Klassik heute Vivaldi in Europa 26. 9. 2014 Köln - wdr.de · Freitag, 26. September 2014 20.00 Uhr...

11
Klassik heute Vivaldi in Europa 26. 9. 2014 Köln Nicola Benedetti, Violine Leitung: Andrea Marcon

Transcript of Klassik heute Vivaldi in Europa 26. 9. 2014 Köln - wdr.de · Freitag, 26. September 2014 20.00 Uhr...

Klassik heute

Vivaldi in Europa 26. 9. 2014Köln

Nicola Benedetti, ViolineLeitung: Andrea Marcon

Freitag, 26. September 201420.00 UhrFunkhaus Wallrafplatz

Vivaldi in Europa

antonio vivaldi

»Le quattro stagioni« (»Die vier Jahreszeiten«)4 Violinkonzerte op. 8, 1 – 4

La Primavera (»Der Frühling«)Konzert E-dur op. 8,1 RV 269I. AllegroII. Largo e pianissimoIII. Allegro

L’Estate (»Der Sommer«)Konzert g-moll op. 8, 2 RV 315I. Allegro ma non moltoII. AdagioIII. Presto

L’Autunno (»Der Herbst«)Konzert F-dur op. 8, 3 RV 293I. AllegroII. Adagio moltoIII. Allegro

L’Inverno (»Der Winter«)Konzert f-moll op. 8, 4 RV 297I. Allegro non moltoII. LargoIII. Allegro

Pause

Nicola Benedetti, Violinewdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Andrea Marcon

Andrea Marcon

Die Pausenbeiträge »Zwischen-töne« der Live-Übertragungen auf wdr 3 können Sie sich als Podcast unter podcast.wdr.de/ radio/ zwischentoene.xml anhören und herunterladen.

Auf den Seiten des wdr Sinfo-nieorches ters Köln unter wdr-sinfonieorchester.de finden Sie fünf Tage vorher das Programmheft zum jeweiligen Konzert.

Das Mitschneiden von Bild und Ton während des Konzerts ist aufgrund des Urheberrechts nicht gestattet.

Concerto grosso D-dur für Violine, zwei Oboen, zwei Hörner, Pauken, Streicher und Basso continuo »Concerto di Amsterdam« RV 562aI. Allegro II. GraveIII. Allegro

Konzert F-dur für Violine, zwei Oboen, zwei Hörner, Streicher und Basso continuo RV 569I. Allegro II. GraveIII. Allegro

Konzert g-moll für Violine, zwei Oboen, zwei Blockflöten, Fagott, Streicher und Basso continuo »Per L’Orchestra di Dresda« RV 77I. AllegroII. Largo non moltoIII. Allegro

Sendung: wdr 3 live

Hören Sie dieses Konzert auch imwdr 3 Konzertplayer: wdr3.de

54

Antonio Vivaldi (1678 – 1741)Schon in der Barockzeit gab es Babyklappen; besonders viele in Venedig – der berühmt-berüchtigten Hochburg der Lustbarkeiten und Vergnügungen. Eine der Baby-klappen befand sich direkt neben dem Ospedale della Pietà, dem »Heim der Gnade«. Das war eine Mischung aus Waisenhaus für Mädchen, strengem Kloster und Konservatorium, das den jungen Insassinnen eine hervorragende musikalische Ausbildung ermöglichte.

Vier solcher Ospedali für Mädchen gab es in Venedig; jedes hatte seinen eigenen Chor und sein eigenes Orchester – natürlich konkur-rierten sie miteinander. Die regelmäßigen Aufführungen von Konzerten und Oratorien der Ospedali zählten zu den Touristenattrak-tionen der Stadt, zeitgenössische Reiseführer listen sie unter den Top Ten auf.

Vivaldi unterrichtete viele Jahre lang (mit Unterbrechungen) als Geigenlehrer am Ospe-dale della Pietà; etliche seiner Concerti und seiner geistlichen Werke entstanden für die musizierenden Waisenmädchen. Seine erste Anstellung erhielt Vivaldi dort 1704, mit 26 Jahren. Ein Jahr zuvor war er zum Priester ge-weiht worden, was sich jedoch keineswegs als sein Traumberuf entpuppte. Jedenfalls scheint Vivaldi jede Gelegenheit genutzt zu haben, statt frommer Worte leidenschaftliche Musik zu machen. »Nach meiner Priesterwei-he habe ich kaum länger als ein Jahr die Mes-se gelesen; dann gab ich es auf, denn ich hat-te inzwischen wegen meines Leidens dreimal die Messfeier abbrechen und vom Altar weg-treten müssen«, schreibt Vivaldi im Rückblick. Wir können heute nur rätseln, ob dieses Lei-den – vermutlich Asthma – tatsächlich so ernsthaft war oder ob Vivaldi es als Ausrede vorschob, um sich ganz der Musik widmen zu können. Immerhin hielt ihn die Krankheit nicht davon ab, durch halb Europa zu reisen – sein Leben verlief im Zickzackkurs zwischen Venedig, Mantua, Wien, Prag und Amsterdam – und selbst als Geiger aufzutreten. Außer-dem war er bei den (mitunter recht strapazi-ösen) Einstudierungen seiner zahlreichen Opern beteiligt, einige Jahre sogar als Impre-sario des Venezianischen Teatro Sant’ Angelo.

