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Wanted: Neue Wege für den Schweizer Film SRG SSR «Der Schweizer Film braucht eine Vision.» Seite 4 SRG.D Geschäftsbericht 2009. Seite 7 SR DRS «Mit DRS 1 i dZuekunft» Take-off in Basel. Seite 8 Publikumsrat Beobachtungen: SR DRS «Regional-Dia- gonal», SF «Vancouver 2010». Seite 10 Ombudsstelle Unschuldsvermutung – auch für die Medien zwingend. Seite 12 Carte blanche Thomas Merz-Abt: «Hilflos in der Informa- tionsflut überfordert?» Seite 13 Bild: Keystone / Alessandro Della Valle Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG idée suisse DEUTSCHSCHWEIZ Ausgabe 2/2010 Zürich Schaffhausen Radio und TV in Schaffhausen. Seite 14 Wettbewerb. Seite 15 Neue Gesichter. Seite 16

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Wanted: Neue Wege für den Schweizer Film

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Wanted: Neue Wege für den Schweizer Film

SRG SSR«Der Schweizer Film braucht eine Vision.»Seite 4

SRG.DGeschäftsbericht 2009. Seite 7

SR DRS«Mit DRS 1 i d’Zuekunft» – Take-off in Basel. Seite 8

PublikumsratBeobachtungen: SR DRS «Regional-Dia-gonal», SF «Vancouver 2010». Seite 10

OmbudsstelleUnschuldsvermutung – auch für die Medien zwingend. Seite 12

Carte blancheThomas Merz-Abt: «Hilflos in der Informa-tionsflut überfordert?»Seite 13

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Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der

SRG idée suisse DEUTSCHSCHWEIZAusgabe 2/2010

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Radio und TV in Schaffhausen.Seite 14

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NACHRUF

EditoRiAl

Einigkeit macht stark Die ehemalige Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre ortete Orientierungslosigkeit in der zerklüfteten Schweizer Filmlandschaft und initiierte im letzten August im Anschluss an das Filmfestival Locarno ein Branchentreffen, sinnigerweise auf dem Monte Verità, dem «Berg der Wahrheit». Tatsächlich besteht Handlungsbedarf: So gibt es unter den Filmförderern kaum Kontakt, sprich: Koordination. Und die Filmproduzenten sind in verschiedenen Verbänden organisiert, statt sich zusammenzutun und eine gemein-same Strategie zu fahren. Das Ergebnis ist logisch: träge Verhandlungsprozesse, Zeit-vergeudung mit Geldsuche, Bürokratie statt Kreativität und Produktivität.

In der Schweiz ist die Filmförderung gesetzlich verankert. Sie ist ein wichtiger Be-standteil des SRG-Leistungsauftrags. Es ist die Pflicht der SRG SSR idée suisse, den Filmschaffenden unter die Arme zu greifen – nicht nur in finanzieller Hinsicht. Als grösste Filmförderin neben dem Bundesamt für Kultur ruft sie nun die Branche zur Zusammenarbeit auf. Als Vision stellt sich Alberto Chollet vor, eine Art «Super-gremium» der Schweizer Filmbranche zu schaffen. Lesen Sie das Interview mit dem obersten SRG-Filmförderer auf Seite 4. Pernille Budtz.

Am 22. Februar 2010 verstarb Die-ter J. Niedermann im 68. Altersjahr. Im vergangenen November wurde bei ihm völlig un-erwartet eine heimtückische Krankheit diag-nostiziert, der er nun – ebenso

unerwartet – erlag. Mit Dieter J. Niedermann verliert die SRG idée suisse Ostschweiz einen engagierten Präsidenten von aussergewöhn-licher Persönlichkeit, Schaffenskraft und Re-degewandtheit, die SRG idée suisse Deutsch-schweiz einen Fürsprecher für Strukturen, die dem Föderalismus verpflichtet sind.

Seit 1993 wirkte Dieter J. Niedermann im Vorstand der SRG Ostschweiz mit; in den Jahren 2001–2002 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten, und seit 2003 leitete er die Geschicke der Ostschweizer Träger-gesellschaft der SRG SSR isée suisse. In dieser Funktion war er in der laufenden

Dieter J. Niedermann ist gestorben – die SRG idée suisse Ostschweiz trauert um ihren Präsidenten

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Amtsperiode auch Vorsitzender der Konfe-renz der Präsidentinnen und Präsidenten der Mitgliedgesellschaften. Auf sprachregi-onaler Ebene vertrat Dieter J. Niedermann ab 2005 die Ostschweiz im Regionalrat der SRG Deutschschweiz. In der Delegier-tenversammlung SRG SSR gehörte er der «Deutschschweizer Fraktion» an.

Dieter J. Niedermann hat sich in den ge-nannten Gremien wie auch in der Öffent-lichkeit beherzt und pointiert für den Service public regional und im Besonde-ren für die adäquate Berücksichtigung der Ostschweizer Anliegen in den Pro-grammen von Radio und Fernsehen der Deutschschweiz eingesetzt. Die mit Nach-drücklichkeit verfolgten Ziele führten beispielsweise dazu, dass die Ostschweiz im Bereich der Fernsehkorrespondenten grössere, dem weiten Versorgungsgebiet besser entsprechende, personelle Ressour-cen erhielt, und dass sowohl in den Radio- wie in den Fernsehprogrammen Ost-schweizer Stimmen vermehrt zu hören sind. Dass Dieter J. Niedermann aber auch das Substantielle der SRG SSR, nämlich

die Qualität der Programme, ein Anliegen war, demonstrierte er – seit seiner Wahl in den Vorstand der SRG Ostschweiz – durch seine engagierte Mitarbeit in der regiona-len Programmkommission Ostschweiz. Die Gestaltung des Regionaljournals, die Berichte aus der Ostschweiz und über die Ostschweiz in den sprachregionalen Sendungen verfolgte er mit kritischem Interesse. In den Diskussionen zur aktuel-len Strukturreform innerhalb der SRG SSR trat Dieter J. Niedermann dezidiert zentra-listischen Tendenzen entgegen. Den sprach-regionalen Ebenen sollten im Sinne ge-wachsener, föderalistischer Strukturen, einer demokratisch breit abgestützten SRG SSR und aufgrund langjähriger guter Erfahrungen regionsbezogene Entschei-dungsbefugnisse erhalten bleiben.

Der kämpferische Einsatz insbesondere für Ostschweizer, aber auch für Deutsch-schweizer Interessen in den SRG-Medien wird die Erinnerung an Dieter J. Niedermann prägen.

Arthur Oehler, Mitglied des Vorstandsund des leitenden Ausschusses SRG.O

Dieter J. Niedermann.

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Die Meinungsplattform www.mitreden.ch ist das Online-Sprachrohr der Träger-schaftsmitglieder. Als solches sind Fragen und Diskussionen rund um die Träger-schaft hier genau richtig, wie zum Bei-spiel diese Frage des Mitglieds Philippe Schnyder aus Luzern: «Wenn ich folgende Kosten für die Mitgliedschaft bei mitreden.ch so anschaue, dann finde ich das schon et-was schräg: Zürich Schaffhausen 50 Fran-ken, einmalig; Bern Freiburg Wallis 100 Fran-ken, einmalig; Region Basel 100 Franken, einmalig; Aargau Solothurn 20 Franken pro Jahr; Zentralschweiz 15–20 Franken pro Jahr; Ostschweiz 30 Franken pro Jahr. Zwi-schen einmalig 50 Franken und jährlich 30 Franken gibt es alles. Das finde ich ehr-lich gesagt ziemlich daneben, je nachdem wo man wohnt, wird man also total ver-schieden behandelt? Ich würde vorschla-gen, dass das Ganze vereinheitlicht wird.»

