KULTURMAGAZIN · 2020. 1. 22. · Linus Roth, VioLine & ... sehr lobende Beurteilung, legte er eine...

25
stadt land see KULTUR MAGAZIN FRIEDRICHSHAFEN RAVENSBURG WEINGARTEN FEBRUAR 2020

Transcript of KULTURMAGAZIN · 2020. 1. 22. · Linus Roth, VioLine & ... sehr lobende Beurteilung, legte er eine...

  • stadt land see

    KULTUR MAGAZINFRIEDRICHSHAFEN RAVENSBURG WEINGARTEN

    FEBRUAR

    2020

  • kann ich jeden Abend machen: Lesen ist eine Lust! Da geht es mir wie Brechts Galileo Galilei in seinem Theaterstück: „O unwiderstehlicher Anblick des Buches, der geheiligten Ware! Das Wasser läuft im Mund zusammen ...“ – Was aber gibt dem Selberlesen noch eine tiefere Dimension? Wenn der Autor seine Erzählung, seinen Roman, sein Gedicht selbst vorträgt und so die Lesestunde zur „Stunde der wahren Empfindung“ wird. Vielleicht ist es die Erinnerung an das kindliche Vorleseritual oder das Erzählen der Großeltern, bei der man in eine andere Welt entführt wird, weshalb wir heute noch von Autorenlesun-gen fasziniert sind, obwohl wir längst über das Vorlesealter hinaus sind.

    Immer schon war die Mündlichkeit das Prinzip der Überlieferung von Geschichten. Die Vor-Lesekultur wurde eineinhalb Jahrtausende in den christlichen Klöstern praktiziert. Präzise Anweisungen dazu hat der heilige Benedikt aufgeschrieben. Allerdings wurde die Schriftkultur mit der allgemeinen Lesefähigkeit erst nach 1800 zur Sache des Volkes gemacht. Denn Handeln und Wirtschaften erforderte lesekundige Menschen. Dazu waren zu Goethes Zeiten erst 25 Prozent der Menschen fähig, auch aus Gründen der Herrschaftsverhältnisse. Im Conversationslexikon von 1825 stand noch bevormundend, dass Lesegesellschaften unreife Ideen und schädliche Ansichten unter den Ständen verbreiten würden. Gerade in dieser Zeit aber wurde das Vorlesen in den Salons zur gebildeten Lebensart. Im bürgerlichen Zeitalter hatte die öffentliche Dichterlesung ihre Geburtsstunde.

    26 Buchstaben reichen aus, um mit ihnen das Abenteuer, das Wunder-bare und das Grausame, das Nicht-Selbstverständliche der Welt zu erzählen. Aus Wörtern und Sätzen werden Menschen und Schicksale im Kopf des Lesers. Gelegenheiten, Autoren bei Lesungen zuzuhören, gibt es bei uns viele. Ein wahres Festivalprogramm in diesem Frühjahr sind die Autorenlesungen im „Kiesel“ in Friedrichshafen. Nach dem Jahresauftakt mit Arnold Stadler und Uwe Timm folgen Norbert Scheuer mit einer Fluchthelfer- und Überlebensgeschichte, der auf- regendste Schweizer Autor und aktuelle Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss; Eugen Ruge erzählt eine Familiengeschichte unter Stalins Terror, Monika Helfer eine Geschichte über ihre eigene Herkunft; Josef

    Winkler führt nach Kalkutta, Nora Bossong zur UNO, nach Burundi und in empathielose Weltpolitik.

    „Das Vorlesen ist nicht die Kunst, sondern das Zuhören“, hat der legendäre Harry Rowohlt bemerkt. In diesem Sinne: Herzlich willkommen zu literarischen Abenteuern.

    Franz Hoben,Stellvertretender Leiter des Kulturbüros Friedrichshafen

    Diese Erfahrung INHALTLinus Roth spielt Mieczyslaw Weinberg Seite 4

    Theater Chemnitz mit „Faust II“ Seite 6

    Arabella Steinbacher & Matthias Kirschnereit Seite 7

    Erstes Lichterfest Ravensburg Seite 8

    „the perfect match“ nimmt das Thema Künstliche Intelli-genz auf die Schippe Seite 9

    Herausragende Filme und ihre Macher im Kiesel Seite 10

    Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler Seite 11

    Ein kleiner Totentanz von Horváth Seite 12

    Lesung und Rezitation: Norbert Scheuer und Cora Chilcott Seite 13

    Gitarrensounds im Zentrum des Zehntscheuerprogramms Seite 14

    Alice Sara Ott spielt ein farbenreiches Programm Seite 15

    Begegnungen mit Gedichten und anderen literarischen Werken Seite 16

    Ein Botschafter westafrika- nischer Musik Seite 17

    KALENDER Seite 18KULTUR IN DER REGION Seite 32AUSSTELLUNGEN & MUSEEN Seite 36

    Kino-Tipps Seite 30

    Impressum Seite 22

    Farbe bekennen Seite 41

    Für Kinder Seite 42

    Rätsel Seite 45

    Vorschau Seite 46

  • 54

    SA\01.02.\20:00\Graf-Zeppelin-HausAcademy of St Martin in the FieldsFazıl Say KlavierArnold, Mozart, Say, Bartók

    DI\04.02.\19:00\Graf-Zeppelin-Haus Faust IITragödie von J.W. von GoetheCarsten Knödler RegieSchauspiel Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem Ballett Chemnitz 18:30 Einführung

    FR\07.02.\19:30\Bahnhof FischbachArcis Saxophon QuartettOffenbach, Ravel, Bernstein, Gershwin

    SO\09.02.\11:00\Kiesel im k42EarthquakeMartin James Bartlett KlavierBach/Busoni, Bach/Hess, Beethoven, Schumann/Liszt u.a.

    MO\10.02.\20:00\Kiesel im k42Norbert Scheuer liest aus „Winterbienen“Autorenlesung

    03\2020Vorschau

    SO\02.03.\20:00\Kiesel im k42Lukas Bärfuss liest aus „Malinois“Autorenlesung

    MI\04.03.\19:30\Graf-Zeppelin-Haus Die Katze auf dem heißen BlechdachHans Otto Theater, Potsdam

    SA\07.03.\20:00\Graf-Zeppelin-HausTschechische PhilharmonieSol Gabetta VioloncelloJakub Hrůša LeitungSuk, Dvořák, Janáček

    DI\10.03.\20:00\Kiesel im k42Eugen Ruge liest aus „Metropol“Autorenlesung

    MI\11.03.\19:30\Graf-Zeppelin-HausDO\12.03.\19:30\Graf-Zeppelin-HausStuttgarter BallettDer Widerspenstigen Zähmung

    FR\20.03.\19:30\Graf-Zeppelin-Haus SA\21.03.\17:00\Graf-Zeppelin-HausHier und Jetzt und Himmelblau Eine RevueStaatsoperette Dresden

    kultur-friedrichshafen.de

    Jetzt

    Karten

    kaufen!

    02\2020Ausgewählte Veranstaltungen

    DO\13.02.\19:30\Bahnhof Fischbach FR\14.02.\19:30\Bahnhof FischbachChelyabinsk Contemporary Dance Theater DifferentOlga Pona Künstlerische Leitung und Choreografie

    DO\13.02.\20:00\Graf-Zeppelin-HausAlice Sara Ott Klavier-RezitalNightfallDebussy, Satie, Chopin

    FR\14.02.–MO\17.02.\Kiesel im k42Jetzt oder nie Filmtage Friedrichshafen Festival mit Kurz- & Dokumentar-filmen junger Filmemacher*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

    DI\18.02.\20:00\Kiesel im k42Freiheit lebt nicht nur im Reich der TräumeCora Chillcott rezitiert Friedrich Schiller

    SA\29.02.\20:00\Bahnhof FischbachBassekou Kouyaté & Ngoni baWestafrikan. Blues, Mali Groove

    Karten online: kultur-friedrichshafen.de Graf-Zeppelin-HausOlgastr. 20 \ 88045 Friedrichshafen T: +49 7541 288-444 \ F: [email protected] MO + FR 14:00–18:00 DI bis DO 10:00–13:00 + 14:00–16:00

    KARTENSERVICE

    © Julia Wesely

    © Esther Haase, DG

    © Marco Borggreve

    © Dieter Wuschanski

    © Roman Novitzky© complize/photocase

    © Ursula Kaufmann

    © D

    an C

    arab

    as

    Die Entdeckung eines unbekannten KomponistenLinus Roth spielt Mieczyslaw WeinbergVon Verena Müller

    Schlagartig wurde der Name Mieczyslaw Weinberg vor zehn Jahren bekannt, als die Bregenzer Fest-spiele die szenische Uraufführung von Weinbergs musikdramatischem Hauptwerk „Die Passagierin“ (1968) mit 40 Jahren Verspätung auf die Bühne brachten. Der russische Komponist polnisch- jüdischer Herkunft war jedoch schon 1996 verstor-ben, ohne dass von seinem umfangreichen Schaffen besondere Kenntnis genommen worden war. Im Jahr 1939 floh er vor den Nationalsozialisten in die Sowjetunion, kam über Taschkent durch Vermittlung von Dmitri Schostakowitsch nach Moskau und war unter Stalin weiterer Verfolgung ausgesetzt. Im Dezember 2019 feierte der klassische Musikbetrieb seinen 100. Geburtstag. Der Name Mieczyslaw Weinberg ist in aller Munde, Stars wie Gidon Kremer und Sol Gabetta nehmen sich seiner Werke an. Gabetta spielte bei den BBC Proms im Sommer 2019 in der Londoner Royal Albert Hall sein Cello-konzert. Angesichts dieses Konzerts und zu seinem Geburtstag berichtet am 17. September 2019 die Klassiksendung KlickKlack im Bayrischen Fern- sehen, zu finden in der Mediathek. Zu Gast ist hier auch der Geiger Linus Roth, er gehörte zu den ersten Entdeckern von Weinberg.

    Im Jahr 2010 spielte Linus Roth Weinbergs Klavier-trio auf einem Musikfestival bei Schweinfurt, ein befreundeter Cellist hatte Weinbergs Werk zum Festivalthema jüdischer Musik ausgewählt. „Schon nach der ersten Probe war ich komplett schockiert“, sagt Linus Roth in KlickKlack. „Schockiert, weil diese Musik so unglaublich intensiv war, eine Kraft hatte, die mich total berührt hat und gleichzeitig, obwohl sie einen wahnsinnigen Drive hatte, auch eine wahnsinnige innere Zerbrechlichkeit darlegte.“

    Bis 2013 spielte Roth alle Werke Weinbergs für Violine und Klavier ein und gründete die Internatio- nale Weinberg-Society, die Leben und Werk dieses zu Unrecht vergessenen Komponisten beleuchten will. Im Jahr zuvor war der gebürtige Ravensburger und Stipendiat der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung auf eine Professur am Leopold-Mozart-Konservatorium Augsburg berufen worden. Hier leitet er auch den nach Mozarts Vater benannten internationalen Violinwettbewerb.

    In Ravensburg stehen zwei Werke von Weinberg auf dem Programm: Sonate Nr. 3 und Rhapsodie über moldawische Themen. Daneben noch Brahms Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 in d-Moll und Beethovens Violinsonate Nr. 6 in A-Dur. Am Klavier ist sein langjähriger Kammermusikpartner José Gallardo zu hören.

    Verena Müller leitet das Kulturamt in Ravensburg.

    Linus Roth, VioLine & José GaLLaRdo, KLaVieRsa 1. Februar Konzerthaus Ravensburg, 20 Uhr.

  • 76

    Dass zu einem Konzert gleich zwei international renommierte Solisten kommen, ist dem Dirigenten Daniel Beyer zu verdanken. Er ist der Sohn des aus Weingarten stammenden Musikers Franz Beyer, der im internationalen Musikbetrieb für seine Rekon- struktion und Ergänzung des Mozart-Requiems höchste Anerkennung erhielt. Arabella Steinbacher und Matthias Kirschnereit wollen ihre Verbundenheit zu Franz Beyer, der 2018 verstorben ist, mit ihrem Mozart-Konzert zum Ausdruck bringen.

    Arabella Steinbacher, die international vielfach ausgezeichnete Violinvirtuosin spielt mit dem A-Dur Konzert das letzte und wertvollste der fünf Violinkonzerte Mozarts mit seinem kühnen und vielschichtigen Ausdrucksspektrum. Ebenfalls ein Ausdrucksmusiker par excellence ist Matthias Kirschnereit, der als Mozartexperte gilt und mit dem G-Dur Klavierkonzert ein Werk „in freundlicher Tonart voll geheimen Lächelns und geheimer Trauer“ ausgesucht hat. Mit der Sinfonie Nr. 40 ist eine der bedeutendsten und meistaufgeführten Sinfonien und ein Meisterwerk Mozarts zu hören, das höchste Erhabenheit mit größter Schönheit verbindet. Sie zeigt schon die geistige Haltung der aufkeimenden Romantik und den dämonischen Mozart.

