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Kindernachrichten/ Unterschied zu Erwachsenen-Nachrichten

/ Regeln für Nachrichtenschreiben im Vergleich

/ Hier gibt es Kindernachrichten

Kindernachrichten / Seite 02

Kindernachrichten/ Was ist der Unterschied zu Erwachsenen-Nachrichten?

/ Regeln für Nachrichtenschreiben im Vergleich

/ Hier gibt es Kindernachrichten

Kinder haben ganz eigene Erwartungen an Nachrichten. Erwachsenen-Nach-richten sind Informationen für Informierte. Oft genug setzen sie selbst für Erwachsene zu viel Vorwissen voraus.

Nachrichten sind den meisten Kindern im Grundschulalter geläufig. Sie hören sie am Frühstückstisch im Radio oder sind dabei, wenn ihre Eltern sie abends im Fernsehen anschauen. Manchmal werfen sie auch einen Blick in die Tages-zeitung.

Kinder benötigen aber viele Erklärungen, um Ereignisse zu verstehen, die Nach-richten für Erwachsene nicht liefern. Denn die orientieren sich nicht an der Aufnahmefähigkeit von Kindern. Auch bei der Auswahl der Themen spielen die Interessen des jungen Publikums keine Rolle, deshalb erfüllen spezielle Nach-richtenangebote für Kinder wie Klicker im KiRaKa oder logo im Kinderkanal eine wichtige Funktion.

In diesem Kapitel geht es um die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unter-schiede von Nachrichten für Erwachsene und Nachrichten für Kinder.

Unterschiede zu Erwachsenen-Nachrichten Erwachsenen-Nachrichten präsentieren Informationen meist so verdichtet, dass sie das Aufnahmevermögen von Kindern übersteigen. Die Sprache ist zu-dem vom Nominalstil geprägt, mit abstrakten Begriffen gespickt und im Passiv geschrieben.

Nachrichten sind in der Regel Fortsetzungsgeschichten. Sieht man von Natur-katastrophen, Unfällen und Verbrechen ab, haben fast alle Ereignisse eine Vor-geschichte. Wer die Vorgeschichte nicht kennt, hat Probleme, das Ereignis zu verstehen.

Nachrichten setzen Kenntnisse über das politische System voraus, die Kinder häufig nicht haben. Schlagwörter wie „Koalitionsverhandlungen“, „Rentenver-sicherung“ oder „Fiskalpakt“ sind schon für Erwachsene Stolpersteine, für Kin-der aber unüberwindbare Verständnishürden.

Ein großer Teil der Nachrichten für Erwachsene beschäftigt sich mit symboli-scher Politik. Abstrakte Institutionen wie die EU-Kommission oder die Geber-konferenz geben Stellungnahmen ab, deren Sinn und Konsequenz nur schwer


durchschaubar sind. In den Nachrichten werden die Zusammenhänge meist nicht erklärt. Sie überfordern das Abstraktionsvermögen von Kindern.

Die in Nachrichten übliche Gleichsetzung von Paris mit der französischen Re-gierung oder London mit der englischen Regierung ist Kindern nicht geläufig.

Kindernachrichten knüpfen an Erwachsenen-Nachrichten an

Kindernachrichten knüpfen an die Erwachsenen-Nachrichten an und greifen die wichtigsten Ereignisse auf, von denen man annehmen kann, dass sie Kinder interessieren und bewegen. Aber sie erklären die Ereignisse auf eine Weise, die sich am Erfahrungshorizont und Abstraktionsvermögen der Kinder orientiert.

Auch Ereignisse, die Kinder verunsichern und Angst machen, werden dabei angesprochen. Positive Beispiele und Möglichkeiten, selbst etwas zu tun, helfen Kindern, mit Ängsten umzugehen und das Gefühl der Hilflosigkeit zu vermei-den.

Kinder haben gegen Ende der Grundschulzeit schon eine Ahnung vom politi-schen System und kennen einige Institutionen wie den Bundestag, die Bundes-kanzlerin und die Regierung. Sie wissen, was Wahlen und Gesetze sind. Den-noch wird das politische System für sie stark von Personen repräsentiert. Personen stehen deshalb im Mittelpunkt politischer Berichterstattung für Kinder. Abstrakte Institutionen und Repräsentationsakte spielen in Kindernach-richten nur selten eine Rolle oder werden besonders erklärt.

