Konzeption der bilingualen Kindertagesstätte miKita e.V. · Konzeption der bilingualen...

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Konzeption der bilingualen Kindertagesstätte miKita e.V. miKita e.V. Maybachufer 5 12047 Berlin [email protected] Falls es Fragen zum Konzept gibt oder weitere Informationen zu einzelnen Themen gewünscht sind, freut sich miKita e.V. diese zu beantworten.

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Konzeption der bilingualen Kindertagesstätte miKita

e.V.

miKita e.V.

Maybachufer 5

12047 Berlin

[email protected]

Falls es Fragen zum Konzept gibt oder weitere Informationen zu einzelnen Themen gewünscht sind, freut

sich miKita e.V. diese zu beantworten.

Inhalt

1 Unsere Einrichtung stellt sich vor..............................................2

1.1 Lage...........................................................................................................4

1.2 Eine internationale Gemeinschaft..........................................................4

1.3 Räume und Ausstattung..........................................................................5

1.4 Zusammensetzung der Gruppen/Aufnahmekriterien...........................7

1.5. MitarbeiterInnen, PraktikantInnen und Freiwillige...............................7

1.6 Träger/Verein.............................................................................................8

1.7 Materialien und Spielzeug.......................................................................9

1.8 Öffnungs- und Schließzeiten...................................................................9

1.9 Tagesablauf.............................................................................................10

2 Pädagogische Arbeit und Ziele.................................................11

2.1 Ziel der Arbeit und Bild vom Kind........................................................11

2.2 Umsetzung der Bildungsbereiche........................................................13

2.2.1 Körper, Bewegung und Gesundheit..................................................13

2.2.2 Soziale und kulturelle Umwelt...........................................................16

2.2.3 Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien.......................17

2.2.4 Kunst: Bildnerisches Gestalten/Musik/Theaterspiel..........................18

2.2.5 Mathematische Grunderfahrungen...................................................19

2.2.6 Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen.............20

2.3 Demokratische Erziehung.....................................................................20

2.4 Übergänge...............................................................................................21

2.4.1 Eingewöhnung...................................................................................21

2.4.2 Wechsel Kita-Schule.........................................................................23

2.5 Integration...............................................................................................23

2.6 Beobachten und Dokumentieren..........................................................24

2.7 Erziehungspartnerschaft: Eltern und ErzieherInnen..........................25

2.8 Teamarbeit und Qualitätssicherung.....................................................26

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1 Unsere Einrichtung stellt sich vor

Unsere Einrichtung „miKita e.V.“ ist mehr als eine Gemeinschaft mit Menschen

aus unterschiedlichen Nationen. Wir möchten allen Familien ein Gefühl von

Zuhause vermitteln. Wir berücksichtigen innerhalb der Gemeinschaft die

Bedürfnisse der/des Einzelnen und versuchen im Dialog allen gerecht zu

werden. Wir legen großen Wert auf Beziehungen, die auf gegenseitigem

Respekt beruhen, einem engen Verhältnis zueinander und auf gegenseitigem

Vertrauen.

Die Kita beruht auf einer Elterninitiative, die sich im Rahmen einer deutsch-

spanischsprachigen Freundesgruppe in Kreuzberg/Neukölln bildete und

zunächst zur Gründung des Vereins "miKita e.V." im März 2011 führte.

Hintergrund der Initiative war die Erkenntnis, das in Kreuzberg und Neukölln

zahlreiche deutsch-spanischsprachige Familien mit Kleinkindern leben und es

bestand eine große Nachfrage nach einem zweisprachigen und interkulturellen

Erziehungsangebot. Keine der deutsch-spanischen Einrichtungen, die es in

Berlin gibt, befand sich in der näheren Umgebung.

Die Grundlage für das ursprüngliche Konzept unserer bilingualen Kita wurde

von den Gründer-Eltern der Initiative und einer Erzieherin erarbeitet. Das

bestehende Konzept wurde im Team von Eltern und Erziehern gleichermaßen

verfasst. Es gibt die Grundlinien der pädagogischen Arbeit und der Organisation

der Kita vor, soll aber als "lebendiges" Konzept verstanden und kann

gegebenenfalls an die veränderten Bedürfnisse der Einrichtung angepasst

werden.

Voraussetzung für eine sinnvolle pädagogische Arbeit mit Kindern ist es ihre

jeweilige Lebenssituation und ihr soziales Umfeld zu berücksichtigen. Die

meisten Kinder in unserer Einrichtung wachsen mindestens zweisprachig auf

und erleben in ihrem Alltag, allein aufgrund der Sprache, zwei verschiedene

Kulturen. Der Standort unserer Kita, genau zwischen Kreuzberg und Neukölln,

spiegelt zudem das multikulturelle Spektrum Berlins wider.

Diese soziale Situation und die kulturelle Vielfalt fließen in die pädagogische

Arbeit ein. Die Kinder sollen lernen mit den Herausforderungen und Chancen

der Großstadt umzugehen.

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Da unsere Kita mitten in der Stadt liegt, werden Ausflüge in Parks und in

erreichbare Waldgebiete organisiert. Aber auch kulturelle Stätten wie Museen

werden besucht. Zudem findet einmal jährlich für die Hummelgruppe (die

Gruppe der vier-sechsjährigen) eine Kita-Übernachtung und eine Kita-Reise

statt.

Um die Zweisprachigkeit und die Beschäftigung mit den beiden Kulturen zu

fördern gehen die Kinder zu spanischsprachigen Theateraufführungen und

Lesungen und erhalten einmal pro Woche Musikunterricht von einer

spanischsprachigen Musiklehrerin.

* 1.1 Lage

Unsere Einrichtung liegt innerstädtisch im Bezirk Neukölln am Maybachufer. Sie

lässt sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen (U8-Bahnstation

Schönleinstraße; Bus 140). Zudem gibt es eingeschränkt Parkmöglichkeiten in

unmittelbarer Nähe zur Kindertageseinrichtung. Sie grenzt direkt an einen

Spielplatz. Dieser bietet einen Bolzplatz, Schaukelmöglichkeiten, zwei

Klettergerüste, eine Rutsche, eine Wippe, eine Drehscheibe, Bereiche mit Sand

oder Kiesbelag, eine Wasserpumpe sowie mehrere Bäume. Weitere kleine

Kindertageseinrichtungen befinden sich in näherer Umgebung und nutzen

ebenfalls den angrenzenden Spielplatz. Jeden Dienstag und Freitag findet

zwischen 11 und 18 Uhr ein multikultureller Markt entlang des Maybachufers

statt.

* 1.2 Eine internationale Gemeinschaft

Der Kindergarten liegt in im Herzen von „Kreuzkölln“ und nimmt Kinder aus

ganz Berlin auf. Wir begrüßen in unserer Einrichtung alle Kinder unabhängig

von ihrer Herkunft, Hautfarbe und Religion. Da es sich um eine bilinguale

spanisch-deutsche Kita handelt, werden jedoch Kinder mit spanischsprachigem

Hintergrund bevorzugt. Zurzeit betreuen wir Kinder aus vielen verschiedenen

Ländern. Seit 2015 sind wir zudem offiziell Integrationskita, d.h. es können

Kinder mit erhöhtem und wesentlich erhöhtem Förderbedarf aufgenommen

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werden. Zwei 'FacherzieherInnen für Integration' stehen zur Verfügung. Die

Kinder sollen in unserer Einrichtung Vielfalt leben lernen.

1. 1.3 Räume und Ausstattung

MiKita e.V. befindet sich ebenerdig im Vorderhaus eines Altbaus. Die

Einrichtung ist in ehemaligen Ladenräumen untergebracht, weshalb die zur

Straße gewandte Seite über große Schaufenster verfügt.