Virtuose und Lehrer, Komponist und Ka-pellmeister, Geistlicher und Theatermensch, Reisender und Geschäftsmann – Vivaldis Lebensweg war kurvenreich, seine Persön-lichkeit schillernd. Etliche seiner Werke, da-runter zehn umfangreiche Sammlungen mit Concerti, erschienen zu seinen Lebzeiten im Druck und fanden in ganz Europa Verbreitung; ganz zu schweigen von den vielen handschrift-lich überlieferten Partituren seiner Opern, Sonaten und Konzerte, die viele seiner zeit-genössischen Musikerkollegen für den eige-nen Gebrauch abschrieben. Johann Sebastian Bach etwa gehörte zu den großen Bewunde-rern Vivaldis und er hat einige von Vivaldis Violinkonzerten für andere Instrumente um-geschrieben.

Neben der künstlerischen Qualität von Vivaldis Kompositionen erstaunt die pure Menge: über 770 Werke gelten heute als ge-sichert, darunter rund 450 Solokonzerte.

Igor Strawinskij hat gut 300 Jahre nach Vivaldi behauptet, eigentlich habe er nur ein einziges Konzert geschrieben und dieses hun-dertfach kopiert. Damit hat Strawinskij aller-dings Vivaldis künstlerisches Anliegen gründ-lich missverstanden. Der Anspruch, um jeden Preis originell zu sein, kam nämlich erst lange nach Vivaldis Tod auf. Es war vielmehr ein Zeugnis der handwerklichen und der künst-lerischen Geschicklichkeit, wenn man feste Formen variierte und mit lebendigen und abwechslungsreichen Inhalten füllte. Das for-male Gerüst ist in Vivaldis Konzerten immer wieder ähnlich, zumindest in den beiden schnellen Rahmensätzen: Da wechseln sich refrainartige Orchesterritornelle ab mit virtu-osen Solo-Abschnitten, gestaltet nach einem mehr oder minder festen Tonartenplan. Aber mit welcher Fantasie füllt Vivaldi dieses Gerüst aus! Da ist dann doch jedes Konzert ein Unikat.

76

der von seinem Hund bewacht wird (zwei ›bel-lende‹ Bratschentöne ahmen das »wau-wau« nach) oder im Winter das Zusammensitzen am Herd, während draußen der Regen plätschert, was Vivaldi in einem mehrschichtigen Klang-gemälde darstellt: wohlig-pulsierende Bässe, lange pianissimo-Haltetöne in den Bratschen, Regentropfen aus gezupften Sechzehnteln in den Geigen und darüber eine Arie der Solo-violine, deren ausdrucksstarker Gesang ver-rät, dass in Vivaldis Adern reichlich Opernblut floss.

Am Ospedale della Pietà gab es nicht nur Gesangs- und Geigenunterricht; die Mädchen spielten verschiedenste Instrumente: Block-flöte und Mandoline, Laute und Oboe, Trom-pete, Chalumeau (eine frühe Form der Klari-nette), Fagott, Cello und Viola d’amore. Damit sie gemeinsam Musik machen konnten, brauchten sie ein spezielles Repertoire. Vival-di hat etliche Konzerte für bunte Mischbeset-zungen geschrieben und dabei großen Erfin-dungsreichtum bewiesen, so dass sich jedes Instrument von der besten Seite zeigen kann und in einen reizvollen Dialog mit den ande-

