Lap Arbeit Bearbeitung

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LaP Arbeit Transplantationsmedizin Lukas Büel, Saskia Bruderer, Andrea Wicht, Désirée Yeginsoy, Fabienne Decrue, Martin Egger, Jaël Senn, Kilian Röthlin, Janick Willi, Lukas Schmid, Sarah Machado, Cyrill Vogt

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LaP Arbeit Transplantationsmedizin

Lukas Bel, Saskia Bruderer, Andrea Wicht, Dsire Yeginsoy, Fabienne Decrue, Martin Egger, Jal Senn, Kilian Rthlin, Janick Willi, Lukas Schmid, Sarah Machado, Cyrill Vogt

InhaltsverzeichnisVorwort (Kilian Rthlin)......................................................................................................3 Social Events (Fabienne Decrue) ......................................................................................4 Ultraschall (Cyrill Vogt) .......................................................................................................5 Dialyse (Lukas Bel)..............................................................................................................7 Berufsfelderkundung (Lukas Bel) .................................................................................8 Blutspendezentrum (Martin Egger) ............................................................................. 10 Treffen mit Nierentransplantationspatient (Andrea Wicht) ............................... 11 Diskussionsrunde Nierentransplantation Pro und Contra (Lukas Schmid) .. 13 Organhandel (Jael Senn) ................................................................................................... 15 OP: Nierentransplantation (Jael Senn) ........................................................................ 16 Premptive Nierentransplantation (Saskia Bruderer) ......................................... 17 Suprise event (Dsire Yeginsoy) .................................................................................. 20 Fazit (Kilian Rthlin).......................................................................................................... 22

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VorwortDie medizinische Fakultt der Universitt Basel ermglicht den Studierenden bereits im ersten Jahr des Studiums einen vertieften Einblick in ein spezifisches klinisches Thema zu erhalten. Dies geschieht innerhalb einer kleinen Gruppe (8-10 Studierende, 2 studentische Tutoren und ein Projektleiter) im Rahmen des Lernen am Projekts (LaP). Jede Kleingruppe behandelt eine andere Thematik. Zur Auswahl standen diverse Themen wie beispielsweise Neurochirurgie,

plastische Chirurgie oder das von dieser Gruppe gewhlte LaP der Transplantationsmedizin.

Das Projekt beinhaltet sowohl eine soziale als auch eine medizinische Komponente. Jedes Gruppenmitglied sollte sich aktiv an den Diskussionen und sonstigen Ttigkeiten einbringen, damit eine gewisse Dynamik und Reifung entsteht. Diese Gruppendynamik, dieses Miteinander hat zur Folge, dass jedes einzelne Mitglied der Gruppe mglichst viel des Erlebten mitnehmen kann und so seinen Rucksack frs Leben mit neuen Informationen und Erfahrungen aus der Medizin immer voller packen kann.

Die Erwartungen an unser LaP waren hoch, da den Studenten einige Versprechungen Schwerpunkt gemacht wurden: zahlreiche spannende Vortrge mit dem ein Nhkurs zu absolvieren, eine

Nierentransplantation,

Nierentransplantation im Operationssaal mitzuerleben, Social events und noch vieles mehr. Auf diese genannten eingegangen. Ereignisse wird im Hauptteil der Arbeit

An dieser Stelle soll auch ein grosser Dank an Herrn PD Dr. Michael Dickenmann ausgesprochen werden, der uns durch seinen grossen Einsatz viele spannende Momente in unserem ersten Jahr des Studiums beschert hatte. Natrlich auch ein herzliches Dankeschn an unsere studentischen

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Tutoren Sara Machado und Janick Willi, die viel kostbare Freizeit und Herzblut in dieses Projekt investierten und immer ansprechbar fr etwaige Unklarheiten und Fragen waren. Weiter soll auch all diesen Personen gedankt werden, die auf irgendeine Art und Weise einen Aufwand fr dieses LaP betrieben haben und im Bericht nicht namentlich erwhnt wurden.

Social EventsBei unserem ersten Treffen waren alle noch recht zurckhaltend. Wir genossen einen der letzten schnen Herbstabende in einem Caf unweit des Zentrums fr Lehre und Forschung und lernten uns kennen. Die nchsten Termine wurden noch nicht besprochen, da die Basis fr eine gute Kommunikation innerhalb der Gruppe und mit den Tutoren gelegt werden sollte. Dies gelang Sara und Janick auch, da sie sich offen mit uns unterhielten und fr alle Fragen bereit waren, auch solche, die auf das Studium selbst und nicht bloss auf unser Lap bezogen waren. Danach trat ziemlich bald die Frage nach einem nchsten Social Event auf. Doch leider fehlte das Geld um auswrts essen zu gehen, wie auch gengend Platz in den Wohnungen von uns allen. Da war Saskia Bruderer, unser ltestes Lappie, die Rettung: Sie lud uns allesamt zu sich in ihre Wohnung zu einem Pastafestschmaus ein! Zu zwlft sassen wir in ihrer Kche und genossen riesige Mengen an Pasta mit drei verschiedenen Saucen, Salat und zu guter Letzt, eine Dessertauswahl. Doch nicht nur das Essen war hervorragend, sondern auch die Stimmung. Wir erfuhren mehr ber unsere Tutoren, wie auch ber unsere Gruppenmitglieder. Eines der Hauptthemen des Abends blieb jedoch ganz klar: die Unterschiede der Dialekte. Fast jedes Gesprch endete in einer Diskussion ber Aussprache oder in der Erklrung von Ausdrcken. Da unsere Gruppe von Graubnden ber Aargau, Luzern, Baselstadt und Baselland zusammenkommt, ist dies noch immer ein Grund fr Witze und kleine Sticheleien. Doch auch dieser schne Abend hatte ein Ende.