Kindersoldaten im Land SyrienIm Land Syrien gibt es seit über drei Jahren einen Bürgerkrieg. Dort kämpfen Gruppen im Land gegeneinander. Die Kinder erleben in Syrien schreckliche Sachen: Sie müssen mit ansehen, wie Verwandte getötet werden. Ihre Schulen werden beschossen und ihre Dörfer zerstört. Besonders schlimm ist es, dass manche selber im Krieg mithelfen müssen.

Eine Menschenrechtsgruppe hat berichtet, dass sogar schon Jugendliche mit 15 Jahren mit Waffen kämpfen müssen, und manche jüngere Kinder gezwun-gen werden, Feinde auszuspionieren und Verwundete zu versorgen. Die Grup-pe Human Rights Watch sagt, Kinder seien besonders verletzlich. Besonders, wenn sie schon schlimme Dinge beobachtet haben. Sie dürften nicht ausge-nutzt und zum Kämpfen gezwungen werden. (Klicker, 26.06.2014)

Diese Nachricht wurde von Kindern der Grundschule Richrath-Mitte in Langenfeld geschrie-ben.


Das Themenspektrum ist ein anderes

Welche Bedeutung ein Ereignis für das Publikum hat, ist ein entscheidender Faktor bei der Nachrichtenauswahl. Für Kindernachrichten ist daher speziell die Bedeutung für Kinder zu prüfen. Nicht jede Bundestagsdebatte ist für Kinder wichtig, dafür haben Themen aus dem Bereich Schule und Erziehung ein größe-res Gewicht.

Kinder sind oft (noch) neugieriger als Erwachsene. Ein neuer Planet ist entdeckt worden, der größte Döner-Spieß der Welt wurde in einem türkischen Dorf auf-gebaut oder Forscher führen Bohrungen im Meeresboden durch, um die Ursa-chen von Seebeben näher zu untersuchen. All das interessiert Kinder und hilft ihnen, die Welt zu entdecken.

Die Klicker-Nachrichten im KiRaKa haben einen festen Rahmen. Klicker behan-delt in der Regel vier Themen (plus Wetter). Die Redaktion achtet auf eine gute Mischung: Ein oder zwei Themen aus den Erwachsenen-Nachrichten, die Kin-der betreffen und bewegen, werden aufgegriffen. Dazu kommen Meldungen, in denen Kinder vorkommen und/oder Meldungen zu Wissenschaft, Umwelt, Tieren oder Kuriosem. Die letzte Meldung vor dem Wetter soll zur Entspannung dienen. Sie ist in der Regel lustig, kurios oder schön, manchmal ist es auch eine Sportmeldung. Den Schlusspunkt bildet immer das Wetter.

Regeln für das Nach richten schreiben im VergleichBei Nachrichten für Erwachsene steht die Neuigkeit stets am Anfang (Prinzip: das Wichtigste zuerst, die Meldung muss von hinten kürzbar sein). Kindernach-richten hingegen sind anders gegliedert. Manchmal steht das Neue am Schluss und die Meldung fängt mit der Vorgeschichte an. Dabei bietet sich oft ein chronologischer Aufbau an, vor allem aber muss der Aufbau organisch sein: Ein Gedanke entwickelt sich aus dem anderen.

Oft werden Kindernachrichten eher erzählt als vermeldet; die Sprache ist weni-ger knapp und sachlich als in Nachrichten für Erwachsene.

Fachbegriffe und Fremdwörter werden möglichst vermieden. Entwicklungs-länder heißen „arme Länder“. Wenn abstrakte Begriffe vorkommen, werden sie erklärt. Synonyme wie Paris für die französische Regierung kommen in Kinder-nachrichten nicht vor.

Neben einer möglichst einfachen Sprache sind zusätzliche Anreize sinnvoll, um das Interesse der Kinder zu wecken. Das können zum Beispiel anregende Fragen oder die direkte Anrede sein. „Ihr kennt vielleicht die großen Altkleider-Cont-ainer, die oft in Städten oder Dörfern aufgestellt werden.“, beginnt zum Beispiel eine Klicker-Meldung über eine Aktion, in der Kinder Schulranzen für Kinder in Entwicklungsländern sammeln. Auch um Zu sammenhänge zu erklären, suchen die Journalisten Anknüpfungspunkte aus der Erfahrungswelt der Kinder.


Hier gibt es KindernachrichtenKlicker gibt es live von montags bis freitags um 17.00 und 18.00 Uhr im KiRaKa. Auch die Live-Sendung WDR 5 KiRaKa beginnt um 19.05 Uhr immer mit dem Klicker. Die Klicker-Nachrichten stehen zudem im Internet auf der KiRaKa-Seite.

