Kundenorientierter Qualitätsbericht

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SERVICEHAUS WELLINGDORF AWO Schleswig-Holstein gGmbH 2010

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Kundenorientierter Qualitätsbericht

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SERVICEHAUS WELLINGDORFAWO Schleswig-Holstein gGmbH

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Liebe Leserin, lieber Leser,

  vor Ihnen liegt der Qualitätsbericht über dasServicehaus der Arbeiterwohlfahrt in KielWellingdorf.

Auf den folgenden Seiten lernen Sie dasServicehaus Wellingdorf und die Menschen diedarin leben und wirken kennen. Seit dem01.08.2008 füllen wir gemeinsam das neugebauteHaus in der Wischhofstraße 76 mit Leben.

Der Bericht gliedert sich in zwei Teile. ImTabellenteil finden sie kurz und zusammengefasstBasisinformationen über unser Servicehaus. DieseDarstellungsform ermöglicht Ihnen einen schnellenund unkomplizierten Vergleich mit anderenEinrichtungen. Im Magazinteil berichtenMieterinnen und Mieter, Angehörige, Mitarbeiter,ehrenamtliche Helfer und viele weitere Personenvon ihren Erfahrungen mit dem ServicehausWellingdorf. Über Interviews, persönliche Berichte,Zitate und Fotos, gewähren Ihnen diese Menscheneinen Einblick in ihr Leben oder ihren Arbeitsalltag.

Als Besonderheit des Hauses stellen wir Ihnenzudem unsere WOHNpflege, ein stationärerBereich innerhalb des Servicehauses für 21Bewohner, und den ambulanten Pflegedienst imStadtteil vor.

Dieser Bericht ist auch eine Einladung, in einempersönlichen Gespräch offengebliebene Fragen zubeantworten.

Kathrin Michalsky Einrichtungsleiterin

33Mit wem wohne ich hier zusammen und welcheRegeln muss ich dabei beachten?

32Welche Gemeinschaftsangebote gibt es hier,welche Feste werden gefeiert?

31Welche Informationen werden über michgesammelt und wer arbeitet wie damit?

30Wie ist die Arbeit hier organisiert und kann ichmitbestimmen, wer mich pflegt oder betreut?

28Wer arbeitet hier alles und wer ist für michzuständig?

27An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragenhabe oder mich beschweren möchte?

26Welche Gesetze/Verordnungen gelten hier undwer überprüft die Einhaltung?

25Welche Kosten kommen auf mich zu?

22Wie groß ist die Einrichtung eigentlich und wie istsie ausgestattet?

22Was muss an Formalitäten vor dem Einzug geklärtsein?

21Wie kann ich die Kontakte zu meinen Freunden,Bekannten, Angehörigen und ausserhalb desHauses pflegen?

19Welche Möglichkeiten bietet mir die Umgebung derEinrichtung?

18Was müssen meine Angehörigen beachten?

14Was ist, wenn ich krank oder sehr starkbetreuungsbedürftig werde, wenn ich sterbenmuss?

10Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben?

6Wie wohne ich in der Einrichtung?

5Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnungunterstützt?

Inhalt

Lebenswelt

Außenwelt

Welt der Institutionen

Arbeitswelt

Welt der Gemeinschaft

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Gitta Doege, Leiterin der KielerServicehäuser

Kieler Servicehäuser der AWO - eine Geschichte mit ZukunftSeit 1977 gibt es nun das Kieler Servicehaus. Damals wurde es noch ganzklassisch konzipiert: Betreutes Wohnen, Altentagesstätte undPflegeabteilung. Doch schon im Laufe des ersten Jahres fragten wir uns, wiewir selbst im Alter gepflegt werden wollten. Die Antwort war das wichtigsteder 5 Prinzipien der Kieler Servicehäuser: Privates Wohnen bis zumLebensende. Damit wurden die Servicehäuser zu einem Modell in Deutschland für einselbstbestimmtes und selbständiges Leben im Alter.

„Es gibt auch noch ein Leben außerhalb der Pflegeversicherung“ – dies istein geflügeltes Wort seit Jahren in den Kieler Servicehäusern der AWO. Ich arbeite jetzt seit 32 Jahren in den Kieler Servicehäusern. Von Anfang anhaben wir Menschen, die bei uns leben wollen, nicht zuerst nach ihrenSchwächen gefragt, sondern danach, was sie noch alles können, um aktivdas Wohnen im Servicehaus mitzugestalten. Für uns ist auch heute nochwichtig fest zu halten, dass Alter mehr ist als Pflege. Im Vordergrund steht immer der Mensch, mit einerVielzahl verbliebener Fähigkeiten, mit seiner Persönlichkeit und Individualität. Das Servicehaus wurde ständig den neuen Herausforderungen und Bedürfnissen angepasst. So haben sichdie Servicehäuser zu einer Lebensform weiterentwickelt, bei der nicht nur Wohnen und Pflege im Vordergrundsteht. So gibt es in den mittlerweile sieben Servicehäusern in unterschiedlichen Stadtteilen kleineWOHNpflegeabteilungen und Kurzzeitpflegen, in vier Häusern Tagespflegen und in Mettenhof und EllerbekStadtteilcafés und eine enge Vernetzung mit den jeweiligen Stadtteilen. Eine Einrichtung wie das Servicehaus, mag es auch noch so gut und durchdacht sein, steht und fällt aber mitden Menschen, die es umsetzen und mit Leben füllen. Ohne die vielen Mitarbeiter und Mitstreiter in den über30 Jahren wären die Servicehäuser nicht das, was sie heute sind. Hierfür möchte ich allen Beteiligten ganz herzlich Danke sagen.

Gitta Doege Leiterin der Kieler Servicehäuser

Sie können bis zum Lebensende in Ihrer eigenen Wohnung wohnen bleiben

Das Servicehauskonzept basiert auf 5 PrinzipienPrinzip 1: Privatheit und Unabhängigkeit "In den Kieler Servicehäusern sind Sie Mieter Ihrer eigenen Wohnung. Das Wohnen  in den eigenen vierWänden ist eine entscheidende Voraussetzung für  selbstbestimmtes Leben auch im Alter." Prinzip 2: Sicherheit und Verbindlichkeit "Unser Grundservice bietet Ihnen Sicherheit bei Tag und Nacht. Durch die  Rufanlage erhalten Sie sofortdie erforderlichen Hilfen durch ständige Anwesenheit qualifizierter Mitarbeiterlnnen innerhalb des Hauses."

Prinzip 3: Begegnung und Geborgenheit "Wir fördern soziale Kontakte und solidarisches Miteinander." Prinzip 4: Hilfe nach Maß "Wir  stellen Ihnen mit unserem Wahlservice umfangreiche Dienstleistungen zur  Verfügung. Sie buchennur das, was Sie brauchen - wir berechnen nur das, was Sie buchen." Prinzip 5: Wohnen bis zum Lebensende "Sie können in der Wohnung bleiben, auch bei schwerster Krankheit und in der Sterbephase."

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Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnung unterstützt?

Vom Sauerland an die OstseeWir wohnen seit September 2008 im Servicehaus Wellingdorf. Unsere 2,5-Zimmer-Wohnung haben wir vorallem wegen des dritten Zimmers ausgewählt. Es ist gleichzeitig unser Arbeits und Gästezimmer. Hier stehender Computer und das Gästebett. Ursprünglich kommen wir aus Lüdenscheid: Da wir Schleswig– Holstein imUrlaub kennen und lieben gelernt haben, suchten wir zunächst im Internet nach geeigneten Orten. Wirwurden in Kiel fündig. Kiel ist da sehr vorbildlich. Es gibt die Broschüre „Älter werden in Kiel“, die für uns sehrinformativ und hilfreich war. Wir sind für eine Woche hierher gekommen und haben uns dieunterschiedlichsten Häuser angesehen. Bei der Wohnungsbaugesellschaft Rahn sind wir fündig geworden.Das neugeplante Haus mit öffentlich geförderten Wohnungen und den Serviceleistungen der AWO entsprachunseren Vorstellungen. Wir ließen uns gleich auf die Warteliste setzen. Alles ging dann ratzeputz. Mein Mann musste aufhören zu arbeiten. Wir hatten die Wohnung nicht mal vorhergesehen. Nur auf Grundrissen. Heute beträgt die Wartezeit mehrere Jahre. Der Umzug lief über eine Umzugsfirma. Währenddessen hat sich die AWO um alles gekümmert. DerToilettenstuhl und der Rollator standen an Ort und Stelle. In der Wohnung war fast alles fertig. Es wartapeziert und gestrichen. Griffstangen im Bad wurden nach unseren Wünschen angebracht. DieScheuerleisten in den Wohnungen sind dagegen noch nicht befestigt, bei uns haben wir das jetzt selbstgemacht. Bevor wir endgültig in unsere Wohnung einziehen konnten, haben wir in der Gästewohnung imServicehaus Mettenhof mit sehr gutem Frühstück übernachtet. Wir haben viele Freunde gefunden. Wir spielen und schwatzen zusammen. Neulich haben wir meinen undden Geburtstag einer Nachbarin nachgefeiert mit allen Etagenmietern im Mieterraum. Wir sind zwar mit Mittesechzig recht jung, aber sehr, sehr froh, dass wir uns rechtzeitig für ein Servicehaus entschieden haben.Wir haben hier Wohnrecht auf Lebenszeit. Wenn mal einer von uns nicht mehr da ist, kann der Andere in einekleinere Wohnung umziehen.

Sabine und Sigfried Rinka, Mieter im Servicehaus

Kathrin Michalsky, Einrichtungsleitung:

Das Gebäude ist so neu, in der ersten Zeit kräuselten sichnoch meine Haare......Durch die Restfeuchtigkeit waren in der Anfangszeit nicht nur die Scheiben beschlagen, Befestigungenließen sich auch schwer anbringen und das Papier kam gewellt aus dem Drucker. Zum Glück hat sich dasProblem mittlerweile gelegt."

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Wie wohne ich in der Einrichtung?

Kaffeeklatsch beim StrickenJeden Donnerstag treffen sich ein paar Mieterinnen im Gemeinschaftsraum, um gemeinsam zu strickenund zu klönen.

Frau Otto: Ich bin am 30. Juli 2008 noch vor der Einweihung eingezogen. Am nächsten Tag sagte mir FrauMichalsky: Wir haben alle an Sie gedacht. Sie waren hier ganz allein in der ersten Nacht. Dann zogen sieja alle nach und nach ein.

Frau Kaschub: Ausschlaggebend für meinen Mann und mich war, dass man hier für immer wohnen bleiben kann - dassman hier die Augen zu machen kann.

Frau Wellendorf: Mein Schlafzimmer ist 5 Quadratmeter größer als das in der Katharinenstraße. 16 Quadratmeter, früherhatte ich 11.

Frau Henschel: Ich bin hier aus Wellingdorf. Ich hab immer gesagt: „Die machen das hier so schön, jetzt fehlt nur noch einAltenheim.“ Und dann als das Servicehaus gebaut wurde, musste ich natürlich hierher. Man hat dieganzen Ärzte und alles hier.

Frau Wellendorf: Mein Arzt ist in der Feldstraße. Der kommt aber hierher.

Frau Kaschub: Frau Dr. Reibich und Frau Dr. Michael kommen auch hier ins Haus.

Alle durcheinander: Hier ist doch alles: Apotheke, Lidl, ein Friseur, eine Sparkasse – Ja, aber die schließt bald – Aber Geldkann man dann trotzdem noch holen, am Automaten. Einen Optiker gibt´s auch, und ein Blumengeschäft,die Lichtecke, einen Waschsalon, wenn Du weiße Tischdecken hast, die kann man da mangeln. AlleÄrzte: Zahnarzt, Augenarzt, Halsarzt, Orthopäde, Neurologe und Fußpfleger und eine Unfallklinik habenwir auch. Als Frau Weber hier war zur Mieterversammlung hat sie gesagt, dass wir hier eine besondersgute Mietergemeinschaft haben. Das stimmt auch. Wir haben alles nette Nachbarn. Dürfen wir uns hierauch mal beschweren? Wo kommt eigentlich der Kuchen her? Der ist ja oft so trocken. Gestern war imFahrstuhl das Licht kaputt. Ja, richtig unheimlich, so dunkel! Dann nehmt doch die Treppe!

Frau Otto: Bei mir war der Elektriker, und ich hab ihm das gesagt. Da hat er gesagt: Dafür ist eine andere Firmazuständig. Aber am nächsten Tag war das Licht repariert.

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Von durchgebrannten Glühbirnen und klemmenden TürenEs hilft Ihnen gerne der Hausmeister der Wohnungsbaugesellschaft Firma Rahn. Dafür ist im Servicehausein Briefkasten vorhanden, in dem Sie Ihr Anliegen hinterlegen können. Der Hausmeister meldet sichdann bei Ihnen.

