Lindenspiegel April 2012

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Die Lindener Stadtteilzeitung April 2012 16. Jahrg. Lindenspiegel schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1 Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16 Musikalische Visitenkarte: der Jazzclub Seite 3 Im Apollo: neuer Dokumentarfilm Seite 7 AGLV-Vorstand: Vespermann macht’s Seite 4 dieses Angebot gilt bis zum 28. April 2012 Kos TOP / Sensimar Michelangelo Resort Spa ***** Psalidi 1 Woche Doppelzimmer, Meerblick, Halbpension Reisezeit: z.B. 02.05.-09.05.12 Preis pro Person ab 561,- Euro vorbehaltlich Zwischenverkauf Fragen Sie nach unseren tagesaktuellen Angeboten Falkenstraße 4-6, 30449 Hannover Tel.: 05 11 / 9 29 81 81, Fax: 05 11 / 9 29 81 13 EMail: [email protected] www.first-reisebuero.de/hannover3 Unsere frischen Weißweine und kräftig-samtigen Rotweine bekommen Sie ab sofort bei WEINKONSUM Limmerstr. 79 30451 Hannover Tel.: 0511 / 2 10 07 39 und WEDEVINI Wedekindplatz 2 30161 Hannover Tel.: 0511 / 3 36 06 10 Zur Frühlings-Saison empfehlen wir Ihnen unseren fruchtig-trockenen Fleurant zum Preis von 5,50 € / Flasche 0,75 ltr. (Bild) Frühlingsangebot: Beim Kauf von 12 Flaschen aus dem Sortiment vom Weingut Ernst Bretz erhalten Sie 1 Flasche gratis. ANDREAS BERNDT Röstmeister und Diplom-Kaffeesommelier Hannoversche Kaffeemanufaktur e.K. Liepmannstr. 21, 30453 Hannover Telefon. 0511.79 02 01 81, Fax: 0511.79 09 14 26 [email protected] »Die beste Methode, das Leben angenehm zu verbringen, ist guten Kaffee zu trinken.« Jonathan Swift Milurandaá Café & Magie GbR Tel.: 0511 / 37 05 78 84 [email protected] www.milurandaa.de Haben Sie schon mal einen magischen Kaffee getrunken? Öffnungszeiten: Di & Mi 10.00 - 19.00 Uhr, Do & Fr 10.00 - 18.30 Uhr Sa 12.00 - 19.00 Uhr Neueröffnung mit Horst Cichy S eit vielen Jahrzehn- ten gehört es zu Lin- den wie Ihme, Fösse oder der Lindener Berg: das Fössebad. Generationen haben dort Schwimmen gelernt und sich in den Sommermonaten beim Ba- den und Picknick im Freien mit Freunden gemeinsam erholt. Seit den 1950er Jahren ist das Fössebad ein kombiniertes Frei- und Hallenbad, so dass der Be- trieb auch in den Wintermona- ten weiter geht. 1993 hat die Stadt Hannover das Bad an die gemeinnützige Fössebad Be- triebsgesellschaft übergeben. So wurde die Schließung ver- hindert. Das Bad steht bis heute allen Nutzergruppen wie Kitas, Schulen, dem Institut für Sport- wissenschaft sowie dem Hoch- schulsport, allen lokalen Schwimmvereinen und natür- lich auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Schon bei Übernahme durch die Betriebsgesellschaft war be- kannt, dass im Fössebad erheb- licher Sanierungsbedarf be- stand. Die betriebsnotwendig- sten Bereiche wurden 1997 und 1998 mit Hilfe von Städtebau- mitteln in einer Höhe von Lindens Freibad in höchster Bedrängnis: Bleibt das Außenbecken des Fössebades in dieser Saison leer? 676.000 Euro saniert. Dazu fi- nanzierte die Betriebsgesell- schaft weitere 460.000 Euro. Die Schulden in Höhe von der- zeit noch 80.000 Euro werden noch sechs bis sieben Jahre ab- zutragen sein. Die Finanzierung des Betriebes wird bisher aus den Einnahmen des Hallenbades, dem Freibad- betrieb, der Sauna, dem Be- triebskostenzuschuss, sowie der Vermietungen an Vereine (z.B. Bei Chez Heinz) bestritten. Doch nun ist die Erhaltungsfi- nanzierung kaum noch zu lei- sten. Abgesehen von kleineren Maßnahmen, die überwiegend aus Eigenmitteln der Betriebs- gesellschaft realisiert wurden, gab es keine weiteren größeren Investitionen. Im Gegenteil: An- stelle des notwendigen Inflati- onsausgleichs erfolgten Zu- schusskürzungen und die Über- tragung immer weiterer Lasten auf den Betreiber. Eine Einnah- mensteigerung ist nicht mehr möglich, da der Hallen- und Saunabetrieb ausgelastet und kein Platz mehr für die Erweite- rung des Öffentlichkeitsberei- ches bei der derzeitigen bauli- chen Lage möglich ist. Deshalb ist der Bau einer zusätzlichen Halle, die dann für mehr Öf- fentlichkeit und damit für mehr Einnahmen genutzt werden soll eine zentrale Forderung der Be- treiber. Nach deren Angaben stehen im Vergleich zu 1993 ak- tuell 35.000 Euro weniger für den Betrieb zur Verfügung. Un- ter Berücksichtigung der Inflati- on müssten es eigentlich 200.000 Euro jährlich mehr sein. Hinzu kommen die bereits erwähnten laufenden Schulden- dienste. Auch hat sich der An- teil der kostenlosen und er- mäßigten Nutzungen von an- fänglich ca. 20 % auf 49 % im Jahr 2011 erhöht. Als Hiobsbotschaft hat das Ge- sundheitsamt der Region nach den Untersuchungen im vergan- genem Sommer eine unzurei- chende Leistungsfähigkeit der Wasseraufbereitung und Desin- fektion nach den heute gültigen Normen bei Freibad- und Saun- abecken festgestellt und eine Sanierung eingefordert. Eine Wiedereröffnung des Außen- beckens in der Saison 2012 soll nicht genehmigungsfähig sein. Fortsetzung auf Seite 2 Setzen sich für den Erhalt des Födsebades ein: Carsten Koch und Bernd Seidensticker. Foto: Wiesemann

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Die Lindener Stadtteilzeitung Ausgabe 04-2012

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Die Lindener Stadtteilzeitung April 2012 16. Jahrg.

Lindenspiegel

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1

Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16

Musikalische Visitenkarte:der Jazzclub Seite 3

Im Apollo: neuer Dokumentarfilm Seite 7

AGLV-Vorstand: Vespermann macht’s Seite 4

dieses Angebot gilt bis zum 28. April 2012

KosTOP / Sensimar Michelangelo

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Haben Sie schon mal einen magischen Kaffee getrunken?

Öffnungszeiten: Di & Mi 10.00 - 19.00 Uhr, Do & Fr 10.00 - 18.30 Uhr

Sa 12.00 - 19.00 Uhr

Neueröffnung

mit Horst Cichy

Seit vielen Jahrzehn-ten gehört es zu Lin-den wie Ihme, Fösseoder der LindenerBerg: das Fössebad.

Generationen haben dortSchwimmen gelernt und sich inden Sommermonaten beim Ba-den und Picknick im Freien mitFreunden gemeinsam erholt.Seit den 1950er Jahren ist dasFössebad ein kombiniertes Frei-und Hallenbad, so dass der Be-trieb auch in den Wintermona-ten weiter geht. 1993 hat dieStadt Hannover das Bad an diegemeinnützige Fössebad Be-triebsgesellschaft übergeben. So wurde die Schließung ver-hindert. Das Bad steht bis heuteallen Nutzergruppen wie Kitas,Schulen, dem Institut für Sport-wissenschaft sowie dem Hoch-schulsport, allen lokalenSchwimmvereinen und natür-lich auch der Öffentlichkeit zurVerfügung. Schon bei Übernahme durch die

Betriebsgesellschaft war be-kannt, dass im Fössebad erheb-licher Sanierungsbedarf be-stand. Die betriebsnotwendig-sten Bereiche wurden 1997 und1998 mit Hilfe von Städtebau-mitteln in einer Höhe von

Lindens Freibad in höchster Bedrängnis:

Bleibt das Außenbecken des Fössebades in dieser Saison leer?

676.000 Euro saniert. Dazu fi-nanzierte die Betriebsgesell-schaft weitere 460.000 Euro.Die Schulden in Höhe von der-zeit noch 80.000 Euro werdennoch sechs bis sieben Jahre ab-zutragen sein. Die Finanzierung des Betriebeswird bisher aus den Einnahmendes Hallenbades, dem Freibad-betrieb, der Sauna, dem Be-triebskostenzuschuss, sowie derVermietungen an Vereine (z.B.Bei Chez Heinz) bestritten.Doch nun ist die Erhaltungsfi-nanzierung kaum noch zu lei-sten. Abgesehen von kleinerenMaßnahmen, die überwiegendaus Eigenmitteln der Betriebs-gesellschaft realisiert wurden,gab es keine weiteren größerenInvestitionen. Im Gegenteil: An-stelle des notwendigen Inflati-

onsausgleichs erfolgten Zu-schusskürzungen und die Über-tragung immer weiterer Lastenauf den Betreiber. Eine Einnah-mensteigerung ist nicht mehrmöglich, da der Hallen- undSaunabetrieb ausgelastet undkein Platz mehr für die Erweite-rung des Öffentlichkeitsberei-ches bei der derzeitigen bauli-chen Lage möglich ist. Deshalbist der Bau einer zusätzlichenHalle, die dann für mehr Öf-fentlichkeit und damit für mehrEinnahmen genutzt werden solleine zentrale Forderung der Be-treiber. Nach deren Angabenstehen im Vergleich zu 1993 ak-tuell 35.000 Euro weniger fürden Betrieb zur Verfügung. Un-ter Berücksichtigung der Inflati-on müssten es eigentlich200.000 Euro jährlich mehrsein. Hinzu kommen die bereitserwähnten laufenden Schulden-dienste. Auch hat sich der An-teil der kostenlosen und er-mäßigten Nutzungen von an-fänglich ca. 20 % auf 49 % imJahr 2011 erhöht.Als Hiobsbotschaft hat das Ge-sundheitsamt der Region nachden Untersuchungen im vergan-genem Sommer eine unzurei-chende Leistungsfähigkeit derWasseraufbereitung und Desin-fektion nach den heute gültigenNormen bei Freibad- und Saun-abecken festgestellt und eineSanierung eingefordert. EineWiedereröffnung des Außen-beckens in der Saison 2012 sollnicht genehmigungsfähig sein.