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Vom Pastaschmaus, im Oktober, bis zu unserem nchsten verwirklichten Event dauerte es leider etwas lnger. Eigentlich wollten wir den HerbstmesseFremden etwas Basler Kultur zeigen und zusammen Magenbrot, gebrannte Mandeln oder Chschechli geniessen. Doch bei einer Gruppe dieser Grsse sind spontane Termine praktisch unmglich und so beschlossen wir ein frhes Grtimnner-Essen zu machen. D.h. in der ersten Dezemberwoche kamen wir erneut fr ein Abendessen zusammen, dieses Mal mitsamt unserem betreuenden Arzt, Herrn Doktor Dickenmann. Nachdem auch der letzte den Eingang ins Studentenheim unseres Tutors Janick gefunden hatte, gab es im luxuris ausgestatteten Aufenthaltsraum Grtimnner, verschiedenste Sorten Wiehnachtsgutzi, Schokolade, Mandarinen und eine grosse Auswahl an Getrnken. Einige Runden Tabu sorgten fr eine heitere Stimmung. Schnell entfachten auch schon wieder Diskussionen ber unterschiedliche

Ausdrucksweisen aufgrund der Dialekte. Doch trotz aller offensichtlichen Unterschiede, so waren wir doch eine Gruppe, die sich immer wie mehr zu verstehen schien. Auch wenn wir nur wenige Social Events hatten, so fand unsere Gruppe doch zusammen. Denn man traf sich schliesslich auch bei anderen Lap-Aktionen wie zum Beispiel den PoTs und konnte sich dort, wie auch in den Pausen zwischen Vorlesungen, unterhalten und zusammen spassen.

UltraschallUm Diagnosen bei Nierenkranken zu stellen ist der Ultraschall ein sehr

wertvolles und hilfreiches Mittel. Weil er sehr schnell Informationen ber die Niere liefert ohne Strahlen kommt dass zum er in dabei Einsatz der

ionisierende kommen,

Nierendiagnostik hufig zum Einsatz. Mit

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dem Ultraschall lassen sich Nierentumore , Aufstaus der Nieren und der Harnblase sowie Zysten relativ einfach erfassen, gelegentlich knnen sogar Nierensteine sowie Luft in der Blase oder im Nierenbecken diagnostiziert werden.

Im Frhling durften wir erste Erfahrungen mit diesem Gert machen. Wir teilten uns in 2 Gruppen auf und gingen auf die Suche nach den Nieren unserer Mitlappis. Auch wenn unsere Versuche nur von mssigem Erfolg gekrnt waren, machte es viel Spass mit diesem Gert unsere ersten Erfahrungen zu machen. Wir schmierten Gel auf den Schallkopf (wahrscheinlich viel zu viel) drckten auf dem Computer herum und versuchten unser Glck whrend einer halben Stunde. Das schwierige an der Sache war, dass sich die Niere beim Atmen bewegt weil das Zwerchfell sie verschiebt. Trotz Atembungen wurden wir kaum fndig und so mussten wir Michael Dickenmann den Schallkopf berlassen um unsere Nieren einmal auf einem Ultraschallbild zu sehen.

Der Ultraschall ist ein Gert welches Schalwellen aussendet, die eine hhere Frequenz haben als 16 kHz, sie sind also fr das menschliche Ohr nicht mehr hrbar. Diese Frequenz wird dank des piezoelektrischen Effekts erreicht. Durch eine Verformung von beispielsweise Quarzkristallen, wie sie im Ultraschallgert zum Einsatz kommen, entstehen Minidipole welche wiederum eine elektrische Spannung induzieren. Diese Wellen durchdringen nun das Gewebe mehr oder weniger gut, es kommt zu Brechungen, Interferenzen, Beugungen, Reflexionen, wie das bereits bei anderen Wellen bekannt ist. Diese physikalischen Phnomene lassen sich vom Ultraschallgert empfangen und werden berechnet und in verschiedenen Grautnen dargestellt. Die Tonleitfhigkeit eines Gewebtyps bestimmt also seine Farbe im Ultraschallbild.

