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86 KWMBl I So.-Nr. 4/1994 Lehrplan für Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache Online-Version/nicht für amtliche Zwecke Inhaltsübersicht Seite 1 Das bayerische Gymnasium und sein Bildungs- und Erziehungsauftrag: siehe KWMBl I 1990 So.-Nr. 3 S. 132-138 - 2 Beiträge zum Bildungs- und Erziehungsauftrag des Gymnasiums: 2.1 Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache 87 2.2 Fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgaben: siehe KWMBl I 1990 So.-Nr. 3 S. 194-210 - 3 Rahmenpläne Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache Elementarkurs (Jahrgangsstufen 10 und 11) 89 Grundkurs (Jahrgangsstufen 12 und 13) 91 4 Fachlehrplan Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache Vorbemerkungen 93 Elementarkurs (Jahrgangsstufen 10 und 11) 97 Grundkurs (Jahrgangsstufen 12 und 13) 106 Der Kürze halber ist im Text von "Lehrern" und "Schülern" die Rede. Daß das Kollegium eines Gymnasiums in der Regel aus Frauen und Männern, die Schülerschaft aus Mädchen und Buben, Heranwachsenden und jungen Frauen und Männern besteht, wurde überall mit bedacht.

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Lehrplan für Spanischals spätbeginnende Fremdsprache

Online-Version/nicht für amtliche Zwecke

Inhaltsübersicht

Seite

1 Das bayerische Gymnasium und seinBildungs- und Erziehungsauftrag:siehe KWMBl I 1990 So.-Nr. 3 S. 132-138 -

2 Beiträge zum Bildungs- und Erziehungsauftragdes Gymnasiums:

2.1 Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache 87

2.2 Fächerübergreifende Bildungs- undErziehungsaufgaben:siehe KWMBl I 1990 So.-Nr. 3 S. 194-210 -

3 RahmenpläneSpanisch als spätbeginnende FremdspracheElementarkurs (Jahrgangsstufen 10 und 11) 89Grundkurs (Jahrgangsstufen 12 und 13) 91

4 FachlehrplanSpanisch als spätbeginnende FremdspracheVorbemerkungen 93Elementarkurs (Jahrgangsstufen 10 und 11) 97Grundkurs (Jahrgangsstufen 12 und 13) 106

Der Kürze halber ist im Text von "Lehrern" und "Schülern" die Rede. Daß das Kollegium eines Gymnasiums in der Regelaus Frauen und Männern, die Schülerschaft aus Mädchen und Buben, Heranwachsenden und jungen Frauen und Männernbesteht, wurde überall mit bedacht.

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S P A N I S C Hals spätbeginnende Fremdsprache

Der Unterricht in Spanisch als spätbeginnender Fremdsprache soll die Schüler befähigen, eine deram meisten gesprochenen Sprachen der Welt zu verstehen und möglichst vielseitig anzuwenden.Kenntnisse über Lebensweise und Geisteswelt Spaniens und Hispanoamerikas sollen ihre Bereit-schaft zu Verständigung und Zusammenarbeit in vielen Bereichen fördern und sie zur Übernahmevon Verantwortung angesichts der steigenden Bedeutung internationaler Beziehungen sowohl mitden europäischen Ländern als auch mit dem spanischsprachigen Amerika befähigen.

Ein wesentliches Ziel des Unterrichts ist die selbständige, der Situation angemessene Anwendungdes Spanischen, vor allem im mündlichen, aber auch im schriftlichen Gebrauch. Das erfordert kon-tinuierlichen und systematischen Wortschatzaufbau, gründliche Ausspracheschulung und solideGrammatikarbeit, die sowohl Einsicht in die Funktion sprachlicher Strukturen als auch ihre prakti-sche Anwendbarkeit vermittelt. Grammatik soll demnach nicht Selbstzweck sein, sondern einewichtige Voraussetzung für die selbständige und korrekte Anwendung der Fremdsprache, auch imprivaten und später im beruflichen Bereich. Die wachsende Bedeutung des Spanischen in der Weltkann dabei motivierend wirken. Häufige Sprechanlässe sollen Sprechfertigkeit sowie Gesprächsbe-reitschaft und Flexibilität fördern.

Die Schüler lernen, geeignete Hör- und Lesetexte zu erschließen, und schulen dabei ihre Fertig-keiten im Hör- und Leseverstehen. Auch gelegentliche Übersetzungen aus dem Spanischen, die zugenauem Hinsehen und zur Analyse der Wörter und Sätze im Kontext zwingen, können dazubeitragen. Durch mündliche und schriftliche Äußerungen zu Texten sowie durch freie Äußerungenin spanischer Sprache fördern die Schüler ihre sprachpraktischen Fähigkeiten und eine klare undfolgerichtige Ausdrucksweise.

Kommunikation in spanischer Sprache setzt aber nicht nur sprachliche Kenntnisse und Fertigkeitenvoraus, sondern auch Wissen über gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten Spaniens undHispanoamerikas. Der Spanischunterricht vermittelt, auch in Zusammenarbeit mit anderen Fächern,Kenntnisse über Geographie, Lebensweise, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kunst und andereBereiche der Kultur und will damit einen Beitrag zur Erziehung der Schüler zu Toleranz undVerständnis für andere Völker leisten. Die Rolle Spaniens im Verlauf der Entwicklung deseuropäischen Kulturraums soll den Schülern bewußt werden, und sie sollen auch Einblick in dieGeschichte und die gegenwärtige Situation Hispanoamerikas erhalten. Die Vielfalt der spanisch-sprachigen Welt wird dabei zu einer sorgfältigen Auswahl der Themen und Inhalte führen.

Im Grundkurs soll die Behandlung ausgewählter Werke der spanischsprachigen Literatur Einblickein die spanische und hispanoamerikanische Literatur vermitteln und zur Auseinandersetzung mitliterarischen Formen, Fragen der sprachlichen Ästhetik und Wertvorstellungen anregen.

Die inhaltliche Progression in Spanisch als spätbeginnender Fremdsprache berücksichtigt dieTatsache, daß die Schüler auf Kenntnisse und Arbeitstechniken aus anderen Fremdsprachen zu-rückgreifen können; der Unterricht fördert selbständiges Lernen und die Anwendung vonTransfertechniken. Am Ende des Grundkurses sollen die Schüler die erworbenen Sprachkenntnisseim freien Gespräch anwenden und sich ein vorurteilsfreies Bild über Kultur und Lebensweise derSpanier und Hispanoamerikaner machen können.