Philippe Schnyder, Luzern

Die LINK-Redaktion erkundigte sich bei der Geschäftsstelle SRG idée suisse Deutschschweiz nach den Gründen für die unterschiedlichen Mitgliederbeiträge:«Es stimmt: Es gibt erhebliche regionale Un-terschiede bei den Mitgliederbeiträgen der SRG-Trägerschaft. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Wir leben in der Schweiz und damit in einem föderalistisch geprägten

Land. Dieser Föderalismus spiegelt sich auch in der SRG SSR idée suisse. Er ist ein Stück schweizerische Wirklichkeit, welche die SRG SSR in ihren Programmen, aber auch in ihrer Organisation abbildet. Kon-kret: Unsere sieben Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz sind alle recht-lich eigenständige juristische Personen. Sie bestimmen jeweils autonom, wie viel die eigene Mitgliedschaft kosten soll. Drei unserer Mitgliedgesellschaften sind Ge-nossenschaften. Dort wird man Mitglied durch den Kauf eines Anteilscheins. Des-halb zahlt man an diesen drei Orten einen einmaligen Betrag. Die anderen vier Mit-gliedgesellschaften sind Vereine. Hier ist ein Jahresbeitrag üblich. Klar ist, dass im Ergebnis damit unterschiedliche Beitrags-formen – einmalig oder jährlich – und un-terschiedliche Beträge zustande kommen. Ob wir diese Unterschiede als bereichern-de Vielfalt empfinden oder als ärgerliche Ungleichheit, das mag jeder für sich ent-scheiden.»

Kurt Nüssli, Leiter Geschäftsstelle SRG.D

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Vereinheitlichung der Mitgliederbeiträge?

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Ihre Meinung interessiert uns.Schreiben Sie uns. Zuschriften bitte an: Redaktion LINK, Leserbriefe, Postfach, 8052 Zürich, Fax 044 305 67 10, E-Mail: [email protected]

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Auflösung und Gewinnerin aus LINK 1/10

Mut, Innovation, Kreativität und Eigenwil-ligkeit – das sind besonders lobenswerte Eigenschaften in Politik und Wirtschaft wie in Kultur, Show und Gesellschaft. Das wird beim «SwissAward» geehrt. Geehrt wird auch Hedy Schnetz aus Riehen: Sie hat die gesuchte Sendung «SwissAward» richtig geraten und gewinnt zwei Karten für die Livesendung «Benissimo».

Talon bis 22. März 2010 einsenden an: SRG idée suisse Deutschschweiz, Redaktion LINK, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich

Die gesuchte Fernsehsendung heisst:

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Karten für «Benissimo» zu gewinnen! Finden Sie heraus, welche Sendung vom Schweizer Fernsehen in der Illustration dargestellt wird und gewinnen Sie mit etwas Glück exklusiv zwei Karten für eine Live- sendung von

Ein Stück Schweizer Wirklichkeit: die föderalistisch geprägten Mitgliederbeiträge der Trägerschaft.

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Ausgabe 2/20104

Die SRG SSR idée suisse ist neben dem Bund führend in der Filmförderung. Alberto Chollet, oberster Filmförderer bei der SRG SSR, sieht Entwicklungspotenzial beim Schweizer Film. Aber dazu brauche es eine geeinte Branche.

«Der Schweizer Film braucht eine Vision»

Filmschaffen professionalisieren

Wo Filmschaffende und Publikum zusammentreffen: Werkschau des Schweizer Film-schaffens am Film-festival Locarno.

LINK: Am Wochenende wurde zum zwei-ten Mal im KKL Luzern der Schweizer Filmpreis «Quartz» verliehen. Verantwort-lich dafür sind die SRG SSR, das Bundes-amt für Kultur (BAK) und Swiss Films. Braucht die Schweiz einen «Quartz»?Alberto Chollet: Sicher! Er ist eine Werk-schau des aktuellen Schweizer Filmschaf-fens. Und eine Gelegenheit für die Bran-che und ihre Partner, sich untereinander und mit dem Publikum auszutauschen.

Die SRG ist neben dem BAK Hauptmotor in der Filmförderung. Daneben gibt es regio-nale öffentliche Förderorganisationen und Stiftungen. Wo liegen die Schwerpunkte?Im Bereich der Produktion sind wir die Nummer eins. Darunter fallen fiktionale und nicht fiktionale Werke aller Genres fürs Kino und fürs Fernsehen. Neue Tech-niken, Script-Entwicklung, Promotion, Ver-

leih usw. unterstützen wir nur im Zusam-menhang mit einem Projekt. Der Bund fördert neben der Entwicklung von Filmen auch deren Vermarktung und generell die Filmkultur, wie die Cinémathèque zum Beispiel. Jede Förderorganisation hat eige-ne Schwerpunkte.

Gibt es Absprachen unter den Förderern bei grösseren Projekten?Das BAK arbeitet momentan an seinem Förderungskonzept für die nächsten vier Jahre. Hier bringen wir unsere Meinung ein. Ansonsten gibt es unter den Förderern keinen offiziellen Kontakt. Jede Organisa-tion hat ein eigenes System, eigene Richtli-nien und eine andere Entscheidungskette. Die Geldsuche ist für die Produzenten zeitintensiv und energieraubend. Da drängt sich die Frage der Zusammenarbeit auf. Wir müssen überlegen: Wo sind unsere

Ziele kompatibel? Wie können wir die Branche besser unterstützen und professio-nalisieren? Wir könnten eine Art Supergre-mium schaffen, ein offizielles Treffen, wo man Informationen und Meinungen zu Pro-jekten austauschen kann. Dies war auch ein zentrales Thema auf dem Monte Verità (siehe Kasten).

Die Filmförderung der SRG ist im Pacte de l’audiovisuel, einer Vereinbarung zwi-schen der SRG und der Filmbranche, gere-gelt. Was ist der Kern des Abkommens?Es gibt einen Geist des Pacte, er ist die Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Wir wollen gemeinsam gute Projekte realisieren und Lösungen für vielfältige Problemstel-lungen finden. Wir sind in einem ständigen Diskurs, wo wir uns fragen: Wo stehen wir? Wie ändern sich die Begebenheiten? Was braucht die Branche in der Zukunft?

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Und was braucht die Branche zum Beispiel?Ein Ziel ist: Bei den unabhängigen Film-produzenten mehr Professionalisierung zu erreichen. Dabei wollen wir nicht zu büro-kratisch sein. Die Kreativität kommt an ers-ter Stelle, sie muss leben. Aber wir haben Regeln und diese gilt es beidseitig zu res-pektieren. Aber es wäre gut, wenn sich die Filmproduzentenverbände zusammen-schliessen würden. Dies würde die Ver-handlungen vereinfachen. Auch hätten sie gemeinsam mehr Gewicht.

Die Schweizer Filmlandschaft gliedert sich in vier Sprachregionen. Gibt es bei der SRG einen Verteilschlüssel für die Fördergelder?Nein, dafür ist die Schweiz zu klein. Wir fördern ein nationales Filmschaffen, kein regionales. Das Schweizer Kino muss eine Repräsentation der Vielfalt sein.

Wie geht die SRG bei der Vergabe der Fördergelder vor? Was sind die Entschei-dungsinstanzen?Unsere Partner sind das Schweizer Fernse-hen, Télévision Suisse Romande, Radiotelevi-sione Svizzera und Radio e Televisiun Rumantscha. Die Projekte werden dort ge-prüft. Wir unterscheiden zwischen Kinopro-

Alberto Chollet plädiert für einen besseren Austausch unter den Film-förderern: «Wir könnten eine Art Super gremium schaffen.»

duktionen und audiovisuellen Werken fürs Fernsehen. Über die TV-Projekte entschei-den die Programme eigenständig. Die Kino-produktionen werden zum Teil überregional bestimmt; immer jedenfalls bei sehr teuren Projekten. Wegen der hohen Kosten müssen wir hier einen nationalen Konsens finden. Manchmal interessiert ein Film überregio-nal. Dann wird er in die anderen Landes-sprachen synchronisiert.