Fortsetzung auf Seite 2

Setzen sich für den Erhalt des Födsebades ein: Carsten Koch undBernd Seidensticker. Foto: Wiesemann

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Lindenspiegel | 04-2012 Seite 2

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SpielWelten2011 hat der Bezirksrat Linden-Limmer beschlossen, dassder Spielplatz an der Ecke Beethovenstraße / Davensted-ter Straße modernisiert und umgestaltet werden soll. Be-reits am 15. März hat in der Cafeteria der IGS Linden einBeteiligungstermin für Anwohner und Betroffene stattge-funden, zu dem sich über 30 Interessierte eingefundenund rege diskutiert haben. Am 19. April um 16 Uhr findetim kargah-Haus (Zur Bettfedernfabrik 1) nun ein weitererTermin statt. Dabei sollen dann vor allem Jungendlicheund Kinder angesprochen sein. Diese sollen zum kreati-ven Mitwirken in verschiedenen Arbeitsgruppen gewon-nen werden. Steinbildhauerei, Keramikmosaiken, Graffiti-malereien und handwerkliche Betätigungsfelder werdenJugendlichen und Kindern zum Mitmachen angeboten.Daneben wirken Künstler und Baufachleute an diesenThemen mit, so dass eine fundierte Betreuung gesichertist. Am Ende soll ein Gesamtkunstwerk entstehen, dasdurch viele schöpferische Beiträge und unterschiedlichekulturelle Zitate den Stolz auf das gemeinsam Geschaffe-ne in den Vordergrund stellt. Ein interkultureller Stadtteil-spielplatz, der auf Grund seiner Besonderheiten eine ge-meinsame Identität für die verschiedenen kulturellenGruppen des Stadtteils stiftet.

Die D-Linie?!Am 24. April findet der CDU-Kreisparteitag zum Thema„Die D-Linie?! – Hannovers öffentlicher Personennahver-kehr“ statt. Der Parteitag beginnt um 18 Uhr und findet imFreizeitheim Ricklingen, Fritz-Haake-Saal, RicklingerStadtweg 1, statt. Mitglieder aber auch Gäste sind herz-lich wilkommen.

Lust auf Linden-Süd„Lust auf Linden-Süd“, das Stadtteilfest auf der autofreienDeisterstraße, findet in diesem Jahr am 14. Juli statt. Dei-sterKiez e.V. nimmt gern die Fackel auf, die das NetzwerkLebenskunst im vergangenen Jahr mit dem „Dinner zurDeisterstunde“ so erfolgreich leuchten ließ. Es soll eingroßes gemeinsames Stadtteilfest auf der autofreien Dei-sterstraße veranstaltet werden. Seit Herbst des vergange-nen Jahres ist in alle Foren des Stadtteils ein gemeinsa-mer Wille gewachsen. In fünf Sitzungen hat ein Kulturratgetagt und die inhaltliche und ökonomische Ausrichtungdes Festes erörtert. Spazieren und dinnieren an Biertisch-garnituren auf der Straße zwischen vier Bühnen und zweiKinderspielkreisen umgeben von Infoständen und vielenkleinen Aktionen der Geschäftsleute wird uns und unse-ren Gästen Lust auf Linden Süd machen. Die autofreieDeisterstraße wird zwischen Von-Alten-Allee und Post-hornstraße zu einem Platz, auf dem sich ganz vielfältigpräsentieren, miteinander essen, tanzen und spielen läs-st. Wer sich daran beteiligen möchte wird gebeten, sichbei Linden outdoor UG, Deisterstraße 70, 30449 Hanno-ver, Telefon 9 69 15 867, mail [email protected], zumelden.

OsterfeuerKleingärtener Limmer, 19 Uhr, Richard-Partzsch-Weg; AG Limmerscher Vereine, 19 Uhr, Ratswiese / FestplatzWunstorfer Straße; Ruderverein Linden, 19 Uhr, Vereins-gelände an der Ihme; Kirchengemeinde Linden-Nord, 19Uhr, vor der Bethlehemkirche; Kolonie Ihlpohl II, 19 Uhr,Parkplatz West / Am Lindener Berge; Kolonie Eintracht,19Uhr, Am Ihlpohl 20; Kolonie Körtingsdorf, 19 Uhr, LentherChaussee 130; Kolonie Tiefland, 19 Uhr, Am Ihlpohl 11.

Learn to cook Italian – via Skype!In der Reihe kreativ Englisch lernen des FreizeitheimsLinden, zeigen Partner aus Belluno in Norditalien am 18.April ab 19 Uhr auf Englisch und per Skype-Videokonfe-renz, wie man ein typisches norditalienisches Menü kocht.Achtung: Die Veranstaltung findet im Tagungshaus Gleis-dreieck, Borriesstraße 28, in Waldheim statt. Die Kostenbetragen 5, ermäßigt 2,50 Euro plus 3 Euro für die Zuta-ten. Anmeldung mit der Buchungsnummer 72934F7 überdie VHS unter www.vhs-hannover.de oder unter Telefon168 - 45498.

DVD-ReleaseDas „Glocksee-Diplom“ jetzt als Film! Veras Kabinett prä-sentiert deutschsprachiges Independent-Kunstliedgut auseigener Feder! Das Trio um die Berliner Komponistin undSängerin Vera Mohrs kreiert einen abenteuerlichen Pop-sound. Geschichten von Puppen, Piraten und Ungetü-men, von surrealen Verstrickungen, wilden Karussellfahr-ten und geheimen Expeditionen werden zu einer musikali-schen Revue verflochten. Mittwoch, 11. April, ab 20 Uhrim KulturPalast-Linden, Deisterstraße 24.

Kensal Rise / London

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VerteilerIn für Lindenspiegel gesucht

Infos unter Telefon 1 23 41 16 oder email redaktion @lindenspiegel.eu www.lindenspiegel.eu

Fortsetzung von Seite 1

Die Verwaltung der Stadt gehtbereits von der Nichteröffnungdes Freibadebereiches aus undhat den Betriebskostenzuschussum 30.000 Euro reduziert. Ne-ben dem zusammengestriche-nen Betriebskostenzuschussbrechen mit dem Saunatauch-becken und dem Freibadbeckengleich zwei weitere wichtigeEinnahmesäulen des bisherigenKonzeptes weg. „Unter diesenBedingungen ist unser bisheri-ges Betriebskonzept nicht mehrtragfähig“, so Bernd Seiden-sticker von der Waspo-Vereini-gung als Teilhaber in der Be-triebsgesellschaft.Carsten Koch als Betriebsleiterdes Fössebades sieht vor allemdas Verhalten des Gesundheit-samtes als unangemessen an.„Eine Beurteilung einer Anlageaus den 1950er Jahren buchsta-bengetreu nach den Normenvon 2012 ist kleinkariert“ undweiter: „Es ist noch Nieman-dem der Fuß abgefault, weilsich dieser kurzzeitig in einemBereich des Beckens befand,der nicht ganz so gut von derWasserumwälzanlage erreichtwird, wie heutige Normen diesbei Neuanlagen vorschreiben“. Wie er weiter bei einer An-hörung in Märzsitzung des Be-zirksrates Linden-Limmer er-klärte, ist das finanzielle Risikofür den Versuch, den Freiba-debetrieb 2012 wieder aufzu-nehmen, extrem hoch. Reini-gung, Kleinreparaturen und dieBefüllung des Freibadebeckensmit 1000 Kubikmetern Frisch-wasser kosten nach seine Wor-ten rund 9.000 Euro. „Wenn

dann die behördliche Untersa-gungsverfügung kommt, ist die-ses Geld in den Sand gesetzt.“ Wenn es nach Waspo-Chef Sei-densticker geht, ist das Bad nurmit einem neuen Gesamtkon-zept weiterzuführen. So istdurch den Bau der neuen Halle,für die das ArchitekturbüroSchulz die Pläne im Übrigen alsAusdruck eines gemeinnützigenund ehrenamtlichen Engage-ments kostenfrei erstellt hat, einattraktiver Badebetrieb auch inder Zeit zu gewährleisten, in derbevorzugt Schulen und Vereinedie bisherigen Einrichtungennutzen. Und weiter fordert er,ein ganz schnelles und ent-schlossenes Eingreifen der Poli-tik, um zu verhindern, dass mandas Fössebad als Gesamtanlageam langen Arm der Verwaltungverhungern lässt und damit einStadtteil wie Linden mit 44.000Einwohnern ohne öffentlichesBad ist. Bei den Politikern im Bezirksratrennt er damit offenen Türenein. Die Linke erklärte gegenü-ber dem Lindenspiegel, sichumgehend für den Erhalt desGesamtensembles Hallen- undFreibad einsetzen zu wollen. Siefordert priorisiert die unbeding-te Erhaltung und Inbetriebnah-me des Beckens in dieser Sai-son, weil dies sonst zu einer un-haltbaren Situation für die Be-völkerung aus Linden, Limmerund Ahlem führt, die sonstpraktisch ohne Freibad in ihremWohnbereich dastünde. EineUnterstützung des Baus derneuen Halle wird ebenfalls ge-fordert, aber immer mit derMaßgabe, dass das Freibad er-halten bleibt.