Il cimento dell’armonia e dell’inventione lautet der barock-blumige Titel seiner Samm-lung von zwölf Violinkonzerten, die Vivaldi 1725 in Amsterdam drucken ließ: Das Wagnis (oder: Der Gipfel) der Harmonie und Erfin-dung. Die ersten vier Concerti sind Die vier Jahreszeiten. Jedem Konzert ist ein Gedicht in Sonettform vorangestellt (möglicherweise von Vivaldi selbst verfasst), das bildhaft die Natur schildert: Ihr Erwachen im Frühling mit dem Gesang der Vögel, den blühenden Wie-sen, den Festen und Tänzen der Hirten und Schäferinnen. Das Sommer-Sonett beschreibt die sengende Hitze, die Mensch, Tier und Pflanze lähmt und sich in heftigen Gewittern entlädt. Der Herbst ist die Zeit der Ernte, die Bauern feiern ihn mit rauschenden Festen, Tanz, Gesang und Jagd. Die winterliche Kälte schließlich lockt alle an den heimischen Ofen, ein paar Eisläufer wagen sich hinaus, rut-schen, fallen, stehen wieder auf – und freuen sich an der weißen Pracht. Einzelne Zeilen dieser Jahreszeiten-Gedichte sind im Noten-

text nochmals über den entsprechenden Stel-len abgedruckt, so dass man sie direkt auf die Musik beziehen kann. Nirgendwo sonst hat Vivaldi in seiner Instrumentalmusik außer -musikalische Bilder, Handlungen und Stim-mungen so detailliert und realistisch in Musik gesetzt wie hier. In den schnellen Ecksätzen bildet die Ritornellform den idealen Rahmen für diese Schilderungen: Die Orchesterritor-nelle entwerfen die Grundstimmung des Ge-dichts, die wesentlich freieren Soloabschnitte bieten eine Möglichkeit, Details zu schildern: Das Frühlingsgezwitscher der Vögel, das Sommergewitter, den torkelnden Bauern, der sich beim Erntedankfest einen kleinen Rausch angetrunken hat, den wilden Wintersturm. Dank der eindringlichen und leicht wieder-erkennbaren Melodien in den Ritornellen gerät die Musik nie in die Gefahr, beliebig zu werden und behält trotz ihrer Freiheit und Buntheit eine klare Architektur. Die lang-samen Mittelsätze der vier Concerti gehören ganz der Solovioline und schildern in großen Tableaus die gemächliche Seite der Jahres-zeiten: Im Frühling den schlafenden Hirten,

ren tritt. Natürlich kamen Vivaldi diese Erfah-rungen auch zugute, wenn er nicht für die Waisenmädchen komponierte, sondern für andere gemischte Ensembles – Hofkapellen oder Opernorchester.

Das Concerto di Amsterdam entstand für die Hundertjahrfeier des Schouwburg-Thea-ters in Amsterdam. Am 7. Januar 1738 wurde es dort aufgeführt, möglicherweise unter Vivaldis Leitung. Das Konzert beweist Vivaldis Gespür für große Effekte, dramatisch wir-kungsvolle Pausen und Abwechslungsreich-tum in Klang und Tonalität. Mit pompöser Geste treten die Soloinstrumente (Geige, zwei Oboen, zwei Hörner und Pauken) zunächst gemeinsam auf, dann nach und nach einzeln. Hörner und Pauken spielen dabei immer zu-sammen – beide sind tonartlich einge-schränkt: In dieser Zeit spielte man mit zwei Pauken, eine davon ist auf den Grundton ge-stimmt, die andere auf die Quinte darüber; in diesem Fall d und a. Die Hörner haben zu Vivaldis Zeit noch keine Ventile, können also nur bestimmte Töne sauber spielen und hal-ten sich am besten im sicheren Rahmen von D-dur auf. Violinen und Oboen bewegen sich naturgemäß freier in der Tonartenlandschaft und bekommen deshalb zwischendurch Solo-passagen, um in entlegene Tonarten (auch nach Moll) zu wandern – wobei die Geige im-mer wieder in extreme Höhen klettert und vor allem im letzten Satz einen virtuosen Seil-tanz vorführt. Vivaldi selbst hatte größtes Vergnügen an solchen Höhenflügen, wie ein Zeitgenosse schildert: »Er kahm mit den fin-gern nur einen strohhalm breit an den steg daß der bogen keinen plaz hatte, und das auf allen 4 saiten mit Fugen und einer geschwin-digkeit die unglaublich ist«.

