Klimaschulen Klima- und Energiefonds des Bundes ......Das Projekt Klimaschulen hatte in den...
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Klimaschulen Klima- und Energiefonds des Bundes – managed by Kommunalkredit Public Consulting Anleitung zur Durchführung eines erfolgreichen Klimaschulen-Projekts:
„Modal split macht Schulen fit!“ B663172
Gemeinschaftsprojekt der Klima- und Energiemodellregion Klima- und Ener-
giemodellregion 10vor Wien
mit den Schulen:
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Inhaltsverzeichnis
1. Fact-Sheet .............................................................................................................................. 4
2. Projektbeschreibung ........................................................................................................... 5
3. Teilprojekte ............................................................................................................................ 6
4. Projektidee und Beweggründe ...................................................................................... 11
5. Zielsetzungen ...................................................................................................................... 11
6. Projektablauf ....................................................................................................................... 13
7. Zeitlinie des Projektablaufs ............................................................................................ 16
8. Projektabschluss – Abschlussveranstaltung ............................................................ 17
9. Ergebnis / Ausblick............................................................................................................ 18
10. Herausforderungen / Stolpersteine ............................................................................ 19
11. Empfehlungen ..................................................................................................................... 19
12. Detailbeschreibung eines konkreten Umsetzungsprojekts ................................ 20
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Klima- und Energie-Modellregion Anleitung zur Durchführung des Klimaschulen-Projekts: „Modal split macht
Schulen fit!“
1. Fact-Sheet Organisation
Name der Klima- und Energiemodellregion
(KEM):
KEM 10 vor Wien
Geschäftszahl der KEM GZ 569634
Projekttitel des Klimaschulen-Projekts Modal Split macht Schulen fit!
Gewähltes Schwerpunktthema Erneuerbare Energien und E-
Mobilität
Modellregions-Manager/in
Name:
Adresse:
Dienstort (Gemeinde / Bürostandort):
e-mail:
Telefon:
Karin Schneider
Bankmannring 19
2100 Korneuburg
0660/2070022
Facts zum Klimaschulen-Projekt:
- Anzahl der Schulen:
- Anzahl der beteiligten Schultypen:
- Anzahl der beteiligten Pädagog/innen:
- Anzahl der beteiligten Schüler/innen:
- Anzahl der Teilnehmer/innen Abschlussveran-staltung:
- Anzahl Berichterstattungen in verschiedenen
Medien
- Zeitungen (welche + Anzahl):
- Weitere:
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1 Neue Mittelschule
1 Polytechnikum
1 Berufsschule
52
403
191
1 Bezirksblätter, 1 NÖN
Website der LBS Stockerau
Website KEM10, Facebook
KEM10
2. Projektbeschreibung Da die Themenbereiche Erneuerbare Energieformen, E-Mobilität, umweltscho-
nende Mobilität im Alltag, Energiesparen und Umwelt ohnehin im Mittelpunkt des
Unterrichts in vielen Fächern der teilnehmenden Schulen stehen, ging es bei die-
sem Projekt vor allem darum die Schulen bei ihren geplanten Aktivitäten zu unter-
stützen, eine Möglichkeit für weitere Projekte zu bieten und den Austausch und die
Vernetzung zwischen den Schulen zu verstärken, damit alle teilnehmenden Schu-
len an den Erkenntnissen aus den jeweiligen Projekten partizipieren können.
Des Weiteren war die Projektbearbeitung auch auf die verstärkte Zusammenarbeit
in der Zukunft ausgerichtet, so wurden gemeinsam Energiemessgeräte angekauft,
die Vernetzung soll auch nach Ablauf des Projektes zweimal jährlich erfolgen und
es wurde bereits die Klimabündnisschule HAK Korneuburg als Future-Schule für
ein zukünftiges Klimaschulenprojekt gewonnen.
Die Themenbereiche:
• Erneuerbare Energie: Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft, Brenn-
stoffzelle
• Mobilität im Alltag: umweltschonendes Verhalten bezüglich Individualver-
kehr, Schulweg
• Energiesparen im Alltag: privater Konsum, Müllvermeidung, Freizeitge-
staltung, Urlaubsverhalten, Haushaltsführung
• Umwelt: Klimawandel, Klimaschutz, Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit,
Gerechtigkeit, Regionalität, Green Jobs
wurden je nach Schultyp und Schulstufe in den vorhandenen Lehrplan mit den
Zielen:
• Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zu nachhaltigen Verhal-
tensänderungen
• Aneignen von kognitivem Wissen zu den verschiedenen Themenbe-
reichen und
• Lernen am Modell
integriert.