Einen Entwurf der neuen Halle des Fössebades gibt es bereits. Grafik: Architekturbüro Schulz

Betreibergesellschaft legt Pläne für das Fössebad vor:

Renaissance mit neuer Halle? Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube erklärt für die Grü-nen: „Ich befürchte: Wenn dasFreibad erst mal geschlossenist, wird es nie wieder öffnen.Das muss unbedingt verhindertwerden“ und weiter: „Der Er-halt des Fössebades als Famili-enbad mit Freibad ist mir sehrwichtig. Mehrfach habe ich hin-ter vorgehaltener Hand gehört:Wir haben doch zwei Freibäderim Stadtteil (A.d.R.: gemeint istLimmer) und soweit ist es dochgar nicht! – Ich sage aber: Fürdiesen großen und weitläufigenStadtteil ist es gut, zwei Freibä-der zu haben und so muss esbleiben, auch wenn sich derVerein (A.d.R.: gemeint istWaspo) so vielleicht selbstKonkurrenz macht. Für eineUmwandlung in eine Sportstät-te, ein Bundesleistungszentrumfür Wassersport, das weitestge-hend die normalen NutzerInnenmit ihrem Bedürfnis nach Frei-zeitgestaltung und Erholungausschließt, werde ich michnicht einsetzen.“

Ein Lichtblick für die Saison2012 mag vielleicht Folgendessein; Wie der Lindenspiegel ineinem Gespräch mit dem Ge-sundheitsamt der Region erfuhr,ist dieses durchaus geneigt mitsich reden zu lassen. Formal istaufgrund der festgestellten er-hebliche Mängel der jetzigenAnlage ein korrekter Badebe-trieb nicht zu gewähleisten. DasAmt hat deshalb ein Sanie-rungskonzept gefordert. DieStadt müsste sich zu einer miterheblichen Kosten verbunde-nen Sanierung durchringen. Biszur Umsetzung eines noch(schnell) vorzulegenden Kon-zeptes wäre nach Meinung desGesundheitsamtes eine Über-gangsregelung auch für die Sai-son 2012 möglich. Aber natür-lich bleibt der Betreiber letzt-lich verantwortlich, so die Regi-on. Allerdings geht man dort davonaus, dass die Stadt Hannovereinfach keine Öffnung desFreibadebetriebes für diese Sai-son will. hew

Am 18. März fand zum wie-derholten Male das belieb-

te Scillablütenfest auch entlangder Deisterstraße in Linden-Südstatt. Auch dieses Jahr stieß dasbunte Treiben auf der Deister-straße wieder auf reges Interes-se. Kein Wunder. Schließlichboten die Geschäfte und Ga-stronomen entlang der Deister-straße eine attraktive Mischungaus Bewirtung, Shopping, Mu-sik, Kleinkunst, Rabattaktionen

und weiteren kleinen Aktionen,die zum gemütlichen Bummelnund Verweilen einluden. Dieteilnehmenden Geschäfte unddas nähere Umfeld waren alle-samt einheitlich in scilla-blaugeschmückt. Im Sommer wird der positivenEntwicklung Nachschub gelei-stet, denn am Samstag, 14. Juli,steigt wieder das Stadtteilfest„Lust auf Linden-Süd“ auf dergesperrten Deisterstraße.

Das Scillablütenfest in Linden-Süd:

Positive Entwicklung

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Welcher Kellerkann schonvon sich be-haupten,dass er welt-

weit bekannt ist? Und dass sichdort Woche für Woche Ehren-bürger der amerikanischenStadt New Orleans versam-meln?Dieser außergewöhnliche Kellerfindet sich hoch oben auf demLindener Berg, im Haus Nr. 38.Über acht Treppenstufen nachunten gelangt man ins orangeneHerz des Jazzclubs. Der knalli-gen Wandfarbe wegen wird ervon Jazzfans in aller Welt nur„Orange Club“ genannt. Seinguter Ruf und seine Anzie-hungskraft auch für die Großendes Jazz machen ihn zur musi-kalischen Visitenkarte Hanno-vers. Wann immer der Jazzclubeinlud – die Jazz-Elite machtesich auf den Weg. Louis Arm-strong, Duke Ellington, BennyGoodman – alle waren sieschon in Hannover. Ebenso dieJazzsängerin Dee Dee Bridge-water oder die Saxofonisten Ar-chie Shepp und Gerry Mulli-gan. Die Liste ließe sich belie-big fortsetzen …Michael Gehrke, von allen nur„Mike“ genannt, machte den Ja-zzclub zu dem, was er heute ist:eine international bekannteSpielstätte für Jazz. 1968 über-nahm Gehrke, der selbst in ei-

ner Jazzband spielte, den Vor-sitz des Clubs auf dem LindenerBerg. Über die Jahre baute erein dichtes Kontaktnetzwerk inder Jazzwelt auf, von dem derClub auch heute noch profitiert.Und er hatte das einmalige Ta-lent, die Großen des Jazz nachHannover zu holen. Eine beson-dere Ehrung erfuhren Gehrkeund der Jazzclub im Jahr 1978.Die amerikanische Stadt NewOrleans, auch als „Wiege desJazz“ bekannt, würdigte dieVielfalt und das hohe Niveauder in Hannover stattfindendenJazzkonzerte – und verlieh Mi-ke Gehrke für seine Verdienstedie Ehrenbürgerschaft. DiesenTitel bekamen etwas später

auch die damaligen Mitgliederdes hannoverschen Jazzclubs.Viele dieser Mitglieder von1978 sind bis jetzt für den Clubaktiv. Somit ist der Jazzkellerauch Treffpunkt einiger Ehren-bürger der Jazz-verrücktenStadt am Mississippi.

Ein Trio übernimmt die Leitung

Als Mike Gehrke im Jahr 2004verstarb, übernahm ein Trio dieLeitung des Jazzclubs: BerndStrauch (President), Uwe Thed-sen (Executive Manager) undNicolas Sempff (Booking Ma-nager). So wurden die vielfälti-

gen und zeitintensiven Aufga-ben, die im Jazzclub anfallen,auf drei Schultern verteilt.Bernd Strauch, Bürgermeisterder Stadt Hannover, zählt einigedieser Aufgaben auf: “Ablaufor-ganisation, Finanzen, Buchungder Bands. Dazu gehört auchdas endlose Auseinandersetzenmit den Managern.“ DasFührungstrio entwickelt den Ja-zzclub behutsam weiter und öff-net ihn auch für andere Musi-krichtungen wie Free, Blues,Funk und Fusion. Unterstütztwerden sie dabei von LotharChrist vom NDR, der die musi-kalische Beratung übernimmt.Seit der Gründung im April1968 öffnet der Jazzclub jeden

Montag- und Freitagabend sei-ne Türen. Inzwischen gibt esauch Ausnahmen, denn mancheKünstlerinnen und Künstlerkönnen nur an anderen Tagenauftreten. Die Veranstaltungensind gut besucht und öfter aus-verkauft, da es nur 130 Plätzegibt. Langjährige Stammgästeaber wissen die intime Atmos-phäre des kleinen Clubs zuschätzen: die Musiker sind zumGreifen nahe. Und diese kom-men durchaus auch mal ausLinden. Ein Beispiel? Keyboar-der Lutz „Hammond“ Krajens-ki, der auch schon für den deut-schen Senkrechtstarter, Jazzmu-siker Roger Cicero, gearbeitethat. Typisch für den Club ist,dass er bekannten Künstlern alsauch unbekannten Lokaltalen-ten eine Bühne für ihre Auftrittegibt. Neben Musikern aus NewYork oder Kopenhagen spielendann auch hannoversche Nach-wuchstalente.Die Nachwuchsarbeit ist demClub wichtig. Dazu BerndStrauch: „Wenn man qualitäts-volle Jazzmusik anbieten möch-te, muss man mit der Musik-hochschule zusammenarbei-ten.“ Und das geschieht durch-aus unkonventionell. So werdenExamina oder praktische Prü-fungen der Musikstudentenhäufig als Clubkonzert veran-staltet. Ein Beispiel für erfolg-reiche Nachwuchsarbeit ist