98

Im April 1716 reiste eine Elitetruppe aus vier Musikern von Dresden nach Venedig; sie verbrachten dort einige Zeit mit dem säch-sischen Kurprinzen Friedrich August, Sohn des prunkliebenden Barockfürsten August des Starken. Mit dabei war der Geiger Johann Georg Pisendel (später Konzertmeister der berühmten sächsischen Hofkapelle). Natür-lich war er neugierig auf Vivaldi und seine Geigenkunst und nahm einige Stunden bei ihm. Die beiden Musiker freundeten sich an, Vivaldi komponierte einige Konzerte und So-naten speziell für Pisendel. Pisendel wiede-rum schrieb sich Berge von Vivaldis Partituren ab und nahm sie mit nach Dresden, wo sie als-bald einen Platz im Repertoire der Hofkapelle erhielten. Vivaldis Konzert F-dur für Violine, zwei Oboen und zwei Hörner ist in einer Ab-schrift von Pisendel erhalten, die durch einen Glücksfall die Zeiten überdauert hat: Pisendel hat seine Notenbestände fein säuberlich ge-ordnet, nach seinem Tod wurden sie in einem Schrank in der Dresdner Hofkirche aufbe-wahrt. Als im Jahr 1760 nach einem preu-ßischen Artilleriebeschuss das höfische No-tenarchiv verbrannte, blieben nur diejenigen Noten übrig, die außerhalb des Schlosses auf-bewahrt wurden – unter anderem eben die Sammlung Pisendels. Sie umfasst über 1500 Drucke und Handschriften von Vivaldi, Fasch, Telemann und anderen bedeutenden Kompo-nisten. In den letzten Jahren wurden die Be-stände aus Pisendels Notenschrank (er heißt lapidar »Schrank II«) wissenschaftlich unter-sucht und für jedermann zugänglich digitali-siert – eine wertvolle Quelle für MusikerInnen und die Forschung, denn etliche Stücke sind Unikate, darunter auch viele Autographe; in manche hat Pisendel Verzierungen und An-merkungen notiert, die wertvolle Hinweise zur Aufführungspraxis geben.

Das Konzert g-moll trägt zwar den Titel Per l’Orchestra di Dresda, vermutlich hat es Vivaldi aber ursprünglich für die Mädchen des Ospedale della Pietà komponiert. Sein beson-derer Reiz liegt in dem kaleidoskopartigen Wechsel der Klangfarben, die hier durch im-mer neue Instrumentenkombinationen entste-hen. Schwungvolle Synkopen kennzeichnen das Orchesterritornell des ersten Satzes, das in seiner Melodik eher wenig konturiert er-scheint – jedenfalls längst nicht so einpräg-sam wie in den meisten von Vivaldis Kon-zerten. Der langsame Mittelsatz atmet den Geist einer tragischen Opernszene: Wie eine klagende Opernheldin singt die Oboe eine schlichte, ausdrucksstarke Arie. Der Satz steht in c-moll, der traditionellen Tonart für Schmerz, Leid, Tod und Unterwelt. Das Finale scheint die Ausgangstonart g-moll geradezu in Stein zu meißeln und schlägt dann diverse Haken in fremde Tonarten – überraschend und spannungsreich mit verminderten Akkor-den, die in den Oberstimmen durch lange Hal-tetöne markiert werden, während im Unter-grund die Bässe brodeln und tosen. Ein Fest ist dieses Finale auch für das Fagott, das sich hier aus dem engen Korsett des Generalbass-Instruments befreit hat und selbstbewusst virtuose Kapriolen schlagen darf.

Doris Blaich

1110

Nicola Benedetti

1987 in West Kilbride (Schottland) geboren, italienische Wurzeln erster Geigenunterricht im Alter von

fünf Jahren 1997 Aufnahme an der Yehudi Menuhin

School in Surrey (England), Studium bei Nata-scha Bojarskaja, im Anschluss Fortsetzung ihrer Studien bei Maciej Rakowski in London und Pavel Vernikov in Wien Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Chris-

toph Eschenbach, Valery Gergiev, Jakub Hrůša, Kristjan Järvi, Paavo Järvi oder Pinchas Zukerman Einladungen zu Orchestern wie London

Symphony Orchestra, Deutsches Sympho-nie-Orchester Berlin, Tonhalle-Orchester Zürich oder bbc Symphony Orchestra Konzerte bei Festivals wie den BBC Proms,

dem Rheingau Musikfestival oder Verbier Festival Auftritte in Konzerthäusern wie dem Herku-

lessaal München, der Liederhalle Stuttgart, der Wigmore Hall London, dem Lincoln Center New York oder dem Festspielhaus Baden- Baden Internationale Erfolge als Kammermusikerin

im Trio mit dem Cellisten Leonard Elschen-broich und dem Pianisten Alexei Grynyuk intensive Beschäftigung sowohl mit zeit-

genössischer Musik als auch mit historischer Aufführungspraxis

»Ganz im Mittelpunkt des Abends stand jedoch die schottisch-italienische Geigenvirtuosin Nicola Benedetti als Solistin des Violinkonzerte-Zyklus Le quattro stagioni von Vivaldi. Ihre Soli und auch die Ensemblepassagen unter Andrea Marcons mitreißender Leitung wirkten ausgesprochen geschmeidig«. FAZ