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3. Teilprojekte
Name: Erneuerung der Turnhallenbeleuchtung
Schule:
LBS Stockerau / Dipl. Ing. (FH) Gerhard
Riepl
Anzahl der teilnehmenden Schü-
ler/innen: 10
Thema / Titel:
Energiesparen durch Austausch auf LED
Lampen
Methode(n): Gruppenarbeit, Projektunterricht, Fallstudie
Partner:
Zielsetzung:
Um Energiekosten zu sparen soll ein kompletter Austausch der ca. 20-jährigen
Beleuchtung (Leuchten bzw. Vorschaltgeräte) der Turnhalle stattfinden. Dazu sol-
len alte Induktionslampen demontiert und durch moderne LED-Beleuchtung er-
setzt werden.
Altes Beleuchtungssystem:
• Philips QL 85 (Induktion Lightning)
• Systemleistung laut Datenblatt 85 W
• gesamt 48 Leuchten (4 Reihen mit je 12 Leuchten)
• Gesamtleistung: 4080 W (elektrisch zugeführt)
• Beleuchtungsstärke:
o 270 Ix am Spielfeld
o 210 Ix am Spielfeldrand
Neues Beleuchtungssystem:
• RIDI EULUMDAT ROBUST-LED 15000/840-B
• Systemleistung laut Datenblatt 128W
• gesamt 12 Leuchten (2 Reihen mit je 6 Leuchten)
• Gesamtleistung: 1536 W (elektrisch zugeführt)
• Beleuchtungsstärke:
o 450 Ix am Spielfeld
o 350-400 Ix am Spielfeldrand
Projektablauf:
• Veranschaulichung des Unterschieds des Energieverbrauchs alter Indukti-
onslampen und LED-Beleuchtung. • Ausarbeitung einer praxisbezogenen und anschaulichen Laborübung
• Planung der Umstellung der Beleuchtung inkl. Finanzierung • Abschluss des Umbaus Mitte Juni 2017
Ergebnis:
• Energieeinsparung von 4.000,- kWh/Jahr
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• Beleuchtungsniveau um ca. 1/3 verbessert
• Eine der alten Leuchten wurde bei der Demontage sichergestellt und eine
neue Leuchte mit den Mitteln aus dem Budget des Projekts angeschafft. So
kann der Vergleich ALTE und NEUE Turnhallen-Beleuchtung im Labor je-
derzeit wiederholt werden. Eine praxisbezogene und anschauliche Labor-
übung wurde ausgearbeitet.
Name:
Bustechniklabor
Beleuchtung und Steuerung
Schule: LBS Stockerau
Anzahl der teilnehmenden Schü-
ler/innen: 8
Thema / Titel:
Energiesparen durch Austausch auf LED
Lampen
Methode(n): Gruppenarbeit, Projektunterricht, Fallstudie
Partner:
Fa. Weidmüller
Fa. Mehler Fa. Neumayer
Zielsetzung: Durch Umbaumaßnahmen des Bustechniklabors sollen folgende Faktoren opti-
miert werden:
• Konstantlichtregelung
o Zusammenspiel der künstlichen und natürlichen Beleuchtung
o Dimmung der Beleuchtungskörper
o Einzelraumregelung
• Einzelraumregelung Heizung
• Präsenzsteuerung
Projektablauf: Folgende Arbeiten wurden im Rahmen eines Schülerprojektes beinahe ausschließ-lich von Schülern der 4. Klassen durchgeführt:
• Planung der neuen elektrischen Anlage (Verteilerplan mit EPLAN, Installati-
onsplan mit REDCAD, Kabel-Listen in EXCEL)
• Öffnen und Schließen der Zwischendecke inklusive Erneuerung von De-
ckenelementen
• Demontage bestehender Elektroinstallation
• Montage neuer Tragsysteme (Kabelkanäle, Kabelklammern)
• Neuverkabelung der Beleuchtungs-, Lüftungs- und Busanlage
• Montage und Verdrahtung des neuen Unterverteilers
• Montage der neuen Beleuchtungskörper inklusive der Absturzsicherung
• Montage der KNX-Geräte (Touchpanele, Sensoren)
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• Inbetriebnahme der Anlage mit Konstantlicht-, Heizungs- und CO2-Rege-
lung
Ergebnis: • Einsparung 60-70% der Stromkosten in der Höhe von ca. € 200, --/Jahr
• Einsparung 30-40% der Heizkosten in der Höhe von ca. € 250, --/Jahr
Name:
Konzeptionierung einer Photovoltaik-
anlage am Turnhallendach und einer Stromtankstelle
Schule: LBS Stockerau
Anzahl der teilnehmenden Schü-ler/innen: 10
Thema / Titel: Erneuerbare Energieträger - Photovoltaik-anlage
Methode(n): Gruppenarbeit, Projektunterricht, Fallstudie
Partner: Valentin Software GmbH
Zielsetzung:
Die Landesberufsschule beabsichtigt auf der südlichen Dachfläche des Turnhallen-
gebäudes eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20kWp und einer Fläche
von ca. 2000m2 zu errichten.