Schlagzeuger Dennis Frehse. Ergewann den von Jazzclub undSparkasse geförderten Nach-wuchswettbewerb „Winning Ja-zz“, studierte an der Musik-hochschule Hannover und inBerkley. Heute lebt er in Tokiound betreibt dort einen eigenenJazzclub. Ein weiterer Bausteinder Nachwuchsarbeit: JungeMusikerinnen und Musikerkönnen in den Räumen des Ja-zzclubs kostenfrei üben. Undmit dem Schüler-Wettbewerb,„Jazz in school“ sollen eben-falls Nachwuchsbands gefördertwerden. Eine Partnerschule hatder Jazzclub auch, das Kurt-Schwitters-Gymnasium in Mis-burg. Aus der Zusammenarbeit

entstand u.a. das Buch „Hanno-ver – All that Jazz“.Dass der Jazzclub in Hannoverzu den besten Deutschlandsgehört, bestätigt ganz offizielleine Auszeichnung. In Frank-furt erhielt der Jazzclub einenAward für den „Musik-Club desJahres 2010“. Nominiert aufPlatz 1, erreichte man schließ-lich den zweiten Platz, zusam-men mit einem Club aus Dres-den. Für den VorsitzendenBernd Strauch ist das Grund zurFreude und ein Zeichen der An-erkennung: „Wir haben zwei-mal in der Woche Auftritte. Undjedes Jahr veranstalten wir zu-sammen mit unseren Sponsorendie Jazz-Events enercity swin-ging hannover, das Große Som-merfest, Jazz am Ballhof undHot Advent – über 80 Konzerteim Jahr. Damit sind wir gegenü-ber anderen Clubs in Deutsch-land sehr gut aufgestellt.“

Jazz erfindet sich immer wieder neu

Und wie sieht Bernd Strauchdie Zukunft des Jazz-Clubs?„Solange Herr Thedsen und ichdie Leitung haben, wird folgen-des bleiben: der Ort, eine mög-lichst kontinuierliche Nach-wuchsarbeit und die Vernetzungin der Stadt.“ Wie sich die Jazz-musik insgesamt weiter ent-wickelt, vermag Strauch nicht

zu sagen. Aber er glaubt an dieZukunft des Jazz: „Viele sagen,Jazz sei eine Nischenmusik, diekaum noch rüberkommt. Ichweiß, dass Jazzmusik sich inder Geschichte immer wiederneu erfunden hat.“ In diesemZusammenhang zitiert Strauchden berühmten Trompeter Raf-allis, der einmal sagte: „Jazz istwie der Besuch bei meinerLieblingsgroßmutter. Es gibtüberall etwas zu entdecken. Esduftet. Man kann sich an einengedeckten Tisch setzen. DieGroßmutter selbst lässt einemviel Spielraum und ist spenda-bel. Und liebevoll. Aber sie sagtim entscheidenden Momentauch, wo es langgeht“. tb

Swinging auf dem Lindener Berg:

Der Jazzclub – Hannovers musikalische Visitenkarte

Am Lindener Berge 38: der Ein-gang in die Welt des Jazz.

Mittendrin und live dabei: Die große Nähe zu den Musikern auf der Bühne macht viel von der einzigartigen Atmosphäre im Jazzclub auf dem Linde-ner Berg aus.

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Lindenspiegel | 04-2012 Seite 4

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Andreas Jürres, 5. DanCornelia Wunstorf, 4. DanFössestraße 93bTel.: 0511 443575www.aikidoschulelinden.de

Seit 1995 unterstützenTUI Mitarbeiter vom Un-ternehmensstandort Han-

nover jedes Jahr ein gemeinnüt-ziges Projekt in der Region. Of-fiziell anerkannte Organisatio-nen, Stiftungen und Vereine, dievorzugsweise Kindern in Nothelfen, werden von engagiertenKollegen vorgeschlagen und ineiner internen Abstimmung ge-wählt. Für das Jahr 2012 habensich die Mitarbeiter für die Un-terstützung des Trauerzentrums„Löwenzahn“ entschieden.Der Umgang mit Tod und Trau-er ist kein leichtes Thema. Mitt-lerweile gibt es viele Angebotefür Erwachsene, Kinder hinge-gen werden in ihrer Trauer oft

vergessen. Als eine der wenigenInstitutionen betreut das Trauer-zentrum „Löwenzahn“ e.V. Kin-der und Jugendliche im Altervon 4 bis 21 Jahren sowie derenAngehörige individuell im Um-gang mit Trauer.Was aber ist ein Trauerzentrumfür Kinder und Jugendliche?Viele denken, ein Trauerzen-trum sei ein Ort, allein zumWeinen und traurig sein. EinenOrt zu betreten, der so vielWärme und ja, auch Lebens-freude ausstrahlt, erwarten dannwohl nur wenige. Farbig gestal-tete Räume und bunte Bilderspiegeln die Vielfältigkeit desTrauerprozesses von Kindernund Jugendlichen wider. In dem

einen Moment sind sie traurigund, anders als Erwachsene, zu-gleich im nächsten Momentwieder fröhlich.Das Trauerzentrum „Löwen-zahn“ bietet Kindern und Ju-gendlichen einen neutralen Ort,um alle Facetten ihrer Trauerauszuleben. Sie dürfen lachen,toben, Faxen machen, sich freu-en, Spaß haben. Aber auch wü-tend und verärgert sein, sie kön-nen weinen und offen über denschmerzlichen Verlust eines ge-liebten Menschen reden.Sehr freut sich das Team vomFirst Reisebüro über Ihre Spen-de bei uns im Reisebüro für diebetroffenen Kinder und Jun-gendlichen!

Eines guten Tages gehtdie Franzstraße mit

einem Strauß Blumenau-erstraße unterm Arm zurCharlottenstraße. Diestand schon als Koch-straße im Küchengarten,legte gerade ein von derAhrbergstraße gekauftesKotelett in die Fanny-straße und schenkte derFranzstraße noch ein Bier-weg ein. Dann machte dieFranzstraße ein kleinesNickerchen, ließ sich vonder Charlottenstraße aufWeckenstraße.„Lasst uns einen auf dieLampestraße gießen,heute ist meine Fortuna-straße!“Er wollte die Charlotten-straße betören mit denWorten: „Lass mich malauf Dein Am Spielfeldund Deine zwei LindenerBerge drücken, ich bin jaschließlich keine Kaplan-straße.“Da wurde die Charlotten-strasse zum Sauerwinkel.„Kannst Du vielleicht malDeine Schnabelstraßehalten. Was soll denn dieseSpinnereistraße, da bistebei mir aber auf dem Köt-nerholzweg. Erst gehts indie Pfarrstraße und dannin die Martinskirche, unddann kannste vielleichtmal meinen Meisenwinkelbeglücken, wenn Du nichtwillst mach ich die Drei-kreuzenstraße hinterDir.“„Ha“, erwiderte die Franz-straße, und das war seineStärkestraße, „Bange-mannweg gilt nicht. Mirwirst Du keinen Schwarz-en Bären aufbinden. Jetztgeht es in den Von-Alten-Garten und dann in diePavillionstraße, da wirdDir schon ein Lämpchenaufgehen.“Da staunte die Charlotten-straße, diese Tonstraßekannte sie noch gar nicht. Sie wurde schwach.„Mach mir den Hengst-mannstraße!“Und so geschah es. Baldbekamen sie eine kleineMathildenstraße unddann eine stramme Al-bertstraße und sie lebtenglücklich in Bella Vistabis an ihr Lebensende.

Horst Deuker

Frei nach Walter Böhm:

Das Märchender LindenerStraßen-Namen

Die Aufführung der witzig-bis-sigen Revue über das Altwerdenund die geschenkten Lebensjah-re der Theatergruppe Bühnen-sturm am Freitag, 13. April, imFreizeitheim Linden muss auf-grund der Erkrankung einerDarstellerin leider entfallen. EinErsatztermin wird rechtzeitigbekannt gegeben; die Kartenbehalten ihr Gültgkeit.

Aufführung entfällt:

Mensch Alter

TUI Patenschaft beim First Reisebüro in der Falkenstraße:

Spenden für das Trauerzentrum „Löwenzahn“

Der Arbeitslosenkreis Lin-den hat wegen der drohen-den Schließung der ASGBeratungsstelle einen offe-nen Brief an die Nieder-säschsische Ministerin fürSoziales, Frauen, Familieund Gesundheit, Aygül Öz-kan, verfasst. Auszüge:

Sehr geehrte Frau MinisterinÖzkan,auch im 8. Jahr von Hartz IVfindet weiterhin nur einemangelhafte oder gar keineBeratung trotz Beratungs-pflicht lt. Gesetz durch dieSozial-Behörden statt. Wirerhalten mehrseitige Lei-stungsbescheide, die nichtverständlich sind. (…) Briefevon uns ans JobCenter (JC)werden erst nach Wochenoder gar nicht beantwortet.