Zwei Produzentenverbände haben gegen das BAK eine Aufsichtsbeschwerde wegen Begünstigung von Gremienmitgliedern bei der Vergabe eingereicht. Gibt es bei der SRG eine Kontrolle über die Vergabe?Anders als beim BAK entscheiden bei der SRG keine Milizen, es sind Mitarbeitende, welche die Förderentscheide treffen. Da die SRG jeweils Co-Produzentin ist, stellt sich bei uns die Gefahr der Begünstigung nicht.

«Kunst allein ist brotlos, Kommerz allein ist trostlos», sagte Bundespräsidentin Doris Leuthard an den Solothurner Film-tagen. Die SRG-Filmförderung wird aus dem Gebührentopf finanziert. Besteht da nicht ein gewisser Erfolgsdruck? Das Fördern von Kinofilmen ist unsere gesetzliche Pflicht. Dabei gibt es populäre

Filmförderung in der SchweizFilmschaffen ist ein Kulturgut, dessen Förderung ist gesetzlich verankert. Neben dem Staat ist die audiovisuelle Branche zur Filmförderung verpflich-tet. Der Bund und die SRG SSR idée suisse sind die wichtigsten Filmförderer in der Schweiz. Im Jahr 2010 wird das Bundesamt für Kultur (BAK) 47 Mio. Franken in den Film investieren, die SRG SSR 21,8 Mio. Franken. Weitere Fördergelder sprechen Kantone und Gemeinden sowie kleinere Förderinsti-tutionen. Die meisten Fördergelder ge-hen in die Produktion, den Rest teilen Verleiher, Lichtspieltheater und Festi-vals unter sich auf.

Pacte de l’audiovisuelDer Pacte de l’audiovisuel ist eine Verein-barung zwischen der SRG SSR und sechs Schweizer Filmverbänden. Die SRG SSR praktiziert zwei Förderarten: die selektive und die automatische Förderung. Bei der selektiven Förderung werden neue Projek-te (Kino- oder TV-Produktionen) unter-stützt. Die automatische Förderung ist erfolgsabhängig und wird im TV-Bereich angewendet (Succès passage antenne). Hier wird mehrmaliges Ausstrahlen eines Werks belohnt. Dafür stehen jährlich 4 Mio. Franken zur Verfügung. Im Jahr 2008 haben die TV-Programme der SRG SSR die folgende Anzahl Kino-, Fernseh-, Dokumentar-, Kurz- und Trick-

filme coproduziert: Schweizer Fernse-hen 65, Télévision Suisse Romande 66, Radiotelevisione Svizzera 30 und Televi-siun Rumantscha 6. Die SRG SSR för-dert vor allem die Produktion. Unter-stützt werden auch die grösseren Festivals: neben dem Schweizer Film-preis «Quartz» die Solothurner Film-tage, die Visions du Réel Nyon, das Filmfestival Locarno, das Cinéma Tous Ecrans Genève und die Kurzfilmtage Winterthur.

www.srg.ch, siehe «Pacte de l´audiovisuel»

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Projekte und Kunstformen, Arthouse-Filme, bei denen der Erfolg an der Kinokasse nicht massgebend ist. Wir unterstützen beide Formen, um die Vielfalt im Film-schaffen zu erhalten. Es gibt auch Fehlent-scheide, wenn ein Film floppt oder das Projekt bei der Produktion nicht voran-kommt. Dann müssen wir Lösungen fin-den. TV-Produktionen sollten hingegen mehrheitsfähig sein. Denn Fernsehen ist an sich ein populäres Medium.

Ist «Sennentuntschi» so ein Fehlentscheid?Dank Constantin-Film kann der umstritte-ne Film nun fertiggestellt werden. Aller-dings nur mit zusätzlichen Fördergeldern der SRG. Wir sind froh über diese Lösung. Constantin-Film hat Michael Steiners Firma Kontrafilm saniert. Alle grossen Förderer beteiligen sich an der Fertigstellung des Projekts. Es ist vielversprechend, Michael Steiner ist ein herausragender Regisseur.

Hollywood ist mit rund 60 Prozent Kino-eintritten führend, die Schweizer Filme liegen bei sechs bis zehn Prozent. Produ-zieren die Schweizer Filmemacher am Publikumsgeschmack vorbei?Die Schweiz hat ein vielfältiges Filmschaf-fen in allen Genres. Momentan ist der DOK-Film stark. Wir haben aufgrund des kleinen Markts keine so grosse Kinoproduktion. Manchmal haben wir in einem Jahr mehre-re Erfolg versprechende Projekte und dann wieder kaum eines. Im Kinobereich ist es die Branche, welche die Vorschläge macht, und es ist nicht an uns, dies zu diktieren.

Peter Studhalter, Leiter SF Schweizer Film, sagte einmal, dass das grösste Defi-zit im Filmschaffen bei den Drehbüchern liege. Die Ausbildung sei nicht gut genug. Sehen Sie das auch so?Nur bedingt. Die SRG und ihre Unterneh-menseinheiten haben ausbildungs mässig einiges für die Stoffentwicklung getan. Das Schreiben von Drehbüchern hat nicht nur mit Technik zu tun, sondern vor allem mit Vision. Vielleicht haben wir ein Defizit in der Vision. Abgesehen von den Geschich-ten aus den USA und Grossbritannien kommen die spannendsten Stoffe aus Län-dern, die grössere gesellschaftliche Proble-me haben. Wahrscheinlich weil sich hier die Autoren metaphorisch ausdrücken.

Die Ausbildung ist auch ein Thema im «Monte Verità»-Projekt. Vielleicht gibt es hier neue Erkenntnisse?Das Prinzip von Monte Verità ist, dass wir gemeinsam definieren, wie wir die Bran-che professionalisieren können. Die Ausbil-dung sollte allen zugänglich sein. Sie soll nach den Bedürfnissen der Branche gestal-tet sein, denn sie ist für die erfolgreiche Zu-kunft des Schweizer Films unabdingbar.

Interview: Christa Arnet

SRG SSR idée suisse

Die ehemalige TV-Direktorin Ingrid Deltenre ortete Orientierungslosigkeit in der zerklüf-teten schweizerischen Filmlandschaft und initiierte im letzten August ein Branchentref-fen auf dem Monte Verità. Federführend am dreitägigen Meeting war die SRG SSR idée suisse mit Projektleiter Adrian Marthaler. Es galt, Massnahmen zu definieren, um die unterschiedlichen Akteure mit ihren Interes-sen und Perspektiven zu vernetzen und eine gemeinsame Vision und Strategie für eine erfolgreiche Zukunft des Schweizer Films zu entwickeln.

In Brainstormings wurden Kernthemen wie Ausbildung, Fördermodelle und die Vernetzung der Branche herausgeschält. Das Meeting brachte keine fertigen Lösun-gen, wie das Schweizer Kino funktionieren soll. Es blieben offene Fragen und der Wunsch, dass die Arbeit weitergehen soll. Die SRG SSR hat sich bereit erklärt, den Prozess weiterhin zu koordinieren. Ein Lenkungsausschuss und sechs Arbeitsgrup-pen zu den Handlungsfeldern «Vergabe der Fördermittel», «Zusammenwirken der Förderorganisationen», «Zusammenspiel von selektiver und automatisierter Film-förderung», «Organisation der Filmschu-len», «Organisation der Filmproduzenten» sowie die «Vernetzung von Monte Verità und Cinésuisse (als eine Art Film-Allianz)» sind dabei, Empfehlungen zu formulieren.

Nach dem heurigen Filmfestival Locarno kommt die Gruppe erneut auf dem Monte Verità zusammen, um die Erkenntnisse aus dem Prozess zu bündeln und das Projekt formal abzuschliessen – hoffentlich als kompakter Fels in der Filmlandschaft.

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Branchentreffen auf dem Monte Verità

Nach dem letztjährigen Filmfestival Locarno trafen sich 44 Filmfachleute – Förderer, Produzenten, Regisseure, Autoren, Verleiher, Ausbilder – auf dem Monte Verità zum Austausch über die Situation des Schweizer Films und sein Entwicklungspotenzial.