Projektablauf Daher wurde in Zusammenarbeit mit Spezialfirmen ein entsprechendes Projekt
konzeptioniert. Die notwendigen Berechnungen wurden bereitgestellt und im Rah-
men des Unterrichts mit den Schülern des Spezialmoduls „Erneuerbare Energien“
nachvollzogen und so in die Themenerarbeitung integriert.
Eine Bauanzeige an die Stadtgemeinde Stockerau zur Errichtung einer Photovolta-
ikanlage auf dem Dach des Turnhallengebäudes der LBS Stockerau wurde vorbe-
reitet. Für dieses Projekt konnten auch die Inhalte der Exkursion zur Firma Fronius
verwendet werden.
Name: Workshop Energie & Klima
Schule: NMS Langenzersdorf
Anzahl der teilnehmenden Schü-
ler/innen: 75
Thema / Titel: Erneuerbare Energieträger - Klimaschutz
Methode(n): Reflexionen, implizites Lernen
Partner: eNu
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Zielsetzung: Der 2-stündige Workshop zum Thema Energie und nachhaltige Energiezukunft soll
mit wichtigen Hintergrundinformationen und praktischen Übungen die Themenbe-arbeitung im Rahmen des Physikunterrichts der 4. Klassen ergänzen. Das bisher
Gelernte soll nochmals zusammengefasst werden und damit soll zur nachhaltigen Umsetzung und Bewusstwerdung beigetragen werden.
Projektablauf: Der Workshop wurde von der eNu durchgeführt. Zu den Themen erneuerbare und
fossile Energie, nachhaltige Energienutzung und Zukunftsperspektiven in Sachen
Energieverbrauch wurde berichtet und recherchiert. Nach dem Informationsblock
durften die SchülerInnen in Kleingruppen ihr erworbenes Wissen unter Beweis stel-
len und mit praktischen Beispielen die Theorie festigen.
Name:
Offener Lerntag zum Thema LUFT und
erneuerbare Energie
Schule: NMS Langenzersdorf
Anzahl der teilnehmenden Schü-
ler/innen: 75
Thema / Titel: Erneuerbare Energieträger – Energie sparen
Methode(n):
Offener Unterricht, Reflexionen, implizites
Lernen
Partner: eNu
Zielsetzung: Durch praktische Übungen soll eine Veranschaulichung und Bewusstseinsbildung
zu den Themen Energiesparen und erneuerbare Energieträger erfolgen.
Projektablauf:
Überprüfung der Luftqualität mit Messgeräten aus dem Luftkoffer der eNu mit an-
schließender Diskussion zu folgenden Themen: Lufttemperatur, Heizmöglichkei-
ten, PV-Anlage auf Schuldach, richtiges Lüften, Energiesparen durch integrierte
Warmluftbelüftung in allen Klassen und Absenkung der Raumtemperatur in wenig
benutzten Räumen.
Name: Eine Alternative zum Moped! Schnelles Elektrofahrrad!
Schule: PTS Korneuburg
Anzahl der teilnehmenden Schü-ler/innen: 15
Thema / Titel: Veränderung Mobilitätsverhalten
Methode(n): Situiertes Lernen
Partner:
10
Zielsetzung: Durch Beschleunigungstests, Hindernisparcours, Praxisvergleich (enge Kurven,
lange Geraden,…..) soll ein Direktvergleich zwischen e-bike und Moped bezüglich
Wirkungsgrade, Abgaswerten und Reichweiten angestellt werden und dabei die
Vorteile von E-Bikes klar aufgezeigt werden. Im Rahmen des Projektes wird ebenso
theoretisches Fachwissen über fossile Fahrzeuge und E-Fahrzeuge vermittelt.