Bei Anforderungen vom JCan uns, wird sofort mit Lei-stungskürzung gedroht. (…)Zustehende Leistungen anuns werden nicht automa-tisch, sondern erst nach Auf-forderung oder Klage ge-zahlt. (…) Die Liste ließesich noch endlos weiter-führen.In all diesen Fällen berätMatthias Braunholz mit sei-ner Mitarbeiterin von derBeratungsstelle der ASG seit27 Jahren kompetent und ko-stenlos. Deshalb muß die Be-ratungsstelle in Linden aufjeden Fall erhalten bleiben.(…)Wir bitten Sie zu prüfen, obeine finanzielle Förderungdurch Sie möglich ist.Mit freundlichem GrußHarry von Känel

Hilferuf des Arbeitslosenkreises Linden:

Offener Brief an die Ministerin

Am Mittwoch 14.März fand die dies-jährige Hauptver-sammlung der AG-

LV im Freizeitheim Lindenstatt. Neben den üblichen Regu-larien fanden in diesem Jahrturnusgemäß Neuwahlen desVorstandes statt. Außerdemkonnte die Neuaufnahme desVereins aktiv erleben e.V. be-schlossen werden. Aktiv erlebenist ein Verein für Erleb-nispädagogik mit dem Schwer-punkt des Klassen- und Grup-pentrainings mit Sitz in derNieschlagstraße. Vorsitzenderist der Lindener Autor KerstenFlenter. Nach dem Tätigkeitsbe-richt des Vorstandsvorsitzenden,der Genehmigung des Kassen-

berichtes sowie der Entlastungdes alten Vorstandes wurde alsWahlleiter Michael Goldkampvon den Lindener Schützen be-stimmt. Bei den Neuwahlen desVorstandes der AGLV gab esdiesmal nur eine personelle Ver-änderung. Aus persönlichenGründen trat der langjährigeVorsitzende Rolf Harre nichtwieder an.An seine Stelle wurde einstim-mig ein neues Gesicht gewählt.Der gebürtige Lindener KlausVespermann legte in seiner Vor-stellungsrede seine Erfahrungenin der Lenkung und Strukturie-rung von Vereinen dar. Beruf-lich hatte er seinerzeit die Ver-einstrukturen auf dem Mühlen-berg erfolgreich aufgebaut,

nicht zuletzt aus seiner Erfah-rung aus Linden und will sichnun, dem Rentenalter entgegen-gehend, wieder in Linden ein-bringen. Unter seiner Führungsoll die AGLV sich verstärkt umdie Mitgliedvereine und ihrespezifischen Probleme küm-mern. Hierzu wird er bei denangeschlossenen Vereinen seineAntrittsbesuche machen und diespeziellen Probleme erkunden,die dann in der AGLV analysiertund in neue moderne Arbeits-weisen und Vernetzunen umge-setzt werden sollen. Der übrigeVorstand blieb bei einstimmigerWahl personell unverändert undfreut sich auf die gemeinsameArbeit mit ihrem neuen Vorsit-zenden. hew

Die AGLV hat einen neuen Vorsitzenden:

Vespermann macht’s

Der aktuelle Vorstand der AGLV (vl.n.r.): Klaus Vepermann, Helene Tiedge, Hans-Jörg Hennecke, Anne Drey-kluft, Erich Bock, Andreas Klitz und Horst Knoke. Foto: Wiesemann

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Der wohl ungewöhnlich-ste Kinofilm des Jahres

kommt 2012 sicherlich ausHannover. Hannover? RockCity? Richtig! In dieserKomödie (Titel: „Gangster,Geld & Rock `n` Roll“) gehtes um eine Rockband ausLinden, die im Wettlauf ge-gen die Zeit 3 Wochen hat,um mit Hilfe eines schrägenMasterplans 10.000 Euroaufzutreiben …Das Besondere an diesemFilm ist, das fast ausschließ-lich mit Darstellern gedrehtwurde, die man sonst nur ausder Musikbranche kennt(Dennis Poschwatta / GuanoApes, Christoph Stein-

Schneider / Fury in theSlaughterhouse, Jens Burger/ Die Schröders, Der Schulz,Jutta Weinhold und viele an-dere Bands und bekannte Ge-sichter aus Hannover). Einwaghalsiges Experiment mitauthentischem Ergebnis!Und ein gelungenes Debutüber Freundschaft, Freiheitund natürlich: Rock n Roll. Premiere feiert „Gangster,Geld & Rock `n` Roll“ am13. April im Cinemaxx Han-nover an der Nikolaistraße –nebst Live-Konzert von TheHigh Speed Karmageddonim Kino. Zwischen dem 14.und 21. April läuft der Strei-fen im Apollo.

Unter dem Motto „Be-gegnung“ steht eineChorfahrt des Nieder-

sachsenchors nach Leipzig, umsich dort mit seinem befreun-

deten Chor zu treffen. Wir sindein singbegeisteter Männer-chor und pflegen Partnerschaf-ten mit Chören aus dem In-und Ausland, mit denen wir ge-

meinsame Konzerte durch-führen. Das Repertoire umfasstLieder von Schubert, Brahms,Haydn und anderen. Die Pro-ben haben begonnen und alle,

die Spaß am Singen haben sindherzlich eingeladen, mit undohne Notenkenntnisse und Ge-sangserfahrung. Hier kann je-der mitmachen.

Zum Schnuppern wird mon-tags ab 19.50 Uhr eingeladen;geprobt wird regelmäßig in derGaststätte „Rackebrand“ in derBrauhausstraße 11.

Der Kontakt lässt sich über RW. Brüning (Telefon 6422139),A. Backe (Telefon 492564)und C-H. Menz (Telefon65502918) herstellen.

Der Niedersachsenchor Hannover plant eine Fahrt zum Chorkonzert:

Begegnung in Leipzig

Das ungewöhnliche Kinoerlebnis:

Gangster, Geld & Rock `n` Roll

Haben Sie schon mal ei-nen magischen Kaffeegetrunken? Seit Mitte

Oktober können Sie in unser„Milurandaá-Café & MagieGbR“, Limmerstraße 71, aus-probieren. Wir bieten Kaffee-spezialitäten und Cocktails allerArt, auf Milch-und Sojabasis.Auch heiße / kalte Schokoladenund frisch aufgebrühten Tee,können Sie bei uns genießenund weitere leckere Getränke.Sehr gute Qualität zum gutenPreis. Wir machen es möglich. Aufgrund unseres spirituellemWeltbilds verkaufen wir in un-serem Geschäft nur Köstlich-keiten ohne Alkohol. Ebensogibt es kleine Köstlichkeitenwie Kuchen und Kekse. Ab sofort ist auch unser wun-derschöner Hofgarten für Siegeöffnet zum relaxen und umleckere Cocktails zu schlürfen.Wir bieten eine Begegnungs-stätte für Menschen an, die sichzur Spiritualität hingezogenfühlen und mehr darüber erfah-ren möchten. Wir bieten Kurse

für autogenes Training, Licht-meditationen und Lesungen zubestimmten esoterischen The-men an. Auch bieten wir Le-bensberatung mit spirituellenHilfsmitteln wie Kartenlegenund Hellsehen.Unser Sortiment umfasst Räu-cherungen, Tarotkarten, Wahr-sagekarten, Pendel, Tensoren,spirituellen Schmuck aus allerWelt sowie Figuren aller mögli-chen Religionen und Völker.Tauchen Sie ein in die wunder-volle faszinierende Welt derSpiritualität. Wir laden Sie ein in unser schö-nes Ambiente, sich bei uns zuentspannen und sich wohlzu-fühlen. Inhaber der „Miluran-daá-Café & Magie GbR“ sindUwe Hoffmann und Gina-LeePhillips, die sich einen lang ge-hegten Traum erfüllt haben.Öffnungszeiten: Di und Mi 10bis 19 Uhr, Do und Fr 10 bis18.30 Uhr und Sa 12 bis 19Uhr. Telefon: 370 578 84,Email: [email protected],www.milurandaa.de.

immer diesnstags:

frischer Fisch

– direkt aus Galizien

Rias Baixas 2(Ahrbergviertel)

Ostermenü für 2 Personen

Wolfsbarsch 1kg plus 1 Flasche Wein Azabache

Gran Reserva 2001 – 39,90 Euro

Eintauchen in die Welt der Spiritualität:

Milurandaá-Café & Magie an der Limmerstraße

Seit Jahrhunderten istdie traditionelle Kunstdes Röstens von Kaf-

fee in Europa bekannt. Be-währt hat sich das sogenann-te Trommelröstverfahrennach Wiener Art. Die Türkenhatten nach der BelagerungWiens ihren Kaffee zurück-gelassen, die Wiener sichdieses neuen Genussmittelsbemächtigt. Sie entwickelteneine eigene Röstkunst, deren

Basis heute natürlich die aus-gezeichnete Güte des Roh-kaffees ist. In Limmer hatsich nun der PrivatrösterAndreas Berndt eine eigenekleine Rösterei eingerichtet,in der er aus den vielen Kaf-feesorten dieser Welt, es gibtdavon über 6.000, nach sei-nen persönlichen Vorliebenseine Produkte entwickelt.Jede Kaffeekreation trägt diespezielle Handschrift desRöstmeisters. Leidenschaftund Erfahrung und vor allemdie handwerkliche Kunst desgelernten Röstmeisters undKaffeesommeliers Andreas

Berndt verleihen den Kom-positionen ihren ganz indivi-duellen Charakter und Ge-schmack. In der Liepmann-straße 21 kann sich der Kaf-feefreund auf eine genüssli-che Reise durch die unter-schiedlichen Herkunftsländerder Kaffees dieser Welt bege-ben und dabei auf der Suchenach einer ganz besonderenGeschenkidee fündig wer-den. Bei einem Besuch der

Manufaktur werden Ein-blicke in Lagerung, Herstel-lung und Zubereitung desKaffees geboten, der in derangeschlossenen Probierstu-be ausgiebig genossen wer-den kann. Andreas Berndtfreut sich auf Ihren Besuchund steht mit fachkundigenAuskünften auf alle Fragenrund um den Kaffee zur Ver-fügung. Erreichbar ist diePrivatrösterei unter Telefon79 02 01 81, per Fax 79 0914 26 oder per Email unterinfo@ hannoverschekaffee-manufaktur.de bzw. auf derentsprechenden Internetseite.

Kaffemanufaktur Liepmannstraße:

Kaffee aus Limmer

Meister seines Fachs: Röstmeister und Kaffeesommelier And-reas Berndt. Foto: Wiesemann

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Lindenspiegel | 04-2012 Seite 6

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www.sudoku-aktuell.de Lösungen März 2012

Lösungen März 2012

Der Lindenspiegel-BuchtippVorgestellt von MitarbeiterInnen der Buchhandlung „Decius Linden“, Falkenstraße 10

Mari Strachan: „Ein Hauch von Leben“

Warmherziger Familienroman

Umzug bei Hartz IV / ALG II (Teil V)

Umzug bei ALG II

Wer als Empfänger von Arbeitslosengeld II (ALG II) um-ziehen muss, oder möchte, ist in der Regel auf die Hilfedes JobCenters angewiesen. Hier wird leicht verständlicherklärt, was zu beachten und wie vorzugehen ist.