Sie können aber auch den kostenpflichtigen Service durch die AWO-Hausmeister in Anspruch nehmen.Auch Ihnen hilft Christoph Serwonski gegen ein Entgelt gerne bei kleineren Reparaturen. Den Kontakt zuihm stellen wir gerne für Sie her.

Kathrin Michalsky:

Christoph zimmert nicht nur Hochbeete, .......er kann auch Briefkästen bauen, Löcher bohren und Stühle reparieren.

Angebote im Rahmen des Grundservices1. Eine Tag und Nacht besetzte Rufanlage, die von jedem Appartement aus betätigt werden kann. 2. Auf Wunsch der Mieterlnnen werden die Angehörigen benachrichtigt, im Krankheits- und Notfall Ärztegerufen. 3. Besorgungen von kleinen Einkäufen, dazu gehören auch Medikamentenbestellungen, so dass bei einerGehbehinderung eine weitgehende Selbständigkeit erhalten bleibt. 4. Qualifizierte Sozialpädagoglnnen bieten Beratung und Hilfe bei Alltagsproblemen und unterstützen undberaten beim persönlichen Schriftverkehr sowie bei Behörden und finanziellen Angelegenheiten, z.B.Rentenanträgen, Befreiung von Rundfunk- und Rezeptgebühren, Wohngeldanträgen usw. 5. Beratung und Unterstützung der Mieterlnnen und deren Angehörigen in Fragen derWohnraumanpassung, Vermittlung von Pflegehilfsmitteln, Krankenbetten, Rollstühlen, orthopädischenHilfsmitteln und von Fußpflege etc. 6. Kontinuierliche Beratung und Begleitung der Angehörigen; Vorbereitung und Durchführung vonAngehörigentreffen. 7. Gesprächskreise, Feste, Ausflüge, Theaterfahrten oder andere kulturelle Veranstaltungen sowiebetreute Reisen ins In- und Ausland werden zum Selbstkostenpreis angeboten.

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WOHNEN wird bei uns groß geschrieben.Für diejenigen Menschen, die nicht mehr alleine wohnen können, haben wir Inhalte unseresServicehauses auch auf den stationären Bereich übertragen. Ziel der WOHNpflege ist es, dieSelbständigkeit der BewohnnerInnen zu erhalten und ihnen das Leben so angenehm wie möglich zugestalten. Wichtig ist dafür die Gemeinschaft mit Anderen, aber auch genügend Raum für Rückzug undRuhe in der Privatsphäre der eigenen vier Wände. Insgesamt gibt es im Servicehaus Wellingdorf 17WOHNpflegeplätze in Einzelzimmern und 4 Kurzzeitpflegeplätze in zwei Doppelzimmern.

Ein Ausflug nach SyltIch mache ein freiwilliges soziales Jahr im AWO Servicehaus in Wellingdorf und kümmere mich hier um diesoziale Betreuung der Bewohner. Einer von ihnen ist Herr Kloß, den ich an einem der letzten schönen Tageim Sommer auf einem Tagesausflug nach Sylt begleitet habe. Hier sollten Menschen aus der Urlaubspflegeabgeholt werden. Es war noch genügend Platz im Auto, so dass wir mit hin- und zurückfahren konnten. Wirsind früh am Morgen in Kiel los. In Niebüll sind wir dann auf den Autozug umgestiegen um nach Syltrüberzukommen, was an und für sich schon ein Erlebnis ist, da man aus dem Auto heraus eine grandioseAussicht auf die immer näherkommende Insel hat. Dort angekommen, haben wir die Stadt Westerland besichtigt. Weiter ging es durch die Dünen, dort konntenwir die vielen kleinen Reetdachhäuser bewundern, die hier überall am Straßenrand stehen. In Listangekommen, sind Herr Kloß und ich aus dem Auto ausgestiegen und haben auf einem Spaziergang an derPromenade entlang das schöne Wetter genossen. Anschließend sind wir an einem der vielen Stände einFischbrötchen essen gegangen und haben so den Tag ausklingen lassen. Herr Kloß ist mit seiner Frau frühersehr oft auf Sylt gewesen, deswegen hat er sich besonders über diesen Ausflug gefreut. Auch für mich war esein tolles Erlebnis.

Johanna Welzel, FSJ ' lerin

Spezialitäten des Hauses:

Mit eigenen Möbeln in die WOHNpflegeAm 1. August 2008 ist meine Tante als eine der ersten Bewohner in das Servicehaus eingezogen. Inihrem großen Zimmer mit Bad und Terrasse stehen nun ihr altes Büffet und ihr Lieblingssessel. MeinMann und ich hängten ihre Bilder auf und dekorierten das Zimmer mit ihren Kissen und ihrenSammelpuppen. Es ist fast so, wie in ihrer alten Wohnung. Wir besuchen unsere Tante regelmäßig, redenüber alte Zeiten, gern mal auf plattdütsch, oder hören Musik von früher.

Anne Neumann

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Ein Tag im Leben eines SesselsIch verbringe meine Tage im Wohnzimmer. Von meinem Standpunkt habe ich einen guten Blick auf denGemeinschaftsraum und auf den Flur. Dort ist immer etwas los, so dass mir selten langweilig wird. Morgenswerde ich durch das Geklapper aus der angrenzenden Küche geweckt. Ariane bereitet das Frühstück vor unddeckt die Tische im Gemeinschaftsraum. Noch döse ich etwas vor mich hin, denn es ist noch nicht viel los. Abund zu kommt eine Pflegekraft auf dem Flur vorbei auf dem Weg irgendwohin. Die ersten Frühaufsteherkommen zum Frühstück, entweder allein oder sie werden von jemandem aus der Pflege gebracht.

Dann kommen auch die Zivis Musa und Hark zum Dienst. Sie helfen in der Küche oder unterstützen dieBewohner, die Hilfe beim Essen benötigen, und achten darauf, dass die Bewohner genug essen und trinken.Johanna und Michel, unsere FSJ´ler, trudeln ein und leisten mir Gesellschaft. Ab und zu schaut auch mal einePflegekraft nach, ob sie helfen kann. Frau Michalsky kommt, begrüßt die Bewohner und Mitarbeiter und holtsich einen Kaffee aus der Küche. Schon ist es halb Zehn, und auch die letzten Bewohner kommen zumFrühstück.

Nach dem Frühstück möchten einige Bewohner wieder in ihr Zimmer, Andere bleiben am Frühstückstischsitzen oder kommen zu mir ins Wohnzimmer. Dann beginnt Michel aus der Zeitung vorzulesen. Dadurchentwickeln sich oft Gespräche, die ich interessiert verfolge. Nach der Zeitungsrunde fragt Johanna, wer Lusthat, einen Spaziergang zum Seefischmarkt zu machen. Kurze Zeit später machen sich ein paar Bewohner mitMichi und Johanna auf den Weg. Schade, jetzt leistet mir Niemand Gesellschaft. Ab und zu schaut FrauBöttcher herein, die auf dem Flur ihre Runden zieht.

Aber bald ist Mittagessen. Da wird´s dann wieder geselliger. Auf den Tischen stehen die Schüsseln und jedertut sich selbst auf. Wer Hilfe braucht, bekommt sie. Anna kommt herein und verteilt die Medikamente. Danachlässt sich Frau Stegemann zu mir bringen und auch Frau Stapelfeldt gesellt sich dazu. Naja, eigentlich wollensie gar nicht zu mir, sondern zum Fernseher. Durch das Fenster sehe ich Frau Kura und Frau Moser imInnenhof spazieren gehen und Herr Exner unterhält sich im Gemeinschaftsraum mit Hark. Am Nachmittagtreffen sich einige Bewohner im Gemeinschaftsraum. Dort wird heute Mensch- Ärger- Dichnicht gespielt. FrauStaegemann schaut lieber bei mir fern.

Und schon ist die Zeit rum und es gibt Abendessen. Fast alle sind wieder da. Frau Stelzner will aber lieber aufihrem Zimmer essen und Frau Kolpacki ist noch mit ihrer Tochter unterwegs. Nach dem Essen gesellt sichFrau Tschackert zu mir. Einen Augenblick leistet ihr Barbara, eine Pflegekraft, Gesellschaft und unterhält sichmit ihr.

Nach und nach wird es ruhiger. Die Nachtwache Britta kommt und löst die Tagschicht ab. Ich döse vor michhin. Als ich das nächste mal kurz aufwache, sind Frau Tschackert und Britta gegangen. Dann kann ich ja inRuhe schlafen, denke ich mir, und mir fallen die Augen zu…..

Filmabend in der WOHNpflege.Gemeinsam mit einigen Bewohnern schaut sich die Sozialpädagogik- Praktikantin Mareike Hansemanneinen Film an.

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Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben?

Interview mit Marga Meyer

Unabhängig bleibenSeit wann wohnen Sie hier? Ich wohne hier seit Eröffnung des Servicehauses. Mein Freund Herbert und ich haben erst überlegtzusammen hierher zu ziehen, aber wir wollten dann doch lieber unabhängig bleiben. Er hat eine schöneWohnung in Suchsdorf. Wir kennen uns schon seit 25 Jahren. Herbert kommt oft hierher. Vor allem am Wochenende. Erübernachtet auch oft hier.

Fahren Sie auch mal weg? Oh, ja! Wir wollen jetzt nach Neuruppin fahren, zur Schwägerin von Herbert. Da bleiben wir acht Tage. Meine Kinder wohnen auch in Wellingdorf. Die besuch' ich auch manchmal oder sie kommen zu mir.Meine Enkelkinder gucken auch ab und zu mal rein. Gestern Morgen haben die Kinder Brötchen undWurst mitgebracht und wir haben hier schön gefrühstückt. Ich mach auch mal Mittagessen für sie. Undzum Nachmittag sitzen wir gern auf meiner Terrasse und trinken 'ne Tasse Kaffee. Ich versteh' mich mit allen Nachbarn. Mit zwei habe ich schon Duz-Freundschaft – ach, mit drei. Wirtrinken auch mal ein Glas Wein oder Kaffee. Da ich sehr gerne handarbeite, nähe ich auch ab und zu für Bekannte. Früher habe ich als technischeZeichnerin bei der Landesregierung gearbeitet. Später, als meine Kinder noch klein waren, habe ich inHeimarbeit Zinnfiguren bemalt. Aus dieser Zeit besitze ich noch eine stattliche Sammlung.

"Sonst hab ich eigentlich keine Hobbies"Mittwoch ist Spielenachmittag, aber heute spiel' ich Canasta mit einer Nachbarin. Sie kommt zu mir. Unddann hab‘ ich meine Videos. Da zeichne ich mir allerlei auf und kann das gucken, wann ich möchte. Wir haben ja jetzt hier im Haus auch Filmnachmittag. Aber heute geh‘ ich nicht hin. Ich freu mich schon aufden Bingoabend. Und ich geh‘ hier immer zum Gedächtnistraining. Das macht mir schon Freude.

Mit zwölf Jahren hatte ich Klavierunterricht. Bei uns in der Familie spielen fast alle. So‘n klein büsschen istdas in der Familie. Mein Bruder wollte Musiker werden. Mit meinem Cousin hab‘ ich immer Hausmusikgemacht. Er spielte Geige. Jetzt bin ich völlig aus der Übung. Aber wenn ich dann mal dabei bin – das geht jaauch mit mir durch. Die Nachbarn sagen aber, sie hören nichts. Das Klavier ist mit mir umgezogen. Wie dasKlavier hier reingekommen ist, weiß ich nicht. Ich hab' ja umziehen lassen. Nee, sonst hab ich eigentlich keineHobbies.

Ilse Boock, Mieterin im Servicehaus

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Ilse Boock (83):

Eigentlich würde ichgerne jeden Tag hieressen, ......aber oft mag ich das angebotene Essennicht, oder ich vertrag es nicht. Da warneulich mal so ein Bogen von der Küche.Es ging um das Lieblingsgericht. Da wurdeich zu dem Essen im Haus befragt. Ichhabe reingeschrieben, dass es so wenigGemüse und Salat gibt. Aber manchmal istdas Essen sehr gut hier, wie zum Beispieldie Fliederbeersuppe mit Klößen. Die warlecker.

Damit Sie mitentscheiden können:

Der EssenswunschbogenUm den Mietern des Hauses dieGelegenheit zu geben, Wünsche zu äußern,haben wir als neues Projekt denEssenswunschbogen eingeführt. Hierkönnen sie aufschreiben, was ihreLeibgerichte sind oder was sie gerne malwieder essen würden. Die Wünsche werdenberücksichtigt und auf dem Speiseplan alsWunschgericht gekennzeichnet.

