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Die Lindener Stadtteilzeitung März 2013 17. Jahrg. Lindenspiegel schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1 Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16 Lindener Berg: vom Kalk- zum Freizeitlieferanten Seite 3 Gentrifizierung: Austausch der Wortführer Seite 5 TAK-Gründer: Dietrich Kittner verstorben Seite 2 Bargeldtransfer weltweit Handy- und DSL-Verträge bei 1&1 Internet: Surfen und Chatten mit VDSL 100.000 Business Handy- und PC-Zubehör Handy-An- & Verkauf Limmerstraße 38 • 30451 Linden • Tel.: 05 11 / 2 61 76 31 Öffnungszeiten täglich 10 bis 24 Uhr Wilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de – Flammkuchen – den ganzen Tag durchgehend Frühstück – wöchentlich wechselnde Tagesangebote Samstag Pizzatag / Sonntag Auflauftag Das sympathische Café in Linden Mo - Sa 08.00 - open end • Son 08.00 - open end CaféNet(t) • Limmerstraße 38A / Ecke Nedderfeldstraße 30451 Hannover • Tel.: 0511 / 2 61 57 41 immer diesnstags: frischer Fisch – direkt aus Galizien Angebot des Monats: Ibéricos crianza 2009 Rotwein 6,95 Euro pro Flasche Karton (6 Flaschen) - 10 % I n der Septemberausgabe 2012 berichtete der Lin- denspiegel über die Pro- bleme des Interkulturel- len Treffpunktes Aller- weg in Linden-Süd. Bereits im Dezember 2011 hatte auf An- trag der SPD der Bezirksrat Linden-Limmer die Umsetzung eines lange zuvor schon abge- schlossenen Nutzungs- und Sa- nierungskonzeptes bei der Ver- waltung angemahnt, da mit der Zusage der Verwaltung vom Fe- bruar 2011, „die Umsetzung mit Priorität zu organisieren“ vielfältige Erwartungen bei den Nutzergruppen des Treffpunktes Allerweg geweckt wurden. Nun kam es zu einem Affront von Rats-SPD und Grünen ge- gen den Stadtteil Linden: Die Mehrheit des hannoverschen Stadtrats sieht keine Notwen- digkeit, die Probleme rund um den Treffpunkt Allerweg in Lin- den-Süd endlich anzupacken. In der Haushaltssitzung am 21. Fe- bruar 2013 wurde ein Antrag der PIRATEN-Fraktion abge- lehnt, noch im laufenden Jahr Gelder zur Umsetzung eines neuen Nutzungs- und Sanie- rungskonzeptes für den Aller- weg bereitzustellen. Zuvor war ein einstimmig vom Bezirksrat Linden-Limmer be- schlossener Antrag aus dem vergangenen Jahr zur bedarfs- gerechten Fortentwicklung des Treffpunktes Allerweg im Ju- gendhilfeausschuss gescheitert. Wegen der drängenden Proble- me setzte die PIRATEN-Frakti- on das Anliegen des Bezirksra- tes im Rahmen der Haushalts- beratungen erneut auf die Ta- gesordnung. „Seit vier Jahren kämpft der Lindener Bezirksrat für eine Lösung beim Treffpunkt Aller- weg und wird immer wieder aufs Neue vertröstet“, kritisiert PIRATEN-Fraktionsvorsitzen- der Dr. Jürgen Junghänel. „Wie lange soll diese Verzögerungs- Kein Geld für Treffpunkt Allerweg im Haushalt 2013: „Rot-Grüner Affront gegen Linden“ taktik von SPD und Grünen denn noch weitergehen?“ fragte der Ratsherr, zugleich beraten- des Mitglied im Stadtbezirksrat Linden-Limmer. Äußerst unzufrieden ist auch der Lindener Bezirks-PIRAT Andis Rava: „Die Verwaltung hat in ihrem Stadtteilkonzept für die Kinder- und Jugendar- beit besonderen Handlungsbe- darf für Linden-Süd festgestellt. Aufgrund der sich immer weiter zuspitzenden Situation habe ich keinerlei Verständnis dafür, dass SPD und Grüne im Stadtrat ge- gen den Beschluss ihrer eigenen Bezirksratspolitiker stimmen“, so der Mitinitiator einer kürz- lich durchgeführten Anhörung zum Thema im Stadtbezirksrat. Seine Prognose: „Zwar tauchen die Kosten für die Sanierung nun nicht im Haushalt 2013 auf, aber Hannovers Bürger werden die Folgekosten für eine schlecht finanzierte Kinder- und Jugendarbeit mit Sicherheit später zu tragen haben.“ Der Treffpunkt Allerweg ist ge- rade für Linden-Süd ein wichti- ger Pfeiler für eine moderne Ju- gendarbeit, die eine Umsetzung neu angedachter Methoden in der pädagogischen Arbeit erfor- dert. In den letzten Jahren ist Jugendkriminalität wie Keller- brände, Schlägereien und Ein- brüche in Linden-Süd verstärkt feststellbar, so das neue effekti- ve Herangehensweisen an die Zielgruppe der Jugendlichen unumgänglich sind. Daher ist die Entscheidung der Verant- wortlichen in Politik und Ver- waltung völlig unverständlich, im Haushalt 2013 die notwendi- gen Mittel für die Umsetzung des Nutzungs- und Sanierungs- konzepts zu verweigern. hew So trübe wie das Wetter bei dieser Aufnahme, sind die Zukunftsaus- sichten für den Interkulturellen Treffpunkt Allerweg. Foto: Wiesemann

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Die Lindener Stadtteilzeitung März 2013 17. Jahrg.

Lindenspiegel

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1

Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16

Lindener Berg: vom Kalk-zum Freizeitlieferanten Seite 3

Gentrifizierung: Austauschder Wortführer Seite 5

TAK-Gründer: Dietrich Kittner verstorben Seite 2

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30451 Hannover • Tel.: 0511 / 2 61 57 41immer

diesnstags:

frischer Fisch

– direkt aus Galizien

Angebot des Monats:

Ibéricos crianza 2009 Rotwein 6,95 Euro pro FlascheKarton (6 Flaschen) - 10 %

In der Septemberausgabe2012 berichtete der Lin-denspiegel über die Pro-bleme des Interkulturel-len Treffpunktes Aller-

weg in Linden-Süd. Bereits imDezember 2011 hatte auf An-trag der SPD der BezirksratLinden-Limmer die Umsetzungeines lange zuvor schon abge-schlossenen Nutzungs- und Sa-nierungskonzeptes bei der Ver-waltung angemahnt, da mit derZusage der Verwaltung vom Fe-bruar 2011, „die Umsetzungmit Priorität zu organisieren“vielfältige Erwartungen bei denNutzergruppen des TreffpunktesAllerweg geweckt wurden.Nun kam es zu einem Affrontvon Rats-SPD und Grünen ge-gen den Stadtteil Linden: DieMehrheit des hannoverschenStadtrats sieht keine Notwen-digkeit, die Probleme rund umden Treffpunkt Allerweg in Lin-den-Süd endlich anzupacken. Inder Haushaltssitzung am 21. Fe-bruar 2013 wurde ein Antragder PIRATEN-Fraktion abge-lehnt, noch im laufenden JahrGelder zur Umsetzung einesneuen Nutzungs- und Sanie-rungskonzeptes für den Aller-weg bereitzustellen.Zuvor war ein einstimmig vomBezirksrat Linden-Limmer be-schlossener Antrag aus demvergangenen Jahr zur bedarfs-

gerechten Fortentwicklung desTreffpunktes Allerweg im Ju-gendhilfeausschuss gescheitert.Wegen der drängenden Proble-me setzte die PIRATEN-Frakti-on das Anliegen des Bezirksra-tes im Rahmen der Haushalts-beratungen erneut auf die Ta-gesordnung.„Seit vier Jahren kämpft derLindener Bezirksrat für eineLösung beim Treffpunkt Aller-weg und wird immer wiederaufs Neue vertröstet“, kritisiertPIRATEN-Fraktionsvorsitzen-der Dr. Jürgen Junghänel. „Wielange soll diese Verzögerungs-

Kein Geld für Treffpunkt Allerweg im Haushalt 2013:

„Rot-Grüner Affront gegen Linden“

taktik von SPD und Grünendenn noch weitergehen?“ fragteder Ratsherr, zugleich beraten-des Mitglied im StadtbezirksratLinden-Limmer.Äußerst unzufrieden ist auchder Lindener Bezirks-PIRATAndis Rava: „Die Verwaltunghat in ihrem Stadtteilkonzeptfür die Kinder- und Jugendar-beit besonderen Handlungsbe-darf für Linden-Süd festgestellt.Aufgrund der sich immer weiterzuspitzenden Situation habe ich

keinerlei Verständnis dafür, dassSPD und Grüne im Stadtrat ge-gen den Beschluss ihrer eigenenBezirksratspolitiker stimmen“,so der Mitinitiator einer kürz-lich durchgeführten Anhörungzum Thema im Stadtbezirksrat.Seine Prognose: „Zwar tauchendie Kosten für die Sanierungnun nicht im Haushalt 2013 auf,aber Hannovers Bürger werdendie Folgekosten für eineschlecht finanzierte Kinder-und Jugendarbeit mit Sicherheitspäter zu tragen haben.“Der Treffpunkt Allerweg ist ge-rade für Linden-Süd ein wichti-ger Pfeiler für eine moderne Ju-gendarbeit, die eine Umsetzungneu angedachter Methoden inder pädagogischen Arbeit erfor-dert. In den letzten Jahren istJugendkriminalität wie Keller-brände, Schlägereien und Ein-brüche in Linden-Süd verstärktfeststellbar, so das neue effekti-ve Herangehensweisen an dieZielgruppe der Jugendlichenunumgänglich sind. Daher istdie Entscheidung der Verant-wortlichen in Politik und Ver-waltung völlig unverständlich,im Haushalt 2013 die notwendi-gen Mittel für die Umsetzungdes Nutzungs- und Sanierungs-konzepts zu verweigern. hew

So trübe wie das Wetter bei dieser Aufnahme, sind die Zukunftsaus-sichten für den Interkulturellen Treffpunkt Allerweg. Foto: Wiesemann

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Lindenspiegel | 03-2013 Seite 2

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Hilfe bei Problemen im WohnumfeldHerumfliegendes Papier auf dem Fußweg, ein beschädig-tes Gerät auf dem Spielplatz, eine defekte Straßenlater-ne, Störungen durch Lärm – vielfältige kleinere undgrößere Probleme können die Wohnzufriedenheit beein-trächtigen! Unter dem Titel „Wohnen im Stadtbezirk“ hatdas Stadtbezirksmanagement aktuell für jeden der 13Stadtbezirke Hannovers Informationsblätter mit den Kon-taktdaten von Ansprechpersonen für die meisten dieserAnliegen herausgegeben. Auch für bürgerschaftliches En-gagement im Stadtteil sind die wichtigsten Ansprechpart-nerInnen aufgelistet. Die kostenlosen Flyer „Wohnen imStadtbezirk“ erhalten Sie für Linden-Limmer ab sofort imBürgeramt Linden, im Freizeitheim, in den beiden Stadt-teilbibliotheken, im Kulturtreff Kastanienhof und bei derPolizeiinspektion West . Den Link zum Flyer finden Sieauch unter www.hannover.de/stadtbezirke auf der Seitefür den Stadtbezirk Linden-Limmer.