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DialyseDas Hauptthema unseres LaPs war die Transplantationsmedizin. Fr die meisten Patienten, die eine neue Niere erhalten, ist aber diese entscheidende OP der letzte Schritt eines langen und harten Leidensweges. 1'171 Menschen standen im Jahr 2010 auf der Warteliste fr eine Spenderniere, es konnten aber nur 294 Nieren transplantiert werden. 1 Fr die Personen, die es keine oder keine passende Niere gibt, bleibt nur noch die Dialyse oder 'Blutwsche' brig. Am 2. Dezember konnten wir die Dialysestation im Unispital Basel besuchen. Frau Susanne Wyss, die Stationsleiterin der Nephrologie,

Transplantationsimmunologie und Dialyse gab uns eine ausfhrliche Einfhrung in das vielfltige Gebiet der Dialyse. So lernten wir, dass es zwei DialyseMethoden gibt: Einerseits die klassische Hmodialyse und andererseits die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse). Bei der Peritonealdialyse (CAPD) wird dem Patienten ein Schlauch in die Bauchhhle implantiert. ber diesen Katheter muss der Patient eine Dialyselsung in den Bauchraum fllen und dort ber mehrere Stunden belassen. Die kleinmolekularen Substanzen knnen nun aus dem Blut ber die Kapillargefsse des Bauchfells in die Dialyselsung bertreten, da ein Konzentrationsgeflle herrscht. Nach 4-6 Stunden wird die Dialyselsung wieder abgelassen. Dieses Verfahren muss tglich angewendet werden. Vorteil dieser Art der Dialyse ist klar die Unabhngigkeit von einem Dialysezentrum. Bei der Hmodialyse wird Blut aus dem Patienten gepumpt, in einem Filter an der Dialysemembran vorbeigefhrt und gereinigt dem Patienten wieder zurckgegeben. Stoffwechselprodukte und niedermolekulare Stoffe werden aus dem Blut durch die Membran auf die andere Filterseite in die Dialyselsung gefrdert und dadurch entfernt. Die Behandlung dauert in der Regel 45

Stunden und muss mindestens dreimal in der Woche durchgefhrt werden. Neben diesen drei Halbtagen, die blockiert sind, mssen die Patienten auch eine strenge Dit einhalten. Fr die Dialysepatienten gibt es eine spezielle1

Quelle: Jahresbericht Swisstransplant 2010

Ernhrungsberatung. Eine wichtige Einschrnkung ist, dass sie tglich nur 0.5 l trinken sollten. Nach dieser spannenden Einfhrung konnten wir die Dialysestation im Unispital Basel besuchen. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und wurden vom Pflegepersonal nett empfangen. Sie zeigten uns die Dialysestationen und stellten uns einige Patienten vor. Wir konnten mit den Patienten sprechen. Mich beeindruckte sehr, wie die betroffenen Personen mit ihrem Schicksal umgehen. Sie leben mit so vielen Einschrnkungen und mssen sehr diszipliniert auf Ihre Ernhrung achten und trotzdem sind sie sehr frhlich und dankbar. Der Besuch der Dialysestation und der Einblick in den Alltag eines Dialysepatienten war ein sehr spannendes Ereignis und ich mchte nochmals Frau Susanne Wyss und der gesamten Dialysestation meinen Dank aussprechen, dass sie uns das ermglicht haben.

BerufsfelderkundungIm Verlauf unseres ersten Jahres hatten wir whrend unseren Vorlesungen schon einige Kontakte mit rztinnen und rzten. Auch konnten wir schon an einer grossen Operation zuschauen und ein bisschen mit den Operateuren reden. Fr uns Studenten im 1. Jahreskurs waren das jeweils interessante und motivierende Ereignisse. Gegen Ende des 2. Semesters hatten wir die Mglichkeit noch weitere medizinische Disziplinen kennen zu lernen. In einer ersten Phase wurden wir von unseren Tutoren in drei Gruppen aufgeteilt und mussten dann Kontakt mit den jeweiligen Personen aufnehmen. Die erste Gruppe hatte Kontakt zu einer Psychologin, welche im Fachgebiet

Psychotherapie spezialisiert ist. Weiter ist sie zustndig fr Abklrungen von Nierenlebendspendern und Empfngern und betreut nierenerkrankte Patienten. Leider konnten wir keinen Termin fr ein persnliches Gesprch vereinbaren. So sandten wir ihr unsere Fragen per Mail. Es kam ein ausfhrliches Mail zurck, in welchem alle Fragen beantwortet wurden. So hatten wir zumindest einen kleinen Einblick in ihren Berufsalltag.

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Die zweite Gruppe wurde vom Leiter der Transplantationskoordination empfangen. Wir hatten mit Ihm schon im Rahmen der

Transplantationsoperation Kontakt. Er zeigte dieser Gruppe eine kurze Prsentation ber seine Ttigkeit im Spital und zum Schluss gab es noch eine offene Fragenrunde.

Die letzte Gruppe konnte das Berufsfeld eines Gefsschirurgen nher kennenlernen. Da wir mit vier Personen zu viele waren, mussten wir uns nochmals aufteilen. Er empfing uns direkt auf seiner Station und schilderte uns ausfhrlich von seiner Ausbildungsweg und seinem Alltag. Wir konnten ihn sogar bei der Visite von zwei Patienten begleiten. Sehr offen beantwortete er alle unsere Fragen und die zwei Stunden, die wir mit ihm zur Verfgung hatten, waren viel zu schnell vorbei. Im Anschluss wre dann der zweite Teil der Gruppe an der Reihe gewesen. Leider hatte er, aufgrund eines tragischen Ereignisses, keine Zeit mehr dafr. Der zweite Teil war dann der Erfahrungsaustausch mit den anderen Gruppen. Die gesamte LaP-Gruppe traf sich an einem Nachmittag und wir schilderten uns ausfhrlich das Erlebte und die Informationen, die wir von den jeweiligen Berufsfeldern mitgenommen haben. Es folgte noch eine kurze Diskussion, in der wir die verschiedenen Berufe miteinander verglichen und Vor- und Nachteile ab wgen konnten. Fr die meisten von uns ist es noch etwas zu frh, um sich auf eine Richtung festzulegen, aber solche Erlebnisse und Mglichkeiten einen Einblick in ein Berufsfeld zu haben, beeinflussen sicher unsere sptere Entscheidung.