Damit das Kinopublikum nicht im Regen steht: Die SRG SSR engagiert sich mit der Filmbranche für eine erfolgreiche Zukunft des Schweizer Films.

Alberto Chollet, 57, ist seit September 2004 an der Spitze der TV-Programman-gelegenheiten bei der Generaldirektion SRG SSR idée suisse.

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SRG idée suisse dEUtSCHSCHWEiz

Zusammen in eine gemeinsame Zukunft Geschäftsbericht 2009

«Medienkonvergenz» und «Strukturreform» dominierten auch im Geschäftsjahr 2009 die Arbeit der SRG Deutschschweiz. Bei beiden Themen geht es um die Frage, wie die gemeinsame Zukunft gestaltet wird, sei es im Unternehmen oder in der Trägerschaft. Der Geschäftsbericht SRG.D zeigt, wo die Gremien der SRG.D die Akzente gesetzt haben.

Die Projekte «Medienkonvergenz» und «Strukturreform» sind in Realisierung. Auf beiden Grossbaustellen wird mit Hochdruck gearbeitet.

Rückblick auf die Grossprojekte

Bei der «Medienkonvergenz» hat das Pro-jekt der SRG idée suisse Deutschschweiz den Weg bereitet: Die Zusammenlegung von Schweizer Radio DRS und Schweizer Fernsehen zu einer multimedialen Unter-nehmenseinheit ist beschlossen. Die Um-setzung wird konkret vorbereitet. Das Ziel ist greifbar: SR DRS und SF sind daran, zusammen ihre gemeinsame Zukunft zu definieren. Im Geschäftsbericht 2009 der SRG.D wird geschildert, wie der Regional-rat und der Verwaltungsrat SRG.D diese Arbeiten unterstützt haben.

Die «Strukturreform», das andere Grosspro-jekt der SRG SSR idée suisse, ist schon in Realisierung. Unternehmen und Träger-schaft positionieren sich dabei als Teile des grösseren Ganzen neu. Die Reform ak-zentuiert die «zivilgesellschaftliche Rolle» der SRG-Trägerschaft. Die Herausforderun-gen, die damit verbunden sind, beschäftig-ten nicht nur den Regionalrat und den Verwaltungsrat, sondern auch die Mitglied-gesellschaften, wie in verschiedenen Beiträ-gen im Geschäftsbericht SRG.D zu lesen ist.

Qualitätskontrolle im Tagesgeschäft

Neben den Grossprojekten gab es im Ge-schäftsjahr 2009 der SRG.D selbstverständ-lich auch das «daily business», insbeson-

dere das laufende Programm von SR DRS und SF. Damit befassten sich systematisch beo bachtend und kritisch begleitend vor allem der Publikumsrat und angeregt durch die Beanstandung einzelner Sendungen die Ombudsstelle als Mittlerin zwischen Machern und Publikum. Auch ihre Arbeit spiegelt sich im Geschäftsbericht der SRG.D.

Geschäftsbericht neu ausgerichtet

Der Geschäftsbericht SRG.D wurde als eine Konsequenz der «Strukturreform» in die-sem Jahr neu konzipiert. Er enthält den Jahresbericht der Gremien (Verwaltungsrat, Regionalrat, Publikumsrat, Ombudsstelle und Präsidentenkonferenz) und neu in ei-ner Kurzform eine Jahresberichterstattung der sieben Mitgliedgesellschaften. Ausser-dem wird die Jahresrechnung der SRG.D

im Geschäftsbericht publiziert. Die Re-chenschaftsberichte und Jahresrechnun-gen der Unternehmenseinheiten dagegen sind nicht mehr im Geschäftsbericht SRG.D zu finden. Der bisherige Corporate-Governance-Teil ist in reduzierter Form in den Jahresbericht integriert worden.

Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2009 der SRG.D werden vom Regional- vorstand, dem Nachfolgeorgan des Ver-waltungsrats SRG.D, verantwortet. Sie werden dem Regionalrat vorgelegt und sollen von diesem am 19. März 2009 behandelt und genehmigt werden. Der Geschäftsbericht 2009 der SRG.D ein-schliesslich Jahresrechnung kann bei der Geschäftsstelle SRG.D bestellt werden (siehe Kasten).

Kurt Nüssli

Bestellen Sie den Geschäftsbericht 2009 der SRG idée suisse Deutschschweiz!

Der Geschäftsbericht 2009 der SRG Deutschschweiz ist online als PDF-Datei unter www.srgdeutschschweiz.ch oder in gedruckter Form verfügbar.

Bestelladresse für den gedruckten Geschäftsbericht 2009: Geschäftsstelle SRG idée suisse Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1–4, 8052 ZürichTelefon 044 305 67 02, Fax 044 305 67 10, E-Mail: [email protected]

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«Mit DRS 1 i d’Zuekunft»: Take-off in Basel

DRS 1 unterwegs in den Regionen

Die Zukunft inte ressiert nicht nur Erwachsene: Auch Kinder diskutieren bei «Mit DRS 1 i d’Zuekunft» mit.

Nach langen Vorbereitungen konnte die Roadshow «Mit DRS 1 i d’Zuekunft» end­lich loslegen. Bis im November wird sich DRS 1 an insgesamt zehn Orten der Deutschschweiz niederlassen und live zu je einem bestimmten Zukunftsthema sen­den. So geschehen bereits in Basel, wo Dani Fohrler mit Experten und Hörerin­nen über das Thema «Gesellschaft: Die Schweiz – ein Modell mit Zukunft» disku­tierte. Kleinbasel stand am 18. Februar 2010 im Fokus der Roadshow. Mit dem Ruf einer weltoffenen und zukunftsgläubigen Stadt, wo verschiedenste Kulturen aufein­andertreffen, eignete sich das Dreiländer­eck in Basel mit seinem Quartiertreffpunkt «Union» perfekt als Austragungsort des ersten Thementages.

Werden wir glücklich?

«Wir alle machen uns immer wieder viele Gedanken zur Zukunft», leitete Moderator Dani Fohrler kurz nach 09.00 Uhr ein. «Was bringt die Zukunft? Wohin führt sie uns? Werden wir glücklich?» In wenigen

Jahrzehnten wird die Bevölkerung überal­tert sein. Die Zuwanderung und die damit verbundenen Herausforderungen an die Integration lösen Unsicherheiten aus. Wie wird sich die Schweizer Gesellschaft bis im Jahr 2030 entwickeln? Zusammen mit den DRS 1­Hörerinnen zu Hause, mit Besu­chern vor Ort und mit Experten, wie dem Soziologen Ueli Mäder oder dem Kultur­journalisten Marc Krebs, suchte Dani Fohrler nach Antworten.

Mit Müttern, Rentnern und Geschäftsleuten

Nachdem sich zu Beginn nur wenige Be­sucher in den Quartiertreffpunkt «Union» trauten, um die Livesendung mitzuverfol­gen, füllte sich nachmittags der Saal, in dem Stellwände und Schaumgummi­Sprechblasen das Logo zur Sendung wi­derspiegelten. Mütter nahmen mit ihren Kindern auf dem Sofa neben dem Mode­ratoren­Stehtisch Platz, Rentner schauten den Technikern interessiert über die

Schultern und Geschäftsleute machten auf dem Weg vom Mittagessen zur Arbeit Halt bei DRS 1, um vom Geschehen, das sie morgens am Radio verfolgt hatten, vor Ort einen Augenschein zu nehmen.