LimmerstraßengeschichtenIm Rahmen der Fotoausstellung „Linden – Ein Stadt-Teilim Wandel“ der Initiative Lebensraum Linden in den Räu-men des Bildungsvereins, Viktoriastr. 1 (Linden-Nord)wird der Autor Günter Müller am 17. März um 11 UhrLimmerstraßengeschichten lesen – zunächst aus seinemBuch „Unvollständige Rückkehr an vergangene Orte“, da-nach aus seinem neuen Erzählprojekt „Linden lokal“. DieErzählung „Der Trailer in Australien und ich in Linden“ ausder „Unvollständigen Rückkehr“ spielt in den 1950er Jah-ren auf der Limmerstraße. Der Text „Von Lindener Men-schen & Leuten, von Onkeln, Tanten & Türken...“ aus„Linden lokal“ ist eine gemeinsame Auseinandersetzungmit dem alten und dem neuen Linden. Darin geht es zumeinen um die alte und die neue Limmerstraße, aber auchdarum, wie es früher war mit den vielen „Onkeln und Tan-ten“, die jeder Lindener Butjer hatte, und wohin sich dasverändert hat, sowie um die Frage, ob Onkel Ahmets Ki-osk tatsächlich eine Fortsetzung von Tante Emmas Ladenist. Die ca. 45-minütige Lesung, an die sich eine Ge-sprächsrunde anschließen kann, ist die erste öffentlicheZusammenarbeit von „Lebensraum Linden“ mit dem neu-gegründeten „Netzwerk Archive Linden-Limmer e.V.“. DieVeranstaltung wird vom Verband „Haus & GrundeigentumHannover“ gefördert. Der Eintritt ist frei.

Scillablütenfest am 24. März oder am 7. AprilDas diesjährige Scillablütenfest auf dem Lindener Berg istje nach Wetter- bzw. Blütenlage für den 24. März oderden 7. April geplant. Über den Fortschritt bei der Blüte in-formiert der Verein Quartier e.V. auf seiner Webseitewww.quartier-ev.de ab dem 8. März.

Jahreshauptversammlung der AGLVDie Arbeitsgemeinschaft Lindener Vereine e.V. (AGLV)lädt zur Jahreshauptversammlung ein. Diese findet amMontag, 11. März, ab 19,30 Uhr in der Traditionsgaststätte„Zum Stern“ Weberstraße 28 statt. Wichtiger Punkt derTagesordnung ist diesmal die Nachwahl des/r Vorsitzen-den gemäß § 8 der Satzung. Anträge sind bis zum 7.März 2013 an Schriftführerin, Helene Tiedge, Quirre-straße 15, 30451 Hannover, zu richten. § 9 der Satzunglautet: Die Rechte der angeschlossenen Vereine und In-stitutionen werden durch ein anwesendes Mitglied vertre-ten. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

Neue Ausstellung im KüchengartenpavillonIm Küchengartenpavillon wird ab dem 3. März die Aus-stellung „Durch die Lupe betrachtet; Schönheit im Verbor-genen“ mit Aquarellzeichnungen von Edith Meyfarth ge-zeigt. Edith Meyfarth, Jahrgang 1934, geb. in Linden. Dortund in Ricklingen verbrachte sie ihre Kindheit, Jugendund die Schulzeit in der ehemaligen Mädchen-Mittelschu-le 111 Am Lindener Berge. Zu dieser Zeit war Zeichnenbereits ihre Stärke. Edith Meyfarth war langjährige ehren-amtliche Mitarbeiterin im Nds. Landesmuseum, wo sieSeminare und Kurse für naturwissenschaftliches Zeich-nen leitete. Diese Tätigkeit verlegte sie 2009 nach Sprin-ge in das Museum Hinter Der Burg. Die zeichnerischeMotivation findet sie in der Natur, deren interessanteSchönheiten von Flora und Fauna von ihr in exaktenaquarellierten Zeichnungen dargestellt werden. Das zeigtauch die jetzige Ausstellung. Zu sehen sind winzigeFrüchte und Samen, vergrößert dargestellt in zartenAquarellzeichnungen. Edith Meyfarth hofft ihre Freude ander Natur auf diese Art den Besuchern vermitteln zu kön-nen. Die Ausstellungseröffnung ist am 3. März um 11 Uhrim Küchengartenpavillon. Die Ausstellung ist bis zum 21.März während der Öffnungszeiten (dienstags, freitags undsonntags von 14 – 16 Uhr) zu besichtigen.

Kensal Rise / London

Am Mittwoch, 6.Februar,startete im Druck- undCopyshop am Linde-

ner Markt das Schaufenster-fernsehen als modernes Bild-medium der Linden outdoorUG. Mittels digitaler Displaysdie etwa dem DIN A1 Plakat-format entsprechen, werden imöffentlichen Raum aktuelle,stadtteilbezogene Nachrichten,Informationen und Werbungenfür kulturelle Ereignisse in denSchaufenstern von LindenerGeschäften präsentiert. Das di-gitale Medium, hoch dyna-misch, ästhetisch anspruchsvollund abwechslungsreich, soll dieAufmerksamkeit des Publikumsfür die dargestellten Inhalte an-regen. Alle Inhalte, ob Teaser-texte mit Fotografien, Films-pots, oder Kulturplakate könnenjederzeit aktualisiert werden.Mit dem Druck- und CopyshopAm Lindener Markt konnte Pe-ter Holik von der outdoor UGeinen Partner mit einem opti-malen Standort für das Pilotpro-jekt gewinnen.In der Zeit von 7Uhr bis 19 Uhr präsentiert

„Linden sendet“ redaktionelleBeiträge aus den Rubriken:„Kulturelles“, „Veranstaltungen& Events“ und „Vermischtes“.Dazwischen werden Kulturpla-kate eingespielt. Im Abend- undNachtprogramm von 19 Uhr bis2 Uhr werden vor allem beweg-te Bilder aus den Rubriken „Ki-no & Filmkunst“, „Musik &Konzerte“ und „Theater & Büh-ne“ gezeigt. „Linden sendet“betreibt eine Schnittstellenre-daktion. Redaktionelle Beträge werdenim Teaser-Format aufbereitet.Ebenso wird allen Bürgern, kul-turellen Einrichtungen, Verei-nen und Initiativen die Mög-lichkeit geboten, redaktionelleBeiträge auf elektronischemWeg für die Veröffentlichung zuübermitteln. „Linden sendet“findet man im Netz unterwww.linden-sendet.de. Hierkann man das jeweils aktuelleProgramm einsehen und eigeneredaktionelle Beiträge einstel-len. Geplant ist eine Zusam-menarbeit mit den Redaktionender lokalen Medien.

Der PolitkabarettistDietrich Kittner istam 15. Februar 2013

in Bad Radkersburg (Öster-reich) verstorben .Dietrich Kittner wurde am30. Mai 1935 in Oels, Schle-sien, geboren. Der Sohn ei-nes Zahnarztes besuchte dieHumboldtschule in Linden.Während seines Jurastudi-ums, gründete er 1960 inGöttingen das „GöttingerStudenten- und Dilettanten-Kabarett DIE LEID-AR-TIKLER“. 1961 meldete erbeim Ordnungsamt Hannovereinen Gewerbebetrieb für po-litische Satire an. Er provo-zierte Ämter und Behördenmit seinen Programmen undAktionen, so wurde er zumBeispiel 1965 im Garten desCafé am Kröpcke mit NS-Luftschutzhelm und Gasmas-ke festgenommen. DasGanze war als Protest gegendie sogenannten Notstands-gesetze gedacht, die zu dieserZeit im Bundestag in derDiskussion waren und in de-nen es auch um gesetzlicheRegelungen zur Zivilverteidi-gung ging.1963 traten die „Leid-Ar-tikler“ im festen Haus inHannover, dem KabarettMehlstraße, auf. Seit 1966war Dietrich Kittner aussch-ließlich mit Soloprogrammenin Hannover und aufTourneen zu sehen: Kabarettclub voltaire (1968), Theateran der Bult – tab (1975, Süd-stadt), Theater am Küchen-garten (TAK, bis 2006, Lin-den).

In Fachkreisen legendär wardie Zahl von jährlich zwi-schen 190 und 220 Soloauf-tritten in den Jahren 1966 bis1996. Als Mitbegründer desClubs Voltaire in Hannover1968 und Mitinitiator derAktion „Roter Punkt“ gegenFahrpreiserhöhungen im öf-fentlichen Nahverkehr (1969bis 1973) gewann er in seinerHeimatstadt Hannover auchüber seine künstlerische Ar-beit hinaus Popularität. Kitt-ner, der Mitte der 1960erJahre aus der SPD ausge-schlossen wurde, vertrat einlinks-orientiertes Kabarett,dessen Ziel er vor allem inder politischen Aufklärungsah. In den 1970er Jahrengehörte er mit Franz JosefDegenhardt, Dieter Süver-krüp und den Mitgliedern derGruppe Floh de Cologne zujenen Liedermachern undKabarettisten, die kommuni-stische Positionen vertratenund den real existierendenSozialismus befürworteten.Zwischen 1973 und 1989 ab-solvierte er mehrere großeDDR-Tourneen. Im öffent-lich-rechtlichen westdeut-schen Fernsehen hatte er seit1973 quasi „Fernsehverbot“.1993 übergab Kittner dieLeitung des bis dahin sechsJahre durchgängig ausver-kauften Theaters am Küchen-garten (TAK) an eine GmbH.2007 kündigte er wegen„unüberbrückbarer künstleri-scher und organisatorischerDifferenzen“ dem von HorstJanzen geführten TAK dieZusammenarbeit auf.

Dietrich Kittner ist totDietrich Kittner (1935 - 2013).