Andrea Marcon

1963 in Treviso (Italien) geboren 1983 – 1987 Studium an der Schola Canto-

rum Basiliensis, u. a. bei Jean-Claude Zehnder (Orgel und Cembalo), Hans Martin Linde (Dirigieren) und Jordi Savall (Kammermusik) 1983 – 1997 Cembalist und Organist in dem

von ihm gegründeten Ensemble für Alte Musik Sonatori della Gioiosa Marca 1986 Erster Preis beim Paul Hofhaimer-

Orgelwettbewerb in Innsbruck 1991 Erster Preis beim Cembalowettbewerb

in Bologna seit 1997 Professor an der Schola Cantorum

Basiliensis für Orgel und Cembalo seit 1997 Gründer und Leiter des Venice

Baroque Orchestra (VBO), heute eines der weltweit führenden Ensembles im Bereich Barockmusik seit 2009 Künstlerischer Leiter des La Cetra

Barockorchester und Vokalensemble Basel seit 2013 künstlerischer Leiter des Orquesta

Ciudad de Granada Einladungen zu Orchestern wie den Berliner

Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Freiburger Barockorchester oder Orchestern des wdr, hr und ndr Zusammenarbeit mit KünstlerInnen wie

Magdalena Kožená, Cecilia Bartoli, Philippe Jaroussky oder Angelika Kirchschlager

»Listening to this performance was like hearing The Four Seasons for the first time.« The Guardian

Engagement für karitative und musikpäda-gogische Projekte, UNICEF-Unterstützerin zahlreiche CD-Aufnahmen, u. a. das Album

Italia mit Werken des italienischen Barock Auszeichnungen: »BBC Young Musician of

the Year« (2004), »Classical BRIT Award« (2008, 2012, 2013), britischer Verdienstorden »Most Excellent Order of the British Empire« (2013) Instrument: »Gariel«-Stradivari (1717)

Leitung zahlreicher Opernproduktionen wie Francesco Cavallis Orione, Händels Siroe oder Monteverdis Orfeo an Häusern wie der Oper Frankfurt oder dem Theater Basel Konzerte auf Festivals wie den Salzburger

Festspielen oder dem Aix-en-Provence Festival mehr als 50 CD-Einspielungen, darunter

zahlreiche Vivaldi-CDs, unter anderem aus-gezeichnet mit dem »Preis der deutschen Schallplattenkritik«, dem ECHO-Klassik und dem Vivaldi-Preis der Fondatione Cini in Venedig

1312

»Dynamische Ausgewogenheit, Präzision und Spielfreude hätte nicht besser sein können.« «Kölner Stadt-Anzeiger

Das wdr Sinfonieorchester Köln

1. ViolinenJosé Maria Blumenschein1. KonzertmeisterSlava Chestiglazov1. KonzertmeisterNaoko OgiharaKonzertmeisterinSusanne Richard2. KonzertmeisterinN.N.2. KonzertmeisterInAlfred LutzVorspielerChristine OjstersekVorspielerinFaik AliyevHans-Reinhard BiereAnna de MaistreAndreea FlorescuCaroline KunfalviPierre MarquetEmilia MohrIoana RatiuMischa SalevicCristian-Paul SuvaialaJerzy SzopinskiJelena EskinN.N.

2. ViolinenBrigitte KrömmelbeinStimmführerinBarennie MoonStimmführerinCarola Nasdalastv. StimmführerinN.N.stv. StimmführerInAnna AdamskaChristel AltheimerMaria Aya AshleyLucas BarrAdrian BleyerPierre-Alain ChamotEajin HwangJürgen KachelKeiko Kawata-NeuhausJohannes OppelczFriedemann RohwerJohanne Stadelmann

ViolenStephan BlaumerSoloJunichiro MurakamiSoloKatja Püschelstv. SoloN.N.stv. SoloKatharina ArnoldGaelle BayetEva Maria GambinoHedwig LiersStephanie MadiniotisKlaus NieschlagSophie PasMaya RasoolyHans-Erich Schröder-ConradKai StowasserKatharina Hage

VioloncelliOren ShevlinSoloJohannes WohlmacherSoloSimon Deffnerstv. SoloSusanne Eychmüllerstv. SoloAnne-Sophie BassetSebastian EngelhardtYi-Ting FangGudula Finkentey- ChamotBruno KlepperFrank Rainer LangeChristine PenckwittJuliana PrzybylLeonhard Straumer

KontrabässeStanislau AnishchankaSoloN.N.SoloMichael Peusstv. SoloAxel Rugestv. Solo