Die Klicker-Nachrichten können Sie als Podcast abonnieren. Podcasts – das ist Radio zum Mitnehmen: Wer den aktuellen Klicker verpasst hat, kann sich den Beitrag auf KiRaKa.de herunterladen und hören, wann immer er will. Wie das funktioniert, wird auf der Internetseite des KiRaKa detailliert erklärt.

Kindernachrichten im Fernsehen gibt es bei im KiKA bei logo! Diese Sendung kommt samstags bis donnerstags um 19.50 und freitags um 19.25 Uhr. In der ARD bringt Neuneinhalb ein aktuelles Thema in neuneinhalb Minuten auf den Punkt.

Im Internet können Sie über die Suchmaschine blinde-kuh.de Kindernachrichten verschiedener Anbie-ter finden. Auch die Klicker-Nachrichten erscheinen dort regelmäßig. Dort gibt es auch Links zu Seiten, die politische Begriffe erklären.

Chronologischer Aufbau: Teddy Pauli wieder da!In Göttingen verlor der jüngste Sohn einer Familie sein Lieblingskuscheltier Pauli bei einem Einkauf im Stadtzentrum. Der kleine Junge hat den Verlust aber erst nach der Heimkehr bemerkt und war sehr verzweifelt. Als eine Verkäuferin den Teddy in ihrer Abteilung fand, schaltete sie die Polizei ein.

Die Göttinger Polizisten zeigten Herz für das Kind und für Pauli. Sie setzten ein Foto des Teddys auf die Facebook-Seite der Polizei. Der Aufruf war erfolgreich: Inzwischen sind Teddy und Kind wieder vereint.

(Klicker 26.06.2014)


Unterrichtsvorschläge

Lernziele

// Kinder lernen Kindernachrichten kennen //

// Vergleich Nachrichten für Kinder und Nachrichten für //

Erwachsene

// Kindernachrichten schreiben //

Vorschlag 1 und 2: Kindernachrichten kennenlernen

1 Nachrichtenthema: Die Schülerinnen und Schüler sollen zur Vorbereitung die Klicker-Nachrichten am Vortag hören und danach als Hausaufgabe auf-schreiben, um welche Themen es ging. Sie können dafür Arbeitsblatt 1a und b nutzen.

� Die Lehrerin/der Lehrer nimmt die Klicker-Nachrichten und die „normalen“ Nachrichten um 19 Uhr auf WDR 5 auf und bringt die Aufnahme mit in den Unterricht.

� Im Unterricht lesen einige Schülerinnen und Schüler vor, was sie aufge-schrieben haben. Im Unterrichtsgespräch besprechen die Schüler, wie ihnen die Nachrichten gefallen haben. Zunächst werden Verständnisfragen geklärt. Fanden sie die Nachrichten interessant oder lustig? Gab es etwas, was ihnen nicht gefallen hat?

� Der Lehrer spielt die Erwachsenen-Nachrichten von 19 Uhr vor. Die Kinder sollen gut zuhören. Im Unterrichtsgespräch wird gesammelt, wie sich Kinder-nachrichten und Nachrichten für Erwachsene unterscheiden. Einfache Spra-che, bessere Erklärungen und andere Themen können Stichpunkte sein.

2 Nachrichtenvergleich: Auf Arbeitsblatt 2 sind zwei Nachrichten vom sel-ben Tag abgedruckt. Eine stammt von einer Nachrichtenagentur, eine aus den Klicker-Nachrichten. Die Schülerinnen und Schüler lesen beide Nachrich-ten durch. Sie streichen an, was sie nicht verstehen.

� Im Unterrichtsgespräch diskutieren sie, welche Nachricht sie besser finden und warum. Gibt es Informationen in der Erwachsenen-Nachricht, die auch noch in der Kindernachricht vorkommen sollten?

Vorschlag 3 und 4: Kindernachricht schreiben üben und kontrollieren

3 Kindernachricht üben: Auf den Arbeitsblättern 3-6 haben wir Agenturmel-dungen und die dazugehörige Klicker-Nachricht abgedruckt. Die Meldungen sind unterschiedlich lang und schwierig.