Die Unterrichtssprache ist Spanisch, doch kann davon abgewichen werden, wenn es der Unter-richtsökonomie und der präzisen Erklärung sprachlicher Phänomene dienlich ist. Sprachreflexion,der Vergleich mit dem Deutschen, u. a. in Form gelegentlicher Übersetzungen auch ins Spanische,der Vergleich mit anderen Fremdsprachen sowie sprachgeschichtliche Einblicke können den Spra-cherwerb unterstützen. Wichtig sind ferner regelmäßiges Üben und unterschiedliche Übungsformensowie von Anfang an eine Förderung der Eigentätigkeit der Schüler auch außerhalb der Schule.

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Schüleraustausch und sonstige Kontakte zu spanischsprachigen Ländern können dabei sehr nützlichsein.

Der Spanischunterricht soll Interesse und Freude an der Sprache und Kultur Spaniens und Hispano-amerikas weken. Er soll die Schüler intellektuell fordern, ihre Leistungsbereitschaft, geistigeBeweglichkeit und Kreativität fördern und damit einen Beitrag zu ihrer Erziehung leisten.

Unbeschadet der spezifischen Schwerpunktsetzung in den einzelnen anderen modernen Fremdsprachen gelten von dortübertragbare Aussagen auch hier.

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Fs

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L

DMu

Ek7/8

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(3/2) SPANISCH ELK(Spätbeginnende Fremdsprache)

Im Elementarkurs erarbeiten sich die Schüler die Kenntnisse, die für eine erfolgreiche Arbeitim Grundkurs nötig sind. Sie sollen sich am Ende in Alltagssituationen und zu bekannten, nichtallzu komplexen Sachverhalten in spanischer Sprache relativ frei äußern können. Vorausset-zungen dafür sind ein ausreichender Grundwortschatz und die Beherrschung der wesentlichengrammatischen Strukturen des Spanischen. Für den zügigen Lernfortschritt ist es wichtig, daßdie Schüler Kenntnisse und Arbeitstechniken aus dem Unterricht in anderen Fremdsprachenanwenden und dadurch auch lernen, selbständig und eigenverantwortlich zu arbeiten.Die Einübung der sprachlichen Mittel erfolgt überwiegend im Zusammenhang mit derBehandlung von Texten und im Unterrichtsgespräch. Die Schüler sollen sich schriftlich undmündlich zu im Unterricht behandelten Texten und Themen äußern können und lernen, auchTexte mit teilweise unbekanntem Sprachmaterial zu erschließen. Freie Äußerungen wie Briefeoder mündliches Erzählen werden ebenfalls geübt.Grundlegende landeskundliche Informationen sollen den Spracherwerb unterstützen, dasInteresse der Schüler für Lebensweise, Kultur und Geschichte Spaniens und Hispanoamerikaswecken und es ihnen so ermöglichen, sich ein ausgewogenes Urteil zu bilden. DirekteKontakte mit Spanien oder anderen spanischsprachigen Ländern können dabei helfen. Eineerste Begegnung mit literarischen Kurzformen kann den Zugang zur spanischsprachigenLiteratur erleichtern, die Anwendung der sprachlichen Mittel fördern und die Schüler zuweiterer Lektüre über den Unterricht hinaus ermuntern.

Jahrgangsstufe 10

SpracheLautlehre- Erlernen der Aussprache, IntonationWortschatz- Erwerb eines grundlegenden WortschatzesGrammatische Strukturen- wichtige Satzarten- Konjugation der regelmäßigen Verben und einiger wichtiger unregelmäßiger Verben:

Präsens, Umschreibung des Futurs, PerfektGebrauch von ser und estar, tener und haberestar mit gerundio

- Singular und Plural des Substantivs- bestimmter und unbestimmter Artikel- die wichtigsten Pronomen- Adjektiv; Grundzahlen; Ordnungszahlen bis 10Sprachbetrachtung- Gesetzmäßigkeiten der Lautung und Schreibung- Grundprinzipien der Wortschatzstrukturierung- Herkunft des Spanischen, Sprachvergleich

Texte- Lieder, Gedichte: Inhalt und Aussage

Landeskunde- Verbreitung der spanischen Sprache- wichtige Städte und Regionen Spaniens, Überblick über Länder und Hauptstädte Hispano-

amerikas- Alltag, Lebensgewohnheiten in Spanien und Hispanoamerika- erste Einblicke in die Geschichte bzw. Kulturgeschichte Spaniens und Hispanoamerikas

DS

MB

EU

FRDW

P

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D

DMu

Ek7/8Sk10G

Jahrgangsstufe 11

SpracheLautlehre- AusspracheschulungWortschatz- Erweiterung des WortschatzesGrammatische Strukturen- Fortführung der Satzlehre, indirekte Rede- wichtige unregelmäßige Verben- indefinido, imperfecto, pluscuamperfecto, futuro- subjuntivo (Teil I), Imperativ- weitere wichtige Pronomen- Formen und Gebrauch des AdverbsSprachbetrachtung- Elemente der Wortbildung, Wortschatzstrukturierung- Tempussystem; Tempus und Modus- Sprachvergleich- Verwirklichung von Sprechabsichten

Texte- kurze erzählende Texte, Lieder, Gedichte: Inhalt und Aussage

Landeskunde- Vorstellen einer spanischen Region und eines Landes in Hispanoamerika- Grundzüge der politischen Ordnung in Spanien- weitere Einblicke in die Geschichte Spaniens und Hispanoamerikas- Arbeit und Freizeit- ggf. bedeutende Persönlichkeiten

In der Regel wird der Elementarkurs im Rahmen des Wahlunterrichts in den Jahrgangsstufen 10 und 11 durchlaufen.Die vorgenommene Aufteilung der Inhalte auf die beiden Jahrgangsstufen kann aus fachlichen und pädagogischenGründen nach schulinterner Absprache abgewandelt werden.

