KURIER

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KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln Ausgabe 6/12 35. Jahrgang Dezember 2012 INHALT HOCHSCHULE| 2 Im Interview: Prof. Jürgen Mittag: „Sport gewinnt auf europäischer Ebene zunehmend an Bedeutung ...“ BEHINDERTENSPORT| 3 Im Blick: Der Sport von Menschen mit Behinderung. Aktionswoche, Tagung, Kooperation FORSCHUNG| 4 Im Airbus: Wissenschaftliche Experi- mente in Schwerelosigkeit. „Pull up“ HOCHSCHULE| 5 Im Doppelpack: Maßnahmen zum erwarteten Studierendenansturm 2013 STUDIUM| 6 Im Fördertopf: 27 Studierende erhalten ein NRW-/Deutschlandsti- pendium. So viele wie noch nie STUDIUM| 7 Im Wohnzimmer des FC: Erstsemes- terbegrüßung auf den Rängen der Osttribüne UND SONST...?| 8 Im besten Alter: Ehemaligentreffen der SpoHo-„60er“ Ein Trabi am Knie Lebhafte Diskussionen bei „Heute Jogger – morgen Patient?“ Joggen liegt im Trend: 16 bis 17 Mil- lionen Läuferinnen und Läufer gibt es schätzungsweise in Deutschland, bald möglicherweise auch genauso vie- le neue Patienten? Dem Titel des 2. Kölner Abends der Sportwissenschaft „Heute Jogger – Morgen Patient?“ zu- folge ist dies eine Frage, die zumindest einer kritischen Beleuchtung bedarf. Rund 450 Gäste hatten sich im Hör- saal 1 der Deutschen Sporthochschule eingefunden, um zu diesem Thema die neuesten sportwissenschaftlichen Er- kenntnisse präsentiert zu bekommen und mit Experten zu diskutieren. Als Moderator führte erneut Wolf-Dieter Poschmann durch den Abend. Anschaulich und nicht ohne ein Augen- zwinkern stellte Professor Brüggemann, Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie, zunächst in seinem Impulsvortrag die Auswirkungen des Laufens aus biomechanischer Sicht dar. „Bei jedem Schritt wirkt ungefähr das Gewicht eines Trabis auf das Knie eines Joggers ein“, resümierte er die auftretenden Belastungen. Besonders in der vierten und fünften Lebensde- kade steige die Anfälligkeit für Gelenk- erkrankungen – ein Alter, in dem viele mit dem Laufsport beginnen. Insbeson- dere jene „Spätberufenen“ hätten ein erhöhtes Risiko, da keine frühzeitige Anpassung des Bewegungsapparates stattfinden konnte. „Es muss das Ziel sein herauszufinden, bis zu welchem Punkt die auftretenden Kräfte unschäd- lich sind und ab wann vermehrt Verlet- zungen auftreten können“, erklärte Brüggemann. Anhand von Experimen- ten mit Ratten, Kaninchen und Bea- glen konnte man diesbezüglich erste, wenn auch zum Teil widersprüchliche, Erkenntnisse generieren. Interessanter Input für die anschlie- ßende Podiumsdiskussion, in der die Aspekte von Ökonomie-Professor Chris- toph Breuer, Sportmediziner Professor Hans-Georg Predel, Professor Brügge- mann sowie Marathon- und Ultramara- thonläuferin Birgit Lennartz-Lohrengel aufgegriffen und debattiert wurden. Marathon: Unterschätzter Trend? Man dürfe nicht generalisieren, mahnte Professor Predel an. „Per se ist Laufen nicht gefährlich. Es wirkt sich positiv auf Herz-Kreislauf- und Immunsystem aus und eignet sich sogar als Therapeu- tikum, wenn es dosiert und individuell eingesetzt wird.“ In dem Marathon- Trend – rund 130.000 Finisher gab es letztes Jahr in Deutschland – sehe er aber vor allem die Gefahr des Verlustes von Respekt vor großen sportlichen He- rausforderungen und warnte davor, aus einer „Partylaune“ heraus dieses Vorha- ben in Angriff zu nehmen. Ein Marathon sei keine Jedermann-Herausforderung. Birgit Lennartz-Lohrengel weiß, was es heißt, für die 42.195 Kilometer zu trainieren. „Dank meiner guten kör- perlichen Voraussetzungen und der Tatsache, dass ich im jungen Alter an- gefangen habe, hatte ich kaum gesund- heitliche Probleme“, so die Ultra-Mara- thonläuferin. Nach ihrem Verständnis muss es aber nicht unbedingt ein Ma- rathon sein, auch ein Zehn-Kilometer- Lauf oder ein Halbmarathon können reizvoll sein. „In den Medien wird der Mythos Marathon so sehr gepusht, dass der Eindruck entsteht, dass alles darun- ter nicht mehr zählt“, kritisierte Len- nartz-Lohrengel. Sport solle Spaß und Freude machen, dies könne aber nur so sein, wenn man sich Grundlagen lang- sam erarbeite und sich stufenweise rea- listische Ziele setze. „Ein Marathon hat in meinen Augen mit Spaß kaum noch etwas zu tun, das ist purer Stress“, er- zählte die 47-Jährige aus ihren Erfah- rungen. „Das eigentliche Gesunde am Marathon ist das Training dafür.“ AGB-ähnliche Anmeldeklausel? Professor Christoph Breuer hob die ökonomischen Aspekte der Lauf- bewegung hervor: „Die Teilnehmer müssen sich einen persönlichen Nut- zen vom Marathon versprechen, die Kosten für eine sinnvolle Investition halten, sonst würden sie kein Geld dafür ausgeben. Das Startgeld beim New-York-Marathon betrug dieses Jahr beispielsweise 345 Dollar.“ Trotz aller ökonomischen Denkweise räum- te er aber auch ein, dass es sinnvoll wäre eine AGB-ähnliche Klausel bei der Anmeldung zu einem Marathon zu unterschreiben. „Es muss das Ziel sein, die Informations-Asymmetrie zu verringern und die Teilnehmer über ihr eigenes gesundheitliches Risiko aufzuklären.“ In diesem Zusammen- hang verwies Sportmediziner Predel auch auf die Idee, von jedem Teilneh- mer ein Sporttauglichkeits-Attest zu verlangen. „Dies halte ich jedoch für nicht durchsetzbar. Vor allem besteht eine hohe Gefahr, dass Ärzte Gefäl- ligkeits-Atteste ausstellen, damit ist niemandem geholfen.“ Viel wichtiger sei es, laut Predel, an jeden Einzelnen zu appellieren, in sich hinein zu hören und über den Weg der Zusammenarbeit mit Experten sein Training individuell zu planen und zu gestalten. „Es wäre wünschenswert, wenn die Krankenkas- sen diese Diagnostik übernehmen wür- den, so könnte man viele Folgekosten vermeiden.“ Professor Breuer sah die entstehenden Folgekosten pragma- tisch: „Das Geld ist ja nicht weg, es ist nur woanders. Gesundheitskosten stel- len einen wichtigen Wachstumsmotor dar“, so der Sportökonom. Trotz kontroverser Diskussionen waren sich die Experten einig, dass es keine universale Formel geben kann, die für jeden Sportler aussagt, ob und was für ein Risiko Joggen darstellt. Denn, wie Professor Brüggemann feststellte, sind es multivariate Faktoren, die berück- sichtigt werden müssen: „Disposition, Gewebebeschaffenheit und Vorverlet- zungen sind nur einige der Indikato- ren. Man kann schon sagen: Die Dosis macht das Gift.“ Mh TERMINE „Arbeitsstrukturierung im Studium“ Gute Vorsätze für das neue Jahr? In dem zweitägigen Blockseminar werden Techniken zur erfolgreichen Zeit- und Arbeitsplanung im Studium vermittelt. Das Seminar findet am 14. Dezember (15-19:30 Uhr) und am 15. Dezember (9-16:30 Uhr) an der Sporthochschule statt und ist kostenfrei. Anmeldung: [email protected] Hochsprung mit Musik Das legendäre Hochsprungmeeting der Deutschen Sporthochschule ist im Terminkalender der Zuschauer und Sportler fest verankert. Am 23. Janu- ar (18:30 Uhr) ist es wieder so weit: Weltklasse-Hochspringer treffen auf- einander, um zu ihrer Lieblingsmusik zum Höhenflug anzusetzen. www.koelner-hochsprungmeeting.de Existenzgründung Eine gute Gründungsidee, aber nicht genügend Eigenkapital? Das hgnc- Seminar am 14. Dezember informiert über Fördermittel von Bund, Land und Banken. Anmeldung und Infos unter: www.hgnc.de Kölner Nikolauslauf Bereits zum 16. Mal organisiert das LT DSHS e.V. den beliebten Win- terlauf. Infos und Anmeldung für TopLauf und FunRun (3,4 / 6,7 / 10 km) am 9. Dezember unter: www.koelner-nikolauslauf.de Die Deutsche Sporthochschule Köln wünscht ihren KURIER-Leserinnen und -Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Foto: Daniel Schoenen / photocase.com Ausrichter der Kölner Abende der Sportwissen- schaft ist die GFF: Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Deutschen Sport- hochschule Köln (GFF) wurde am 15. Februar 1977 auf Initiative des Kuratoriums der DSHS unter dessen Vorsitzenden Herrn Dr. e.h. Willi Weyer gegründet. Ihr Ziel ist es, die Deutsche Sporthochschule Köln in ideeller und materieller Hinsicht zu unterstützen. Die GFF, die zurzeit 445 Mitglieder hat, ver- anstaltet unter anderem die Kölner Abende der Sportwissenschaft und verleiht den Preis für „Inszenierung und Bewegungskunst“ für herausra- gende Leistungen im Bereich der Bewegungskunst. i Foto: Lena Overbeck

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Die Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

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KURIERHochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

Ausgabe 6/12 35. Jahrgang Dezember 2012

INHALTHOCHSCHULE| 2Im Interview: Prof. Jürgen Mittag:„Sport gewinnt auf europäischer Ebene zunehmend an Bedeutung ...“

BEHINDERTENSPORT| 3Im Blick: Der Sport von Menschen mit Behinderung. Aktionswoche, Tagung, Kooperation

FORSCHUNG| 4Im Airbus: Wissenschaftliche Experi-mente in Schwerelosigkeit. „Pull up“

HOCHSCHULE| 5Im Doppelpack: Maßnahmen zum erwarteten Studierendenansturm 2013

STUDIUM| 6Im Fördertopf: 27 Studierende erhalten ein NRW-/Deutschlandsti-pendium. So viele wie noch nie

STUDIUM| 7Im Wohnzimmer des FC: Erstsemes-terbegrüßung auf den Rängen der Osttribüne

UND SONST...?| 8Im besten Alter: Ehemaligentreffen der SpoHo-„60er“

Ein Trabi am KnieLebhafte Diskussionen bei „Heute Jogger – morgen Patient?“Joggen liegt im Trend: 16 bis 17 Mil-lionen Läuferinnen und Läufer gibt es schätzungsweise in Deutschland, bald möglicherweise auch genauso vie-le neue Patienten? Dem Titel des 2. Kölner Abends der Sportwissenschaft „Heute Jogger – Morgen Patient?“ zu-folge ist dies eine Frage, die zumindest einer kritischen Beleuchtung bedarf.Rund 450 Gäste hatten sich im Hör-saal 1 der Deutschen Sporthochschule eingefunden, um zu diesem Thema die neuesten sportwissenschaftlichen Er-kenntnisse präsentiert zu bekommen und mit Experten zu diskutieren. Als Moderator führte erneut Wolf-Dieter Poschmann durch den Abend.Anschaulich und nicht ohne ein Augen-zwinkern stellte Professor Brüggemann, Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie, zunächst in seinem Impulsvortrag die Auswirkungen des Laufens aus biomechanischer Sicht dar. „Bei jedem Schritt wirkt ungefähr das Gewicht eines Trabis auf das Knie eines Joggers ein“, resümierte er die auftretenden Belastungen. Besonders in der vierten und fünften Lebensde-kade steige die Anfälligkeit für Gelenk-erkrankungen – ein Alter, in dem viele mit dem Laufsport beginnen. Insbeson-dere jene „Spätberufenen“ hätten ein erhöhtes Risiko, da keine frühzeitige Anpassung des Bewegungsapparates stattfinden konnte. „Es muss das Ziel sein herauszufinden, bis zu welchem Punkt die auftretenden Kräfte unschäd-lich sind und ab wann vermehrt Verlet-zungen auftreten können“, erklärte Brüggemann. Anhand von Experimen-ten mit Ratten, Kaninchen und Bea-glen konnte man diesbezüglich erste, wenn auch zum Teil widersprüchliche, Erkenntnisse generieren. Interessanter Input für die anschlie-ßende Podiumsdiskussion, in der die

Aspekte von Ökonomie-Professor Chris-toph Breuer, Sportmediziner Professor Hans-Georg Predel, Professor Brügge-mann sowie Marathon- und Ultramara-thonläuferin Birgit Lennartz-Lohrengel aufgegriffen und debattiert wurden.