AB 1

AB 2


� Sie können mit den Kindern zunächst die Agenturmeldung lesen, Verständ-nisfragen klären und besprechen, was das Wichtigste ist und was in einer Nachricht für Kinder erwähnt werden müsste. Danach können die Schüler-innen und Schüler eine Nachricht schreiben, die im Unterricht besprochen wird. Auf Arbeitsblatt 6a ist ein Beispiel für eine Agenturmeldung mit besonders vielen Fachbegriffen oder Fremdwörtern. Einige davon werden auf Arbeitsblatt 6b erklärt. Ein so schwieriges Thema kann in den Klicker-Nach-richten vorkommen, wenn es besonders viele Kinder interessiert oder be-trifft.

� Falls Sie noch mehr mit den Schülern üben möchten, finden Sie auch in der Tageszeitung oder im Internet Meldungen, die die Schüler umschreiben können. Viele kleinere Meldungen werden eins zu eins von den Agenturen übernommen.

� Informationen über Nachrichtenagenturen finden Sie im Kapitel Nachrich-ten. Dort erklären wir auch die Abkürzungen, die über und unter den Agen-turmeldungen stehen.

� Arbeitsblatt 7 können Sie für die Übung und für die Klicker-Werkstatt nut-zen. Die Schülerinnen und Schüler können darauf ihre Nachricht schreiben.

4 Kindernachricht üben: Auf Arbeitsblatt 8 finden Sie eine Checkliste, auf der die Schüler zunächst gegenseitig ihre Kindernachrichten einschätzen und bewerten können. Anschließend können Sie die Klicker-Nachricht im Unterricht lesen und besprechen.

� Auf Arbeitsblatt 9 haben wir eine Checkliste vorbereitet, die den Kindern beim Schreiben einer Klicker-Nachricht helfen soll. Die Schüler können je-weils ein Häkchen setzen, wenn sie den entsprechenden Punkt nach eigener Einschätzung in vollem Umfang, einigermaßen oder nicht umsetzen konnten.

� Hinterher sollte im Unterrichtsgespräch thematisiert werden, ob die eigene Wahrnehmung realistisch war und wo ggf. Probleme lagen: Beispielsweise können ja nicht immer alle W-Fragen beantwortet werden. Vielleicht hätten sich die Schüler aber auch die Möglichkeit zur weiteren Recherche ge-wünscht. Die Kinder können mithilfe der Checkliste auch die Meldung ihres Sitznachbarn überarbeiten und sich gegenseitig Tipps geben.

Vorschlag 5 bis 6: Nach der Klicker-Werkstatt

5 Thema weiterverfolgen: In den eigenen Klicker-Nachrichten kamen sicher Themen vor, über die auch in den nächsten Tagen noch berichtet wird. Die Klasse bildet Gruppen. Jede Gruppe sucht sich ein Thema aus und sucht in der Zeitung Artikel zu dem Thema. Die Artikel werden ausgeschnitten und gesammelt. Nach ein paar Tagen berichten sie in der Klasse, was sie gefun-den haben.

� Manche Themen müssen Sie sicher breiter fassen. Wenn über ein Fußball-spiel berichtet wurde, kann eine Gruppe weiter verfolgen, was über die Bun-

AB 3a, b

AB 4a, b

AB 5a, b

AB 6a, b

AB 7

AB 8

AB 9


desliga und die Championsleague o.ä. berichtet wird. Gab es eine Meldung darüber, dass der Seehund zum Wildtier des Jahres gekürt wurde, suchen die Gruppen weitere Meldungen über Tiere. Alle Kinder sollen möglichst oft KiRaKa hören und prüfen, ob es dort eine Meldung zu ihrem Thema gibt.

6 Weiter berichten: Wenn Sie noch einmal Nachrichtenschreiben üben möch-ten, kann die Gruppe nach ein paar Tagen die Berichte ansehen und ent-scheiden, worüber sie eine Folgemeldung schreiben möchte, und sie dann schreiben. Ein Mitglied der Gruppe liest sie in der Klasse vor.

� Die Nachrichten können ähnlich wie am KiRaKa-Tag live aufgenommen wer-den. Eine Schülerin oder ein Schüler ist dafür zuständig, ein Trenngeräusch ähnlich wie bei Klicker zwischen den einzelnen Nachrichten zu machen.

Kindernachrichten / Seite 09Arbeitsblatt 1a

// Thema der Nachricht //

Schreibe auf, welche Themen in den Klicker-Nachrichten behandelt wurden. Nenne das Thema und schreibe einen Satz zum Inhalt.