MB

EUFZ, DWPFRFZ

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D

D

(3) SPANISCH GK(Spätbeginnende Fremdsprache)

Vorrangiges Ziel des Grundkurses Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache ist dieErweiterung und Vertiefung der sprachlichen Ausbildung. Die Schüler sollen sich am Ende vorallem mündlich, aber auch schriftlich zu Alltagsthemen und im Unterricht behandelten Gebietenzusammenhängend, klar und sprachlich angemessen ausdrücken können und entsprechendeHör- und Lesetexte verstehen.Dazu wird anhand von Texten und anderen Materialien der Wortschatz systematisch undthemengebunden erweitert, die Grammatikkenntnisse der Schüler werden vervollständigt und inwichtigen Bereichen wiederholt und vertieft. Ein wesentliches Ziel des Unterrichts bleibt, dieSchüler zur selbständigen und flexiblen Anwendung von Wissen und Lerntechniken ausanderen Fremdsprachen zu erziehen. Sprachvergleich und kontrastive Sprachbetrachtungkönnen dabei helfen.Eine wichtige Grundlage für die Kommunikationsfähigkeit sowie für das Vermögen, sich einsicheres, von Verständnis und Aufgeschlossenheit getragenes Urteil zu bilden, sind breitgefächerte Kenntnisse über Lebensweise und Kultur Spaniens und Hispanoamerikas, die aufeinigen Gebieten vertieft werden. Dazu tritt die Lektüre ausgewählter literarischer Werke, dieden Schülern Einblicke in die Vielfalt der spanischsprachigen Literatur gewähren, ihresprachliche und geistige Entwicklung fördern und Freude am Lesen vermitteln soll. Der Grund-kurs Spanisch leistet einen Beitrag zur Orientie rung in einer Welt, in der Völkerverständigungund internationale Zusammenarbeit eine wachsende Rolle spielen.

Sprache

Jahrgangsstufe 12Wortschatz- Ausbau des Grundwortschatzes, themenspezifischer Wortschatz, Wortschatz zur TextarbeitGrammatische Strukturen- subjuntivo (Teil II)- Konditional, Bedingungssätze- Passiv- gerundio , Infinitivkonstruktionen- Abschluß des PronominalsystemsSprachbetrachtung- Wortbildung; Wortschatzstrukturierung- Tempus und Modus- Sprachvergleich

Jahrgangsstufe 13Wortschatz- Ausbau des themenspezifischen Wortschatzes; Idiomatik- weiterer Wortschatz zur TextarbeitGrammatik- Festigung und Vertiefung wesentlicher StrukturenSprachbetrachtung- Gliederungsmöglichkeiten des Wortschatzes- verschiedene Sprachebenen, Einblicke in Varianten des Spanischen- Sprachvergleich

Texte/Literatur- Techniken der Texterschließung

DS

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Mu

Mu

Ek12/13,B12

Sk, Ek,G

Sk, K, Ev,Eth

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Ku, Mu

- Texterstellung: schriftliche Äußerungen verschiedener Art; komplexere Formen dermündlichen Darstellung (z. B. Kurzreferat)

Jahrgangsstufe 12Sachtexte- verschiedene Arten von Texten, auch Hörtexte und audiovisuelles Material, in der Regel mit

landeskundlichem BezugLiteratur- ein erzählendes oder dramatisches Werk aus Spanien, ggf. in Auszügen- Gedichte, Lieder

Jahrgangsstufe 13Sachtexte- verschiedene Arten von Texten aus den Medien, aus Sachbüchern, audiovisuelles MaterialLiteratur- ein erzählendes Werk aus Hispanoamerika, ggf. in Auszügen; Gedichte, Lieder

Landeskunde

Jahrgangsstufe 12Leben in Spanien und Hispanoamerika- verschiedene Bereiche des täglichen Lebens in Spanien und ausgewählten Ländern

Hispanoamerikas, Unterschiede zwischen Großstadt und ländlichen Gebieten, Umwelt, ggf.Brauchtum

Staats- und Regierungsformen- Überblick über politische Institutionen und administrative Gliederung Spaniens, Einblicke in

Staatsformen in Hispanoamerika

Jahrgangsstufe 13Gesellschaft- soziale Gegebenheiten in Spanien und Hispanoamerika; Bildungswesen; Rolle von Religion

und Kirche; MedienGeschichte und Zeitgeschehen- wichtige geschichtliche Voraussetzungen für das Verständnis des heutigen Spanien- Einblicke in die Geschichte Hispanoamerikas- aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in Spanien und HispanoamerikaKultur und Kunst- Einblicke in Kultur und Kunst Spaniens und Hispanoamerikas; bedeutende Künstler

Die vorgenommene Aufteilung der Inhalte auf die Jahrgangsstufen 12 und 13 kann aus fachlichen und pädagogischenGründen nach schulinterner Absprache abgewandelt werden.

ME

MB

ME

MB

EU

FZ,V, U,DW

P, DW

DW, FAP, ME

FR,P

DW

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Fachlehrplan für Spanisch

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als spätbeginnende Fremdsprache

Vorbemerkungen

Die Fachlehrpläne bilden die 4. Ebene des Lehrplans für das bayerische Gymnasium (KWMBl I1990 So.-Nr. 3 S. 125 ff.). Sie enthalten eine ausführliche Darstellung der Ziele und Inhalte desFachunterrichts.

Für jeden Abschnitt des Fachlehrplans werden zunächst die Ziele beschrieben. Diese Beschreibungsoll jeweils deutlich machen, auf welche Art von Entwicklungsprozessen es im Unterricht bei denSchülern ankommt. Bei diesen Prozessen lassen sich vier didaktische Schwerpunkte (a. a. O., S.138, Ziff. 19) unterscheiden, die für schulisches Lernen im Hinblick auf die Persön-lichkeitsentwicklung des Schülers bedeutsam sind: (1.) Wissen, (2.) Können und Anwenden, (3.)Produktives Denken und Gestalten, (4.) Wertorientierung.

Im Anschluß an die Ziele werden die Inhalte dargestellt; dabei ist zu unterscheiden nach fachlichenKriterien (vor allem Begriffe, Fakten, Themenbereiche, Daten) sowie den Prinzipien des Lehrensund Lernens (vor allem Denkweisen, Prozesse, Wertvorstellungen, daneben auch stofflichePräzisierungen).

Die Ziele und Inhalte des Lehrplans Spanisch sind nach fachlichen Gesichtspunkten geordnet undbeschreiben nicht die Reihenfolge der zu behandelnden Stoffe oder Themen im Unterricht. NachMöglichkeit sollen Verknüpfungen zwischen den einzelnen Themenbereichen hergestellt werden.Der Lehrplan Spanisch ist nicht rein linear angelegt, sondern hat teilweise zyklischen Charakter;entsprechend werden bestimmte Stoffe, Themen und insbesondere Lerntätigkeiten, Aufgaben-formen und Textarten mehrmals genannt, in der Regel erstmals in der Jahrgangsstufe, in der sieeinen Schwerpunkt bilden.

Hinweise auf Querbezüge zu anderen Fächern und auf fächerübergreifende Bildungs- undErziehungsaufgaben erfolgen mit Hilfe der Abkürzungen* (s. S. 96), die auch in den Rahmenplänenverwendet werden.