Die Räumlichkeiten unserer Kita wurden kindgerecht gestaltet. Um den Kindern

eine ruhige Atmosphäre zu schaffen wird regelmäßig die Auswahl von Farbe

und Dekorationsmaterial überdacht. Die Kinder sollen ihre Umgebung

mitgestalten (z.B. mit Bastelarbeiten und Zeichnungen). Alle alltäglichen

Materialien/Spiele sind für die Kinder leicht zugänglich und haben ihren festen

Platz. Die Auswahl an Spielzeug und Materialien werden von der „Raumgruppe“

getroffen. Diese Gruppe setzt sich aus eine/r ErzieherIn und mehreren

Elternposten zusammen.

Garderobe: Jedes Kind hat in der Garderobe seinen eigenen Platz mit zwei

Fächern. Dort befinden sich Regenkleidung, Gummistiefel, Hausschuhe und

eine kleine „Schatztruhe“ für Fundstücke vom Spielplatz. Die Plätze sind sowohl

mit Namen als auch mit Fotos versehen, damit die Kinder ihren Platz finden.

Des Weiteren befinden sich in der Garderobe ein Monatskalender mit allen

wichtigen Ausflugs- und Wochenterminen, ein Bollerwagen mit Sandspielzeug

und ein Schrank mit Fundsachen. Auch Aushänge der ErzieherInnen sind hier

zu finden.

Flur: Der Flur dient als Bildergalerie („sprechende Wand“). Hier zeigen die

Kinder ihre Zeichnungen und Malereien zu bestimmten Themen. Außerdem

können dort die Eltern nachlesen, was auf der regelmäßig stattfindenden

Kinderkonferenz beschlossen wurde.

Bad:Im Bad befinden sich eine Wickelstation, ein tieferes Waschbecken mit

Duschbrause, zwei Kindertoiletten in verschiedenen Größen (eine davon mit

Tür) und drei Waschbecken in verschiedenen Höhen. Jedes Kind hat dort seine

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Zahnbürste und sein Handtuch. Die Einrichtung ermöglicht den Kindern

selbständig die Toiletten zu benutzen und sich die Hände zu waschen. Es gibt

zudem ein Personal-WC, ein Gäste-WC und einen Abstellraum.

Küche/'Allesraum': Unsere Küche ist in einem der pädagogischen Räume

integriert. Dieser Raum liegt im Hinterhof und bietet genügend Raum für den

täglichen Mittagsschlaf1, für Spiele, zum Vorlesen (es gibt eine Bücherecke)

und um darin zusammen essen zu können. Der Raum verfügt über eine

Bewegungslandschaft mit integrierten Matratzenpodest und wird zum Kreieren

verschiedener Bewegungslandschaften genutzt. Dafür finden sich u.a. große

Schaumstoffbausteine, Bälle unterschiedlicher Größe und verschieden lange

Seilstücke im Raum. Hier finden auch Elterngespräche, Aufnahmegespräche,

Team-Sitzungen etc. statt. Unser Mittagessen wird von einem biologisch-

vegetarischen Catering (“Lison Alvarez Catering”) geliefert. Zusätzliche

Mahlzeiten, wie Frühstück und Merienda (dt.: kleiner Imbiss am

Nachmittag/Vesper), werden hier zubereitet. Das Essen hierfür kommt

wöchentlich in einer 'Biokiste'.

Spielraum: Ein weiterer pädagogischer Raum befindet sich zur Straße hin. Hier

gibt es verschiedene Bereiche, wie Bauen, Basteln, Lesen, Puppenecke und

eine Hochebene, die sowohl motorische Erfahrungen, als auch eine

Rückzugsmöglichkeit bietet. Die Kinder können in diesen Räumen in kleinen

Gruppen frei spielen oder sich zurückzuziehen. Um die Kinder in Ihrer

Entwicklung und Selbständigkeit zu fördern gibt es u.a. verschiedene offene

Regale in verschiedenen Größen, zwei Tische und eine Sprossenwand.

* 1.4 Zusammensetzung der Gruppen/Aufnahmekriterien

Unsere Einrichtung verfügt über maximal 22 Plätze. Seit September 2015 sind

wir eine Integrationskita. Dies bedeutet, dass es möglich ist Kinder mit

1 Derzeit stehen 12 Schlafplätze zur Verfügung. Der Mittagsschlaf zu Hause und in der Kita

kann voneinander abweichen. Die Kinder erhalten im Laufe des Kita-Alltags viele Eindrücke

(z.B. viele Kinder, Kompromisse schließen, Lärm). Dies kann dazu führen, dass es

notwendig ist, dass sie in der Kita einen Mittagsschlaf machen, obwohl sie dies zu Hause

nicht mehr brauchen.

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erhöhtem und wesentlich erhöhtem Förderbedarf zu betreuen. Hierfür befinden

sich zwei fachlich ausgebildete ErzieherInnen im Kita-Team. In unserer Kita gibt

es zwei altersgemischte Gruppen, die Bienen (1 bis 3-Jährige) und die

Hummeln (3 bis 6-Jährige). In jeder Gruppe steht ein/e

IntegrationsfacherzieherIn bereit.

Wir haben folgende Aufnahmekriterien für miKita e.V.: Das Kind soll frei

Laufen2, einfache Sätze verstehen und Nahrung alleine zu sich nehmen. Ist ein

Platz in der Gruppe frei, so wird jenes Kind ausgewählt, das am besten zur

bestehenden Kindergruppe passt. Integrationskinder sind von diesen

Aufnahmekriterien ausgenommen. Außerdem sollte nach Möglichkeit

mindestens ein Elternteil spanische/r MuttersprachlerIn sein.

* 1.5. MitarbeiterInnen, PraktikantInnen und Freiwillige

Das Team setzt sich aus vier MitarbeiterInnen mit unterschiedlichem

Stellenumfang und multiprofessionellem Kontext zusammen. Ein Zwei–

ErzieherInnen Modell wird auf die beiden Gruppen angewandt, sodass jede

Gruppe ihre/n BezugserzieherInnen hat und je eine/r davon deutsch- und

der/die andere spanischsprachig ist. Die MitarbeiterInnen nehmen stets an

Fortbildungen und Weiterbildungen teil und werden einmal monatlich von einer

Supervisorin unterstützt. Zurzeit stehen zwei unserer ErzieherInnen als

IntegrationspädagogInnen zur Verfügung. Wir sind eine vom Senat anerkannte

Praktikumsstätte und bieten Plätze für spanischsprechende und deutsche

PraktikantInnen. In Kooperation mit JAO betreuten wir 2015/2016 eine

Teilnehmerin des Freiwilligen Sozialen Jahrs3.

* 1.6 Träger/Verein

Die Kita wird von dem Vorstand des miKita e.V. geleitet. Der Vorstand wird

einmal jährlich von den Mitgliedern im Rahmen der Vollversammlung neu

2 Es sollte die Strecke von der Kita bis zum Spielplatzeingang ohne Hilfestellung laufen. Wannein Kind laufen lernt, ist Kind abhängig. Dieser Prozess kann sich bis in das Alter von zwei Jahren ausdehnen.

3 Das Freiwillig Soziale Jahr dient als Orientierungsjahr. Innerhalb dessen soll ein junger

Mensch Einblick in die Berufswelt des sozialen Dienstleistungssektors erhalten und erste

Arbeitserfahrungen sammeln.

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gewählt. Gemeinsam mit den Eltern und den Erziehern berät und diskutiert der

Vorstand über Leitlinien der Kita und deren Umsetzung. Es gibt keine Kita-

Leitung, sodass sich das ErzieherInnen-Team die Aufgaben gemeinsam mit

den Eltern und dem Vorstand teilt. Der Vorstand ist verantwortlich für die

Aufnahme von Kindern, und die Kommunikation zwischen Eltern und

ErzieherInnen, sowie für die Organisation aller für die einwandfreie Betreuung

der Kinder notwendigen Abläufe, die Team-Entwicklung, Einteilung des

Personals und Personalführung, die Umsetzung des Trägerkonzeptes und des

pädagogischen Konzeptes, sowie die Zusammenarbeit mit den für die Kita-

Einrichtung zuständigen Behörden.

