Kjsoe dka jahresbericht 2014

28
2 01 4 Katholische Jungschar Dreikönigsaktion

description

Jahresbericht 2014 der Katholischen Jungschar und ihrem Hilfswerk der Dreikönigsaktion.

Transcript of Kjsoe dka jahresbericht 2014

2014Katholische JungscharDreikönigsaktion

JB_Umschlag2014_v03.indd 1 02.07.2015 17:25:15

JUNGSCHARARBEIT

Organisation .................................................. 4Finanzen/Vertretung ...................................... 5Kindergroßveranstaltung Kaleidio ................. 6Kinderpastoraltagung 2014 ........................... 8JS-Lehrgang: Kinderliturgie .......................... 9Lobby/Öffentlichkeit .................................... 10Jungschar-Studie 2014 ............................... 12

DREIKÖNIGSAKTION

Editorial ........................................................ 1460. Sternsingeraktion .................................. 15Partner/in unter gutem Stern ....................... 16Projektarbeit ................................................. 18

Afrika ........................................................ 20Asien/Pazifi k ............................................. 21Lateinamerika ........................................... 22

Anwaltschaft/Bildung ................................... 23Finanzen ....................................................... 25

2014 war ein Jahr der Jungschar-Highlights! In allen Tätig-keitsfeldern der Jungschar wurden Jubiläen gefeiert oder Veranstaltungen auf die Bühne gebracht. Wir freuen uns, im vorliegenden Jahresbericht auf viele gelungene Projekte zurückblicken zu können. Drei Highlights, die uns persönlich im vergangenen Jahr besonders bewegt, beschäftigt und motiviert haben, möchten wir herausgreifen:Zu Beginn des Kalenderjahres feierten wir 60 Jahre Stern-singen. Die Sternsingeraktion begann klein und bescheiden und ist mittlerweile fi xer Bestandteil der Weihnachtszeit geworden. Dass sie auch 2014 so erfolgreich war, verdanken wir den vielen aktiven Helfer/innen, dem unermüdlichen Ein-satz der Kinder in den Pfarren und der Spendenbereitschaft der Bevölkerung, die alle zusammen ganz konkrete Zeichen für eine gerechte Welt setzen.Im Sommer setzte die Katholische Jungschar als lebendige Gemeinschaft ein unübersehbares Zeichen: Zum ersten Mal fand ein österreichweites Jungschar- und Ministrant/innen-lager für Mädchen und Buben statt – das Kaleidio. 1.700 Jungscharkinder, Gruppenleiter/innen und Helfer/innen trafen sich in Linz und verbrachten eine unvergessliche Sommer-woche, in der das gemeinsame Erleben und der direkte Austausch im Mittelpunkt standen. Der Herbst stand für uns wieder ganz im Zeichen der Kinder-rechte. Zum 25-jährigen Bestehen der UN-Kinderrechtskon-vention veranstalteten wir eine KINDERpressekonferenz, auf der Kinder selbst zu Wort kamen und ihre Fragen an die Podiumsgäste stellten. Sie setzten ein starkes Zeichen für mehr Partizipation von Kindern in unserer Gesellschaft. Derartige Projekte wären undenkbar, gäbe es nicht die jahre-lange Arbeit mit den Kindern, die von vielen Gruppenleiter/in-nen, Helfer/innen und Mitarbeiter/innen regelmäßig geleistet wird. Wir möchten dafür herzlich „Danke“ sagen.

Sara Dallinger, Anneliese Schütz und Elke GiacomozziBundesvorsitzende der Katholischen Jungschar

Ein Rollenwechsel bringt es mit sich, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, und erweitert somit den Horizont. 2014 durfte ich meinen persönlichen Jungschar-Horizont abermals erweitern: Nach jahrelangem Engagement auf Pfarr- und Diözesanebe-nen und zweieinhalb Jahren als Bundesvorsitzende bis Mai 2014 änderten sich mit 1. August Blickwinkel und Aufgaben wiederum, als ich in die Rolle der Bundesgeschäftsführerin schlüpfte. Aber egal, aus welcher Perspektive, das Ziel bleibt dasselbe: die Jungschar als zeitgemäßen und lebenswerten Raum für alle Kinder zu gestalten und unsere Angebote dem-entsprechend weiterzuentwickeln. Um herauszufi nden, ob das, was vor beinahe 70 Jahren begonnen wurde, heute noch Gültigkeit hat, wo wir heute stehen und wohin wir uns weiterbewegen, hat die Katholische Jungschar Österreichs vor etwa drei Jahren mit der Erhe-bung und Analyse von kinderpastoraler Arbeit in Österreichs Pfarren begonnen. Als Vorsitzende durfte ich den Entste-hungs-, Planungs- und Durchführungsprozess der sogenann-ten Jungschar-Studie begleiten, als Geschäftsführerin die Abschlussphase im vergangenen Jahr. Nun liegen uns die Ergebnisse vor, die uns ein detailliertes Bild von Jungschar-arbeit in den Pfarren liefern und enormes Potenzial für die Zukunft der Jungschar haben. Dass sich Jungschar in all ihren facettenreichen Formen im Vergleich zu den 1960er-Jahren nahezu gleichbleibender Beliebtheit erfreut, stärkt uns in unserer Arbeit. Natürlich zeigen uns die Studienergebnisse aber auch Möglichkeiten für eine qualitätsvolle, zukunftsfähige Weiterentwicklung auf. Es liegt nun an der gesamten Organisation und natürlich auch in meiner Verantwortung als Geschäftsführerin, dieses Schlüsselinstrument entsprechend zu nutzen und die richti-gen Schritte zu setzen. Nach diesem aussichtsreichen Blick in die Zukunft der Jung-schar wünsche ich nun viel Spaß beim Einblick ins vergan-gene Jungschar-Jahr!

Sigrid Kickingereder, Bundesgeschäftsführerin

gene Jungschar Jahr!

Sigrid Kickingereder, Bundesgeschäft

4

WEITERE GE WÄHLTE MITGLIED

Ulrike Hofstetter

STRUK TURORGANISATION

So ist Jungschar aufgebaut

Die Bundeszusammenarbeit lebt von regelmäßigem Aus-tausch und dem Willen zum gemeinsamen Gestalten.

Der Bundesleitungskreis (BuLK)Die Vollversammlung BuLK ist das oberste Organ der KJSÖ. Er bildet die auf die Bundeszusammenarbeit bezogene be-schlussfassende Vollversammlung in inhaltlicher wie auch in fi nanzieller Hinsicht. Ihm obliegt die lang- und mittelfristige strategische Ausrichtung und Positionierung der Arbeit der Katholischen Jungschar.

Der Bundesvorstand (BuVo)Die Mitglieder des BuVo (siehe Bilderleiste oben) arbeiten im Rahmen der Beschlüsse und Richtlinien des BuLK, präzisie-ren die Inhalte und Strategien und legen den Rahmen für die rechtlichen, wirtschaftlichen, personellen und fi nanziellen Belange fest.

Das Interdiözesane Forum (IDF)Seine Aufgabe ist die Befassung mit kinderpastoralen, päda-gogischen und politischen Grundlagen der Jungschararbeit.

Es richtet den Blick auf die Lebensbedingungen von jungen Menschen und entwickelt Visionen einer kinderfreundlichen Kirche und Gesellschaft. Das IDF entwirft Kampagnen, wie zum Beispiel die jährliche Aktion zu den Kinderrechten, oder bereitet Materialien und Positionspapiere vor.

Das Interdiözesane Komitee (IDK)Das Interdiözesane Komitee stellt sich der Herausforderung, die weltkirchliche und entwicklungspolitische Arbeit der KJSÖ weiterzuentwickeln. Der Blick ist auf die Lebensbedin-gungen der Menschen in den Armutsregionen gerichtet. Das IDK ist vom BuLK mit allen Aufgaben der Planung, Koordina-tion, Abwicklung und Entscheidungen betreffend die Dreikö-nigsaktion beauftragt. Dieser Auftrag umfasst insbesondere die Durchführung der Sternsingeraktion und die Festlegung des Einsatzes der gesammelten Spenden.

Jungschar ohne GrenzenDie Katholische Jungschar arbeitet über die Grenzen hinaus: Die Mitgliedschaft der Jungschar Bozen-Brixen kommt bei der inhaltlichen Auseinandersetzung voll zum Tragen. Finanzielle bzw. budgetäre Entscheidungen sind allerdings aufgrund der nationalen Zuständigkeit anders geregelt.

Sara Dallinger

Maria „Emma“ Rath

Heinrich Brandstetter

BU

ND

ESV

OR

STA

ND VORSIT ZENDE

Anneliese Schütz

Elke Giacomozzi

Sandra Fiedler

Pius Winklmayr

5

WEITERE MITGLIEDERER

VERTRE TUNG FINANZEN

So wird die Jungschar fi nanziert

Die Katholische Jungschar Österreichs bekommt als bundesweit tätige Kinder- und Jugendorganisation Bundesjugendförderung (Basis- und Projektförderung) vom Bundesministerium für Familie und Jugend und als kirchliche Kinderorganisation eine Förderung der österreichischen Bischofskonferenz. Da die Bundesjugendför-derung seit 2001 weder erhöht noch indexangepasst wurde, wird der fi nanzielle Rahmen immer kleiner. Auch wenn dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Jugendlicher und Erwachsener innerhalb der Organisation enorm viel unentgeltliche Arbeit geleistet wird, braucht es eine gewisse Basisfi nanzierung für die laufende Arbeit. Einnahmen durch Sponsoring und Finanzierungsprojekte werden also zu-nehmend wichtiger. Der Jungscharshop ist ein solches Finanzierungsprojekt.

JungscharshopIm Jungscharshop sind Materialien zur Gruppenstundengestaltung, Behelfe zu Jungscharthemen wie Ministrieren, Nikolaus, Buben- und Mädchenarbeit oder Kinderliturgie sowie „Berichte zur Lage der Kinder“ oder etwa die Jungschar-Studie 2014 erhältlich. Aber auch Sonnenbrillen, Jonglierballsets oder Notizbücher etwa als Geschenk für Kinder und Engagierte gibt es im Jungscharshop. Das Angebot geht über den Jungscharbereich hinaus und bietet Hilfestellungen und Angebote auch für Pädagog/innen und Interessierte, die mit Kindern arbeiten. www.jungscharshop.at

Hubert Weber, geistlicher Begleiter

Erwin Eder, Geschäftsführer DKA

Alexander Kurucz, Bundes-geschäftsführer KJSÖ

Elisabeth Weihs

Jungschar in Zahlen Diözese Kinder Gruppen- leiter/innenWien 17.726 2.889St. Pölten 9.648 1.535Linz 21.342 3.788Salzburg 9.348 808Innsbruck 6.555 815Feldkirch 6.305 425Klagenfurt 4.686 471Graz-Seckau 16.500 1.667Eisenstadt 3.651 557Gesamt 95.761 12.955Bozen-Brixen 9.871 1.799

Österreichisches JugendherbergswerkKatholischer Laienrat Österreichs

Allianz für den freien SonntagKinder- und Jugendnetzwerk

FimcapKatholische Jugend Österreichs

Freiwilliges Soziales JahrKatholisches Jugendwerk Österreichs

CIM – Coetus internationalis ministrantium

Pastoralkommission Österreich

Ökumenischer Jugendrat

Katholische Aktion Österreichs

Österreichische Bundesjugendvertretung

Netzwerk Kinderrechte Österreich

Hier

ist J

ungs

char

ver

tret

en

Sigrid Kickingereder, Bundesgeschäftsführerin KJSÖ

6

KINDERGROSSVER ANSTALTUNG K ALEIDIO

KALEIDIO 2014

Es ist schön, solche Freunde zu haben ...Dass das Jungscharlied mit seinem euphorischen Text noch immer ins Ohr geht, haben 1.700 Mädchen und Buben, Gruppenleiter/innen und Helfer/innen aus ganz Österreich während der Kindergroßveranstaltung der Katholischen Jungschar Österreichs im Sommer 2014 täglich unter Beweis gestellt, lag das Lied doch in allen möglichen Besetzungen und Textvariationen in der Linzer Sommerluft.