Alle Aussagen im Lehrplan sind verbindliche Vorgaben für den Unterricht, sofern sie nicht alsAnregungen oder Beispiele gekennzeichnet sind.

Für das Erreichen der Ziele des Fachunterrichts (Darbietung und Erarbeitung des Lernstoffs,Einübung, Wiederholung, Beobachtung des Lernfortschritts und mündliche Leistungsnachweise)rechnet der Lehrplan bei einem einstündigen Fach mit 28 Unterrichtsstunden im Jahr, bei einemmehrstündigen mit dem entsprechenden Vielfachen. Von den darüber hinaus verfügbaren Stundenwird im Grundkurs ein Teil für die Durchführung der Schulaufgaben benötigt; die übrigen Stundensind im Sinne des pädagogischen Freiraums (a. a. O., S. 138, Ziff. 20) zu nutzen.

Allgemeine Grundsätze des Spanischunterrichts

Die folgenden Aussagen stellen allgemeine Grundsätze des Spanischunterrichts dar, die sowohl fürden Elementar- als auch den Grundkurs gelten und daher in den einzelnen Fachlehrplänen nicht injedem Fall eigens genannt werden.

Vorrangige Ziele des Spanischunterrichts am Gymnasium sind eine möglichst weitgehendeKommunikationsfähigkeit, die Fähigkeit, auch anspruchsvolle Texte zu verstehen, sowie einvertieftes Verständnis der anderen Kultur. Dies erfordert gute sprachliche und fachliche Kennt-nisse und setzt voraus, daß die Freude am Umgang mit der Sprache und an der Beschäftigung mitder fremden Kultur geweckt und erhalten wird.

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Der Unterricht in der spätbeginnenden Fremdsprache betont das kognitive Lernen unter besondererEinbeziehung des Sprachvergleichs; Transfermöglichkeiten werden bewußt genutzt. Auch in derspätbeginnenden Fremdsprache wird Wert gelegt auf angemessenen Lernfortschritt, intensivesEinüben und Anwenden sowie regelmäßiges Wiederholen, auch in Form einer Zusammenschaugrößerer Gebiete.

Altersgemäße Arbeits- und Aufgabenformen, Themen und Texte, die zur Auseinandersetzunganregen, sollen den Unterricht abwechslungsreich und motivierend gestalten. Neben den kognitivenwerden auch die affektiven, intuitiven und musischen Kräfte der Schüler einbezogen, ihreEigentätigkeit und Kreativität gefördert. Darüber hinaus sollen die Schüler zur außerschulischenBeschäftigung mit der spanischsprachigen Welt angeregt werden.

Der Förderung eines präzisen und differenzierten Ausdrucksvermögens in der Muttersprachekommt auch im Spanischunterricht Bedeutung zu (6 DS).

Zu den einzelnen Bereichen:

Sprache

Der Unterricht wird vorwiegend auf spanisch geführt. Wenn es aus fachlichen und pädagogischenGründen geboten erscheint, kann auch Deutsch als Unterrichtssprache verwendet werden.

Über die festgelegten Wortschatzzahlen hinaus ist von Anfang an, z. B. im Zusammenhang mitLektüre, in begrenztem Umfang die Einführung von zusätzlichem Wortschatz möglich. SeineBeherrschung wird aber in den folgenden Jahren nicht vorausgesetzt.

Wortschatz sowie Kenntnisse in den Bereichen Lautlehre und Grammatik werden in der Regel imKontext und vor allem im Hinblick auf die sprachpraktische Anwendung vermittelt.

Sprachbetrachtung ist ein durchgehendes Unterrichtsprinzip zur Unterstützung des Lernens; siefördert zudem die Ausbildung eines allgemeinen Sprachverständnisses (6 Fs).

Texte/Literatur

Der Begriff "Texte" umfaßt alle Arten mündlicher und schriftlicher Äußerungen. Ziel derTextarbeit ist einerseits der bewußte Umgang mit Texten und ihre Beurteilung nach Kriterien wieInhalt, Aufbau, sprachlicher Gestaltung und Aussageabsicht, andererseits dient sie auch immer dersprachlichen Ausbildung der Schüler.

Landeskunde

Die Vermittlung landeskundlichen Wissens soll eine Grundlage an Kenntnissen über denspanischsprachigen Kulturkreis schaffen, das Verständnis für die andere Lebensform fördern,dadurch die Verständigung im sprachlichen wie im menschlichen Bereich unterstützen und es soden Schülern ermöglichen, am Leben in Spanien oder anderen spanischsprachigen Ländern

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teilzunehmen. Aktuelle Ereignisse werden mit einbezogen.

Materialien, Übungs- und Prüfungsformen

Unterrichtsmaterialien

Im Unterricht werden Sach- und literarische Texte unterschiedlicher Art und Thematik, Hörtexte,Bild- und Anschauungsmaterial sowie nach Möglichkeit weitere Medien und Kommunikationsmittelverwendet. Direkte Kontakte zu Menschen mit Spanisch als Muttersprache sind wünschenswert.

Im Elementarkurs erfolgt die Arbeit in der Regel mit Lehrbuchtexten. Dazu können von Anfang anweitere Materialien und Texte treten. Nach Abschluß der Grundphase wird im Rahmen themenbe-stimmter Unterrichtseinheiten zunehmend mit authentischen Texten gearbeitet.

Falls in den für eine bestimmte Jahrgangsstufe bzw. Kursphase genehmigten Lehrwerken einzelne,vom Lehrplan vorgeschriebene Stoffe oder Themen nicht oder nicht vollständig dargeboten sind,trägt der Lehrer dafür Sorge, daß der Lehrplan erfüllt wird.

Übungsformen und Leistungserhebungen

Übungsformen und Leistungserhebungen sollten so vielfältig sein, daß sie im Lauf eines Schuljahresdie vom Lehrplan geforderten unterschiedlichen Kenntnisse und Fähigkeiten angemessenberücksichtigen.

Es werden regelmäßig auch komplexe Aufgaben gestellt, die die Integration unterschiedlicherKenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten erfordern. Auch früherer Stoff wird mit einbezogen.

Landeskundliches und literarisches Wissen wird nach Möglichkeit in der Fremdsprache nach-gewiesen.