    Dem international geschätzten Mozart-Experten Franz Beyer war es stets ein Anliegen, auch weniger bekannte, unvollendet gebliebene, dennoch aber musikalisch höchst wertvolle Werke Mozarts nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Besonderes

    Interesse fand Franz Beyer an den beiden Fantasien KV 594 und 608, die Mozart in den letzten Monaten seines Lebens für eine „Flötenuhr“ für das Wachs- figuren- und Kuriositätenkabinett des Grafen Deym in Wien komponierte. Bei der „Flötenuhr“ handelte es sich um einen musikalischen Automaten, welcher die Musik durch eine entsprechend gestanzte Walze zum Erklingen brachte. Anlässlich einer großen „Trauer- und Gedächtnisschau“ im Wachsfiguren- kabinett des Grafen Deym erklangen die beiden düster gehaltenen Werke Mozarts erstmals. Der orchestrale Duktus, der beiden Kompositionen innewohnt, veranlasste Franz Beyer zu einer Orche- sterfassung, deren erste Entwürfe er Anfang der 1960er-Jahre dem großen Mozart-Dirigenten Bruno Walter zur Prüfung vorlegte. Ermutigt durch dessen sehr lobende Beurteilung, legte er eine Instrumen- tierung vor, die im Konzert zu erleben ist.

    Peter Hellmig ist Leiter der Abteilung Kultur und Tourismus Weingarten.

    Spielen Mozart mit dem Württembergischen Kammerorchester HeilbronnVon Peter Hellmig

    Arabella Steinbacher & Matthias Kirschnereit

    MozaRt KonzeRt Fr 7. Februar Kultur- und Kongresszentrum, Weingarten, 20 Uhr. Einführung 19.30 Uhr

    Mit Arabella Steinbacher, Violine // Matthias Kirschnereit, Klavier // Württembergisches Kammerorchester Heilbronn // Daniel Beyer, Leitung

    Werke W. A. Mozart: Violinkonzert A-Dur KV 219 // Klavierkonzert G-Dur KV 453 // Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550 // Fantasien f-Moll für Orgelwalze KV 594 & 608

    © P

    eter

    Rig

    aud

    Aus seinem „Faust II“ hatte Goethe fast ein Geheim-nis gemacht: Nachdem er sich vom 21. bis zum 57. Lebensjahr mit dem Faust-Stoff beschäftigt hatte und das Drama 1808 in Druck ging, erwähnte er den zerrissenen Gelehrten erst 1825 im Tagebuch wieder. Sechs Jahre später war die Arbeit an der Fortsetzung des „Faust“ beendet und das Manuskript verschnürt und versiegelt mit dem Hinweis: „Erst nach meinem Tode zu öffnen“. Ein Jahr nach seinem Tod erschien die Erstausgabe: „Faust. Eine Tragödie von Goethe. Zweyter Theil“. Lange Zeit galt dieser zweite Teil wegen der vielen Handlungsorte als technisch nicht aufführbar und wurde deshalb als Lesedrama verstanden. Das Unmögliche einer szenischen Umsetzung wurde denn auch zum ersten Mal 1876 realisiert. Heute gehört es zum besonderen Ehrgeiz eines jeden größeren Theaters, den kompletten Faust alle paar Jahrzehnte zu inszenieren – und es bleibt trotzdem eine Herausforderung.

    Dem Schauspiel Chemnitz ist die Umsetzung des komplexen Dramas auf der Bühne in hervorragender Weise gelungen. „Faust I“ vom Theater Chemnitz wurde im letzten Jahr im Graf-Zeppelin-Haus vom Publikum begeistert aufgenommen; eine außer- gewöhnliche Chance ist es, Fausts abenteuerliche Reise in die „große Welt“ in Friedrichshafen sehen und erleben zu können. Regisseur Carsten Knödler hat den Goethe-Klassiker „behutsam ins Heute poliert“, inhaltlich aber respektvoll und mit großer Sinnlichkeit inszeniert. „Begierig stürzt sich Faust in die Welt der Politik, der Wirtschaft und der Macht“,

    erzählt die Dramaturgin Kathrin Brune. „In diesem entfesselten Kosmos sind Raum und Zeit außer Kraft gesetzt, und so reisen Faust und der zum Narren avancierte Teufel durch die Epochen und mythische Welten. Nichts scheint unmöglich: Ein künstlicher Mensch wird erschaffen, das Papiergeld erfunden. Faust wird Feldherr, expandierender Landbesitzer, Naturbändiger und Kulturschaffender. Er heiratet die schönste Frau der Welt, zeugt einen Nachkommen und verliert alles zugleich wieder, weil ihm auch das nicht reicht.“

    Und was sieht der Zuschauer auf der Bühne? „Ausstattung und Bühnenbild sind schlicht ein Fest und stecken randvoll mit starken Ideen. Mal werden mit bewusst einfachen Mitteln eindringliche Effekte erzielt, dann wieder gibt es sehr aufwändige Nebensächlichkeiten. (…) Stark auch das kunstvoll implantierte Ballett, dessen Choreografien oft eine Art bewegte Kulisse bilden, die in die Handlung oszilliert, aber nie vordergründig ausgestellt wird, sondern sich mit dem Sprechensemble mischt. Das ist ziemlich großes Kino.“ (Freie Presse)

    Franz Hoben ist stellvertretender Leiter des Kulturbüros Friedrichshafen.

    Faust ii. tRaGödie Von J.W. Von Goethedi 4. Februar Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 19 Uhr.Schauspiel Chemnitz in Kooperation mit dem Ballett Chemnitz // Regie: Carsten Knödler

    Fausts abenteuerliche Reise in die große WeltTheater Chemnitz mit „Faust II“ im Graf-Zeppelin-HausVon Franz Hoben

    © D

    iete

    r W

    usch

    ansk

    i

  • 98

    Am Samstag, 15. Februar findet in Ravensburg das erste Lichterfest statt. Künstler und Gestalter präsentieren bei einer Parade in der Innenstadt Lichtinstallationen und beleuchtete Großskulpturen, Gruppen tragen Laternen und übergroße Leucht- körper durch die Straßen. Seit September laufen die Vorbereitungen im Kapuziner Kreativzentrum: Aus Weidenruten, Bambusstäben und Seidenpapier bauen die Teilnehmenden „Meeresbewohner“ in den unterschiedlichsten Größen und Formen, jede Figur wird mit Licht für die abendliche Parade ausgestattet.

    Die Teilnahme der Bevölkerung am offenen Angebot ist so groß, dass die Werkstattleiter Robert Huber, Pat Geddert und Lisa Bourboulis die Werkstatttage auf 3 Tage ausweiten mussten. Viele Bildungsein-richtungen aus der Region, Migrantenorganisationen

    und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen haben sich beim Bau der Figuren beteiligt. Schon jetzt kann man einige der Meeresbewohner in Schaufenstern der Innenstadt bewundern, so z.B. bei Trend Reischmann sowie im Museum Humpis- Quartier.

    Als krönenden Abschluss der Werkphase kann man die entstandenen Figuren am 15. Februar in einer Parade rund um den Gespinstmarkt bestaunen. Die Parade startet um 18 Uhr an der Brotlaube und zieht über die Roßbachstraße bis zum Gänsbühl-Einkaufs-zentrum und in die Marktstraße bis zu Trend Reisch-mann und sammelt sich schließlich an den Arkaden der Brotlaube. Dort gibt es anschließend noch allerlei Lichtkunst bei Essen und Musik zu bestaunen.

    Das Lichterfest ist ein Kooperationsprojekt des Deutsch-Syrischen Freundschaftsvereins Ober-schwaben-Allgäu und des Kapuziner Kreativzent-rums. Bei schlechtem Wetter findet die Parade im Kreativzentrum, Kapuzinerstraße 27a, statt.

    Jeannine Delia gehört zum Organisatoren-Team des Lichterfestes.

    Erstes Lichterfest Ravensburg Festival für Figuren und Lichtkunst rund um den GespinstmarktVon Jeannine Delia

    LichteRFest RaVensbuRG – FestiVaL FüR FiGuRen und LichtKunst15. Februar rund um den Gespinstmarkt Ravensburg, 18 Uhr. www.lichterfest-ravensburg.de

    © Marcel Martetschläger

    © Nikita Anders

    Vor zwei Jahren begeisterte das Ensemble Kimchi-Brot Connection mit der Inszenierung „living happily ever after“ das Publikum im Kiesel. In seiner neuen Produktion geht es um das Thema Künstliche Intelligenz. Ebenso ernsthaft wie humorvoll und mit vollem Körpereinsatz nehmen die Spieler das Phänomen Siri/Alexa auf die Schippe. Den sprach-gesteuerten Lautsprecher gibt es in dieser Inszenie-rung „mit Body“. Der Computer merkt sich nicht nur Einkaufslisten – nein, er geht selbst einkaufen und kocht notfalls sogar. Auf den ersten Blick ein Traum. Aber ist es wirklich das, was wir wollen? Das Stück stellt mögliche Szenarien eines Zusammenlebens von Mensch und KI gegenüber und spricht augen-zwinkernd sowohl Vor- wie auch Nachteile an.

    Die besondere Spielweise der Darsteller ist an sich schon einen Theaterbesuch wert. Entstanden ist die KimchiBrot Connection aus einem Zusammen-schluss von Absolvent*innen des Studiengangs Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste in Essen – ein Studiengang, der in Deutsch-land einzigartig ist. Die Studierenden erhalten den üblichen Schauspiel-, Sprech- und Gesangsunter-

    richt. Aber der Schwerpunkt liegt auf der Vermitt- lung der vielfältigen Erzählweisen über den Körper, die Bewegung, die Geste. Es ist also nicht verwun-derlich, dass das junge Ensemble der KimchiBrot Connection auf moderne Themen setzt, in denen der Körper wesentliches Ausdrucksmittel ist. Dieses Spiel verbindet das Wort und das klassische Schauspiel gekonnt und geht durch den Körper- ausdruck deutlich darüber hinaus. So sind auch in „the perfect match“ die Bewegungen der beiden Darsteller kleinteilig und humorvoll durchchoreo- grafiert; ihre Körperbeherrschung ist perfekt. Ein außergewöhnliches Theatererlebnis! Die Inszenie- rung wurde sowohl für den Kölner Theaterpreis 2019 als auch für den KunstSalon Theaterpreis 2019 nominiert.

    Claudia Engemann ist Veranstaltungsleiterin im Kulturbüro Friedrichshafen.

    Alexa, putz das Badezimmer!„the perfect match“ nimmt das Thema Künstliche Intelligenz auf die Schippe

    Von Claudia Engemann

    © M

    eyer

    Orig

    inal

    s

    the peRFect Match. peRFoRManceFr 7. Februar Kiesel im k42, 20 Uhr

  • 1110

    Sie sind jung und stehen am Anfang ihrer musika- lischen Karriere: Der 21-jährige Julius Schepansky und die 19-jährige Anne Maria Wehrmeyer treten als Duo in einer ungewöhnlichen Besetzung für Akkordeon und Violine im Festsaal Weißenau auf. Auf das Programm setzen die jungen Künstler Bearbeitungen berühmter Stücke der Klavier- und Violin-Literatur. Das Akkordeon von Julius Schepan- sky übernimmt dabei die Klavierstimme. So sind Johann Sebastian Bachs Sonate für Violine und Klavier in f-Moll, Wolfgang Amadeus Mozarts Sonate Nr. 31 für Violine und Klavier in B-Dur oder Carl Philipp Emanuel Bachs Sonate für Cembalo und Violine in g-Moll zu hören.

    Ihr Können zeigen die jungen Musiker auch soli- stisch, etwa mit der Partita Nr. 2 d-Moll für Violine solo von Johann Sebastian Bach oder mit der Deuxième Suite von Luis-Claude Daquin am Akkordeon. Interpretiert werden außerdem Stücke von Sergej Rachmaninow, Pjotr I. Tschaikowsky, Franz Schubert und Camille Saint-Saëns.

    Anne Maria Wehrmeyer begann als Vierjährige Geige zu spielen und debütierte bereits mit neun Jahren. Sie studiert derzeit an der Hochschule für Musik „Hans Eisler“ in Berlin. Zuletzt im Weihnachtskonzert des Sinfonieorchesters Friedrichshafen 2019 zu erleben, reist sie aktuell mit verschiedenen Kammer-

    musikpartnern quer durch Deutschland. Zahlreiche Konzerte führten auch den jungen Akkordeonisten und Pianisten Julius Schepansky in viele Länder. Der Musikstudent der Folkwang Universität der Künste in Essen studiert zusätzlich Jazzklavier und komponiert eigene Werke.

    Die herausragende Leistung der beiden Künstler brachte ihnen viele Auszeichnungen und Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben ein. Als Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs 2018 wurden sie in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler aufgenommen. Dieses Projekt des Deutschen Musikrats fördert den professionellen musikalischen Nachwuchs mit der Vermittlung von Kammerkonzerten in ganz Deutschland.

    Kostadinka Malakova ist Kulturmanagerin im Kulturamt Ravensburg.

    Akkordeon und ViolineBundesauswahl Konzerte Junger KünstlerVon Kostadinka Malakova

    aKKoRdeon & VioLine – duo schepansKy & WehRMeyeRso 16. Februar Festsaal Kloster Weißenau Ravensburg, 20 Uhr.Der ursprüngliche Termin (27. März 2020) wurde vorverlegt, Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit.Mo 17. Februar Festsaal Kloster Weißenau, 10 Uhr: Kinderkonzert für 2. Klassen, Anmeldung: [email protected]

    © N

    atal

    ia J

    anse

    n

    Jetzt oder nie: Unter diesem Motto werden in Friedrichshafen erneut Kurz- und Dokumentarfilme junger Filmemacher*innen aus Deutschland, Öster- reich und der Schweiz gezeigt. Viele von ihnen wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet, hervor- ragend sind sie alle! Und das Beste: Die meisten der Filmemacher*innen sind anwesend, um mit dem Publikum über ihre Filme zu reden.