Von 6. bis 12. Juli 2014 öffnete das Kaleidio in Linz seine Pforten und bereitete den aus ganz Österreich angereisten Jungscharmenschen eine unvergessliche Woche. Es war das erste Mal nach mehr als 25 Jahren, dass ein österreichweites Ministrant/innen- und Jungscharlager stattfand, und es war das erste seiner Art für Mädchen und Buben.

Das Programm war bunt und vielfältig. In den sechs Erleb-niswelten – Kaleidiocity, Tohuwabohu, Kabumm!, Cultures United, Mischen Impossible und Spielraum – konnten die Jungscharkinder und Ministrant/innen mit ihren Gruppenlei-ter/innen jeden Tag in spannende Geschichten eintauchen, kreative und lustige Aufgaben lösen, fremde Kulturen ken-nenlernen oder „einfach nur spielen“. Und wenn es dann doch mal ordentlich heiß war, konnten die Teilnehmer/innen die Riesenwasserrutsche hinuntersausen oder in der Riesenhän-gematte entspannen.

Untergebracht wurden die Teilnehmer/innen in den Linzer Schulen. Tagsüber waren sie in fünf Reisegruppen unter-wegs. So hatten sie nicht nur eine permanente „Reiselei-tung“, die bei Fragen aller Art zur Verfügung stand, sondern es entwickelten sich in den jeweiligen Reisegruppen auch zahlreiche Freundschaften über die eigenen Pfarrgrenzen hinaus.Einer besonderen Herausforderung stellte sich das Verpfl e-gungsteam, denn 1.700 Teilnehmer/innen und Helfer/innen sollten täglich dreimal verköstigt werden. Dank eines ausge-klügelten Systems und mit der Unterstützung einer profes-sionellen Cateringfi rma wurden tatsächlich alle hungrigen Teilnehmer/innen jeden Tag aufs Neue satt.

Das Beste für mich am Kaleidio war, dass es jeden Tag so viele Stationen gab. Besonders gefallen haben mir die Wasserrutsche und am Dienstag der ganze Tag mit der Bank, der Bäckerei und wo wir so viel unterschiedliche Sachen machen konnten. Ganz toll fand ich auch das Freitagsprogramm mit den vielen verschiedenen Ländern.Ich würde wieder mit den anderen Kindern meiner Gruppe auf ein Kaleidio fahren, weil es mir sehr gefallen hat und weil alles so super organisiert war.Miriam Frauenberger, Teilnehmerin

6

7

KINDERGROSSVER ANSTALTUNG K ALEIDIO

Gefallen hat mir besonders die Wasserrutsche und „Mischen Impossible“. Ich würde gerne wieder auf ein Kaleidio fahren, weil es so tolle Tage waren und wir so viel gemacht haben!Simon Brandstetter, Teilnehmer

... es ist ein wunderbares Gefühl, zu wissen, dass es jemand gibt, auf den du dich wie ein Blinder verlassen kannst ...Davon konnten wohl all jene ein Lied singen, die bei der Organi-sation des Kaleidio mithalfen. Sowohl bei den Vorbereitungsar-beiten, die bereits eineinhalb Jahre zuvor begannen, als auch in der Woche selbst – in den Schulteams, als Reisegruppenlei -ter/innen, in der Sicherheitszentrale, bei der Essensausgabe, der Materialverteilung, der Workshopbetreuung etc. – packten 350 Paar helfende Hände ordentlich mit an. Die 350 Helfer/in -nen und Bereichsleiter/innen, die entweder eine Erlebniswelt oder einen organisatorischen Bereich leiteten, kamen aus ganz Österreich zusammen. Ihnen allen gilt ein großes D-A-N-K-E!

... gemeinsam feiern wir heute ein Fest, das uns die Freude

KALEIDIO-Strophen des JUNGSCHARLIEDES

4. „Mischen Impossible“ – wir sind dabei!Im „Spielraum“ gibt es allerlei.„Kaleidio City“ ist eine besond‘re Stadt,„Cultures United“ erklärt uns die Welt,die einen waren bei „Tohuwabohu“ grad,und bei „Kabumm!“ hat auch keiner gefehlt.

5. Gemeinsam feiern wir heute ein Fest,das uns die Freude spüren lässtüber alle, die da sind, ob groß, ob klein,ob frech, ob lustig, das ist doch egal!Jede und jeder soll herzlich willkommen sein,denn diese Woche ist phänomenal!

spüren lässt ...Gemeinsam gefeiert wurde bei den beiden Shows im Ober-bankforum Linz zu Beginn und am Ende der Kaleidio-Woche. Auch beim Kaleidio-Gottesdienst im Linzer Mariendom wurde die feierliche Stimmung in der großen Gemeinschaft spürbar. Und auch immer dann, wenn das Jungscharlied mit den beiden extra gedichteten Kaleidio-Strophen erklang ...

... denn diese Woche war PHÄNOMENAL!

8

KIRCHE KINDERPASTOR AL

Gottes.Kinder.Welten

Ruhig und brav sein und vielleicht noch schön mitsingen – Kinder haben in der Kirche oft keinen ausreichenden Platz, weder während einer gemeinsamen Messfeier noch im alltäglichen Gemeindeleben.

Die Katholische Jungschar setzt mit ihrer gelebten Kinder-pastoral genau dort an, wo Kindern zu wenig Raum und Gewicht in ihrer religiösen Entwicklung gegeben wird. Zu Beginn des Jahres 2014 konnten auf diesem Gebiet gleich mehrere Erfolge gefeiert werden.

Tagung zum Thema KinderpastoralZum vierten Mal wurde die Österreichische Pastoraltagung im Jänner 2014 unter das Motto „Kinderpastoral“ gestellt. Mit über 380 Teilnehmer/innen aus Pfarren, diözesanen Einrichtungen und dem Schulbereich war es eine der erfolg-reichsten Tagungen der letzten Jahre.

Der Bildungsreferent und Theologe der KJSÖ, Otto Kromer, war maßgeblich an der Konzeption der Tagung beteiligt und postulierte in seinem Statement die Chancen einer zukunfts-fähigen Kinderpastoral in den Pfarrgemeinden. Beziehungsar-beit, Beteiligung der Kinder an Entscheidungsprozessen und die Offenheit gegenüber den Interessen und Bedarfslagen der Mädchen und Buben sind notwendig, um innerhalb einer Gemeinde zu wachsen und einen eigenen Glaubenszugang entwickeln zu können. Wenn es um Kinderpastoral geht, sollten auch die Kinder zu Wort kommen, deshalb beteiligte sich eine Jungschar- und Ministrant/innengruppe aus Furth mit Videobotschaften über ihre Vorstellungen von gutem Leben, ihren Platz in der Ge-meinde oder ihre Gottesbilder an den Referaten der Tagung. Die Videos können auf unserer Website nachgesehen werden.

Außerdem haben Kinder aus ganz Österreich ihr Gottesbild zu Papier gebracht und es für eine digitale Ausstellung auf unse-rer Website zur Verfügung gestellt. Videos und Zeichnungen sind auf www.jungschar.at im Menüpunkt „JS Grundlagen“ unter „Kinderpastoral“ zu fi nden.

BildungsmaterialPünktlich zur Tagung wurde der neue behelp der KJSÖ zum Thema Kinder-liturgie „Gottes Dienst. Liturgie mit Kindern feiern“ präsentiert. Die Publi-kation ist in unserem Shop erhältlich (www.jungscharshop.at).

Der Tagungsband zur Pastoraltagung 2014 „Gottes.Kinder.Welten“ kann beim Österreichischen Pastoralinstitut, 1010 Wien, Stephans-platz 3 bezogen werden. „Blitzlichter“ zur Tagung fi nden sich auf der Website des ÖPI (www.pastoral.at/fs_oepi.html).

Videobotschaft zur KinderpastoraltagungBei uns in der Pfarre fi nde ich es gut, wenn der Pfarrer Witze macht und uns Kinder miteinbezieht.Sophie Seitner, Jungschar- und Ministrant/innen-gruppe der Pfarre Furth

Jesus und Gott Vater stelle ich mir in der Hostie vor. (Valentina, 6 Jahre)

9

KINDERLITURGIE BILDUNG

Jungschar-Lehrgang – Modul 7: Mit Kindern liturgisch feiern

Als Kinderorganisation der katholischen Kirche gehört das Feiern von Gottesdiensten zum Jungschar-Leben dazu. Ob beim Lager oder auf Schulungen – Mitarbeiter/innen der Katholischen Jungschar stehen immer wieder vor der Her-ausforderung, gottesdienstliche Feiern mit Kindern und Ju-gendlichen vorzubereiten und gelegentlich auch zu leiten. Um sie dabei zu unterstützen, bietet die Katholische Jungschar ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, aber auch anderen interessierten Personen im Rahmen ihres Lehrgangs „Jungschararbeit“ seit Herbst 2014 das neue Seminarmodul „Mit Kindern liturgisch feiern“ an.

Elf Teilnehmende kamen für die Premiere des Seminarmoduls Ende November 2014 mit den Referent/innen Mag.a Michaela Druckenthaner und Otto Kromer in Vöcklabruck zusammen, um sich mit dem Thema Kinderliturgie ein Wochenende lang intensiv zu befassen. Dort bekamen sie die Gelegenheit, ihre eigenen Erfahrungen des gemeinschaftlichen Gebetes und unterschiedlicher liturgischer Feierformen zu refl ektieren und mit Blick auf die Beteiligung von Kindern zu qualifi zieren. Wegweisendes Dokument dazu ist das Direktorium für Kindermessen, das trotz seines Alters (erschienen 1973) gute Anregungen bietet und eine Argumentationshilfe ist.

Grundfrage in der Vorbereitung ist: Was brauchen Kinder, damit sie gut mitfeiern können und mit Hand, Herz und Hirn dabei sind? Was sind die Anliegen und Lebensrealitäten der Mitfeiernden, die vor Gott gebracht werden wollen? Der Bibeltext als Grundlage für das liturgische Feiern nahm einen großen Raum ein: Wie komme ich vom Bibeltext zum Thema – und wie gestalte ich danach die Feier? Außerdem konnten sich die Teilnehmenden mit der Rolle von Gottes-dienstleiter/innen vertraut machen und Sicherheit für die eigene Praxis gewinnen. Abgeschlossen wurde das Modul mit einer gemeinsam gestalteten Wort-Gottes-Feier.