Projektablauf: Ein selbst gebautes Gokart mit Verbrennungsmotor wurde einem Elektrofahrrad
(aus Kostengründen von Lehrer zur Verfügung gestellt) gegenübergestellt. Durch
verschiedene Vergleichsfahrten wurden folgende Inhalte anschaulich und praxis-
nah gelernt: Wirkungsgrad, Emissionswerte und notwendige Ressourcen (Motoröl,
Benzin, ….), Reichweite, Kosten pro km, Akkutechnik, Nachteile des Akkus. Die
Vorteile des E-Bikes konnten dabei ganz klar herauskristallisiert werden.
Name: Bewusstseinsbildung zum Thema Er-neuerbare Energie und E-Mobilität
Schule: LBS Stockerau, NMS Langenzersdorf, PTS Korneuburg
Anzahl der teilnehmenden Schü-ler/innen: 191
Thema / Titel: Erneuerbare Energie und E-Mobilität
Methode(n): Ausstellung
Partner: eNu; Firma Schrack,
Zielsetzung: • Themen: Klimawandel, Klimaschutz, Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit,
Gerechtigkeit und Regionalität werden stärker verankert
• Bewusstseinsbildung über eine nachhaltige MobilitätKEM10 Ziele und Akti-
vitäten sind im Bewusstsein
• Information über neue Berufsbilder im Zusammenhang mit nachhaltiger Mo-
bilität und erneuerbare Energie
Projektablauf:
• Ausstellung und Fachvorträge im Rahmen der Tage der offenen Tür an der LBS Stockerau.
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4. Projektidee und Beweggründe Von Seiten der Schulen variierten die Beweggründe ein Klimaschulen-Projekt
durchzuführen, je nach Schultyp, damit verbundenen Unterrichtsplan und natürlich
auch dem Alter der SchülerInnen. Das Projekt Klimaschulen hatte in den jeweiligen
Schulen daher unterschiedliche Faktoren zu unterstützen.
In der NMS Langenzersdorf ging es vor allem darum, im regulären Unterricht auf-
geworfene Fragen zum Thema Klimawandel und Energie praxisorientiert aufzube-
reiten, sodass eine inhaltlich vielfältige Allgemeinbildung und Strategien zur prak-
tischen Nutzung dieses Wissens entstehen können.
In der PTS Korneuburg ging es darum, Berufsfelder zum Thema erneuerbare Ener-
gie und Klimawandel aufzuzeigen und gesellschaftlich wertvolle Handlungskompe-
tenzen anzuregen.
In der LBS Stockerau unterstützte das Klimaschulenprojekt die Abhaltung von, für
die Ausbildung notwendigen, fachlichen Inputs und die Realisierung von Projekten
(technische Implementierungsarbeiten für das Energie Monitoring im Schulge-
bäude).
Die Themen, die sich in unterschiedlicher Form jedoch in allen Schulen als gemein-
samer Nenner auftaten, waren „Energiesparen und Mobilität“. Zudem sind allen
Schulen die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zu den Schwerpunkten Kli-
mawandel, Klimaschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit wichtige Anlie-
gen. Aus diesen verschiedenen Motivationen ergaben sich die Projektideen, die
unter Punkt 2 ausführlich beschrieben wurden.
5. Zielsetzungen
Projektziele / Indikatoren:
• Ziel: Die Themen E-Mobilität bzw. nachhaltige Mobilität, Energiesparen, Er-
neuerbare Energieträger, Klimawandel, Klimaschutz, Ressourcenschonung
und Nachhaltigkeit werden stärker im Bewusstsein der SchülerInnen ver-
ankert. Reflexion über eigene Verhaltensweisen bzw. nachfolgend auch Ver-
haltensänderung wird angeregt.
• Indikator: Workshops, Exkursionen, Expertenvorträge, Ausstellungen, offe-
ner Unterricht (Diskussion, Gruppenarbeiten, Erhebungen, ….) wurden or-
ganisiert bzw. durchgeführt
• Ziel: Maßnahmen zur Einsparung von Energie bzw. Energiekosten
• Indikator: konkrete Projekte (Umstellung Turnhallenbeleuchtung, …)
• Ziel: Ziele und Projekte der KEM10 sind im Bewusstsein der SchülerInnen
und LehrerInnen verankert.