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* Abkürzungen

Fächer:

B BiologieC ChemieD DeutschE EnglischEk ErdkundeEth EthikEv Ev. ReligionslehreF FranzösischFs FremdsprachenmFs moderne FremdsprachenG GeschichteGr GriechischHw HauswirtschaftIt ItalienischK Kath. ReligionslehreKu KunsterziehungL LateinM MathematikMu MusikNw NaturwissenschaftenPh PhysikRu RussischRw RechnungswesenS SportSG Sozialpraktische GrundbildungSk SozialkundeSp SpanischTmW Textilarbeit mit WerkenWR Wirtschafts- und Rechtslehre

Fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgaben:

BOBerufliche OrientierungDSPflege der deutschen SpracheDW"Dritte Welt"EUEuropaFAFamilien- und SexualerziehungFRFriedenserziehungFZFreizeiterziehungGEGesundheitserziehungITGInformationstechnische GrundbildungMBMusische BildungMEMedienerziehungMTMensch und TechnikPPolitische BildungUUmwelterziehungVVerkehrserziehungWWeltbild - Weltdeutung

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Elementarkurs (3/2)

Jahrgangsstufe 10 (3)

1 Sprache (6 D, Fs; 6 DS)

Im Verlauf des 1. Lernjahres sollen die Schüler befähigt werden, Äußerungen und Texte zu Sachverhalten aus dem Bereichdes Alltagslebens und weiteren im Unterricht behandelten Themen zu verstehen und sich angemessen dazu zu äußern.Sie erlernen einen Basiswortschatz, wichtige grammatische Strukturen und Regeln und erwerben damit die Fähigkeit, diesprachlichen Mittel selbständig anzuwenden.Von Anfang an werden Hörverstehen, Aussprache und Intonation intensiv geschult und bleiben ein wesentliches Ziel desUnterrichts.Entsprechend der Struktur der spanischen Sprache und aufbauend auf Vorkenntnissen, die sie sich beim Erlernen andererFremdsprachen erworben haben, sollen sich die Schüler mit sprachlichen Gesetzmäßigkeiten auseinandersetzen unddadurch bewußt die Vorteile systematischen Lernens nutzen.

Lautlehre

- die Laute des SpanischenArtikulation der für das Spanische typischen Laute, z. B. Aussprache von j, ll, b/v, r/rr

- Erkennen von Interferenzen mit der Muttersprache oder anderen FremdsprachenUnterschiede zum deutschen Lautsystem wie fehlende Aspiration, keine geschlossenen Vokale, kein stimmhaftes inter-vokalisches s

- Akzentuierung, Satzmelodie und Rhythmus

- Hör- und Ausspracheschulung:z. B. Hörverstehensübungen, Nachsprechen, Vorlesen, Einsatz geeigneter Medien (kein eigener Lautkurs)

Wortschatz

- ca. 500 Wörter und Wendungen, zur Bewältigung grundlegender Sprechsituationen und Themen

- Techniken des Wörterlernens:Lernen im Kontext, nach Wortfamilien und Sachgruppen; Transfer aus anderen Fremdsprachen (6 Fs) bzw. derMuttersprache (6 D), Beachten von Interferenzen

Grammatische Strukturen

Satz:

- Aussage, Frage, Aufforderung

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Wortstellung

- präpositionale Ergänzungen, Akkusativ mit a bei Personen

- Gliedsätze entsprechend den behandelten Konjunktionen

- indirekte Rede bzw. Frage (ohne Tempusverschiebung)

Verb:

- Präsens der regelmäßigen und häufig gebrauchter unregelmäßiger Verben

- Umschreibung des Futurs (ir a + infinitivo)

- Perfekt der regelmäßigen und häufig gebrauchter unregelmäßiger Verben

- Grundregeln des Gebrauchs von ser und estar, tener und haber

- gerundio mit estar

Substantiv:

- Geschlecht der Substantive

- Pluralbildung

Artikel:

- Formen und Gebrauch des bestimmten und unbestimmten Artikels

Pronomen:

- Personalpronomen: Formen und Gebrauch

- Stellung eines Objektpronomens beim Verb

- adjektivisches Possessivpronomen

- adjektivisches und substantivisches Demonstrativpronomen

- das Relativpronomen que

- Reflexivpronomen

- wichtige Interrogativ- und Indefinitpronomen

Adjektiv:

- attributiver und prädikativer Gebrauch

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- Angleichung nach Genus und Numerus

- Grundregeln der Stellung

- Steigerung und Vergleich

Adverb:

- wichtige ursprüngliche Adverbien (nur lexikalisch)häufig gebrauchte Adverbien der Verneinung und ihre Stellung

Zahlwort:

- Grundzahlen; Ordnungszahlen bis 10

- Datum und Uhrzeit

wichtige Konjunktionen und Präpositionen

Sprachbetrachtung

- Gesetzmäßigkeiten der Lautung und Schreibung

- Wortschatz:einige Prinzipien der Wortschatzstrukturierung, z. B. Wortfamilien, Sachgruppen, Antonyme

- Grammatik:wichtige grammatische Kategorien und Fachausdrücke, auch auf spanisch

- Sprachgeschichte: Einblicke in die Herkunft des Spanischen (6 L, G)

- Sprachvergleich: wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Spanischen und der Muttersprache bzw. anderen

Fremdspra-chen (6 D,Fs)

gelegentlich Übersetzungsübungen (6 D; 6 DS)

2 Texte (6 D, Fs)

Inhaltlich und formal abwechslungsreiche Texte ermuntern die Schüler zur aktiven Teilnahme am Unterrichtsgeschehen.Bei der Textarbeit steht zunächst die Anwendung von Wortschatz und Grammatik in sinnvollen Zusammenhängeneindeutig im Vordergrund. Lieder und Gedichte geben darüber hinaus Einblick in den künstlerischen Gebrauch der Sprache.

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Textarten

- Sachtexte verschiedener Art, z. B. Dialog, Brief, Werbetext; darunter auch leichte Hörtexte

- ggf. einfache kurze Erzählungen oder szenische Texte (6 D; 6 MB)

- Lieder (6 Mu) und Gedichte (6 MB)

Texterschließung

- Erfassen von Inhalt, Aufbau und Aussage

- einige Ausdrücke zur Textarbeit

Texterstellung

- Beantworten von Fragen, gelenkte Texterstellung, kurze Meinungsäußerungen zu Texten oder behandelten Themen,persönlicher Brief

- Achten auf sprachliche Richtigkeit, Gliederung, Themenbezug, klare Darstellung

- Anwenden einfacher Mittel der Verknüpfung

3 Landeskunde

Anhand von Texten und Anschauungsmaterialien lernen die Schüler die Lebensweise in Spanien (6 EU) und Hispanoame-rika kennen und erweitern so ihr Weltbild (6 FR, W). Sie gewinnen einen globalen geographischen Überblick über denspanischsprachigen Raum, erwerben Grundkenntnisse über seine geschichtliche und kulturelle Entwicklung und können soder gegenwärtigen Situation in Spanien und Hispanoamerika aufgeschlossen und tolerant begegnen.

