenStandorte für die PelletsproduktionStandorte für den Bereich Green Buildings

Am Energiepark Waldpolenz in Brandis (Sachsen) gründet juwi mit einem energie effizienten Bürogebäude seine bundesweit erste Niederlassung.

Mit Produktionsstandorten und Vertriebsgebieten für Holzpellets sowie Regional-büros für den Bereich der Photovoltaik-Dachanlagen und der energieeffizienten Gebäudetechnik stärkt juwi das Projektgeschäft in vielen Regionen Deutschlands.

Firmensitz Wörrstadt

Warndt

Langenbach

Steinau an der Straße

Bühl

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Im Westen von Polen hat juwi im letzten Jahr an zwei Standorten insgesamt vier Winde-

nergie-Anlagen mit je 1,5 MW Nennleistung errichtet – in Stypulow und in Kartowice, rund

100 Kilometer von Cottbus entfernt. In beiden Projekten ist juwi dabei als Generalunterneh-

mer für einen polnischen Investor aufgetreten. Auch für dieses Jahr sind eine ganze Reihe von

Projekten in der Planung – zum Beispiel werden für den gleichen Investor noch drei weitere

Windturbinen mit jeweils 800 KW errichtet. Parallel dazu treibt juwi auch die Entwicklung

eigener Windparks aus dem Krakauer Büro heraus weiter voran.

Der polnische Markt ist extrem in Bewegung. Das Land bietet eines der größten Zubau-

Potenziale in Europa, die Rahmenbedingungen sind stabil, die Zustimmung zum Ausbau der

erneuerbaren Energien ist parteiübergreifend groß. »Aus meiner Sicht wird sich Polen zu

einem Markt entwickeln, in dem wir kontinuierlich jährliche Zubauraten von 500 bis 800 MW

sehen werden«, sagt Michael Böhm, Geschäftsführer von juwi Polen.

»Was juwi hilft, ist die vergleichsweise lange Historie als Projektentwickler. Wir unter-

scheiden uns von sehr vielen Marktteilnehmern dahingehend, dass wir die Projekte, an

denen wir arbeiten, auch wirklich bauen wollen«, ergänzt er. Von großer Bedeutung ist

das Team vor Ort. »Alle elf waren und sind fasziniert von der Möglichkeit, innerhalb eines

Jahres die ersten Windenergie-Anlagen zu errichten. Das hat uns alle enorm angetrieben.

Zum anderen haben wir aus Wörrstadt fantastische Unterstützung bekommen – von

den Fachabteilungen bis zum Vorstand«, sagt Michael Böhm. Das juwi-Erfolgsrezept

beschreibt er so: »Ich habe Polen als ein Land kennengelernt, in dem es sich extrem lohnt,

genau hinzuhören, nach den Beweggründen und jeweiligen Interessen zu fragen. Am

Ende ist es selten so, wie man es sich zu Beginn einer Verhandlung oder eines Projekts

vorgestellt hat. Man muss flexibel sein«.

Wind

Zwei Standorte, vier Anlagenjuwi nutzt gute Rahmenbedigungen für erste Projekte in Polen

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juwi repariert weltweit Rotorblätter

Weltweit anerkannt: Die juwi Management GmbH darf jetzt auf der ganzen Welt

Rotorblätter auf Beschädigungen prüfen und ggf. reparieren. Die Zulassung dafür

hat juwi von der GL Renewables Certification erhalten, einer der führenden Zertifi-

zierungsgesellschaften im Bereich der Windenergie. Erst dieses Jahr hatte die juwi

Management GmbH den Bereich Rotorsystemtechnik eingeführt und damit ihr Profil

als Rundum-Servicedienstleister im Bereich der kaufmännischen und technischen

Betriebsführung abgerundet. Derzeit betreut juwi im Rahmen seiner Aftersales-

Dienstleistungen Erneuerbare-Energie-Anlagen von mehr als 500 Investoren kauf-

männisch, von Windenergieanlagen-Betreibern auch technisch. »Die Zulassung vom

Germanischen Lloyd zeigt, wie hoch die fachliche und technische Qualität unserer

Rotorsystemtechnik ist. Damit können wir unsere Marktposition in diesem Bereich

weiter stärken«, sagt Rolf Heggen, der gemeinsam mit Thomas Albrecht die Geschäfte

der juwi Management GmbH führt.

Südafrika: juwi eröffnet Niederlassung in Stellenbosch

Seit November 2010 ist die juwi-Gruppe auch in Südafrika aktiv. In Stellenbosch im Süd-

westen des Landes gründete juwi eine Niederlassung, um dort Windparks zu projektieren.