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• Indikator: Zusammenarbeit bei dem Projekt
„Wir fragen die Bevölkerung“ mit der NMS Langenzersdorf, Vorstellung der
KEM10 Ziele und Inhalte bei den teilnehmenden PädagogInnen, SchülerIn-
nen und im Rahmen von Schulveranstaltungen
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6. Projektablauf Das Klimaschulenprojekt wurde von der Firma EAR gemeinsam mit dem damaligen
Klima- und Energiemodellregionsmanager Christoph Wieser initiiert. Mit den teil-nehmenden Schulen fand im Frühjahr 2016 eine Vorbesprechung des Projektes
statt. Angesichts der Schwerpunkte der KEM wurde gemeinsam mit den Schulen der Arbeitsbereich „Energiesparen und Mobilität“ zur Bearbeitung ausgewählt. Da-mit wurde einerseits ein gemeinsamer Bogen über die 3 sehr unterschiedlichen
Schultypen ermöglicht. Andererseits ist dieser Arbeitsbereich doch so breit, dass jede beteiligte Schule noch immer einen breiten Fächer an Detailthemen zur Aus-
wahl und zur Bearbeitung hatte. Die Themen Energie-Monitoring sowie Modal Split und Elektro-Mobilität wurden als Vertiefungsthemen ausgewählt. Nach Übernahme des Projektmanagements der Klima- und Energiemodellregion
durch Karin Schneider im Dezember 2016 erfolgten detaillierte Abstimmungen zur Klärung, wie die im Förderantrag definierten Projektziele konkret erreicht werden
können und welche Maßnahmen dafür zu setzen sind. Ausgehend von dem Status Quo wurden die nächsten Schritte definiert.
Ab Jänner 2017 fanden laufend Vernetzungstreffen der teilnehmenden Schulen mit der KEM-Managerin statt, wo über die laufenden Projekte berichtet wurde und In-
formationen über Lehrmaterialien, Exkursionen und Workshops, sowie Kontakte zu weiteren Projektpartnern ausgetauscht wurden. Dies war vor allem für die Ziel-setzung des Projektes durch diverse Bewusstseinsbildende Maßnahmen wie Ex-
kursionen, Lehrausgänge, Impulsvorträge und Ausstellungen, die Themen erneu-erbare Energieträger und E-Mobilität näher zu durchleuchten, ausgesprochen ziel-
führend. Die von den Schulen durchgeführten Exkursionen und Lehrausgängen wurden
sehr gut von den SchülerInnen angenommen, da einerseits sehr gut theoretisches Wissen vermittelt wurde, aber auch auf praxisbezogene Fragen sehr gut eingegan-
gen wurde.
LBS Stockerau:
• Exkursion zur Fa. Fronius
• Energieautarker Bauernhof
• Donau-Kraftwerk Greifenstein
NMS Langenzersdorf:
• Lehrausgang zur Sonnenwelt in Großschönau
PTS Korneuburg:
• Technisches Museum
• Kraftwerk Freudenau
• Kraftwerk Ottenstein
• Energieforschungspark Lichtenegg
• Nationalpark Donauauen
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Mobilitätsausstellung:
Als Impulsgeber für ein neues Mobilitätsverhalten wurde für beide Tage der offe-
nen Tür in Stockerau das e-Mobilität Plus Paket der eNu gebucht.
Dieses bestand aus folgendem Inhalt:
• 1 e-Auto (mit Betreuungsperson)
• 2 e-Bikes
• 1 e-Scooter
• Informationsstand mit Betreuung
• Impulsvortrag zum Thema „Die Vorteile der e-Mobilität?“
Zusätzlich standen noch weitere E-Cars Elektrofahrzeuge (Tesla, BMW, usw.) für
Testfahrten zur Verfügung.
Ebenfalls im Rahmen der Tage der offenen Tür erhielten die SchülerInnen und LehrerInnen die Möglichkeit, sich über die unten angeführten Themenbereiche bei ExpertInnen ausreichend zu informieren.
Fachvorträge:
• Elektromobilität aus der Sicht des Elektro-Energieversorgers (Stromtank-
stellen (Schrack Technik)
• Windenergie (Windkraft Simonsfeld)
Ausstellungsstand:
• Das energieautonome Haus (e-Marke)
Weitere Themenbearbeitung:
NMS Langenzersdorf: • Beschäftigung mit verschiedenen Energieformen im Rahmen des Unterrichts –
Hinweis Ressourcen
• Analyse und Messen des Energieverbrauchs diverser Geräte in der
Schule als auch im privaten Haushalt – Ableitung Energiesparmaßnahmen
• Bewusstseinsbildung über eine nachhaltige Mobilität: Verkehrszählung
(konkrete Aufgabenstellung zur Verinnerlichung der anteilsmäßigen Fortbewe-
gung) – Aufzeigen von Alternativen: Fortbewegung per Fahrrad, Scooter,
Hooverboard, Scateboard, zu Fuß oder mit öffentlichen Möglichkeiten.