    Erstmals wird 2020 mit „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ (14.2., 16.30 Uhr) ein Dokumentarfilm für Kinder und Familien gezeigt, und ebenfalls zum ersten Mal gibt es zu später Stunde ein „Grusel Special“ (14.2., 22 Uhr) für Erwachsene – garniert mit kleinen Bloody Marys. Die offizielle Eröffnung ist am Freitag, 14. Februar, um 19.15 Uhr. Im Anschluss läuft der hochaktuelle Dokumentarfilm „Hi, Ai“, über künstliche Intelligenzen. Der mehrfach prämierte Film zeigt, dass humanoide Roboter nicht nur bereits als Arbeitskräfte eingesetzt werden, sondern sogar Beziehungen mit Menschen führen. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt, bei dem der humanoide Roboter Pepper anwesend ist. Die Dokumentation „Golden Age“ (16.2., 11 Uhr)

    öffnet uns die Türen zu einem Seniorenheim der Superreichen in Miami. Die Bewohner haben alles, was das Herz begehrt: Champagner, mit dem Rollator zur Live-Musik tanzen oder mit Zepter und Krone durch die Hallen schreiten. Aber lässt Geld die Sorgen des Alters vergessen? Die quirlige Marthe Hofnung Cohn, genannt „Chichinette“ (16.2., 14 Uhr), tourt mit 96 Jahren durch die Welt und erzählt ihre unglaubliche Lebensgeschichte. Als französische Jüdin erlebte sie den Zweiten Weltkrieg und wurde eher zufällig Spionin für die Alliierten in Nazi-Deutsch-land. „Hassjünger“ (16.2., 16.15 Uhr) berichtet über die Geschichte zweier Aussteiger: einen überzeugten Neo-Nazi und einen radikalen Salafisten. Vielfach ausgezeichnet ist auch der letzte Dokumentarfilm. „Chris the Swiss“ (16.2., 18 Uhr): Ein junger Kriegs-berichterstatter wurde unter mysteriösen Umständen in der Uniform einer internationalen Söldnergruppe tot aufgefunden. Was genau ist passiert?

    Die Kurzfilmprogramme des Festivals sind beson-ders beliebt, eröffnen sie doch in wenigen Minuten ganz eigene Welten. Sie laufen am Samstag um 16.15, 18.15 und 20.15 Uhr. Bereits um 14 Uhr werden Kurzfilme für Kinder ab 4 Jahren gezeigt, um 15 Uhr für Kinder ab 7 Jahren. Auch diese Programme werden moderiert.

    Claudia Engemann ist Veranstaltungsleiterin im Kulturbüro Friedrichshafen.

    Jetzt odeR nie. FiLMtaGe FRiedRichshaFenFr 14. – Mo 17. Februar Kiesel im k42 FriedrichshafenAlle Informationen: kultur-friedrichshafen.de

    Hi, Ai

    Naiwan

    Film ab für die Filmtage Friedrichshafen!Herausragende Filme und ihre Macher im Kiesel Von Claudia Engemann

    Chichinette

  • 1312

    © E

    lvira

    Sch

    euer

    © P

    atric

    k P

    feiff

    er

    „Glaube Liebe Hoffnung könnte jedes meiner Stücke heißen,“ schreibt Ödön von Horváth über sein Werk, das auf den Erfahrungsberichten des Gerichtsrepor-ters Lukas Kristl basiert und 1936 in Wien uraufge-führt wurde. Während Kristl sich ein Stück gegen die unmenschliche Anwendung „kleiner Paragraphen“, wie er sie tagtäglich vor Gericht erlebte, erhoffte, werden seine Berichte bei Horváth zum Material, „um wiedermal den gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft zeigen zu können, dieses ewige Schlachten, bei dem es keinen Frieden geben wird.“ In meist knappen Bildern zeigt der Autor die Höhepunkte einer Abstiegsgeschichte, die in der ökonomischen und sozialen Isolation einer tatkräftigen jungen Frau endet. Eine junge Frau, die im gnadenlosen Existenzkampf einer Gesellschaft unbeirrt an ihrer Unabhängigkeit festhält und mit allen Mitteln versucht, eine Arbeit zu finden. Doch die junge Protagonistin Elisabeth wird zerrieben zwischen Bagatellen und Alltäglichkeiten – so alltäg- lich, dass es niemandem auffällt.

    Ödön von Horváths „Totentanz in fünf Bildern“ beginnt, wo er auch enden wird: Die junge Elisabeth möchte schon zu ihren Lebzeiten dem Anato- mischen Institut ihre Leiche zu Forschungszwecken verkaufen, da sie dringend Geld für einen Wander- gewerbeschein braucht, um arbeiten zu dürfen. Ihre

    Leiche wird sie nicht los, doch der Präparator, „ein herzensguter Mensch“ mit Hintergedanken, borgt ihr die nötige Summe. Als er herausfindet, dass Elisabeth mit den 150 Mark keinen Wandergewerbe-schein erworben, sondern eine Vorstrafe abbezahlt und sich von ihrer Arbeitgeberin dieselbe Summe für denselben Zweck geliehen hat, fühlt er sich hintergangen. Elisabeth landet wegen Betruges im Gefängnis. Da interessiert es auch niemanden, dass sie die Vorstrafe nur bekommen hat, weil sie ohne Wandergewerbeschein gearbeitet hat. Gesetz ist schließlich Gesetz. Ein Teufelskreis – aber Elisabeth bleibt tapfer. Als sie wieder auf freiem Fuß ist, sucht sie, die immer „ihr eigener Herr“ sein wollte, sich einen Mann – ausgerechnet einen Polizisten – und erhofft sich nicht nur Liebe, sondern auch Sicherheit. Den beiden geht es gut miteinander. Bis Alfons von ihrer Vorstrafe erfährt ...

    Kathrin Lillian Staffler ist Sachgebietsleiterin für Kulturveranstaltungen der Abteilung Kultur und Tourismus Weingarten.

    Glaube Liebe HoffnungEin kleiner Totentanz in fünf Bildern von Ödön von HorváthVon Kathrin Lillian Staffler

    ein KLeineR totentanz in FünF biLdeRnMi 26. Februar Kultur- und Kongresszentrum, Weingarten, 19.30 Uhr.Württembergische Landesbühne EsslingenEinführung: Prof. Reinhold Schmid, 19 Uhr

    Das kleine Kaff Kall in der Eifel, zwischen Trier und Köln gelegen, kennen interessierte Leser durch ihn: Norbert Scheuer. Dort lebt der Schriftsteller abseits aller literarischen Zentren, und in all seinen Romanen hat er Kall zum Handlungsort gemacht. Der Regional- bezug bedeutet aber keinesfalls, dass es ihm nicht um universelle und existenzielle Themen gehen würde.

    In seinem Roman „Winterbienen“ erzählt Norbert Scheuer eine Fluchthelfer- und Überlebensgeschichte in der Zeit zwischen Januar 1944 und Ende Mai 1945. Egidius Arimond war Latein- und Geschichts-lehrer und ist wegen seiner Krankheit, einer nicht behandelten Epilepsie, aus dem Schuldienst verjagt worden. Um sich die teuren und raren Medikamente kaufen zu können, bringt er für Geld jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze nach Belgien. Irgendwie am Leben bleiben, Bücher lesen, Frauen lieben und Bienen züchten ist seine Devise. Während die Bomben der britischen und amerikanischen Flugzeuge auf die Eifel fallen, werden die Flüchtlingsfahrten immer riskanter. Arimonds Situation wird nahezu ausweglos, als er keine Medikamente mehr bekommt, er ein Verhältnis mit der Frau des Kreisleiters beginnt und schließlich bei der Gestapo denunziert wird. Norbert Scheuers vielschichtiger, einfühlsamer und spannender Roman „Winterbienen“ war einer der Favoriten für den Deutschen Buchpreis 2019 und erhielt den Wilhelm- Raabe-Literaturpreis.

    Cora Chilcott war vierzehn Jahre lang Schauspielerin am legendären Berliner Ensemble, bevor sie mit Schauspiel-Soli und Chanson-Programmen auf Bühnen in vielen Städten Europas begeisterte. Allein durch ihre Wandlungsfähigkeit und durch das Gewicht ihrer Worte fasziniert sie ihr Publikum. In ihrem Programm „Freiheit lebt nicht nur im Reich der Träume“ setzt sie Friedrich Schiller, dem „Dichter der Freiheit“, ein Denkmal und bringt ihn so lebendig nahe, dass dessen Werte heute und auch morgen noch nicht verjährt sind.

    Sein Leben lang hat Schiller die Idee einer idealen Gesellschaftsform und seine Kritik an der herrschen-den Ordnung in seine Dichtkunst einfließen lassen. Seinen berühmt gewordenen Figuren legte er feurige Botschaften in den Mund: Johanna, Marquis Posa, Fiesko, Maria Stuart. Sie alle kommen in Cora Chil- cotts Schiller-Programm zu Wort. Gedichte, Briefe Friedrich Schillers und Auszüge aus den Dramen fügen sich zu einer wortgewaltigen Collage.

    Franz Hoben ist stellvertretender Leiter des Kulturbüros Friedrichshafen.

    coRa chiLLcott RezitieRt FRiedRich schiLLeRdi 18. Februar Kiesel im k42 Friedrichshafen, 20 Uhr

    In Bienenstöcken auf der Flucht – und Freiheit ist nicht nur ein WortLesung und Rezitation: Norbert Scheuer und Cora ChilcottVon Franz Hoben

    noRbeRt scheueR: „WinteRbienen“Mo 10. Februar Kiesel im k42 Friedrichshafen, 20 Uhr

  • 1514

    Americana, Fado, Folkrock, Blues, Jazz und Hardrock – die Gitarre macht viele Stilrichtungen mit. In sechs Februar-Konzerten der Ravensburger Zehntscheuer lässt sich diese Bandbreite aufs Schönste erleben.

    Hank Shizzoe ist seit Jahrzehnten auf der Suche nach seinem ultimativen Sound auf den sechs Saiten. Blues, Folk und Rock finden in seinem gepflegten Americana-Klang zusammen. Mit der neuen CD „Steady as we go“ bewegt sich der Schweizer entspannt und punktgenau auf der Höhe seiner Kunst. Eigenkompositionen treffen auf Traditionals, Lieder von Randy Newman, Washboard Sam oder Tammy Wynette und eine bewegende Hommage an Tom Petty. Die (zwölfsaitige) portu- giesische Gitarre mit ihrer speziellen Stimmung gilt im Fado, dem typisch wehmütigen Folk des Landes, als zentrales Begleitinstrument. Das wird auch beim Konzert von Lenita Gentil so sein. Diese „Grand Dame des Fado“ ist selten außerhalb ihrer Heimat zu hören. Begleitet wird ihr Gesang auf der aktuellen Tournee vom Carlos Leitao Ensemble. Ein neues Programm hat der Ravensburger Folkrock-Gitarrist Michael Moravek erarbeitet. Rund um das „Moby Dick“-Thema entstanden Songs, die er mit seiner Electric Traveling Show in der Zehntscheuer vorstellt. „Ich kümmere mich nicht um Genres“, sagt Moravek. „Du kannst die Songs mit einer Big Band aufnehmen oder auf einer kaputten Gitarre. Sie verlieren nicht ihren Lebensatem“.

    Jimmy Cornett & the Deadmen aus Hamburg zelebrieren einen rauen Blues- und Southern Rock, rassige Gitarrenriffs, knorrige Grooves und eingängi-ge Melodien nehmen das Publikum mit. Der Gitarrist und Sänger ließ sich von Legenden wie Richie Havens, John Lee Hooker oder Johnny Cash beein- flussen. Dominic Miller ist seit 30 Jahren kongenialer Partner von Sting. Der Gitarrist lebt in Südfrankreich und suchte ganz bestimmte Klangbilder, als er die Stücke seiner aktuellen CD „Absinthe“ schrieb. Sehr atmosphärisch, sehr von Impressionismus, Licht und Farbe inspiriert – und mit grandiosen Musikern insze- niert, die die akustischen Gitarren von Miller ergänzen oder kontrastieren. Deutlich wilder und lauter geht es schließlich beim hardrockigen „Powerage“-Auftritt zu, wenn Andy Köhler mit seiner Gibson SG einmal mehr den Angus Young macht und die ganze Wucht einer AC/DC-Show über die Bühne brettert.

    Michael Borrasch ist Geschäftsführer der Zehntscheuer Ravensburg.

    GitaRRensounds in deR zehntscheueR RaVensbuRGJeweils 20 Uhr sa 1.2. Hank Shizzoe QuartetFr 7.2. Lenita Gentil & Carlos Leitao Ensemblesa 8.2. Michael Moravek & Electric Traveling Showsa 15.2. Jimmy Cornett & the DeadmenMi 19.2. Dominic Miller & Bandsa 22.2. Powerage

    Von Portugal bis StingGitarrensounds im Zentrum des aktuellen Zehntscheuerprogramms Von Michael Borrasch

    Dominic Miller Michael Moravek Jimmy Cornett

    Drei ganz unterschiedliche Komponisten – Debussy, Satie und Chopin – präsentiert die deutsch-japa- nische Pianistin Alice Sara Ott. „Nightfall“, zugleich der Titel ihrer letzten CD, ist das spannungsreiche Programm benannt, auf Deutsch „Abenddämme-rung“, jener Augenblick, bevor das Licht der Dunkel- heit weicht. „Mit der Musik, die ich von Debussy, Satie und Chopin ausgewählt habe, möchte ich das Publikum gern auf eine Reise durch Verstand und Gefühle der Menschen, mit allen unterschiedlichen Schattierungen von Licht und Dunkelheit, mitneh-men.“ beschrieb die Pianistin in einem Interview in Fine Music die Intention ihrer Stückauswahl. Und diesem Anspruch werden die Suite Bergamasque mit dem berühmten Satz Claire de lune, und die Rêverie von Claude Debussy, die Gnossienne Nr. 1 und 3 sowie die Gymnopédie Nr. 1 von Erik Satie und natürlich Frédéric Chopins Nocturne op. 9,1 und 2 und seine Ballade Nr. 1 durchaus gerecht.