Start des Schaufensterfernsehens:

Linden sendet

Außergewöhnlicher Neu-bau sucht anspruchs-volle Eigentümer...“ so

heißt es in der Beschreibungdes derzeit wohl umstrittenstenNeubauprojektes in Linden-Nord. Bereits im Dezember ver-gangenen Jahres berichtete derLindenspiegel über das geplanteNeubauprojekt in der Gro-testraße 20. Damals ging es vorallem um die sich verschärfendeParkplatzsituation durch denAbriss mehrere Garagen. Nunwurden die Pläne veröffentlichtund das Vorhaben nimmt weite-re Konturen an. Laut den Bau-planungen soll ein modernesfünfgeschossiges Mehrfamilien-haus mit „gehobener Ausstat-tung“ entstehen. Neben drei 120Quadratmeter großen Wohnun-gen, sowie einer etwas kleine-ren im Erdgeschoss, sind auchzwei sogenannte Maisonette-Wohnungen geplant. Diese sol-len auch je zwei Balkone be-kommen. Dafür müssen dieneuen EigentümerInnen abertief in die Tasche greifen, denndie Kosten für so eine Wohnungliegen inklusive Stellplatz undaller Kaufnebenkosten bei über400.000 Euro. Auf Nachfrage hin musste die

Immobilienfirma somit aucheinräumen, dass noch keine derWohnungen verkauft sei. Daherist es fraglich, ob der angesetzteBaubeginn im März bzw. Aprilgehalten werden kann und dieWohnungen wie geplant im Ok-tober 2013 bezugsfertig sind. Nicht nur BezirksbürgermeisterRainer Grube wirft die Frageauf, wie mit den letzten Freif-lächen Lindens umgegangenwird: „Bedarfsgerechtes Bauensieht anders aus. Gefragt sindderzeit vor allem kleine Miet-wohnungen im mittleren undunteren Preissegment.“ Grubefordert ein Umdenken und hofftauf eine sozialverträglichereLösung.Das Baugesetzbuch hingegenweißt nur darauf hin, dass sichdie Art der baulichen Nutzungund die Bauweise in die Eigen-art der näheren Umgebung ein-fügen müssen. Unter architekto-nischen Gesichtspunkten, lässtsich bei der eckigen, hell ver-klinkerten Fassade, darüberstreiten ob das der Fall ist. Un-strittig scheint hingegen, dasssich dieses Projekt unter sozia-len Gesichtpunkten wohl kaum„in die Eigenart der näherenUmgebung einfügt“. ja

So soll das geplante Wohnhaus auf dem Garagengrundstück Gro-testraße 20 einmal aussehen. Montage: Immobilienscout 24

Grotestraße: Passt die Planung in das Umfeld?

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Mit 89 Meternüber NNgehört derLindenerBerg zu den

höchsten Punkten Hannovers.Die aus Kalkstein bestehendeErhebung machte den Bergschon für frühere Generationeninteressant. Denn als Baumate-rial für Gebäudefundamente,Mauern und Türme wurdeKalkstein viel genutzt. Schonfrüh entstanden an der Ostseitedes Berges Steinbrüche undKalkgruben. Auch die mittelal-terliche Stadt Hannover betriebeinige Steinbrüche. Sie nutztedas abgebaute Material u.a. fürdie Errichtung der Stadtmauerab dem 14. Jahrhundert. Eben-falls aus Kalkstein entstand aufdem Gipfel des Lindener Ber-ges im Jahr 1392 ein Wartturm.Er diente Hannover als Beob-achtungsposten, so dass dieStadt bei herannahenden feind-lichen Soldaten rechtzeitig ge-warnt war und die Stadttoreschließen konnte.In Kriegszeiten war der Linde-ner Berg ein strategisch wichti-ger Standort. Von hier hatteman einen guten Blick auf Han-nover und konnte den westli-chen Zugang der Stadt (die Ih-mebrücke am SchwarzenBären) kontrollieren. Mehrfachsuchten feindliche Truppen denLindener Berg auf, so auch imDreißigjährigen Krieg. InDeutschland tobten Kämpfezwischen katholischer Liga undprotestantischer Union. Katholi-sche kaiserliche Truppen unterLeitung von Generalfeldmar-schall Tilly erreichten im Okto-ber 1625 das protestantischeHannover, errichteten ihr Lageram Lindener Berg und forder-ten Einlass in die Stadt. TillysParlamentär wurde von denhannoverschen Stadtherren oh-ne Antwort zurückgeschickt, dain der Nähe lagernde dänischeTruppen der Stadt zu Hilfe ka-men. Daraufhin gab Tilly seinenPlan auf und zog nach vier Ta-gen mitsamt der Truppen ab.

Aus dem Wehrturm wird eine Windmühle

Im Jahr 1650 ließ WelfenherzogGeorg Wilhelm den Wehrturmauf dem Lindener Berg zu einerWindmühle umbauen, da durchÜberschwemmungen im hanno-verschen Umland einigeMühlen beschädigt worden wa-ren. Die Bauern der Umgebungmussten nun in der neuenZwangsmühle ihr Getreidemahlen lassen. 1746 gab derhannoversche Rat wegen Un-wirtschaftlichkeit die Stein-brüche auf, während Privatleu-te weiterhin Kalksteinabbau be-trieben. Johann Egestorff wareiner von ihnen. Mit 31 Jahrenübernahm der gelernte Böttcher1803 die ehemals gräflicheKalkbrennerei. Schon in den er-sten Jahren konnte Egestorffdurch den gewinnbringendenKalkhandel weitere Grund-stücke auf dem Lindener Bergkaufen und erweiterte seineSteinbrüche. Mehr und mehrverwandelten sich Teile des Lin-

dener Berges durch qualmendeKalköfen und große Stein-bruchfelder in eine ausgebeute-te und trostlose Landschaft.Oben auf der Bergkuppe aberwar die Welt in Ordnung: Hierstand die Lindener Mühle undeine vom Müller errichteteWirtschaft, die von Egestorff1824 gepachtet wurde. Nebender Mühle ließ Egestorff einJahr später ein Berggasthaus inVillenstil errichten, das derführende Architekt des Köni-greichs Hannover, HofbauratGeorg Ludwig Friedrich Laves,für ihn entworfen hatte. VomBerggasthaus hatte man einenhervorragenden Blick über dasUmland, so dass es sich zu ei-nem beliebten Ausflugsziel fürErholungssuchende und Malerentwickelte. 1876 musste dasBerggasthaus einem Wasser-hochbehälter weichen, der ab1878 Hannover und später auchLinden mit Trinkwasser ver-sorgte. Der festungsartige Bau

ist noch heute in Betrieb. Aufdem Dach befinden sich die Te-leskope der Volkssternwarte.Daneben steht der Turm der bis1927 genutzten Mühle, heuteTeil eines Biergartens.

Ein Denkmal erinnert an Johann Egestorff

Johann Egestorff schaffte es,durch Grundstückstausch undAufkäufe den größten Teil desLindener Berges in seinen Be-sitz zu bringen. Die Spuren, dieer dort hinterließ, wurden teil-weise beseitigt: Das Kalkbren-nerhäuschen, das Egestorff mitseiner Frau bis 1812 bewohnte,riss man 1969 für den Neubauder IGS Linden ab. Und aufdem Gelände der ehemaligenöstlichen Steinbrüche spielenheute im Stadion die Fußballervon Linden 07. In der Nähe desStadions aber erinnert ein Ege-storff-Denkmal an den „Grün-der der Lindener Industrie“.

Nach dem Tod von Johann Ege-storff verkaufte sein ältesterSohn Georg einige der Grund-stücke auf dem Lindener Berg,u.a. an die BrauereiMeyer&Brande. Diese legte um1850 unter ihrem neuerworbe-nen Grundstück drei Eiskelleran. Darin wurde das im Wintervon den Maschwiesen geholteEis gelagert, um im Sommerdas ausgeschenkte Bier kühl la-gern und anbieten zu können.Die Keller wurden später fürdie Champignonzucht undwährend des 2. Weltkriegs alsBunker genutzt.

1862 wird der Bergfriedhof eröffnet

Georg Egestorff hatte auch dieLindener Kirchengemeinde miteinem Berggrundstück bedacht.Dort wurde ein Friedhof ange-legt. Dafür bekam Egestorff vonder Kirche das Recht, mit sei-nen Salzwagen die Badensted-ter Straße befahren zu dürfen.1862 wurde der Bergfriedhoferöffnet und gut 100 Jahre spä-ter, im Jahr 1965, geschlossen.Seitdem ist der Friedhof öffent-liche Grünfläche. Hier stehtauch der Küchengartenpavillonals zentraler Informationspunktfür den Lindener Berg und Ver-anstaltungsort für Ausstellun-gen, Lesungen und Konzerte.Einige interessante Gebäudefinden sich entlang der Straße„Am Lindener Berge“. DieHausnummer 16 trägt das wohlälteste Fachwerkhaus Lindens.Etwas weiter bergauf erhebtsich stolz das „Lindener Schlös-schen“, eine Anfang des 20.Jahrhunderts für den Mittel-schuldirektor Hinrich Osmerserrichtete Villa. Die Attrakti-vität des Lindener Berges warund ist bis heute wegen der Na-turerlebnisse und der Freizeit-,Sport- und Kulturveranstaltun-gen ungebrochen. Währendfrüher Schützenfeste, winterli-ches Schlittenrodeln oder Sand-kistenrennen die Menschen an-zogen, kommen sie heute zumweltweit bekannten Jazz-Club,zum Mittwochtheater oder zuEvents wie dem Scilla-Blüten-Fest und dem jährlich stattfin-denden Radrennen. tb

Der Lindener Berg:

Einst Kalksteinlieferant,heute beliebtes Ausflugsziel

Der Lindener Berg im Jahre 1904. Quelle: Geschichtswerkstatt im FZH Linden

Hier war sogar der hannoversche König zu Besuch: das Berggasthausvon Johann Egestorff. Quelle: Sammlung Jürgen Wessel

Das Lindener Schlösschen. Einst wohnte hier der MittelschuldirektorHinrich Osmers. Foto: Bachmann

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Am Sonntag, 3. März, ab 9.30Uhr findet in der Sporthalle derIGS Linden, die Endrunde derbesten acht der Fußball-Hallen-meisterschaft 2013 der F-Junio-ren statt. Mit dabei ist dieMannschaft der SG 74: G-Ju-gend-Staffelmeister und -Pokal-sieger, Tabellenführer in derFeldsaison 2013 der unteren F-

Jugend – und jetzt mit der Mög-lichkeit zu einem weiteren Er-folg! Der gesamte Verein wünscht fürdieses Unterfangen viel Erfolgund drückt ganz fest die Dau-men! Liebe Fußballfreunde!Kommt vorbei und unterstütztdie F-Jugend-Mannschaftenbeim Endturnier!