Marathon: Unterschätzter Trend?Man dürfe nicht generalisieren, mahnte Professor Predel an. „Per se ist Laufen nicht gefährlich. Es wirkt sich positiv auf Herz-Kreislauf- und Immunsystem aus und eignet sich sogar als Therapeu-tikum, wenn es dosiert und individuell eingesetzt wird.“ In dem Marathon-Trend – rund 130.000 Finisher gab es letztes Jahr in Deutschland – sehe er aber vor allem die Gefahr des Verlustes von Respekt vor großen sportlichen He-rausforderungen und warnte davor, aus einer „Partylaune“ heraus dieses Vorha-ben in Angriff zu nehmen. Ein Marathon sei keine Jedermann-Herausforderung.

Birgit Lennartz-Lohrengel weiß, was es heißt, für die 42.195 Kilometer zu trainieren. „Dank meiner guten kör-perlichen Voraussetzungen und der Tatsache, dass ich im jungen Alter an-gefangen habe, hatte ich kaum gesund-heitliche Probleme“, so die Ultra-Mara-thonläuferin. Nach ihrem Verständnis muss es aber nicht unbedingt ein Ma-rathon sein, auch ein Zehn-Kilometer-Lauf oder ein Halbmarathon können reizvoll sein. „In den Medien wird der Mythos Marathon so sehr gepusht, dass der Eindruck entsteht, dass alles darun-ter nicht mehr zählt“, kritisierte Len-nartz-Lohrengel. Sport solle Spaß und Freude machen, dies könne aber nur so sein, wenn man sich Grundlagen lang-sam erarbeite und sich stufenweise rea-listische Ziele setze. „Ein Marathon hat in meinen Augen mit Spaß kaum noch etwas zu tun, das ist purer Stress“, er-zählte die 47-Jährige aus ihren Erfah-rungen. „Das eigentliche Gesunde am Marathon ist das Training dafür.“

AGB-ähnliche Anmeldeklausel?Professor Christoph Breuer hob die ökonomischen Aspekte der Lauf-bewegung hervor: „Die Teilnehmer müssen sich einen persönlichen Nut-zen vom Marathon versprechen, die Kosten für eine sinnvolle Investition halten, sonst würden sie kein Geld

dafür ausgeben. Das Startgeld beim New-York-Marathon betrug dieses Jahr beispielsweise 345 Dollar.“ Trotz aller ökonomischen Denkweise räum-te er aber auch ein, dass es sinnvoll wäre eine AGB-ähnliche Klausel bei der Anmeldung zu einem Marathon zu unterschreiben. „Es muss das Ziel sein, die Informations-Asymmetrie zu verringern und die Teilnehmer über ihr eigenes gesundheitliches Risiko aufzuklären.“ In diesem Zusammen-hang verwies Sportmediziner Predel auch auf die Idee, von jedem Teilneh-mer ein Sporttauglichkeits-Attest zu verlangen. „Dies halte ich jedoch für nicht durchsetzbar. Vor allem besteht eine hohe Gefahr, dass Ärzte Gefäl-ligkeits-Atteste ausstellen, damit ist niemandem geholfen.“ Viel wichtiger sei es, laut Predel, an jeden Einzelnen zu appellieren, in sich hinein zu hören und über den Weg der Zusammenarbeit mit Experten sein Training individuell zu planen und zu gestalten. „Es wäre wünschenswert, wenn die Krankenkas-sen diese Diagnostik übernehmen wür-den, so könnte man viele Folgekosten vermeiden.“ Professor Breuer sah die entstehenden Folgekosten pragma-tisch: „Das Geld ist ja nicht weg, es ist nur woanders. Gesundheitskosten stel-len einen wichtigen Wachstumsmotor dar“, so der Sportökonom. Trotz kontroverser Diskussionen waren sich die Experten einig, dass es keine universale Formel geben kann, die für jeden Sportler aussagt, ob und was für ein Risiko Joggen darstellt. Denn, wie Professor Brüggemann feststellte, sind es multivariate Faktoren, die berück-sichtigt werden müssen: „Disposition, Gewebebeschaffenheit und Vorverlet-zungen sind nur einige der Indikato-ren. Man kann schon sagen: Die Dosis macht das Gift.“ Mh

TERMINE

„Arbeitsstrukturierung im Studium“Gute Vorsätze für das neue Jahr? In dem zweitägigen Blockseminar werden Techniken zur erfolgreichen Zeit- und Arbeitsplanung im Studium vermittelt. Das Seminar findet am 14. Dezember (15-19:30 Uhr) und am 15. Dezember (9-16:30 Uhr) an der Sporthochschule statt und ist kostenfrei. Anmeldung: [email protected]

Hochsprung mit MusikDas legendäre Hochsprungmeeting der Deutschen Sporthochschule ist im Terminkalender der Zuschauer und Sportler fest verankert. Am 23. Janu-ar (18:30 Uhr) ist es wieder so weit: Weltklasse-Hochspringer treffen auf-einander, um zu ihrer Lieblingsmusik zum Höhenflug anzusetzen. www.koelner-hochsprungmeeting.de

ExistenzgründungEine gute Gründungsidee, aber nicht genügend Eigenkapital? Das hgnc-Seminar am 14. Dezember informiert über Fördermittel von Bund, Land und Banken. Anmeldung und Infos unter: www.hgnc.de

Kölner NikolauslaufBereits zum 16. Mal organisiert das LT DSHS e.V. den beliebten Win-terlauf. Infos und Anmeldung für TopLauf und FunRun (3,4 / 6,7 / 10 km) am 9. Dezember unter:www.koelner-nikolauslauf.de

Die Deutsche Sporthochschule Köln wünscht ihren KURIER-Leserinnen und -Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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Ausrichter der Kölner Abende der Sportwissen-

schaft ist die GFF: Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Deutschen Sport-hochschule Köln (GFF) wurde am 15. Februar 1977 auf Initiative des Kuratoriums der DSHS unter dessen Vorsitzenden Herrn Dr. e.h. Willi Weyer gegründet. Ihr Ziel ist es, die Deutsche Sporthochschule Köln in ideeller und materieller Hinsicht zu unterstützen. Die GFF, die zurzeit 445 Mitglieder hat, ver-anstaltet unter anderem die Kölner Abende der Sportwissenschaft und verleiht den Preis für „Inszenierung und Bewegungskunst“ für herausra-gende Leistungen im Bereich der Bewegungskunst.

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2 HOCHSCHULE Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 06-2012

„Das Qi ist genau wie ein Stück Schokolade“Chinasymposium an der Deutschen Sporthochschule Köln

Sport und Politik – gibt es eine tra-ditionelle Verflechtung der beiden Be-reiche? Gehört die Politik zum Sport wie der Sport zur Politik gehört? Mit dem Leiter des Instituts für Europä-ische Sportentwicklung und Freizeit-forschung, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Mit-tag, sprach Sabine Maas über dieses kontrovers diskutierte Thema.

Herr Professor Mittag, Sie sind seit 2011 Universitätsprofessor für Sportpolitik an der Sporthochschule – wie passt für Sie Sport und Politik zusammen?Es passt zusammen, und es gehört auch zusammen – ob man es nun will oder nicht. Ich denke, es gibt zwei entschei-dende Dimensionen des Zusammenspiels von Sport und Politik: auf der einen Seite die „instrumentelle“ Version: der Sport mit seiner Popularität und seinem Mo-bilisierungspotential wird eingesetzt für ganz unterschiedliche Zusammenhänge: für politische Ideologien, für ökonomi-sche Zwecke oder einfach zur Aufmerk-samkeitserzeugung. Der zweite Strang, der stärker von uns ins Blickfeld gerückt wird, ist der eines Politikfeldes Sport. Wie alle anderen Bereiche, ob Umwelt- oder

Kulturpolitik, wird eben auch Sport re-guliert und politisch gestaltet. Mit die-ser Fragestellung wollen wir uns intensiv auseinandersetzen: Wie und von wem wird Sportpolitik gemacht? Auf welchen Ebenen wird Sportpolitik gemacht? Wer sind die Akteure, was sind die Prozesse, was sind die Strukturen? Dies ist bis jetzt erst in Ansätzen in der Sportwissenschaft geschehen.

Aktuelle Projekte ...Ich würde gerne zwei Beispiele anführen. Zum einen die europäische Sportpolitik, von der lokalen über die regionale, natio-nale bis hin zur europäischen/internatio-nalen Ebene. Ich denke, dass gegenwärtig auf europäischer Ebene sehr starke Dyna-mik auszumachen ist. Mit dem Vertrag von Lissabon, der im Dezember 2009 in Kraft getreten ist, hat der Sport zum ersten Mal eine Vertragsgrundlage auf europäischer Ebene erhalten und damit auch die Mög-lichkeit, rechtlich tätig zu werden. Das erfolgt gegenwärtig in relativ zurückhal-tender Form, da die Handlungsermäch-tigungen der europäischen Organe be-grenzt sind. Aber man merkt, es passiert etwas: immer mehr Akteure richten ihren

Blick nach Brüssel, eröffnen dort Büros, gründen Vereinigungen und schließen sich zusammen, Gelder werden verteilt; es wird dort auch ein Sportbudget geben. Das sind alles Indikatoren, die darauf hin-weisen, dass Sport auf europäischer Ebe-ne zunehmend an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus kommt der europäischen Ebene prinzipiell immer mehr Bedeutung zu, viele Dinge sind einfach nicht mehr national handel- oder behandelbar.Bestandteil des hochschulinternen For-schungsschwerpunkts Sport der medialen Moderne ist das zweite Beispiel, das sich mit dem Vereinssport der medialen Mo-derne beschäftigt. Vereine spielen eine ganz wesentliche Rolle bei der Regelung und Regulierung gesellschaftlichen Zu-sammenlebens. Dem Vereinssport stehen jedoch in absehbarer Zukunft erhebliche Herausforderungen bevor – ob es der de-mografische Wandel ist, die Mitglieder-strukturen, die Ganztagsschule oder das Ringen um Finanzen. Mit diesen Verän-derungsprozessen wollen wir uns ausein-andersetzen und schauen, wie staatliche und gesellschaftliche Akteure im Zusam-menspiel miteinander agieren und welche Rolle die Verbände hierbei spielen.

Sport und PolitikEin Gepräch mit Professor Jürgen Mittag über Europa, die Instrumentalisierung des Sports, seine friedensstiftende Wirkung, über Vereinssport und über Jean Monnet ...