Zwei Gerichte zur Wahl und ein Dessert

Fisch, Eintopf oder Braten ...Was es zu Essen gibt, erfahren Sie aus dem Speiseplan an den Pinnwänden. Sie können auch eine Kopiebekommen. Der Speiseplan gilt immer von Montag bis Sonntag. 12.30 - 13.30 Uhr gibt es Mittagessen (5,15 €)

auf Wunsch gibt es auch Frühstück, Kaffee und Abendbrot:   8.00 -   9.00 Uhr: Frühstück (3,30 €) 15.00 - 16.00 Uhr: Kaffee (2,00 €) 18.00 - 19.00 Uhr: Abendbrot (3,30 €)

Sitzen bleiben und essen können Sie solange Sie wollen.

Gymnastik im SitzenJeden Freitag um 10 Uhr treffen sich die bewegungsfreudigen Mieter des AWOServicehauses inWellingdorf zur Sitzgymastik. Seit Anfang Juli 2009 leite ich sie. Neben Gymnastikübungen mache ichzum Anfang oder Ende der Stunde auch immer eine Entspannungsübung. Neulich sagte eineTeilnehmerin zu mir: "Ich bin fast eingeschlafen." Es ist zwar nicht der Sinn der Sache, aber es hat michgefreut, dass die Teilnehmerin so entspannt war.

Andrea Krüger, Sozialpädagogik- Praktikantin

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Die Andacht im ServicehausEs ist der erste Dienstag im Monat, 14.30 Uhr. Um 15.00 Uhr ist die monatliche Andacht im Mieterraum. Daich gegenüber vom AWO-Servicehaus Wellingdorf wohne, ziehe ich mir schon zu Hause den Talar an, nehmedie Gitarre mit und gehe zum Servicehaus. Wenn ich eher spät dran bin, sind schon manche der Bewohnerim Mieterraum. Wir haben keinen Altar, aber ein Bewohner hängt sein Holzkreuz an der Wand auf. DiesesKreuz ist einer der wenigen Gegenstände, die er seinerzeit bei der Vertreibung aus Pommern mitnehmenkonnte. So ist es für uns eine würdige geistliche Mitte. Es nehmen etwa ein Dutzend Bewohner an derAndacht teil; auffällig viele stammen aus Pommern. Manchmal singen wir im Anschluss an die Andacht sogardas Pommernlied. Bevor es losgeht, versuche ich mit meiner Gitarre auf dem Gang noch den einen oder anderen herbei zusingen. Als wir anfangen, klingt unser Gesang kräftig, weil der Raum viel Echo hat. Dafür muss ich beimSprechen sehr aufpassen, nicht zu schnell zu sein. Mir ist wichtig, von Jesus Christus in der ganzen Vielfalt des Lebens zu reden – wie er Freude schenkt, wie eruns annimmt, wie er uns herausfordert, wie er uns durchhalten lässt, wie er Trost gibt. Manchmal lade ichnoch ein zu besonderen Aktivitäten der Kirchengemeinde gegenüber. Der ein oder andere Bewohner besuchtunsere Seniorengymnastik oder auch mal den Seniorenkreis. Nach einer guten halben Stunde ist die Andacht vorüber. Manchmal klönen wir noch mit diesem oder jenem.– Mein Ziel ist es, bald einen eigenen Liedhefter in größerer Schrift zu machen, damit wir nicht so langeblättern müssen.

Gottes Segen wünscht jedem Leser Pastor Johannes Pörksen

Mit dem Bus zum SeniorenschwimmenMeine Aufgabe als Zivildienstleistender im AWOServicehaus Wellingdorf ist auch, die Mieter zumSchwimmen zu fahren. Zwei Mal im Monat geht’s in die Gaardener Schwimmhalle. Weil daran so eingroßes Interesse besteht, leihen wir uns einen großen Bus bei einem anderen Servicehaus. Ich hole dieMieter hier ab und fahre sie zur Seniorenschwimmstunde.

Hark Braren, Zivildienstleistender

Die Wäscherei CarowWäsche waschen für die Servicehäuser

Ich arbeite jetzt schon seit 15 Jahren in unserem Familienbetrieb und möchte diesen auch gerne in einigerZeit übernehmen. Ich habe alle Stationen durchlaufen von der Wäscherei, Fahrerei, Ausgabe, etc. und kenneauch so alle Arbeitsabläufe ganz genau. Wir arbeiten jetzt schon seit 32 Jahren mit den Servicehäusernzusammen und wir haben über die Jahre viel gemeinsam ausprobiert und auf die Beine gestellt.

Matthias Carow (37)

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Interview mit der Objektleitung der KielerServicehäuser für Reinigung, YasminOsterhoff:

Wer macht hier sauber?Da es um Ihre eigene Wohnung geht,werden Sie diese auch selbst reinigenwollen. Wenn Ihre Kraft das aber nicht mehrzulässt, bieten wir von der AWO Service 24Ihnen gerne eine persönlicheWohnungsreinigung nach Ihren Wünschenan. Davon unabhängig werden dieöffentlichen Sanitärbereiche und dieWOHNpflege täglich von uns gereinigt.Was und wie oft wird hier saubergemacht? Wir reinigen eine halbe Stunde pro Wocheoder alle 14 Tage grundsätzlich die Böden,Bad und Küche, nach Wunsch werden aberauch gerne die Fenster geputzt. Dies wirddann entweder extra bezahlt oder es wirddafür zum Beispiel einmal nicht gesaugt.Was kostet die Reinigung einerWohnung? Die wöchentliche Appartementreinigung füreine 1- Zimmer Wohnung kostet im Monat44,20 €. Für eine 2- Zimmer- Wohnungkostet sie 59,00 € im Monat.Wie gehen Sie mit besonderenWünschen der Mieter um? Wenn es ein Mieter zum Beispiel wünscht,dass wir die Gläser in der Vitrine mal wiederpolieren, wird dies auch mal mit erledigt.Dafür fallen an diesem Tag andereReinigungsaufgaben in der Wohnung weg.Wünsche werden jederzeit in die Arbeitaufgenommen und mit den Mieternbesprochen.

Selber machen oderabgeben?Jeder Mieter kann seine Wäsche natürlichselbst waschen. In allen Wohnungen istdaher ein Anschluss für eine eigeneWaschmaschine vorgesehen. Darüberhinaus arbeiten wir seit vielen Jahren mitder Wäscherei & Textilpflege Carow ausKiel zusammen. Wer möchte, kann seinegesamte Wäsche zweimal pro Wocheabgeben und diese wird hier im Hausabgeholt. Die Wäscherei nimmt auchTextilien an, die chemisch gereinigt werdenmüssen. Die einzelnen Wäschestückewerden von der Wäscherei mit dem Namenund der Wohnungsnummer des Mietersgekennzeichnet. So kann die Wäschereigenau nachvollziehen, wem dasKleidungsstück gehört und ob es sich nochin der Wäscherei oder schon in derAuslieferung befindet.

Nicola Muus (Hauswirtschaftsleitung)

Folgende Leistungen können gegen Erstattung der Kosten gewählt werden

Wahlservice1) Wöchentliche Reinigung der Mietwohnung 2) Regelmäßige Reinigung der Wäsche durch eine Wäscherei 3) Teilnahme an Mahlzeiten - egal ob regelmäßig oder nur einmal pro Woche, Frühstück, Mittagessen,Kaffee & Kuchen oder Abendbrot, mit anderen im Stadtteilcafé, im Gemeinschaftsraum oder in dereigenen Wohnung 4) Pflegeleistungen in der eigenen Häuslichkeit bis zum Lebensende - rund um die Uhr

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Ingrid Ellerbrock (68), Mieterin:

Ich trockne ja überall.Meine Wäsche wasche ich selber. Ich trockne sie auf der Terrasse oder im Keller. Oder ich nehm dieWäsche mit in unseren Schrebergarten, und dann abends wieder mit zurück.. Ich lasse sie lieber an derLuft trocknen, aber manche Sachen bleiben sonst feucht. Deshalb hab ich hier auch einen Trockner.

"Iris, wenn ich nicht mehr kann, geh' ich ins Altersheim."Fast 50 Jahre lebte ich mit meinem Mann in einer Dachwohnung der Sparkasse, bei der er gearbeitet hat. Fürmich allein war die Wohnung dann zu groß und auch das Treppensteigen fiel mir immer schwerer. Ich sagtezu meiner Tochter: „Iris, wenn ich nicht mehr kann, geh' ich ins Altersheim.“ Meine Tochter antwortete nichtdarauf. Einige Zeit später sah ich einen Artikel über das Servicehaus, das in Wellingdorf gebaut werden sollte.Ich erzählte es meiner Tochter. Sie war ganz erleichtert darüber, denn sie hatte selbst schon bei der FirmaRahn, dem Vermieter, angerufen. Jetzt habe ich meine Traumwohnung. Ich fühle mich hier sauwohl: ZweiZimmer im zweiten Stock, Balkon und Blick aufs Gymnasium. Ich habe die Entscheidung nie bereut. Im Moment ist mein größtes Hobby das Stricken. Da freu' ich mich immer ganz doll drauf. Das ist eine netteGruppe. Wir treffen uns hier im Mieterraum. Seit über 30 Jahren habe ich einen Schrebergarten am Klausdorfer Weg. Dahin komme ich mit demGehwagen oder meine Tochter holt mich ab. Jetzt kümmert sie sich um den Garten und ich übernehmekleinere Aufgaben. Früher war ich im Wellingdorfer Turnverein ganz aktiv. Auch jetzt gucke ich noch gerne beiden Handballturnieren meiner Enkel zu. Meine Nachbarin kenne ich schon sehr lange über die EllerbekerButtgilde. Auch heute nehme ich noch gern an den Aktivitäten und Festen der Gilde teil, zum Beispiel beimKochlöffelklub.

Ingeburg Wellendorf, Mieterin

Was ist, wenn ich krank oder sehr stark betreuungsbedürftig werde,wenn ich sterben muss?

Ilse Boock (83):

"…weil ich hier weiß, wenn´s denn schlechter wird, gibt’s denPflegedienst. Und auch nachts ist immer jemand da."

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„Sie haben Ihren Mann aber gut im Griff“Mein Mann hatte durch seine Demenz immer Angst. Meine Enkeltochter, wenn die kam, da wusste er nichtsmit anzufangen. Aber mich hat er immer noch erkannt. Sieben Jahre habe ich ihn gepflegt.

Früher haben wir vis-à-vis gewohnt, in der Schönberger Straße. Ich war die ganzen Jahre auf mich alleingestellt. Da haben wir oft die Kurzzeitpflege der AWO-Servicehäuser genutzt. Je nachdem, wo ein Platz freiwar. 2003 zum ersten Mal. Da war er in Ellerbek. 2005 war er 14 Tage am Boksberg, weil mein SohnSilberhochzeit hatte. Da bin ich dann alleine hin. Das wäre ja auch gar nicht gegangen mit meinem Mann.2006 und 2007 war er am Lübscher Baum. Dann sind wir hier eingezogen. Und nun bin ich seit Januar 2009alleine, aber ich möchte hier nicht weg. Ich könnte natürlich in eine kleinere Wohnung ziehen, aber hier habeich mir in die drei Räume Teppichboden verlegen lassen. Und hier sind meine ganzen Sachen drin. Bis aufdie Küchenzeile ist alles meins.

Mein Mann war 18 Tage unten (in der Kurzzeitpflege), damit ich mit meinem Sohn hier alles fertig machenkonnte. Dann habe ich ihn hoch genommen. Und dann war er nochmal 10 Tage unten in der Kurzzeitpflege,als ich im Krankenhaus war.Dann hatte ich einen Vertrag mit der Pflege, die haben mir geholfen. Die Zeit hat man abmachen können.Mein Mann hat früh noch gern ein bisschen geschlafen. Die Pfleger sollten immer um halb acht kommen.Aber manchmal hat sich das verschoben. Mir war´s auch lieb, wenn immer die gleichen kamen. So wie Anna oder Sabrina. Sie haben ihn morgens undabends gewaschen und umgezogen. Und auch mal geduscht. Ich konnte das nicht mehr allein, man machtsich den Rücken ja kaputt. Ich hab immer noch geholfen. Wenn man das solange macht, kann man schwerloslassen. Essen und Medikamente hab' ich selbst gemacht. Ich hab' ihn auch immer noch selbst aus demBett gekriegt. Bei 1-2-3 musste er hoch. „Sie haben Ihren Mann aber gut im Griff“, sagte mir mal der Arzt.