Themenbereiche

- das Spanische als eine der am meisten gesprochenen Sprachen in der Welt

- globaler Überblick über den spanischen Sprachraum:bedeutende Städte und Regionen Spaniens (6 Ek7)Länder und Hauptstädte Hispanoamerikas (6 Ek8; 6 DW)Sehenswürdigkeiten wie charakteristische Baudenkmäler und historische Stätten (6 Ku)

- Lebensweise in Spanien und Hispanoamerika:z. B. Tagesablauf, Eßgewohnheiten (6 FA, FZ, DW )Einblicke in das Schulsystem in Spanien (6 BO)

- Einblicke in die Geschichte bzw. Kulturgeschichte Spaniens und Hispanoamerikas (6 G; 6 MB) als Hintergrund für dieheutige Situation

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Landeskundliches Arbeiten

- Auswerten der landeskundlichen Informationen im Lehrwerk und ggf. in anderen Informationsquellen, z. B. Karten undProspekte

- Schülertätigkeiten wie Sammeln, Auswerten und ggf. Ausstellen von MaterialVorführen von Bild- und FilmmaterialEinbeziehen von persönlichen Erfahrungen der SchülerRückgriff auf Kenntnisse aus anderen Fächern

In der Regel wird der Elementarkurs im Rahmen des Wahlunterrichts in den Jahrgangsstufen 10 und 11 durchlaufen. Die vorgenommene Aufteilung der

Inhalte auf die beiden Jahrgangsstufen kann aus fachlichen und pädagogischen Gründen nach schulinterner Absprache abgewandelt werden.

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Jahrgangsstufe 11 (2)

1 Sprache (6 D, Fs; 6 DS)

Im 2. Lernjahr erweitern die Schüler systematisch ihre Wortschatz- und Grammatikkenntnisse und wenden sie, auch inneuen Sinnzusammenhängen, selbständig an. Sie sollen sowohl kurze Gespräche über Alltagssituationen und behandelteThemen führen, wie auch schriftliche Äußerungen erstellen können, wobei zunehmend Wert auf sprachliche Gestaltunggelegt wird. Beim Hören und Lesen geeigneter Texte und beim gelegentlichen Übersetzen ins Deutsche lernen sie,Techniken der Sinnerschließung anzuwenden.Die reflektierende Betrachtung sprachlicher Strukturen des Spanischen, auch im Vergleich mit anderen Sprachen, soll denSchülern die sprachliche Gestaltung eigener Äußerungen erleichtern und sie zur selbständigen Erweiterung ihrerFremdsprachenkenntnisse anhalten.

Lautlehre

- Hör- und Ausspracheschulung:Festigung der Aussprache und IntonationHörverstehensübungen, auch mit gesteigertem Sprechtempo

Wortschatz

- ca. 500 weitere Wörter und Wendungen zur Bewältigung wichtiger Sprechsituationen und Themen

- Techniken der Wortschatzerweiterung und -festigung:systematische Wortschatzarbeit, Rückgriff auf andere Fremdsprachen (6 Fs)Vermeiden von Interferenzen

Grammatische Strukturen

Satz:

- Aufforderungssatz bejaht und verneint

- weitere Gliedsätze entsprechend den behandelten Konjunktionen

- indirekte Rede bzw. Frage mit Tempusverschiebung im Indikativ

- Infinitivkonstruktionen statt deutscher Nebensätze

Verb:

- Konjugation weiterer unregelmäßiger Verben

- indefinido, imperfecto, pluscuamperfecto, futuro: Formen und Gebrauch

- subjuntivo der regelmäßigen und wichtiger unregelmäßiger Verben (Teil I),wichtigste Regeln des Gebrauchs

KWMBl I So.-Nr. 4/1994 103

- Imperativ bejaht und verneint

Artikel:

- neutraler Artikel lo

Pronomen:

- Personalpronomen: zwei Objektpronomen beim Verb

- Redundanz des Personalpronomens, z. B. a él no le da igual.

- weitere Relativpronomen

- weitere Interrogativ- und Indefinitpronomen

Adverb:

- Bildung der abgeleiteten Adverbien

- Stellung und Gebrauch

- Ersatz des Adverbs durch adverbiale Ausdrücke wie con frecuencia undVerbalkonstruktionen wie volver a + infinitivo

- Steigerung und Vergleich

weitere wichtige Konjunktionen und Präpositionen

Sprachbetrachtung

- Wortschatz:Elemente der Wortbildung, z. B. Prä- und SuffixeWortschatzstrukturierung als Hilfe zur systematischen Wortschatzarbeit, z. B. Synonyme, Wortfelder

- Grammatik:Tempus und Modusweitere wichtige grammatische Kategorien und Fachausdrücke, auch auf spanisch

- Sprachvergleich:Gemeinsamkeiten und Unterschiede (6 D, Fs), z. B. im Gebrauch der Tempora und Modi, gelegentlich auch in Formvon Übersetzungsübungen (6 DS)

- Verwirklichung von Sprechabsichten:verschiedene mögliche sprachliche Formen für eine Äußerungsabsicht, z. B. für Aufforderung, Wunsch, Ablehnung

104 KWMBl I So.-Nr. 4/1994

2 Texte (6 D, Fs)

Beim Umgang mit Sachtexten und literarischen Texten liegt der Schwerpunkt weiterhin im sprachlichen und inhaltlichenBereich. Darüber hinaus sollen die Schüler lernen, Aufbau und Aussageabsicht zu erfassen und wiederzugeben sowie einenSinn für gestalterische Elemente und Stil entwickeln. Dadurch wird auch die Fähigkeit zur Erstellung eigener Textegefördert. Die Lektüre einfacher literarischer Texte verschafft den Schülern erste Einblicke in die spanischsprachigeLiteratur.

