LMULMU Ludwig Maximilians Universität München Prof. Dr. Dr. h.c. Arnold Picot Institut für...
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LMULudwigMaximiliansUniversitätMünchen
Prof. Dr. Dr. h.c. Arnold PicotInstitut für Organisation
ProjektmanagementFolie 1
Dipl.-Kfm.Dominik Heger
Planungsinstrumente: Netzplantechnik
Definition:
Die Netzplantechnik umfasst alle Verfahren zur Analyse, Beschreibung, Planung, Steuerung und Überwachung von Abläufen, wobei Zeit, Kosten, Einsatzmittel und weitere Einflussgrößen berücksichtigt werden können. Ein Netzplan ist dementsprechend eine graphische oder tabellarische Darstellung aller Abläufe/Teilaufgaben mitsamt deren Abhängigkeiten unter Einbeziehung der Ergebnisse der Kapazitäts-, Termin- und Kostenplanung.
Ausprägungsformen:
(1) Critical Path Method (CPM)(Vorgangspfeil-Netzplan)
(2) Project Evaluation and Review Technique (PERT)(Ereignisknoten-Netzplan)
(3) Metra Potential Method (MPM)(Vorgangsknoten-Netzplan)
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ProjektmanagementFolie 2
Dipl.-Kfm.Dominik Heger
Netzplantechnik: Grundlagen der Graphentheorie
(1) Welche Ablaufelemente werden abgebildet?
* Vorgänge (V. = Zeitforderndes Geschehen mit definiertem Anfang und
Ende wie z.B. “Aufträge vergeben“)
* Ereignisse (E. = Eintreten eines definierten Zustandes im Zeitablauf.
Vorgänge beginnen und enden mit Ereignissen.)
* Anordnungsbeziehungen (A. kennzeichnen die Abhängigkeiten zw. E. und V.)
(a) Normalfolge: Folge vom Ende eines Vorgangs zum Anfang des nächsten Vorgangs
(b) Anfangsfolge: Folge vom Anfang eines Vorgangs zum Anfang des nächsten Vorgangs
(c) Endfolge: Folge vom Ende eines Vorgangs zum Ende des nächsten Vorgangs
(d) Sprungfolge: Folge vom Anfang eines Vorgangs zum Ende des Nachfolgers
(2) Darstellung: Knoten (Rechtecke, Kreise) und Pfeile
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ProjektmanagementFolie 3
Dipl.-Kfm.Dominik Heger
Basismethoden der NPT: Vorgangspfeil-Netzplan (CPM)
Abgelaufene Wochen seit Start:Links: frühester Zeitpunkt, zu dem der Vorgang abgeschlossen sein kannRechts: spätester Zeitpunkt, zu dem der Vorgang abgeschlossen sein muss, um das Projektziel termingerecht zu erreichen
16-5=11
4
10 10
2
5 6
16 16
5
Projektziel
0 0
0
Projektstart
1
33 10 11
6
3
5
54
4
(1) Material bestellen
(2) Arbeitspläne aufstellen
(3) Materialkosten errechnen
(5) Arbeitskräfte einweisen
(4) Lieferzeit des Materials
(7) Selbstkosten ermitteln
(6) Lohnkosten errechnen
(8) Arbeit ausführen
7 5
3
Dauer des Vorgangs
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ProjektmanagementFolie 4
Dipl.-Kfm.Dominik Heger
Basismethoden der NPT: Vorgangspfeil-Netzplan (CPM)
(1) Darstellungsform:
Beschreibung der Vorgänge und Darstellung durch Pfeile(Vorgangsorientiert)
(2) Anordnungsbeziehungen
Normalfolgen: Ein Knoten (Kreis) verknüpft das Ende von Vorgang A mit dem Beginn des nachfolgenden Vorgangs B
(3) Kritischer Pfad
Dicke Pfeile charakterisieren den kritischen Pfad des Projektes, d.h.kennzeichnen Vorgänge die zeitkritisch sind (Pufferzeit = 0). Eine Verzögerung dieser Vorgänge führt zur Verspätung des Projektes.
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ProjektmanagementFolie 5
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Basismethoden der NPT: Ereignisknoten-Netzplan (PERT)
0 0
0
Projektstart
10 10
4Mater. angel.
und Arbeitskräfte eingewiesen
5 6
2
Arbeitspläne aufgestellt
3 3
1
Material bestellt
10 11
3Material- & Lohnkosten
errechnet
16 16
5Selbstkosten ermittelt und Arbeit ausgef.
3
4
5
6
7
5
4
5
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ProjektmanagementFolie 6
Dipl.-Kfm.Dominik Heger
Basismethoden der NPT: Ereignisknoten-Netzplan (PERT)
(1) Darstellungsform:
Beschreibung der Ereignisse und Darstellung durch Knoten (Kreise)(ereignisorientiert)
(2) Anordnungsbeziehungen
Normalfolgen: (Tätigkeits-)Pfeile verknüpfen die einzelnen Ereignisse
(3) Kritischer Pfad
Dicke Pfeile charakterisieren den kritischen Pfad des Projektes, d.h.kennzeichnen Tätigkeiten, die zu Ereignissen führen, die zeitkritisch sind (Pufferzeit = 0). Eine Verzögerung dieser Ereignisse führt zur Verspätung des Projektes.