Erika Konscholky (76)

Von früher erzählenWährend meines Praktikums im Rahmen meiner Ausbildung zur Sozialpädagogin beschäftige ich michintensiv mit zwei Mieterinnen. Sie bekommen aufgrund eingeschränkter Alltagskompetenz zusätzlicheBetreuung und Unterstützung. Ein bis zweimal die Woche besuche ich eine von ihnen. Wir trinken gemeinsam Kaffee und plaudern, oderwir gehen spazieren oder einkaufen. Zu Arztbesuchen oder zum Friseur begleite ich die Damen auch.Frau D. schaut sich besonders gerne Fotos mit mir an und erzählt von früher.

Im Gesetz ist festgelegt, dass Menschen, die nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen können, wie siegerne möchten, zusätzlich Unterstützung erhalten. Dies ermöglicht ihnen, selbstständig undselbstbestimmt am Leben teilhaben zu können. Die Pflegekassen übernehmen ggf. die Kosten.

Bente Erichsen, Mitarbeiterin im Servicehaus

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HausbesuchEgal, ob ein Mieter gerade erst eingezogen ist oder schon länger im Servicehaus wohnt: Pflegepersonal,Sozialdienst, Therapeuten und Ehrenamtliche – sie alle kennen die Mieter schon nach kurzer Zeit sehr gutund informieren mich als Hausärztin umgehend, wenn sich der Gesundheitszustand eines Mietersverschlechtert. Eventuell empfehle ich dann unmittelbare Maßnahmen, wie Temperatur- oderBlutdruck-Kontrolle. Da es jedoch viele verschiedene Ursachen für eine solche Verschlechterung gibt – zumBeispiel Infektionen, Stress oder eine veränderte Medikation –, komme ich meist zu einem Hausbesuch, ummir selbst ein Bild zu machen. Gemeinsam mit den Betreuern oder Angehörigen kläre ich dann auch, obeventuell eine Einweisung in die Klinik notwendig ist. Deshalb ist es immer gut, schon beim Einzug insServicehaus gemeinsam zu klären, welche Maßnahmen der Mieter in einem solchen Notfall wünscht.

Auch wenn sich ein Mieter kaum noch selbstständig bewegen kann, fragen wir aber nicht nur: Was ist, wennnichts mehr geht? Sondern auch: Was geht trotzdem? Oder vielleicht bald wieder? Gemeinsam mit allenBeteiligten besprechen wir, welche Hilfsmittel möglich sind, um dem Mieter dennoch ein möglichstselbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Auch bei starker Behinderung können wir zum Beispiel durchKrankengymnastik die Beweglichkeit der Mieter wenigstens kurzfristig verbessern.

Selbst bei starken Schmerzen, egal ob durch eingeschränkte Beweglichkeit oder einen Tumor, gibt es heuteviele Möglichkeiten, diese zu lindern. Natürlich ist die Beseitigung der Ursache immer die besteSchmerztherapie. Leider ist das jedoch nicht immer möglich. Auch dann suchen wir gemeinsam mit denPatienten, den Angehörigen und dem Pflegepersonal nach einem oder mehreren verträglichenMedikamenten. Manchmal müssen wir mehrmals in der Woche telefonieren, um die Dosis anzupassen oderNebenwirkungen zu mildern. Das erfordert von allen oft viel Geduld. Doch die lohnt sich fast immer.

Aenne Michael, Ärztin

Vorsorgeordner, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsvollmacht...

Entscheiden Sie selbst!Ein zunächst undurchdringlich erscheinender Dschungel von Begriffenund dem was sich dahinter verbirgt. Im Vorsorgeordner der AWO werdenIhnen die Grundlagen und Unterschiede der einzelnenVorsorgemöglichkeiten erklärt. Eine Vielzahl von konkreten Formularenund Checklisten wie der Notfallbogen, persönliche und berufliche Daten,medizinische Informationen, Angaben zur Krankenversicherung,Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Angaben zuWertevorstellungen und Patientenverfügung hilft Ihnen dann dabeiOrdnung in alle wichtigen Bereiche zu bringen. So wird Ihr Wille für Dritteeindeutig erkennbar und Sie haben ggf. sogar eine Person benannt, dieIhren Willen vertreten soll, wenn Sie selbst es nicht mehr können. DerOrdner kann in jedem Servicehaus für z.Zt. 19,90 EUR gekauft werden.Zurzeit werden in ganz Schleswig- Holstein Ehrenamtliche geschult, diedann gemeinsam mit Ihnen und vielleicht auch Ihren Angehörigen offeneFragen zum Thema besprechen können.

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Was passiert, wenn ich ins Krankenhaus muss?Auch in dieser Krisensituation unterstützen wir Sie. Wir haben eine enge Kooperation mit denKrankenhäusern. Wir organisieren die Überleitung ins Krankenhaus. Auf dem sogenanntenPflegeüberleitungsbogen erhält die Klinik alle wichtigen Informationen. Wenn Sie es wünschen,informieren wir auch Ihre Angehörigen. Auch während des Krankenhausaufenthaltes halten wir den Kontakt zu Ihnen aufrecht, so dass, nachBeendigung Ihrer Behandlung, wir Sie in Ihren eigenen vier Wänden weiter betreuen können.

Innehalten...Wenn man mit alten, pflegebedürftigen Menschen arbeitet, ist die Vergänglichkeit des Lebens allgegenwärtig.Man wird viel stärker mit dem Thema Tod konfrontiert als in anderen Arbeitsfeldern. Dies merkte ich, als ichmein Praktikum hier begann. Ich musste mich das erste Mal in meinem Leben bewusst mit dem Thema Todund Vergänglichkeit beschäftigen, ein Thema, das in der Gesellschaft gern ausgeblendet wird. Der Tod ist einTeil des Lebens, sein letzter Abschnitt. Dies zu begreifen, führt einem auch die eigene Sterblichkeit vorAugen.

Viele Menschen haben Angst, den letzten Lebensabschnitt in einer unpersönlichen Umgebung verbringen zumüssen. Die meisten würden am liebsten zu Hause sterben und ihr Leben bis dahin möglichst langeselbstbestimmt gestalten. Deshalb pflegt und begleitet die AWO ihre Mieter bis zum Lebensende in ihrereigenen Wohnung.

Während meiner Arbeit im Servicehaus sind mehrere Bewohner der WOHNpflege verstorben. Menschen,deren Pflege zu Hause nicht mehr möglich war. Sie hatten ihr eigenes Zimmer, das sie auch selbst einrichtenund gestalten konnten, so dass sie sich dort wohl gefühlt haben.

Gut ist, wenn die Bewohner ihre Wünsche für diese Zeit in einer Patientenverfügung aufgeschrieben haben.Dann kann man genau nachvollziehen, was der Mensch will und was eben nicht mehr. Denn so, wie jedesLeben einzigartig ist, ist auch der Tod sehr individuell.

Die Sterbenden wurden von den Mitarbeitern begleitet, medizinisch, pflegerisch, psychisch und sozial.Palliativ Care heißt diese ganzheitliche und schmerzlindernde Pflege in der letzten Lebensphase. Da kam esauch einmal vor, dass eine Mitarbeiterin ihr Telefon abgestellt hat, damit sie dem Bewohner beistehen konnteund dabei nicht gestört wurde. Die Freunde und Angehörigen kommen dann oft dazu. Sie konnten die ganzeletzte Zeit bei dem Sterbenden verbringen. Als eine Tochter bei der sterbenden Mutter in deren Zimmerübernachten wollte, wurde auch dies möglich gemacht.

Freunde und Verwandte konnten noch in der Wohnung Abschied nehmen. Um die entsprechendeAtmosphäre zu schaffen, haben wir Utensilien, wie Kerzen, Bilderrahmen, eine Blumenvase und Musikbereitstehen. Im Gemeinschaftsraum wird dem Verstorbenen mit einer Kerze und einer Traueranzeige gedacht.

Ich habe den Tod eines Bewohners immer als eine Art des Innehaltens erlebt. Ein kleiner Moment desGedenkens, des sich Erinnerns, nicht nur an den Tod, sondern auch an das Leben.

Bente Erichsen, Sozialpädagogik-Praktikantin

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Was müssen meine Angehörigen beachten?

Interview mit Brigitte Walter

Ich kann meine Mutter jederzeit besuchenWie lange wohnt Ihre Mutter hier? Seit August 2008 wohnt meine Mutter im Servicehaus Wellingdorf. Mittlerweile fühlt sie sich in ihren vierWänden wohl, da viele private Gegenstände für eine heimische Atmosphäre sorgen.

Besuchen Sie Ihre Mutter oft? Ich kann meine Mutter jederzeit besuchen oder sie abholen. Es ist mir wichtig, regelmäßig Kontakt zuhalten, damit sie nicht das Gefühl bekommt, dass sie abgeschoben wurde.

Reden die Mitarbeiter mit Ihnen über Ihre Mutter? Ich habe einen guten Kontakt zu den Mitarbeitern. So können evtl. auftretende Probleme schnellbesprochen werden. Und es ist wichtig, dass ich über den Gesundheitszustand meiner Mutter informiertbin, um gemeinsam zu gucken, was das Beste für sie ist. Aber wenn ein Mieter nicht möchte, dass mit denAngehörigen geredet wird, müssen sich die Mitarbeiter daran halten.

Fühlen Sie sich hier gut unterstützt? Eine gute Erfahrung habe ich gemacht, als mein Vater starb, er wohnte nur vier Monate hier. Da waren dieBetreuer bemüht, nicht nur meine Mutter zu trösten, auch mir als Tochter und der ganzen Familie habensie Trost gegeben.

Erika Konscholky (76):

Meine Angehörigen haben keinen Kontakt zum Haus. Ich binselbstständig. Da ist man auf unten, auf das Büro, gar nicht soangewiesen.Zu meiner Tochter habe ich einmal gesagt: „Solange ich das selber machen kann, dass ich meine vierWände für mich hab', brauche ich keine Hilfe“

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Welche Möglichkeiten bietet mir die Umgebung der Einrichtung?

Mit dem Gehwagen im Stadtteil unterwegsIch komme ursprünglich aus Ellerbek, ansonsten bin ich eine waschechte „Berliner Göre“. Als ich von Ellerbeknach Wellingdorf zog, wollte ich nicht meinen Hausarzt wechseln, daher muss ich immer mit dem Taxi dorthinfahren. Mit meinem Rollator bin ich oft im Stadtteil Wellingdorf unterwegs. Einkaufsmöglichkeiten für dentäglichen Bedarf sind hier gut vorhanden. Leider hat man hier nicht so eine große Auswahl an Restaurants.

Anneliese Kohrt (80) , Mieterin

Der ehemalige BombentrichterFrau Meier ist nicht mehr so gut zu Fuß, kleine Strecken kann sie aber gut mit dem Gehwagen bewältigen.Ab und zu hole ich sie ab, und wir drehen eine kleine Runde um das Haus. Wir verlassen das Servicehausdurch den Eingang der Pflege und gehen dann nach rechts. Der Weg ist eben und gepflastert, nur auf dieAutos muss man ein Auge haben, auch wenn sie hier langsam fahren.

Als erstes kommen wir bei den Parkplätzen der AWO vorbei. Rechts liegt dann das Gymnasium und einSpazierweg. Gehen wir weiter, befindet sich auf der rechten Seite erst der Fahrradschuppen und dann einkleiner bewaldeter Hang. Auf der linken Seite ist immer das Servicehaus. Dann kommen wir zu demTeich, an dem wir uns auf den Bänken ausruhen und plaudern. Der Teich, auf dem nun Enten undBlesshühner schwimmen ist ein Bombentrichter aus dem zweiten Weltkrieg. Wenn wir dann schließlich weitergehen, kommen wir links an dem Eingang zu den Mietwohnungen vorbei.Auf der rechten Seite folgt kurz darauf die Auffahrt zum Servicehaus. rei, vier Meter und wir sind wiederbei dem Eingang der Pflege.

Bente Erichsen, Sozialpädagogik-Praktikantin

Edith von Allwörden:

Schön, dass jetzt aus etwas so Schrecklichem....wie fallenden Bomben, etwas geworden ist, an dem sich Bewohner und Mieter erfreuen können.

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Tierischer Besuch"Stellt euch vor, Herbert muss mir jetzt einen Minizaun um die Terrasse bauen, damit ich dieHinterlassenschaften der kleinen Enten nicht auf meinem Teppich habe!", erzählte Marga Meyer kürzlich amKaffeetisch.

Gegenüber ihrer Wohnung -im Erdgeschoss- liegt ein kleiner Teich voller Leben. Im Winter hat sie Freude andem Vogelfutterhäuschen auf ihrer Terrasse. Seit dem Frühjahr hatten sie und ihr Lebensgefährte außerdemein Entenpärchen an ihren Mahlzeiten unter freiem Himmel teilhaben lassen.