    Dezember 2018 und Januar 2019 musste die 1988 in München geborene Pianistin Termine absagen, ein Innehalten in einer Karriere, die seit 2006 mit gefeierten Debüts als Solistin wie auch als Kammer-musikerin international Aufsehen erregt hat. Wie Alice Sara Ott wenig später offen darlegte, ist sie an Multipler Sklerose erkrankt. Doch schon im Mai holte die für ihre beeindruckende Technik, ihren vielfältigen Ton und ihre Musikalität weltweit gerühmte Künstle-rin die ausgefallenen Konzerte nach. Zum Glück für ihre große Fangemeinde will Alice Sara Ott weiterhin als Konzertpianistin arbeiten, daran lässt ihr prall gefüllter Terminkalender keinen Zweifel.

    Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von nur drei Jahren. Ihre sensationellen Fortschritte führten sie mit erst zwölf Jahren in die berühmte Klavierklasse von Karl-Heinz Kämmerling am Salz- burger Mozarteum. Die Namen ihrer musikalischen Partner auf dem Podium und am Pult belegen eindrücklich ihren internationalen Ruf. 2008 nahm die Deutsche Grammophon Alice Sara Ott exklusiv unter Vertrag. In dieser Zusammenarbeit entstanden seither zahlreiche CDs, die die Vielseitigkeit Alice Sara Otts dokumentieren und von der Kritik über-schwänglich gefeiert wurden. Im Übrigen lebt Alice Sara Ott ihre Kreativität nicht nur am Klavier aus. Sie entwarf Handtaschen für die Firma JOST Bags

    und arbeitete als Markenbotschafterin mit Technics und Chaumet zusammen.

    Christiane Krupp-Versen: Presse- und Öffentlichkeits- arbeit Kulturbüro Friedrichshafen.

    Debussy, Satie und ChopinAlice Sara Ott spielt ein farbenreiches ProgrammVon Christiane Krupp-Versen

    aLice saRa ott, KLaVieR-RezitaLdo 13. Februar Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 20 Uhr

    © E

    sthe

    r H

    aase

    //

    Deu

    tsch

    e G

    ram

    mo

    pho

    n

  • 1716

    Dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch war zeit- lebens daran gelegen, die Dinge nüchtern wahr- zunehmen. Darum verwundert es nicht, wenn er der deutschen Lyrik im Tagebuch 1946–1949 eine falsche Ehrfurcht, einen gewissen „Singsang“ vor- wirft: „um mein Bewußtsein einzulullen“, „nur damit ich mich für musisch halten darf“. Das sei „bei einem wirklichen Gedicht“ nicht nötig, weil es der Welt „standzuhalten“ und sie sprachlich zu „durchdringen“ vermag.

    Von der zeitgemäßen Lyrik, vom neuen Ton, der schon in den 1950er- und 1960er-Jahren vereinzelt angeschlagen wird, berichten die Beispiele, die im Zentrum der kleinen Veranstaltungsreihe Lyrische Anfänge stehen. Den Auftakt macht Ingeborg Bachmann, deren Gedichtband Die gestundete Zeit seinerzeit, als er 1953 erschien, für Furore sorgte: Die Bachmann avancierte zur Medienfigur, zierte den Titel des Spiegels. „Es kommen härtere Tage“, behauptet das titelgebende Gedicht. Die Gedichte seien „von einer radikalen Illusionslosigkeit“, schrieb damals die Süddeutsche. In der zweiten Folge wird an den Gedichtband Die Verteidigung der Wölfe erinnert, mit dem der Lyriker und Essayist Hans Magnus Enzensberger seine Karriere startete. Endlich habe auch in der deutschen Literatur „ein zorniger junger Mann“ seine Stimme erhoben, jubelte der Kritiker der Frankfurter Hefte. „Meine Weisheit ist eine Binse / schneide dich in den Finger damit“, lautet die zwiespältige Botschaft des Lock- lieds, mit dem der Band Die Verteidigung der Wölfe beginnt. Den Abschluss der kleinen Reihe bildet das

    vielgestaltige Werk von Peter Rühmkorf. „Es war einmal ein Paradiesvogelschiß, /der schien sich sogleich seiner Sendung gewiß“, heißt es in seiner Ballade von den geschenkten Blättern, die in dem postum erschienen Band Paradiesvogelschiß steht. Seiner eigenen Sendung war sich der Lyriker von An- fang an gewiss, seit er in den späten 1950er-Jahren den Literaturbetrieb der Bundesrepublik aufmischte.

    Drei Positionen also, die geeignet sind, Frischs Anforderung an eine zeitgemäße Lyrik zu diskutieren: nämlich der Welt „standzuhalten“, weil sie sie sprach- lich durchdringt. Ob dies auch für einen Klassiker wie Hölderlin gilt? Sein Werk steht im Mittelpunkt einer weiteren Veranstaltung der Reihe Literatur im Gespräch. Anlass geben die Neuerscheinungen, denn Hölderlins 250. Geburtstag wird gefeiert. Die zentrale Frage aber ist, welche Texte Hölderlins (und warum) noch zur Lektüre empfohlen werden können.

    Franz Schwarzbauer, Vorstand der Goethe-Gesellschaft Ravensburg, lehrt Literatur an der Universität Konstanz, in der Fachgruppe Germanistik.

    LiteRatuR iM GespRäch Kornhaussaal Ravensburghölderlin Do 19.3., 18.30 Uhr

    LyRische anFänGe Kornhaussaal Ravensburgingeborg bachmann Do 27.2., 18.30 Uhrhans Magnus enzensberger Do 5.3., 18.30 Uhrpeter Rühmkorf Do 12.3., 18.30 Uhr

    Die Welt sprachlich zu durchdringenBegegnungen mit Gedichten und anderen literarischen Werken Von Franz Schwarzbauer

    Er gilt als meisterhafter Ngoni-Spieler: Bassekou Kouyaté, der in Garana, einem kleinen Dorf in Mali am Ufer des Niger geborene Instrumentalist und Sänger, der die westafrikanische Musik mit seiner Kunst erneuert und weiterentwickelt hat. Sein lautenähnliches Instrument, eine gezupfte Lang-hals-Spießlaute, ist seit dem 13. Jahrhundert das Hauptinstrument der Griots, jener Sänger und Instrumentalisten, die in Teilen Westafrikas – Mali, Gambia, Guinea, Senegal – ihre Geschichten bis heute zu Musik vortragen. Und in dieser Kultur, in einer der herausragenden Griot-Clans oder auch Djelis (singende Dichter), ist Bassekou Kouyaté aufgewachsen. Sein Vater lehrte den Zwölfjährigen das Ngoni-Spiel. Dass er einmal ein international erfolgreicher Musiker werden würde, war damals nicht abzusehen. 1990 präsentierte er sich in Europa, später im selben Jahr dann in den USA. Sein künstlerischer Weg führte ihn mit Kollegen wie Ali Farka Touré, Taj Mahal, Bono, Joachim Kühn oder Sir Paul McCartney zusammen auf die Bühne.

    Bassekou Kouyaté ist es zu verdanken, dass die Ngoni heute weltweit auf den Bühnen und in der Musikszene etabliert ist. Mit großem Respekt vor der Tradition seines Instruments hat er es behut- sam modernisiert, hat Saiten hinzugefügt und die Verbindung zu unterschiedlichen zeitgenössischen Musikstilen wie Jazz, Blues, Rock oder Latin geknüpft. 2013 kürte die BBC den virtuosen Musiker

    zum „besten afrikanischen Künstler des Jahres“. Gemeinsam mit seiner späteren Frau, der Sängerin Amy Sacko, gründete Bassekou Kouyaté die Band Ngoni Ba, zu der weitere Ngoni-Spieler und Percus-sionisten gehören. Und mit ihr war er weltweit zu den renommierten Festivals wie z. B. Glastonbury, Roskilde, Fuji Rock Festival, North Sea Jazz Festival, WOMAD eingeladen und ist in bekannten Kon-zerthäusern wie der Elbphilharmonie aufgetreten. Aktuell ist er mit seiner Band und mit seinem fünften Album „Miri“ auf Tournée. „Miri“ lässt sich mit „Traum“ oder „Betrachtung“ auf Deutsch übersetzen. Es ist ein sehr persönliches Album, ernst und nachdenklich. Die Inspiration dazu holte sich der Künstler in seinem Heimatdorf, wohin er sich nach dem Tod seiner Mutter für Wochen zurückgezogen hatte. In seinen Liedern äußert sich Bassekou Kouyaté zu Leben und Liebe, zu Freundschaft und Familie und zu seinem von Krisen heimgesuchten Heimatland, das mit korrupten Politikern, Islamisten, Spannungen zwischen Nomaden und Landwirten und nicht zuletzt mit dem Klimawandel zu kämpfen hat.

    Christiane Krupp-Versen: Presse- und Öffentlichkeits-arbeit Kulturbüro Friedrichshafen.

    basseKou Kouyaté & nGoni basa 29. Februar Bahnhof Fischbach, 20 Uhr➔

    Bassekou Kouyaté und die NgoniVon Christiane Krupp-Versen

    Botschafter westafrikanischer Musik

    © T

    hom

    as D

    orn

  • 1918

    01sATANZTRAINING Für One Billion Rising Flashmob Tanzcenter Geiger, Ravensburg, 11 Uhr.

    GESCHICHTE & KULINARIK Zeppelin-Dinner – Die Weltfahrt Barbara Waibel, die Leiterin des Archivs der Luftschiffbau Zeppelin GmbH tischt Geschichten auf. Dazu gibt’s ein 4-Gänge-Menü. Zeppelin-Museum Friedrichs- hafen, 18.30 Uhr. Ausverkauft.

    VESPERKIRCHE Konzert „Intakt“ Fröhlich, fraulich, frech. Vesperkirche Weingarten in der Ev. Stadtkirche, 19 Uhr.

    THEATER Hase Hase Ein Familienstück über Zusammen-halt, angesiedelt zwischen Anarchie und Science Fiction. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    FIGURENTHEATER Ein Inspektor kommt In die Idylle einer Verlobungsfeier platzt Polizeiinspektor Goole und konfrontiert die Gäste mit dem Selbstmord einer jungen Frau. Keiner scheint verantwortlich, doch der Inspektor zieht die Schlinge ungerührt immer enger zusammen. Figurentheater Ravensburg, 20 Uhr.

    FESTIVAL Freeze. Electronic Music Winter Mit internationalen Szenegrößen: Techno-Ikone Pappenheimer, Format:B aus

    Berlin und Droplex aus Budapest. Plus regionale Clubkultur. Kulturhaus Caserne Friedrichs- hafen, Hof und „Hot Tunes“ auf allen Dancefloors. 20 Uhr.

    KONZERT Hank Shizzoe Quartet Hank Shizzoe ist zurück mit Songs seines gelungenen neuen Albums „Steady as we go“: Americana Roots in schönster Klangkultur, der Sänger und Gitarrist auf der Höhe seiner Kunst – entspannt und voll auf den Punkt. Zehntscheuer Ravensburg, 20 Uhr (siehe S. 14).

    KONZERT Back to Blues Erstklassiger Gitarren-Bluesrock vom Bodensee. Kraftvoll und dynamisch gespielte Bläserriffs und Grooves, mitreißende Soli und die hervorragende Stimme des sizilianischen Sängers Gianni Dato heizen dem Publikum ordentlich ein. Theater Atrium, Kulturhaus Caserne Friedrichs- hafen, 20 Uhr.

    ➔ KONZERT Fazil Say, Klavier & Academy of St Martin in the Fields Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 20 Uhr.

    KONZERT Linus Roth & José Gallardo „Linus Roth gehört zu den stilleren großartigen Künstlern im Lande, die durch den Ernst ihrer Darbietungen beeindrucken“, so der SWR2. Ein Wiedersehen mit dem in Ravensburg gebore-nen Geiger und seinem langjähri-gen Kammermusikpartner, dem Pianisten José Gallardo. Auf dem Programm: Sonaten von Brahms, Beethoven und Mieczysław Weinberg. Einführung: 19.30 Uhr. Konzerthaus Ravensburg, 20 Uhr (siehe S. 4). _1

    SHOW Beat It! Die Live- Show über den erfolgreichsten Entertainer aller Zeiten ist eine Hommage an den Superstar Michael Jackson, dessen Musik unvergessen bleibt. Oberschwa-benhalle, Ravensburg, 20 Uhr.

    ➔ KONZERT Fazil Say, Klavier & Academy of St Martin in the Fields Mit der für ihn typischen Mischung aus Feinsinn und virtuosem Glanz eroberte sich Fazil Say Mitte der neunziger Jahre rasch die Bühnen der Klassikwelt und die Herzen seines Publikums. Weltweit gefragt ist auch die Academy of St Martin in the Fields. Mit seinem unverwech-selbaren, eleganten und präzisen Klang, seinen frischen, brillanten Interpretationen prägt das berühmte Ensemble seit Jahrzehnten die Klassikszene. Sa 1.2., Graf-Zeppelin- Haus Friedrichshafen, 20 Uhr.