Als Dekanatsleiterin gehört es immer wieder dazu, liturgische Feiern mit Kindern vorzubereiten. Im Rahmen dieses Wochenendes konnte ich viele Anregungen sam-meln und auch das Anleiten einer Wort-Gottes-Feier ausprobieren. Mit viel Motivation und Gelas-senheit blicke ich nun zukünftigen Feiern entgegen. Elena Gratzer, Dekanatsleiterin KJS Diözese Linz

Ich nehme für mich persönlich aus dem Seminar mit ... sich zu trauen, mit der „heiligen“ Schrift zu arbeiten!

Ich kann für meine Arbeit in der Jungschar gut gebrauchen, ... an einen Bibeltext heranzugehen und ihn mit einer Alltags situation in Verbindung zu bringen.

Ich wurde – in Bezug auf das Seminarthema – darin bestärkt, ... dass wir liturgische Feiern leiten dürfen und auch können.

10

ÖFFENTLICHKEIT LOBBY

In der Mitte stehen die Kinder und ihre Rechte

Die Katholische Jungschar versteht sich als Sprachrohr für Kinder und ihre Rechte. Deshalb stand das 25-jährige Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention 2014 im Fokus der Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit der Katholischen Jungschar. Aber auch Kinderarmut in Österreich war eines der Schwer-punktthemen des vergangenen Jahres, und die Vorschläge der Jungschar zum Fest des hl. Nikolaus, dem Fürsprecher aller Kinder, genossen große mediale Aufmerksamkeit ...

„da spiel’n jetzt wir!“ – 25 Jahre KinderrechteUnter dem Slogan „da spiel’n jetzt wir“ setzte die KJSÖ rund um den Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. Novem-ber Zeichen für mehr Raum und Partizipation von Kindern in unserer Gesellschaft. Um das Doppeljubiläum – 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention und 25 Jahre Gewaltverbot in der Erziehung in Österreich – angemessen zu feiern und auf die Wichtigkeit der Umsetzung der Kinderrechte hinzuweisen, fi el die Kinderrechteaktion 2014 besonders umfangreich aus: Neben einem eigenen Logo zur Aktion und einer Schwerpunktausgabe des Magazins Voll.Bunt wurden Kinderrechtepostkarten auf öffentlichen Plätzen verteilt. Zahlreiche österreichische Radiostationen spielten einen von der Jungschar produzierten Radiospot zum Kinderrecht auf Spiel (nachzuhören auf www.jungschar.at) und die KJSÖ lud zu einer KINDERpressekonferenz.

jetzt fragen wir! KINDERpressekonferenz zu 25 Jahren KinderrechtenHoch hinaus wollte die KJSÖ mit ihrem Einsatz für Kinder-rechte 2014 und hat es damit nicht nur in luftige Höhen mit eindrucksvollem Panoramablick über den Dächern Wiens geschafft, sondern auch etwas vollbracht, das eigentlich Normalität sein sollte und dennoch seinesgleichen sucht: Anstatt über Kinder und ihre Rechte zu sprechen, lud die KJSÖ auf der KINDERpressekonferenz am 17. November 2014 im Ringturm der Wr. Städtischen Kinder dazu ein, selbst in die Rolle von Journalist/innen zu schlüpfen und Familien-ministerin Sophie Karmasin, Bundesvorsitzende Anneliese Schütz und Ingrid Kromer, Erziehungswissenschaftlerin und Forscherin an der KPH Wien/Krems, zu ihren Anliegen und Rechten direkt zu befragen. 35 Kinder aus der Jungschar der Pfarre Kottes (NÖ) und der 1d des GRG 16 Maroltingergasse (Wien) verschafften ihren Anliegen Gehör. Dass Mitsprache eines ihrer zentralen Anliegen ist, machten zahlreiche Fragen und Vorschläge der Kinder deutlich: Von Mitsprache bei der Gestaltung von Spielplätzen bis hin zu Kindergemeinderäten oder Schü ler/in- nenparlamenten reichten die Ideen, die sie den Podiums-gästen mit auf den Weg gaben.Als trauriger Bestandteil der unmittelbaren Lebensrealität der Kinder stand Gewalt gegen und Mobbing zwischen Kindern weit oben auf der Tagesordnung. Fragen, wie etwa einem Mitschüler geholfen werden solle, der sich den Schulskikurs nicht leisten könne, oder wo Kinder bei Regen spielen könn-ten, wenn die eigene Wohnung zu klein dafür sei, machten deutlich, dass Kinderarmut ein weiteres Top-Thema auf der Agenda der Kinder ist. Die KINDERpressekonferenz wurde von zahlreichen Journa-list/innen besucht, die den Fragen und Antworten lauschten und den Anliegen der Kinder durch eine breite Berichterstat-tung in den österreichischen Medien Gehör verschafften.

Bei der KINDERpressekonferenz fand ich es sehr toll. Ich fand es sehr cool dort. Ich fand es super, dass die Kinder gute Fragen gestellt haben. Ich würde gerne nochmals dorthin gehen.Oguzhan, 1d des GRG 16 Maroltingergasse, Wien

11

ÖFFENTLICHKEITLOBBY

Hl. Nikolaus – Symbol für gelebtes soziales HandelnDer hl. Nikolaus – und die Jungschar mit ihm – war 2014 groß in den Medien. Die Vorschläge der Katholischen Jungschar, wie eine für Kinder gestaltete, angstfreie Nikolausfeier ausse-hen kann, wurden in den Medien teilweise recht kontroversiell diskutiert. Die Jungscharforderung, „der Nikolaus soll Kindern keine Angst machen“, wurde viel zu oft als „weg mit dem Bart“ vereinfacht dargestellt. Auch die für uns selbstverständliche und weit verbreitete Praxis, dass Frauen den hl. Nikolaus dar-stellen, war Gegenstand der Diskussion. Die Jungschar-Position ist klar: Wie überall rücken wir gerade beim Nikolaus-Fest die Bedürfnisse der Buben und Mädchen in den Mittelpunkt. Es soll ihnen Freude bereiten und keinesfalls Angst machen. Der hl. Nikolaus kommt zu den Kindern, um ihnen zuzuhören, ihre Anliegen und Bedürfnisse aufzunehmen und sich dafür einzusetzen. Beschützen, helfen, beschenken, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen – das sind die wesentlichen Aspekte des Nikolausfestes.

KinderarmutÖsterreich ist ein reiches Land, dennoch sind 20 % unserer Kinder und Jugendlichen von Armut betroffen (EU-SILC 2012). Kinderarmut grenzt aus. Kinderarmut macht einsam. Kinder-armut senkt das Wohlbefi nden und die Entwicklungschancen der Betroffenen. Kinder sind in Österreich nicht nur überdurch-schnittlich oft von Armut betroffen, sondern gelten auch häufi g als deren Verursacher/innen. Diese Tatsachen sind beschämend und inakzeptabel. Die Jungschar präsentierte anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober ein aktualisiertes Positionspapier zu Kinderarmut (abzurufen auf www.jungschar.at im Menüpunkt „Lobby“ unter „Positionen“) und forderte ein Bündel an konkreten Maßnah-men zur Bekämpfung von Kinderarmut, die Hand in Hand mit der Umsetzung der in der UN-Kinderrechtskonvention festge-haltenen Rechte erfolgen müssen – und zwar für alle Kinder!

Es war sehr interessant und lehrreich. Es war sehr aufregend. Die Frau Dr. Karmasin war sehr freundlich und hat sehr informative Antworten gegeben.Clara-Marie, 1d des GRG 16 Maroltingergasse,

Es war überhaupt eine tolle Idee, zu einer solchen Konferenz eingeladen zu werden. Ich fand es echt klasse, dass alle Fragen gestellt werden konnten und sie dann auch wirklich beantwortet wurden, und das auch so, dass man es verstehen konnte!Ines Glaßner, Jungschar Pfarre Kottes, NÖ

Es war ein sehr aufregender Tag, weil ich zum ersten Mal mit der Bahn und mit der U-Bahn gefahren bin. Ein ganz tolles Erlebnis war, eine Frau Minister zu treffen und auch, ihr Fragen stellen zu dürfen wie eine richtige Journalistin. Außerdem konnte ich der Frau Minister mein von der Klasse zusammengestelltes Buch zeigen und sie zeigte sich sehr interessiert. Es war für mich ein ganz wunderschöner Tag in Wien.Angelika Liebner (links im Bild), Jungschar Pfarre Kottes, NÖ

JUNGSCHAR-STUDIE

12

ANALYSE

Kinderpastoral in Österreichs Pfarren – Empirische Befunde und Analysen

Drei Jahre lang hat sich die Katholische Jungschar Öster-reichs in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen Dr.in Ingrid Kromer und Mag.a Michaela Hajszan mit der Kinderpastoral in österreichischen Pfarren beschäftigt.Die Jungschar-Studie dokumentiert die Ergebnisse dieser quantitativen und qualitativen Erhebungs- und Analysearbeit, die einen guten Einblick in die außerschulische kinderpasto-rale Arbeit in Österreich bieten.

Phänomene des gesellschaftlichen Wandels, die Transforma-tionskrise der Katholischen Kirche und nicht zuletzt die sich ändernden Bedingungen des Heranwachsens für Mädchen und Buben haben die Jungschar vor die Herausforderung gestellt, zu überprüfen, ob das, was 1947 in Ös-terreich begonnen wurde, heute noch seine Gültigkeit haben kann.Die Studienergebnisse beruhigen. Der gegenwärtige kirchliche Krisen-

diskurs scheint die Kinderpastoral nicht zu berühren, das Interesse der Kinder am Pfarrleben dürfte ungebrochen sein. Diese Tatsache gibt Kraft und Schwung. Die erhobenen Daten setzen jedoch auch Impulse, wie wir uns mit den Entwicklun-gen in Kirche und Gesellschaft weiterbewegen und auch in Zukunft Lebensraum schaffen können, in dem die Mädchen und Buben in der Mitte stehen.

86 Prozent aller Pfarren in Österreich – konkret sind es 2.592 Pfarren österreichweit verteilt – haben sich an der Fra-gebogenerhebung beteiligt und ihre Daten zur Kinderpastoral rückgemeldet. 1.700 Gruppenleiter/innen beteiligten sich

österreichweit an den Online-Befragungen und mehr als 100 Personen nutzten die Gelegenheit, ihre je spezifi sche Sichtweise auf Kinderpastoral im Rahmen von Gruppendiskussionen einzubrin-gen. Dadurch kann nun ein Gesamtbild zur Arbeit der Katholischen Jungschar vorgelegt werden. 72.767 Mädchen und Buben im Alter zwischen sechs und 14 Jahren sind als Jungscharkinder oder Ministrant/innen in pfarrlichen Gruppen ak-tiv und werden von 12.955 ehrenamtlich tätigen Gruppenleiter/innen betreut.

Neben aktuellem Zahlenmaterial sind vor allem die Analysen pfarrlicher Rahmenbedingungen für die zukünftige Arbeit der Jungschar von großer Bedeutung. Entsprechende Praxisempfehlungen dienen einer qualitätsvollen Weiterentwicklung

der Jungschararbeit in den Pfarren. Ausführlich präsentiert werden auch das aktuelle Selbst-verständnis der Gruppenleiter/innen sowie unterschiedliche Formen von Jungschararbeit in den Pfarren.