Im Bereich der Windenergie bietet das Land am Kap der guten Hoffnung großes Potenzial:

mehrere Klimazonen, viele flache Abschnitte und 75 Prozent des Landes liegen mehr als

1.000 Meter über dem Meeresspiegel. Zudem herrscht ein hoher Energiebedarf aufgrund

von Strom engpässen. »Südafrika hat erkannt, dass es Zeit wird, den Ausbau regenerativer

Energien verstärkt zu fördern«, erklärt Robert Wagener, der im Süden des Kontinents die

ersten Aktivitäten für juwi vorantreibt. Im Fokus stehen dabei die Grundstückssicherung und

der Bau erster Projekte.

Hohe Erträge mit ATS­Turm

Höhere Türme für mehr Ertrag im Binnenland – dieses Konzept

haben juwi, der Windkraftanlagen-Hersteller Kenersys und das

Turmbau-Konsortium Advanced Tower Systems (ATS) entwickelt

und nun erstmals in dieser Konstellation eingesetzt. In Dannstadt bei

Ludwigshafen hat juwi Ende 2010 zwei Anlagen des Typs K100 mit

einer Leistung von 2,5 Megawatt errichtet. Weil die Nabenhöhe nicht

wie bei diesem Anlagentyp üblich bei 100 Metern liegt, sondern bei

135 Metern, kann der Ertrag um bis zu 25 Prozent gesteigert werden.

4.500 Haushalte können die beiden Anlagen mit Strom versorgen. Mit

dem neuen Konzept lassen sich die hohen Windpotenziale im Binnen-

land noch besser erschließen. Den Prototypen eines ATS-Turmes

für Windräder hatte juwi bereits Anfang 2009 in Grevenbroich bei

Aachen installiert.

www.advancedtowers.com

Unsere Bilder zeigen die Montage von Turmteilen am Standort Stypulow im Westen von Polen. Dort hat juwi drei Fuhrländer-Windturbinen (je 1,5 MW) errichtet.

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Rund 95.500 Module auf einer Fläche von 87.000 Quadratmetern –

das sind Dimensionen, die man eigentlich nur von Photovoltaik-

Freiflächenanlagen kennt. In diesem Fall kennzeichnen die Zahlen

die größte Aufdachanlage Deutschlands, die jüngst im badischen

Philippsburg, nördlich von Karlsruhe, entstanden ist.

Hier hat die juwi Solar GmbH auf einer Reifenhalle im wichtigsten Lo-

gistikzentrum von Goodyear in Deutschland eine Photovoltaikanlage

mit einer Gesamtleistung von 7,4 Megawatt realisiert, die jährlich

rund 7,3 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom ins öffentliche

Netz einspeisen wird. Mit dieser Strommenge lässt sich eine kom-

plette Gemeinde mit 1.800 Haushalten problemlos versorgen. Dabei

spart die Anlage 5.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid ein.

Das juwi-Projekt ist nicht nur die größte Dachanlage Deutschlands,

sondern auch die drittgrößte Solar-Dachanlage der Welt.

Ende vergangenen Jahres ging sie ans Netz – ebenso wie noch ein

weiteres, großes Projekt von juwi Solar: Auf dem neuen Stadion des

Fußball-Bundesligisten 1. FSV Mainz 05, der Coface-Arena, entstand

eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 850 Kilowatt,

die zu den drei größten Solar-Dachanlagen gehört, die bislang auf

deutschen Fußballstadien installiert wurden. Auf 9.000 Quadratme-

Massenhaft Strom vom DachRiesige PV­Anlagen auf Fußballstadion und Logistikzentrum

Solar

tern produzieren über 11.000 Module etwa 700.000 Kilowattstunden

umweltfreundlichen Sonnenstrom – damit können knapp 200 Privat-

haushalte versorgt werden. Ganz nebenbei spart die Solaranlage

auf dem Stadiondach der Umwelt rund 470 Tonnen klimaschädliches

Kohlendioxid.