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BlutspendezentrumBlutkonserven sind in einem Spital etwas eminent wichtiges. Hohe Blutverluste, sei es durch eine Operation, einen Unfall, eine Innere Blutung usw., sind zwar Alltag in einem Spital, aber dennoch etwas sehr gefhrliches.

Dementsprechend hoch ist auch der Stellenwert des Blutspendezentrums beider Basel an der Hebelstrasse. Und genau dort wurden wir am 13. April vom Chefarzt und Direktor des Blutspendezentrums, Dr. Andreas Buser, in Empfang genommen. Unter seiner Fhrung durften wir dann einen eingngigen Blick in diese Institution werfen.

Als wir dort ankamen, erklrte uns Herr Dr. Buser in einem ziemlich modernen Sitzungszimmer zuerst die "Basics" ber das Blut, seine Eigenschaften und Bestandteile und dann natrlich ber das Blutspenden, das Zentrum und die Zusammenarbeit mit dem Spital. Mit vielen Spssen wusste er gekonnt alle Teilnehmer zu unterhalten und bei Laune zu halten. So erfuhren wir zum Beispiel vom stndigen Bemhen, genug Spender zu bekommen. Es sei so, dass in gewissen Lndern eine Spende mit Geld belohnt oder bezahlt werde, aber in der Schweiz zum Beispiel nicht. Dennoch, so Buser, habe man zur Zeit noch gengend Konserven vorhanden. Natrlich sei ihr Lager an Konserven niemals voll, darum sei konstante Werbung unerlsslich. Er erzhlte uns zudem von den ca. dreissig menschlichen Blutgruppen und ihren den Antikrpern und genen. Vielen von uns war bis dahin nur das AB0 - System und vielleicht noch der Rhesus-Faktor bekannt. Als wir dann eingefhrt waren, besichtigten wir zusammen mit Herrn Dr. Buser das Gebude selber und seine verschiedenen Abteilungen. So kamen wir zu allererst in den grossen Saal mit den Sesseln, wo den Spendern das Blut abgenommen wird. Hier zeigte uns Herr Dr. Buser, dass nicht nur Blut als ganzes, sondern z. B. auch nur die Blutplttchen gespendet werden knnen. Fr das Spenden von Blutplttchen braucht es allerdings komplizierte, Dialyse-hnliche Gerte, die dem Blut seine Plttchen entziehen und das plttchen-leere Blut wieder in den Spender zurckfhrt. Als nchstes Zeigte uns Herr Dr. Buser das Lager an Blutkonserven, welches uns fr so ein

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grosses Blutspendezentrum eigentlich ziemlich klein erschien. Allerdings htten darin ungefhr tausend Konserven Platz haben, beruhigte uns Herr Dr. Buser. Dann zeigte er uns seine kostbarsten Konserven, die Blutplttchen. Fr das ungebte Auge nur ein simpler Beutel mit wenig gelblicher Flssigkeit gefllt. Aber laut Herr Dr. Buser sei so ein Beutel etwa eintausend Franken wert. Zum Schluss empfahl er uns noch dringend an den grossen Blutspendetag zu kommen, was einige von uns auch taten.

Eine gute Woche spter gingen wir also spenden. Nachdem wir den Fragebogen zu unserer Gesundheit ausgefllt und unser Momentaner Zustand abgeklrt wurde, durften wir schon zum Spenden. Nach einem kurzen Pikees und einer Zehnmintigen Wartezeit war der ganze Spass schon vorber und wir durften uns an einem ppigen Buffet gtlich tun. In nur etwa Zehn Minuten hatten wir Blut gespendet, welches vielleicht Leben retten wird. Fr uns war diese bestimmte gute Tat bestimmt nicht die letzte.

Treffen mit NierentransplantationspatientAm 29.Mrz 2012 durften wir Herr und Frau M. im Besprechungszimmer der Medizinerbibliothek begrssen. Das Ehepaar ist seit vielen Jahren Teil der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Herr M. lebt seit etwa 5 Jahren mit einer neuen Niere. Vor einigen Jahren wurde die Diagnose Niereninsuffizienz gestellt. Eine Nierentransplantation wurde in die Wege geleitet, seine Frau spendete ihm eine Niere. Nach einer kurzen Zeit an der Dialyse wurde eine Nierentransplantation durchgefhrt. Nichts Besonderes soweit, doch Jehovas Zeugen lehnen jede Art des Gebrauchs von Blut als Nahrungsmittel- oder Medikamentenzusatz und seit 1944 auch als Bluttransfusion ab. Zeugen Jehovas glauben, dies sei durch Texte in der Bibel vorgeschrieben, denn im Blut sei der Leib Gottes. Die Verwendung von Bluthauptbestandteilen (Blutplasma, Blutplttchen, roten und