Die Festlegung des Budgets, Einstellung bzw. Kündigung oder Abmahnung der

Kita-MitarbeiterInnen, Änderungen von relevanten geschäftlichen Abläufen

sowie größere Anschaffungen bedürfen der Zustimmung der Vereinsmitglieder.

Die Verantwortung für die pädagogische Belange liegt bei den ErzieherInnen.

MiKita e.V. ist eine Elterninitiative ohne pädagogische Leitung, daher ist es

verpflichtend, dass alle Eltern (mind. ein Elternteil pro Kind) mit dem Eintritt in

die Kita Elternposten übernehmen. Die einzelnen Elternposten und deren

genaue Aufgaben werden in einer eigenen Datei zusammengefasst. Die

Elternposten sind in Arbeitsgruppen unterteilt. Die Erste 'Verein' ist

verantwortlich für 'Konzept', 'Evaluation' und 'Integration'. 'Kinder' beinhaltet

'neue Kinder', 'Aktivitäten' und 'Kitareise'. 'Personal' umfasst 'Springer', 'Ämter',

'Geschenke' und 'Dienstplankontrolle/Arbeitszeugnisse...'. 'Finanzen' besteht

aus 'Handkasse' und 'Gelder beantragen'. Die Gruppe 'Eltern' organisiert 'Feste'

und 'Elternabende'. 'Räume und Inventar' ist die sechste Gruppe, die 'Hygiene',

'Brandschutz/Hausverwaltung...', 'Innengestaltung', 'Hausmeister' und 'Einkauf'

zusammenfasst. Die Arbeitsgruppen haben einen regelmäßigen Austausch mit

dem Vorstand.

* 1.7 Materialien und Spielzeug

Bei der Wahl der Spielmaterialien werden die Wünsche der Kinder sowie der

pädagogische Nutzen berücksichtigt. Spielmaterialien entsprechen den

Bedürfnissen der Kinder in den verschiedenen Altersklassen. Sie sollen sowohl

die Phantasie anregen als auch soziale und motorische Kompetenzen fördern.

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Alltagsgegenstände kommen ebenfalls zum Einsatz, da diese die Kinder zu

Kreativität anregen und motorische Anforderungen stellen. Jeden Montag ist

„Spielzeugtag“, d.h. jedes Kind darf, nur an Montagen, EIN Spielzeug von zu

Hause mitbringen.

* 1.8 Öffnungs- und Schließzeiten

MiKita e.V. ist von Montag bis Freitag von 8:30–16:00 Uhr geöffnet. Wenn

Kinder früher gebracht oder später abgeholt werden, ist dies individuell mit den

ErzieherInnen ab zu sprechen. Zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt die

Kita geschlossen ebenso an einigen Tagen um Ostern und an gesetzlichen

Feiertagen. Jedes Jahr wird, nach Abstimmung mit den Eltern, eine zwei- bis

dreiwöchige Schließzeit für den Sommer vereinbart. Die Schließzeiten

orientieren sich, unter Berücksichtigung der Eltern mit schulpflichtigen

Geschwisterkindern, meist an den Schulferien. Pro Jahr finden mindestens zwei

pädagogische Tage sowie zwei Aufräumtage statt, an diesen bleibt der Kita-

Betrieb ebenfalls geschlossen. In Kooperation mit dem Vorstand können die

Eltern nach alternativen Betreuungsmöglichkeiten für diesen Tag schauen, falls

sie eine solche für diese Tage nicht selbst organisieren.

* 1.9 Tagesablauf

Der Tagesablauf bildet eine feste Rahmung der pädagogischen Arbeit. Er dient

als Orientierung und Sicherheit für die Kinder. Die didaktische Planung sieht

vor, dass alle Eltern ihre Kinder pünktlich zur Kita bringen (zwischen 08:30-

08:55 Uhr) und wieder abholen (zwischen 15:45-16:00 Uhr), damit der

Tagesablauf nicht durcheinandergerät. Verspätungen sollten idealer Weise den

MitarbeiterInnen mitgeteilt werden. Die Struktur der Wochentage wird einerseits

vom Essen (z.B. Dienstag Pasta-Tag) und von speziellen Aktivitäten wie Sport

(dienstags von 09:00-10:00 Uhr) und Musik (meist freitags von 10:00-10:30 Uhr

für die Bienengruppe und 10:30-11:00 Uhr für die Hummelgruppe) gegeben.

Zudem finden meist donnerstags Ausflüge der 'Hummeln' statt. Diese

Strukturierung schafft Verlässlichkeit. Damit die Angebote ohne Unterbrechung

stattfinden, ist es wichtig, dass die Kinder zu allen Aktivitäten mindestens fünf

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Minuten vorher erscheinen. Auch sollten sich die Eltern bis kurz vor Kita-Beginn

vom Kind verabschiedet haben, damit keine Verzögerungen oder

Stresssituationen für das Kind entstehen.

2 Pädagogische Arbeit und Ziele

Dieser Konzeptpunkt befasst sich mit der pädagogischen Arbeit am Kind, dem Umgang

im Team und mit den Eltern. Zudem werden Maßnahmen zur Professionalisierung der

pädagogischen Tätigkeit erfasst.

* 2.1 Ziel der Arbeit und Bild vom Kind

Im Vordergrund unserer pädagogischen Arbeit steht das Wohl jedes Kindes.

Ein Kind muss sich angstfrei, geborgen und sicher fühlen, damit es seiner

kindlichen Neugier nachgeht, seine Umwelt täglich mehr entdecket und seinen

Erfahrungshorizont erweitert. Die Förderung der Autonomie bzw.

Selbstständigkeit, auch in der sozialen Interaktion, ist elementarer Bestandteil

unserer Arbeit.

Die Kinder werden in der positiven Entwicklung ihrer Selbstwahrnehmung

unterstützt. Zudem lernen sie Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft im Kita-

Alltag kennen. Die Arbeit richtet sich nach dem situationsorientierten Ansatz.

Das bedeutet, wir orientieren unser pädagogisches Handeln entlang der aktuell

vorherrschenden kindlichen Bedürfnisse. Es wird sich mit den Themen, die die

Kinder beschäftigen (z.B. Gerechtigkeit, Autos, Hüpfen), auseinandergesetzt.

Dieser Ansatz beinhaltet aber auch die Möglichkeit verschiedene Themen für

Projekte oder Angebote vorzugeben. Unsere Arbeit sieht die Arbeit in

Kleingruppen, gestützten Spielsituationen, in der Begleitung des Freispiels und

der Situationsgestaltung vor.

Kleingruppen bieten die Möglichkeit, dass sich Kinder in einer Gruppengröße

von zwei bis fünf Kindern mit einem Thema intensiv auseinandersetzen (z.B.

psychomotorische Angebote zur Verbesserung der Körperkoordination). In

gestützten Spielsituationen findet für eine kleine Kindergruppe ein Spielangebot

statt, dass durch eine/n ErzieherIn geleitet wird (z.B. Memory zur Förderung der

Konzentrationsfähigkeit). Die Situationsgestaltung meint die Begleitung von

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bestimmten Alltagssituationen, darunterfallen Essen, Waschen, An- und

Auskleiden, Begleiten der Körperpflege oder das Bereitstellen von benötigten

Hilfsmitteln (z.B. Schnabeltasse). Das Freispiel ist für das PädagogInnen-Team

von besonderer Bedeutung, da das Kind das Spielen als Entwicklungsmedium

nutzt. Das Freispiel ist somit die Chance sich zu entfalten und ein notwendiges

Lernwerkzeug der Kinder. Im Spiel erkunden sie die Welt, würde dies immer nur

angeleitet geschehen, würden ihnen wichtige Erfahrungswerte und v.a. das

Wahrnehmen eigener Interessen vorenthalten. Die Kinder nutzen eigenständig

Material und Raum, somit wird ihre freie Entfaltung gefördert. Freispiel wird

jedoch begleitet, d.h. ein/e ErzieherIn beobachtet das Freispiel bzw. kennt

bereits die kindlichen Interessen, unterstützt die kindlichen Impulse, begleitet

einzelne Handlungen mit Sprache und kann als Vermittler, der weitere

Spielpartner einbezieht, dienen. Dabei wird im Gegensatz zur gestützten

Spielsituation nicht die Moderation durch eine/n ErzieherIn übernommen,

sondern das Kind entscheidet über den Spielverlauf.