»Fairplay mit der Umwelt«

juwi ist in Mainz »Wiederholungstäter«, denn bereits auf dem alten

Stadion am Bruchweg realisierte der Projektentwickler im Sommer

2004 eine Dachanlage. »Dass die neue Anlage nun mehr als dreimal

so groß ist und damit einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz

leistet, ist einfach faszinierend und zeigt die riesigen Potenziale

der Solarenergie«, sagt juwi-Vorstand Matthias Willenbacher. »Ich

würde es mal Fairplay mit der Umwelt nennen.«

Doch die neue Dachanlage auf der Coface-Arena zeichnet noch eine

andere Besonderheit aus: Die Bürger können sich am Fairplay mit der

Umwelt beteiligen. Über die Mainzer Volksbank (MVB) konnten die

Mainzer mit Anteilen zwischen 500 und 5.000 Euro in die Dachanlage

auf dem Stadion investieren, bei einer Laufzeit von zehn Jahren und

3,5 Prozent Zinsen. Das zeigt: Groß dimensionierte Photovoltaikanla-

gen auf Dächern sind eine gute Investition in die Zukunft.

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Griechenland: Erstes Großprojekt am Netz

Mit dem Solarpark Papafilis erreicht juwi eine neue Größenordnung

im Photovoltaikgeschäft in Griechenland. Ende November ist die

Anlage in der Provinz Korinth, etwa 60 Kilometer westlich von Athen,

ans Netz gegangen. Mit einer Leistung von exakt 1.994 kWp versorgt

die Anlage unter anderem ein kleines abgeschiedenes Dorf mit um-

weltfreundlichem Strom, das bisher in unregelmäßigen Abständen

von Stromausfällen betroffen war.

»Papafilis ist das erste Großprojekt, das von juwi in Griechenland

projektiert wurde. Der Bau der Anlage ist jedoch erst der Anfang.

Bis Ende des ersten Quartals 2011 wird juwi in Griechenland mehrere

Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund sechs Megawatt gebaut

haben. In den nächsten Jahren wird sich diese Zahl noch erhöhen«,

erklärt Arnélida Gorrín-Manzuli, Projektkoordinatorin in der Abtei-

lung International Business Development der juwi Solar GmbH.

Das Unternehmen beschäftigt sich seit 2008 mit dem griechischen

Solarmarkt und hat bisher zwei Megawatt in kleinere Photovoltaik-

anlagen mit einer Leistung von jeweils bis zu 100 Kilowatt realisiert. Photovoltaik-Module (fast) bis zum Horizont: Auf der Halle des Logistikzentrums von Goodyear in Philippsburg entstand die größte Aufdachanlage Deutschlands.

juwi schließt erste PV­Anlagen in Chile an

Mit zwei PV-Projekten hat die juwi-Gruppe jetzt auch im chilenischen

Solarmarkt erfolgreich Fuß gefasst. In der Küstenstadt Antofagasta

im Norden Chiles ist seit dem 9. September die erste Solaranlage

des Landes in Betrieb, die Strom ins öffentliche Netz einspeist. Bei

der Sechs-KW-Anlage handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt

des Zentrums für den Ausbau erneuerbarer Energien der Univer-

sität Antofagasta und juwi. Auf dem Dach des Labors des elektro-

technischen Instituts der Universität montiert, erfüllt die Anlage

wichtige Testzwecke. Denn mit ihr untersuchen die Projektpartner,

wie unterschiedliche Modultypen unter harten Bedingungen wie

sehr starker Sonneneinstrahlung und hochkorrosiver, also überaus

salzhaltiger Atmosphäre einsetzbar sind. Die zweite chilenische

Anlage (mit ebenfalls sechs KW) hat juwi auf einer Höhe von etwa

2.500 Metern über dem Meeresspiegel, inmitten der Atacama-Wüste

installiert. Auch diese Anlage – etwa 300 Kilometer von Antofagasta

entfernt – ist eine Testanlage. Sie wird Aufschluss darüber geben,

welche Auswirkungen die trockene Luft, hohe Temperaturschwan-

kungen und Sandstürme auf die Leistungsfähigkeit der Module haben.

In der nordchilenischen Küstenstadt Antofagasta testet juwi die Auswirkungen des dortigen Klimas auf die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher PV-Module.

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Bio

Maisernte 2.0 Wegweisendes Hightech­Projekt zur Nutzung von Substraten für Biogasanlagen

Mais ist als Rohstoff für Biogasanlagen begehrt. Doch die große

Nachfrage korrespondiert nicht immer mit der Qualität. Denn die

lässt nicht selten zu wünschen übrig und hängt oft vom Zufall ab,

weil die verschiedenen Einflussfaktoren wie Bodenart, Maissorte,

Wetterverhältnisse, Erntemaschinen etc. in vielen Fällen nicht op-

timal aufeinander abgestimmt sind. Das hat Folgen: Mitunter gibt

es deutliche Verluste an Erntemenge und Substratqualität sowie

Lagerverluste in Silos von bis zu 20 Prozent. Dies wiederum kann eine

deutlich geringere Energieausbeute zur Folge haben. Ein Problem,

das alle betrifft: Landwirte, Lohnunternehmer, Umwelt, Bürger und

natürlich auch die Betreiber von Biogasanlagen.