F-Jugend der SG 74 in der Endrunde

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Die Rot-Grüne Rats-fraktionen setzenSchwerpunkte beiden Schwimmbä-

dern und bei der Stärkung desunorganisierten Sports. „Auch wenn das Bäderkonzeptnoch nicht vorliegt, ist schonlange bekannt, dass eine größe-re Summe in die Hand genom-men werden muss, um die städ-tischen und die von Vereinenbetriebenen Bäder zu sanieren.Mit unserem Haushaltsantragwollen wir dafür erste Planun-gen ermöglichen, so dass un-mittelbar nach Vorlage des Bä-derkonzeptes mit den wichtig-sten Sanierungen begonnenwerden kann“, erklären diesportpolitische Sprecherin Peg-gy Keller (SPD) und der sport-politische Sprecher Mark Bin-dert (Bündnis 90/Die Grünen). Darüber hinaus setzt Rot-Grün

für die Jahre 2014-2016 je 1,5Millionen Euro für die konkre-ten Baumaßnahmen ein. „Damitkommen wir bei dem Erhaltvon Wasserflächen ein großesStück voran“, so Keller. „Wir wollen auch die Vergabevon Zuschüssen an die privat-und vereinsgeführtenSchwimmbäder überarbeitenlassen mit dem Ziel einer ge-rechteren Verteilung von Mit-teln“, so Keller weiter. „Mit dem zusätzlichen Einsatzvon über 120.000 Euro im Be-reich Schwimmen wird weiter-hin für die Schwimmfähigkeitder Kinder gesorgt“, sagt Bin-dert.

Die rot-grünen Haushaltsanträ-ge im Sportbereich imÜberblick: – 300.000 Euro Planungskostenfür Schwimmbädersanierung

– 4,5 Millionen Euro zum Ab-bau des Sanierungsstaus inSchwimmbädern für die Jahre2014-2017 – 40.000 Euro für „Kinder ler-nen schwimmen“ (Kinder-Schwimmunterricht) – 88.500 Euro für die Behebungvon erheblichen Mängeln in derBausubstanz bei den von Verei-nen betriebenen Schwimmstät-ten Zusatzantrag: Überarbeitungdes Systems der Zuschussverga-be für privat- und vereinsbetrie-bene Schwimmbäder – 4.000 Euro zusätzlich für denFun-Sport – Zusatzantrag: Änderung derVergaberichtlinien im BereichFun-Sport – 5.000 Euro für Planungsko-sten und Konzepterstellung„Lange Nacht des Sports“ – 25.000 Euro zusätzlich zur

Wiederherstellung des alten An-satzes für die energetische Sa-nierung von Vereinsstätten plusdem Auftrag an die Verwaltung,die nicht-verbrauchten Mittelaus dem Jahr 2012 zusätzlich zuübertragen.

Bezüglich des Fössebades warzu erfahren, das der Sportaus-schuss im April/Mai nach Ham-burg fahren wird um sich dortdie vom Gutachter ThomasBeyer in seinem Gutchten be-schriebene Referenzanlage zubesichtigen. Der Lindenspiegelberichtete darüber in seine Ja-nuar-Ausgabe. Bis dahin wirdauch das Bäderkonzept erwar-tet, dass der Politik bei der Ent-scheidungsfindung helfen soll.Nach den Worten von MarkBindert soll ergebnisoffen gear-beitet werden. So ist auchdurchaus mit Überraschungen

zu rechnen. Er könnte sich z.B.vorstellen, dass das Fössebadwieder in städtische Regie über-nommen, saniert und ansch-ließend wieder an die jetzigenBetreiber übergeben wird. Auchwies er darauf hin, dass, wennstatt eine 25-Meter-Beckens ei-nes mit 50 Meter langen Bah-nen entsteht, mit verhältnis-mäßig geringen Mehrkostenvon ca 300.000 Euro gerechnetwerden kann. Bei doppelterWassermenge könnten so ca.2/3 mehr Menschen dassBecken gleichzeitig nutzen. Ineiner Häflte wird trainiert,während die andere dem Frei-zeitschwimmen zur Verfügungsteht. Eine in letzter Ausbaustu-fe vorgeschlagene Senioren-wohnanlage sieht Bindert eherskeptisch, da hiezu die erforder-liche Infrastruktur in Limmereinfach nicht vorhanden sei.

Die Fußballabteilung der SG 74Hannover sucht Mädchen/Spie-lerinnen im Alter von 10 Jahrenund älter (Jahrgänge 1997 bis2002) für die weiblichen D-, C-und B-Jugend-Mannschaften.Für sofort und/oder ab Som-mer! Wir bieten engagierte,qualifizierte Trainer, intakteund erfolgreiche Mannschaftenmit tollen Mädchen und einefaszinierende Sportanlage inden Herrenhäuser Gärten direktan der Graft und nahe dem kö-niglichen Schloss! Also, aufgeht's Mädels ... wir sehen unsbei 74! Trainingszeiten: nachOstern immer dienstags unddonnerstags ab 17:30 Uhr – da-vor je nach Wetterlage odernach Rücksprache mit den Trai-nern. Kontakt: Trainer ConradVinken / [email protected] Telefon 2 13 49 20.

Wir suchen Dich Schwerpunkte von SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Sport zum Haushalt 2013:

Kann das Fössebad davon pofitieren ?

Erst Anfang Oktober hat-ten die Mitglieder desVereins „von Wägen

e.V“ das Conti-Gelände in Lim-mer verlassen, um auf dem seitJahren leerstehehenden Geländeder Freiherr-von-Fritsch Kaser-ne eine neue Bleibe zu finden.Der Umzug war nötig gewor-

Können die BauwagenbewohnerInnen länger am Fuße des Lindener Berges bleiben?

Eine politische Lösung ist gefragtden, weil die regionseigeneHRG das Nutzungsverhältnisauflöste und keine weitere Dul-dung aussprach. Obwohl dieBauwäglerInnen die Über-gangszeit auf dem Kasernen-gelände nutzten und auch inGesprächen mit der Stadt undprivaten EigentümerInnen umAlternativstandorte bemüht wa-ren, konnte kein passendesGelände gefunden werden. Mit dem Verweis auf angeblicheKampfmittelverdachtsflächenwurde eine bereits ausgespro-chene Duldung durch die Bun-desanstalt für Immobilienaufga-ben (BImA) widerrufen und ei-ne zweiwöchige Frist zum Ver-lassen gesetzt. Trotz des Ver-dachts auf Munitionsreste wur-de das Gelände in der Vergan-

genheit vielfach genutzt, u.a.auch vom Staatstheater mitmehreren Bühnen. Dieser Wi-derspruch konnte von der BI-mA nicht aufgeklärt werden.Um der bereits angedrohtenRäumung durch die Polizei zu-vorzukommen, verliess dieGruppe daher Ende Februar dieKaserne, um Am Ihlpohl nebender Gartenkolonie Körtingsdorfunterzukommen. „Es geht uns darum, einen Platzzu finden, an dem wir bleibenkönnen“, erklärt Bewohner Da-niel. „Wir würden hier bleiben,können uns aber auch Alternati-ven vorstellen und sind zuKompromissen bereit. Wichtigist, dass wir einen ordentlichenPachtvertrag bekommen.“ Dasständige Umziehen, vor allem

in der kalten Jahreszeit müssedagegen endlich ein Ende fin-den. Die städtische Fläche, auf dersich die Wagen nun befinden,ist erstmal nur provisorisch ein-gerichtet, könnte sich aber auchzu einem dauerhaften Wagen-platz etablieren. Den Bewohner-

Innen ist sehr an einer politi-schen Lösung gelegen. ErsteGespräche mit der Polizei unddem Stadtentwässerungsamt alsEigentümer lassen hoffen, dasszumindest kurzfristig eine Dul-dung erfolgt. Auch aus der Poli-tik gab es bereits erste Zeichen,in diese Richtung.

Die BauwagenbewohnerInnen haben am Fuße des Lindener Bergeseine vorläufige Bleibe gefunden.

Du kannst dabei sein!Mit Jugendlichen ausneun Ländern. Wir ge-

stalten den Erinnerungsweg zuden ehemaligen Lagern, spre-chen mit Überlebenden der Na-zi-Verfolgung, mit heute vonAsylpolitik Betroffenen und mitNeonazi-Gegner_innen. Wir ar-beiten im Archiv und draußen,mit Werkzeug, Farbe und Ka-mera. Wir beschäftigen uns mitmenschenverachtenden Einstel-lungen (z.B. Rassismus, Sexis-mus) und zeigen Handlungs-möglichkeiten auf. Die Umge-bung von Bergen-Belsen mitdem größten, von den Nazis an-gelegten Truppenübungsplatzund Nazis heute werden ebensoThema sein wie die Geschichtevon Bergen-Belsen. Und dukannst die Atmosphäre des al-ternativen „Bunten Hauses Cel-le“ kennenlernen.Wenn du 16 (naja mit 15 gehtsauch) bis 25 Jahre alt bist,kannst du dich allein oder mitmehreren zum Workcamp an-melden. Das Internationale Jugendwork-camp ist ein gemeinsames An-gebot christlicher und gewerk-

Einladung zum Internationalen Jugendworkcamp Bergen-Belsen vom 18. bis 28. März

Eine internationale Workshop-Gruppe in T-shirts der DGB-Jugend vor dem Bunten Haus Celle 2012.

schaftlicher Jugendverbände.Formeller Träger ist die StiftungNiedersächsischer Gedenkstät-ten. Das Internationale work-camp ist als Bildungsurlaub an-erkannt. Teilnahmebeitrag: 120Euro. Wer den Betrag nicht zah-

len kann, für die/ den findenwir einen Sponsor. Kein Geldist also kein Grund wegzublei-ben. Termin: Mo. 18. - Do. 28. März2013 (Osterferien) Orte: AnneFrank Haus in Oldau, Gedenk-

stätte Bergen Belsen, BuntesHaus Celle. Infos und Anmel-dungen ab sofort bei/ an: DGB-Jugend Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt, Telfon 0511-12601-61, Otto-Brenner-Straße7.

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Lindenspiegel | 03-2013Seite 5

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 5

Lieber Daniel, eine falscheAnalyse ergibt falsche Po-

litik und bekämpft die falschenGegner. Insgesamt drohen dieGrünen mit ihrer Gentrifizie-rungs-Debatte eher sektiereri-sche Tendenzen zu stützen undlenken von echten Problemlö-sungen ab. Mit Aggressionengegen Personen und Geschäftein Linden wird das Problempersonalisiert. Damit werdendie Grünen als neue „Mehr-heitspartei“ in Linden ihrerRolle nicht gerecht. Es ist drin-gend notwendig, dass die Grü-nen Tonlage und Stoßrichtungihrer politischen Äußerungenin Linden korrigieren.Der Mangel an Wohnungeninsgesamt und an preiswerteninsbesondere ist ein generellesProblem der großen Städte undkann nur durch ein erhöhtesAngebot, also Wohnungsneu-bau wirklich gemildert werden.Farbbeutelattacken, eingewor-fene Fensterscheiben in Lindenund andere destruktive Aktio-nen gehen am Problem vorbei.Was wir stattdessen vor allembrauchen ist die Ausweisungvon Wohnungsbauflächen undwieder ein ernst zu nehmendesBundes- und Landesprogrammzur Förderung des sozialenWohnungsbaus. Die Gentrifi-zierungs-Debatte in Linden-Nord hat dafür nichts anzubie-ten. Das ist doch so klar wienur irgendwas.