„Die sind ja soooo süß!", schwärmt Marga Meyer. "Aber nun sind sie so zutraulich, dass sie mit der ganzenFamilie anrücken. Vielleicht hätte ich sie doch nicht anfüttern sollen?“

Fünf Wochen später erzählte Frau Meyer :

"Die Enten machen jetzt Hochsprung"

Der Mittelpunkt des HausesIn unserem Innenhof können Sie ausruhen, klönen, Kaffee trinken und ein Sonnenbad nehmen. Oder einekleine Runde gehen. Der Hof steht allen Mietern des Servicehauses und unseren Gästen der WOHN - undKurzzeitpflege zur Verfügung. Ein trockenes Plätzchen finden Sie auch bei schlechtem Wetter im Pavillon.

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Wie kann ich die Kontakte zu meinen Freunden, Bekannten,Angehörigen und ausserhalb des Hauses pflegen?

Brigitte Walter:

Es ist mir wichtig,regelmäßig Kontakt zuhaltenIch kann meine Mutter jederzeit besuchenoder sie abholen. Es ist mir wichtig,regelmäßig Kontakt zu halten, damit sienicht das Gefühl bekommt, dass sieabgeschoben wurde.

Ingeburg Wellendorf (81):

Manchmal holt michmeine Tochter abSeit über 30 Jahren habe ich einenSchrebergarten am Klausdorfer Weg. Dahinkomme ich mit dem Gehwagen. Manchmalholt mich meine Tochter ab.

Anna Petersen, examinierte Altenpflegerin in der WOHNpflege:

"Frau Böttcher ruft gerne jeden Tag ihre Tochter an. Da sie dieNummer nicht mehr selbst wählen kann, übernehmen wir das für sie."

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Was muss an Formalitäten vor dem Einzug geklärt sein?

Wir finden immer einen WegWie bei allen Behördenangelegenheiten, helfen wir Ihnen auch dabei, eine Betreuung zu beantragen. EineBetreuung ist notwendig, wenn man sich nicht mehr selbständig um seine finanziellen oder persönlichenAngelegenheiten kümmern kann und auch keine Angehörigen dabei helfen können. Oder wenn manbeispielsweise nicht mehr in der Lage ist, Geld von der Bank abzuholen, Rechnungen zu überweisen oderähnliches. Dann wird ein Betreuer vom Gericht benannt, der einem hilft, diese Dinge zu erledigen.

Behördengänge und HilfeBei öffentlich geförderten Wohnungen müssen Sie das Amt für Wohnen und Grundsicherung aufsuchen. BeiGrundsicherung müssen Formalien bei der Stadt Kiel abgeklärt werden. Wir beraten Sie im Rahmen desGrundservices gerne.Frau Heike Hoppe von dem Amt für Wohnen und Grundsicherung von der Stadt Kiel zu der Frage: "Als ersteswird ein Antrag auf Wohnberechtigung (§8 Abs. 4 SHWoFG) hier im Amt für Wohnen und Grundsicherung beider Stadt Kiel gestellt. Hierfür ermitteln wir das maßgebende Einkommen."

Wer hier wohnt braucht keine PflegestufeWir sind ein fast ganz normales Mietshaus, ausgerichtet auf die Bedürfnisse alter Menschen. Wenn einMieter dennoch pflegebedürftig ist, also bei der Bewältigung des Alltags Unterstützung braucht, helfen wirgerne bei der Beantragung einer Pflegestufe. Auch bei einem Antrag auf Höherstufung tun wir dies. Inbeiden Fällen kommt der Medizinische Dienst der Krankenkasse dann zum Hausbesuch und stellt diePflegestufe fest. Wenn eine Pflegestufe festgestellt wurde, kann man Pflegegeld bekommen oderDienstleistungen in Anspruch nehmen, zum Beispiel bei uns.

Wie groß ist die Einrichtung eigentlich und wie ist sie ausgestattet?

Anneliese Kohrt (80), Mieterin:

„Die Wohnung ist sehr geräumig"Die Wohnung (2-Zimmer) ist sehr geräumig, aber leider nicht immer altengerecht eingerichtet. Da man imAlter eher schrumpft, kommt man an viele Dinge nicht mehr ran. Zum Beispiel ist die Duschstange im Badzu kurz und zu hoch angebracht. Die Fußleisten sind teilweise noch lose. Da an meiner Terrasse keinWindschutz ist, planen wir dort, auf eigene Kosten etwas anzubringen. Zum Glück ist mein Sohnhandwerklich begabt.

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Interview mit Frau Noak von der Firma Rahn:

Der VermieterDie Firma Rahn ist der Vermieter der Wohnungen im Servicehaus. Wir haben Frau Noak ein paar Fragengestellt, die für zukünftige Mieter interessant sein könnten.

Kann man sich seine Wohnung aussuchen? / Kann ich umziehen, wenn mir meine Wohnung nichtgefällt? Nein, es steht immer nur eine gekündigte Wohnung zur Vermietung bereit. In Ausnahmefällen sind wir bereit,bei Freiwerden einer Wohnung zu tauschen, sofern der Mieter hierfür wichtige Gründe hat (z. B. dass ihm diejetzige Wohnung zu teuer geworden ist).

Kann man sich seine Nachbarn selber aussuchen? Nein, da ja immer nur eine Wohnung frei wird.

Wie lange muss ich auf eine Wohnung warten? Das Konzept in der Wischhofstraße sieht vor, dass die Mieter auch in der eigenen Wohnung gepflegt werdenkönnen. Es ist hierdurch in der nächsten Zeit kaum mit Mieterwechsel zu rechnen. Die Interessentenliste fürdie 63 Wohnungen ist über 70 Mietinteressenten lang.

Gibt es große Unterschiede zwischen den Etagen? Nein, es gibt kaum Unterschiede zwischen den Etagen. Erdgeschosswohnungen haben jedoch Terrassen.

Gibt es eine Pforte, die darauf achtet, wer rein und raus geht? Nein, da es sich nicht um ein Heim handelt. Jedoch ist unsere automatische Außentür zur Sicherheit derBewohner nach 19 Uhr nur noch mit einem Schlüssel oder durch die Gegensprechanlage zu öffnen.

Wie geht man mit meinen Beschwerden um? Beschwerden werden von uns aufgenommen und geprüft, ob und was veranlasst werden muss. Zum BeispielReparaturen werden beauftragt.

Terrasse im Innenhof Außenansicht

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Interview mit Ursula Taube (75), ambulante Kundin:

"Wir haben einen Vertrag gemacht."Frau Taube ist momentan Kurzzeitpflege- Gast im AWO- Servicehaus Wellingdorf. Normalerweise wird sievom ambulanten Dienst in ihrer Wohnung betreut.

Frau Taube, wie sind Sie an den Ambulanten Dienst des Servicehauses gekommen? Ich bin gefallen und da brauchte ich Hilfe. Mein Mann ist in Dietrichsdorf, im Servicehaus Boksberg. Er hatAlzheimer. Ich wollte aber zu Hause bleiben und da hat man mir den ambulanten Dienst empfohlen. MeineBeine müssen gewickelt werden.

Wie ist es dann weitergegangen? Frau von Allwörden ist zu mir gekommen. Ich habe ihr mein Anliegen erzählt und sie hat dann geguckt,was passt. Jetzt kommt der Dienst immer morgens. Um halb sieben waren sie da.

Ist das Ihre Wunschzeit gewesen? Ja, das war mein Wunsch. Ich bin eine Frühaufsteherin und schlafe nachts ja nicht so gut. Die waren auchfroh darüber, weil viele eher später wollen.

Hatten Sie auch mal eine Beschwerde? An wen konnten Sie sich wenden?Ich habe keine Probleme mit denen gehabt. Klar kamen die mal fünf Minuten zu spät. Aber das ist ja nichtschlimm. Manchmal war ich auch noch nicht fertig oder musste noch einmal eben zur Toilette.

Gab es Mitarbeiter, von denen Sie nicht betreut werden wollten? Ja, ich hab Frau von Allwörden gesagt, dass keine Männer kommen sollen. Wegen der Intimsphäre. Diehaben das versucht zu berücksichtigen. Nachher fand ich das albern. Nachdem ich im Krankenhaus war.Da wurde man ja auch von Männern versorgt. Das habe ich dann auch Thomas noch mal gesagt, als ermal wieder kam.

Der ambulante Dienst stellt sich vorSeit Oktober 2008 ist der ambulante Dienst im Servicehaus integriert. Im Haus, wie auch im Stadtteil,durften unsere Mitarbeiter schon vielen Kunden behilflich sein. Bei einem Beratungsgespräch vereinbaren wir die genauen Leistungen mit Ihnen. Dabei berücksichtigenwir auch immer Ihre Wünsche. Sie selbst bestimmen, was Sie wollen und was nicht. Wir sind da, um Sieim Alltag zu unterstützen und auch im medizinischen Bereich zu versorgen. Dabei achten wir besondersdarauf, dass die Mitarbeiter, die im Dienst sind, immer die gleichen Kunden betreuen, so dass sich eineBeziehung aufbauen kann. Bei Fragen und Beschwerden sind wir für Sie da.

Edith von Allwörden, Pflegedienstleitung ambulant

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Welche Kosten kommen auf mich zu?

Das liebe Geld...In einem Servicehaus wohnen Sie selbständig und unabhängig in einer Mietwohnung mitServiceleistungen. Im Rahmen dieser Leistungen unterstützen und beraten wir Sie gerne bei allenFormalitäten, vor allem dann, wenn für Sie Kosten anfallen. Unser Grundservicebetrag wird ebenso wiedie Miete der Wohnungsbaugesellschaft zu Beginn des Monats von Ihrem Konto abgebucht. FürLeistungen, wie z.B. Pflege oder Essen, erhalten Sie monatlich eine Rechnung. Sie haben die Möglichkeit,diese per Überweisung, bequem per Bankeinzug oder bar im Büro zu bezahlen. Wir helfen Ihnen, dieAngebote des Grund- und Wahlservices sowie externe Dienstleistungen zu erhalten. Dabei unterstützenwir Sie beim Ausfüllen von Anträgen und allen anfallenden Behördenangelegenheiten. Benötigen Sie Hilfe zur Pflege, im Sinne von SGB XII (Sozialgesetzbuch), helfen wir Ihnen dabei, einenAntrag bei der Pflegekasse zu stellen, und beraten Sie zu den Kosten. Wenn Sie die Kosten für dienotwendige Pflege nicht mehr aufbringen können, helfen wir Ihnen auch hier, die Restkosten beimSozialhilfeträger zu beantragen. Mit Kostenerhöhungen ist dann zu rechnen, wenn allgemein die Kostensteigen, wenn Betriebskosten, Lebensmittelkosten usw. sich erhöhen. Preise für die ambulante Pflege werden mit Pflegekassen, örtlichen Sozialhilfeträgern und Anbietern derPflege vereinbart. Erhöhungen sind erfahrungsgemäß gering.

Gibt´s was Neues?Über gesetzliche Änderungen oder Preisänderungen werden Sie von uns rechtzeitig im Vorwegeinformiert. Entweder im persönlichen Anschreiben oder als Aushang an den Informations- undHinweistafeln vor Ort.

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Welche Gesetze/Verordnungen gelten hier und wer überprüft dieEinhaltung?

Qualität auf dem PrüfstandQualitätsprüfungen finden regelmäßig statt. Heimaufsicht, Medizinischer Dienst der Krankenkassen (MDK),Lebensmittelaufsicht, Feuerwehr (Brandschutz), Apotheke (Medikamentenversorgung), Hygienebeauftragteund viele mehr prüfen immer wieder, ob die Arbeit in unserer Einrichtung den Qualitätsanforderungenentspricht. Sofern die Prüfergebnisse Veränderungen verbindlich vorschreiben, werden diese umgesetzt.Dabei gilt, dass Qualität nicht durch eine Prüfung von außen in eine Einrichtung hinein geprüft oder verordnetwerden kann. Qualität entwickelt sich nur aus den gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten in einerEinrichtung. Daher beteiligen wir uns auch am Qualitätssicherungssystem EFQM. Im Rahmen vonSelbstbewertungen und Befragungen bewerten und beurteilen wir unsere Arbeit selbst und lassen sie auchvon externen Experten kontinuierlich bewerten. Aus den Ergebnissen leiten wir genaue Ziele fürVerbesserungen ab.

EFQM

Unser QualitätsmanagementsystemWir arbeiten nach den Maßstäben der “European Foundation for Quality Management” (EFQM). DiesesQualitätsmanagementsystem orientiert sich an der Zufriedenheit der Mieter, Angehörigen, Bewohner undMitarbeiter. Alle 2 Jahre bitten wir Sie, mit Hilfe eines Fragebogens eine Aussage über unsere Qualität zumachen. Die Ergebnisse werden ausgewertet und Stärken und Schwächen somit sichtbar gemacht. UmStärken auszubauen und Schwächen zu beseitigen, werden Projekte ins Leben gerufen und systematischdurchgeführt. So gewährleisten wir einen ständigen Prozess der Qualitätsentwicklung. Damit zählen unsere Dienste und Einrichtungen zu den ersten Unternehmen in Schleswig- Holstein, diedieses komplexe System für die Pflege anwenden.