juwi wäre nicht juwi, wenn das Unternehmen nicht auch hier nach

einer Lösung suchen würde. Die Fachleute des Bioenergie-Sektors

haben deshalb gemeinsam mit dem Landtechnik-Konzern John

Deere, Land-Data Eurosoft und dem Dienstleistungszentrum länd-

licher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR R-N-H) ein wegwei-

sendes Hightech-Pilotprojekt auf den Weg gebracht, das über die

gesamte Prozesskette hinweg mit Hilfe modernster Sensortechnik

Mehr Ertrag pro Hektar: juwi hat gemeinsam mit Kooperationspartnern ein Verfahren entwickelt, das die Nutzung von Substraten für Biogasanlagen optimiert.

und Bio masselogistik die einzelnen Faktoren, Schritte und Verfahren

fein aufeinander abstimmt – von der Auswahl der Felder und des

Saatguts, über die konkrete Arbeit auf dem Feld bis hin zum Transport

des Substrats zur Biogasanlage. Beim Lohnunternehmen Roland in

Rehborn im Landkreis Bad Kreuznach fiel der Startschuss – mit Un-

terstützung des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums,

das amtliche Geodaten bereitstellt.

»Mit dem fein aufeinander abgestimmten Verfahren können wir den

Ertrag pro Hektar und damit auch die Effizienz der Anbaufläche deut-

lich steigern. Und davon haben alle etwas: Der Landwirt hat höhere

Einnahmen, für die Betreiber der Biogasanlagen fallen geringere Ko-

sten an und die Umwelt profitiert, weil weniger Anbaufläche benötigt

wird«, betont Aleksey Atanasov, Projektmanager der juwi Bio GmbH.

Angewendet wird das Verfahren bei der Substratbeschaffung für die

geplante Biogasanlage in Wörrstadt, die insbesondere auch Mais

verarbeitet und in zwei Stufen von der juwi Bio GmbH realisiert wird.

Exemplarisch soll an dieser Anlage ein wegweisendes Produktions-

und Lieferkettenmanagement für Biomasse entwickelt werden.

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Premiere geglückt – Erste Palaterra­Anlage produziert am Hengstbacherhof

Die Premiere ist geglückt: Die weltweit erste industrielle Produkti-

onsanlage zur Herstellung der neuen Terra Preta läuft. Am Hengstba-

cherhof (Donnersbergkreis) wird die Demonstrationsanlage jährlich

1.250 Kubikmeter einer sehr humusreichen Erde produzieren, die auf

einem tausend Jahre alten Rezept der Amazonasindianer basiert.

Vertrieben wird das Humussubstrat unter dem Namen Palaterra®

(»Erde aus der Pfalz«) von der Palaterra GmbH & Co. KG – einem Joint

Venture der juwi-Gruppe und von Joachim Böttcher, Geschäftsführer

der areal GmbH. Der Vertrieb der Palaterra wird sich zunächst an

den Hobby- und Profigartenbau richten, mittelfristig auch an die

Landwirtschaft. »Wir produzieren Palaterra mit Biostoffen, die wir

aus der Region beziehen. Dabei entsteht ein Stoffstromkreislauf,

von dem die gesamte Region profitiert. Mit diesem nachhaltigen

Konzept passt Palaterra perfekt ins juwi-Portfolio«, sagt Palaterra-

Geschäftsführer Jürgen Bohn. Die Anlage am Hengstbacherhof

hat Pilotcharakter – eine weitere, deutlich größere Anlage in der

Morbacher Energielandschaft ist bereits in Planung. Sie soll Ende

2011 in Betrieb gehen.

www.palaterra.eu

Holzpellets aus dem Harz – Neues Werk schafft 60.000 Tonnen pro Jahr

Die Stadt Langelsheim im Harz setzt auf erneuerbare Energien:

Nach der Ansiedlung eines Holzheizkraftwerks im Kleinen Sültefeld

baut die juwi Bio GmbH derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft ein

Holzpelletierwerk. Nachdem die Erdarbeiten abgeschlossen sind,

die beiden großen Hallen stehen und schon die wichtigsten Kom-

ponenten angeliefert wurden, läuft die Montage der Pelletieranlage

zurzeit auf Hochtouren. In Betrieb gehen wird das Werk im Frühjahr

2011. Im Zweischichtbetrieb geführt, wird es pro Jahr bis zu 60.000

Tonnen Holzpellets für Industrie- und Privatkunden produzieren.