Besten Gruß Ernst

Lieber Daniel, ich dachte,ich hätte dir und Enno un-

sere WohnungspolitischenHandlungsempfehlungenschon gemailt. Aber ich sendesie sicherheitshalber erneut. Wir sollten nicht aneinandervorbei reden. Ich habe nichtgefordert, etwas „anzuordnen“,sondern an deine Verantwor-tung als Stadtteilsprecher derGrünen für ein solidarischesKlima in Linden appelliert. Ichschreibe dir, weil ich die Hoff-nung habe, dass Argumentedich nicht unberührt lassen. Esgeht mir auch nicht nur um diefalsche Anwendung des Be-griffs „Gentrifizierung“, wieein Leserbriefschreiber meinte,sondern um diese mit eurerbisherigen Debatte verbundenefatale das Klima vergiftendeStoßrichtung und fahrlässigeRechtfertigungen von krimi-nellen Aktionen. Das lenkt nurab von wirklichen Lösungen.Auch mit „sich bescheiden“hat das nichts zu tun, wennman an den richtigen, statt anungeeigneten Hebeln ansetzt.Wenn sich das Wohnungsange-bot in Hannover insgesamt er-höht und mit der Nachfrageund dem Wachstum der Bevöl-kerung Schritt hält, entspanntsich auch der Nachfragedruckauf Linden. Lindener Bezirks-rats-Stadtteilpolitik trägt zurgenerellen Problemlösung we-nig bei. Das ist kein Vorwurf,sondern sie kann es m.E. ob-jektiv nicht. (Ausnahmen sindpotentielle Bauflächen bspw.Conti Limmer und evtl. länger-fristig Lindener Hafen). Einen konkreten Lösungsan-satz eurer G-Debatte habe ichbisher - für mich auch wenigüberraschend - jedenfalls nichtvernommen. Die aktuellen Lindener Neu-bau- bzw. Umnutzungs-Projek-te der letzten Jahre (Gilde,AhrbergViertel, Deisterstraße,Bennostraße, Uhlhorn-Kirche,Hautklinik, Hohe Straße,Küchengartenstraße, Gartenal-lee, Albert-Schweitzer-Schuleusw.) haben niemanden „ver-trieben“, sondern hier hat vor-her niemand gewohnt. Dasweißt du doch alles, warum

wird das rhetorisch immer wie-der in Frage gestellt? Dass esin den letzten 10 Jahren keineSozialwohnungen waren, lagnicht an Linden, sondern dar-an, dass es keine soziale Woh-nungsbau-Förderung seitensBund, Land und Region gab.Viele Grüne wohnen in diesenneuen Projekten der letzteJahre und bewerben sich privatfür anstehende. Auch dieWahlergebnisse in Linden-Mit-te sprechen eine deutlicheSprache. Bis tief in das grüneKlientel gibt es mittlerweileUnmut an dieser Doppelmoralder öffentlich vorgetragenengrünen Gentrifizierungs-De-batte.Vorher – in den Jahrzehntender Stadtteilsanierung - sindfast alle Neubauten in Lindenausschließlich im SozialerWohnungsbau entstanden, teilsauch gegen den Widerstand derGrünen (s. Faust). Kannst du die neuen Projektenicht einmal seitens der Grü-nen als positiv, den Stadtteilsozial stabilisierend anerken-nen? Auch diese Lindenergehören zu Linden und leistenwichtige Beiträge. Die unterir-dischen Zahlen der Egestorff-schule (Linden-Süd d.R.) beiden Empfehlungen für weiter-führende Schulformen (14 %)sind doch allemal dringlicherAnlass, sich über solche Fra-gen sozialer Stabilisierung Ge-danken zu machen. Es schadetauch den Bildungschancen vonKindern aus bildungsfernenSchichten, in überfordertenund perspektivlosen geschlos-senen Milieus aufzuwachsen.In Linden-Süd sind viele Be-wohner ganz dankbar, wenn esetwas aufwärts geht. Auch inLinden-Nord gibt es eine Zu-nahme von Problemlagen (Bei-spiele nennst du selbst). Lindener Erfahrung ist: Mankann auch durch den Nieder-gang des Stadtteils Bewohnervertreiben. Vor Beginn derStadtteilsanierung – Ende der1960er bis in die 1970er Jahre-sind viele Lindener Arbeiter-familien in Neubau-Sozialwoh-nungen „Auf der Horst“ inGarbsen und anderswo an denStadtrand gezogen. Mit der Sa-nierung ist zumindest denen,die es wollten, die Rückkehrermöglicht worden. Das waruns ein wichtiges Vergabekrite-rium in beiden Lindener Woh-nungsvergabekommissionen. Warum werden heute stattdes-sen Vandalismus, Graffiti,Farbbeutelattacken und zer-schlagene Fensterscheiben mit

Verständnis kommentiert?Warum gerechtfertigt, dass dasangeblich auf wichtige Fragen„aufmerksam“ macht? Warumwerden die Hände angesichtsdes „Limmerns“ in den Schoßgelegt? Ich glaube nicht, dassman in Linden alles tolerierendarf. Auch diese etwas andereForm der „Deregulierung“ bie-tet Linden keine Perspektive.Die politische Arbeit am Zu-sammenhalt im Stadtteil erfor-dert neben ausgewogenem undentschlossenem Handeln undneben Toleranz eben auch dasSetzen von Grenzen. Es wäre in diesem Zusammen-hang viel wichtiger, einmalden für Wohnungspolitik zu-ständigen Sozialdezernentender Region für die tatsächlicheWohnungsmarktlage zu sensi-bilisieren. Auf dem wohnungs-politischen Forum der Regionam 17.01.2013 hat er den Neu-baubedarf von Sozialwohnun-gen deutlich in Zweifel gezo-gen. Ich war erschrocken. DieRegion hat sich unter seinerZuständigkeit in den letzten 10Jahren vollständig aus denAufwendungszuschüssenzurückgezogen, obwohl mankurz vorher noch eine AZ-La-stenteilung mit der Stadt ver-abredet hatte. Nach dem Weg-fall des Regionsanteils sindviele Wohnungsunternehmenganz aus der Förderung ausge-stiegen. Damit hat das Handelnder Region das Auslaufen vie-ler Sozialbindungen ausgelöstbzw. erheblich beschleunigt. Auch die Neuregelung der Ko-stenübernahme der Unterkunftfür Transferleistungsbeziehermacht vielen Betroffenen zu-nehmend ein großes Problem.Die Region hat hier im Jahre2011 die Höchstgrenzen derÜbernahme von Miete und Ne-benkosten so stark abgesenkt,dass z.T. selbst Sozialwoh-nungskosten nicht mehr vollübernommen werden. Aberwit-zig! Größere Sozialwohnungensind an diesen Personenkreiskaum noch zu vermieten.Es gibt zu tun.

Besten Gruß Ernst

Die Gentrifizierungdebatte:

Austausch der AntagonistenDurchlaufen die drei Stadtteile Linden aktuell einen Prozess der Gentrifizierung? Ernst Barkhoff (SPD),

langjähriger Vorsitzender der Sanierungskommission Linden-Nord, bestreitet dies vehement.

Daniel Gardemin, Sprecher der Stadtteilgruppe Linden-Limmer von Bündnis / Die Grünen, sieht hingegen

sehr wohl Anzeichen einer die heutige soziale Zusammensetzung der Bevölkerung Lindens verändernden

Entwicklung. Wir dokumentieren den jüngsten Schriftwechsel der beiden Antagonisten.

Lieber Ernst, ich hattenicht das Ziel, aus der

Debatte einen Parteien-zank zu provozieren. WieGrüne ihre Tonlage undStoßrichtung entwickeln,ist eine Frage des Diskur-ses, nicht der Anordnung.Der diskursive Prozess, derdie eigene Klientel nichtvon Kritik ausnimmt, wirdals authentisch und zielge-richtet empfunden. DeineRückmeldung deckt sichvielleicht mit der SPD-Grundstimmung aber nichtmit meiner sonstigenWahrnehmung.Einen Ideenwettbewerbfinde ich aber ganz ausge-zeichnet. In unserer Veran-staltung Stadtteildialog, inder Heiko und Rainer Gru-be auf dem Podium geses-sen haben, wurde ernsthaftüber Lösungsansätze dis-kutiert. Es gibt viele Men-

schen aus dem rot-grünenLager, die sich ausgespro-chen um die Wohnsituationin Linden und auch Lim-mer sorgen und sich an derDiskussion beteiligen, oh-ne Aggressionen zuschüren. Die Bewertungfällt unterschiedlich aus,die mutmaßliche Ursache,Wohnungsknappheit undüberdurchschnittlicherMietenanstieg, wird aberkaum infrage gestellt.Auch wenn nun hoffentlichein sinnvolles Förderpro-gramm des Landes aufge-setzt werden kann, so hilftdas der Wohnungsmarkt-entwicklung in Linden nurbedingt. Vor allem der vonDir angesprochene Woh-nungsneubau ist in Lindenkaum noch möglich undauch in der gesamten Stadtbegrenzt. Nach Angabender Stadt Hannover benöti-gen wir bis 2025 ca 8.000neue Wohnungen, andereSchätzungen liegen deut-lich darüber. Wir müssendaher auch nach Lösungenim Bestand suchen. Dazugehört auch eine Mieten-bremse, wie sie von ver-antwortlichen Genossen-schaften noch betriebenwird. Die halten aber nurrund 15 Prozent der Woh-nungen. Über 200.000Wohnungen und Einfamili-enhäuser sind in den letz-ten zehn Jahren vollkom-men dem Immobilienmarktüberlassen worden. Insbe-sondere dort, wo über-durchschnittlich einkom-mensschwache Bevölke-rung lebt und die Mietenangezogen haben, z.B. inLinden-Nord und in seitkurzem auch in Linden-Süd, steht die Stadt in derVerantwortung über regu-lierende Maßnahmen nach-zudenken. Ein Merkmalvon Gentrifizierung ist,wie Heiko in unserer Ver-anstaltung ausgeführt hatund es im Stadtteilanzeigernur sehr unscharf wieder-gegen wurde, dass der Pha-senablauf irreversibel ist.Diejenigen, die nach Hain-holz, Garbsen oderMühlenberg ziehen müs-sen, kommen nicht wieder.Ich habe nun auch Beiträgegehört, die Segregati-onstendenzen (Entmi-schung u. Polarisierungd.R.) durchaus etwas Posi-