1Thema:

Worum geht es:

2Thema:

Worum geht es:

3Thema:

Worum geht es:

Kindernachrichten / Seite 10Arbeitsblatt 1b

4Thema:

Worum geht es:

5Thema:

Worum geht es:

6Thema:

Worum geht es:

Kindernachrichten / Seite 11Arbeitsblatt 2

// Vergleiche die Nachrichten //

Die beiden Nachrichten sind am gleichen Tag veröffentlicht worden. Eine Mel-dung stammt von einer Nachrichtenagentur und eine aus dem Klicker. Welche Meldung vom Klicker ist, ist nicht schwer zu erraten. Lies dir beide Meldun-gen durch! Welche Meldung gefällt dir besser? Warum? Gibt es etwas, was du nicht verstehst? Unterstreiche Wörter, die du nachschlagen müsstest. Welche Informationen kommen nur in einer der beiden Nachrichten vor? Würdest du etwas anders machen?

Jeremiah Heaton will seine Tochter zur Prinzessin machen

Jeremiah Heaton sagte dem „Bristol Herald Courier“ im US-Staat Virginia, er sei kürzlich in der Region Bir Tawil zwischen Ägypten und dem Sudan wandern gewesen und habe dort eine von seinen Kindern entworfene Flagge in den Boden gesteckt. Weder Sudan noch Ägypten erheben Anspruch auf den Landstrich.

Der Region gab Heaton den Namen Königreich Nordsudan. Er wolle damit zum einen selbst König werden, aber vor allem seine siebenjährige Toch-ter Emily zu einer Prinzessin machen, sagte er.

Er hoffe, dass der Sudan und Ägypten sein Königreich anerkennen, sagte He-aton weiter. Eine internationale Aner-kennung durch andere Staaten und die Vereinten Nationen wäre notwendig, damit er auch politische Kontrolle über die Region ausüben könnte.

Ein Königreich für seine Tochter

Eine echte Prinzessin oder ein echter Prinz sein – das wünscht sich vielleicht die eine oder der andere unter euch. Ein Mann aus den USA hat jetzt eini-ges getan, damit seine siebenjährige Tochter Emily sich Prinzessin nennen kann. Er hat – Achtung! – sein eige-nes Königreich ausgerufen. Wie er das gemacht hat? Er war in Afrika wandern und hat im Gebiet zwischen Ägypten und dem Sudan – das liegt im Nordos-ten Afrikas – eine Fahne in den Boden gesteckt, die seine Kinder entworfen hatten. Nordsudan hat er die Region genannt. Weder Ägypten noch der Sudan erheben Anspruch auf dieses Gebiet.

Ganz so einfach ist es aber nicht, ein eigenes Königreich zu gründen. Denn dafür müsste der Mann auch die politi-sche Kontrolle über das Gebiet haben und die Vereinten Nationen müssten das Königreich anerkennen. Die Ver-einten Nationen sind ein Zusammen-schluss fast aller Länder der Welt. Das wird also schwierig!


// Schreibe eine Kindernachricht //

Diese Meldung hat eine Agentur verschickt. Kannst du eine Kindernachricht daraus machen?

1. Lies dir die Meldung durch! Erzähl dann deinem Sitznachbarn, was du behal-ten hast.

2. Streiche beim Lesen die Wörter an, die du nicht verstehst. Im Gespräch mit der Klasse findet ihr sicher eine Erklärung.

3. Schreibe die Meldung anschließend so um, dass auch Kinder sie gut verste-hen können. Schreibe dafür zunächst einen guten Anfangssatz: Das kann eine Frage oder ein Aussagesatz sein. Er sollte auf den Inhalt neugierig machen. Schreibe dann die Nachricht. Sie sollte die W-Fragen beantworten.

Stiefel geklaut: Bergsteiger in Socken vom Mont Blanc geborgenDie französische Bergwacht hat einen Bergsteiger in misslicher Lage geborgen: Der Mann saß am Montag barfuß am höchsten Berg Europas, dem Mont Blanc, fest. Ihm waren in einer Hütte seine Stiefel gestohlen worden waren.

„Wenn Leute in solch einer Situation sind, holen wir sie mit dem Hubschrauber runter“, erklärte ein Bergwacht-Sprecher. „Wir konnten ihn schließlich nicht in So-cken lassen.“

Der 48-jährige Bergsteiger saß in der „Goûter“-Berghütte in 3835 Metern Höhe fest. Um von dort ins Tal zu kommen, müssen Wanderer mehrere Stunden durch den Schnee laufen. Auch tagsüber werden dort stets Minusgrade gemessen.


Ein Bergsteiger saß am Montag barfuß auf dem höchsten Berg Europas fest und wusste nicht, wie er ohne Schuhe wieder herunterkommen sollte.