    © M

    arco

    Bo

    rgg

    reve

    Kalender

    Endlich ein Wiedersehen: Geiger Linus Roth und Pianist José Gallardo sind zurück auf der Bühne des Konzerthauses.1

    © D

    an C

    arab

    as

    Museum Biberach09.11.19 – 13.04.20

    Oberschwaben 20. Jahrhundert

    INS LICHT GERÜCKT Künstlerinnen

    FasnetRAVENSBURG 19.2. Maskenbefreien, Gespinstmarkt, 19 Uhr20.2. Schülerbefreiung, ab 10.30 Uhr // Rathaus- sturm, 13.30 Uhr // Weiberball, Schwörsaal, 20 Uhr.21.2. Räuberbeutesammeln, Innenstadt, 13.30 Uhr // Hemedglonkerumzug, 18.30 Uhr.22.2. Seelenmesse, Zehntscheuer, 8 Uhr // Narrenverbrüderung, Marienplatz, 11 Uhr.23.2. Narrenmesse, Liebfrauenkirche, 10 Uhr // Jubiläumsparty, Marienplatz, ab 18 Uhr.24.2. Großer Narrensprung, Innenstadt, 10 Uhr.25.2. Fasnetsverbrennen, Gespinstmarkt, 19 Uhr.

    Milka 2020 // Für a Handvoll Läb’rkäs Die Milka-Faschingsgesellschaft macht den Wilden Westen unsicher. Und so brachen die Greenhörner und Greenkrauter auf, weil sie meinten, dort Weite und Freiheit und schnellen Reichtum zu finden. Stattdessen entdeckten sie, dass der Westen noch wild war. Denn zimperlich waren sie dort nicht, die Halunken aus Valley Village und Rancher wie Mr. Blackhorse. Entsprechend plant Jenny Joy für ihren Saloon noch nie Gesehenes und Gehörtes Konzerthaus Ravensburg, 14.2. (Premiere), 15.2. & 21.– 23.2., 20 Uhr.

    WEINGARTEN15.2. Plätzlerball, Kultur- und Kongresszentrum, 20 Uhr.19.2. Brunnenputzete, Plätzlerbrunnen, 19 Uhr.20.2. Rathaussturm, 11 Uhr // Kinderumzug, 14.30 Uhr // Hemdglonkerumzug, 19 Uhr.23.2. Großer Narrensprung, Innenstadt, 14 Uhr.25.2. Brezelwerfen, Innenstadt, 13.30 Uhr // Fasnetsverbrennen, Münsterplatz, 19 Uhr.29.2. Narrenbaumfällen & Versteigerung, 10.30 Uhr.

    FRIEDRICHSHAFEN19.2. Maskenvorstellung. Medienhaus am See, 15.30 Uhr. Ab 4 Jahren // Hexentaufe der Buchhorn- hexen. Hexenbrunnen in Hofen, 19 Uhr.20.2. Narrenmesse, St. Petrus Canisius: 12 Uhr // Rathaussturm & Narrenbaumsetzen, Adenauerplatz: 13 Uhr.21.2. Kinderball der Seegockel, Graf-Zeppelin- Haus, 14 Uhr // Grendltaufe: Musikmuschel Uferpromenade, 19 Uhr.22.2. Fasnetsumzug, Innenstadt, 13.30 Uhr // Masken-ball der Seegockel: Graf-Zeppelin-Haus 20.30 Uhr.24.2. Rosenmontagsball, Graf-Zeppelin-Haus, 18.30 Uhr.25.2. Kehraus, Graf-Zeppelin-Haus, 20 Uhr.27.2. Geldbeutelwäsche, Hexenbrunnen Hofen, 10 Uhr.

    FasnetElectric Light OrchestraTribute by Phil Bates (former ELO Pt. II)

    All Over The World - Tour 2020

    14. März 2020Konzerthaus RavensburgTickets unter www.hypertension-music.de oder bei

  • 20 21

    Direktorin Kunstmuseum Ravens-burg. Kunstmuseum Ravensburg, 18 Uhr. Mit Anmeldung.

    KINO Im Rahmen von One Billion Rising: Embrace – Du bist schön (FSK 12). Frauen-torkino Ravensburg. Bis 12.2., jeweils 18 Uhr.

    VORTRAG Open House: Schneller, höher, kürzer? Grenzen der Beschleunigung. Im Jahr 1939 gab es den ersten transatlantischen Personen- Liniendienst mit Flugzeugen. Die Flugdauer: rund 25 Stunden. Heute dauert ein Transatlantikflug um die acht Stunden. Vortrag von Felix Banzhaf, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Zeppe-lin. Zeppelin Museum Friedrichs-hafen, 19 Uhr.

    THEATER Eltern – für Kinder nicht zu empfehlen Ein Comedy- Waschgang von und mit Jutta Klawuhn und Alex Niess. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    MUSICAL Andrew Lloyd Webber Musical Gala Eine Show zu Ehren eines der größten Musicalkomponisten aller Zeiten mit Auszügen aus seinen Meister-werken. Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 20 Uhr.

    KONZERT Newbeatz „reHEARsal“ Ein frisches Fass Altbeat mit spritzig-herbem Jazzaroma. Foodbar Amicus, Kulturhaus Caserne Friedrichs- hafen, 20.30 Uhr.

    07FRLIVE STREAM Eröffnung Schienenersatzverkehr Höhe-punkte des Dampflokbaus aus Deutschland, Frankreich, Groß- britannien, den USA und Japan in Aktion! Ein Wochenende lang gehen wir in den Fahrbetrieb mit Großmodellen in Spur 1: Private Leihgeber präsentieren Luxus- züge und Stromlinienlokomotiven der 1930er- und 1940er-Jahre, und betreiben ihre historischen Dampfmaschinen und Verbren-nungsmotoren live. Zeppelin Museum Friedrichshafen, 19 Uhr.

    VESPERKIRCHE Konzert „Issimo“ Circle Songs, Pop, Jazz und World Music. Vesperkirche Weingarten in der Ev. Stadtkirche, 19 Uhr.

    KONZERT Arcis Saxophon Quartett „Ein Super-Ensemble, das ‚noch brennt‘, innovativ und wild aufs hochqualitative Musizie-ren ist.“ (Enjott Schneider) Mit ihrem leidenschaftlichen, virtuosen Musizieren und ihrer überzeugen-den Bühnenpräsenz begeistern vier junge Musiker aus München. Raphaela Gromes, Violoncello und Julian Riem, Klavier. Bahnhof Fischbach, 19.30 Uhr. _3

    VERNISSAGE Burkhart Beyerle: „Auf Abruf im Neun-zigsten“ Mit Christoph Bauer, Kunstmuseum Singen; der Künstler ist anwesend. Galerie Bernd Lutze, Zeppelinstr. 7, Friedrichshafen, 20 Uhr.

    KONZERT Arabella Steinbacher & Matthias Kirschnereit & Württembergisches Kammer- orchester Heilbronn Werke von Mozart: Die international vielfach ausgezeichnete Violinvirtuosin Arabella Steinbacher spielt das Violinkonzert A-Dur. Das Klavier-konzert G-Dur wird von dem renommierten deutschen Pianis-ten Matthias Kirschnereit gespielt. Auch auf dem Programm: zwei selten aufgeführte Fantasien für Orgelwalze in der Orchester- fassung von Franz Beyer. Ein- führung um 19.30 Uhr. Kultur- und Kongresszentrum, Weingarten, 20 Uhr (siehe S. 7)._4

    THEATER Die Straßen der Ameisen Roland Schimmel- pfennigs Stück ist ein poetisch- phantastisches und gleichzeitig sensibel zeitkritisches Stück. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    02soFILMFRüHSTüCK Zur Auswahl: „Das geheime Leben der Bäume“ & „Das Vorspiel“ Kulturzentrum Linse, Weingarten, 10 Uhr.

    COMEDy NightWash Schwörsaal Ravensburg, 20 Uhr (ausverkauft).

    03moOFFENE WERKSTATT Lichterfest Kapuziner Kreativ- zentrum, Ravensburg, 18.30 Uhr.

    VERNISSAGE Erwin Holl „Auflösung“ Einführung: Christian Gögger, Kurator Esslinger

    Kunstverein. Kreissparkasse Ravensburg, Meersburgerstr. 1, 19 Uhr.

    VORTRAG Sicherheit für Frauen im öffentlichen Raum Vortrag von Florian Suckel, Polizeipräsidium Ravensburg. Im Rahmen von One Billion Rising. Tanzcenter Geiger, Pfannenstiel 21, Ravensburg, 19 Uhr.

    04diTHEATER Faust II Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe. Schauspiel Chemnitz in Zusam-menarbeit mit dem Ballett Chemnitz. Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 19 Uhr (siehe S. 6). _1

    VESPERKIRCHE Themen-abend mit Franz Müntefering: Nähe Leben Kultur- und Kongresszentrum Weingarten, 19 Uhr.

    THEATER Der goldne Topf Nach der Novelle von E. T. A. Hoffmann. Junge WLB Esslingen. Theater Ravensburg, 19 Uhr (ausverkauft).

    05miFIGURENTHEATER Playmobil Speed-Dating mit deutschen Klassikern Klar, Goethes Faust kennt jeder. Aber wer kann schon die Essenz dieses Meisterwerks in wenigen Worten zusammen- fassen? Michael Sommer gelingt dies bravourös und mit einem

    humorvollen Augenzwinkern. Bahnhof Fischbach, 18 Uhr.

    OFFENE WERKSTATT Lichterfest Kapuziner Kreativ- zentrum, Ravensburg, 18.30 Uhr.

    THEATER Der goldne Topf Nach der Novelle von E. T. A.Hoffmann. Theater Ravensburg, 19 Uhr (ausverkauft).

    MULTIVISIONSSHOW WunderWelten: Im Oldtimer durch Asien Sabine Hoppe & Thomas Rahn erzählen eine authentische Geschichte über eine Reise ins Unbekannte, ein Aufbruch in die Welt voller Höhen und Tiefen, reich an Begegnun-gen und grandiosen Land- schaften. Kulturzentrum Linse, Weingarten, 19 Uhr.

    LESUNG Saskia Luka „Tag für Tag“ Im Werkstattgespräch mit Sara Schindler, Programmleiterin Kein & Aber, stellt Saskia Luka ihren ersten Roman vor, der 2019 mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger ausgezeichnet wurde. Eine Liebeserklärung an das Leben mit seinen vielen Unwägbarkeiten. RavensBuch, Ravensburg, 20 Uhr. _2

    06doIM DIALOG Dr. Raoul Borbé Gemeinsamer Ausstellungsrund-gang durch die aktuelle Sonder-ausstellung „Mondjäger“ mit dem Psychiater und Psychotherapeut Dr. Raoul Borbé und Ute Stuffer,

    WEINGARTEN Tourist Information Mo 10–13 Uhr Di bis Fr 10–13 & 14–16 Uhr Tel. 0751/ 405 232

    RAVENSBURG Tourist Information Mo bis Fr 9.30–17.30 Uhr Sa 9.30–14 Uhr Tel. 0751/82 800

    FRIEDRICHSHAFEN Graf-Zeppelin-Haus Di bis Do 10–13 & 14–16 Uhr Mo & Fr 14–17 Uhr Tel. 07541/288 444

    www.reservix.de

    KARTEN-VORVERKAUF

    Faust II: Atmosphäre und Schauwert der Inszenierung sind immens!

    1Saskia Luka stellt ihren ersten Roman „Tag für Tag“ vor. 2©

    Die

    ter

    Wus

    chan

    ski

    © K

    atar

    ina

    Ivan

    isev

    ic

    © H

    aral

    d H

    offm

    ann

    Das Arcis Saxophon Quaartett zündet ein musikalisches Feuerwerk.

    3 © P

    eter

    Rig

    aud

    Arabella Steinbacher und Matthias Kirschnereit spielen Mozart.

    4

    RAVENSBURG Ravensburger Stadtgeschichte Treffpunkt: Tourist Information, Marien-platz 35. Jeden Sa 11 Uhr. Ravensburger Hexenwahn Schauplätze der Verfolgung. Treffpunkt: Liebfrauenkirche Ravensburg, 27.2., 17.30 Uhr. Kulinarische StadtGänge Auf genussvolle und gesellige Art ist die kulinarische Geschichte erlebbar. Treffpunkt: Marktstraße 59, Galerie 21.06, 12.2., 18 Uhr.

    FüHRUNGEN

  • 22 23

    KONZERT Lenita Gentil & Carlos Leitao Ensemble Mit der 71-jährigen Lenita Gentil kommt eine „Grande Dame des Fado“ in die Zehntscheuer! Das Gastspiel ist tatsächlich etwas Besonderes, auch weil sie die letzten Jahre nicht außerhalb von Portugal zu hören war. Zehntscheuer Ravens-burg, 20 Uhr (siehe S. 14).

    SHOW The Michael Jackson Tribute Live Experience Michael Jackson gilt mit weltweit mehr als 400 Millionen verkauften Tonträgern, laut Guinness-World- Records, als bisher erfolgreichster Entertainer. Seine einmaligen Tanzstile und die unglaublichen Bühnenshows sorgten weltweit für ausgelassene Stimmung. Graf-Zeppelin-Haus Friedrichs- hafen, 20 Uhr.