Ingrid Kromer, Michaela Hajszan (2015): Jungschar-Studie 2014. Kinderpastoral in Österreichs Pfarren. Empirische Befunde und Analysen. Hg. von Kath. Jung-schar Österreichs, Wien.Weitere Informationen aus der Jungschar-Studie stehen auf www.jungschar.at im Menüpunkt „Infos“ unter „Jungschar-Studie 2014“ zur Verfügung. Ausgewählte Ergebnisse aus der Studie wurden als Pos-ter herausgegeben. Die gesamte Publikation der Studie ist in unserem Shop erhältlich: www.jungscharshop.at

Dienstleistung ist Teamarbeit. Und Teamarbeit will gelernt sein. Wir arbeiten hart, um für Sie die exzellenten Leistungen zu erbringen, die Sie von uns zu Recht erwarten. Steuerberatung Wirtschaftsprüfung, Spendengütesiegelprüfung Buchhaltung, Personalverrechnung SpezialgebieteLeistungen, die wir gerne für Sie erbringen!www.interfi des.at

Service hat viele Gesichter. Aber nur einen Namen:

Ich will, dass mein Geld jetzt mehr bringt,

mehr Verantwortung für eine gemeinsame Zukunft.

Marketingmitteilung. Es gelten die aktuellen Konditionen für das ONLINE-Ethik-Sparen gemäß www.ethiksparen.at. Bankhaus Schelhammer & Schattera AG, FN 58248i, DVR 0060011, Goldschmiedgasse 3,

1010 Wien, Tel. +43 1 534 34, Fax DW -8065, www.schelhammer.at (Irrtum und Druckfehler vorbehalten.)

Eröffnen Sie jetzt einfach ONLINE Ihr Ethik-Sparkonto.

Jetzt

14

WIDER DIE GLOBALISIERUNG DER GLEICHGÜLTIGKEIT

DREIKÖNIGSAK TION

Als neuer Geschäftsführer der Dreikönigsaktion bekommt man einige Anekdoten erzählt. Eine erscheint es mir wert, sie hier mit Ihnen zu teilen: Bei einem Wienbesuch vor einigen Jahren hat sich der heutige Patriarch von Alexandrien, Ibra-

him Isaac Sidrak, mit der U-Bahn verfahren und ist um eine gute Stunde zu spät zu seinem Gesprächstermin ins Büro der Dreikönigsaktion gekommen. Der damalige Bischof von Minya hatte Erstaunliches von seiner Irrfahrt erzählt. Er habe einige Priester und Nonnen gesehen, und alle haben sie gran-tig und fi nster dreingeschaut. „Wie können wir Menschen davon überzeugen, dass es eine Freude ist, Christ zu sein, wenn wir selber dabei nicht strahlen?“, war seine Frage. „Wir müssen in unserem Auftreten die beste Werbung für unseren Glauben sein“, seine Conclusio.

Im heurigen Jahresbericht möchten wir den Blick auf die von uns geförderte und gelebte Pastoralarbeit lenken. Ich gebe zu, das ist kein populäres Wort, da oft immer noch die traurige Geschichte von Zwangsmissionierungen mitklingt. Umso wichtiger ist es, unser Verständnis der Förderung einer lebendigen Kirche im Dienst an den Menschen zu präsentie-ren.

Beispielhaft dafür steht der aktive Einsatz von Benedict Gwi-mo und seinem Team von der Kommission für Gerechtigkeit und Friede der Diözese Kigoma in Tansania:„Es gibt so viele Arten von Ungerechtigkeit in Afrika, und viele nehmen das einfach hin, weil es Teil ihres Alltags geworden ist. Die Auseinandersetzung mit der befreienden Botschaft Christi hilft uns, die Menschen zu berühren, sie wachzurütteln und gegen Unrecht aufzustehen.“

Die Kommission für Gerechtigkeit und Friede bietet Rechts-beratung bei Landkonfl ikten und familiärer Gewalt an. Vor allem für jene Menschen, die kaum Zugang zum Rechtssys-tem haben.

Papst Franziskus bringt es auf den Punkt: „Es ist die Soli-darität, die unsere herrschende Zivilisation zu vergessen scheint oder die sie zumindest allzu gerne vergessen machen möchte.“ Der Papst kritisiert die fortgeschrittene „Globa-lisierung der Gleichgültigkeit“, die in der Weltgesellschaft herrscht. Er befürwortet solidarisches Handeln und Übernah-me von Verantwortung. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um Machtträger oder den „einfachen Menschen“ handelt – jede/r ist zu einem gewissen Teil mitverantwortlich, damit die Welt „lebenswert, ordentlich, gastfreundlich“ gemacht wird und es auch bleibt. Wir sind überzeugt davon, dass unsere Arbeit in ihrer Vielfältigkeit und die Arbeit unserer Partnerorganisa-tionen in Österreich und der ganzen Welt ein starkes Zeichen für eine lebenswerte Welt ist. Die folgenden Berichte über die unterstützten Projekte, unsere Anwaltschafts- und Bildungs-arbeit sollen ein Zeugnis davon geben.

Die Dreikönigsaktion unterstützt und fi nanziert jährlich über 500 Projekte in den Armutsregionen unserer Welt. Unser größtes „Pastoralprojekt“ aber ist in Österreich angesiedelt: Bei der Sternsingeraktion bringen jedes Jahr 85.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene die befreiende Botschaft der Geburt Christi direkt zu den Menschen – verbunden mit den Segenswünschen für das neue Jahr. Die Sternsingerkinder tun dies mit einem Lächeln. Eine der schönsten Werbungen für unseren Glauben im Jahreskreis. Diese Freude begeistert und ermöglicht konkrete Taten und Zeichen – weltweit.

Jakob WieserGeschäftsführer Dreikönigsaktion

14

15

DREIKÖNIGSAK TION60 JAHRE STERNSINGEN

Die Sternsingeraktion 2014 war etwas ganz Beson-deres: Wir durften den 60. Geburtstag Österreichs größter Solidaritätsaktion

für Menschen in Entwick-lungsländern feiern. In jeder

Diözese des Landes organisierte die Katholische Jungschar eine große Sendungsfeier mit einem bunten Programm für die vielen Heiligen Könige. Nach einer hochkarätig besetzten Geburtstagsfeier startete die Jubiläumsaktion am 28.12.2013 mit einem Highlight: 3.000 Sternsingerkinder stimmten gemeinsam ein Geburtstags-ständchen an, das gleichzeitig Resümee und eine kraftvolle Ansage für die Zukunft: Das geht uns etwas an! Wir sind bereit, die nächsten 60 Jahre unseren Weg zu einer gerechten Welt weiterzugehen!

Sternsinger/innen bringen die Frohe BotschaftÜber 500 mit Sternsingerspenden fi nanzierte Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika zeugen von einer lebendigen Kirche im Dienst an den Menschen. Das größte „Pastoralpro-jekt“ der Dreikönigsaktion aber ist hier bei uns in Österreich beheimatet: die Sternsingeraktion. 85.000 Sternsinger/innen bringen die befreiende Botschaft von der Geburt Christi di-rekt zu den Menschen. Ein buntes, kraftvolles Lebenszeichen unserer Kirche, das von Kirchennah bis Kirchenfern Land auf, Land ab geschätzt wird.

Seit 60 Jahren gilt es, den gewaltigen Einsatz in den öster-reichischen Pfarren zu würdigen. Ohne die Generationen von Sternsinger/innen, Begleitpersonen und Sternsinger-Pfarrverantwortlichen wäre es nicht möglich gewesen, diese einzigartige Kombination von Brauchtum, Verkündigung der Weihnachtsbotschaft und solidarischem Einsatz auf die Füße zu stellen und am Laufen zu halten.

Ein ganz großes Dankeschön gilt auch den zahlreichen Wirt-schaftsunternehmen, die uns durch Sponsoring, Bereitstel-lung von Gratiswerbefl ächen und/oder durch ihre großzügige Firmenspende unterstützen.

„Es war ein tolles Geburtstagsfest: Wir haben gegessen, gefeiert und gesungen. Und wir haben noch nie so viele Sternsinger auf einem Haufen gesehen!“, bringen es Lorenz, Lara, Madeleine und Nadine alias Caspar, Melchior, Balthasar und Sternträger aus Kirchdorf/Inn, Oberösterreich stellvertretend für ihre königlichen Kolleginnen und Kollegen auf den Punkt. „Das werden wir nicht vergessen, bis die Sternsingeraktion 100 wird!“

16

„Just One World“ – Die Aktion der FirmgruppeDie „Just One World“-Aktion ist der Beitrag von Firm-gruppen zu einer gerechten Welt. Die Vorbereitung auf die Firmung bedeutet ja auch, den eigenen Horizont zu erweitern und sich als Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Eine Dimension davon ist das Bewusstsein, mit anderen Menschen nah und fern solidarisch verbunden zu sein. Diese christliche Haltung hat Folgen für unser Handeln, denn die Menschen in den Armutsregionen der Welt brauchen Unterstützung. Vorschläge zu Aktionen gibt es auf www.justoneworld.at.

Zum Beispiel auf den Philippinen: Umwelt schützen und Jobs für Jugendliche

Engagement von Christ/innen„Gleichgültigkeit gegenüber den Notleidenden ist für einen Menschen, der sich Christ nennt, inakzeptabel.“ Diese Worte von Papst Franziskus werden von vielen Menschen ernst genommen. Die persönliche Umsetzung sind dann zum Beispiel Spendenbeiträge für ein Projekt, die Sammlung bei privaten Feiern als besondere Form des Geschenks oder Benefi z-Essenseinladungen.

Zum Beispiel in Äthiopien: Auf eigenem Land das Überleben sichern

PARTNER / IN UNTER GUTEM STERN

DREIKÖNIGSAK TION

Projektpartnerschaft als gelebte Solidarität

Immer wieder wird von Menschen, die sich für die Lebenssi-tuation anderer Menschen in den Entwicklungsländern inte-ressieren, die Frage gestellt: Was können wir tun angesichts eines globalen Wirtschaftssystems, das weder auf Menschen noch auf die natürliche Umwelt Rücksicht nimmt? Wie kön-nen wir aktiv werden – gegen Ausbeutung von Arbeiter/innen und Kinderarbeit, gegen die Zerstörung regionaler Produk-tion im Süden der Welt durch subventionierte Billigimporte aus den nördlichen Industrienationen, gegen Missachtung der Menschenrechte und Vernichtung der lebenserhaltenden Natur?

Oder eine noch bessere Fragestellung: Können wir die Men-schen unterstützen, die von all diesen negativen Entwicklun-gen betroffen sind? Die eindeutige Antwort: Ja, wir können. Vielleicht hat es wenig Sinn, wenn man den Beitrag jeder einzelnen Person isoliert betrachtet. Aber zusammen genom-men sind die Auswirkungen von solidarischem Handeln ein Segen für die betroffenen Menschen. Genau das ist auch der Sinn von „Partner/in unter gutem Stern“, dem Programm der Dreikönigsaktion für Projektpartnerschaften mit Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Es ist wichtig, zu sehen, wie Armut und Ausbeutung zustande kommen. Es ist wichtig, entsprechend zu handeln, zum Beispiel was das Konsumverhalten betrifft: Wenn viele Kon-sument/innen auf der nördlichen Halbkugel einen fairen Preis

für Produkte aus dem globalen Süden bezahlen – das ist mit dem FAIRTRADE-Siegel gewährleistet –, dann verändert das die Lebensumstände von Bauernfamilien und Landarbei -ter/innen. Sie können von ihrer Arbeit leben und die Kinder können zur Schule gehen, sie verschaffen sich so ein besse-res Leben.