PrüfungenSämtliche Prüfberichte werden in der Einrichtung gesammelt und können dort über das Büro/dieEinrichtungsleitung eingesehen werden. Prüfergebnisse werden je nach Umfang auch im Hausausgehängt bzw. bei Angehörigenabenden vorgestellt.Prüfungen können wir nicht vorher ankündigen, weil sie grundsätzlich unangemeldet kommen. EineAusnahme sind die individuellen Pfegestufenüberprüfungen durch den Medizinischen Dienst derKrankenkassen (MDK); diese Termine werden den Personen vorher schriftlich mitgeteilt, damit auchAngehörige daran teilnehmen können.

www.awo-pflege-sh.dePrüfergebnisse der Einrichtung können Sie auf den Internetseiten der AWO Pflege einsehen. EineDruckversion können Sie von uns bekommen. Sprechen Sie uns einfach an.

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An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe oder michbeschweren möchte?

Erika Konscholky (76):

Letztens habe ich beiFirma Rahn angerufen,......weil meine Türklinke locker war. DieHandwerker waren den Tag im Haus. Dawurde das gleich gemacht. Wenn ich einAnliegen hab, kann ich mich da melden. Dieleiten das dann in die Wege. Wenn nicht,ruf ich nochmal an. Das macht auch nichts.Und dann klappt das auch. Und sonst ist Frau Michalsky ja da oderdie anderen.

Ingeburg Wellendorf (81):

Mein Feuermelder hierhat angefangen zublinken und zu piepen, ...da bin ich runter zu den Pflegekräftengegangen. Die haben dann die Batterienausgebaut. Am nächsten Tag habe ich beiFrau Michalsky Bescheid gesagt. Sie sagte,ich müsse die Firma Rahn anrufen. DieFirma Rahn sagte mir, ich muss dieBatterien selber wechseln. Mein Sohn hatdas dann gemacht.

Was ist ein Bewohnerbeirat?

Selbst eine leise Stimme findet so GehörAls Ansprechpartner für die Bewohner unserer WOHNpflege wurde von ihnen ein Bewohnerbeirat aufzwei Jahre gewählt. Zur Zeit ist dies Frau Walter, die Tochter einer Bewohnerin, und Herr Exner, der hierlebt. Bei Anmerkungen, Beschwerden und Problemen können sich die Bewohner an die beiden wenden.Dafür wurde ein Briefkasten eingerichtet.

Der Beirat fühlt sich als Vermittler zwischen Bewohnern und Leitung des Hauses. Unstimmigkeiten oderandere Sichtweisen werden besprochen und geklärt. Wir möchten, dass sich die Bewohner heimischfühlen. Selbst eine leise Stimme findet so Gehör.

Das Kundentelefon

01803/ 10 33 10Der Unternehmensbereich Pflege der AWO Schleswig- Hosltein gGmbHbietet unter dem Motto "Wählen Sie AWO Pflege" ein landesweitesKundentelefon. Unter der Rufnummer 01803/103310 haben Sie für 9 ct/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom rund um die Uhr einenAnsprechpartner für Ihre Anliegen oder Fragen. Weitere Informationen zuunserem Kundentelefon finden Sie auf unserer Homepage unter:http://www.awo-pflege-sh.de/leistungen/kundentelefon/.

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Wer arbeitet hier alles und wer ist für mich zuständig?

Ein bunter Strauß von FähigkeitenDaran, dass sich alle in unseren Häusern wohlfühlen, sind viele Menschen beteiligt. Mitarbeiter mitunterschiedlichsten Qualifikationen kümmern sich um die Bedürfnisse unserer Mieter und sorgen für einezugewandte und professionelle Pflege in einer lebenswerten, vertrauten Umgebung: Altenpfleger,Gesundheitspfleger, Altenpflegehelfer, Krankenpflegehelfer, Pflegeassistenten, Auszubildende,Präsenzkräfte, Mitarbeiter in der Sozialen Betreuung und im Freiwilligen Sozialen Jahr, Zivildienstleistende,Sozialpädagogen, Psychologen, Verwaltungsangestellte, Reinigungspersonal, Hausmeister, Köche,Gastronomiefachleute, leitende Pflegefachkräfte, Wundexperten, Praxisanleiter, Hygienebeauftragte sowieviele Mitarbeiter mit Weiterbildungen für Gerontopsychiatrie oder Palliativpflege.

Gemeinsam mit dem Engagement unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter ergibt das einen bunten Strauß vonFähigkeiten, die wir durch regelmäßige Schulungen in Erster Hilfe, Expertenstandards oder dem Verbindenvon Beinen ständig vertiefen und erweitern. Wichtig sind dabei vor allem die Übergabegespräche undMitarbeiterbesprechungen: Hier tauschen sich unsere Mitarbeiter über die Bedürfnisse unserer Mieter aus,um ihnen und ihren Angehörigen eine Lebenswelt zu schaffen, die ihre persönlichen Lebensgeschichtenberücksichtigt und einen möglichst selbstbestimmten Alltag ermöglicht.

Barbara Winkler, Qualitätsbeauftragte des Unternehmensbereich Pflege der AWO S.-H. und verantwortlich fürdie Planung der Schulungen

Schnell wissen, wer gerade da istIn der WOHNpflege, gegenüber vom Dienstzimmer, sind auf einer Tafel Bilder von allen Mitarbeitern desServicehauses abgelichtet. Unter den Bildern steht der Name. Die Namensschilder sind farblichgekennzeichnet. Grün für: "Ich bin da." und weiß für: "Heute hab ich frei". So kann man schon auf demersten Blick erkennen, welcher Mitarbeiter gerade im Haus ist.

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Page 29: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Medikamente ins HausWir von der Schwentine-Apotheke liefern täglich Ihre Medikamente und Apothekenartikel. Ich erstellemonatlich eine Rechnung über die anfallenden Rezeptgebühren, Apothekeneinkäufe und Kosten fürMedikamente, die die Krankenkasse nicht übernimmt.

Britta Marx

Sie erreichen uns unter der Telefonnummer: während unser Geschäftszeiten:0431 / 720 65 61

Mo, Di, Do, Fr: 8:00 – 18:30 Mi: 8:00 – 18:00 Sa: 8:00 – 12:30

Wenn eine Packung leer ist...Alle Bewohner der WOHNpflege benötigen Medikamente. Einige mehr, andere weniger. Dass sie ihreMedikamente auch bekommen, darum kümmern wir uns. Wenn der Arzt etwas Neues verschreibt oderwenn eine Packung leer ist, beauftragen wir die Schwentine- Apotheke mit der Lieferung. Meistens schonam selben Tag bringt Geli von der Apotheke dann die Medikamente vorbei. Ein mal in der Woche stellenFranzi oder Britta, die Nachtwachen, die Medikamente für die nächsten sieben Tage.Im Haus macht das Frau von Allwörden. Immer donnerstags geht sie zu den Mietern, die eine Verordnungvon Arzt haben, und teilt die Medikamente für die nächste Woche ein.

Anna Petersen, Mitarbeiterin der WOHNpflege

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Wie ist die Arbeit hier organisiert und kann ich mitbestimmen, wermich pflegt oder betreut?

Interview mit der examinierten Altenpflegerin Anna Petersen

Von Anfang an dabeiAnna, examinierte Altenpflegerin, arbeitet seit der Eröffnung des Servicehauses hier. Ich treffe sie imDienstzimmer, als sie gerade ihre Schicht beginnt.

Anna, wie ist die Pflege hier organisiert? Es gibt Bezugspflegetouren, das heißt, dass jede Pflegekraft für bestimmte Bewohner zuständig ist. Sohaben die Bewohner bestimmte Ansprechpartner und es kann sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Ichnehme mir auch immer die Zeit, mal ein paar Worte zu wechseln. Tagsüber schauen wir regelmäßig nachden Bewohnern. Die Nachtwache macht alle zwei Stunden Kontrollgänge.

Kann man denn als Bewohner mitentscheiden, wer einen pflegt? Ja, natürlich. Einige Damen möchten nicht von Männern gepflegt werden. Auch wenn ein Bewohner mitder Pflege von einem bestimmten Mitarbeiter nicht zufrieden ist, versuchen wir, es so zu organisieren,dass jemand anderes den Bewohner betreut. Eine Bewohnerin, die war einmal sehr unzufrieden mit einemMitarbeiter. Sie ist zur Schichtleitung gegangen und hat gesagt, dass der Mitarbeiter nicht mehr zu ihrkommen soll. Wir haben das dann eingerichtet.

Wenn sich jemand beschweren will, ist also die Schichtleitung Ansprechpartner. Ja, oder Frau Michalsky.

Können die Bewohner selber entscheiden, wann und wie oft sie duschen oder baden? Ja, das ist möglich. Herr Schönau, der duscht jeden Tag. Er hat lange Zeit noch selbstständig duschenkönnen. Als das nicht mehr ging, haben wir die Zeit beibehalten.

Wie gehst du damit um, wenn jemand etwas nicht oder nicht mehr möchte? Ich und auch die anderen Mitarbeiter nehmen erst mal die Entscheidung wahr und akzeptieren sie. Wennes Entscheidungen sind, die aus der Sicht der Pflege nicht gut sind, reden wir mit dem Bewohner übermögliche Risiken und versuchen zu motivieren. Letztendlich ist es aber die Entscheidung der Person.Wenn der Bewohner einen Betreuer hat, muss er bei schwerwiegenderen Entscheidungen einbezogenwerden.

Werden die Angehörigen auch einbezogen? Ja, die Angehörigen der Bewohner werden regelmäßig informiert. Gerade, wenn sich derGesundheitszustand verschlechtert oder eine Überweisung ins Krankenhaus notwendig wird.Selbstverständlich können die Angehörigen sich auch beteiligen, wie sie es wünschen und wie sie Zeithaben. Es ist schön, wenn sie organisatorisch mit uns zusammenarbeiten. Bei Fragen sind wir oftAnsprechpartner für sie. Und wenn wir mal die Antwort nicht wissen, wie bei einigen finanziellen Dingen,verweisen wir sie weiter. Für uns sind die Angehörigen auch wichtig, wenn es darum geht, Informationen,wie Vorlieben und Abneigungen vom Bewohner, in Erfahrung zu bringen und er selber dies nicht mehräußern kann.

Gibt es dafür einen Fragebogen? Ja, dafür haben wir einen Biographiebogen, den der Bewohner oder die Angehörigen nach Einzugausfüllen. So können wir die Pflege und Betreuung so planen, dass sie auf die Gewohnheiten undWünsche der Person zugeschnitten ist.

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Ansteckung vermeidenIm Fall einer ansteckenden Krankheit gibt es in den Kieler Servicehäusern einen Hygieneordner, in demdie Sofortmaßnahmen aufgezeichnet sind, nach denen die Hygienebeauftragte und alle Mitarbeiter indiesem Falle handeln. Unser Ziel ist es, dass der Mieter im Servicehaus oder der Bewohner in der WOHN-oder Kurzzeitpflege möglichst uneingeschränkt in seiner Wohnung bleiben kann, ohne die Menschen inseinem Umfeld anzustecken. Wir arbeiten eng mit dem Gesundheitsamt Kiel zusammen, das uns inNotfällen beratend unterstützt.

Welche Informationen werden über mich gesammelt und wer arbeitetwie damit?

DatenschutzJeder Mitarbeiter und jeder Ehrenamtliche hat eine Schweigepflichtserklärung unterschrieben. So istgewährleistet, dass keine persönlichen Informationen unbefugt an fremde Personen außerhalb derEinrichtung weitergeleitet werden. Darüber hinaus ist gesetzlich geregelt, welche Daten (Daten zurPerson, zur Krankenversicherung, Krankheitsgeschichte, Pflegeverlauf, behandelnde Ärtze, etc.) von unsgesammelt und weitergeleitet werden müssen, zum Beispiel bei einem Krankenhausaufenthalt.