»Langelsheim ist ein idealer Standort«, sagt Projektleiter Marco

Mittner und ergänzt: »Wir brauchen eine preisgünstige Wärme- und

Rohstoffversorgung. Beides ist vorhanden.« Die zur Trocknung des

Rohstoffs benötigte Wärme erhält das Produktionswerk aus dem

Heizkraftwerk. Die Rohstoffversorgung mit Sägespänen, Sägemehl

und Hackschnitzel gewährleisten Sägewerke vor Ort. Das passt ideal

zur juwi-Philosophie. Denn wie juwi-Bio-Geschäftsführer Jürgen

Bohn betont: »Unser Konzept lautet: Energie aus der Region für die

Region«.

www.juwi-pellets.de

Großer Andrang während der Eröffnung: Am Hengstbacherhof (Donnersbergkreis) steht die weltweit erste industrielle Anlage zur Herstellung der neuen Terra Preta.

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Die Finanzierbarkeit von Bauvorhaben wird – zusätzlich zu den Inves-

titionskosten selbst – künftig immer häufi ger an den Folgekosten für

die Energieversorgung der Immobilien gemessen. Auftraggeber und

Bauherren interessieren sich zunehmend für nachhaltige Gebäude-

konzepte, das Potenzial für den Klimaschutz in diesem Bereich ist

immens. Die juwi-Gruppe hat daher Mitte des vergangenen Jahres

sein Dienstleistungsangebot erweitert. Durch die Integration der

ISP Ingenieurgesellschaft mbH Strunk + Partner ist der Geschäfts-

bereich »juwi Green Buildings« entstanden.

Sowohl für öff entliche Auftraggeber als auch für gewerbliche Bau-

träger und Immobilieninvestoren bietet juwi damit die Planung,

Neuerrichtung oder Sanierung von Gebäuden auf Basis von ener-

gieeffi zienter Haustechnik an – kombiniert mit einer Energieversor-

gung ausschließlich mit erneuerbaren Ressourcen.

ISP – die Gesellschaft mit Sitz im Westerwald sowie einer Nieder-

lassung in Siegburg bei Bonn war seit 30 Jahren in den Bereichen

Gebäudetechnik und Brandschutz tätig. Mit Erfolg. Das Dienst-

leistungsspektrum ist breit, die Referenzprojekte eindrucksvoll:

Beim Neubau einer Wohnsiedlung mit 300 Häusern im Süden von

Wiesbaden-Erbenheim übernahm ISP die komplette Planung für

Green Buildings

Wohnen und arbeiten ohne Energieverbrauch juwi bietet Ingenieurskunst für nachhaltige Gebäudetechnik

die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Beim Bau einer

Logistikhalle am Flughafen Köln/Bonn zeichnete das Unternehmen in

Sachen Gebäudetechnik ebenso verantwortlich wie für die Feuerwa-

chen in Ratingen und Heidelberg. Letztere wurde als weltweit erste

Feuerwache im Passivhaus-Standard verwirklicht.

Derzeit arbeiten die früheren ISP-Ingenieure an Plänen für den Bau

einer energieeffi zienten Grundschule in Riedberg im Nordwesten

Frankfurts – das erste gemeinsame ISP/juwi-Projekt. Für das Schul-

gebäude, eine Kindertagesstätte und eine Turnhalle konzipieren die

Fachleute die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen. Auch für die

geplanten neuen Zweigstellen von juwi (siehe Beitrag auf Seite 8) ist

das Know-how der Ingenieure gefragt.

Schon beim Bau der ersten neuen Niederlassung in Brandis bei

Leipzig – ein energieautarkes, dreigeschossiges Gebäude mit 80

teilweise barrierefreien Arbeitsplätzen – plante ISP die komplette

Haustechnik. Nach dem Vorbild des Firmensitzes der juwi-Gruppe

in Wörrstadt hat dieses Gebäude ebenfalls die Griff nerHaus AG aus

Kärnten in Österreich architektonisch geplant und errichtet – ein

beachtliches erstes Resultat aus der Kooperation, die juwi mit dem

Holzbau-Spezialisten Griff ner Mitte 2010 vereinbart hat.

ISP-Projekt I: Die Feuerwache in Heidelberg ist die weltweit erste Feuerwache im Passivhaus-Standard.