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weien Blutkrperchen) wird ebenso verworfen wie die Blutspende und die properative Eigenblutspende. Die Akzeptanz von Organ- und Knochenmarktransplantationen ist allerdings gegeben. Sie sind auch mit der Entnahme von Blut fr Diagnosezwecke einverstanden. Dass stellte in Aussicht auf den relativ grossen Eingriff ein Problem dar, denn durch die Operation war mit einem massiven Blutverlust zu rechnen, der lebensbedrohlich werden konnte. Da die rzte zu lebensrettenden Massnahmen verpflichtet sind, wurde vertraglich festgehalten, dass Herr M. auf jegliche Art der Blutsubstitution verzichtet und die rzte von ihrer Pflicht entlastet werden. Wir haben an diesem Nachmittag in einem offenen Gesprch erfragt, wie die Nierentransplantation im Speziellen bei Herr M. abgelaufen ist und unser Wissen vertieft und ergnzt. Ebenfalls interessant war die Errterung des Konfliktes zwischen Glauben und Medizin. Dieses Gesprch mit Herr und Frau M. hat uns neben einer Schilderung einer Nierentransplantation aus der Sicht eines Patienten auch noch eine andere Facette vermittelt. Als Arzt ist man auch mit Leuten anderer Religion und Ansichten konfrontiert und muss eine Lsung finden, mit der beide Seiten einverstanden sind.

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Diskussionsrunde Nierentransplantation Pro und ContraSchon im Vorfeld der Diskussionsrunde ber eine Nierenspende wurde heftig debattiert, wer die Diskussion gewinnen wrde. Die Gruppen wurden schon per Email von den Tutoren ausgelost, man hatte also keine Mglichkeit, sich fr eine Seite zu entscheiden. Die Pro-Gruppe zweifelte stark daran, dass die Contra-Seite sich behaupten knne. Die Diskussionsrunde begann dann am Mittwochnachmittag nach einer Doppelstunde Entwicklungsbiologie in der Medizinbibliothek. Alle sechs Teilnehmer waren gespannt auf die Argumente der jeweiligen Gegenseite. Insgesamt waren die Befrworter der Nierenspende mit fnf Personen klar in der berzahl, dagegen war die Contra-Partei nur mit zwei Personen vertreten. Lukas Bel, der im Vorfeld schon einige Erwartungen geweckt hatte, begann mit den ersten Contra-Argumenten. Als erstes erwhnte er die psychische Belastung fr den Empfnger einer Niere. Es ist nicht ganz leicht, mit dem Organ eines anderen Menschen zu leben, denn fr den Spender bedeutet das ein Verlust seiner Niere. Obwohl ein Mensch problemlos mit nur einer voll intakten Niere leben kann, kann es natrlich auch beim Spender spter zu Ausfllen, einem Unfall oder einem anderen Ereignis kommen, bei welchem dieser seine zweite nicht mehr vorhandene Niere bruchte. Dieses Wissen einer Schuld gegenber dem Spender ist natrlich fr jeden potentiellen Empfnger unterschiedlich belastend, aber es kann durchaus sein, dass jemand den Entscheid einer Transplantation ablehnt aufgrund eben dieser Belastung. Als weiterer Nachteil einer Transplantation, speziell der Lebendtransplantation wie z.B. einer Niere, wurde argumentiert, dass es vor allem in Lndern mit starkem Reich-Arm-Geflle daher Organhandel gibt. Dadurch werden

Menschen, welche eventuell in finanzieller Notlage sind, oder sogar unter Zwang, eine Niere entnommen, um sie dann zahlenden Patienten zu transplantieren. Oder es werden Organe ohne Einwilligung von krzlich verstorbenen, auch von zum Tode Verurteilten, entnommen und verkauft.

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Ein weiterer Punkt, welcher genannt wurde, war die Immunsuppression, welche die wahrscheinlich grsste krperliche Belastung fr den Empfnger nach der Operation darstellt. Hinzu kommt die zeitweise postoperative Arbeitsunfhigkeit, welche fr viele ein Problem darstellt. Nach diesen vielen guten Argumenten gegen eine Nierentransplantation war die Gegenseite gefragt, welche, erstaunt ber die grosse Anzahl der vorgelegten Nachteile, ein wenig sprachlos war. Der offensichtlichste Vorteil der Nierentransplantation, das Ende der Dialyse, fiel dann jedoch schnell. Aufgrund mehrerer Studien und Statistiken ist es wohl unbestritten, dass die Dialyse sehr viele Nachteile mit sich bringt, welche eine Transplantation aus medizinischer Sicht als empfehlenswert erscheinen lsst. Das Transplantatberleben ist umgekehrt proportional mit der Zeit, welche der Empfnger vor der Operation an der Dialysemaschine war. Nicht nur die vielen Nebenwirkungen, auch der zeitliche Aufwand fr den Dialysepatienten ist nicht zu unterschtzen. Ein FullTime-Job ist mit dieser Zusatzbelastung nur noch in wenigen Fllen mglich, und auch Reisen werden teilweise erschwert. Dies zeigt sich auch in Befragungen, wonach die Lebensqualitt nach einer Nierentransplantation in vielen Bereichen deutlich gestiegen ist. Ein weiterer Punkt, welcher fr eine Transplantation spricht, sind die Kosten. Die Summe der Kosten einer Operation ist tiefer als die einer Dialyse whrend der Dauer eines durchschnittlichen Transplantatberlebens. Die geringe Gefahr von Komplikationen durch eine Operation bei einer Nierentransplantation wurde von den Befrwortern zwar besttigt, die Nachteile der Dialyse wrden diese aber berwiegen. Am Ende schwappte die Diskussion nach einer kurzen Denkstille in das ebenfalls spannende Thema des Spenderausweises hinber, indem noch kurz debattiert wurde, wer welches Organ spenden wrde und welches nicht. Schliesslich war nicht ganz klar, welche Seite jetzt die besseren Argumente gehabt hatte. Unbestritten war jedoch die bemerkenswerte Argumentation der Contra-Seite, von der sogar die Tutoren berrascht waren. Deshalb knnte gesagt werden, dass die Diskussion ein spannendes Licht auf die Nierentransplantation geworfen hat, indem sie die Verschiedenen