Der Promi und die Hörer

Eine Etage weiter oben brüteten zwölf Köpfe abgeschieden vom Rummel über Zukunftsfragen: Der Schauspieler und Verle­ger Patrick Frey kam zum ersten Mal als «Dr. Future» zum Einsatz und führte zehn Publikumsexperten sowie den Sohn eines Teilnehmers durch die Zukunftswerkstatt, in der an jedem Thementag Zukunftsszena­rien und Lösungsvorschläge gesammelt werden. Die DRS 1­Hörerinnen und ­Hörer, die im Voraus per Casting für die Werkstatt ausgewählt wurden, diskutierten den gan­zen Tag angeregt mit Patrick Frey über die Zukunft der Schweizer Gesellschaft.

Gegen Ende des Thementages versam­ melten sich die Teilnehmer der Zukunfts­werkstatt im Saal bei Dani Fohrler und

Wie lebt die Familie von morgen? Wie geht man zukünftig mit Integration und Überalterung um? Solche Fragen beschäftigten am 18. Februar 2010 das DRS 1-Publikum und den Moderator Dani Fohrler, der in Basel durch den ersten Thementag der Roadshow «Mit DRS 1 i d’Zuekunft» führte.

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DRS 1-Moderator Dani Fohrler fühlt Besuchern und Experten auf den Zahn.

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präsentierten ihre Überlegungen. Familie, Alter und Integration waren wesentliche Themen, die behandelt wurden. Die Publi­kumsexperten diskutierten über ein flä­chendeckendes Angebot an Kinderhorten, ein individuell gesetztes Rentenalter, die Einbindung von Rentnern in Schulen und Kindergärten und über Schule und Sport als Integrationsmöglichkeit. Konkrete Lö­sungen blieben zwar aus, aber die Teilneh­mer warfen interessante Denkansätze in die Runde.

Zehn Themen, zehn Austragungsorte

Auch an den folgenden Thementagen wird sich DRS 1 in Gesprächen, Reportagen, Beiträgen und im Internet mit seinen Höre­rinnen und Hörern in die Zukunft denken und aufzeigen, wie die Schweiz im Jahr 2030 sein könnte. Neben Dani Fohrler führen

auch die Moderatoren Ladina Spiess, Simo­ne Hulliger und Thomy Scherrer im Wechsel durch die Thementage. Christoph Gebel, Pro­grammleiter DRS 1, zog am Abend des ers­ten Thementages eine positive Bilanz. Man dürfe zukünftig inhaltlich noch mehr wagen

Agenda Thementage «Mit DRS i d‘Zuekunft» 2010

Wirtschaft – Geld – Arbeit: die Schweiz – kleines Land, grosse WirkungBaden AG, StanzereiDonnerstag, 18. März, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Sicherheit: die Schweiz – wo wir uns sicher fühlenHitzkirch LU, Interkantonale PolizeischuleDonnerstag, 15. April, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Glaube und Werte: die Schweiz – woran wir glaubenReichenau GR, Schloss ReichenauDonnerstag, 13. Mai, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Gesundheit: Die Schweiz bleibt gesundTeufen AR, LindensaalDonnerstag, 17. Juni, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Energie – Umwelt – Rohstoffe: die Schweiz unter StromSt. Imier BE, Centre de culture Saint-ImierDonnerstag, 15. Juli, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Tradition und Moderne: die Schweiz zwischen Sägemehl und StreetparadeFrauenfeld TG, ESAF auf der AllmendDonnerstag, 19. August, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Raum und Landschaft: die Schweiz zwischen Betonwüste und BergidylleZürich, Europa-AlleeDonnerstag, 16. September, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Mobilität und Verkehr: die Schweiz – grenzenlos mobilAndermatt UR, Infohaus AADC AGDonnerstag, 14. Oktober, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Bildung – Medien – Politik: Die Schweiz denkt ihre ZukunftBern, Kulturzentrum PROGRDonnerstag, 18. November, 09.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr

Schauen Sie vorbei!Die Roadshows sind öffentlich und kostenlos, die Teilnahme erfolgt ohne Voranmeldung. Die Mitgliedgesellschaf-ten der Trägerschaft (ausgenommen SRG idée suisse Aargau Solothurn) sind mit Infoständen vor Ort und freuen sich über den Besuch von Mitgliedern und Nichtmitgliedern.

Weitere Infos: www.drs1.ch

Die Publikumsexperten liefern interessante Denkansätze.

und Kontroversen suchen. Er sei aber sehr zufrieden mit dem Start: «Die Zusammenar­beit zwischen den Abteilungen hat hervorra­gend funktioniert, und den Hörerinnen und Hörern wurden interessante Gespräche und Inhalte geliefert.»

Pamela Meili, Schweizer Radio DRS

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Ausgabe 2/201010

Sinnvolle Umsetzung der «idée suisse»

Schweizer Radio DRS: «Regional-Diagonal – D wuche quer dur d Schwiz»

An «Regional-Diagonal» schätzt der Publikumsrat die Fokussierung auf die Themenbereiche Gesellschaft, (Volks-)Kultur, Bildung und Alltag.

«Regional­Diagonal», das Wochenmagazin der SR DRS­Regionaljournale bietet nach Ansicht des Publikumsrat eine breite The­menpalette und einen guten Themenmix. Für einige Ratsmitglieder ist es wohltuend, dass für einmal Beiträge aus den Berei­chen Gesellschaft, (Volks­)Kultur, Bildung und Alltag dominieren. Zudem gelinge es immer wieder, überraschende Themen zu präsentieren.

Während der Beobachtungszeit haben einige Ratsmitglieder Themen aus dem Bereich «Sport» sowie Berichte aus der

Romandie vermisst. Demgegenüber sei das Tessin fast überproportional vertreten gewesen.

Der Blick der Sendung über die eigenen Kantons­ und Regionsgrenzen hinweg wird von den Publikumsrätinnen und ­räten geschätzt. Zudem würden die The­men so aufbereitet, dass sie auch in den anderen Regionen zu interessieren vermö­gen. Die Sendung habe das Potenzial zur Integration der verschiedenen Landesteile und damit zur sinnvollen Umsetzung des Slogans «idée suisse».

Aussergewöhnliche Zugänge

Anklang beim Publikumsrat gefunden haben die verschiedenen Darstellungsfor­men. Zudem würden sich die Redaktorin­nen und Redaktoren an neue Beitragsfor­men und aussergewöhnliche Zugänge wagen, was die Sendung noch interessan­ter und lebendiger mache. Gemäss Produ­zent Christoph Brander und Redaktions­leiterin Brigitte Hürlimann möchte «Regional­Diagonal» auch ernste oder trockene Themen in Form einer guten Geschichte vermitteln.

Die Moderation wird von einer Ratsmehr­heit als locker, angenehm, unaufdringlich, kompetent und persönlich geprägt emp­funden. Gefallen findet der Publikumsrat auch an den teilweise witzigen und fre­chen Übergängen.

Beim Internet begrüsst der Publikumsrat die Möglichkeit, Sendungen nachzuhören. Allerdings wünschen sich einige im Rat mehr Informationen zu den einzelnen Themen und einen direkteren Zugang zur Website von «Regional­Diagonal».

Denise Looser Barbera

«Regional-Diagonal»:Samstag, 12.03–12.15 Uhr, DRS 1Sonntag, 17.15–17.30 Uhr, DRS Musikwelle

Mit dem Blick über die eigene Region hinaus leistet «Regional-Diagonal» gemäss Publikumsrat einen guten Service. Das Wochenmagazin ist für den Rat aus dem Programm von Schweizer Radio DRS nicht mehr wegzudenken.

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Ausgabe 2/2010

Der Publikumsrat ist von der Berichterstattung des Schweizer Fernsehens über «Vancouver 2010» beeindruckt. Ein hochprofessionelles und motiviertes Fernsehteam habe wichtige Informationen und Fachwissen vermittelt.

nen ohne Schweizer Beteiligung und über eher unbekannte Sportarten zu berichten.

Faire Moderation

Die Moderationen empfand der Publikums­rat mehrheitlich als angenehm frisch, er­wartungsfreudig, locker und fair. Als beson­ders gelungen bezeichnen die Ratsmitglie­der die Kommentatoren­Duos, bestehend aus SF­Moderatorinnen und ­Moderatoren sowie ehemaligen Sportlerinnen und Sport­lern. Kritik äussert der Rat bezüglich der Fragen zur Befindlichkeit der interviewten Sportlerinnen und Sportler.