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Der erste Auftrag war gleich ein Prestigeprojekt: 2008 erhielt der

österreichische Holzbauspezialist GriffnerHaus den Zuschlag, die

neue juwi-Zentrale in Wörrstadt zu errichten. Mittlerweile ist das

Gebäude als eines der energieeffizientesten der Welt mehrfach

ausgezeichnet – und die Verbindung zu Griffner so gewachsen, dass

daraus nun auch eine Kooperation im neuen juwi-Segment »Green

Buildings« wurde.

»Wir ergänzen uns optimal«, betont Ralf Ratanski, Geschäftsführer

des neuen Geschäftsfelds. juwi verantwortet die Consulting-Leis-

tungen im Bereich der Energiekompetenz, die technische Gebäude-

sanierung sowie die Lieferantenauswahl für die Energieversorgung.

Griffner ist schwerpunktmäßig für die Konstruktion, die individuelle

Fertigung sowie, als Generalunternehmen, für die Montage der

jeweiligen Gewerke zuständig. »So bieten wir Projektierung, Er-

richtung und Betrieb nachhaltiger sowie energetisch optimierter

Gebäude aus einer Hand – das ist absolut neu und ein Riesenmarkt«,

sagt Ratanski, der nicht alleine an der Spitze steht. Unterstützt wird

er von Eberhard Strunk, bisheriger Chef der ISP Ingenieurgesell-

schaft, die juwi zum Aufbau des Bereichs »Green Buildings« in die

eigene Gruppe integriert hat. »Wir freuen uns, gemeinsam diesen

Markt erschließen zu können; allein bei der energetischen Sanierung

von Bestandsgebäuden wird das Gesamtpotenzial bundesweit auf

mehr als 350 Milliarden Euro geschätzt«, ergänzt Strunk.

Auch der Vorstand der GriffnerHaus AG ist überzeugt von dem

enormen Bedarf. Thomas Lenzinger erklärt: »Bereits durch die

»Das bundesweite Potenzial ist riesig«Neues juwi­Segment kooperiert mit Holzhaus­Spezialisten Griffner

Verwendung des natürlichen Baustoffs Holz wird drastisch Energie

eingespart. Holz bindet Kohlendioxid, während die Zement- oder

Stahlproduktion viel Energie verbraucht und große Mengen an

Emissionen freisetzt.« Griffner baut mit Holz aus nachhaltiger Forst-

wirtschaft und dämmt mit natürlichen Materialien. Mit modernsten

Produktionsmethoden stellt das Unternehmen unter kontrollierten

Bedingungen im Werk in Griffen vorgefertigte Systembauteile her,

die auf der Baustelle nur noch montiert werden. Die modulare

Bauweise hat den Vorteil, dass Architektur, Konstruktion und Haus-

technik als Gesamtsystem betrachtet und schon im Vorfeld optimiert

werden können. Das sichert ein hohes Qualitätsniveau.

»Erneuerbare Energien ausbauen und Energie sparen – das sind

zwei Seiten derselben Medaille«, sagt Ratanski. »Nur wenn wir

diese beiden Maßnahmen intelligent miteinander kombinieren, lässt

sich Energie wirklich effizient nutzen. Und je besser uns dies gelingt,

desto schneller erreichen wir unsere Vision von 100 Prozent erneu-

erbaren Energien.«

ISP-Projekte II und III: Für die Feuerwache in Ratingen haben die Ingenieure von ISP die Gebäudetechnik geplant, ebenso für die Offene Ganztagsschule in Köln.

Ralf Ratanski (links), bei juwi bislang Leiter der Abteilung Realisierung Wind, und Eberhard Strunk, Gründer der ISP Ingenieurgesellschaft, sind Geschäftsführer des neuen juwi-Segments »Green Buildings«.

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Page 18: juwi news Januar 2011

Ein Luftzug streift den Spaziergänger, dazu ein flüchtiges Geräusch

von Rädern auf Kies – dann ist es schon vorbei. Flink wie ein Luchs ist

der junge Mann auf den Knien stehend vorbeigerast, es bleibt der Blick

auf das schwarze Fahrgestell. Max Hauch ist Handbiker, mit seinem

über einem Meter langem Sportgerät kann er bis zu fünfzig Kilometer

pro Stunde erreichen. »Das schaffe ich aber vor allem in Wettkämpfen,

wenn die Konkurrenz mir im Nacken sitzt und ich weiß, dass ich alles

geben muss«, sagt der 23-jährige Wörrstädter, der seit November

vergangenen Jahres bei der juwi-Gruppe im Zentraleinkauf arbeitet.