Das KundenstammblattJeder neue Mieter wird beim Einzug persönlich von uns begrüßt und erhält ein kleines Infoblatt mit vielenTipps und Hinweisen für das neue Zuhause. Ein Mitarbeiter erklärt noch am Einzugstag die Funktionender Notrufanlage. Außerdem bitten wir jeden neuen Mieter, uns das sogenannte Kundenstammblattauszufüllen und zurückzugeben. Wenn es gewünscht wird, unterstützen wir die Mieter auch beimAusfüllen des Blattes. Sie entscheiden dann selbst, welche Daten Sie uns geben. Bestimmte Daten, wiezum Beispiel Name und Telefonnummer sind für uns wichtig, damit wir wissen, wer genau im Servicehauswohnt. Ob Sie uns mitteilen möchten, bei welcher Krankenkasse Sie versichert sind, wer Ihr Hausarzt istoder wie wir Ihre Angehörigen erreichen können, entscheiden Sie. Falls Sie Pflegeleistungen von unserhalten, sind diese Daten für den Kontakt zu den Kassen und Ärzten aber unverzichtbar.

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Page 32: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Welche Gemeinschaftsangebote gibt es hier, welche Feste werdengefeiert?

Kommentar einer Mieterin:

"Hier sind die Feste so schön, dass man den Mietern den Stuhl unterdem Hintern wegziehen muss."

Eine Fahrt auf der SchwentineJeden Monat planen wir einen Ausflug für unsere Mieter und einen Ausflug für die Bewohner derWOHNpflege. Die Begleitung der Ausflüge macht meistens viel Spaß, ist aber manchmal auch stressig.

Sehr schön war die Fahrt auf der Schwentine, die wir gemeinsam mit Bewohnern der WOHNpflegeunternommen hatten. Die Schwentine ist ein kleiner Fluss, der nicht weit vom Servicehaus entfernt ist.Gemeinsam mit den Mietern, die gut zu Fuß waren, ging ich dort hin. Die weniger mobilen wurden mit Autoszur Anlegestelle gebracht.

Von dort ging es mit einem überdachten Boot die Schwentine hinauf und wieder herunter. Der Kapitänerzählte dabei sehr interessante Geschichten über den Fluss und die Landschaft. Eine Mieterin war ganzerstaunt darüber, wie sehr sich alles geändert hat. Sie erzählte uns, wie es früher hier aussah und was siedamals erlebt hat.

Bente Erichsen, Sozialpädagogik- Praktikantin

Kathrin Michalsky:

Beim ersten Mieterfest im Servicehaus platzten wir aus allenNähten.Im Mieterraum, der eigentlich nur für 28 Personen ausgelegt ist, feierten wir mit 45 Personen.

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Page 33: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Mit wem wohne ich hier zusammen und welche Regeln muss ich dabeibeachten?

Erika Konscholky (76):

"Ich habe hier schnell Kontakt geknüpft....Mit Frau Mautner und Frau Majewsky. Das sind meine beiden Damen, mit denen ich so zusammen bin.Auch Frau Pöppel und so, wir unterhalten uns gern mal. Ich bin ja sehr aufgeschlossen. Inzwischenkenne ich hier fast alle und kenne alle Namen. Die hab' ich mir alle aufgeschrieben und so nach und nachgelernt. "

Weihnachten in der WOHNpflegeWeihnachten steht vor der Tür. Das merkt man nicht zuletzt an dem schön geschmücktenGemeinschaftsraum und Fluren der WOHN- Pflege. Im Mittelpunkt der Christbaum. Heiligabend treffen sichdie Bewohner, die Lust haben und nicht woanders feiern, hier und es wird gemeinsam gesungen undgemütlich beieinander gesessen. Die Angehörigen kommen auch nicht zu kurz. In der Adventszeit findet einAdventskaffee statt, zu dem alle Angehörigen eingeladen werden. Beim gemütlichen Zusammensein werdenGedichte vorgelesen und Geschichten erzählt. In der Kirche nebenan können wir uns mit den Bewohnern dieGeneralprobe des Krippenspiels anschauen und der Chor des Wellingdorfer Gymnasiums gibt bei uns einkleines Konzert.

Mareike Hansemann, Sozialpädagogik-Praktikantin

Hier werden Sie nicht „fertig gemacht“Als ich im Servicehaus Wellingdorf mein Praktikum begann, wurde mir eine Liste mit Wörternausgehändigt, die ich nicht sagen sollte. Dazu gehört zum Beispiel, dass man in der Pflege nicht sagt: „Wirziehen uns jetzt an“ oder „Wir machen Sie jetzt fertig“, sondern „Ich helfe Ihnen beim Anziehen“. Dadurchmöchten wir Respekt gegenüber der Pflegeperson zum Ausdruck bringen. Die Umgangsformen kamenmir eigentlich selbstverständlich vor, doch bei genauerer Beobachtung merkte ich, dass ich trotzdem auchmanchmal zu ähnlichen Formulierungen griff. Über die Auswirkungen von Sprache habe ich mir vorhereinfach keine Gedanken gemacht. Ich fand es schön, dass mir als Mitarbeiterin dadurch der Umgang mitSprache bewusst gemacht wurde, denn nur so konnte ich übernommene Formulierungen überdenken undändern.

Bente Erichsen, Sozialpädagogik- Praktikantin

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Unsere Informationsbroschüre erhalten Sie injedem unserer sieben Servicehäuser in Kiel

Reif für die Insel?Wir vermitteln Ihnen und Ihren Angehörigen einen Urlaub aufSylt. Menschen, die sich kaum noch vorstellen können Urlaubzu machen, finden bei uns außer Sonne, Wind und Meer vorallem Eines: Zeit. Stunden und Tage ohneDauerzuständigkeit. In der WOHNpflege Westerland könnenSie sich im Rahmen einer Urlaubspflege erholen. Dasbedeutet professionelle Pflege, speziell auf Urlaubsgästezugeschnitten, persönliche und zuverlässige Betreuung mitfesten Bezugspersonen - rund um die Uhr. Silke Renning, die Leiterin der WOHNpflege Westerland,informiert und berät Sie auch gern telefonisch!

WOHNpflege Westerland Wenningstedter Weg 66 25980 Westerland Tel.: 0 46 51 / 99 50 600

Mail: [email protected] Web: www.awo-pflege-sh.de/westerland

Die Wellingdorf- HymneGeschenk zum 1. Geburtstag

Nach der Melodie: „Das Wandern ist des Müllers Lust…“ Verfasst von den Mietern des AWO Servicehausesin Wellingdorf

1. Ein ganzes Jahr ist schon vorbei, vergessen Stress und Plackerei, und Plackerei. Die Müh und Plag hatsich gelohnt, II: wohl dem, der bei der AWO wohnt :II ...der AWO wohnt.

2. In Wellingdorf, da wohnt sich`s schön, da kann man oft Senioren sehn, Senioren sehn. Mit Tabletten undohne Alkohol, II: da fühlt sich auch der Letzte wohl :II ...der Letzte wohl.

3. Und ist der Alltag oft nicht leicht, gemeinsam wird das Ziel erreicht, das Ziel erreicht. Das AWO – Teambetreut uns gut II: und sorgt für neuen Lebensmut :II ...Lebensmut

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WIE WERDE ICH BEI EINZUG UNDEINGEWÖHNUNG UNTERSTÜTZT?

Nein, aufgrund der 100%igen Vermietung, sind alleWohnungen immer vergeben.

Ja, wir beraten und zeigen Ihnen die Wohnungen gerne

Wir stehen Ihnen mit Rat zur Seite.

WIE WOHNE ICH IN DER EINRICHTUNG?

1Zi. Wohnung: 43,21m2 2Zi. Wohnung: 51,54m2 3Zi.Wohnung: 62,32m2 Alle Wohnungen haben eineKüchenzeile im Wohnraum und Balkon oder Terrasse.

Ja. Die Dusche ist ebenerdig.

Ja, die Wohnungen sind komplett leer, Sie richten sichdie Wohnung nach Ihrem individuellen Geschmack undWünschen ein. WOHNpflege: ja, bis auf das Pflegebett

Ja.

WOHNpflege: ja, abschließbare Fächer in den ZimmernServiceHaus: nein

Ja.

KANN ICH MEINEN ALLTAG WIEGEWOHNT LEBEN?

Ja, da eine eigene Küche vorhanden ist. Mahlzeitenbringen wir auf Wunsch auch zu Ihnen. In derWOHNpflege können die Essenszeiten individuellgestaltet werden.

Ja.

KANN ICH PROBEWOHNEN?

KANN ICH MIR MEIN ZIMMER ODER MEINEWOHNUNG VORHER ANSCHAUEN?

WER KÜMMERT SICH VOR UND BEI DEM EINZUGUM MICH?

WIE GROSS IST MEIN ZIMMER ODER MEINEWOHNUNG?

HABE ICH EINE EIGENE TOILETTE UND DUSCHE?

KANN ICH EIGENE MÖBEL MITBRINGEN?

KANN ICH MEIN ZIMMER/ MEINE WOHNUNGABSCHLIESSEN?

KANN ICH MEINE WERTSACHEN SICHERUNTERBRINGEN?

KANN ICH MICH MIT EINEM ROLLSTUHL ÜBERALLIM HAUS BEWEGEN?

KANN ICH DIE ESSENSZEITEN SELBERBESTIMMEN?

KANN ICH AUCH AUSSERHALB DER MAHLZEITENETWAS ZU ESSEN UND ZU TRINKEN BEKOMMEN?

Ja.

Ja.

Selbstverständlich.

Sowohl Fußpflege als auch Friseur kommen ins Haus.Sie entscheiden selbst, ob Sie diese Dienstleistung inAnspruch nehmen.

Ja.

Ja, wenn die Versorgung des Tiers sichergestellt ist.

WAS IST, WENN ICH KRANK ODER SEHRSTARK BETREUUNGSBEDÜRFTIGWERDE, WENN ICH STERBEN MUSS?

Ja.

Ja.

Ja. Auf Wunsch vermitteln wir gern den Kontakt mitPastor Pörksen (evangelisch).

WAS MÜSSEN MEINE ANGEHÖRIGENBEACHTEN?

Jederzeit.

Auf Wunsch und nach Absprache – Als Mieterbestimmen Sie selbst, wem Sie einen Schlüsselaushändigen.

Ja, dies kann mit unseren Mitarbeitern abgesprochenwerden.

KANN ICH AUCH IN MEINEM ZIMMER/ MEINERWOHNUNG ESSEN?

KANN ICH MEINE KLEIDUNG / WÄSCHEMITBRINGEN?

KANN ICH DIE ZEITEN ZUM AUFSTEHEN ODER INSBETT GEHEN SELBER BESTIMMEN?

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT ZUM FRISEUR ODERZUR FUSSPFLEGE ZU GEHEN? WIE KOMME ICH DAHIN?

KANN ICH JEDERZEIT DAS HAUS VERLASSEN?

DARF ICH EIN HAUSTIER MITBRINGEN?

KANN ICH MEINEN HAUSARZT UND MEINENAPOTHEKER BEHALTEN?

HABE ICH DIE MÖGLICHKEIT, BEI BEDARFFACHÄRZTE AUFZUSUCHEN?

WERDE ICH VON EINER SEELSORGERIN / EINEMSEELSORGER BESUCHT, WENN ICH DIESWÜNSCHE?

KÖNNEN MICH MEINE ANGEHÖRIGEN, FREUNDEUND BEKANNTE BESUCHEN, WANN IMMER SIEWOLLEN?

BEKOMMEN ANGEHÖRIGE EINEN SCHLÜSSEL?

KÖNNEN ANGEHÖRIGE SICH AN DER PFLEGEBETEILIGEN, Z.B. HILFE BEIM AUFSTEHEN ODERWASCHEN?

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WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET MIRDIE UMGEBUNG DER EINRICHTUNG?

Ja. Von der Bushaltestelle in der Nähe desServicehauses kann man in die Innenstadt oder an denStrand, z.B. Laboe fahren

Das Servicehaus befindet sich im Zentrum vom StadtteilWellingdorf. Dadurch ergeben sich für Sie folgendeMöglichkeiten: der Seefischmarkt, die Schwentine,Ärztezentrum, Einkaufsmöglichkeiten, Café Luna,Restaurant zur Alten Mühle, Schwentine-Wanderweg

Auf dem Nachbargrundstück befindet sich einSupermarkt. In einer Einkaufszeile in der Nähe gibt esviele kleinere Geschäfte.

WIE KANN ICH DIE KONTAKTE ZUMEINEN FREUNDEN, BEKANNTEN,ANGEHÖRIGEN UND AUSSERHALB DESHAUSES PFLEGEN?

Ja.

Selbstverständlich. Es gibt auch einen Mieterraum fürFeste.

Ja.

Veranstaltungen im Servicehaus, Kirchengemeinde,Veranstaltungen am Wellingdorfer Gymnasium könnengenutzt werden

KANN ICH MARKANTE PUNKTE DER STADT (Z.B.ZENTRUM, MARKT, BUSHALTESTELLE ETC.) GUTERREICHEN?

WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET MIR DIEUMGEBUNG (CAFÉ, PARKS, ETC.)?