SGB II § 42a Darlehen

(3) Rückzahlungsansprüche aus Darlehen nach § 24 Ab-satz 5 sind nach erfolgter Verwertung sofort in voller Höheund Rückzahlungsansprüche aus Darlehen nach § 22 Ab-satz 6 bei Rückzahlung durch den Vermieter sofort inHöhe des noch nicht getilgten Darlehensbetrages fällig.Deckt der erlangte Betrag den noch nicht getilgten Darle-hensbetrag nicht, soll eine Vereinbarung über die Rück-zahlung des ausstehenden Betrags unter Berücksichti-gung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Darlehensneh-mer getroffen werden.

(4) Nach Beendigung des Leistungsbezuges ist der nochnicht getilgte Darlehensbetrag sofort fällig. Über die Rück-zahlung des ausstehenden Betrags soll eine Vereinbarungunter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisseder Darlehensnehmer getroffen werden.(5) Rückzahlungsansprüche aus Darlehen nach § 27 Ab-satz 4 sind abweichend von Absatz 4 Satz 1 erst nach Ab-schluss der Ausbildung fällig. Absatz 4 Satz 2 gilt entspre-chend.

(6) Sofern keine abweichende Tilgungsbestimmung ge-troffen wird, werden Zahlungen, die zur Tilgung der ge-samten fälligen Schuld nicht ausreichen, zunächst auf daszuerst erbrachte Darlehen angerechnet.

Das ändert sich für ALG II-Bezieher (Teil I)

Zum ersten April 2012 werden wieder zahlreiche Gesetze-sänderungen für Arbeitslosengeld II (Hartz IV) Beziehereintreten. In der folgenden Übersicht können alle Verän-derungen entnommen werden.

1. Die Pflicht zur Vermittlung in eine Arbeitsgelegenheit(AGH) mit Mehraufwandsentschädigung (MAE) (soge-nannter Ein-Euro-Job) für unter 25jährige (U25) und fürüber 50jährige (Ü50) entfällt.

2. Dafür wird die Pflicht des Jobcenter (JC) für Ü25 zurvorrangigen Vermittlung in Ausbildung betont.

3. eine AGH kann nun unabhängig von den persönlichenJobaussichten auf dem Arbeitsmarkt "zur Erhaltung oderWiedererlangung ihrer Beschäftigungsfähigkeit" zugewie-sen werden.

4. Die vom Bundessozialgericht (BSG) in seiner Recht-sprechung geprägten rechtlichen Voraussetzungen fürAGHs werden Gesetzesgrundlage, Tätigkeiten auf dem 1.Arbeitsmarkt sind damit so gut wie unmöglich.

5. Die Zuweisungsdauer in AGHs wird auf 24 Monate in-nerhalb von fünf Jahren begrenzt.

Lindenspiegel Info-Spalte:

Aktuelles zu Hartz IV

Nach dem Ende desErsten Weltkrieges

kehrt Davey völlig verän-dert zu seiner Familie inein walisisches Dorfzurück. Seine Frau Nonwill sich nicht damit ab-finden, dass der einst lie-bevolle und fröhliche Ehe-mann sich wie ein Frem-der in der Familie verhält.Sie begibt sich auf die Su-

che nach den Ursachenund entdeckt dabei Ge-heimnisse aus ihrer Fami-lie, die ihr Leben verän-dern.Ein warmherziger Famili-enroman (DuMont Verlag,9,99 Euro) über dieSchrecken des Kriegesund eine Frau, die übersich hinauswächst.

Inge Schendel

Stefan Zöllner kommt aus Mün-chen nach Bochum , um das alte

Bergarbeiterhäuschen seiner Elternzu verkaufen.Länger als 2 Tage willer nicht bleiben. Daraus wird natür-lich nichts. Er muss Omma Luise be-suchen, trifft seine alten Jugend-freunde, darunter ein paar schrägeKleinkriminelle, die er als Jugendli-cher bewundert hat und natürlichCharlie, seine alte Jugendliebe.Er wird überrollt von seinen Emotio-

nen, fühlt sich fremd und doch ver-traut, will schnell wieder zurück nachMünchen und doch wieder nicht. Sei-ne Gefühle für Charlie verwirren ihnmehr, als ihm lieb ist, kurz und gut,es kommt alles anders als geplant.Frank Goosen hat einen wunderbarwarmherzigen und lustigen Ruhrpott-Roman (Kiwi, 19,99 Euro) geschrie-ben, den man am liebsten in einemRutsch lesen möchte.

Gisela Krentzlin

Frank Goosen: „Sommerfest“

Am liebsten in einem Rutsch

Passspiel, Torschussübun-gen, Ballgefühl, Torwart-training: 60 Kinder und

Jugendliche lernten in derOsterfußballschule des SV Lin-den 07 jede Menge Ballkünste.Vier Tage, vom 26. bis zum 29.März lief dieses besondere An-gebot, das zusammen mit demniedersächsischen Fußballver-band (NFV) durchgeführt wur-de. Die Teilnehmer – der jüng-ste war gerade einmal 6 Jahrealt – hatten dabei viel Spaß undAbwechslung. Erfahrene Trai-ner mit Lizenz, u.a. Jugend-Tor-warttrainer Peter Rasch vonHannover 96, zeigten den jun-gen Kickern wichtige Fähigkei-ten zum Fußballspielen. Die

Osterfußballschule bot noch einweiteres Highlight: den Besuchdes Trainings von Hannover 96.Hier konnten die Jungkickerden Profis beim Trainieren über

die Schulter schauen. Dieanschließende Autogrammstun-de und ein Rundgang durch dieAWD-Arena rundeten den Tagab. Linden 07 ist für seine erfol-

greiche Jugendarbeit bekanntund setzt moderne Konzepteein. Der NFV hat den Vereinausgewählt als FörderstützpunktIntegration. tb

Anfang März fand dieHauptversammlung derFreiwilligen Feuerwehr

Linden statt. In ihren Berichtenstellten sowohl Ortsbrandmei-ster Walter Matthias als auchJugendfeuerwehrwart PatrickLutze die vielen ehrenamtlichgeleisteten Stunden der Kame-raden/Innen heraus. In der zweiten Hälfte der Jah-reshauptversammlung wurde

Ortsbrandmeister Walter Mat-thias für weitere sechs Jahre inseinem Amt bestätigt. Ebensowurden Schriftführer PeterSchönfeld und Jugendfeuer-wehrwart Patrick Lutze für wei-tere drei Jahre in ihre Ämter ge-wählt. Neu in das Amt des Kas-sierers gewählt wurde ChristianGöing.Nach den Grußworten der ein-geladenen Gäste konnten noch

die Kameradin Tanja Benediktin den Rang der Feuerwehrfrauund die Kameraden OliverKühn, Mike Baumann undAlexander Bastian in den Rangvon Oberfeuerwehrmännern be-fördert werden.Die ehemalige Bezirksbürger-meisterin Barbara Knoke wur-de zudem für ihr langjährigesEngagement geehrt.Zum Schluss bedankte sich die

FF Linden noch einmal bei Rai-ner Richter für dessenlangjähriges Engagement imStadtkommando der Freiwilli-gen Feuerwehr Hannover. Rich-ter nahm in diesem Jahr letzt-malig in seiner Funktion alsstellvertretender Stadtbrandmei-ster an der Jahreshauptver-sammlung teil. Er verabschiedetsich im Mai in den wohlver-dienten Ruhestand.

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Der Lindenspiegel-Tipp des Monats

w w w . l i n d e n - e n t d e c k e n . d e / k a l e n d e r

Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps unter

In der nächsten Veranstaltungder Kultreihe „Mississippi

liegt mitten in Linden“ widmetder rennomierte Blues-Experte„Lonesome Nighthawk“ seinenVortrag der Entstehungsge-schichte und der Blüte des Rock’n’ Roll in den fünfziger Jahren.Der Weg führt uns zu Bluesmu-sikern die bereits Jahre zuvorden Stil des Rockabilly vorweg-nahmen, in den Jump Blues, derauf einmal „Rock ’n’ Roll“ ge-

nannt wurde um auf dem neuenMarkt verkauft werden zu kön-nen, bis hin zu weißen Rock ’n’Rollern, die zu unsterblichenIkonen wurden. Auch derSound der Doo-Wop Gruppenwird vorgestellt. Der lange unddoch kurze Weg von Big BoyCrudup über Joe Turner, FatsDomino, Chuck Berry bis zuElvis und Buddy Holly wirdnachgezeichnet. Nighthawk ge-staltet den gesamten Vortrag

wie immer mit Original-Schel-lackplatten. Als Live-Music-Actdes Abends begrüßen wir einesder deutschen Blues-Urgestei-ne, Tom Vieth aus Münster. Derherausragende Gitarrist wirduns mit seiner jungen Begleit-band elektrischen Chicago Blu-es vom feinsten präsentieren.Wer immer noch glaubt, derauthentische Blues ist tot oderhabe Nachwuchsprobleme kannsich hier unbedingt vom Gegen-teil überzeugen. Vieths Begleit-band im Teenageralter bietet einperfektes Backing für den Alt-meister. Der authentische Blueswird immer leben, auch nochdann, wenn seine Kritiker undMöchtegern-Erneuerer aus ei-ner bestimmten Rock-Eckelängst auf dem Misthaufen derMusikgeschichte verrottet sind.Freitag, 20. April, 20 Uhr, Gast-stätte „Zum Stern“, Weber-straße 28.