Solidarität drückt sich aber auch in direkter fi nanzieller Unter-stützung – gemeinhin als Spende bekannt – für Menschen und Gemeinschaften in Entwicklungsländern aus. Bei „Partner/in unter gutem Stern“ werden Menschen in Österreich – Pfarren, Firmgruppen, Schulklassen, Firmen, Einzelpersonen – aktiv und unterstützen ganz konkret Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Weil sie sich gezielt ein Partnerprojekt auswählen, befassen sie sich auch mit den Lebensumstän-den der Betroffenen und mit den positiven Auswirkungen zur Armutsbekämpfung und dem Eintreten für ein Leben in Würde. In der Projektzusammenarbeit der Dreikönigsaktion erleben wir täglich, wie hilfreich und wichtig diese Unterstützung ist. Die Dreikönigsaktion versteht sich dabei als Drehscheibe, die Infor-mationen zu den Partnerprojekten bereitstellt, den gesamten Finanztransfer sichert und mit ihrer Expertise als Hilfswerk den wirkungsvollen Einsatz der Spenden garantiert.

17

„Corporate Social Responsibility“ von FirmenImmer mehr Verantwortliche in Firmen erkennen ihre gesellschaftliche Verantwortung auch in globaler Hinsicht und versuchen, diese konkret wahrzunehmen. Das hat positive Folgen für die betroffenen Menschen, die in das Partnerprojekt involviert sind, aber auch für die Mitarbei-ter/innen und das Umfeld des Unternehmens, in dem die sozialen Ambitionen der Firma geschätzt werden.

Zum Beispiel in Brasilien:Die Rechte von Kindern schützen

Schulaktion „Give me fi ve!“ Schüler/innen beschäftigen sich mit dem Recht jedes Kindes auf Schulbesuch und Ausbildung. Leider ist das in vielen Teilen der Welt noch nicht realisiert: 168 Millionen Mädchen und Buben müssen täglich mehrere Stunden arbeiten. 85 Millionen von ihnen schuften unter sehr gefährlichen Umständen, z.B. in Bergwerken, auf Kakao-plantagen oder Baumwollfeldern, in Fabriken. Mit „Give me fi ve!“ setzen sich die Schüler/innen gemeinsam für betroffene Kinder ein und organisieren Spenden für das Partnerprojekt „Schule statt Kinderarbeit“ in Indien.

Zum Beispiel für Kinder in Indien:Schule statt Kinderarbeit

DREIKÖNIGSAK TION PARTNER / IN UNTER GUTEM STERN

Infos zu „Partner/in unter gutem Stern“ auf www.dka.at/pugsKontakt: [email protected] – 01/481 09 91-49

Projektpartnerschaft von PfarrenÖsterreichische Pfarrgemeinden sind führend daran beteiligt, wenn es um tatkräftige Unterstützung von Menschen in Notlagen geht. Ein großer Teil dieser Aktivitäten betrifft Mitmenschen in den sogenannten Entwicklungsländern. Die solidarischen Aktionen in den Pfarren sind sehr unterschiedlich: Sammlung bei den Messen, Benefi z-Veranstaltungen, Bausteinaktion, Tom-bola, solidarische Erntedank-Feier, Erlös vom Flohmarkt, Adventmarkt, Pfarrball, Sommerfest, …

Ein Beispiel dafür ist die Pfarre Grinzing in Wien, die eine Projektpartnerschaft für die Verbesserung der Infra-struktur eines Spitals im Südsudan eingegangen ist. Ziel ist es, durch regelmäßige Information einen Bezug der Pfarrgemeinde zu den betroffenen Menschen herzustellen und Spenden für das Projekt aufzustellen – in fünf Jahren rund 50.000 Euro.

Zum Beispiel für ein Spital im Südsudan:Solarstrom und ärztliche Versorgung

18

INTERNATIONALE PRO JEK TE INTERNATIONALE PRO JEK TE UND PROGR AMMEUND PROGR AMME

DREIKÖNIGSAK TIONDREIKÖNIGSAK TION

Im Dienst an den Menschen

Ganz vielfältig ist das Spektrum unserer kirchlichen Part-nerorganisationen in unseren Schwerpunktländern, die sich auf verschiedenste Weise für das physische, psychische und spirituelle Heil der Menschen im Süden einsetzen. Ob es sich um eine Kommission einer nationalen Bischofskonferenz wie CIMI – den Indigenenmissionsrat in Brasilien, mit dem uns eine über 25-jährige Kooperation verbindet – oder um kleinere diözesane pastorale Programme für Jugendliche – wie in der Diözese Wabag in Papua Neuguinea – handelt; sie alle eint, dass sie nahe an den Menschen sind, ihre Sorgen und Bedürfnisse wahr- und ernst nehmen und sich langfristig für eine Verbesserung der Lebenssituation marginalisierter Menschen einsetzen.Auch für die Projektarbeit der Dreikönigsaktion der Katholi-schen Jungschar ist diese langfristige Zusammenarbeitmit kirchlichen Einrichtungen ein zusätzliches Qualitätskrite-rium. Gemeinsam können sozial-pastorale Projekte diskutiert und in der Umsetzung begleitet werden. Immer wieder ist zu beobachten, wie aus Ideen konkrete Maßnahmen werden und die Kirche, auch in Regionen, wo Katholik/innen eine Minder-

Qualitätsvolle ZusammenarbeitZugleich benötigen aber diese Einrichtungen und Organi-sationen ein gutes, professionelles Management, damit die Mittel aus der Sternsingeraktion sinnvoll und sparsam eingesetzt werden. Wir als Hilfswerk erwarten uns von allen Partnerorganisationen transparente und sorgfältige Berichte und bieten unseren Projektpartner/innen Unterstützung an, wenn sie ihre Kapazitäten in diesem Bereich noch ausbauen müssen. Für Finanztrainings durch Vor-Ort-Begleitstrukturen oder externe Expert/innen sind auch unsere Partnerorganisa-tionen dankbar, da sie ihnen die tägliche Arbeit vor Ort und in Kooperation mit internationalen Geldgeber/innen erleichtern.

Projektauswahl- und VergaberichtlinienZiel unserer Projekt- und Programmarbeit ist die wirksame und langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien.

Wir engagieren uns langfristig in 20 Partnerländern (geo-grafi sche Schwerpunktsetzung).

Wir legen den Fokus auf fünf thematische Schwerpunkte. Wir unterstützen Initiativen, die nach dem Prinzip der

„Hilfe zur Selbsthilfe“ von Partnerorganisationen vor Ort konzipiert und durchgeführt werden.

Wir setzen auf langfristige Kooperationen mit Partneror-ganisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft.

heit darstellen, z.B. in Indien, positive Signale setzt und die Toleranz zwischen Menschen und deren Religionen fördert.Eine kontextuell verortete Kirche, die sich vorrangig an den Bedürfnissen und Potenzialen der Armen und Benachteiligten ausrichtet, fördert auch den Frieden in Ländern. In diesem Bereich arbeiten wir in Afrika z.B. mit den diözesanen oder nationalen Kommissionen für Gerechtigkeit und Frieden zusammen.

Große kirchliche Einrichtungen wie das Mediennetzwerk UCAN (Union of Catholic Asian News) sind eine wichtige Drehscheibe, um kirchlichem Personal und engagierten Lai/in nen Informationen und Austausch zu Themen der Weltkirche zu ermöglichen. Die Unterstützung dieser Orga-nisation gemeinsam mit anderen europäischen katholischen Hilfswerken ermöglicht, aktuelle Informationen über eine internationale Website zu vielen kirchenrelevanten und oft auch politischen Themen zu verbreiten und so einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Gesicherte Lebensgrundlagen: 24,90%

Bildung durch Bewusst-seinsbildung: 17,44%

Soforthilfe: 0,34%Sonstige: 2,60%

Kinder & Jugendliche: 8,07% Kirche im Dienst an den

Menschen: 28,95%

Menschenrechte & Zivilgesellschaft: 17,70%

Verteilung der Mittel nach Themenfeldern

19

DREIKÖNIGSAK TION INTERNATIONALE PRO JEK TE UND PROGR AMME

*

Finanzierungsprogramm: Kofi nanzierung aus öffentlichen und privaten Mitteln für Projektpartner/innen der DKA über die Kooperation mit HORIZONT3000 2014 in EuroEU-Mittel 723.215,09Staatl. Mittel/OEZA* 1.774.266,11Private Fördergeber (Stiftungen, Firmen) 160.120,42Finanzierungsprogramm gesamt 2.657.601,62

Kofi nanzierung aus öffentlichen und privaten Mitteln für das Programm für personelle Entwicklungszusammenarbeit von HORIZONT3000 (anteilig für Dreikönigsaktion) 2014 in EuroStaatl. Mittel OEZA* 1.354.369,00Sonstige öffentl. Mittel (Landesregierung OÖ) 11.649,00Sonstige private Mittel 34.408,00Programm f. personelle EZA gesamt 1.400.426,00

KOFINANZIERUNGSMITTEL GESAMT 4.058.027,62

Durch die enge Kooperation von MIVA und Dreikönigsaktion ergeben sich Synergien für beide Organisationen. Die DKA fi nanziert MIVA-Projekte; Projektpartner/innen der DKA werden von derMIVA mit Transportmitteln ausgestattet. www.miva.at

Im Rahmen der ARGE Projekte werden im Bereich für Internationale Projekte und Programme auch die Projekte aus der Aktion Familien fasttag der Katholischen Frauenbewegung im Büro der Dreikönigsaktion bearbeitet. www.kfb.at

Voraussetzungen für eine Kooperation sind formale und in-haltliche Erfordernisse sowie Mindeststandards für Partner-organisationen.

Die Projektvergaberichtlinien der Dreikönigsaktion (siehe www.dka.at/projekte) beinhalten eine Zusammenschau der Grundlagen und Prioritäten unserer Projekt- und Programm-arbeit.

A) Verteilung der Mittel: DirektvergabeAfrika 4.032.808,89Lateinamerika 3.561.493,58Asien/Pazifi k 3.036.202,24International 99.908,81Zwischensumme 10.730.413,52

B) Verteilung der Mittel: Abwicklung über Kooperationspartner/innenHORIZONT3000 1.282.490,00MIVA 1.612.163,37EZA CONA 237.173,33Zwischensumme 3.131.826,70

Gesamtsumme 13.862.240,22

Kooperationspartner/innen

In unserer Arbeit kooperieren wir sowohl in Österreich als auch auf internationaler Ebene mit anderen Hilfswerken, Organisationen und Netzwerken.