tives abgewinnen können,weil sie sich einen ordent-licheren und finanzstärke-ren Stadtteil wünschen. Ichgebe aber zu bedenken,dass wir in Linden vomMiteinander und Neben-einander immer profitierthaben. Auch ich werdenachts vom Limmernwach, meine Kinder sor-gen sich vor Punker-Hun-den und die Schünemann-platz-Pendler tauchen inLinden-Nord auf. Soll ichsie mir wegwünschen,wegdiskutieren? Wollenwir bestimmte Gruppenaus dem Stadtteil aussch-ließen? Sollen wir Studie-renden empfehlen, in ande-re Stadtteile auszuweichenstatt zu protestieren? Ak-zeptieren wir die Haltung,„gegen Zigeuner haben wirnichts, aber in derWunstorfer Straße ...“?Wird die Gegenwehr weni-ger, wenn wir behaupten,es gäbe keine Verlierer?Politik hat auch die Aufga-be, Themen wachzurüttelnoder wie in der Frankfur-ter Rundschau: "Längst istPolitik nicht mehr – wie inder Entstehungsphase desSozialstaates – Korrekturprivatwirtschaftlich be-dingter Versorgungsdefizi-te, sondern sie ist im we-sentlichen eine Auseinan-dersetzung mit den Folgenvorgängiger Politik. Ganzevident im Bereich desWohnens – zumal Privati-sierung und Deregulie-rung, aber auch die aktuel-le Mietentwicklung daserodiert haben, was einüber 100 Jahre aufgebauterBestand an gemeinnützi-gen Wohnungen einmal alsgesellschaftliche Integrati-onsleistung geboten ha-ben." (http://www.fr-onli-ne.de/kultur/gesellschaft-gegen-neben-und-mitein-ander,1472786,21627680.html).Die Stadt Hannover rea-giert ja bereits, auch infol-ge unserer Auseinanderset-zung. Das Wohnbauförder-programm beginnt diesesJahr und die GBH scheintdie leergemieteten Objektenicht mehr anzupreisen.Das ist erst ein Anfang undkann jetzt durch die Lan-desmaßnahmen sinnvollergänzt werden. Heiko er-wähnte, dass Ecki Gülden-

berg und Du dazu ein Pa-pier beigetragen habt.Wenn es öffentlich ist,möchte ich Dich bitten, esmir zu mailen.

Mit besten Grüßen Daniel

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Lindenspiegel | 03-2013 Seite 6

www.sudoku-aktuell.de Lösungen Februar 2013

Lösungen Februar 2013

Der Lindenspiegel-BuchtippVorgestellt von MitarbeiterInnen der Buchhandlung „Decius Linden“, Falkenstraße 10

Jonas T. Bengtsson: „Wie keiner sonst“

Ein Buch, das lange beschäftigtKlaus Modick: „Klack“

Nostalgischer Rückblick

Dieser Roman (Kein undAber Verlag, 22.90 Euro)

ist verstörend und anrührendzugleich, eine Vater-Sohn-Ge-schichte, die unter die Hautgeht. Erzählt aus der Sicht des Sohnes verfolgen wir, wiebeide sich durchschlugen mitGelegenheitsarbeiten von Ortzu Ort ziehend.

Nach einem einschneidendenEreignis bleibt der Junge alleinzurück und begibt sich auf dieSuche nach seinen Wurzeln.Der dänische Autor Bengtssonerzählt eine schockierende Ge-schichte, die aber auch vollerZartheit und Wärme ist. Es isteine Buch, das einen noch langebeschäftigt. Inge Schendel

Bendorf ist ein beschauliches Städtchen in Rheinland-Pfalz.Es hat nur etwa 17.000 Einwohner, aber ein Jobcenter undeinen Weihnachtsmarkt. In dessen Rahmen wurde im letz-ten Jahr eine Tombola abgehalten – eine förmliche Verlo-sung. Bei ihr gab es keine Reisen oder Autos zu gewinnen,sondern Dienstleistungen: vom Putzen bis hin zur EDV-Schulung. Ein weiterer Unterschied zu einer regulären Tom-bola war, dass die Lose nichts kosteten und dass es keineNieten, sondern nur Gewinner gab. Dafür konnten sie auchnicht von einfachen Bürgern erworben werden, die ungernselbst putzen, sondern nur von Unternehmen die vorher ei-ne „grundsätzliche Bereitschaft“ erkennen ließen, „älterenArbeitnehmern, die lange Zeit in keinem Arbeitsverhältniswaren, eine Chance zu geben“.Veranstalter der Tombola waren das örtliche Jobcenter undder Projektträger DG Mittelrhein. Für die Gewinnausschüt-tung nutzte man „Stammkräfte der DG Mittelrhein“ – Hartz-IV-Empfänger über 50, die in Deutschland als schwer ver-mittelbar gelten. Deshalb – so die Begründung der Aktion –sollten sie Firmen mit kostenloser Arbeit anfixen und von ih-rer Leistungsfähigkeit überzeugen. Auf die Frage, ob durchdie Aktion tatsächlich jemand an eine feste Arbeitsstelle ge-langte, heißt es im Jobcenter Landkreis Mayen-Koblenz,man habe die Erbringung der Dienstleistungen „aufgrunddes gewaltigen Medienechos […] abgebrochen“, weshalb„auch keine Integrationen aus dieser Aktion mehr entstehen“könnten. Das „gewaltige Medienecho“ war unter anderementstanden, weil sich ein enttäuschter Arbeitsloser, der nachdem Umsonstputzen nicht angestellt wurde, an das Portalgegen-hartz-iv.de gewandt hatte. Dort kritisiert man die Tom-bola als „menschenverachtend“ und vergleicht sie mit einem„Sklavenmarkt“, auf dem sich alte Menschen zusätzlichdurch die Mitwirkung an einer „weihnachtlichen Aufführung[…] zum Affen machen“ mussten. Bei dem Theaterstück handelte es sich um eine Weih-nachtsgeschichte von James Krüss, die der DG Mittelrheinzufolge „im weihnachtlichen Rahmen die Problematik derArbeitslosen in unserer Gesellschaft thematisiert“. Die Teil-nahme daran sei keineswegs erzwungen gewesen und ha-be den Beteiligten viel Freude gemacht. Auch im Jobcenterbetont man die Freiwilligkeit und ergänzt, dass weder beidem Theaterstück noch bei den Tombola-Arbeiten mit Sank-tionen gedroht wurde. Peter Mühlbauer

Ein auf dem Jahrmarkt ge-wonnener Fotoapparat

macht Markus, die Hauptper-son, zum Chronisten der spätenfünfziger und frühen 60er Jahre.Die sogenannten Wirtschafts-wunderjahre erlebt der jugendli-che Held zwischen biederer Fa-milie und den Verlockungen dergroßen weiten Welt in Form ei-

ner italienischen Nachbarstoch-ter. Kalter Krieg und Mauerbaubilden den Hintergrund für die-sen nostalgischen Rückblick(Kiepenheuer & Witsch Verlag,19.99 Euro), der aber ohneWehmut auskommt, sondernnoch einmal erinnert an Denk-weisen, die diese Zeit prägten.

Inge Schendel

Arbeitslos?Aber nicht wehrlos!Hartz-IV-Infostunde für Betroffenemit Susanne

Treffpunkt ist bei der Linken Linden-Limmer (LiLi)Kötnerholzweg 4730451 HannoverTelefon 981866mittwochs 15 bis 16 Uhr

Jobcenter verlost Dienstleistungen

Mit dem Anbau undder gemeinsamenZubereitung vonLebensmitteln

Eigenverantwortung und gesell-schaftliche Teilhabe fördern:Das ist die Idee des Projekts„SchulGartenNetzwerk Tafel-runde“ des Vereins TransitionTown Hannover. An derzeitzwei Schulen in Hannover wer-den mit Unterstützung des Ver-eins Gärten angelegt und ge-pflegt. Die Region Hannoverfördert das Vorhaben mit rund31.000 Euro aus Mitteln desBildungs- und Teilhabepakets.Am Dienstag, 12. März, wurdeder an dem Projekt beteiligtenAlbert-Schweitzer-Schule inHannover-Limmer ein neuesHochbeet übergeben.„Viele Grundschülerinnen undGrundschüler kennen Lebens-mittel oft nur als Fertigprodukteaus dem Tiefkühlfach“, sagteSozial- und JugenddezernentErwin Jordan von der RegionHannover. Das Schulgartenpro-jekt biete die Chance, einen an-deren Umgang mit Lebensmit-teln kennen zu lernen und darü-ber vielleicht auch Essgewohn-heiten nachhaltig zu verändern.„Und dass sich gesundeErnährung positiv auf die Ent-wicklung von Schülerinnen undSchülern auswirken kann, liegtja auf der Hand“, so Jordan.Das SchulGartenNetzwerk er-möglicht es Schulen, auch ohneeigene personelle KapazitätenGemüsegärten für Unterrichts-zwecke zu unterhalten. Dazustellt Transition Town Hannovere.V. sowohl Bürgerarbeiterinnen

und Bürgerarbeiter zur Pflegeder Gärten als auch umwelt-pädagogische Fachkräfte, diedie Techniken der Ansaat, desPflanzens, der Pflege, des Ern-tens und der Verarbeitung ver-mitteln.„Wir finden, dass der Gemüse-anbau und das Verarbeiten fri-scher Lebensmittel direkt ausdem Garten wichtige Kultur-techniken sind, die Menschenunabhängig von Märkten ma-chen“, sagt Elke Pilmaier vonTransition Town, die das Schul-GartenNetzwerk betreut. „Gar-tenbau ist eine Wissenschaft,die der Mensch sich über Jahr-

tausende angeeignet hat und diebinnen einer Generation größ-tenteils in Vergessenheit zu ge-raten scheint. Darum freuen wiruns sehr, dass die Region Han-nover unser Projekt fördert undwir dieses Wissen wieder aufle-ben lassen können“, so dieLandschaftsgärtnerin und -pla-nerin.Mitte März hat die Albert-Schweitzer-Schule in der Liep-mannstraße den ersten von vierrund drei Meter langen Holzkä-sten erhalten, in denen Hoch-beete zum Anbau von Gemüseangelegt werden können.„Die Vielfalt von Obst und

Gemüsesorten wird zusehendsreduziert zugunsten von ’super-markttauglichen’ Lebensmit-teln“, sagte die Leiterin der Al-bert-Schweitzer-Schule, BeatrixAlbrecht. „Wir möchten mit un-serem Schulgarten bei unserenSchülerinnen und Schülernnicht nur einen anderen Um-gang mit Lebensmitteln bewir-ken, sondern auch deren Viel-falt vermitteln und erlebbar ma-chen“, so die Rektorin.An dem Projekt können sichweitere Schulen beteiligen. In-teressierte wenden sich direktan Elke Pilmaier unter E-Mail:[email protected].