Sie beschäftigen sich auch mit der sozi-alen Bedeutung des Sports ...Ja, neben dem Vereinsprojekt, das ja in sich eine herausragende soziale und integrative Komponente hat, haben wir uns in der Vergangenheit stark mit der Frage „Proteste in und über den Sport“ aus-einandergesetzt. Der Sport hat eben auch eine instrumentelle Bedeu-tung, wenn z.B. Sportgroßereignisse für soziale Anliegen genutzt werden. Ich denke da z.B. an die ganze Dis-kussion um die Menschenrechte in der Ukraine anlässlich der Fußball-EM. Und auch die nächsten Sportgroßereignisse werden teilweise nicht in westlich eta-blierten Demokratien stattfinden, das führt natürlich zu Diskussionen und Protesten. Diesen Protesten möchten wir nachgehen und zeigen, wie der Sport dem Rechnung tragen kann, wo aber auch die Grenzen des Sports anzu-siedeln sind. Das ist hochspannend im Hinblick auf den arabischen Raum, aber auch auf die osteuropäischen Staaten, die absehbar näher an Europa heran-rücken werden, ohne bis jetzt unseren menschenrechtlichen Standards ent-sprechend Rechnung zu tragen.

Auch das Themenfeld Sport- und Ent-wicklungszusammenarbeit, Sport und Frieden wird am Institut bearbeitet ...Dieses Themenfeld, das insbesondere von Karen Petry bearbeitet wird, rückt zunehmend ins Blickfeld der unterschied-lichsten Akteure der internationalen Po-litik, ob es das Auswärtige Amt ist, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit oder auch der DOSB. Alle sehen, dass Sport als eines von mehreren Instrumentarien der internationalen Zu-sammenarbeit, aber auch als friedensstif-tendes Instrument seine Bedeutung hat.

Sie haben den ersten sportbezogenen Jean Monnet Lehrstuhl erhalten ...Dieser Lehrstuhl ist Anschub und Aus-zeichnung zugleich. Auf der einen Seite dient er als Impuls, um europäisch ausge-richtete Aktivitäten in die Wege zu leiten, primär in der Lehre – hier sind wir schon mit einer Profilergänzung aktiv, wollen das Ganze aber noch ausbauen. Auf der an-deren Seite dokumentiert die Ernennung aber auch, dass sich der Lehrstuhlinhaber und sein Team auch in der Vergangenheit intensiv mit Fragen europäischer Sportpo-litik auseinandergesetzt haben.

Sie unterrichten im Bachelor Sport, Er-lebnis und Bewegung. Wie ist das Thema „Sportpolitik“ in der Lehre vertreten?Mit der Neuausrichtung des Lehrstuhls haben Elemente der Sportpolitik stärker Einzug in den Lehrplan gehalten. Die Stu-dierenden sind mit Interesse dabei, wenn man diskutiert, warum gewisse Strukturen im Sport so sind, wie sie sind, und wie wichtig es ist, sich kritisch reflektierend damit auseinander zu setzen, oder auch zu analysieren, inwieweit solche Struk-turen Ausdruck bestimmter Interessen oder Rahmenbedingungen sind. Darüber hinaus verantworten wir zwei Profilergän-zungen – Europäische Sportpolitik / Inter-nationale Sportpolitik und Entwicklungs-zusammenarbeit. Im Masterstudiengang Sporttourismus und Erholungsmanagement wird der Freizeit- und Tourismusbereich ins Blickfeld gerückt, und im M.Sc. Sport-management werden die Strukturen euro-päischer und internationaler Sportpolitik beleuchtet – hier verantworten wir auch das Modul Internationale Sportpolitik, in dem u.a. behandelt wird, warum z.B. der französische Sport grundsätzlich anders organisiert und strukturiert ist als der deutsche Sport und mit welchen Folgen.

Wird Europa, was den Sport angeht, enger zusammen rücken?Davon bin ich fest überzeugt. Die europä-ische Integration ist zwar kein geradlini-ger Weg ohne Krisen, aber auch der Sport ist Bestandteil des europäischen Binnen-marktes und wirkt über die Ländergren-zen hinaus. Kenntnisse über Europa und die europäische Sportpolitik werden also auch für unsere Studierenden zunehmend wichtiger – nicht nur zur Erweiterung des eigenen Horizonts.

„In diesem Jahr gibt es viel zu feiern!“, sagt Dr. Agnes Klein: Das 25-jähri-ge Jubiläum der Städtepartnerschaft Köln–Peking ebenso wie die bereits 40 Jahre andauernden diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und China. „Mit ihrer Bereitschaft zu Höchstleistungen beeindrucken uns die Chinesen.“ Die Kölner Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport zeigt auf, wie sich die chinesische Kultur auch im Alltag der Deutschen – und spezi-ell der Kölner – widerspiegelt. „Wir ko-chen und essen chinesisch, wir nutzen chinesische Heilmedizin, chinesische Investoren werden Geschäftspartner und Arbeitgeber, chinesische Nachbarn werden zu Freunden. Köln ist stolz auf seine multikulturelle Gesellschaft.“Im Rahmen des Chinafestes in Köln fei-ert auch die Deutsche Sporthochschule das 30-jährige Bestehen der Koopera-

tion mit der Beijing Sport University (BSU). Professor Walter Tokarski eröff-net den von Professor Jürgen Mittag moderierten festlichen Teil der zwei-tägigen Veranstaltung, die vom 7. bis 8. September an der Deutschen Sport-hochschule statt findet. Dabei bedankt sich der Hochschulrektor ganz beson-ders beim Präsidenten der Beijing Sport University, Dr. Yang Hua, für dessen Erscheinen. Am gleichen Wochenende finden nämlich an der BSU die Einfüh-rungsveranstaltungen für die Erstse-mester statt, die Hua versäumt, um mit dem deutschen Kooperationspartner zu feiern. „China ist ein bedeutsames Sportland geworden …“, resümiert To-karski nach den sehr guten Ergebnis-sen der Chinesen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking sowie aktuell in London. „Außer im Fußball ...!“, er-gänzt er noch mit einem Schmunzeln.

Chinesische Studierende in KölnIm Austausch mit China blickt die SpoHo auf eine lange Tradition zu-rück. Rektor Tokarski, Hauptinitiator der Forschungskooperation mit der BSU, spricht von mehreren erfolgreich abgeschlossenen Promotionen chi-nesischer Doktoranden an der DSHS sowie speziellen Trainerseminaren im Vorfeld der Spiele in Peking: „Danach haben die Chinesen angefangen Gold zu sammeln.“ Auch unter den SpoHo-Studierenden bilden die Chinesen die größte ausländische Gruppe: 66 haben in den letzten Jahren ein Studium an Deutschlands einziger Sportuniversität begonnen.Um das „Qi als Antriebskraft für körper-liche Bewegung und Gesundheit“ geht es im Anschluss beim unterhaltsamen Vortrag von Professor Wenjun Zhu, In-stitut für Transkulturelle Bewegungs-

forschung. Eindrucksvoll demonstriert er, wie man mit Hilfe der Atmung die chinesisch-traditionellen „Qi-Kräfte“ entfalten kann. „Das Qi ist genau wie ein Stück Schokolade – wenn man es einmal probiert hat, findet man es so lecker!“ Unter schallendem Gelächter drückt Zhu zwei Studierende mit Hilfe des Qi zu Boden. Weitaus besinnlicher wird es im Anschluss im Foyer bei einer Aufführung von Taiji und Qigong. Der zweite Tag,

der ganz im Zeichen der Wissenschaft steht, beleuchtet den Leistungs- so-wie den Breiten- und Gesundheitssport in China, außerdem das Thema Nach-wuchsförderung sowie weitere deutsch-chinesische Projekte. Das chinesische Sportsystem ist zentralistisch geprägt, was bedeutet, dass der Sport – anders als in Deutschland – vom Staat kont-rolliert wird. Die Chinesen finden das deutsche Vereinswesen beeindruckend und versuchen, an diesem Vorbild bes-sere Bedingungen für den Breitensport im eigenen Land zu schaffen. Ein großes Problem stellt der Mangel an nutzbaren Sportstätten und qualifizierten Trainern dar. Mit dem Modell „Panda“ präsentiert Professor Volker Rittner zum Abschluss die Ergebnisse eines Projekts zur Etab-lierung des Breitensports in Sichuan.Mit viel Input für die nächsten Jahre des wechselseitigen Austausches und mit Kaffee und Gebäck klingen die Feierlichkeiten nach einer angeregten Diskussionsrunde im Senatssaal des Ins titutsgebäudes II allmählich aus. Susanne Sauer

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BEHINDERTENSPORTWOCHE

„Wie kann es gelingen, den Sport noch besser für die Inklusion zu nutzen und mehr Menschen mit Behinderung in den Sport zu führen?“ Diese Frage stand im Zentrum der Tagung „Inklusion durch Sport – Forschung für Menschen mit Behinderung“, die bewusst in die Akti-onswoche Behindertensport eingebettet war. Eingeladen hatte das Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FiBS) ge-meinsam mit dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Gold-Kraemer-Stiftung. Mehr als 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung, Politik, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Sportverbänden sowie aus Sport-vereinen und Schulen hatten den Weg ins RheinEnergieStadion gefun-den, um ihre Informationen und Erfahrungen auszutauschen.Moderator Matthias Berg, selbst vielfacher Medaillengewinner bei den Paralympics, führte durch das Vortrags-Programm, in dem das in Politik und Zivilgesellschaft präsente Thema „Inklusion durch Sport“ aus ver-schiedenen Blickwinkeln beleuchtet und diskutiert wurde. Bernd Neuendorf, Staatssekretär im Ministerium, verwies bei seiner Begrüßung auf die besondere Rolle des Sports: „In der Bevölkerung muss eine Akzeptanz für die Ideen der Inklusion geschaffen werden. Sport ist in vielerlei Hinsicht wichtig für die Teilhabe der Menschen mit Behinderung.“ Der Vorsitzende der Gold-Kraemer-Stiftung, Johannes Ruland, konkretisierte die Funktionen der körperlichen Aktivität noch: „Sport verbindet, stärkt und setzt Emotionen frei“, sagte Ruland bei der Begrüßung. Auf Basis aktueller wissenschaftlicher Forschung gab es bei der eintägigen Veranstaltung zunächst eine Bestandsaufnahme, wie Menschen mit Behinderung heute den Sport zur Teilhabe an der Ge-sellschaft nutzen und nutzen können. Das Potential des Sports als „Mo-tor“ von Teilhabe und Selbstbestimmung könne aber nur ausgeschöpft werden, wenn alle Akteure Hand in Hand agieren, betonte Dr. Volker Anneken. „Der Sport bietet in seiner Vielfalt alle Möglichkeiten zur Teilhabe, wenn entsprechend das Umfeld, Verbände und Vereine eng zu-sammenarbeiten“, so der Tagungsleiter und Geschäftsführer des FiBS. Zwar sei die Bereitschaft, den Sport für Menschen mit Behinderung zu öffnen und gemeinsame Angebote für Sportler mit und ohne Behinde-rung zu entwickeln und auszubauen, sehr groß – Vereine, Trainer und Übungsleiter bräuchten aber noch mehr Informationen und Beispiele aus der Praxis. Der Transfer des inklusiven Gedankens im Sport von der Theorie, also aus Forschung und Politik, in die praktische Arbeit stellt die zukünftige Herausforderung für die Verantwortlichen in den Verei-nen, aber auch außerhalb des Vereinswesens, dar.Die in der Form bundesweit erste Fachtagung zum Thema forderte alle Experten und Verantwortlichen in Sport, Politik und Gesellschaft auf, die Frage nach dem „Wie“ noch intensiver zu hinterfragen sowie die bereits vorhandenen Erfahrungen aufzugreifen und weiterzuentwickeln, mit dem Ziel, mehr Menschen mit Be-hinderungen in den Sport zu bringen. Ein weiterer wich-tiger Schritt auf dem Weg zu einer „Inklusiven Gesell-schaft“ nicht nur im Sport – ein Pro-zess, der, laut Bernd Neuendorf, „Geduld, Zeit und Sensibilität braucht.“ Mh