Textarten

- Sachtexte verschiedener Art, z. B. Dialog, Brief, Bericht, Werbetext; Hörmaterialien

- kurze erzählende bzw. dramatische Texte oder Textauszüge aus der Literatur, auch in vereinfachter Form (6 MB);Gedichte, Lieder (6 Mu)

Texterschließung

- Erfassen von Inhalt, Textart, Aufbau und Aussageabsicht

- Erkennen gestalterischer Mittel und ihrer Funktion, z. B. Wortwahl, syntaktische Mittel, wichtige formale Aspekteder Textart bzw. Gattung

- einige Fachausdrücke zur Textarbeit und Interpretation (6 D, Fs)

Texterstellung

- Beantworten von Fragen, gelenkte Texterstellung

- Stellungnahme, Argumentieren

- freies Gespräch, mündliches Erzählen

- Achten auf sprachliche Richtigkeit und Umsetzung des Gelernten, Themenbezug, gedankliche Gliederung und klareDarstellung

- Anwenden einfacher sprachlicher Mittel der Verknüpfung und Überleitung; einführende und abschließendeWendungen

3 Landeskunde

Die Schüler erweitern ihre Kenntnisse über Spanien und Hispanoamerika und lernen eine spanische Region sowie einhispanoamerikanisches Land näher kennen. Weitere Einblicke in die Geschichte sowie in die gegenwärtige politischeSituation Spaniens vertiefen das Verständnis der Schüler für dieses Land.

Themenbereiche

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- eine Region in Spanien (6 EU) (z. B. Andalusien) und ein hispanoamerikanisches Land (z. B. Mexiko) unter ver-schiedenen Gesichtspunkten (6 Ek7/8; 6 DW) wie Wirtschaft, Umwelt (6 U), Lebensweise (6 FZ), Kunst (6 Ku)

- administrative Großgliederung und wichtigste politische Institutionen Spaniens (6 Sk10; 6 EU, P)

- weitere wichtige Ereignisse der Geschichte Spaniens und Hispanoamerikas (6 G9) zum Verständnis der Gegenwart(6 FR)

- Arbeitswelt, Bedeutung des Tourismus und Freizeitverhalten in Spanien bzw. Hispanoamerika (6 FZ, DW)

- ggf. bedeutende Persönlichkeiten

Landeskundliches Arbeiten

- Vergleichen und ggf. Überprüfen von Informationen, Analyse von Vorurteilen und Klischees (6 FR)

- Ausstellungen, Filme, Theater

- ggf. vorbereitende Maßnahmen zum Schüleraustausch (6 FR)

In der Regel wird der Elementarkurs im Rahmen des Wahlunterrichts in den Jahrgangsstufen 10 und 11 durchlaufen. Die vorgenommene Aufteilung der

Inhalte auf die beiden Jahrgangsstufen kann aus fachlichen und pädagogischen Gründen nach schulinterner Absprache abgewandelt werden.

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Grundkurs

Jahrgangsstufen 12 und 13 (3)

1 Sprache (6 D, Fs; 6 DS)

In der Kursphase schließen die Schüler den Erwerb des Grundwortschatzes ab und erweitern ihre Wortschatzkenntnissesystematisch um themenspezifisches Vokabular. Gleichzeitig vervollständigen und vertiefen sie ihreGrammatikkenntnisse und werden so in die Lage versetzt, authentische Hör- und Lesetexte zu erschließen sowie sichzunehmend selbständig mündlich und schriftlich zu äußern.Durch die reflektierende Betrachtung des Spanischen in seiner Vielfalt sowie den Sprachvergleich intensivieren die Schülerihre Wortschatz- und Grammatikarbeit und werden für sprachliche Gestaltungsmöglichkeiten sensibilisiert.

Jahrgangsstufe 12

Lautlehre

- Hörverstehensübungen, zunehmend mit authentischem Material

- Kontrolle und Verbesserung von Aussprache und Intonationflüssiges und sinngemäßes Lesen

Wortschatz

- ca. 500 weitere Wörter und Wendungen zum Ausbau des Grundwortschatzes

- themenspezifischer Wortschatz

- Wortschatz zur Textarbeit

Grammatische Strukturen

Satz:

- Relativsatz: Gebrauch des indicativo/subjuntivo

- reale und irreale Bedingungssätze

- Satzverkürzungen mit gerundio oder infinitivo

Verb:

- subjuntivo (Teil II): weitere Anwendungsbereiche

- Konditional: Formen und Anwendungsbereiche

- Passiv: Bildung und GebrauchErsatz des Passivs

- gerundio nach verschiedenen Verben

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Pronomen:

- substantivisches Possessivpronomen

- abschließende Behandlung der Relativpronomen

- weitere Indefinitpronomen

Sprachbetrachtung

- Wortschatz:Anwenden von Wortbildungsregeln (6 Fs), Etymologien (6 L)Wortschatzstrukturierung z. B. nach Wortfeldern und Wortfamilien als Lernhilfe

- Grammatik:Konditional als Tempus und Moduskontrastive Betrachtung der Tempora und Modi (z. B. subjuntivo) zur Vermeidung von Interferenzen (6 D, Fs)

- Vergleich mit der Muttersprache und anderen Fremdsprachen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede (6 D, Fs; 6 DS)

- Umgang mit Nachschlagewerken, z. B. Wörterbuch, Grammatik

Jahrgangsstufe 13

Lautlehre

- Hörverstehensübungen mit authentischem Material, z. B. Rundfunk- und Fernsehsendungen

- ggf. gestaltendes Lesen und Vortragen, z. B. von Gedichten

Wortschatz

- Ausbau des Wortschatzes zu den im Unterricht behandelten Themen

- Wortschatz zur Textarbeit und Gesprächsführung

- idiomatische Wendungen

Grammatische Strukturen

- textbezogene Festigung und Vertiefung wesentlicher Gebiete der Grammatik

- selbständige Anwendung grammatischer Strukturen bei der Texterstellung

Sprachbetrachtung

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- systematische Betrachtung des Wortschatzes nach Wortfamilien, Wortfeldern

- Beispiele für geographisch bedingte Varianten des Spanischenadressaten- und situationsbedingter Sprachgebrauch

- Vergleich mit der Muttersprache und anderen Fremdsprachen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede (6 D, Fs; 6 DS)

2 Texte/Literatur (6 D, Fs)

Die Arbeit mit Sachtexten und Literatur tritt in der Kursphase der Oberstufe nach und nach in den Vordergrund. DieSchüler sollen Inhalt und Aussage erfassen, dazu Stellung nehmen und die Wirkung gestalterischer Mittel erkennen.Durch die Beschäftigung mit literarischen Werken gewinnen sie einen Einblick in die Vielfalt der spanischsprachigenLiteratur und werden angeregt, sich mit der künstlerischen Darstellung von Grunderfahrungen des menschlichen Lebensauseinanderzusetzen (6 W).Sowohl bei der Arbeit mit Sachtexten als auch mit Literatur bleibt die Verbesserung der mündlichen und schriftlichenAusdrucksfähigkeit ein wichtiges Ziel.