Dazu bedarf es Aufmerksamkeit und Respekt, die wir als wichtige Grundlagen

unserer Arbeit sehen. Unter Aufmerksamkeit verstehen wir eine bewusste

Wahrnehmung der Interessen und Bedürfnisse des Kindes durch eine gezielte

Beobachtung. Dies gibt uns Aufschluss über Besonderheiten und Stärken jedes

Einzelnen. So können wir entsprechend reagieren, unterstützen, fördern und

wenn nötig, Hilfe außerhalb der Kita suchen. Respekt gegenüber dem Kind, es

zu achten, seine Äußerungen ernst zu nehmen und angemessen darauf zu

reagieren, Gefühle wahrzunehmen und zuzulassen, aber auch auszuhalten,

ihm gegenüber offen und ehrlich zu sein ist ebenso Bestandteil des Alltags in

unserer Kita. Wir sind bestrebt mit jedem Kind eine vertrauensvolle Beziehung

aufzubauen. So wird das Kind sich geborgen und sicher fühlen, sich frei

entfalten, auf Neues einlassen können, mutig und selbstbewusst werden und

auch Konfliktsituationen meistern.

Die ErzieherInnen haben eine Vorbildfunktion und damit eine besondere

Verantwortung gegenüber jedem Kind. Kinder reflektieren uns in unserer

Sprache und unserem Tun, beobachten uns bei Konflikten und deren Lösungen

und erleben mit uns den Umgang mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen

oder Besonderheiten anderer Menschen. In unserer Arbeit begleiten wir die

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Kinder, wir unterstützen sie in ihrer Entwicklung durch Anregungen und

notwendige Hilfestellungen. Sie sollen durch vielfältige Erfahrungen lernen.

Das pädagogische Konzept von miKita e.V. orientiert sich am Berliner

Bildungsprogramm, ist eine notwendige Grundlage der täglichen Arbeit und

dient als Orientierungsrahmen für PädagogInnen und Eltern. Alle wichtigen

Grundsätze, Ziele und Methoden der Betreuung und Förderung der Kinder sind

hier festgehalten.

Aus unserer Sicht ist jedes Verhalten eines Kindes richtig. Die Reaktion der

ErzieherInnen darauf wird dafür ausschlaggebend sein, ob das Kind sein

Verhalten als angemessen beurteilen lernt oder nicht. Die ErzieherInnen

müssen dem Alter des Kindes entsprechend lenkend eingreifen, um Hilflosigkeit

und Aggression zu umgehen. Jedes Kind hat das gleiche Recht auf Zeit,

Aufmerksamkeit und Spielerfahrung. Die Interaktion und das Vermitteln der

ErzieherInnen ist daher notwendig.

Die Belange und Gefühle aller Kinder werden gleichbehandelt, jede/r ist bei uns

wichtig. Jedes Kind hat die Möglichkeit sich innerhalb der Kita zurückzuziehen

und für sich allein zu sein. Das Team entscheidet über die Rahmung des

Zurückziehens situativ und nach individueller Entwicklung des Kindes.

Mit der Zeit lernen die Kinder mehr Verantwortung zu übernehmen. Mit kleinen

altersentsprechenden Diensten übernehmen sie für die Gemeinschaft Aufgaben

(z.B. Tischdecken, Einkaufen). Dies fördert die kindliche Autonomie.

2.2 Umsetzung der Bildungsbereiche

Nachfolgend wird beschrieben wie miKita e.V. die sechs Bildungsbereiche des

Berliner Bildungsprogramms umsetzt. Diese sind in die Punkte Körper,

Bewegung und Gesundheit, soziale und kulturelle Umwelt/Feste in der Kita,

Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien, Kunst: Bildnerisches

Gestalten/Musik/Theaterspiel, mathematische Grunderfahrungen und

naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen gegliedert.

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* 2.2.1 Körper, Bewegung und Gesundheit

Kinder erleben ihre Umwelt mit ihrem Körper. Sie bilden über motorische

Erfahrungen ihr Selbst- und Weltbild. Daher ist es für unsere pädagogische

Arbeit bedeutend den Kindern fein- und grobmotorische Angebote zu machen,

die sie zusätzlich zu ihren Alltagserfahrungen erleben.

In unserer Einrichtung gibt es eine Sprossenwand und eine Hochebene, an

denen die Kinder ihre Grobmotorik üben können. Außerdem verfügt die

Einrichtung über weitere Materialien zum Trainieren der Motorik und Förderung

der Bewegungslust4. Ungeachtet des Wetters besuchen die Kinder fast täglich

den angrenzenden Spielplatz. Die Kita greift zudem in den wärmeren Monaten

(Mitte/Ende März bis Mitte/Ende Oktober) auf ein Angebot der Kinderstiftung

Kreuzberg (Ratiborstr. 14a, 10999 Berlin) zurück und nutzt jeden Montag ab

9:00 Uhr deren Stiftungsgarten. Der Garten wird von einer Gärtnerin gepflegt,

die mit den Kindern ebenfalls verschiedene Aktionen macht. Die Kinder können

hier verschiedene Früchte und Pflanzen kennen lernen. Außerdem erfahren sie

den respektvollen Umgang mit der Natur. Es gibt zwei Schaukeln, ein

Baumhaus mit zwei Ebenen sowie ein Trampolin. Die Hummeln verbringen den

ganzen Tag an der frischen Luft und die Bienen kehren erst nach dem

Mittagessen zum Mittagsschlaf in die Kita zurück. Einmal pro Woche haben die

Kinder in einer nahegelegenen Turnhalle (Ohlauerstr. 24, 10999 Berlin)

Turnunterricht mit einer externen ausgebildeten Turnlehrerin mit Weiterbildung

im Bereich Inklusion. Dieser findet jeden Dienstag zwischen 9:00 und 10:00 Uhr

als gruppenübergreifendes Angebot statt. Der Sportunterricht erfolgt in einem

festen Rahmen, weshalb genug Zeit zum Bringen und Umziehen der Kinder ein

zu planen ist. Sonst kann die didaktische Planung der Sportlehrerin nicht

eingehalten werden. Diese Umfasst ein kurzes Freispiel bis sich alle Eltern

verabschiedet haben, einen Sitzkreis zu Beginn und zum Abschluss des

Angebots. In der Zwischenzeit werden verschiedene Parcours oder der

Umgang mit verschiedenen Sportmaterialien genutzt. Jedes Kind kann in

seinem Tempo an dem Angebot teilhaben und wird in den Abläufen von der

Sportlehrerin, einem ihrer Praktikanten oder anderen Kindern unterstützt. So

4 Neben den unter 1.3 erwähnten Bewegungsmaterialien stehen zudem noch eine Balance-

Platte, mehrere halbe Igel-Bälle und mit Rollen versehene Gegenstände wie Puppenwagen

oder Kisten als Anregung zur Bewegung bereit.