Und das kam so: Der Mann war, natürlich mit Bergstiefeln, viele Stunden lang auf den Mont Blanc im französischen Teil der Alpen gestiegen. Dann hatte er sich auf einer Berghütte ausgeruht, dabei die Stiefel ausgezogen – und die sind ihm dort geklaut worden.

Deshalb hat ihn die Bergwacht dort mit dem Hubschrauber abgeholt und ins Tal geflogen. Ein Sprecher der französischen Bergwacht sagte: „Wenn Leute in einer solchen Situation sind, holen wir sie mit dem Hubschrauber runter. Wir konnten ihn schließlich nicht in Socken runterlaufen lassen.“ Um nämlich von dort ins Tal zu kommen, muss man mehrere Stunden durch den Schnee laufen.

Wer die Bergstiefel geklaut hat und warum, das ist ungeklärt.

(Klicker, 24.06.2014)

Das hat Klicker daraus gemacht:



Diese Meldung hat eine Agentur herausgegeben.

Kannst du eine Kindernachricht daraus machen?

Wenig heimattreu: Kaiserpinguine verlegen bei Bedarf ihre BrutkoloniePinguine in der Antarktis sind weniger heimatverbunden als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Studien.

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass Brutkolonien über die Jahre aufzutauchen und zu verschwinden scheinen“, wird Michelle LaRue von der Universität von Min-nesota in Saint Paul in einer Mitteilung ihrer Hochschule zitiert. „Das passt nicht zu dem Verhalten von Kaiserpinguinen, wie wir es zu verstehen glaubten.“

Bisher habe als gesichert gegolten, dass Kaiserpinguine immer wieder zum selben Brutort zurückkehren. Forscher seien deshalb besorgt gewesen, dass das schwin-dende Meereis die Tiere beeinträchtigen könnte. Nun geben LaRue und ihre Kol-legen Entwarnung: Sie fanden innerhalb von drei Jahren anhand von Kot und an-deren Hinterlassenschaften sechs ehemalige Pinguinkolonien, zu denen die Tiere nicht zurückkehrten. Zugleich entdeckten sie bei der Auswertung von Satelliten-aufnahmen neue Brutkolonien. (...)



Um die Kaiserpinguine am Südpol müssen wir uns weniger Sorgen machen, als man bisher dachte.

Forscher haben herausgefunden, dass Kaiserpinguine häufiger umziehen und ihre Eier nicht immer am gleichen Ort ablegen. Das ist gut für die Pinguine. Denn das Meereis am Südpol schmilzt. Und die Tiere können dabei ihren Brutplatz verlieren und heimatlos werden. Jetzt weiß man, dass die Kaiserpinguine flexibel bei ihrer Suche nach einem Brutplatz sind.

(Klicker, 26.06.2014)

Diese Nachricht wurde von Kindern der Grundschule Richrath-Mitte in Langenfeld geschrieben.



Diese Meldung hat eine Agentur herausgegeben.

Kannst du eine Kindernachricht daraus machen?

20 Millionen Ameisen legen Grundschule lahm(...) Ein geregelter Schulbetrieb war nicht mehr möglich: Helfer haben am Diens-tag rund 20 Millionen Ameisen vom Gelände einer Grundschule im schleswig- holsteinischen Lütau entfernt. Der Biologe und Insektenspezialist Eberhard Baur aus Hamburg siedelte die 20 Nester umfassende Kolonie der Kahlrückigen Wald-ameise in einen nahe gelegenen Wald um.

Schulleiterin Angela Harting hatte den Experten gerufen. Immer wieder seien die Insekten in das Gebäude eingedrungen und hätten den Unterricht gestört, erzähl-te Harting. Die Kahlrückige Waldameise steht unter Naturschutz, mit Gift darf man sie daher nicht bekämpfen.

Die Leiterin hatte vergeblich versucht, die 150 Schüler mit Barrieren aus Zimt oder Kalk vor den Plagegeistern zu schützen. Doch die Insekten umgingen die Sper-ren – sie bauten Nester unter dem Dach und sorgten für einen Kurzschluss in den elektrischen Leitungen. (...) Einmal musste die Schule extra einen Wandertag orga-nisieren, weil Klassenräume von Ameisen besetzt waren.

Mit rund einem Dutzend Helfer siedelte Baur die Tiere um. Die Frauen und Män-ner in weißen Schutzanzügen, die Hosenbeine an den Knöcheln zugepflastert, waren mit Spaten und großen Umzugskartons aus Pappe zugange. Mit einem Handfeger konnten sie Ameisen vom Körper bürsten. Denn wenn sich die Insekten angegriffen fühlen, spritzen sie ätzende Ameisensäure auf ihre Feinde – und bei-ßen sie.