Als wichtigste Trägerorganisation von HORIZONT3000 kooperiert die DKA in den Bereichen personelle Entwicklungszusammenarbeit und Kofi nanzierungen (aus öffentlichen Mitteln von Staat und EU und aus privaten Mitteln) mit HORIZONT3000. www.HORIZONT3000.at

20

AFRIK ADREIKÖNIGSAK TION

Ein weites Feld

Pastoralarbeit ist für die Kirche Afrikas ein weites Feld und betrifft alle Lebensbereiche. Eintreten für Menschenrechte und Umweltschutz – Stichwort Konfl iktmineralien –, die Förderung des interreligiösen Dialogs und des friedlichen Zusammenlebens zählen ebenso dazu wie der Betrieb von Spitälern und Schulen, um die Situation der Menschen direkt zu verbessern. Die Dreikönigsaktion trägt hierzu durch die Förderung von Ausbildungsprogrammen für Ordensleute zu Ärzt/innen, Sozialarbeiter/innen oder Lehrer/innen in Slums und ländlichen Gebieten sowie Ernährungsprogramme für Kinder in Schulen bei.

Afrika trifft Lateinamerika: Bibellesen gegen UnrechtDie Bibel ist eines der meistgelesenen Bücher Afrikas. Christ/innen suchen und fi nden in ihr immer wieder neue Mo-tivation und Unterstützung. Die Dreikönigsaktion unterstützt daher die Bibelarbeit in vielen Kontexten Afrikas. Eine beson-dere Leseart ist hierbei die kontextbezogene Bibellektüre. Für zwei Partner/innen der Dreikönigsaktion stellt die Vermittlung und Praxis dieser Methode ihr Hauptaufgaben-feld dar. Das Ujamaa Center hat seinen Sitz an der südafri-kanischen University of KwaZulu-Natal. Das ökumenische Bibelstudienzentrum CEBI ist eine brasilianische Organisa-tion. Beide arbeiten vor allem mit marginalisierten Gruppen, deren Perspektiven sonst kaum Gehör fi nden, und sind einer teilnehmerorientierten und ermächtigenden Bibelarbeit verpfl ichtet. Im November 2014 fand in Nairobi für 23 kirchliche Pro-jektpartner/innen aus Kenia, Tansania, Uganda, Südsudan, Burundi und der Demokratischen Republik Kongo ein erster gemeinsamer Workshop zur Methode des kontextuellen Bibellesens statt. Dabei wurden über mehrere Tage verteilt drei Schritte getätigt: 1. sehen, 2. urteilen, 3. handeln. Um zu „sehen“, tauschten sich die Partner/innen mithilfe der Me-thode der „story wall“ über ihr Leben aus. Die farbenfrohen Zettel an der Wand schildern schwierige und harte Kontexte. Anschließend diskutierten sie Arten des Umgangs und be-reits angewandte Lösungsansätze. Zwei zentrale Themen, mit denen alle über ihre Arbeit in den Gemeinschaften konfron-tiert sind, sind ökonomische Ungerechtigkeit und geschlech-

terbasierte Gewalt. Zu diesen beiden Problemfeldern wurde im nächsten Schritt „urteilen“ mit relevanten Bibelpassagen eine Verbindung zu den erzählten Situationen hergestellt und den Teilnehmer/innen ein Werkzeug der Bearbeitung für diese Problematiken in die Hand gegeben. Schließlich wurden Akti-onspläne zum „Handeln“ vor Ort erstellt und einiges gleich in die eigene Arbeit integriert. Für viele Teilnehmer/innen war dieser Workshop eine ganz neue Erfahrung, um Soziales und Bibelarbeit zu verbinden. Vor allem der Austausch unter Gleichen aus verschiedenen Ländern war für sie eine Bereicherung und zugleich Auftrag an uns, mehr derartige Kooperationsformen zu ermöglichen.

Land in Euro in %Afrika länderübergreifend 309.889,36 7,68Ägypten, N. & M. Osten 292.311,75 7,25Äthiopien 653.448,83 16,20Ghana 113.176,00 2,81Kenia 648.101,96 16,07Südafrika 396.643,00 9,83Südsudan 364.589,59 9,04Tansania 485.048,06 12,03Uganda 647.601,97 16,06Sonstige Länder 121.998,37 3,03Gesamtergebnis 4.032.808,89 100,00

Es gibt so viele Ar-ten von ökonomi-scher Ungerech-tigkeit in Afrika, und viele nehmen das einfach hin, weil es Teil ihres Alltags geworden ist. Die Ausein-andersetzung mit der befreienden Botschaft Christi hilft uns, die Menschen zu berühren, sie wachzurütteln und gegen Unrecht aufzustehen.Benedict Gwimo von der Kommission für Gerechtigkeit und Friede der Diözese Kigoma

21

DREIKÖNIGSAK TIONASIEN / PA ZIF IK

Kirche als Minderheit

In den meisten asiatischen Ländern ist die katholische Kirche eine religiöse Minderheit. Interreligiöser Dialog und das fried-liche Zusammenleben diverser Gesellschaften sind wichtige Ziele. Auch der pastorale Austausch zwischen verschiedenen Projektländern, in denen die Dreikönigsaktion tätig ist, ist rege – Partner/innen aus Sri Lanka, Indien, Myanmar oder Papua-Neuguinea studieren am Asien Social Institute oder Institute for Consecrated Life in Asia (ICLA) in Manila, Pries-ter und Schwestern aus Indien oder den Philippinen arbeiten in kirchlichen Einrichtungen in Papua-Neuguinea. Wichtig ist bei diesen Begegnungen Erfahrung im Dienst an marginali-sierten Bevölkerungsgruppen und die Option für die Armen.

Entlegene Grundschulen, holprige Straßen Die mit der Provinz Enga deckungsgleiche Diözese Wabag im Hochland von Papua-Neuguinea hat eine Fläche von gut 10.000km² mit etwa 400.000 Einwohner/innen. Die Diözese betreibt viele Schulen und Gesundheitszentren, insbeson-dere in entlegenen und von sozialen Diensten der Regierung unberührten Gemeinden.Gemeinsam mit Father Justin Ain und Father Philip fahren wir zu einer entlegenen Grundschule, die von der Dreikö-nigsaktion über die Diözese unterstützt wird. Unterwegs hat ein Geländewagen Schwierigkeiten mit der Bremse, Father Philip hält kurz an und löst das automechanische Problem. Drei Stunden geht es über eine holprige Straße durch den Busch, dann ist die Straße zu Ende. Father Philip zeigt mit dem Finger in die Ferne: „Da, dort und dort sind die anderen von der Dreikönigsaktion unterstützten Schu-len. Leider können wir sie alle heute nicht besuchen, dahin müssten wir einen weiteren Tag gehen.“ Er ist stolz auf diese Schulen und die Veränderung, die die Kirche in den lokalen Gemeinschaften dadurch bewirkt. Father Philip ist der lokale Priester und ein Mann für alle Fälle, der neben dem Aufbau der Grundschulen und spontanen Autoreparaturen und einem Straßenbauprojekt der Provinzregierung selbstverständlich

Land in Euro in %Asien länderübergreifend 194.849,00 6,42Indien 996.061,00 32,81Nepal 205.056,00 6,75Papua-Neuguinea 373.519,00 12,30Philippinen 1.135.268,24 37,39Sri Lanka 79.721,00 2,63Sonstige Länder 51.728,00 1,70Gesamtergebnis 3.036.202,24 100,00

auch seine Pastoralarbeit im engeren Sinne hat. Er ist auch ein einfacher Priester der Diözese, engagiert wie viele andere. Priester sein bedeutet für ihn selbstverständlich den Dienst an den Menschen. Er ist Ansprechperson für alle Fragen der lokalen Bevölkerung. „Father Philip, sag dem Gouverneur, dass wir dringend eine Brücke über den Fluss brauchen!“, sagt während unseres Besuches ein lokaler Führer. „Die Regierung besucht uns hier nicht, die einzigen, die kommen, sind von der Diözese“, ergänzt er. Zum Abschluss unseres Besuches bekommen wir ein halbes Schwein geschenkt, die größte mögliche Anerkennung der lokalen Gemeinschaft. Mit dem Schwein im Gepäck fahren wir durch die Nacht über die holprige Straße zurück. Die Priester in Wabag haben eine Mission im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Mission ist es, für die Menschen im Enga da zu sein und ihnen ein Leben mit Zukunft und Würde zu ermöglichen.

Eine Grundbedingung für ein Leben in Würde und eine Zukunft ist in der modernen Welt Schulbildung sowie Straßen und weitere soziale Dienst leistungen.Philipp Bück, Asienreferent

22

L ATEINAMERIK ADREIKÖNIGSAK TION

Basisgemeinden: das Leben teilen

Basisgemeinden sind ein Eckpfeiler der Kirche Lateiname-rikas. Die Menschen kommen zusammen, um gemeinsame Gottesdienste zu feiern, sich über die Probleme des Alltags auszutauschen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation zu besprechen und zu ergreifen. Sie teilen ihr Leben miteinander. Papst Franziskus lobte vergangenes Jahr die Arbeit der lateinamerikanischen Laiengruppen: „Die Basisgemeinden bereichern die Evangelisierung mit neuem Eifer und einer be-sonderen Fähigkeit zum gesellschaftlichen Dialog.“ Die Unter-stützung einer von Laien und Laiinnen getragenen Ortskirche, die sich an der Lebensrealität der Menschen orientiert, ist ein Schwerpunkt der Arbeit der Dreikönigsaktion.

Ein Netz des Friedens knüpfenDie Menschen im Vikariat des Südens (Vicaría del Sur) in der Diözese Florencia im Süden Kolumbiens haben es nicht leicht. Ihr Leben ist geprägt durch den bewaffneten Konfl ikt im Land, durch die Wirtschaftskrise in der Region und durch immer schwierigere Lebensbedingungen. Trotz der seit Herbst 2012 stattfi ndenden Friedensverhandlungen zwischen der Regierung Juan Manuel Santos und der FARC-Guerilla sind weiterhin Militär und Polizei, die FARC-Guerilla sowie neo-paramilitärische Gruppen in der Region präsent. Das Le-ben der Zivilbevölkerung ist dadurch stark eingeschränkt und befi ndet sich immer in Mitten der Fronten. Oft werden die Bäuerinnen und Bauern als Informant/innen in den Konfl ikt involviert, die meisten müssen (monetäre) Abgaben leisten, die Zahl von Vergewaltigungen (insb. von Minderjährigen) und dadurch frühzeitigen Schwangerschaften durch bewaff-nete Akteure ist hoch, ebenso der Drogenmissbrauch unter Jugendlichen. Es mangelt an vielem, an Gesundheitsversor-gung, Zugang zu Bildungseinrichtungen und Arbeitsmög-lichkeiten. Das Straßennetz wurde vernachlässigt, sodass es schwierig ist, landwirtschaftliche Produkte auf den Markt zu bringen. Ein Bauer erzählt, dass sie seit 20 (!) Jahren auf eine Straßenanbindung in ihr Dorf warten, nur die Hauptver-

bindungsrouten, die für die Ressourcengewinnung (Erdöl) benötigt werden, werden ausgebaut.

In dieser schwierigen Situation ist die Kirche Ansprechstelle Nummer eins für die Sorgen und Nöte der Menschen. Im Vikariat wird nach dem Modell der sogenannten „Pastoral de Conjunto“ gearbeitet. Im Verständnis der Befreiungs-kirche Lateinamerikas werden die Pastoralarbeit und die Sozial- oder Entwicklungsarbeit nicht voneinander getrennt. Sie stellen eine Einheit dar, da der Glaube die Basis für alle anderen Aktivitäten bildet. Die Erfolge der letzten Jahre sprechen für sich. 163 Familien haben sich zu christlichen Basisgemeinden zusammenge-schlossen. Gemeinsam arbeiten sie am Gemeindeentwick-lungsplan 2012 – 2015 mit und erreichten den Bau von Brücken und Straßen. Die Gemeinden erwirkten auch, dass Familien, die in ihre Dörfer zurückkehrten, die ihnen gesetz-lich zustehende Unterstützung bekamen, darunter Geld, Lebensmittelhilfe und Saatgut. In zwölf Gemeinden hat sich die Ernährungssituation durch organisch-biologische Pro-duktion verbessert. Es wurden Maßnahmen zum Schutz der Wasserquellen und des tropischen Waldes sowie zum Erhalt von altem Saatgut unternommen.