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Blickwinkel zum Vorschein brachte und sowohl die Nach- wie auch die Vorteile beleuchtete.

OrganhandelWeltweit werden jhrlich mit zehntausenden Organen gehandelt, trotz bestehender Gesetze. Die Spender" kommen aus Osteuropa, Lateinamerika, Afrika und Indien. Die Organe werden verkauft, um den Lebensunterhalt zu sichern, Schulden zu tilgen oder um Ausbildungen zu finanzieren.2

In den Philippinen finden jhrlich ber 3000 Nierentransplantationen statt. In China waren es 2006 sogar 11000 Nierentransplantationen. Der Haken daran war jedoch, dass diese Nieren von den Leichnamen exekutierter Gefangener stammten, die ihre Einwilligungen dazu nicht gegeben hatten. Noch whrend der Organentnahme oder unmittelbar danach wurden die Gefangenen gettet. Die Nieren wurden anschliessend zu hohen Preisen an Auslnder verkauft. Nachdem dieses Betreiben ffentlich gemacht wurde, fhrte man in China ein Gesetz ein, das jeglichen Organhandel verbietet. Ein anderes Beispiel wre die Situation in Indien. Dort konnte man eine Niere fr nur 1500 Euro ergattern. In der Schweiz spenden ca. 10.7 Personen pro Mio. Einwohner, was natrlich viel zu wenig ist. Wenn man nun bei uns nicht sofort eine Niere bekommt, fliegt man schnell nach Indien, implantiert sich eine Niere und schon nach 3 Tagen muss man wieder zurckfliegen. Das Problem dabei ist nicht nur die fehlende Bettzeit des Patienten selber, sondern auch, dass ca. 60 % der Spender nach der Organentnahme versterben, wegen der schlechten oder sogar ganz ausbleibenden Nachbehandlungen. Der Schutz der Spender ist demnach nicht gesichert. Auch in Indien gilt daher seit 1994 ein strenges Transplantationsgesetz, das den Organhandel unter Strafe stellt.323

http://www.transplantation-information.de/veroeffentlichungen/vortraege/organhandel.html#sec:2 M. Dickenmann, Vortrag: Organhandel

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Ein

mglicher

Lsungsansatz

wre

eine

vllige

Legalisierung

des

Organhandels, wie es der Bayreuther Gesundheitskonom Peter Oberender fordert. Damit will er den Mangel an Spenderorganen bekmpfen und gleichzeitig die Situation der Spender aus rmeren Lndern verbessern. Ausserdem htten die Spender das Recht auf lebenslange, kostenlose medizinische Versorgung und eine Lebensversicherung bei Todesfllen, aufgrund einer Transplantation.4 Eine andere Massnahme wre die Frderung der Organspende im eigenen Land, keine Versicherung fr gekaufte Organe, Infragestellung der Behandlung eines Empfngers mit gekaufter Niere und somit ein vlliges Verbot des Organhandels.5

OP: NierentransplantationEines der spannendsten Ereignisse war der Besuch einer Nierentransplantation. Am

Montagmorgen um 9.15 Uhr ging es los. Jeweils zu zweit durften wir eine Mit

Nierentransplantation

besuchen.

mulmigem Gefhl im Bauch, darauf was uns erwarten wird, und in blauer OP-Kleidung gingen wir langsam in den OP-Raum. Die Patientin lag schon narkotisiert auf dem Operationstisch. Es ging darum, der

Patientin die linke Niere zu entfernen. Die Technik heisst retroperitoneoskopische

Nephrektomie und gehrt wie die Laparoskopie zur minimal-invasiven Chirurgie. Der erste Teil der Operation, also die Entnahme der Niere ginge ungefhr zweieinviertel Stunden. Sie verlief sehr ruhig und gut. Die einzige45

Spiegel online, Transplantationen; Experte fordert freien Organhandel, 12. Mai 2004,16.40Uhr M. Dickenmann, Vortrag: Organhandel

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stressige Situation war, als der Chirurg die Nierendurchblutung stoppte, die Niere raus nahm und sie dann sofort mit einer Perfusionslsung durchsplte. Die Zeit vom Abklemmen der Arterie bis Beginn der Splung nennt man warme Ischmie und darf nur 2-3 Minuten dauern. Anschliessend wird die Niere gekhlt. Durch die Abkhlung des Organs wird die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen, die temperaturabhngig verlaufen, verringert und so kann die Niere bis zu 48 Stunden aufbewahrt werden. Die Zeit ab Splung bis die Arterie beim Empfnger wieder geffnet ist nennt man die kalte Ischmie.