(...) Ein Bagger durfte beim Graben nicht helfen: Damit würden die kleinen Tiere zerquetscht, sagte Baur. Stattdessen gruben die Helfer die Ameisen schichtwei-se aus, Erdbrocken mit Höhlen und Gängen landeten in den Umzugskartons. Für jedes Nest waren etwa fünf Kartons nötig.



Ameisen sind klein, aber sie haben an einer Grundschule für großes Durcheinan-der gesorgt. Ihnen hat es dort so gut gefallen, dass sie in der Schule und drum her-um viele Nester gebaut haben. Passiert ist das im Bundesland Schleswig-Holstein.

20 Millionen Ameisen krabbelten durch Klassenräume und sorgten sogar für einen Kurzschluss. Manchmal musste sogar Unterricht ausfallen.

Zuerst versuchte es die Schule mit Hindernissen aus Zimt und Kalk, die die Amei-sen aufhalten sollten. Aber es half nichts. Die Insekten mussten weg. Sie einfach vernichten darf man nicht, weil sie unter Naturschutz stehen. Schließlich sind Waldameisen nützlich, weil sie zum Beispiel tote Tiere fressen.

Schließlich rückten dann Insekten-Fachleute an, die beim Ameisen-Umzug halfen. Sie trugen weiße Schutzanzüge, weil die Ameisen aufgeregt an ihnen hinaufflitz-ten. Schicht um Schicht legten die Helfer die Nester in Kartons, die dann in einen nahe liegenden Wald gebracht wurden. Nun hoffen alle, dass die Schule in Zukunft Ruhe vor den Waldameisen hat.

(Klicker, 18.06.2014)



Diese Meldung hat eine Nachrichtenagentur verschickt. Kannst du eine Kindernachricht daraus machen?

1. Lies dir die Meldung durch! Erzähle dann deinem Sitznachbarn, was du be-halten hast.

2. Streiche beim Lesen die Wörter an, die du nicht verstehst. Im Gespräch mit der Klasse findet ihr sicher eine Erklärung.

3. Schreibe die Meldung anschließend so um, dass auch Kinder sie gut verste-hen können. Schreibe dafür zunächst einen guten Anfangssatz: Das kann eine Frage oder ein Aussagesatz sein. Er sollte auf den Inhalt neugierig machen. Schreibe dann die Nachricht. Sie sollte die W-Fragen beantworten.

Nasa sagt geplante Mars-Mission abDie US-Weltraumbehörde Nasa hat ihre für März geplante Mars-Mission abgesagt. Es gebe ein Problem mit einem von der französischen Weltraumbehörde CNES be-reitgestellten Seismographen, der mit dem Roboter „InSight“ zum Roten Planeten fliegen sollte, erklärte die Nasa am Dienstag.

Versuche, ein Leck an der Vakuumdichtung des Geräts zu reparieren, seien fehlge-schlagen. Für einen Start im März 2016 sei die Mission daher „nicht bereit“, so der Nasa-Wissenschaftler John Grunsfeld.

Der Roboter ”InSight“ sollte auf der Marsoberfläche die Entwicklung des Planeten erforschen und herausfinden, ob sein Kern fest ist oder flüssig wie bei der Erde. Dazu sollte „InSight“ unter anderem seismische Aktivitäten messen und Tiefen-bohrungen vornehmen.

Der geplatzte Starttermin im März dürfte die Mission nun drastisch verzögern oder sogar ganz gefährden: Marsflüge sind nur alle zwei Jahre möglich. Der nächs-te Starttermin wäre im Mai 2018.

Die Nasa ist noch nicht sicher, ob sie angesichts enger Budgetgrenzen an der Mis-sion festhält. Die Entscheidung werde „in den kommenden Monaten“ fallen, sagte Grunsfeld. Andere Mars-Missionen seien von der Absage nicht betroffen. Auch eine bemannte Mars-Mission werde weiter für die 2030er Jahre anvisiert.


Erklärungen

NASA

Die NASA ist die Flug- und Raumfahrtbehörde der USA. Das Ziel der NASA ist es, mehr über andere Planeten zu erfahren und mehr darü-ber herauszufinden, wie das Universum funktioniert. Dafür baut die Behörde Raketen und sendet sie mit Astronauten oder Robotern ins Weltall.