Die Verbindung zwischen dem Glauben der Menschen und dem konkreten Eintreten für Menschenrechte und soziale Verbesserungen, getragen vom Geist der Solidarität und des Miteinanders, gibt den Menschen Hoffnung, dass einmal auch für sie ein Leben in Frieden Realität wird.

Land in Euro in %Amerika länderübergreifend 90.949,20 2,55Bolivien 315.728,00 8,87Brasilien 969.724,32 27,23Zentralamerika 1.147.942,93 32,23Kolumbien 592.686,00 16,64Peru 280.991,00 7,89Sonstige Länder 163.472,13 4,59Gesamtergebnis 3.561.493,58 100,00

23

DREIKÖNIGSAK TIONANWALTSCHAF T/ BILDUNG

„umbruch aufbruch“ – Entwicklungstagung 2014Von 14. bis 16. November 2014 fand in Salzburg die 6. Österreichische Entwicklungstagung statt. Über 300 Teilnehmer/innen beteiligten sich an den Diskussionen über Umbrüche in der Weltgesellschaft und den notwendigen Aufbruch zu einem neuen Entwicklungsverständnis. Als Mitveranstalterin freute es uns, dass mit Brian Ashley, Samantha Hargreaves und Qureisha Nagdee aus Südafrika sowie Pablo Solon aus Ecuador Partner/innen der Dreikönigsaktion wichtige Beiträ-ge zur Tagung lieferten.

Menschen.Rechte.WirtschaftIm Rahmen des Projektes „Menschen(rechte) vor Unter-nehmen schützen – Regulierungslücken schließen“ wurde gemeinsam mit dem Netzwerk Soziale Verantwortung ein Rechtsgutachten zum Menschenrechtsschutz bei Auslands-aktivitäten österreichischer Unternehmen veröffentlicht und am 17. November 2014 in einer parlamentarischen Enquete vorgestellt. In Workshops wurde das Verständnis von men-schenrechtlichen Instrumenten und der Rechtssystematik vertieft.

Entwicklungsfi nanzierung: Mir wurscht?„Mir wurscht?“, die gemeinsame Kampagne von über 40 Organisationen aus den Bereichen Entwicklung und Huma-nitäre Hilfe setzte sich 2014 vehement gegen eine geplante Kürzung der öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammen-arbeit zur Wehr. Mit mehreren öffentlichen Aktionen, einer 100-stündigen Mahnwache auf dem Ballhausplatz und vielen Gesprächen mit Politiker/innen konnte die Verringerung der Mittel für 2015 abgewendet werden.

Fenster aufstoßen

Fenster öffnen, die den Blick auf Neues freigeben: Drei Bei-spiele, wie Bildungsangebote Perspektiven verändern.

LernEinsatz2014Sich einer fremden Kultur zuzuwenden und dabei die Welt aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen, hilft, Einstel-lungen und Ansichten neu zu überdenken, und stärkt das eigene Engagement: Das ist, auf den Punkt gebracht, das Ziel unseres LernEinsatz-Programmes. 2014 haben sich 27 junge engagierte Österreicher/innen auf den Weg nach Ghana, Peru und auf die Philippinen und gemacht. Die einmonatigen Reisen sind eingebettet in einen etwa zehnmonatigen Bil-dungsprozess. Erfahrungen der Teilnehmenden können in den Reiseberichten der LernEinsatzgruppen auf der Homepage der Dreikönigsaktion nachgelesen werden. www.lerneinsatz.at

SolidareinsatzDie Dreikönigsaktion vermittelt im Rahmen des Programms SolidarEinsatz Praktika und Volontariate bei Partnerorganisa-tionen. Im Jahr 2014 haben 21 Personen ihren SolidarEinsatz abgeschlossen. Ist die Gesamtzahl ungefähr gleichbleibend zu den Vorjahren, so gab es doch zwei interessante Verände-rungen. Erstmals war das Geschlechterverhältnis ausgewo-gen (11 Frauen, 10 Männer). Darüber hinaus ist ein Trend zu längeren Einsätzen erkennbar, acht Teilnehmer/innen hatten einen Einsatz von mindestens sechs Monaten hinter sich. Die Praktika und Volontariate waren schwerpunktmäßig auf den Philippinen (11) und in Südafrika (7). Die übrigen Einsätze verteilten sich auf Indien (2) und Kenia (1). www. solidareinsatz.at

LänderpaketDie Länderpaketserie wurde um ein Paket zu Bolivien erweitert. Die Länderpakete sind eine Sammlung von Texten, Material und Methoden zum jeweiligen Land für den Einsatz in Gruppenstunden und im Schulunterricht. Die Pakete gibt es zu Äthiopien, Brasilien, Guatemala, Indien, Bolivien, den Philippinen und Uganda.

Räume schaffen

24

ANWALTSCHAF TDREIKÖNIGSAK TION

„Anpfi ff für Kinderrechte!“

Die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien: Ein gran-dioses Fußball-Fest! Aber leider nicht für alle: Viele junge Brasilianer/innen standen im Abseits. Zwangsumsiedlungen zerstörten Zuhause und soziales Umfeld von Kindern. Durch „Befriedungsaktionen“ der Polizei waren und sind Kinder und Jugendliche mit Gewalt konfrontiert. Das Ausrichten der WM und die dafür notwendige Infrastruktur rissen tiefe Löcher in die Budgets der Austragungsstädte. Das Geld fehlt nun in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales.

Die Dreikönigsaktion engagierte sich in vielfacher Weise, um ein realistisches Bild vom WM-Gastland Brasilien zu zeich-nen, und tritt für die Respektierung von Menschenrechten – insbesondere von Kinderrechten – bei Sportgroßereignissen ein. „Internationale Aufmerksamkeit hilft uns, gehört zu werden. Gemeinsam können wir Dinge voranbringen“, so die Rück-meldung von brasilianischen Projektpartner/innen. Miguel Borba de Sa vom Institut PACS in Rio. „Was spürbar war: Viele Themen, an denen wir schon lange dran sind, wie z.B. die Rechte von obdachlosen Menschen, Polizeigewalt oder dergleichen, rückten auch aufgrund der medialen Aufmerk-samkeit im Ausland verstärkt ins öffentliche Bewusstsein hier in Brasilien.“ Die Basiskomittes (Comites Populares) haben in allen WM-Austragungsstädten Menschenrechtsverletzungen aufgezeigt, dokumentiert und an die Öffentlichkeit getragen. Sie waren und sind uns wichtige Partner/innen, um auf die Notwendigkeit von Menschenrechtsstandards bei Sportgroß-ereignissen hinzuweisen.

Im Rahmen des Vernetzungsprojekts „Nosso Jogo – Initiative für globales Fair Play“ forderten wir mit einer an FIFA, Inter-nationales Olympisches Komitee (IOC) und brasilianische Regierung gerichteten Petition Menschenrechtsstandards bei Sportgroßereignissen ein. Die Unterschriften wurden in Zürich und Luzern an FIFA und IOC übergeben.

Bei vielen Jungschar-Events und einem „Riesenwuzzler“ im Zoom Kindermuseum in Wien samt Workshop-Programm wurde ein Bild von Brasilien abseits von Samba-Klischees gezeigt. Eine „Wimmelbild“-Brasilienlandkarte war rasch vergriffen und wurde neu aufgelegt. Kinderrechte, vor allem das „Recht auf Spiel“, wurden in Brasilien und Österreich thematisiert.

Als Ergebnis einer außergewöhnlichen Dreier-Kooperation mit Organisationen in Indien und Brasilien entstand ein Zeichen-trick-Kurzfi lm zur Kampagne, der in zahlreichen Kinos und Public Viewings gezeigt wurde und sich in sozialen Medien im Internet verbreitete.

Zwei Kinder – Jessica und Kelly – aus einem Sozialprojekt in Rio (SER) reisten wenige Wochen vor der WM durch Öster-reich und berichteten in Treffen mit Jungschargruppen und Schulklassen aus erster Hand, wie die Fußball-WM sich auf ihr Leben auswirkt. Unser Einsatz geht weiter ...

„Das ist nicht unsere WM, die ist nur für die Touristen“, meinte Jessica, elf Jahre, bei der Kinderpresse-konferenz, die sich für Kinderrechte im Namen des Projektes SER in Rio stark macht.

Mein Stadtviertel Lauro Vieira Cha-ves hat Probleme mit Umsiedlungen, wegen des Baus einer Zugstrecke, ein Infrastruk-turprojekt der FIFA-Fußball-WM. Anfänglich hätten 203 Häuser weggerissen werden sol-len, und dann haben wir begonnen, uns zu organisieren, und gemeinsam mit dem Comite Popular da Copa haben wir es geschafft, im Rathaus und im Landtag angehört zu werden, und erreicht, dass nur 66 Häuser abgerissen werden mussten! Eine Umsiedlung ist wirklich etwas Schreckliches, vor allem, wenn du weit weg ziehen musst. Du kannst deine Freunde, deine Familie, die immer in der Nähe waren, nicht mehr so oft sehen. Das tut weh. Gabriel Mattos, 14 Jahre, aus Fortaleza berichtet über Umsiedlungen, und was sie für ihn bedeuten.

25

DREIKÖNIGSAK TIONFINANZEN

Finanzen 2014

MittelherkunftDank der ungebrochenen Solidarität der Spender/innen darf sich die Dreikönigsaktion einmal mehr über ein erfolgreiches Jahr freuen, das die uneingeschränkte Fortsetzung der ent-wicklungspolitischen Arbeit der Dreikönigsaktion ermöglicht hat. Das österreichweite Sammelergebnis der Sternsingerak-tion konnte gegenüber dem vorjährigen Ergebnis noch weiter gesteigert werden, nämlich um 759.535,06 Euro (+4,94 %) auf 16.121.638,23 Euro. Für „Partner/in unter gutem Stern“, ein Service für Personen und Gruppen, die gezielt ein Ent-wicklungsprojekt ihrer Wahl unterstützen wollen, wurden uns 524.478,02 Euro anvertraut.Im Geschäftsjahr 2014 fl ossen Spendenmittel von insgesamt 16.526.391,63 Euro in die Spendenerträge und damit einer satzungs- und widmungsgemäßen Verwendung zu. Weitere Einnahmen in der Höhe von 83.806,84 Euro konnten im Wesentlichen durch Zinserträge erzielt werden. Der Beitrag an öffentlichen Mitteln, die direkt über die Dreikönigsak-tion abgewickelt wurden, betrug 57.020,00 Euro. Weitere öffentliche Mittel wurden im Rahmen der Kooperation mit der Partnerorganisation HORIZONT3000 lukriert (siehe Seite 19), wobei die Finanzabwicklung und Berichtslegung über HORIZONT3000 erfolgt.