Raimund AdamskyMichael GeismannStefan RauhJörg SchadeChristian Stach

FlötenMichael FaustSoloJozef HamernikSoloHans-Martin Müllerstv. SoloMartin BeckerLeonie BrockmannPiccolo

OboenManuel BilzSoloMaarten DekkersSoloSvetlin Doytchinovstv. SoloBernd HolzN.N.Engl. Horn

KlarinettenThorsten JohannsSoloNicola Jürgensen- JacobsenSoloUwe Lörchstv. SoloPaul-Joachim BlöcherAndreas LangenbuchBassklarinette

FagotteOle Kristian DahlSoloHenrik RabienSoloUlrike Jakobsstv. SoloHubert BetzStephan KringsKontrafagott

HörnerPaul van ZelmSoloN.N.SoloLudwig Raststv. SoloAndrew JoyRainer JurkiewiczJoachim PöltlKathleen PutnamHubert Stähle

TrompetenPeter MönkediekSoloJürgen SchildSoloFrieder Steinlestv. SoloDaniel GrieshammerPeter Roth

PosaunenTimothy BeckSoloN.N.SoloFrederik DeitzStefan SchmitzMichael Junghans

TubaHans Nickel

HarfeN.N.

Pauke/SchlagzeugWerner KühnPauke SoloPeter StrackePauke SoloJohannes Steinbauer1. SchlagzeugerJohannes Wippermann1. Schlagzeuger

wdr Sinfonieorchester Köln

1947 gegründet musikalische Schwerpunkte im klassisch-

romantischen Bereich und in der Musik des 20. Jahrhunderts Chefdirigent seit 2010: Jukka-Pekka Saraste ehemalige Chefdirigenten: Christoph von

Dohnányi, Zdenek Macal, Hiroshi Wakasugi, Gary Bertini, Hans Vonk, Semyon Bychkov Gastdirigenten u. a.: Claudio Abbado,

Karl Böhm, Fritz Busch, Herbert von Karajan, Erich Kleiber, Otto Klemperer, Lorin Maazel, Sir André Previn, Zubin Mehta, Sir Georg Solti und Günter Wand erfolgreiche Konzertreisen durch Europa,

Russ land, Japan, China, die USA und Süd-amerika regelmäßige Radio- und Fernsehübertragun-

gen, zahlreiche Schallplatteneinspielungen und Auftragskompositionen an Komponis tin nen und Komponisten der Gegenwart CD-Veröffentlichungen u. a. mit Werken

von Richard Strauss, Johannes Brahms, Dmitrij Schostakowitsch, Gustav Mahler, Giuseppe Verdi, Sergej Rachmaninow und Richard Wagner

Auszeichnungen: 2009 Diapason d’Or für die CD-Produktion »Canto di speranza« mit Werken von Bernd Alois Zimmermann, »Disc of the year«-Award 2010 des bbc Music Maga-zine für die Aufnahme von Richard Wagners Lohengrin zusammen mit dem wdr Rundfunk-chor Köln, norwegischer »Spellemannprisen 2010« für die CD-Produktion der Violinkon-zerte von Sibelius und Prokofjew mit Vilde Frang CD-Veröffentlichung von Gustav Mahlers

9. Sinfonie unter Jukka-Pekka Saraste (auf der Bestenliste der Deutschen Schall-plattenkritik Frühjahr 2011 und Auszeichnung mit dem »Editor’s Choice Award« des bri-tischen Musikmagazins »Gramophone«) 2012 Grammy-Nominierung für eine György

Ligeti-Einspielung unter Péter Eötvös und 2013 Echo Klassik für die CD mit Werken von Victor Ullmann und Ludwig van Beethoven mit Herbert Schuch unter Olari Elts letzte CD-Veröffentlichung: Robert Schu mans

Complete Symphonic Works Vol. I+II, unter der Leitung von Heinz Holliger, Vol. I Aus-zeichnung mit dem Quartalspreis der Deut-schen Schallplattenkritik aktuelle CD-Veröffentlichung: Edvard Griegs

Complete Symphonic Works Vol. IV unter der Leitung von Eivind Aadland mit Herbert Schuch am Klavier

1514

wso aktuell

das Kammermusikensemble des wdr Funkhausorchesters mit einer musikalischen Zeit-reise unter dem Titel Mozart ist an allem Schuld. Kommis-sar Krächz, unterstützt von Chormitgliedern, gab Rätsel-haf tes für Klein und Groß mit auf den Weg – Auflösung folgt in den Kinderkonzerten.