Von einigen im Rat wird der Internet­auftritt zu «Vancouver 2010» als unüber­sichtlich beurteilt. Das Fehlen einer Ar­chiv­Funktion erschwere das Suchen. Verbesserungs potenzial drängt sich für den Rat zudem beim Teletext auf. Stel­lvertretend für seine Ratskolleginnen und ­kollegen meint Publikumsrat Emil Mahnig: «Der Teletext gehört für viele Leute immer noch dazu.»

Denise Looser Barbera

Die 47-jährige Kathy Gerber Widmer wohnt in Kirchlindach. Sie ist verheira-tet und Mutter von vier Jugend-lichen. Die ge-lernte Kinder-gärt nerin und Erwachsenen-

bildnerin unterrichtet seit acht Jahren an der Gewerblich-Industriellen Berufsschule Bern Fachfranzösisch und Allgemeinbil-dung. Auf gemeindepolitischer Ebene hat sie jahrelang in verschiedenen Kommissio-nen mitgearbeitet. Kathy Gerber: «SF und SR DRS sollen auf hohem Niveau Inhalt und Informationen vermitteln, unterhalten und attraktiv sein für Jung und Alt. Be-obachten, mitdenken und konstruktive Rückmeldungen geben, finde ich sinnvoll und macht mir erst noch Spass.»

Kathy Gerber Widmer.

SF erbringt Spitzenleistung

olympische Spiele in Vancouver beim SF Neu im Publikumsrat

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Michael E. Spescha ist 26 Jahre alt und lebt in Ilanz. Er absolvierte die Handelsmittel-schule Surselva sowie die beruf-liche Maturität und bildete sich zum Personal-

fachmann mit eidg. FA weiter. Michael E. Spescha ist bei der Gemeinde Vella ange-stellt als Finanzverantwortlicher und stell-vertretender Gemeinde schreiber für meh-rere Gemeinden im Val Lumnezia. Nebenberuflich engagiert er sich im Publi-kumsrat der SRG SSR idée suisse Svizra Rumantscha als Vize-Präsident und Proto-kollführer. Als Lehrabschlussprüfungs-Ex-perte setzt er sich zudem für die Jugend ein. Im Publikumsrat engagiert er sich für den Erhalt der sprachlichen und kulturel-len Vielfalt der Schweiz. Er möchte Tradi-tionen erhalten und Grundwerte pflegen.

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Bei seiner Beobachtung der Olympischen Winterspiele 2010 hat sich der Publi­kumsrat vor allem auf das Abendpro­gramm konzentriert. «Hello Vancouver» kam im Rat mit seinen Übersichten und Hintergrund informationen gut an, «Vancouver Update» brachte das Pub­likum auf den neusten Stand und bot einen Überblick über Geschehenes und Kommendes.

Starke Live-Berichterstattung

Für eine Ratsmehrheit erbrachte das Schweizer Fernsehen mit dem grossen Live­Programm Höchstleistungen. Es wurde vielfältig, kompetent, fair und sympathisch berichtet. Ein motivier tes Team hat die Zuschauenden in Olympia­Stimmung versetzt, lobt der Publikumsrat. Anzeigen und Zuschauerführung müssten jedoch noch deutlich besser werden.

Die Publikumsrätinnen und ­räte er­achten es als wichtig, dass die SF­Bericht­erstattung aus Schweizer Sicht erfolgte. Richtig sei auch, ebenfalls über Diszipli­

Das SF-Team brachte gemäss Publikumsrat den olympischen Sportgeist in die Schweizer Stuben (Bild: Philipp Stöckli im Interview).

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Michael E. Spescha.

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Ausgabe 2/201012

Die Ombudsstelle hatte kürzlich eine Beanstandung zu bearbeiten, welche die grundsätzliche Frage der Beachtung der Unschuldsvermutung aufwarf. Diese Verfassungs garantie droht illusorisch zu werden, wenn eine Person im Verlaufe eines Verfahrens durch die Medien als schuldig abgestempelt wird.

Unschuldsvermutung: auch für die Medien zwingend

Beanstandung gegen «tagesschau»

Diese Gefahr ist nicht abzuweisen, wenn die Ermittlungen sich wie im sogenannten Fall «Holenweger» in die Länge ziehen und sich dabei ein sehr langes Gestrüpp mit juristi­schen, politischen und wirtschaftlichen Ver­ästelungen entwickelt, die laufend die grösste Aufmerksamkeit von Medien und Öffentlichkeit gefunden haben.

Denken wir nur an die Verhaftung des Zürcher Privatbankiers im Jahr 2003, an das politische Nachbeben mit dem Rücktritt von Bundesanwalt Valentin Roschacher und die Komplottvorwürfe an Bundesrat Christoph Blocher sowie an die zweifelhafte Rolle des V­Mannes Ramos. Es liegt deshalb auf der Hand, dass die Veröffentlichung einer Medien­

mitteilung, wonach der stellvertretende eidgenössische Untersuchungsrichter Dr. Thomas Hansjakob den Abschluss der «Voruntersuchung gegen Zürcher Privatbankier» ankündigt, am 18. Dezem­ber 2009 auf reges Interesse gestossen ist. Dass die «Tagesschau», wie übrigens sämtliche andere Medien auch, darüber berichtete, ist selbstverständlich.

Hat die «Tagesschau» Herrn Holenweger vorverurteilt?

Dieser schwerwiegende Vorwurf an die Adresse der «Tagesschau» wurde durch einen Beanstander erhoben. Im Wesent­lichen ging es um den Vorwurf, dass die «Tagesschau» der Unschuldsvermutung nicht nachgekommen sei und, dass Fakten in diesem Zusammenhang nicht wahr­heitsgemäss wiedergegeben worden seien. «Für den Betrachter der Sendungen muss­te sich der Eindruck ergeben, dass es sich bei O. H. um eine unehrenhafte Person, wenn nicht sogar um einen Kriminellen handelt», lautete die Kritik.

Im Einklang mit dem Redaktionsleiter Thomas Schäppi konnte die Ombudsstelle die erhobenen Kritiken zurückweisen. In den zwei beanstandeten Kurzbeiträgen hatte die «Tagesschau» deutlich unterstri­chen, dass es sich lediglich um den Ab­schluss der «Voruntersuchung zuhanden der Bundesanwaltschaft» handelte. Eine Anklage sei noch nicht erhoben worden. Indirekt wurde die Unschuldsvermutung somit genügend beachtet. Zudem wurde zweimal betont, Herr Holenweger weise alle ihm gegenüber erhobenen Vorwürfe als unberechtigt zurück.

Die Unschuldsvermutung ist ein hohes Gut

Sogar die Bundesverfassung schützt dieses Gut ausdrücklich, indem sie gewährleistet, dass jede Person bis zur rechtskräftigen Ver­urteilung als unschuldig zu gelten hat. Die­ser Grundsatz wird auch in der Europäi­schen Menschenrechtskonvention bestätigt.

Der Volksmund kennt aber die Redewen­dung: «Wo Rauch ist, ist auch Feuer.» Es ist deshalb zwingend, dass die Medien be­sonders sorgfältig über laufende Verfahren berichten und den Grundsatz der Un­schuldsvermutung beachten. Der Presserat unterstreicht in seinen «Richtlinien zur Er­klärung der Pflichten und Rechte der Jour­nalistinnen und Journalisten», dass «bei Gerichtsverhandlungen […] der Un­schuldsvermutung Rechnung zu tragen» ist. Auch die Publizistischen Leitlinien des Schweizer Fernsehens sind in dieser Hin­sicht äusserst klar: «Während Strafuntersu­chungen und Prozessen ist die Unschulds­vermutung zu respektieren – bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen, nicht or­dentlich weiterziehbaren Urteils.»