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fördert sie neben der Körpermotorik und positivem Selbstbewusstsein auch die

Kooperationsfähigkeit der Kinder und unterstützt den respektvollen Umgang in

der Gruppe. Gelegentlich dokumentiert sie ihre Arbeit mit Video- oder

Fotoaufzeichnungen um den Eltern einen Einblick in ihre Arbeit zu ermöglichen.

Feinmotorische Fähigkeiten werden beim Mittagessen durch die eigenständige

Nutzung von Löffel oder Gabel oder beim Malen mit unterschiedlichen Stiften

geübt. Zudem gibt es in diesem Bereich gezielte Angebote (u.a. Perlen

auffädeln, Wasser von Becher zu Becher umschütten).

Damit die Kinder von Anfang an ein gesundes Verhältnis zu ihrem Körper

entwickeln, hat das pädagogische Team ein sexualpädagogisches Konzept

erarbeitet, welches sie gerne mit den Eltern besprechen. Darin thematisieren

wir u.a. den Begriff der Sexualität, den Unterschied zwischen kindlicher und

erwachsener Sexualität, die Phasen der psychosexuellen Entwicklung, die

Regeln der Kita im Bezug auf die körperliche Selbsterkundung der Kinder, die

verwendete Sprache und unseren pädagogischen Auftrag.

Die oben angesprochene Weise der Kinder ihre Welt ganzheitlich zu erkunden

zeigt sich auch im spielerischen Entdecken des eigenen Körpers und der

Einbeziehung anderer Kinder als Teil der kindlichen Spielfreude. Erkunden der

Genitalien und gemeinschaftliche Rollenspiele gehören zur psychosexuellen

Entwicklung, die für die Kinder essentielle Erfahrungen liefert. Kinder empfinden

körperliche Lust bei Bewegung und Körperkontakt mit anderen, der ihnen Nähe

und Sicherheit vermittelt. Besonders Krippenkinder erleben ihre Umwelt noch

vermehrt über engen Körperkontakt, der zum Aufbau eines

Vertrauensverhältnisses oder zum Beruhigen notwendig werden kann. Die

kindlichen Aktivitäten sind darauf ausgerichtet sich selbst wohl zu fühlen. Auch

wenn Kinder das Zusammensein mit anderen suchen, dominiert der Ich-Bezug

nach Stillen von Neugier und Wohlbefinden. Aus erwachsener Perspektive

handelt es sich hierbei um altersgerechte psychosexuelle Entwicklungsschritte,

auch wenn die Kinder selbst ihr Handeln nicht als 'sexuell' einordnen. Dieser

Teil der Körperwahrnehmung wird daher ebenfalls wohlwollend begleitet.

Neben der Körperwahrnehmung und Motorik ist auch die Hygieneerziehung ein

Teil unserer pädagogischen Arbeit. Wir unterstützen die Kinder falls nötig bei

Toilettengängen, putzen nach dem Mittagessen Zähne mit ihnen und halten sie

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zum Hände waschen an. Zudem wollen wir mit unserer ausgewählten

Ernährung den Kindern, Vielfalt und gleichzeitig Schadstoff reduzierte Kost

anbieten. Themen wie Zähne putzen oder Essen wird situativ aufgegriffen oder

in Projekten thematisiert. Einmal im Jahr erhalten wir Besuch von einer

Zahnarzthelferin („Anja und Kroko“), die den Kindern, das Zähneputzen

spielerisch veranschaulicht und eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung.

* 2.2.2 Soziale und kulturelle Umwelt

Unser Kita-Jahr orientiert sich am Kreislauf der vier Jahreszeiten (Frühling,

Sommer, Herbst und Winter). Drei Monate lang werden zur jeweiligen

Jahreszeit passende Angebote mit den Kinder gestaltet. Gerne beziehen wir die

Eltern hierbei mit ein.

MiKita e.V. feiert ohne Bezug zu nehmen auf Konsumverhalten oder Religion.

Im Kita-Jahr werden daher nachfolgende Feste mit allen Eltern und Kindern und

ErzieherInnen gefeiert:

Feste im Herbst: Kostümfest (Ende Oktober); „Lichterfest“ mit Laternenumzug

(Mitte November)

Feste im Winter: Winterfest (Mitte/Ende Dezember) Dafür kann alles was zur

kalten und dunklen Jahreszeit gehört vorbereitet werden, d.h. es werden

u.a. Sterne, Tannenzweige, Orangen mit Nelken bespickt als Dekoration

gebastelt und genutzt. Ebenfalls werden Kekse gebacken, Kerzen

angezündet und sich mit Themen wie Schneeflocken

auseinandergesetzt. Es werden KEINE Weihnachtsmänner,

Adventskränze oder -kalender aufgestellt.; Kostümfest (Ende

Februar/Anfang März)

Feste im Frühling: Frühlingsanfangsfest mit Zweigen und Blüten und

selbstgebastelten Blumen etc. Es werden KEINE Ostereier bemalt oder

Osterhasen gebastelt. (Ende März/Anfang April)

Feste im Sommer: Fest zum längsten Tag des Jahres (um den 21.Juni)

Unsere Feste werden von den Eltern organisiert. Das Team und die Kinder

bereiten sich gemeinsam auf die Feste vor. Es wird u.a. gebastelt, gesungen

und getanzt.

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Auch Geburtstage werden in der Kita gefeiert. Dazu wird gemeinsam mit den

Eltern und dem Kind besprochen, an welchem Tag gefeiert wird, damit kein

anderes Angebot (außer Sport und Musik) stattfindet. Das Kind darf etwas zu

Essen für die Merienda mitbringen. Die Eltern werden eingeladen um 15:15 Uhr

dazuzukommen. Anstelle des Tischspruchs singen wir ein deutsches und

spanisches Geburtstagslied. Alle Geburtstagskinder erhalten ein Buchgeschenk

von der Kita.

Die Kita bietet zudem einmal jährlich für alle 'Hummeln', die sich beteiligen

wollen, eine Kita-Reise an. Diese umfasst ein bis drei Nächte. Die Anzahl der

Nächte und Kostenhöhe werden in enger Absprache mit den Eltern festgelegt.

Ein ländliches Ziel im Berliner Umland wird angestrebt. Vor Ort werden

verschiedene Aktivitäten angeboten. Das Gemeinschaftsgefühl soll intensiviert

werden und für angehende Schulkinder ist dies eine Abschlussfahrt, die auch

auf künftige Klassenfahrten vorbereitet. Daher findet die Fahrt im letzten Drittel

des Kita-Jahres statt und wird frühzeitig mit den Eltern thematisiert (u.a. im

Rahmen von pädagogischen Elternabenden). Damit eine solche Fahrt

entsprechend gestaltet werden kann, fahren mindestens zwei ErzieherInnen

und ein/e PraktikantIn bzw. FreiwilligeR mit.

* 2.2.3 Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien

Die Bilingualität der Kita legt einen Schwerpunkt auf Sprachförderung. Die

ErzieherInnen kommunizieren konsequent in ihrer jeweiligen Muttersprache (Deutsch

oder Spanisch) mit dem Kind. Die gleichberechtigte Nutzung beider Sprachen

ermöglicht den Kindern sich sprachlich zu entfalten. Jedes Kind trifft die Entscheidung,

in welcher Sprache es kommunizieren möchte. Jedoch ermutigen wir die Kinder von

beiden Sprachen Gebrauch zu machen. Tischsprüche, Lieder, Vorlesen und die

alltägliche Kommunikation mit dem Kind sind wichtige Elemente der Spracherziehung.

Bei allem was wir in unseren Räumen machen, werden wir versuchen die Lautstärke

niedrig zu halten, damit wir uns gegenseitig nicht stören und uns angenehm

verständigen. Damit die Kinder ihre Stimme auch laut erleben, werden im Freien

Rufspiele angeboten.