WO KANN ICH EINKAUFEN?

SIND AUSREICHEND PARKPLÄTZE VORHANDEN?

KANN ICH MEINE FAMILIE, FREUNDE UNDBEKANNTEN ZUM ESSEN ODER KAFFEEEINLADEN?

KANN BESUCH BEI MIR ÜBERNACHTEN?

WELCHE ANGEBOTE AUSSERHALB GIBT ES, DIEICH NUTZEN KANN (KIRCHENGEMEINDE, KULTURETC.)?

WELCHE MEDIEN KANN ICH NUTZEN?

Ja.

Ja, ein Anschluss ist vorhanden.

Ein Anschluss ist vorhanden.

Es gibt eine Selbstbedienungsbibliothek (Bücherregal imFlur).

Ja.

KANN ICH MEINEN EIGENEN FERNSEHERNUTZEN?

HABE ICH EIN EIGENES TELEFON?

KANN ICH DAS INTERNET NUTZEN?

GIBT ES HIER EINE EIGENE BIBLIOTHEK?

KANN ICH MEINE TAGESZEITUNG BEKOMMEN?

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WAS MUSS AN FORMALITÄTEN VOR DEMEINZUG GEKLÄRT SEIN?

Bei öffentlich geförderten Wohnungen benötigt dieWohnungsbaugesellschaft einenWohnberechtigungsschein.

Die Einrichtungsleitung Frau Michalsky und derVermieter.

WIE GROSS IST DIE EINRICHTUNGEIGENTLICH UND WIE IST SIEAUSGESTATTET?

Es gibt 63 Wohnungen und eine WOHNpflege mit 21Plätzen.

Ja.

Es gibt einen geschützten Innenhof mit Springbrunnenund Pavillon, einen Ententeich und einenGemeinschaftsraum. Das Gebäude ist ein Neubau.

WELCHE KOSTEN KOMMEN AUF MICHZU?

1 Zi Wohnung: 467,76€, 2 Zi. Wohnung: 528,66€, 3 ZI.Wohnung: 608,18€

Enthalten ist eine Nebenkosten- Vorauszahlung(Betriebs- u. Heizkosten) und dieGrundservicepauschale.

Externe Dienstleistungen und alle Leistungen desWahlservices (Wohnungsreinigung, Wäsche, Pflege,Verpflegung etc.)

WELCHE UNTERLAGEN SIND FÜR EINEN EINZUGUND GGF. DIE AUFNAHME DER LEISTUNGENERFORDERLICH?

WER ERLÄUTERT MIR DIE NOTWENDIGENVERTRÄGE UND SCHLIESST SIE MIT MIR AB?

WIE VIELE ANDERE MENSCHEN LEBEN MIT MIRHIER?

IST DAS HAUS BARRIEREFREI UNDBEHINDERTENGERECHT AUSGESTATTET?

WELCHE BESONDERE AUSSTATTUNG BIETET DASHAUS NOCH?

WAS KOSTET EIN ZIMMER/ EINE WOHNUNG?

WAS IST IN DEN KOSTEN ENTHALTEN?

WOFÜR MUSS ICH EXTRA BEZAHLEN?

Wir bieten als Service ein Verwahrkonto an.

Ja, im Rahmen der gesetzlichen Zuzahlungen bei IhrenKrankenkassen, sofern keine Befreiung vorliegt.

WELCHE GESETZE/ VERORDNUNGENGELTEN HIER UND WER ÜBERPRÜFT DIEEINHALTUNG?

Bei Ihnen in der eigenen Wohnung finden keinePrüfungen statt, da es eine private, selbständigeMietwohnung ist. Natürlich werden wir als Einrichtungdurch verschiedene Prüfinstanzen (MDK, Heimaufsicht,Gesundheitsamt, etc.) überprüft.

Keine, da Sie in einer eigenen Wohnung leben. In derWOHNpflege: Überprüfung von technischen Geräten,Vorgaben der Lebensmittelaufsicht und Brandschutz.

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENNICH FRAGEN HABE ODER MICHBESCHWEREN MÖCHTE?

Im Einrichtungsleitungsbüro.

Es gibt einen Mietersprecher und regelmäßigeMieterversammlungen.

GIBT ES EINEN BARGELDBETRAG? WELCHEAUSGABEN MÜSSEN VOM BARGELDBETRAGBEZAHLT WERDEN?

MUSS ICH FÜR PFLEGEMITTEL, Z.B.INKONTINENZMATERIAL, EXTRA BEZAHLEN?

WELCHE PRÜFUNGEN FINDEN REGELMÄSSIGSTATT UND WIE HAT DIE EINRICHTUNGABGESCHNITTEN?

WELCHE VORSCHRIFTEN GIBT ES, DIE ICH HIERBEACHTEN MUSS (IM UNTERSCHIED ZUM LEBENIN MEINER EIGENEN WOHNUNG)?

WO UND WANN BEKOMME ICH ANTWORTEN AUFMEINE FRAGEN, KRITIK ODER ANREGUNGEN?

GIBT ES EINEN BEIRAT/ FÜRSPRECHER UNDKANN ICH DIESEN BEI FRAGEN ANSPRECHEN?

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WER ARBEITET HIER ALLES UND WERIST FÜR MICH ZUSTÄNDIG?

Es gibt Pflegefachkräfte, Pflegekräfte, Sozialpädagogen,Zivildienstleistende, FSJ´ler und Küchenkräfte. DieGeschlechter sind gemischt, wobei mehr Frauen hierarbeiten.

Ansprechpartner sind Einrichtungsleitung undPflegedienstleitung.

Ja, sie bieten Verschiedenes an, zum Beispiel einenBunten Nachmittag oder Gedächtnistraining.

WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERTUND KANN ICH MITBESTIMMEN, WERMICH PFLEGT ODER BETREUT?

Nach dem Servicehauskonzept (5 Prinzipien) wirdgearbeitet. Dieses Konzept durchzieht auch alleanderen Konzepte, wie auch das WOHNpflege-Konzept,Tagespflege- Konzept, Stadtteilcafé- Konzept

Die Hygienebeauftragen aus den Abteilungen achtendarauf. Aber auch alle Mitarbeiter gemeinsam.

Ja, selbstverständlich. Die Finanzierung erfolgt überärztliche Verordnung und Krankenkasse.

WELCHE MITARBEITER (AUSBILDUNG, MÄNNLICH/WEIBLICH, ETC.) ARBEITEN HIER?

HABE ICH FESTE ANSPRECHPARTNER ODERBEZUGSPERSONEN UNTER DEN MITARBEITERN?

GIBT ES EHRENAMTLICHE MITARBEITER? WASMACHEN DIE?

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIERGEARBEITET?

WER ACHTET HIER AUF HYGIENE UNDSAUBERKEIT?

KANN ICH BEI BEDARF THERAPEUTISCHEANGEBOTE, WIE Z.B. LOGOPÄDIE IN ANSPRUCHNEHMEN? WER KÜMMERT SICH UM DIEFINANZIERUNG?

WELCHE INFORMATIONEN WERDENÜBER MICH GESAMMELT UND WERARBEITET WIE DAMIT?

Es gibt ein Kundenstammblatt und einePflegedokumentation. Natürlich nehmen wirDatenschutz sehr genau. Jeder Mitarbeiter undEhrenamtliche unterschreibt eineSchweigepflichtserklärung.

Die examinierte Nachtwache erfährt durch einemündliche Übergabe und Übergabeprotokolle, was amTag passiert ist.

WELCHE INFORMATIONEN WERDEN WO ÜBERMICH GESAMMELT UND WAS WIRD DAMITGEMACHT?

WIE WERDE ICH NACHTS VERSORGT UND WOHERWEISS DER MITARBEITER IN DER NACHT, WAS AMTAG PASSIERT IST?

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MIT WEM WOHNE ICH HIER ZUSAMMENUND WELCHE REGELN MUSS ICH DABEIBEACHTEN?

Menschen aus Kiel und Umgebung.

Wir bieten verschiedene Veranstaltungen im Haus an.

WELCHE GEMEINSCHAFTSANGEBOTEGIBT ES HIER, WELCHE FESTE WERDENGEFEIERT?

Ja.

Nein.

Sie erfahren davon durch die Servicehauszeitung undAushänge.

Ja, zum Teil

Gegenüber des Servicehauses befindet sich eineevangelische Kirche. Ein mal im Monat hält der Pastorder ansässigen Gemeinde eine Andacht im Haus.

Wir bieten regelmäßig Ausflüge an. Gern vermitteln wirIhnen eine Urlaubspflege auf Sylt.

Eventuell im Rahmen eines Ausfluges.

WER SIND MEINE NACHBARN, WER WOHNT INMEINER UNMITTELBAREN UMGEBUNG?

WELCHE MÖGLICHKEITEN HABE ICH, MEINEMITBEWOHNER KENNEN ZU LERNEN?

GIBT ES EINE KÜCHE, IN DER ICH MIR SELBERETWAS ZUBEREITEN KANN?

GIBT ES EIN KIOSK, CAFETERIA, BIBLIOTHEKETC.?

WELCHE KULTURELLEN VERANSTALTUNGEN(KINO, THEATER, KONZERT ETC.) FINDEN STATTUND WIE ERFAHRE ICH DAVON?

KÖNNEN ANGEHÖRIGE AN DEN ANGEBOTENTEILNEHMEN?

GIBT ES EINE KAPELLE, IN DER AUCHGOTTESDIENSTE GEFEIERT WERDEN?

WERDEN AUCH AUSFLÜGE GEMACHT, URLAUBEANGEBOTEN?

WERDEN KONZERTE / KINOS BESUCHT?

Gemeinsam auf freiwilliger Basis.

Wir haben einen kleinen Gemeinschaftsraum. Möglichwäre auch die Nutzung des Stadtteilcafés eines anderenServicehauses.

Es gibt den Mieterraum und den Innenhof.

Wir bieten regelmäßig Sitzgymnastik und Schwimmenan.

Wir bieten Gruppen an, an denen Sie teilnehmenkönnen.

Nein.

Ja.

WIE WERDEN HIER FESTE (WIE WEIHNACHTEN,SILVESTER, OSTERN, ETC.) GEFEIERT?

WIE UND WO KANN ICH HIER MEINENGEBURTSTAG ODER GOLDENE HOCHZEITFEIERN?

WELCHE GEMEINSCHAFTSRÄUME GIBT ES UNDKANN ICH SIE NUTZEN?

WO KANN ICH WAS FÜR MEINE GESUNDHEIT UNDKÖRPERLICHE FITNESS TUN?

WELCHE GRUPPEN KOMMEN IN DAS HAUS UNDKANN ICH DARAN TEILNEHMEN?

GIBT ES BESONDERE ANGEBOTE AMWOCHENENDE?

KANN ICH AN GEMEINSCHAFTSANGEBOTENTEILNEHMEN, AUCH WENN ICH MICH NICHT MEHROHNE HILFE BEWEGEN KANN?

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AWO Schleswig-HolsteingGmbH /Unternehmensbereich Pflege

Die AWO Pflege ist ein Unternehmensbereich derAWO Schleswig-Holstein gGmbH. Rund 1.400MitarbeiterInnen pflegen, beraten und begleitenalte und pflegebedürftige Menschen an mehr als 50Standorten in Schleswig-Holstein: in ambulantenPflegediensten, Servicehäusern undHausgemeinschaften, in Einrichtungen derWOHNpflege mit Angeboten zur Urlaubs-, Tages-und Kurzzeitpflege und dem Sozialruf. Sie helfenbei den alltäglichen Verrichtungen, unterstützen,wenn Fähigkeiten eingeschränkt sind, und sorgenfür Selbständigkeit, wo das Leben durch Krankheitund Alter beeinträchtigt ist. Gemeinsam mit mehrals 20.000 AWO-Mitgliedern in Schleswig-Holsteinengagieren sie sich für eine sozial gerechteGesellschaft.www.awo-pflege-sh.de

HINWEIS: Zur besseren Lesbarkeit des Berichteswurde auf die Doppelbezeichnung in männlicherund weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stelltkeine Abwertung des Geschlechtes dar.

Impressum

Herausgeber:Kieler Servicehäuser der AWO

Kontakt:Servicehaus WellingdorfWischhofstraße 7624148 Kiel0431/ [email protected]

Redaktion:Kathrin Michalsky, Bente Erichsen, SabineStadler, Pastor Johannes Pörksen, BrigitteWalter, Edith von Allwörden

Fotos:Sabine Stadler, Bente Erichsen, Hark Braren

Konzeption:Roland Weigel, ,Konkret Consult Ruhr GmbHGelsenkirchen

Grafik/Design:FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.

Weiterführende Informationen:http://www.kundeninformation-pflege.de