Wie bereits ausgeführt, wurden diese Grundsätze in der «Tagesschau» respek­tiert. Die Bearbeitung der Beanstandung hat aber die Gelegenheit geboten, die Bedeutung der Unschuldsvermutung erneut in Erinnerung zu rufen.

Achille Casanova

Thomas Hansjakob: Der Abschluss seiner Voruntersuchung im Fall Holenweger bedeutet noch keine Anklage.

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Ombudsstelle DRS, Kramgasse 16, 3011 Bern, www.ombudsstelledrs.ch

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Hilflos in der Informationsflut überfordert?Es war eine jener ‹10vor10›­Sendungen, die man nicht so rasch

vergisst. Im Vorfeld der Miss­Schweiz­Wahlen 2009 testet ‹glanz &

gloria› die Kandidatinnen und zeigt ihnen Bilder zum Erraten.

Ob Matterhorn, Bundeshaus oder Bundespräsident Merz, keines

der Bilder kommt ihnen bekannt vor. Ausnahmslos alle erkennen

hingegen auf Anhieb André Reithebuch, den aktuellen Mister

Schweiz. Ungläubig reibt sich nach dem Beitrag selbst unsere

15­jährige Tochter die Augen. Wie kommt es, dass junge Frauen, die

unser Land ein Jahr lang repräsentieren wollen, solche Bilder nicht

zuordnen können?

Was auf den ersten Blick unglaublich scheint, passt auf den zwei­

ten durchaus zur heutigen Mediengesellschaft. Wir haben zwar

mittlerweile jederzeit überall alle möglichen Informationen zur

Verfügung. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass wir auch

besser informiert sind. Wir können uns in der Überfülle auch verlie­

ren, uns tagaus, tagein mit Nebensächlichkeiten befassen. So wird

politische Bildung dann plötzlich zum beliebigen Hobby. Mag sich

dafür inte ressieren wer will.

Die Unterscheidung zwischen wichtig und unwichtig

ist längst zu einer entscheidenden Überlebensstrategie

geworden. Je mehr Informationen uns zur Verfügung

stehen, umso mehr müssen wir uns fragen: Was muss

ich eigentlich wissen? Was ist wirklich wichtig – für

mich als Staatsbürger, für meine berufliche Zukunft, für

die Zukunft unseres Planeten? Ob wir informiert sein

wollen, ist daher keineswegs bloss eine Frage

der persönlichen Lust. Davon hängt ab,

ob wir als Gesellschaft wirtschaftlich

überleben, ob wir die politischen

Herausforderungen bewältigen.

Der Redaktion von Informations­

sendungen kommt dabei eine

schwierige Aufgabe zu.

Einerseits muss sie relevante Themen auswählen und sorgfältig

aufarbeiten. Zugleich steht sie unter dem Druck, dass die Zuschaue­

rinnen und Zuschauer ihren Medienkonsum gar nicht nach der

Bedeutung richten. Die grossen Zuschauerquoten bringen nach

wie vor die Emotionen. So finden sich Redaktionen oft genug in

einer Zwickmühle. Einzelschicksale, Sensationen, Kuriositäten ver­

sprechen hohe Aufmerksamkeit. Darum eröffnet Prominenz den

Zugang zum Studio viel leichter als Kompetenz. Oft genug rücken

damit aber völlig unbedeutende Fragen und Themen in den

Vordergrund – und gefördert wird statt Informiertheit bloss die

Informiertheits­Illusion.

Wollen Informationsmagazine die Herausforderung der Informa­

tionsflut annehmen, so sind nicht isolierte Einzelbeiträge wichtig,

sondern Hintergrundinformationen, Zusammenhänge, Analysen.

Nicht plumpes Wiederkäuen von Informationen einer Pressekonfe­

renz hilft mir, mich zu orientieren, sondern eine Redaktion, die sich

bewusst der Aufgabe stellt, Einzelthemen in ihrem Zusammenhang

darzustellen. Ausgezeichnet gelingt dies bei aktuellen Magazinen

immer wieder dem ‹Echo der Zeit› oder einzelnen Beiträgen von

‹10vor10›. Typischerweise sind es oft nicht Beiträge über The­

men, die zufälligerweise tagesaktuell sind, sondern Hinter­

grundbeiträge zu politischen, wirtschaftlichen und gesell­

schaftlichen Fragen.

In diese Richtung wird der Trend bei Informationssendun­

gen vermehrt gehen müssen. Twitter, Blogs, Newsdienste

im Internet machen die blosse Information über ak­

tuelle Geschehnisse überflüssig. Was der Zuschau­

er braucht, um sich in der zunehmend unüber­

sichtlicheren Welt zu orientieren, sind vertiefte

Beiträge und Hintergrundberichte. Sonst bleibt

er so ratlos vor dem Radio oder Fernseher

wie die Miss­Schweiz­Kandidatinnen vor

dem Bild des Bundespräsidenten.

Prof. Dr. Thomas Merz-Abt, Vorstandsmitglied SRG idée suisse OstschweizB

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Kommentare zur Carte blanche: [email protected]

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Ausgabe 2/201014

Hätten Sie’s gewusst: Das «Stimmwunder» am Rheinfall wird der Kanton auch ge-nannt. So weisst Schaffhausen regelmässig die höchste Wahl- und Stimmbeteiligung aus. Oder einige heute bekannte Persön-lichkeiten stammen aus der Region nörd-lich des Rheins, wie etwa die Politiker Christoph Blocher, Ruth Genner, Reto Dubach oder Hans-Jürg Fehr, die Skirenn-fahrerin Ariane Ehrat, der Fussballer Roberto Di Matteo, der Schriftsteller Erich von Däniken, um nur ein paar wenige zu

Wo am Rheinfall die Äther rauschen

Radio und Fernsehen in Schaffhausen

Der Rheinfall, mäch-tigster Wasserfall in Europa, ist immer eine Reise wert.

nennen. Und einige fanden in Schaffhau-sen ihr Sprungbrett zur grossen Medien-karriere. So zum Beispiel der «Wetter-mann» Jörg Kachelmann oder die Moderatorin der Nachrichtensendung «10vor10», Daniela Lager, die beide ihre Sporen bei Radio Munot abverdienten.

Neue Stimmen aus dem Äther

Die Geschichte von Radio und Fernsehen in Schaffhausen ist eher neuzeitlicher Art.

Auch wenn sich bereits 1924 einige Pio-niere zur Radiogenossenschaft Zürich zusammenfanden und auf dem Zürcher Hönggerberg den ersten Radiosender der deutschsprachigen Schweiz betrieben, so dauerte es lange, bis schliesslich Bewe-gung in die Medienwelt von Radio und TV in Schaffhausen kam.

Radio Munot war der erste private Radio-sender, der in Schaffhausen eine regionale Alternative zu den öffentlichen Sendern

Der nördlichste Kanton der Schweiz hat einiges zu bieten – Bekanntes wie auch Überra-schendes. Die Medienvielfalt ist vor allem dem grossen Idealismus und der hohen Identifikation der Bevölkerung mit Ihrer Region zu verdanken. So ist auch die Bedeutung der lokalen Medien nicht zu unterschätzen. Die Radio- und Fernsehgenossenschaft Zürich Schaffhausen (RFZ) möchte daher vermehrt im Kanton aktiv werden.

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Tickets für Giacobbo/Müller zu gewinnen!

Für die Aufzeichnung der Sendung vom 18. April 2010 im Kaufleuten Zürich verlosen wir für unsere Mitglieder Eintrittstickets für die beliebte Sendung.

Die Türöffnung ist ab 18.45 bis 19.00 Uhr. Es können keine Sitzplätze garantiert wer-den. Die Aufzeichnung findet von 19.30 bis 20.15 Uhr statt. Bitte beachten Sie, dass das Mindestalter 16 Jahre beträgt.