Ein Tischtennis-Match gegen Paralym-picssieger Holger Nikelis, Schwimm-demonstrationen von Paralympics-teilnehmerin Vera Thamm oder ein Rollstuhlbasketball-Pokalspiel der Köln 99ers – auch bei der dritten Woche des Behindertensports an der Deutschen Sporthochschule hatten die Studieren-den wieder die Möglichkeit, vielfältige Einblicke in das Themenfeld „Sport mit Behinderung“ zu erhalten. Die Initiatoren Dr. Thomas Abel und Dr. Volker Anneken zeigten sich erfreut über eine Zunahme der Präsenz der Thematik „Behindertensport“ an der SpoHo. „Aus meiner Wahrnehmung ist das Thema an der Hochschule in den vergangenen sechs Jahren verstärkt ‚angekommen‘. Es freut mich, dass viele Kolleginnen und Kollegen, beispielsweise in den Lehr-amtskursen, zunehmend innerhalb der

Fachdidaktik die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung im Schulsportunterricht thematisieren“, so Abel, Mitarbeiter des Instituts für Bewe-gungs- und Neurowissenschaft.Bereits im ersten Seminar der Woche, einem Lehramtskurs mit Schwimme-rin Vera Thamm als Gast, wurden rege Diskussionen geführt: Bewertungsmaß-stäbe und Inklusion in der Schule, die Problematik der gerechten Klassifizie-rungen von Behinderungen sowie Do-ping im Behindertensport waren einige der Aspekte. Auch im Rahmen weiterer Seminare und Vorlesungen fand ein reger Austausch der Athletinnen und Athleten mit den Studierenden statt – auch persönliche Fragen zur sportlichen Karriere und den Umgang mit ihrer Be-hinderung blieben nicht unbeantwortet. Dr. Thomas Abel lobte insbesondere die

Atmosphäre: „Ich war sehr beeindruckt davon, wie gut es allen Beteiligten ge-tan hat, die ‚Distanz‘, die nach wie vor oft zwischen Menschen mit und ohne Behinderung besteht, zu reduzieren.“ Es entstehe schnell ein ehrliches Interesse füreinander und die Möglichkeit, von-einander zu lernen, schaffe eine Basis für einen auf Gleichberechtigung beru-henden gegenseitigen Respekt, so Abel.Im Vordergrund standen vor allem die sportlichen Fähigkeiten der Gäste. So verloren in einem Seminar der Profiler-gänzung Basketball fünf Studierende ein Spiel gegen einen einzelnen Spieler der Köln 99ers, gegen Jaap Smid. Auch Hol-ger Nikelis demonstrierte zum Abschluss der Woche im Foyer sein sportliches Können und stellte unter Beweis, wa-rum er in London Gold gewonnen hat. Bei einem Match gegen Studierende vermittelte er Technik und Taktik des Rollstuhl-Tischtennis‘ und sprach über seine Paralympicsteilnahme sowie seine weiteren sportlichen Zeile.

Im Rahmen des Rollstuhlbasketball- Pokalspiels Köln 99ers II gegen Köln 99ers I unterzeichneten Friedhelm Ju-lius Beucher und Dr. Karl Quade (DBS) sowie DSHS-Rektor Professor Walter Tokarksi eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Deutschen Sporthoch-schule und dem Deutschen Behinder-tensportverband, um die bestehende fruchtbare Zusammenarbeit weiter voran zu treiben.Auch Dr. Thomas Abel und Dr. Volker Anneken werden am Konzept der Ak-tionswochen weiter festhalten. „Wir freuen uns dabei sehr über die breite Unterstützung seitens der Hochschule – vom Rektorat über die verschiedenen Bereiche der Verwaltung bis hin zu den Hallenwarten“, so der Dank von Thomas Abel an alle Beteiligten. Mh

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 06-2012 3

3. Aktionswoche BehindertensportBeeindruckende Atmosphäre, breite Unterstützung, vielfältige Einblicke ...

Anlässlich der 3. Aktionswoche zum Sport von Menschen mit Behinderung an der Deutschen Sporthochschule Köln un-terzeichneten der Präsident des Behin-dertensportverbandes (DBS), Friedhelm Julius Beucher (im Bild links), sowie der Vizepräsident Leistungssport des DBS, Dr. Karl Quade (rechts), und der Rektor der Sporthochschule, Professor Walter Tokarski, am 24. Oktober eine Koopera-tionsvereinbarung, mit der die Zusam-menarbeit verstärkt und vertieft wird. „Die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Behindertensportverband und Hochschule soll, nicht zuletzt wegen

der räumlichen Nähe der Institutionen, in Zukunft noch verstärkt werden“, so Professor Tokarski zur Unterzeichnung. Die Voraussetzungen sind dabei ideal,

denn mit dem weltweit größten Ver-band für den Sport von Menschen mit Behinderung und der europaweit größ-ten Sportuniversität treffen zwei kom-

petente Partner aufeinander, die es sich zum Ziel gemacht haben, Menschen in ihrer faszinierenden Vielfältigkeit in Be-wegung zu bringen.

Ein Blick in die Zukunft„Wir haben schon manches erreicht, aber wir haben noch viel vor“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beu-cher. Mit einer Professur für den Sport von Menschen mit Behinderung soll die Sichtbarkeit des Themas innerhalb und außerhalb der Hochschule und der Sportwissenschaft erhöht werden.Heike Hauf-Rintelmann

Kooperationsvereinbarung unterzeichnetDeutscher Behindertensportverband und Deutsche Sporthochschule wollen noch enger zusammenarbeiten

Sport als Motor für Inklusion

Gold in LondonParalympics 2012

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Die Deutsche Sporthochschule Köln gratuliert den Behindertensportle-rinnen und -sportlern des Jahres, die am 24. November im Deutschen Sport & Olympia Museum geehrt wurden:

» Leichtathletin Birgit Kober, Paralympische Goldmedaille (Speerwurf und Kugelstoßen)» Tischtennisspieler Jochen Wollmert, Paralympische Goldme- daille und Gewinner des Fair Play Preises des Deutschen Sports» Damen-Rollstuhl-Basketballteam, Paralympische Goldmedaille

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4 FORSCHUNG Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 06-2012

Gelbe Bagger, rot-weißes Absperrband, schwarzer Schutt und eine große erdi-ge freie Fläche. Was wird da eigentlich gebaut auf der Ecke zwischen Radrenn-bahn und Wohnturm? „Ein futuristi-sches, architektonisch ansprechendes

Gebäude“, sagt Bauderzernats-Leiter Peter Kuster. „Ein Gebäude, das die Rahmenbedingungen der Sporthoch-schule im Bereich Forschung und Leh-re ausbaut und deutlich verbessert“, sagt Rektor Professor Walter Tokarski.

„Räumlichkeiten, die dringend not-wendig sind, um das international hohe Niveau halten und ausbauen zu können“, sagt Dopingforscher Pro-fessor Mario Thevis. Auf einer Fläche von rund 8.400 Quadratmetern soll

bis Herbst 2014 ein neues Instituts-gebäude für die naturwissenschaft-lich-medizinischen Einrichtungen der Sporthochschule entstehen, kurz das Nawi-Medi. Der Ersatzneubau wird mit fünf Vollgeschossen und zwei Un-

tergeschossen nach den Plänen des Aachener Architekturbüros kadawitt-feldarchitektur errichtet. Neben neuen Labor- und Büroräumen entstehen zu-sätzliche Seminarräume für Studieren-de. Auslöser zur Planung des Neubaus war das stark sanierungsbedürftige Institutsgebäude I, in dem unter an-derem das Institut für Biochemie mit dem Kölner Anti-Doping-Labor, das Ins-

titut für Biomechanik und Orthopädie oder das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin untergebracht sind. „Um sanieren zu können, müssen die Institute aber irgendwo untergebracht werden. Daher sprechen wir auch von

einem Ersatzneubau”, sagt Vize-Kanzler Michael Krannich.Anfang September haben die Bauarbei-ten begonnen. In einem ersten Schritt wurde ein auf dem Baufeld stehendes Gebäude abgerissen und das unter der Bodenplatte vorgefundene Schuttma-terial ausgebaut und abgefahren. Der augenfälligste und umstrittenste Baufortschritt hat im Oktober stattge-funden: 53 Bäume mussten für das Nawi-Medi weichen. „Die Diskussion können wir nachvollziehen, auch uns ist dieser Schritt nicht leicht gefallen“, sagt Peter Kuster. Durch die Lage des Bestands-grundstückes im Kölner Grüngürtel mit einem prägenden Anteil an Grünflächen und altem Baumbestand habe sich aber nicht ausreichend bebaubare Freifläche gefunden. „Eine Verlagerung in das wei-tere Umfeld würde den betrieblichen Ablauf erheblich erschweren und zu hö-heren Betriebskosten führen“, so Kuster. Nach Fertigstellung des Institutsgebäu-des, im Zuge der Erstellung der Außen-

anlage, werde mit der Neubepflanzung des Grundstücks begonnen. Kuster: „Bäume im Nahbereich des Bauvorha-bens werden in Abstimmung mit der Un-teren Landwirtschaftsbehörde während der Bauzeit durch umfangreiche Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen geschützt.“ Aktuell hat der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf seine Sondierungsarbeiten aufgenommen. Nach Freigabe beginnen die partiellen Grabungen der Bodendenkmalpflege der Stadt Köln, so dass Ende dieses Jahres mit dem Aushub der Baugrube begon-nen wird. Die Baukosten des naturwissenschaft-lich-medizinischen Institutsgebäudes Nawi-Medi belaufen sich auf rund 40,5 Millionen Euro, finanziert aus Landes-mitteln und hochschuleigenen Mitteln. Die Antwort auf die Frage „Was wird da eigentlich gebaut?“ könnte auch so lauten: die größte bauliche Erweiterung der Deutschen Sporthochschule Köln seit den 70er Jahren! Lo

„Was wird da eigentlich gebaut?“Die größte bauliche Erweiterung seit den 70er Jahren!