Textarten

- verschiedene Arten von Lese- und auch Hörtexten aus unterschiedlichen Quellen, vor allem mit landeskundlichemBezug

- Behandlung literarischer Werke verschiedener Gattungen, ggf. in längeren Auszügen (6 D; 6 MB)

Jahrgangsstufe 12

- Sachtexte:Texte aus Zeitungen, Zeitschriften, Textsammlungen, Sachbüchern; audiovisuelles Material (6 ME)

- Literatur:ein bedeutendes Werk der erzählenden oder dramatischen Literatur aus Spanien, ggf. in AuszügenGedichte, Lieder aus Spanien und Hispanoamerika (6 Mu; 6 MB)

Jahrgangsstufe 13

- Sachtexte:Texte aus Zeitungen, Zeitschriften, Textsammlungen, Sachbüchern; audiovisuelles Material (6 ME)

- Literatur:ein bedeutendes Werk der erzählenden Literatur aus Hispanoamerika, ggf. in Auszügen Gedichte, Lieder aus Spanien und Hispanoamerika (6 Mu; 6 MB)

Texterschließung

- allgemeine Techniken der Textanalyse (6 D):

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Analyse von Inhalt, Aussage, Textaufbau und WirkungsabsichtCharakteristika der behandelten Textarten und Wirkung sprachlicher Mittel

- Arbeit mit literarischen Texten:Anwenden der wichtigsten Techniken der Interpretation wie Analyse der Handlungsführung, Personencharak-terisierung, ErzählperspektiveEinbeziehen von Faktoren wie Biographie des Verfassers, geschichtliche und soziale Gegebenheiten

Texterstellung

- verschiedene mündliche und schriftliche Formen der Wiedergabe des Inhalts und der Stellungnahme, z. B.Zusammenfassung, Kommentar, Kurzreferat

- Technik der Texterstellung:Achten auf sprachliche Richtigkeit, Themenbezug, Kohärenz, gedankliche und sprachliche Struktur, IdiomatikBeachten von Situations- und Adressatenbezug

3 Landeskunde

Durch die Erweiterung ihrer landeskundlichen Kenntnisse in wichtigen Bereichen gelangen die Schüler zu einem besserenVerständnis der Kultur Spaniens und Hispanoamerikas und ihrer Leistungen. Sie sollen lernen, den Menschen aus demspanischsprachigen Raum vorurteilsfrei und aufgeschlossen zu begegnen.Die kritische Auseinandersetzung mit anderen Lebensweisen und Gesellschaftsformen fördert die Urteilsfähigkeit und regtzum Nachdenken über den eigenen Standpunkt an. Damit soll der Unterricht auch einen Beitrag zur Völkerverständigungleisten (6 FR).

Themenbereiche

Jahrgangsstufe 12

- Leben in Spanien und Hispanoamerika

verschiedene Bereiche des täglichen Lebens in Spanien und ausgewählten Ländern Hispanoamerikas (6 Ek12/13; 6 EU,DW) z. B. Arbeitsbedingungen, Lebensstandard

Gegensatz zwischen städtischen Ballungsräumen und ländlichen Gebieten, insbesondere in Hispanoamerika (6 DW)

Umwelt, Verkehr, Tourismus (6 B12: Ökologie und Umweltschutz; 6 DW, FZ, U, V)

ggf. Brauchtum (6 Mu; 6 FZ)

- Staats- und Regierungsform

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Überblick über politische Institutionen und Aspekte der administrativen Gliederung Spaniens (6 Sk, Ek, G; 6 EU, P):Regierungssystem, wichtige politische Parteien; Vergleich mit der politischen Ordnung in Deutschland, insbesondereFöderalismus und autonomías (6 Sk; 6 P)

Einblicke in die politischen Verhältnisse in Hispanoamerika (6 Sk; 6 P, DW)

Jahrgangsstufe 13

- Gesellschaft

soziale Gegebenheiten in Spanien und Hispanoamerika (6 Sk, Ek12/13; 6 DW, EU, FA), z. B. Stellung der Frau;Perspektiven der Jugend; Situation auf dem Arbeitsmarkt; ethnische Minderheiten

Einblicke in das Bildungswesen (6 FA); Vergleich mit Deutschland

Rolle von Kirche und Religion (6 K, Ev, Eth), des Militärs, der Gewerkschaften (6 Sk)Menschenrechte (6 DW, P)

Medienlandschaft: wichtige Massenmedien und ihr Einfluß (6 ME)

- Geschichte und Zeitgeschehen

wichtige Stationen der geschichtlichen Entwicklung Spaniens (6 G; 6 EU, FR, P), z. B. das römische Erbe, dasmaurische Spanien und die Reconquista, Bürgerkrieg und friedlicher Übergang zur Demokratie

wichtige Epochen der Entwicklung Hispanoamerikas (6 DW), z. B. präkolumbianische Kulturen, conquista y colonia,guerras de independencia

aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in Spanien und Hispanoamerika (6 P, DW)Beziehungen Spaniens zu Deutschland, zu Europa und zu Hispanoamerika (6 Ek12/13, Sk; 6 EU, FR)

- Kultur und Kunst

Einblicke in wichtige Epochen und typische Stilrichtungen in Spanien und Hispanoamerika (6 Ku, Mu; 6 MB, W), z.B. Romanik, Barock, präkolumbianische Kunst, modernismo, muralismo; bedeutende Künstler

Landeskundliches Arbeiten

- Auswerten landeskundlicher Informationen aus verschiedenen Quellen wie Sachbüchern, Literatur, MedienExzerpieren, Anfertigen von NotizenUnterscheiden zwischen Information und Manipulation, Vergleichen und Beurteilen unterschiedlicher Aussagen undWertungenAufbau einer begründeten persönlichen Einstellung zur spanischsprachigen Kultur

- Erarbeiten und Darbieten landeskundlicher Informationen durch die Schüler, z. B. Kurzreferatggf. Besuch von Ausstellungen, Filmennach Möglichkeit direkte Kontakte zur spanischsprachigen Welt, z. B. durch Exkursionen, Korrespondenz, Austausch

KWMBl I So.-Nr. 4/1994 111

Die vorgenommene Aufteilung der Inhalte auf die Jahrgangsstufen 12 und 13 kann aus fachlichen und pädagogischen Gründen nach schulinterner

Absprache abgewandelt werden.