Andreas Pröve zeigt amMittwoch, 18. April, ab 19

Uhr im Klinikum Siloah, Roe-sebeckstraße 15, den Dia-Vor-trag „Der Mekong – Von Viet-nam nach Tibet“. Eintritt frei –Spenden erbeten.

George Gershwin repräsen-tierte den „Schmelztiegel“

Amerika wie kein anderer

Komponist, indem er den Jazzund Blues der schwarzen Min-derheit mit lateinamerikani-schen Stilen und mit den melo-dischen Formen der Klassikverband. Seine 1924 in NewYork uraufgeführte „Rhapsody in Blue“ machte ihnweltberühmt. – Auf Einladungder Compagnie Fredeweß stel-len sich drei europäische Cho-reografen den mitreißendenRhythmen und der geballtenEmotionalität dieses musikali-schen Feuerwerks und erzeugenhöchst unterschiedliche Aggre-

gatzustände des Körpers undder Seele. Die Premiere von„Rhapsody in Blue“ erfolgt am18. April ab 20 Uhr. WeitereVorstellungen im Tanzhaus imAhrbergViertel, Isle-ter-Meer-Weg 7, am 19., 20., 21. und 22.April, jeweils 20 Uhr.

Das Berliner Gitarren-DuoGlatzer und Matthias Wie-

senhütter ist am Sonntag, 29.April, ab 17 Uhr in der St.-Ni-kolai-Kirche, Sackmannstraße26, Zu Gast. Eintritt 7, ermäßigt5 Euro.

u l t u r kompaktK

Die Musikwelt ist laut unddreht sich immer schneller

– nur selten kommt sie zumStehen. Nämlich dann, wennuns Musik berührt. Sanft undzart, wie die schüchtern-char-manten Töne der Deutsch-Itali-enerin Valeria Frattini. IhreSongs drehen sich um die klei-ne und die große Welt der Men-schen. Aufgewachsen mit zweiKulturen, ist es die italienischeSprache, mit der Valeria Fratti-nis Musik klingt und erst richtigfunktioniert: „Auf Italienisch

kann ich meine innere Stimmenach außen bringen.“ IhreBand, das sind Jan Niemeyer(Drums), Felix Hoffmann(Bass) und Frank Schulze-Brüggemann (Gitarre), hat Va-leria beim Eventim Popkurs inHamburg kennengelernt. BeimSongcontest „Hören!“ gewanndie Singer-Songwriterin zweiMal in Folge den ersten Platz.Valeria Frattini tritt am Freitag,27. April, ab 21 Uhr bei denWASCHweibern, Limmerstraße1, auf. Der Eintritt ist frei.

Schüchtern-charmante Töne

Mit mittlerer Reife zum Ingenieur?Mit mittlerer Reife zum Ingenieur? Die BerufsbildendeSchule (BBS) 3 der Region Hannover eröffnet jungen Men-schen mit Realschulabschluss und abgeschlossener Be-rufsausbildung die Möglichkeit, sich für ein Studium zuqualifizieren. Den Zugang zur Fachhochschule können Ju-gendliche durch den Besuch der einjährigen Fachober-schule Technik erwerben. Wer sich an der Universität im-matrikulieren will, muss zusätzlich die einjährige Beruf-soberschule Technik durchlaufen.Nach erfolgreichem Abschluss der Berufsoberschule ste-hen den Schülerinnen und Schülern ingenieurwissen-schaftliche und technologische Studiengänge offen, aberauch Fachrichtungen wie Architektur, Chemie, Geowissen-schaften, Informatik, Physik oder Lehramt an berufsbilden-den Schulen. Die allgemeine Hochschulreife ohne fachli-che Beschränkung erhalten Absolventen, die zusätzlichüber Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache verfügen.Entsprechende Kurse für Spanisch bietet die BBS 3während der Fachoberschule und Berufsoberschule an.Anmeldungen nimmt die BBS 3 in der Ohestraße 6 in Han-nover ab sofort bis August 2012 entgegen. Weitere Infor-mationen unter Telefon 220 680 oder im Internet unterwww.bbs3-hannover.de, Register Bildungsangebote. Dortsteht auch ein Anmeldeformular zum Download bereit.

Hannovers Unternehmerinnen auf einen BlickPünktlich zum Internationalen Frauentag liegt das Frauen-BranchenBuch Hannover 2012 jetzt in Bibliotheken, Bür-gerbüros und anderen öffentlichen Einrichtungen kostenloszum Mitnehmen bereit. Es ist die richtige Adresse, um ge-zielt Produkte von Ge-schäftsfrauen, Dienstlei-sterinnen, Freiberuflerin-nen oder Handwerkerin-nen aus Hannover zu su-chen. Über 500 Adressenvon Unternehmungen inFrauenhand - von Ärztin-nen über Malerin undTischlerin bis zum Zei-tungsverlag - zeigen dasbreite Spektrum von Un-ternehmerinnen aus Han-nover. „In Hannover wirddie Existenzgründung vonFrauen gefördert. Ichmöchte, dass Frauen auch nach der Gründung ein gutesEinkommen erzielen. Dazu gehört, dass Sie sich gut prä-sentieren. Und das ist im FrauenBranchenBuch möglich“,so Barbara Felten, Herausgeberin der Gelben Frauensei-ten. Wenn Sie das Buch nicht woanders finden, kann esangefordert werden unter Tel. 0511 394 83 24 [email protected].

Professionelle Hilfe – (k)eine Frage des Einkommens?Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iafe.V., bietet in Hannover auch weiterhin eine für die Hilfesu-chenden kostenlose partnerschaftliche sowie rechtlich-in-formelle Beratung an. Der Geschäftsführer der Geschäfts-und Beratungsstelle Hannover Kurt W. Niemeyer: „Men-schen, die Hartz IV oder andere Transferleistungen bezie-hen oder mangelnde Deutschkenntnisse haben, könnensich oftmals in wichtigen Fragen des Lebens nicht oder nurunzureichend beraten lassen. Unwissenheit kann aberschwerwiegende Folgen haben. Professionelle Hilfe darfkeine Frage des Geldbeutels sein.“ In unserer Geschäfts-stelle geben wir kostenlos Hilfestellungen zu Themen wieEheschließung, Familiennachzug, Trennung/Scheidung,Elterliche Sorge oder Beziehungs- und Familienkonflikten.Und das in den Sprachen Deutsch, Englisch, Türkisch,Kurdisch und Französisch. Außerdem bietet der Verband inZusammenarbeit mit der Kinderyoga-Lehrerin und Ge-sundheitswissenschaftlerin Katrin Barros Francisco erst-mals „Eltern-Kind-Yoga“ an. Yoga bietet einen idealenAusgleich zu Stress, Bewegungsmangel und den Proble-men des Alltags. Es schult die Wahrnehmung des Atemsund des Körpers und sorgt mit Fantasiereisen und Massa-ge für eine tiefe Entspannung. Mit einer spielerischen Her-angehensweise haben auch Kinder viel Spaß an Yoga. Andem Kurs teilgenommen werden kann am Sonnabend, 21.,oder Sonntag, 22. April, jeweils von 11 bis 14 Uhr bei „Yo-ga und Meditation im Zentrum“, Sextrostraße 5, in der Süd-stadt. Der Kurs ist geeignet für Eltern mit Kindern im Altervon 5 bis 10 Jahren. Bitte bringen Sie bequeme Kleidungmit. Getränke und ein Imbiss stehen für Sie bereit. Unko-stenbeitrag: 25 Euro für ein Elternteil mit Kind. Bitte mel-den Sie sich an unter 447623 oder [email protected] und teilen Sie uns Ihren Wunschtermin mit.

Kensal Rise / LondonWohin im April?

Am 29. November 1968 werdenim sogenannten „Callsen-Pro-zess“ sieben ehemalige Mitglie-der des SS-Sonderkommandos4a vor dem Landgericht Darm-stadt wegen Verbrechens derBeihilfe zum Mord in verschie-denen Fällen von vier bis fünf-zehn Jahren Zuchthaus verur-teilt. Die Vernehmungsprotokolle derZeugen und Angeklagten mitder kryptischen Aktenbezeich-nung 204 AR-Z 269/60Y gebenAuskunft über die Tätigkeit desSonderkommandos 4a währenddes Krieges gegen die Sowjet-union. Das mobile Mordkom-mando wurde der deutschen 6.Armee unterstellt und agierteim Rücken der Truppe in eige-ner Verantwortung. Über einenSS-Verbindungsoffizier des SK4a wurden alle wichtigen mi-

litärischen Operationen abge-stimmt und die sogenannten „si-cherheitspolizeilichen Maßnah-men“ gegen die „Feinde desReiches“ besprochen. Diese Protokolle sind Motiv füreine filmische Zeitreise in die

Ukraine. Der Weg führt überLviv nach Kiew. Ein themati-scher Schwerpunkt ist der Be-such der Städte. Wir treffenMenschen, die uns etwas überdie heutige Situation in derUkraine berichten. FlüchtigeBlicke auf alltägliches Leben.Tradition neben Moderne.Leicht und frei erscheint unsdiese Welt. Trotzdem sehen wirüberall die Narben der Ge-schichte und Hinweise auf einedunkle Vergangenheit. Der zweite Schwerpunkt imFilm ist der Blick zurück in dieKriegszeit. Wir folgen dem Wegder deutschen 6. Armee unddem Sonderkommando 4a vonSokal bis Charkow. Dabei gehtes um die Zusammenarbeit vonWehrmacht und SS-Einsatz-gruppen beim Überfall der ehe-maligen Sowjetunion in den

Jahren 1941-42. Im Schattender Kampfhandlungen ziehtsich eine Spur unglaublicherVerbrechen gegen die jüdischeZivilbevölkerung durch dasLand. Wir besuchen ehemaligeWehrmachtsangehörige, dieüber ihre Kriegserlebnisse ander Ostfront berichten. Waswussten die Soldaten von die-sen Aktionen der SS-Einsatz-gruppen und der Amtshilfe derWehrmacht? Die Antwortenüberraschen nicht. Der Mythosvon der „sauberen Wehrmacht“lebt nach wie vor in den Köpfender Soldaten.Ein Beweis dafür, dass immerwieder an die Verbrechen erin-nert werden muss. Uraufgeführtwird „204 AR – Z 269/60Y –DIE PROTOKOLLE” am 11.April, Limmerstraße 50, ab20.15 Uhr im Apollo.