Mittendrin! Ein Tag mit den wdr Klangkörpern

Mehr als 50 Workshops, Konzerte und Gespräche, kombiniert mit kreativen Mitmachaktionen, setzten den Startpunkt in die neue Spielzeit der wdr Klang-körper. Mehrere Tausend Besucher Innen ergriffen am 31. August die Gelegenheit, bei der Veranstaltung »Mit-tendrin« das gebotene Pro-gramm nonstop und bei freiem Eintritt im Funkhaus am Wallrafplatz zu genießen. Der Karneval der Tiere und Peter und der Wolf von Blech-bläsern des wso aufgeführt, und von Dieter Schiffer, Sprecher des Westdeutschen Rundfunks, unterstützt, brachte nicht nur

Aber auch Fragen wie »Wer steckt dahinter« – Musik-managerinnen und Musikma-nager im Gespräch – wurden beantwortet sowie Hinter-gründe erläutert, wie z. B. bei »Ganz vorn: der Konzert-meis ter«. Technik-Affine konnten sich in den Studios bei »Mischen: (im)possible« oder auf Akustischen Entde-ckungsreisen erfreuen. Wie bereits in den vergangenen Jahren begeisterte auch in diesem Jahr der Besuch im Piano-Atelier mit historischen und modernen Instrumenten unter sachkundiger Führung.

Die BesucherInnen zeigten sich begeistert, auch wenn es hier und da zu Wartezeiten oder Verzögerungen kam. Aber auch das gehört zu den Besonderheiten von »Mitten-drin«, wo Spontaneität, Im-provisation und direktem Pu-blikumskontakt ausreichend Raum und Zeit gegeben wer-den. So wurde geduldiges Anstellen – das aber stets

Kinderaugen zum Leuchten. Witzig und überraschend gestaltete sich das Werk Piatitüden für 9 Celli von Camille van Lunen, das von der wso Cellogruppe perfekt aufgeführt und inszeniert wurde. Unter dem Titel Tuten, Streichen, Blasen … konnten junge MusikerInnen in spe unter der Obhut der wso Spezialist Innen ihre Talente an Streich-, Blechblas- und Holzblasinstrumenten selbst ausprobieren. Orchesterme-mory und Wagner4you, eben-falls von Ensembles des wso aufgeführt, freuten sich über

ein interessiertes Publikum. Unter dem Titel Nordklang spielte dann das gesamte Orchester Ausschnitte aus Werken von Jean Sibelius, geleitet von Chefdirigent Jukka-Pekka Saraste.

In Studio 4 präsentierte sich Richard DeRosa, der neue Chefdirigent der Big Band, dem breiten Publikum. Im Chorsaal wurden vom Rund-funkchor und Publikum Chan-sons und Schlager der »Gol-den Twenties« gesungen und im Pianoatelier begeisterte

kurzweilig in Gesellschaft von Gleichgesinnten verbracht werden konnte – meist be-sonders belohnt mit einem ganz persönlichen Einblick in Orchesterarbeit und das Geschehen hinter den Kulis-sen. Wieder ein Tag, an dem die Musik Menschen aller Generationen unter einem Dach vereint und glücklich gemacht hat!

Susanne Spottke

16

Vorschau

Donnerstag, 2. Oktober 2014Samstag, 4. Oktober 201420.00 Uhr Kölner PhilharmonieKonzerteinführung 19.00 Uhr

Ein deutsches Requiem

johannes brahms Ein deutsches Requiem nach Worten der heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester op. 4

Hanna-Elisabeth Müller, SopranAndrè Schuen, Baritonndr Chorwdr Rundfunkchor Kölnwdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Jukka-Pekka Saraste

Sendung: wdr 3 live (Do)

Konzerte im Radio

wdr 3. Aus Lust am Hören.

Sa, 27. September, 20:05 liveBeethovenfest Bonn»The Beethoven Journey« II

igor strawinskijludwig van beethovenarnold schönbergludwig van beethoven

wdr Rundfunkchor KölnMahler Chamber OrchestraKlavier und Leitung: Leif Ove AndsnesÜbertragung aus der Beethovenhalle, Bonn

Mo, 29. September, 20:05Internationaler Musik wettbewerb Köln

Preisträger des Wettbewerbeswdr Funkhausorchester KölnLeitung: Alexander PriorAufnahme aus dem Funkhaus Wallrafplatz, Köln

Di, 30.September, 20:05 Beethovenfest Bonn Die Sinfonien III

ludwig van beethoven

City of Birmingham Symphony OrchestraLeitung: Andris NelsonsAufnahme aus der Beethovenhalle, Bonn