Die Kinder werden spielerisch an die Schrift geführt. Dies kann durch ein Buch

geschehen oder durch Schriftzeichen, die sie malen. Es wird über die Bedeutung von

Schrift gesprochen und auf die Schule vorbereitet. Die Kinder lernen angeleitet Medien

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kennen und nutzen (u.a. Videokamera, Smartphone, Beamer). Dies findet immer unter

Begleitung und Aufsicht der ErzieherInnen statt.

* 2.2.4 Kunst: Bildnerisches Gestalten/Musik/Theaterspiel

Unserer Auffassung nach ist jedes Kind künstlerisch begabt. Den Kindern stehen

dauerhaft verschiedene Stifte, Papier, Scheren und Kleber zur Verfügung. Zudem

werden Angebote zum Thema 'Gestalten' erarbeitet. Die Kinder werden ermutigt neue

Materialien zu nutzen und bekommen Anregungen. Oftmals ist das Gestalten aber von

freiem Charakter, denn es ist ein Ventil Erfahrenes zu verarbeiten und sich zu

entspannen. In der kreativen Tätigkeit entwerfen und zeigen Kinder ihr Verständnis der

Welt, daher soll die Kreativität kontinuierlich gefördert werden.

Unserer Auffassung nach ist jedes Kind musikalisch. Damit es sich dessen bewusst

wird, werden wir in der Gruppe singen. Verschiedene Instrumente, teilweise

selbstgebastelt, unterstützen uns bei unseren Liedern oder Rhythmusübungen. Die

Kinder erleben durch verschiedene Musik, dass Musik auch Gefühle und Stimmungen

ausdrückt. Es wird sowohl auf Spanisch als auch auf Deutsch musiziert und kann u.a.

im Rahmen des Morgenkreises oder eines gesungenen oder rhythmisch gesprochenen

Tischspruchs erfolgen. Zudem wird Kindern, die dadurch leichter Einschlafen, zur

Mittagsschlafzeit vorgesungen. Einmal wöchentlich (im Wechsel zw. Mittwoch und

Freitag) kommt eine externe Fachkraft, eine spanischsprachige Musiklehrerin, in die

Kita um mit den Hummeln und den Bienen getrennt je eine halbe Stunde zu

musizieren. Hierbei bringt sie den Kindern spanische Lieder, verschiedene

Musikinstrumente und rhythmische Bewegungen näher. Sie verwendet verschiedene

Methoden (z.B. Malen zu Musik als Rhythmusübung) und bringt verschiedenes

Anschauungsmaterial mit (z.B. Bilder zu verschiedenen Textelementen).

Die Hummeln besuchen im Rahmen ihrer Ausflüge auch Theateraufführungen. Zudem

ermutigen wir alle Kinder mit Angeboten ihre Stimme auszuprobieren, sich wie Tiere zu

bewegen, an kleinen Geschichten im Abschlusskreis mit zu wirken oder ähnliche

Aktivitäten zur Förderung ihrer darstellenden Fähigkeiten nachzugehen. Die Kita

verfügt über ein Kasperle- und ein Fingerpuppentheater.

* 2.2.5 Mathematische Grunderfahrungen

Im Kita-Alltag besteht oft die Möglichkeit die Kinder spielerisch mit Mengen,

Größenverhältnissen und Zahlen vertraut zu machen. Mit den Fragen „wie viel?“, „wie

alt“ und „wie oft?“ lässt sich die Neugier der Kinder wecken. Das Aufräumen und

17

Sortieren, sogar das Tisch decken, können mit mathematischen Grunderfahrungen

verknüpft werden. Die Kinder werden unterstützt Reihenfolgen zu erkennen und

kommen mit ersten geometrischen Figuren in Kontakt. Dies gilt auch für unsere

Kleinsten, für die angepasste Materialien zur Verfügung stehen. Außerdem entsteht im

Alltag immer wieder die Möglichkeit für kleine Zählintervalle (z.B. beim Wickeln:

Knöpfchen am Body zählen). Setzen sich die Kinder mit der Frage auseinander, ob

etwas größer oder kleiner ist, wird dies ausgemessen und durch Markierungen

veranschaulicht. Kinder im Vorschulalter beginnen nach unseren Erfahrungen bereits

mit dem Auseinandersetzen des Schreibens von Zahlen und finden auch hierbei im

Sinne des situativen Ansatzes Unterstützung durch unser Pädagogen-Team. Ein Holz-

Puzzle mit den Zahlen von 0-9 führt schon die Kleinsten spielerisch an die Mathematik

heran. Mathematik ist allgegenwärtig, so fließt sie immer wieder in den Alltag ein.

* 2.2.6 Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen

Naturwissenschaftliche Beobachtungen können Alltagsphänomene sein, die von den

ErzieherInnen aufgegriffen werden und situativ geklärt oder im Rahmen von Projekten

thematisiert werden. Vielfältige Experimente und Beobachtungen unterstützen den

Wunsch weiter zu forschen und sich die Welt mehr und mehr anzueignen. Die Kinder

werden ermutigt Fragen zu stellen und sich ihre Neugier zu bewahren. Bei geeigneter

Reife können sich die Kinder an Werkzeugen ausprobieren oder aktiv an Versuchen

mitwirken. Zudem bieten die Ausflüge der Hummeln eine gute Gelegenheit das

Naturkunde- oder Technikmuseum, ein Aquarium oder ähnliche Orte aufzusuchen.

Auch Sachbücher zu unterschiedlichen Themen regen die Kinder zu Fragen an und

liefern gleichzeitig Antworten. Wie unter 2.2.3 beschrieben werden auch erste

technische Erfahrungen ermöglicht.

* 2.3 Demokratische Erziehung

Jedes Kind hat das Recht seine Meinung und Kritik zu äußern. Altersentsprechend

werden die Kinder aktiv an den Entscheidungen im Kita-Alltag beteiligt. Jeder hat die

Möglichkeit der Gruppe im Rahmen des Morgenkreises seine Erlebnisse und Meinung

mitzuteilen. Das Miteinander orientiert sich an den allgemeinen Menschenrechten, die

kindgerecht vermittelt werden. Im Kontakt miteinander verwenden wir Ich-Botschaften,

dadurch entsteht eine Kommunikation frei von Vorwürfen. Ist ein rasches Einschreiten

der ErzieherInnen nötig, damit die Kinder vor Gefahren bewahrt werden, wird das

Handeln anschließend mit den Kindern besprochen. So wird die Situation kindgerecht

18

aufgearbeitet. Die Kritik der Kinder hilft den MitarbeiterInnen den pädagogischen Alltag

zu optimieren und neue Perspektiven in ihr professionelles Handeln aufzunehmen.

Die demokratische Erziehung drückt sich in der 'Kinderkonferenz' aus. Die

Hummelgruppe hält einmal wöchentlich eine halbstündige Konferenz ab. Hier machen

die Kinder Erfahrungen im demokratischen Miteinander und Gestalten. Die Kinder

beeinflussen durch Wünsche und Ideen aktiv die pädagogische Planung und wirken an

der Materialauswahl mit. Zudem bekommen sie die Gelegenheit vor der Gruppe ihre

Meinung zu äußern, zu begründen und dadurch das soziale Miteinander aktiv zu

gestalten. Die Kinder nehmen sich so als Individuum in der Gruppe wahr. Zudem

können sie Andere als aktive Persönlichkeiten erleben und Fähigkeiten wie Respekt,

Rücksichtnahme, Empathie und Hilfsbereitschaft (weiter-)entwickeln. Den Kindern wird

in der Regel freigestellt, ob sie teilnehmen, dadurch üben sie sich selbst einzuschätzen

(z.B. Aufmerksamkeitsspanne, Ruhebedürfnis). Zur Motivation aller Kinder wird ihnen

das jeweilige Thema, welches von den pädagogischen Fachkräften oder den Kindern

vorgegeben wird, genannt. Diskussionen finden mit pädagogischer Moderation und

Intervention statt. Die Äußerungen werden im Protokoll notiert. MiKita e.V. wünscht

sich seitens der Eltern, dass sie sich Zeit nehmen mit dem Kind gemeinsam das

Protokoll anzusehen und zu lesen. Bei Abstimmungen lernen Kinder das Grundprinzip

der Demokratie, indem die Mehrheit entscheidet und ein einzelner Wunsch nicht immer

erfüllt wird. Die Entscheidung wird von den Pädagogen oder den Kindern ins Protokoll

gemalt. Dadurch können sie später das Ergebnis nachvollziehen und ihren Eltern

davon berichten. In den darauffolgenden Tagen bleiben die ErzieherInnen mit den

Kindern im Gespräch und reflektieren z.B. Veränderung durch neue Regeln. Spätere

Kinderkonferenzen dienen der Reflexion einzelner Entscheidungen oder neuerlichem

Abstimmen. Somit lernen die Kinder, dass Regeln, Strukturen und Abmachungen

veränderbar sind, wenn sie sich dafür einsetzen.