„3 … 2 … 1 … Injection!“ Im Airbus wird es mit einem Mal mucksmäus-

chenstill. Die Motorengeräusche setzen aus, die Zeit scheint still zu stehen. Für 22 Sekunden. „Pull out“ kommt das Kommando aus dem Cockpit, und die Betriebsamkeit kehrt in den Flieger zurück. „Wir nennen das einen kontrollierten Absturz“, erklärt Pilot Sté-phane Pichené das Flugmanöver. „Aus der Horizontalen ziehen wir das Flugzeug steil nach oben, drosseln die Schubkraft und steu-ern in einen Steilflug nach unten. 30 Mal in Folge. Die Flugbahn entspricht einer Parabel, bei der kurz vor dem Scheitelpunkt der Parabel bis zum Abfangen der Maschine im Sturzflug für etwa 22 Sekunden Schwerelosigkeit herrscht“, sagt der Mann im olivegrü-nen Overall.Benja Herrera hört die Kommandos von Pilot Pichené, die die un-terschiedlichen Flugphasen ankündigen, nur schwach. Er hat seine Lieblingsmusik auf den Ohren. Auf dem Kopf trägt der 25-Jährige eine weiße Haube mit gelb und rot leuchtenden Elektroden. „Das sind sogenannte EEG-Kappen, mit denen wir die Hirnaktivität mes-sen können“, erklärt PD Dr. Stefan Schneider, der neben seinem Probanden Herrera auf dem Boden des Flugzeuges sitzt. Schneider leitet zwei der insgesamt 12 Experimente an Bord der 57. Para-belflugkampagne der ESA. „In diesem neurokognitiven Experiment untersuchen wir, wie sich das Gehirn in Schwerelosigkeit verhält“, erklärt der Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und klopft Herrera zwei Mal auf die Schulter – das Zeichen für die

nächste Parabel. Herrera hat die Augen geschlossen, den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. Vor

der Schwerelosigkeit, in der Pull up- und Pull out-Phase, herrscht doppelte Erdanziehungskraft. „Der Kopf drückt wie ein Stein auf die Schultern, man hat das Gefühl, an allen Gliedmaßen Gewich-te befestigt zu haben“, beschreibt der Sporthochschul-Absolvent das Gefühl der zusätzlichen Last. Dann das erlösende Kommando aus dem Cockpit: „Injection“. Innerhalb kürzester Zeit fällt jedes Gewicht von Benja Herrera ab, seine Gesichtszüge entspannen sich, sein Körper löst sich vom Boden soweit es der Gurt zulässt. Schneider gibt ihm ein Tablet in die Hand, auf dem rechts und links jeweils eine Zahl erscheint. Jetzt muss der Proband so schnell wie möglich auf die größere Zahl drücken. „Wir wollen sehen, wie sich dieser ungewohnte Zustand auf die Signalverarbeitung im Gehirn auswirkt. Gerade im Hinblick auf Langzeitmissionen sind solche Informationen wichtig“, sagt Schneider. Herrera ist übel. Noch 19 Parabeln.

26 Jahre WeltraumforschungNur wenige Meter entfernt, in der Working-Area 12, konzentriert sich Dr. Vera Abeln auf den Wadenmuskel ihrer Probandin. In der Hand hält die 29-Jährige ein kleines Gerät, aus dem in regelmäßigen Abständen ein Stift auf den Muskel fällt. „Wir testen hier ein Gerät der Firma MYOTON zur nicht-invasiven Diagnostik der Skelettmus-kulatur“, erklärt die Wissenschaftlerin der Sporthochschule. Seit 26 Jahren ist die Deutsche Sporthochschule Köln in die Weltraum-forschung eingebunden – von der Herz-/Kreislauf- und Leistungs-physiologie über die Muskelforschung bis hin zur Hirnforschung.

„Unsere Erkenntnisse sollen zum Erhalt von Gesundheit und Leis-tungsfähigkeit der Astronauten beitragen und zwar auf allen Ebe-nen“, sagt Abeln. Proband Herrera fühlt sich ‚völlig erschöpft‘. Auf einer Skala von ‚gar nicht‘ bis ‚völlig‘ beantwortet er Fragen zu seinem Wohlbefin-den. Durch seine Kopfhörer ertönt nach wie vor Musik, Blink 182. „Unsere These ist, dass sich Musik positiv auf Stress auswirkt“, sagt Projektleiter Schneider. Noch 13 Parabeln. Vor den letzten 10 Parabeln nimmt er Benja Herrera die Kopfhörer ab und löst die Verkabelung der EEG-Kappe. Schneider ist zufrieden: „Wir haben alle nötigen Daten gespeichert, jetzt dürfen die Probanden das einzigartige Gefühl der Schwerelosigkeit genießen.“ Obwohl Benja Herrera nach wie vor übel ist, strahlt er bei dem Wort „Injection“. Vera Abeln, die ihr Experiment ebenfalls erfolgreich beendet hat, ist bei ihm und wirft ihm in der Luft schwebend einen Ball zu. „Das ist alles so unwirklich“, sagt Herrera mit einem Strahlen im Gesicht. „Der Ball fliegt komplett anders als in normaler Gravitati-on. Der Körper hebt einfach ab, obwohl man gar nichts macht. Auf einmal wird alles still, ganz leise, und man fühlt sich so leicht wie eine Feder. Völlig unfassbar!“Nach zweieinhalb Stunden ist das „völlig unfassbare“ Erlebnis vo-rüber, und der Airbus A300 ZERO-G landet sicher auf dem Rollfeld des Flughafens Bordeaux. Am Ende der Treppe warten bereits Ka-merateams und Fotografen für das Abschlussbild der 40-köpfigen Crew. Auf die Frage, ob er wieder mitfliegen würde, antwortet Benja Herrera mit einem Lachen: „Wenn sich mein Magen wieder beruhigt hat, auf jeden Fall! Aber ich glaube, das dauert jetzt erst einmal ein paar Tage, bis ich richtig begriffen habe, was hier überhaupt passiert ist. Schwerelos … !“ Lo

Fotos: Thorsten Junge (2), Petra Wollseifen

Fotos: Sandra Bräutigam (2), Michael Müller (2)

„3 … 2 … 1… Injection!“

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5HOCHSCHULE

Köln ist mit über 70.000 Studierenden einer der größten Hochschulstandorte Deutschlands. Die Zahl der Studieren-den wird im kommenden Jahr noch einmal steigen, 2013 verlassen die doppelten Abiturjahrgänge die Schu-len in NRW. „An der Sporthochschule beschäftigen wir uns mit diesem The-ma schon lange. Unsere Studierenden kommen aus ganz Deutschland und nicht überwiegend aus NRW, wie an den anderen Kölner Hochschulen, und da gab es in einigen Bundesländern bereits doppelte Abiturjahrgänge“, so Rektor Univ.-Prof. Dr. Walter Tokarski. Auch die anderen Kölner Hochschulen,

das Kölner Studentenwerk, die Stadt und das Land sind gut vorbereitet. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung an der Uni Köln wurden die Maßnahmen vorgestellt. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze kündigte an, dass die Landes-regierung die nordrhein-westfälischen Hochschulen im kommenden Jahr mit 820 Millionen Euro zusätzlich zur Grundfinanzierung unterstützen werde. „Wir wollen allen Studienanfängerin-nen und -anfängern gute Startchancen

für ein erfolgreiches Studieren bieten. Das ist nicht nur ein Gebot der Fairness und Chancengleichheit, sondern wir brauchen alle Talente. Gerade in einer Zeit, in der die Wirtschaft einen wach-senden Fachkräftemangel beklagt“, sagte die Ministerin. Der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Jürgen Roters, hob hervor, dass die staatlichen und privaten Hochschu-len ein wichtiger Standortfaktor und Wachstumsmotor seien. Um den Hoch-schulstandort für Studierende attraktiv zu halten, müsse aber genügend be-zahlbarer Wohnraum existieren. Roters: „Diese gesamtgesellschaftliche Aufga-

be unterstützt die Stadt Köln im Rah-men ihrer Möglichkeiten: zum Beispiel durch kommunale Wohnungsbauförde-rung und Zuschüsse für Studierenden-appartements, durch Bereitstellung von Grundstücken oder als Partner im Projekt ‚Wohnen für Hilfe‘.“Auch das Kölner Studentenwerk hat sich die Bereitstellung von bezahl-barem Wohnraum auf die Fahne ge-schrieben und greift dafür tief in die eigene Tasche. „Allein zwölf Millionen Euro investiert das Kölner Studenten-

werk in den nächsten zwei Jahren in den Wohnheimbau. Darüber hinaus kooperieren wir mit drei Wohnungs-baugenossenschaften und werden mit Presseaufrufen und Anzeigen weitere Angebote für die hauseigene Privat-zimmervermittlung akquirieren. Es würde helfen, wenn uns Stadt und Land, insbesondere im Wohnungsbau, noch etwas stärker unterstützen könn-ten“, so der Geschäftsführer Dr. Peter Schink.Die räumlichen Kapazitäten machen auch den Hochschulen zu schaffen. Kurzfristige Lösungen, wie die Verle-gung von Vorlesungen in Kino- und

Theatersäle, gingen durch die Presse. An der Deutschen Sporthochschule be-hilft man sich mit sechs Containern, die zusätzliche Seminarplätze bieten. Kommende Jahrgänge an Studierenden profitieren von der größten baulichen Erweiterung seit den 70er Jahren, die vor wenigen Wochen begonnen hat. „Am Ende steht ein Mehr an 8.000 qm Raum für Institute, für Labore und auch für Seminarräume“, sag-te der Vorsitzende des Hochschulrats der Sporthochschule, Lothar Feuser,

in Vertretung von Rektor Tokarski. Um der steigenden Nachfrage nach Studi-enplätzen gerecht zu werden, hat die Sporthochschule Köln ihre Studienan-fängerzahl, seit Einführung der Bache-lor-Studiengänge im Jahr 2007, von jährlich 360 auf 600 Studierende im Studienjahr 2013 gesteigert. Feuser: „Das ist eine Steigerung um fast 70 Prozent. Darüber hinaus nehmen wir derzeit jährlich 330 Lehramtsstudie-rende und 210 Masterstudierende auf.“Der Rektor der Universität zu Köln, Prof. Dr. Axel Freimuth, wies daraufhin, dass man mehr Studierende aufnehme, als ursprünglich mit Bund und Ländern

vereinbart. „Im Jahr haben wir statt der vereinbarten 1.140 zusätzlichen Studierenden 2.568 Studierende im ersten Hochschulsemester zusätzlich aufgenommen. Das sind insgesamt so-gar rund 8.100 Studierende, die nun an unserer Universität studieren können.“ Eine der augenfälligsten Baumaßnah-men zur Vergrößerung des Raumange-botes ist das neue Seminargebäude, eine andere ist das neu entstehende Studierenden-Service-Center mit einer Fläche von rund 12.000 qm.

„Durch langwierige Entscheidungspro-zesse, beispielsweise in der Frage der Modernisierung des Campus Deutz, ha-ben wir kostbare Zeit verloren. Die im vergangenen Sommer gefassten Pläne zur Modernisierung des Ingenieur-wissenschaftlichen Zentrums müssen deshalb unbedingt Bestand haben und zügig umgesetzt werden“, sagte Prof. Dr. Joachim Metzner, Präsident der Fachhochschule Köln, zu dem Problem der Raumknappheit. Auf die steigende Nachfrage nach Studienplätzen habe man sich gut vorbereitet – mit neuen Studienangeboten, neuen Studienmo-dellen, wie zum Beispiel dem flexib-

len Studium, und einer intensiveren Betreuung durch die vorgezogene Be-setzung von Professuren sowie wissen-schaftliche Mitarbeiter. Vor dem gemeinsamen Termin an der Uni Köln stattete NRW-Wissenschafts-ministerin Svenja Schulze der Deut-schen Sporthochschule einen Besuch ab und überzeugte sich vor Ort von den getroffenen Maßnahmen. „Ich bin sehr begeistert, was hier bislang ge-leistet wurde“, so die Ministerin. Lo

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 06-2012

Verwundert wird sich so mancher Pas-sant gefragt haben, was in der Kölner Innenstadt zwischen dem 14. und 18. Oktober passierte. Die Antwort ist so simpel wie spannend: Studentinnen und Studenten des Masterstudien-gangs Tanzkultur V.I.E.W. eroberten

kurzer Hand verschiedene Plätze und Orte der Stadt vorrübergehend als Kunstraum und trugen ihr Projektse-minar mit dem Thema „Aktion im öf-fentlichen Raum“ mitten hinein in die Stadt. Geleitet wurde das Seminar von Künstlerin Angie Hiesl, die seit mehr als dreißig Jahren in Köln zu Hause ist und Aktions-Installationen im öf-fentlichen Raum inszeniert. Insgesamt fünf Tage arbeiteten die Studierenden Rita Aozane Bilibio, Claudia Brandt, Carlos Gomes Hösl, Simone Kieltyka, Nina Piulats Finger, Katharina Termath, Hüsnü Turan und Anna-Carolin Weber mit ihr zusammen und experimentier-ten, entwickelten und agierten an un-terschiedlichen Orten und Plätzen. Mh