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ProjektmanagementFolie 7
Dipl.-Kfm.Dominik Heger
Basismethoden der NPT: Vorgangsknoten-Netzplan (MPM)
frühesterspätesterAbschlußtermin
16 16
(9)
Projektziel
(5)
56 4 10
9
(6)
56 5 11
10
(4)
33 7 10
10
(3)
36 4 10
7
(8)
1010 6 16
16
(7)
1011 5 16
15
0 0
(0)
Projektstart
(1)
00 3 3
3
(2)
01 5 6
5
Material bestellen
Arbeitspläne aufstellen
Materialkosten errechnen
Lieferzeit des Materials
Lohnkosten kalkulieren
Arbeitskräfte einweisen
Selbstkosten ermitteln
Arbeit ausführen
frühesterspätesterStarttermin
Zeitbedarf des Vorgangs
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ProjektmanagementFolie 8
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Basismethoden der NPT: Vorgangsknoten-Netzplan (MPM)
(1) Darstellungsform:
Beschreibung der Vorgänge und Darstellung durch Knoten (Rechtecke)(Vorgangsorientiert)
(2) Anordnungsbeziehungen
Normalfolgen: Pfeil verknüpft das Ende von Vorgang A mit dem Beginn des nachfolgenden Vorgangs B
(3) Kritischer Pfad
Der kritische Weg ergibt sich aus den kritischen Vorgängen, die mittelseines Strichs oberhalb des Knotens gekennzeichnet sind.
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ProjektmanagementFolie 9
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6Endgültiger
Netzplan
5 Vorläufiger Netzplan
4Bewerteter Ablaufplan
(Kapazitäten, Termine, Kosten)
3 Unbewerteter Ablaufplan
2 Vorgangsliste
1 Projektstrukturplan
7 Ist-Daten Soll-werte
Projekt
ZielsetzungAnforderungenan das Projekt
Vorgehensweise bei der Netzplantechnik
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ProjektmanagementFolie 10
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Vorgehensweise bei der Netzplantechnik
Schritt 1: Ausgehend vom PSP werden die Vorgangslisten erstellt.
Schritt 2: Anhand der Vorgangsliste wird ermittelt, in welcher Weise dieeinzelnen Vorgänge parallel oder nacheinander ablaufen (unbewerteter Ablaufplan).
Schritt 3: Der unbewertete Ablaufplan wird mit den Ergebnissen der Kapazitäts-, Termin- und Kostenplanung in Einklang gebracht (bewerteter Ablaufplan).
Schritt 4: Auf Basis des bewerteten Ablaufplans wird dann ein vorläufigerNetzplan erstellt.
Schritt 5: Analyse- und Korrekturergebnisse (z.B. Terminverschiebungen) führen zu Verbesserungen bis ein endgültiger Netzplan vorliegt.
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ProjektmanagementFolie 11
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Planungsinstrumente: Meilensteintechnik
Meilensteintechnik:
Definition von kontrollfähigen Projektmeilensteinen
Meilensteine:
Inhaltlich und qualitätsmäßig überprüfbares Endprodukt, wie z.B.
* Bauteil* Dokument (z.B. Bauplan oder Vertrag)* Programmteil in der Softwareentwicklung
Allgemein:
Die Festlegung von Projektmeilensteinen ist mit Blick auf die Motivation der Mitarbeiter und die Überprüfung des Projektfortschrittes eine sinnvolle Ergänzung zu Balkendiagrammen und der Netzplantechnik.
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ProjektmanagementFolie 12
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Projektorganisation
(1) Dilemma der Projektorganisation:
Bewegung im Spannungsfeld zwischen Wandel und Dauerhaftigkeit, d.h. imInteressenwiderspruch zwischen Stabilität und Effizienz des bestehendenSystems (Unternehmung) und der Einmaligkeit und Komplexität von Projekten
(2) Definition
Unter PO wird die Gesamtheit der Anordnungen und Regeln verstanden, durch welche zum einen die Verteilung der zur Durchführung eines Projekts
erforderlichen Aufgaben, Befugnisse und Verantwortungen auf Aufgabenträger sowie zum anderen deren gegenseitige Abstimmung (Koordination) festgelegt wird. (Strukturaler Organisationsbegriff)
(3) Modelle der Projektorganisation
(a) Innere PO (innerhalb eines Unternehmens/Organisation): * Organisation ohne strukturelle Projektausrichtung * Stabs-PO, Matrix-PO und reine PO
(b) Äußere PO: PO zwischen mehreren sozialen Gebilden
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ProjektmanagementFolie 13
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Organisation ohne strukturelle Projektausrichtung
(1) Eigenschaften:
* Verzicht auf die Einrichtung projektbezogener Einheiten* Koordination im Aufgabenbereich bestehender Stellen
(2) Anwendung:
Kleine Projekte mit geringem Komplexitätsgrad
(3) Vorteil:
Keine Komplexitätssteigerung im Unternehmen durch neue Strukturen
(4) Nachteil:
Projekt wird nicht explizit gemacht und versandet im Tagesgeschäft
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ProjektmanagementFolie 14
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Stabs-Projektorganisation
(1) Eigenschaften:
* Projektaufgaben werden von Stäben wahrgenommen.* Stäbe haben keine Weisungsbefugnis gegenüber anderen Stellen. *
Enge Zusammenarbeit mit ausführenden Stellen, hoher Informationsstand und Fachwissen ermöglichen Projektstäben i.d.R. mehr Einflussnahme als vorgesehen.