Ein Hochbeet von Transition Town und der Region für die Albert-Schweitzer-Schule:

Gemüse anbauen lernen

Mascha, Mirza, Josefina und Lando aus der 3A der Albert-Schweitzer-Schule haben schon Ideen, wie sie dasneue Hochbeet bepflanzen. Mit dabei (v.l.n.r.): Schulleiterin Beatrix Albrecht, Regionsdezernent Erwin Jordan unddie Landschaftsgärtnerin Elke Pilmaier von Transition Town Hannover.

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schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 7

Der Lindenspiegel-Tipp des Monats

w w w . l i n d e n - e n t d e c k e n . d e / k a l e n d e r

Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps unter

In den 1970er Jahren zweiMal wegen Mitgliedschaft in

der RAF zu insgesamt mehr alssieben Jahren Gefängnis verur-teilt, entschied sich MargritSchiller 1985, die Bundesrepu-blik zu verlassen und nach Ku-ba ins Exil zu gehen, um einererneuten Verhaftung zu entge-hen. 1993 emigrierte sie mitihrem kubanischen Mann undihren in Kuba geborenen Zwil-lingen nach Uruguay. Dort hattevon 1973 bis 1985 eine Militär-diktatur geherrscht, aber zuvorwar auch eine Stadtguerilla ge-sellschaftsprägend gewesen, dieMLN Tupamaros. MargritSchiller, am Dienstag, 12.März, ab 20 Uhr im Café Kar-gah, Zur Bettfedernfabrik zuGast, thematisiert in ihremBuch „So siehst du gar nichtaus!“ grundlegende Exilerfah-rungen einer politischen Aktivi-stin und beschreibt mit wachemBlick Probleme des Alltagsle-bens – gerade auch von Frauen– in Havanna und Montevideo.

S ome speak of the future(Foto) ist ein Duo aus Ko-

penhagen, Dänemark, das ausLauritz Carlsen und Astrid My-

rup besteht. Während der letz-ten Jahre haben sie auf zahlrei-chen Indie-Konzerten in Kopen-hagen gespielt und zwei erfolg-reiche Alben veröffentlicht. Inden letzten vier Monaten lebtensie in Berlin und erkundeten diedortige Musikszene. Melancho-lie ist das Hauptthema des an-genehmen Indie-Folk-Univer-sums von SSOTF, in dem dieLieder von der akustischen Gi-tarre und dem eindringlichenDuogesang angetrieben werden.Kritiker bezeichneten ihre Mu-sik als „perfekten Soundtrack

für einen regnerischen Tag“. Zuhören sind SSOTF am Sonn-abend, 23. März, ab 21 Uhr inder Reihe „Songschreiber beiWASCHweiber“, Limmer-straße 1 (in der Passage).

Die Nachtbarden – Hanno-vers skurrilste Lesebühne,

diesmal mit dem Spoken-Word-Soundpoeten Dirk Hülstrunk(FFM) und Überraschungsband.Wo ist die RevoLotion? Wiewirkt sie auf Versuchstiere?Welche Geräusche macht sie?Warum wird sie so oft missver-standen? Diese Fragen wirftDirk HuelsTrunk in seinem ak-tuellen Programm auf. Die Her-angehensweise ist dabei strengrevolutionär: Sprech- und Text-fragmente, Wortloops undWort-Rhythmen und Sprech-geräusche werden live gemixt.Die Sprache wird maximal kor-rumpiert. Eine Hoercollagezwischen Unsinn und Verzweif-lung – damit passt er ganz wun-derbar zur Stammbesetzung derüblichen Verdächtigen – PaulineFueg, Tobias Kunze, JohannesWeigel, Christoph Eyring undKersten Flenter. Termin: Diens-tag, 19. März, 20 Uhr, Theater

am Küchengarten, Am Küchen-garten 1-3. Eintritt: 7, ermäßigt5 Euro.

K im Brendel begann 1987als Autodidaktin zu foto-

grafieren. Bei einem Ausflugauf das alte Hanomaggelände inLinden entdeckte sie Ende der1990er Jahre ihre Begeisterungfür alte Industriegebäude. DieFotografin interessiert die Ge-schichte des alten Arbeiterstadt-teils Linden und sie ist faszi-niert von den alten Gebäudenund den Geschichten, die sie er-zählen. Ein weiterer Schwer-punkt ihres künstlerischenSchaffens sind Graffitis in Han-nover. Bis heute ist sie der ana-logen Fotografie treu geblieben.Die in dieser Ausstellung ge-zeigten Aufnahmen sind eineRetrospektive ihres schwer-punktmäßigen fotografischenSchaffens der letzten zehn Jah-re. Kim Brendels Ausstellung„Rost und Farbe – Fotografi-en der Industriebrachen undStrassenkunst in Hannover“ist noch bis zum 30. April in derGalerie im Keller im FZH Lin-den, Windheimstraße / Fred-Grube-Platz, zu sehen.

u l t u r kompaktK

Das Duo Hora (Foto: Am-rei Ettemeyer), das sind

Susanne Reerink und MartinRumprecht. Gemeinsam gehenund musizieren sie durchs Le-ben. Ihre Weggefährten: Geige,Akkordeon, Gitarre, Gesang,Schauspielleidenschaft sowiejede Menge Herz und Humor.Die Besucher des KRH Klini-kums Siloah, Roesebeckstraße15, erwartet am Mittwoch, 20.März, ab 19 Uhr ein Abend mitTexten und Liedern von Frie-drich Schiller, Erich Kästner,

Mascha Kalé-ko, FriedhelmKändler, Herbert Grönemeyerund was das Herz sonst noch sobegehrt … Sie hören von denFallen und Stricken der Liebe,von Hinterlist, von Sehnsuchtund von dem großen verbinden-den Gefühl, das einen wissenlässt, warum man sich das allesantut. Kurz: Es geht um Lustund Last der Liebe in mehrerenJahrhunderten; all das dargebo-ten mit Sinnlichkeit undsprühender Lebensfreude. Ein-tritt frei – Spenden erbeten.

Duo Hora – Liebestod

Urlaub für Alleinerziehende mit KindernEin paar Tage ausspannen, sich erholen, den Frühlingan der Nordsee genießen – das können Alleinerziehendemit Kindern bei einem Osterferienangebot des Teams Ju-gendarbeit der Region Hannover. Von Sonnabend, 23.März, bis Sonnabend, 30. März 2013, geht es für eineWoche auf die nordfriesische Insel Föhr. Neben gemein-samen Ausflügen und Aktionen gibt es viel Zeit zum Spa-zieren am Strand, zum Fahrradfahren, zum Wind um dieNase wehen lassen, während sich die Kinder bei ihreneigenen Angeboten vergnügen können. Das Schulland-heim Nieblum ist für den Erholungsurlaub ideal gelegen:fernab vom Verkehr zwischen den Orten Wyk undNieblum und direkt am eigenen Strand. Auch die An- undAbreise erfolgt stressfrei mit dem Reisebus ab Hannover.Zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Vorbereitungtrifft sich die Gruppe ein Mal vor der Reise. Die Urlaubs-woche richtet sich an Alleinerziehende mit Kindern im Al-ter von vier bis 14 Jahren. Die Teilnahme kostet 230 Eu-ro für einen Erwachsenen und 160 Euro pro Kind, abdem zweiten Kind 120 Euro. Ermäßigungen sind auf An-trag möglich. In der Teilnahmegebühr sind An- und Abrei-se, Verpflegung, Übernachtungen im Familien-Mehrbett-zimmer und Programm enthalten. Weitere Informationenund Anmeldung beim Team Jugendarbeit der RegionHannover, Am Jugendheim 7, 30900 Wedemark, Tele-fon: (05130) 37663-35, E-Mail: [email protected], Internet: www.team-jugendarbeit.de.

150 Jahre SPD – Hannover rätselt und stauntDer SPD-Stadtverband Hannover bietet ab sofort zumThema „150 Jahre SPD“ online ein Wissensquiz undSteckbriefe zu herausragenden Persönlichkeiten derhannoverschen Sozialdemokratie an. „Hannover hat inder Geschichte der SPD vor allem im 20. Jahrhundert ei-ne herausragende Rolle gespielt“, erklärt Alptekin Kirci,Vorsitzender der SPD Hannover, „das wird bei den vielenPersönlichkeiten und ihren Lebenswegen besondersdeutlich.“ Die ersten 17 Steckbriefe sind bereits jetzt aufder Homepage des SPD-Stadtverbandes abrufbar – vonTheanolte Bähnisch bis Anna Zammert. Im Laufe des Ju-biläumsjahres sollen sie auf 150 Steckbriefe ergänztwerden. Erarbeitet wurden nicht nur Kurzbiographien,sondern auch ein Quiz zur Geschichte der SPD in Han-nover von einer speziell eingerichteten Arbeitsgruppe in-nerhalb der SPD Hannover Stadt. „Wir haben uns dabeidrei Schwierigkeitsstufen überlegt“, erläutert Lars Kelich,Jubiläumsbeauftragter des SPD-Stadtverbandes, „vomAllgemeinwissen bis zum Spezialwissen.“ Man müssedafür jedoch schon Grundkenntnisse der Sozialdemokra-tie mitbringen. Das Quiz ist auch in Form von Spielkartenin der Ausstellung zum Parteijubiläum im HistorischenMuseum Hannover zu finden. Mitgewirkt haben an denKonzepten außerdem Philipp Kreisz, Bertram Sauer, An-ne Schneller, Prof. Rolf Wernstedt, Lothar Pollähne, Tho-mas Hermann und Dr. Stephan Klecha. Erreichbar sindQuiz und Persönlichkeiten in der Rubrik „150 Jahre SPD“auf www.spd-hannover-stadt.de.

Hannover ist putzmunteraha und die Stadt Hannover laden am 16. März zumsiebten Mal zum großen Frühjahrsputz/Mitsammeln undgewinnen/aha spendet an „bedbynight“. Das große Sau-bermachen geht in die nächste Runde: Am Samstag, 16.März, 9 bis 14 Uhr,organisiert die Abfallwirtschaft RegionHannover (aha) zum mittlerweile siebten Mal die Aktion„Hannover ist putzmunter“. Mitmachen kann jeder: Bür-ger, Schulklassen, Vereine, Initiativen, Familien. Erst-mals ruft aha auch Firmen auf, sich zu engagieren undSammelteams zu stellen, die zu Handschuhen und Müll-sack greifen, um Hannover von Weggeworfenem zu be-freien.Schulen und Kindergärten können in der Wochevom 11. bis 15. März sammeln. Anmelden kann man sichab sofort online unter www.aha-region.de/putzmunter.Die Putzmunter-Aktion steht in diesem Jahr unter demMotto „10 Jahre aha“. Darum verlost aha unter allen Teil-nehmern unter anderem ein Partytaschengeld in Höhevon 500 Euro als Zuschuss für die nächste Feier. Mitma-chen lohnt sich also. Sammelsäcke, Handschuhe unddie Aktionskarten mit Gewinncoupon gibt es ab sofort on-line zu bestellen. Einzelpersonen bekommen das Paket,solange der Vorrat reicht, auch ab dem 4. März bei denaha-Wertstoffhöfen und hannoverschen dm- und NP-und Wurst-Basar-Filialen. Für jede Person, die sich an-meldet und mitmacht, spendet aha 1 Euro für die städti-sche Einrichtung „bedbynight“, die Straßenkinder unter-stützt. Schirmherr der Aktion ist auch in diesem Jahr wie-der Umwelt- und Wirtschaftsdezernent Hans Mönning-hoff.