Beim zweiten Teil der OP ging es darum, dem Empfnger die Niere zu implantieren. Die Niere wurde dem Patienten rechts auf Leistenhhe eingepflanzt. Dabei wurde eine Gefssanastomose durchgefhrt. Dies

bedeutet, dass zwei Gefsse z.B. zwei Arterien, die der Spenderniere und die des Empfngers, zusammengenht werden. Es war unglaublich zu sehen mit welcher Leichtigkeit Dr.Wolff diese winzigen Gefsse so schnell

zusammengenht hat. Whrend der ganzen OP kmmerte man sich sehr gut um uns. Wir hatten immer eine gute Sicht auf das Operationsfeld und die Chirurgen erklrten uns Schritt fr Schritt was gerade gemacht wurde. Es war wirklich toll, schon mal einen Einblick in die Chirurgie zu bekommen.

Premptive NierentransplantationDie premptive Nierentransplantation ist immer erstrebenswert.

Dialysepatienten haben in jedem Alter hhere Mortalitt. Die Erfolgsrate liegt zwischen 95-99% bei Transplantation, dies ist eine hohe Rate. Die Langzeitresultate sind unterschiedlich in Lebend- und Leichenspende. Die Transplantate halten aber unabhngig von Lebend- oder Leichenspende max. ca. 15 Jahre nach der Transplantation. Warum sollte eine Transplantation angestrebt werden?

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Eine Transplantation ist gnstiger nach Ablauf des 1. Jahres nach der Operation, man kann weiter arbeiten und hat nur noch die Medikamenten- und Kontrollkosten. Eine Dialyse kostet 550.-, pro Woche also ca. 1600.-. Wieso Lebendnierenspende? Es herrscht einen Mangel an Leichenspender. Die Lebendspende hat eine bessere Prognose, da die Spender im Durchschnitt jnger sind. Die Organe der Leichenspende waren einer Stresssituation ausgesetzt, in der Zytokine ausgeschttet wurden, die das Organ vorgeschdigt haben und das Durchschnittsalter ist ber 60 Jahre. Vorteile Lebendspende: Beste Langzeitresultate Elektive Transplantation zum bestmglichen Zeitpunkt Premptive Transplantation mglich Verminderter Organhandel Kostenreduktion

In der Schweiz gibt es viele Lebendspender, aber wenig Leichenspender. Wieso premptiv? Die Transplantation kann so geplant werden, dass ein Patient transplantiert wird, bevor er zur Dialyse muss, dadurch leben die Transplantate lnger. Je jnger jemand an die Dialyse muss, desto schlechter die Erfolgsstory! Dies ist auch bei der Leichenspende so. Weshalb besseres berleben? Geringeres kardiovaskulres Risiko Geringeres Risiko fr delayed graft function, Transplantate die nicht von Anfang an funktionieren. Geringeres Risiko der akuten Abstossung

30% der Lebendspender haben eine premptive Transplantation in Basel. Man beginnt den Nierenersatz bei einer renalen Clearance < 30ml/min zu planen: Transplantation ja/nein (es gibt keine Alters-limite)

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Lebendspender ja/nein Hmodialyse/Peritonealdialyse Kein Nierenersatzverfahren

Die altruistische Spende: Diese Personen wollen etwas Gutes tun, der oberste auf der Warteliste bekommt das Organ, man kann als Spender darauf keinen Einfluss nehmen! Bei den Spendern ist die Aufteilung: 65% Frauen, 35% Mnner sind Spender, 2/3 der Empfnger sind Mnner, da diese hufiger an Nierenversagen leiden. Frher machte man eine offene Nephrektomie, heute retroperitoneoskopische Nephrektomie. Die Mortalitt liegt heute zwischen 0-0.03% perioperativ fr Spender, in Basel ist bis heute noch kein Spender verstorben. Gefrchtete Komplikationen: Lymphocele -> mhsamste Komplikation (1%) Venentrombose/Lungentrombose HWI (Harnwegsinfekt) Pneumothorax Atelektasen/Pneumonien Wundinfekte Nachblutungen

Was bedeutet eine Spende fr den Arbeitsalltag? Post-Op: 1 Woche im Spital, 1-2 Monate Arbeitsunfhigkeit,

Wochenbettdepression (2%) SOLDHR (Swiss Organ Live Donor Health Registry): Dies ist eine Organisation, die ins Leben gerufen wurde um den Spendern ein Leben lang Nachkontrollen zu sichern; seit 1993! Die Krankenkasse vom Empfnger zahlt alles was beim Spender anfllt (siehe Transplantationsgesetz), auch Folgeschden des Spenders werden von der Krankenkasse des Empfngers bezahlt. Die Blutgruppenungleichheit ist heute kein Grund mehr nicht zu transplantieren!

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Suprise eventAm 19. April 2012 hatten wir ein lngeres Lap- Treffen vorgesehen, wobei wir aber nicht wussten, was uns erwarten wird. Im Spital angekommen, durften wir als erstes eine Magenverkleinerung an Mit der einer oder Puppe der

Magenbypass durchfhren.