• Workshop Energie & Klima (eNu): (siehe Beschreibung unter Punkt 2)
• Offener Lerntag zum Thema LUFT und erneuerbare Energie (eNu)
(siehe Beschreibung unter Punkt 2)
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Anmerkung:
Von der eNu gibt es zu den Schwerpunktthemen diverse interessante Schulange-
bote für verschiedene Schulstufen. Aus diesem Angebot wurden die einzelnen
Maßnahmen ausgewählt.
Polytechnische Schule Korneuburg: • Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zu nachhaltigen Verhaltensän-
derungen im Alltag und nachhaltiger Mobilität (z.B. Fahrrad, e-bike versus
Moped (Kurzfilm liegt vor))
• Lernen am Modell: Grundlagen und Funktionsweisen alternativer Energien
und Antriebe
o Erneuerbare Energie: Windrad, Solarzelle, Brennstoffzelle, Elektrolyse
(Herstellung von Wasserstoff
o Elektro- und Solarauto, Hydrocar
LBS Stockerau • Erneuerung der Turnhallenbeleuchtung (siehe Beschreibung unter Punkt
2)
• Erneuerung der Beleuchtung im Bustechniklabor (siehe Beschreibung
unter Punkt 2)
• Konzeptionierung einer Photovoltaikanlage am Turnhallendach und
einer Stromtankstelle (siehe Beschreibung unter Punkt 2)
• Expertenvorträge
o Energieautarkie durch erneuerbare Energien
Alle eingesetzten Methoden zielten vor allem darauf ab, den SchülerInnen die
Energiewende lustvoll und praxisorientiert näher zu bringen. Es ging nicht aus-
schließlich darum die Allgemeinbildung in den einzelnen Themenbereichen zu ver-
größern. Vielmehr ging es um die Entwicklung von Strategien zur praktischen Nut-
zung dieses Wissens, die Förderung der Fähigkeiten zur Teamarbeit und um eine
Bildung von gesellschaftlich wertvollen Handlungskompetenzen.
7. Zeitlinie des Projektablaufs
2016 2017
Jan Feb Mär Apr Sept Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul
Abstimmungstermine
Projektentwicklung - Detail-
planung
Projektdurchführung
Exkursionen / Lehrausgänge
Öffentlichkeitsarbeit
Abschlussveranstaltung
Endbericht
8. Projektabschluss – Abschlussveranstaltung
Um möglichst vielen TeilnehmerInnen die Themen: Erneuerbare Energieträger
und E-Mobilität, sowie die Projektergebnisse des Klimaschulenprojektes und die Aktivitäten der KEM10 näher bringen zu können, entschied sich das Projektkern-team (bestehend aus Mag. Werner Klaus, Gerhard Wiedemann, Petra Gollhofer,
Stefan Gamper und Karin Schneider) die Abschlussveranstaltung des Klima-schulenprojektes in die geplanten Tage der offenen Tür (1.6.-2.6.2017) an der
LBS Stockerau zu integrieren. Die Abschlussveranstaltung des Klimaschulenpro-jektes trug den Titel „Modul split macht Schulen fit!“
Im Laufe der beiden Tage fanden folgende Programmpunkte statt: Programm Donnerstag 1. Juni 2017
• Achtung, fertig, Lehrer und rein ins Leben (WKNOE) • Infos und Führungen durch Schule und Schülerwohnheim • Ausstellung zum Thema „Elektromobilität“ (eNu E-Mobilitätspaket plus, In-
fostand eNu, Infostand KEM10) • Vorträge zum Thema „Erneuerbare Energien und Elektromobilität
o Stromtankstellen, PV und Speicher o Windenergie o Elektrofahrzeuge
Programm Freitag 2. Juni 2017
• Vorstellung der KEM10 vor Wien – Vision, Ziele, Maßnahmen, • Projektpräsentationen der Klimaschulen NMS Langenzersdorf, PTS Korneu-
burg und LBS Stockerau im Vortragssaal
• Führungen durch die Schule • Ausstellungen zum Thema „Elektromobilität“ (eNu)
• Impulsvortrag „Erneuerbare Energien, Elektromobilität“(eNu)
Während der gesamten Dauer der Tage der offenen Tür gab es betreute Informa-tionsstände der eNu und der KEM10, wo interessierte Personen mit Informations-material versorgt wurden und die Möglichkeit zur Beratung gegeben war. Beson-
ders gut wurden die E-Fahrzeuge zum Testen angenommen, die im permanenten Dauereinsatz standen und deren Austestung von erfahrenen Experten begleitet
wurde. Auf diesem Weg konnte über 180 SchülerInnen aus dem Bereich der NMS und PTS
sowie 350 SchülerInnen aus dem BS-Bereich ein Eindruck zu den Schwerpunkt-
themen vermittelt werden.