Ich/wir würde(n) gern an der Auf-zeichnung Giacobbo/Müller vom Sonntag, 18. April 2010, teilnehmen.

Anzahl Personen (max. 2):

Vorname/Name:

Strasse:

PLZ/Ort:

E-Mail:

Bitte melden Sie sich bis spätestens Donnerstag, 4. April 2010, an:[email protected] oder per Fax 044 366 11 50

SRG idée suisse Zürich Schaffhausen RFZBrunnenhofstrasse 22, Postfach, 8042 ZürichTelefon 044 366 15 44

bot. Er wurde 1983 gegründet und nach dem Wahrzeichen der Stadt, der Festung Munot benannt. Das Sendegebiet umfasst heute den ganzen Kanton, den thurgaui-schen Bezirk Diessenhofen, Teile des zür-cherischen Weinlandes und des deut-schen Grenzgebiets.

Von SR DRS unterstützt

Radio Munot produziert ein Vollprogramm mit halbstündlichen News aus der Region. Die nationalen und internationalen Nach-richten, jeweils zur vollen Stunde, und das ganze Nachtprogramm wurden bis Ende 2009 direkt von Schweizer Radio DRS über-nommen. Heute werden vermehrt Eigen-produktionen gesendet. Radio Munot ist ein Non-Profit-Unternehmen, das vorwie-gend durch Werbung finanziert wird. Eine zweite private Radiostation entstand 1999 mit der Gründung des alternativen Radios RASA. RASA bezeichnet sich als «Commu-nity Radio», bei dem jedermann mitma-chen kann.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen

Während sich die Privaten ganz auf das lokale und regionale Geschehen konzent-rieren, liefert SR DRS auch nationale und internationale News. Zudem bietet das Re-gionaljournal Zürich Schaffhausen täglich und zu fixen Zeiten aktuelle Informationen über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den Kantonen Zürich und Schaffhausen (Sendezeiten auf DRS 1: 06.32, 07.32, 08.15, 11.03, 12.03, 16.03, 17.30 Uhr).

Lokal-TV mit viel Idealismus

Eine ähnliche Entwicklung wie die ersten Privatradios machten fast zeitgleich private Fernsehstationen. Eine erste solche, mit Sendegebiet Kanton Schaffhausen, gründe-ten ein paar Idealisten in Form einer Stif-tung, mit der sie seit 1985 das Lokalfernse-hen Diessenhofen, heute Tele D benannt, betreiben. Die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen ihre Dienste unent-geltlich zur Verfügung. Mitte der Neunziger-jahre wurde die heute grösste lokale

Schweizer Radio DRS Regionalredaktion Zürich SchaffhausenLeitung: Michael HillerRegionalredaktionBrunnenhofstrasse 22, Postfach8042 ZürichTelefon 044 366 11 [email protected]

TV-Station, das Schaffhauser Fernsehen, gegründet. Es folgte schliesslich der Verein Regio Tele Stein, der 1997 ins Leben geru-fen wurde. Die ersten Sendungen entstan-den in einer privaten Garage und wurden über das lokale Kabelnetz in und um Stein am Rhein verbreitet. Die grösste Herausfor-derung aller Sender ist die Finanzierung. Es wird also, und das vor allem bei den Priva-ten, weiterhin viel Idealismus von Seiten der Betreiber notwendig sein.

Mehr Veranstaltungen in Schaffhausen

Die Radio- und Fernsehgenossenschaft Zürich Schaffhausen als eine der sieben Mitgliedgesellschaften der SRG idée suisse Deutschschweiz (Radio- und Fernsehge-sellschaft DRS) vertritt in den Kantonen Zürich und Schaffhausen die Interessen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegenüber dem öffentlichen Radio und Fernsehen. Nicht zuletzt dank der Erweite-rung der Kommission für Öffentlichkeits-arbeit (KOA) mit dem Schaffhauser Dr. Matthias Wipf (siehe auch Seite 16) ist vorgesehen, Aktivitäten und Anlässe der SRG idée suisse Zürich Schaffhausen ver-mehrt auch im Kanton Schaffhausen abzu-halten. So ist zum Beispiel für dieses Jahr erstmals ein Anlass im Rahmen der renom-mierten Schaffhauser Vortragsgemeinschaft geplant. Beachten Sie dazu auch regelmä-ssig die Agenda-Hinweise im LINK oder unter: www.rfz.ch

Oliver Schaffner

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Ausgabe 2/201016

AgendA

Radio- und Fernsehgenossenschaft Zürich Schaffhausen

Vorankündigung (Einladungen folgen)

Sektionsversammlung Sektion 1

15. April 2010, ab 18.30 UhrFernsehstudioFernsehstrasse 1–4 8052 Zürich

Sektionsversammlung Sektion 2

22. April 2010, ab 18.30 UhrRestaurant Dörfli8142 Uitikon

Sektionsversammlung Sektion 3

24. März 2010, ab 19.30 UhrVogtei Herrliberg8704 Herrliberg

Sektionsversammlung Sektion 4

28. April 2010, ab 18.00 UhrZunfthaus zum Rüden8200 Schaffhausen

Geschäftsstelle

Auf der Geschäftsstelle übergibt Gilgia Gross mit Beginn dieses Jahres die Rech-nungsführung an Maya Rose. Gilgia Gross war von 1995 bis 2005 Leiterin der Ge-schäftsstelle, von 2005 bis 2009 Rechnungs-führerin. Maya Rose arbeitet seit April 2008 im Sekretariat. Ihr bisheriger Teilzeitarbeits-vertrag wird für die zusätzliche Funktion um 10 auf 40 Stellenprozente erhöht.

Bildungskommission

Die heutige Ausbildungsleiterin von SR DRS, Gabriela Brönimann (1963), verstärkt seit November 2009 das Team der Bildungs kommission der SRG idée suisse Zürich Schaffhausen (RFZ). Mit ihren bisherigen beruflichen Stationen als Journalistin, Produzentin und Re dak-tionsleiterin bei SR DRS und entspre-

chend vertiefter Ausbildung (u. a. Studium Medien- und Kommunikationswissen-schaft, Vorgesetztenausbildung IAP) bringt sie viel Wissen und Erfahrung in die noch junge Bildungskommission mit.

Kommission für Öffentlichkeitsarbeit

Auch die Kommission für Öffentlichkeits-arbeit erhielt Verstärkung. Neu im Team ist Dr. Matthias Wipf (1972, Dr. phil. I). Als gebürtiger Schaffhauser wird er sich dafür einsetzen, dass der nördliche Teil des RFZ-Gebiets vermehrt zum Zuge kommen wird. Wipf studierte Schweizer Geschichte, Me-dienwissenschaften und Politologie. Neben seiner derzeitigen Haupttätigkeit als Leiter Kommunikation & Public Affairs bei Pro Juventute ist er auch nebenamtlich als Moderator verschiedener Veranstaltun-gen oder im Lokal-TV tätig.

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Gabriela Brönimann, Schweizer Radio DRS.

ImpReSSum

Neue Gesichtergeschäftsstelle und Kommissionen

Im vergangenen Quartal haben sich, auf der Geschäftsstelle wie auch in den Kommissionen, folgende personelle Neuerungen ergeben.

Ausgabe 2/2010 (März 2010),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG idée suisse DEUTSCHSCHWEIZ Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Denise Looser Barbera (dlb), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Pamela Meili, Achille CasanovaKontakt: SRG idée suisse DEUTSCHSCHWEIZ, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected],Internet: www.srgdeutschschweiz.chRedaktion SRG idée suisse ZÜRICH SCHAFFHAUSEN(S. 14–16): Oliver Schaffner (os), Tel.: 044 994 16 61,E-Mail: [email protected] und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHDruckvorstufe: Küenzi & Partner mediacheck, AdliswilKorrektorat: KLARtext, Joachim G. Klar, LuzernDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, BerneckAuflage: 14 876 Expl. (WEMF-beglaubigt)

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Matthias Wipf.