    PERFORMANCE the perfect match Die KimchiBrot Connection aus Köln ist ein Zusammen-schluss junger Absolventen des in Deutschland einzigartigen Studiengangs Physical Theatre an der Folkwang Universität. In ihrer neuen Produktion geht es um Künstliche Intelligenz. Ebenso ernsthaft wie humorvoll und mit vollem Körpereinsatz nimmt das Ensemble das Phänomen Alexa auf die Schippe. Kiesel im k42 Friedrichshafen, 20 Uhr (siehe S. 9). _1

    KONZERT Bernd Begemann: „Ich bin halt’n Typ, der Lieder singt…“ der musikalischste und der hinterlistigste Frauenversteher

    der Republik. Werkstatt, Kultur-haus Caserne Friedrichshafen, 20.30 Uhr.

    08sALIVE STREAM Eröffnung Schienenersatz- verkehr Zeppelin Museum Friedrichshafen, 10–17 Uhr (siehe 7. Februar).

    TANZTRAINING Für One Billion Rising Flashmob Tanzcenter Geiger, Ravensburg, 11 Uhr.

    FOTOGRAFIEWORKSHOP Cyanotypie Kunstmuseum Ravensburg, 14 Uhr. Mit Anmel-dung.

    PREISTRäGERKONZERT Jugend musiziert Bernd- Wiedemann-Haus Friedrichs- hafen, 17 Uhr.

    KONZERT Musikalisches Dreiländereck Das Gambenduo „Les deux Violes“ stellt in seinem neuen Programm Musik von Johann Schenk, Willem de Fesch, Saint Colombe, Marin Marais, August Kühnel und Georg Philipp Telemann vor und somit aus den drei Ländern Niederlande, Frankreich und Deutschland. Georg Noeldeke und Rahel Klein spielen Bassgamben nach siebensaitigen französischen Modellen, wie sie in Zeiten des Hoch- und Spätbarock für die Sololiteratur gebräuchlich waren. Ev. Kirche Weißenau, 19 Uhr. _4

    VESPERKIRCHE Konzert „Reach out“ Gospel und Pop. Vesperkirche Weingarten in der Ev. Stadtkirche, 19 Uhr.

    THEATER Die Straßen der Ameisen Theater Ravensburg, 20 Uhr (siehe 7. Februar).

    KONZERT Michael Moravek & Electric Traveling Show Was hat die Geschichte eines Wales und seines menschlichen Widersachers uns zu sagen? Sehr viel, findet Michael Moravek und hat, inspiriert von Melvilles Moby Dick, neue Songs geschrie-ben. Zehntscheuer Ravensburg, 20 Uhr (siehe S. 14). _2

    3D SHOW Süd-Afrika – von Kapstadt zum Kilimanjaro Eine imposante Traumreise durchs südliche Afrika. Von und mit Stephan Schulz. Graf-Zeppelin- Haus Friedrichshafen, 20 Uhr.

    COMEDy Alain Frei – Grenzen-los! Was darf Humor? Alles! Der gebürtige Schweizer Comedian mischt seit Jahren die deutsche Comedy Szene auf und ist einer der erfolgreichsten Exportschla-ger. Bahnhof Fischbach, 20 Uhr.

    KABARETT Tino Bomelino: Man muss die Dinge nur Ein Virtuose an der Loopstation, dem Kinderkeyboard, dem Zeichenstift und der affektiven Störung. Der erste weiße Mann, den alle lieben. Casino, Kultur-haus Caserne Friedrichshafen, 20.30 Uhr.

    09soLIVE STREAM Eröffnung Schienenersatzverkehr Zeppelin Museum Friedrichsha-fen, 10–17 Uhr (siehe 7. Februar).

    KONZERT Earthquake – Konzerte mit jungen Künstler- Innen Der britische Pianist Martin James Bartlett, Jahrgang 1996, durfte bereits vor seiner Königin und vor Chinas First Lady spielen. Werke: Beethoven, Hamelin sowie Bearbeitungnen von Bach, Schumann und Wagner. Kiesel im k42 Friedrichshafen, 11 Uhr. _3

    VESPERKIRCHE Konzert „Heilixblechle“ Bläserquartett mit Barny Bitterwolf. Vesperkirche Weingarten in der Ev. Stadtkirche, 16 Uhr.

    LESUNG Şehbal Şenyurt Arınlı „Zwei Autorinnen im Transit“ Die zweite Ausgabe der Reihe mit Autoren, die bei uns Zuflucht gefunden haben: Diesmal ist Şehbal Şenyurt Arınlı zu Gast in der Räuberhöhle. Sie wurde 2017 wegen ihres Engagements für die kurdische Minderheit in der Türkei festgenommen und konnte nur durch einen Zufall fliehen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation von PEN Deutschland, Für das Wort und die Freiheit, Freunde der Räuberhöhle 2012 e. V. und RavensBuch. Räuberhöhle Ravensburg, 16 Uhr. Eintritt frei.

    KONZERT Acoustic Affair Pop-Soul-Jazz. Musik mit

    Ohrwurm-Charakter ganz einfach zum Zuhören, Mitwippen und Genießen. Mit Caroline Müller (geb. Wetzel), Martin Ibele, Wolf- gang Müller und Thomas Riether. Casino, Kulturhaus Caserne Friedrichshafen, 20.30 Uhr.

    10moVORTRAG Wolfram Frommlet: Das Zigeunerlager Ummen- winkel in Ravensburg Was den Sinti im Ravensburger Ummen-winkel vor und nach 1945 an- getan wurde, „ist mir erst 1997, kurz nach meiner Rückkehr in meine Heimatstadt, bewusst geworden. Die Geschichten sind die bewegendsten in meinen über 50 Berufsjahren; sie erfüllten mich mit Wut, Scham und Trauer“, schreibt Wolfram Frommlet in seinen Ravensburger Lebensge-schichten. Musikalisch begleiten Bobby Guttenberger (Gitarre), Franky Guttenberger (E-Piano) und Alija Zwerglo (Gitarre) den

    © K

    aupo

    Kik

    kas

    © M

    eyer

    Orig

    inal

    s

    iMpRessuMStadtlandsee // Kulturmagazin der Städte Friedrichshafen, Ravensburg, Weingarten

    herausgeber Kulturämter der Städte Ravensburg, Weingarten, Friedrichshafen

    © Die Herausgeber, für namentlich gekennzeichnete Beiträge die Auto-ren. Alle Angaben ohne Gewähr.

    Redaktionsadressen [email protected] www.ravensburg.de/ stadtlandsee

    Kulturamt Ravensburg Tel. 0751/82 168 www.ravensburg.de/kultur

    Kultur und Tourismus Weingarten Tel. 0751/405 232 www.weingarten-online.de

    Kulturbüro Friedrichshafen Tel. 07541/203 33 00 www.kultur-friedrichshafen.de

    Redaktion Verena Müller (verantwortlich) Dr. Peter Hellmig Christine Brugger Christina Schwarz Kostadinka Malakova Franz Hoben Christiane Krupp-Versen Kathrin Lillian Staffler

    abonnement Jahresabonnement für 20 Euro. Zu bestellen unter: www.ravensburg.de/stadtlandsee

    Gestaltung Regine Schröder www.regine-schroeder.de

    Anzeigen Szene Kultur Verlag Heike Höss/Mediaberaterin Tel 07522 / 79 50-597 Fax 07522 / 79 50 50 [email protected]

    druck Druckerei Geiselmann, Laupheim

    auflage 10 000 Stück

    Redaktionsschluss Am 1. des Vormonats

    titelfoto Arabella Steinbacher © Peter Rigaud // Bassekou Kouyaté © Thomas Dorn // Linus Roth © Kaupo Kikkas

    „The perfect match“ von der KimchiBrot Connection, Köln, ist eine wunderbare Performance zum Thema Technik und Mensch.

    1Michael Moravek hat, inspiriert von Moby Dick, neue Songs geschrieben.

    2Martin James Bartlett ist der junge Künstler am Klavier – in der Reihe Earthquake.

    3

    „Les deux Violes“ spielt barocke Stücke aus den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.4

  • 24 25

    Abend mit Musik der Sinti und Roma. Ev. Matth.-Gemeindehaus, Ravensburg, 19 Uhr. Eintritt frei.

    LITERATUR HörBar Renate Igel-Schweizer liest aus dem Roman „Ein Mädchen nicht von dieser Welt", geschrieben von Aharon Appelfeld. Der große Autor erzählt mit elementarer, kindlicher Schlichtheit von Glaube und Hoffnung, Grausamkeit und Liebe. Hotel Obertor, Ravens-burg, 20 Uhr.

    LESUNG Norbert Scheuer: Winterbienen Der vielschichtige Roman war einer der Favoriten für den Deutschen Buchpreis 2019 und erhielt den Wilhelm-Raabe- Literaturpreis. Kiesel im k42 Friedrichshafen, 20 Uhr (siehe S. 13). _3

    11diVESPERKIRCHE Oberschwäbisches Kammer- orchester Klassikkonzert. Vesper-

    kirche Weingarten in der Ev. Stadtkirche, 19 Uhr.

    12miVORLESUNG Thomas Mann „Der Zauberberg“ mit Dr. Alfred Sattig. Stadtbücherei Ravens-burg, Kornhaussaal, 14.15 Uhr.

    LESUNG Rafik Schami „Die geheime Mission des Kardinals“ Wer Rafik Schami einmal erlebt hat, weiß, seine Auftritte sind viel mehr als eine Lesung. Sie sind ein Fest der orientalischen Erzählkunst. In seinem neuen spannenden Buch nimmt uns der syrische Autor, der seit 1971 in Deutschland lebt, wieder mit nach Damaskus und führt uns tief in die Konflikte der syrischen Gesellschaft. Graf-Zeppelin- Haus Friedrichshafen, 20 Uhr.

    13doWIRTSCHAFTSLOUNGE CO2-Ziele und stabile Energie-versorgung – geht das? DHBW Ravensburg, Marienplatz, 18 Uhr.

    VORTRAG Rauchlinge, äpfel und Fotos. Willi Baumeister und Marta Hoepffner Vortrag von Hadwig Goez, Leiterin des Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart. Nach einem kurzen Abriss zu Leben und Werk des Künstlers Willi Baumeister werfen wir einen Blick auf die Verbindung zwischen Baumeister und der Fotografin Marta Hoepffner, die

    bei ihm von 1929 bis 1933 an der Städelschule in Frankfurt studierte. Zeppelin Museum Friedrichshafen, 19 Uhr.

    VORTRAG #schreiben – Tinte oder Tablet? Was sagt die Wissenschaft dazu? Referentin: Psychologin und Erzieherin Carmen Mayer (ZNL Ulm). Wie wichtig ist die Handschrift? Wie lernt das Gehirn? Was hat die Handschrift mit der Sprache und dem Denken zu tun? Bodensee-schule St. Martin, Friedrichshafen, 19 Uhr.

    TANZ Chelyabinsk Contempo-rary Dance Theater An der Grenze zwischen Asien und Europa, auf der asiatischen Seite des Urals ist das Chelyabinsk Contemporary Dance Theater (CCDT), gegründet 1992, beheimatet. In dieser Abgeschie-denheit hat Olga Pona gemein-sam mit ihrem 15-köpfigen Ensemble ein einzigartiges, unverwechselbares tänzerisches Vokabular entwickelt. Bahnhof Fischbach, 19.30 Uhr. _1

    KONZERT Alice Sara Ott, Klavier-Rezital „Nightfall“ Begabt mit beeindruckender Technik und Musikalität zählt die deutsch-japanische Pianistin Alice Sara Ott zu den faszinierendsten Künstlerinnen ihrer Generation. Graf-Zeppelin-Haus Friedrichs- hafen, 20 Uhr (siehe S. 15). _2

    KONZERT Christoph Beck Quartett: Reflecions! Jazz mit

    der Strahlkraft eines Leuchtfeuers! Christoph Beck (Zweitplatzierter Landesjazzpreis 2017), Andreas Feith, Sebastian Schuster (Landesjazzpreisträger 2017) und Thomas Wörle legen mit „Reflections“ ihr erstes Album unter eigenem Namen vor. Food- bar Amicus, Kulturhaus Caserne Friedrichshafen, 20.30 Uhr.

    14FRWORKSHOP Poetry-Slam Mit Pauline Füg, Autorin und Poetry-Slammerin. Im Rahmen von One Billion Rising. Kornhaus-saal Ravensburg, 13.30–17 Uhr.

    FILMTAGE FRIEDRICHS- HAFEN Kiesel im k42 Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten (ab 6 Jahren), 16.30 Uhr; Sektempfang, 18.30 Uhr; Eröffnung durch Bürgermeis-ter Andreas Köster 19.15 Uhr, im Anschluss der Dokumentarfilm

    „Hi, Ai“; Grusel Special, 22 Uhr (siehe S. 10).

    TANZFLASHMOB One Billion Rising Marienplatz Ravensburg, 17 Uhr. Im Anschluss Begegnung und Imbiss im Kornhaussaal.

    VESPERKIRCHE Kino. Tatort Münster mit Christine Urspruch. Vesperkirche Weingarten in der Ev. Stadtkirche, 19 Uhr.

    VERNISSAGE Der Stoff aus dem Träume sind Magdalena Maatkare: Malerei. Höhepunkt der Vernissage: eine Performan-ce, in der die Künstlerin eine lebende Textil-Skulptur erschafft. Galerie Kunsthaus Caserne Friedrichshafen, 19 Uhr.

    TANZ Chelyabinsk Contempo-rary Dance Theater Bahnhof Fischbach, 19.30 Uhr (siehe 13. Februar).