Technik

Laparoskopie haben wir eine Kamera und ein Klammernahtgert in die Bauchhhle der Puppe eingefhrt. Am Bildschirm konnten wir und die anderen Studenten die Operation beobachten. Immer zwei Studenten zusammen war es mglich jeweils 2 Schnitte durchfhren. Mit dieser neuen Technik besteht die Mglichkeit, den Magen zu durchtrennen und gleichzeitig mithilfe von Titan- Klammern die Magenhlften zu verschliessen. Pro Schnitt wird somit ein Magazin verbraucht. Obwohl diese Arbeit sehr schnell und einfach zu bewltigen ist, kostet eine solches Magazin rund 300 Franken.

Nach

dieser

Aufgabe

konnten

wir

als

nchstes

die

Technik

der

Hochfrequenzchirurgie nher kennenlernen. Hierbei wird Wechselstrom mit hoher Frequenz durch den menschlichen Krper geleitet, um Gewebe gezielt zu schneiden. Ein wesentlicher Vorteil gegenber herkmmlicher

Schneidetechnik mit dem Skalpell ist, dass gleichzeitig mit dem Schnitt eine Blutungsstillung durch Verschluss der betroffenen Gefe erfolgen kann. Es ist aber auch mglich eine Blutstillung zu erzielen, ohne dabei das Gewebe zu durchtrennen. Das wird Koagulation genannt. Hierbei kommt es auf die Stromstrke und die daraus erzeugte Hitze an. Das Koagulieren ist bei fehlender Gerinnung bei kleinen Gefssen sehr ntzlich.

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Nach der Einfhrung war es jeden von uns mglich selber das Koagulieren und Schneiden mit dem Hochfrequenzgert an einem Fleischstck ausprobieren.

Am

Schluss

von

diesem

Nachmittag wurde uns auch noch die verschiedenen Nahttechniken in der Chirurgie erklrt. Jeder Student konnte mit Hilfe eines Schweinefusses und Nadel mit einem chirurgischen Faden die Techniken gleich selber

anwenden. Uns wurde jeweils ein kurzes, erklrendes Video von Convicin gezeigt, und am Anschluss daran konnten wir dasselbe an unseren Schweinshaxen ausprobieren. Der erste Chirurgenknoten, welcher wir lernen durften, war die klassische Einzelknopfnaht. Der konnten wir nach zwei bis drei Versuche bald ziemlich gut. Die nchste Naht war die Donati- Naht. Ein grosser Unterschied zur normaler Naht ist hier, dass der Knopf nicht auf der Kerbe zu liegen kommt, sondern auf der Seite. Die letzte und schwierigste Naht war die Allgwer- Naht. Auch hier kommt der Knopf auf die Seite zu liegen, aber jeweils nur mit einem Ein- und Ausstich.

Neben diesen

verschiedenen

Nahte

haben

sie

uns auch

noch

die

verschiedenen Knoten gelernt. Auch haben sie uns erklrt, wann welche Naht sich am Besten eignet. Im Ganzen hat uns dieser Nachmittag sehr gut gefallen und wir wrden dieses Programm auch an andere Laps weiterempfehlen. Wir haben viel gelernt und viel praktische Erfahrungen gesammelt.

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FazitSchon bald naht das Ende des ersten Jahres des Medizinstudiums. Damit geht auch das LaP zu Ende. Im vorhergehenden Bericht wurden die Erlebnisse der Gruppe detailliert dokumentiert. In diesem Teil der Arbeit wird ein kurzes Fazit vom LaP gezogen.

Ein Ziel des LaPs war, die Gruppe aus 10 Indiviuen zu einer funktionierenden Einheit zu bilden. Zu diesem Zweck musste ein Gruppenbildungsprozess stattfinden. Sicher frderlich fr diesen Prozess, waren die lustigen SocialEvents. An diesen bekam man die Gelegenheit sich untereinander auch mal abseits des Uni Alltags auszutauschen und sich somit ein bisschen besser kennenzulernen. Schon bald wurden wir eine richtige Gruppe, in der jedes Mitglied in die selbe Richtung zog und wo man einander bei gelegentlich aufgetretenen Problemen selbstverstndlich aushalf.

Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen, konnten wir eine Menge profitieren. Anlsse wie die Nierentransplantation, der Waschkurs und der Nhkurs brachten uns den klinischen Alltag ein gutes Stck nher. Die Vortrge ber die organisatorischen, geschichtlichen, ethischen und medizinischen Sachverhalte einer Nierentransplantation liessen einem die Komplexitt und der damit verbundene Aufwand einer solchen Transplantation erahnen. So

verfgen wir schon jetzt ber eine realistische Vorstellung des Arztberufes.

Zusammenfassend

kann

man

sagen,

dass

die

anfangs

gemachten

Versprechungen vollumfnglich erfllt wurden. Das LaP erleichtert den Einstieg in das Medizinstudium und lsst einem schon ein wenig Spitalluft schnuppern. So gesehen ist es eine enorm abwechslungsreiche Bereicherung fr das erste Studienjahr und sicher auch einer der vielen Grnde um an der Universitt Basel Medizin zu studieren.

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