* 2.4 Übergänge

Übergänge gelten als besonders sensible Phasen in der kindlichen Entwicklung, daher

versuchen wir die Kinder und Eltern bestmöglich in diesen Zeiten zu unterstützen.

Sowohl die Eingewöhnung in die Kita als auch der Wechsel zwischen Kita und Schule

stellen solche Übergänge dar.

* 2.4.1 Eingewöhnung

Der Eingewöhnung geht die Anfrage und Anmeldung des Kindes über den Vorstand

voraus. Dabei werden die im Konzept erwähnten Aufnahmekriterien berücksichtigt und

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es wird geschaut, ob das Kind zur Gruppe passt. Zudem sollten sich die Eltern über

ihre Verantwortung des Eintritts in eine Elterninitiative bewusst sein. Es erfordert

Beteiligung und aktive Mitgestaltung. Für jede Familie ist eine Hospitation im Rahmen

der Aufnahme vorgesehen, dabei können die Eltern und Kinder die Kita aber auch die

Kita die Familie kennenlernen.

Der Eingewöhnung geht ein Gespräch voran, indem Gewohnheiten des Kindes, der

Alltag der Kita und der Eingewöhnungsplan besprochen werden. Wir versuchen die

Eingewöhnungsphase so einfach wie möglich zu gestalten. Wir richten uns nach dem

Berliner Modell, das jedem Kind seine individuelle Eingewöhnungszeit gestattet, damit

die Kinder nicht überfordert oder verunsichert sind. Dies bedeutet für uns aber auch

stets im Interesse des Kindes zu handeln. Das bedeutet, sollte ein Kind trotz

entsprechendem Alter noch nicht 'Kita bereit' sein, so wird mit der Eingewöhnung

gewartet bis das Kind in der Lage ist mit der Trennung von den Eltern und dem Kita-

Alltag zu Recht zu kommen. Die Wahl der Bezugsperson erfolgt u.a. anhand der

Kapazitäten jedes/jeder ErzieherIn. Dennoch gilt (meist) der/die zweite

GruppenerzieherIn als Co-BezugsbetreuerIn, damit immer zumindest ein

Ansprechpartner des Kindes arbeitet, falls der andere durch Urlaub, Fortbildung oder

Krankheit verhindert ist. Vor der Eingewöhnung findet ein Gespräch mit den

Erziehungsberechtigten statt, in diesem wird über die Planung der Eingewöhnung und

das Kind an sich gesprochen.

Das Kind verbringt die ersten Tage der Eingewöhnung zunächst nur stundenweise, zu

gleichbleibender Tageszeit, in Begleitung des Erziehungsberichtigen, der die ganze

Dauer der Eingewöhnung begleiten wird, in der Kita. Im Verlauf der ersten Tage

entfernt sich die/der Erziehungsberechtigte für immer längere Zeit vom Kind und gibt

nach und nach versorgende Tätigkeiten (wie Wickeln) an die ErzieherInnen ab. Das

Kind verbleibt Schrittweise immer längerer in der Kita und nimmt an Aktivitäten wie

Sport oder Musik teil. Wenn es letztendlich den gesamten Tagesablauf ohne

Trennungskrisen in der Kita verbringt, so ist die Eingewöhnung abgeschlossen und die

ErzieherInnen vereinbaren ein Abschlussgespräch mit den Eltern.

* 2.4.2 Wechsel Kita-Schule

MiKita e.V. ist sich über die Bedeutung des Wechsels von Kita zur Schule als

Entwicklungsübergang bewusst und möchte die Kinder in dieser sensiblen Phase

bestmöglich unterstützen. Daher bemüht sich die Kita jedes Jahr um eine Kooperation

mit einer Grundschule, die als potenzielle Schule mindestens eines Hummelkindes gilt.

Hierzu ist der Besuch einer solchen Grundschule angedacht. Zudem werden gezielt

20

Vorschulangebote innerhalb des letzten halben Kita-Jahres durchgeführt, die auf

kindliche Interessen abgestimmt sind. Die Kinder werden durch Konzentrations- und

Ausdauerübungen sowie dem Arbeiten an einem festgelegten Arbeitsplatz auf den

schulischen Charakter vorbereitet. Gruppenaktivitäten sollen das spätere Lernen im

Klassenverband erleichtern. Die ErzieherInnen agieren hierbei anleitend und

motivierend. Da das Sprachlerntagebuch5 zur Dokumentation verwendet wird, wird,

sofern die Eltern zustimmen, die darin enthaltene Lerndokumentation an die zukünftige

Grundschule übersandt. Die Eltern werden in Form eines Elterngesprächs von den

ErzieherInnen zur Einschulung beraten. Diese Gespräche sind innerhalb des letzten

Kita-Jahres bis März angedacht. Die Kita organisiert ein Abschiedsfest und schenkt

den zukünftigen Schulkindern eine 'Sternstunde' mit einer/m ErzieherIn seiner Wahl.

Hierbei wählt das Kind eine, im Rahmen der Möglichkeiten liegende, einstündige

Aktivität mit einer/m ErzieherIn.

* 2.5 Integration

In der Fortbildung zu IntegrationsfacherzieherInnen wurde Integration

folgendermaßen definiert: „Integration bedeutet den Kindergartenalltag so zu

verändern, dass jedes Kind aktiv und selbstständig teilnehmen kann. Integration

heißt nicht, dass sich das Kind an den bestehenden Alltag anpassen muss.“

Selbstständigkeit und Autonomieförderung sind Ziele der pädagogischen Arbeit

an jedem Kind. Die Gewährung der Teilhabe eines jeden Kindes am

Gruppengeschehen ist für uns elementar. Daneben versuchen wir die

speziellen Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen und sie im Erweitern ihrer

Kompetenzen zu fördern. Integration stellt nach obengenannter Definition ein

hohes Maß an Flexibilität an das Team, die wir unter anderem durch die nur 22

Kita-Plätze bewahren. Therapeutische oder andere fördernde Angebote werden

in den Gruppenalltag durch Kooperation mit externen Stellen aufgenommen.

Daher bemühen sich die zuständigen Facherzieher um eine intensive

Vernetzung. Einmal pro Jahr verfassen sie zudem einen Förderplan für Kinder

mit Förderstatus und führen zweimal pro Jahr ein Entwicklungsgespräch mit

5 Das Sprachlerntagebuch ist ein vom Berliner Bildungsprogramm vorgeschriebenes Medium

zur Dokumentation der Sprachentwicklung eines jeden Kita-Kindes. Es wird kreativ genutzt,

somit findet es auch in der Krippe Anwendung. Es entsteht in Kooperation mit den Kindern

und enthält neben sprachlichen Äußerungen, Fotos und selbstgemalte Bilder.

21

den Eltern. Eine gute Erziehungspartnerschaft wird angestrebt, in der die Eltern

und ErzieherInnen in regem Austausch stehen.