Alltag im AlltagUnterwegs auf Kölner Straßen

Doppelter Abiturjahrgang:Raumknappheit, fehlender bezahlbarer Wohnraum, steigende Bewerberzahlen … was Land, Stadt, Studentenwerk und Hochschulen an gemeinsamen Maßnahmen entwickelt haben

„Pionierarbeit“, „klare Ästhetik“, „wegweisend“Zwei Absolventinnen der Sporthochschule erhalten den 17. NRW-Künstlerinnenpreis

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Einmal mehr hat das Institut für Tanz- und Bewegungskultur ‚Glanzleistungen‘ hervorgebracht. Der 17. Künstlerinnen-preis des Landes Nordrhein-Westfalen geht in diesem Jahr gleich an zwei Ab-solventinnen der Deutschen Sporthoch-schule: Angie Hiesl (Foto links) und Yoshie Shibahara (Foto rechts). Die Kölner Regisseurin, Choreographin, Performance- und Installations-Künst-lerin Angie Hiesl habe Pionierarbeit geleistet, indem sie im urbanen Raum an den Grenzen von Theater, Tanz und Bildender Kunst an bis dahin thea-terfernen Orten ihre Kunst zeigte, er-klärte Emanzipationsministerin Britta Steffens bei der Preisverleihung. Der in diesem Jahr erstmalig mit 5.000

Euro dotierte Hauptpreis würdigt das Lebenswerk der Künstlerin, die „seit vielen Jahren wegweisend, genreüber-schreitend und international arbeitet“, so Kulturministerin Ute Schäfer.Den Förderpreis, erstmals in Höhe von 10.000 Euro, erhält die Kölner Cho-reographin, Tänzerin, Schauspielerin und Performerin Yoshie Shibahara, die in Japan geboren wurde. Aus der Begründung der Jury heißt es: „Ihre klare Ästhetik ist geprägt von einer starken Visualität und einer choreogra-fischen Ironie, mit der sie Be-

wegung in Szene setzt. Ihre Arbeiten weisen Strenge und Leichtigkeit zu-gleich auf – eine rare Kombination bei Choreografinnen und Performerinnen.“

Der Künstlerinnenpreis wird alljährlich vom Land in einer anderen Sparte ver-geben – 2012 im Bereich der Freien Szene der Darstellenden Künste. LoWeitere Infos:www.frauenkulturbueronrw.de

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6 STUDIUM Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 06-2012

Junge talentierte Menschen fördern. Das wollen nicht nur die Sporthochschule und Bund und Land, sondern vor allem die Stifter. Sie sind es, die die NRW- und Deutschlandstipendien letztendlich er-möglichen. Daher gilt ihnen auch der besondere Dank von Professor Stephan Wassong. „Ihre großzügige Unterstüt-zung erlaubt es uns heute, 27 Studie-rende auszuzeichnen“, so der Prorektor für Studium und Lehre der Deutschen Sporthochschule bei der offiziellen Sti-pendienübergabe. Während es die NRW-Stipendien bereits seit 2009 gibt, sind im letzten Jahr die Deutschlandstipendien hinzugekommen. Bei beiden beträgt die Fördersumme 300 Euro im Monat. Das Prinzip, das dahin-ter steckt: Die Hälfte des Stipendiums werben die Hochschulen bei privaten

Förderern ein, die anderen 150 Euro gibt das Bundesbildungsministerium bzw. das NRW-Wissenschaftsministerium dazu. Ein Konzept, das nach Meinung des Rektors löblich, aber in der Umsetzung gar nicht so einfach sei. „Wir würden gerne noch mehr Stipendien an unsere Studierenden vergeben und sind daher in permanenter Verhandlung mit potentiellen Stiftern. Der Wettbewerb unter den Hochschulen um Geldgeber ist groß in Köln“, so Pro-

Kluge Köpfe fördern! So viele Stipendien wie noch nie

Die Förderer: United Ambient Media AG, PSD Bank Köln, Wüstenrot, Dr. Thomas Bscher, Deutsche Telekom AG, Sportradar, Trainingsworld.com, Ärzte-Wirtschafts-Zentrum Köln, Playa in Cologne, Gesellschaft der Freunde und Förderer der DSHS, SpoHo.Net, Gleichstellung/Famili-enservicebüro der DSHS.

Die Stipendiaten: II Woo Jang, Lena Geske, Lamin Kargbo, Laura Darimont, Julian Kaden, Julian Steggink, Björn Koch, Kim Carina Schmidt, Valen-tin Lusin, Pia Engelberty, Carolin Franzke, Svenja Trepte, Kathrin Schad, Tobias Alt, Tobias Schrick, Benjamin Wendel, Lisa Albers, Se-bastian Dern, Tanja Haeger, Greta Lövenich, Markus Hein, Sebastian Thul, Nicolai Andrea Koch, Sarah Meinerz, Jens Brügmann, Patrick Lamek, Johannes Hock.

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Hauke Schlimme ist müde. Seine Sport-tasche über die Schulter geworfen steht er in der Schlange des Foyers. Es ist 6 Uhr morgens. Der 26-Jährige ist SpoHo-Student im 9. Semester. Heute stellt er sich noch einmal den Herausforderun-gen der Sporteignungsprüfung – für einen Film: „Der Traum vom Sportstu-dium.“ Was er an diesem Morgen noch nicht weiß: Eineinhalb Jahre später gewinnt er genau für diesen Film einen bundesweiten Preis. Gemeinsam mit Regisseurin und Autorin Hanna Immich wird er in Hamburg mit dem ersten Preis des podcampus-Wettbewerbes 2012 ausgezeichnet. „Der Traum vom Sportstudium“ ist ein Film über den bekannten Sporteig-nungstest der Deutschen Sporthoch-schule Köln. In zwanzig Minuten wird

den Zuschauern ein detaillierter Ein-blick in die Anforderungen und den Ab-lauf der eintägigen Aufnahmeprüfung gegeben. „Ziel war es, die Prüfung aus Sicht der Hochschule in all ihren Facetten darzustellen – spannend und zugleich informativ“, so der Rektor, Professor Walter Tokarski. Und das ist gelungen, sagt die Jury: „Ein sehr pro-fessioneller Beitrag, mit einer gelunge-nen Kameraführung, guten Schnitten, einer tragfähigen Story und einer ge-konnt inszenierten Dramaturgie. Auch die kreativen Umsetzungsideen, die Experimentierfreude und der gelungene Wechsel zwischen Sportaufnahmen und Interviews hat uns überzeugt.“Zum bundesweiten Wettbewerb auf-gerufen hatte das Multimedia Kontor Hamburg (MMKH), ein Unternehmen der

„Der Traum vom Sportstudium“ Sporthochschule gewinnt podcampus-Wettbewerb 2012

fessor Walter Tokarski. Umso mehr freue er sich, dass seine Hochschule in diesem Jahr so viele Stipendien vergeben könne, wie noch nie: „Wir haben uns von Jahr zu Jahr gesteigert, angefangen bei 12 Sti-pendien, dann 20, 22 und jetzt 27.“ Vergeben werden die Stipendien an Stu-dierende mit herausragenden Leistun-gen. Dazu zählen in erster Linie objek-tive Leistungskriterien und Noten. „Wir berücksichtigen aber auch erschwerte Studienbedingungen, wie Studieren mit Kind oder Studieren mit Behinderung, besondere sportliche Leistungen und soziales Engagement“, erklärt Jury-Mit-glied Rosemarie Wilbertz. „Insgesamt hatten wir 116 Bewerbungen, die alle-samt sehr gut waren“, so die Leiterin des Prüfungsamtes. Die Stipendien werden zunächst für zwei Semester vergeben, können aber bei entsprechenden Voraussetzungen verlängert werden. Die Förderung durch die Stipendiengeber beschränkt sich al-lerdings nicht nur auf die Vergabe von finanziellen Mitteln, es entsteht auch ein reger Austausch zwischen Stiftern und Studierenden. „Leistungen zu fördern, die nicht nur auf der beruflichen Ebene stattfinden, ist mir ein großes Anlie-gen. Wenn man zudem mit persönlichen Tipps behilflich sein kann, dann tue ich das sehr gerne“, sagt Stifter Dr. Thomas Bscher, einer der Förderer der ersten Stunde. Über dieses Engagement aller Stifter freut sich die Deutsche Sport-hochschule Köln und ganz besonders die 27 Stipendiaten. Lo

Allen Stiftern: Herzlichen Dank!Allen Stipendiaten: Herzlichen Glück-wunsch!

Und: Ab Dezember startet wieder die Aktion „Gib dem SpoHo-Tempel Dein Gesicht! Spende für Stipendien“. Schon mit 2 Euro ist man dabei! Weitere Infos: www.dshs-koeln.de/stipendien

sechs öffentlichen staatlichen Hambur-ger Hochschulen. Gesucht wurde der beste Videopodcast aus Hochschule, Wissenschaft und Forschung. Die Aus-wahl des Gewinnerpodcasts erfolgte über eine Kombination aus Online-Voting und dem Urteil einer Fachjury.

„Wir freuen uns riesig“, sagt Hanna Im-mich, die das Gemeinschaftsprojekt der Hochschul-Pressestelle und -Marketin-gabteilung, gesponsert von mysporty.de, umgesetzt hat. „Wir haben Hauke, von der Anmeldung morgens bis zum Ausdauerlauf abends, auf Schritt und Tritt verfolgt. Am Ende stand uns über sechs Stunden Filmmaterial zur Verfü-gung. Die Kunst war es, daraus einen Film zu schneiden, der eine Dramatur-gie hat und trotzdem die wichtigsten Infos transportiert“, so die Autorin. Wie es Hauke am Ende der zwanzig Minuten geht und ob er den Test ein zweites Mal bestanden hat, kann auf dem YouTube-Channel der Deutschen Sporthochschule gesehen werden. Lowww.youtube.com/sporthochschule

Carolin Franzke studiert „Gesundheit und Präven-tion“ im 3. Fachsemester und ist eine der insgesamt 27 Studierenden, die sich seit diesem Semester über ein Stipendium der Deut-schen Sporthochschule Köln freuen dürfen. Michael Müller sprach mit der 20-Jährigen, die ihre Förde-rung in der Kategorie „Leistungs-sport“ erhielt.

Carolin, herzlichen Glückwunsch zum Stipendium! Was ist Dein Sport?Ich bin seit sechs Jahren im Leistungs-sport Rudern unterwegs und das, glückli-cherweise, auch zunehmend erfolgreich. Bei der WM in Trakai dieses Jahr konnte ich Gold im Vierer holen, und das war natürlich mein absoluter Höhepunkt bis-her. Jetzt komme ich in das dritte Jahr der U-23 und bin gespannt, wie es sich die nächsten Jahre für mich entwickelt.

Wie kamst Du darauf, Dich für das Sti-pendium zu bewerben?Unser Kaderbeauftragter an der Sport-hochschule, Dr. Norbert Stein, hat uns mal den Tipp gegeben. Ich dachte mir, dass ich ja nicht viel zu verlieren hätte, und habe mich einfach mal beworben. Dass es jetzt im ersten Anlauf geklappt hat, ist natürlich toll. Zumal ich mich dann doch sehr spontan und kurzfristig noch beworben hatte.