Dokumentarfilm von Wolfgang Jost und Winfried Wallat feiert im Apollo Premiere:

204 AR-Z 269/60Y – Die Protokolle

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Letztens …

Von Hans-Jörg Hennecke

Die ersten Sonnenstrahlen kitzel-ten die Nase und Oma Kasten ausdem ersten Stock bewegte sich

auf der Treppe abwärts, als sei sie kaum74. Dabei hatte sie schon ihren 75. gefei-ert und manchmal fielen die Schritteschwer. „Raus in die Natur“ hieß dennochihre optimistische Parole.„Gesund ist es“, gab Lindemann zu.„Aber kann der Mensch das noch vertra-gen? Wir brauchen doch Emulgatoren,Stabilisatoren und Haltbarmacher, um Na-turprodukte unseren körpereigenen Ab-wehrstoffen anbieten zu können.“Stokelfranz hatte grundsätzliche Beden-ken. „Der Mensch ist ungerecht zur Natur.Eigentlich ist Natur draußen, mancheschleppen sie aber rein und dann sind dariesige Blumenbänke im Wohnzimmer.Hätte die Natur das gewollt, würden Nel-ken aus der Schrankwand wachsen undGeranien aus der Sessel-Garnitur.“Lindemann war das egal, für Blumen warseine Freundin Monika zuständig.„Jetzt trifft ein, was Autofeinde schon vorJahrzehnten forderten: 5 Mark für den Li-ter Sprit. Wegen der Natur.“ Überzeugtnickte er zur Bestätigung der eigenenWorte.

Passives Abseits Das Ende von Stroganow, wie wir ihn kennenLindemann & Stroganow erklären die Welt

„Das haben wir damals unter Schwachsinnabgebucht und uns ein Ei drauf gepellt“, gabStokelfranz reuelos zu. Oma Kasten aus demersten Stock nickte. „Ja, damit sollte derkleine Mann geärgert werden, weil der sichendlich auch ein Auto leisten konnte. MeinMann war seinerzeit stinksauer.“ „MitRecht“, skandierte Stokelfranz, „nur Au-tofreiheit erhebt den Menschen über den Af-fen.“„Aber Sie fahren doch mit dem Fahrrad“,warf Oma Kasten vorwurfsvoll ein. Stokelf-ranz war das furchtbar peinlich. „Keine Koh-le“, murmelte er. „Dafür jede Menge Hartz4.“ „Die anderen fahren weiter“, nickte OmaKasten das scheinbare Problem ab. „SchauenSie auf die Straße. Da rollt alles was Beine,äh … Räder hat.“„Rollatoren fahren ohne Sprit“, muffelteStokelfranz. „Und den anderen scheinenauch 5 Mark nicht zu viel zu sein. Nur Hartz4 bremst die Autos aus. Ich fühle mich run-tergeratet auf das Niveau von …, nun sagenwir mal Ihmezentrum-Kellergeschoß.“ Lin-demann erhob Einspruch. „Das Ihmezen-trum hat Vergangenheit, Hartz 4 nicht

mal Zukunft. Hartz 4 ist so etwas wie passi-ves Abseits.“Stokelfranz schaute missmutig. „Früher ha-ben sich die Menschen gewehrt. Heute fra-gen sie nur noch, wie die Privat-Insolvenzfunktioniert. Jeder sucht seinen persönlichenAusweg.“Lindemann nickte und hatte kein tröstendesWort. „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.Von selbst wird nichtsbesser. Ich seheeine langeDürre kom-men.“Oma Ka-sten wurdehellwach.„Das ist FrauMarkwart ausNummer 24,die will zumir.“

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ISSN 1866-7562

und er fühlt sich gut

Von Kersten Flenter

Es kommt für uns alle der Moment, wenn wir Farbe beken-nen müssen, der größte anzunehmende persönliche Unfall,der Skandal, wenn der Konjunktiv zum Präsens wird und

wir in die missliche Lage kommen, keine Ausreden mehr zu haben.Stroganow hat geerbt. Nicht soviel, dass es dem Wochensalär einesFC Bayern-Spielers nahe käme, aber immerhin soviel, dass es aufdem Konto auffällt. „Das musste verhindern!“, regt Mittelschmidt sich auf, „du musst

das erstmal irgendwo parken und dann in Ruhe sehen,wie du das Geld am besten anlegst, sonst nimmt'sdie Steuer!“ „Du wirst ja ganz grün vor Aufre-gung“, staunt Stroganow und reicht ihm ein Ta-schentuch zum Bier. Ich lächele. Der arme Mit-telschmidt. Er ist von der Generation, die außerGeldvermehrung keine Lebensinhalte, geschwei-ge denn Werte kennt. „Weißt du denn schon, wasdu mit dem Geld machen willst?“, frage ich jetzt

aber auch. Bevor Stroganow antworten kann, fälltihm Mittelschmidt in die Rede: „Du musst aufpas-sen, dass du es richtig anlegst. Und dass die Rendi-te stimmt! Und wie du Steuern vermeidest!“„Spinnst du, Mittelschmidt?“ Stroganow hat end-lich das Wort: „Wer soll denn meinen Kunden ihr

Grundeinkommen zahlen, wenn ich dem Staatkeine Steuern zahle? Und was meinst du,

wovon die Straßenlaterne bezahlt ist,die so schön meinen Kiosk aus-leuchtet, so dass du auch beipechschwarzer Sommerzeitfrühmorgens Flenters Bier ho-len kannst? Ich sag dir, was ichmit dem Geld mache: Ich zahldie Erbschaftssteuer, und denRest spende und verschenkich.“ Mittelschmidt steht jetzt kurzvor dem Herzkasper. „Aber -das macht doch keiner! Überlegmal, was die Reichen alles ander Steuer vorbeischieben!Mindestens 450 Milliarden Eu-ro haben die Deutschen in Steu-eroasen hinterlegt - wenn die al-le ihr Geld dem Staat ...“„Was'n dann?“, interessiere ichmich. „Na, ich meine ja bloß,

wenn die da oben nicht ...“ „... dann müssen eben wir hier untendamit anfangen, oder nicht? Und außerdem - tu doch nicht so, alswürden nur die Reichen ihr Geld am Gemeinwohl vorbei schleu-sen. Das System haben wir doch wohl alle verinnerlicht. Deine undmeine Gier und Doofheit halten die Welt am Laufen“, seufze ich,um Stroganow zu unterstützen. Mittelschmidt schmollt. Und da passiert etwas, das ich nicht erwartet habe - Stroganow istplötzlich ganz sanft und auf Verständigung aus, statt zu polarisie-ren. „Es ist doch so“, erklärt Stroganow, „wir müssen uns miteinan-der versöhnen. Gut, die Kosten, die jeder von uns für Hartz IV-Empfänger berappen muss, liegen bei 422 Euro. Das geparkte Ver-mögen der Steuerflüchtlinge kostet jeden von uns 6100 Euro. Dasklingt auf Anhieb ungerecht, aber wir sollten weder dem Einennoch dem anderen grollen, denn in Wahrheit, so heißt es doch heu-te so schön im FDP-Jargon, sind sie alle ganz bei uns.“ „Häh?!“,wundert sich Mittelschmidt. „Natürlich. Die Reichen werfen denArmen vor, sie seien nur arbeitsscheu. In Wahrheit wollen sie sel-ber auch nichts für ihr Einkommen tun, sondern ihr Geld für sicharbeiten lassen.“ Jetzt werde ich skeptisch. „Aber Stroganow, dasmuss dir doch eigentlich gefallen - nicht zu arbeiten.“ „Gefällt mirja auch.“ „Ja, aber dann behalt doch dein Erbe für dich. Der Staathat doch gar nichts dafür getan! Das hat doch dein Vater für dicherarbeitet.“ „Na und? Ich habe doch genauso wenig dafür getan wiemein Staat. Der Staat und ich, wir sind da völlig auf Augenhöhe.Aber ich beweis ihm, dass ich besser bin.“ Das ist der Punkt, andem Mittelschmidt und ich in gleichzeitig Ohnmacht fallen. Ja istdenn schon April?

Zwei Lindener er-

klären die Welt – die

skurrilen Geschichten der

beiden Lindener Origina-

le Lindemann (Hans-

Jörg Hennecke) und

Stroganow (Kersten

Flenter) gibts als Video

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