Die SchülerInnen der teilnehmenden Schulen wurden aktiv in die Gestaltung der Präsentation der Projektergebnisse des Klimaschulenprojektes eingebunden.
Die LBS Stockerau stellte die Ausstellungsflächen und den Vortragsraum sowie
den Organisatorischen Rahmen bereit. Das Programm der Tage der offenen Tür
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wurde mit dem der Abschlussveranstaltung verschränkt. Beide Veranstaltungen ergänzten sich hervorragend.
Das Organisationsteam wurde über die ausschlaggebenden Faktoren für die Or-
ganisation eines green events informiert und gebeten diese bei der Planung des Events zu berücksichtigen. Bei der Verpflegung fand dies vor allem bei der Be-reitstellung von weitgehend regionalen Produkten (z.B. Aufstriche, selbstge-
machte Kuchen und Holundersaft) ihren Niederschlag. Auf der Einladung wurde ausdrücklich auf die Möglichkeit zur Anreise mit öffentli-
chen Verkehrsmittel und den damit verbundenen Fußweg hingewiesen.
9. Ergebnis / Ausblick
Die, bei den durchgeführten Maßnahmen, gewonnen Erkenntnisse stellen für die SchülerInnen Mehrwert und Nutzen bei der Abwicklung von Schulprojekten dar, können aber auch Verhaltensänderungen im Alltag bewirken.
Folgende direkter Nutzen ist für die SchülerInnen beim Projekt Klimaschulen ent-
standen:
• Information, Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung zu den festgelegten
Themenschwerpunkten
• SchülerInnen erhielten die Möglichkeit zum Testen von E-Fahrzeugen und
zum Lernen am Modell
• Fachexperten regten zum Nachdenken an, zeigten die enormen Möglich-
keiten der Erneuerbaren Energien auf und standen für weitere Fragen zur
Verfügung.
• Herstellung von Unterrichtsmitteln zur wiederholten Bearbeitung der The-
menbereiche im Unterrichtsfach Elektrotechnisches Labor
Insgesamt kann von einem sehr guten Gesamterfolg des Projektes gesprochen
werden. Auch die Teilprojektergebnisse sind beachtlich und konnten auf eindrucks-volle Art und Weise beim Abschlussfest demonstriert werden. Die Zusammenarbeit des Projektteams (PädagogInnen der teilnehmenden Schulen
und KEM-Managerin) hat perfekt funktioniert und war von großer gegenseitiger Wertschätzung getragen.
Da die Klima- und Energiethemen weiterhin in den Unterricht integriert werden, hat sich das Projektkernteam dahingehend geeinigt auch in Zukunft regelmäßig stattfindenden „Energietreffen“ abzuhalten.
Ein großes Ziel des Projektes, die Verbesserung der Vernetzung der Schulen zu forcieren wurde erreicht und soll durch diese weiteren Treffen auch weiterhin ver-
tieft werden, in Zukunft werden dabei auch die HAK Korneuburg und die NMS Har-mannsdorf miteingebunden. Im Rahmen des Klimaschulenprojektes wurden diverse Messgeräte für den Un-
terricht angeschafft, die allen Schulen zur Verfügung gestellt werden und auch in Zukunft anschaulichen Unterricht ermöglichen sollen.
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Das nächste Abstimmungstreffen wird im Spätherbst 2017 stattfinden, auch au-
ßerhalb der Teilnahme an einem Klimaschulenprojekt soll zu den Schwerpunktthe-men ein Austausch von Informationen zu Lehrmaterialien, Exkursionen und Pro-
jektergebnissen stattfinden. Es sollen aber auch wieder gemeinsame Aktivitäten für 2018 ausgeheckt werden.