Panorama

Die Paralympics 2012 fest im Blickjuwi unterstützt den Handbiker Max Hauch

Max Hauch ist gelernter Bürokaufmann. Bei

juwi arbeitet er seit dem 1. November 2010

im Internen Service in der Abteilung Zentral-

einkauf. In Bezug auf die erneuerbaren Ener-

gien fasziniert den 23-Jährigen insbesondere

die Windkraft. »Der Strom wird bei der

Windenergie allein durch die Kraft der Natur

produziert, und ich bewege mein Handbike

auch allein mit meiner Körperkraft.«

Zur Person

Handbikefahren zählt zum Behindertensport. Auch Max Hauch ist mit

einer »Spina Bifida«, also einem so genannten offenen Rücken, auf

die Welt gekommen und kann daher nur eingeschränkt laufen. Doch

wirklich einschränken lässt sich der ehrgeizige Wörrstädter davon

nicht. Seit er im Jahr 2004 mit dem Handbikefahren angefangen

hat, sammelt er einen Erfolg nach dem anderen: Vergangenes Jahr

gewann er bei der Deutschen Handbike-Meisterschaft U23 in Elzach

in den Disziplinen Zeitfahren und Straßenrennen die Goldmedaille.

Bei der Rennserie des National Handbike Circuit belegte er am Ende

des Jahres den hervorragenden zweiten Platz.

Max Hauchs nächstes Ziel ist klar: Er möchte 2012 bei den Paralym-

pics in London für die deutsche Mannschaft an den Start gehen.

»Wenn ich einen Sport mache, dann möchte ich auch immer ganz

nach oben kommen. So bin ich nun einmal«, sagt er. juwi unterstützt

ihn auf diesem Weg und sponsert den 23-Jährigen. Max Hauch fährt

jetzt im juwi-Trikot. Das wird er auch bei den nächsten Deutschen

Meisterschaften im Juni tragen. Dort will er unter Beweis stellen,

was er kann. »Ich muss in Deutschland unter die ersten drei kommen,

um ein Ticket für London zu ergattern«, sagt der juwi-Mitarbeiter. Um

das zu schaffen, trainiert er sechs Tage die Woche, teilweise bis zu

vier Stunden am Tag. »Wenn ich sehe, dass ich Erfolg haben kann,

bleibe ich dran. Da kenne ich keine Gnade«, sagt er schmunzelnd.

Im Startblock stets gespannt bis in die Haarspitzen: juwi-Mitarbeiter Max Hauch hat große Ziele – bei juwi und im Handbikefahren.

Page 19: juwi news Januar 2011

Für die noch junge Geschichte von juwi ist der 2. November des

vergangenen Jahres ein besonderes Datum: Mit dem Elektromonteur

Hakan Kurnaz hat an diesem Tag der 1.000ste Mitarbeiter der juwi-

Gruppe seine Stelle angetreten.

»juwi war mir schon lange ein Begriff. Ich bin sehr glücklich, hier

einen attraktiven Job gefunden zu haben«, sagte Kurnaz bei seiner

Einstellung. Der 29-Jährige aus Bad Kreuznach ist bei der juwi Solar

GmbH beschäftigt. Er arbeitet dort als Elektromonteur im Geschäfts-

bereich der Photovoltaik-Dachanlagen.

Die runde Zahl demonstriert, dass juwi weiterhin der Jobmotor in

Rheinhessen sein wird. »Allein in den vergangenen beiden Jahren

haben wir mehr als 600 neue Arbeitsplätze geschaffen und werden

auch in Zukunft viele neue Mitarbeiter einstellen – sowohl im In- als

auch im Ausland«, betont juwi-Vorstand Matthias Willenbacher.

Für juwi-Vorstand Fred Jung hat die Ära der erneuerbaren Energien

gerade erst begonnen. »Arbeitsplätze in diesem Sektor haben eine

enorme Perspektive und sind krisensicher. Allein in Deutschland

beschäftigt die Branche bereits mehr als 340.000 Menschen. In-

vestitionen in erneuerbare Energien sind auch mit Blick auf den

Arbeitsmarkt hervorragend angelegtes Geld«, so Jung.