Kensal Rise / LondonWohin im März?

Der Künstler TorstenPaul zeigt vom 14.März bis zum 19.April 2013 im Haus

der Region Hannover, Hildes-heimer Straße 20, Arbeiten aufPapier und Leinwand. Die Aus-stellung trägt den Titel „Werks-gelände“. Zur Eröffnung amMittwoch, 13. März 2013,18.30 Uhr spricht der Kunstkri-tiker Michael Stoeber.Beim Thema „Werksgelände“geht Torsten Paul der Fragenach, inwieweit der Mensch mitden eigenen Wirkungsstätten,den „Werksgeländen“, verbun-den ist – auch dann noch, wenner schon längst nicht mehr dortarbeitet. Selten zeigen seineBilder Menschen. Zu sehen sindvielmehr ihre Werkzeuge, dieMaschinen, ihre Arbeitsumge-

bung. Orte, an denen oft übermehrere Generationen „zu Wer-ke gegangen“ wurde. Orte, diestumme Zeugen vergangenerZeiten sein können. An einigenwird auch heute noch gearbei-tet, manche sind verlassen unddem Verfall preisgegeben.1949 in Zittau geboren, studier-te der gelernte Schrift- und Pla-katmaler Torsten Paul von 1974bis 1979 Malerei und Siebdruckan der Berliner Kunsthochschu-le. Nach seiner Ausbürgerung1984 siedelte Paul von Ost-Ber-lin nach Hannover über, seit1989 ist er hier und in Italienauch als Bildhauer tätig.Ausstellung: Torsten Paul –„Werksgelände“, 14. März bis19. April, Haus der Region, Hil-desheimer Straße 20. Der Ein-tritt ist frei.

„Werksgelände“ – Arbeiten von Torsten Paul

Ausstellung im Haus der Region:

Page 8: Lindenspiegel 03/2013 (Page 1) · lange soll diese Verzögerungs-Kein Geld für Treffpunkt Allerweg im Haushalt 2013: „Rot-Grüner Affront gegen Linden“ taktik von SPD und Grünen

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 8

Letztens …

Von Hans-Jörg Hennecke

Zwei Seidel Bier, drei Seidel Bier –

Ich trinke lieber fünf als vier.

Und wenn man dazu raucht und schwätzt,

Trinkt man noch eins zuguterletzt,

Geht heim vergnügt und legt sich nieder

Und denkt: So mach ich’s morgen wieder.

Hoffmann v. Fallersleben

Stokelfranz strahlte über alle Backenund hielt Lindemann einen vergilb-ten Druck entgegen. „Sieh an, sieh

an, der Fallersleben. Macht sich mit derNationalhymne wichtig für jedes Lexikon,und war doch ein ganz normalerMensch.“ Stokelfranz nickte. „Habe ichauf dem Flohmarkt erworben. Für 2 Eu-ro.“ Lindemann war nicht ganz zufrieden.„Ist Hoffmann von Fallersleben wieder zi-tierfähig? Die Grenzziehung bei Maasund Memel, Etsch und Belt folgte zu sei-ner Zeit zwar nur der deutschen Sprach-grenze. In Zeiten einer problematischenEuropäischen Union wird das aber frag-würdig. Sehen Sie: Die Maas fließt inHolland, die Etsch in Italien, der Belt –

Bier macht müde Happy Birthday, Agendada … Lindemann & Stroganow erklären die Welt

nun ja, das dürfte Dänemark sein. Und dieMemel strömt doch wohl durchs Baltikum.“Stokelfranz verbarg sein Schild schützendunter dem Mantel und wurde trotzig. „Unddas Bier floss durch seine Kneipe und nuneben durch meine Küche. Da kommt dasSchild nämlich hin. Über den Kühlschrank.Trotz Europäischer Union.“ „Trinkt doch kaum noch jemand Bier“, riefLindemann dem Nachbarn hinterher. „InDeutschland sinkt die Menge von Jahr zuJahr.“Nachdenklich ging er die Treppe hinauf, wo-bei er Oma Kasten aus dem ersten Stocktraf. „Ich muss noch mal los“, verkündetedie. „Mein Bier ist alle.“ Lindemann stutzte.„Sie trinken Bier?“ „Natürlich, Sie etwanicht?“ „Doch, aber die Deutschen trinkenimmer weniger. Die Lindener Brauerei istschon lange weg.“ Oma Kasten setzte einewichtige Miene auf. „Ich kann viel besserschlafen, wenn ich abends ein Glas Bier trin-ke. Das ist ja nur eine halbe Flasche. Die an-dere Hälfte kommt am nächsten Tag dran.“Aha. Nun wusste Lindemann, wo die deut-sche Durchschnittsmenge her rührte. Bierwar zum Schlafmittel degeneriert. Wer

schläft sündigt nicht. Der schwafelt nichtvon Maas und Memel. Der weiß nicht ein-mal, was das ist und wo das ist. Lindemannsetzte sich zu seiner Bierkiste und kam insPhilosophieren: Wenn das letzte Bier ausge-trunken ist, werden die Deutschen merken,dass Mann Milch nicht trinken magund Wasser längst großen Konzer-nen gehört.Lindemann konnte danach gutschlafen. Er träumte, dassBier in den Kneipen verbo-ten wurde und nur nochvor der Tür getrunken wer-den durfte. Klüger, dachte er,klüger ist die Menschheit seitHoffmann von Fallerslebenauch nicht geworden.

ImpressumLindenspiegel • Die Lindener StadtteilzeitungLizenzgeber u. Hrsg.: argus print media Publishers Ltd Redaktion: Deisterstraße 61, 30 449 HannoverAnzeigenverkauf: Tel. 05 11 / 1 23 41 16 • Fax / 8 98 88 77Redaktion: Tel. 05 11 / 1 23 15 31Redaktion: H.-E. Wiesemann

[email protected] print media Verlag (UG), Hannoververteilte Auflage: 14.000 Exemplare in Linden & LimmerMegaDruck.de GmbH, Ndl. Westerstede16. Jahrgang

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ISSN 1866-7562

Von Kersten Flenter

Es ist still geworden um Steinbrück, aber das ist bestimmtnur die Ruhe vor dem Sturm. Wahrscheinlich feiert er denganzen März durch mit dem Managerkreis der Friedrich-

Ebert-Stiftung das 10-jährige Erscheinen der Agenda 2010. „Waswar das denn?“, fragt Mittelschmidt ernsthaft, dieser Jungspund.Da wird mir ganz wehmütig ums Herz. Schauen wir zurück: Gera-

de mal 15 Jahre ist es her, dasswir alle noch riefen „Der

Dicke muss weg!“, unddann bekamen wir den

späteren Gazprom-Gerd. Was waren wirdoch naiv und be-scheuert. Da dachtenwir, die soziale Kälteim Land sei nach Kohl

nicht mehr zu toppen,und dann ging der Raub-

bau am Sozialstaat erst los.Agenda 2010, die Hartz-Gesetze, der Abbau deröffentlichen Daseinsfür-sorge, kapitalgedeckteAltersvorsorge … alleswas der Dicke sichnicht getraut hat, ha-ben die neoliberalen

Blutsauger umSchröder herumganz locker aus

dem Ärmel geschüttelt, und wirsind alle mitgerannt. Und jetztschaut mal hin, am 14.3. trifftsich die ganze Bagage in Ber-lin, um den Skandal zu feiern.Sie sind alle dabei: GerhardSchröder, Bundeskanzler a.D.,Bert Rürup, Gabor Steingart,Edmund Stoiber, Martin Kan-negiesser. Und keine geringereals die ehemalige Sonntaga-bendklofrau der Nation, SabineChristiansen, moderiert die Par-ty. Prost! „Wer hat uns verra-ten, Soz…“, skandiert Mittel-schmidt genüsslich, aber Stro-

ganow fährt ihm gerechterweise über den Mund. „Schnauze, Mit-telschmidt!“ Das ist okay, was kratzt uns die große Politik, dasLand ist abgefrühstückt, Papst sind wir auch nicht mehr. Und jetztstell ich fest, dass ich seit einigen Jahren mit Nazis kooperiert ha-be, obwohl ich nicht mal für den Verfassungsschutz arbeite. Esreicht ja aus, seine Bücher im Internet zu kaufen. Mittelschmidtdenkt, er müsse intervenieren: „Pöh! Es merkt doch jeder in Ver-schwörungstheorien halbwegs geschulte Mensch, dass es sich beiden Nazis, die die Arbeitslager von Amazon bewachen, in Wahrheitum V-Leute der analogen Buchhändler handelt. Eine fulminanteImage-Kampagne des Buchhandels ist das, mehr nicht!“ „Duspinnst doch, Mittelschmidt“, sage ich, und Stroganow ergänzt,dass Nazis eben gern für Wachdienste arbeiten, denn das gibt ihnendie Möglichkeiten, ihresgleichen Eintritt Events zu verschaffen, aufdenen sie nicht gern gesehen sind, in Fußballstadien zum Beispiel.Ich bin trotzdem verzweifelt. Immerhin verkauft Amazon auchmeine eigenen Bücher, und keiner meiner Verlage wird die Eier ha-ben, die nicht mehr zu beliefern. Auch wenn ich selbst zum Bücherkaufen in die Buchhandlungen renne, ich komm aus dem Schla-massel nicht raus. „Nun ja, gegen die Arbeitsbedingungen beiAmazon ist DEIN Versklavtsein eher zu vernachlässigen“, meintStroganow. Recht hat er. Ich bin ja kein Sklave, ich bin frei. Wiewusste schon Rousseau: „Die Freiheit des Menschen liegt nichtdarin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss,was er nicht will.“ Aber dazu muss ich wissen, wer hinter den Din-gen steht, die ich nicht tun will. Bei allem was wir kaufen, kaufenwir ein krankes System gleich mit, das ist schon klar. Und dochgibt es noch ein falsches Leben im falschen. Ich kauf mir jetzt erst-mal ne Lasagne.

Zwei Lindener er-

klären die Welt – die

skurrilen Geschichten der

beiden Lindener Origina-

le Lindemann (Hans-

Jörg Hennecke) und

Stroganow (Kersten

Flenter) gibts als Video

Monat für Monat auch im

Internet zu sehen – unter

www.lindenspiegel.eu.