    IMPROTHEATER Die Valentins-Improshow Mit den Single und Paarverstehern Niess, Klawuhn und ihrem Metzger. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    COMEDy Reisegruppe Ehrenfeld Detailverliebt sezieren sie die Schrägheiten menschlicher Beziehungen und führen ihr Publikum auf das glatte Parkett der gesellschaftlichen Eitelkeiten, um es dort mit subtiler Satire wachzurütteln. Zehntscheuer Ravensburg, 20 Uhr.

    MUSIK-KABARETT Anne Folger „Selbstläufer“ Klassische Hochkultur und scharfzüngige Kleinkunst. Fein beobachtet erzählt Anne Folger Geschichten aus ihrer Kindheit in der ehemali-gen DDR, ihren Zeiten im Musik- internat und bezaubert dabei mit ihrem komischen Blickwinkel. Theater Atrium, Kulturhaus Caserne Friedrichshafen, 20 Uhr.

    Städtische GalerieIn der Badstube

    Lange Gasse 9www.galerie-wangen.de

    TH

    OM

    AS

    PU

    TZ

    E +

    M

    AG

    DA

    KR

    AW

    CE

    WIC

    Z

    26. Januar —19. Apr i l 2020

    VO M SU CH EN U N D F I N D EN I N D ER K U N S T

    Tanz ist nicht nur Kunst, er ist Lebensnotwendigkeit – so sehen es die Tänzerinnen des CCDT.

    Alice Sara Ott: eine der faszinierendsten Pianistinnen ihrer Generation.

    2

    © E

    lvira

    Sch

    euer

    Norbert Scheuer liest aus „Winterbienen“.3

    © J

    onas

    Bec

    ker

    © U

    rsul

    a K

    aufm

    ann

    1

  • 26 27

    16soWORKSHOP Selbst- behauptung für Frauen mit Bianka Neußner, Trainerin und Traumaberaterin. Vhs Ravens-burg, 9-12 Uhr. Für Mädchen ab 12 Jahren, 14-17 Uhr.

    FILMTAGE FRIEDRICHS- HAFEN Kiesel im k42 Golden Age, 11 Uhr; Chichinette – Wie ich zufällig Spionin wurde, 14 Uhr; Hassjünger, 16.15 Uhr; Chris the Swiss, 18 Uhr (siehe S. 10). _5

    KONZERT Akkordeon & Violine Mit der Geigerin Anne Maria Wehrmeyer und dem Akkordeo-nisten Julius Schepansky betritt ein außergewöhnliches Duo die Bühne, das bekannte Werke großer Komponisten in neuem Gewand erklingen lässt. Auf dem Programm stehen unter anderem Violinsonaten von Bach, Mozart, Schubert und Saint-Saëns. Die Bearbeitungen für die Werke stammen alle von Anne Maria Wehrmeyer und Julius Schepansky selbst – die Klavier-stimme übernimmt dabei jeweils das Akkordeon. Einführung: 19:30 Uhr. Festsaal Kloster Weißenau, 20 Uhr (siehe S. 11). _3

    17moFILMTAGE FRIEDRICHS- HAFEN Kiesel im k42 Film ab! Kurzfilme für Kinder 7+: 10 Uhr (siehe S. 10).

    18diREZITATION Freiheit lebt nicht nur im Reich der Träume Cora Chillcott rezitiert Friedrich Schiller. Kiesel im k42 Friedrichshafen, 20 Uhr (siehe S. 13).

    KONZERT The Music of Hans Zimmer & Others Einmalige Klangwelten als großes Open Air mit Orchester, Chor, Starsolisten/ u. a. mit der Musik aus Fluch der Karibik, Gladiator, König der Löwen, The Dark Knight, Inception und Interstellar. Oberschwabenhalle, Ravensburg, 20 Uhr.

    LESUNG Markus Orths. „Picknick im Dunkeln“ Eine unglaubliche Begegnung: Stan Laurel und Thomas von Aquin treffen sich im Dunkeln. Markus Orths‘ neuer Roman ist eine urkomische und todernste Geschichte über die großen Fragen des Lebens. Und eine aufregende philosophische Reise. RavensBuch, Ravensburg, 20 Uhr.

    19miJAZZTIME Dominic Miller Er „kostet jede Note und die Pausen dazwischen aus und lässt seine Finger flüsternd über die Saiten gleiten“, begeisterte sich das Fachblatt JazzTimes über den Gitarristen Dominic Miller. Zehntscheuer Ravensburg, 20 Uhr (siehe S. 14). _4

    20doTHEATER & PARTy Schneewittchen Ein bezaubern-der, verrückter Theaterabend mit Gästen in phantasievollen Verkleidungen. Garantiert zum Mitmachen und Mitlachen. Und danach: Party! Theater Ravens-burg, 20 Uhr, Party ab 21.30 Uhr.

    KONZERT No Harm Trio feat. Lutz Häfner Blowing Session mit zwei Top-Saxophonisten. Food Bar Amicus, Kulturhaus Caserne Friedrichshafen, 20.30 Uhr.

    21FRKRIMINAL DINNER Nervenkitzel und Genuss im DO-X Restaurant. Dornier Museum Friedrichshafen, 19 Uhr.

    THEATER Schneewittchen Nur für Erwachsene. Garantiert zum Mitmachen und Mitlachen. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    22sATHEATER & MUSIK November in my Soul Über ein Jahr hat Michael Moravek, inspiriert von Melvilles Klassiker, Songs für das Theaterstück geschrieben. Die Geschichte von Moby Dick – eine grandiose Allegorie über die Unberechenbarkeit von Natur und Schicksal. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    KONZERT Lina Maly Die Tour bietet die Möglichkeit, Lina Malys sehr persönliches Album „Könn-ten Augen alles sehen“ in seiner intimsten und eindringlichsten Form zu hören: Live! Casino, Kulturhaus Caserne Friedrichs- hafen, 20.30 Uhr.

    FOyERKONZERT Newbeatz Die Ravensburger Veteranen legen unter alte Hits neue Harmonien oder manchmal ganz andere Rhythmen. Kulturzentrum Linse, Weingarten, 22.30 Uhr. Eintritt frei.

    15sAFILMTAGE FRIEDRICHS- HAFEN Kiesel im k42 Kurzfilme für Kinder 4+, 14 Uhr; Kurzfilme für Kinder 7+, 15 Uhr; Kurzfilme im Wettbewerb „Kurz und gut 1“, 16.15 Uhr; „Kurz und gut 2“, 18.15 Uhr; „Kurz und gut 3“, 20.15 Uhr. Im Anschluss Preis- verleihung.

    LICHTERFEST Festival für Figuren und Lichtkunst Künstler und Gestalter werden in der Innenstadt Lichtinstallationen und beleuchtete Großskulpturen präsentieren. In einer Parade werden kostümierte Gruppen Laternen und übergroße Leucht-körper durch die Straßen tragen. Gespinstmarkt Ravensburg, 18 Uhr (siehe S. 8). _1

    VESPERKIRCHE Konzert „Gospel Now“ Zum Mitsingen. Vesperkirche Weingarten in der Ev. Stadtkirche, 19 Uhr.

    THEATER Gut gegen Nordwind Szenische Lesung mit Ana Schlaegel und Bernd Wengert. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    KONZERT Jimmy Cornett & The Deadmen Die Hamburger Band überzeugt mit Blues- und Southern Rock, der genretypisch sehr international klingt, die Texte sind so vielschichtig wie das Leben. Zehntscheuer Ravens-burg, 20 Uhr (siehe S. 14). _2

    KONZERT The Primrose Way Lieder von Birgit Mieruch und Christoph Nikendei. In den englischen Texten dreht es sich um die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens und Liebens. Café Bezner, Holbein-straße 32, Ravensburg, 20 Uhr.

    COMEDy Maxi Gstettenbauer – Lieber Maxi als normal! Seit acht Jahren tummelt sich der beken-nende Sonnenvermeider auf den Bühnen dieses Landes und redet über die Dinge, die ihn am meisten beschäftigen und teilt seine Verwunderung mit dem Publikum. Bahnhof Fischbach, 20 Uhr.

    SONGS UND STORIES Schwarz ist meine Lieblings- farbe Bernard Malamud gehört zu den großen jüdisch-amerika- nischen Autoren des letzten Jahrhunderts. Seine Geschichten erzählen mit leiser Ironie und trockenem Humor auch von afro-amerikanischen Engeln und schwarzen Vögeln, die jiddisch sprechen und mit Antisemitismus zu kämpfen haben. Michael Moravek spielt und singt eigens geschriebene Songs. Schau- spieler Markus Hepp liest. Kulturzentrum Linse, Weingarten, 20 Uhr.

    SHOW See Sterne Talent- Bühne im Kulturhaus. Casino, Kulturhaus Caserne Friedrichs- hafen, 20 Uhr.

    © N

    atal

    ia J

    anse

    n

    Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler: Anne Maria Wehrmeyer und Julius Schepansky.

    3Der langjährige Sting-Gitarrist Dominic Miller schafft impressionistische Klangmalereien mit seiner Band.

    4Es darf geträumt und gestaunt werden: beim ersten Lichterfest mit Figuren und Lichtkunst.

    1Jimmy Cornett & the Deadmen spielen erdigen Blues- und Southern-Rock.

    2© N

    ikita

    And

    ers

    In „Chris the Swiss“ wird ein junger Kriegsberichterstatter unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden.5

  • 28 29

    KONZERT Powerage Powerage rocken durch das Programm von AC/DC, als würden sie voller Leidenschaft ihre eigenen Songs spielen. Die Band steht ihren australischen Vorbildern in nichts nach. Zehntscheuer Ravensburg, 20 Uhr (siehe S 14).

    23soPHILOSOPHISCHE MATINéE Moral. Wo bleibt der Anstand? Mit Prof. Joachim Kunstmann. Kulturzentrum Linse, Weingarten, 10.30 Uhr.

    24moKONZERT Bub & the Bubbles Nun schon eine Tradition: Am Rosenmontag sorgen die Grand- master des gepflegten Party-Rock’n’Roll für Stimmung. Zehnt- scheuer Ravensburg, 18 Uhr.

    26miMULTIVISIONSSHOW WunderWelten: Südafrika Highways, Staubpisten und verborgene Elefantenpfade führen aus Kapstadt hinaus zu subtropi-schen Stränden an der Garden Route, ins wilde Buschland der Karoo und zu ursprünglichen Dörfern in der Wild Coast und den Drakensbergen von Lesotho. Kulturzentrum Linse, Weingarten, 19 Uhr.

    THEATER Glaube Liebe Hoffnung Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern von Ödön von Horváth. In meist knappen Bildern zeigt der Autor die Höhepunkte einer Abstiegsgeschichte, die in der ökonomischen und sozialen Isolation einer tatkräftigen jungen Frau endet. Die Protagonistin wird zerrieben zwischen Bagatellen und Alltäglichkeiten – so alltäglich, dass es niemandem auffällt.

    Württembergische Landesbühne Esslingen. Einführung um 19 Uhr. Kultur- und Kongresszentrum Weingarten, 19.30 Uhr (siehe S. 12). _1

    27doHAPPy HOUR Hindenburg Cocktails der historischen Hindenburgbarkarte in passen-dem Ambiente. Mit Anekdoten und Geschichten von Barbara Waibel, der Leiterin des Archivs der Luftschiffbau Zeppelin GmbH. Zeppelin Museum Friedrichs- hafen, 17.30 Uhr.

    LyRIK Lyrische Anfänge – Ingeborg Bachmann Mit Dr. Franz Schwarzbauer. Stadtbüche-rei Ravensburg, 18.30 Uhr (siehe S. 16).

    KONZERT Helge Schneider live Helge Schneider gilt als Meister des Quatsch-Entertainments und scheint für die Bühne gemacht zu sein – so zieht es ihn immer wieder zurück ins Rampenlicht, wobei er kein Auge trocken lässt. Doch nicht nur als Entertainer hinterlässt er seine Spuren, auch als Autor und Schauspieler zeigt sich das Multitalent von seiner besten Seite. Oberschwabenhalle, Ravensburg, 20 Uhr.

    LESUNG Franz Müntefering „Unterwegs“ Franz Müntefering schreibt unbeschwert, aber nachdenklich über das alltägliche Leben im Älterwerden, über Mobilität und Begegnung, über

    Viktoria Tolstoy ist die strahlendste Stimme des skandinavischen Jazz – und stilistisch enorm wandlungsfähig.

    Gesundheit und Sterben, über Solidarität zwischen Menschen, über Europa und unsere Demo-kratie. RavensBuch, Ravensburg, 20 Uhr. _4

    KONZERT Andy Hermann Quartett „My Secret Love“ In diesem Projekt geht Andy Herrmann seiner geheimen Leidenschaft nach, dem Jazz des „Great American Songbook“. Foodbar Amicus, Kulturhaus Caserne Friedrichshafen, 20.30 Uhr.

    28FRTHEATER Die 39 Stufen Seit 10 Jahren Ihr Lieblingsstück! Ein Theaterbesuch ändert Richard Hannays Leben. Während der Vorstellung des Superhirns Mr.

    Memory, der auf jede Frage eine Antwort findet, fällt ein Schuss, Panik bricht aus und die myste- riöse Annabella Smith fällt buch- stäblich in Richard Hannays Arme. Theater Ravensburg, 20 Uhr.

    29sATHEATER Die 39 Stufen Theater Ravensburg, 20 Uhr (siehe 28. Februar).

    KONZERT Bassekou Kouyaté & Ngoni ba Westafrikanischer Blues, Mali Groove. Er gilt als genialer und virtuoser Ngoni- Spieler und als lebender Beweis dafür, dass der Blues aus Mali kommt. Bahnhof Fischbach, 20 Uhr (siehe S. 17). _2

    ➔ THEATER Mutter Courage und ihre Kinder Konzerthaus Ravensburg, 20 Uhr.