Inwieweit wäre ein Leben, so wie Du es jetzt führst, ohne Stipendium möglich?Da ich ja ansonsten nicht gefördert wer-de, ist das Stipendium eine wahnsinnige Unterstützung. Studium und gleich-zeitig Leistungssport sind eine enorme Belastung, die es eigentlich unmöglich macht, nebenher noch zu arbeiten. Es wäre für mich schlichtweg ungewiss, inwieweit ich sowohl Sport als auch Stu-dium zufriedenstellend unter einen Hut bringen könnte. Ich müsste dann zudem meine Eltern erheblich belasten, und da mein Bruder jetzt auch anfängt zu stu-dieren, bedeutet so ein Stipendium doch einiges an Sorgen weniger.

Eine Hälfte des Stipendiums wird von einem externen Stifter finanziert. Kennt man diese persönlich? Natürlich habe ich meine Förderer schon persönlich kennenlernen dürfen. Das war bei der offiziellen Urkundenüber-gabe, und auch schon vorher gab es Briefkontakt. Der Plan ist nun, in ste-tigem E-Mail-Kontakt zu bleiben und meine Förderer über mein Leben auf dem neuesten Stand zu halten. Das tut man natürlich unheimlich gerne, und ich empfinde es auch als das Mindeste, was man tun sollte.

Wie bewertest Du das Engagement der Sporthochschule, die Zahl der Stipendi-en stetig zu erhöhen?Ich finde das großartig, dass sich so da-rum bemüht wird, Stifter und Förderer zu finden. Dass von Jahr zu Jahr mehr Stipendien vergeben werden, ist eine super Entwicklung und toll für uns Stu-dierende. Man muss eben auch ehrlich sagen, dass es für viele Studierende ein-fach notwendig ist, in dieser Form un-terstützt zu werden.

Vielen Dank für das Gespräch, und viel Erfolg weiterhin für Dein Studium und Deinen Sport!

„Ein Stipendium gibt Sicherheit“

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20 Einzeldisziplinen in den Sportarten Turnen, Schwimmen, Leichtathletik, Mannschaftsspiel, Rückschlagspiel und Ausdauer; 19 müssen bestanden werden; der Ausdauerlauf muss von jedem/jeder Teilnehmer/in bestanden werden;

Teilnehmer/innen letzter Eignungs-test Mai 2012: 1.465, davon haben 722 bestanden, 48,3% der Frauen und 48,7% der Männer. Der Test findet zwei Mal im Jahr statt.

Infos: www.dshs-koeln.de/et

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Gut zwei Monate ist dieses Semester nun schon alt, das bei seinem Auftakt Geschichte schrieb und gleichzeitig eine lange Tradition beendete. Es war der 4. Oktober 2012, als die übliche offiziel-le Begrüßung der neuen Studierenden stattfand. Doch dass Hörsaal 1 zu einer Erstsemesterbegrüßung komplett leer ist, kam in der 65-jährigen Geschichte der Sporthochschule noch nicht vor. Es war Zeit für etwas Neues, etwas Frisches, das den Studierenden der einzigen Sportuniversität Deutschlands gerecht wird. So zog man kurzerhand in das be-nachbarte „Wohnzimmer“ des 1. FC Köln um, und die Erstsemester/innen durften ihrer persönlichen Begrüßung von den Rängen der Osttribüne lauschen.„Wer es schafft, einen Platz an einer Universität zu bekommen, die sechs Mal so viele Bewerbungen wie Studi-enplätze hat, den kann man nur be-glückwünschen.“ Professor Walter To-karski begrüßte die „Erstis“ an einem regnerischen Vormittag mit wärmenden Worten. Dabei machte der Rektor rich-tiggehend Lust auf ein Studium, das für Qualität steht. „Die Sporthochschule ist eine wichtige Säule im Bereich der Wis-senschaft. Unser Anspruch ist, Sie im Rahmen einer interdisziplinären Lehre zu Führungskräften auszubilden.“ Dabei

machte er jedoch auch deutlich, was die Studierenden – neben einer hervorra-genden Ausbildung – die nächsten drei Jahre zu erwarten haben. „Die Sport-hochschule hat durch ihre Umgebung und durch die Menschen eine ganz be-sondere Atmosphäre, die Sie vielleicht auch im Rahmen der AStA-Einführungs-woche schon kennenlernen durften“, lachte der 66-Jährige und könnte damit zum Teil auch die Partynächte der letz-ten Tage gemeint haben.Auch Oberbürgermeister Jürgen Roters gab sich die Ehre, die neuen Studieren-den der Sporthochschule zu begrüßen, und machte direkt von Beginn an deut-lich, warum das für ihn selbstverständ-lich ist. „Wir sind stolz auf die Sport-

hochschule und ihre Studierenden, die einen wichtigen Bestandteil des Kölner Sports darstellen. So sind sie durch ihr Engagement in Vereinen und Organisa-tionen schon immer eine große Stütze gewesen und bei allen Kölnern sehr beliebt.“ Köln und Sport studieren, das passt einfach, wie auch der Oberbürger-meister findet. „Köln ist eine lebendige, quirlige und junge Stadt, die sich von Herzen freut, Sie aufzunehmen.“

SpoHo-Studierende mit ErfolgspotentialWas das Besondere an Sportstudieren-den ist, machte im Anschluss auch der Geschäftsführer des 1. FC Köln deutlich. Claus Horstmann, der von seinem per-sönlichen Werdegang berichtete und die angehenden Akademiker zu Flexibilität und Offenheit im Berufsleben motivier-te, appellierte daran, jene Eigenschaf-ten beizubehalten, die Sportstudierende seit Jahren auszeichnen. „Was Ihre Vor-gänger in den letzten Jahren so beson-

ders gemacht hat, waren eine enorme Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, soziale Kompetenz und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu lösen. Damit werden Sie erfolgreich sein!“Abgerundet wurde der Auftakt einer neuen Ära von Einführungsveranstal-tungen durch ein kurzes Interview mit Max Weinhold, zweifacher Olympiasie-ger und Torhüter der deutschen Ho-ckeynationalmannschaft, und Dr. Tho-mas Abel, Mitarbeiter am Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft. Neben Eindrücken von den Olympi-schen Spielen 2012 in London bekamen die Studienanfänger/innen ebenfalls einen Einblick, wie ein Studium an der Deutschen Sporthochschule auch unter besonderen Umständen möglich ist. So profitierte Max Weinhold als aktiver Leistungssportler stets vom Entge-genkommen der Sporthochschule, die sich immer sehr hilfsbereit und flexibel zeigte. Dasselbe dürfen auch angehen-

de Studierende erwarten, die mit einer Behinderung ihr Studium angehen, weiß Thomas Abel zu berichten. Sti-pendien, besondere Berücksichtigung beim Eignungstest und angepasste Studienbedingungen ermöglichen allen das Studium an der Deutschen Sport-hochschule Köln.

Ersti-Tüten und FreikartenZum Abschluss gab es, wie gewohnt, die obligatorischen Willkommenstüten für die „Erstis“, die sich auch wieder über zahlreiche Freikarten zu Sport-events freuen durften. Bei einem gemütlichen Beisammensein in der Businesslounge der Osttribüne fand die erste Erstsemesterbegrüßung im RheinEnergieStadion ihr Ende. Eine stimmungsvolle und schöne Atmosphä-re, die der ganzen Veranstaltung ein neues Gesicht verlieh. Nur ein bisschen weniger Regen dürfte es beim nächsten Mal dann doch gerne sein. Mm

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8 Uhr Schwimmen, 10 Uhr Biomechanik-Vorlesung, 12 Uhr Essen in der Mensa, 13 Uhr Basketball – Alltag an der Sport-hochschule. Wie es ist, Studierender an Deutschlands einziger Sportuniversität zu sein, können Interessierte eine Wo-che lang ausprobieren. Was genau sind die Unterschiede zwischen Vorlesungen und Seminaren? Wie flexibel lässt sich ein Stundenplan erstellen? Wie ist das Leben auf dem Campus? In fünf Tagen, der sogenannten Hospitationswoche, bietet sich Gelegenheit, Antworten auf alle diese Fragen zu erhalten und einen Einblick in das „Wunschstudium“ zu be-kommen. Organisiert werden die Hospitationswo-chen von der Studienberatung. Yassin Jebrini und Christina Neeb, Wissen-schaftliche Hilfskräfte und Masterstudie-rende an der SpoHo, sind verantwortlich für die „Schnupper-Wochen“. „In Infor-mationsgesprächen kann man zwar oft die formellen Dinge klären, während der Hospitationswoche erhalten die Interes-sierten aber auch die Möglichkeit, live dabei zu sein. Sie können herausfinden,

„Ich habe richtig Lust bekommen, hier auf Lehramt zu studieren. Die lockere Atmosphäre auf dem Campus hat mir gut gefallen, alle sind so ausgeglichen und nett. In der Woche habe ich einen tollen Einblick ins Sportstudi-um bekommen, und das hat mich in meinem Vorhaben bestärkt.“ (Benjamin Schneider, 20)

„Ich möchte später im Bereich Personal Training arbei-ten. Bei der Hospitationswoche hat mir besonders gut die Vorlesung „Mental Coaching“ gefallen, aber auch in den Praxiskursen Schwimmen und Basketball habe ich interessante Einblicke bekommen. Alle Dozenten waren sehr nett. Die Hospitationswoche würde ich jedem em-pfehlen.“ (Lynne Karmann, 18)

„Bei der Hospitationswoche wollte ich Eindrücke sam-meln, ob die Richtungen Biomechanik und Sportmedizin das Richtige für mich sind. Die Studenten waren alle sehr hilfsbereit. Ich habe in der Woche viele Eindrücke gesammelt und weiß jetzt ganz sicher, dass ich Sport und Leistung studieren möchte.“ (Tobias Horn, 17)

„Besonders interessant fand ich die Vorlesung „Erzie-hung, Entwicklung und motorisches Lernen“ und das Seminar „German Sport Culture“. Während der Woche konnte ich mir ein gutes Bild von Studium an der SpoHo machen. Mein Wunsch ist es, Sport und Leistung zu studieren. Auch das Essen in der Mensa war sehr lecker.“ (Alexandru Radu, 26)

ob ihre Vorstellungen vom Sport-Studi-um mit der Realität übereinstimmen und wie das Studium an der SpoHo abläuft“, erklärt Christina Neeb den Mehrwert der Hospitationswochen. Insbesondere in Anbetracht der Doppeljahrgänge sei es wichtig, den Schülerinnen und Schülern schon früh die Möglichkeit zu geben, sich zu orientieren und herauszufinden, was ein potentielles späteres Studien-fach sein könnte. Nach Einführungsveranstaltung, Cam-pus-Führung und Stundenplanerstellung am Montag können die Hospitanten und Hospitantinnen bis einschließlich Freitagnachmittag an Lehrveranstaltun-gen in Form von Vorlesungen, Kursen und Seminaren teilnehmen. „Eine gro-be Vorgabe unsererseits sind ungefähr neun Kurse in dieser Zeit. Nur so ist es möglich, einen umfassenden und realis-tischen Eindruck zu bekommen“, erklärt Yassin Jebrini. Die Woche endet freitags mit einer Abschlussbesprechung, in der noch einmal über die Eindrücke und Erfahrungen gesprochen wird und ab-schließende Fragen beantwortet werden.