* 2.6 Beobachten und Dokumentieren

Beobachten und Dokumentieren gehören zum pädagogischen Alltag. Daher

verwenden die MitarbeiterInnen von MiKita e.V. einen Beobachtungsbogen. Dieses

Beobachtungsinstrument wird in beiden Gruppen genutzt und es werden verschiedene

Lebensjahre des Kindes nebeneinandergestellt erfasst. Somit ist die Entwicklung

schnell nachvollziehbar. Die Elterngespräche werden ebenfalls mit einem festgelegten

Formular vorbereitet und dokumentiert. Diese Dokumente werden für jedes Kind

einzeln verwahrt. In den dafür vorgesehenen Mappen sind u.a. auch Aufzeichnungen

zur Eingewöhnung enthalten.

Die Sprachlerntagebücher werden verwendet, wobei eine separate Aufbewahrung

personenbezogener Daten erfolgt. Die Tagebücher sind leicht zugänglich für die Kinder

und werden kontinuierlich genutzt. Weitere Beobachtungs- und

Dokumentationsinstrumente sind medialer Natur (Fotografien oder Videoaufnahmen).

Sie werden den Eltern zur Verfügung gestellt und/oder ausgedruckt in der Kita

aufgehängt. Nach einer Weile werden sie dann in Fotoalben und/oder

Sprachlerntagebüchern aufbewahrt. Vor allem der Korridor und die Garderobe der Kita

sind als 'sprechende Wände' genutzt. Es werden Werke der Kinder ausgestellt,

Protokolle der Kinderkonferenz, 'das goldene Viereck' (eine Spruchsammlung) und

Collagen von Ausflügen und ähnlichem präsentiert. Die älteren Protokolle der

Kinderkonferenz werden in einem Ordner gesammelt. Die Kita verfügt zudem über

Gruppentagebücher, ein Team-Buch, ein Unfall-Buch, einen Kalender mit

Dokumentationen und einen Protokollordner mit Protokollen der pädagogischen sowie

organisatorischen Treffen zwischen ErzieherInnen und Vorstand. Projekte sollen

ebenfalls dokumentiert und in einen eigens dafür vorgesehenen Ordner abgelegt

werden. Durch die Aufnahme von Kindern mit Förderstatus ist die Notwendigkeit des

jährlichen Schreibens von Förderplänen für eben diese gegeben.

* 2.7 Erziehungspartnerschaft: Eltern und ErzieherInnen

Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist von hohem Wert. Sie sind die wichtigsten

Bezugspersonen fürs Kind und deshalb die wichtigsten Ansprechpartner. Ein

regelmäßiger Austausch ist die Grundlage für das Wohlbefinden des Kindes im

Krippen- und Elementarbereich und bildet die Basis der pädagogischen Arbeit.

22

Die Kinder stehen im Mittelpunkt. Falls es etwas mit den Eltern zu besprechen gibt,

werden Termine für ein persönliches Gespräch vereinbart. Somit werden

Verzögerungen beim Bringen und Abholen der Kinder vermieden. Die Verantwortung

der Eltern endet mit der Übergabe der Kinder in der Kita an eine/n ErzieherIn. Sie

beginnt erst wieder, wenn das Kind die Kita mit der/dem Erziehungsberechtigten

verlässt. Nur an diese werden die Kinder übergeben, außer es liegt eine schriftliche

Vollmacht für weitere Personen vor. Entwicklungsgespräche finden je nach Bedarf,

jedoch mindestens einmal pro Jahr, statt. Dabei tauschen sich die Eltern und

ErzieherInnen über die Entwicklung des Kindes aus. Es besteht die Möglichkeit zu

bestimmten Themen beraten zu werden und es werden gemeinsam Lösungen für

eventuelle Probleme gesucht. Es gibt im sechswöchigen Wechsel organisatorische und

pädagogische Elternabende. Die Teilnahme ist erwünscht. Die pädagogischen Abende

finden nur statt, wenn die Hälfte aller beteiligter Eltern plus eins erscheinen. Dafür

geben die Eltern mindestens eine Woche vorher Bescheid, damit frühzeitig bekannt ist,

ob der Abend planmäßig stattfindet. Die Fachkräfte hängen hierfür eine Liste in der

Kita aus, wo die Eltern sich für die Teilnahme eintragen. Innerhalb dieser Abende wird

über pädagogische Fragen und das Geschehen in der Gruppe gesprochen.

Organisatorische Fragen werden im Rahmen der organisatorischen Elternabenden, die

ohne die Pädagogen stattfinden, besprochen.

Unser Kita-Jahr orientiert sich an den Jahreszeiten. Informationen darüber finden an

den pädagogischen Elternabenden statt, dabei teilen die ErzieherInnen mit, welche

Hilfe oder Mitarbeit in den folgenden drei Monaten benötigt wird. Es gibt neben den

Elternposten unterschiedliche Formen der Mitarbeit; wie die Begleitung zu Ausflügen,

der zweimal jährlich stattfindende 'Großputz', das Kuchenbacken für Veranstaltungen

und anderes. Es gibt eine Tafel in der Garderobe, die die Eltern über alle Aktivitäten

des jeweiligen Monats informiert. Außerdem liegen in den Fächern der Kinder

Informationsblätter aus. Zudem erhalten die Eltern jede Woche eine Informationsmail

für die kommenden Tage. Es gibt die Möglichkeit als Elternteil einer 'Hummel' einmal

pro Jahr einen 'Elternbesuchstag' wahrzunehmen. Aufgrund der Planung solcher Tage

wird pro Kind nur einem Elternteil pro Kita-Jahr dieses Angebot ermöglicht. Die Eltern

können ihren Beruf, ihre Hobbys oder andere Fertigkeiten an diesem Tag einbringen.

Im Rahmen von Elternabenden oder Gesprächen mit den Eltern ist stets Raum

Wünsche und Kritik zu äußern. Ein Elternfragebogen wird einmal pro Kita-Jahr

vorbereitet und kann von den Eltern ausgefüllt werden. Eine Reflexion der Ergebnisse

erfolgt im Rahmen eines Elternabends. Damit soll die Zufriedenheit evaluiert und die

Qualitätssicherung gestützt werden.

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* 2.8 Teamarbeit und Qualitätssicherung

Das Team arbeitet kollegial miteinander und tauscht sich regelmäßig

gruppenübergreifend über pädagogische Themen aus. Auch außerhalb von Team-

Gesprächen ist eine kollegiale Beratung gegeben. Der Austausch über besuchte

Fortbildungen ist erwünscht. Aufgrund der Arbeit ohne Leitung gibt es neben den

Aufgaben, die an den Vorstand fallen, verschiedene Aufgaben, die innerhalb des

Teams verteilt werden. Hierzu zählen die Organisation des Essens (Mittagessen und

„Biokiste“), das Schreiben des Dienstplans, die Konzeptarbeit und die Organisation von

Raum und Material. Die Qualität der pädagogischen Arbeit wird durch regelmäßige

Teilnahme an Fortbildungen, der wöchentlich stattfindenden etwa zweistündigen

Team-Gespräche und der monatlich eineinhalbstündigen Supervision6 sichergestellt.

Zudem nimmt miKita e.V. an der vom Senat vorgesehenen externen Evaluation, die

drei Jahre dauert und am 04.12.2015 erstmals durchgeführt wurde, teil. Des Weiteren

sind mindestens zweimal pro Kita-Jahr pädagogische Tage für das ErzieherInnen-

Team vorgesehen. Diese können unterschiedlich gestaltet werden, die gemeinsame

Teilnahme an Fortbildungen oder die Überarbeitung des Konzepts sind Beispiele

hierfür.

6 Beratung des Teams durch eine Expertin: http://www.arbeitueberdenken.de/andrea-faulseit-

stueber/

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