    JAZZTIME Viktoria Tolstoy Band Es ist schon einzigartig, wie Viktoria Tolstoy aus kleinen Melodien große Melodramen macht. Seit ihrem Debut 2003 ist die Schwedin mit dem berühmten Ururgroßvater eine der heraus- ragenden Stimmen im euro- päischen Jazz. Festsaal Kloster Weißenau, 20 Uhr. _3

    COMEDy Quichotte Unerträg- liche Leichtigkeit des Neins. Nein oder nicht nein? Quichotte be- schäftigt mit der Schwierigkeit, sich in einer immer komplexer werdenden Welt klar zu positionie-ren. Casino, Kulturhaus Caserne Friedrichshafen, 20.30 Uhr.

    Glaube, Liebe, Hoffnung – ein kleiner Totentanz in fünf Bildern von Ödön von Horváth.

    1Der Blues kommt aus Mali. Bassekou Kouyaté ist der Beweis!

    2 © Th

    omas

    Dor

    n

    © P

    atric

    k P

    feiff

    er©

    Jos

    efine

    Bäc

    kstr

    îm

    KressbronnBergwelten - Fotografie von Peter MathisWenn Peter Mathis in die Berge zieht, kehren die meisten Alpinisten schon wieder zurück. Bereits in jungen Jahren zog es den gebür-tigen Österreicher in die Berge, und für seine spektakulären Aufnah-men nimmt er zuweilen enorme Strapazen auf sich. Der erfahrene Bergsteiger kennt die Berge wie kein anderer und weiß, zu welcher Zeit er sich auf den Weg machen muss, um nicht nur den richtigen Ort, sondern auch den richtigen Moment abzupassen. Dabei stehen seine Bilder oftmals an der existenziellen Grenze des Möglichen. Die Fotografie hat ihm selbst neue Perspektiven erschlossen, um mit der Natur in Kontakt zu treten. Seine Arbeiten umfassen kleine Formate von filigranen Naturstücken bis hin zu den großen Ansichten monumentaler Bergwelten. Es sind Licht- und Wetterstimmungen in Stimmungslandschaften, mit denen Peter Mathis einen wichtigen Beitrag für die Gattung der ‘Landschaftsfotografie’ leistet.26. 01. – 01. 03. 2020 · www.laende.kressbronn.infoGalerie Lände · Mi –So 15 – 17 h · Seestraße 24 · 88079 Kressbronn

    ➔ THEATER Mutter Courage und ihre Kinder Der Krieg ernährt Mutter Courage und ihre Kinder. Der Krieg ist ihr Geschäft und gleichzeitig ihr Verhängnis. 1939, am Vor-abend des Zweiten Weltkrieges, hat Bertolt Brecht das Stück im Exil geschrieben. Das Stück will eine Warnung sein: an die Regierungen, die glauben mit dem NS-Regime Geschäfte machen zu können, aber auch an die kleinen Leute, die meinen, von der deutschen Expansion zu profitieren. Einführung: 19.30 Uhr. Sa 29.2., Konzerthaus Ravensburg, 20 Uhr.

    3„Unterwegs – Älterwerden in dieser Zeit“ ist ein Besteller von Müntefering.

    4

    © B

    AG

    SO

    Rie

    ger

  • 30 31

    WEINGARTEN Kulturzentrum LinseVom Gießen des Zitronenbaums Auf den Nahost-Konflikt, auf das Leid des palästinensischen Volkes, gibt es viele unterschied- liche Reaktionen. Elia Suleiman wählt in seinen Filmen das distan- zierte Staunen. 1.2., 16.30 & 21.15 Uhr, 2.2., 21.15 Uhr, 3.–5.2., 18 Uhr, 10.–12.2., 20.15 Uhr, am 11.2. im mehr- sprachigen OmU.

    Das geheime Leben der Bäume Dokumentarfilm auf Grundlage des gleichnamigen Sachbuchs von Förster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben. Dass Bäume fühlen, denken und trödeln können, schwitzen, erinnern und hin und wieder strenge Eltern sein können, ist dem ein oder anderen vielleicht neu. 1.2., 20.15 Uhr, 2.2., 12 & 20.15 Uhr, 3.–4. & 6.–9.2., 19 Uhr, 8.2., 16.30 & 19 Uhr, 10.–12.2., 18 Uhr.

    Queen & Slim Moralisch ist der Film bei aller stilistischen Brillanz, bei aller filmischen Wucht nur schwer zu verteidigen, aber ein Beispiel dafür, welche entflamm-ten Reaktionen das festgefahrene Verhältnis der Rassen in Amerika provoziert. 6.–9.2., 20.15 Uhr, 10.–12.2., 21.15 Uhr, 13.–16.2., 18 Uhr. _1

    Ein verborgenes Leben Franz Jägerstätter ist ein ganz normaler Bauer im österreichischen

    St. Radegund. Sein tiefer christlicher Glaube verbietet es ihm, für die Nazis die Waffe in die Hand zu nehmen. Er verweigert den Kriegsdienst. Er wird verhaftet, eingekerkert, gefoltert. Doch Jägerstätter hält an seiner Überzeugung fest. 20.–26.2., 20.15 Uhr. Cinephilo am 21.2. um 19 Uhr: zu Gast sind Mike Jörg und Uwe Hertrampf, Studenten-werk „Weisse Rose“.

    Der geheime Roman des Monsieur Pick In der „Bibliothek der abgelehnten Bücher“ entdeckt eine ehrgeizige junge Verlagslektorin ein Manuskript, das sie umgehend veröffentlichen lässt. Es wird zum Bestseller, doch ein misstrauischer Literatur-kritiker wittert Betrug. 27.–29.2., 18 Uhr, 1.3., 16.30 & 18 Uhr, 2.–4.3., 20.15 Uhr.

    FRIEDRICHSHAFENStudio 17The Peanut Butter Falcon Der 22-jährige Zak will raus aus dem Altenheim, in das er wegen seines Down-Syndroms gesteckt wurde. Angetrieben von seinem großen Traum, Profi-Wrestler zu werden, gelingt ihm eines Nachts der Ausbruch. Dabei trifft Zak auf den zwielichtigen Tyler, der selbst auf der Flucht ist und schon bald werden aus den beiden unglei-chen Männern echte Freunde, die ihre Reise gemeinsam fortsetzen. 30.1. & 1.–3.2., 20 Uhr.

    Aquarela Der Film erzählt in poe- tischen Bildern vom launischen Temperament des Wassers und wirkt wie ein Weckruf, dass der Mensch seiner rauen Energie nicht gewachsen ist. Von Sibiriens gefrorenem Baikalsee, dem tiefsten und ältesten Süßwasser-see der Erde, über die tödlichen Wellen des Hurrikans Irma in Miami bis hin zur überwältigen- den Naturkulisse des höchsten Wasserfalls Salto Ángel in Vene- zuela, ist das Wasser die starke Hauptfigur. 6. & 8.–10.2., 20 Uhr.

    Der Weiße Massai Krieger Der Süden Kenias und Norden Tansanias ist die Heimat der Massai, einer der letzten großen Kriegerstämme dieser Welt. Sie gelten als die mutigsten und gefährlichsten Jäger in ganz Afrika und leben abgeschlossen von jeglicher Zivilisation. Zum ersten Mal bekommt ein weißer Mann die Chance, mit den Massai zusammenzuleben und ihre

    Kino-Tipps

    WEINGARTEN Kulturzentrum Linse Sondervorstellungen für Schulen & Gruppen nach Absprache möglich: Tel. 0751/ 51199 www.kulturzentrum-linse.de

    FRIEDRICHSHAFEN Kulturhaus Caserne/ Studio 17 Tel. 07541/ 378 69 65 www.caserne.de

    Drama à la Bonnie und Clyde: Ein junges Paar erschießt versehentlich einen Polzisten und flüchtet.

    „Lindenberg“ erzählt die erfolgreiche Geschichte eines Jungen aus der Provinz, der eigentlich nie eine Chance hatte.

    Flame ist ein umstrittener Kriegsfilm unter der Regie von Ingrid Sinclair.

    1 2 3 SPIELZEIT19//20

    TICKETS Tourist Information Ravensburg www.reservix.de www.ravensburg.de/spielzeit

    Sa | 29.02.20 | 20 Uhr | Konzerthaus

    MUTTER COURAGE UND IHRE KINDERNach dem Drama von Bertolt Brecht

    Fr | 20.03.20 | 20 Uhr | Konzerthaus

    SWR JETZTMUSIKensemble recherche

    Mi | 22.04.20 | 20 Uhr | Konzerthaus

    MÜNCHENER KAMMERORCHESTERSharon Kam | Klarinette

    So | 26.04.20 | 19 Uhr | Festsaal Weißenau

    MAGALI MOSNIER TRIOHaydn | Mendelssohn | Fauré | Weber

    Do | 07.05.20 | 20 Uhr | Konzerthaus

    VÖGELFamiliensaga | Israel-Palästina-Konflikt

    Mi | 27.05.20 | 20 Uhr | Konzerthaus

    VISION STRING QUARTET & FRANK DUPREEJazzimpro & Neo-Klassik

    Mi | 17.06.20 | 20 Uhr | Kultur- und Kongresszentrum Weingarten

    MÜNCHENER KAMMERORCHESTERPatricia Kopatchinskaja | Violine

    HIGHLIGHTS BIS JUNI

    berüchtigte Massai Krieger-Schule mitzumachen. Mit Besuch des Regisseurs und „weißen Massais“ Benjamin Eichler. 7.2., 19 Uhr.

    Lindenberg! Mach Dein Ding Der Film erzählt Udos Geschichte bis zu seinem großen Durchbruch 1973 mit seiner ersten Panik-Tour und dem legendären Andrea Doria-Erfolgsalbum. Anders gesagt: Wie wurde aus dem westfälischen Udo Gerhard Linden-berg Deutschlands bekanntester Rockstar? Seine Jugend und Ausbildung, sein Ausflug in die libysche Wüste und natürlich das Nacht- und Liebesleben dieses grandiosen Jazz-Schlagzeugers und Musi-kers sind die Mosaikstücke, die sich zu einem ebenso biografischen wie lebendigen Kinoerlebnis vereinen. 13. & 15.–17.2., 20 Uhr. _2

    Vom Gießen des Zitronenbaums Der Künstler Elia kommt aus Nazareth und muss sich über Land und Leute doch sehr wundern. Schon der eigene Garten und seine Zitronenbäume sind vor den Begehrlich-keiten der Nachbarn nicht sicher. Bald bricht Elia auf, um anderswo heimisch zu werden und die seltsame Einsamkeit des kopfschüttelnden Beobachters hinter sich zu lassen. OmU. 20. & 22.–24.2., 10 Uhr.

    Human Nature The CRISPR Revolution Human Nature ist ein Film über einen der größten wissen-schaftlichen Durchbrüche des 21. Jahrhunderts – CRISPR. Extrahiert aus bakteriellen Immunsystemen ermöglicht die Genschere CRISPR-CAS9 in den Händen bahnbrechender Wissenschaftler heute eine nie dagewesene Kontrolle über die grundsätzlichsten Bausteine des Lebens. 27. & 29.2.–2.3., 20 Uhr.

    Flame Im Bürgerkrieg gegen das rhodesische Rassisten-Regime von Ian Smith versorgt die junge Florence im Busch versteckte Soldaten der Guerilla mit Essen. Dabei lernt sie einen der Anführer kennen und verliebt sich in ihn. Als ihr Vater denunziert und verhaftet wird, beschließt Florence, sich mit ihrer Freundin Nyasha der Guerilla anzuschließen. 28.2., 19 Uhr. _3

  • 32 33

    BIBERACHMuseum1_ Ins Licht gerückt! Künstlerinnen / Oberschwaben / 20. Jahrhundert Mit dieser Ausstellung macht das Museum Biberach den besonderen Beitrag von Künstlerinnen zum Kunst- geschehen im 20. Jahrhundert in Oberschwaben sichtbar. Diese Würdigung ist überfällig. Präsen-tiert werden Werke von 44 Künstlerinnen, die stellvertretend für viele weitere Künstlerinnen stehen. Die Arbeiten stammen nicht nur von Malerinnen und Bildhauerinnen, sondern auch von solchen, die im angewandten Bereich tätig waren. Die Ausstel-lung gibt damit eine Vorstellung von der Breite und Vielfalt künstlerischen Schaffens in der Region. Fünf Abteilungen setzen thematische Schwerpunkte. Ein Audioguide vermittelt die Werke für Erwachsene wie für Kinder. Klapptafeln stellen die Künstle- rinnen mit ihrer Biografie vor. Führungen jeweils sonntags und donnerstags. Begleitend ist ein Katalog erschienen, der 94 Künstlerinnen mit Lebenslauf und Werken dokumentiert; zudem enthält er Erfahrungsberichte von Beteiligten. Bis 13. April. Di bis Fr 10–13 & 14–17 Uhr, Do bis 20 Uhr, Sa, So 11–18 Uhr.

    ISNyStädtische Galerie im Schloss 4_ Christoph Bergmann. Moderne Antike Bergmanns Skulpturen vereinen antike Torsi mit Formen moderner Forschung und Technik. Geschwindigkeit, Dynamik, Bewegung und Fortschritt spielen in seinem Werk eine entscheidende Rolle. Das Spannungsfeld Moderne – Antike wird in der Gegenüber- stellung der futuristischen

    Mischwesen un