(2) Anwendung:
Projekte mit geringer Bedeutung und niedrigem Wiederholungs-charakter; weniger bei komplexen, fachübergreifenden Projekten
(3) Vorteil:
Geringe organisatorische Umstellung
(4) Nachteil:
Stäbe haben lediglich informelle Einflussmöglichkeiten
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ProjektmanagementFolie 15
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ProjektA
ProjektB
UnternehmensleitungUnternehmensleitung
VerwaltungVerwaltung
AbsatzAbsatz
ProduktionProduktion
BeschaffungBeschaffung
Stabs-Projektorganisation
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ProjektmanagementFolie 16
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Matrix-Projektorganisation
(1) Eigenschaften:
Gleichwertige Verteilung der Entscheidungs- und Weisungsrechte zwischen Fachbereichsmanagment und Projektleitung: - Fachbereichsleiter: Disziplinarische Weisungsbefugnis - Projektleiter: Fachliche Weisungsbefugnis
(2) Anwendung:
Viele parallel laufende Projekte mit niedriger bis mittlerer Komplexität
(3) Vorteil:
* Projektleitung ist für das Projektziel verantwortlich* Fachliche “Heimat” der Projektbereiche bleibt erhalten* Institutionalisierter Konflikt (innovationsfördernd)
(4) Nachteil:
* Mehrfachunterstellungen, daher erhöhte Kooperationsbereitschaft nötig* Unzureichende Abgrenzung von Fach-/Projektbereich
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ProjektmanagementFolie 17
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AbsatzAbsatz
ProduktionProduktion
BeschaffungBeschaffung
Projekt AProjekt A
Projekt BProjekt B
Projekt CProjekt C
UnternehmensleitungUnternehmensleitung
funktionsbezogenesEntscheidungssystem
projektbezogenes
Entscheidungssystem
Matrix-Projektorganisation
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ProjektmanagementFolie 18
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Reine Projektorganisation
(1) Eigenschaften:
* Ausgliederung projektbezogener Aufgaben aus den Geschäftsbereichen* Zusammenfassung aller Projektbeteiligten in neuem Projektbereich* Uneingeschränkte Weisungs- und Entscheidungsbefugnis des Projektleiters
(2) Anwendung:
Komplexe Großprojekte
(3) Vorteil:
* Fachliche und disziplinarische Weisungsbefugnisse beim Projektleiter* Konzentration auf die Projektaufgabe
(4) Nachteil:
* Instabilität aufgrund häufiger Umstrukturierungen* Verminderte Effizienz bei außerhalb des Projektbereichs notwendigen Routineprozessen im Unternehmen
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ProjektmanagementFolie 19
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UnternehmensleitungUnternehmensleitung
Projekt-Manager
A
Projekt-Manager
B
Projekt-Bereich A Projekt-Bereich B
Reine Projektorganisation
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Prof. Dr. Dr. h.c. Arnold PicotInstitut für Organisation
ProjektmanagementFolie 20
Dipl.-Kfm.Dominik Heger
Äußere Projektorganisation
Allgemein:
Umfang, Komplexität und Risiko bei Großprojekten sprengen u.U. die Möglichkeiten eines einzelnen Unternehmens (Kapazitäten, Finanzmittel, know-how). Unter diesen Umständen ist eine gemeinschaftliche Durchführung mit unternehmensexternen Stellen/Unternehmen nötig.
Mögliche Organisationsformen:
Einzelauftragsorganisation: z.B. im F&E-Bereich
Konsortien: z.B. bei Aktienemissionen
Generalunternehmerorganisation: z.B. Bauträgerfirmen
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ProjektmanagementFolie 21
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Anwendungsbedingungen und Leistungsfähigkeit
Reine Projekt-organisation
Matrix-Projekt-organisation
LeichtMittel
HochMittel
Hoch1. Gering2. Hoch
Stabs-Projekt-organisation
Schwer
Gering
Gering
Gut SchlechtMittel
Führbarkeit
Motivation
Flexibilität undInnovationskraft
Nutzung vorhan-dener Ressourcen