10. Herausforderungen / Stolpersteine
In unserem konkreten Fall war die größte Herausforderung eine konkrete Maßnah-menliste für die einzelnen Schulen zu erstellen und es damit für die Schulen greif-
barer zu machen, was im Rahmen des Klimaschulenprojektes tatsächlich umgesetzt werden kann. Beim nächsten Klimaschulenprojekt würden bereits für den Förderantrag detail-
lierte Projektausarbeitungen mit den Schulen erfolgen, sodass sofort mit der Pro-jektbearbeitung begonnen werden kann. Auch die Einbeziehung der Eltern könnte
noch verstärkt erfolgen.
11. Empfehlungen
Es sollte sehr darauf geachtet werden, dass bei Entscheidungen zu konkreten Maß-
nahmen die Individualität der Schulen und der jeweils vorgegebene Lehrplan im
Vordergrund stehen und auf diese wesentlichen Faktoren bei der Konzipierung der
Projekte unbedingt Rücksicht genommen werden muss. Die vorhandenen Zeitres-
sourcen müssen im Vorfeld genau erhoben werden, sodass die Realisierung der
Projekte sichergestellt werden kann.
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12. Detailbeschreibung eines konkreten Umsetzungs-projekts
Umsetzungsvorschlag/Methodenvorschlag
Titel: ON versus Standby
(Kompetenzorientierte) Ziele:
• Die SchülerInnen recherchieren im Vor-feld, welche Geräte zu Hause immer im Standby-Modus sind und Energie ver-
brauchen. • Die SchülerInnen messen den Ver-
brauch an Energie sowohl im ON als auch im Standby-Modus.
• Die SchülerInnen stellen Energiekos-
tenrechnungen diverser Geräte auf. • Die SchülerInnen finden heraus, in wel-
chen Bereichen zu Hause Energie ein-gespart werden könnte.
Konnex zum Lehrplan • Energie
Altersgruppe:
5. - 8. Schulstufe
Dauer: Ca. 50 Minuten
Themenbereich/e:
Energie
Verwendete Methoden:
Brainstorming, Kleingruppen, Diskussion
Geeignet für folgende Schulfä-cher: Physik und Mathematik
Benötigte Materialien: Energiemessgeräte, Plakatpa-
pier, PC, ev. Taschenrechner, Internet
ABLAUF
Phase 0
Phase 1
5 min
Vorbereitung und Sammlung von Daten aus dem eigenen Haus-
halt: Die SchülerInnen erhalten ein Energiemessgerät mit nach Hause und sollen den Energieverbrauch verschiedener Geräte in
Betrieb bzw. auch im Standby-Modus messen und diese Daten no-tieren. Diese Datensammlung ist Voraussetzung für dieses Projekt, um den persönlichen Bezug zu schärfen.
Einstieg: Brainstorming:
Welche Geräte sind zu Hause im Standby-Modus wenn diese nicht aktiv benützt werden?
Zusammenfassung und Visualisierung auf einem Plakat (ev. Vor-überlegungen in Kleingruppen und anschließend im Plenum)
Phase 2
30
Jede Gruppe sucht sich ein Gerät aus der Phase 1 aus und beant-
wortet folgende Fragen: z. B. TV-Gerät, Computer:
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• Wie viele Stunde ist dieses Gerät durchschnittlich täglich in Betrieb und wie viele Stunden im Standby-Modus?
• Wie hoch ist laut deiner Vorbereitung der Stromverbrauch im jeweiligen Modus?
• Berechne anschließend den täglichen Verbrauch im jeweili-gen Modus! Anschließend hochrechnen auf ein Jahr!
• Recherchiere die Strompreise! • Berechne die Stromkosten im jeweiligen Modus für einen
Tag bzw. für ein Jahr!
• Veranschauliche deine Ergebnisse auf einem Plakat
Phase 3 15
Präsentation der Gruppenergebnisse
Diskussion und Schlussfolgerungen: Mögliche Fragestellungen:
• Welche Geräte sind in meiner Familie im Standby-Modus? • Wie viel Geld könnten wir in der Familie sparen, wenn wir
die verschiedenen Geräte vom Stromnetz nehmen würden? • Wo sind Stromfresser zu Hause zu finden? • Energiesparmaßnahmen besprechen
Sensibilisierung und Bewusstmachung:
• Welche Geräte sollen in meiner Familie ausgeschaltet wer-
den? • Austausch von Stromfressern
• Anschaffung von Steckdosenleisten mit Schalter • Anregung zur Diskussion in der Familie! • Umsetzungsmaßnahmen in der Familie anregen!