MittelverwendungDie Nachhaltigkeit unserer Arbeit nimmt einen besonders ho-hen Stellenwert ein, sodass wir zu einem großen Teil Projek-te, in denen wir unsere Partner/innen in Afrika, Asien und La-teinamerika über mehrere Jahre begleiten, unterstützen. Die Genehmigung von Projektanträgen erfolgt nach eingehender fachkundiger Prüfung durch die Vereinsgremien. Unmittelbar nach Bewilligung wird eine erste Tranche ausbezahlt, weitere Zahlungen erfolgen nach und nach, entsprechend dem dokumentierten Projektfortschritt, an die Projekt partner/in nen. Bis die Spenden zur Auszahlung gelangen, werden die Gelder sicher und ethisch-nachhaltig zwischenveranlagt. Insgesamt wurden im Jahr 2014 14.929.903,85 Euro für Projekte in den Partnerländern der Dreikönigsaktion verwendet. Das entspricht einem Plus von 174.295,09 Euro oder 1,18 % gegenüber dem Vorjahr. Eine detaillierte Darstellung der von uns fi nanzierten Projekte fi nden Sie unter www.dka.at. Auch in den anderen Tätigkeitsfeldern – Bildung/Anwaltschaft/Information – ist es gelungen, unsere Arbeit kontinuierlich fortzusetzen. Es wurden dafür annähernd gleich hohe Mittel wie im Jahr 2013 verwendet.

KennzahlenIm Jahr 2014 wurden in der Dreikönigsaktion nur 3,61 % der eingesetzten Mittel für Spendenwerbung und Spender/innen-Betreuung verwendet. Damit zählt die Dreikönigsaktion in Österreich zu den Organisationen mit besonders niedrigem Fundraising-Aufwand.

STERNSINGERAKTION 2014 p. 14.03.2014 inkl. nachträglich eingelangter Pfarrergebnisse von 2013 Steigerung SteigerungDiözese Spenden 2014 Spenden 2013 absolut in%Wien 2.480.190,07 2.208.780,41 271.409,66 12,29St. Pölten 1.451.552,58 1.321.556,58 129.996,00 9,84Linz 3.159.595,50 3.041.167,63 118.427,87 3,89Salzburg 1.706.593,72 1.672.501,26 34.092,46 2,04Innsbruck 1.554.241,93 1.430.441,47 123.800,46 8,65Feldkirch 846.221,68 842.734,27 3.487,41 0,41Klagenfurt 1.381.111,96 1.383.866,66 -2.754,70 -0,20Graz 2.873.508,84 2.799.679,52 73.829,32 2,64Eisenstadt 645.629,09 631.436,82 14.192,27 2,25Onlinespenden 22.992,86 29.938,55 -6.945,69 -23,20STERNSINGERERGEBNIS 16.121.638,23 15.362.103,17 759.535,06 4,94

26

Unsere Aufwendungen im Bereich Verwaltung konnten mit einem Anteil von 3,62 % der Gesamtaufwendungen im Ver-gleich zum Vorjahr noch gesenkt werden. Unmittelbar für Projektmaßnahmen wurden 13.862.240,22 Euro der Projektmittel eingesetzt. Die professionelle Projektbegleitung und regelmäßigen Projektbesuche durch unsere Spezialist/innen sowie die wiederholt durchgeführten Finanzkontrollen und Evaluierungen stellen sicher, dass die Spendenmittel widmungsgemäß und wirksam eingesetzt werden. In die Projektbegleitung fl ossen 1.067.663,63 Euro.

SpendengütesiegelDie Dreikönigsaktion bilanziert gemäß Vereinsgesetz 2002 für große Vereine und unterliegt damit der pfl ichtmäßigen Abschlussprüfung durch einen unabhängigen Wirtschafts-prüfer. Dieser kontrolliert jährlich zusätzlich die Einhaltung der strengen Qualitätsstandards gemäß den Richtlinien des Spendengütesiegels bei der Aufbrin-gung wie auch bei der Verwendung und Verwaltung der Spenden. Das österrei-chische Spendengütesiegel garantiert ein hohes Maß an Spenden-Sicherheit für die Spenderinnen und Spender. Die Vergabe des Gütesiegels obliegt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder. Die Dreikönigsaktion darf das Spendengütesiegel seit der Einführung im Jahr 2001 durchgehend führen.

Steuerliche AbsetzbarkeitSpenden an die Dreikönigsaktion sind steuerlich absetzbar. Auf Wunsch werden Spender/innen bei der Sternsinger aktion auf einer Liste erfasst, und so wird sichergestellt, dass eine Spendenbestätigung ausgestellt werden kann. Die darin bestätigten Spendenbeträge können im Zuge der Arbeit-nehmerveranlagung oder in der Einkommensteuererklärung steuerlich geltend gemacht werden. Im Falle von Spenden, die mit Zahlschein einbezahlt worden sind, gilt dieser als Zahlungsnachweis.

Verantwortlich im Sinne des Spendengütesiegelsfür Spendenverwendung und -werbung: Rudi Remler-Schöberl,für Datenschutz: Gabriele Rohringer

FINANZENDREIKÖNIGSAK TION

es

Mittelherkunft in EuroSpendenerträge 16.526.391,63

davon Sternsingeraktion/ungewidmete Sp. 16.001.913,61davon Projektservice/gewidmete Spenden 524.478,02

Subventionen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 57.020,00Vermögensverwaltung 81.693,27Sonstige Einnahmen 2.113,57Aufl ösung von Rücklagen und zweckgewidmeten Mitteln 742.438,09= Gesamtmittelherkunft 17.409.656,56

Mittelverwendung in EuroLeistungen der Projektarbeit(statutarisch festgelegte Zwecke) 14.929.903,85

davon Projektmittel 13.862.240,22 davon Projektbearbeitung 1.067.663,63

Leistungen Bildung/Anwaltschaft/Information (statutarisch festgelegte Zwecke) 1.221.154,83

davon eigene Leistungen 778.024,75davon Leistungen anderer Träger 443.130,08

Verwaltungsaufwand 630.881,62Aufwendungen Spendenwerbung/-betreuung 627.716,26Zuführung zu Rücklagen und Zweckwidmungen 0,00 = Gesamtmittelverwendung 17.409.656,56

Projektarbeit 85,76 %

Bildung/Anwaltschaft/Information 7,01 %

Verwaltung 3,62 %

Spendenwerbung 3,61 %

Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar hat den Code of Conduct zum Umgang mit Bildern und Botschaften unterschrieben (De-tails dazu auf http://tinyurl.com/dkacode). Bitte senden Sie Ihr Feedback an [email protected].

Schule Schule statt Kinderarbeit statt Kinderarbeit

Nepal nach dem Beben S.8

eine

r ge

rech

ten

Wel

t

Das Infomagazin der

Dreikönigsaktion

www.dka.at

lebenszeichen_1502_v06.indd 1

26.05.2015 21:18:4626.05.2015 21:18:46

DIE WELT DES FAIREN HANDELS

A-6020 INNSBRUCK, Amraserstr. 110a0512/343381, Fax 394480-36

offi [email protected]

Das Infomagazin der Dreikönigsaktion

Je t z t be s tellen: w w w.dka.a t

Der Weg zu einer gerechten Welt führt über konkrete Taten

Die Projektpartnerschaftmit Menschen in Afrika,Asien und Lateinamerika

PARTNER/IN UNTER GUTEM

STERN

R www.dka.at/pugs

[email protected] 01/481 09 91/49

ede/r einzelne

Aktiv werden im eigenen Umfeld

Gezielt ein Partnerprojekt

auswählen

Menschen in Armutsregionen

unterstützen

4x jährlich gratis

// News// Aktionen// Hintergründe

GROSSES TUNMIT EINEMKLEINEN ZEICHEN!

JETZTMITMACHEN!

In Kooperation mit:

FAIRTRADE ist wirkungsvolle Armuts-

bekämpfung durch Fairen Handel.

Setzen Sie mit FAIRTRADE-Produkten ein Zeichen in Ihrem Betrieb und ge- winnen Sie den FAIRTRADE@work-

Award durch Forcierung von FAIRTRADE-Produkten in

Ihrem Betrieb.

Alle Informationen unter

www.fairtrade.at/fairtrade@work

www.unitas-solidaris.at

Das Kompetenzzentrum in allen steuerlichen und wirtschaftlichen Fragen.

Diözesanbüros

Erzdiözese Wien1010 Wien, Stephansplatz 6/6.18 Tel.: +43/1/515 52-3396E-Mail: [email protected]

Diözese St. Pölten3100 St. Pölten, Klostergasse 15Tel.: +43/27 42/324-3354E-Mail: [email protected]

Diözese Linz4020 Linz, Kapuzinerstraße 84Tel.: +43/732/76 10-3342E-Mail: [email protected]

Erzdiözese Salzburg5020 Salzburg, Kaigasse 26Tel.: +43/662/80 47-7580E-Mail: [email protected]

Diözese Innsbruck6020 Innsbruck, Riedgasse 9 Tel.: +43/512/22 30-4661E-Mail: [email protected]

Diözese Feldkirch6800 Feldkirch, Bahnhofstraße 13Tel.: +43/55 22/34 85-127E-Mail: [email protected]

Diözese Gurk-Klagenfurt9020 Klagenfurt, Tarviserstraße 30Tel.: +43/463/58 77-2482E-Mail: [email protected]

Diözese Graz-Seckau8010 Graz, Bischofplatz 4Tel.: +43/316/80 41-131E-Mail: [email protected]

Bundesbüro1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II f

Katholische Jungschar BundessekretariatMag.a Sigrid Kickingereder (Bundesgeschäftsführerin)Tel.: +43/1/481 09 97, Fax: +43/1/481 09 91-30E-Mail: offi [email protected]

Büro der DreikönigsaktionJakob Wieser MA (Geschäftsführer)Tel.: +43/1/481 09 91, Fax: +43/1/481 09 91-30E-Mail: offi [email protected]

Facebookwww.facebook.com/Kathjungscharwww.facebook.com/dreikoenigsaktion

www.jungschar.atwww.minis.atwww.dka.atwww.sternsingen.atwww.jungscharshop.atwww.lagerquartier.at

Diözese Eisenstadt7000 Eisenstadt, St.-Rochus-Straße 21Tel.: +43/26 82/777-285E-Mail: [email protected]

Diözese Bozen-BrixenI-39100 Bozen, Südtiroler-Straße 28/4Tel.: +39/04 71/97 08 90E-Mail: [email protected]

ImpressumHerausgeberin, Medieninhaberin und Verlegerin:Katholische Jungschar ÖsterreichsRedaktion: Christian Herret, Isabella WieserAlle: 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II fTel.: +43/1/481 09 97 +43/1/481 09 91 www.jungschar.at www.dka.atLayout: Coralie Riedler, Helmut Habiger Korrektorat: Coralie RiedlerDruck: Niederösterreichisches Pressehaus, www.np-druck.atFotos: Feuersänger, Gabmann, Greil, Hagel, Hajes, Katholische Jungschar Österreichs, Kickingereder, Kreuzer, Leitner, Maly, Poltschak, Schütz, WieserZVR: 405 326 502; DVR-Nummer 0574031

JB_Umschlag2014_v03.indd 1 02.07.2015 17:25:15