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Drei Hospitationswochen haben bis jetzt im „neuen Design“ stattgefunden. „Zu-vor war es auch möglich, eine Woche an der SpoHo zu hospitieren, allerdings wa-ren dies immer nur individuelle Anfragen von Einzelnen“, erläutert Christina Neeb. „Nun schreiben wir die Wochen aus, wenn eine Anfrage vorliegt, so dass sich weitere Interessierte über unsere Inter-netseite anmelden können. Während der Schulferien gibt es feste Angebote.“ Da die Sporthochschule Partneruniversität der Initiative „Zukunft Fördern“ ist, besteht auch die Möglichkeit, die Hos-pitationswoche als universitären Teil eines dualen Orientierungspraktikums zu nutzen. Die Kapazität ist auf maximal 15 Schüler/innen begrenzt, die pro Woche Uni-Luft „schnuppern“ können. „Wichtig ist uns, dass wir die Studieninteressier-ten optimal betreuen können“, sagt Yas-sin Jebrini. Dies erfolgt bei der Anfangs- und Schlussveranstaltung vom Team der Studienberatung, während der gesamten Woche stehen Studierenden-Mentoren zur Seite, die bei Bedarf angesprochen werden können.Die Rückmeldungen seitens der Hospi-tanten und Hospitantinnen waren durch-weg positiv. Auch bei Dozenten und Dozentinnen fanden die Hospitations-wochen großes Lob. „Wir haben sehr viel tolles Feedback erhalten und freuen uns,

Erstsemesterbegrüßung im RheinEnergieStadionEin Willkommen vor ungewohnter Kulisse

Studieren auf Probe Hospitationswochen an der Sporthochschule

Ein ungewohntes Bild: Die neuen Erstsemester/innen lauschen der Begrüßung von den Rängen des RheinEnergieStadions in Köln.

dass die Hospitationswo-chen bei allen Beteiligten so gut ankommen“, resü-miert Christina Neeb. Die nächste Gelegenheit bietet sich in der Woche vom 21. bis 25. Januar 2013, wenn die nächste Hospitationswoche im Rahmen der „Woche der Studienorientierung“ stattfindet. Mh

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Page 8: KURIER

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Die Deutsche Sporthochschule Köln trauert um zwei ihrer Mitarbeiter, die kürzlich verstorben sind:

Markus Klose, Abt. Sportstätten und Gebäude, am 30.09.2012

Michael Schulz, Abt. Studierendensekretariat, am 05.11.2012

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 06-2012UND SONST...?

RANDNOTIZEN

PersonalVerabschiedung:

Ilyas Arslan, Zentralbibliothek, zum 14.10.2012

Weiterbeschäftigung:

Dr. Martin Boss, Psychologisches Institut, zum 01.10.2012

Dr. Birgit Wallmann, Inst. für Bewe-gungstherapie & bewegungsorien-tierte Prävention/Rehabilitation zum 01.10.2012

Frowin Fasold, Institut für Kognitions- und Sportspielfor-schung, zum 01.10.2012

Sarah Christin Schröder, Studieren-densekretariat, zum 03.10.2012

Meldungen

Im letzten KURIER-Quiz haben wir nach den beiden Wüsten gefragt, die SpoHo-Absolventin Anne-Marie Flammersfeld zum Gesamtsieg des „4 Deserts“-Laufes noch fehlen. Die richtige Antwort „Saha-ra und Antarktis“ wussten Nadine Tiede-mann und Tobias Huckschlag, die sich über einen Schnupperkurs beim Kölner Golfclub freuen können. Mittlerweile hat Flammersfeld auch die Sahara erfolgreich

durchquert. Jetzt fehlt ihr nur noch eine Wüste bis zum großen Ziel: als erste deutsche Frau die „4 Deserts“ gewinnen. Die aktuelle Quiz-Frage lautet:

Wer moderiert die Kölner Abende der Sportwissenschaft?

Dieses Mal gibt es Kultur zu gewinnen: 1 x 2 Eintrittskarten für das amüsante

Stück „Puddelrüh durch die Prärie“ im Scala Theater auf dem Hohenzollernring.

Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Impressum angegebe-ne Adresse, per Hauspost oder per E-Mail an: [email protected] Einsendeschluss ist der 07.01.2013.

IMPRESSUM

KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln www.dshs-koeln.de

Herausgeber Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln

Chefredaktion Sabine Maas (Ms), Presse und Kommunikation Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 [email protected]

Redaktion Lena Overbeck (Lo), Meike Helms (Mh), Michael Müller (Mm) Tel. -3440/-6158/-3442

Layout Sandra Bräutigam (Sb) Tel. 0221 4982-2080

Auflage 2.500

Druck Mintzel-Druck, [email protected] Tel. 09281 7287-0

Erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint Mitte März 2013.

Eine PDF-Version des KURIER finden Sie unter: www.dshs-koeln.de/presse.

Redaktionsschluss KURIER 08.02.2013

In dieser Publikation wird aus Gründen einer bes-seren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden.

KURIER-QuizDas gibt es zu gewinnen:

Das SCALA-Theater entführt seine Gäste in der laufenden Spielzeit in den Wilden Westen: präsentiert wird Walter Bockmayers “Puddelrüh durch die Prärie”. Die Show dauert inklusive einer Pause etwa 3 Stunden. www.scala-koeln.de

EXIST IVUni, FH, DSHS und CBS werden an-gehende Unternehmer/innen künftig gemeinsam unterstützen. Der Rek-tor der Universität, Prof. Dr. Axel Freimuth, FH-Vizepräsident für For-schung und Wissenstransfer Prof. Dr. Klaus Becker, DSHS-Rektor Prof. Dr. Walter Tokarski und die Vizepräsi-

dentin für Forschung und Lehre der Cologne Business School, Prof. Dr. Elisabeth Fröhlich, unterzeichneten am 25. Oktober eine gemeinsame Erklärung, in der sie den weiteren Ausbau der hochschulübergreifenden Gründer-Förderung vereinbarten.

gut bekannten Hörsaal 2 („die harten Klappsitze quietschen und knarren noch wie früher“) zu einer munteren Gesprächsrunde traf – eine gute Gele-genheit, den Vergleich zwischen den „Jugendbildern“ der Lehrer/innen und ihrem heutigen Aussehen anzu-stellen. Einem kurzen Vortrag seitens der ehemaligen Lehrer Dietrich Quanz, Kurt Wilke und Paul Spies, in der sie die Entwicklung der Hochschule zu einer wissenschaftlichen Hochschule, die Veränderungen der Studiengänge sowie die Neugestaltung der sport-fachlichen Lehrkonzepte schilderten, folgte ein lebhafter Austausch. Ne-ben den Veränderungen zwischen frü-her und heute wurde auch über Dinge rund um das damalige Studium und die folgende berufliche Entwicklung diskutiert – auch in Anbetracht der Tatsache, dass aus den drei Studi-ensemestern zwischen dem WS 63/64 und dem WS 64/65 viele Absolventen in den Hochschuldienst an der DSHS und an anderen Hochschulen und Universitäten eingetreten waren. Der Besuch im Sport & Olympia Mu-seum am Samstagnachmittag unter sachkundiger Führung von Rolf Geß-mann und ein gemütliches Beisam-mensein im Gaffel-Brauhaus am Al-termarkt rundeten den zweiten Tag des Treffens ab. Dass neben der „Theorie“ auch die Praxis nicht zu vernachlässigen ist, wurde am Sonntagmorgen beherzigt. Aus verschiedenen Sportaktivitä-ten konnte gewählt werden: Aqua-Jogging im Tiefwasser mit Sabine Innenmoser oder Körperbildende Übungen (KÜ) mit Kurt Wilke. Eini-ge Mutige trauten sich auf das Eis im Lentpark. Unter ihnen war Günter Traub, Eislauf-Weltmeister von früher und heute (Altersklasse Ü-70), der die neue und europaweit einmalige 260-Meter-Eishochbahn gründlich testete und für „gut und schnell“ be-fand. Beim abschließenden Brunch auf der „Playa in Cologne“ stellte

Aus Köln, dem nahen und ferneren Umland, aus ganz NRW, Hessen, Berlin, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und auch aus Frankreich, Schweden, Griechenland, sogar aus Japan hatten sie den Weg zurück an ihre „alte“ Hochschule ge-funden: 55 ehemalige Studierende der Deutschen Sporthochschule trafen sich 48 Jahre nach ihrem Studienstart vom 28. bis 30. September an ihrer Alma Mater. Die Idee zu diesem Treffen kam im Jahr 2010 von Jürgen Innenmoser (bis 1993 Dozent an der DSHS, dann Univ.-Prof. an der Uni Leipzig). Zu-sammen mit seinen Mitstudenten Jür-gen Engler und Rolf Geßmann, beide

ehemalige Dozenten am Institut für Schulsport und Schulentwicklung der DSHS, und der Unterstützung seitens der DSHS von Rektor, Kanzler und von Szilvia Fekete (spoho.net, das Netzwerk der DSHS), konnte er nach langem und intensivem Recherche-, Arbeits- und Organisationsaufwand dieses Vorhaben realisieren.Viele staunende „Hallos“ und „Ach, das bist Du“ – so begann das Wochen-ende bei einem kleinen Umtrunk und der Begrüßungsrede durch den Rektor der Deutschen Sporthochschule, Prof. Dr. Walter Tokarski, im Foyer. Bereits bei einem Einführungsvortrag mit um-fangreichem Bildmaterial zum Thema „DSHS früher und heute“ zeigte sich, dass sich in den 48 Jahren einiges verändert hatte. Der anschließenden Präsentation der Leichtathletikhalle durch den „alten“ Leichtathletikleh-rer Uli Jonath folgte ein Rundgang über das Hochschulgelände, vorbei an alten und neuen Sportanlagen und Gebäuden, bei dem sich der eine oder andere in die Studienzeit zurückver-setzt fühlte. Mit einem gemütlichen Beisammensein in der Mensa des Hockey-Judo-Zentrums, mit Film- und Fotopräsentationen aus den Studi-enjahren, die für viel Gesprächsstoff sorgten, klang der erste Tag aus. Zuwachs bekam die Gruppe am Sams-tagmorgen, als auch einige der frü-heren Dozenten und Professoren hinzustießen und man sich im noch

sich in der Runde dann erwartungs-gemäß die Frage, wie es ob des ge-lungenen Treffens weitergehen kann: Im Jahr 2014 liegt der Studienbeginn rund 50 Jahre zurück, ein gebühren-der Anlass also für ein Folgetreffen. Jürgen Engler, Rolf Geßmann, Jürgen Innenmoser

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Absolventen-Treffen: Studienstart vor 48 JahrenSogar aus Frankreich, Schweden, Griechenland und Japan kamen die Ehemaligen an „ihre“ Hochschule zurück

Ehemalige Dozenten/innen:

Herbert Langhans, Heiner Brinkmann, Gunda Chtai-Brenner, Dietrich R. Quanz, Paul Spies, Isolde Voss-Nehrenheim, Karl Weber und Kurt Wilke.

Ehemalige Kommilitonen/innen und spätere Dozenten/innen: Helmut Duell, Ulla Ellermann, Gunnar Gerisch, Karin Martin-Fiebrandt, Irmgard Otto, Uli Rudel, Giselher Tiegel, Athanasios Papageorgiou.

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Neuer SportärztevorstandDie Deutsche Gesellschaft für Sport-medizin und Prävention hat einen neuen Vorstand gewählt. Klaus-Mi-chael Braumann (Hamburg) ist neuer DGSP-Präsident. Von der DSHS sind Christine Graf (Inst. für Bewegungs- und Neurowissenschaft) und Wilhelm Bloch (Inst. für Kreislaufforschung & Sportmedizin) im Präsidium vertreten.

World Anti-Doping AgencyProfessor Christoph Breuer, Leiter des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement, wurde für drei Jahre in das WADA Finance and Admi-nistration Committee berufen.

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DOSB-WissenschaftspreisPD Dr. Stefan Schneider, Inst. für Be-wegungs- und Neurowissenschaft, er-hält den renommierten DOSB-Wissen-schaftspreis, der alle zwei Jahre für herausragende sportwissenschaftliche Qualifikationsarbeiten verliehen wird.

HonorarprofessurFür seine langjährigen Verdienste in Forschung und Lehre, insbesondere im Bereich des Sportrechts, wurde der Kanzler der DSHS, Dr. Johannes Horst, am 27.11.2012 zum Honorarprofessor ernannt.