Publikumsmagnet für Gäste aus aller Welt

Der Firmensitz der juwi-Gruppe in Wörrstadt ist nicht nur bei offi-

ziellen Veranstaltungen ein echter Publikumsmagnet. Immer mehr

Besuchergruppen melden sich für Führungen an, um erneuerbare

Energien live zu erleben. Allein im vergangenen Jahr konnten die

juwi-Mitarbeiter in Wörrstadt über 5.000 Gäste begrüßen. Dabei

sind unsere Besucher so unterschiedlich wie ihre Beweggründe:

Sport- und Kulturvereine, Schüler und Studenten oder Politiker. Viele

Gäste planen einen Ausflug zu juwi als Teil der Freizeitgestaltung, bei

anderen steht das fachliche Interesse im Vordergrund wie bei Archi-

tekten oder Ingenieuren. Die Begeisterung für juwi stößt zunehmend

auch im Ausland auf Interesse und lockt Delegationen etwa aus

Frankreich, Uganda, Zentralamerika, Russland oder Kroatien nach

Rheinhessen. Die Programminhalte können Besuchergruppen ab

zehn Personen selbst auswählen:

• Vortrag zur juwi-Gruppe und zu erneuerbaren Energien

• Hausführung durch die Firmenzentrale

• Besuch des Solar- und Windparks

• Besichtigung des Clean Energy & Mobility Centers

Panoramabilder vom Firmensitz finden Sie auf www.juwi.de im

Bereich Über uns / Standorte weltweit / Wörrstadt.

Jobmotor für die Region – und weltweitjuwi knackt Marke von 1.000 Mitarbeitern

Beliebtes Ausflugsziel: Den juwi-Firmensitz in Wörrstadt haben im Jahr 2010 mehr als 5.000 Besucher in Augenschein genommen.

Willenbacher ergänzt: »2010 sind bei juwi rund 20.000 Bewerbungen

eingegangen. Zurzeit stellen wir im Schnitt pro Tag einen neuen Mit-

arbeiter ein. Es spricht alles dafür, dass wir dieses Jahr in ähnlicher

Größenordnung wachsen werden.« juwi beschäftigt neben den 1.000

fest angestellten Mitarbeitern zusätzlich mehr als 100 Aushilfen,

Praktikanten und Diplomanden, die ihren Arbeitsplatz am Firmensitz

in Wörrstadt haben. Dadurch summiert sich die Beschäftigtenzahl

am Unternehmenssitz auf rund 700.

Willkommen bei juwi: Elektromonteur Hakan Kurnaz ist der 1.000ste Mitarbeiter der Unternehmensgruppe.

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Page 20: juwi news Januar 2011

Kalender

Die juwi­Gruppe präsentiert sich stets auf Messen und Ausstellungen. Besuchen Sie uns auf einer der folgenden Veranstaltungen, und informieren Sie sich vor Ort bei unseren Experten über unsere Angebote. Aktuelle Termine fi nden Sie auch im Internet unter www.juwi.de.

Energie-Allee 1

55286 Wörrstadt

Tel. +49. (0)6732. 96 57-0

Fax. +49. (0)6732. 96 57-7001

[email protected]

www.juwi.dejuwi Holding AG

Was

BAU 2011

Salon des Energies Renouvelables

Energy Now Expo 2011

EWEA 2011 Europe’s Premier Wind Energy Event

Rheinland-Pfalz Ausstellung

HANNOVER MESSE

PWEA Conference and Exhibition

Solarexpo

Genera

Wann

17. – 22. 01. 2011

15. – 18. 02. 2011

16. – 17. 02. 2011

14. – 17. 03. 2011

19. – 27. 03. 2011

04. – 08. 04. 2011

12. – 14. 04. 2011

04. – 06. 05. 2011

11. – 13. 05. 2011

Wo

München

Lyon (Frankreich)

Malvern (Großbritannien)

Brüssel (Belgien)

Mainz

Hannover

Warschau (Polen)

Verona (Italien)

Madrid (Spanien)

Als er kam, kannte ihn kaum einer. Heute ist Thomas Tuchel (Foto Mitte)

als Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 in aller Munde.

Neben seiner Fachkompetenz besticht er durch seine authentische und

vor allem sympathische Art. Das wurde auch beim Besuch in der juwi-

Zentrale in Wörrstadt deutlich, als Tuchel mit dem 05-Business-Club

zu Gast war. Der Business-Club bündelt Unternehmen, die den Verein

als Sponsor unterstützen. juwi ist bereits seit 2006 Mitglied. Für den

Besuch bedankte sich juwi-Vorstand Matthias Willenbacher (l.) mit

einem Topf Terra-Preta-Erde (siehe auch S. 15).

Sympathisches Gastspiel von Thomas Tuchel bei juwi