Abkürzung für: National Aeronautics and Space Administration (ge-sprochen in etwa so: Näschenal Äronautiks änd Späiss Ädministräi-schen).

CNES

CNES ist das französische Raumfahrtzentrum und ist ebenfalls für Weltraumtechnik und zum Beispiel die Überwachung von Weltraumsa-telliten zuständig.

Abkürzung für: Centre national d‘études spatiales (gesprochen in etwa so: Ssontre nassional detühd spassial).

Seismograph / Seismische Aktivitäten

Das Wort „Seismos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Er-schütterung. Ein Seismograph ist ein spezielles Messgerät, das Er-schütterungen im Boden messen kann – zum Beispiel bei Erdbeben. Wissenschaftler können durch die Aufzeichnungen eines Seismogra-phen auch bestimmen, wie das Innere der Erde aufgebaut ist. Wenn je-mand von seismischen Aktivitäten spricht, meint er die Bewegungen, die an der Erdoberfläche zum Beispiel durch ein Erdbeben entstehen.

Vakuumdichtung

Eine Dichtung soll sicherstellen, dass aus einem Gegenstand nichts entweicht. Wenn zum Beispiel aus einem Fahrradreifen Luft entweicht, ohne dass er ein Loch hat, bedeutet dies, dass die Dichtung nicht rich-tig funktioniert und man mit dem Reifen nicht fahren kann. Durch das Leck in der Vakuumdichtung ist auch der Seismograph der NASA nicht einsatzfähig.

Kindernachrichten / Seite 20Arbeitsblatt 6c


Eine Reise zum Mars ist eine langwierige Sache: Rund 150 Tage ist in der Regel eine Weltraumsonde unterwegs, bis sie am Roten Planeten ankommt. Eine solche Mars-Mission wollte die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im nächsten März starten - aber nun ist sie abgesagt.

Es geht dabei um einen Seismographen, der mit an Bord sein sollte. Ein Seismo-graph ist ein Gerät, das die Bewegungen im Boden bis tief im Inneren eines Pla-neten aufzeichnet. Der Seismograph für den Mars hat aber nun ein Loch in der Schutzhaut, und es ist den Experten nicht gelungen, es zu reparieren.

Nun könnte man ja sagen: bis März ist es noch lange hin, das muss doch noch klappen mit der Reparatur. Die Leute von der NASA sagen aber, es ist nicht mehr möglich bis dahin, und deshalb ist die Mars-Mission nun abgesagt. Das ist beson-ders ungünstig, weil nur alle zwei Jahre so eine Mission durchführbar ist. Denn die Planeten müssen in einer bestimmten Stellung zueinander stehen, damit eine Reise zum Mars überhaupt möglich ist.

(Klicker, 23.12.2015)


Eure Klicker-Nachricht


1. Vorbereitung

Ich habe die wichtigsten Dinge unterstrichen.

Ich habe unbekannte Wörter nachgeschlagen.

2. W-FragenIch habe angegeben ...

... was passiert ist.

... wer beteiligt ist.

... wo es passiert ist.

... wann es passiert ist.

... wie es passiert ist.

... warum es passiert ist.

... woher ich das weiß (die Quelle).

Nicht alle W-Fragen sind gleich wichtig oder lassen sich immer beantworten!

3. Sprachliche Gestaltung

Ich habe schwierige Wörter erklärt.

Ich habe eine einfache Sprache benutzt.

Unwichtige Informationen habe ich weggelassen.

Meine Klicker-Nachricht


// Kontrollblatt: Kindernachrichten //

Tausche deine Kindernachricht mit deinem Nachbarn aus. Lies den Artikel ge-nau durch und korrigiere ihn. Hier findest du einige Tipps, wie du den Artikel verbessern kannst.

Verwende folgende Korrekturzeichen:

Lob ist wichtig. So kennzeichnest du Stellen, die dir gut gefallen haben.

Wenn ein Wort falsch geschrieben ist, unterstreiche es farbig und schreibe an den Rand, wie es richtig ge-schrieben wird.

So kennzeichnest du Textstellen, die du unverständlich findest. Unterstreiche die Worte oder Satzteile, die du nicht verstehst, und schreibe ?? an den Rand.

So kennzeichnest du Textstellen, die du überflüssig findest. Klammere sie ein.

Das Wichtigste steht am Anfang.

Die Informationen kommen in der richtigen Reihenfolge.

Es sind alle wichtigen Informationen enthalten.

Ich habe alles gut verstanden.

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