Mi, 1. Oktober, 20:05Beethovenfest Bonn Klavierabend Herbert Schuch

ludwig van beethovengyörgy ligetifrederic rzewskiludwig van beethoven

Herbert Schuch, KlavierAufnahme aus dem Beethoven-Haus, Bonn

Do, 2. Oktober, 20:05 live Ein deutsches Requiem

johannes brahms

Hanna-Elisabeth Müller, SopranAndrè Schuen, Baritonwdr Rundfunkchor Kölnndr Chorwdr Sinfonieorchester KölnLeitung: Jukka-Pekka SarasteÜbertragung aus der Kölner Philharmonie

Fr, 3. Oktober, 20:05 Beethovenfest BonnDie Sinfonien IV

ludwig van beethoven

Annette Dasch, SopranLioba Braun, AltToby Spence, TenorVuyani Mlinde, BassCity of Birmingham Symphony ChorusCity of Birmingham Symphony OrchestraLeitung: Andris NelsonsAufnahme aus der Beethovenhalle, Bonn

Sa, 4. Oktober, 20:05 Beethovenfest Bonn»The Beethoven Journey« I

ludwig van beethovenigor strawinskijludwig van beethoven

Mahler Chamber OrchestraKlavier und Leitung: Leif Ove AndsnesAufnahme aus der Beethovenhalle, Bonn

© M

arco

Bor

gg

reve

Andris Nelsons 30. 9. 2014

Samstag, 18. Oktober 201419.00 UhrKöln, Funkhaus Wallrafplatz

Landesjugendorchester Extra

arnold schönbergFünf Orchesterstücke op. 16Originalfassung von 1909

franz schubert/ max reger Memnon für Singstimme undOrchester op. 6 Nr. 1 D 541Nacht und Träume für Singstimme und Orchester D 827

alban bergFünf Lieder nach Ansichts-kartentexten von Peter Altenberg für Sing-stimme und Orchester op. 4

max regerSinfonischer Prolog zu einer Tragödie für großes Orchester op. 108

Esther Dierkes, Sopran Landesjugendorchester NRW Leitung: Hubert Buchberger

wdr3.de

Sonntag, 19. Oktober 201411.00 UhrKöln, Funkhaus Wallrafplatz

Belle Époque

bedrich smetana/hans trnecekDie Moldau aus dem Zyklus »Mein Vaterland« für Harfe solo

gabriel fauré Impromptu Des-dur für Harfe solo op. 86

henriette renié Trio für Violine, Violoncello und Harfe

claude debussy Deux Danses für Harfe und Streichquintett

maurice ravel Introduktion und Allegro fürFlöte, Klarinette, Harfe und Streichquartett

Xavier de Maistre, Harfe Slava Chestiglazov, ViolineAdrian Bleyer, ViolineJunchiro Murakami, ViolaJohannes Wohlmacher, VioloncelloAxel Ruge, KontrabassJozef Hamernik, FlöteTorsten Johanns, Klarinette

Die wdr 3-Konzerte können Sie nach der Sendung 30 Tage lang mit dem wdr 3 Konzert player nachhören: konzertplayer.wdr3.de.

1918

Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln, MarketingProgrammheftredaktion: Patricia Just, Tilla ClüsserathMitarbeit: Maximilian Stössel, Anja Rüter Redaktion und Produktion des Konzertes: Siegwald Bütow

Bildnachweise: Umschlag © MauritiusWassermotiv © wdrS. 2 © Harald HoffmannS. 4,6 © Polaris/laifS. 9 © imago/Johannes KoziolS. 10 © Kevin WestenbergS. 11 © Johannes KellerS. 12 © wdr/Thomas KostS. 14, 15 © wdr/Sebastian Mast

Lust auf wdr- Orchesterpost? Alle aktuellen Termine, Änderungen, Neuproduktionen und vieles mehr schicken wir Ihnen gerne mit unserem monatlichen Newsletter zu.

Senden Sie hierfür eine E-Mail an:[email protected]

Unter allen Neuanmeldungen verlosen wir monatlich drei CDs des wdr Sinfonie-orchesters Köln.

Senden Sie hierfür eine E-Mail mit dem Stichwort »Gewinn-CD« an: [email protected]

www.facebook.com/ sinfonieorchester

Im Radio

Das wdr Sinfonieorchester Köln im Internet: wdr-orchester.de

sowie »Plan M – Mehr Musik machen!« für Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter: plan-m.wdr.de.

wdr.de

wdr-Produktionen auf CD

robert schumann (1810 – 1856)Complete Symphonic Works Vol. IISinfonie Nr. 2 C-dur op. 61Sinfonie Nr. 3 Es-dur op. 97»Rheinische«

wdr Sinfonieorchester KölnLeitung: Heinz Holliger

Audite 2014/wdr The Cologne Broadcasts 2012 Bestellnummer: 97.678